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Zahlen lügen nicht: Deutsch­lands Energie­wende hatte Null Auswir­kungen auf Emissionen – bestenfalls

Man hört regelmäßig Kommentare des Inhalts, dass die USA dasjenige Land sind, welches am meisten von Klima-Kontrarians betroffen ist und dass diese Debatte in anderen Teilen der Welt (vor allem in Europa) gar nicht existiert. Dort herrscht Konsens hinsichtlich der Notwendigkeit zu handeln, usw. Ein deutscher Staatsbürger dazu:

Unter den 97% der Wissenschaftler, die bzgl. der Grundlagen übereinstimmen, sind viele konservative Wissenschaftler. Dass es da ein Problem gibt, ist keine parteiische Angelegenheit. Wie man es löst, ist Sache der Politik. Das Pariser Klima-Abkommen wurde von fast 200 Ländern unterzeichnet und folglich von vielen konservativen Regierungen. Sie akzeptieren, dass Klimawandel ein reales Problem ist. Europäische konservative Parteien mögen weniger aktiv sein, leugnen aber nicht, dass es ein Problem gibt. In Europa leugnen nur ,Trumpische‘ rassistische Parteien dieses Problem. Dass die Klima-„Debatte“ zumeist ein amerikanisches Problem ist zeigt, dass es bei dem Problem nicht um konservativ vs. liberal geht, dass es nicht um das Fehlen wissenschaftlicher Beweise geht und dass es kein Problem der Kommunikation von Wissenschaft ist. Das Problem ist der korrumpierende Einfluss des Geldes in der US-Politik und den US-Medien.

Ich nehme ihn beim Wort.

Deutschland ist das Land mit dem stärksten Konsens um die Notwendigkeit, ,etwas‘ zu tun bzgl. Klimawandel. Keine andere Nation hat einen Plan eingesetzt, der so ambitioniert ist wie die Energiewende [hoch interessant, was Wikipedia Englisch zum deutschen Terminus ,Energiewende‘ schreibt. Anm. d. Übers.] Das Programm begann im Jahre 2000 und setzte eine Objektive bis zum Jahr 2050 – obwohl bizarrerweise, wie es üblich ist bei diesen ,Programmen‘ und ,Roadmaps‘, die Objektive in Gestalt absoluter Treibhausgas-Emissionen angegeben wird anstatt in Emissions-Intensität der Wirtschaft. Das Problem ist einfach zu erfassen:

a) Falls Emissionen im Jahre 2050 höher sind als geplant, werden Befürworter behaupten, dass es dazu kam, weil das ökonomische Wachstum stärker als erwartet war. Mit anderen Worten: Befürworter könnten behaupten, Klimapolitik sei erfolgreich gewesen, weil die Emissionen geringer waren als ohne ein solches Programm. Natürlich haben Befürworter von Emissionskürzungen nie klargestellt, wie viel ökonomisches Wachstum sie überhaupt erwarten, so dass diese Behauptung in keinem Falle falsifizierbar ist.

b) Falls die Emissionen bis 2050 gleich oder geringer sind als im Plan vorgesehen, werden deren Befürworter das Programm als erfolgreich darstellen – obwohl die Abnahme der Emissionen in Wirklichkeit ökonomischen Krisen und/oder einem Rückgang der Bevölkerung geschuldet sein kann.

Ich möchte nicht wiederholend klingen, aber die einzige sinnvolle Maßzahl ist die Emissions-Intensität des BIP und hier im Einzelnen, wie stark diese Intensität pro Jahr abnimmt. In diesem Beitrag werde ich eine positive Zahl zeigen, d. h. wie viel mehr BIP-Dollars pro Tonne CO2-Emissionen wir bekommen durch Verbrennung, sind doch Emissionen von Methan, Ozon, N20 und CO2 durch Landverbrauch höchst unsicher.

Wie auch immer, kommen wir zurück zur Energiewende. Wir sind jetzt zu einem Drittel mit dem Programm durch. Falls er also irgendwelche Auswirkungen haben sollte, müssten wir jetzt sehen, dass…:

a)…die Rate der Dekarbonisierung in Deutschland höher ist als im Zeitraum zuvor.

b)…die Rate höher ist als in anderen Ländern, welche sich vermutlich nicht so sehr um Klima-Maßnahmen kümmern. Im Vergleich zu den USA könnte dieser Unterschied erheblich sein.

