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Der Weg zum ewigen Lockdown – Studie von Umweltaktivisten fordert drastische CO2-Reduzierungen

The Guardian, Fiona Harvey Environment correspondent, 03.März 2021

Die Kohlendioxidemissionen müssen für das nächste Jahrzehnt ungefähr alle zwei Jahre um das Äquivalent eines globalen Lockdowns sinken, damit die Welt innerhalb sicherer Grenzen der globalen Erwärmung bleibt, wie Untersuchungen gezeigt haben .

Lockdowns auf der ganzen Welt führten zu einem beispiellosen Rückgang der Emissionen um etwa 7% im Jahr 2020 oder um etwa 2,6 Mrd. Tonnen CO 2 , aber jedes Jahr des nächsten Jahrzehnts sind Reduzierungen zwischen 1 Mrd. und 2 Mrd. Tonnen erforderlich, um gute Chancen zu haben, den Temperaturanstieg zu begrenzen. Die Temperatur steigt auf 1,5 ° C oder 2 ° C des vorindustriellen Niveaus, wie es das Pariser Abkommen vorschreibt.

[Es drängt sich mir die Frage auf: .. vorindustrielles Niveau, also 1750 und früher? Da hatten wir die „kleine Eiszeit“, mit zugefrorenen Grachten in Holland, dem Eismarkt auf der Themse bei London, die Nahrungsmittel waren knapp, da die Wachstumsperiode zu gering und zu kalt waren – der Übersetzer]

Am Mittwoch veröffentlichte Untersuchungen zeigen, dass die Länder ihre Treibhausgasemissionsraten bereits vor der Covid-19-Pandemie zu verlangsamen begannen, jedoch nicht auf das Niveau, das zur Abwendung des Klimaschutzes erforderlich ist. Seit die Lockdowns in vielen Ländern im vergangenen Jahr gelockert wurden, gab es starke Anzeichen dafür, dass die Emissionen wieder auf Werte über die von 2019 steigen werden , was die Aussichten auf die Erreichung der Pariser Ziele erheblich beeinträchtigt.

Corinne Le Quéré, Hauptautorin der Studie, sagte, die Welt stehe an einem entscheidenden Punkt, als die Regierungen Geld in die Wirtschaft steckten, um mit den Auswirkungen der Pandemie fertig zu werden. „Wir brauchen alle zwei Jahre eine Reduzierung der Emissionen um etwa die Größe des Rückgangs [aufgrund der Lockdowns], jedoch mit völlig anderen Methoden „, sagte sie.

Die Regierungen müssen Klimaschutzmaßnahmen priorisieren, um sich von der Pandemie zu erholen, sagte sie:

 „Wir haben es in der Vergangenheit versäumt zu verstehen, dass wir den Klimawandel nicht als Nebenproblem angehen können. Es kann nicht um ein Gesetz oder eine Politik gehen, es muss in den Mittelpunkt jeder Politik gestellt werden. Jede Strategie und jeder Plan jeder Regierung muss im Einklang mit der Bekämpfung des Klimawandels stehen.“

Die Studie schließt sich anderen Untersuchungen an, die zeigen, dass der drastische Rückgang der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit der Pandemie nur geringe Auswirkungen auf die langfristigen Klimaziele haben wird und möglicherweise eine Rückschlag folgt, sofern die Länder nicht rasch Maßnahmen ergreifen , um ihre Volkswirtschaften von fossilen Brennstoffen abzuwenden

„Es gibt einen echten Widerspruch zwischen dem, was die Regierungen sagen, um eine grüne Erholung zu erreichen, und dem, was sie tun „, sagte Le Quéré. „Das ist sehr besorgniserregend.“

Glen Peters vom Cicero-Zentrum for climate research in Norway [Klimaforschung], der die Studie mitverfasst hat, sagte, dass strukturelle Veränderungen für Volkswirtschaften auf der ganzen Welt erforderlich seien, um sich von fossilen Brennstoffen und anderen kohlenstoffreichen Aktivitäten zu lösen:

„Die Emissionen waren im Jahr 2020 niedriger, da fossile Brennstoffe weniger genutzt wurden, nicht weil die Infrastruktur geschlossen wurde. Wenn die Infrastruktur für fossile Brennstoffe wieder vermehrt genutzt wird, besteht die Gefahr eines starken Anstiegs der Emissionen im Jahr 2021, wie dies nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 zu beobachten war .“

Die in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlichte Studie zeigt, dass viele der größten Volkswirtschaften der Welt ihre Emissionen [bereits] vor der Pandemie reduziert haben. Das Global Carbon Project, ein Team von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, stellte fest, dass 64 Länder ihre Emissionen im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 im Vergleich zu 2011 bis 2015 gesenkt hatten, 150 Länder verzeichneten jedoch einen Anstieg der Emissionen.

