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Der Klimawandel: Zwischen Apokalyptikern und Sonnen-Schnatterern

Dort war zu lesen (hinter Bezahlschranke):

„Das Bescheuerte hat zwei Pole: Während die ein˟innen dem Globus lediglich noch ein paar Jahre geben, schnattern andere davon, dass alles so weitergehen könne wie bisher, die Sonne schuld am Klimawandel sei und jeder seinen SUV zum Brötchenholen anwerfen solle. Doch zwischen Alarmismus und Hartleibigkeit sitzt das Reich der Vernunft und des gesunden Menschenverstandes, und der kann nicht anders, als….“.

Danach ging es mit dem Müll weiter.
Mein Problem ist, dass ich in der Tat eine Meinung zum Klimawandel habe und mir nun aussuchen darf, ob ich zu der Bescheuerten-Fraktion der Weltuntergangs-Alarmisten oder zu der ebenso bescheuerten Gruppe der Schnatterer gehöre.

Ich gestehe hiermit, dass ich ein Schnatterer bin, muss aber betonen, dass ich keinen SUV habe. Obwohl ich Brötchen mag.
Was mich aber sowohl tröstet, aber auch ratlos macht, ist Herrn Poschardt‘s Ansage, dass der „dazwischen sitzende gesunde Menschenverstand“, zu dem er offensichtlich einen bevorzugten Zugang hat, die Wahrheit kennt.
Eine harte Ohrfeige für die Wissenschaft, die bislang eigensinnig experimentelle Beweise für naturwissenschaftliche Hypothesen verlangt, die auch noch durch die Wiederholung dieser Experimente durch andere Forscher bekräftigt werden müssen, bevor die Hypothese als bewiesen gilt.
Nun ist das leider in der Klimaforschung bisher nicht gelungen, was an den extrem komplizierten, nichtlinearen und zufälligen Variablitäten der beteiligten physikalischen Prozesse und der mehrfach beklagten grundsätzlichen Unmöglichkeit liegt, das überhaupt berechnen zu können – weshalb auch keine Prognosen erstellt werden können, die wenigstens das bedruckte Papier wert sind.
Bleibt leider den Anhängern der Katastrophen-Theorie nur eins übrig: Sie müssen daran glauben. Wie das auch in Sekten üblich ist.
Doch nun kommt der Poschardt’sche gesunde Menschenverstand ins Spiel, der nach seinen Worten „dazwischensitzt“ – was wohl auf eine Art von Mittelwertfindung zwischen den Extremen „Untergang“ und „Garnichts“ hinausläuft. Die über den angeblich durch die Menschen verschuldeten Klimawandel streitende Wissenschaft sollte einpacken und die Veröffentlichung der  – noch vertraulichen – Mittelwerte der WELT-Chefredaktion abwarten. Das Ergebnis könnte also zum Beispiel lauten:
10 Prozent Sonneneinfluss und 90 Prozent vom Menschen verschuldeter Untergang. Oder auch umgekehrt. Wir warten.
Im Übrigen finde ich es als Solarschnatterer unangemessen, die Sonne als am Klimawandel schuldig zu bezeichnen. Sie hat seit Jahrmillionen einen guten Job gemacht, das sollte man ihr zugutehalten.




Das Elend des deutschen Klima-Journalismus

Beruht die berühmte und viel zitierte „Hockeyschläger-Kurve“ des amerikanischen Klimaforschers Michael Mann auf einer Fälschung? Die Kurve hatte Mann und seine Kollegen Raymond Bradley und Malcolm K. Hughes 1998 schlagartig berühmt gemacht.

Das Trio rekonstruierte damals eine Temperaturkurve von 1998 zurück bis in das Jahr 1400. Über Jahrhunderte blieb der Graph konstant und fiel leicht ab – der Griff des Hockeyschlägers – um mit dem Beginn der industriellen Moderne schlagartig nach oben zu springen – der Schlägerkopf. Im Jahr 2001 stellte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) den Graph in seinem Bericht prominent heraus, als eingängigen Beleg für eine rasante Klimaerwärmung. Weltweit wurde die Kurve zur leicht verständlichen Chiffre für die aufrüttelnde Klimabotschaft des IPCC.Stellte ein kanadisches Gericht nun kürzlich in seinem Urteil fest, die Kurve sei falsch? Um es gleich zu sagen: nein. Der Gerichtshof in British Columbia hatte auch gar nicht die Absicht, über eine wissenschaftliche Kontroverse im Allgemeinen und Michael Mann im Besonderen zu entscheiden. Trotzdem verhält sich der Fall ziemlich komplex. Die WELT veröffentlichte dazu einen Artikel unter der Überschrift „Warum ein Klimaforscher seit Jahrzehnten attackiert wird“, dessen Autorin Birgit Herden Fakten zu dem Mann-Prozess gegen das „Internet“ geraderücken will.
Allerdings lässt sie dabei entscheidende Punkte weg, andere schiebt sie an den Rand. Der WELT-Artikel steht – leider – prototypisch für das Elend der Klimaforschungs-Berichterstattung in den meisten deutschen Medien. In ihm findet sich vieles an unsystematisch zusammengetragenen Informationen, gemischt mit Kommentaren. Der entscheidende Punkt fehlt allerdings völlig – eine Beschreibung der jahrelangen wissenschaftlichen Kontroverse über die „Hockeyschläger-Kurve“ Manns. Im Fall Michael Mann gegen Kollegen geht es eben nicht nur um Wissenschaft, sondern auch um Politik und Deutungshoheit.

Für den Prozess Michael Manns gegen Timothy Ball gilt das erst recht. Ball, pensionierter britisch-kanadischer Geograf, zuletzt an der Universität Winnipeg, hält nach eigenem Bekunden die These für Unfug, 95 Prozent der Erderwärmung der letzten Jahrzehnte sei menschengemacht. Er attackierte Mann und vor allem dessen Erwärmungskurve als Datenmanipulation und Betrug. Über den Wissenschaftler aus Pennsylvania ätzte er in einem Wortspiel, Mann „should not be in Penn State but in state pen“, also im Gefängnis. Worauf Mann Timothy Ball im Jahr 2011 wegen Verleumdung verklagte.

Allerdings lieferte Michael Mann in den folgenden Jahren keine Argumente gegen Ball und für die Richtigkeit seiner Hockeyschläger-Kurve, sondern verzögerte den Prozess immer weiter. Im August 2019 verlor das Gericht schließlich die Geduld und stellte das Verfahren mit der Begründung ein, Mann beziehungsweise dessen Anwalt hätten keine Argumente vorgetragen, und auch keine Begründung für die jahrelange Verzögerung genannt. Drei von Ball benannte Zeugen waren mittlerweile verstorben. Richter Christopher J. Giaschi befand in seinem Schlussstatement, diese Hinhaltetaktik Michael Manns sei nicht entschuldbar („I now turn to whether the delay is excusable. In my view, it is not. There is no evidence from the plaintiff explaining the delay. Dr. Mann filed an affidavit but he provides no evidence whatsoever addressing the delay. Importantly, he does not provide any evidence saying that the delay was due to his counsel, nor does he provide evidence that he instructed his counsel to proceed diligently with the matter“).

Aus dieser Verfahrenseinstellung lässt sich kein Urteil gegen Mann und erst Recht keines über die Hockeyschläger-Kurve herauslesen. Aber der Wissenschaftler machte in dem Prozess eine außerordentlich schlechte Figur.

In ihrem Text referiert die WELT-Autorin über lange Strecken, diese Verfahrenseinstellung sei auf „rechten Seiten“ im Internet fälschlich als Urteil gegen Mann gefeiert worden, sie erwähnt, der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen habe etwas dazu getwittert. Im historischen Rückblick beschreibt sie noch, wie der republikanische Senator James Inhofe und der konservative Kongressabgeordnete Joseph Barton Mann in früheren Jahren angegriffen hatten. Beide stützten sich damals schon auf wissenschaftliche Kritiker Manns. Erst im letzten Drittel kommt die Autorin überhaupt darauf zu sprechen, dass bis heute in der Wissenschaft eine Kontroverse über die Hockeyschläger-Kurve anhält. Sie erwähnt immerhin den Artikel in Science, in dem der Paläoklimatologe Eduardo Zorita und der Meteorologe Hans von Storch im Jahr 2004 Michael Manns Kurve einer vernichtenden Kritik unterzogen hatten. Beide Autoren zählen zu den Schwergewichten der Klimaforschung: Zorita forscht am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, von Storch, mittlerweile pensioniert, war damals Meteorologe an der Universität Hamburg, Direktor des Instituts für Küstenforschung in Geesthacht und Autor für das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Allerdings schafft es die Journalistin, mit keinem Wort zu erklären, worin eigentlich die Kontroverse bestand und bis heute besteht.

