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Zur Rettung der Wirtschaft müssen kostspielige Klima-Maßnahmen sofort aufgegeben werden!

In einer heute veröffentlichten neuen Studie [aus welcher Auszüge unten übersetzt werden, Anm. d. Übers.] zeigt Darwall, wie die zwangsweise Auferlegung einseitiger Klimapolitik auf Wirtschaft und Industrie verheerende Auswirkungen haben wird, wenn es um die wirtschaftliche Erholung von COVID-19 geht. Net Zero wird bis zu 60 mal teurer als die hypothetischen Klima-Vorteile, und Wähler in UK, Amerika und Australien stellen die wirtschaftliche Erholung vor die Umwelt. Das geht aus einer Umfrage von IPSOS Mori Poll hervor.

Der Report zeigt auf, dass die Kohlendioxid-Emissionen des Westens vor Ausbruch der Pandemie nur ein Viertel der globalen Emissionen ausmachten:

„Es ist ebenso naiv wie sinnlos zu denken, dass der Schwanz der Emissionen des Westens mit dem globalen Klima-Hund wackeln wird“, sagt Darwall.

Was viel wahrscheinlicher den Untergang von UN-Klimaverhandlungen bewirken wird, ist der tiefe Graben, der sich aufgrund des katastrophalen chinesischen Verhaltens bzgl. des COVID-19-Virus‘ aufgetan hat.

„Es ist kein Zufall, dass die UN-Klimagespräche in Gang kamen nach dem Ende des Kalten Krieges“, sagt Darwall. Die Abkühlung der Beziehungen zwischen den USA und China und das Wiederaufflammen geopolitischer Rivalitäten nach 30 Jahren werden wahrscheinlich zum Ende der globalen Klima-Agenda führen, ist sich Darwall sicher.

Der Report von Rupert Darwall ist jetzt von der GWPF veröffentlicht worden:

Link: https://www.thegwpf.com/costly-climate-policies-must-be-abandoned-to-save-economy/

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Das Damokles-Schwert für das Klima

Industrie, Null Kohlenstoff und der Antikapitalismus des IPCC

Rupert Darwall

Grundlagen:

Warum 1,5°C? Das gesteckte Ziel des im Jahre 1992 gegründeten UNFCCC ist es, eine gefährliche anthropogene Einmischung in das Klimasystem zu verhindern. Dies ist von Europäischen Regierungen in Gestalt einer Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf nicht mehr als 2°C vor der industriellen Ära definiert worden, was sofort Eingang in die UN-Klimatexte fand. Im Vorfeld der Klimakonferenz in Kopenhagen im Jahre 2009 behaupteten kleine Inselnationen, dass bei dem 2°C-Ziel ihre Häuser Gefahr liefen unterzugehen. Als Folge ihrer Lobbyarbeit spricht man im Paris-Abkommen 2015 von ,weitergehenden Bemühungen‘, den Temperaturanstieg auf 1,5°C über dem präindustriellen Niveau zu begrenzen.

Welcher wissenschaftliche Hintergrund steht hinter der Behauptung, dass kleine Inseln nur vor dem Untergang gerettet werden können, wenn die Temperatur um höchstens 1,5°C steigt? 1,5°C zur Rettung kleiner Inseln ist ein brillanter Terminus, der sich zu 100% als falsch herausstellt. Vor fast 200 Jahren schrieb Charles Darwin, dass sich Korallenatolle bilden infolge des langsamen Absinkens des Meeresgrundes. Sogar obwohl grüne Aktivisten – vom UN-Generalsekretär abwärts – fälschlich das Gegenteil behaupten, kommen heutige Forschungen zu dem Ergebnis, dass viele angeblich bedrohte Atolle ihre Landfläche vergrößert haben.

Warum jetzt? Im Paris-Abkommen war vom Erreichen des Net Zero-Zieles irgendwann in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts die Rede. Im Jahre 2018, drei Jahre nach der Pariser Klimakonferenz, veröffentlichte das IPCC seinen 1,5°C-Sonderreport. Das IPCC erklärte, dass Net Zero um das Jahr 2050 erreicht werden müsse und dass die Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40% sinken müssen. Dieses Ultimatum des Jahres 2030 löste die gegenwärtige Welle intensivierten Klima-Alarms aus mit Floskeln wie ,12 Jahre, um den Planeten zu retten‘ – als ob ein globaler Temperaturanstieg um etwa 0,5°C vom gegenwärtigen Niveau eine planetarische Katastrophe herauf beschwören würde.

Auf welcher Grundlage ordnete das IPCC Net Zero bis zum Jahr 2050 an? In seinem vor vier Jahren veröffentlichten 5. Zustandsbericht (AR 5) erklärte das IPCC, dass ein 1,5°C-Kohlenstoff-Budget bereits weitgehend aufgebraucht sei. Daher musste das 1,5°C-Budget neu verpackt werden, um zu vermeiden, dass das neue, niedrigere Temperaturlimit obsolet wurde. Der Prozess der Revision des Kohlenstoff-Budgets zeigt, dass es sich dabei eher um Spiegelfechterei als um harte Wissenschaft handelt – mit viel Spielraum für subjektive Urteile und Entscheidungen.

Warum hat sich das IPCC entschlossen, einen Klima-Notstand auszurufen? Das IPCC sagt, dass Net Zero die Gelegenheit bietet für eine ,absichtliche gesellschaftliche Transformation‘. Tatsächlich macht das IPCC keinen Hehl aus seiner Überzeugung, dass Kapitalismus und wirtschaftliches Wachstum die Zukunft des Planeten gefährden.

Durch was möchte das IPCC den Kapitalismus ersetzen? Das Erreichen von Net Zero bis zum Jahr 2050 erfordert eine zwangsweise zentrale Planwirtschaft von oben nach unten im globalen Maßstab, welche Energie, Produktion, Konstruktion, Transportwesen, Landwirtschaft und Landverbrauch betrifft.

Wie viel wird das kosten? Das IPCC versucht, die Kosten unter den Teppich zu kehren und sagt lediglich, dass die Kosten bzgl. des 1,5°C-Zieles begrenzt seien. Die wenigen vom IPCC genannten Zahlen implizieren, dass die Kosten der politischen Maßnahmen zum Erreichen von Net Zero bis 2050 61 mal höher sein dürften als die geschätzten Klima-Vorteile, was zeigt, dass das 1,5°C-Ziel ein willkürliches Ziel ist, welches massiven politischen Overkill erfordert zu gewaltigen Summen Geldes auf Kosten des menschlichen Wohlergehens.

Welche wahrscheinlichen Auswirkungen wird das alles auf die Armen dieser Welt haben? Das IPCC räumt ein, dass drakonische Emissions-Reduktionen höhere Preise für Nahrungsmittel und Energie bedeuten, wobei Letzteres den Übergang zu sauberem Kochen verzögert und damit einen Hauptgrund vorzeitiger Todesfälle in Entwicklungsländern am Leben hält.

Gibt es überhaupt eine Chance, bis 2050 Net Zero zu erreichen? Egal was man in Europa und den USA macht – nein, es gibt keine Chance. In weniger als eineinhalb Jahrzehnten hat die Zunahme der Kohlendioxid-Emissionen in den Entwicklungsländern die gesamten Emissionen der USA und Europas zusammen überflügelt.

Warum sollten Unternehmen Net Zero anpeilen, wenn die Regierungen der Welt dieses Ziel meilenweit verfehlen? Einseitiges Anstreben von Net Zero wird Unternehmen, deren Anteilseigner und Beschäftigte sowie Verbraucher und lokale Gemeinden ärmer machen. Es gibt keine ökonomische, soziale oder ethische Rechtfertigung für Selbst-Verarmung, werden doch dadurch nur grüne Profithaie und die Konkurrenten des Westens begünstigt. Kapitalismus ist abhängig davon, dass Unternehmen Innovationen und Wettbewerb austragen. Investoren und die Gremien, welche erzwingen wollen, dass Unternehmen zu Werkzeugen der Politik werden, unterminieren die Antriebsenergie des Kapitalismus‘, also des einzigen Wirtschaftssystems, welches langfristig ökonomisches Wachstum sichert. Mit diesen Aktivitäten heben sie ein Grab aus für den Westen und ebnen der ökonomischen Führerschaft der aufsteigenden Mächte des Ostens den Weg.

Das Coronavirus und das 1,5°C-Ziel

Der Shutdown der gesamten globale Ökonomie ist der einzige Weg, ein Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Das sagte der ehemalige UN-Klimaboss Yvo de Boer im Vorfeld des Paris-Abkommens 2015. Jetzt können wir sehen, was ein globaler Shutdown bedeutet. Anders als irgendeine wirtschaftliche Erholung nach dem COVID-19-Lockdown erlaubt die Dekarbonisierung keinerlei Erholung; sie geht weiter und immer weiter, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt. In einer rationalen Welt würden Regierungen ökonomisches Wachstum vor Dekarbonisierung stellen. Nichtsdestotrotz steht die Übernahme des 1,5°C-Zieles auf der Grundlage eines PR-Gags, nicht auf Vernunft oder Analyse. Zwei Faktoren jedoch dürften 1,5 Grad und Net Zero verschwinden lassen. Ersterer ist die Zunahme der Emissionen in nicht-westlichen Ländern, wie diese Graphik veranschaulicht:

Seit 1979 brauchte der Rest der Welt 33 Jahre für den Anstieg von Kohlendioxid-Emissionen um 63%, das beläuft sich im statistischen Mittel auf 1,6% pro Jahr.

Es gibt einen markanten Wendepunkt im Jahre 2002, nach welchem es nur 12 Jahre dauerte, bis die Emissionen des Restes der Welt um 77% stiegen – was sich auf eine Wachstumsrate von 4,9% pro Jahr beläuft – also auf ein Niveau, das dreimal so hoch ist wie das Niveau des Westens.

Der zweite Faktor ist die Rückkehr von Geopolitik. Mit seinem Verhalten bzgl. der Pandemie hat sich China – der weltgrößte Emittent von Treibhausgasen – selbst als arglistig betrügender Faktor erwiesen. Bei Großmacht-Ambitionen gibt es keinen Platz für einen multilateralen Prozess, welcher die Ökonomien der Teilnehmer nebst deren nationaler Sicherheit unterminiert. Irgendwann wird der Groschen fallen.

Summary

Das Geschäftsleben steht jetzt so an vorderster Front der Klima-Kriege wie nie zuvor. Unternehmen werden aufgefordert, ihre Geschäfts-Strategien den Zielen des Paris-Abkommens unterzuordnen. Der Finanzbereich wird zu der Waffe umfunktioniert, welche diese Forderung untermauert. In dieser Studie werden die Entwicklungen in den Zusammenhang gestellt mit der Fast-Sicherheit, dass Regierungen, die nominell Teilnehmer des Paris-Abkommens sind, keinerlei Absicht haben, ihre Treibhausgas-Emissionen bis Mitte dieses Jahrhunderts zu eliminieren – obwohl das IPCC genau das als erforderlich betrachtet, um einen Temperaturanstieg um mehr als 1,5°C über das vorindustrielle Niveau zu verhindern (Abschnitt 1).

Die Forderung zugrunde zu legen, dass sich das Geschäftsleben über Gesetze und Vorschriften hinwegsetzen soll, ist der Standpunkt, dass es die Rolle der Geschäfte ist, Gutes zu tun; im Endeffekt wie eine Wohltätigkeitsorganisation, die zufällig Profite erzielt. Dies ist ein ausgeprägtes Missverständnis der Funktionsweise des Kapitalismus‘. Dieser ist der unermüdliche Effekt von Wettbewerb und dem Imperativ zu Innovationen, welche die materiellen Umstände der Menschheit transformiert haben. Die Bindung von Unternehmen an die Fesseln der Anteilseigner und der Druck auf die Unternehmen, bzgl. Klimaschutz gegen die Interessen der Aktionäre zu handeln droht, dem Kapitalismus die Lebenskraft zu entziehen. Bereits in den 1940er Jahren sagte Joseph Schumpeter, dass die größte Bedrohung des Kapitalismus‘ aus dem Kapitalismus selbst kommt (Abschnitt 2).

Das Absenken des Zieles von 2°C auf 1,5°C trieb den Zeitplan zum Erreichen des Net Zero-Zieles. Dieses Absenken erfolgte aufgrund einer nachhaltigen Kampagne kleiner Inselnationen mit dem Narrativ, dass ihre Länder wahrscheinlich in de Wellen versinken werden. Genau wie die ikonische Drohung des Aussterbens der Eisbären stellt sich dies immer mehr als falsch heraus und als jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrend (Abschnitt 3).

[Abschnitte 4 und 5 behandeln ausführlich die Begleiterscheinungen des 1,5°C-Zieles. In den Abschnitten 6, 7 und 8 geht es um Ideologie und die Ablehnung jeder Diskussion um die IPCC-Ziele.]

Conclusion: Die Coronavirus-Pandemie und das 1,5°C-Limit

Wir lernen jetzt gerade, was ein Shutdown der Weltwirtschaft wirklich bedeutet. In der Folge der Coronavirus-Pandemie wollen die meisten Regierungen eine V-förmige Erholung. Bei Dekarbonisierung ist es anders. Davon können sich Ökonomien niemals erholen.Da die Net Zero-Kosten ein Vielfaches der hypothetischen Klimavorteile ausmachen, wird eine aggressive Dekarbonisierung als Bremse für jede Erholung nach einer Pandemie wirken. Das IPCC stellt klar, dass das 1,5°C-Ziel eine fundamentale Umstrukturierung von Nachfrage und Versorgung global erfordert. Die Ökonomie wäre permanent geringer, die Menschen wären ärmer, und die riesigen, während der Pandemie aufgehäuften Schuldenberge würden immer schwerer wiegen.

Mit der globalen Ausbreitung des Virus‘ und hier vor allem auch in ärmere Länder tritt immer klarer hervor, dass es nur die reichen Länder sind, welche sich längere Lockdowns leisten können. Nur die reichen Länder können teure Gesundheitssysteme bezahlen, um gegen die Krankheit vorzugehen. Soziale Distanz ist für Wohlhabende erträglicher und bedeutet Härten für die Armen. In Städten wie New York, Chicago und Los Angeles wirkt COVID-19 auf die Minderheiten weitaus verheerender. Mit der Verlangsamung wirtschaftlichen Fortschritts lässt Klimapolitik die Verwundbarkeit gegenüber Pandemien zunehmen – vor allem bei den weniger Begüterten in reichen Ländern, und sie verringert die Optionen, damit in ärmeren Ländern umzugehen.

In einer rationalen Welt würde man dem Imperativ der ökonomischen Erholung und Wiederbeschaffung der im Shutdown verloren gegangenen Arbeitsplätze alles andere unterordnen. Natürlich wird es Regierungen geben – befeuert von grünen Aktivisten – die an eine Null-Kohlenstoff-Erholung glauben. Es gibt kaum einen Politiker, der so ehrlich ist, über die unvermeidlichen Kompromisse zu reden. Emanuel Macron ist einer davon. Niemand zögert, ,sehr tiefgreifende, brutale Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Rettung von Leben geht‘ Macron sagte der Financial Times: „Gleiches gilt für das Klima-Risiko“. Länder, die sich dem verschreiben, werden tatsächlich geringeres Wachstum verzeichnen, und der Lebensstandard der Bürger wird entsprechend niedriger sein. Es wird Europas Abstieg in ökonomische und soziale Vergreisung beschleunigen, wenn der Kontinent sich aus dem Wettbewerb ökonomischen Wachstums im 21. Jahrhundert verabschiedet. Das sollte eigentlich ausreichend sein, um das 1,5°C-Ziel in die Tonne zu treten. Aber wie dieser Report belegt, hätte dieses 1,5°C-Ziel in einer rationalen Welt von Anfang an niemals gesetzt werden dürfen. Wenn es um Klimapolitik geht, ist die Vernunft auf der Strecke geblieben.

Es gibt jedoch noch einen anderen Faktor, der diesem Ziel entgegen steht, nämlich die internationalen Beziehungen. Artikel Drei fordert vom national bestimmten Beitrag einer jeder Partei, ein Fortschreiten über das Bisherige hinaus vorzulegen und die ,höchstmögliche Position‘ zu umreißen. Die nächste UN-Klimakonferenz wird die Effektivität des Paris-Geredes auf die Probe stellen und enthüllen, ob Paris genauso eine Totgeburt ist wie bisherige Klima-Abkommen. Adam Tooze von der Columbia University schreibt gerade an einer Historie internationaler Klimapolitik. Er geht so weit zu behaupten, dass COP26, geplant in Glasgow, ein ,Schlüsselereignis globaler Historie‘ sein wird. Die Konferenz würde der Dreh- und Angelpunkt sein, die zweite Runde national bestimmter Beiträge der Länder aufzuwerten, und sie würde zeigen, ob der Zeitplan des IPCC, die globalen Emissionen bis zum Jahr 2030 zu halbieren, realistisch oder nichts weiter als Schaumschlägerei ist. Dank der Pandemie ist die Konferenz verschoben worden.

Das Abkommen selbst ist ein flüchtiges geopolitisches Moment, welches vergangen ist. Dessen Ursprung war die Lektion, welche die Obama-Regierung aus dem Fiasko der Kopenhagen-Konferenz 2009 gelernt hatte: dass der Schlüssel zu einem neuen globalen Klima-Pakt in Peking lag. Die Aussichten auf ein Abkommen verbesserten sich, als Xi Jinping im Jahre 2012 an die Macht kam und signalisierte, dass die kommunistische Partei erkannt habe, dass die Chinesen sauberere Luft wollen. „Unsere Bürger lieben glühend das Leben“, sagte Xi im November 2012. „Sie wollen bessere Bildung, mehr stabile Arbeitsplätze, mehr Einkommen, größere soziale Sicherheit, bessere Gesundheitsvor- und -fürsorge, verbesserte Wohnbedingungen und eine bessere Umwelt“.

Bei seinem ersten Treffen als Präsident mit Barack Obama im Juni 2013 erklärte Xi sein neues Modell der Beziehungen großer Länder, wobei China mehr als auf gleicher Höhe mit den USA stehend behandelt wird. Intensivierte Gespräche führten im November 2014 in Peking zu einer gemeinsamen Erklärung zum Klimawandel. Die zwei Präsidenten wollten eng zusammen arbeiten und ,wesentliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die einem erfolgreichen globalen Klima-Abkommen in Paris entgegen stehen‘. Auf einem Folgetreffen mit Xi stellte Obama fest: „Unsere Kooperation und unsere gemeinsamen Erklärungen waren entscheidend für das Zustandekommen des Paris-Abkommens“.

Obwohl als Klimaretter gefeiert, setzt China seinen Run auf Kohle mit voller Stärke fort. Eine Übersicht Kraftwerk für Kraftwerk von CoalSwarm im Jahre 2018 ergab, dass 259 GW neuer Kapazität in China in Entwicklung sind, vergleichbar mit der gesamten US-Flotte (266 GW). Sobald diese Kraftwerke in Betrieb genommen werden, wird Chinas Kohleerzeugung von gegenwärtig 993 GW um 25% steigen. Außerhalb Chinas ist das Land involviert in 240 Kohlekraftwerk-Projekten in 25 Ländern als Teil seiner Belt and Road Initiative.