Die Länder müssen ihre Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen dringend verstärken, sagte Le Quéré. Die Studie zeigt, dass sich die jährliche Emissionssenkungsrate von 160 Mio. Tonnen pro Jahr in Ländern mit hohem Lebensstandard vor Ausbruch der Pandemie etwa verzehnfachen muss.

In Ländern mit niedrigerem Lebensstandard gab es zwischen 2016 und 2019 keine wirkliche Verlangsamung der Emissionen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Fünfjahresperioden. Auch solche Länder müssen ihren Emissionsanstieg in Zukunft drastisch verlangsamen, wenn die Pariser Ziele erreicht werden sollen.

Joeri Rogelj, Dozent für Klima am Imperial College London, (der nicht an der Studie beteiligt war), sagte, dass die Regierungen aufgrund der Pandemie und der Eile, die ins Stocken geratenen Volkswirtschaften wieder in Gang zu bringen, in Gefahr seien, ihre Klimaschutzverpflichtungen zurückzunehmen:

„Die Regierungen müssen ihre Erholungs Stimulus auf intelligente, zukunftssichere Weise anwenden, [aber] andere Analysen haben gezeigt, dass nur sehr wenige Regierungen diese Gelegenheit nutzen. Derzeit treiben die Maßnahmen und Investitionen vieler Regierungen als Reaktion auf Covid-19 die Emissionen in die entgegengesetzte Richtung.“

Dave Reay, Professor für Kohlenstoffmanagement an der Universität von Edinburgh, (der ebenfalls nicht an der Studie beteiligt war), sagte:

Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass es sich nicht um einen bessere Rückkehr zur Öffnung handelt, sondern häufiger um eine Rückkehr, zu was auch immer. Wenn wir die Chance nutzen wollen, wieder auf Kurs zu kommen, um die Pariser Ziele zu erreichen, muss der Weg aus der Pandemie sowohl global als auch grün sein. “

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[Ab dieser Stelle fährt der Guardian mit Eigenwerbung fort]

… Wenn Sie heute aus Deutschland zu uns kommen, bitten wir um einen kleine Spende. In diesen turbulenten und herausfordernden Zeiten wie diesen, verlassen sich Millionen auf den Guardian für einen unabhängigen Journalismus, der für Wahrheit und Integrität steht. Die Leser haben sich entschieden, uns im Jahr 2020 mehr als 1,5 Millionen Mal finanziell zu unterstützen und sich bestehenden Unterstützern in 180 Ländern anzuschließen.

Für das Jahr 2021 verpflichten wir uns zu einem weiteren Jahr mit aussagekräftiger Berichterstattung, wir wirken Fehlinformationen entgegen und bieten eine maßgebliche, vertrauenswürdige Nachrichtenquelle für alle. Ohne Aktionäre oder Milliardärs-Eigentümer legen wir unsere eigene Agenda fest und bieten einen wahrheitsgetreuen Journalismus, der frei von kommerziellem und politischem Einfluss ist. Nie war es mehr darauf angekommen, ohne Angst oder Gunst nachzuforschen und heraus zu fordern.

Im Gegensatz zu vielen anderen haben wir unsere Entscheidung beibehalten: den Guardian-Journalismus für alle Leser offen zu halten, unabhängig davon, wo sie leben oder was sie sich leisten können, um zu bezahlen. Wir tun dies, weil wir an die Gleichheit der Informationen glauben, bei der jeder es verdient, genaue Nachrichten und durchdachte Analysen zu lesen. Immer mehr Menschen sind über die Weltereignisse gut informiert und werden zu sinnvollen Maßnahmen inspiriert.