Die folgende Graphik zeigt die Dekarbonisierung in den USA seit 1966, liegen doch Emissionsdaten erst seit 1965 vor. Wir können Gleiches für Deutschland seit dem Jahr 1971 sehen mit Beginn von Datenreihen des BIP des Landes – zumindest auf der Website der Weltbank:

Hoppla: Die Rate der Abnahme in Deutschland ist nicht nur die Gleiche wie in den USA, sondern liegt niedriger als vorher!

Genauer: das Mittel der Jahre 2000 bis 2015 beträgt für Deutschland 2,06% und für die USA 2,26%. Von 1971 bis 1999 liegt das Mittel in Deutschland bei 3,13%. Aber diese Zahlen werden aufgebläht durch sehr starke Zunahme während der Jahre 1989 bis 1992, als in der ehemals kommunistische Ökonomie Ostdeutschlands die meisten CO2-intensiven Betriebe außer Betrieb gingen (was kaum Auswirkungen auf das BIP hatte). Lässt man diese vier Jahre außen vor, liegt das Vor-Energiewende-Mittel von Deutschland immer noch bei 2,58% oder ein wenig höher als im Jahre 2000 – obwohl man erwähnen muss, dass den Zahlen der siebziger Jahre durch hohe Ölpreise ,nachgeholfen‘ worden ist.

Ich denke, das Beste, was man sagen kann ist, dass die Dekarbonisierungs-Rate von Deutschland etwa die Gleiche ist wie zuvor.

Um es ganz klar zu sagen: eine höhere Rate der Dekarbonisierung ist das Minimum, was man von einer Klimapolitik erwarten muss. Sie ist notwendig, aber nicht ausreichend, weil es jener Politik immer noch möglich ist, so viel zu kosten, wie es die Reduktion von Emissionen nicht wert ist. Man sollte nicht automatisch eine höhere Dekarbonisierungsrate für besser halten als eine niedrigere. Mit anderen Worten, man muss die Kosteneffektivität berücksichtigen – wie es mit allen Dingen der Fall ist, für die wir Geld ausgeben.

In Deutschland gibt es keinen Grund, über die Kosteneffektivität der Klimapolitik zu debattieren, weil deren Effektivität im besten Falle Null ist.

Befürworter von Emissionskürzungen folgen ihren eigenen Ansichten und nicht ihren eigenen Fakten. Falls jemand geltend machen will, dass Klimapolitik tatsächlich erfolgreich war, ob nun in Deutschland oder weltweit, muss Fehler in den Zahlen finden, welche die Weltbank und BP verbreiten. Falls die Daten bzgl. Verbrennung fossiler Treibstoffe signifikant falsch wären, wäre das eine dicke Schlagzeile. Falls die Daten des deutschen BIP-Wachstums (oder das der Welt) signifikant falsch wären, wäre das eine gewaltige Nachricht.

Folglich ist es sehr einfach zu beweisen, dass die Klimapolitik erfolgreich war: man weise die Zahlen als falsch nach.

Man könnte einen Nobelpreis gewinnen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/05/02/numbers-dont-lie-germanys-energiewende-has-had-zero-impact-on-emissions-at-best/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




G20: Merkel legt einen Klima-Hinterhalt für Trump

Merkel ist bereit, es mit Trump aufzunehmen, während sie nach einem Klima-Kompromiss trachtet

Nach nur zwei Monaten seiner Amtszeit als Präsident schockierte Bush die Welt mit seiner Ankündigung, Wort zu halten: Die USA würden nicht das Kyoto-Protokoll implementieren, welches von seinem Vorgänger unterzeichnet worden war. Mit Verweis auf „den unvollständigen Status wissenschaftlicher Erkenntnisse hinsichtlich der Gründe des Klimawandels sowie Lösungen dagegen, und auf das Fehlen kommerziell sich rechnender Technologien zum Entfernen und Speichern von Kohlendioxid“ erklärte Bush, dass er kein Abkommen unterzeichnen könne, welches „unsere Wirtschaft und unsere Arbeiter schädigt“. Stattdessen würde Amerika zusammen mit seinen Verbündeten und mittels internationaler Zusammenarbeit „Technologien entwickeln ebenso wie marktbasierte Anreize und andere innovative Verfahren“.

