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Woher kommt der Strom? Ist es ein Zeichen? 

In Kombination aber mit dem europaweit geringem Strombedarf führt diese Menge Strom zum negativen Strompreis vom 10,48/MWh (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr). Es werden in dieser Stunde nicht nur 6,017 GW Strom verschenkt, es wird an das Geschenk auch noch ein Scheck in Höhe von 63.058 € drangeheftet. Welche unserer Nachbarn Anteile des Bonus erhält und die Werte finden Sie im entsprechenden Chart der Tagesanalyse 2.11.2020. Ist es ein Zeichen? Nein, es ist nur Zufall, dass der negative Strompreis mit dem Beginn des zweiten Lockdowns zeitlich zusammenfällt.

Dennoch: Der zweite Corona-Lockdown wird sehr negative wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und individuelle Konsequenzen nach sich ziehen. Obwohl die Maßnahmen ´gut` gemeint sind.  Der Schaden, der durch die Corona-Maßnahmen angerichtet wird, ist um ein Vielfaches größer, als eine Verbesserung der Coronalage je sein wird. Bei der Energiewende ist es ähnlich. Regenerative Energieträger, vor allem Wind- und Sonnenkraft, sollen die Welt retten. Die Windstromerzeugung ist im Herbst und Winter oft kräftig, also ganz im Sinne unserer Freunde der Energiewende. Der Effekt ist gleichwohl negativ. Zumindest wirtschaftlich. Ohne massive Subventionierung wird sich weder die Wind- noch die Sonnenstromerzeugung rechnen. Sie hängen immer am Tropf des Staates. Kein wirtschaftlich vernünftig denkender Mensch wird ohne staatliche Unterstützung in solche Anlagen investieren.

Weil Deutschland mit einer Teilersparnis seines im Weltmaßstab geringen CO2-Ausstoßes die Erde ohnehin nicht retten kann, ist das komplette Projekt „Energiewende in Deutschland“ wirtschaftlich und ökologisch kompletter Unfug. Das wurde am 2.11.2020 um 3:00 Uhr noch mal schön verdeutlicht.

Corona-Maßnahmen und Energiewende sind gut gemeint, ziehen aber faktisch nur negative Konsequenzen nach sich. Nur? Nein, selbstverständlich gibt es Energiewende- und Coronagewinnler. Das aber sind im Vergleich zu dem Gesamtkostenträger und Corona-Maßnahmen-Erdulder ´Bevölkerung` nur wenige Menschen und Firmen. Die sahnen allerdings richtig kräftig ab. 

Die 45. Woche beginnt mit starker Windstromerzeugung, die im Verlauf der Woche wellenartig (Abbildung 1) abnimmt. Die Sonne scheint mehr, die Sonnenstromerzeugung nimmt zu. Das Wetter wird schöner, so der Volksmund. Am Samstag kommt die Offshore-Windstromerzeugung fast zum Erliegen. Wie volatil, wie schwankend die regenerative Stromerzeugung ist, belegt die konventionelle Ergänzungsstromerzeugung (Abbildung 2), die unabdingbar ist, damit der Bedarf Deutschlands gedeckt wird. Der Im-, Exportchart der 45. Woche (Abbildung 3) zeigt. welche unserer europäischen Nachbarn überschüssigen, in Deutschland produzierten Strom zu welchem Preis importieren, wieviel Strom sie nach Deutschland liefern, weil er dort fehlt. 

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und der daraus generierte Chart belegen die Wetter-Umschwung (Abbildung 4). Wird zum Wochenbeginn noch viel Windstrom erzeugt, scheint Richtung Wochenende die Sonne für die Jahreszeit immer kräftiger. Stromexporte werden geringer, am Freitag und Samstag muss Deutschland sogar per Saldo Strom importieren. Abbildung 5 bringt die Im-, Exportzahlen für das bisherige Jahr 2020 und die 45. Woche. Deutschland wird 2020 wieder Strom in der Größenordnung zweier Kernkraftwerke importieren. Der Export ist mengenmäßig größer, doch unter dem Strich für die importierende Länder günstig. Kurz gesagt gilt für Deutschland: Importstrom ist unter dem Strich teurer, als Exportstrom. 

Wie jede die Stromentwicklung und die Bedarfsdeckung bei einer angenommenen Verdoppelung der Wind- und Solarstromerzeugung für das Jahr 2020 (Abbildung 6). Die letzten vier Tage der 45. Woche reicht der regenerativ erzeugte Strom trotz besagter Verdoppelung bei weitem nicht aus. 

Noch ein Hinweis in Sachen Framing. Ein Leser hat mich darauf hingewiesen, dass den CO2-Ausstoß betreffend gerne Bilder mit Wasserdampf zur ´Veranschaulichung` herangezogen werden. Wasserdampf, den der unbedarfte Leser womöglich als „CO2„, ein unsichtbares und geruchloses Spurengas (0,04% des Gasgemischs der Luft) identifiziert. Abbildung 7 zeigt solch ein Bild. Es ist Bestandteil des informativen CO2-Weltrechners der KfW, den ich jede Woche am Ende des Artikels empfehle. Wasserdampf hat eine 10x größere Treibhauswirkung als CO2. Der Effekt ist im Sommer gut spürbar. Ist zum Abend der Himmel bedeckt ist es wärmer, als bei klarem, wolkenlosen Himmel. Da kühlt es schnell ab und die Strickjacke muss her. 

Sonntag, 1.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68.38 Prozent, davon Windstrom 52,14 Prozent, Sonnenstrom 2,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,68 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Herrscht bis Mittag noch eine Stromunterdeckung, die verhältnismäßig günstig geschlossen werden kann, kommt es über Tag zu stärkerem Stromüberschuss. Grund: Die Windstromerzeugung zieht massiv an. Dieser Strom muss ebenfalls günstig abgegeben werden. Warum fahren die konventionellen Stromerzeuger ihre Produktion nicht herunter? 20 GW müssen konventionell erzeugt werden, damit die Netzstabilität gesichert bleibt. Diese Nachbarn beziehen Strom aus, liefern Strom nach Deutschland.

Montag, 2.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,99 Prozent, davon Windstrom 55,70 Prozent, Sonnenstrom 3,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am ersten Werktag der Woche schwillt in der Nacht die Windstromerzeugung so stark an, dass der Strom zum Teil mit Bonus abgegeben werden muss. An diese Nachbarn zu diesem Preis. Die konventionelle Stromerzeugung verharrt bis 4:00 Uhr auf dem niedrigsten möglichen Niveau. Dann wird die Erzeugung der regenerativen nachgeführt. Ab 5:00 Uhr wird auch der negative Preisbereich verlassen. Ab 6:00 werden dann Preise um die 30€/MWh erzielt. Nicht auskömmlich, aber besser als zuzahlen. 

Dienstag, 3.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,65 Prozent, davon Windstrom 32,89 Prozent, Sonnenstrom 4,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,74 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Über Tag kommt es zu einer Windstromdelle, die durch Sonnenstrom ausgeglichen wird. Als dieser zum Abend weniger wird, kommt es zur dem regelmäßigen Leser hinlänglich bekannten Versorgungslücke, die heute mit Preisen um die 40€/MWh € geschlossen werden kann. Und: Etwas später erzielt Deutschland den höchsten Preis des Tages. Um 18:00 werden 47,53 €/MWh kassiert. Immerhin. Danach fällt der Preis auf 29,35€/MWh um 23:00 Uhr. Diese Nachbarn zahlen, kassieren.

Mittwoch, 4.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,87 Prozent, davon Windstrom 24,68 Prozent, Sonnenstrom 4,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch steht im Zeichen des Rückgangs des beginnenden Rückgangs der Windstromerzeugung. Die Sonnenstromerzeugung ist noch recht schwach. Deutschland exportiert den ganzen Tag. Die Preise schwanken stark (26 -60€/MWh). Die konventionelle Stromerzeugung kommt gut hinterher. Dieser Tag beweist neben vielen anderen, dass sie unabdingbar sein wird, wenn Deutschland Industrieland bleiben will/soll. Das zahlen unsere Nachbarn.

Donnerstag, 5.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,46 Prozent, davon Windstrom 21,79 Prozent, Sonnenstrom 6,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute exportiert Deutschland den ganzen Tag Strom. Die Preise bewegen sich zwischen30 und 52€/MWh. Die konventionelle Stromerzeugung wird gut nachgeführt. Österreich macht um 18.00 und 19:00 Uhr zwei Mini-Preisdifferenzgeschäfte

Freitag, 6.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,94 Prozent, davon Windstrom 12,23 Prozent, Sonnenstrom 6,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,23 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag bringt um 14:00 Uhr den ersten Windstromerzeugung-Tiefpunkt der Woche. Von 15:00 bis 20:00 Uhr muss Deutschland Strom zukaufen. Die untergehende Sonne kann den fehlenden Windstrom nicht ausgleichen, obwohl sie für die Jahreszeit recht gut scheint. Und die Windstromerzeugung bleibt schwach. Die konventionelle Stromerzeugung bullert kräftig. Diese Nachbarn liefern Strom, nehmen Strom ab. Frankreich machte einige feine Preisdifferenzgeschäfte.