Alleine im letzten Jahr haben wir den Lesern eine umfassende internationale Perspektive auf kritische Ereignisse geboten – von den Protesten gegen Black Lives Matter über die US-Präsidentschaftswahlen, den Brexit bis hin zur anhaltenden Pandemie. Wir haben unseren Reputation für eine dringende und aussagekräftige Berichterstattung über den Klimanotfall gestärkt und beschlossen, Werbung von Unternehmen für fossile Brennstoffe abzulehnen, uns von der Öl- und Gasindustrie zu trennen und die Weichen zu stellen, um bis 2030 keine Nettoemissionen zu erzielen.

https://www.theguardian.com/environment/2021/mar/03/global-lockdown-every-two-years-needed-to-meet-paris-co2-goals-study

Auf obige Geschichte bin ich durch Markus Gärtner, PI-News aufmerksam geworden, der darüber kurz berichtete: https://www.youtube.com/watch?v=B0eE2SIKCfM

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Ergänzung

In Anlehnung an obige Selbstdarstellung des Guardian: „…bei der jeder es verdient, genaue Nachrichten und durchdachte Analysen zu lesen..“, hier die Informationen zu den Protagonisten

Fiona Harvey ist eine preisgekrönte Umweltjournalistin für den Guardian

Fiona Harvey. Zuvor arbeitete sie mehr als ein Jahrzehnt für die Financial Times. Sie hat über alle wichtigen Umweltprobleme berichtet, von der Arktis bis zum Amazonas. Zu ihren zahlreichen Befragten gehören Ban Ki-moon, Tony Blair, Al Gore und Jeff Immelt

https://www.nature.com/articles/s41558-021-01001-0#author-information

Sowohl School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, UK
als auch Tyndall Centre for Climate Change Research, University of East Anglia, Norwich, UK

Corinne Le Quéré & Matthew W. Jones

Corinne Le Quéré ist eine kanadische Klimawissenschaftlerin. Sie ist Professorin für Klimawandelwissenschaft und -politik an der University of East Anglia und frühere langjährige Leiterin des Tyndall Centre for Climate Change Research.

Matthew W. Jones ist Mitglied im Global Carbon Project (GCP) bei. Das GCP bewertet jedes Jahr das globale Kohlenstoffbudget unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen aus fossilen Quellen, der Entwaldung und anderer Landnutzungsänderungen, der Aufnahme von CO2 durch Land und Ozeane sowie des in der Atmosphäre verbleibenden CO2.

Matt trug zu den GCP-Bewertungen 2019 und 2020 des globalen Kohlenstoffbudgets bei (Friedlingstein et al., 2019; 2020; Earth System Science Data).

CICERO Center for International Climate Research, Oslo, Norway
Glen P. Peters & Robbie M. Andrew

Glen P. Peters ,Research Director für die Forschung über menschliche Treiber des globalen Klimawandels, des globalen Kohlenstoffkreislaufs, der Bioenergie, der Szenarien, des nachhaltigen Verbrauchs, der internationalen Handels- und Klimapolitik, der Emissionsmetriken und vielem mehr.

Robbie Andrew ist Senior Researcher in der Climate Economics Unit. Sein Hauptinteresse ist es, die Zusammenhänge zwischen unserem Verhalten als Verbraucher und den entfernten und oft unsichtbaren Folgen dieser Verhaltensweisen aufzudecken.

Sowohl College of Engineering, Mathematics and Physical Sciences, University of Exeter, Exeter, England
Als auch LMD/IPSL, École Normale Supérieure/PSL Université, CNRS, École Polytechnique, Sorbonne Université, Paris, France
Pierre Friedlingstein

Professor Pierre Friedlingstein ist Empfänger des Wolfson Research Merit der Royal Society und hat einen Lehrstuhl für mathematische Modellierung des Klimasystems an der University of Exeter inne. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der globalen biogeochemischen Kreisläufe und ihrer Wechselwirkung mit dem Klimasystem.

.. Er ist Mitglied des Joint Steering Committee (JSC) des World Climate Research Program (WCRP) sowie Co-Vorsitzender der WCRP   Grand Challenge zu CO2-Rückkopplungen im Klimasystem . Er koordiniert das jährliche Global Carbon Budget des  Global Carbon – Projektes  (GCP) und auch das Co-Leitung   gekoppelten Klimakohlenstoffkreislauf intercomparison Projektes (C4MIP) und die TRENDY Land Kohlenstoff – Simulationen .

Seit 1994 ist er durch seine Teilnahme am Zwischenstaatlichen Gremium für Klimawandel (IPCC) aktiv an der Klimabewertung beteiligt. Er war Hauptautor des I PCC Fifth Assessment Report sowohl für die Arbeitsgruppe I als auch für den Synthesebericht.

