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Der Temperatur-CO2-Klima­zusammenhang: eine erkenntnis­theoretische Neube­wertung von Eisbohr­kernen

Die erkenntnistheoretische Schwäche der gegenwärtigen Simulationen rührt daher, dass sie sich auf keine unabhängigen Beweise für den Einfluss von Treibhausgasen auf das Klima über ausreichend lange Zeiträume stützen. Insbesondere kann die Gültigkeit der Modelle nicht nachgewiesen werden, solange zumindest die wichtigsten Merkmale der Klimaänderungen, nämlich die Glazial-Interglazial-Übergänge und die unterschiedliche Dauer der Interglaziale, unberücksichtigt bleiben. In ähnlicher Weise ist die konstante Zeitverzögerung von 7000 Jahren zwischen Temperatur- und CO2-Abnahme nach der Deglazialisierung ein weiteres wichtiges Merkmal, das verstanden werden muss. In diesem Licht betrachtet, sollte die aktuelle Klimadebatte als die jüngste der großen Kontroversen betrachtet werden, die den Marsch der Geowissenschaften unterbrochen haben, obwohl sie sich von den vorangegangenen durch ihre unterschiedlichsten sozialen, ökologischen, ökonomischen und politischen Verästelungen deutlich unterscheidet.

1 Introduction

Das vielleicht wichtigste Merkmal, das die Geschichte der Wissenschaft beweist, ist, wie Gedanken, die für sehr lange Zeiträume einhellig akzeptiert wurden, schließlich entschieden verworfen wurden. Unter unzähligen Beispielen sind zwei der berühmtesten die zentrale Position der Erde im Universum und die Theorie der vier Elemente (Feuer, Luft, Wasser und Erde), die sich durch den Austausch ihrer vier Qualitäten (heiß, kalt, trocken und nass) gegenseitig umwandeln. Beide Theorien blieben trotz früh aufgezeigter Mängel 2 Jahrtausende lang unangefochten. Für den Geozentrismus widersprach z. B. die 24-Stunden-Drehung der entferntesten Fixsterne um den Pol glatt der festen Regel, dass die siderischen Umlaufzeiten von den 27,3 Tagen des Mondes bis zu den 29,4 Jahren des Saturn mit der Entfernung der Himmelskörper von der Erde deutlich zunehmen. In ähnlicher Weise wurde die Vier-Elemente-Theorie bereits von Theophrastus (4.-3. Jh. v. Chr.) kritisiert, der darauf hinwies, dass das Feuer „ohne Brennstoff nicht bestehen kann. Daher scheint es töricht, vom Feuer als einer ersten Substanz und einem ursprünglichen Element zu sprechen.“

So robust und überzeugend sie auch erscheinen mögen, Theorien sind selten immun gegen verschiedene Arten von Fehlern, die mehr oder weniger schnell auftauchen und als Keimzelle für entweder eine umfassende Neuformulierung oder für eine vollständige Ablehnung dienen, wie zum Beispiel der Geozentrismus und die Vier-Elemente-Theorie. Unter der vernünftigen Prämisse, dass wir nicht schlauer sind als unsere Vorgänger, besteht ein faszinierendes Problem darin, herauszufinden, welche der gegenwärtig akzeptierten Theorien in der Zukunft in Vergessenheit geraten könnten, und Historiker untersuchen zu lassen, warum ihr Untergang nicht früher stattgefunden hat. Das Ziel besteht also darin, praktische oder theoretische Schwächen aufzuspüren und zu beurteilen, ob sie tatsächlich von Bedeutung sind oder nicht. Zu diesem Zweck sind erkenntnistheoretische Ansätze am wertvollsten, weil sie sich auf grundlegende Prinzipien konzentrieren, ohne sich in technische Details vertiefen zu müssen.

Eine These, der man folgen kann, ist, dass die anthropogenen Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen, wie z. B. Methan, das Klima der Erde stark erwärmen. Da die CO2-Emissionen als der derzeit wichtigste Einflussfaktor auf das Klima gelten, denkt man über beispiellose Anstrengungen nach, wie man kohlenstofffreie Gesellschaften innerhalb weniger Jahrzehnte erreichen kann. In Anbetracht der großen sozialen, ökologischen, politischen und wirtschaftlichen Fragen, die ein solcher Übergang aufwirft, verdienen zwei Punkte besondere Aufmerksamkeit. Der erste betrifft die geochemischen Nachweise, die für die Treibhauswirkung von CO2 (und auch von CH4) über Zeiträume vorliegen, die lang genug sind, um große Klimazyklen zu umfassen. Der zweite befasst sich mit dem tatsächlichen heuristischen Wert von Klimasimulationen, der allgemein anerkannt zu sein scheint, ohne dass er wirklich tiefgreifend analysiert wurde. Beide Punkte sollen daher in der vorliegenden Studie aus erkenntnistheoretischer Sicht kritisch überprüft werden. Tatsächlich wird der verfolgte Ansatz durch die in beiden Punkten aufgezeigten gravierenden Schwächen gerechtfertigt, die insbesondere noch einmal verdeutlichen, warum Modelle, auf die man sich heute in vielen Bereichen der Wissenschaft und der öffentlichen Politik so ausgiebig verlässt, keinen wirklichen Beweiswert haben können.

3 Die Relation zwischen Temperatur und CO2

3.1 Die Eisbohrkern-Analysen

Die bis in eine Tiefe von 3310 m gebohrten Eiskerne der russischen Vostok-Station haben die ersten umfassenden Klima-Aufzeichnungen über die letzten 423.000 Jahre geliefert (Petit et al., 1999). Einschließlich des aktuellen Zyklus‘ wurden fünf große Zyklen von Vergletscherung und Deglaziation festgestellt. Die vier ältesten Zyklen dauerten jeweils von 87.000 bis 123.000 Jahre, während derer sich die Temperaturen in der Antarktis um etwa 10°C veränderten und die atmosphärischen CO2-Konzentrationen zwischen 180 und 300 ppmv (parts per million by volume; Abb. 1) schwankten, wobei die niedrigsten Werte die photosynthetische Aktivität zwar verlangsamten, aber nicht behinderten (Gerhart und Ward, 2010). Ein weiterer Datensatz, der bis 800.000 Jahre zurückreicht, wurde später am Standort Dome C des European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA), 560 km südlich von Vostok, gewonnen (Lüthi et al., 2008). Die beiden Analyseserien sind sich in ihrem Überlappungszeitraum sehr ähnlich. Zwischen 400.000 und 800.000 Jahre zeigt die Aufzeichnung von Dome C vier weitere Gletscherzyklen in einer Tiefe von 200 m. Möglicherweise aufgrund von Störungen und Umlagerungen des akkumulierten Eises zeigt das ältere Material jedoch Erwärmungs-/Abkühlungsepisoden in Form von breiteren Merkmalen. Obwohl diese zusätzlichen Zyklen für die Untersuchung von Übergängen zwischen glazialen und interglazialen Bedingungen wertvoll sind, werden sie hier nicht berücksichtigt, da ihre geringere Auflösung weitere Aussagen über die Temperatur-CO2-Beziehung verhindert.

Abbildung 1: Temperaturschwankungen (ΔT) als Ursache für die Änderungen der atmosphärischen CO2-Konzentrationen während der letzten 423.000 Jahre der Vostok-Aufzeichnung und ihre Kontrolle durch Milankovitch-Einstrahlungszyklen. Alle Daten aus Petit et al. (1999) sind in chronologischer Reihenfolge von links nach rechts aufgetragen, einschließlich der oben dargestellten Einstrahlungsschwankungen in Watt pro Quadratmeter (W/m²), die für einen Referenzwert Mitte Juni bei 65°N angegeben sind. Die dünnen vertikalen Balken betonen die Steilheit der Temperatur- und CO2-Anstiege zu Beginn der Zyklen, für die die jeweilige Dauer angegeben ist (Zyklus V wegen seines fehlenden Beginns ausgeschlossen). Die systematisch schmaleren Spitzen für die Temperaturen im Vergleich zu den CO2-Konzentrationen sind besonders gut am Anfang der Zyklen zu erkennen (wo zusammenhängende Temperatur-, CO2– und Einstrahlungsspitzen durch dicke horizontale Balken angezeigt werden) und durch die Temperatur- und CO2-Spitzen (signalisiert durch ausgefüllte Punkte), die mit den reduzierten Einstrahlungsänderungen der charakteristischen wiederkehrenden Milankovitch-Konfigurationen verbunden sind (Punkte in den Einstrahlungsplots, die genau an den Positionen der Temperatur-Doubletten platziert sind). Quelle

[Von der Übersetzung dieser Passagen wird abgesehen, da das hier Beschriebene oft schon anderweitig beschrieben ist. Auch bzgl. der danach besprochenen geochemischen Einflüsse wird auf das Original verwiesen. A. d. Übers.]

4 Erkenntnistheoretische Analyse

4.1 Die atmosphärische CO2-Konzentration: ein reiner Temperatureffekt?

Trotz der oben erwähnten Schlussfolgerung (iii) hat die bemerkenswerte Proportionalität zwischen den Amplituden der Anstiege der Temperaturen und der CO2-Konzentrationen zu Beginn der Glazial-Interglazial-Übergänge dazu geführt festzustellen, welcher dieser beiden Parameter den anderen kontrollierte (Petit et al., 1999). Für die starken Anfangsanstiege ist die Bestimmung einer Zeitdifferenz zwischen den beiden Beobachtungsreihen problematisch, insbesondere wegen der Zeit, die für den Eisporen-Einschluss benötigt wird. Weitere Analysen und Interpretationen haben ergeben, dass die CO2-Zunahmen weniger als 1 kyr hinter den anfänglichen Temperaturanstiegen zurückblieben (Fisher et al., 1999; Caillon et al., 2003; Vakulenko et al., 2004). Weitere Arbeiten weisen auf noch kürzere Zeitverzögerungen (Pedro et al., 2012) oder sogar auf eine praktische Synchronizität hin (Parrenin et al., 2013). Diese enge Kopplung steht in Übereinstimmung mit den schnellen Raten, mit denen sich das atmosphärische CO2 an Änderungen der Ozeanoberflächentemperatur anpasst, wie sie in einer Studie über den Zeitraum 1980-2011 beobachtet wurden (Humlum et al., 2013).

[Es folgt eine sehr technisch gehaltene und umfangreiche Beschreibung des Verfahrens, hinsichtlich der ebenfalls auf das Original verwiesen wird. Wichtiger erscheinen die Implikationen all dessen, weshalb jetzt gleich zu diesen Abschnitten übergegangen wird. A. d. Übers.]

Abbildung 2: Die bemerkenswerte Korrelation zwischen den Schwankungen der Temperatur und der atmosphärischen Methankonzentrationen in der Vostok-Aufzeichnung. Die Daten aus Petit et al. (1999) sind in chronologischer Reihenfolge von links nach rechts aufgetragen. Quelle

5 Implikationen

5.1 Das CO2-Phänomen

Korrelation impliziert in der Regel nicht zwangsläufig Kausalität. Ein Fehlen der Korrelation schließt dagegen jede Kausalität entschieden aus. Die von den Klimamodellen zugewiesene treibende Rolle des CO2 mit den gegenteiligen Schlussfolgerungen aus den Eiskerndaten in Einklang zu bringen, scheint daher mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet zu sein. Die Eiskernergebnisse verlagern also die Beweislast für einen CO2-Einfluss auf die Temperatur auf die Befürworter des Rückkopplungsmechanismus und machen darüber hinaus jegliche Bestimmung der Klimasensitivität problematisch.

Aktuelle Klimamodelle sind in der Praxis nicht falsifizierbar im Sinne von Popper (1959), weil sie so komplex sind, so viele physikalische Parameter einbeziehen, auf so viele Daten für ihr Design und ihre Bewertung angewiesen sind, keine angemessenen Abschätzungen der Fehlerfortpflanzung haben und unter der Tatsache kranken, dass die Beobachtungen, die sie reproduzieren sollen, nicht nach Belieben verändert werden können, um ihre Reaktionen unter sehr unterschiedlichen Bedingungen zu überprüfen. Stattdessen wird behauptet, dass Modelle dank ihrer soliden physikalischen Grundlage zuverlässig sind, was durch die vorliegende Analyse nicht gestützt wird, während auch auf den subjektiven Begriff des Konsens‘ zurückgegriffen wird, um ihre Gültigkeit zu behaupten. Ob ein solcher Konsens vorliegt, muss hier nicht weiter diskutiert werden, da dieser Begriff epistemologisch irrelevant ist. Wie bereits angedeutet, ist die Geschichte der Wissenschaft nichts anderes als ein langer Spaziergang über den Friedhof, auf dem Ideen, die mit überwältigender Mehrheit akzeptiert wurden, nun in Frieden ruhen.

[Hervorhebungen vom Übersetzer]

Für das vorliegende Thema wurde der Punkt im späten 19. Jahrhundert und dann wieder in der Mitte des 20. Jahrhunderts bemerkenswert gut durch den Konsens veranschaulicht, der nacheinander für, dann gegen und schließlich wieder für die astronomische Steuerung von Eiszeiten erreicht wurde. Wie Imbrie und Palmer Imbrie (1979) für die letztgenannte Periode feststellten, „wurden während der 1930er und 1940er Jahre die meisten europäischen Geologen von der Milankovitch-Theorie überzeugt“ und „die Mehrheit der Wissenschaftler favorisierte noch bis 1950 die astronomische Theorie. Aber in den frühen 1950er Jahren kam es zu einer dramatischen Kehrtwende, denn bis 1955 wurde die astronomische Theorie von den meisten Geologen abgelehnt.“ Die Argumente gegen die astronomische Theorie wurden besonders stark, als die neue Technik der 14C-Datierung „ein Muster klimatischer Veränderungen offenbarte, das in fast jedem Punkt mit der astronomischen Theorie im Widerspruch stand.“ Kurz bevor Hays, Imbrie und Shackelton ihre bahnbrechende Studie veröffentlichten (Hays et al., 1976), war laut Imbrie und Palmer Imbrie „bis 1969 die Mehrheit der Wissenschaftler ausreichend beeindruckt von den Radiokohlenstoff-Beweisen gegen die Milankovitch-Theorie, um die Idee als ernsthaften Anwärter für die Auslösung von Eiszeiten zu eliminieren.“

Im Gegensatz zu Klimasimulationen ist die vorliegende Analyse offen für eine Falsifizierbarkeit, da ihr Trugschluss, falls vorhanden, eindeutig aufgezeigt werden könnte. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass der hier verfolgte Ansatz alle für das Problem relevanten Faktoren mit entsprechender Gewichtung direkt integriert und völlig unabhängig ist von angenommenen physikalischen Mechanismen, vermuteten Wechselwirkungen zwischen Klimavariablen, Überlegungen zum CO2-Zyklus, statistischen Analysen ausgewählter, für das Problem als repräsentativ angenommener Datensätze und sonstigen Simulationsmerkmalen.

Eine Kardinalregel in der Wissenschaft ist es, eine Hypothese zu verwerfen, die den experimentellen Befunden, die sie erklären soll, eindeutig widerspricht, insbesondere wenn sie auch dem grundlegendsten Lehrsatz der Wissenschaft widerspricht, dem Prinzip des Nicht-Widerspruchs, das in den Worten von Aristoteles „das Sicherste von allem“ ist. Wenn die vorliegende Analyse nicht widerlegt werden kann, dann sollte man das Arrhen’sche Paradigma ablehnen und schlussfolgern, (i) dass Änderungen der Konzentration des atmosphärischen CO2 bis 300 ppm allenfalls geringe Auswirkungen auf die Temperaturen während der letzten 423.000 Jahre hatten, (ii) dass sich die Konzentration des atmosphärischen CO2 während dieser Periode einfach an die vorherrschenden Temperaturbedingungen an der Erdoberfläche angepasst hat, deren Schwankungen hauptsächlich durch Einstrahlungsänderungen während der Milankovitch-Zyklen bestimmt wurden, und (iii) dass signifikante Beiträge von CO2 und CH4 zu Temperaturänderungen an der Erdoberfläche durch direkte, unabhängige Beweise nicht belegt sind.

Die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Temperaturanstiege entlang der Milankovitch-Zyklen durch steigende CO2-Konzentrationen ausgelöst worden sein könnten, ist in der Tat überraschend, da dies gegen die grundlegende Thermodynamik verstoßen würde. Wie seit den Arbeiten von Planck bekannt, stellt Strahlung nicht nur Energie, sondern auch Entropie dar. Unabhängig davon, auf welche Art und Weise die Strahlungsentropie auf die Erdoberfläche und die Atmosphäre übertragen wird oder von ihnen verloren geht, ist es eine grundlegende Tatsache, dass Temperatur und Entropie die intensiven bzw. extensiven konjugierten Variablen der thermischen Energie sind. Unter allen Umständen ist also jede Temperatur- (oder allgemeiner: Enthalpie-) Änderung eines Systems notwendigerweise mit einer Entropieänderung verbunden (siehe Richet, 2001). Dies ist eine andere Art zu sagen, dass Treibhausgase das Klima nur über thermische Änderungen beeinflussen können. Als solche würden sich ihre Auswirkungen in jeder Temperaturaufzeichnung manifestieren, die in dieser Hinsicht als Thermogramme in thermischen Analysen betrachtet werden müssen.