Samstag, 7.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,29 Prozent, davon Windstrom 11,76 Prozent, Sonnenstrom 9,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Stromerzeugungsbild gleicht dem gestrigen. Mit 1,3 GW Windstrom liegt der Wert noch tiefer als gestern. Am Vormittag erzielt Deutschland niedrigere Preise als am Freitag, muss aber für den Mini-Import von 3:00 bis 5:00 wenig zahlen. Die konventionelle Stromerzeugung führt recht gut noch, kann oder will die Lücke zum Vorabend nicht verhindern. Diese Nachbarn zahlen und bezahlen.  

Unabhängig von der realen Stromerzeugung wie sie in dieser Kolumne nach- und aufgezeichnet wird, werden von und für die Freunde der Energiewende regelmäßig diverse Studien gefertigt, die Wege aufzeigen (sollen), wie Energiewende gelingen kann. Unter Abbildung 8 finden Sie den Link zu einer kritischen Würdigung solcher Konvolute.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de




‚Unerwünschte Wahrheiten‘ – das neue Buch von Sebastian Lüning und Fritz Vahrenholt

Amazon Bestseller-Rang: Nr. 72 in Bücher (Stand 21.09.20)

Dr. Sebastian Lüning, unser Referent auf der letzten (fast schon legendären) EIKE-Konferenz in München 2019, ist promovierter Geologe und arbeitet derzeit für einen Prospektions-Firma. Prof. Fritz Vahrenholt, von Hause aus Chemiker, war Senator in Hamburg und arbeitete für einen Windkraftanlagenhersteller, bis ihm auffiel, dass der viel zu schwache deutsche Wind und die Volatilität des daraus erzeugten Stromes niemals das Land wird versorgen können und wechselte zur Kritikerseite.

https://www.langenmueller.de/seiten/produktdetails-buch/product/3157/Unerw%C3%BCnschte%20Wahrheiten/#prettyPhoto/0/

Vor kurzem verlinkten wir schon das höchst spannende Interview von InDubio auf der Achse des Guten mit Prof. Vahrenholt. Nun etwas detaillierter zum Text der beiden Kollegen.

Die Autoren untersuchen in Ihrem Buch zu Beginn die weltweite Corona-Quarantäne mit katastrophalen Folgen für etliche Branchen. Nicht so für die professionellen Klimaretter: Der globale Ausstoß von Kohlendioxid fiel um 17%. Aber ist das viel? Angesichts der einschneidenden Maßnahmen – nein. Daher meinen Lüning und Vahrenholt, daß „das wirtschaftlich schon verheerende Corona-Experiment mit der Minderung von nur 17% [uns] zeigt, wie schwierig es erst sein wird, eine Minderung von 45 % zu erreichen. Es ist offensichtlich, daß ein solches Ziel mit dem politisch in Mode gekommenen Hau-Ruck, Raus aus und Weg mit nur unter Inkaufnahme noch größerer wirtschaftlicher Verwerfungen erreichbar wäre.

„Eine intelligente weltweite Verminderung des CO2 wird drei Generationen und nicht drei Legislaturperioden dauern.“

Hinzu kommt, dass das Wiederanfahren der Wirtschaft in den Quartalen III und IV/2020 dazu führt, dass auf das ganze Jahr gerechnet nur 4,2 % weniger CO2 ausgestossen werden. Wenn man denn davon ausgeht, daß Kohlen-zwei-Sauerstoff tatsächlich ein Treibhausgas ist, das die erdnahen Luftschichten aufheizen kann, dann geht es darum um wieviel? Und welche Wirkungen hat dieser Anstieg tatsächlich. Und genau darüber klären Lüning und Vahrenholt aufgrund von 2300 ausgewerteten wissenschaftlichen Quellen auf. Der Einfluß des CO2 sei deutlich kleiner als die Modelle suggerieren. Empirische Untersuchungen zeigten, daß die Temperaturerhöhung bei Verdoppelung der Gasmenge nicht bei drei Grad oder gar 4,5 Grad liegt, sondern eher unter zwei Grad. Das bedeute selbst bei Erreichung einer Verdoppelung von CO2 in der Luft von 560 ppm (= Millionstel, Teilchenzahl) am Ende dieses Jahrhunderts wird die Temperatur nicht über zwei Grad steigen. Reduzierten wir den CO2-Ausstoß im Verlaufe dieses Jahrhunderts, werde nicht einmal diese Grenze erreicht.

Aber nicht nur solche physikalischen Untersuchungsergebnisse werden in den in den Unerwünschten Wahrheiten diskutiert, sondern auch in den Medien allzu gern verschwiegene naturfeindliche Folgen der Klimapolitik offengelegt.

Im einzelnen wird gezeigt,

  • daß selbst die mittelfristigen Klimaprognosen des Bundesforschungsministeriums keine signifikante Erwärmung in den nächsten fünf Jahren erwarten;
  • daß die Jahresmitteltemperaturen der letzten Jahre gegenüber 2017 nicht mehr angestiegen sind
  • daß der Corona-Einbruch der Wirtschaft weltweit kaum einen Einfluß auf die weiter steigende CO2-Konzentration gehabt hat
  • daß die worst-case-Szenarien des Weltwirtschaftsrates IPCC völlig unrealistischerweise davon ausgehen, dass im Verlaufe dieses Jahrhunderts sämtliche Kohle-, Öl- und Gasvorkommen der Erde verbrannt werden
  • daß die IPCC-Szenarien davon ausgehen, dass ein Teil des CO2 mit einer Halbwertszeit von Tausenden von Jahren in der Atmosphäre verbleibt, während wir feststellen, dass die Halbwertszeit in den letzten Jahrzehnten auf 35 Jahre gesunken ist
  • daß die Basis aller Erwärmungsprognosen das Jahr 1850 ist, das Ende der Kleinen Eiszeit, des kältesten Zeitraums der letzten 2.000 Jahre
  • daß der Mittelwert der Temperaturen der letzten 2.000 Jahre der Temperatur der Jahre 1940-70 entspricht, die etwa 0,5 Grad höher liegt als 1850
  • daß durch den CO2-Anstieg die Erträge von Weizen, Reis und anderen Früchten um bis zu 30 % angestiegen sind
  • daß die Pflanzenbiomasse der Erde in den letzten 50 Jahren um 30 % angestiegen ist – die Erde wird grüner!
  • daß eine Billion zusätzlich gepflanzte Bäume weltweit den Zuwachs des CO2 in der Luft halbieren würde und das Paris-Ziel mit einem Bruchteil der Kosten einer weltweiten Energiewende erreicht wird
  • daß die jährliche Sonnenscheindauer auf der Zugspitze während der vergangenen 115 Jahre um knapp 400 Stunden, eine Steigerung um 25% zugenommen hat und die Wolkenbedeckung weltweit zwischen 1987 und 2.000 – eine Zeitspanne besonders starker Erwärmung – deutlich abgenommen hat
  • daß Windparks zu einer lokalen Erwärmung bis zu 0,5 Grad und zur Austrocknung der Böden führen
  • daß schon 20 % der neuen Windkraftwerke in Wäldern plaziert werden
  • daß die Ziele der Energiewende eine Versechsfachung der Windenergiekapazität und eine Verdreifachung der Anzahl der bestehenden Anlagen vorsehen würde – alle 2 km im Durchschnitt ein Windrad in Deutschland
  • daß damit aber noch nicht der Bedarf an Strom für CO2-freie Energie der Industrie, für CO2-freie Wärme und die Elektromobilität abgedeckt sind
  • daß es zur Speicherung der fluktuierenden, unzuverlässigen Wind- und Solarstromerzeugung in Deutschland nicht ausreichen würde, sämtliche Täler von Norwegen bis Österreich mit Pumpspeicherseen zu füllen
  • daß in der Kette Windkraft-Wasserstoff-Stromerzeugung 2/3 der Energie verloren gehen und sich allein daher die Kosten des Stromes verdreifachen
  • daß für den Fall, dass Volkswagen seine Produktion auf E-Fahrzeuge umstellt, allein VW die gesamte Kobaltproduktion der Erde benötigt
  • daß der CO2-Fußabdruck eine E-Fahrzeugs durch die CO2-belastete Batterieproduktion von einem Dieselfahrzeug erst nach 150.000 km Fahrleistung kompensiert wird
  • daß es in Deutschland keinerlei Forschungsprojekte zur Stromerzeugung jenseits von Wind – und Solarenergie gibt, die nachweislich ungeeignet sind, den Bedarf einer Industrienation zu befriedigen
  • daß allein die Entwicklung einer neuen Generation von inhärent sicheren Kernkraftwerken, die die abgebrannten Brennelemente der ehemaligen Kernkraftwerke aufarbeiten, wettbewerbsfähigen Strom ohne CO2-Emission für mehrere hundert Jahre erzeugen (zB. Dual-Fluid-Reaktor) würde
  • daß nur die infantile Unterscheidung in gute (Wind-) und böse (Kernenergie-)Technik uns davon abhält, das Richtige zu tun.

