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Der Dämm-Wahn – 11 Punkte,  die Sie wissen sollten! 

Es zahlt: der Konsument, der Hausbesitzer, der Mieter. Aber lassen Sie sich das Geld nicht aus der Nase ziehen, lassen Sie sich nicht hineinreiten in Schein-Komfort, der erst Sorgen produziert – von Feuchte und Schimmel bis Entsorgungsproblemen für Ihre Kinder, die das gute Stück erben. Was Sie wissen sollten:  

1) Obwohl eine Außendämmung WärmeDämmVerbundSystem (WDVS) heißt, unterbricht der Übergang tragende Wand zu Dämmsystem (und zumeist das Dämmsystem selbst, etwa Styropor) die kapillare Dampfdiffusion traditioneller Mauerwerke (Ziegel, Holz) und erhöht damit die Gefahr von Feuchteschäden in der tragenden Wand bzw erfordert verstärktes Lüftungsverhalten. 

2) Eine wärmegedämmte Wand erreicht tagsüber bei Sonne bis 80°C und mehr (weil die Dämmplatte Wärme nicht weiterleitet, da sie ja isoliert); nachts sinkt die Temperatur der Wand außen häufig unter Lufttemperatur (wegen geringer Wärmekapazität und Abstrahlung gegen einen kalten Nachthimmel). 

Eine Ziegelwand ist demgegenüber tagsüber kühler (nimmt Sonnenenergie auf und leitet sie weiter), nachts deutlich wärmer (hohe Speicherkapazität, die die tagsüber aufgenommene Sonnenenergie langsam wieder abgibt). Das ist auch der Grund, warum eine Wärmebildkamera bei einer Ziegelwand abends eine höhere Temperatur anzeigt, als eine gedämmte Wand; der Grund ist nicht, wie meist vorgeschoben, schlechtere Wärmedämmeigenschaft. 

Etwa 6% der eingestrahlten Sonnenenergie gibt eine Massivwand (Ziegel, Holz, Blähbeton) in den Abendstunden in den Innenraum. Für Raum Graz ergibt das auf einer Südwand an einem Sonnentag auch im Dezember noch eine Ersparnis an Heizenergie über Tag-Nacht gemittelt von 24%. (Gemittelt über alle Wetterlagen und die gesamte Heizperiode allerdings nurmehr (oder immerhin noch) 7%. Zugegeben: solange eine Dämmung funktioniert, sind die Einsparungen größer; aber wie lange funktioniert sie? Und ist die Einsparung rentabel?) 

3) Tauwasseranfall (wegen der starken Abkühlung einer gedämmten Fassade besonders hoch, häufige Taupunktunterschreitung) und verringerte/unterbrochene/ fehlende kapillare Wasseraufnahmefähigkeit der Dämmaterialien führen zu Algenbildung bzw erfordern Pestizid-Beaufschlagung des Dämmaterials (mit umweltschädlichem Auswascheffekt). Feuchte, gar Wasser im Dämmstoff ermöglicht Frostschäden, vernichtet den Dämmeffekt und belastet die tragende Wand bzw das Innenraum-Klima. 

Bei einer Ziegelwand ist der Tauwasseranfall nicht nur seltener und geringer, sondern Ziegel nimmt Luftfeuchte/Tauwasser auf und gibt sie untertags wieder ab (innen wie außen, Ziegel/Massivholz „atmet“ mit seinem Kapillarsystem).  

Mineralische Dämmaterialien (Steinwolle, Glaswolle) „atmen“ nicht (kein Kapillarsystem); sie saugen sich bei Dichtigkeitsschäden allenfalls voll und fallen zusammen.  

Biologische Dämmaterialien (Holzfaser, Schafwolle) „atmen“ zwar (begrenzt: häufig unterbrochenes Kapillarsystem), können jedoch bei starker Feuchte-belastung verrotten.  

4) Hoher Dehnungskoeffizient von synthetischen Dämmaterialien (geschäumten Kunststoffen) gegenüber Putz führt bei den extremen Temperaturbeanspruchungen Tag/Nacht zu Rißbildungen. Auch Spechte machen sich gern an gedämmten Fassaden zu schaffen. Über Risse dringt Wasser (Tauwasser, Regen) in den Dämmstoff ein. Die periodische warm/kalt Belastung führt über streckenweise Dampfdiffusion und Kondensation auch zu Wasserfallen/-einschlüssen.  

Ziegelwand und Kalkputz haben die gleichen Dehnungskoeffizienten, reißen nicht und bergen keine Wasserfallen.  