Global Carbon Project, CSIRO Oceans and Atmosphere, Canberra, Australian Capital Territory, Australia
Josep G. Canadell

Dr. Josep (Pep) Canadell, Ph.D. Biology (Terrestrial ecology)
1995 University Autonomous of Barcelona, Spain, Executive Director Global Carbon Project and CSIRO Research Scientist

Department of Earth System Science, University of California, Irvine, Irvine, CA, USA
Steven J. Davis

University of California, Irvine  |  Dept. of Earth System Science

Die Befriedigung der weltweiten Nachfrage nach Energie, Nahrungsmitteln und Gütern ohne CO2-Ausstoß in die Atmosphäre ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Meine Forschung zielt darauf ab, das Ausmaß dieser Herausforderung zu verstehen und Wege zu finden, um sie zu bewältigen

Earth System Science Department, Stanford University, Stanford, CA, USA
Robert B. Jackson

Dort in den Bereichen

Rob Jackson und sein Labor untersuchen die vielfältigen Auswirkungen von Menschen auf die Erde. Sie suchen nach grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und nutzen diese, um die Politik zu gestalten und den ökologischen Fußabdruck der globalen Erwärmung, der Energiegewinnung und anderer Probleme zu verringern. Sie untersuchen derzeit die Auswirkungen des Klimawandels und der Dürre auf die Waldsterblichkeit und die Grünlandökosysteme. Sie arbeiten auch daran, die Treibhausgasemissionen durch das Global Carbon Project (globalcarbonproject.org), dessen Vorsitzender Jackson ist, zu messen und zu reduzieren.

 


Die Studie

Es wird hier ausschließlich mit absoluten Zahlen von CO2 operiert, ohne diese in einen Prozentualen Zusammenhang ihrem Anteil in der Atmosphäre zu stellen. –  siehe unten, Größenordnungen.  Viel mehr als, ich Ihnen hier herausgestellt habe, gibt es nicht zu entdecken.

Der Übersetzer

Fossil CO2 emissions in the post-COVID-19 era

Published: 03 March 2021

…. Die weltweiten fossilen CO 2 -Emissionen sind im Jahr 2020 um rund 2,6 Gt CO 2 auf 34 GtCO 2 gesunken (Abb. 1 ). Dieser projizierte Rückgang, der hauptsächlich durch die Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie verursacht wurde, liegt laut der Analyse des Global Carbon Project 1 auf der Grundlage mehrerer Studien 2 , 3 , 4 und aktueller monatlicher Energiedaten etwa 7% unter dem Niveau von 2019.

 …. Die Widerstandsfähigkeit der Erzeugung erneuerbarer Energien während der Krise 13 , 19 Sinkende Kosten und Vorteile für die Luftqualität sind zusätzliche Anreize zur Unterstützung des großflächigen Einsatzes erneuerbarer Energien als Maßnahme nach der Krise, die zur Bereitstellung von kohlenstoffarmem Strom erforderlich ist.

 

Größenordnungen sind:

[https://de.wikipedia.org/wiki/Erdatmospäre  5,15 x 10^18 kg]

Die gesamte Atmosphäre hat etwa die Masse von 1 Mio x 1 Mio x 1Mio in kg = 10 ^18 kg

Das sind als Größenordnung dann 10^15 Tonnen

[Der Co2 Anteil beträgt rund 0,04 % = 0,4 Promille = 400 ppm,]

Größenordnung bei 1%o wären das 10^12 Tonnen = 1000 Giga Tonnen

o.g. 34 Gt entsprechen dann davon rd. 3,4 % – und davon soll die Erde untergehen??




I have a dream: Eine freie kritische Presse nicht nur bei Corona

Man hatte es kommen sehen. Den ganzen Sommer über hatten die Regierungen von Bund und Ländern einen zweiten Lockdown ausgeschlossen. Angesichts der lange vorhergesagten zweiten Corona-Welle und trotz fortgeschrittener Erkenntnisse zum Infektions- und Erkrankungsgeschehen fiel ihnen nun nichts anderes ein, als ihr Wort zu brechen. In einer Videokonferenz am 28. Oktober 2020 fassten die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder den Beschluss, erneut eine Vielzahl von Betrieben zu schließen und die Freiheit der Bürger zu beschränken. Der Steuerzahler soll den betroffenen Firmen große Teile ihres Umsatzausfalls ersetzen (und damit einer Klagewelle vorbeugen?).