Die umfangreiche verarbeitete Literatur wurde auf eine eigene Web-Seite verlagert, um den Umfang des Buches nicht zu sprengen. Dadurch können auch die Zitate einfacher im Netz geöffnet werden. Auf der Seite finden Sie das Inhaltsverzeichnis, die Zitate und viele weitere Informationen der beiden Autoren.

Das Buch hat 348 Seiten und 62 eindrucksvolle Grafiken und wird sich sicherlich zu einem Standardwerk in der Klima- und Energiedebatte entwickeln. Insgesamt ein wissenschaftliches Buch, aber auch ein hochpolitisches erk, wie folgende Zitate im Schlussteil zeigen:

Das naheliegendste Szenario aber wäre zurzeit : Die Welt stellt sich bis 2100 langsam um, und Deutschland könnte in zehn Jahren abstürzen, wenn die Infantilisierung der Politik auf dem Niveau von Fridays for future weiter um sich greift.

Die Autoren kommen daher zum Schluß:

Und wenn … die Klimaprognosen in sich zusammenbrechen, weil ich ein Teil der Erwärmung als natürliche Entwicklung herausstellt und CO2 weniger stark erwärmend wirkt als angenommen, hat nicht nur die Klimawissenschaft sondern die Politik insgesamt ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Insofern ist das Buch eine Pflichtlektüre für jeden kritischen Geist!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Woher kommt der Strom? Hamsterkraftwerk Esslingen

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

(Abbildung 1)

Diese Woche bringt zu Beginn viel Windstrom (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). Allerdings in Wellen. Von kontinuierlicher Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraft kann keine Rede sein. Die letzten zwei Tage der Woche sind da ruhiger. Grund: Die Windstromerzeugung wird fast eingestellt. Die Sonnenstromerzeugung reduziert sich um etwa ein Drittel. Die konventionellen Stromerzeuger werfen eine verstärkte Stromerzeugung erst gar nicht an (Abbildung 1). Das Wochenende mit weniger Bedarf steht bevor. Da kauft man den benötigten Strom lieber aus dem benachbarten Ausland zu.

Wobei – aufgemerkt – der Stromhöchstpreis der Woche mit über 56 €/MWh von Deutschland eingefahren wird. Allerdings nur für 0,081 GW. Aber immerhin. Ansonsten bietet auch die 33. Woche das Bild der Vorwochen. In den frühen Morgenstunden wird bei Bedarf wegen des insgesamt um diese Zeit geringen Bedarfs europaweit recht günstig Strom importiert. Fällt Exportstrom an, wird dieser günstig abgegeben. Über Tag wird der Strom, der importiert werden muss (Abbildung 2), teuer zugekauft. Zum Abend ist der Strom wegen des in dieser Zeit allgemein hohen Bedarfs nur zu im Verhältnis hohen Preisen zu importieren. Abbildung 3 weist die einzelnen Länder aus, welche Strom im- und exportieren.

Die Tabelle (Abbildung 4) mit den Werten der Energy-Charts, die immer nur Netto-Werte des öffentlichen Stromnetzes (Abbildung 5) sind, sowie der daraus generierte Chart verdeutlichen das oben Gesagte. Unter Abbildung 6 finden Sie die grafisch aufbereiteten Im- und Exportzahlen für die 33. Woche sowie das aufgelaufene Jahr 2020 bis 15. August 2020. Wie die Stromerzeugung im bisherigen Jahr 2020 ausgesehen hätte, wenn die installierte Leistung verdoppelt angenommen würde: Die Daten und deren grafische Aufbereitung finden Sie als Ausschnitt unter Abbildung 7 mit der Möglichkeit des Downloads der Excel-Tabelle.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 9.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,90 Prozent, davon Windstrom 11,50 Prozent, Sonnenstrom 21,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der bedarfsarme Sonntag und eine zum Tagesende leicht ansteigende Windstromerzeugung sorgen dafür, dass der in Deutschland erzeugte Strom fast den ganzen Tag ausreicht. Lediglich von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr muss etwas Strom zugekauft werden. Zu moderaten Preisen. Zum Abend exportiert Deutschland Strom zu Höchstpreisen um die 40 €/MWh.

Montag, 10.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,38 Prozent, davon Windstrom 14,71 Prozent, Sonnenstrom 16,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Beginn der Arbeitswoche ergibt sich ein ähnliches Bild. Nur auf insgesamt etwas höherem Niveau. Die Stromlücke am Morgen verschiebt sich um 2 Stunden. Schon werden höhere Preise beim Import verlangt. Zum Abend reicht der selbst erzeugte Strom so gerade aus. Im- und Export bleiben annähernd preisneutral.

Dienstag, 11.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,28 Prozentdavon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 16,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an, die Sonnenstromerzeugung ist zufriedenstellend. Für den Stromüberschuss über Tag fällt der Exportpreis. Zum Abend allerdings erzielt Deutschland auskömmliche Preise, für den Strom, den es ins benachbarte Ausland exportiert. Die Schweiz und Österreich machen gute Preisdifferenzgeschäfte mit ihren Pumpspeicherkraftwerken.

Mittwoch, 12.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,97 Prozent, davon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 17,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute erzielt Deutschland um 19:00 Uhr über 56 €/MWh für Strom, den exportiert. Der Bedarf verharrt etliche Stunden bei etwa 67 GW. Für gewöhnlich liegt der Bedarf um 12:00 Uhr werktags weit über 70 GW. So entwickelt sich ein richtiger Stromüberschussbuckel. Was allerdings nicht zu exorbitant niedrigen Strompreisen führt.

Donnerstag, 13.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,67 Prozent, davon Windstrom 16,67 Prozent, Sonnenstrom 12,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,12 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ab heute sinkt die Windstromerzeugung stark ab. Nach kurzem Aufbäumen wird es Freitag und Samstag richtig windstill. Die Sonnenstromerzeugung reißt es über Tag etwas raus, doch insgesamt liefern die regenerativen Energieträger nur wenig Strom. Die konventionelle Stromerzeugung reicht annähernd den ganzen Tag nicht aus, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Die Importpreise sehen Sie detailliert hier.

Freitag, 14.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,45 Prozent, davon Windstrom 7,56 Prozent, Sonnenstrom 13,45 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag ist ein kompletter Importtag. Fast gar kein Windstrom, kaum Sonnenstrom. Vormittags werden über 50 €/MWh aufgerufen. Abends noch über etliche Stunden über 40 €/MWh. Von 13:00 bis 17:00 Uhr sind „nur“ knapp 40 €/MWh fällig. Ob sich das statt der Stromeigenerzeugung rechnet? Ich weiß es nicht. Das Preisgefüge ist allerdings so ausgestaltet, dass Österreich mit Preisdifferenzgeschäften gute Gewinne macht.

Samstag, 15.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 37,04 Prozent, davon Windstrom 5,56 Prozent, Sonnenstrom 16,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch der Samstag ist fast ein kompletter Strom-Importtag. Lediglich über Mittag wird überschüssiger Strom günstig abgegeben. Der geringere Wochenendbedarf macht das trotz geringem Sonnenstrom – Wind geht gegen nahezu Null – möglich. Wer kauft, wer verkauft Strom zu welchen Preisen? Hier klicken.

Abbildung 8 belegt, dass die regenerative Stromerzeugung in der 33. Woche mit 43,6% erheblich unter dem Durchschnitt des bisherigen Jahres 2020 von 53,9% liegt. Das sind immerhin mehr als zehn Prozentpunkte weniger.