Und jetzt ändert die Pandemie alles. Deren Konsequenzen abzusehen ist noch zu früh. Die Tatsache, dass das Coronavirus von China aus seinen Zug um die Welt begann, dass chinesische Bürokraten skrupellos Nachrichten bzgl. der Ausbreitung und der Infektiösität desselben unterdrückten, dass chinesische Funktionäre weiterhin Lügen verbreiten in Gestalt der Lancierung von Gerüchten einer amerikanischen Involvierung zu Beginn der Pandemie – all das bedeutet, dass dem kommunistischen Regime Chinas ab sofort mit tiefstem Misstrauen begegnet werden muss, sind doch dessen gute Absichten als ein zuverlässiger Partner durch das Virus zerschlagen worden.

Nach dem Abflauen der Pandemie wird es für die unmittelbaren Nachbarn Chinas eine doppelte Priorität geben: sie müssen sowohl ihre Ökonomien als ihre nationale Sicherheit stärken. Japan, die drittgrößte Ökonomie der Welt und – seinen Klima-Versprechungen zufolge – ein verdeckter Klimawandel-Agnostiker, wird seine Sicherheit bestimmt nicht aufs Spiel setzen durch die Übernahme von Net Zero. Andere Länder der Region wie Südkorea werden durch den UN-Klimaprozess nicht als ,entwickelt‘ eingestuft und entgehen daher der Überprüfung als primäre Emittenten.

Die stärksten Konsequenten all dessen werden die langfristigen Auswirkungen auf die chinesisch-amerikanischen Beziehungen sein. Wer auch immer die Wahlen zum Weißen Haus im November gewinnt – Xis Ambition eines neuen Modells von Beziehungen zwischen großen Ländern ist tot. Für Donald Trump ist das chinesische Verhalten die Rechtfertigung für die Ablehnung des früheren Zwei-Parteien-Konsens‘, dass ein Engagement mit China – etwas, dass Trump als ökonomisch und strategisch nachteilig für die USA einstuft – dessen Regime liberalisieren werde. Xis historische Umsetzung falsifiziert die Liberalisierungs-These der Globalisten.

Falls Trump wiedergewählt wird, kann eine offene Rivalität zwischen China und den USA sehr gut ein neues Paradigma internationaler Beziehungen definieren. Dies würde die UN-Klimagespräche von einer Kapitelüberschrift zu einer Fußnote der Geschichte degradieren. Es ist kein Zufall, dass das Globale-Erwärmung-Theater erst zum Ende des Kalten Krieges anfing und die UN-Klimawandel-Konvention nach dessen Ende in Erscheinung trat. Die Abschwächung geopolitischer Spannungen war eine Vorbedingung dafür, dass die UN-Klimagespräche Fahrt aufnehmen konnten. Genauso wird die Rückkehr dieser Spannungen die globale Erwärmung in den Hintergrund drängen. Wie mit dem Coronavirus heute hätte die Welt dann nämlich weitaus wichtigere Themenbereiche, über die sie sich Sorgen machen muss. 1981 war das letzte Jahr, in welchem die Kohlenstoff-Emissionen des Westens jene aus dem Rest der Welt übertrafen. Ab 1989 und seit dem Fall der Mauer in Berlin machen die Emissionen des Westens nur noch etwa 46% der globalen Emissionen aus. Bevor die Pandemie zuschlug, waren es etwa 25%. Der Schwanz der Dekarbonisierung im Westen wird nicht mit dem Schwanz des globalen Hundes wedeln. Zu versuchen, Net Zero zu erreichen, wäre in der Tat eine tiefgreifende und brutale Entscheidung – zugunsten des Verschwindens von der Weltbühne.

Das ganze PDF ist hier:

costly.




Über erwartbare Statistik von Tests und bestätigten Infektionen

Diese Position beruhte jedoch allein auf Logik. Ich hatte keine Daten, um diesen Gedanken zu unterstützen oder zu bestätigen.

Max Roser ist das Genie der Datenaufbereitung hinter der Website Our World In Data . Kürzlich hat er seinen Coronavirus-Testdatensatz fertiggestellt , der den Patchwork von Tests in verschiedenen Ländern abdeckt. Die Daten finden Sie hier.

Da ich selbst ein Murikaner bin, habe ich mir zuerst die täglichen neuen Tests in den USA im Vergleich zur Anzahl der täglich bestätigten Fälle in den USA angesehen. Ich muss gestehen, als ich es sah, habe ich gelacht …


Abbildung 1. Streudiagramm, täglich neue Tests im Vergleich zu täglich neuen Fällen, USA. Die gelb / schwarze Linie ist ein linearer Trend.

Wie ich bereits sagte, sind in den USA neue Fälle eine Funktion neuer Tests. Für alle hundert zusätzlichen Tests, die wir durchführen, finden wir weitere neunzehn bestätigte Fälle von Coronavirus.

Als ich weiter schaute, gab es natürlich andere Länder, die bei weitem nicht so linear waren wie die USA. Hier ist Australien zum Beispiel:

Abbildung 2. Streudiagramm, Australien – täglich neue Tests im Vergleich zu täglich neuen Fällen,. Die gelb / schwarze Linie ist ein linearer Trend.

Es gibt jedoch auch viele Länder, die genauso linear sind wie die USA.

Abbildung 3. Streudiagramm Türkei-  täglich neue Tests im Vergleich zu täglich neuen Fällen. Die gelb / schwarze Linie ist ein linearer Trend.

Polen zeigt die gleiche Art von meist linearen Beziehungen.

Abbildung 4. Streudiagramm,Polen –  täglich neue Tests im Vergleich zu täglich neuen Fällen. Die gelb / schwarze Linie ist ein linearer Trend.

Also … wie wäre es für die ganze Welt? Ich bin froh, dass Sie gefragt haben. Hier ist das Diagramm.

Abbildung 5. Streudiagramm, Weltweit – tägliche Gesamtzahl neuer Tests im Vergleich zu täglichen täglichen Neuerkrankungen. Einheiten sind Tausende von Tests und Tausende von Fällen. Gelbe / schwarze Linie ist der lineare Trend.

Schwarze „Striche“ zeigen die Unsicherheit (ein Sigma) der einzelnen Mittelwerte für die verschiedenen Tage.

Ein interessanter Punkt ist der Unterschied in der Entdeckungsrate neuer Fälle in verschiedenen Ländern. In den USA gibt es neunzehn neue bestätigte Fälle pro hundert neue Tests; Die Türkei ist 13/100; Polen ist 4/100; Australien ist 1/100; und weltweit gibt es elf neue Fälle pro hundert neue Tests.

Ich vermute, dass diese Variation direkt von mindestens ein paar Dingen abhängt – der zugrunde liegenden Anzahl von Fällen in einem bestimmten Land und der Untergruppe, die getestet wird.

In den USA beispielsweise fehlen uns noch die Tests [von „allen“ Menschen]. Daher sind die Tests Personen vorbehalten, die offensichtliche Symptome aufweisen. Infolgedessen wird erwartet, dass die US-Tests [die Symptome bestätigen und mehr neue Fälle als der globale Durchschnitt ergeben.]

Dies führt zu einer merkwürdigen Situation. Zusätzlich des Anstiegs von Bestätigungen nach dem Test von fast ausschlich Leuten mit Symptomen, kann die Anzahl Todesfälle in Bezug auf getestete Personen auch eine Funktion der Testknappheit sein. [Da Sie fast keine Personen ohne deutliche Symptome testen, wissen Sie nicht, wieviel tatsächlich angesteckt sind und nicht wie viel vielleicht schon immun sind.]

Fazit? Verwenden Sie keine bestätigten Fälle als Maß für die Ausbreitung des Virus – die Anzahl der Fälle hängt in der Tat von der Anzahl der Tests ab.

 

PS: Wenn Sie kommentieren, geben Sie bitte die genauen Wörter an, über die Sie sprechen. Es vermeidet endlose Missverständnisse.

PPS – Während ich hier bin, empfehle ich schamlos die Seite „Watts Up With That Daily Coronavirus Data Graph“ . Ich erstelle die täglichen Grafiken und pflege die Seite. Ich werde auch meinen eigenen Blog Skating Under The Ice empfehlen . Ich stelle fest, dass es einen vollen Monat her ist, seit ich in meinem Blog öffentlich aufgerufen habe, um die amerikanische Sperre zu beenden. Schließlich bin ich auf Twitter hier . Genießen Sie es

https://wattsupwiththat.com/2020/04/22/of-tests-and-confirmed-cases/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Antwort – 3 –  auf den Artikel von Justus Lex „Dürfen die das ?“

In Zeiten, wo eine Frau Künast in 1. Instanz als „Stück Scheiße“ oder Frau Weidel als „Nazi-Schlampe“ gerichtlich abgesegnet wurden, nehme ich das mal als „Satire“ hin; stilvoll ist das in meinen Augen nicht.

Auch wie Frau Bahner von ihren Berufskollegen abqualifiziert wurde, war bemerkenswert. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass sie ihr Examen „im Lotto gewonnen“ hat.

Merkwürdig fand ich, dass die eigentliche Frage, nämlich der Schutz unserer Grundrechte, bei den Diskussionsbeiträgen eine nicht so große Rolle gespielt hat.

Laut Tagesschau.de gibt es inzwischen eine neue Entscheidung des sog. Bundesverfassungsgerichtes (siehe Art. 146 GG) zu der Frage, ob das in den diversen Verordnungen zur Corona-Krise enthaltene  Demonstrationsverbot zulässig sei. Zur Erinnerung Art 8 GG:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 8 

(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

Beides ist ja nach den Corona-Verordnungen verboten. Nun gibt es aber eine neue aktuelle Entscheidung des BVerfG zu den Versammlungsverboten:

Im konkreten Fall hatte die Stadt Gießen zwei Versammlungen verboten, die unter dem Motto „Gesundheit stärken statt Grundrechte schwächen – Schutz vor Viren, nicht vor Menschen“ angemeldet worden waren. Sie sollten heute und morgen in der Innenstadt stattfinden. Der Veranstalter gab an, dass die Zahl der Teilnehmer auf etwa 30 Personen begrenzt werde. Ein ausreichender Abstand zwischen den Teilnehmern werde gewährleistet.

Die Stadt verbot die Demonstrationen. Begründung: Nach der hessischen Corona-Verordnung seien Versammlungen von mehr als zwei Personen, die nicht dem gleichen Hausstand angehören, generell verboten. Der Veranstalter legte Widerspruch ein. Dieser wurde vom hessischen Verwaltungsgerichtshof zurückgewiesen.

Das Bundesverfassungsgericht hob diese Entscheidung nun auf. Die hessische Verordnung enthalte kein generelles Verbot von Versammlungen von mehr als zwei Personen. Vor einem Verbot müssten alle Umstände des Einzelfalls und damit auch die zugesicherten Schutzmaßnahmen hinreichend geprüft werden. Dies sei nicht geschehen. Damit habe die Stadt Gießen den Antragsteller offensichtlich in seinem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit verletzt.

Gießen reagierte ganz großherzig umgehend auf die Karlsruher Entscheidung: Die Versammlung sei jetzt zugelassen, sagte Bürgermeister Peter Neidel. Man habe die Kundgebung auf eine Stunde und die Teilnehmerzahl auf maximal 15 begrenzt. – Rache muss sein, kann man da nur feststellen. Wollen doch sehen, wer hier was zu bestimmen hat. Was soll man von solch einem Bürgermeister halten? Ich spare mir den Kommentar.

Ganz spannend ist m.E. ein Interview der Freien Welt mit Dr. Ulrich Vosgerau (https://www.freiewelt.net/interview/die-politik-war-ueberhaupt-nicht-vorbereitet-10080969/) Das ist der Jurist und Staatsrechtler, der trotz des Art. 5 GG quasi über Nacht den zugesagten Lehrstuhl in Münster verloren hat, weil er eine Meinung vertreten hat, die irgendjemanden nicht gefiel. Diese Meinung können Sie nachlesen in seinem Buch: „Die Herrschaft des Unrechts“. Googeln Sie mal den Art. 5. GG:

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern…. Eine Zensur findet nicht statt.

Aber das kennen wir ja schon von Eva Herman und vielen anderen. Im Art. 5 steht leider nicht, dass man, wenn man seine Meinung frei äußert, u.U. ausgegrenzt wird. In der Schule habe ich mal gelernt, dass dies ein Zeichen von Faschismus sei. Was das erstaunliche ist, dass man dann nie so genau erfährt, wem diese Meinung nicht so gut gefallen hat usw. Und unsere Alt-Parteien beschimpfen ja immer die anderen als Populisten, Faschisten, rechts und bald nur noch rechtsextrem und merken dabei gar nicht, dass diese Aussagen auf sie selbst zurückfallen.

 

Zu dem Interview: 

Frage: Wie gut war oder ist Deutschland auf einen Katastrophenfall wie die Corona-Pandemie vorbereitet?

Ulrich Vosgerau: „Die Politik war überhaupt nicht vorbereitet, obwohl sie es hätte sein müssen.“

Bereits 2012 war die Corona-Epidemie in einer Art Planspiel durchgespielt worden unter Federführung des Robert-Koch-Instituts (RKI). Die Ergebnisse sind dem Deutschen Bundestag vorgelegt worden (Bundestags-Drucksache 17/12051).

Dort findet man die detaillierte Vorhergesage: Eine Variante des Sars-Virus wird Fieber, trockenen Husten und Atemnot auslösen und das Virus stammt von Wildtiermärkten in Südostasien her. Das Szenario von 2012 ging von einem sieben Millionen Toten in Deutschland aus. Seit 2012 wäre sehr viel Zeit gewesen, die Erkenntnisse der Großübung und der Studie zu nutzen, um Vorräte an Schutzkleidung, Atemmasken und Beatmungsgeräten anzulegen und Krankenhausbetten zu vermehren und nicht zu vermindern. Hat man aber nicht gemacht.

Frage: Die Regierungen von Bund und Ländern haben in kurzer Zeit viele bürgerliche Freiheitsrechte eingeschränkt. Das Recht auf Bewegungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, wirtschaftliche Betätigung… Können Sie uns erklären, auf welcher verfassungsrechtlichen Grundlage das geschieht?

Ulrich Vosgerau:Das passiert auf gar keiner verfassungsrechtlichen Grundlage, und hier liegt ein wichtiges Problem.

Notstandsgesetze gelten nur für den Verteidigungsfall. Wir haben allenfalls eine „Naturkatastrophe“, und diese rechtfertigt den Einsatz der Bundeswehr im Innern, so wie bei der Hamburger Sturmflut von 1962, aber nicht die Einschränkung von Grundrechten. Denn das besondere Verwaltungsrecht ist kein allgemeines Notstandsrecht. „Das Infektionsschutzgesetz ermächtigt die Behörden, infizierte Personen, die also eine Gefahr für ihre Umwelt darstellen, notfalls auch gegen ihren Willen zeitweise zu internieren. Aber es ist sicher nicht dafür gedacht, lauter gesunde Personen, bei denen bislang keinerlei Indiz, keinerlei Anfangsverdacht auf eine Infektion besteht, auf unabsehbare Zeit aus dem Verkehr zu ziehen.
Einfaches Beispiel: Die Polizei ist ermächtigt, einen betrunkenen Mann, der irgendwo am Abend randaliert, in Gewahrsam zu nehmen, bis er sich wieder beruhigt hat. Man hielt es aber bislang nicht für gerechtfertigt, am Abend einfach allen Männern den Ausgang zu verbieten, damit sie sich gar nicht erst betrinken können.

Frage: Gibt es unter diesen Maßnahmen welche, von denen Sie als Staatsrechtler sagen würden, dass sie verfassungsrechtlich bedenklich sind? „

Die Anwendung des Polizei- und Ordnungsrechts ist kein allgemeines Notstandsrecht, sondern steht immer unter dem Vorbehalt der Verhältnismäßigkeit. D.h., es müsste für jede einzelne Maßnahme sorgfältig abgewogen werden, ob es nicht ein milderes Mittel gibt, also z.B. die Isolierung der Infizierten und die Abschottung der Alten- und Pflegeheime ohne eine generelle Stilllegung der gewerblichen Wirtschaft.  Jeder muss selbst entscheiden, ob er z.B. eine Buchhandlung aufsuchen will oder nicht.

Frage: Wie handlungsfähig ist die Gerichtsbarkeit und die Verfassungsgerichtsbarkeit in dieser Situation? Besteht aus ihrer Sicht noch eine ausreichende rechtliche Kontrolle der Politik? „

Ulrich Vosgerau: Die Rechtsprechung vielen, Anlass zur Sorge; sie wirkt wenig effizient. In den zahlreichen einstweiligen Rechtsschutzverfahren, die bisher schon angestrengt worden sind – gegen Ausweisungen aus norddeutschen Landkreisen bzw. dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, gegen Ausgehverbote und Verbote von Gottesdiensten, gegen faktische Berufsverbote – haben die Kläger im einstweiligen Rechtsschutz alle verloren, also z.B. sogar in den Fällen, wo Bürger mit Zweitwohnsitz ausgewiesen wurden, was ich nicht für möglich gehalten hätte.

„Dass wir insofern in einem Tollhaus leben, sehen wir etwa am Fall von Monika Maron. Da lebt eine 78jährige Frau – voll und ganz Risikogruppe, sie sollte sich also möglichst in Sicherheit bringen! – auf einem Dorf allein in einem Haus, und die Behörde ordnet aus Infektionsschutzgründen an, dass sie ins überfüllte Berlin zurückkehren soll. Hier in Berlin ist es ja offensichtlich so: die ganzen Neuinfektionen werden wohl zu einem Großteil aus dem Öffentlichen Personennahverkehr kommen, den man nicht stilllegen will bzw. nicht stilllegen kann, und es nützt nichts, den ÖPNV nicht mehr zu benutzen, denn wenn man im Supermarkt ein Brot kaufen will, trifft man auf lauter Menschen, die gerade mit besten Infektionschancen aus der U-Bahn ausgestiegen sind. Das wäre in Mecklenburg anders.“
Ein Staat, der seit dreißig Jahren die ökonomische Globalisierung vorangetrieben hat und u.a. dadurch auch sagenhafte Steuereinnahmen hatte, hätte eben Vorsorge für die Nebenfolgen der Globalisierung treffen müssen – ob das nun die neue Völkerwanderung ist oder das neueste Fledermausvirus aus dem Reich der Mitte. 

Frage: „Derzeit stehen Euro-Bonds unter dem Namen „Corona-Bonds“ wieder auf der Agenda. Inwieweit ist diese Vergemeinschaftung der Schulden mit dem deutschen Grundgesetz und den europäischen Verträgen vereinbar?“

Ulrich Vosgerau: Gar nicht!

Er führt aus, dass wir die Euro-Bonds ja faktisch schon längst haben, nämlich in Gestalt der Anleihenkäufe durch die EZB. In Deutschland sei ja offenbar sogar die SPD gegen „Corona-Bonds“. Das Problem ist nur, dass sich gleichzeitig alle darauf geeinigt zu haben scheinen, dass die Corona-Krise in den überschuldeten Eurostaaten wie Italien aus dem ESM-Mechanismus bezahlt werden soll. Hätten die Italiener sich seit 1992 jemals an den Vertrag von Maastricht gehalten, hätten sie ja die Schulden nicht und könnten selber zu niedrigen Zinsen Geld aufnehmen. Dafür sei der aber auch nicht da!

Ich habe daher in der letzten Zeit einmal zu sondieren versucht, ob Kläger, die etwa schon im Zusammenhang mit der Errichtung des ESM und dann den Anleihekäufen durch die EZB aktiv waren, heute bereit wären, gegen die Zweckentfremdung des ESM-Mechanismus zu klagen, wenn man ihn schon nicht wegbekommt. Aber viele scheinen auch des Klagens müde, der EuGH ist parteiisch, das Bundesverfassungsgericht oft feige und politikhörig. Das hat manchen Kläger entnervt.“

Ergebnis: Es ist also anzunehmen, dass nun eine Klagewelle gegen die Anordnungen der Bundes- und Länderregierungen anrollt, den die vorsichtigen Änderungen dürften gegen eine Reihe von Grundsetzen des Grundgesetzes verstoßen, z.B. den Gleichheitsgrundsatz.