Der Kern des wissenschaftlichen Streits besteht, etwas gerafft, aus zwei grundsätzlichen Kritikpunkten. Michael Mann und seine Kollegen rekonstruierten für ihre Temperaturkurve die Klimadaten der vergangenen Jahrhunderte bis ins Jahr 1400. Da Thermometerdaten erst ab etwa 1860 existieren, müssen Wissenschaftler bei der Erforschung historischer Werte auf so genannte Proxydaten zurückgreifen – Eisbohrkerne, Sedimente, Baumringe, Korallen – an denen sich Temperaturentwicklung, Atmosphärenzusammensetzung und Meeresspiegel ungefähr ablesen lassen. Nur eben nicht mit der Genauigkeit einer Thermometermessung. Allerdings können Forscher seit 1860 Baumringe und Thermometerdaten miteinander vergleichen.
Dabei zeigte sich: Sie weichen teils erheblich voneinander ab. Trotzdem formten Mann und Kollegen aus Proxy- und Thermometerdaten eine durchgehende Kurve. Die Abweichung von Thermometer- und Baumring-Daten erklärte Mann mit dem verzerrenden Einfluss des CO2 in der Neuzeit. Vorher habe es diese Differenz nicht gegeben. Da für die Zeiten vor 1860 nicht die Ergebnisse beider Ermittlungsmethoden vorliegen, lässt sich die Behauptung nicht widerlegen. Aber sie bleibt eben eine Behauptung.

Um aus den disparaten Daten eine Kurve zu bauen, entwickelte Mann mit seinem Team eine Modellationsformel. Datenmodellation ist generell üblich, um das statistische Rauschen (’white noise’) mit vielen Ausreißern möglichst in den Hintergrund zu drängen, so dass sich ein Trend aus einer Zahlenmasse herauslesen lässt. Die Berechnungsformel von Mann, Bradley und Hughes von 1998 ging in die Wissenschaftsgeschichte als MBH98 ein. Und in ihr lag das eigentliche Problem: Sie begünstigte generell einen langen flachen Verlauf der Temperaturkurve und einen schlagartigen Anstieg in der Gegenwart, indem sie größere Temperaturvariationen kleinrechnete. In dem MHB98-Graphen kommt die mittelalterliche Warmzeit, in der selbst in Schottland Wein gedieh, kaum vor.

Hans von Storch und sein Team erstellten eine große Zahl historischer Temperaturkarten, die ihnen zur Überprüfung von Manns These dienten. Als die diese Daten mit der MBH98-Formel durchrechneten, flachte sich ihre Temperaturkurve ebenfalls deutlich ab. Klimavariationen der Vergangenheit spielten plötzlich eine viel geringere Rolle. Die Schlussfolgerung Manns, so von Storch, wurde also von der Berechnungsformel zumindest stark begünstigt. Zu diesem Schluss kam später auch eine ganze Reihe weiterer Wissenschaftler. Das IPCC verwarf Manns Hockeyschläger zwar nicht völlig, benutzte ihn aber schließlich auch nicht mehr als zentrales Argument. Über die Kontroverse, deren Kern sie gar nicht erklärt, schreibt die WELT-Autorin den wertenden Satz: „Sicher nicht zu Unrecht hält Mann die Vorwürfe für politisch motiviert.“

Die Formulierung lässt in der Schwebe, worauf sie sich eigentlich bezieht. Auf die Attacken republikanischer Politiker gegen Michael Mann? Politiker haben meistens politische Motive. Oder auch auf den Widerspruch durch Zorita, von Storch und etliche andere renommierte Wissenschaftler? Dafür präsentiert sie keinen Beleg. Welches politische Motiv hätte von Storch – selbst jahrelang Autor für das IPCC – dabei auch treiben sollen?

In dem WELT-Text heißt es auch, als Kommentar der Autorin: „Die Hockeyschlägerkurve war nie der eine, entscheidende Beweis für einen menschengemachten Klimawandel.“ Was freilich niemand behauptet. Interessanterweise handelt es sich um die fast wörtliche Übersetzung eines Satzes, der sich auf Michael Manns Website in seinem autobiografischen Abriss findet: „The hockey stick is not one of the central lines of evidence for human-caused climate change.“

An einer anderen Stelle schreibt die Autorin: „Unter Laien sind Vorwürfe gegen Mann indes nie ganz verstummt.“ Was grober Unfug ist. Detaillierte Vorwürfe gab und gibt es gerade von wissenschaftlichen Kollegen. Keiner sah bisher einen Grund, sie zurückzunehmen.
Wissenschaftliche Kritiker Manns mussten übrigens lange öffentlich Druck ausüben, bis er und seine Verbündeten ihnen die Rohdaten seiner Berechnungen aushändigte – was bei kontrovers diskutierten Ergebnissen eigentlich zum Standard gehört. Als er und Kollegen von ihm die Daten dann endlich widerstrebend herausgaben, warf ihm vor allem der Mathematiker und Statistiker Ross McKitrick erhebliche Ungenauigkeiten im Umgang mit dem statistischen Rohmaterial vor, die seiner Meinung nach die Grenze zur Manipulation überschritten hatten.

Sowohl in der Kontroverse als auch in dem verschleppten kanadischen Gerichtsverfahren gegen Tim Ball schaffte es Mann nicht, seine Kritiker überzeugend zu widerlegen. Trotzdem zählt er gerade in der deutschen Klimaberichterstattung zu den unumstrittenen Protagonisten der hellen Seite – eine Deutung, für die vieles ausgespart und andere Details journalistisch ausgeschmückt werden müssen. Und zwar nicht nur in dem WELT-Artikel. Das Prinzip zieht sich durch etliche deutschsprachige Veröffentlichungen.

In der ZEIT erschien schon im November 2012 eine umfangreiche Reportage von Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg unter dem Titel Die Klimakrieger. Wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt. Chronologie einer organisierten Lüge.“ Blasberg und Kohlenberg gewannen für ihren Text den mittlerweile ziemlich ramponierten „Deutschen Reporterpreis“.

Nach den Kriterien der Nach-Relotius-Ära müsste ihnen die Auszeichnung eigentlich nachträglich aberkannt werden. In dem Stück des Autorinnen-Duos gibt es zwei Helden ohne Graustufen – Michael Mann, den Wissenschaftler, der die Klimaforschung mit seiner Hockeyschläger-Kurve revolutioniert, und Marc Morano, einen PR-Manager und Zuarbeiter republikanischer Politiker, der ihn attackiert. Der gesamte Artikel beschreibt eine Auseinandersetzung mit klar verteilter Sympathie und eindeutigen Rollen. Hier der Wissenschaftler, dort PR-Leute, die Ölindustrie und ihre politischen Unterstützer auf der rechten Seite.
Die Reporterinnen gehen noch etwas weiter als andere. Sie lassen die gesamte wissenschaftliche Kontroverse über den Hockeystick zwischen Mann und Zorita, von Storch, McKitrick und anderen einfach weg. Ihre Botschaft lautet: Wer Mann angreift, ist ein Klimawandelleugner, ein Handlanger der Industrie, ein Teil der dunklen Macht. Die ZEIT-Journalistinnen sprachen für ihren Text mit Mann – aber nicht mit seinem angeblich großen Gegenspieler Morano. In einer kleinen, leicht überlesbaren Notiz ganz am Ende ihres Textes wiesen sie darauf hin, dass sie alle Morano-Zitate von dessen Webseite abgeschrieben hatten. Woher dann die bei Reporterpreis-Juroren so beliebten szenischen Beschreibungen stammen („Marc Morano sät den Zweifel per Tastendruck. Er sitzt im Fond einer schwarzen Lincoln-Town-Car-Limousine und bedient seine wichtigste Waffe, den Laptop. Draußen fliegt der Herbstwald vorbei, Morano lädt eine neue Schlagzeile auf seine Website: ‚Die amerikanische Umweltbehörde wird beschuldigt, Menschenversuche durchzuführen’“) erfährt der Leser nicht.