Leserresonanz

Die Leserresonanz zu den einzelnen Artikeln der Kolumne ist nahezu durchweg positiv. Manchmal mündet ein Kommentar in weiterführende Kritik. Manchmal ist eine Kritik kaum verständlich. Wie zum Beispiel dieser Kommentar von Olaf Neumann zum Artikel 31. Woche:

Der Erkenntniswert dieser Serie ist gleich null, auch wenn man sich die Mühe machte, die vielen Links aufzurufen. Stobbe widerlegt sich ständig selbst, und daß, seit er diese Serie veröffentlicht: Die „Energiewende“ funktioniert. Es gibt weder Stromausfälle noch einen Blackout, das wird auch dann nicht der Fall sein, wenn nächstes Jahr das letzte AKW abgeschaltet wird und etwas später die ersten Kohlekraftwerke. Und warum ist das so? Weil Flassbeck, Trittin und die grüne Mafia recht hatten? Nein. Sie funktioniert, weil die deutsche Mittelschicht als Bußhandlung für den eigenen Überdruß an Wohlstand willig exzessive Strompreise zahlt und weil das Ausland, so wie auch vorher bei Weißwaren, Elektronik, Kleidung, Spielzeug, Haushaltsartikeln und demnächst auch Autos von uns Produktionen übernimmt und wir sie dann importieren statt selbst zu erzeugen, finanziert mit Staatsschulden. Der Deutsche ließ sich seine Industrie wegnehmen, seine Nation und Währung sowieso und nun halt die Stromerzeugung. Wenn das EEG ausläuft, verschwinden die hochsubventionierten Windmasten eh wieder, so wie das letzte Waschmaschinenwerk von Siemens nach Polen. Und der Strom kommt weiter aus der Steckdose und Kraftwerken im Ausland. Lassen Sie es sein, Herr Stobbe, von Alternativen wollen Sie ja nicht schreiben, vor lauter sinnfreien Agora-Charts. Die haben wir nun genug gelesen.

Zunächst möchte ich an dieser Stelle wieder einmal den Menschen in den Kraftwerken, bei den Netzbetreibern und Stadtwerken danken, die Menschen, die dafür sorgen, dass unter immer schwieriger werdenden Bedingungen die Stromversorgung in Deutschland generell funktioniert. Die Tatsache allerdings als Kriterium dafür zu nehmen, dass die Energiewende funktioniert, halte ich für gewagt. Zum einen findet seit etlichen Jahren maximal eine Stromwende statt. Volatile regenerative Energieträger, Wind- und Sonnenkraft, ersetzen sichere fossile Energieträger und Kernkraft. In den nächsten Jahren geht es ans Eingemachte. Bis Ende 2022 werden insgesamt 11 GW installierte Leistung fehlen, mit der im Jahr 2019 gut 75 TWh kontinuierlich fließender Strom (Braunkohle, Kernenergie) erzeugt wurde. Die gut 41 Millionen Haushalte in Deutschland haben im Jahr einen Strombedarf vom 125 Millionen TWh von etwa 500 Gesamtbedarf netto. Diese Referenz nur zur Einordnung der Strommenge 75 TWh, die bis Ende 2022 wegfällt. Einen soliden Ausgleichsplan gibt es praktisch nicht. Dennoch wird der Strom – hoffentlich – nicht ausfallen. Der CO2-Ausstoß Deutschlands wird allerdings auch nicht sinken. Auch wenn das benachbarte Ausland dem – noch – größten Industrieland Europas Strom zur Verfügung stellt und gut daran verdient: Der Ersatz praktisch CO2-freien Stroms – gewonnen mittels Kernkraft – durch Gas-Strom führt zu mehr CO2. Da von einem Gelingen der Energiewende zu sprechen, ist Unfug. Hinzu kommt, dass die Kolumne als das angelegt ist, was Leser Hjalmar Kreutzer zu Artikel 32 schreibt:

Sehr geehrter Herr Stobbe, einfach mal wieder herzlichen Dank für Ihr beharrliches Dranbleiben. Warum leuchtet es unseren Entscheidern nicht ein, dass bei Nacht Hunderttausende oder Millionen von Solarmodulen Null Elektroenergie erzeugen und analog bei Windstille der Ausbau der Windräder eben statt Zehntausend mal Null oder hunderttausend mal Null immer wieder Null ergibt? Auch Ihre Werte sind ja nur über den Tag gemittelt und würden bei weiterem Ausbau nie 100% regenerative Energieversorgung erreichen, es sei denn minuten- oder stundenweise. Und in der übrigen Zeit wird dem Bürger dann Schlafenszeit verordnet durch zentrale Abschaltung, wie früher im Knast? Nur noch bei Raumtemperatur haltbare Lebensmittel? Fernheizung abschaffen, da tagsüber die Leute sich warm arbeiten können und nach Feierabend ab unter die Bettdecken? Alles Gute für Ihre Langzeitstudie und freundliche Grüße.

Genau, seit Januar 2019 werden die Daten erfasst und interpretiert. Es wird eine Entwicklung nachhaltig dokumentiert, Fakten werden ausgewertet. So gelangt man zu belastbaren, wissenschaftlich nachprüfbaren Ergebnissen.

Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass meines Ermessens in Kernenergie und Kernfusion die Zukunft der Stromerzeugung liegt. Die meisten anderen Länder der Welt sehen das ganz genauso. Sie handeln entsprechend. Für Deutschland ist mit dem Atom-Ausstieg bis 2022 der Zug abgefahren. Allein die Entwicklung der Stromversorgung Deutschlands bis dahin, die Entwicklung des CO2-Ausstoßes, die Entwicklung des Strom-Im- und Exportes samt Strompreisentwicklung wird äußerst spannend. Das sind die vielen Stunden akribische, zum großen Teil händische Arbeit wert. Im Übrigen möchte ich noch darauf hinweisen, dass es im Bereich der regenerativen Energieträger eine sagenhafte Innovation gibt. Schauen Sie hier und staunen Sie, was so alles möglich ist:

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

 




Woher kommt der Strom? Exportpreis im Keller

Die 30. Woche : Abbildung, bitte unbedingt anklicken.

Exportpreis im Keller (Abbildung 1) (Abbildung 2).

Dementsprechend stellen die konventionellen Stromerzeuger den Strom her (Abbildung 3), der fehlt. Komplett? Nein, nur in der Mittagsspitze reicht der Strom, der in Deutschland erzeugt wird. Ansonsten wird Strom importiert. Aus dem benachbarten Ausland, das sich diesen Strom verhältnismäßig teuer bezahlen lässt. Der regelmäßige Leser dieser Kolumne weiß, was das bedeutet. Exportiert Deutschland Strom, fallen die Preise, importiert Deutschland Strom, steigt der Preis. Abbildung 4 belegt dieses Muster eindrucksvoll. Lediglich in den frühen Morgenstunden kann Deutschland zu geringen Preisen den Strom einführen, den es zur Deckung des Bedarfs benötigt.

In dieser Woche waren die Niederlande und Dänemark die Länder, welche Deutschland in erster Linie mit Strom belieferten (Abbildung 5). Über das Jahr gesehen, bleibt Frankreich Hauptstromlieferant Deutschlands (Abbildung 6). Ansonsten als Ergänzung wie immer die Werte der Energie-Charts in der Tabelle und dem daraus generierten Chart (Abbildung 7).

Vor gut einem Monat wurde das Kohleausstiegsgesetz beschlossen. Um den schwächelnden Windkraftausbau wenigstens auf See weiter voranzutreiben, wurden von der Bundesregierung die Ausbaupläne erweitert. Zu den bereits vorhandenen 7,5 GW (1.500 Windkraftanlagen) installierte Leistung Windkraft Offshore sollen bis 2030 12,5 GW hinzugebaut werden. Das wären 1.667 Anlagen à 7,5 MW. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass diese Windkraftanlagen (dann 3.167 Stück) auf See insgesamt etwa 10 TWh weniger erzeugen werden als die konventionellen Anlagen (Braunkohle & Kernenergie gesamt 11 GW), die bis 2022 abgeschaltet werden, wenn man die realen Strom-Erzeugungszahlen der Energie-Charts 2019 zugrunde legt. Was nicht weiter verwundert, wenn man sich die installierte Leistung der einzelnen Energieträger und deren faktische Stromerzeugung anschaut (Abbildung 8).

Die Tagesanalysen

Sonntag, 19.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,71 Prozent, davon Windstrom 6,67 Prozent, Sonnenstrom 23.81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,24 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag war sehr windarm. Die Sonnenstromerzeugung war befriedigend. So war der Preis, welchen Deutschland beim Export über Tag erzielte, recht gering. Im Gegensatz zu dem Preis, den es gegen Abend bezahlen musste. Österreich machte feine Preisdifferenzgeschäfte.

Montag, 20.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,08 Prozent, davon Windstrom 12,30 Prozent, Sonnenstrom 19,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag, höherer Strombedarf. Die Windstromerzeugung steigt an. Die konventionelle Stromerzeugung ebenfalls. Man will wohl nicht in eine Importhochpreisfalle hineinschlittern. Ganz lässt es ich nicht vermeiden. Am Abend, zur Nacht werden über 40 €/MWh aufgerufen. Viel Geld, wenn man es in Relation zum Exportpreis über Tag setzt. Neben Österreich spekuliert die Schweiz heute erfolgreich beim „Spiel“: Strom günstig einkaufen, Strom teuer verkaufen.

Dienstag, 21.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,09 Prozentdavon Windstrom 12,50 Prozent, Sonnenstrom 21,09 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,50 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Dienstag: Ein ähnliches Bild wie gestern. Über Tag reicht der in Deutschland produzierte Strom so gerade aus, um den Bedarf zu decken. Morgens und abends fehlt Strom und muss importiert werden. Von wem? Hier klicken.