Ich enthalte mich eines weitergehenden Kommentars. Als ich nämlich am Morgen des 29. Oktober das Radio einschaltete, stellte ich erfreut fest, dass die Journalisten der Tageszeitungen, deren Beruf das ist und die dieses Handwerk gelernt haben, ihre Aufgabe schon vorbildlich erfüllt hatten. Bereits die kurze Zusammenschau, die der Deutschlandfunk in seiner Presseschau kurz vor 9 Uhr brachte, enthielt so viele scharfe und treffende Argumente gegen den Beschluss, dass ich mir wünschte, die Regierenden wären gezwungen, darauf zu antworten und ihre Entscheidungen vor den Wählern zu rechtfertigen.

Nach einem kurzen Moment der Genugtuung fragte ich mich allerdings: Wo bleibt genau diese, offenbar doch dazu fähige, regierungskritische freie Presse, wenn es um Klimawandel und Energiewende geht? Die Journalisten hätten gar nicht viel Arbeit. Sie bräuchten nur wenige Worte zu ändern, um ihre schlagkräftigen Kommentare gegen den Corona-Beschluss auch gegen die Abschaltung unserer sicheren und funktionierenden Energieversorgung ins Feld zu führen.

Im Folgenden eine kleine Anleitung, da ihnen das freie Denken beim Thema Klima und Energie ja längst systematisch abgewöhnt worden ist. Vorlage ist der Text der Presseschau vom 29. Oktober, verwendet wurde der Überarbeitungsmodus von Word.

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Deutschlandfunk, 29. Oktober 2020. Die Presseschau aus deutschen Zeitungen.

Herausragendes Thema in den Kommentarspalten sind die verschärften, aber befristeten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, auf die sich Bund und Länder gestern verständigt haben ist die EEG-Novelle, die jetzt in erster Lesung im Bundestag beraten wird.

Dazu schreibt die FRANKENPOST: „Egal ob das Ganze nun als zweiter Lockdown Energiewende verkauft wird oder als Lockdown light  Transformation oder – neuerdings etwas verniedlichend – Wellenbrecher nachhaltige Energieversorgung: Die jetzigen Entscheidungen sind wuchtig, massiv, überwältigend, übertrieben und maßlos. Es steht außer Frage, dass einem die täglichdekadisch steigenden Zahlen der Neuinfizierten Erdtemperaturen und die von Tag zu Tag  Jahr zu Jahr stärker rot und dunkelrot eingefärbte Deutschlandkarte die Sprache verschlagen. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, nicht die Nerven zu verlieren oder in Panik zu verfallen. Einige Politiker, die Kanzlerin vorneweg, agieren aber inzwischen alles andere als besonnen“, moniert die FRANKENPOST aus Hof.

Auch der MÜNCHNER MERKUR ist unzufrieden mit der CoronaEnergieversorgungs-Strategie: „Die von der Politik verordnete Medizin hat so schwere Nebenwirkungen, dass ihre dauerhafte Gabe so katastrophal ist wie das Virus die Erderwärmung selbst. So kann es nicht weitergehen, hat die Kanzlerin mit Blick auf die Infektionszahlen Eis- und Gletscherschmelze gesagt. Leider gilt dasselbe auch für die Merkel-SöderLockdown Energie-Politik“, vermerkt der MÜNCHNER MERKUR.

Die THÜRINGER ALLGEMEINE kritisiert: „Was wir kommunikativ in den letzten Tagen erlebten, erinnert an das hektische Treiben der Politik zu Beginn der Pandemie in jeder (vorgeblichen) Krise. Beschlussvorlagen werden nur unter Länderchefs mit dem gleichen Parteibuch gekungelt. Empörung wird öffentlich kundgetan. Versprechungen werden gemacht, die später nicht eingehalten werden – so auch von Bodo Ramelow, der den Thüringern einen Sonderweg Angela Merkel, die den Bundesbürgern 2008 einen Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernkraft versprach, gestern Abend nur drei Jahre später nach einem Erdbeben in Japan aber dem Landtag Bundestag die Zustimmung zum ‚Lockdown light‘ Gesetzespaket empfahl, das die Stilllegung aller deutschen Kernkraftwerke beinhaltete. Das ist eine Rolle rückwärts in Rekordzeit“, konstatiert die THÜRINGER ALLGEMEINE aus Erfurt.