Über Manns Forschung heißt es in dem preisgekrönten ZEIT-Text:
„Es ist das Jahr 1998, Mann ist damals 33 Jahre alt, ein junger Wissenschaftler, der davon träumt, die Schwankungen des Klimas zu erklären. Gemeinsam mit zwei Kollegen sammelt er Temperaturdaten aus Tausenden von Jahren, sie analysieren Korallen, Baumrinden und Bohrproben aus dem Polareis.“
Bei dem, was Mann und seine Kollegen analysierten, handelte es sich, siehe oben, um Baumringe, nicht um Baumrinden. Das wirft die Frage auf, wie weit sich die Autorinnen überhaupt mit Manns Arbeit beschäftigten, beziehungsweise, was sie davon verstanden hatten. Der Fehler findet sich auch heute noch in der Onlineversion des ZEIT-Artikels. Mann und Kollegen analysierten übrigens auch nicht Baumringe und Eisbohrkerne selbst, sondern die Daten, die andere darüber erhoben hatten.

Dem ZEIT-Duo ging es erkennbar nicht darum, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung beziehungsweise überhaupt wissenschaftliche Forschung nachzuzeichnen, sondern eine Gut-Böse-Story zu servieren, die keine Spuren von Ambivalenz enthält. Genau darin liegt das Elend der deutschsprachigen Klima-Berichterstattung.
Das Prinzip zieht sich nicht nur durch journalistische Texte. Sondern auch durch eine Quelle für viele Journalisten – die deutschsprachige Ausgabe von Wikipedia. In dem englischsprachigen Artikel über den Klimaforscher Hans von Storch findet sich eine kurze, aber prägnante Zusammenfassung seiner Kritik an Mann und der Hockeyschläger-Kurve:

“In late 2004 Storch’s team published an article in the journal Science which tested multiproxy methods such as those used by Mann, Bradley, and Hughes, 1998, often called MBH98,[14] or Mann and Jones,[15] to obtain the global temperature variations in the past 1000 years. The test showed that the method used in MBH98 would inherently underestimate large variations had they occurred; but has subsequently been challenged: see hockey stick controversy for more detail.

To reach this conclusion, Storch et al. used a climate model to generate a series of annual temperature maps for the world over the past several centuries. They then added white noise to the proxy data and applied the methods used in MBH98, a variation of principal component analysis, to the computed temperature maps and found that the amount of variation was considerably reduced.

Der deutsche Artikel über von Storch enthält zwar anders als der englische die Mitteilung, bei der AfD-Politikerin Beatrix von Storch handle es sich um eine angeheiratete Verwandte des Wissenschaftlers (mit der er nicht sympathisiert). Aber hier fehlt die Beschreibung des Streits mit Michael Mann komplett. In dem deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zu Michael Mann wird die Kritik von Wissenschaftlern zur Hockeyschläger-Kurve ebenfalls nicht ausgeführt. Stattdessen heißt es:
„In der wissenschaftlichen Literatur wird die grundsätzliche Korrektheit des Hockeyschläger-Diagramms nahezu durchgehend bestätigt.“
Zwar ist der englischsprachige Eintrag zu Mann ebenfalls sehr freundlich gehalten. Aber nicht derartig einseitig und propagandistisch.

Warum findet die Kontroverse unter Klimawissenschaftlern in deutschen Medien kaum statt? Weil sie einfach nicht zu dem etablierte Narrativ passt, „die Wissenschaft“ sei sich in der Beurteilung des Klimawandels praktisch einig, und jetzt gehe es nur noch darum, die Gesellschaft von den richtigen Schritten zu überzeugen. In dem Drama existieren nur zwei Seiten: „die Wissenschaft“ auf der einen, und „die Leugner“, „die Industrie“, und diejenigen, die die apokalyptische Botschaft eben noch nicht begriffen haben.

In Wirklichkeit ist die Wissenschaft in der Klimafrage eben nicht “crystal clear“, wie Greta Thunberg bei ihrem Vortrag in New York behauptete (“For more than 30 years the science has been crystal clear“). Über das Tempo des Klimawandels gibt es nach wie vor eine erhebliche Kontroverse, ebenso über die Prognosekraft von Klimamodellen, über den menschlichen Anteil am Klimawandel, den Einfluss der Sonne, der Wolkenbildung, den Wärmeaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean und die CO2-Bindekraft von Pflanzen. Und zu Recht gibt es einen Streit darüber, ob etwa das Verbot von neuen Ölheizungen in Deutschland einen überhaupt messbaren Effekt auf die Globaltemperatur haben wird (eher nicht).

Ein Hans von Storch kommt in den Talkrunden des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zum Thema Klima praktisch nicht vor. Die amerikanische Klimawissenschaftlerin Judith Curry schon gar nicht. Sie hatte wiederholt von dem „Unsicherheits-Monster“ in den gängigen Klimamodellen gesprochen. Von dem aktuellen Appell von 500 internationalen Klimawissenschaftlern – unter ihnen auch Curry – der erklärt, dass es sehr wohl eine Klimaerwärmung und einen menschengemachten Anteil gebe, aber keinen Grund, einen Klima-Notfall auszurufen, nahmen die meisten größeren deutschen Medien kaum Notiz. Offenbar, weil sehr viele Journalisten jede Ambivalenz in der Klimadebatte für schädlich halten. „Skeptiker“ ist für sie ein strikt negativ belegter Begriff.

Kein Wunder, dass Hans von Storch nicht zu ihren bevorzugten Interviewpartnern gehört. Seine beiden Lieblingssätze lauten: „Skepsis ist eine wissenschaftliche Grundtugend.“ Und: „Die neueste Theorie ist immer die am schlechtesten überprüfte.“

Der Beitrag wurde vom Blog des Autors hier übernommen.

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider nur in der Printausgabe der Welt am Sonntag vom 29.9.19 war der  Artikel von Birgit Herden zu lesen: „Der Kampf um die Wahrheit!“
Trotz erkennbaren Bemühens einigermaßen neutral zu berichten, ergreift die Autorin darin eindeutig Partei zugunsten des Michael Mann.
Nun, bei einem Meinungsartikel wäre das akzeptabel, bei einem Wissensartikel jedoch nicht.
Dies sei an drei Beispielen deutlich gemacht.
1. Schreibt die Autorin korrekt, dass die Verschleppung des Gerichtstermins durch den Kläger (also Michael Mann) erfolgte. Sie verliert jedoch kein Wort und hat darüber wohl auch nicht recherchiert, warum er verschleppte? Warum hat Michael Mann den Termin verschleppt? Die Antwort ist einfach: Er wollte seine Methoden, Software und Rohdaten nicht offenlegen. Stattdessen warf er Nebelkerzen, wie die, dass die seit Jahren im Internet zugänglich seien. Schaut man die an, sieht man alles Mögliche, nur nicht dass, was das Gericht haben wollte.  Wenn die wissenschaftlich sauber gewesen wären, hätte es doch genügt ,wenn Mann die dem Gericht zur Verfügung gestellt hätte. Hat er aber nicht. Warum nahm er lieber die Abweisung seiner Klage in Kauf, als der Forderung des Gerichts nachzugeben?
2. Schreibt die Autorin fälschlich, dass die MWP (mittelalterliche Warmzeit) die bei Mann völlig fehlt, nur ein lokales Phänomen gewesen sei. Das ist aber eindeutig falsch, wie u.v.a das Projekt „Mittelalterliche Warmzeit“ (hier)  der Autoren von die Kalte Sonne nachdrücklich zeigt. Da nördliche Halbkugel rd. 60 % der Landmasse und überdies den am meisten besiedelten Teil trägt, hätte die Mann´sche Kurve diese Warmzeit (Klimaoptimum genannt) zeigen müssen. Hat sie aber nicht. Warum nicht? Dieser Frage geht die Autorin nicht nach, sondern erklärt sie als unwichtig.
3.  Die Autorin spielt zudem die Bedeutung dieser Hockeystick Kurve herunter, obwohl sie die Basis für die heutige Klimahysterie legte. Deswegen kommt ihr grundsätzliche Bedeutung zu. Denn im  3. Bericht des IPCC (TAR) von 2001 wird sie über 70 x gezeigt oder erwähnt. Sie war damals sozusagen der „rauchende Colt“ den das IPCC brauchte, um seine Existenz zu rechtfertigen und damit die Klimahysterie anzuheizen die wir heute erleiden müssen.
Schade, wieder einmal wurde eine Chance vertan, einem gebildeten Leserkreis die realen Zusammenhänge zu erläutern.
Ich bitte um Veröffentlichung
und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-(0)33201-31132
http://www.eike-klima-energie.eu/



Frau Künast, die Landwirtschaft und die Realität!