Mittwoch, 22.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,27 Prozent, davon Windstrom 7,14 Prozent, Sonnenstrom 21,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das stabile Wetter führt auch am Mittwoch zu dem fast gleichen Bild wie Montag und Dienstag. Hohe Importpreise – außer am frühen Morgen –, tiefe Exportpreise. Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass die Niederlande bereits die ganze Woche praktisch den ganzen Tag über Strom nach Deutschland exportieren. Da liegt wahrscheinlich eine vertragliche Regelung vor. Ob da tatsächlich die jeweiligen Börsenpreise bezahlt werden, wage ich zu bezweifeln. Mit Dänemark könnte es ähnlich aussehen.

Donnerstag, 23.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,27 Prozent, davon Windstrom 7,14 Prozent, Sonnenstrom 21,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Donnerstag ist von den Werten (Energy-Charts) her, aber auch als Bild ein Abbild des Mittwoch. So wird der Tages– und Wochenverlauf „verfestigt“. Die Im-, und Exportzahlen pro Land: Hier klicken.

Freitag, 24.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,06 Prozent, davon Windstrom 19,38 Prozent, Sonnenstrom 16,28 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,40 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung legt stark zu. „Zum Glück“ lässt die Sonnenstromerzeugung nach, so dass der Exportstrompreis mit 24 €/MWh noch im positiven Bereich liegt. Die Im- und Exportzahlen pro Land: Hier klicken

Samstag, 25.7.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 48,15 Prozent, davon Windstrom 13,89 Prozent, Sonnenstrom 19,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Einstieg in das Wochenende. Weniger Bedarf. Über Tag ist zu viel Strom im Markt. Die Preise fallen unter 20 €/MWh. Sie bleiben aber positiv. Da hat es schon schlimmere Tage gegeben.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

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Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




Woher kommt der Strom? keine negativen Strompreise für Deutschland

Diese Woche ergaben sich keine negativen Strompreise für Deutschland. Der Grund liegt in der verhältnismäßig geringen Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger.

Für die Stromkunden in Deutschland bleibt der Strom selbstverständlich teuer. Sie müssen mittels EEG-Umlage das ausgleichen, was den Herstellern von regenerativ erzeugtem Strom versprochen wurde, der Marktpreis aber nicht hergibt. Weil durch Corona der Strombedarf geringer geworden ist, ist ein weiterer Preisschub bei der EEG-Umlage Richtung 8 Cent und mehr ab 2021 zu erwarten. Deshalb hat die Bundesregierung im Corona Konjunkturpaket einen Paradigmenwechsel in Sachen EEG-Umlage eingeleitet:

… Die EEG-Umlage droht im Jahr 2021 aufgrund des corona-bedingten Rückgangs der Wirtschaftsleistung und des damit verbundenen Rückgangs des Börsenstrompreises stark anzusteigen, trotz der beginnenden Zuführung von Einnahmen aus dem nationalen Brennstoffemissionshandel. Um für mehr Verlässlichkeit bei den
staatlichen Strompreisbestandteilen zu sorgen, wird ab 2021 zusätzlich zu diesen Einnahmen aus dem BEHG ein weiterer Zuschuss aus Haushaltsmitteln des Bundes zur schrittweisen verlässlichen Senkung der EEG-Umlage geleistet, sodass diese im Jahr 2021 bei 6,5 ct/kwh, im Jahr 2022 bei 6,0 ct/kwh liegen wird. {Finanzbedarf: 11 Mrd. Euro} … (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). 

Dieser Schritt hat für die Bundesregierung den Vorteil, dass die Kosten für die Energiewende weniger transparent werden. Sieht und spürt der Bürger diese doch nicht mehr direkt auf seiner Stromrechnung. Auf der anderen Seite unterliegt der Posten „EEG-Umlage aus Steuermitteln“ künftig einer parlamentarischen Kontrolle und hoffentlich kontroversen Diskussion. Der Strompreiserhöhungsautomatismus jedenfalls ist mit dieser Neuerung durchbrochen worden. Billiger wird die Energiewende damit nicht.

Die Frage nach der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung

Der leistungsfähige Bürger, die leistungsfähigen Betriebe, die Steuern zahlen, sind auch allermeistens Stromkunden. Rechte Tasche, linke Tasche könnte man meinen. Nicht ganz. Weniger leistungsstarke Bürger werden über die Stromrechnung nicht weiter belastet. Einkommensteuer zahlen sie ohnehin nicht. Bleiben nur indirekte Steuern, wie z.B. die Mehrwertsteuer, die sie bezahlen. Diese wird aber kaum wegen der teilweisen EEG-Umlage aus Steuermitteln angehoben werden. Wobei die Frage nach der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Dass die Bundesregierung immer noch daran glaubt, dass die PKW-Elektromobilität vor dem Durchbruch steht, belegt die Tatsache, dass sie auch im Konjunkturpaket diese und allfällige Ladeinfrastrukturmaßnahmen fördert, während Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren – und seien sie noch so umweltfreundlich – jegliche spezielle Förderung vorenthalten wird. Im Gegenteil. Die Kfz-Steuer wird für Verbrenner teilweise angehoben (Abbildung 2). Die Tatsachen, dass die Förderung des Ausbaus der  Ladeinfrastruktur erst zum Schluss (Abbildung 3) des aufgeteilten Punkts 35 des Eckpunktepapiers kommt, ist bezeichnend.

Man erkennt offensichtlich nicht, dass der Kauf von Elektrofahrzeugen auf Teufel komm raus gefördert werden soll: Wenn die Menschen keine vernünftig machbare Möglichkeit sehen, ihr Fahrzeug sicher überall aufladen zu können, wird der Elektromobilitätsboom ausbleiben. Wie schwer sich die Bundesregierung mit dem Thema „Ladesäulen“ tut, belegt die Tatsache, dass bereits vor einem Jahr der Masterplan Ladeinfrastruktur ins Auge gefasst wurde (Abbildung 4), Ende 2019 wurde er im Bundeskabinett beschlossen (Abbildung 5). Lesen Sie, welche Aktivitäten bisher im Bundestag gelaufen sind (Abbildung 6). Jetzt kommt noch die Förderung durch das Corona-Konjunkturpaket dazu. Bleibt die Frage, wann denn nun mal mit dem flächendeckenden Ausbau begonnen wird. Ich befürchte gar nicht. Denn: Sähen Firmen – Förderung hin oder her – ein sinnvolles, gewinnbringendes Geschäftsmodell in der Ladesäuleninfrastruktur, dann hätten sie längst damit begonnen. Leider hat niemand die Courage, aufzustehen und zu sagen, dass das Modell E-Auto so nicht funktionieren kann.

Die Tagesanalysen

Diese Woche müssen die Charts mit den Werten der Energy-Charts ausfallen. Als der Artikel geschrieben wurde, standen mir diese nicht zur Verfügung. Energy-Charts ließ sich nicht aufrufen. Diesmal also „nur“ die Analyse mit den Charts und Werten von Agora-Energiewende.

Sonntag, 7.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute keine Erzeugungsspitze mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten Strom. Im Gegenteil. Im Tagesverlauf sinkt diese Stromerzeugung massiv. Nach Sonnenuntergang gibt es kaum noch Windstrom, so dass Strom importiert werden muss. Was zu höheren Preis als im übrigen Tagesverlauf, als Strom exportiert wurde, führte.

Montag, 8.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Am frühen Morgen sind die Importpreise moderat. Über Tag aber werden bis zu 41,92 €/MWh aufgerufen.

Dienstag, 9.6.2020:  Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute nur sehr wenig Strom mittels erneuerbarer Energieträger. Wären da nicht Biomasse und Wasserkraft als zuverlässige Stromlieferanten, sähe es richtig mau aus im Energiewendeparadies. Den ganzen Tag will/muss Deutschland Strom importieren.

Mittwoch, 10.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Etwas mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft. Dennoch: Praktisch den ganzen Tag wird per Saldo – wie fast immer diese Woche – Strom importiert.

Donnerstag, 11.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Vor allem auf See. Die Import-Zeiträume werden geringer. Um 8:00 Uhr ist der Exportpreis höher als der Importpreis bis 6:00 Uhr. Auch das gibt es.

Freitag, 12.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung mittels erneuerbare Energieträger zieht an. Starke Sonnenstromerzeugung plus steigende Windstromerzeugung zum Abend, der Nacht, lassen die Preise z.T. sinken. Aber nicht so massiv, wie es schon vorkam.

Samstag, 13.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute wieder recht ordentliche Wind- und Sonnenstromerzeugung. Ein massives Stromüberangebot bleibt allerdings aus, so dass Preise moderat bleiben. Ob Geld verdient wird, weiß ich nicht. Zumindest aber draufzahlen muss Deutschland nicht.