Natürlich könnte man alternativ behaupten, dass andere Faktoren als CO2-Temperatur-Wechselwirkungen an dem sehr komplexen Klimaproblem beteiligt sind; wenn dem so ist, wäre jedoch ein wichtiger Aspekt, dass Änderungen des atmosphärischen CO2-Gehalts von zehn oder sogar hunderten Teilen pro Million sicherlich nicht direkt auf das Eisvolumen oder Kipppunkte im Zusammenhang mit den Mustern der ozeanischen Zirkulation einwirken könnten, um nur ein wichtiges Merkmal zu nennen, sondern nur über thermische Änderungen wie oben beschrieben. Es bleibt also die Schlussfolgerung, dass es weder in Klimamodellen noch in der Umweltpolitik sinnvoll ist, den Auswirkungen von CO2 so viel Bedeutung beizumessen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Bei Eisbohrkernen ist ein erster Schlüsselfaktor, der zuverlässige Abschätzungen der Temperaturen in Bezug auf die CO2– und CH4-Konzentrationen gewährleistet, die Bestimmung der drei Parameter für dieselben Eisfragmente bekannten Alters. Ein zweiter Faktor ist die Tatsache, dass die in den Polarregionen beobachteten Temperaturschwankungen von bis zu 12°C während der Klimazyklen viel größer sind als die 2-3°C, die die gesamte Erde betreffen, was die viel höhere Auflösung der polaren Aufzeichnungen erklärt. Und ein dritter Faktor sind die großen Zeitskalen dieser Beobachtungen, die mehr als 1000-mal länger sind als die der Klimasimulationen und der verfügbaren Messungen von atmosphärischen Temperaturen und Gaskonzentrationen. Von besonderer Bedeutung ist auch, dass die hier betrachteten 423.000 Jahre lang genug sind, um vier komplette Gletscherzyklen zu umfassen, für die kurzfristige Schwankungen vernachlässigt werden können, aber kurz genug, um nicht von anderen Faktoren beeinflusst zu werden, wie z.B. Änderungen der Kontinentalpositionen, die über sehr lange Zeitskalen eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus ist das Fehlen von Korrelationen, die den CO2-Antrieb unterstützen, immun gegen die unvermeidlichen Verzerrungen, die entstehen, wenn nicht zusammenhängende Datensätze für verschiedene Parameter verwendet werden, insbesondere wenn einige indirekt aus Proxy-Studien abgeleitet werden oder wenn Untersuchungen sich mit kurzen Zeiträumen befassen.

In der Atmosphäre wurde die maximale CO2-Konzentration von 300 ppm, die in der Vostok-Aufzeichnung gefunden wurde, in den 1910er Jahren wieder erreicht. Die Hauptwirkung solch hoher Konzentrationen bestand lediglich darin, den zeitlichen Nachlauf des CO2 hinter den Temperaturvorsprüngen erheblich zu vergrößern, ohne signifikante Auswirkungen auf das Klima der Vergangenheit. Daher ist es zweifelhaft, dass eine signifikante globale Erwärmung durch menschliche Emissionen während des größten Teils des 20. Jahrhunderts als Folge des bis in die 1980er Jahre beobachteten zusätzlichen CO2-Anstiegs von 50 ppm verursacht worden sein könnte. In Anbetracht des Mangels an Beweisen für Rückkopplungsmechanismen, die besonders gut durch die CH4-Aufzeichnung demonstriert werden, bleibt in der Tat zu bestimmen, ab welchem Niveau, wenn überhaupt, die CO2-Konzentrationen beginnen würden, relevant zu werden und die schlimmen Folgen der aktuellen CO2-Konzentrationen zu bestimmen. Das Prinzip der Parsimonie deutet also darauf hin, dass die gegenwärtige Erwärmung nur eine der wiederkehrenden Schwankungen ist, die in den letzten beiden Klimazyklen deutlich als Spitzen aufgezeichnet wurden, die in der Vostok-Aufzeichnung (Abb. 1) noch nicht gemittelt wurden und erstaunlicherweise in Diskussionen über kurzfristige Temperaturschwankungen übersehen zu werden scheinen. Wie schon oft angemerkt, wäre es in der Tat eine willkürliche Annahme, dass ein so chaotisches und hochgradig heterogenes System wie die Erde, das durch komplexe Sätze gekoppelter nichtlinearer Gleichungen beschrieben werden muss, sich über lange Zeiträume immer gleichmäßig entwickeln würde.

Die wahrscheinlich ausführlichste geochemische Diskussion der Gletscherzyklen und der Klimaauswirkungen von CO2 wurde von Broecker (2018) veröffentlicht, der darauf hinwies, dass einige wichtige Merkmale des vergangenen Klimas nicht durch CO2-Variationen erklärt werden können. Broecker stellte dennoch fest, dass „die geologische Aufzeichnung ein starkes Argument dafür liefert, dass CO2 maßgeblich an vergangenen Klimaveränderungen beteiligt war“, und fügte hinzu, dass „wie die Aufzeichnung für die letzten 150.000 Jahre deutlich machen“, CO2 „nicht allein gewirkt hat“, weil Sonneneinstrahlungszyklen, Ozeanzirkulation oder Reorganisation und latitudinale Temperaturgradienten ebenfalls dazu beigetragen haben. Die anderen von Broecker genannten Faktoren sind zwar weniger wichtig als die Sonneneinstrahlungszyklen, müssen aber bei detaillierteren Darstellungen des Klimawandels sicherlich berücksichtigt werden. Insgesamt beruht die grundlegende Bedeutung der Antarktis-Aufzeichnungen jedoch auf der Tatsache, dass die Vergletscherungszyklen die auffälligsten Merkmale der Klimaveränderungen sind und dass die daraus resultierenden Meeresspiegelschwankungen notwendigerweise den gesamten Planeten betreffen. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Synchronizität der Erwärmungs- und Abkühlungsepisoden, die über lange Zeitskalen zwischen Grönland und der Antarktis gefunden wurden (Pedro et al., 2011). Darüber hinaus deutet die bemerkenswerte Synchronität von Temperatur- und Methanvariationen auf das Fehlen größerer latitudinaler Zeitverzögerungen hin, da das Methanbudget weitgehend durch tropische Quellen und Senken (Loulergue et al., 2008) und nicht durch Wechselwirkungen mit dem Meerwasser (Reeburgh, 2007) gesteuert zu sein scheint.

5.2 Die Gefahr von Zirkelschlüssen

Petit (2013) behauptete, dass die verstärkende Rolle von CO2 auf den Klimawandel zuerst durch die Wostok-Analysen nachgewiesen wurde und fügte hinzu, dass diese Ergebnisse dann „sehr schnell vom IPCC berücksichtigt wurden, der kürzlich zu dem Schluss kam, dass menschliche Aktivitäten für die aktuelle Klimaerwärmung verantwortlich sind.“ Die Bedeutung der Wostok-Ergebnisse stand also im Mittelpunkt der aktuellen Debatte, auch wenn inzwischen allgemein betont wird, dass die globale Erwärmung stattdessen durch ein quantitatives Verständnis der physikalischen Mechanismen nachgewiesen wird, durch die Temperaturen und CO2-Konzentrationen in fortgeschrittenen Klimamodellen miteinander in Beziehung stehen.

Bezüglich ihrer Vostok-Analysen stellten Petit et al. (1999) fest, dass „Ergebnisse aus verschiedenen Klimasimulationen die Annahme nahelegen, dass Treibhausgase auf globaler Ebene signifikant (möglicherweise etwa die Hälfte, d. h. 2-3°C) zur global gemittelten glazial-interglazialen Temperaturänderung beigetragen haben.“ Dass diese Aussage durch die vorliegende Analyse eindeutig widerlegt wird, entkräftet wiederum die Klimasimulationen, aus denen sie abgeleitet wurde. Die CO2-Rückkopplung, die die Eiskernergebnisse angeblich zeigen, scheint also ein Beispiel für eine recht häufige Situation zu sein, in der eine vorgefasste Meinung über die Kausalität zu einer Fehlinterpretation der Daten geführt hat – vielleicht auch deshalb, weil diese Ergebnisse nicht als Funktion der Zeit, sondern der Tiefe aufgetragen wurden, was die Illusion hervorrufen kann, dass CO2-Spitzen systematisch den Temperaturspitzen vorausgehen. Diese Situation veranschaulicht die Gefahr, theoretische Konzepte auf ein sehr komplexes System zu übertragen, wenn die Beobachtungsunterstützung unvollständig ist oder wenn eine unabhängige, strenge Bewertung der Gültigkeit des Verfahrens fehlt. Mit anderen Worten: Die Interpretation der CO2– und Temperaturaufzeichnungen von Eiskernen im Lichte von Klimamodellen stellt einen falschen methodischen Sprung dar. Ironischerweise würde jede Behauptung, dass Modelle die berichtete Klimaentwicklung seit dem späten 20. Jahrhundert genau reproduzieren, eher ihre falsche Natur illustrieren und nicht ihre Gültigkeit beweisen, wenn die Temperaturanstiege dieser Periode nicht durch Erhöhungen der CO2-Konzentrationen verursacht werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Hinzu kommt eine große erkenntnistheoretische Schwäche der Klimamodelle, denn die Zeitskalen von maximal 150 Jahren, die sie mit direkten oder indirekten Beobachtungen berücksichtigen, sind im Vergleich zu denen der kürzesten Schwankungen, welche die Klima-Aufzeichnungen zeigen, ungeheuer kurz (Abb. 1). Die Situation ist analog zu den Versuchen, die grundlegende Physik der Gezeiten zu verstehen, indem man sich auf eine einzelne Kräuselung an der Wasseroberfläche konzentriert und nicht auf ganze Ebbe- und Flut-Zyklen mit variablen Amplituden. Die Verlässlichkeit von Klimamodellen sollte also daran gemessen werden, ob sie in der Lage sind, zumindest die Hauptmerkmale der letzten Gletscherzyklen, beginnend mit den scharfen Glazial-Interglazial-Übergängen, wiederzugeben. Angesichts der fundamentalen Rolle, die den Treibhausgasen zugewiesen wird, kann kein bestimmtes Modell als gültig angesehen werden, solange die Breitenunterschiede zwischen Temperatur- und CO2-Spitzen nicht quantitativ berücksichtigt werden.

Tatsächlich leiden die aktuellen Modelle an der zirkulären Natur der Argumentation hinter ihrem angenommenen Rückkopplungs-Mechanismus, wobei der vorhergesagte Einfluss von CO2 letztlich einfach mit den postulierten Effekten in einer Situation übereinstimmt, in der die anthropogenen Anstiege der CO2-Konzentrationen zufällig mit denen der Temperaturen einhergehen. In einer Art reductio ad absurdum würde sich eine ähnliche Situation ergeben, wenn man den beobachteten quantitativen Zusammenhang zwischen den jüngsten Anstiegen der atmosphärischen CO2-Gehalte und der geographischen Verschiebung des magnetischen Nordpols (Abb. 3) als Kausalitätsbeziehung interpretieren würde – was natürlich angesichts einer völligen physikalischen Unplausibilität nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden kann!

Abbildung 3: Die stark beschleunigte Verschiebung des magnetischen Nordpols (nach Witze, 2019). Ähnliche Strecken wurden von 1900 bis 1980 und von 2000 bis 2020 zurückgelegt, die quantitativ (aber natürlich zufällig) in beiden Zeiträumen mit einem ∼40 ppm Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration korrelieren (Hawaii Observatory, 2019).

In einer bekannten Aussage veranschaulichte der lateinische Schriftsteller Macrobius (fl. frühes 5. Jh. v. Chr.) vor langer Zeit eine solche Zirkularität, als er erklärte, warum der Ort der Erde im Zentrum der Welt liegt. Er behauptete, in einer Art und Weise, die an komplexe Rückkopplungen erinnert, dass „jene Gründe wahrhaft unumstößlich sind, die sich gegenseitig bestätigen, wobei der eine den anderen begründet und jeder aus dem anderen hervorgeht, wobei er niemals die Unterstützung des anderen aufgibt.“ Dann schloss Macrobius, dass „die Natur mit solchen Bindungen die Erde festgehalten hat: alle Dinge tendieren zu ihr hin, weil sie sich als Mitte nicht bewegt; wiederum bewegt sie sich nicht, weil sie unten ist; schließlich muss sie unten sein, weil alle Dinge zu ihr hin tendieren.“

5.3 Geowissenschaften – ein Fallgruben-Erzeuger

Für einen Geowissenschaftler ist die laufende Klimadebatte eine Erinnerung an die lange Reihe von Kontroversen, für die die Geologie besonders anfällig war (siehe Hallam, 1989). Die enorme Größe, die sehr langen Zeitskalen, die Komplexität und die große Anzahl von Parametern, die für das Erdsystem als Ganzes berücksichtigt werden müssen, haben mehr als einmal eminente Wissenschaftler, die sich zu sehr ihrer eigenen Physik verschrieben haben, eindeutig in die Irre geführt. Die immer wieder zu hörende Behauptung, die Wissenschaft habe das Klimaproblem endgültig gelöst, erinnert den Beobachter besonders an zwei berühmte Debatten. In Bezug auf die Bewegung der Kontinente hatte der sehr einflussreiche Mathematiker und theoretische Geophysiker Jeffreys (1929) recht, als er behauptete, dass bei einer starren Erde „säkulare Drift der Kontinente relativ zum Rest der Kruste, wie sie von Wegener und anderen behauptet wurde, nicht in Frage kommt.“ Aber er lag trotzdem ziemlich falsch, weil er keine Konvektion in einem hochviskosen Mantel vorstellte, die zur gleichen Zeit von Holmes (1928) als ein brauchbarer Prozess vorgeschlagen worden war.

Relevant ist auch der Höhepunkt der langen Kontroverse über das Alter der Erde am Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurde ein Alter von weniger als 100 Millionen Jahren scheinbar mit äußerster Strenge, d. h. ohne jegliche Anpassungsparameter, auf vier völlig unabhängige Arten nachgewiesen, nämlich aus der Abkühlungsgeschichte der Erde aus einem ursprünglich geschmolzenen Zustand, aus dem Alter der Sonne, wie es durch den ersten Hauptsatz der Thermodynamik eingeschränkt wird, aus der Zeit, die der Weltozean benötigt, um seinen Salzgehalt zu erlangen, und aus dem Zeitpunkt, zu dem sich der Mond von der Erde trennte, wie er aus astronomischen Überlegungen berechnet wird (siehe Richet, 2007). Tait (1885), ein bekannter Physiker und enger Freund Kelvins, veranschaulichte dann die Selbstsicherheit des Theoretikers, indem er behauptete: „Wir sagen: So viel zum Schlimmeren für die Geologie, wie sie gegenwärtig von ihren Hauptautoritäten verstanden wird, denn, wie Sie gleich sehen werden, machen es physikalische Überlegungen von verschiedenen unabhängigen Gesichtspunkten aus völlig unmöglich, dass mehr als zehn oder fünfzehn Millionen Jahre gewährt werden können.“

Vielleicht noch relevanter war der eindeutige Konsens, der in den 1890er Jahren erreicht wurde, als Geologen, die das Alter der Erde beurteilten, Wege fanden, die Anforderungen der Physiker zumindest teilweise zu erfüllen; indem sie ihre geschätzten Mächtigkeiten der stratigraphischen Säule und die durchschnittlichen Sedimentationsraten anpassten, kamen sie zu Altersangaben zwischen 26 und 100 Millionen Jahren. Die große Ironie der Situation bestand also darin, dass dieser Konsens, der spontan – d. h. ohne finanzielle Mittel, sozialen oder politischen Druck – erreicht wurde, um dem neu vorherrschenden physikalischen Paradigma zu entsprechen, nicht einmal zwei Jahrzehnte nach Taits Äußerung in Stücke zerbrach, als radioaktive Datierungen stattdessen auf ein Alter von Milliarden Jahren hinzuweisen begannen (siehe Richet, 2007).

Im Gegensatz zum Kontext früherer Debatten ist es unwahrscheinlich, dass neue grundlegende Prinzipien entdeckt werden müssen, um das Verständnis des Klimas zu verbessern. Wie die im Laufe der Jahre aufgezeigten Grenzen aktueller Klimamodelle zeigen (z. B. Lindzen, 1997; Christy et al., 2018; Lewis und Curry, 2018; McKitrick und Christy, 2020; Mitchell et al., 2020), geht es vielmehr darum festzustellen, welche der getroffenen Grundannahmen und verwendeten Rechenverfahren entweder zu grob oder gar falsch sind und welche Faktoren und Wechselwirkungen in den Simulationen weggelassen oder nicht richtig berücksichtigt wurden.