1) Frau Künast: „Es wird ja oft gesagt, die jetzige konventionelle Landwirtschaft sei so effizient. Aber das stimmtnicht. Wir schmeißen viel zu viel weg von den Lebensmitteln. Über den ganzen Produktionsprozess werden von 100 geernteten Kartoffeln nur 34 gegessen, der Rest wird zum Teil wegen Schönheitsfehlern nicht genutzt.“

Wie viele von den geernteten Kartoffeln auch genutzt werden, wird sehr genau in der Versorgungsbilanz Kartoffeln jährlich dargestellt. Von der 2016 geernteten Menge von 10,77 Mio. t Kartoffeln gab es einen Schwund in der Erzeugungsstufe (gefault, Wasserverdunstungsverlust, Wurmfraß, weggeworfen) von 1,1 Mio t (siehe Tabelle nächste Seite). Bei den deutschen Abnehmern in der Verarbeitungsstufe gab es Verluste/Schwund von 0,27 Mio. t, also gab es Verluste vom Erntefahrzeug bis zum Endabnehmer von 1,37 Mio. t, das sind 12,7%. Weniger geht nicht, wäre unnatürlich, aber im Biobereich sind die Verluste höher, da dort nicht so effektiv gegen Pilzbefall gespritzt werden kann. Die Kupferspritzmittel der Biobetriebe sind zwar giftiger und unweltschädlicher als die modernen, chemisch-synthetischen Fungizide der konventionellen Bauern, aber sie wirken schlechter. Ein Umstieg auf Biowürde die „Wegwerfverluste“ bei Kartoffeln erhöhen und die verwertbaren Erträge mehr als halbieren, was letztlich auch eine Form des Luxus-Verschwendens wäre. Wegen der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffeln verhungerte eine Million Iren zwischen 1845 bis 1849.2

Die Mehrzahl der Kartoffeln wird heute industriell verwertet, da spielt die Form der Kartoffeln eine geringe Rolle. Auch aus krummen Knollen lässt sich noch Alkohol herstellen oder als Futter verwenden. Ein sehr großer Abnehmer von industriell hergestellter Kartoffelstärke ist die Papierindustrie.3 Die gegenüber der Getreidestärke teurere Kartoffelstärke macht ein glänzenderes Papier. Nur noch 25 bis 32% der im Inland verwendeten Kartoffeln landen in einem Kochtopf (je nach Erntemenge), 30% bis 42% wird in Form von industriell hergestellten Kartoffelerzeugnissen verzehrt (Chips, Klossteig, Pommes, Fertigsalat, Flockenpüree etc). Der Rest wird für die Herstellung von Alkohol und Stärke, sowie als Saatgut und Futter verwertet. 10% bis 50% der schwer planbaren Ernte wird exportiert.

1 Vgl. WELT 13.05.2019: „Renate Künast – „Wir werden uns anders ernähren müssen“:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article193384865/Renate-Kuenast-Wir-werden-uns-anders-ernaehren-muessen.html2 Vgl.: https://www.planet-wissen.de/kultur/westeuropa/geschichte_irlands/pwiediegrossehungersnot100.html
3 Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Papierst%C3%A4rke

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Alle blau umrandeten Tabellen und Bilder sind mit den Quellen verlinkt. Seite 2 von 7

2) Künast: „Wir werden wegen des Klimawandels, der uns erreicht hat, eine massiv reduzierte landwirtschaftliche Nutzfläche haben, egal, ob es um Obst, Gemüse oder Tierhaltung geht. Die Wüstenbildung schreitet voran.“

Der Wald ist nicht dem Waldsterben zum Opfer gefallen und die Wüstenbildung schreitet nicht voran4. Die Ernten und Ernteflächen in der Sahelzone steigen, die Leute werden sogar dicker, wie die Statistiken der FAO zeigen.5 Die Getreideproduktion in Niger hat sich seit 1961 versechsfacht. Das Hauptproblem dieser Länder ist nicht die Wüsten- bildung, sondern der Menschenzuwachs, eine falsche Politik und eine Anspruchshaltung gegenüber dem Staat.

4 Vgl.: https://www.spektrum.de/magazin/wie-die-sahara-zur-wueste-wurde/826065
5 Vgl.: http://www.fao.org/faostat/en/#country/158 und http://www.fao.org/faostat/en/#country/233

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3. Frage der WELT: „Wenn wir die Felder nicht mehr mit chemischen Produkten, sondern mit Gülle düngen, würde die Nitratbelastung des Bodens doch nicht sinken. Und wie ernähren wir die zusätzlichen Rinder und Schweine, die notwendig wären für die Produktion zusätzlicher Gülle?“
Künast: „Wir werden noch Tiere haben, aber die Tierhaltung wird sich drastisch reduzieren müssen… Und für die Gülle zur Düngung der Felder brauchen wir weniger Tiere, als wir jetzt haben.“

Realität ist anders: Für die geringen Erträge eines Hektars Bio-Ackerlandes wird in einer 7-jährigen Fruchtfolge jährlich der Mist, bzw. die Gülle, von 1,4 Großvieheinheiten (Tiere mit einer Summe von 700 kg Lebendgewicht, 1 GV = Lebendgewichtssumme von 500kg) benötigt, laut FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau), Schweiz:

(Video auch auf SWR: https://www.swr.de/odysso/wie-viel-kostet-ein-brot/-/id=1046894/did=15992430/nid=1046894/14dteql/index.html )SWR/FiBL: „Im biologischen Landbau müssen dem Ackerland ebenfalls Nährstoffe zurückgegeben werden. Dazubenötigt man diese beiden (vorgeführt wird eine große Kuh samt Kalb): 1,4 Großvieheinheiten (GV) pro Hektar“. Sieentsprechen etwa 12,5 t Mist und 16 Kubikmeter Gülle.“6

Diese 1,4 GV/ha sind die theoretisch nötige Dungmenge für die geringen Ökoerträge. Selbst die Konvi-Betriebe in Deutschland erreichen nur einen Viehbesatz von 0,79 GV/ha. (zur Info: In den Niederlanden ist der Besatz 3,5 mal höher, in DK 1,4x) und die Biobetriebe erreichen gar nur 0,56 GV pro Hektar.7 Der deutsche Bio-Ackerbau, insbesondere der Gemüseanbau, ist auf den Import von Konvi-Dung, sei es Gülle, Mist , Gärsubstrate oder Kompost angewiesen, was gerne verschwiegen wird.8 Wenn ich also 1,4 GV pro Hektar brauche, um meinen Bioacker zu düngen, im deutschen Biolandbau aber nur 0,56 GV/ha im Schnitt gehalten werden, dann brauche ich +150% mehr Vieh. Gegenüber der deutschen Konvi-Viehdichte müßte der Viehbestand um +77% aufgestockt werden.