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Woher kommt der Strom? Schwachwindphase

10. Analysewoche

Am Sonntag wurde beim Stromexport noch richtig Geld mitgegeben; im Verlauf der Woche blieben die Preise positiv, wenn auch allermeistens nicht auskömmlich. Jedenfalls nicht für die deutschen Stromerzeuger. Ein Blick auf die konventionelle Stromerzeugung belegt, wie diese „rotiert“. Kontinuität ist praktisch gleich Null. Lediglich die Stromerzeugung mittels Kernkraft weist kaum Schwankungen auf. Dazu unten mehr.

Hier wie immer die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, die Import-/Exportwerte der Woche und die kumulierten Werte des bisherigen Jahres.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 1.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,75%, davon Windstrom 57,17%, Sonnenstrom 7,48%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,56%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Bis 15:00 Uhr sind die Strompreise noch negativ. Dann lassen Wind- und Sonnenstromerzeugung rapide nach. Die konventionelle Stromerzeugung zieht an. Der Strompreis wird positiv, ist aber durchaus nicht auskömmlich.

Montag, 2.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,28%, davon Windstrom 20,83%, Sonnenstrom 7,64%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,81%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Bedarf steigt, die Windstromerzeugung sinkt, und mit nachlassender Sonnenstromerzeugung ab 14:00 Uhr entsteht eine lang andauernde Stromversorgungslücke, die trotz massiv hochgefahrener konventioneller Stromerzeugung nicht mehr geschlossen werden kann. Bemerkenswerterweise bleiben die Importstrompreise moderat.

Dienstag, 3.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,06%, davon Windstrom 18,83%, Sonnenstrom 5,19%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,04%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Um 5:00 Uhr – die Sonne geht auf – endet die Stromunterdeckung. Die Windstromerzeugung verharrt auf recht niedrigem Niveau. Dennoch: Wegen der weiter hohen konventionellen Stromerzeugung – es rechnet sich nicht diese herunterzufahren, weil sie nach Sonnenuntergang vorhersehbar wieder benötigt wird – ist über Tag viel Strom in Markt, der abgegeben werden muss. Zu moderaten Preisen. Dennoch tut sich um 18:00 Uhr eine „Minilücke“ auf. Da springt der Preis schon mal locker auf 55,98 €/MWh für 1,573 GW, die saldiert importiert werden müssen. Eine Stunde später erhält Deutschland 56,90 €/MWh für 0,306 GW, die per Saldo exportiert werden. Auch das gibt es.

Mittwoch, 4.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,26%, davon Windstrom 15,48%, Sonnenstrom 5,82%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,97%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch am heutigen Mittwoch bleibt die konventionelle Stromerzeugung auf hohem Niveau, obwohl die Sonnenstromerzeugung befriedigend ist. Überhaupt sind die Verhältnisse den gestrigen sehr ähnlich, wie hier sehr schön beobachtet werden kann.

Donnerstag, 5.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,56%, davon Windstrom 21,57%, Sonnenstrom 5,88%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,11%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Ab Mittag zieht die Windstromerzeugung massiv an. Musste am Morgen noch eine mehrstündige Stromunterdeckung geschlossen werden, fahren die konventionellen Stromerzeuger nun ihre Stromerzeugung herunter. Das gelingt gut. Dennoch: Je mehr regenerativ erzeugter Strom in den Markt kommt, desto geringer werden die Preise. Um 8:00 Uhr erzielte Deutschland fast 55 €/MWh für knapp 2 GW.

Freitag, 6.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,32%, davon Windstrom 37,5%, Sonnenstrom 2,63%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,18%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag zeichnet sich durch tendenziell leicht abnehmende Stromerzeugung aus. Deutschland exportiert fast den ganzen Tag per Saldo Strom. Lediglich um 15:00 und 16:00 Uhr muss eine geringe Menge zu höchst moderaten Preisen importiert werden. Die 40-€/MWh-Marke wird den ganzen Tag nicht einmal erreicht.

Samstag, 7.3.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,00%, davon Windstrom 31,06% Sonnenstrom 6,06%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,88%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute wird die 40-€/MWh-Marke nicht erreicht. Deutschland exportiert bis auf 16:00 bis 19:00 Uhr den ganzen Tag Strom. Um 19:00 Uhr wird denn auch der Tageshöchstpreis aufgerufen: 39,95 €/MWh. Zum Sonntag steigt die Windstromerzeugung wieder an. Was bedeutet, dass die Preise in den Keller gehen. Mehr dazu in der nächsten Woche.

Kernkraftwerke und negative Strompreise

Von einer engagierten Familie aus Ostbayern, der aufgefallen ist, dass insbesondere Kernkraftwerke auch dann nicht heruntergefahren werden, wenn die Strompreise negativ werden, wurde die Frage aufgeworfen, warum dies so sei.

Sehr geehrter Herr Stobbe, 

[…] Bitte beachten Sie bzgl. der Stromerzeugung, aber auch den Anteil, den die sechs verbliebenen Kernreaktoren in Deutschland an zeitweise negativen Strompreisen haben: 

16.Feb. 2020, 14:15 Uhr: Import-Saldo -13 GW; trotzdem liefern die sechs AKW 5,1 GW, was 63% ihrer Nennleistung von nahezu 8.1 GW entspricht. Gemäß Betriebshandbücher der KKW „Auch der UNTERE LASTBEREICH (zwischen 20 UND 50% [DWR] bzw. 60% [SWR]) ist laut Betriebshandbücher möglich, allerdings wurde in Gesprächen mit Kraftwerksbetreibern deutlich, dass dieser bis jetzt (abgesehen von An- und Abfahrvorgängen) nicht im regulären Betrieb eingesetzt wird.“ (Abbildung) Rechnet man also 20% Minimalleistung, so sind das 0,2 x 8,1 GW = 1,6 GW technisch mögliche AKW Minimalleistung –> Der Export hätte somit von 13 GW auf 9,5 GW verringert werden können, wenn die AKW eben nicht mit 5,1 GW sondern mit den doch technisch möglichen 1,6 GW gefahren wären! D.h. der Kernkraftstrom war für 27% der Exportüberschüsse und deren Kosten verantwortlich! 

Dass es andere Nachteile (wie nur noch langsameres Wiederhochfahren der Reaktoren auf z.B. Nennleistung sowie mehr Ermüdung) in dieser Betriebsart gibt, sei unbestritten. Grafisch haben wir das aufgearbeitet. (Abbildung 1) Wenn wir da etwas grob falsch verstehen, würden wir uns über Ihre entsprechende Rückmeldung freuen. Mit freundlichem Gruß Familie NB, Ostbayern 

Die Antwort, die mit der tatkräftigen Unterstützung eines promovierten Physikers, der jahrzehntelang im Kernkraftwerksbereich tätig war, formuliert wurde:

Weshalb bleiben selbst bei hoher Stromproduktion aus Windenergie konventionelle Kraftwerke – insbesondere Kernkraftwerke – am Netz und speisen weiter Strom ein, der dann verschenkt werden muss oder gar zu negativen Strompreisen führt? Dahinter steht der öfter von interessierter Seite geäußerte Vorwurf, die Kernkraftwerke „verstopfen“ die Netze und lassen nur dementsprechend geringere Erzeugung aus regenerativen Erzeugungen zu.

Von „Verstopfen“ im physikalischen Sinne kann natürlich nicht die Rede sein, sondern eine Bevorzugung konventioneller Energie bei der Einspeisung, trotz des Einspeisevorrangs für die regenerative Erzeugung. Sie ist nicht beschränkt auf nukleare Erzeugung, sondern betrifft auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

Das Thema wird schon lange in verschiedenen Lobbygruppen pro Energiewende, aber auch bei der Regierung diskutiert. Im Kern geht es darum, dass in Phasen mit hohem Angebot an regenerativer Energie, die eigentlich die Nachfrage abdecken könnten, trotzdem konventionelle Erzeugungsleistung ins Netz eingespeist wird und damit regenerativ erzeugter Strom reduziert/verdrängt werden muss. Hier kommt der Begriff der „Mindesterzeugung“ ins Spiel:

Das deutsche Stromversorgungssystem erfährt seit einiger und auf absehbare Zeit eine Strukturveränderung. Sie ist das Resultat politischer Entscheidungen der Bundesregierung. Langfristiger Kern dieser politischen Entscheidungen ist die Umstellung auf eine CO2-freie und nicht-nukleare Erzeugungsstruktur. Gegenwärtig ist das Phänomen zu beobachten, dass ein gewisser Teil der Einspeisung aus konventionellen Kraftwerken nur unflexibel auf Börsenpreise reagiert, also sogar bei negativen Börsenpreisen einspeist. Die Bundesnetzagentur hat dieses Phänomen in ihrem Bericht über die Mindesterzeugung untersucht.