Die Frage ist keineswegs neu, wurden doch bereits verschiedene Vorschläge dazu gemacht. Ohne hier die Stichhaltigkeit solcher Ansätze diskutieren zu müssen, soll es genügen darauf hinzuweisen, (i) dass auf die ständig nacheilende Wirkung der CO2-Konzentrationen in Bezug auf die Änderungsrate des globalen Eises bereits hingewiesen wurde (z.B., Roe, 2006); (ii) dass der Strahlungsantrieb von CO2 und CH4 in klimatisch sensiblen Zonen und Breitengraden um ein Vielfaches kleiner ist als Änderungen der Sonneneinstrahlung (Soon, 2007); (iii) dass eine Verdopplung der gegenwärtigen Konzentrationen von CO2 und CH4 die Strahlungsantriebe um einige Prozent erhöhen würde, gemäß neueren Berechnungen, die für die fünf häufigsten Treibhausgase aus einem umfassenden Satz von über 333 000 Schwingungsbändern gemacht wurden (Van Wijngaarden und Happer, 2020); (iv) dass die üblicherweise angenommenen Treibhaus-Prozesse tatsächlich stark in Frage gestellt wurden (z. g., Chilingar et al., 2008; Allmendinger, 2017; Hertzberg et al., 2017; Nikolov und Zeller, 2017); (v) dass der Klimawandel aus dem fundamentalen thermodynamischen Blickwinkel der Entropieproduktion in der Atmosphäre wenig untersucht wurde (Delgado-Bonal, 2017); (vi) und dass das Gesamtbild auch in einer breiteren Perspektive umstritten ist (z. B. Hertzberg und Schreuder, 2016; Fleming, 2018; Frank, 2019). In Anlehnung an z. B. Blaauw (2017) wäre es besonders interessant zu prüfen, ob einfachere Modelle, die frei von Treibhausgaseffekten sind, verlässlichere Ergebnisse für längere Zeitspannen als die derzeit betrachteten liefern würden.

5.4 Auf dem Weg in eine neue Eiszeit?

Wie bereits erwähnt, ist ein wichtiges Merkmal, das im Hinblick auf die dynamischen Reaktionen berücksichtigt werden muss, die konstante Zeitverzögerung von 7000 Jahren zwischen den Temperatur- und CO2-Spitzen an den Interglazial-Glazial-Übergängen (Abb. 1). Sie ist viel länger als die Ausgleichszeiten für die CO2-Aufnahme durch den Weltozean, aber ihr konstanter Wert deutet auf Prozesse von einer allgemeinen Reproduzierbarkeit hin, die nicht zu erwarten gewesen wäre.

Im Hinblick auf die Milankovitch-Zyklen ist ein weiteres Problem von besonderer Bedeutung, eine quantitative Erklärung für die beobachteten 1:2-Verhältnisse der Temperaturspitzenbreiten zwischen Zyklus III und den Zyklen II und IV zu finden. Der aktuelle Übergang I in Abb. 1 ermöglichte die Erfindung des Ackerbaus und führte zu den Anfängen und der Ausbreitung der Zivilisation. Mit 13.000 Jahren ist die Halbwertsbreite seines Temperaturpeaks jedoch bereits viel größer als die 7000 Jahre des Zyklus‘ III und nähert sich den 15.000 bis 16.000 Jahren der Zyklen II und IV, was ernsthaft die Frage nach der nächsten Eiszeit aufwirft.

Als man begann, die Gültigkeit der Milankovitch-Zyklen anzuerkennen, ging man allgemein davon aus, dass die Temperaturen seit den späten 1930er Jahren abgenommen hatten (siehe Imbrie und Palmer Imbrie, 1979). Dass die Abkühlung viel länger dauerte als die Erwärmung in den großen Klimazyklen, stellte Kukla (1970), ein Autor, der ebenfalls ein Verfechter der Abkühlungsthese war, in seinen Lößstudien fest. So schlussfolgerten Kukla und Matthews (1972) aus sich ausdehnenden Schneebänken um die Baffin-Insel, aus der die Schifffahrt behindernden Eisspitze um Island oder aus dem Rückzug wärmeliebender Tiere nach Süden, dass „das natürliche Ende unserer warmen Epoche zweifellos nahe ist, wenn man eine geologische Zeitskala betrachtet.“

Im aktuellen Kontext der globalen Erwärmung werden solche Ängste vor einer neuen Eiszeit im Nachhinein sehr leichtfertig geäußert. Nach einem Modell, das auf einer Beziehung zwischen borealer Sommereinstrahlung und CO2-Konzentration basiert, würde die aktuelle Zwischeneiszeit wahrscheinlich noch 50 000 bis 100 000 Jahre andauern, abhängig von der Höhe der anthropogenen CO2-Emissionen (Ganopolski et al., 2016). Selbst wenn ein CO2-Antrieb angenommen wird, dann sollte die Zuverlässigkeit eines solchen Modells jedoch zunächst aus seiner Fähigkeit abgeleitet werden, die jeweiligen Dauer vergangener Eiszeiten quantitativ zu reproduzieren.

Solange eine solche Einschätzung fehlt, kann man stattdessen davon ausgehen, dass die hohe Sensitivität des Klimas gegenüber kleinen Merkmalen der Milankovitch-Zyklen (Abb. 1) es a priori unwahrscheinlich macht, dass die gegenwärtige Warmzeit wesentlich länger dauern sollte als die früheren. In dieser Hinsicht besteht der wichtige Unterschied zwischen heute und der Situation in den 1970er Jahren darin, dass die Abfolge von acht großen Gletscherzyklen während der letzten 800.000 Jahre so gut etabliert ist, dass die präzise Chronologie, die sich aus den Eiskernaufzeichnungen ergibt (Abb. 1), darauf hindeutet, dass ein Beginn der globalen Abkühlung in weniger als ein paar Jahrtausenden beobachtet werden könnte. Es ist zu erwarten, dass die Klimamodelle bis dahin den Grad an Zuverlässigkeit erreicht haben, der für genaue Vorhersagen erforderlich ist. Nichtsdestotrotz bleibt es dabei, dass die Bedrohung durch eine neue eintretende Eiszeit von außergewöhnlichem Ausmaß wäre, wie es bereits in den 1970er Jahren angedacht wurde, und die aktuellen Ängste vor einer globalen Erwärmung ziemlich unbedeutend aussehen lassen würde.

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Link: https://wattsupwiththat.com/2021/05/27/the-temperature-co2-climate-connection-an-epistemological-reappraisal-of-ice-core-messages/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Zur Fragwür­digkeit der Gründe für den angeb­lichen anthropo­genen CO2-Anstieg in der Atmosphäre und seinen möglichen Einfluss auf das Klima

Die Temperaturerhöhungen nach 1900 der Atmosphäre wie der Meere – verursacht durch eine erhöhte Intensität der Sonneneinstrahlung – und die damit verknüpften CO2-Anstiege in der Atmosphäre überlagern den anthropogenen Einfluss deutlich.
Schon alleine aus diesem Grunde – von den fundamentalen Fehlern der Klimamodelle abgesehen – ist der Einfluss der Verbrennung der fossilen Energieträger auf das Klima vernachlässigbar und damit alle Maßnahmen zur Absenkung des anthropogenen CO2-Ausstoßes obsolet.

Fazit
Die Atmosphäre enthält z. Z. etwa 0,041% CO
2 oder 410 ppm. Das entspricht einer Kohlenstoffmenge in der Atmosphäre von 870 Giga Tonnen Kohlenstoff (GtC).
Es gibt CO
2-Naturkreisläufe, die permanent in den Verlauf der CO2-Konzentrationen eingreifen:
Atmung Meere (90 GtC/a), Atmung Pflanzen (55 GtC/a), Atmung Pflanzen und Bodenorganismen (55 GtC/a) von insgesamt 200 GtC/a.
Additiv dazu liegt der weltweite wachsende Anteil aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe bei z. Z. etwa 10 GtC/a bzw. 0,000 47%/a in der Atmosphäre oder 4,7 ppm/a.
Der anthropogene Anteil Deutschlands beträgt z. Z. 2% von 4,7 ppm/a oder 0,09 ppm/a oder 0,000 009%/a in der Atmosphäre, eine in Deutschland mit mehreren Billionen belastete CO
2-Spur, mit deren Abbau Deutschland zur Vermeidung des Verglühens der Erde beitragen will.
Die CO
2-Gehalte in der Atmosphäre werden an mehreren Orten auf der Erde gemessen, am bekanntesten ist auf Mauna Loa auf Hawaii die Keeling-Kurve. Der wiederkehrende jährliche Verlauf lässt auf eine intensive Durchmischung des CO2 mit der Atmosphäre schließen.
Der jährliche mittlere Anstieg der CO
2-Konzentrationen liegt bei allen Messstellen bei etwa 2 ppm/a bzw. 4,3 GtC/a , was etwa die Hälfte des anthropogenen Anteiles von 10 GtC/a ausmacht. Daraus wird abgeleitet, dass die 2.Hälfte des jährlich eingetragenen C-Anteiles von der Biosphäre absorbiert wird. Dabei wird die Betrachtung des Temperaturanstieges in der Atmosphäre und in den Meeren mit seiner Wirkung auf die CO2-Gehalte der Atmosphäre außer Acht gelassen.
Von den Eiszeiten ist aufgrund der starken Temperatur-abhängigen CO
2-Löslichkeit in Wasser eine enge Beziehung zwischen der Temperatur und den CO2-Gehalten in der Atmosphäre bekannt, mit einer Zeitverzögerung für den CO2-Anstieg nach der Temperaturerhöhung von etwa 800 Jahren.
Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass bei Temperaturerhöhungen nach einem Jahr bereits der CO
2-Gehalt in der Atmosphäre ansteigt, stärker jedoch nach etwa 50 Jahren. So konnten nach dem 19. Jahrhundert Temperaturerhöhungen in den Meeren zwischen etwa 0,5/1,0°C gemessen werden, was zu einem freiwerdenden CO2-Potential in dem oberen Meter der Meere von 1385/ 2770 ppm führt bei CO2-Gehalten in der Atmosphäre von 410 ppm.
Ursache für die Temperaturanstiege von den Eiszeiten bis heute sind nachweislich starke Änderungen der Intensität der Sonneneinstrahlung.
Die durch die Sonneneinstrahlung ansteigenden Temperaturen insbesondere der Meere führen zu derartigen CO
2-Zunahmen in der Atmosphäre, dass die aus dem anthropogenen C-Eintrag von 10 GtC/a in die Atmosphäre gelangenden CO2-Mengen von 4,7 ppm/a völlig überlagert werden.
So konnten erwartungsgemäß auch die in der Corona-Zeit abnehmenden C-Einträge in die Atmosphäre von bis zu minus 17% bei den CO
2-Messungen auf Mauna Loa auf Hawaii nicht nachgewiesen werden.
Die wichtigsten Akteure für den sog. „Treibhauseffekt“ sind Wasser und Wolken und nicht die vom IPCC propagierten „CO
2-Klimasensitivitäten“ mit ihrer willkürlichen Einbeziehung des Gesamt-CO2-Gehaltes der Atmosphäre in die Modelle, die weder die Vergangenheit nachvollziehen, geschweige denn die Zukunft voraussagen können.
Um dem anthropogenen CO
2-Gehalt der Atmosphäre von
z. Z. etwa 4,7 ppm CO2/a (0,000 47 %/a)
gerecht zu werden, müssten diese niedrigen CO
2-Gehalt mit den Modellen diskutiert werden, die zudem von den durch die Temperaturanstiege frei werdenden CO2-Gehalte der Atmosphäre völlig überlagert werden.
Ungeachtet all dieser fundamentalen Fehler in den Modellen des IPCC folgt vor allem Deutschland wie die Lemminge dem Ruf des teuersten Klimamissverständnisses aller Zeiten.
Wie schrieb noch das „Wall Street Journal“: „Die dümmste Energiewende der Welt“.

————————–

  1. Aktuelle CO2-Messungen in der Atmosphäre

Das Maß aller Dinge für die Diskussion der CO2-Gehalte in der Atmosphäre sind die seit 1958 durchgeführten CO2-Messungen auf dem Vulkan Maunda Loa auf Hawaii, die sog. Keeling-Kurve.
Bild 1 zeigt die gemessenen CO2-Gehalte von 1958 bis 2020. (NOAA) (1):

Bild 1: CO2-Messungen Mauna Loa seit 1958

Die Hypothese lautet, dass der CO2-Anstieg in der Atmosphäre seit der Industrialisierung zu 100% auf den Menschen zurückzuführen sei. (2)
Ferner wird angenommen, dass der Austausch von CO
2 zwischen Atmosphäre, Ozean und Biosphäre vor der Industrialisierung zu einem quasi stabilen Klimazustand geführt hätte, der erst durch die anthropogenen Quellen aus der Kontrolle geraten sei. (3)
Die schwarze Linie in
Bild 1 zeigt den Trend, die rote Linie die Messwerte. Die Sägezähne verdeutlichen den Einfluss der Biosphäre (Photosynthese etc.) auf die jährlichen Schwankungen der CO2-Gehalte der Atmosphäre mit einem Maximum jeweils im Mai und einem Minimum im September (vgl. auch später).
Der durchschnittliche CO
2-Anstieg lässt sich zwischen 1970 und 2000 zu etwa 1,5 ppm/a und zwischen 2000 und 2020 zu etwa 2,1 ppm/a abgreifen.
Die kurzzeitigen Schwankungen weisen auf eine unmittelbare schnelle Durchmischung des CO
2-Gases mit der Atmosphäre hin.
Die Erdatmosphäre enthält z.Z. etwa 410 ppm CO
2 (0,041%). Über das Gewicht der Atmosphäre errechnet sich über die „CO2-Bilanz der Atmosphäre“ eine C-Menge von 870 Giga Tonnen Kohlenstoff (GtC) in der Atmosphäre. 1 ppm entspricht also bei vollkommener Durchmischung von CO2 in der Atmosphäre (vgl. später) bilanzmäßig 2,12 GtC.
Die jährlichen CO
2-Kreisläufe von insgesamt etwa 210 GtC setzen sich etwa wie folgt zusammen:

Tafel 1

Zu diesen Quellen und Senken kommt additiv die CO2-Menge aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe hinzu, die z.Z. um 10 GtC/a liegt. Von diesen CO2-Kreisläufen kann nur der anthropogene Anteil gemessen werden.
Der anthropogene CO2-Anteil d) errechnet sich über die „CO2-Bilanz der Atmosphäre“ zu 4,7 ppm CO2/a oder 0,000 47%/a in der Atmosphäre.
Im Übrigen liegt der Anteil Deutschlands an der weltweiten Verbrennung fossiler Brennstoffe bei 2% von 4,7 ppm CO2/a. Das entspricht 0,09 ppm CO2/a oder 0,000 009%/a in der Atmosphäre – eine mit mehreren Billionen € belastete CO2-Spur, mit deren Abbau Deutschland helfen will, die Erde vor dem Verglühen zu retten.