Die Zeitung RHEINPFALZ wirft ein: „Wissenschaftlich begründbar ist das Herunterfahren des öffentlichen Lebens Abschalten der Kohle- und Kernkraftwerke nicht, weil nur in 30 Prozent der positiven Corona-Infektionen von kaum einem Parameter des Klimawandels die Ursache bekannt ist. Vor diesem Hintergrund ist das Verhalten der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin nicht mehr als ein Tappen im Dunkeln: Sie erheben die bloße Annahme des Risikos zur Gewissheit. Und lassen eine Antwort auf die Frage vermissen, was passiert, wenn die Maßnahmen nicht greifen“, schreibt die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen.

Die neuen Corona CO2-Einsparungs-Auflagen belasten vor allem den Dienstleistungsbereich Industriesektor. Der TAGESSPIEGEL zeigt sich besorgt: „Für die Gastronomie energieintensiven Industrien (Baustoffe, Chemie, Glas, Nichteisen-Metalle, Papier und Stahl), aber auch für Kultureinrichtungen, Sportcenter und den Tourismus Auto-, Schiff- oder Flugzeughersteller können sie sich erneut existenzgefährdend auswirken. Zu rechtfertigen sind sie nur mit der Hoffnung, durch diese weitgehende Einstellung des gesellschaftlichen Miteinanders einer ausreichenden Energieversorgung die Zahl der täglichen Neuinfektionen Wetterunbilden auf diese Weise reduzieren zu können. Mit der Hoffnung, dass im Weihnachtsmonat nächsten Jahrhundert dann ganz vorsichtig wieder der Alltag Wohlstand ins Leben einziehen kann, dass sich vor allem die Familien besuchen Menschen Häuser bauen und beheizen dürfen, erläutert der Berliner TAGESSPIEGEL.

Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe ergänzen: „Zwar will Finanzminister Olaf Scholz nochmals Milliarden locker machen, um die gröbsten Probleme zu lindern, doch das wird nicht reichen, um alle Betriebe zu retten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu Insolvenzen in größerem Umfang und zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommt – eine Gefahr für den sozialen Frieden im Land.“

Das HANDELSBLATT plädiert für einen anderen Ansatz: „Außer Kontrolle droht derzeit eher unser Umgang mit Corona dem Klimawandel zu geraten als die Krankheit der Klimawandel selbst. Dabei hat sich die Welt verändert, seit das Virus vor knapp einem Jahr in Wuhan der IPCC 1988 in Genf seinen globalen Eroberungsfeldzug antrat. Wir kennen Corona Ursachen von Wetter- und Klimaschwankungen längst viel besser. Wir wissen, dass das Virus die Emission von CO2 zwar nicht ungefährlich ist, aber auch nicht so todbringend wie anfangs vielerorts befürchtet. Es ist beherrschbar, auch ohne Lockdown überstürzte Abschaltung all unserer effizienten und zuverlässigen Kraftwerke – ein Instrument übrigens, das in der gesamten Menschheitsgeschichte bislang einzigartig ist. Und ob diese Idee des totalen Stillstands Ausstiegs nun die Rettung oder unsere Büchse der Pandora 2.0 war, können vielleicht erst künftige Generationen beurteilen.“ Das war das HANDELSBLATT aus Düsseldorf.

Die ALLGEMEINE ZEITUNG notiert: „Ob die strengen Maßnahmen jetzt verhältnismäßig sind – daran sind sehr große Zweifel angebracht. Ebenso, ob sie vor Gericht Bestand haben werden. Gastronomie und Hotels Kernkraftwerke etwa sind keine Treiber dieser Pandemie des Klimawandels. Trotzdem sollen sie dichtgemacht werden. Dafür sollen sich die Menschen Speisen und Getränke mit nach Hause nehmen dürfen ihr Land mit Windrädern zubauen – obwohl private Zusammenkünfte Windparks ja gerade als Treiber der Infektionen Erdtemperaturen gelten. Wie passt das zusammen? Eben: gar nicht“, unterstreicht die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz.

 

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„I have a dream“, kam mir in den Sinn, als ich das Radio ausschaltete. Wie sehr wünsche ich uns allen ein Land, in dem kluge Journalisten mit scharfen Worten die fatale Energiepolitik Deutschlands und der EU anprangern. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der Menschen nicht ins soziale Abseits gedrängt werden, wenn sie das eindimensionale Klima-Dogma hinterfragen. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der die Freiheit des Wortes nicht nur auf dem Papier existiert, sondern gelebt wird.

