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Institut für Weltwirtschaft: „Elektro-Auto für Klimaschutz kontraproduktiv“

EIKE-Leser wissen es schon lange: Zwar sind Elektromotoren die effizientesten bekannten Energiewandler (99%); außerdem sind sie schön kompakt und benötigen kein aufwendiges Getriebe. Nützt aber nichts: Die Energiequelle, der redox-/elektrochemische Akkumulator, macht die Vorteile mit seinen Problemen mehr als wett. Teuer, schwer, brandgefährlich, unsozial und umweltgefährdend. Für die Produktion wird wesentlich mehr CO2 emittiert als für einen Verbrenner. Erst durch die langjährige Nutzung soll sich der Stromer amortisieren, da kein Kohlendioxid mehr anfalle. Was nicht stimmt, da die Akkus überwiegend mit Kohle- oder Gasstrom geladen werden (müssen).

Diese Rechnung bestätigt Ulrich Schmidt vom IWF; ergänzend zu den bereits vorher veröffentlichten Texten vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und vom Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung. Zitat zu Publikationen, die das E-Auto als „Ökomobil“ darstellen:

„Diese Studien vernachlässigen den erhöhten Stromverbrauch, der aus dem Ausbau der Elektrombilität resultiert.“

Daher seien die Emissionen an CO2 um 73% höher als bei einem modernen Diesel. Konkrete Rechnung: Ohne E-Autos bleibe der Strombedarf Deutschlands konstant; mit steige er erheblich an. Jährlichen legen laut Behörden PKW 630 Milliarden Kilometer auf deutschen Straßen zurück. Benötigt ein Stromer zurückhaltend gerechnet im Schnitt 15kWh* pro 100 Kilometer, ergibt sich ein Gesamt-Jahresbedarf von 94 tWh**; das sind rund 18 Prozent der deutschen Nettoerzeugung per annum (rund 515 tWh).

Daher empfiehlt Schmidt, auf E-Auto-Förderung zu verzichten und stattdessen die „Erneuerbaren Energien“ auszubauen, um die Kohle zu ersetzen. Daß ein Ökonom so etwas ernst meint, darf bezweifelt werden, da ihm bekannt sein dürfte, daß der Zappelstrom von Windkraft- und Solaranlagen nicht regulierbar, speicherbar und somit unbrauchbar ist. Er muß sich halt im Rahmen des von der Politik und vor allem den Medien wie der FAZ konstruierten Meinungskorridors bewegen und Holzschuhe in das Räderwerk des Wahnsinns werfen, wo es noch geht (frz. sabo = Holzschuh; daher „Sabotage“). Wenn das IWF dadurch wenigstens einen Baustein von Merkels ruinöser Energiewende wegnehmen kann und damit unsere lebenswichtige Autoindustrie rettet, soll es uns recht sein.

Allerdings bezweifle ich, daß die Regierung ihr wahnwitziges Industrie-Vernichtungsprogramm noch stoppen wird. Altmaier und Merkel haben ihr Elektromobilitätsprogramm angefahren und neben VW auch die anderen großen Autobauer mit der Förderung von Tesla in Grünheide gezwungen, nachzuziehen. Ansonsten würde Elon Musk, bezahlt mit deutschen Steuern, durch seinen Wettbewerbsvorteil den Verbrenner-Herstellern massiv Marktanteile wegnehmen. VW, BMW und Co. müssen also mitmachen, um einen Teil der Subventionen in ihre Kassen zu leiten und den ausländischen Konzern so in die Markt-Schranken zu weisen. Man merkt: Marktwirtschaft ist das nicht mehr, weil die staatsgetragene E-Mobilität Wohlstand und Substanz vernichtet, statt aufzubauen. Beim deutschen Wähler, versteht sich. Musk und die Manager hingegen verdienen sich eine goldene Nase.

*Kilowatt-Stunden. Leistung mal Zeit = Energiemenge, bezogen auf elektrischen Strom. Wer das in Joule umrechnen kann, bekommt von der EIKE-Redaktion eine Eins!