Rettung durch fossile Brennstoffe: Wind- und Sonnenenergie bieten keine Hilfe, die Existenz in Corona Zeiten zu sichern

Ob es sich um Medikamente, medizinische Geräte, PPE Mund-Nase-Masken und dergleichen handelt, die benötigt werden, um das Virus abzuwehren und darauf zu reagieren, oder um für die kritischen Geräte der Intensivstation eine zuverlässige Stromversorgungen zu haben, damit Beatmungsgeräte und andere Apparaturen rund um die Uhr funktionieren – es sind Kohle, Öl und Gas, die diese Anforderungen möglich machen.

Daniel Markind untersucht, wie wichtig fossile Brennstoffe für eine sichere, geordnete und zivilisierte Existenz sind. Nur um zu zeigen, dass diese Ideologie einen sehr schlechten Stand hat, wenn die eigene Existenz einer wirklich gefährlichen Bedrohung ausgesetzt ist.

 

Um das Coronavirus zu bekämpfen , kehrt die Welt zu fossilen Brennstoffen zurück
Forbes, Daniel Markind
März 2020 wird der Monat sein, in dem sich die westliche Welt verändert hat. Zu Beginn des März gab es eine relative Normalität, außer in China und an abgelegenen Orten in Ostasien. Zum Monatsende befand sich ein Großteil des Westens – man kann sagen, die ganze Welt – in Quarantäne.

Ganze Nationen haben ihr öffentliches Leben runtergefahren, damit wir uns „sozial voneinander distanzieren“, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. In diesen beispiellosen Zeiten ist die Welt zu grundlegenden Notwendigkeiten zurückgekehrt, die sich manifestieren, wenn der Preis für Ideologie zu hoch ist. Eine davon betrifft fossile Brennstoffe. In einem Augenblick, manchmal ohne es zu merken, hat die Welt fossile Brennstoffe gefordert und es wurden nur wenige Bedenken hinsichtlich ihres CO2-Fußabdrucks geäußert.

  • Zu diesen Notwendigkeiten gehört zunächst die Herstellung von Operationsmasken und anderen Schutzausrüstungen. Viele der besten Masken bestehen aus Polypropylen, einem Produkt fossiler Brennstoffe. Mit COVID-19 gab es kaum oder gar keine Diskussion darüber, weniger effektive Papiermasken zu verwenden. Das Papier soll möglicherweise weniger klimatische Auswirkungen haben – obwohl weniger Bäume auch einen CO2-footprint haben können – aber fast ausnahmslos hat unser medizinisches Personal festgestellt, dass ihre Gesundheit für sie wichtiger ist als das abstrakte Potenzial, den Klimawandel zu beeinflussen. Wer will sie dafür anklagen?
  • Ein weiteres Beispiel ist die Rückkehr von Plastiktüten im örtlichen Supermarkt. Vor dem Auftreten des Virus meinten viele Märkte damit Werbung machen zu müssen, dass sie die Verwendung von Plastikverpackungen für ihre Lebensmittel einstellen würden. Das hielt nicht lange an. Natürlich sieht nun jeder ein, dass Einweg-Plastiktüten weitaus sauberer [und Corona unverfänglicher] sind als mitgebrachte Beutel, die Menschen zu Hause aufbewahren und dann mitbringen – einschließlich aller Keime und Viren, die sie bis hierhin gesammelt haben. Jetzt kehren Geschäfte nicht nur zu Plastiktüten auf Basis fossiler Brennstoffe zurück, sondern verbieten auch das Mitbringen wiederverwendbarer.
  • Eine dritter Nutzen fossiler Brennstoffe sind die Medikamente, die wir einnehmen. Außerhalb der Pharmaindustrie wenig bekannt, sind fossile Brennstoffe die Grundlage für 80% bis 90% der von uns verwendeten Arzneimittel. Wie bei chirurgischen Masken entscheiden sich nur wenige für letztere, wenn sie sich der Realität stellen, einen geliebten Menschen durch kohlenstoffbasierte Medikamente zu schützen oder diesen geliebten Menschen sich selbst zu überlassen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
  • Der vielleicht wichtigste Aspekt bei der Verwendung fossiler Brennstoffe war jedoch die Tatsache, dass wir über eine beständige Energieversorgung verfügen müssen, um in dieser Zeit im Homeoffice zu arbeiten und unsere Kranken in den Krankenhäusern zu versorgen. So wunderbar Sonne, Wind und andere ähnliche Technologien auch erscheinen mögen, sie liefern nur unvorhersehbar und nicht planbar. Technisch und kommerziell ist noch kein Mittel gefunden, um Strom in genügender Menge zu speichern und zu liefern, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Ohne eine beständige und zuverlässige Stromversorgung, die überwiegende weiterhin mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, hätten wir im Westen keine Chance, das Virus zu bekämpfen.

In den nächsten Jahrzehnten werden und sollten wir weiterhin an unserer zukünftigen Energieversorgung arbeiten, möglicherweise neue, bessere Möglichkeiten zu finden, unsere Welt mit Strom zu versorgen und auch die Hunderte von Millionen, die bislang ohne Strom auskommen müssen, zuverlässig zu beliefern. Vor dem Sprung in eine unbekannte und derzeit unbewiesene Welt,  die sich ausschließlich auf erneuerbare Energien stützt, sollten wir diese aktuelle Krise nutzen, um einer Debatte, die zu lange vom Idealismus getrieben wurde, etwas Realismus zu verleihen.
Forbes

Und dann kam ein neues Coronavirus …

https://stopthesethings.com/2020/04/18/fossil-fuelled-salvation-costly-unreliable-wind-solar-no-answer-to-covid-19-shut-down/

Übersetzt durch Andreas Demmig




COVID-19-Modelle – eine Lektion für jene, welche Klimawissenschaftlern vertrauen

Wir in der Branche Wettervorhersage verwenden Modelle als ein Hilfsmittel, und sie bieten spezielle Herausforderungen. Uns steht eine Fülle von Modellen zur Verfügung, aus denen wir wählen können. Sie werden 2 oder 4 mal pro Tag oder teils sogar stündlich neu berechnet. Operationelle Modellvorhersagen reichen bis 16 Tage in die Zukunft. Dann jedoch weisen sie schon große Fehler auf, vor allem dann, wenn Wettersysteme aus spärlich mit Daten abgedeckten Regionen auf das Festland übergreifen, wie es an der US-Westküste der Fall ist. Es gibt bei uns eine beliebte Phrase – Garbage in, Garbage out (GIGO).

Hinsichtlich der Klimamodelle ist aber alles noch viel schlimmer. Die Klimamodelle übertreiben die Erwärmung durch Treibhausgase um einen Faktor 2 oder mehr:

Klimamodell-Vorhersagen im Vergleich zu Satelliten- und Ballon-Beobachtungen

Die Modelle projizierten die stärkste Erwärmung in der mittleren Troposphäre über den Tropen (genannt der Hot Spot), wo die Luft im Mittel aufsteigt aufgrund der Konvergenz aus den beiden Hemisphären. Aber die Erwärmung in den Modellen ist größtenteils eine Folge der Freisetzung latenter Wärme durch Kondensation des Wasserdampfes. CO2 ist ein Spurengas, welches nur einen Anteil von 0,04% an der Atmosphäre hat.

Man sieht: Kein Erwärmungstrend in der oberen Troposphäre seit 1979, als die Modelle ihn prophezeit hatten:

Die fehlende Erwärmung gilt auch für den tropischen Pazifik bis zu einer Tiefe von 300 m zwischen den Längengraden 160°E und 80°W:

Wie sie mit dem Fehlen von Daten in den unteren Luftschichten umgehen

Die Klimaille porträtiert die Ergebnisse ihrer Modelle als Evangelium, und die Gläubigen vermengen die Modellprojektionen mit gemessenen Daten. Die Datenzentren stellen unhaltbare Behauptungen auf, wonach ein gegebener Monat oder ein gegebenes Jahr das wärmste jemals gewesen sei seit Beginn von Aufzeichnungen (1880 oder sogar 1850), und das oftmals mit geringsten Spannbreiten (0,05°C zum Beispiel).

Aber die Daten als Grundlage derartiger Behauptungen gibt es einfach nicht.

71% der Erde sind von Ozeanen bedeckt, und bevor vor 40 Jahren die ersten Satellitendaten verfügbar waren, hingen Messungen von Ozeandaten von Schiffen ab, die auf bestimmten Routen fuhren, hauptsächlich auf der Nordhemisphäre und in der Nähe von Land.

Ein großer Teil der Landoberfläche war erratisch mit Messpunkten bestückt, und die Daten waren nur zu oft spärlich und intermittent.

Um halbwegs eine Übereinstimmung mit ihren geheiligten Modellen zu erreichen, manipulierten die Datenzentren reale Daten, oder sie erzeugten dieselben sogar mit ihren Modelldaten für 95% des Planeten mit sehr dünnem Messnetz vor der Satelliten-Ära.

Der Klimawissenschaftler am MIT Dr. Mototaka hat die verlogenen Behauptungen bloßgestellt, wonach die meisten Jahre die wärmsten jemals waren seit den 1850er Jahren.

„Die vermeintliche Bedeutung der globalen mittleren Temperaturen seit 1890 hatten Thermometer-Messungen zur Grundlage, die kaum 5% des Globus‘ abdeckten, bis vor 40 bis 50 Jahren die Satelliten-Ära begann. Wir wissen nicht, wie sich das globale Klima im vorigen Jahrhundert verhalten hat. Alles, was wir wissen, sind ein paar regionale Klimaänderungen, etwa in Europa, Nordamerika und Teilen von Asien“.

Die besten Klimawissenschaftler während der 1970er Jahre wussten das und erzeugten die erste Übersicht über globale Trends mittels Land-Temperaturen, wo immer diese auf der Nordhemisphäre verfügbar waren. Sie zeigten eine Erwärmung um ca. 1°C von den 1880er Jahren bis etwa 1940 und danach eine Abkühlung bis etwa 1970, wodurch die Erwärmung zuvor um etwa die Hälfte wieder zurück ging. Weitere Abkühlung bis Ende der 1970er Jahre eliminierte den Rest davon.

Diese frühen Messungen wurden gelöscht, als Modelle und globale Land- (und Ozean-)Daten während der folgenden Jahrzehnte ,erzeugt‘ worden waren. Die Modelle machten die frühen Daten kälter und die späteren Daten wärmer. Damit sollte eine offensichtliche stetige Erwärmung erzeugt werden während der Ära, in der der Verbrauch fossiler Treibstoffe immer mehr zunahm. Unsere Schlussfolgerung: Es gibt eine vom Menschen erzeugte globale Erwärmung, aber diese Menschen befinden sich bei der NOAA, der NASA und Hadley:

Übrigens wurde die Datenabdeckung und -genauigkeit von den Ozeanen nicht wirklich zuverlässig, bis im Jahre 2000 das ARGO-Bojenprogramm gestartet worden ist. Damit sollten Temperatur und Wärmegehalt der Ozeane genau gemessen werden. Genau wie bei den Satellitenmessungen zu Änderungen der Höhe des Meeresspiegels (welche keine Änderungen zeigten, bis man künstliche Adjustierungen vorgenommen hatte), waren die ersten Ergebnisse enttäuschend – zeigten sie doch keinerlei Erwärmung. Die ARGO-Daten stützten den unbequemen, fast zwei Jahrzehnte währenden Stillstand der Erwärmung, welcher Ende der 1990er Jahre begann.

Vermutlich aus Verzweiflung vor dem Paris-Abkommen ließen sie dies verschwinden, indem die Bojendaten so manipuliert worden waren, dass sie zu den Schiffsdaten passten

Die Modelle sind frisiert, um manipulierte (betrügerische) Daten zu erzeugen. Zusätzlich zu dem oben Gesagten wird dies deutlich, wenn man alle Extreme des Wetters betrachtet, welche diese Modelle und die Theorien prophezeit hatten. Jede Einzelne dieser Prophezeiungen ist gescheitert (hier).

Summary

COVID-19 hat gezeigt, wie groß die Auswirkung einer Pandemie auf die globale Bevölkerung sein kann. Ein Green New Deal wurde nicht in einem Laboratorium geschaffen. Aber er ist idiotisch* und würde massive Auswirkungen auf das Leben haben, so wie wir es kennen. Die Auswirkungen auf unsere Ökonomie würden nicht so rasch zutage treten, wären aber genauso ernst. Die Regierung dürfte Ihnen kaum Schecks zuschicken, um zu helfen, den rasanten Anstieg der Stromkosten aufzufangen sowie die Kosten für den Lebensstandard und wie man leben will (wohin man womit fährt, wo man leben will, wie viel man verdienen und behalten kann, usw.). Weil das alles auf Junk Science basiert, müssen wir so schnell wie möglich auch die COVID-19-Modelle loswerden.

[*Der Autor drückt sich etwas drastischer aus. Anm. d. Übers.]

Mehr dazu findet sich in dieser Präsentation vor den Steuerzahlern von New Hampshire.

Hier gibt es einen Vergleich von Klimamodellen mit COVID-19-Modellen [dieser Beitrag folgt demnächst ebenfalls in deutscher Übersetzung!] Und in diesem Video wird der ganze Betrug hinter COVID-19 aufgedeckt.

Link: http://icecap.us/index.php/go/joes-blog/covid19_models_a_lesson_for_those_who_trust_climate_scientists/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bericht zur Coronalage vom 22.04.2020 – worauf wartet die Politik?

Risikoanalyse

Ansteckungsgefahr

Nun ist es offiziell, der Reproduktionsfaktor R sank schon vor dem Shutdown unter 1. Das ist der Zeitpunkt, ab dem ein an Corona-Covid-19 Erkrankter durchschnittlich weniger als eine andere Person ansteckt. Laut einer Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts vom 15.4.2020 sank der R-Höchstwert bereits ab dem 11.3.2020 und liegt unter 1 seit dem 20.3.2020. Ab diesem Zeitpunkt, also drei Tage vor dem Shutdown, ist Covid-19 bereits im Abklingen. Damit hat der Shutdown keinen messbaren Einfluss auf die Infektionseindämmung. In diesem Beitrag werden jedoch jedoch noch weitere, brisante Erkenntnisse thematisiert.

Noch nicht offiziell ist die Zahl der Opfer des Shutdowns infolge des massiven Absinkens der Wirtschaftsleistung, des Anstieges der Arbeitslosenzahl, von häuslicher Gewalt, der eingeschränkten medizinischen Versorgung, der Belastung für die internationalen Beziehungen sowie der Beschädigung des Rechtsstaates. Sie werden jedoch – die Prognose sei erlaubt – gewaltig sein. Niemand wird die Zahl messen an Opfern des Shutdowns in den Entwicklungsländern, die aufgrund ausbleibenden Tourismus und Wirtschaftsaufträge buchstäblich vor dem Nichts stehen, nichts zu essen haben und die kein Sozialnetz auffängt.

Doch der Reihe nach. Heute geht es um die Entwicklung und die Versäumnisse bezüglich des epidemiologischen Wissens seit Beginn der Coronakrise. In einem Folgebeitrag erkläre ich Ihnen etwas später, warum wir jetzt, da es genügend Erfahrung in Deutschland mit der Krankheit selbst gibt, auf erfahrene Praktiker hören sollten. In komplexen Situationen ist deren reflektierte Gefühlseinschätzung reiner Statistik oft sogar überlegen. Deshalb kommen in einem Folgebeitrag vor allem führende Lungenärzte und Pathologen zu Wort. Erst beides zusammen, Daten und Erfahrung, ergeben ein belastbares Gesamtbild.

Was wir in dieser langsam wirklich dramatischen Situation ganz bestimmt nicht mehr brauchen, sind Modellberechner wie den Briten Neil Ferguson, die an einem Zahlenrädchen drehen und die wahrscheinliche Totenzahl eines Landes mal eben von 500.000 auf 20.000 herunterrechnen und immer noch in Talkshows Panik schüren. Das ist inzwischen nur noch lächerlich.

Ab wann ist eine Krankheit gefährlich für die Gesamtbevölkerung?

Jede schwere Krankheit, an der wir erkranken, ist für den Betroffenen gefährlich oder gar tödlich. Um die Gefährlichkeit in Bezug auf die Gesamtbevölkerung zu beurteilen, müssen zuvor zwei Fragenkomplexe geklärt werden:

  1. Wie schwer ist die Krankheit, wer ist davon betroffen, hinterlässt sie Folgeschäden und kann man daran sterben?
  2. Wie bekommt man diese Krankheit und wie viele Menschen können daran erkranken?

Der erste Fragenkomplex wird am besten beantwortet von den zur Krankheit passenden Fachtherapeuten und Pathologen, die damit Erfahrung sammeln konnten.

Der zweite Fragekomplex fällt in das Gebiet der Epidemiologie und im Falle einer Infektion auch der Immunologie. Primär nicht in das Fachgebiet der Virologen. Eine Ausnahme sind die Forschungen von Prof. Hendrik Streeck, der sich vor allem mit Ansteckungswegen eines Virus befasst. Professor Christian Drosten ist dagegen Spezialist für die Beschaffenheit des Virus selbst, woraus sich Nachweistests oder auch Impfstoffe ableiten lassen. Für die Beurteilung der Gefährlichkeit eines Virus ist er, rein fachlich gesehen, gar nicht zuständig.

Erst nach Klärung dieser zwei Fragenkomplexe, kann man eine belastbare Risikoeinschätzung vornehmen und die Gegenmaßnahmen gegenüber ihren Nebenwirkungen in ihrer Verhältnismäßigkeit beurteilen. Dabei gilt: Je belastbarer die Daten- und die Erfahrungslage, desto sicherer kann man sich dabei sein.

Wahlumfrage, Wahlprognose und erste Hochrechnungen

Fangen wir mit dem zweiten Fragekomplex an, der Domäne der Epidemiologie, also der Statistik und Zahlendeutung. Die meisten von Ihnen kennen das Spiel vor Wahlen. Wochen vor der Wahl werden Umfragen veröffentlicht, die oft, aber nicht immer, dem tatsächlichen Ergebnis nahekommen. Am Wahltag gibt es um 18 Uhr die Wahlprognose, sie beruht auf Befragung von Wählern, nachdem sie tatsächlich gewählt haben. Aber auch hier kommt es immer wieder vor, dass die Prognose vom späteren Ergebnis abweicht. Erst die Hochrechnung beruht auf der tatsächlichen Auszählung von Wählerstimmen, und sie stimmt meist mit dem späteren Gesamtergebnis bis auf wenige Zehntel überein.