Bild 2: Temperatur- und CO2-Entwicklung Erde

Bild 3: CO2-Messugen Alaska, Mauna Loa (Hawai) und Tasmanien

Eine historische Betrachtung des Verlaufes des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre und der Temperatur in den letzten 600 Mio. Jahren gibt eigentlich keine Veranlassung, sich mit derartigen Spuren von CO2 zu beschäftigen (Bild 2), zumal die CO2-Gehalte in der Atmosphäre Spitzenwerte bis 7 000 ppm erreichten bei lebenswerten Temperaturen. Die CO2-Gehalte lagen noch nie so niedrig wie heute und dennoch soll bei ihrem Anstieg die Erde verglühen. (vgl. auch später)
Ein Zusammenhang zwischen dem CO
2-Gehalt in der Atmosphäre und der Temperatur gibt es nicht.
Im Übrigen kann in Anbetracht von
Bild 2 ein Gleichgewicht bzw. ein stabiler Klimazustand eher als fiktive Annahme bezeichnet werden. Die Diskussion eines CO2-Gleichgewichtspartialdruckes zwischen Atmosphäre und Meere ist also wenig hilfreich und kann es nur begrenzt geben (vgl. später).
(Wird der weltweite C-Anfall aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe auf die Summe der CO
2-Kreisläufe von 210 GtC/a bezogen, errechnet sich ein Anteil von 4,7%. Der Anteil der natürlichen Prozesse a) bis c) beträgt dann etwa 95%.)
Abgesehen von dem messbaren menschlichen Einfluss über die fossile Verbrennung sind die physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse, die den gigantischen CO
2-Kreislauf steuern, äußerst komplex.
Daher ist es schwer zu bestimmen, was mit den anthropologischen Emissionen geschieht. Hinzu kommt ein Anstieg der Temperatur auf der Nordhalbkugel vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute von rd. 1,5 °C, ebenso ist die Wassertemperatur gestiegen (vgl. später).
Daher muss die stark Temperatur-abhängige CO
2-Löslichkeit in Wasser in die Betrachtungen des CO2-Anstieges in der Atmosphäre einbezogen werden.
Andere Einflussgrößen auf die CO
2-Gehalte in der Atmosphäre wie vulkanische Ausgasungen, Temperatur-Phänomene wie El Nino, La Nina, etc. werden hier nicht in die Betrachtung einbezogen.
Nun hat sich herausgestellt, dass die Keeling-Kurve nicht repräsentativ ist für die jährlichen globalen CO
2-Schwankungen (Bild 3). (4)
So zeigen Messstationen in hohen Breitengraden der nördlichen Hemisphäre eine viel größere Amplitude (Alaska) als Mauna Loa auf Hawaii.
Im Gegensatz dazu zeigen Messstationen in hohen Breiten der südlichen Hemisphäre (Tasmanien) kaum Sägezahnmuster. So ist im Norden der Nordhalbkugel durch die ausgedehnten Wälder ein stärkerer jahreszeitlicher Einfluss als in vergleichbaren Breitengraden der südlichen Hemisphäre erkennbar, wo es kaum Vegetation gibt.
Die Zyklusbreite in Alaska beträgt fast 20 ppm, die auf Hawaii 7 ppm und die in Tasmanien 1 ppm, letzteres allerdings mit einer Phasenverschiebung durch die Verschiebung der Jahreszeiten um 6 Monate. (4)
Das bedeutet, dass die jährlichen CO
2-Schwankungen auf den beiden Hemisphären Nord- und Südhalbkugel unterschiedlich verlaufen, wenn auch die jährlichen CO2-Anstiege gleich sind.
Fakt ist der jährliche Anstieg des CO
2-Gehaltes der Atmosphäre von etwa 2 ppm/a bzw. 4,3 GtC/a auf der Nord- wie auf der Südhalbkugel, also etwa halb so hoch wie der CO2-Anteil aus der Verbrennung der fossilen Brennstoffe von 10 GtC/a.
Daher wird davon ausgegangen, dass von den 10 GtC/a etwa die Hälfte in der Atmosphäre verbleibt bei einer Verweilzeit von etwa 4 Jahren, die restliche Hälfte wiederum hälftig vom Meer aufgenommen wird und hälftig über die Biosphäre (Photosynthese, Atmung und Zersetzung Bodenorganismen) absorbiert wird, was zu einer Begrünung der Erde führt. (5)

Diese bilanzmäßige Betrachtung der CO2-Verteilung zieht nicht in Erwägung, dass durch die Erwärmung einschließlich der Meere eine gewaltige CO2-Menge freigesetzt werden kann.
Daher wird im Folgenden die Frage der Wirkung des Temperatur-Anstieges einschließlich der Meere auf den CO2-Anstieg in der Atmosphäre abgeschätzt.

  1. Abhängigkeit der CO2-Löslichkeit in Wasser von der Temperatur

Die Löslichkeit von CO2 in Wasser hängt nicht nur von den Temperaturen sondern auch vom CO2-Partialdruck in der Atmosphäre ab. Ist z.B. der Partialdruck des CO2 in der Atmosphäre höher als der des Wassers, löst sich CO2 in Wasser und umgekehrt, wenn auch eine ständige Gleichgewichtseinstellung der CO2-Partialdruckes nicht zu erwarten ist (vgl. später).

CO2-Löslichkeit in Wasser:

Daraus errechnet sich im Temperaturbereich von 15-20 °C eine Löslichkeitsveränderung von 0,06 g CO2/kg H20/bar je Grad C.
Wird die Wasseroberfläche der Erde mit 360 570 000 km2 angenommen und eine Temperaturerhöhung für den oberen Meter der gesamten Wasseroberfläche von 15 auf 15,5/16 °C (durchschnittliche Wassertemperatur in der oberen Schicht: 16,3°C – vgl. später), so würde im Gleichgewichtszustand eine CO2-Menge von

frei. Die Erdatmosphäre enthält bei 410 ppm bzw. 870 GtC.
Das ist ein gewaltiges, möglicherweise freiwerdendes CO2-Potential. Auf die Wirkung von Hydrogencarbonationen im Meer und deren Wirkung auf die Löslichkeit von CO2 im Meer soll hier nicht näher eingegangen werden.
Natürlich wird sich die Wassertemperatur an den Polen um 0 °C bewegen, am Äquator deutlich höher liegen (vgl. später).

  1. Messungen der CO2-Gehalte in der Atmosphäre vom Eiszeitalter bis in die Gegenwart

Vor etwa 2 Mio. Jahren begann die Eiszeit.
Von Untersuchungen an Eisbohrkernen ist bekannt, dass die CO2-Gehalte in der Atmosphäre aufgrund des Temperatur-abhängigen CO2-Lösungsverhaltens in Wasser dem Temperaturverlauf folgen, jedoch mit einer Verzögerung von etwa 800 Jahre (Bild 4).

Bild 4: Temperatur- und CO2-Messungen an einem Eisbohrkern aus der Antarktis

Der Übergang von CO2 vom Meer in die Atmosphäre beruht einerseits auf der Langsamkeit der Temperaturveränderung des Meeres über einen langen Zeitraum (etwa 800 Jahre), andererseits ist davon auszugehen, dass die Meere in diesem langen Zeitraum bis in große Tiefen erwärmt wurden, was zu hohen Veränderungen der CO2-Gehalte in der Atmosphäre in den Kaltzeiten von etwa 180 ppm auf etwa 280 ppm in den Warmzeiten führte. Dabei wird davon ausgegangen, dass die in den Warmzeiten gemessenen CO2-Gehalte durch Gasverluste bei der Beprobung und der Analyse in Wirklichkeit höher lagen.
Eisbohrkerne können schnelle An- und Abstiege der CO
2-Konzentration in der Atmosphäre innerhalb von 100-500 Jahren nicht auflösen. (6)
Es stellt sich die Frage, wie der z.B. auf Mauna Loa gemessene Anstieg der CO
2-Gehalte zu erklären ist – ob anteilmäßig über einen anthropogenen Anteil oder über einen Temperaturanstieg – , schließlich können die gemessenen CO2-Anstiege in den Eisbohrkernen nicht als Maß für eine kurzzeitige Veränderung der Temperatur mit ihrem Einfluss auf die CO2-Gehalte in der Atmosphäre herangezogen werden.

Dazu wurden jüngere Untersuchungen zur Beantwortung dieser Frage ausgewertet. So zeigen Messungen einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem Temperaturanstieg vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1990 und der zugehörigen CO2-Entwicklung (Bild 5). (7)

Ursache für den Temperaturanstieg ist die Zunahme der Intensität der Solaren Einstrahlung, worauf in einem der folgenden Kapitel näher eingegangen wird.
In Bild 5 sind die Längen der Sonnenzyklen, die atmosphärischen CO2-Konzentrationen sowie die globalen Temperatur- Anomalien von 1860 – dem Ende der Kleinen Eiszeit – bis 1990 dargestellt.
Von 1890 bis 1945 nahm die Intensität der Sonnenzyklen zu, begleitet von einer Zunahme der globalen Temperaturen um etwa 0,4°C.
Von 1945 bis etwa 1970 wurde es plötzlich kälter, begleitet von einer geringeren Sonnenaktivität. Wissenschaftler beschworen damals sofort den Beginn der neuen Eiszeit, was von allen Medien übernommen wurde mit einem prognostizierten Temperaturabfall bis 2021 von 6°C und Eisbergen bis Portugal.
Aber die Sonne verstärkte von 1975 bis 1995 wieder ihre Zyklen, verbunden mit einem Anstieg der Temperaturen um etwa 0,3°C und einer parallelen Zunahme der CO2-Gehalte in der Atmosphäre.

Bild 5: Einfluss einer Temperaturänderung auf den CO2-Anstieg in der Atmosphäre

Diese Darstellung beweist, dass nach Änderung der Temperatur bereits unmittelbar ein leichter CO2-Anstieg feststellbar ist (Oberflächenwasser), intensiv aber nach knapp 50 Jahren.
Es lohnt sich auch einen Blick auf die ab 1979 mit Satelliten gemessenen Temperaturen der globalen unteren Atmosphäre (Bild 6).

Bild 6: Satellitenmessungen der Temperaturen der unteren globalen Atmosphäre

Zunächst ist durch die zahlreichen El Nino-Temperaturspitzen ein Temperaturanstieg von 1979 bis 2020 nur schwer abzugreifen. Vertretbar wäre aber ein Anstieg um 0,75 °C, der im Übrigen der Aussage von HADCRUT4 mit 0,85°C für die Zeit von 1969 bis 2020 gut entspräche.
Aus diesen beiden diskutierten Zeiträumen (Bild 5 und 6) ergäbe sich dann ein Gesamttemperaturanstieg von Ende des 19. Jahrhunderts bis heute von etwa
0,5 + 0,85 = 1,35 °C.
Dieser Temperaturanstieg kann nicht gleichgesetzt werden mit den Temperaturen der Meere.
In den Ozeanen existiert eine durch Wind und Wellen gut durchmischte und warme Deckschicht von rd. 75 m. (8) Diese Deckschicht hatte im 20.Jahrhundert eine Durchschnittstemperatur von 16,3 °C (im Gegensatz zur Landtemperatur von 11,1 °C). Nach Angaben der NOAA hat sich die Temperatur der Ozeane oberflächlich in den letzten 150 Jahren um 0,7 °C erwärmt.
Die Durchwärmung der Oberflächenschicht des Meeres kommt vermutlich durch die Durchdringung des Sonnenlichtes bis zu einer Tiefe von 200 m zustande.(9) Der Austausch mit dem tiefen Ozean, der rd. 50 mal mehr Kohlenstoff gespeichert hat, erfordert Zeiträume von etwa 800 Jahren.
Interessant ist, dass in der Luft über den Warmwasserzonen über 50 ppmv höhere CO2– Konzentrationen und über den kalten Zonen über 50 ppmv niedrigere Werte gemessen wurden, was einen ständigen Austausch dieser Konzentrationen zur Folge hat. (10)
Das Klimasystem kann sich daher niemals im Gleichgewicht befinden. Für die ständige Unberechenbarkeit des Klimas sorgt schon die Variabilität des Wasserdampfes während des Tages und die Bildung von Wolken etc.
Gezielte Messungen der Meerestemperaturen gibt es erst seit 2005 (ARGO Flotte).
Auch die Messungen auf See zeigen eine Erwärmung der Ozeane um im Mittel etwa 0,5°C mit fallender Tendenz am Ende des Hiatus (Bild 7).

Bild 7: Messungen der Meerestemperaturen 2015 bis 2018

Dabei weist die Nordhalbkugel mit Erwärmungsspitzen bis über 1 °C höhere Temperaturen aus als die Südhalbkugel.
Andere Untersuchungen zeigen eine noch kürzere Ansprechzeit zwischen Temperaturerhöhung und CO2-Anstieg in der Atmosphäre. Die Auftragung des CO2-Anstieges auf der Basis der Messungen auf Mauna Loa (grün), der Temperaturmessungen an der Meeresoberfläche (HaDSST3) (blau) und der Lufttemperatur (HadCRUT4) (rot) zeigen bereits Ansprechzeiten für CO2-Anstiege in der Atmosphäre von nur etwa 12 Monaten nach Temperaturveränderungen (Bild 8). (11)
Alle Werte beruhen jeweils auf Monatsmittelwerten und zeigen die Differenz zwischen den Mittelwerten der letzten 12 Monaten und den Mittelwerten der vorherigen 12 Monate.

Bild 8: Messungen der CO2-Konzentrationen der Atmosphäre Mauna Loa (grün), der Temperaturen der globalen Meeresoberfläche (blau) und der globalen Lufttemperaturen (rot)

Auch von anderen Untersuchungen sind Ansprechverhalten von wenigen Monaten bekannt. (12)
Es stellt sich also die Frage, ob der Austausch von CO
2 zwischen Atmosphäre, Ozean und Biosphäre vor der Industrialisierung zu einem quasi stabilen Klimazustand führen konnte, der erst durch die anthropogenen Quellen aus der Kontrolle geraten ist und ob die Hälfte des anthropogenen C-Eintrages von 10 GtC/a zu einem Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre führen kann.

  1. Minderung der CO2-Emissionen durch die Corona-Krise und mögliche Auswirkung auf die CO2-Gehalte in der Atmosphäre

Forscher schätzen den Rückgang der CO2-Emissionen in der Corona-Krise bis auf – 17% gegenüber 2019 auf der Basis von Auswertungen von 70 Ländern. (1)
Wie erwähnt lautet die Hypothese, dass von den 10 GtC/a etwa die Hälfte in der Atmosphäre verbleibt (rd. 5 GtC oder 2 ppm), die andere Hälfte hälftig von der Biosphäre und den Ozeanen aufgenommen wird.
Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, ob die verminderten CO
2-Emissionen durch Corona bei den Messungen in Mauna Loa sichtbar werden können.
In
Bild 9 sind die in der Corona-Zeit angefallenen täglichen, wöchentlichen und monatlichen CO2-Messdaten von 2019 -Juni 2020 aufgetragen. (1)

Bild 9: CO2-Messungen Mauna Loa Mai 2019 bis Juni 2020

Auch hier werden die jährlichen, durch die Biosphäre ausgelösten CO2-Schwankungen sichtbar.
CO2 ist ein gut durchmischtes Gas und ist gleichmäßig in der Atmosphäre verteilt, wenn auch in ihren Konzentrationen unterschiedlich in verschiedenen Breiten (Bild 3).
Die NOAA, die für die CO2-Messungen verantwortlich zeichnet, schätzt die Zeitverzögerung zwischen CO2-Emissionen und der Messung auf Mauna Loa auf wenige Wochen.
Die Messungen auf Mauna Loa zeigen nun, dass eine Verminderung der CO2-Gehalte durch Corona in den Messergebnissen bis Juni 2020 nicht sichtbar wird.
Der leichte Rückgang in Februar /März 2020 ist jedes Jahr sichtbar (Bild 10). (13)

Bild 10: CO2-Messungen Mauna Loa von Juni 2019 bis April 2020

Wäre denn eine Abnahme der gemessenen CO2-Gehalte auf Mauna Loa überhaupt zu erwarten gewesen?
Wie bereits ausgeführt, liegt der jährliche anthropogene C-Eintrag über fossile Brennstoffe in die Atmosphäre bei 10 GtC, bei einer Gesamt-Kohlenstoff-Menge von 870 GtC oder 410 ppm CO
2.
Wenn nun 10 GtC der Atmosphäre entnommen würden, entspräche dies bilanzmäßig einer Minderung von 4,7 ppm (vgl. Kapitel 1).
Eine Verminderung des C-Eintrages bis 17% durch Corona entspräche dann einem Abbau von
0,17 x 4,7 ppm = 0,8 ppm,
der wohl gerade hätte sichtbar sein müssen
(Bild 9).
Dies ist aber nicht der Fall, die CO
2-Gehalte steigen in den in Betracht kommenden Monaten sogar stärker an als in 2019.
Im Mai 2019 liegen nach
Bild 9 die CO2-Gehalte noch um 415 ppm, bereits im Juni 2019 abfallend, während im Mai 2020 die CO2-Gehalte im Mittel auf etwa 417 ppm ansteigen mit sogar Ausreißern von über 418 ppm, wobei eine Abnahme der CO2-Gehalte im Juni 2020 im Gegensatz zu 2019 nicht zu erkennen ist.
Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Anstieg der CO
2-Gehalte in der Atmosphäre nicht auf den anthropogenen CO2-Eintrag zurückzuführen ist sondern andere Einflussgrößen wie ein Temperaturanstieg der Meere für den CO2-Anstieg verantwortlich zeichnen.
Ein kurzer Abriss zum Einfluss der solaren Einstrahlung auf die Temperaturentwicklung auf der Erde

Da die Temperaturentwicklung auf der Erde mit der Betrachtung der CO2-Gehalte in der Atmosphäre eng verknüpft ist, wird im Folgenden der überragende Einfluss der Sonneneinstrahlung auf die Erdtemperatur näher betrachtet werden.
Die Veränderung in der Erdbahngeometrie wird durch wechselseitige Gravitationskräfte im System Sonne-Erde-Mond hervorgerufen. Sie ändern die Form der elliptischen Erdbahn (Exzentrizität) um die Sonne mit einer Periode von 100 000 Jahren (Abbildung der Eiszeiten:
Bild 4), die Neigung der Erdachse zur Umlaufbahn (21,8 bis 24,5°) mit einer Periode von etwa 41 000 Jahren (Schiefe der Ekliptik), während die Tag- und- Nacht- Gleiche auf der elliptischen Umlaufbahn etwa nach 19 000-23 000 Jahren wieder dieselbe Position auf der Ellipse einnimmt (Präzession).
Durch diese geometrischen Veränderungen wird die Stärke der Sonneneinstrahlung auf die Erde massiv verändert.
Neben der Veränderung der Erdbahngeometrie ändert auch die Sonne die Intensität ihrer ausgehenden Strahlung durch Strömungsvorgänge im Inneren der Sonne (Magnetfeld).
Die Änderungen der ausgehenden Sonnenstrahlung unterliegen mehreren kürzeren und längeren Zyklen:

Wie bereits dargelegt wurde (Bild 5), ist die Sonnenaktivität auch für kurzzeitige Veränderungen des Erdklimas verantwortlich.
So zeigt Bild 11 (14) die Entwicklung der Schwabe-Zyklen seit etwa 1600 (dem Beginn der Aufzeichnungen) mit deutliche Schwankungen in der Sonnenaktivität.