Martin Luther King begann 1963 seine berühmte Rede mit den Worten:

I am happy to join with you today in what will go down in history as the greatest demonstration for freedom in the history of our nation.

Und er endete sie mit:

And when this happens, and when we allow freedom ring, when we let it ring from every village and every hamlet, from every state and every city, we will be able to speed up that day when all of God’s children, black men and white men, Jews and Gentiles, Protestants and Catholics, will be able to join hands and sing in the words of the old Negro spiritual: Free at last, Free at last, Thank God almighty we are free at last.

Wir wissen alle, dass es ihm damals um eine andere bedrohte Freiheit ging. Wir können aber feststellen, dass weite Teile dieser Rede heute aus anderen Gründen wieder aktuell sind.

 

 




Woher kommt der Strom? Hellflaute oder Dunkelwind

15. Woche

Die 13. Woche war so ein Zeitraum. Viel Sonne begleitet von einem kühlen Wind. In der Regel aber weht bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein ein laues Lüftchen. So, wie wir es lieben. Oder soll es wegen einer ertragreichen Windstromerzeugung immer stürmen? Mitnichten.

Ein weiteres Dilemma liegt in der Tatsache begründet, dass die Sonne nur über Tag scheint. Strom wird aber rund um die Uhr benötigt. Zwar sinkt der Bedarf in der Nacht. Doch er ist vorhanden. Viele Betriebe und Industrien arbeiten rund um die Uhr. Vor allem auch besonders stromintensive Industrien und Firmen. Wenn nun eine Schönwetterlage über Deutschland herrscht, bleibt der Wind auch des Nachts ruhig. Mit entsprechend geringer Windstromerzeugung.

Selbstverständlich stellen sich die Leser dieser Kolumne in Zeiten des Corona-Lockdowns die Frage, ob der Strombedarf wegen des Lockdowns gesunken ist. Wie diese Grafik zeigt, ist der Bedarf seit dem 23.3.2020 in der Tat gesunken. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie es der eine oder andere Leser erwartet hätte. Erst in der 3. Woche des Lockdowns sinkt der Strombedarf gut sichtbar. Die weitere Entwicklung des Strombedarfs wird selbstverständlich weiterverfolgt und per Chart dokumentiert.

Die Betrachtung der Tabelle, welche aus den Werten der Energy-Charts erstellt wird, belegt ein Absinken des Bedarfs. Selbstverständlich spielen die Osterfeiertage eine Rolle. Ein Blick auf die Osterwoche 2019 belegt, dass das 2020 nicht der entscheidende Faktor sein kann. Corona, der Lockdown spielt die entscheidende Rolle.

Der aus der Tabelle generierte Chart und vor allem der Im-/Exportchart des Agorameters belegen, dass Deutschland sich auch in der 15. Woche auf Stromimporte aus dem benachbarten Ausland verlässt. Vor allem Frankreich und die Schweiz liefern Strom. Strom – es ist natürlich nicht derselbe Strom –, den sie vorher günstig von Deutschland erworben haben. Oder vielleicht sogar geschenkt, mit Bonus. Wie diese Woche am 5.4.2020.

Im Wochenchart Im-/Export, der ebenfalls aus den Werten der Energy-Charts erstellt wurde, wird ersichtlich, dass auch Dänemark und Schweden Strom nach Deutschland liefern. Das belegt wieder mal eindrucksvoll, dass auch zigtausende Windkraftanlagen, aber auch irgendwelche Durchschnittsberechnungen in Bezug auf erneuerbare Energieträger nichts nützen, wenn kaum Wind weht und die Sonne nicht scheint. Denn der aus Skandinavien importierte Strom versorgt Norddeutschland, das Land der Windkraft. Zur Vervollständigung hier noch der Im-/Exportchart, der die Jahreswerte 2020 darstellt.

Tagesanalysen

Sonntag, 5.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,40%, davon Windstrom 40%, Sonnenstrom 21,60%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,8%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der letzte Tag der Woche, an dem der Wind ordentlich – im Sinn der Windmüller – weht. Mit der Folge, dass über Mittag der viel zu viel im Markt vorhandene Strom verschenkt werden muss. Mit Bonus. Insgesamt werden den ganzen Tag nicht einmal 20 €/MWh erzielt.