Am Anfang herrschte Unklarheit 

Seit dem 12. März schreibe ich auf Achgut.com regelmäßige Beiträge zur Coronalage, dies hier ist der zwölfte. Am Anfang vor allem noch unter dem emotionalen Eindruck der schrecklichen Berichte aus Italien und aus mangelnder Erfahrung mit dieser Erkrankung in Deutschland selbst (zu diesem Zeitpunkt 1.656 Fälle mit 3 Toten) schrieb ich, dass man aufgrund der unklaren Lage das Verbieten von Großveranstaltungen nicht kritisieren sollte, jedoch der folgenden Prämisse „Wenn es Grund zu einer Entwarnung gibt, sollte jedoch nicht damit gezögert werden. Auch wirtschaftliche Notzeiten fordern Todesopfer.“

Doch sehr schnell wurde deutlich, es gibt eine klare Risikogruppe, die jedoch in den Altersheimen und der ambulanten Pflege nicht professionell vor Ansteckung geschützt wird. Damit war die Marschrichtung eines verantwortungsethischen Vorgehens vorgegeben, kein kompletter Shutdown für alle, sondern Konzentration auf die Risikogruppe, aber das mit allen Registern, finanziell, professionell und fantasievoll human. Alle Einwände dagegen verblassen bei näherer Betrachtung. Es kam anders.

Außerdem beschrieb ich am 17. März die ersten Einschätzungen von führenden Epidemiologien, die zwar das Fehlen repräsentativer Daten bemängelten, aber erste Rückschlüsse beispielsweise vom Krankheitsverlauf auf dem Kreuzfahrschiff Diamant Princess zogen und damit die hohen Sterblichkeitsprognosen doch deutlich niedriger einstufen konnten.

Erste Prognosen

Gleichzeitig gab es in anderen Ländern erste repräsentative Studien zur Krankheitsverteilung, die dem Virus etwas von seinem Schrecken nahmen, gut zusammengefasst hier. Auffallend war zu diesem Zeitpunkt die Passivität des Robert-Koch-Instituts (RKI), welches überhaupt keine Anstrengungen erkennen ließ, eigene repräsentative Studien mit Tests durchzuführen. Sowie Verlautbarungen überpräsenter Virologen, die weiter Horrorzahlen prognostizierten, aber eben nicht auf dieses unverzeihliche Versäumnis des RKI hinwiesen.

Lediglich in Nordrhein-Westfallen, als das neben Bayern am meisten betroffene Bundesland, ergriff endlich ein junger Virologe namens Hendrik Streeck die Initiative, um erste belastbare Studien durchzuführen, unter ausdrücklicher Unterstützung der Landesregierung. Während die obigen Arbeitsverweigerer in wohlfeiler Weise nichts anderes zu tun hatten, diese Anstrengungen mit teils fadenscheinigen Argumenten zu kritisieren(was die Regierung nicht davon abhält, deren Verhalten mit enormen Forschungsgeldern zu belohnen, unter Auslassung der üblichen Antragswege). Mit den Ergebnissen von Hendrik Streeck ergab sich sicherer Spielraum, den Shutdown nicht durchzuführen, weil er als Erster anhand Messungen in Deutschland klar auf eine viel geringere Sterblichkeit durch Covid-19, als ursprünglich angenommen, hinweisen konnte und gleichzeitig die Risikogruppe der Schwervorerkrankten, meist alten Menschen, bestätigte. Damit befanden wir uns bezüglich Prognosesicherheit quasi schon auf dem Niveau von Wahlprognosen.

Hochrechnungen

Doch nun liegen belastbare Auswirkungen bezüglich der Gesamtlage in Deutschland vor, veröffentlicht in der Fachzeitschrift des RKI Epidemiologisches Bulletin am 15. April 2020. Das RKI berechnet, ausgehend vom Datum des Eingangs positiver Testergebnisse, das tatsächliche Infektionsdatum und schließt so auf die Zahl der gerade frisch Infizierten pro Datum. Außerdem finden sich Berechnungen des eingangs beschriebenen Reproduktionsfaktors R. Jetzt befinden wir uns auf dem Niveau einer Hochrechnung. Sie können sich sicher sein, dass nun Heerscharen von PR-Spezialisten versuchen werden, die Deutungshoheit über diese wissenschaftliche Veröffentlichung zu erlangen. Denn sie ist brisant, hochbrisant. Als Kritiker und Autor medizinischer Leitlinien habe ich über 20 Jahre lang Erfahrung darin, Studien so zu lesen, dass man die Absicht oder den Druck, dem Auftraggeber zu gefallen, erkennt und dann den tatsächlichen Erkenntnisgewinn, oft erst auf den zweiten Blick, identifiziert.

Auf den ersten Blick scheint der Beitrag im Epidemiologischen Bulletin des RKI den Nutzen des Regierungshandelns zu bestätigen. Punktgenau, meiner Erfahrung nach zu punktgenau, ergeben sich Verbesserungen der Infektionszahlen genau ab dem Zeitpunkt der von der Regierung veranlassten Einschränkungen (Seite 13, Abbildung 3). Meiner Meinung nach wirkt dies geschönt, zum Beispiel sehe ich nicht, dass die Zeitspanne berücksichtigt wurde, in der vom Auftreten ernster Symptome bis zum Test oft mehrere Tage vergingen.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 17 | 2020 Online vorab: 15. April 2020

 

Doch das ist gar nicht die entscheidende Kurve. Die findet sich auf Seite 14 in Abbildung 4. Sie zeigt das Absinken der Zahl R ab dem 10. März und das Fallen unter 1 ab dem 20. März, drei Tage vor dem Shutdown. Danach bleibt er konstant unter 1, ohne weiter zu fallen. Diese Konstanz wird inzwischen als Begründung benutzt, den Shutdown weiter aufrechtzuerhalten, weil R sonst wieder ansteigen könnte, so die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch lesen Sie nun, was das RKI als eigentliche Ursache dafür ansieht, warum der R-Wert konstant bleibt und nicht noch weiter fällt:

„Ein Grund dafür, dass der Rückgang der Neuerkrankungen trotz der gravierenden Maßnahmen nur relativ langsam passiert, ist, dass sich das Virus nach dem 18. März stärker auch unter älteren Menschen ausbreitet und wir zunehmend auch Ausbrüche in Pflegeheimen und Krankenhäusern beobachten. Ein weiterer Aspekt ist aber auch, dass in Deutschland die Testkapazitäten deutlich erhöht worden sind und durch stärkeres Testen ein insgesamt größerer Teil der Infektionen sichtbar wird. Dieser strukturelle Effekt und der dadurch bedingte Anstieg der Meldezahlen, kann dazu führen, dass der aktuelle R-Wert das reale Geschehen etwas überschätzt“

Nein, nicht etwas, sondern ganz sicher deutlich. Das Zitat besagt schwarz auf weiß: Die Regierung hat es versäumt, die Risikogruppen in den Altersheimen (und im Rahmen der ambulante Pflegeversorgung) professionell zu schützen und zwar so. Zweitens wird hier in aller Klarheit die Aussage gemacht, dass viel zu spät damit begonnen wurde, umfangreich und repräsentativ zu testen. Hätte man es gemacht, dann würde man hochwahrscheinlich jetzt eine viel niedrigere Zahl R errechnen können.

Analog zu einer Schulnote würde damit die Regierung für ihr Handeln die Note 5–6 erhalten. Denn in frühen, vernünftigen Prognosen und späteren belastbaren Hinweisen wurde genau das bestätigt, was schon ganz zu Anfang als der beste Weg vorgegeben war. Es fällt mir wirklich schwer, sachlich zu bleiben, wenn ich mein Unverständnis darüber ausdrücke, warum aufgrund dieser Erkenntnisse der Shutdown nicht umgehend beendet wird und die Anstrengungen zum Schutz der Risikogruppen endlich professionell durchgeführt werden.

Professor Stefan Homburg, ein Finanzwissenschaftler von der Leibniz Universität Hannover, hat schon vor diesem RKI Artikel sehr plausibel errechnet, dass der Shutdown keinen Sinn macht. Hier der wissenschaftliche Artikel und hier der dazu passende Coronabeitrag in Die Welt. Stefan Hombacher findet in diesem Video deutliche Worte. Zu sehen ist auch Angela Merkel, wie sie dennoch das Festhalten am Shutdown begründet. Sagen wir es so: Wenn eine promovierte Physikerin als Bundeskanzlerin in einer so dramatischen Lage im Stile eines Erstsemesters Zahlen derart oberflächlich interpretiert und wieder kopflos Panik schürt, dann ist dies sicher nicht hilfreich.

Studie aus Israel

Professor Yitzhak Ben-Israel ist Mathematiker und Physiker von der Universität Tel Aviv und kennt sich gut aus mit sicherheitspolitischen Studien. Er hat sich den Verlauf der gemeldeten Covid-19-Fälle in verschiedenen Ländern vorgenommen (USA, Grossbritannien, Schweden, Italien, Israel, Schweiz, Frankreich, Deutschland und Spanien) und eine erstaunliche Parallele festgestellt. Die Erkrankungszahl steigt in jedem Land exponentiell bis zum 40. Tag an, um dann steil abzufallen. Nach 8 Wochen ist sie dann am Abklingen. Und zwar völlig unabhängig ohne, während oder, wie in Deutschland, vor einem Shutdown. Ob Shutdown oder nicht, oder wie konsequent die Quarantäne – all dies hatte keinen Einfluss auf den Ausbreitungsverlauf und dessen Abklingen. Eine Erklärung dafür hat er nicht, es könnte beispielsweise an der Jahreszeit liegen oder in der Natur des Virus selbst.

Hier die Arbeit auf der Webseite der Times of Israel mit den Kurvengrafiken. Und hier ein übersetztes Interview auf Englisch.

Natürlich wird man auch diese Arbeit kritisieren. Natürlich rechnet auch Professor Ben-Israel nur mit den gemeldeten Fällen und nicht der tatsächlichen Zahl der Infizierten, die ja keiner kennt. Der entscheidende Punkt ist jedoch die auffallende Parallelität der Beobachtung, die man nicht einfach wegdiskutieren kann. Das bedeutet, er kann keine Aussage zu der Zahl der Erkrankungen machen, aber sehr wohl bezüglich ihrer Dynamik.

Auf was warten die Verantwortlichen des Shutdowns eigentlich, um ihn zu beenden? Die Absolution durch die Göttin der totalen Wahrheit. Die gibt es nicht. Es gibt nur eine verantwortungsethische Risikoabwägung, und die besagt epidemiologisch schon längst, dass die Aufhebung mit weniger Risiken verbunden ist, als es das Fortführen in der Gesamtbetrachtung ist. Ganz davon abgesehen, dass der Shutdown das Risiko einer zweiten Welle erhöht, weil sich beispielsweise die Schulkinder nicht immunisieren können. Jedoch ist die unzweifelhafte Basis aller guten Strategien der professionelle Schutz der Risikogruppen, der immer noch im Argen liegt.

Zwischenfazit:

Nach Auswertung der zur Verfügung stehenden Daten ist Corona-Covid-19 eine sich epidemisch ausbreitende Infektion, die den Höhepunkt ihres exponentiellen Wachstums in Deutschland um den 10. März herum erreichte. Seitdem ging das exponentielle Wachstum zurück (Abflachung der Kurve), um ab dem 20. März unter den Wert R 1 zu fallen. Damit ist die Epidemie am Abklingen. Die Zahlen lassen ziemlich eindeutig erkennen, dass das Abflachen und Abklingen nichts mit den vor der Regierung beschlossenen Maßnahmen zu tun hatten. Im Gegenteil wurde es versäumt, genau die Maßnahmen einzuleiten, die es tatsächlich geschafft hätten, die Zahl R viel früher und viel stärker unter 1 sinken zu lassen. Dazu gehört in erster Linie der professionelle Schutz der Risikogruppen sowie frühe, repräsentative Testungen.

Damit sind wir aber erst bei der Hälfte einer aktuellen, umfassenden und kompetenten Risikoeinschätzung angelangt. Der zweite Teil dieses Beitrages folgt in wenigen Tagen. Dann sprechen die Praktiker.




Wie man das Land wieder öffnet und das Coronavirus kontrolliert

1.Metrik

Wenn man es nicht messen kann, kann man es auch nicht managen“. Dieser Spruch lässt sich hier anwenden. Um COVID-19 kontrollieren zu können, müssen wir die Prozentzahl der Infizierten messen, der Immunen und der naiven Individuen an jedem Ort und in jeder Altersgruppe. Die populärste Maßzahl – nämlich die Anzahl der Positiv Getesteten und der Todesfälle – ist nicht sehr brauchbar.

Die beste Möglichkeit, die Verbreitung von COVID-19 zu messen besteht darin, Zufallstests unter der Bevölkerung vorzunehmen. 500 Zufallstests in einem Gebiet mit 1 bis 10 Millionen Einwohnern würde ein hinreichend genaues Bild liefern, gleichzeitig aber nur einen Bruchteil der verfügbaren Testgeräte erfordern. Derartige Tests können täglich durchgeführt werden.

Die lokale Regierung kann dies erreichen mittels des Angebots kostenfreier COVID-19-Tests an zufällig ausgewählte Personengruppen wie Autofahrer auf Straßen, Studenten an der Universität, Schulkinder, Flugpassagiere und in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie bei Umfragen sollten die Roh-Ergebnisse normalisiert werden, um ein Spiegelbild der Gesamtbevölkerung zu ergeben.

2. Aufheben von Restriktionen: vorwärts – halt – vorwärts

Ein gutes Verfahren der Wiederöffnung eines Landes (Landkreises, einer Stadt) ist die zeitweilige Aufhebung der meisten Restriktionen über einen Zeitraum von drei Tagen – vom nächsten Montag bis Mittwoch. Die Menschen werden sich an einer kurzen Woche erfreuen nach einer langen Zeit erzwungenen Müßigganges. Noch wichtiger ist, dass es dies der Regierung erlauben würde, die Entwicklung über den Rest der Woche genau zu verfolgen. Die mittlere Inkubationszeit von COVID-19 beträgt 5 Tage, so dass sich etwa die Hälfte der symptomatischen Fälle, die sich aus der Montag-bis-Mittwoch-Periode ergeben, vor dem darauf folgenden Montag zeigen würden. Die Anzahl der Fälle, die später auftreten, kann berechnet werden. Solange es keinen unerwarteten Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen im Montag-bis-Mittwoch-Zeitraum gibt, werden die gleichen Restriktionen permanent aufgehoben – pro Örtlichkeit. Mit „Örtlichkeit“ ist hier ein Landkreis, eine Stadt, eine Metro oder ein kleiner Neuengland-Staat gemeint. Große Staaten wie Kalifornien, Washington und sogar New York umfassen multiple Örtlichkeiten mit unterschiedlichen Bedingungen.

Dieses vorwärts-halt-vorwärts-Verfahren der Aufhebung von Restriktionen ist einer graduellen Aufhebung zu bevorzugen, würden wir doch im letzteren Fall den aktuellen Entwicklungen immer ein paar Tage hinterherlaufen.

3. Differenzierung

Ganz offensichtlich gibt es Unterschiede zwischen Örtlichkeiten, abhängig vom Infektions-Niveau, der Bevölkerungsdichte, des Transportwesens usw. Die Gebiete mit dem höchsten Infektions-Niveau mögen profitieren, wenn sie weiter der bleibt-zu-hause-Anweisung folgen würden.

Die Todesraten durch COVID-19 variieren erheblich abhängig vom Alter. Bei Menschen jünger als 50 Jahre ist die Todesrate nur gering (siehe hier und hier). Die meisten jener Individuen litten unter bekannten Vorerkrankungen, zumeist Hypertonie und Diabetes (siehe hier).

Es sieht so aus, als ob Menschen jünger als 50 Jahre in den meisten Gebieten ohne derartige Vorerkrankungen zu ihrem normalen Leben zurückkehren können – außer zu Hochrisiko-Aktivitäten.

Andererseits können zusätzliche Sorgfalt und Hilfe Menschen über 65 Jahre verordnet werden. Sie müssen vielleicht sogar von Familienmitgliedern isoliert werden, welche zur Arbeit gehen. Zu den Maßnahmen des aktiven Schutzes der Älteren und Verwundbaren können gehören:

Lieferung von Lebensmitteln und anderen Notwendigkeiten zu ihren Wohnungen anstatt sie dazu zu zwingen, selbst nach draußen zu gehen.

Deren Arbeitgeber zu ermutigen, sie in bezahlten Urlaub zu schicken

Freie Unterkunft auswärts zur Verfügung zu stellen, falls jemand in deren Haushalt Symptome aufweist oder positiv auf COVID-19 getestet worden ist.

Das CDC sollte aufhören, mit dem Terminus ,community spread‚ um sich zu werfen. COVID-19-Übertragungen können nicht verfolgt werden, doch ist genau das die Definition von community spread. Allerdings ist COVID-19 keine Plage, wie es der Tonfall von Panik zwischen den Buchstaben impliziert, wenn man den Termnus community spread in den Mund nimmt.

4. Sofortige Prioritäten

Meiner Ansicht nach sollte die Priorität, wenn ein Land zur Arbeit zurückkehrt, darin bestehen, die Vorbereitung für irgendeine gefährliche Mutation von CoV2 zu intensivieren. Das wäre auch ein nützlicher Schritt der Vorbereitung auf zukünftige Pandemien. Beispielsweise müssen wir rasch die Spitzenkapazität des Gesundheits-Vorsorgesystems steigern anstatt zu versuchen, die Kurve zu verbiegen. Die Spitzenkapazität sollte von den meisten Vorschriften befreit sein.

Eine andere, überraschenderweise ignorierte Maßzahl wäre es, separate Krankenhäuser für Opfer der Pandemie einzurichten, während andere Krankenhäuser von der Infektion verschont werden. Steven McIntyre twitterte vor einer Woche:

Ich verfolgte ein Interview mit einem erfahrenen Arzt in den USA zu Epidemien in der Dritten Welt. Man errichtete Feldlazarette für an der Epidemie Erkrankte, so dass die normalen Krankenhäuser mit ihrer Arbeit fortfahren können, ohne infiziert zu werden. In den USA hat man genau das Gegenteil getan: man ließ zu, dass Epidemie-Patienten das gesamte Gesundheitssystem stören konnten. Schlimmer als in der Dritten Welt.

5. Bemerkungen

Wir müssen mehr auf echte Ärzte hören (die ihre Patienten untersuchen) anstatt auf Dumpfbacken wie die AMA, anderen Einrichtungen, welche blind dem Klima-Kult folgen, von den Fake News-Medien und UN-Agenturen.

Die Regierung verfügt über einige Notfall-Werkzeuge zum Gebrauch bei Notfällen. Allerdings ist die gegenwärtige COVID-19-Lage weit entfernt von einem Notfall, außer vielleicht im Stadtgebiet von New York. Folglich haben die staatlichen Regierungen (eventuell mit Ausnahme von New York und New Jersey) keine Notfall-Ermächtigung. Keine Ebene der Regierung hat das verfassungsmäßige Recht zu entscheiden, was wir, das Volk, tun. Ob wir ausgehen oder zu Hause bleiben, ob wir zur Arbeit gehen oder nicht – das sind UNSERE Entscheidungen.Man kann uns nicht verordnen, zu hause zu bleiben, um statistische Leben zu retten, selbst wenn jene Statistiken korrekt sind – was normalerweise nicht der Fall ist, wenn eine Regierung versucht, über ihre Regierungsgewalt hinauszugehen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/04/15/how-to-re-open-the-country-and-control-covid-19-coronavirus/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Diese Krise entlarvt die unheiligen Phantasien von Greta und Extinction Rebellion

Gut, gut, niemand scheint sehr glücklich zu sein ob der sinkenden Kohlendioxid-Emissionen um 5% – oder 2,5 Milliarden Tonnen in diesem Jahr, aber man kann nicht alles haben, oder?