Es gibt im Ökobereich das Narrativ, es gäbe sehr viel Vieh und eine „Gülleflut“ in Deutschland, deswegen müsse man die Tierbestände reduzieren. Außerdem wäre es unökologisch, so viele Ackererträge an das Vieh zu verfüttern. Durch den Zwang, an Dung-Nährstoffe zu kommen, die Äcker damit zu düngen, stickstoffmehrende Futterpflanzen auf dem Acker anzubauen, eine weite Fruchtfolge mit verschiedenen Früchten, von denen viele nur als Futter verwendbar sind (Gerste, Mais, Klee, Futterrüben), zu fahren, wird der Biolandbau immer mehr vom Acker für Futterzwecke

6 Im SWR-Text heißt es „12,5 t Mist + 6 m3 Gülle“, was zu wenig ist. Der Dauerversuch, über den hier berichtet wird, ist so angelegt, dass ein kleiner Ertragsabstand bio zu konvi herauskommen muss, dazu wurden die Konvi-Erträge auf lächerlich geringe Flächenerträge runtermanipuliert, die weder praxisüblich und schon gar nicht in Versuchen erreicht werden .
7 2016 hielten die Biobauern an Vieh 634.884 Großvieheinheiten auf 1.135.531 Hektar ökologisch genutzter landwirtschaftlicher Nutzflächen (LF), ergibt einen Viehbesatz 0,56 GV pro Hektar. Konvibauern 12.319.475 GV auf 15 523 397 Hektar. Laut Destatis.8 Vgl.: https://www.naturland.de/images/Naturland/Richtlinien/RiLi_Vergleich_Naturland-EU_deu.pdf

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nutzen müssen als der Konvi-Ackerbau. Die Öko-Landwirtschaft verfüttert in Deutschland ca. 81% ihrer Ackererträge an das Vieh, die Konvi-Landwirtschaft 53%. Die Förderer des Biolandbaues täuschen die Öffentlichkeit mit isolierten Einzelaspekten, die in der statistischen Gesamtschau unstimmig sind, nicht funktionieren können. In der Realität sind die Tierbestände in Deutschland mäßig, sie haben sich mit der Spezialisierung der Landwirte zum viehlosen Ackerbau auf den guten Böden und in die Viehhaltung in Regionen mit nicht wettbewerbsfähigen Bodengüten nur unterschiedlich entwickelt. Die Viehbesatzstärken in Europa stehen im Stat. Jahrbuch Landwirtschaft, wobei die inder EU üblichen „GV“ etwas anderes errechnet werden (höhere Werte) als die deutschen GV (Großvieheinheiten).

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Quelle: Agrarstrukturerhebung 2016, Tabelle: Keckl. Viele Früchte sind „Dual-Use“, hier ist nach Hauptverwendung sortiert.Seite 5 von 7

4) Künast: „Ohne diese Verordnung wären die Wasserwerke schlicht nicht mehr in der Lage, sauberes Trinkwasseraus der Leitung anzubieten.“

Trinkwasser mit hohen Nitratgehalten ist ein Problem von Gestern, nicht von Morgen, siehe z.B. Karte Seite 49 in https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/13529406 . Alle Warnungen vor der unausweichlichen Nitratkatastrophe, wenn „das Zeug in 20 Jahren unten ankommt“ (STERN 1982), lösten sich sprichwörtlich in Luft auf, wie das Nitrat bei der bakteriellen Zersetzung selbst auch. Diese Nitrat-Zersetzung wird gern verschwiegen.

5) Künast: „Wir düngen heute viel mehr, als die Pflanzen wirklich brauchen. Der Acker ist quasi zu einer billigenEntsorgungsstelle für zu viel Gülle geworden.“

Eine Schuldzuweisung aus plakativen Einzelfällen, die inzwischen im Griff sind. Dabei hat Frau Künast mit ihrem EEG(„Erneuerbare Energie-Gesetz“) aus ihrer Regierungszeit die Nitratproblematik verschärft, sie ist Täterin und spielt sich hier ohne jeden Hauch von Zweifeln als Anklägerin auf. Leider haben viele Landwirte in viehstarken Gebieten die planwirtschaftliche Geldquelle EEG genutzt, haben die Produktion von Tierfutter eingeschränkt, kauften mehr Futter zu, nutzen ihre oft sandigen Flächen nun für den hier noch ideal wachsenden Mais. Das war alles bekannt, als die Biogaswelle unter der Landwirtschaftsministerin Künast begann, ja sie förderte die „Entsorgung“ noch mit derErlaubnis, zusätzlich zur Tiergülle (begrenzt auf 170kg Stickstoff) die Biogasgülle obenauf fahren zu dürfen, Hauptsache Klimarettung. Das ist nach 2010 langsam korrigiert worden, worauf das Geschäft der Güllebanken und Güllelaster boomte. Das EEG hat wenigen Landwirten genutzt, aber vielen die Kosten (Pacht, Gülleentsorgung) erhöht, es hat die schnellste Industriealisierungswelle der Landwirtschaft nach dem Krieg ausgelöst, dabei ist man doch vordergründig so für romantische, vielfältigen Kleinbetriebe. Planwirtschaft ist schwer korrigierbar.

6) Künast: „Denn das, was bei den Tieren hinten rauskommt, ist auch nicht das einzige Düngemittel. Es gibt auch biologischen Dünger aus Pflanzen und pflanzlichen Rückständen, die über Fruchtfolgen dem Boden zugleich wieder etwas Stickstoff zurückgeben. Das machen kluge Bauern heute schon. Wir brauchen nicht die eine Ackerfläche, um Dünger für die andere anzupflanzen, sondern das sind Pflanzen, die als Zwischensaat den Boden anreichern.“

Der Biolandbau muss ca. 25% seiner Ackerflächen dafür nutzen, „stickstoffmehrende“ Futterpflanzen für die im nächsten Jahr folgenden, „stickstoffzehrenden“ Nahrungsmittelpflanzen anzubauen.9 So funktioniert Ökolandbau.Stickstoffmehrende „Zwischenfrüchte“ haben nur seltene Zeitfenster in den Bio-Fruchtfolgen, in denen sie sinnvoll angebaut werden können, z.B. nach der genügsamen Futtergetreideart Gerste. Darum funktioniert das ursprüngliche„Bio“ auch nur mit Rindvieh, denn man konnte so die stickstoffmehrenden Ackerfutterpflanzen sinnvoll verfüttern. Nur Demeter schreibt noch heute seinen Betrieben eine Rinder- oder Schafhaltung (Raufutterfresser) vor. Bei allen anderen Bioverbänden oder bei EU-Bio ist das nicht mehr der Fall, sogar die Spezialisierung auf viehlose Betriebe ist heute dort möglich. Man kann die Pflanzen auch kompostieren oder in Biogasreaktoren fahren und Gärreste holen.In so einem „Dungjahr“ hat ein viehloser Ackerbau- oder Gemüsebaubetrieb mehr Kosten als Gewinn aus dieser Fläche. Wir können uns „Mistjahre“ leisten, den Armen der Welt würde das auf Sicht den teureren Teller leeren.

Stickstoffmehrende Futterpflanzen in der Tabelle auf Seite 5 sind:

  1. 1)  Leguminosen zur Ganzpflanzensilage (vulgo: Klee, Kleegras, Luzerne, Erbs-Wickgemenge, usw., die grün geschnitten undevt. siliert werden. Man kann auch Heu daraus machen, sie frisch verfüttern oder abweiden oder Kompost daraus machen).
  2. 2)  Feldgras (Leguminosenanteil 0% bis 20%). Unter Gras bildet sich eine feste Wurzelmasse, das fördert die Humusbildung, wenn die Grassoden umgebrochen werden, ist es eine langsam fließende, leider etwas unkalkulierbare, Stickstoffquelle;
  3. 3)  Erbsen, Bohnen, Wicken, Lupinen (das sind Futterpflanzen, Gemüse-Erbsen etc. sind im Posten „Gemüse“).
  4. 4)  Sojabohnen. Sojabohnen sind ungenießbar, sie müssen aufbereitet werden, bei uns überwiegend als Futter.

Leguminosen sind stark selbst- und auch untereinander unverträglich, reagieren mit Mindererträge, wenn sie eng in derFruchtfolge stehen: „Leguminosenmüdigkeit“. 20 bis 33% Anteil sind ein Maximum für den Leguminosenanteil am Ackerland.