Bild 11: Entwicklung der Schwabezyklen nach 1600

Es gab im Laufe der Jahrhunderte deutliche Einbrüche im 17. Jahrhundert – das Maunder-Minimum –, um 1800 – das Dalton-Minimum – wie auch am Ende des 19.Jahrhunderts – die sog. „Kleine Eiszeit“ (vgl. auch später Bild 13).
Diese Einbrüche der Sonnenaktivität führten zu starken Abfällen der Erdtemperaturen, Der von der NASA prognostizierte niedrige 25. Solare Zyklus deutet in die gleiche Richtung. Der zu erwartende 25. Zyklus wird als der schwächste der letzten 200 Jahren angesehen.
Auch die in Bild 5 ausgewiesenen Längen der Sonnenzyklen zwischen 1850 und 1900 ebenso wie der Anstieg bis 1945, der kurze Abfall zwischen 1945 und 1970 und der erneute Anstieg nach 1970 sind in Bild 11 zu erkennen.
Schließlich zeigt Bild 12 (15) den Gleichlauf von Sonneneinstrahlung in W/m2 und dem Temperaturverlauf auch über das Jahr 2000 hinaus.

Bild 12: Solare Sonneneinstrahlung und Temperaturverlauf

Bild 13 schließlich zeigt den Temperaturverlauf nach der letzten Eiszeit.

Bild 13: Warmphasen nach der letzten Eiszeit

Die „Little Ice Age“ spiegelt nach dem Mittelalter den Einbruch der Solaren Zyklen nach Bild 11 wider. Außerdem zeigt Bild 13 nach der letzten Eiszeit einen ständigen Wechsel von wärmeren und kälteren Phasen. Die jetzige Warmphase ist die kälteste der sechs Warmphasen nach der letzten Eiszeit.
Ausgerechnet in dieser jetzigen Warmphase bezeichnet das IPCC den Temperaturanstieg als ein apokalyptisches Ereignis durch einen vom Menschen verursachten CO
2-Anstieg, obwohl alle Warmphasen davor ohne menschliches Zutun wärmer waren als die jetzige – was an Absurdität nicht zu überbieten ist.

  1. Einordnung der Wirkung des menschlich verursachten CO2-Ausstosses in die bekannten, den CO2-Gehalt bestimmenden Größen

Die CO2-Gehalte in der Atmosphäre und ihre CO2-Kreisläufe setzen sich etwa wie folgt zusammen (vgl. Kapitel 1):

Tafel 2

In 1970 lag der anthropogene Anteil über die C-Verbrennung noch bei etwa 5 GtC/a (Bild 5), in 2020 bei 10 GtC/a. Das entspricht nach der „CO2-Bilanz der Atmosphäre“ (vgl. Kapitel 1: 1 ppm entspricht 2,12 GtC) einer Zunahme von 2,3 ppm CO2/a in 1970 auf 4,7 ppm CO2/a (0,000 47%/a) in 2020, in 50 Jahren also ein Zuwachs von 0,05 ppm CO2/a (0, 000 005%/a in der Atmosphäre).
Nun soll ausgerechnet der kleinste Teilnehmer dieses CO
2-Kreislaufes, der anthropogene Anteil von z.Z. 4,7 ppm/a mit einer jährlichen Zunahme von 0,05 ppm CO2/a in einem Umfeld von nicht messbaren Teilnehmern a) bis c) das Maß aller Dinge für die Veränderung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre darstellen, obwohl die Temperaturen einschließlich der Meere massiv angestiegen sind mit einem möglichen freiwerdenden CO2-Potential aufgrund der mit steigender Temperatur abnehmenden CO2-Löslichkeit von 1385/2770 ppm CO2 bei einer Temperaturerhöhung von 0,5/1°C im Bereich 15-16°C (vgl. Kapitel 2).
Hervorzuheben ist auch, dass nach den CO
2-Messungen in der Atmosphäre auf Mauna Loa der CO2-Gehalt von 1970 bis 2020 um 87 ppm entsprechend 1,74/a angestiegen ist (2000 bis 2020 um 2,1 ppm/a) (vgl. Kapitel 1). Damit steigt der gemessene CO2-Gehalt der Atmosphäre deutlich stärker an als der aus der „CO2-Bilanz der Atmosphäre“ errechnete Wert von 0,05 ppm/a. Dies ist ein weiterer deutlicher Hinweis auf den die CO2-Gehalte der Atmosphäre bestimmenden Einfluss der Temperatur.
Von allen möglichen Einflussgrößen auf den CO
2-Anstieg in der Atmosphäre unterliegen nur folgende Größen tatsächlichen Messungen:

a) CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre
b) CO
2-Mengen aus Verbrennung
c) Messungen der Temperaturveränderungen von Atmosphäre und Meere mit der Folge von beträchtlichen CO
2-Freisetzungen
d) Messung der solaren Einstrahlung und ihre Wirkung auf die Temperatur der Atmosphäre und der Meere

Wenn davon ausgegangen wird, dass der Austausch von CO2 zwischen Atmosphäre, Ozean und Biosphäre vor der Industrialisierung zu einem stabilen Klimazustand geführt hat, der erst durch die zusätzlichen menschlichen Quellen aus der Kontrolle geraten sei, so ist das durch nichts zu begründen.
Aufgrund der gegebenen Messmöglichkeiten können nun folgende Aussagen getroffen werden:
1. ein durch die Corona- Krise zu erwartender leichter Einbruch der auf Mauna Loa gemessenen CO2-Gehalte kann nicht gefunden werden, was auf einen ausschließlichen CO2-Anstieg durch die Temperaturerhöhung der Atmosphäre wie der Meere hindeutet
2. es werden nach dem Ende des 19.Jahrhunderts bis heute deutliche Temperaturanstiege sowohl der Atmosphäre als auch der Meere durch die Veränderung der Sonneneinstrahlung gemessen mit einem erheblichen Anstieg der in der Atmosphäre gemessenen CO2-Gehalte.
3. eine Aussage zum Anstieg der CO2-Gehalte in der Atmosphäre durch anthropogene Maßnahmen können ohne Berücksichtigung der Temperatur- und CO2-Anstiege nicht gemacht werden

  1. Zur angeblichen Wirkung von CO2 auf das Klima und die Haltung Deutschlands

Die wichtigsten Akteure für den sog. „Treibhauseffekt“ sind Wasser und Wolken, nicht das vom IPCC anhand von zwischen etwa 0 und 5,8 °C gemessenen „CO2-Klimasensitivitäten“ (Ausmaß der Erwärmung bei CO2-Verdoppelung) – dem „Heiligen Gral“ der Klimawissenschaft – mit einer willkürlichen Einbeziehung von z.Z. 3°C als „best guess“ in die Modelle, die die Vergangenheit nicht nachvollziehen können, wohl aber unter Beschwörung des Weltunterganges bei steigenden CO2-Gehalten die Zukunft voraussagen wollen. (vgl. auch (16,17))
Schließlich wird auch noch der Gesamt-CO
2-Gehalt der Atmosphäre in die Modelle eingebaut und nicht der anthropogene Anteil von weltweit
z.Z. etwa 4,7 ppm CO
2/a (0,000 47%/a),
um dessen Anstieg und Einfluss auf das Klima es doch letztlich geht, der aber von den genannten Einflussgrößen auf die Temperaturentwicklung der Atmosphäre wie der Meere und damit von der stark temperaturabhängigen CO
2-Löslichkeit in Wasser völlig überlagert wird.
Schließlich darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Wirkung von CO
2 in der Atmosphäre auf den sog. Treibhauseffekt nie gemessen werden konnte, geschweige denn den Einfluss des weltweiten anthropogenen Anteiles von 4,7 ppm/a, da es auch einen Treibhauseffekt aus thermodynamischen Gründen (2. Hauptsatz der Thermodynamik: Wärme fließt nur von warm nach kalt) nicht geben kann. Außerdem würden 410 ppm (0,041%) CO2 in der Atmosphäre mengenmäßig nicht ausreichen, um eine Wärmemenge von 342 W/m2 zur Erde zurückzustrahlen (IPCC), geschweige denn von 4,7 ppm (0,000 47%) CO2/a.
Ungeachtet dieser fundamentalen Fehler folgt Deutschland unterstützt von all den Nutznießern dieser mit den CO
2-Gehalten verknüpften Energiewende einschließlich einer Reihe von profitierenden Klimaforschern wie die Lemminge dem Ruf des teuersten Klimamissverständnisses aller Zeiten. Schließlich basiert die Angst vor dem Weltuntergang ausschließlich auf diesen untauglichen Modellergebnissen und hat inzwischen ungeahnte emotionale Höhen erreicht, selbst die Kirchen sprechen vom Höllenfeuer.
Zudem werden in Deutschland wie in der EU ständig neue Restriktionen zur Verminderung des CO
2-Ausstosses erfunden bei einer Verantwortlichkeit Deutschlands für
0,09 ppm CO
2/a (0,000 009%/a),
obwohl bei den gemessenen Temperaturerhöhungen der Meere von z.B. je 0,5/1 °C 1385/2770 ppm CO
2 (15-16°C) frei werden.
Für diese lächerliche Verantwortlichkeit gibt Deutschland freiwillig 6-8 Billionen € aus (18),
die Welt lacht.
Dennoch strebt Bundeswirtschaftsminister Altmaier zu ständig schärferen Klimamaßnahmen in seiner jüngsten „Charta Klimaneutralität und Wirtschaft“: mindestens 65% alternativen Energien in 2030, Klimaneutralität in 2050, d.h. auch für alle Sektoren.
Dabei entgeht ihm, dass durch die E-Mobilität oder die kürzlich propagierte „Wasserstofftechnologie“ der Strombedarf von heute im Mittel etwa 69 GW um 39 GW auf 108 GW (19) bzw. von 69 GW um 75 GW auf 144 GW (20) angehoben werden müsste.
Aber das würde immer noch nicht reichen, schließlich müssen auch noch die anderen Sektoren wie Verkehr, Industrie, etc. auf alternative Energien umgestellt werden, denn die Stromerzeugung bestimmt nur zu knapp 40% den CO
2-Austoß Deutschlands.
Auch die EU ist dabei, in ihrer Zielsetzung kräftig nachzusteuern: bis 2030 soll der CO
2-Ausstoss nun nicht mehr nur um 40% verglichen mit 1990 vermindert werden sondern um mindestens 55%, mit Klimaneutralität in 2050. Dafür sollen von dem 750 Milliarden € umfassenden Wiederaufbaufond 37% oder 278 Milliarden € in den „Green Deal“ fließen.
Auch die Autohersteller sollen die Emission ihrer Neuwagen nicht mehr nur um 37,5% verglichen mit 2021 verringern, die Kommission erwägt eine Anhebung sogar auf 50%.

Deutschland – wie die EU – sind dabei, sich von jeglicher Diskussion auf der Basis von Fakten zu verabschieden und erstarren in einer Emotionalität im Stile einer Friday-for-Future-Bewegung.
Für das tragische Ende Deutschlands wird am Ende die nicht funktionierende Energiewende stehen, denn wo soll nach Stillsetzung der Kern- und Kohlekraftwerke nachts bei Windstille der Strom herkommen (von 14-tägigen Dunkelflauten abgesehen) – ausreichende Stromspeicher kann es nicht geben.
Stromstillstände wie in Australien und wie jetzt in Kalifornien (21) sind vorhersehbar, die deutsche Industrie hat dann keine Chancen mehr, leider auch nicht die deutsche Gesellschaft.
Hier fällt einem nur noch die Aussage des „Wall Street Journal“ ein: „Die dümmste Energiewende der Welt“.
Es gibt dennoch auch Erfreuliches zu berichten: die Niederlande ist zu der Erkenntnis gelangt, dass für die Garantie der Stromversorgungssicherheit ab 2030 Kernreaktoren erforderlich sind („Die Welt“, 26.10.2020).
Quellen
1. De Vos, Rob: „CO
2 und Corona“; EIKE, 29.07.2020
2. IPCC Synthesis Report 2014
3.
Schönwiese “Klimatologie”, 3.Auflage Ulmer Verlag 2008
4. Schönfeld, Ch.: „Der globale Kohlenstoff- Haushalt: schöne Zahlen, vorgetäuschtes Vertrauen, aber höchst fragwürdig“, Teil 3; EIKE 13.06 2020
5. Lüdecke, H-J: „Was Sie schon immer über CO
2 wissen wollten; Teil 3 – der globale CO2-Kreislauf“; EIKE, 12.08 2019
6. Van Hoof et al.: Tellus 57 B, 2005, S. 351-355
7. Döhler, K.D.: „Sonnenzyklen, globale Temperatur und atmosphärische CO
2-Konzentrationen seit Beginn der Industrialisierung“; EIKE, 04.09.2020
8. Roedel „Die Atmosphäre“, 2.Auflage 1992, Springer, Seite 346
9. Vögele, P.: „Der C-Kreislauf – ein umfassender Ansatz“; EIKE, 21.08.2017
10.
Scripps Institute, Seawater CO2 Data, published by C.D. Keeling, 1957-1963
11.
Macrae, A.; J.D`Aleo: „Die wirkliche Klimakrise ist nicht die globale Erwärmung, sondern die globale Abkühlung und vermutlich hat sie bereits begonnen“; EIKE,05.03.2020
12. Schönfeld, CH.: „Der globale Kohlenstoffhaushalt: schöne Zahlen, vorgetäuschtes Vertrauen, aber höchst fragwürdig“; EIKE, 12.06.2020
13. Köhler, M,: „Ergebnisse der CO
2-Messung am Mauna Loa (Hawai), Update: 07.07.2020
14. Allon, C.: „Einsetzendes Grand Solar Minimum“, EIKE, 30.08.2020
15. Bastardi, J.: „Einige Gründe, hinsichtlich Klimaalarm skeptisch zu sein“; EIKE, 17.06.2019
16. McKitrick, R.: „All jene Prophezeiungen bzgl. eines sich erwärmenden Klimas haben plötzlich ein großes Problem“; EIKE, 16.09 2020
17. Zuiderwijk, E.: „Das Wirrwarr der Klimamodelle“; EIKE, 04.07.2020
18. Beppler, E.: „Der industrielle Niedergang Deutschlands wird nun durch den Beschluss des Bundestages zum Kohleausstieg besiegelt, obwohl die Wirkung von CO
2 auf den sog. Treibhauseffekt marginal ist“, EIKE, 26.03.2020
19. Beppler, E.: „Der Kohleausstieg ist im Sinne einer Absenkung des CO
2-Ausstosses ein Flop – und nun wird auch noch der Hype um die E-Mobilität zum Flop – quo vadis Industrieland Deutschland“; EIKE 06.05.2019
20. Beppler, E.: „Der Stoff hat das Zeug zu einem Hollywoodstreifen (BWMi, Juni 2020)“; EIKE, März 2020
21. Lehr, J.: „Die Stromausfälle kommen“; EIKE, 13.09.2020




Unbequeme Wahrheiten: Die biologisch-geologische CO2-Sackgasse

Die Wissenschaft, so behaupten es die meisten Medien, sei sich in der Frage des Klimawandels weitgehend einig: Der Mensch sei dabei, das Klima in katastrophaler Weise zu destabilisieren. Die Anhänger der Theorie vom menschengemachten Klimawandel (AGW, Antrophogenic Global Warming) sehen als Hauptursache hierfür die Verbrennung fossiler Rohstoffe, welche das als Treibhausgas bezeichnete CO2 freisetzt [WICC, WICO]. Dadurch werde der eigentlich stabile CO2-Kreislauf unseres Planeten in fast schon irreparabler Weise gestört, siehe Bild 1.

Bild 1. Nach Auffassung der AGW-Anhänger hat erst die industrielle Revolution einen dramatischen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre verursacht (Grafik: Wikipedia, Global Warming Art, Creative Commons)

Ihre These besagt im Wesentlichen, dass sich die Freisetzung von CO2 aus organischer Materie und seine erneute Bindung durch Fotosynthese seit hunderttausenden von Jahren mehr oder weniger im Gleichgewicht befanden. Dieses werde erst jetzt durch den vom Menschen verursachten CO2-Anstieg gefährdet: „Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war jahrtausendelang praktisch konstant und steigt erst an, seit wir dem System riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoff aus fossilen Lagerstätten zuführen“, erklärte hierzu der als Warner vor der sogenannten Klimakatastrophe zu Prominenz gekommene Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einem Focus-Artikel [FORA]. Im gleichen Beitrag sagte er aus, bei den vom Menschen verursachten Emissionen handele es sich um Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die dem eigentlich stabilen Kohlenstoffkreislauf netto hinzugefügt würden. Ähnliche Auffassungen vertreten auch zahlreiche weitere Klimaforscher, so auch die Autoren der inzwischen kontrovers diskutierten „Hockeystick-Kurve“ (Bild 2) des bekannten AGW-Apologeten Michael E. Mann [IPCC]. Am drastischsten aber formulierte es der US-Politiker Al Gore anlässlich der Auszeichnung mit dem Nobelpreis: „Wir Menschen haben es mit einem globalen Notfall zu tun. Die Erde hat jetzt Fieber. Und das Fieber steigt“ [FOAL].