Es war wie eine frische Brise im Mief des ermüdenden Nachdenkens über Emissionskürzungen. Aber dann geschah etwas Seltsames. Ein innovatives Verfahren nach dem anderen wurde Stück für Stück verworfen, und die Bush-Regierung fand sich selbst erneut von den UN-Klimawandel-Verhandlungen eingesogen.

Auf dem G8-Gipfel in Gleneagles, UK, im Jahre 2005 trieb der Gastgeber Tony Blair Bush in die Enge. „Alle hier stimmen überein, dass der Klimawandel jetzt im Gange ist, dass menschliche Aktivitäten dazu beitragen und dass er jeden Teil des Globus‘ betreffen könnte“, stellte Blair in seiner Schlussbemerkung zu dem Gipfel fest. „Wir wissen, dass Emissionen, global gesprochen, verringert werden und dann aufhören müssen, was uns hin zu einer Low-Carbon-Ökonomie bringt“. Diese Haltung wurde im Kommuniqué des Gipfels reflektiert, was Bush in Zugzwang brachte für eine ökonomisch schädliche Politik, der er niemals entkommen würde.

Seine Strategie bzgl. Klimawandel pflasterte den Weg für die Strategie von Barack Obama. Auch in der heimischen Energiepolitik stellten sich die letzten beiden Jahre der Bush-Präsidentschaft als ein Vorspiel zu Obamas acht Jahren heraus. Während jener Zeit erfolgte der unsinnige Ruf, Amerikas Abhängigkeit von Öl zu brechen. Es wurde das Ziel ausgegeben, den Benzinverbrauch um 20% zu senken, und die Vorschriften bzgl. alternativer Treibstoffe sowie die Festlegung aggressiver Standards für die Treibstoff-Wirtschaft wurden in den Energy Independence and Security Act von 2007 eingebettet, einem Monument der Verrücktheit von Konsens-Energiepolitik zweier Parteien.

Die Bush-Obama-Strategie kollabierte 2009 auf dem Klimagipfel in Kopenhagen, als China und Indien erfolgreich Widerstand gegen jedweden multilateralen Vertrag leisteten, welcher drohte, ihre Emissionen zu kürzen. Nach Kopenhagen entwickelte Todd Stern, Präsident Obamas Klima-Botschafter, kunstvoll eine auf vielfältige Weise geniale Strategie: Die Obama-Regierung würde China mit an Bord holen, wenn man dem Land Ausnahmeregelungen bzgl. Emissionskürzungs-Verpflichtungen gewähren würde, welche die entwickelte Welt auffangen müsste. Sterns Strategie zielte auf die Umgehung des Senats, was ein Indiz war für die einseitige Natur dieser von den USA und anderen westlichen Nationen eingegangenen Verpflichtungen.

Das Risiko derartiger einseitiger Maßnahmen bestand immer darin, dass sie rückgängig gemacht werden konnten, falls die Republikaner 2016 das Weiße Haus für sich gewinnen würden. In einer Rede vor einem Jahr, gehalten, nachdem der Oberste Gerichtshof dem Clean Power Plan der EPA ein Korsett verpasst hatte, erklärte Stern, dass es unwahrscheinlich sei, dass ein republikanischer Präsident aus dem Pariser Abkommen aussteigen würde, weil ein solcher Schritt international Empörung auslösen würde. Offensichtlich scheiterte diese Strategie an Trumps kometenhaftem Aufstieg.

Zum Gipfel 2005 hatte Tony Blair gerade eine dritte Amtszeit gewonnen. In diesem Jahr steht Angela Merkel vor einer Wiederwahl-Kampagne, die härter als erwartet daherkommt, und sie braucht auf dem Gipfel einen großen Sieg gegen Trump. Trump könnte im Gegenzug das Scheinwerferlicht auf die verheerende Energiepolitik Deutschlands richten, was sie derzeit ja ist.