Die Mindesterzeugung entspricht der Einspeiseleistung, die direkt einem netztechnischen Grund bzw. einer Systemdienstleistung zurechenbar ist. Sie kann daher nicht vom Netz genommen werden.

Diese Mindesterzeugung ist vom sogenannten konventionellen Erzeugungssockel zu unterscheiden. Dieser umfasst Kraftwerksleistung, die sich ebenfalls preisunelastisch verhält, also selbst bei negativen Börsenpreisen Strom erzeugt. Die Gründe hierfür können beispielsweise anderweitige Verdienstmöglichkeiten wie Wärmebelieferung und Eigenversorgung sein. Quelle: Abbildung 2

Die unabdingbare „Mindesterzeugung“ konventionellen Stroms mittels großer rotierender Massen wird also im Wesentlichen zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität benötigt und ist momentan unvermeidbar, obwohl diverse Versuche unternommen wurden deren Ausmaß zu reduzieren. Hintergründe sind in verschiedenen Veröffentlichungen im Netz detailliert zu finden (Abbildung 3). […]“

Wer weitere Hintergrundinformationen des promovierten Physikers zum Thema lesen möchte, findet diese unter Abbildung 4. Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Sind bürgerliche Klimaschützer Selbstbetrüger?

Das Jahr 2019 war ein Rekordjahr für Flugreisen und SUV-Zulassungen. Man könnte nun verschwörerisch annehmen, daß alle AfD-Wähler sich absichtlich einen SUV gekauft und eine Flugreise zusätzlich gebucht hätten, um Greta und Luisa zu ärgern. Das wäre allerdings schon aus pekuniären Gründen nicht ganz stichhaltig, da zum Großauto-Kauf und zur Flugreisenbuchung ein hohes Einkommen gehört, das man am häufigsten unter den bürgerlichen Grünwählern findet. Schon seit den 90er/Nuller Jahren sind die Grünen die Partei mit den reichsten Anhängern, und nicht mehr die FDP.

Das erkannte auch der Umweltexperte Rainer Grießhammer, der im Interview mit der FR einen „Selbstbetrug der Bürger“ konstatiert, der „immer absurder“ würde. Allerdings entlastet er seine Klientel gleich im ersten Satz, als er meint, daß es viele Veränderungen geben müsse –

„im Wertesystem, im Verhalten der Konsumenten, bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen, im Markt, ebenso bei den Infrastrukturen und der Technologieentwicklung.“

Was soll man dazu sagen? Das „Wertesystem“ der Bürger ist ja schon seit den 80ern auf Öko getrimmt, in Ost wie West, wobei West gleichbedeutend mit BRD, Österreich und Schweiz ist. Das Verhalten der Konsumenten ist ebenfalls preußisch-gründlich, bzw. alemannisch-sparsam-ordentlich durchökologisiert. Wobei man einschränken muß: Das Verhalten der einfachen Bürger; die tatsächlich ihren Müll penibel trennen, energetisch sanieren, nur einmal im Jahr nur nach Mallorca fliegen und ein sparsames Auto fahren. Die sich als Weltbürger begreifende klimaschützende Klasse hingegen fliegt schon nach dem Abitur wie Luisa Neubauer mehrfach um den Planeten, weil das zum guten Ton gehört.

Dann nennt Grießhammer das Gesetz, den Markt und die Infrastrukturen. Nun, das Gesetz wurde ja geändert, EEG-Umlage etc., und das hat den Strompreis verdoppelt und die Taschen von Profiteuren gefüllt. Im „Klima“ hat sich nichts geändert. Der Markt hingegen wird kommandowirtschaftlich ausgehebelt, weil die Klimaschutz-Industrie ohne staatliche Protektion und Zwangsabgaben ebenso wenig existieren könnte wie ARD und ZDF.

Ähnlich sieht es mit der Infrastruktur aus – ein dichtes Wasserstoff-Tankstellennetz zum Beispiel wird es rein marktwirtschaftlich niemals geben, da die Kosten im Vergleich zu Fossilkraftstoff exorbitant wären; einer der Gründe, warum die H2-Brennzelle schon in den 90ern beerdigt wurde.

Und wenn doch einmal jemand harte Einschnitte fordert, die vor allem das ökologische Milieu treffen, wird er sofort zurückgepfiffen und kaltgestellt. Man denke an den grünen Bundestagsabgeordneten, der in der ARD von seinem Plan erzählte, jedem Bürger eine Art Flugreisenkonto einzurichten, nach dem ihm nur eine bestimmte Anzahl Meilen per annum zur Verfügung stehen. Wer überschreitet, zahlt ordentlich. Eine schöne Idee, wie ich finde, weil dann die Erste-Klasse-Manager und die grünen Globetrotter großzügig zur Kasse gebeten würden, und nicht der einfache Werktätige. Mit den satten Erlösen könnte man zum Beispiel den Pflegenotstand oder ein anderes echtes Problem lösen helfen. Genau deswegen widersprach Annalena Baerbock ihrem Parteifreund und verpaßte ihm mutmaßlich einen Maulkorb. Von dem Mann hört man nichts mehr.

All diese Verhältnisse sorgen dafür, daß die Bürger sich für ökobewußt hielten, obwohl sich kaum etwas ändere, so Prof. Grießhammer.

„Die meisten halten sich schon für Umweltschützer, weil sie den Müll trennen, ein paar Energiesparlampen oder LED eingeschraubt haben und gelegentlich im Bioladen einkaufen.“

Und dann geht es in medias res:

„Richtig ins Gewicht fallen aber die zu große Wohnung, das zu große Auto, die mehrfachen Ferienflüge und der zu hohe Fleischkonsum.“

Der Professor sagt nicht, wer gemeint ist, aber die Besitztümer reichen als Hinweis auf das Ökomilieu. Einzig der Fleischkonsum darf als allgemeingültig angesehen werden, da die Vegetarierquote, obschon überall niedrig, bei den Wohlhabendsten am höchsten ist.

Seine Thesen aus dem Interview hat Grießhammer in einem Buch vorgelegt, „Jetzt Politik und Leben ändern“. Wird es gekauft werden? Viele Werke mit moralisch „richtigen“ Forderungen verkaufen sich ganz gut. Wenn aber der Leser sich zu sehr gedrängt fühlt, will er es nicht lesen; schon ganz emotional. In der Tat meint der Umweltexperte, daß man durch bewußteren Konsum seinen CO2-Ausstoß um die Hälfte reduzieren könnte, und das ganz ohne Komfort-Einbußen. Nehmen wir an, daß das stimmt, wieso macht es keiner? Ganz einfach: Die Konsumumstellung an sich ist eine Komforteinbuße. Der Klimaschützer will unterm Strich profitieren. So geht man bei mildem Wetter gerne zur FFF-Demo, weil es Spaß macht. Muß man mehr tun, zum Beispiel in der Kälte bibbern, ist das Saldo schon wieder negativ. Also läßt man es.

Ist der Aufwand zu groß oder wird es zu teuer, macht man nicht mehr mit. Grießhammer meint zum Beispiel, daß die „CO2-Kompensation“ für einen Neuseelandflug um die 2.000 Euro (!) liegen müßte. Damit würde die Flugreise auch für jemanden wie Luisa Neubauer zum einzigen Reise-Erlebnis im Jahr, wenn überhaupt.

Neben diesen im Rahmen des Weltuntergangsnarrativs vernünftigen Ansichten äußert Grießhammer paradoxerweise aber auch eher „gewöhnliche“ Ansichten wie die, nach dem die Industrieländer das Problem angehen müßten. Heißt, „der Klimaschutz muß also schon Made in Germany“ sein. Kohleausstieg, Gebäudesanierung, Tempolimit. Seltsam, da einem kühlen Rechner wie ihm die CO2-Werte von China und Indien im Vergleich zum mittlerweile winzigen Deutschland bekannt sein müßten. Merkels Republik emittiert gerade noch 2kommanochwas der Weltemissionen, wohingegen China und Indien es auf deutlich zweistellige Werte bringen. Nun denn, deutsche, Schweizer und österreichische Klimaschützer, strengt Euch an.




Woher kommt der Strom? Sehr wenig Windstromerzeugung in der 4. Woche…

Woche vom 20. bis 26.1.2019

Diesmal war es nicht ganz so arg. Dennoch hätte auch eine theoretisch angenommene Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft an fünf von sieben Tagen der 4. Woche nicht ausgereicht, um Deutschland mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern komplett zu versorgen. 0,75 TWh – immerhin mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Strombedarfs eines Tages in Deutschland – hätten Backup-Kraftwerke zum Beispiel am 25.1.2020 zusätzlich erzeugen müssen, um die Stromversorgung sicherzustellen. Nun gibt es realiter keine Verfünffachung installierter Leistung von Wind- und Sonnenkraft, dafür gibt es zur Zeit noch eine auskömmliche konventionelle Stromerzeugung.