** Terawatt-Stunden; also Tausend Million Kilowatt-h.

 




Der Volks-Elektro-Wagen: Schießt VW sich damit selber ab?

Der bis 1991 in Zwickau-Mosel gefertigte Trabant war ein selbst von DDR-Bürgern verlachtes (aber dennoch geliebtes) Auto. Die Konstruktion war in den 1950ern einmal zeitgemäß; wurde dann aber immer weiter verlängert, weil die sozialistischen Betonköpfe der SED keine Ahnung von technischen Fortschritt hatten. Interessanterweise sieht eine Konstruktion der Sachsenring-Werke aus dem Jahr 1967 dem VW-Erfolgsmodell Golf verblüffend ähnlich. Da es den VW Golf noch nicht gab, reißen die Gerüchte nicht ab, daß ostdeutsche Ingenieure hier ein wegweisendes Auto konstruiert haben, dessen Pläne aber von ideologisch verbohrten Politikern für Devisen ins kapitalistische „Ausland“ verkauft wurden („brauchen wir nicht“).

Wiederholt sich nun die Geschichte, oder reimt sie sich, wie Markt Twain sagte? Produziert das Werk Zwickau wieder eine ideologische Totgeburt?

Die Umorientierung auf Elektro wird wohl auf Kosten der Mitarbeiter gehen, da E-Motoren im Vergleich zu Verbrennern sehr einfach konstruiert sind. Da VW zudem das Werk modernisiert, also digitalisiert und mehr Roboter einsetzt, wird weniger Personal gebraucht.

Immerhin wird in Mosel nicht wie zu DDR-Zeiten nur ein Modell produziert, sondern derer vier: Neben dem ID.3 werden der Seat el-Born, der SUV ID Crozz und der Audi Q4 E-Tron im Werk gebaut, alles Elektro-Autos. Ab Juni 2020 sollen zumindest aus einer Werkhalle nur noch Stromer kommen; über 800 Autos am Tag.

Der Konzern muß mit dem Volks-Elektrowagen unbedingt Erfolg haben: Die EU-Auflagen zur Reduktion der CO2-Emissionen zwingen zum umfangreichen Angebot von E-Autos. Außerdem hat die Umrüstung des Werkes einschließlich Umschulung der Mitarbeiter rund eine Milliarde und 200 Millionen Euro gekostet; zudem soll der Standort einschließlich Zulieferer CO2-neutral werden.

Ist das alles realistisch, was die grünen Manager da planen? Kaum, da dem geneigten Leser und der EIKE-Redaktion die Daten ja bekannt sind. Die E-Autos haben sehr schwere Lithium-Akkumulatoren mit relativ geringer Energiedichte an Bord, die sich zudem nur über Stunden volladen lassen. Dafür stehen längst nicht genügend E-Tankstellen im Lande zur Verfügung. Dasselbe gilt für den elektrischen Strom, der zunehmend aus unzuverlässigen erneuerbaren Quellen kommt, und jetzt schon die Netzstabilität gefährdet. Was wird wohl passieren, wenn da einige Tausend Elektro-VWs am Tag zusätzlich Starkstrom wollen?

Und dann die Preise: E-Autos sind deutlich teurer als vergleichbare Verbrenner. Wer soll die alle kaufen? Der bodenständige Werktätige schaut ganz sachlich auf die Daten, bevor er den Kaufvertrag unterschreibt. So viele Ökobürger, die unbedingt „grün“ fahren wollen, gibt es realiter nicht. Der Staat müßte ordentlich subventionieren, um den Unsinn am Leben zu halten.

Und dann ist da noch die von uns berichtete Sache mit dem Lithium-Abbau, weswegen selbst Klimaprofessoren wie Harald Lesch die Stromer ablehnen. Was haben die VW-Planer ihrem Konzern und den Mitarbeitern da aufgebürdet? DDR2.0, in Elektro-Version.