Kein anderes Land in der Welt verfolgt einen derartig radikalen Kurs. Das sagt der führende Energie-Experte und Naturschützer Fritz Varenholt. Unter dem Dekarbonisierungsplan im Zuge der Energiewende verfolgt Deutschland das Ziel, bis zum Jahr 2050 den Anteil Erneuerbarer an der Energieversorgung auf 80 bis 95% zu steigern. Schon jetzt müssen die deutschen Verbraucher pro Jahr 25 Milliarden Dollar berappen.

In diesem Jahr steigt sich die Erneuerbaren-Umlage auf Stromrechnungen auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde, verglichen mit den im Mittel 12,75 Cent pro Kilowattstunde für amerikanische Haushalte im November. Fast 60% der Wind- und Solarenergie aus Deutschland wird in die Nachbarländer entsorgt. Wind-Investoren erhalten 1 Milliarde Euro pro Jahr, wenn zu viel Wind weht. Ohne Kohlekraftwerke würde das Netz zusammenbrechen. Und doch, so Varenholt, „wurde der Atmosphäre nicht eine einzige Tonne Kohlendioxid erspart durch Deutschlands Übereifer“. Tatsächlich haben sich die Emissionen aus dem Energiesektor kaum verändert oder sind sogar gestiegen, und die Gesamt-CO2-Reduktionen, die Berlin bis zum Jahr 2020 verspricht, werden von China in nur drei Monaten kompensiert.

Man macht den Amerikanern weis, dass Trump mit einem Rückzug aus dem Pariser Klima-Abkommen die Führerschaft in diesem Bereich an China übergeben würde. Es gibt ein deutsches Sprichwort, was für eine gute Idee das wäre: Der Esel geht über das Eis, bis er einbricht. (Ein zielstrebiger Alleingang bei der Verfolgung eines irrationalen und selbstzerstörerischen Maßnahmen-Pakets ist in der deutschen Geschichte kaum unbekannt).

Von allen Ländern der Welt haben die USA am meisten zu verlieren, wenn sie vom Paris-Abkommen eingebunden werden. Die Nation besitzt fast eine halbe Billion metrischer Tonnen Kohle. Sie hat Saudi-Arabien und Russland überflügelt und ist jetzt der größte Energieerzeuger der Welt. Nach Jahrzehnten vergeblicher Versuche von Präsidenten beider Parteien ist damit endlich das OPEC-Ölkartell durchbrochen – dank Fracking in den Formationen Permian, Marcellus, Bakken und Barnett.

China derweil kann niemals darauf hoffen, an Amerikas spektakuläre Energie-Vorherrschaft heranzukommen. Es kann nur eine Klima-Führerschaft vorgeben, indem ein paar Billionen Dollar in die tot geborene Wind- und Solarenergie gepumpt werden. Falls Peking den freiwilligen Verpflichtungen aus dem Paris-Abkommen nachkommt, werden die Chinesen bis 2020 200 Gigawatt Windkapazität und 100 Gigawatt Solarkapazität installiert haben. Das ist mehr Wind und Solar als in den USA, Deutschland, UK und Spanien zusammen.

Donald Trump müsste nicht irgendwelche Handelsabkommen mit China neu aushandeln – oder mit irgendjemandem sonst. Höhere Energiekosten, verursacht durch ineffiziente und teure Erneuerbare, wird als eine selbst auferlegte Energie-Abgabe auf Chinas Exporte wirken. Die führenden Konkurrenten in den USA betrachten es als das bestmögliche Handelsabkommen überhaupt, wenn China seine Energie immer teurer macht, während eine amerikanische Kohlenwasserstoff-Revolution rapide ihren Fortgang nimmt, was amerikanischen Industrien und Arbeitern einen großen und wachsenden wettbewerbsmäßigen Vorteil bringt.

Die Amerikaner haben im November nicht für ein Klima-Martyrium gestimmt. Natürlich wollen die Partner und Rivalen Amerikas, dass die USA an ihren Klima-Schmerzen teilhaben, und machen sich Sorgen, dass die amerikanische Industrie sie überfährt mittels dessen Zugang zu den reichsten Energiereserven der Welt.