5) Dämmaterialien sind Ungeziefer-anfällig, besonders die biologischen, die folglich Biozid Beaufschlagung erfordern (mit umweltbelastenden Emanations- und Entsorgungsfolgen). Auch in Hartschaumplatten wurden schon Wespennester gefunden. Forscher an der Stanford University in Kalifornien berichten gar von Mehlwürmern in Styropor – ein gefundenes Fressen für Spechte.  

6) Hohe Brennbarkeit von Fassadendämmung (Polystyrole sind verarbeitetes Erdöl und extrem brennbar, mineralische Dämmstoffe sind teilweise mit brennbaren Klebern verfestigt, biologische Dämmstoffe sind brennbar), Brand-Entschleuniger (Bromide) sind giftig und nur begrenzt wirksam, Brandriegel nachgewiesenermaßen unwirksam (Aufwinde).  

7) Fassadendämmung rentiert sich nicht. Amortisationszeiten liegen über 30 Jahren, mit den Subventionen der Steiermark bei 15-20 Jahren. Gesetzlich kann unrentable Sanierung nicht zugemutet werden (Gerichtsurteile setzen bei 10 Jahren Amortisationszeit die Grenze; aber auch das heißt, daß Sie die nächsten 10 Jahre keine finanziellen Vorteile von der Dämmung haben, realiter die nächsten 15-20 Jahre nicht! – und ob die Fassade solange dämmt?). Und für Amortisationszeiten um 10 Jahre wären Subventionen von über 50% nötig. (Sog. rentable Angebote rechnen mit fiktiven Öl-/Gas-/Brennstoff-Preissteigerungen und zinsfreien (Eigen-)Krediten.)  

8) Erdöl- bzw Erdgas-Knappheit ist mindestens in diesem Jahrhundert unrealistisch. Seit 1970 gibt es immer nur Reserven für wenige Jahrzehnte (weil sich weitergehende Prospektion für die Konzerne nicht lohnt). 1970 kannte man gesicherte Reserven für 50 Jahre. Trotz erheblich gestiegener Produktion haben wir auch heute nach fast 50 Jahren wiederum gesicherte Reserven für weitere 50 Jahre. Alle diese Staaten wollen verkaufen – das reguliert auch den Preis. (Das Erdölkartell ist brüchig.) Und es werden weitere Reserven gefunden werden. Und es kann nach neuesten Forschungsarbeiten nicht ausgeschlossen werden, daß Erdgas (und vielleicht auch Erdöl) abiotisch bei den hohen Drücken und Temperaturen in tieferen Schichten des Erdmantels neu entsteht und ‚nachfließt‘.  

9) Klimawandel durch CO2-Emissionen ist ein Scheinproblem. Klimawandel mag stattfinden, aber wir hatten es oft schon wärmer, wärmer als heute: in Europa etwa im Mittelalter, auch zur Römerzeit um Christi Geburt. CO2 ist aber nicht der Grund, und der Mensch ist nicht der Grund. Das Erdklima oszilliert in kleineren und größeren Ausschlägen seit jeher. Der Hauptklimaregulator sind Sonne/Sonneneruptionen, Wasser/Wasserdampf und Vegetation. Mit letzterer beeinflußt Kommerzialisierung und industrialisierte Landwirtschaft allenfalls Lokalklimata (über Humusabbau, Bodenerosion, Grundwasserschwund etc, zweifelsohne nicht gut). CO2 aber mußte als Folgeprodukt industrieller Entwicklung für einen Wohlstandsausgleich Nord-Süd herhalten (UNO, Paris-Vereinbarung sieht 100 Mrd $/a für Entwicklungsländer vor); Wohlstandsausgleich Nord/Süd forderte schon der Willy-Brandt-Report der Vereinten Nationen 1980 vor dem Hintergrund der 1. und 2. Ölpreiskrise (die ein Signal zum Wohlstandsgefälle / indirektem Kolonialismus waren, nicht zu Verfügbarkeitsende von Erdöl und Erdgas, und kein Klima- oder CO2-Signal).  

10) Sie als Hausbesitzer oder Ihre Kinder werden erhebliche Entsorgungsprobleme haben, wenn der Dämmstoff vollgesoffen oder altersbedingt zusammengesessen oder zerfressen/verrottet ist (und bis dann möglicherweise als Sondermüll gilt). 

Bleiben Sie beim Ziegel, verschandeln/verderben Sie Ihr Haus nicht! Wählen Sie gegebenenfalls Putzsysteme und Farben mit hoher Strahlungsabsorption. Und für Neubau gibt es moderne Ziegel, die ohne Zusatzdämmung alle Wärmedämmwünsche erfüllen und trotzdem diffusionsoffen und wärmespeichernd sind. Oder noch besser: bauen Sie ein Holzhaus aus Massivholz-Tram (nicht Sandwiches).  