Dies bringt uns zum Kern des Problems mit der Klimawandel-Bewegung. Wir wissen ziemlich gut, dass wir das Problem umkehren können, falls wir alle bereitwillig so arm werden wie Kirchenmäuse oder zu einem Leben als Kleinbauern in der Landschaft. Es ist der verständliche Widerstand gegen eine solche Umkehrung, die das Problem selbst verursacht. Wir mögen es, unser Essen zu kochen, unsere Körper zu wärmen, zu reisen und ganz allgemein uns an der Zivilisation zu erfreuen. Beim gegenwärtigen Stand des technologischen Fortschritts bedeutet das den Verbrauch fossiler Treibstoffe – auf Kosten von Änderungen des Klimas in der Zukunft.

Die Frage lautet nicht, ob wir etwas dafür tun sollten, sondern was wir dagegen tun sollten.

Der Coronavirus-Ausbruch ist ein gutes Experiment, um zu sehen, was passiert, wenn Menschen auf einmal Produktion und Verbrauch dramatisch reduzieren. Und gelinde gesagt, die meisten von uns sind nicht im Mindesten erfreut. Das zeigt: anstatt sich in Felle zu hüllen, wie es den Gretas dieser Welt vorschwebt, besteht die beste Lösung in der Entwicklung von Technologien, welche es uns gestatten, den Verbrauch wie bisher zu leben, während wir gleichzeitig den Planeten durch eben diesen Verbrauch kühl halten.

Das ist nicht einmal umstritten. Dem Ökonomen William Nordhaus wurde der Nobelpreis verliehen, weil er nachweisen konnte, wie mittels Innovationen bessere Ergebnisse mit geringerem Verbrauch erzielt werden können. Gleiches gilt für Nicholas Stern, mit dessen Name einer besten bekannten Berichte zu den Konsequenzen des Klimawandels verbunden ist.

Sicher gibt es Differenzen zwischen den beiden Vorgehensweisen. Stern sagt, macht heute viel – als sehr grobe Skizze – während Nordhaus empfiehlt, nur das zu tun, was zu tun wir bereit sind. Genauer, Nordhaus regt an, mit dem Kapital-Zyklus zu arbeiten. Man ersetze etwas durch die neuere, nicht-emittierende Technologie, wenn diese bereits ausgereift ist und sowieso zum Auswechseln anstand. Das bedeutet beispielsweise nicht, Deutschlands Kernkraftwerke zu schließen, wenn diese noch Jahrzehnte der Lebensdauer vor sich haben – wird doch mit dieser Politik nichts anderes erreicht, als dass Energie immer teurer wird, während gleichzeitig weniger als nichts getan wird, um den Planeten zu retten. Stattdessen sollte man Schließungen nur vornehmen, wenn sie nicht länger funktional sind, und es dann ggf. durch neuere, sauberere Technologien ersetzen.

Der zugrunde liegende Punkt ist Folgender: Sowohl Nordhaus als auch Stern denken wie Ökonomen, deren Ziel es ist, den Nutzen für die Menschen zu maximieren – also die Freude darüber, hier zu sein und jetzt zu leben. Ryan Bourne schrieb jüngst in einem Beitrag für CapX, dass Ökonomen immer an Kosten und Nutzen denken und versuchen, beide ins Gleichgewicht zu bringen. Auch sie wissen, für wie gewaltig viele Facetten unseres Lebens es keine einfache ,Lösung‘ gibt, sondern nur eine Vielfalt von Kompromissen, die eingegangen werden müssen.

Das ist so ziemlich etwas ganz anderes als die gegenwärtig in Mode stehende Behauptung, dass wir die moderne Gesellschaft genau jetzt aushöhlen müssen und zu einem wesentlich niedrigeren Lebensstandard zurückkehren müssen, um jene Emissionen zu reduzieren. Denn nichts anderes bedeutet die ,Null-Kohlenstoff‘-Gesellschaft bis zum Jahre 2030 – also die Garantie sofortiger Armut für Millionen Menschen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/this-crisis-exposes-the-hollow-fantasies-of-greta-and-extinction-rebellion/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Corona und die Genauigkeit von Statistik

Der Berliner „Tagesspiegel“ meldete eine aktuelle Erkenntnis solch wissenschaftlicher Expert*innen zu Corona: [1]Schon lange vermutet, jetzt auch wissenschaftlich belegt: Die Luftqualität beeinflusst, wie viele Menschen in einer Region an Covid-19 sterben
Und das mit einer Präzision, die alles in den Schatten stellt: “ … Wir haben herausgefunden, dass ein Anstieg von nur einem Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft mit einer 15 Prozent höheren Todesrate von Covid-19 zusammenhängt …“

Das wirklich Schuldige ist gefunden

Damit ist wissenschaftlich bewiesen: Mag die Politik auch nicht ganz unschuldig an der schnellen und globalen Verbreitung des Corona-Virus sein, am wirklichen Problem – der hohen Mortalität und Belastungen der medizinischen Infrastruktur – hat sie keinen Anteil, beziehungsweise, wären sie früh genug GRÜNem Rat nach noch reinerer Luft gefolgt, wären viele – und nun berechenbare – Mortalitätsfälle verhinderbar gewesen.

Glaube und Statistik sind nicht weit voneinander entfernt

Anmerkung: Der Autor ist ein überzeugter Verfechter von gut angewandter Statistik. Was allerdings von angeblichen „Wissenschaftlern“ – vor allem beim Klima, Ökoenergie und nun der Coronakrise – dazu gerechnet wird, ist so weit ab von jeglicher Seriösität, dass dahinter Methodik angenommen werden muss. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn das in diesen „Wissenschaften“ ausgemerzt würde. Erkennbar geschieht genau das jedoch nicht. Und unsere Medien finden das auch richtig toll, weil es die geforderten Schlagzeilen liefert.

Renommierte Institute rechnen besonders genau

Der Tagesspiegel bezieht sich auf die Studie: [2] Harvard T.H. Chan School of Public Health: Exposure to air pollution and COVID-19 mortality in the United States
Wobei fraglich ist, ob jemand von der Redaktion diese Studie selbst gelesen und verstanden hat. Eher wurden nur Inhalte der reißerischen Pressemitteilung kopiert und medial verstärkt.
In der Studie selbst wurde untersucht: [2] We investigate whether long-term average exposure to fine particulate matter (PM2.5) increases the risk of COVID-19 deaths in the United States

Mit enormem Aufwand und Sorgfalt wurden in dieser Studie über ca. 3.000 (in den abschließenden Berechnungen ca. 2.400) regionale Datensätze alle möglichen Störfaktoren multivariat-statistisch herausgerechnet. Dies um an den einen (vermuteten) Einflussfaktor (unter vielen): Die mittlere Feinststaubkonzentration PM2.5 vom Jahr 2000 bis 2016 zu gelangen, mit der die am Coronavirus verstorbenen Probanten 16 Jahre lang lebten und daraus präzise deren Mortalitätseinfluss auf Corona-infiszierte Probanten zu berechnen:
[2] Methods: Data was collected for approximately 3,000 counties in the United States (98% of the population) up to April 04, 2020. We fit zero-inflated negative binomial mixed models using county level COVID-19 deaths as the outcome and county level long-term average of PM2.5 as the exposure. We adjust by population size, hospital beds, number of individuals tested, weather, and socioeconomic and behavioral variables including, but not limited to obesity and smoking. We include a random intercept by state to account for potential correlation in counties within the same state.
Und das quantifizierte, gesicherte, bezüglich der Wahrscheinlichkeit genau eingrenzbare Ergebnis lautet:
[2] Results: We found that an increase of only 1 g/m3 in PM2.5* is associated with a 15% increase in the COVID-19 death rate, 95% confidence interval (CI) (5%, 25%). Results are statistically significant and robust to secondary and sensitivity analyses … Conclusions: A small increase in long-term exposure to PM2.5 leads to a large increase in
COVID-19 death rate, with the magnitude of increase 20 times that observed for PM2.5 and allcause mortality …
*PM2,5 ist der feinste Feinstaub mit einer Partikelgröße bis 2,5 Mikrometer. Der Grenzwert in Deutschland beträgt laut UBA seit 2015 25 μg/m3. In den untersuchten Gebieten der USA betrug der Durchschnittswert 9 μg/m3.

Die Harvard-Feinststaub-Coronavirus-Studie

Anbei ein kurzer Blick in die Studie.
Datengewinnung und Auswertung:
COVID-19 deaths: We obtain COVID-19 death counts for each county in the United States Exposure to air pollution: We calculate county level long-term exposure to PM2.5 (averaged for 2000 to 2016) from an established exposure prediction models.
Potential Confounders (potentionelle Störfaktoren): We consider the following sixteen county level variables and one state level variable as potential confounders: population density, percent of the population ≥65, percent living in poverty, median household income, percent black, percent Hispanic, percent of the adult population with less than a high school education, median house value, percent of owner-occupied housing, population mean BMI (an indicator of obesity), percent ever-smokers, number of hospital beds, and average daily temperature and relative humidity for summer (June-September) and winter (December-February) for each county,
Statistical methods: We fit zero-inflated negative binomial mixed models (ZNB) using COVID-19 deaths as the outcome and PM2.5 as the exposure of interest
Results: Our study utilized data from 3,080 counties, of which 2,395 (77.8%) have reported zero COVID-19 deaths at the time of this analysis. Table 2 describes the data used in our analyses. Al COVID-19 death counts are cumulative counts up to April 4, 2020.

Dazu die in der Studie gezeigte Übersicht der Feinststaubverteilung in den USA:

Bild 1 [2] USA: county level 17-year long-term average of PM2.5 concentrations (2000-2016) in the US in g/m3

Ein anderess Bild der Feinststaukonzentrationen

Bild 2 Verteilungsbild der Feinststaubkonzentration. Quelle: USA, Atmospheric Composition Analysis Group

Die in der Studie gezeigte Verteilung der Corona-Mortalität, bezogen auf die Einwohnerzahlen:

Bild 3 [2] USA: county level number of COVID-19 deaths per one million population in the US up to and including April 4, 2020
Bild 4 zeigt die tabellierten Daten der sorgfältig herausgerechneten, weiteren Einflussgrößen (County level risk fastors characteristics). Man beachte die großteils (mehr als) enormen Standardabweichungen (SD):
Beispiel: % Below poverty level (% unter der Armutsgrenze): 10,3 (5.1)
Gelesen wird das: Mittelwert: 10,3; Standardabweichung: 5,1
Die Aussage daraus: Der wahrscheinlichste Wert ist 10,3 (Mittelwert). Will man diesen jedoch mit 95 % „Sicherheit“ wissen, bzw. den Wertebereich darin eingrenzen, dann liegt er allerdings irgendwo zwischen 0,1 … 20,5 (Anm.: +- 2 x Standardabweichung schließen 95 % Fläche der Normalverteilung ein).

Viele Streuungswerte in dieser Tabelle zeigen (neben der teils extremen Unsicherheit) ein weiteres Problem: Die Basiswerte beginnen bei Null. Deren Standardabweichungen (2 mal; 3 mal Standardabweichung) reichen teils bis gegen Null und teils ins Negative. Ein drastischer Hinweis, dass es sich mindestens um schiefe Verteilungen handeln muss. In solchen Fällen ist eine solch einfache Varianzangabe aber falsch. Noch falscher wäre, wenn damit gerechnet und beurteilt würde …

Bild 4 [2] Table 2: Characteristics for the Study Cohort up to and including April 04, 2020

Feinststaub (PM2.5) und weitere Luftschadstoffe

Nun eine kurze Übersicht, welche und mit welchem Anteil Luftschadstoffe vorliegen (können).

Bild 5 USA: Mittlerer Anteil von Feinstaub an den weiteren Luftverschmutzungs-Anteilen im Studien-Betrachtungszeitraum 2000 … 2016

Bild 6 Deutschland [3] Anteile von Luftschadstoffen an einer Straßen-Messstelle. Anm.: Die US-Studie betrachtete nur PM2.5
Bild 7 Beispielhaft (Deutschland): [3] Abnahme von Luftschadstoffen an einer Straßen-Messstelle mit der Entfernung

Bild 8.1 USA: Beispielhafter Verlauf und Streuung von Feinstaub im Studienzeitraum (2000 …. 2016)

Bild 8.2 Beispiel Deutschland: Relative Veränderungen von Luftschadstoffen in Deutschland über die Jahre. Quelle: UBA

Korrelation oder regellose „Kugelhaufen“

Nun Daten zu „Corona“:

Bild 9 Corona-Mortalitätsraten international (Auszug). Datenquelle

Bild 10 Mortalitätsraten international. Grafik vom Autor erstellt (Daten Bild 9)

Ein Streudiagramm zeigt augenscheinlicher als statistische Zahlenwerte (z.B. der Korrelationsfaktor), ob es eine mögliche Korrelation oder eher nur eine Stochastik (regelloser Zusammenhang) vorliegt.

Zum Beispiel zeigt die internationale, auf die Anzahl der Fälle bezogene Mortalitätsrate eher Unregelmäßigkeit (wenig Zusammenhang, also keine Korrelation), was bedeutet: Die Summe an Infizierten in einem Land hat keinen Zusammenhang auf die Mortalitätsrate. Und das gilt sowohl für große, mittlere und kleine Fallzahlen.

Bild 11.1 Mortalitätsraten international, bezogen auf die Fallzahl. Grafik vom Autor erstellt (Daten von Bild 9)

Bild 11.2 Mortalitätsraten international, bezogen auf die Fallzahl, jedoch ohne den „Ausreisserwert“ USA. Grafik vom Autor erstellt (Daten von Bild 9)

Bild 11.3 Mortalitätsraten international, bezogen auf die Fallzahl. Diesmal für kleinere Fallzahlen. Grafik vom Autor erstellt (Daten von Bild 9)

Ein vergleichbares – korrelationsloses – Bild ergibt sich auch für Deutschland. Damit ist sichergestellt, dass die Ergebnisse nicht durch eventuelle, schlechte Erfassungsqualitäten im Ausland verfälscht wird.

Bild 11.4 Mortalitätsrate/Anzahl Corona-Fälle Deutschland alle Landkreise (bis auf zwei). Grafik vom Autor erstellt

Auch scheint es (zumindest in Deutschland) keine gute Korrelation zwischen der Einwohnerzahl und der Coronamortalität zu geben (Bild 11.5).

Bild 11.5 Einwohnerzahlen deutscher Bundesländer/Corona-Mortalitätsraten. Grafik vom Autor erstellt

Die Studie schafft es trotzdem, solche eher stochastischen Einflüsse herauszurechnen: We adjust by population size …
Und (laut den Autoren) gelang es ihr aucg, durch Herausrechnen aller anderen, möglichen Störfaktoren, den Einflusswert zu finden und berechenbare Korrekturwerte zu erhalten: We adjust by … number of individuals tested,

Leider finden sich in der Studie keinerlei solche Diagramme, auch nicht zum betrachteten PM2,5-Wert. In der Studie selbst wird sowieso kein wenig bis kein Wert darauf gelegt, die Ableitungen nachvollziehbar darzulegen. Sowohl in dieser, wie auch in vielen anderen Studien (welche der Autor bisher zum Klimawandel und Ökoenergie gelesen hat), wäre dafür auch gar kein Platz, denn sie sind oft nur wenige Seiten lang. Die Peer-Reviewer sind aber bestimmt immer so kompetent, Studien trotzdem inhaltlich genau überprüfen zu können. Wobei diese Studie noch nicht peer-reviewt wurde.

Bleibt noch die Frage, wie weitere, extreme Störfaktoren „herausgerechnet“ werden (konnten):
Wuhan erhöhte mal „so eben“ die Höhe der Mortalität um 50 %;
-In Belgien sollen mit Corona-Virus Gestorbene in Alten- und Pflegeheimen teils nicht erfasst worden sein;
-jeder mit Corona-Virus-Infekt Verstorbene gilt automatisch als „Coronaopfer“.

Lässt sich mit dieser Festlegung überhaupt noch seriös nach kleineren Einflussfaktoren auswerten? Bestimmt kommen solche Ungenauigkeiten in den USA-Daten gar nicht vor …

Ein Fazit

Nach Sichtung der Studie (und vielen Zahlen über „Corona“) behauptet der Autor, dass die von den Studienautoren getätigte Aussage zur Mortalitätsauswirkung von Feinststaub keine Fakten, sondern eher eine Vermutung ist. Diese Aussage aus den vielen Daten mit ihren unterschiedlichsten Verläufen über den Untersuchungszeitraum und wohl oft auch unbekannten (falls überhaupt) statistischen Verteilungen lässt sich wohl kaum – und schon gar nicht – mit der angegebenen Genauigkeit ermitteln.

Allerdings ist der Beleg für die Aussage des Autors durch Nachrechnen, einmal aufgrund der (weniger als) rudimentären Angaben in der Studie nicht möglich und ein Aufbereiten anhand von Material aus den Originalquellen privat nicht entfernt durchführbar.
Anhand der Daten-“Qualität“ der deutschen Coronadaten soll weiter gezeigt werden, weshalb daran gezweifelt wird.

Corona(Daten) von Deutschland

Einnige Daten lassen sich beim Robert-Koch-Institut [4] einsehen. Anbei Darstellungen daraus mit eigenen Ergänzungen (Datenstand 12.04.2020). Leider legt dieses Institut eher Wert auf optisch „schöne“, als auf informative und auswertbare Darstellungen, so dass einige Grafiken anhand der Tabellenwerte selbst erstellt werden mussten.

Bild 12 [4] Bundesländer-bezogene Falldichte an Corona-Fällen
Es fällt auf, dass die „Technologieländer“ Bayern und Baden-Württemberg bezüglich der Fallzahlen und der relativen Mortalität die höchsten Werte aufweisen. Dem Autor ist es deshalb unverständlich, warum der Bayerische Landesvater, Dr. Söder in Bayerischen Zeitungen überschwänglich für sein viel zu spät begonnenes und dann an vielen Bundesländern vorbei verschärftes Corona-Krisenmanagement gelobt wird.

Bild 13 [4] Bundesländer-bezogene Falldichte an Corona-Fällen. Grafik vom Autor erstellt
Bild 14 [4] Bundesländer: Relative Mortalität. Grafik vom Autor erstellt
Zum Glück sind für Deutschland einige Daten auch zu den Landkreisen hinterlegt. Es lohnt sich, diese mal anzusehen. Denn mit diesem liegt ein im Ansatz mit der US-Studie vergleichbares Datenmaterial vor.

Bild 15 [4] Corona-Falldichte für alle deutschen Landkreise
Der Autor hat (orientierende) „Auswertungen“ für alle Landkreise mit mindestens 100 Coronafällen gemacht, was eine statistisch auswertbare Anzahl von 305 Landkreisen ergibt.
Anmerkung: in der US-Studie wurden Regionen ab 10 Fällen in die Auswertung aufgenommen. Bei diesen ist die wichtige Mortalitätszahl jedoch sehr häufig Null. Als Folge werden die Streuungen und Vertrauensbereiche groß und die Verwendung solcher Daten macht die Aussagegenauigkeit eher schlechter als besser.

Das erste Diagramm der Mortalitätsrate Betroffener zeigt eine schöne, geometrische Verteilung (wie man sie wegen der mit Null beginnenden Fallzahlen laut Lehrbuch auch erwartet).
Es gibt recht „tödliche“ Landkreise und verblüffend gesunde. Nach der Krise wäre es interessant, die Gründe für eine solch weite Mortalitätsspanne zu erfahren.

Bild 16 [4] Alle deutschen Landkreise mit einer Fallzahl ab 100. Verteilungsbild: Anzahl Todesfälle/Corona-Fall (Mortalitätsrate Betroffener). Grafik vom Autor erstellt
Nun das gleiche Histogramm, aber mit allen Landkreisen (also auch denen unter 100 Fällen und Mortalitätszahlen von Null). Die minimale Fallzahl beträgt dann 11 Fälle, also mehr, als in der US-Studie als ausreichend erachtet wurde.