Es steht mehr auf dem Spiel als nur die Wirtschaft. Varenholt drückt es so aus: eine ernsthafte Bewegung Deutschlands weg von seiner Energiewende „würde sich zu einem strategischen Desaster auswachsen mit unvorhersehbaren Konsequenzen für das derzeitige politische Establishment“. Das Gesicht zu wahren ist kein guter Grund für die USA, auf dem Fuße zu folgen. Tatsächlich würde Donald Trump Deutschland und Europa einen großen Gefallen tun, wenn er die Frage nach Amerikas Teilnahme am Paris-Abkommen zu einer „Lehrstunde“ macht bzgl. des Wahnsinns ihrer Energiepolitik.

Link: http://www.nationalreview.com/article/445121/donald-trump-paris-climate-agreement-teachable-moment-europe

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Übersicht über Deutschland-Energie im Vergleich zu anderen Ländern

Im Jahre 2016 sind die Emissionen in Deutschland im zweiten Jahr nacheinander gestiegen als Folge der Stilllegung eines der Kernkraftwerke des Landes und Ersatz des ausfallenden Stromes durch Kohle und Erdgas. Dies geht aus einer aktuellen Analyse von Environmental Progress hervor.

Die Emissionen in Deutschland wären gesunken, hätte das Land nicht ein Kernkraftwerk stillgelegt und den ausfallenden Strom mit Strom aus Kohle und Erdgas ersetzt.

Nicht nur, dass zusätzlich installierte Solar- und Windkapazitäten nicht den Ausfall des Kernkraftstromes ausgleichen konnten, sondern auch, dass die zeitliche Prozentzahl im Jahre 2016 der Stromerzeugung durch Wind und Solar dramatisch abgenommen hat.

Deutschland fügte zwischen 2015 und 2016 atemberaubende weitere 10% an Windkapazität und 2,5% Solarkapazität hinzu, erzeugte jedoch weniger als 1% mehr Strom durch Wind und 1% weniger Strom durch Solar.

Grund hierfür: Im Jahre 2016 gab es in Deutschland deutlich weniger Wind und Sonnenschein als im Jahre 2015.

Darum ist das Jahr 2016 als solches eine eindringliche Demonstration der Grenzen von Energiequellen, die vom Wetter abhängig sind. Deren Output variiert nicht nur von Stunde zu Stunde, sondern auch von Jahr zu Jahr.

Anti-Kernkraft-Propagandisten haben sich lange darauf versteift, dass das Problem dieser dramatischen Periodizität durch mehr Überlandleitungen und Speicher gelöst werden kann. Aber da gibt es ein anderes Problem: weder weitere Überlandleitungen noch mehr Speicherkapazität hätten das Jahr 2016 in Deutschland sonniger und windiger gemacht.

Das Analyse-Verfahren

Die Analyse erfolgt auf der Grundlage von zwei Datensätzen und Analysen durch drei Quellen in Deutschland, von denen zwei Denkfabriken sind, die Deutschlands Transition weg von Kernkraft und hin zu fossilen Treibstoffen und Erneuerbaren vorantreiben. Die Daten sind vorläufig und können sich noch ändern, aber es gibt bedeutende Abgleiche zwischen den unterschiedlichen Schätzungen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, 6. Januar 2017, leitet seine Zahlen ab aus Daten des Statistischen Bundesamtes bis Oktober 2016, und Agora Energiewende 2017 aus Daten der AG Energiebilanzen, Dezember 2016. Die beiden Schätzungen sind weitgehend gleich bei allen Schätzungen bzgl. der Erzeugung mit Ausnahme geringer Differenzen bei Wind und Solar sowie sehr großer Differenzen bei der Erzeugung durch Erdgas.

Um die Emissionen Deutschlands durch die Stromerzeugung im Jahre 2016 zu berechnen, die man ohne Stilllegung von Kernkraftwerken hätte vermeiden können, schätzten wir die Stromerzeugung aller historisch in Deutschland betriebener Reaktoren größer als 600 MW.

Diese Stromerzeugung wurde dann ersatzweise in den gegenwärtigen Strom-Mix in Deutschland eingeführt unter der Hypothese der Ablösung von Braun- und Steinkohle sowie Erdgas zur Stromerzeugung im Verhältnis zum Anteil jener Quellen im Jahre 2016 an der Gesamt-Stromerzeugung.