11) Wer das Glück hat, noch alte schöne Kastenfenster zu haben, sollte dabei bleiben; einen kompletten Luftwechsel alle 1 bis 2 Stunden brauchen Sie ohnehin (und bei den im Mittel niedrigen Windgeschwindigkeiten im Raum Graz passiert bei leichten Undichtigkeiten nicht viel; bei dichten Fenstern müßten sie alle 1 bis 2 Stunden 5 Minuten stoßlüften; und Thermoglas reduziert den Lichteinfall). Und generell ist folgendes bedenkenswert:  

Ein Südfenster (traditionelles Kastenfenster) ergibt über die Heizperiode einen erheblichen Energiegewinn durch Sonneneinstrahlung.  

Ein Ost- oder Westfenster bilanziert ausgeglichen, dh der Energieverlust über die Heizperiode ist näherungsweise Null (Klimabedingungen Raum Graz). 

Beim Nordfenster erbringt die diffuse Himmelsstrahlung immer noch eine Einsparung von 30%.  

Und wenn Sie nachts Fensterläden schließen können, erreichen sie sogar Werte von Isolierfenstern.  

DI Prof. Dr. Peter-Jörg Jansen, Hitzendorf im Januar 2018,
Ordinarius für Energiewirtschaft der TU-Wien 1981-1999,
Aufbau und Beratung der ersten Energiespar-Beratungen in den 80-er Jahren 




Brand im Londoner Grenfell Tower – Opfer des Dämm­wahns

Nach mehreren solchen Bränden im Ausland ist es nun mit einem Hochhaus in London passiert – siehe Bilder oben.

Während ein Teil unserer Medien sich wand, dem deutschen Leser die wirkliche Brandursache zuzumuten und stattdessen die üblichen, rhetorischen Fragen stellte:
Quelle: FAZ 15. Juni 2017: 17 Tote nach Hochhausbrand in London
Nach der Brandkatastrophe mit mindestens 17 Toten in einem Londoner Hochhaus mehren sich Anschuldigungen über mangelnden Brandschutz.
Es gebe viele offene Fragen auch zu Sprinkleranlagen und der möglicherweise leicht brennbaren Fassadenverkleidung. Viele Hochhausbewohner im Land stellten sich jetzt die Frage, ob sie überhaupt sicher seien, sagte er.
-Ist die Ursache klar: Die Toten sind Opfer des vorwiegend der Klimaschutz-Hysterie entsprungenen Dämmwahns der Behörden.

SPIEGEL ONLINE 15.06.2017: Brand im Grenfell Tower Eine Feuerwalze, unaufhaltbar
Wie konnten sich die Flammen im Grenfell Tower so schnell nach oben fressen? Bis das komplette Gebäude brannte, vergingen offenbar nur Minuten. Experten zufolge spielte die Fassade eine fatale Rolle.
Bis dahin sei es wohl ein ganz normaler Wohnungsbrand gewesen, vermutet der Frankfurter Feuerwehrchef Reinhard Ries. Dann seien die Flammen aus dem Fenster einer Wohnung geschlagen und das Feuer „gnadenlos die Fassade hochgelaufen“, so der Brandschutzexperte.
Reinhard Ries vermutet aufgrund des Bildmaterials, dass die Fassade mit Platten aus Polyurethan oder einem ähnlichen Material verkleidet waren

WIKIPEDIA Grenfell Tower
In der öffentlichen Diskussion über die Ursache der raschen Ausbreitung des Brandes über viele Stockwerke hinweg wird die
Fassadenverkleidung thematisiert. In Medien wird vermutet, dass das Dämmmaterial in der Fassade offenbar zur schnellen Ausbreitung des Feuers beigetragen hat. Der Leiter der Frankfurter Feuerwehr nimmt an, dass die brennbare Fassade ein wesentlicher Grund der Katastrophe war.