7) Künast: „Wir bauen Soja in Südamerika ein. Das ist pflanzliches Eiweiß, das man essen könnte oder an dessen Stelle man etwas anderes anbauen könnte. Aber wir nehmen dieses Soja, verfüttern es an die Tiere und machen so aus neun Kilo pflanzlichem Eiweiß ein Kilo tierisches Eiweiß. Das ist völlig ineffizient.“

„Wir“ bauen in Südamerika nichts an! Wir kaufen Sojabohnen, Sojaschrot (entöltes, dampf-geröstetes Bohnenmark), Speise-Sojaöl und vor allem Soja-Biodiesel (auch eine Folge Grüner Planwirtschaft) in Südamerika. Allerdings kaufen wir jetzt mehr Sojabohnen in den USA und Kanada wegen des Handelsstreites der USA mit China. Die Sojabohnen nehmen den Südamerikanern keine Flächen für Nahrungspflanzen weg, sie schaffen mit dem Geld, das durch Soja

9 Siehe Tabelle „Fruchtfolge“ in der Exceldatei zur Tabelle auf Seite 5 http://www.keckl.de/texte/2016_oeko_konvi_Anbau_und_Vieh.xlsxSeite 6 von 7

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und Sojaprodukte in die Länder kommt, Wohlstand auch auf den Tellern der Armen. Ein katholischer Ex-Bischof wurde mal mit Unterstützung und unter dem Jubel aller Grünen und NGO’s Präsident in Paraguay. Ein Grüner als Präsident in Paraguay! Doch kaum im Amt, ging er gegen diese Soja-Polemik der der NGO’s vor. Nachdem er Präsident wurde, gab er der taz ein Interview. Die taz fragte treuherzig: „Kann sich Paraguay überhaupt von den Sojaexporten abkehren, die den Kleinbauern so viel Elend bringen?“ worauf Präsident Lugo antwortete: „Das Sojaprogramm ist für die Regierung wichtig, weil es den größten Posten bei den Deviseneinkünften ausmacht. Aber es darf nicht das einzige Modell sein. Wir glauben, dass es nicht unvereinbar mit der kleinbäuerlichen Landwirtschaft ist.“ 10 Später wurde er wegen etlicher unehelichen Kinder aus seiner Bischofszeit, darunter mit einer verheirateten Frau und einer Minderjährigen, zum Rücktritt genötigt. Unser Sojaimport fördert die Entwicklung armer Länder, füllt die Teller der Armen, so ist die Realität hinter den grünen Kampagnen. Aber diese Kampagnen unterstützen lieber Terroristen, die Farmer überfallen, ermorden, erpressen, Elend und Chaos verbreiten, weil sie den Besitz anderer für ihr Erbteil halten. Das ist so in Simbabwe oder Lateinamerika, die tödliche Spur einer linksgrünen Planwirtschaft auf Grundlage falscher Narrative, wie sie hier in dem Interview wieder zum Vorschein kommt.

Man kann keine „neun Kilo pflanzlichem Eiweiß verfüttern, um dann ein Kilo tierisches Eiweiß zu bekommen.“ Auchso ein von Kampagnen erfundenes Gespinnst mit ewigem Leben. Der Eiweißanteil an Futtermischungen für Schweine und Geflügel liegt bei ca. 20% und von so einem Futter muss man 3 bis 5 Kilo einsetzen, um ein Kilo Fleisch oder Eier zu bekommen. Mit dem entölten Sojamark (Sojaschrot) kann man unsere energiereichen, für die Bodenfruchtbarkeit und die Anbauvielfalt wichtigen Futtergetreidearten zu effektiven, energie- und eiweißaustarierten Futterrationen mischen. Sojaschrot ist für den Menschen nicht genießbar, so wenig wie die entölten Rapskörner aus unserer Ernte, dem Rapsschrot. Der Mensch will das Öl der Ölpflanzen zu seiner Ernährung oder zur Fortbewegung mittels Biodiesel, aber mit dem Pressrückstand der Körner kann er nichts anfangen, darum ist hier die Verfütterung sinnvoll, neben dem Aspekt, dass es die Entwicklung armer Länder fördert. Noch immer verbessert übrigens das Sojadiesel unsere CO2-Bilanz, denn es ist ja fast klimaneutral, jedenfalls nach den eingesetzten Bewertungskoeffizienten. Viele Menschen glauben ja, bei der Klimagasberechnung würde was gemessen, aber da wird geschätzt und mit Zu- oder Abschlägen gerechnet, was gerade so gefördert oder entfördert werden soll, eben grüne Planwirtschaft.

8) Künast: „Aber an einer Stelle hat Malaysia recht. Wir Europäer haben das Land auf eine falsche Fährte geführt. Nun war der Beimischungszwang keine Idee der Grünen, der ist zustande gekommen auf Druck großer Mineralölkonzerne. Das haben wir immer kritisiert.“

Frau Künast sagt hier nicht die Wahrheit. Die Grünen haben in Straßburg und Brüssel dafür gekämpft, dass es einen Beimischungszwang von Bioöl zum Diesel gibt, das ist ihr Kind. Gejubelt und geheult haben sie, als das EU-Parlament das beschloss, nur um sich dann wenige Jahre später in die Büsche zu schlagen, als dieses Gesetz immer mehrkritisiert wurde („Hier Bio – dort Tod“).11 Grüne Planwirtschaft irrt nie!

9) WELT: „Allein in Berlin werden jeden Tag 600.000 Liter Milch konsumiert. Wie lässt sich das auf ökologisch nachhaltige Weise organisieren?“
Künast: „So stellt sich die Frage nicht. Wir wissen einfach, dass wir es so, wie wir es jetzt tun, nicht mehr schaffen werden. Das ist der Ausgangspunkt.“

Ein schönes Beispiel für grüne Dogmatik. Die Praxis draußen im Land gibt es nicht, wir haben unsere genialen Pläne und wenn sich alle danach richten, verhindern wir den Weltuntergang. An ideologischer Dogmatik sind schon Millionen Menschen verhungert, in der Sowjetunion, in China und anderswo. Wenn die Ökopläne durchgesetzt werden, wird diese Liste sehr viel umfangreicher werden. Kein Wissenschaftler wird heute Mineraldünger noch aus irgendeinem Grund in Frage stellen, die Hälfte der Menschheit ernährt sich daraus, was moralische Implikationen bei dieser eher öko-religiös begründeten Ablehnung erzeugt. Die Ablehnung von „Kunstdüngern“ wird im Bio-Bereich früher oder später fallen, wie die Ablehnung der roten, weißen und grauen Gentechnik 1998 zum Regierungseintritt der Grünen bei Kanzler Schröder gefallen ist. Sogar die dogmatische Ablehnung der verbliebenen grünen Gentechnik gerät beim grünen Nachwuchs langsam in Zweifel12.

Georg Keckl, 22.05.2019 aktualisiert am 23.05.2019 18:55

10 Vgl.: Siehe Seite 9 in http://www.keckl.de/texte/MISEREOR.pdf .
11 Vgl.: Siehe Seite 15 in http://www.keckl.de/texte/Rundmail%201_16%20Tofuschwindel%20ua.pdf sowie http://www.globalfilm.de/film_die_biospritluege.shtml : “Jetzt haben Politiker jedoch ein schlechtes Gewissen: Die Erfinder des Pflanzenkraftstoffes, Europas Grüne, mögen keinen Biosprit mehr.“ und http://www.globalfilm.de/film_hier_bio_dort_tod.shtml12 Vgl.: https://www.tagesspiegel.de/

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Dieser Beitrag erschien zuerst bei Georg Keckl hier




PEINLICH: Klimawandel-Hysteriker beschwert sich beim PRESSERAT in Berlin!!

In diesen Tagen bemerkten wir auf Twitter folgenden Tweet vom 07.10.2017:Darin wurde auf zwei Seiten die Antwort des Presserats vom 14.09.2017 öffentlich gemacht. Der Presserat hat sich darin mit einer Beschwerde über einen WELT-ONLINE-MEINUNGS-Artikel von Prof. Josef H. Reichholf vom 28.05.2017 mit dem Titel „Schnell wird man als Klimaleugner abgestempelt“ befasst.

Zur besseren Lesbarkeit haben wir die Antwort des Presserates auch nochmal separat als .pdf-Datei zur Verfügung gestellt:

Die Indizien auf dem Twitter-Account von Andreas Lieb sprechen für die These, dass Andreas Lieb auch einer der beiden Beschwerdeführer der Presseratsbeschwerde gewesen ist, da die Fotos der beiden Antwortseiten des Presserates auch in seinem Twitter-Account hinterlegt sichtbar sind:

An dieser Beschwerde und der Antwort des Presserates sind nun mehrere Punkte interessant, weil die nun folgenden Kritikpunkte die Notwendigkeit auch früherer Blogtexte erneut bestätigen.

So führt der Beschwerdeführer folgende zwei Sätze von Prof. Reichholf an und es ist auch erkennbar, dass der Presserat diese zwei Sätze von Prof. Reichholf auch als den Kern der Beschwerde ansieht:

Die globale Temperatur steigt trotz wachsenden CO2-Ausstoßes nicht an.

und:

Die letzten eineinhalb Jahrzehnte lang stieg die globale Temperatur nicht mehr an.