Man sieht nun ganz deutlich, dass die Landkreise mit kleinen Fallzahlen die Verteilung „zerstören“. Ein pauschaliertes Auswerten wie mit der oberen Verteilung – vielleicht sogar mit Annahme einer Normalverteilung (weil es sich nur damit mit vertretbarem Aufwand rechnen lässt) – würde zu enormen Fehlern führen.

Bild 17 [4] Alle deutschen Landkreise (minimale Fallzahl ist 11). Verteilungsbild: Anzahl Todesfälle/Corona-Fall
Nun Auszüge von Mortalitätswerten (Anzahl Todesfälle/Coronafall) für verschiedene Landkreise, um die gewaltigen Mortalitätsspannen zu zeigen, die keine „Rücksicht“ auf Stadt- oder Landkreis nehmen:

Bild 18.1 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.2 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.3 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.4 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.5 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.6 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)

Lässt sich daraus etwas ableiten?

Man benötigt sehr viel Phantasie, um daraus einen signifikanten Einfluss von Feinststaub zu ahnen, oder gar abzuleiten.

Beispiele:
– Bayern ist gerade als Flächenland sehr stark betroffen. Die Mortalität der von Luftschadstoffen laut der Deutschen Umwelthilfe stark betroffenen Stadt München liegt mit 0,88 % jedoch im unteren Bereich
Anmerkung: Diese Begründung kann auch falsch sein, denn Feinststaub wird in größerem Maß (zwischen 10 … 20 %) auch von der Landwirtschaft emittiert. Nach der Studie könnte es bezüglich Corona also vielleicht günstiger sein, länger in einer ansonsten mit anderen Schadstoffen hoch belasteten Stadt zu wohnen
– Berlin Neukölln (Innenstadtbereich) liegt mit 2,11 % gleichauf wie die ländliche Gegend Dahme-Wald-Spreekreis.
– Die Stadt Wolfsburg, die Landkreise   Lüchow-Dannenberg und der Odenwaldkreis haben (für Deutschland) eine extreme Mortalität von 12 … 14 %
– Die Stadt Fürth liegt mit einer Mortalität von 4,91 % unter der ihres sehr ländlichen Landkreises mit 7,37 %.

Wovon können so unterschiedliche Fallzahlen – dazu noch entgegengesetzt, wie man es nach der Studienaussage erwarten würde – eventuell abhängen:
Gerade steht in einer Lokalausgabe (Ausgabe vom 14.04.): Zahl der Toten im Landkreis steigt. Über die Osterfeiertage sind im Landkreis Fürth weitere Coronaopfer zu beklagen. Alle stammen aus Seniorenheimen (Anmerkung: Fast alle vorherigen Corona-Todesfälle im Landkreis und der Stadt stammen ebenfalls „aus“ Seniorenheimen).

Seniorenheime haben anscheinend eine extreme, positive Korrelation zur Coronamortalität.
Vielleicht gehen vor allem feinststaubgeschädigte Personen in Seniorenheime, oder in Seniorenheime sind vor allem feinststaubbelastete Gebäude, oder etwas ganz anderes ist wesentliche Ursache …

Auf jeden Fall müss(t)en nach einer so eindeutigen, statistischen Korrelation vorrangig alle! Seniorenheime „geräumt“ werden, um die Mortalitätszahlen zu verringern …
Warum ordnet dies bei einer solch extremen Korrelation niemand an … ?

Gut, in Italien mit seiner extrem hohen Mortalität von 32 % auf 100.000 Einwohner soll es vor allem (auch) daran liegen, dass die Betroffenen gerade nicht in Seniorenheimen wohnen, sondern zuhause im Kreis ihrer Großfamilien. Ein Beispiel, wie es für den gleichen Sachverhalt zwei gegensätzliche Korrelationen gibt und Beispiel, dass eine Korrelation keine analytische Aussage ersetzt, oder/und zu Fehlinterpretationen verführt.

Verschmutzung als Ursache kann nie falsch sein. Und die NGOs können dann endlich auch zu Corona „Tote“ weltweit einfachst berechnen …

Vielleicht ist es in Italien dann doch auch die Feinstaubbelastung, wie es ja schon publiziert wurde, da der Ausbruch in einer Industriezone „startete“?
BR24: 24.03.2020: #Faktenfuchs: Was hat Luftverschmutzung mit Corona zu tun?
Forscher vermuten einen Zusammenhang von Luftverschmutzung und dem Verlauf von Lungenkrankheiten bei Covid-19-Patienten. Es könnte eine Erklärung für die hohe Todesrate in Norditalien sein. Ein #Faktenfuchs zum Stand der Erkenntnisse.
Die Karte der Europäischen Umweltagentur EEA ist eindeutig: Italien hat im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten die am stärksten belastete Luft. Vor allem die Region Norditalien, die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen ist, hat eine historisch hohe Luftverschmutzung aufzuweisen. Die EEA nimmt für ihre Berechnung der Luftverschmutzung Stickstoffdioxid (NO2), Feinstaub und bodennahes Ozon zusammen – alles Faktoren, die im stark industrialisierten und eng besiedelten Norden Italiens zu finden sind.
… Zwar lägen noch keine Forschungsergebnisse zu Covid-19 und Luftverschmutzung vor, es sei jedoch naheliegend, dass es eine Verbindung geben könnte, da „die überwältigende Mehrheit der Studien beweist, dass Luftverschmutzung eine große Rolle dabei spielt, ob eine pneumatische Erkrankung mild oder schwer verläuft“.
… Auch der Berliner Virologe Christian Drosten wird in seinem NDR-Podcast (
Folge 18) auf eine mögliche Verbindung von Luftverschmutzung und Lungenkrankheiten angesprochen. Drosten sagt, dass “einiges darüber spekuliert werde”, dass aber weitere Korrelationen (wechselseitige Beziehungen) ebenfalls zu berücksichtigen seien – wie beispielsweise das Rauchen. So sei für Drosten eine mögliche Erklärung dafür, dass in China mehr Männer als Frauen an Covid-19 erkrankt sind, darauf zurückzuführen, dass „in China vor allem die Männer rauchen“.

Nun hat der Autor gelesen, dass in der am schwersten betroffenen Zone in Italien – in der auch die Pandemie begann – vor allem viele Chinesen leben, welche als Gastarbeiter in der lokalen Industrie beschäftigt sind. Und diese haben über längere Zeit – als der Virus in China längst wütete – regen Personenaustausch mit ihrem Heimatland gehabt. Schließlich hat nur der penetrant doofe US-Präsident frühzeitig seine Grenzen für Chinesen dicht gemacht, was v. d. Leyen (Ärztin) damals auch sofort als ungeheuerlich geisselte und Deutschland – das blind alles macht, was und wie die EU es vorgibt (ist so im Koalitionsvertrag festgelegt) – pflichtbewusst auch lange nicht machte und danach erst einmal vollkommen inkonsequent.

So konnten noch lang nach dem Ausrufen der Pandemie Iraner problemlos und unbehelligt aus ihrem Hotspot nach Deutschland einfliegen.
Als in Ischgl ein Ansteckungshotspot herrschte, beeilte man sich die mit hoher Wahrscheinlichkeit anteilig mit infizierten Deutschen Urlauber schnell zurückfahren zu lassen. Maßnahmen für diese Risikogruppe daheim? Völlige Fehlanzeige.

Auch die im BR24-Artikel gezeigte Karte der Umweltverschmutzung zeigt etwas Sonderbares: Warum haben Italien und Spanien eine ähnlich (und dazu extrem hohe) Mortalitätsrate, obwohl in Spanien eher wenig Luftverschmutzung zu sehen ist? Und Österreich mit den östlichen Ländern, welche von „Luftverschmutzung“ ebenfalls ganz dunkel sind, melden kaum Mortalität, die dafür in Frankreich mit seiner „reinen Luft“ wieder sehr stark wütet.
Alles Fragen, die unsere Medien nicht stellen.

Bild 19 Luftverschmutzung in Europa (BR24)

Und laut BR24 gibt es noch weitere Risiken:
… weitere Risikofaktoren, die laut der amerikanischen Forscherin Sabra Klein von der Johns Hopkins University dazu führten, dass Männer ebenfalls als eigene Risikogruppe zu betrachten sind – genau wie ältere Menschen …
… Darüber hinaus sind Männer als eigene Risikogruppe zu betrachten, da sie deutlich häufiger durch den neuartigen Corona-Virus erkranken und auch sterben …

Wie man sieht, ist die Qualität der Daten nicht allzu gut und bereits orientierende Analyseversuche zeigen starke Inhomogenitäten.
Versuchen welche, dieses Problem zumindest ansatzweise zu lösen, werden diese nicht unterstützt, sondern daran Mängel gesucht: RP online: Zweifel an Seriosität der Heinsberg-Studie
Ausgerechnet die Politik forciert die „Zweifel“, wo gerade sie Interesse an besseren Daten haben sollte.
In Amerika scheint es damit nicht besser zu stehen. Der Artikel: EIKE 15. April 2020: Die Kurve abflachen
zeigt, dass es auch in den USA kaum gelingt, selbst scheinbar plausible Einflussfaktoren wirklich zu bestimmen oder zu belegen.

Trotzdem sagen die Sudienautoren, dass es ihnen bei einer im Vergleich geringen Einflussgröße mit hoher Genauigkeit gelungen wäre.

Datenqualität der Feinstaubbelastung PM2.5 in Deutschland

Die Studie berechnet für die gesamte USA aus den Daten vom Jahr 2000 bis 2016 genau einen Einfluss heraus. Sehen wir einmal nach, ob dies im Hochtechnologieland Deutschland mit seinen umfangreichen Schadstoff-Monitoringprogrammen für den Einfluss von Feinststaub realistisch durchführbar wäre.

Das Umweltbundesamt gibt an: UBA PM2,5 wird seit dem Jahr 2008 deutschlandweit an rund 200 Messstationen überwacht.
Für ganz Deutschland Beginn im Jahr 2008 mit gerade einmal 200 Messstationen? Da müssen die USA ja mindestens acht Jahre früher und viel, viel flächendeckender begonnen haben …

Allerdings publiziert das UBA eine Grafik mit Feinstaubdaten, beginnend mit dem Jahr 2000:

Bild 20 Verlaufsgrafik von Luftschadstoffen seit 2000. Quelle: UBA

Danach hat die Konzentration beginnend mit dem Jahr 2000 von 77,3 % auf 20 % im Jahr 2016 abgenommen (Minderung: von 100 % auf 26 %; -74 %)

Eine andere Verlaufsgrafik aus einem Bundesland zeigt weitere Details:

Bild 21 Bundesland NRW. Verlauf der PM2.5-Konzentration an verschiedenen Verkehrs- und Landmessstellen seit 1998. Die Jahresmittelwerte haben je nach Messort einen Bereich zwischen 30 … 10 Mikrogramm/m³

Bild 22 Jahresverlauf der Feinstaubkonzentration in Bad Heilbrunn

Verlauf der Feinstaub-Konzentration über den Messzeitraum vom 7. November 2012 bis 28. Mai 2013: Einzelmesswerte für das Tagesmittel, der Mittelwert und der Zielwert über den gesamten Messzeitraum. Quelle: BLfU Bayern. Bericht Luftgüte im Bad Heilbrunn, 2014

Kann man bei solch großen Unterschieden während und im Betrachtungszeitraum für eine Einflussgrößenberechnung noch den Mittelwert über 16 Jahre verwenden, wie es die US-Studie gemacht hat?

Das UBA erstellt auch Jahresberichte (leider nur für wenige Jahre und erst ab 2010 auf der Homepage zu finden). Darin sieht man die große Spanne an regionalen Unterschieden und kurzzeitigen Veränderungen:

Bild 23 Deutschland, Verteilung des Feinststaubwertes PM2.5 in den Jahren 2010; 2017; 2019. Quelle: UBA Jahresberichte

Nachdem das UBA schreibt, dass im Jahr 2008 deutschlandweit mit 200 Messstellen begonnen wurde, ein Blick nach Bayern.
Für das Jahr 2010 sind im UBA-Dokument: Dokument Erstellt am 25.03.2014: Jährliche Auswertung Feinstaub (PM2,5)- 2010 (Excel-Version)

für ganz Bayern fünf Stationen gelistet, diese konzentriert in drei Städten:

Bild 24 Beim UBA im Bericht zum Jahr 2010 für Bayern gelistete Feinststaub-Messstationen

Im Bericht zum Jahr 2017 sind für Bayern 30 Messstationen gelistet und für ganz München nun vier:

Bild 25 Beim UBA im Bericht zum Jahr 2017 für München gelistete Feinststaub-Messstationen

Für die Großstadt München beträgt die Stationsabdeckung nun anstelle zwei Messstationen gewaltige vier.

Damit lässt sich „fundierte“ Statistik betreiben. Den Zahlen sieht man ja nicht an, wie falsch sie sein können.

Bild 26 Bayern und München Feinststaubkonzentrationen von 2000 bis 2017 (vom Autor berechnet)

Eine Frage war noch offen: Wie genau wird eigentlich gemessen? In einem TÜV-Bericht stehen für eine hochwertige Messstation über die Messgenauigkeit: [5] Genauigkeit: +-2,0 μ/m3 <80 μ/m3
Erinnerung: Alleine die Mess(un)genauigkeit von +-2,0 μ/m3 würden nach der Studie eine Mortalitätsveränderung von 60 % bedeuten (können).

Das war aber noch nicht alles. Mache bezweifeln, ob die verwendete Messmethodik die medizinische Gefährdung wiederspiegelt:
ruhrmobil: Feinstaub: Woher kommt er, wie gefährlich ist er und wie kann man ihn messen?
Kritik und Diskussion
Die Messmethode des Projektes und die der staatlicher Stellen liefern basierend auf einer Partikelanzahl und Größe jedoch eine Masse bezogen auf Volumen als Messergebnis (μg/m³). Dies ist ungenau, da die Zusammensetzung des Staubs unbekannt ist und ein einzelnes Partikel leicht oder schwer sein kann. Die Ermittlung der Masse beruht hierbei also auf einer angenommenen Zusammensetzung des Feinstaubs.
Auch die in Europa gesetzten Grenzwerte sind massebezogene Grenzwerte. Dies muss grundsätzlich hinterfragt werden. Insbesondere, weil die Wirkung über den Atemweg bis hinein in die Blutbahn auf einen Partikel beruht und daher die Partikelanzahl als Messgröße und Grenzwert viel aussagekräftiger wäre und eine bessere Beurteilung der Situation ermöglichen würde.

Fazit

Nun nehme man vereinfacht an, dass die Datenqualität und Einflussfaktoren in Deutschland und den USA in etwa vergleichbar sind.
Der Autor würde es nach der durchgeführten Betrachtung darüber jedoch nie „wagen“, aus den Deutschen (und Europäischen) Daten den Einfluss von Feinststaub herauszurechnen und mit der in der US-Studie angegebenen Präzision zu publizieren.

Allerdings hat er dazu auch weder einen Auftrag, noch bekäme er extra Fördermittel (wie die Studienautoren mit neun Förderquellen). Muss deshalb aber auch kein (gewünschtes) Ergebnis abliefern.

Wie könnte so ein „Gewünschtes“ aussehen:
[2] … Für New York bedeutet das konkret, dass 250 Menschen weniger an Covid.19 gestorben wären, wenn die Luft in den vergangenen 20 Jahren nur ein Mikrogramm weniger Feinstaubpartikel pro Kubikmeter enthalten hätte …

Für New York gibt es nun seit dieser Studie den „Fakt“ genau berechneter, zusätzlicher 250 Coronaverstorbener, falls in New York vom Jahr 2000 bis 2016 genau 1 Mikrogramm Feinststaub weniger in der Atemluft gewesen wäre …
Die Stadt liegt mit ihrem Feinststaubniveau allerdings nur auf Platz 918 der „Weltrangliste“: WIKIPEDIA Liste der Städte mit der weltweit stärksten Luftverschmutzung
Viele Städte in Deutschland (WIKIPEDIA listet 70 Städte, welche ein höheres PM2.5 Ranking als New York haben) liegen in ihrem Schadstoffranking weit darüber:

Bild 27 Weltweites Ranking der Schadstoffbelastung (kleiner Auszug). Quelle: WIKIPEDIA Liste der Städte mit der weltweit stärksten Luftverschmutzung

Aus der UBA Messwertetabelle zum Jahr 2017 lässt sich allerdings als Jahresmittelwert errechnen: Berlin: 14,8; Cottbus 15; Frankfurt (Oder): 15,5; Bielefeld: 14; Krefeld 14.
Solche Differenzen zwischenverschiedenen Fundstellen dürfen einen aber nicht wundern.

Bei solchen Aussagen zur „vorgezogenen Mortalität“ fehlt immer: Und wann wären die Betroffenen (hier in der Regel alte und gesundheitlich stark vorbelastete Personen) sonst gestorben. Auch: wie haben sie denn (noch) gelebt? Wieviel ‰ (oft sind es ja nur wenige Tage/Wochen) an Lebenszeit ging wirklich verloren und hat diese überhaupt eine Relevanz.

Doch warten wir ab, wann Greenpeace, Germanwatch, Bund Naturschutz (nicht nur) für Deutsche Städte darauf basierend Horrorzahlen vorgezogener Coronatoten publizieren und die Deutsche Umwelthilfe daraufhin diese Städte verklagt.

Wer meint, solche „Datenqualität“, aber zugleich „gesicherte“ Ableitungen daraus wären nur dem kurzfristigen „Coronafall“ geschuldet, irrt. Beim sich stetig ändernden Klima ist es sehr sehr ähnlich.

Wieder ein Nachtrag

Wenn es nicht so traurig wäre. Aber eine Meldung zeigt wieder, wie katastrophal die Datenlage selbst bei einem Pandemiefall, welcher alleine die EU mehrere Billiarden EUR kosten wird, selbst nach vielen Monaten bleibt.

Wie gelistet, hieß es in einer älteren Mitteilung, dass in Belgien Gestorbene in Seniorenheimen teils nicht erfasst worden seien. Nun schreibt der SPIEGEL, dass es eher umgekehrt wäre. Allerdings sei man dort inzwischen dabei, (in der Statistiknot, weil die Mortalität im Ländervergleich so schlecht abschneidet, was bei Politikern immer zu irgendeinem Handeln führt) zwischen „normal“ Gestorbenen und „Coronamortalität“ zu unterscheiden (warum machen das die anderen Länder nicht?).

Beispiel aus dem kleinen Land Belgien:
DER SPIEGEL Samstag, 18. April 2020: Hohe Todeszahlen: Das belgische Corona-Rätsel
In keinem Flächenstaat auf der Welt ist die Zahl der Corona-Toten im Verhältnis zur Einwohnerzahl höher als in Belgien. Die Föderalregierung gerät unter Druck.
Der Virologe Steven Van Gucht hat vor allem die Situation in den Pflegeheimen im Visier. Er ist Vorsitzender des nationalen wissenschaftlichen Corona-Ausschusses und in der Krise alles andere als unumstritten.
„Die Todesfälle in den Krankenhäusern sind in den letzten zwei Wochen stabil geblieben“, sagte er am vergangenen Freitag, „aber in den Seniorenheimen verzeichnen wir seit April einen stetigen Anstieg“. Der Grund: Belgien zählt Sterbefälle in Altenheimen offenbar oft auch zu den Corona-Toten; auch dann, wenn die Todesursache nicht klar ist.
Von den 289 Toten in Altenheimen, die am Donnerstag gemeldet wurden, konnten nur 91 eindeutig als Corona-Tote klassifiziert werden – und die übrigen gut zwei Drittel nur als mögliche Covid-19-Fälle. Es sei möglich, dass Belgien dadurch seine Todeszahlen überschätze, so Van Gucht …

Und trotzdem behaupten Studienautoren, sie könnten genau den Einfluss von Feinststaub berechnen.