In Deutschland kann ein Hochhaus wohl nicht so brennen – die anderen, gedämmten Häuser dagegen schon

Achgut: [2] Ist London das Ende des Dämmwahns?
… Live und beklemmend konnte man so ein Feuerwerk schon zu Silvester 2015 an einer Hochhausfassade in Dubai beobachten, einen weiteren als Video dokumentierten Vorfall gab es in Frankreich. Die Zahl solcher gefährlicher Fassaden-Brände dürften mittlerweile alleine in Deutschland in die Hunderte gehen, eine Statistik zu den Vorfällen gibt es aber nicht, auch keine Zahl über die dabei schwer Verletzten oder umgekommenen Menschen.
Wenn es nicht um das ideologische Steckenpferd und Klimaschutz ginge, den unsere Kanzlerin zum heiligen Gral erklärt hat, hätten die Behörden diesem Spuk mit Sicherheit längst ein Ende gesetzt.
Die Feuerwehren wissen bescheid, hängten es bisher aber nicht an die große Glocke – die üblich politisch korrekte Beißhemmung. Auch viele Medien weisen in der Berichterstattung über solche Vorfälle deutliche Lücken auf. In einem Land, in dem Bauvorschriften selbst die Neigung der Dachziegel festlegen, ist diese offensichtliche Ignoranz gegenüber einem lebensbedrohenden Risiko kaum zu glauben.

Joachim Herrmann wählte daher seine Worte sorgfältig als er sagte: „Ein vergleichbarer Fassadenbrand an einem Hochhaus ist in diesem Ausmaß bei uns so gut wie ausgeschlossen.“ Man beachte die Wortwahl: Die Betonung liegt auf „Hochhaus“. Das fängt laut der Dämmvorschriften in Deutschland aber erst bei 22 Metern Höhe an, darunter dürfen Materialien wie Polystrol angebracht werden. Das Gros der Bevölkerung wohnt in Deutschland aber nunmal in Gebäuden unter 22 Metern – und diesen Menschen wird so eine falsche Sicherheit vorgegaukelt.

Nur zur Information: Im Jahre 2015 wurden in Deutschland 36,3 Millionen Quadratmeter Dämmsysteme an die Fassaden geklebt. Bei einem vorsichtig geschätzten Preis von 120 Euro pro Quadratmeter ergibt dies einen Umsatz von über 4 Milliarden Euro. Klima-Ideologen und Industrie-Lobbyisten reichen sich bei den immer strengeren Wärmedämmvorschriften die Hand. Man sagt nicht umsonst, dass beispielsweise die Dämmvorschriften der deutschen Energiesparverordnung (EnEV), die Polystrol-Produzenten wie der BASF zu Milliardengeschäften verholfen haben, in Helmut Kohls Wahlkreis Ludwigshafen ersonnen worden seien …

So haben sich unsere Politiker einen deutschen EEG-Exportschlager wohl nicht vorgestellt

BAUFÜSIK Blog Gegen Dummheit und Habgier im Bauwesen: Deutscher Exportschlager: brennende WDVS
von E. Müller am 02.01.2016: „Noch ein wenig erfolgreiches Beispiel ein deutsches WDVS als Hitzeschutz zu verwenden:
In Dubai gab es zu Sylvester neben dem Burj Khalifa ein riesiges Feuer in einem Luxushotel-Hochhaus.
Immerhin 64 Stockwerke hat das Haus, und das Feuer scheint einmal komplett von oben nach unten zu gehen.
Was da brennt ist deutsches Wärmedämmverbundsystem aus Styropor (ESP). Die Saudis haben vor einigen Jahren damit angefangen, ihre Wände als Hitzeschutz mit Styropor zu dämmen. Seitdem gab es da einige spektakulären Fassadenbrände. Kennzeichen sind rasant schnelle Ausbreitung nach oben, selten seitlich, Flammen nur außen, selten Übergreifen auf Innenraum, und beißend schwarzer Rauch. Wenn es Verletzte gibt dann meistens auf Grund von Rauchvergiftung.
Die Brandgefahren von WDVS aus Polysterol (Styropor) sind schon lange bekannt.
Im Video (NDR) hier einige Schadensbilder nach Fassadenbränden in Deutschland und ein Brandtest, durchgeführt von der Materialprüfanstalt Braunschweig, der abgebrochen wurde, nachdem der Versuchsaufbau außer Kontrolle geriet.
Die erwähnten Brandriegel haben sich in der Praxis als wirkungslos erwiesen. Die werden von den hochschlagenden Flammen einfach übersprungen.“

Fazit

Man kann Achgut nur zustimmen. Um ein vielleicht vorhandenes, kleines Problem Klimawandel zu lösen (was über Zusatz-Dämmung sowieso nicht einmal anteilig gelingen kann), werden sichere, große Probleme erzeugt.

Quellen

[1] EIKE 20.05.2016: Wieder Menschenopfer für den Klimaschutz Brandgefahr von Wärmedämmfassaden

[2] Achgut: Ist London das Ende des Dämmwahns?