Die Emissionen für das Jahr sind inoffizielle Gesamtzahlen berechnet mittels der jüngsten Zahlen der Gesamt-Erzeugung vom Fraunhofer-Institut sowie den Emissionsfaktoren von RTE France zur Berechnung der Kohlenstoff-Intensität von Strom. Der Gebrauch dieser Emissionsfaktoren ist eine Approximation. Allerdings liegen unsere Ergebnisse der Kohlenstoff-Emissionen durch die Stromerzeugung grob auf einer Linie mit den offiziellen Werten Jahr für Jahr des gesamten Energiesektors. Unsere Berechnung zeigt, dass die mittlere Kilowattstunde Strom im Jahre 2016 aus fossilen Treibstoffen 930 g CO2 emittierte.

Wir haben die geschätzte Erzeugung bei einem Kapazitätsfaktor von 90% bei den folgenden Reaktoren mit einbezogen:

Biblis A and B:            2.41 GWe
Brunsbüttel:                0.77 GWe
Grafenrheinfeld:        1.28 GWe
Isar 1:                           0.88 GWe
Krümmel:                     1.35 GWe
Mülheim-Kärlich:      1.22 GWe
Neckarwestheim 1:   0.79 GWe
Philippsburg:               0.89 GWe
Stade:                            0.64 GWe
Unterweser:                1.35 GWe
Würgassen:                 0.64 Gwe

Obwohl die fünf kleinen sowjetischen Druckwasser-Reaktoren des Kernkraftwerkes Greifswald mit insgesamt 2 GWe nicht mit einbezogen worden waren, ist dieses Modell eines Reaktors nach wie vor in verschiedenen Varianten in Europa und Russland in Betrieb.

Deutsche Emissionen steigen seit dem Jahr 2009:

Schließung von Kernkraftwerken machte Emissions-Reduktionen durch weniger Kohleenergie zunichte:

Deutschland erzeugte im Jahre 2016 fast 1% weniger Energie durch Solar…

…obwohl 2,5% mehr Solarpaneele installiert worden waren.

Deutschland installierte 11% mehr Windturbinen…

…aber Windenergie stieg lediglich um 0,8%.

Warum? Weil es im Jahr 2016 nicht so sonnig oder windig war wie im Jahre 2015!

Welche Implikationen ergeben sich daraus?

Prozent des Stromes in Deutschland im Jahre 2016 von Kohle, Kernkraft, Erdgas, Wind und Solar:

Falls Deutschland bis zum Jahr 2030 50% mehr Solarkapazität hinzufügen würde…

…würde Solarenergie in wolkigen Jahren wie 2016 immer noch lediglich 9% des Stromes erzeugen

Quellen und Verfahren

Zwei Schätzungen von Energie und Emissionen in Deutschland für das Jahr 2016 von:

Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme, 6. Januar 2017, extrapoliert aus Daten des Statistischen Bundesamtes bis Oktober 2016

Schätzungen der AG Energiebilanzen Dezember 2016, die auch von Agora Energiewende verwendet worden sind, 2017

Zwei Analysen liegen grob auf einer Linie mit geringen Differenzen bzgl. Wind und Solar sowie großen Differenzen bei der Erzeugung mit Erdgas.

Zahlen von Agora Energiewende bzgl. installierter Kapazität und Emissionen wurden herangezogen.

Drastisch unterschiedliche Schätzungen bei Erdgas, geringe Unterschiede bei der Abschätzung von Wind und Solar:

Low-Carbon-Anteil der Stromversorgung:

Frankreich erzeugt doppelt so viel Strom aus sauberen Energiequellen:

Strom in Deutschland ist doppelt so teuer wie Strom in Frankreich:

Strompreise stiegen von 2006 bis 2016 um 47%:

Schließung von Kernkraftwerken erhält den Anteil fossilen Stromes aufrecht:

Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland waren ohne den Strom aus stillgelegten Kernkraftwerken um 43% höher:

Link: http://www.environmentalprogress.org/big-news/2017/1/13/breaking-german-emissions-increase-in-2016-for-second-year-in-a-row-due-to-nuclear-closure

Übersetzt und aufbereitet von Chris Frey EIKE