Bild 2. Die „Hockeystick-Kurve“: Rekonstruierte Temperatur (blau) und Thermometerdaten (rot), die Fehlergrenzen sind in grau gezeigt (Grafik: Michael E. Mann, Raymond S. Bradley und Malcolm K. Hughes, IPCC/ Wikimedia Creative Commons)

Die Realität: CO2-Rückgang seit 600 Millionen Jahren

Ein völlig anderes Bild zeichnet dagegen Prof. Wolfgang H. Berger von der University of California San Diego in einem auf der Homepage der Universität angebotenen Online-Kurs [CALU], Bild 3. Demnach lag der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre vor etwa 500-600 Millionen Jahren bis zu 20mal höher als in den letzten paar Jahrhunderten vor der industriellen Revolution. Im Laufe der Zeit gab es dabei auch teils erhebliche Schwankungen. So begann der CO2-Gehalt vor etwa 450 Millionen Jahren erheblich abzusinken, bevor er vor rund 250 Millionen Jahren erneut auf etwa den fünffachen heutigen Wert anstieg. Seither nimmt er – wenn auch mit einer Reihe von Schwankungen – im Prinzip kontinuierlich ab. Heute haben wir die seit 500-600 Millionen Jahren nahezu niedrigsten CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre. Würde man der obigen „Fieber“-Argumentation folgen, dann hätte das Leben auf der Erde vor Jahrmillionen wegen zu hoher Temperaturen regelrecht kollabieren müssen. So sprach der Schweizer Professor und IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker in einem Interview mit der Weltwoche am 11. 4. 2013 von einem Temperaturanstieg von 2 bis 4,5 °C bei Verdopplung des vorindustriellen CO2-Gehalts von 280 ppm [STOC]. Zahllose Fossilien belegen jedoch, dass sich die Tier- und Pflanzenwelt früherer Zeiten trotz eines um bis zu 2.000 % (!) höheren CO2-Gehalts im Groβen und Ganzen bester Lebensbedingungen erfreute.

Bild 3. Entwicklung des CO2-Gehalts der Atmosphäre in den letzten ca. 570 Mio. Jahren. Der Parameter RCO2 bezeichnet das Verhältnis des Massenanteils an CO2 in der Atmosphäre des jeweiligen Zeitpunkts im Vergleich zum vorindustriellen Wert von ca. 300 ppm (Grafik: W. H. Berger)

Versauerung der Ozeane durch CO2?

Aus dem gleichen Grund stellt sich auch die Frage, wie ernst man Warnungen vor einer „Versauerung“ der Ozeane durch ansteigende CO2-Gehalte nehmen sollte. Gestützt auf diese Alarmrufe werden zurzeit groβe Summen an Forschungsgeldern ausgelobt, um die vorgeblich nachteiligen Auswirkungen des CO2-Anstiegs auf maritime Lebensformen zu untersuchen. Besonders im Visier sind dabei Korallen und sonstige Lebewesen, die Kalkskelette oder Kalkschalen ausbilden. Ihnen soll der eher bescheidene Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre von den vorindustriellen knapp 300 ppm auf heute etwa 390 ppm Schäden zufügen, die sich nach Ansicht mancher Gelehrter erschwerend auf die Fähigkeit zur Kalkabscheidung auswirken.

Irgendwie scheint man jedoch einige 100 Millionen Jahre vor unserer Zeit vergessen zu haben, dies den damaligen Meereslebewesen mitzuteilen. Vermutlich aufgrund dieser Unkenntnis müssen sie sich deshalb vom Kambrium bis zur Kreidezeit – rund 540 bis etwa 65 Mio. Jahre vor unserer Zeit – trotz eines bis zu 20fach höheren CO2-Gehalts bester Gesundheit erfreut haben. Überall auf der Erde beweisen zahllose, teils hunderte von Metern dicke Kalk- und Kreideschichten, dass sie imstande waren, gesunde und vollständige Kalkskelette auszubilden, Bild 4. Angesichts dieser Tatsachen fällt es schwer zu verstehen, wieso überhaupt Gelder für Forschungsprojekte zu den angeblich negativen Auswirkungen der „Meeresversauerung“ ausgegeben werden. Schliesslich hält die Geologie doch alle dazu nur wünschbaren Gegenbeweise in Form gut erhaltener Kalkfossilien in nahezu unendlichen Stückzahlen bereit – man muss nur hinsehen und Eins und Eins zusammenzählen.

Bild 4. Im Kalk der Insel Gotland eingebettetes Fossil

Wohin ist das CO2 entschwunden?

Da schwerere Atome wie das des Kohlenstoffs unter den auf unserer Erde geltenden Bedingungen bekanntlich nicht ins Weltall entschwinden, stellt sich angesichts der heutigen niedrigen Werte die Frage, wo all das CO2 gelandet ist, das vor Urzeiten in unserer Atmosphäre und unseren Ozeanen vorhanden war. Die Antwort ist leicht zu finden: Es ist nicht ins Weltall entwichen, sondern steckt im Erdboden. Und interessanterweise ist das Leben selbst die primäre Ursache für dieses Verschwinden. Die überwiegende Menge des vor Jahrmillionen vorhandenen CO2 wurde zunächst von Lebewesen aufgenommen und mit anderen Elementen und Molekülen zu nichtflüchtigen körpereigenen Molekülen verbunden. Zu den wichtigsten der dabei gebildeten Substanzen gehört der bereits erwähnte Kalk (Calciumcarbonat, CaCO3), das Material, das auch die Grundstruktur unserer Knochen bildet. Im Laufe von Äonen haben sich in den Ozeanen daraus mächtige Sedimentschichten gebildet 2). Rund 80 % der gesamten Kohlenstoffvorräte der oberflächennahen Zonen der Erde sind heutzutage in Form von Kalkstein und Dolomit fest gebunden, Bild 5. Man muss sich vergegenwärtigen, dass das darin gefangene CO2 ursprünglich aus der Atmosphäre bzw. den Ozeanen stammt, weil seine Bindung im Kalk überwiegend durch lebende Organismen erfolgte, die es sich vorher per Fotosynthese und Nahrungskette einverleibt haben [WIKI1, KALK, MIAT2]. Durch diesen dauerhaften Einschluss im Kalk wurde Kohlenstoff, die Grundlage allen Lebens, nach und nach aus den natürlichen Kreisläufen entfernt. Weitere CO2-Senken der Erde sind neben den Kalkgesteinen noch die sogenannten Kerogene, das sind organische Bestandteile in alten Meeressedimenten, die durch Druck und Hitze umgewandelt wurden [GEO, WIKI2], sowie als geradezu winzige Fraktion die Lagerstätten von Kohle, Erdöl und Erdgas.

Bild 5. Überblick über die aktuellen Mengen an Kohlenstoff in und auf der Erdkruste sowie in Atmosphäre und Ozeanen (Gashydrat ≅ Tiefsee-Methanhydrat, Böden ≅ Pedosphäre1), Lebewesen ≅ Biomasse)

Was hatten wir, wie viel ging verloren?

Schon der erste Blick auf Bild 5 zeigt, dass von den Mengen an Kohlenstoff bzw. gasförmigem CO2, die es einst in Atmosphäre und Ozeanen gab, nur noch klägliche Reste übrig sind. Atmosphäre und Ozeane, Erdböden (Pedosphäre1)) sowie alle zurzeit lebenden Tiere und Pflanzen enthalten gerade noch 0,05 % (0,5 Promille) dessen, was früheren Vertretern des Lebens auf unserem Planten insgesamt zur Verfügung stand. Im Vergleich zu den in Kalkstein und Kerogen gebundenen Mengen sind die uns bekannten Vorräte an fossilen Brennstoffen – Kohle, Erdöl und Erdgas – mit nur etwa 70 Millionstel der Gesamtmenge geradezu lächerlich gering.

Interessant ist die Frage, wie sich die früher einmal verfügbaren CO2-Mengen im Verhältnis zur gesamten Erdatmosphäre darstellen. Wenn man einmal ausrechnet, wie viel CO2 im Verlauf der Äonen in Gestein, Kerogen usw. umgewandelt wurde, so landet man bei etwa 275 Billiarden (275 * 1015) Tonnen – mehr als 50 Mal die Masse der gesamten heutigen Erdatmosphäre. Dies legt den Schluss nahe, dass es auf der Erde Kohlenstoffquellen gibt bzw. gegeben hat, die einen mehr oder weniger kontinuierlichen Zustrom an CO2 in die Atmosphäre bewirkt haben, denn nach dem bereits erwähnten aktuellen Stand der Wissenschaft wies die Atmosphäre in den letzten ca. 600 Mio. Jahren zu keiner Zeit ständige CO2-Gehalte von mehr als 1 % auf. Als wahrscheinlichste CO2-Quellen können Vulkanismus sowie in gewissem Umfang die Verwitterung von Gesteinen angenommen werden.

Bild 6. Fossile muschelartige Meeresbewohner (Kopffüßer?) mit weitgehend erhaltener Kalkschale (Foto: Autor)

Gefahr durch fossile Brennstoffe?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Betrachtung der vorliegenden Zahlen ist, dass die heutige „Klimawissenschaft“ augenscheinlich von Leuten dominiert wird, die ihre ganz eigenen Vorstellungen von den Grundregeln ernsthafter Wissenschaft entwickelt haben. Zumindest bis vor 40 Jahren galt es an naturwissenschaftlichen Fakultäten noch als selbstverständlich, dass man eine Aufgabenstellung erst einmal von allen Seiten und unter allen Aspekten zu betrachten hatte, bevor man anfing, Hypothesen aufzustellen und Beweisführungen aufzubauen. Dazu gehört bei langfristigen Entwicklungen untrennbar auch die historische Perspektive, und zwar über ausreichend lange Zeiträume, um systematische Einflüsse von zufällig bedingten Schwankungen unterscheiden zu können. Hält man sich an diese Regel, so fällt es schwer zu glauben, dass die jährliche Verbrennung von wenigen Promille eines Anteils von lediglich fünf Millionstel (5 ppm) des ursprünglich vorhandenen Kohlenstoffvorrats in und auf der Erdkruste bei unserem Planeten regelrechte „Fieberschauer“ auslösen und sein Klima irreparabel destabilisieren soll. Den AGW-Anhängern muss man vorhalten, sich bei ihrem Alarmismus wegen des angeblich stabil in der Atmosphäre verbleibenden CO2 nicht ausreichend um die Frage gekümmert zu haben, welche CO2-Kreisläufe es denn in der Natur überhaupt gibt und wie sie wirken. Im Übrigen sollte man nicht vergessen, dass eisfreie Polkappen erdgeschichtlich den Normalzustand darstellen und etwa 80 bis 90 Prozent der Erdgeschichte ausmachen, während Zeiten mit vereisten Polkappen als Ausnahme gelten [WIEI].

Bild 7. Die Daten aus Bild 3 belegen einen seit rund 230 Mio. Jahren recht stabilen Abwärtstrend des CO2-Gehalts der Atmosphäre. Während dieser Zeit ist die Konzentration um 80 % gesunken.

Der Trick, mit dem die Vertreter der AGW-Hypothese arbeiten, ist schlicht der, dass sie die zeitliche Dimension so verkürzen, bis der von ihnen gewünschte Effekt „bewiesen“ zu sein scheint. Die hier dargelegten Fakten legen dagegen zwei ganz andere „unbequeme“ Hypothesen nahe: Erstens scheint die Klimawirksamkeit des CO2 sehr viel geringer zu sein als von den AGW-Vertretern behauptet. Zweitens hat das verfügbare CO2 vor allem in den letzten 230 Mio. Jahren recht stetig abgenommen, Bild 7. Es ist sogar nicht auszuschlieβen, dass der Planet inzwischen diesbezüglich soweit verarmt ist, dass eine neue „Eis-Erde“ (Snowball Earth) [SNOW] viel eher drohen könnte als eine katastrophale Erwärmung.

1) Als Pedosphäre wird die sogenannte „Bodenhülle“ mit Humus, Torf, Sedimenten und Mineralien bezeichnet. Die Pedosphäre markiert damit den Grenzbereich der Erdoberfläche, in dem sich die Lithosphäre, die Hydrosphäre, die Atmosphäre und die Biosphäre überschneiden. Die Masse des darin enthaltenen Kohlenstoffs wird mit rund 1.500 Mrd t angegeben. [WIPE]

2) Natürlich gibt es auch zahlreiche und vielfältige sekundäre Kalksteinformationen, die nicht direkt durch Bindung von gasförmigem CO2 entstanden sind. Dies kann jedoch für die hier angestellten Betrachtungen vernachlässigt werden, da solche sekundären Gesteine aus primären Ablagerungen hervorgegangen sind, auf welche das Hauptargument des Artikels wiederum zutrifft. Ähnliches gilt auch für den Dolomit (CaMg[CO3]2), der laut Wikipedia im Wesentlichen durch Wechselwirkung von magnesiumhaltigen Lösungen mit Calcit-Sedimenten wie Riffkalkstein entstanden ist.

Quellen

[CALU] Berger, W. H.: Carbon Dioxide through Geologic Time, http://earthguide.ucsd.edu/virtualmuseum/climatechange2/07_1.shtml, abgerufen 21.4.2013

[FOAL] http://www.focus.de/politik/zitate/zitat_aid_228903.html, abgerufen am 2.5.2013

[FORA] Klimawaage außer Balance, FOCUS Magazin http://www.focus.de/wissen/klima/tid-8638/diskussion_aid_234323.html, abgerufen am 21.4.2013

[GEODZ] http://www.geodz.com/deu/d/Kerogen, abgerufen am 24.4.2013

[IPCC] Fig. 2.20 des dritten Berichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der UNO

[KALK] Kalk – ein Rohstoff aus Schalen und Knochen, http://www.kalk.de/index.php?id=35, abgerufen am 20.4.2013

[MIAT2] Kalkgesteine, Mineralienatlas, http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/Calcit/Kalkgesteine, abgerufen am 20.4.2013

[SNOW] http://snowballearth.org/when.html, abgerufen am 22.4.2013

[STOC] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ipcc-berichts-chef-thomas-stocker-zeigt-im-weltwoche-interview-unerklaerliche-gedaechtnisluecken-die-gespraechsanalyse-von-vahrenholt-und-luening/ abgerufen am 1.5.2013

[WICC] Kohlenstoffzyklus, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus, abgerufen 21.4.2013

[WICO] Kohlenstoffdioxid, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid, abgerufen 21.4.2013

[WIEI] http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischeneiszeit , abgerufen am 10.5.2013

[WIKI1] Kalkstein, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkstein, abgerufen am 21.4.2013

[WIKI2] Kerogen, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kerogen, abgerufen am 24.4.2013

[WIPE] http://de.wikipedia.org/wiki/Pedosph%C3%A4re abgerufen am 1.5.2013




Das „Kohlenstoff-Abspeicher-Syndrom [Carbon Capture Syndrome] – Teil 2

Das CCS muss noch genauer unter die Lupe genommen werden, besonders im Hinblick auf eine soeben erschienene Studie mit dem Titel „Carbon capture and storage (CCS): the way forward“, veröffentlicht im Journal Energy & Environmental Science und als PDF hier einsehbar.

Dieser 114 Seiten starke Report, geschrieben von nicht weniger als 30 Autoren, Forschungsinstituten, Universitäts-Fachbereichen und Unternehmen, enthält u. A. auch Proklamationen zu Dingen wie „key negative emission technologies (NETs)“ [etwa: Schlüssel-Technologien für Nicht-Emissionen], „bioenergy with CCS (BECCS)“ und „direktes Einfangen von CO2 aus der Luft (DAC)“. Leitautor ist Dr. Mai Bui vom Imperial College London, UK.

Im Abstract der Studie heißt es inter alia: „Carbon Capture and Storage ist weithin anerkannt, das Potential zu haben, eine Schlüsselrolle zu spielen zum Erreichen von Klimawandel-Zielen, weniger Wärme und Energie durch Kohlenstoff, zur Dekarbonisierung der Industrie und jüngst bzgl. ihrer Fähigkeit, die Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre zu bewerkstelligen“.

Ein zweiter Report mit dem Titel „ CO2 Pipeline Infrastructure“, veröffentlicht von der IEA Environmental Projects Ltd. (IEAGHG) im Jahre 2014 ist für diesen Beitrag eine weitere Referenz. Dieser 147 Seiten dicke Report kann auf der Website des Global CCS Institute hier eingesehen werden.