Und der/die Beschwerdeführer argumentieren dann allen Ernstes, wie man in der Antwort vom Presserat vom 14.09.2017 lesen kann, wie folgt:

Ausschnitt aus Schreiben vom Presserat vom 14.09.2017

An dieser Begründung und den nachfolgenden Begründungen des Presserates wird erneut deutlich, wie seit Jahren und Jahrzehnten am eigentlichen Schwindel der Erderwärmung „vorbei-argumentiert“ wird, denn der Kern des globalen Temperaturschwindels bleibt jedesmal aussenvor. Kein Journalist, auch nicht der Presserat, hinterfragt den Absolut-Temperaturwert der Erderwärmung, obwohl der Chef-Redakteur von „DER WELT“ vom Presserat im Schreiben vom 14.09.2017 auf der Seite 2 wie folgt zitiert wird:

Sehe man im Internet nach, so würden die Spitzenwerte als Abweichungen vom Durchschnitt der Jahre 1961 – 1990 und nicht in Absolutwerten der Globaltemperaturen angegeben, was die Vergleichbarkeit sehr erschwere bzw. unmöglich mache.

Im Prinzip stimmt das, was er sagt, aber das ist trotzdem auch nur die halbe Wahrheit: Die WMO hat am 18.01.2017 sehr wohl einen Absolut-Globaltemperaturwert für das Jahr 2016 von 14,8(3) °C auf Basis von 1961 bis 1990 angegeben, was der ZDF-Wetterfrosch Benjamin Stöwe am 19.01.2017 – also einen Tag später – im „ZDF MORGENMAGAZIN“ eindrücklich präsentierte:

Video nicht mehr verfügbar

Das Problem ist nur – und dieses Problem verschweigen Politiker, Klima(folgen)forscher und auch Journalisten seit Jahren -, dass die angeblich gefährliche globale Erderwärmung vor und seit ca. 30 Jahren mit viel höheren Globaltemperaturen begründet worden ist, was die folgende 23-seitige Recherche-Liste dokumentiert:.pdf

Ein ganz grosses „Problem“ hat dabei „DER SPIEGEL„, was in dem folgenden 18-minütigen Video dokumentiert wird:

Aber nicht nur DER SPIEGEL. Auch die Journalisten bei ARD und ZDF können ihre Unwahrheiten aus der Vergangenheit offensichtlich nicht mehr verwalten, was in dem folgenden 18-minütigen Video insbesondere an dem ARD- (früher: ZDF-) Wissenschaftsjournalisten und Meteorologen Karsten Schwanke deutlich wird:

Wenn Sie den obigen Recherchen im Detail nachgehen, werden Sie feststellen, dass offensichtlich weder Klimafolgenforscher, noch Politiker, noch Journalisten begreifen, wie elementar-notwendig eine glaubwürdige globale Absolutmitteltemperatur ist, um überhaupt eine Globale Erderwärmung glaubwürdig auszuweisen.

Und vergleichen Sie ganz aktuell auch die folgende Grafik aus einem RBB-TV-Bericht über „25-Jahre PIK Potsdam“ vom 11.10.2017 bei Minute 2:49:
Sie erkennen: Es wird aktuell ein globaler Temperaturwert von ca. 14,5 °C ausgewiesen, jedenfalls erkennbar deutlich unterhalb von 15°C.

So, und nun schauen Sie, mit welchem globalen Temperaturwert für 1990 am 24.05.1990 die Enquete-Kommission des deutschen Bundestags in der Drucksache 11/8030 auf Seite 29 argumentiert hatte, um eine damals angeblich gefährliche Erderwärmung zu begründen, nämlich 15,5 °C :Und Hans Joachim Schellnhuber propagierte noch am 22.11.2009 (auf PHOENIX zeitversetzt ausgestrahlt einen Tag später am 23.11.2009) – auf der Bundespressekonferenz unmittelbar vor der Klimakonferenz von Kopenhagen – noch einen globalen Temperaturmittelwert von 15,3 °C:

Wer auch das nicht glaubt: Der O-Ton von Schellnhuber findet sich in diesem 5-minütigen Video !!

So kommt es, dass sogar in mehreren deutschen Schulbüchern Schulkindern die angebliche Notwendigkeit von Klimaschutz propagiert wird, obwohl man im gleichen Schulbuch durch Einsatz des gesunden Menschenverstandes feststellen kann, dass seit über 150 Jahren überhaupt keine gefährliche Erderwärmung existiert.

Glauben Sie nicht?

Dann schauen Sie auch noch das folgende, sehr informative 18-minütige Recherche-Video:

Die Argumentation, die in diesem aktuellen KLETT-GEOGRAPHIE-Schulbuch auf Seite 194 ausgewiesen wird, finden Sie auch in den Drucksachen der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, die damals mit den gleichen Argumenten vor der Gefährlichkeit einer Erderwärmung Politiker und Öffentlichkeit gewarnt hatte, nur mit dem Unterschied, dass damals (1990) eine globale Absoluttemperatur von 15,5°C ausgewiesen worden ist. Sogar bis 1995 wurde nachweislich – und das belegen unsere eindrücklichen Recherchen in deutlicher Konsequenz – immer eine Globaltemperatur bei oberhalb von 15°C ausgewiesen. Und heutzutage werden für 2016 bekanntlich nur 14,8°C ausgewiesen, was wir oben im Blogtext dokumentiert haben.

Und damit ist auf einen Schlag die Gefährlichkeit der Erderwärmung als Schwindel entlarvt.

Ohne, dass wir und Sie dazu auch nur ein einziges vermeintlich klimaskeptisches Argument verwenden mussten: Das „unheilige Triumvirat“ aus Klimafolgenforschern, Politikern und Journalisten hat sich beim Thema „gefährliche Erderwärmung“ nach nunmehr 30 Jahren ganz alleine selbst „die Karten gelegt.“ Wirklich Pech, wenn man die eigenen Lügen nicht mehr verwalten kann.

Und ärgerlich wird es zusätzlich, wenn auch vermeintlich kritische Professoren diese Diskrepanz bei den globalen Temperaturwerten ebenfalls nicht erkennen (wollen).

Ähnlich agiert aber leider auch Prof. Josef Reichholf, der in seinem DIE WELT-Meinungsartikel am 28.05.2017 geschrieben hatte:

Die anscheinend nötigen Nachbesserungen bei den Berechnungen zur globalen Temperatur und die vielen Änderungen in den Vorhersagen zum Klimawandel drücken für mich als Wissenschaftler eines klar aus: Die letztgültige Weisheit gibt es nicht.

Auch Prof. Reichholf scheint die allzuvielen „Unschärfen“ der Klimafolgenforschung ebenfalls „weichzuspülen“, anstatt diese nachweisbaren Unschärfen konkret zu thematisieren und auf den Punkt zu bringen. Ärgerlich auch, dass Prof. Reichholf von „Vorhersagen zum Klimawandel“ spricht. Auch schreibt Prof. Reichholf:

Die globale Temperatur steigt trotz wachsenden CO2-Ausstoßes nicht an. Dies passt nicht in die Prognosen von Politik und Wissenschaft.

und

Die letzten eineinhalb Jahrzehnte lang stieg die globale Temperatur nicht mehr an. Diese Pause in der Erwärmung passte jedoch nicht zu den Prognosen.

Und dann schreibt auch noch der Presserat in der Beschwerdeablehnung am 14.09.2017 wortwörtlich:

Diese Forschungsergebnisse nimmt der Autor zum Anlass diese gängigen Klimaprognosen kritisch zu hinterfragen.