Quellen

[1] Der Tagesspiegel 11.04.2020: Coronavirus-Studie aus Harvard Hohe Luftverschmutzung führt zu deutlich mehr Covid-19-Toten

[2] Studie Harvard T.H. Chan School of Public Health: Exposure to air pollution and COVID-19 mortality in the United States

[3] GfBU Consult, Gutachten: Betrachtung der verkehrsbedingten Luftschadstoffe im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Neues Stadion am Flugplatz … „ …

[4] Robert-Koch-Institut: Covid-19 Fallzahlen

[5] TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH: TÜV-Bericht: 936/21209885/G Köln, 20. September 2013




Corona – Mikroanalyse Städteregion Aachen: Kritische Nachfragen

Deshalb greife ich am Beispiel eines Leserkommentars zwei Sachgebiete gerne noch mal auf, zumal ich aktuell mit dem Aachener Oberbürgermeister wegen meines Erachtens sehr problematischer Aussagen desselben in Clinch liege. Auch da geht es um die Interpretation von Zahlen. Womit wir bei den Begriffen Epidemie und Pandemie wären. Leser Hubert Ketterer fragt, was ich darunter verstünde. Weil ich doch behauptete, es gäbe weder eine Epidemie, noch eine Pandemie in Sachen Corona.

Wenn man bedenkt, dass eine akute Atemwegserkrankung (ARE, mit Fieber oder ohne Fieber) in der 9. Kalenderwoche 2020 8,5% der Bevölkerung befallen hat – das entspricht gut 7 Millionen Menschen; die grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) – Untergruppe der ARE befällt gut 2% (Kinder in der Mehrzahl) = 1,7 Millionen Menschen.  (Quelle RKI: Hier klicken), wenn man bedenkt, dass bei diesen Zahlen von einer Grippewelle die Rede ist, dann kann die Anzahl der Erkrankten nicht die Hauptrolle bei der Begrifflichkeit spielen.  Wenn man sich Beispiele für Epidemien anschaut, dann werden vor allem die massenhaft Tod bringenden Infektionen der Vergangenheit, aber auch aktuelle Infekte wie Ebola genannt:

Schon seit der Antike waren die Zivilisationen mit verschiedenen Ausbrüchen von Epidemien konfrontiert, die häufig mehrere Jahre gedauert haben. Traurige Berühmtheit haben in Europa Pest, Cholera, Pocken und Typhus erlangt. Als Begleiter von Hungersnöten und Kriegen sowie grossen Kälteperioden haben diese ansteckenden Krankheiten nacheinander – oder gemeinsam – gewütet und sind im Laufe der Jahrhunderte aufgetaucht und wieder verschwunden. Die bedeutendste Epidemie in Europa ist die Schwarze Pest, die in den Jahren 1347 bis 1352 25 bis 50% der Bevölkerung dahingerafft und grosse Veränderungen in der Wirtschaft, der Geopolitik und sogar der Religion ausgelöst hat. Quelle: Hier klicken

Wenn denn nun in einem Raum, wie der Städteregion Aachen von abgerundet 550.000 Menschen in der Spitze (8.4.2020) 700 Menschen an Covid-19 erkrankt waren und Stand 19.4.2020 498 Leute erkrankt, sowie 62 alte, kranke Menschen – jeder bedauerliche Todesfall ist in der PDF dokumentiert – verstorben sind, dann ist das keine Epidemie, dann ist das m. E. noch nicht mal eine Welle. Aber gut, letztendlich entscheiden die sogenannten Experten (WHO, RKI, Bundesregierung usw.), was was ist. Dann ist es auf nationaler Ebene eben eine Epidemie, auf globaler eine Pandemie. Vor allem Pandemie hört sich so schön, weil das Wort Panik sofort assoziiert wird.

Wenn man von der Anzahl der bisher an Covid-19 Erkrankten ausgeht, und dies denn eine Epidemie/Pandemie sein soll, dann müssen die sogenannten Grippewellen aber bitte schön in Grippe-Pandemien umgetauft werden. So meint die Deutsche Apotheker-Zeitung:

Jedes Jahr sterben weltweit vermutlich zwischen 290.000 und 645.000 Menschen an Atemwegserkrankungen infolge einer Influenza-Infektion, so die neueste Schätzung eines internationalen Forschernetzwerks unter Federführung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Das sind deutlich mehr Grippe-bedingte Todesfälle als bislang angenommen. Zuvor ging man von einer sogenannten Excess Mortality Rate von 250.000 bis 500.000 jährlich aus.

Die Anzahl von Toten wird die Covid 19 – Pandemie nicht erreichen. Nicht weil der Lockdown so gut funktioniert. Einfach deshalb nicht, weil die Zahlen „ganz von selber“ sinken, weil es wärmer wird, weil Mitte/Ende Mai 2020 weitgehend Schluss sein wird mit Covid-19.

Werfen wir noch einen Blick auf die Corona-SARS1-Pandemie 2003, die auch ohne Lockdown bewältigt wurde: Hier klicken.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Leser Ketterer anspricht, ist Frage, wie man mit Sterben, Versterben, Verstorbenen in einer journalistischen Betrachtung umgeht. Meine Oma wurde fast 107 Jahre alt. Als sie ruhig, aber allein im Altenheim verstarb, waren wir ganz sicher traurig. Aber sonderlich gewundert haben wir uns – Schwiegertochter, Enkel, erwachsene Urenkel –  nicht. Ich denke, das ist nachvollziehbar, ohne dass uns Herzlosigkeit vorgeworfen wird. Wenn jetzt von statistisch 450 Verstorbenen in der Städteregion Aachen 54 Menschen mit dem Coronavirus infiziert waren, dann ist das bedauerlich. Egal aber, woran die anderen knapp 400 Menschen das Zeitliche gesegnet haben: Das ist ebenfalls bedauerlich. Es ist ohnehin für die meisten Menschen aktuell bedauerlich, dass sie sterben müssen. Irgendwann. In Sachen Corona-Tod gibt es mittlerweile eine höchst bemerkenswerte Debatte. Vereinfacht geht es um die Frage, ob ein ohnehin alter und sterbenskranker Mensch, nur weil er das Corona-Virus in sich trägt, intensiv-medizinisch behandelt und invasiv beatmet, dass er um jeden Preis weiter am Leben erhalten werden muss. Mit unter Umständen schrecklichen Folgen für sein restliches, dennoch kurzes Leben. Oder ob man ihn so  behandelt,wie den sterbenskranken Menschen ohne Corona, der palliativ-medizinisch versorgt wird und in Ruhe und ohne Schmerzen sterben darf.

Ansonsten möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass meine Beiträge zur Debatte nicht der Stein der Weisen, sondern eben Beiträge zur Debatte sind. Ich formuliere Meinungen, die auf nachprüfbarem Datenmaterial beruhen. Da bin ich m. E. bereits wesentlich weiter, als die Bundesregierung plus Ministerpräsidenten plus sogenannter Experten. Die wissen nicht, warum der Lockdown begonnen wurde. Noch weniger wissen sie, wann er beendet werden soll. Man beschließt einfach mal und schaut, was passiert. Versuch und Irrtum sind das Motto. Eines allerdings ist gewiss. Deutschland wird sich von den Folgen der diktatorisch angeordneten Maßnahmen, wenn überhaupt, erst in Jahren erholen. Für viele, viele einzelne Menschen bedeutet das Handeln der Regierenden eine persönliche Katastrophe. Viel schlimmer als eine Corona-Infektion. Das ist meine Meinung.

Zum Schluss noch ein Wort zur ´Schuld` von Putin, Trump und der AfD an jedwedem bösen Sachverhalt . Ich bin davon ausgegangen, dass dieses geflügelte Wort inzwischen im allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen ist. Offensichtlich nimmt der ein oder andere Leser das noch für bare Münze. Spätestens aber, wenn der hinter dem Link liegende Artikel gelesen wird, ist die Sache klar. Mit AfD-Bashing hat meine Aussage nichts zu tun. Im Gegenteil.

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Klimasozialismus: „Nach dem Corona-Tal braucht es den Öko-Boom“

„Strategische Unternehmen“ müssten „auf Grundlage des Grundgesetzes schrittweise in öffentliche Hand gebracht“ werden, zitiert die Achse ein Planungsschreiben der Linkspartei, das von Chef Riexinger und „Klimaexperte“ Lorenz Gösta Beutin verfaßt worden sei.

Gemeint sind „klimarelevante“ Betriebe der Energie- und Wasserversorgung und Fluggesellschaften; außerdem des Gesundheitssystems. Man kann als Libertärer oder Konservativer darüber streiten, inwiefern es sinnvoll ist, die Infrastruktur zu privatisieren oder nicht. Teure Betriebe, die eh kaum wirtschaftlich und gleichzeitig im Sinne der Bürger arbeiten können, kann man über Steuern finanzieren; und die darauf bauende freie Wirtschaft, die mit gesunden und gut versorgten Arbeitskräften blüht und Steuern zahlt, finanziert die Infrastruktur dann.

So viel Vernunft ist mutmaßlich aber nicht im Spiel. Es geht nach aller historischen Erfahrung eher darum, ein Unternehmen nach dem anderen unter staatlicher Kontrolle zu zwingen, so daß die Politiker (der Linkspartei, ehedem SED?) direkten Zugriff darauf haben. Demokratie auf allen Ebenen adé, das Beispiel Venezuela sollte uns alle warnen.

„Erst besiegen wir Corona. Dann retten wir das Klima“ heißt das Strategiepapier passenderweise. Der listige Thilo Schneider von der Achse hat auf köstliche Weise beschrieben, daß wir Deutschen, Schweizer und Österreicher, aber auch viele andere Völker, zuverlässig sinnlose Ideen bejubeln, wenn die Totalitären nur genug Angst verbreiten:

Die Deutschen werden es Ihnen nachsehen, sofern Sie eine einigermaßen hirnrissige Begründung liefern, warum jene Maßnahmen die Welt oder, besser, die Galaxie oder gleich das komplette Universum retten werden.

„Dabei hat die Corona-Krise das Zeug, einen sozial-ökologischen Systemwechsel zu zünden und die deutsche Gesellschaft auf eine neue Entwicklungsstufe zu heben.“ Die Zeit für einen derartigen Umbau wäre nun besonders günstig, weil die Bevölkerung in der Krise „die Notwendigkeit staatlichen Handelns erkennt“.

Ich selber war in Jena einer der ersten, die mit Staubschutzmaske in Geschäfte gingen. Weil es sinnvoll ist, im Gegensatz zur Volksquarantäne. Ich wurde dafür teils noch belächelt. Als die Stadtverwaltung den Atemschutz ab 6. April vorschrieb, trugen die Bürger sofort medizinische Masken. Mittlerweile auch in „hübschen“ Formen, selbstgenäht und kleidsam. Ich warte nur darauf, daß Modeschöpfer und Zeitschriften die Seuchen-Haute-Couture zum Trend erklären; parallel zur Burka- und Kopftuchmode der vergangenen Jahre.

Disziplin ist ja gut; aber wenn wir die chinesische Duldsamkeit nachahmen, kommt dabei auch eine Volksrepublik heraus. Wehret den Anfängen!

 




Klimahysterie – Ist diese zu Ende?

Richards Artikel von vor zwei Wochen, der auf einem Artikel von Jason Bordoff basiert, gab eine Hoffnung für Optimismus vor. Bordoffs Artikel repräsentiert die Meinung eines Klima-Gläubigen, der erkennt, dass etwas Größeres hinzugekommen ist. Wie jemand, der am Strand steht und sich Sorgen über den Anstieg des Meeresspiegels macht und plötzlich einen Tsunami entdeckt. In diesem Artikel werde ich o.g. Frage genauer untersuchen und versuchen, das Diskussionsfeld zu erweitern.

Natürlich haben „wir“, die wissenschaftlich argumentierenden Klimaskeptiker nichts „gewonnen“. Bisher ist nur passiert, dass eine Massenhysterie von einer anderen verdrängt wurde. Während sich die Klimahysterie nur langsam bewegte, in ihren Auswirkungen hypothetisch und weitgehend unsichtbar war, hat die Virushysterie in der Realität eine Grundlage, die für alle offensichtlich ist. Aber es gibt weitere andere Unterschiede und sie müssen geklärt werden:

 

  1. Die Geschwindigkeit und Dringlichkeit der Koronakrise hat eine Reihe von Dingen offenbart:

1.1 Mathematische Modellierung ist keine exakte Wissenschaft. Sogar der Guardian hat das zugegeben. Die Ära, in der Klimamodellierer Prognosen für die durchschnittlichen globalen Temperaturen für das Ende des Jahrhunderts bis zu einem Zehntelgrad ankündigen konnten (und man glaubt), ist vorbei.

1.2 Die Behebung eines globalen Notfalls kostet Billionen. Billionen, die für die Behebung einer Krise ausgegeben werden, sind Billionen, die nicht für etwas ausgegeben werden, das mehr Spaß macht oder das Leben verbessert. Die Zeiten, in denen Klimaschutzler ankündigen konnten, dass ausgegebene Billionen, um das Land mit Windrädern und Sonnenkollektoren zu verschandeln, uns glücklicher machen, Arbeitsplätze schaffen und daher gut für die Wirtschaft sein würden, sind vorbei (wahrscheinlich).

1.3 Ein großer gesellschaftlicher Wandel (zum Guten oder Schlechten) verursacht Leiden.

1.31 Die kausalen Zusammenhänge zwischen politischem Handeln und politischer Popularität (mittelfristig entscheidend für eine Kontinuität des Handelns in einer Demokratie) sind alles andere als klar. (Siehe Johns Artikel über Kausalität und meditiere tief.)

 

  1. Es gibt massive Meinungsverschiedenheiten zwischen Experten über die Art der Koronavirus-Krise, ihre Schwere und die richtige politische, medizinische und soziale Reaktion. Dies kann stark vereinfacht beschrieben werden als eine Debatte – zwischen einer wissenschaftlichen Einrichtung einerseits, die von wissenschaftlichen Leitern und wissenschaftlichen Beratern vertreten wird, die massive Sperrungen und die Einstellung der normalen Wirtschaftstätigkeit empfehlen, während über die etablierten Methoden Lösungen gefunden werden -und andererseits einer Anzahl (eine sehr große Anzahl) von Spezialisten (Epidemiologen, Statistiker usw.), die als Außenseiter auftreten und unorthodoxe Behandlungen und / oder die Akzeptanz der Unvermeidlichkeit einer großen Anzahl von Todesfällen im größeren Interesse vorschlagen, für die Gesellschaft als Ganzes (Vermeidung des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der daraus resultierenden sozialen Unordnung, Armut, Selbstmorde usw.) Orthodoxe Ökonomen und andere nichtmedizinische Experten (Kriminologen werden wohl eher den unorthodoxen Eigenbrötlern zustimmen, aus offensichtlichen Gründen.

2.1 Die obige sehr grobe Beschreibung der „Seiten“ in der Debatte zeigt enorme Unterschiede zwischen der Koronavirus-Debatte und der Klimadebatte. Es gibt eine große Anzahl von Experten, die die derzeitige politische und soziale Reaktion auf die Pandemie völlig ablehnen. Auf dieser Website finden Sie ein tägliches Update zu den widersprüchlichen Ansichten zahlreicher Experten. Ich habe keine Ahnung, ob sie richtig oder falsch sind. Ich stelle einfach die Tatsache fest, dass sie existieren.

Die Zeiten, in denen Befürworter von Klimaschutzmaßnahmen von einem „wissenschaftlichen Konsens“ sprechen könnten, sind vorbei. [?]

2.2 Die „Skeptiker“ im Fall dieser Pandemie unterscheiden sich in ihrem Fachwissen, sind sich jedoch einig, dass die Regierungen über die bloße „Rettung des Gesundheitswesens“ hinausschauen und die schrecklichen Bilder von allein gelassenen alten Menschen vermeiden müssen, die aus Mangel an gesundheitlicher Fürsorge sterben; sie sollten das größere wirtschaftliche und soziale Bild betrachten. Die Kritik der Skeptiker konvergiert um diese einzige Beobachtung: Die Konzentration auf das einzige Ziel, die Zahl der unmittelbaren Todesfälle durch das Virus zu verringern, kann ein schlimmeres Problem hervorrufen, als was sich aus dem wirtschaftlichen und letztendlich sozialen Zusammenbruch ergibt. Sie plädieren dafür, das Gesamtbild über die unmittelbare Krise hinaus zu beachten.

2.3 Klimaskeptiker hingegen werfen dem Konsens vor, von einem „großen Auswirkung“ besessen zu sein, die nur in der Zukunft eventuell existiert und möglicherweise nur in ihren Vorstellungen und Modellen. Sie haben viele, viele verschiedene Einwände, von der Kritik an der Datenerfassung, der Qualität der Wissenschaft, den Projektionen, der Politisierung der Wissenschaft, dem Bestehen auf Abschwächung statt Anpassung bis hin zur Propaganda und Zensur bei der öffentlichen Präsentation in der Wissenschaft und der Wissenschaft Medien.

2.4 Die „Virenskeptiker“ vertreten meines Erachtens eine Position, die mit der Mainstream-Sichtweise unvereinbar ist. Jeder kann eine unterschiedliche Meinung zu diesem oder jenem Detail der Sperrung haben, aber ihre Position ist strategisch gegen den aktuellen politischen Konsens. Die Division ist binär. Wir werden innerhalb weniger Monate oder ein oder zwei Jahre wissen, wer richtig und wer falsch lag.

Klimaskeptiker hingegen, so unterschiedlich wie Lindzen, Lomborg, Pielke, Lawson oder Sie und ich, vertreten Positionen, die sich weitgehend mit der Konsensansicht überschneiden. Natürlich können Treibhausgase zu einem Temperaturanstieg führen, und das kann natürlich hier oder da problematisch sein (und möglicherweise auch anderswo von Vorteil sein). Natürlich können und sollten wir Dinge tun, um die Luftqualität zu verbessern usw. „Klimaverweigerung“ ist größtenteils ein Propagandamythos erfunden von den Konsensdurchsetzern. Und natürlich werden wir aufgrund der damit verbundenen Zeitskala niemals objektiv feststellen können, wer Recht hat, weil der Traum von Null Kohlenstoff und einer friedlichen Rückkehr zum Leben wie [~ „Käpten Blaubär“ ] ohne Beton und Stahl ist absurde Fantasie.

  1. Die Welt hat sich in den drei bis vier Jahrzehnten, seit der katastrophale Klimawandel zu einer Sache wurde, unermesslich verändert. Die politischen Auswirkungen dieser Pandemie sind absolut nicht bekannt. Und ich meine nicht „das ändert alles“, „die Dinge werden niemals die gleichen sein“ und ähnliche Banalitäten. Wir wissen nicht, ob die Dinge gleich sein werden oder nicht. Politiker von Trump bis Macron haben gesehen, wie ihre Popularität gestiegen ist. Das könnte morgen durch einen falschen Schritt, eine Tragödie, die die Phantasie der Medien anregt, rückgängig gemacht werden.