Zuallererst

Zunächst möchte ich hier eindeutig und zuallererst klarstellen, dass beide Artikel die Hypothese zur Grundlage haben, dass CO2-Emissionen beendet werden müssen, wenn nicht sogar „umgekehrt“ werden müssen (mittels Einfangens des gegenwärtig in der Atmosphäre vorhandenen CO2-Anteils von 0,04%), um „das Klima zu retten“.

Ich widerspreche dieser Vorstellung mit aller Schärfe! Daher verleiht dieser Beitrag über die CCS-Thematik den weit verbreiteten Behauptungen einer Relation CO2 ↔ Klima keinerlei Glaubwürdigkeit.

Darin ist der grundlegende Gedanke des Kommunismus‘ enthalten, wo „das gemeinsame Eigentum“ über allem anderen stehen muss. Natürlich hat der Terminus „gemeinsames Eigentum“ völlig verschiedene Bedeutungen für die Elite und jedermann sonst.

Da es jedoch so aussieht, als ob die westliche Welt wild entschlossen dem Weg zum Energie-Entzug folgen will, gemeinsam mit CCS-Programmen, ist es notwendig, diesen Gedanken etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Beginnen wir mit dem Gebrauch von CO2, um eine verstärkte Öl-Erkundung [Enhanced Oil Recovery (EOR)] zu erreichen.

Enhanced Oil Recovery (EOR)

Der wesentliche industrielle Verbrauch von CO2 soll die Ölerzeugung bei der Erkundung neuer und der Ausbeutung älterer Ölfelder erhöhen. Zu diesem Zweck wird das CO2-Gas typischerweise komprimiert bei einer Temperatur über dem kritischen Punkt (31°C). Dies erfordert einen Druck über 73 Bar. Da industrielle Ressourcen wie Kohle, Öl oder Erdgas, die in Gaskraftwerken verbrannt werden, oftmals ziemlich weit entfernt liegen von den EOR-Ölfeldern, braucht man spezielle CO2-Pipelines, um dieses komprimierte Gas an den Zielort zu leiten. Die folgende Tabelle listet eine Auswahl betriebener EOR-Systemen in Nordamerika:

Tabelle: In Betrieb befindliche EOR-Einrichtungen mit CO2-Injektionen in Nordamerika. Die Daten stammen aus Tabelle 2 aus der IEAGHG-Abschätzung aus dem Jahr 2013 hier.

Tatsächlich stammt die Idee, komprimiertes CO2 zur Verstärkung der Ölförderung einzusetzen, bereits aus den fünfziger Jahren. Einem detaillierten Report des US Geological Service of 2015 zufolge handelt es sich dabei um ein sehr effektives Verfahren, die Förderrate um bis zu 50% zu steigern, verglichen mit herkömmlichen Verfahren. Dies gilt vor allem für Reservoire tiefer als ca. 600 m.

Die Gründe für das CO2-EOR-Verfahren und dessen Effektivität

Die durch CO2 verstärkte Ölförderung stützt sich primär auf eine wichtige Eigenschaft von CO2, nämlich dessen Löslichkeit in Rohöl (in superkritischem Zustand). Mit anderen Worten, es löst sich im Öl und reduziert dabei die Viskosität desselben. Dies wiederum lässt das Öl leichter durch die Risse im Gestein strömen und an die Oberfläche steigen. Der Effekt kann zu einer substantiellen Zunahme der Ölförderung in ansonsten schon erschöpften Felder führen. Unnötig zu betonen, dass dies ein großer Vorteil für die Erzeuger und die Welt als Ganzem ist.

Zusätzlich komprimiert das CO2-EOR das Reservoir in der Tiefe, um den Ölfluss zu verstärken.

Natürlich war dieses CO2-EOR niemals als ein permanentes „CO2-Speichesystem“ vorgesehen. Nichtsdestotrotz hat es nicht lange gedauert, bis das CO2-EOR-Verfahren als Aushängeschild für das (vermeintlich) erfolgreiche „CCS-Verfahren“ gepriesen worden ist. Kein Wunder, dass einige Anti-Kohlenstoff-Individuen glauben, dass der Grund für die Existenz von CO2-EOR von Anfang an war, als „Kohlenstoff-Fänger“ zu fungieren. In Wirklichkeit ist das eine falsche Behauptung.

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Dr. Klaus L.E. Kaiser is a professional scientist with a Ph.D. in chemistry from the Technical University, Munich, Germany. He has worked as a research scientist and project chief at Environment Canada‘s Canada Centre for Inland Waters for over 30 years and is currently Director of Research at TerraBase Inc. He is author of nearly 300 publications in scientific journals, government and agency reports, books, computer programs, trade magazines, and newspaper articles.

Dr. Kaiser has been president of the International Association for Great Lakes Research, a peer reviewer of numerous scientific papers for several journals, Editor-in-Chief of the Water Quality Research Journal of Canada for nearly a decade, and an adjunct professor. He has contributed to a variety of scientific projects and reports and has made many presentations at national and international conferences.

Dr. Kaiser is author of CONVENIENT MYTHS, the green revolution – perceptions, politics, and facts
Link: https://www.iceagenow.info/the-carbon-capture-syndrome-ccs-part-2/




Interview mit Patrick Moore – Teil 2: Kohlendioxid und Klima

Grégoire Canlorbe: Präsident Trump verlieh seinem Klima-Skeptizismus öffentlich Ausdruck. Damit folgt er dem Vorbild seines Amtskollegen in Russland. Es zeigte sich, dass der Skeptizismus von Mr. Putin bereits kurz nach der Jahrtausendwende angefangen hat, als sein Stab extensiv daran gearbeitet hatte, alle Aspekte der vermeintlichen globalen Erwärmung zu erkunden. Würden Sie glauben, dass der Kreml gemeinsam mit der Trump-Regierung zu einer Frontlinie des Kampfes gegen Klimawandel-Totalitarismus geworden ist?

Patrick Moore: Ja, es ist sehr offensichtlich, dass die Russen, vor allem russische Wissenschaftler, nicht glauben, dass ein vom Menschen verursachter Klimawandel eine Katastrophe in irgendeiner Form ist. Ich meine, die meisten Wissenschaftler werden sagen: ja, natürlich, es gibt über sieben Milliarden Menschen, und unsere Emissionen und Aktivitäten, vor allem die Urbarmachung von Land für den Ackerbau, haben offensichtlich irgendwelche Auswirkungen auf die Welt, aber ob sie auch einen gewaltigen Einfluss auf das Klima haben, ist doch ziemlich zweifelhaft, und ich glaube auch nicht daran. Im Falle des Mikroklimas – ja, in Städten gab es Veränderungen, die es im Inneren derselben wärmer werden ließen, was man den „städtischen Wärmeinsel-Effekt“ nennt. Wo immer man also in eine Stadt mit deren Betonmassen und Heizungen kommt, wird man sehen, dass es dort wärmer ist als in der Umgebung.

Einen Einfluss auf Temperatur, Klima usw. üben wir also aus. Aber zu sagen, dass dies eine Katastrophe ist – das ist der Unterschied. Es gibt keine Katastrophe, nichts passiert heute, nicht ein einziges Ereignis erleben wir, dass es nicht schon immer gegeben hat, egal ob nun Wetter oder Klima – nichts liegt außerhalb der Bandbreite des Klimas der letzten 10.000 Jahre, seit wir aus der letzten Eiszeit in die jetzige Zwischeneiszeit gekommen sind. Das Klima war relativ stabil, die Temperatur schwankte um den Bereich weniger Zehntelgrade, und Stürme hat es immer gegeben. Tatsächlich wird ja prophezeit, dass Stürme weniger häufig und weniger stark werden, wenn sich die Welt erwärmt, falls sie das überhaupt tut. Bislang haben wir kaum etwas Derartiges erlebt, es gab eine Erwärmung um weniger als ein Grad Celsius, und das soll die vermeintliche Katastrophe auf diesem Planeten sein.

Russland war also seit Langem skeptisch und niemals ein Gläubiger bzgl. Klima. Dann gibt es da noch Indien und China, und von beiden ist bekannt, dass sie zwar nominell der Politik bzgl. Klimawandel folgen, in Wirklichkeit aber an der politischen Front kaum etwas tun, um diesem so genannten Problem zu begegnen. Sie machen einfach mit ihrer Entwicklung weiter, und sie glauben einfach nicht wie die Menschen in Westeuropa und Nordamerika an einen von den Menschen verursachten gefährlichen Klimawandel. Darum bin ich sehr erfreut, dass Präsident Trump die Haltung eingenommen hat, die er jetzt zeigt, weil wir bislang auf einen Weg in eine Katastrophe geführt worden sind, aber nicht durch den Verbrauch fossiler Treibstoffe, sondern durch die Hysterie hinsichtlich Klimawandel und Kohlendioxid.

Was ich meine ist, dass ich seit über 30 Jahren ein Skeptiker bin, und zwar seit dem Jahr 1989, als dieses Thema zum ersten Mal groß in den Medien aufgetaucht war. Mir war zu jener Zeit klar, dass wir dieses Thema sehr ernst hinterfragen sollten, ob Kohlendioxid irgendwie ein Verschmutzer ist oder die Welt zerstören wird. Weil aber in Wirklichkeit das Kohlendioxid die Grundlage allen Lebens bildet, schrieb ich im Jahre 1991 einen Artikel mit der Überschrift [übersetzt] „Kohlenstoff ist die Währung des Lebens“. In jenem Artikel argumentierte ich entsprechend, aber schon bald gingen diese Argumente in der überwältigen Sturzflut der Klimawandel-Hysterie unter. Ich argumentierte, dass wir zunächst erkennen müssen, dass Kohlenstoff und Kohlendioxid die Grundlagen allen Lebens auf der Erde sind. Aller Kohlenstoff in meinem und in Ihrem Körper und in den Körpern aller anderen Menschen sowie in sämtlichen Pflanzen und anderen Tieren entstand durch das Kohlendioxid in der Atmosphäre. Also war ich von Anfang an skeptisch; ich hinterfragte die Fähigkeit der Wissenschaft, auch nur eine Ahnung davon zu haben, ob einige dieser Aspekte richtig oder falsch sind.

Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass CO2 der Hauptgrund für das bisschen Erwärmung ist, zu der es während der letzten paar Jahrhunderte gekommen ist. Vor 300 Jahren herrschte die Kleine Eiszeit, vor etwa 200 Jahren das Moderne Minimum infolge schwacher Sonnenaktivität, von der einige Menschen sagen, dass sich genau dies jetzt wiederholt. Das werden wir sehen. Aber der relevante Faktor ist, dass sich die Welt allmählich seit 300 Jahren erwärmt hat, also schon lange, bevor wir fossile Treibstoffe zu verbrennen angefangen haben. Selbst das IPCC sagt, dass die Menschen für den größten Teil der Erwärmung seit Mitte des vorigen Jahrhunderts verantwortlich sind, das heißt also seit 1950, vor nur 67 Jahren. Sie sagen also, dass sich das Klima während der ersten 4,6 Milliarden Jahre der Erdgeschichte ausschließlich aufgrund natürlicher Faktoren verändert hat. Erwähnt werden solare Zyklen wie der Milankovitch-Zyklus sowie Meeresströme. Es gibt viele natürliche Faktoren, welche das Klima beeinflussen, aber seit 1950, also seit 67 Jahren, sollen plötzlich wir den dominanten Einfluss auf das sich wandelnde Klima auf der Erde ausüben?

Schon hier kann man erkennen, wie lächerlich das Argument der Alarmisten daherkommt, als ob die natürlichen Kräfte, welche das Erdklima um Größenordnungen verändert haben, vor allem hinsichtlich größerer Änderungen der Temperatur, zum Erliegen gekommen sind und plötzlich wir selbst der Hauptgrund für den Klimawandel sind. Betrachtet man dies durch die Fakten-Brille, wird die ganze Lächerlichkeit dieser Behauptung offenbar. Es gibt keinen Beweis, falls es überhaupt einen gibt, dass menschliche CO2-Emissionen die Ursache der Erwärmung des Klimas sind. Sie könnten einen solchen Beweis auf ein Blatt Papier schreiben, damit wir ihn bewerten können, aber sie haben keinen solchen Beweis. Alles, was sie haben, ist die Hypothese, dass CO2 ein Treibhausgas wie Wasserdampf ist, nur das Wasserdampf etwa 100 mal bedeutender ist als CO2. Sie sagen also einfach, dass CO2 ein Treibhausgas ist und dass es deshalb die Ursache der Erwärmung des Klimas sein muss. Sie haben keinerlei Beweis zur Stützung dieser Hypothese. Und darum ist es in gewisser Weise sehr frustrierend, weil sie an diesem Punkt ansetzen und sagen, „nun, das ist einfache Physik, die Wissenschaft ist settled, die Debatte ist vorüber“.

Was soll man dazu sagen? Im Grunde sagen sie: „Behelligen Sie mich nicht mit Ihren Kinkerlitzchen! Ich bin die Wahrheit, obwohl ich dafür keinen wirklichen Beweis habe“. Darum glauben so viele Menschen, dass sich das Thema Klimawandel zu einer neuen Art der Religion gewandelt hat, wartet doch sogar der Papst in Rom mit einer Enzyklika auf, in welcher er die Menschen schlecht macht. Es ist schrecklich, was er über die menschliche Spezies in seiner Enzyklika sagt. Er sagt, dass wir die Erde zu einem „Dreckhaufen“ gemacht haben. Nun gibt es natürlich einige Müllhalden auf der Welt, aber was sind sie? Gefüllt mit Papier und Plastik und Altmetall und dergleichen. Das ist nicht das Schlechteste, was passieren kann, und alle anderen Spezies erzeugen ebenfalls Abfall. Und mit der Zeit wird dieser Abfall von der Erde recycelt. Bei einer großen Religion wie etwa der katholischen Religion akzeptiere ich einfach nicht, dass die menschliche Spezies im Grunde als böse, schmutzig und schädlich charakterisiert wird. Ich höre nicht hin, weil ich weiß, dass damit an Menschen appelliert werden soll, welche an Untergang, Apokalypse, Katastrophe glauben…

Von Beginn der Menschheit an gab es immer irgendwelche Leute, welche den Untergang predigten, „das Ende ist nahe herbei gekommen“, und für mich ist dies nichts weiter als eine Reflektion ihres eigenen kurzen Lebens; sie haben Angst vor dem Sterben und projizieren dies auf die ganze Welt, das heißt sie haben Angst, dass die ganze Welt stirbt. Das wird nicht geschehen, die Erde wird noch sehr lange Zeit bestehen, und sie wird dabei auch grün und wunderbar bleiben. Das heißt, sie würde nicht so grün und wunderbar bleiben, falls ihr das Kohlendioxid ausgeht; mit anderen Worten, falls alles Kohlendioxid verbraucht ist. Erst vor zwei Jahren habe ich all diese Puzzleteile in meiner eigenen Analyse zum Thema Klima zusammengestellt, zum Thema CO2, des Lebens auf der Erde, wobei ich zurückgegriffen habe auf die Tatsache, dass Kohlendioxid der primäre Nährstoff für alles Leben ist, zusammen mit Wasser. Wasser und Kohlendioxid werden via Photosynthese zu Zucker, welcher die Energie-Grundlage alles Lebens auf der Erde ist, einschließlich unseres eigenen Lebens. Man muss also mit diesem grundlegenden Faktor anfangen.

Aber wenn man unser Wissen über die Historie des Kohlendioxid-Anteils in der globalen Atmosphäre während der letzten 500 Millionen Jahre betrachtet, gibt es da kaum belastbare Zahlen, aber wir haben Proxies und Sedimente, welche Auskunft geben über die CO2-Konzentration in der Atmosphäre und welche eine halbe Milliarde Jahre zurückreichen. Was man daraus ableiten kann, ist eine zwar unregelmäßige, aber graduelle Abnahme des Kohlendioxids von mindestens 5000 ppm oder 0,5% vor 500 Millionen Jahren bis auf das niedrigste Niveau jemals während der letzten Vereisung vor 20.000 Jahren, als das CO2 nur noch einen Anteil von 180 ppm ausmachte. Dieser Anteil liegt um nur 30 ppm über dem Niveau, unterhalb dessen die meisten Pflanzen eingehen würden.