Denn es ist sogar in Schulbüchern nachzulesen, dass klimawirksame Prozesse nicht vorhersagbar sind und man deshalb von „Klimaprojektionen“ spricht und eben nicht von Prognosen:

Also, Fakt ist: Klimamodelle liefern gar keine Prognosen! Das wissen auch die Klima(folgen)forscher, was sich auch durch zahlreiche O-Ton-Nachweise belegen lässt. Denn die Klima(folgen)forscher werden wissen, dass man das komplexe und chaotische Atmosphärensystem der Erde nicht allein auf Basis von Daten der Vergangenheit vorhersagen lässt. Es funktioniert ja noch nicht mal die Ziehung der Lottozahlen oder den kommenden deutschen Meister der Fussball-Bundesliga auf der Datenbasis der Bundesliga-Vergangenheit vorherzusagen. Eine Vorhersage/Prognose auf Daten der Vergangenheit ist bei einem chaotischen System definitiv nicht möglich. Eine Prognose basiert zu 100% auf fixen, nicht-veränderbaren Daten aus der Vergangenheit, die dann linear in die Zukunft fortgeschrieben werden. Eine Prognose enthält also keine Zukunftsvariablen und keine zusätzlichen Annahmen über die Zukunft, im Gegensatz zu einer Projektion. Deshalb ist auch die „Sonntagsfrage“ über den Ausgang der Bundestagswahl KEINE Prognose, sondern eine Projektion, wie damals bei der Sonntagsfrage zur „Bremenwahl im 30. April 2015 in den „TAGESTHEMEN“, wo dem TV-Zuschauer deutlich zu verstehen gegeben wurde, dass dieser damalige „BremenTREND“ eben KEINE PROGNOSE darstellt:

und auch aktuell zur Bundestagswahl 2017 in den ARD „TAGESTHEMEN“ am 14.09.2017 um 22Uhr15 ein deutlicher Hinweis, dass das Ergebnis der „Sonntagsfrage“ eben KEINE PROGNOSE darstellt:

Rot-Markierungen durch KLIMAMANIFEST.CH

Und ein gutes #kurzerklärt-Video der TAGESSCHAU-Redaktion erklärt am 23.09.2017 – also unmittelbar vor der Bundestagswahl, wo es eigentlich schon für eine effektive Aufklärung zu spät ist – ebenfalls, dass die „Sonntagsfrage“ eben KEINE PROGNOSE (sondern per Definition eine PROJEKTION) ist:

und hier auch beim ZDF wird der korrekte Begriff „PROJEKTION“ (statt Prognose) verwendet:
Sie sehen, dass sogar die ZDF HEUTE+ Moderatorin Eva Maria Lemke den Unterschied zwischen „Projektion“ und „Prognose“ nun verstanden hat, denn zum Zeitpunkt der „Sonntagsfrage“ ist noch mindestens eine, nicht-fixe Variable vorhanden, denn die Wahllokale haben weder geöffnet gehabt, noch sind sie wieder geschlossen worden. Deshalb wird die erste (und einzige) Prognose (!) von ARD bzw. ZDF bei einer Landtags- und/oder Bundestagswahl erst 1 Sekunde nach 18Uhr erstellt, weil erst dann davon auszugehen ist, dass alle vorherigen Variablen fix sind und nicht mehr verändert werden können, weil u.a. die Wahllokale um Punkt 18Uhr geschlossen haben.

Und vergleichen Sie mal die obigen Werte der Projektion (!) des ZDF vom 20.07.2017 (!) über den damals angeblich „wahrscheinlichen“ Ausgang der Bundestagswahl mit dem vorläufigen amtl. Ergebnis der Bundestagswahl vom 24.09.2017 am 25.09.2017:


Dann verstehen Sie, was von Projektionen im Vergleich zu Prognosen zu halten ist, nämlich nix. Im Gegensatz zur Projektion vom 20.07.2017 war die 18-Uhr-Prognose des ZDF am 24.09.2017 im Vergleich zum Endergebnis dann relativ genau:

ZDF 18Uhr-Prognose zur BTW am 24.09.2017

Aber es kann auch eine definitive Prognose trotzdem beim Endergebnis vollends daneben liegen. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass eine Projektion beim realen Endergebnis der Zukunft vollends daneben liegt, liegt bei einer Projektion bei weitem höher als bei einer Prognose.

Obwohl man bei der ARD eigentlich mittlerweile wissen müsste, dass die Klima(folgen)forscher mit ihren Szenarien/Projektionen keine Prognosen erstellen, behauptet die ARD „TAGESSCHAU“ trotzdem im Mai 2017 weiterhin FALSCH, der Meeresspiegelanstieg für das Jahr 2100 liesse sich angeblich „prognostizieren“:

Rot-Markierungen durch KLIMAMANIFEST.CH

Denn auch der Weltklimarat IPCC erstellt nachweislich KEINE „Prognosen“:

Wie oft sind die Worte „Projektion“, „Szenario“, „Prognose“ in den IPCC-Berichten (SPM) zu finden?

Denn auch der Weltklimarat IPCC weiss: ES KÖNNEN KEINE PROGNOSEN ÜBER DAS KLIMASYSTEM ERSTELLT WERDEN.

Warum?

Weil es sich um ein chaotisches Atmosphären-System handelt, was man nicht auf Basis historischer, fixer Daten vorhersagen kann. Das ist die ureigenste Eigenschaft eines chaotischen Systems. Auch die Ziehung der Lottozahlen, ein Billardspiel oder jedwede Fussball-Saison von Liga-Mannschaften sind chaotische Systeme, die definitiv nicht vorhersagbar sind.

Warum ärgert mich die Verwendung des Begriffs „Prognose“ so ausserordentlich?

Weil der Ausdruck „Prognose“ die Klima-Abschätzungen in ungerechtfertigter Weise wertschätzt und positiv überbewertet und eine angebliche Vorhersagbarkeit und Prognose-Fähigkeit suggeriert, die in Wirklichkeit bei einem solchen chaotischen System definitiv nicht existiert.

Deshalb müssen alle Behauptungen, die sich aus Klimacomputermodellberechnungen ergeben, abgeleitet und errechnet worden sind, konsequent als „szenarienbedingte Projektionen“ und/oder „Schätzungen“ oder „Abschätzungen“ bezeichnet werden, aber auf keinen Fall als „Prognose“ oder „Vorhersage“ tituliert werden. Denn das ist definitiv FALSCH.

Wenn Sie DAS dann alles wissen, welche Rolle auch Journalisten beim SPIEGEL und bei ARD und ZDF beim Schwindel mit der angeblichen Erderwärmung spielen, dann lesen Sie auch, wie der Presserat den WELT-Chefredakteur am 14.09.2017 ebenfalls zitiert:

Nochmals: In seinem [Reichholfs] Kommentar sei es darum gegangen, die Vorgehensweise im Umgang mit den Daten aufzuzeigen, und nicht um eine Infragestellung der globalen Klimaerwärmung.
(rot-Markierung www.klimamanifest.ch)

Was für eine scheinheilige Argumentation. Darin spiegelt sich auch deutlich die regelrechte Angst deutscher Journalisten wider, um die globale Klimaerwärmung überhaupt in Frage zu stellen.

Dabei stellen auch wir die globale Klimaerwärmung nicht in Frage, sondern wir stellen begründend in Frage, dass die globale Klimaerwärmung für irgendjemanden gefährlich ist.

Fragen Sie sich selbst einmal: Würden Sie sich selbst oder ihr Kind mit 36,8 °C Körpertemperatur zum Arzt schicken, weil angeblich erhöhtes Fieber vorliegen könnte?

Da durch historische Dokumente belegbar ist – was oben in diesem Blogtext umfangreich dokumentiert wurde – , dass eine gefährliche Erderwärmung seit 150 Jahren definitiv bis heute nicht stattgefunden hat, ist die Gefährlichkeit einer globalen Klimaerwärmung vehement in Frage zu stellen. Alle Thesen vom angeblichen Meeresspiegelanstieg, angeblich mehr Extremwettern, angeblich verstärkte Gletscherschmelze können nachweislich nicht auf eine gefährliche globale Erderwärmung zurückzuführen sein, weil die historischen Daten und Archive der Klima(folgen)forschung solche Thesen nicht stützen, sondern genau das Gegenteil dokumentieren.

Das liegt insbesondere auch daran, weil Klima(folgen)forscher, Journalisten und Politiker ihre Lügen nach ca. 30 Jahren nicht mehr verwalten konnten. Aber auch ein Presserat in Berlin und auch ein Prof. Reichholf weigern sich offenkundig, diese offensichtlichen Lügen (ohne Anführungszeichen) der Klimafolgenforschung – insbesondere beim PIK in Potsdam – zu thematisieren.

 

Zuerst veröffentlicht am 14.10.2017 auf www.klimamanifest.ch