Montag, 6.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,93%, davon Windstrom 33,07%, Sonnenstrom 20,47%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute zeigt sich sehr schön, dass Deutschland immer dann, wenn es Strom importieren muss, um den Bedarf zu decken, entstehende Preisspitzen vergüten muss. Ist eine solche Spitze am Morgen mit 21,81 €/MWh noch recht gering, steigt der Preis um 20:00 Uhr auf 43,33 €/MWh, die Deutschland hinblättern muss. Vor allem die Schweiz macht kleine, aber feine Geschäfte. Mit Strom auch aus Kernkraftwerken.

Dienstag, 7.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,75%, davon Windstrom 14,91%, Sonnenstrom 21,93%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,91%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute reicht Deutschlands eigene Stromerzeugung zu keinem Zeitpunkt aus, um den Bedarf zu decken. Ob gewollt oder nicht. Irgendwann werden die Nachbarn der größten Volkswirtschaft in Europa etwas „husten“. Dann, wenn der erzeugte Strom selbst benötigt wird. Wie auch immer. Die Importpreise sind moderat. So geht die Rechnung rein rechnerisch auf. Dass die deutschen konventionellen Kraftwerksbetreiber praktisch nur den Brennstoff Kohle oder Erdöl (Kernkraft läuft in der Regel durch!) sparen, die laufenden Kosten aber weiter anfallen, das ist Fakt. Deshalb ist für zum Beispiel 30 €/MWh importierter Strom dennoch kostspielig. In der Gesamtrechnung.

Mittwoch, 8.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,44%, davon Windstrom 14,16%, Sonnenstrom 22,12%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zog die Windstromerzeugung etwas an. Am Mittwochmorgen dann der Rückgang nahe Null. Übrigens auch auf See. Bis 6:00 Uhr halten sich Im- und Export die Waage. Dann das gleiche Bild wie gestern: Deutschland importiert Strom. Vor allem aus Frankreich und der Schweiz. Diesmal macht Österreich ein gutes Geschäft. Billig einkaufen, teuer verkaufen. Geht doch.

Donnerstag, 9.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,00%, davon Windstrom 14,91%, Sonnenstrom 20,18%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,91%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute gibt es nur über die Mittagsspitze genügend Strom aus deutscher Produktion. Die Windstromerzeugung verharrt auf niedrigem Niveau. Deutschland exportiert zu geringen Preisen und kauft teurer ein. Wie gehabt.

Freitag, 10.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,61%, davon Windstrom 10,31%, Sonnenstrom 25,77% Strom Biomasse/Wasserkraft 17,53%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Freitag: Der Einstieg in das Wochenende. Ein ähnliches Bild wie gestern. 

Samstag, 11.4.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 55,91%, davon Windstrom 9,68% Sonnenstrom 27,96%, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,28%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch am Wochenende zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. In der Nacht zum Sonntag zieht die Windstromerzeugung etwas an, um über Tag wieder abzuflauen. Die Sonne scheint kräftig. Der Preisverlauf ist wie jeden Tag. Die Windmüller hoffen auf „besseres“ Wetter = mehr Wind. In dem Zusammenhang noch ein Hinweis. Wenn Sie sich in der Tabelle die Summe Biomasse, Wasserkraft anschauen, stellen Sie fest, dass die erneuerbaren Energieträger immer 0,16 bis 0,17 TWh Strom pro Tag erzeugen. Das Maximum dürfte bei 0,2 TWh liegen. Dieser Teil der Stromerzeugung ist damit praktisch ausgereizt. Lediglich die höchst volatilen erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft sind „beliebig“ ausbaubar. Was immer auch eine große Abhängigkeit von Wind und Sonne bedeutet. Kurz gesagt: Eine verlässliche und kontinuierliche Stromversorgung ist faktisch unmöglich. Denn auch eine Verdoppelung von Wind- und Sonnenkraftanlagen würde das Dilemma dieser Woche nicht lösen. Zwar stünde tagsüber dank Sonnenstrom viel zu viel Strom zur Verfügung. Die Verdoppelung der installierten Leistung Windkraft hätte hingegen kaum Effekte. Weil dadurch zwar mehr Wind geerntet würde. Aber auch nur das Doppelte von wenig. Das bleibt halt wenig.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de