Pflanzen brauchen nicht nur Kohlendioxid zum Überleben, sie brauchen auch ein bestimmtes Mindestniveau davon, genauso wie wir Sauerstoff zum Überleben brauchen. Aber 5% Sauerstoffanteil in der Atmosphäre wären nicht ausreichend für unser Überleben. Wir brauchen das heutige Niveau, also einen Anteil von etwa 20% zum Überleben. Bei Pflanzen und CO2 ist es genauso, und das CO2 hat sich immer mehr dem Niveau angenähert, unterhalb dessen Pflanzen eingehen würden. Damit durchlief die Erde die Eiszeiten des Pleistozäns, mit einer Vereisung nach der Anderen – mindestens 22 davon während dieses Zeitraumes von 2,5 Millionen Jahren. Aber es ist offensichtlich, dass falls wir nicht interveniert und ein wenig CO2 in die Atmosphäre eingebracht hätten, dieses Grundniveau allmählich unterschritten worden wäre. Das CO2 ist von den Pflanzen aus der Atmosphäre entfernt worden, und es entstanden fossile Treibstoffe, von grünen Organismen, die zu fossilen Treibstoffen wurden, und es ist entfernt worden von marinen Organismen mit ihren Schalen, woraus sich Kalziumkarbonat bildete … Kalziumkarbonat ist weitaus häufiger in der Erdkruste enthalten als fossile Treibstoffe, tausende Male mehr, und der gesamte Kohlenstoff in dem Kalziumkarbonat stammt aus dem im Meerwasser gelösten Kohlendioxid. Dieser Kohlenstoff ist jetzt verschlossen in Felsen, welche Kalksteine genannt werden. Darunter sind Marmor und Kreide; die weißen Klippen von Dover in England beispielsweise bestehen aus Kalk, welches einst vom maritimen Plankton gebildet worden war.

Marmor, Kreide und Kalk, wahrscheinlich die reichlichste Form von Kalziumkarbonat, aber auch das Gestein der Dolomiten in der Schweiz bestehen daraus. Alle diese Kalkformationen haben ihren Ursprung in Lebewesen. Sie wurden gebildet von den Schalen von Lebewesen bis hinab zu pflanzlichem Plankton im Meer, die Grundlage der Nahrungskette im Ozean. Aber auch die großen Schalen der Korallenriffe bestehen aus Kalziumkarbonat. Diese werden zu Sedimenten, und es gibt 100 Millionen Milliarden Tonnen Kalkgestein in der Erdkruste, auf dem Meeresboden und auf dem Festland, welches sich aus dem Meer erhoben hat. Alles war ursprünglich im Wasser gelöstes Kohlendioxid. Das ist der Grund, warum CO2 während der Jahrmillionen stetig abgenommen hat – bis auf ein Niveau, dass lebensbedrohlich war, unmittelbar bevor wir anfingen, fossile Treibstoffe zu verbrennen – einem Wimpernschlag der Erdgeschichte.

Es gibt Einiges an Ironie in dieser ganzen Geschichte. Als nämlich maritime Organismen gelernt hatten, um sich herum Schutzschilde zu bilden mittels des Kalziumkarbonats, eine Muschelschale, die Panzer von Krebsen und Garnelen, die Korallenriffe selbst, um die kleinen, weichen Organismen darin vor Raubtieren zu schützen, sorgten diese Schalen dafür, das Leben zu schützen. Aber tatsächlich ist die unerwartete Konsequenz dieses Selbstschutzes, dass damit der Atmosphäre und dem Meer Kohlendioxid in einem Ausmaß entzogen worden ist, welches immer bedrohlicher für das Leben geworden ist. Ohne die Intervention der Menschen mit ihrem Verbrauch fossiler Treibstoffe und der Herstellung von Zement aus Kalkstein, welche 5% der menschlichen CO2-Emissionen ausmacht, hätte das CO2 immer weiter abgenommen, bis das Leben tatsächlich auszusterben begonnen hätte. Das ist meine Hypothese. Die Menschen mögen das als weit hergeholt betrachten, aber irgendwann werden sie sehen, dass es stimmt, weil es stimmt. Wir sind die einzige Spezies, die in der Lage ist, in der Erde nach Kohle, Öl und Gas zu bohren und diese Stoffe zur Energieerzeugung zu verbrennen. Dies bringt einen Ausgleich in den Kohlenstoff-Kreislauf im globalen Maßstab.

Wir haben unbeabsichtigt die Erde vor dem Tod alles Lebens auf ihr bewahrt. Wir sind die Erhaltung des Lebens, und nicht dessen Zerstörer. Und ich weiß, dass viele dies skeptisch sehen, aber falls man es genau unter die Lupe nimmt und man meine Studien liest; falls man meinen Vortrag vor dem GWPF auf YouTube anschaut, dann wird man erkennen, dass meine Argumentation korrekt ist. Tatsächlich hat bisher niemand diese Argumentation in Frage gestellt. Alles, was die Alarmisten tun ist, ihre Gegner anzugreifen, weil sie nicht die Tatsache aus der Welt schaffen können, dass das CO2 bis auf ein Niveau abgenommen hat, an dem es das Überleben des Lebens auf der Erde selbst bedroht hat. Es könnte in einer oder in zwei Millionen Jahren geschehen, aber das ist fast nichts im Vergleich mit der 3,5 Milliarden Jahre langen Historie des Lebens auf der Erde. Zwei Millionen Jahre sind in den Augen der Natur ein Wimpernschlag. Das wäre geschehen, wenn es immer so weiter gegangen wäre. Aber dann traten die Menschen auf den Plan, verbrannten fossile Treibstoffe zur Energieerzeugung, stellten Zement aus Kalkstein her und gaben der Atmosphäre auf diese Weise CO2 zurück. Damit haben die Menschen den Kohlenstoff-Kreislauf stabilisiert. Das ist meine Argumentation, und dabei bleibe ich auch, weil ich weiß, dass ich recht habe.

Teil 3 mit dem Thema ,Energie und Gesellschaft‘ folgt demnächst.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/03/13/a-conversation-with-patrick-moore/




Beweise für die Unwirk­samkeit von CO2 bei der Klima-Entwick­lung

Bild 1 zeigt den Vergleich der Klimamodell-Vorhersagen(rote Kurve) und die Realität (Grün = Satellitendaten, Blau = Ballonmessungen).

Bild 1: Klimamodell-Projektionen und die Realität (Michaels).

Seitdem die Theorie von der Klimaerwärmung durch CO2 entstand und vom IPCC aus dem Charney-Report von 1979 übernommen wurde ( 3°C Temperaturanstieg bei Verdoppelung des CO2-Gehaltes) haben die Medien daraus einen „Klimakiller“, eine „Klimakatastrophe“ und gar den drohenden Untergang der Menschheit verkündet.

Und wie sieht die Realität aus ?

Um mit dem angeblichen Einfluss von CO2 im kurzfristigen Zeitraum anzufangen:

In den letzten 20 Jahren (1997 bis 2016) stiegen die anthropogenen CO2-Emissionen von 25 auf 36 Milliarden Tonnen pro Jahr und erreichten damit den Rekordwert von insgesamt über 500 Milliarden Tonnen in diesem Zeitraum. Und was geschah mit der Globaltemperatur ?

NICHTS

Sie legte nach dem Anstieg zwischen 1970 und 1998 eine der seltenen Pausen ein, den so genannten „Hiatus“. Einen noch besseren Beweis für die Unwirksamkeit von CO2 auf die Globaltemperatur als diesen „Großversuch“ kann es nicht geben. Diese Tatsache des konstanten Temperaturtrends in den letzten 20 Jahren wurde jedoch von den Medien völlig unterdrückt, denn das würde natürlich der künstlichen Klima-Hysterie schaden. Und dort gilt nach wie vor der alte journalistische Grundsatz „nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“.

Als Nächstes erhebt sich die Frage nach der mittelfristigen Wirksamkeit von CO2 auf die Klima-Entwicklung . Hier ist der globale Temperaturverlauf der letzten 3000 Jahre interessant: (Bild 2) Im Rahmen des natürlichen 1000-Jahreszyklus‘ gab es vor 1000 und 2000 Jahren jeweils ein Temperaturmaximum, ein Phänomen, das schon seit mindestens 9 000 Jahren, seit dem Ende der Eiszeit und dem Beginn des jetzigen Holozän-Interglazials auftritt.

Das Diagramm zeigt jeweils Maximaltemperaturen, die gleich hoch oder höher waren als das Maximum der letzten zwei Jahrzehnte. Die Daten dazu stammen von den Eiskern-Analysen in Grönland und der Antarktis. Als Beispiel zeigt Bild 3 das GISP2 Ergebnis. Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre vor

2000, bzw. 3000 Jahren nur 280 ppm betrug. Also hätte man nach der CO2-Theorie bei heute 400 ppm deutlich höhere Temperaturen als früher erwarten müssen – was aber nicht der Fall war. Einfluss von CO2 : Fehlanzeige.

Bild 2: Der globale Temperaturwandel der letzten 3200 Jahre: die Warmzeiten mit wirtschaftlichem Wachstum und die Kaltperioden mit Hungersnöten, Epidemien und Völkerwanderungen.

Das Temperaturmaximum des Holozäns trat vor 8000 Jahren auf. Seitdem gibt es einen kontinuierlichen Abwärtstrend von bis heute um ca. 1,5°C. Und das ist sehr erstaunlich, denn der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist in diesem Zeitraum von 260 auf 400 ppm angestiegen. Wiederum kann man alles Andere als einen CO2-Einfluss erkennen.

Bild 3: Temperaturverlauf in Grönland in den letzten 4000 Jahren: Abkühlung trotz CO2-Anstieg (GISP-2-Daten von R.B.Alley)

Bild 4: Die globale Temperatur-Entwicklung im Holozän mit dem Maximum vor ca. 8000 Jahren.

Die farbigen Kurven zeigen verschiedene Klima-Rekonstruktionen von der Nord- und Südhalbkugel, mit der schwarzen Linie als globalem Mittelwert

Bild 4 zeigt, dass Klimaschwankungen um +/- 1 °C eine normale Erscheinung sind, die

oft in der Vergangenheit aufgetreten sind, ganz unabhängig vom CO2-Gehalt der Atmosphäre. Maßgeblich sind hier Variationen der Solarenergie.

Bild 5: CO2-Gehalt der Atmosphäre und Globaltemperatur der letzten 570 Millionen Jahre (nach Scotese). Der CO2-Gehalt erreichte mehrfach 4000-6000 ppm (heute mit 400 ppm nahe am Minimum)

Auch die globale Temperaturhistorie unseres Planeten in den letzten 570 Millionen Jahren (Bild 5) zeigt keinen kausalen Zusammenhang zwischen CO2-Anstieg und Temperatur. Sicher ist nur, dass ein Temperaturanstieg zur Ausgasung von CO2 aus den Ozeanen führt, und eine globale Abkühlung zu einem Rückgang des CO2 in der Atmosphäre, da dann das Wasser der Ozeane mehr CO2 speichern kann.

Es lässt sich zwar spektroskopisch im Labor ein Effekt von +1,1 Grad Celsius bei Verdoppelung der CO2 Konzentration nachweisen, aber das beweist noch nicht, dass der CO2-Anteil von nur 0,04% in der Atmosphäre (!) eine Auswirkung auf die Temperatur der Atmosphäre oder gar der Erdoberfläche hat. Auch wenn C02 einen geringen wärmenden Einfluss auf die (ruhende) Atmosphäre hätte, wird diese Wärme weitgehend wieder in den Weltraum abgestrahlt, unterstützt durch die starken horizontalen und vertikalen Windströmungen (die in der Theorie nicht dargestellt und daher nicht berücksichtigt werden können).

Wie hier gezeigt wurde, widersprechen die historischen Fakten eindeutig einem nennenswerten Einfluss des CO2-Gehaltes der Atmosphäre auf die Globaltemperatur.

Leider sind aber die Kenntnisse der Politiker und der meisten Journalisten und sogar Klimatologen über die Klima-Vergangenheit unseres Planeten minimal oder gar nicht vorhanden. Sonst hätte es nicht zu der Klima-Hysterie der letzten Jahre kommen können.

Kritik an diesen Fakten und den Schlussfolgerungen ist gerne willkommen.

Dr. Dietrich E. Koelle (dekoelle@t-online.de)

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Was ist richtig ? Immer und auf jeden Fall: der produktive Zweifel. Der freie Austausch von Ideen und Hypothesen. Die Entflechtung von Politik, Moral und Wissenschaft. Klimatologen versuchten offenbar, die Veröffentlichung von kritischen Thesen und Fakten zu unterbinden, selbst der Diskussion der kontroversen Ideen verweigerten sie sich. (Wirtschaftswoche vom 16.8.2016)

FRANCKEs Lexikon der Physik“ stellte schon 1959 nüchtern fest: „CO2 ist als Klimagas bedeutungslos“.

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Eine weitere neue Studie ordnet Variationen von Temperatur und Niederschlag eindeutig Variationen der Sonnenaktivität zu


Kenneth Richard.

Wissenschaftler führen Klimaänderungen auf solare Antriebe zurück – ohne einen Beitrag von CO2.
Während der letzten Monate sind Dutzende Studien in der wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht worden, in welchen Variationen von Temperatur und Niederschlag (Klima) auf korrespondierende Variationen der Sonnenaktivität zurückgeführt werden.

www.eike-klima-energie.eu/2017/05/25/eine-weitere-neue-studie-ordnet-variationen-von-temperatur-und-niederschlag-eindeutig-variationen-der-sonnenaktivitaet-zu/




Klima und CO2: Ich hätte da mal ein paar Fragen…

Nun ist es eine Binsenweisheit, wenn man nicht weiter weiß: wo steht etwas dazu geschrieben, und wen kann man fragen. Geschrieben steht viel, allerdings auf Deutsch außer auf diesem und sehr wenigen anderen Blogs nichts, was einem weiterhilft, im Gegenteil. Darum übersetze ich ja so gerne Texte für das EIKE, denn in der angelsächsischen Blogosphäre steht viel.

Aber leider häufig so fachlich, dass es nicht kurz und schon gar nicht griffig darzustellen ist, Also stelle ich jetzt mal ein paar Fragen:

1. Das Leben auf unserem Planeten beruht auf drei grundlegenden Säulen. Wenn nur eine dieser Säulen wegbricht, wird das Leben auf der Erde sehr schnell verschwinden/vernichtet/aussterben. Sauerstoff gehört nicht dazu, denn bei der Entstehung des Lebens gab es den noch gar nicht.

Die drei Säulen sind: a) Sonnenlicht, b) Wasser und c) Kohlenstoff. Die Säulen Sonnenlicht und Wasser sind sicher über alle Diskussionen erhaben. Anders sieht es mit Kohlenstoff aus, wie man weiß.

Darum lautet meine erste Frage:

Kohlenstoff ist eine der tragenden Säulen des Lebens auf der Erde insgesamt. Er steht dem Leben aber nur in der Luft in gebundener Form als CO2 zur Verfügung. Warum wird dieser Urstoff des Lebens als Giftstoff bezeichnet? Und noch schlimmer: Warum wird dies schon unseren Kindern in der Grundschule eingetrichtert?

2. Das bringt uns natürlich gleich zum Thema Klima, oder genauer Klimawandel. In Politik und Medien taucht sehr oft der Baustein „…in Zeiten des Klimawandels…“ auf. Darum lautet meine zweite Frage:

Seit wann haben wir denn „Zeiten des Klimawandels“? Etwa erst, seitdem der CO2-Gehalt der Atmosphäre nach einem lebensbedrohenden Minimum wieder etwas gestiegen ist? In der Schule haben wir doch alle gelernt, dass der Klimawandel so alt ist wie die Erde selbst.

3. Die Dämonisierung des Kohlenstoffes im Boden erreicht ja immer neue Höhepunkte. „Lasst es im Boden“ ist ein gängiges Schlagwort. Aber da erhebt sich für mich die dritte Frage:

Wie ist dieser Kohlenstoff (in welcher Form auch immer; Kohle, Öl, Gas…) überhaupt in den Boden gekommen? Bei der Entstehung der Erde war er doch in dieser Form noch nicht vorhanden.

Wo war er denn vorher?

4. Ich hätte gedacht, er war zu Beginn des Lebens in gebundener Form als CO2 in der Luft. Daraus folgt, dass der CO2-Gehalt zu Beginn der Entwicklung des Lebens viel höher gewesen sein muss.

Damit hängt meine vierte Frage zusammen:

Warum ist die Erde damals eigentlich nicht übergekocht, sondern hat den Grundstein für die Entwicklung des Lebens gelegt? Und warum soll sie heute bei einem viel geringeren CO2-Gehalt der Luft überkochen?

5. Vor dem Hintergrund der jüngsten Kältewelle in diesem April 2017 ergibt sich dabei eine fünfte Frage:

Es gab verbreitet handfesten Nachtfrost. Obstbauer und Gärtner mussten zu teuren Schutzmaßnahmen greifen, um ihre bereits begonnene Blüte dagegen zu sichern. Aber die Alarmisten aller Couleur verteufeln die Wärme als ultimative Katastrophe. Wo war denn deren Jubelgeschrei darüber, dass es nun endlich mal wieder kalt war?

Dabei möchte ich es erst mal belassen. Wie gesagt, Antworten auf diese Fragen habe ich nicht und erwarte ich nicht. Was ich erwarte, ist wieder sehr viel Wortgeklüngel. Aber anstatt von Antworten wäre das oder auch keine Antwort doch auch schon eine Antwort – oder?

Chris Frey, EIKE-Übersetzer