3.1 Unter diesen oberflächlichen Wellen laufen die tiefgreifenden Veränderungen in der Politik des Westens, die man kurz als „Populismus“ bezeichnen kann und seine weitgehend unbestätigte Hauptursache, nämlich das massive Wachstum der Ungleichheit von Wohlstand und Einkommen über ein halbes Jahrhundert relativen Friedens und Wohlstand gebracht hat. (Ich hoffe, dies in einem separaten Artikel zu behandeln.)

3.2 Und das ist nur das reiche, demokratische Zehntel der Welt. Fügen Sie China, Russland, Indien und Afrika hinzu, wo praktisch niemand unserer lieben Wissenschaftler eine Ahnung hat, was dort los ist und Sie haben ein Thema, das unsere Intelligenz jahrzehntelang beschäftigt könnte, wenn sie nicht so mit dem Klima, den Geschlechtern und den Missetaten von Trump beschäftigt wären.

3.3 Der Glaube an die Klima Katastrophe ist eine Bewegung, die seit dreißig Jahren ihre Nische in der Welt gefunden hat und  bis heute besetzt. Die „Gläubigen“ werden alles tun, um diese Nische zu erhalten, wenn sich die Welt auf unvorhersehbare Weise verändert und wir Skeptiker sind einzigartig gut aufgestellt, um sie zu stoppen.

  1. Das Klima Establishment kam nur langsam in die Gänge, um die Pandemie mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Es gab natürlich den Papst (Franziskus: Pandemie könnte „Rache der Natur“ sein, weil man den Klimawandel ignoriert) aber wie viele allgemeine Zirkulationsmodelle kennt er? Ansonsten habe ich keinen Versuch von Klima-Eiferern gesehen, das Schuppentier Pangolin für den Klimawandel verantwortlich zu machen. [Pangolin soll mit verantwortlich sein, dass Corona Viren auf den Menschen geht, Pangoline stehen unter Naturschutz, werden oft geschmuggelt um als Nahrung oder Medizin zu dienen]

4.1 Niemand hat erklärt, warum die COP26 nicht per Videokonferenz fortgesetzt werden kann, da die Zukunft der Welt von ihren Entscheidungen abhängt. Vielleicht kennen all diese typischen Delegierten in abgetragener Jutekleidung und die Mitglieder des International Potato Council kein Skype?

4.2 Klima Gläubige befinden sich in einem Dilemma: Einerseits bestand ihre Strategie zur Förderung der weitgehend imaginären Klimakrise darin, die Machthebel über internationale Organisationen, Politiker auf der Suche nach einer für sie kostenlosen (für die Politiker) Ideologie zu erobern, willige Medien und der Unsinn eines wissenschaftlichen Konsenses. Sie haben ein offizielles Dogma aufgestellt und sind entschlossen, es zu verteidigen. Andererseits gibt es keine Garantie dafür, dass die offizielle Position zur Reaktion auf die Pandemie (es ist zu früh, um sie als Dogma zu charakterisieren) die richtige ist. Politiker sind im Wesentlichen klar genug, um die Notwendigkeit anzuerkennen, ihre Taktik zu ändern, wenn sie sich als falsch erweist und wenn das Leben ihrer Wähler eindeutig auf dem Spiel steht. Werden sie auch zum Klimawandel ihre Meinung ändern, wenn der für Wahlen nicht mehr erfolgversprechend ist?

4.3 Mit dem Virus sind echte Kosten, echte Gefahren und echte Risiken für Politiker und andere Personen verbunden, die fest verankerte Positionen einnehmen, da der wissenschaftliche Konsens nicht vorhanden ist und jede Behauptung von überlegenem Fachwissen wahrscheinlich gerade durch Ereignisse innerhalb von Tagen oder Woche zu Woche widerlegt wird. Derselbe Gesundheitsredakteur des Guardian, der in einem separaten Artikel darauf hinweist, dass mathematische Modelle hoffnungslos große Fehlergrenzen aufweisen, gibt die Vorhersage des gleichen Modells, dass die Todesfälle in Großbritannien am 17. April einen Höchststand von 2.932 erreichen werden, originalgetreu wieder. Wir werden früh genug wissen, ob sie hier oder da Recht hat.

4.4 Unabhängig von der gewählten Politik und den Folgen in Bezug auf Infektionen und Sterblichkeit ist mit massiven sozialen Unruhen und großen Schwankungen in der öffentlichen Meinung zu rechnen, und Klima-Eiferer werden zweifellos versucht sein, dies zu nutzen, um radikale Veränderungen von der Bevölkerung zu fordern, um ihre Ziele zu erreichen. Andererseits besteht ein großes Risiko, dass es auffallen könnte, man wolle von einer tragischen Situation profitieren. Daher die Zurückhaltung des Klimas Establishment, eine Position einzunehmen.

4.5 Mainstream-Medien sind nur so stark wie ihre Werbeeinnahmen und grüne Blogs und Think Tanks sind nur so stark wie ihre Finanzierung durch die EU-NGO-Wohltätigkeitssuppenküche und private Stiftungen. Wenn die Pandemie Afrika trifft, wie viel wird die privilegierte Klasse für die Männer in Anzügen in den Think Tanks und für die Aktivisten, die leere Straßen blockieren, übrig haben? Der Klimawandel des Guardian zeigt bereits einen Fragebogen: Haben Sie an der Klimakampagne von Extinction Rebellion teilgenommen? Nehmen Sie Kontakt auf, als ob die Rettung des Planeten bereits eine alte Geschichte ist.

  1. Wenn es eine Sache gibt, die ich aus Andy Wests vielen eindringlichen Kommentaren hier gelernt habe, dann ist es, dass diese Situation nicht von Dauer sein kann. Kultur verabscheut ein Vakuum und eine Bewegung, die so massiv und motiviert ist wie der Klimabewegung, wird mit Sicherheit einen oder drei listige Pläne ausarbeiten, um zu demonstrieren, dass Klimaschutzmaßnahmen notwendiger denn je sind. Wie die Öffentlichkeit, die Medien und die Politiker reagieren, wenn sie dies tun, ist unklar. Ich schlage vor, wir beginnen jetzt darüber nachzudenken.

Dieser Thread dient zum nachdenken – und zum nochmal drüber nachdenken.

Erstveröffentlichung auf climatescepticism

https://wattsupwiththat.com/2020/04/13/have-we-won/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Quarantäne beweist: Dieselfahrverbote wirkungslos – ef-TV

Der Videoblog von eigentümlich frei, auf dessen Konferenz unser Präsident Holger Thuß im Februar sprach, macht sich täglich über die größten Säue lustig, die durchs mediale Dorf getrieben werden. Köstlich. Genießen Sie es:


Für den mündigen Wahlbürger, der selber nachschauen und mit-denken will, statt nur Nachrichten der GEZ zu konsumieren: Meßwerte für Luftqualität auf Kachelmanns Wetterseite.




Mehr als 400 Nachrichtenagenturen arbeiten zusammen, um die Klimaabdeckung inmitten einer Pandemie zu verbessern

Hunderte von Medienagenturen, darunter Reuters, arbeiten zusammen, um eine Woche lang wieder vermehrt über den Klimawandel zu berichten – und das während einer Pandemie, bei der weltweit mehr als 140.000 Menschen gestorben sind.

Die Gründer von Covering Climate Now fordern über ihr Netzwerk mehr als 400 Medienagenturen auf, während der Woche des Earth Day, die Nachrichten mit Geschichten über den Klimawandel zu forcieren. Reuters, Bloomberg News und The Daily Beast gehören zu den größeren Agenturen, die als Partner des Projekts aufgeführt sind.

Covering Climate Now, gegründet 2019, kündigte dieses Projekt am 5. Februar an, gerade bevor die regionalen und staatlichen Regierungen mit den Bemühungen zur Eindämmung der Ausbreitung der Pandemie begannen. Eine der Gründungsgruppe des Projekts , die Columbia Journalism Review, vertritt professionelle Journalisten und konzentriert sich hauptsächlich auf die Ethik des Journalismus.

Die Partner von Covering Climate Now veröffentlichten im September 2019 vor dem UN-Klimaschutzgipfel vom 15. bis 23. September eine Flut klimabezogener Nachrichten. Sie fordert ihre Medienpartner auf, ihre Bemühungen zu erneuern und von der Diskussion über den Klimawandel zu möglichen Lösungen überzugehen.

Der jüngste Versuch war für den 19-26 April geplant und sollte „einen Preis für Kohlenstoff“ und „Subventionen für fossile Brennstoffe stoppen“ sowie „politische Maßnahmen“ fordern.

Unter  Covering Climate Now finden Sie die Langfassung obiger Vorschläge, darunter auch:

Wir hoffen, dass die Partner jetzt mit dem Brainstorming von Geschichten beginnen, die sie möglicherweise in dieser Woche veröffentlichen – und erwägen, diese Geschichten anderen CCNow-Partnern kostenlos zur erneuten Veröffentlichung oder Ausstrahlung zur Verfügung zu stellen.

[Nachrichtenagenturen und „Brainstorming“ von Geschichten? – der Übersetzer]

Der Mitbegründer des Projekts, Mark Hertsgaard, sagte, dass die Nachrichtenagenturen dem Klimawandel genauso viel Zeit widmen sollten wie COVID-19. Die Krankheit, die durch das neuartige Coronavirus verursacht wird, hat ihren Ursprung in China, bevor sie an den Ufern der Vereinigten Staaten landete, wo mehr als 25.000 Menschen gestorben sind.

„Geschichten zu anderen Themen sind so gut wie verschwunden, und einige Nachrichtenredaktionen haben die Produktion von Nicht-Coronavirus-Geschichten insgesamt eingestellt„, schrieb Hertsgaard in einem Blogbeitrag vom 25. März, in dem er bemängelte, dass die Nachrichtenagenturen den Klimawandel im Gegensatz der Behandlung einer Pandemie vernachlässigten.

(Zum Thema: Inside The Media Conspiracy To Hype Greta Thunberg) Medienverschwörung zum Hype um Greta Thunberg]

„Obwohl dies angesichts des Ausmaßes der COVID-19-Bedrohung verständlich ist„, bemerkt Hertsgaard, „ist es bizarr, dass der Klimakrise nie eine vergleichbare Bedeutung beigemessen wurde, obwohl auch sie das Leben von unzähligen Menschen auf der ganzen Welt auf den Kopf stellen, verarmen und sogar beenden kann.“

Weiterhin finden Sie unter Covering Climate Now :

Der Kontrast zwischen der Berichterstattung der Medien über das Coronavirus und der Klimakrise beleuchtet eine weitere Kernwahrheit der Medien.Gemeinsam üben die Medien die vielleicht größte Macht aus, die es in der Politik gibt: die Macht, die Realität zu definieren und zu sagen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt wichtig ist – und was nicht.

[Hervorgehoben durch den Übersetzer]

Hertsgaard hat auf die wiederholten Anfragen der Daily Caller News Foundation zum Projekt Covering Climate Now nicht geantwortet. Er erzählte CJR-Herausgeber und Verleger Kyle Pope im September 2019, dass das Projekt in den Köpfen vieler Journalisten „ein Aroma“ von „Aktivismus“ habe.

Hertsgaard sagte, dass er versucht, diese Wahrnehmung zu ändern. Im vergangenen September waren rund 200 Agenturen an der Partnerschaft beteiligt, als Covering Climate Now Reporter um umfassende Berichte mit Klimageschichten bat. Das Projekt hat sich seitdem ungefähr verdoppelt.

„Durch die Partnerschaft mit Covering Climate Now können die Mitglieder kostenlos auf neue und bestehende klimabezogene Nachrichten von Reuters zugreifen und damit das Thema für ihr Publikum zugänglicher machen, falls sie dies wünschen„, sagte Reuters-Sprecherin Deepal Patadia gegenüber dem Daily Caller.

Patadia ging nicht darauf ein, inwieweit Reuters seinen Fokus von der Pandemie abwenden wollte. Reuters trat dem Projekt im Dezember 2019 bei, knapp drei Monate nachdem die erste Klimaabdeckung von Covering Climate Now im September 2019 begonnen hatte.

Bloomberg News, The Daily Beast und CJR haben nicht auf Anfragen nach Kommentaren geantwortet. Weder Bloomberg noch The Daily Beast haben bestätigt, ob sie an den bevorstehenden Bemühungen teilnehmen werden.

Die Washington Post, die New York Times und das Wall Street Journal haben auf die Bitte des DCNF um einen Kommentar, warum sie nicht an Covering Climate Now teilnehmen, nicht geantwortet

BuzzFeed beteiligte sich im September an den Bemühungen des Projekts, entschied sich jedoch dafür, nicht an der Klimabedeckungsinitiative der nächsten Woche teilzunehmen, sagte Sprecher Matt Mittenthal gegenüber dem DCNF, ohne weitere Erklärung. BuzzFeed ist weiterhin unter den Partnern von Covering Climate Now aufgeführt.

Energieanalysten und andere Kritiker glauben, dass Hertsgaard, Covering Climate Now und andere, die an dem Projekt beteiligt sind, von der Realität weit entfernt sind.

„Es ist eine Ignorierung von dem, was in der realen Welt passiert. Die Menschen tun ihr Bestes, um die Anzahl der Neuinfizierten zu reduzieren und sie ringen ihre Hände über den Klimawandel “, sagte Tom Pyle, Präsident der American Energy Alliance, gegenüber dem DCNF. „Man kann diese Leute nicht zufriedenstellen, es ist eine Besessenheit.

„Sie wollen den Klimawandel „am Kochen“ halten, während Menschen versuchen, am Leben zu bleiben und ihre Arbeit zu behalten oder eine neue zu finden, um ihre Familien zu versorgen.

Journalisten sollten ihre Aufmerksamkeit eher auf das reale Virus als auf eine vage Prophezeiung einer Klimakrise richten müssen.“

Die Bemühungen zur Eindämmung des Coronavirus haben die Wirtschaft so gut wie zertrümmert. Mehr als 20 Millionen Menschen [in den USA] haben Arbeitslosigkeit beantragt, seit Beamte damit begonnen haben, den Bürgern Anweisungen für häusliche Quarantäne zu erteilen. Die Medien konzentrieren den Großteil ihrer Ressourcen darauf, die Drehungen und Wendungen zu beschreiben, während sich der Virus weiter ausbreitet.

Journalismus im Advokat-Stil ist das Neue, gemäß David Blackmon, einem unabhängigen Berater und Analysten mit fast 40 Jahren Erfahrung in der Energiewirtschaft.

„Ich glaube nicht, dass irgendjemand etwas dagegen haben würde,  wenn sie offen über ihre Agenda sprechen würden. Es werden keine Anstalten unternommen, um Agenda-gesteuerte Teile korrekt zu identifizieren.

„Sie geben sachliche Informationen, die normalerweise jedoch nur die halbe Wahrheit erzählen. Es ist zur Norm geworden “, fügte er hinzu.

(RELATED: UN’s New Report Shows There’s ‘Little Basis’ For A Favorite Claim Of Climate Activists) (Der neue Bericht der Vereinten Nationen zeigt, dass es für eine Lieblingsbehauptung von Klimaaktivisten „wenig Grundlage“ gibt)

Blackmon, ein Forbes-Mitarbeiter, stellte fest, dass ein Großteil der Berichterstattung einseitig ist und sich ausschließlich auf eine Erzählung konzentriert:

 „Der Klimawandel muss um jeden Preis gestoppt werden. Eine solche Berichterstattung deckt selten die wirtschaftlichen Folgen der bevorzugten Politik von Klimaaktivisten ab“.

 

Von der Daily Caller News Foundation erstellte Inhalte stehen allen geeigneten Nachrichtenverbreitern, die ein großes Publikum erreichen können, kostenlos zur Verfügung.
For licensing opportunities of our original content, please contact licensing@dailycallernewsfoundation.org.

https://dailycaller.com/2020/04/16/coronavirus-climate-news-coverage-columbia-journalism-review/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Offenbar erste Corona-Mutation bei den Grünen aufgetreten!

Dass die Grünen jede sich bietende Gelegenheit ergreifen, sie für ihre politische Agenda zu nutzen, ist keine Neuigkeit. Nun schlägt man den Bogen vom tödlichen Virus zur tödlichen Atomkraft.

Frau Kotting-Uhl, Grünen-MdB, dort dem linken Flügel (!) zugehörig, Vorsitzende des Bundestagsauschusses für Umwelt, Natur und nukleare Sicherheit, verfasste einen

Brief an den niedersächsischen und den bayrischen Umweltminister und forderte die Aussetzung der geplanten Revisionen in den Kernkraftwerken Grohnde, Emsland und Grundremmingen sowie deren Abschaltung. Die Kraftwerke wären ein „Hotspot“ für Infektionen während der Reparaturarbeiten, zum Beispiel beim Brennelementewechsel.

Es liegt die Vermutung nahe, dass die Frau noch nie ein Kernkraftwerk von innen sah. Wer ist sie überhaupt? Eine Abgeordnete ohne abgeschlossene Ausbildung und nach ihrer Tätigkeitsvita nicht im Ansatz geeignet für den genannten Ausschussvorsitz. Sie studierte etwas Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte, versuchte sich dann als Dramaturgin an der badischen Landesbühne, bevor sie Expertin für alternatives Leben im Kraichgau wurde. Engagements bei BUND, WWF, Greenpeace, im Institut solidarische Moderne und anderswo sind verzeichnet.  Ihr Hobby ist der Kampf gegen die Atomenergie. Durch ein Bundestagsmandat ist die Ernährungsgrundlage seit 2005 glücklicherweise gesichert.

Hätte sie schon ein Kernkraftwerk aus der Nähe betrachtet, würde sie wissen, dass die Arbeitenden Abstände einhalten können und dass die im aktiven Bereich Tätigen zum Beispiel beim Brennelementewechsel ohnehin Schutzkleidung tragen. Zur Erklärung für die Grünen: Das sind meist weiße oder grüne Ganzkörper-Schutzanzüge inclusive Helm, ähnlich denen der Raumfahrer. Zudem sind die Reaktorgebäude nach grüner Weltsicht so verstrahlt, dass jedes Virus ohnehin sofort tot von der Wand fallen würde.

Als Begründung für die Abschaltung führt Frau Kotting-Uhl an, der gegenwärtige Stromverbrauch sei auch ohne die Kernkraftwerke gesichert. In der Tat wäre der Betrieb dieser Kernkraftwerke zur Zeit nicht zwingend notwendig, aber wegfallender Atomstrom würde durch fossilen Strom ersetzt, denn die Erneuerbaren speisen auf Grund ihres Einspeisevorrangs ohnehin alles ein, was sie dargebotsabhängig können. Die Umsetzung ihres Vorschlags würde die CO2-Emissionen wieder steigern, über dessen Sinkflug sich gegenwärtig so viele freuen.

Wenn es ihr ernst gewesen wäre mit dem Schutz der Beschäftigten während er Reparaturarbeiten, hätte sie auch eine Verschiebung der Revisionszeiträume fordern können (was die Unternehmen vermutlich ohnehin prüfen), aber warum die Kraftwerke deswegen außer Betrieb gehen sollen, bleibt ihr Geheimnis.

Obwohl sie stets in unermüdlichem Kampf gegen den Atomtod steht, ist ihr Brief psychisch auffällig. Erklärbar nur durch eine Corona-Mutation oder eine andere Folge des Virus,  die schwere psychische Störungen auslöst, möglicherweise sogar Enzephalopathie. Inzwischen wird diese These durch Beobachtungen gestützt.

Herr Spahn, handeln Sie! Diesmal rechtzeitig.