In einem hochinteressanten Gespräch mit einem Energie-Experten habe ich erfahren, dass die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland praktisch nicht mehr ohne weiteres aufgehalten werden kann. Die entsprechenden Vorbereitungen, vor allem auch bürokratisch-juristischer Natur, seien so weit fortgeschritten, dass ein gewünschter Weiterbetrieb ein neues Genehmigungsverfahren für jedes Kernkraftwerk erfordern würde. Das würde dauern. Klimawandel hin, Weltklimauntergang her.

Die Detailtabelle mit den Werten der Energy-Charts, sowie der daraus generierte Chart, und der Im-/Exportchart mit den saldierten Werten seit Jahresbeginn. Grundlage hierfür sind ebenfalls die Werte der Energy-Charts des Fraunhofer ISE. Der Im-/Exportchart belegt: Ohne Frankreichs Strom aus Kernkraft hätte Baden-Württemberg enorme Versorgungsprobleme. Mal schauen, was wird, wenn das Kernkraftwerk Fessenheim/Frankreich abgeschaltet wird. Im Sommer dieses Jahres ist es soweit.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 19.1.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,10%, davon Windstrom 23,02%, Sonnenstrom 2,38%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 %. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Gleichmäßig wenig Wind, die Sonne scheint schwach. Nach Sonnenuntergang geht die Windstromerzeugung weiter zurück. Die Stromversorgung Deutschlands ist auf Kante genäht. Aufgemerkt: Nicht, weil die konventionellen Stromerzeuger nicht könnten. Sie wollen nicht. Die Strompreise, die bisher erzielt wurden. lagen immer unter 40 €/MWh. Da lohnt das Hochfahren eines Kohlekraftwerks nicht. Auch gibt es da noch den Strom aus dem Ausland. Zur Not. Doch wehe, die Abschaltorgie Kernkraft plus Ausstieg Kohle in Deutschland greift. Das ist nicht mehr lange hin. Dann ist Holland in Not. Nicht Holland, nein: Deutschland. Wetten? Weil Holland seinen Strom selbst benötigt. Und Frankreich, und, und, und. Wenn es kalt und dunkel, wenn es windstill ist.

Montag, 20.1.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,85%, davon Windstrom 13,92%, Sonnenstrom 3,16%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,76%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Heute zeigt sich die Windstromerzeugung von der anderen Seite. Morgens wenig, nach Sonnenuntergang dann der Anstieg. Am frühen Morgen ist sie so gering, dass kurzzeitig Strom importiert werden muss. Der Preis ist niedrig. Nachts ist die Nachfrage, ist der Bedarf nicht groß. Über Tag steigert sich die Windstromerzeugung zum „Wochenbuckel“, der morgen seinen Höhepunkt erreichen wird.

Dienstag, 21.1.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,23%, davon Windstrom 21,59%, Sonnenstrom 3,98%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,66%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Um 7:00 Uhr erreicht der Windstrombuckel mit insgesamt gut 20 GW seinen Höhepunkt. 20 GW von um 7:00 Uhr benötigten knapp 78 GW. Nach Sonnenuntergang verharrt die Windstromerzeugung um die 15 GW. Zuviel erzeugter konventioneller Strom wird bei stark schwankenden Preisen exportiert. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Nein, es ist umgekehrt. Die Windstromerzeugung sinkt …

Mittwoch, 22.1.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 26,63, davon Windstrom 14,79%, Sonnenstrom 1,78%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die bundesdeutsche Windstromerzeugung steuert auf einen Tiefpunkt, wenn nicht auf den Tiefpunkt des Jahres zu. In der Nacht zum Donnerstag wird es soweit sein. Bemerkenswert ist der Strompreis, der heute um 18.00 Uhr erzielt wurde. Deutschland exportierte im Saldo 3,463 GW für 65,09 €/MWh. Ist doch was, oder?

Donnerstag, 23.1.2020: Der Tiefpunkt der Wind- und Sonnenstromerzeugung 2020. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 19,14%, davon Windstrom 6,79%, Sonnenstrom 1,85%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,89%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Um 1:00 Uhr lag die Windstromerzeugung bei gerade mal 2,21 GW. Still ruhte die See. An Land wehte kaum ein Lüftchen. Es war ein windstiller Tag. Auch die Sonne konnte nichts rausreißen. Tut sie im Winter ohnehin nicht. Das liegt an der Erdachse. Die konventionellen Kraftwerke bollern, was das Zeug hält. Noch. Als ich das schreibe, wird mir irgendwie ganz flau. Ich frage mich, ob unsere Politik- und Medieneliten noch ganz bei Trost sind. Ob die sogenannte Zivilgesellschaft einschließlich Friday für Alles weiß, was sie will, was sie fordert, welche Konsequenzen das hat? Es steht zu befürchten: Diese Leute haben keinen Schimmer. Oder sie wollen den Agrarstaat Deutschland. Vorbild: Das zentrale Afrika mit etlichen Ländern nahe Null CO2-Erzeugung.

Stopp, es gibt auch Ausnahmen: Lesen Sie den neuesten Artikel von Stefan Aust zur Energiewende. Der bringt in aller Kürze das, was ich seit Jahr und Tag schreibe und mit dieser Kolumne detailliert belege.

Freitag, 24.1.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 25,29%, davon Windstrom 12,35%, Sonnenstrom 2,94%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute sieht es etwas besser aus mit der Windstromerzeugung. Heute werden über Tag auskömmliche Preise beim Export es zu viel erzeugten konventionellen Strom erzielt. Die Stromversorgung Deutschlands ist zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Nicht wegen der erneuerbaren Energieträger. Wegen der Zuverlässigkeit der konventionellen Stromerzeugung.

Samstag, 25.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 26,57%, davon Windstrom 12,59%,Sonnenstrom 2,10%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,89%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Windfehlalbtraum geht weiter. Dieser Samstag ist bereits der vierte aufeinander folgende Tag, an dem eine Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft nicht ausgereicht hätte, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Glauben Sie bitte nicht, dass man nur den Strom aus irgendwelchen Speichern hätte nehmen müssen. Die gibt es nicht. Die wird es nicht geben. Mehr dazu ganz unten. Wieder mal. Denn die Mär von den Stromspeichern, welche die Energiewende retten, hält sich hartnäckig.

Erst ab dem 26.1.2020 nach Sonnenuntergang wird die Flaute nachlassen. Zum Glück ist es Wochenende. Der Strombedarf ist gering. Zum Glück? Die Strompreise fallen wieder. In der nächsten Woche liegen sie teilweise unter 20,- €/MWh. Immerhin besser, als Strom zu verschenken. Womöglich mit Bonus! Keine Bange. Kommt bestimmt noch.

Stromimport, Stromexport Deutschland 2019

In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich bei meinen Analysen immer wieder geschrieben, dass Deutschland in aller Regel höhere Preise zahlt, wenn es Strom importiert, als es beim Export von Strom erzielt. Umso erstaunter war ich, dass die Stromaußenhandelsstatistik, die Energy-Charts liefert, auf den ersten Blick das Gegenteil belegt (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es werden alle Abbildungen und Mehr geöffnet).

Eine weitergehende Analyse ergab, dass meine Aussage im Hinblick auf die meisten Länder korrekt war. Lediglich Frankreich und die Niederlande fielen aus dem Rahmen und – man lese und staune – Polen.

Deutschland exportiert praktisch jeden Tag Strom nach Polen (Abbildung 1). Das Narrativ, Deutschland importiere bei Bedarf „dreckigen“ Kohlestrom aus Polen, bewahrheitet sich 2019 nicht. Stromimport aus Polen fand praktisch nicht statt. Während bei Frankreich und den Niederlanden die Exporterlöse lediglich geringfügig über den Kosten lagen, die für Stromimporte aus diesen Ländern gezahlt werden musste, fiel der Erlös mit 62,16 €/MWh für Strom-Exporte nach Polen erheblich aus dem Rahmen. Ich habe Professor Burger, der die Energy-Charts des Fraunhofer ISE betreut, eine Mail zugesandt, der ich dieses Schaubild (Abbildung 2) beigefügt habe. Die schwarze Linie habe ich bei 62,5 €/MWh gezogen. Es ist offensichtlich, dass der Preis, den Polen an Deutschland gezahlt hat, nicht mit den Börsenpreisen korreliert. Leider verwies mich Burger lediglich an das Statistische Bundesamt, von dem die Zahlen, die er verwertet habe, stammten.

Parallel zur Mail an den Professor der Energy-Charts habe ich bei der Bundesnetzagentur nachgefragt, warum diese im Datenportal www.smard.de überhaupt keine Preise zu Polen auswirft. Die wesentlichen Teile der Antwort:

[…] Die Plattform SMARD bezieht ihre Daten im Bereich „Marktdaten visualisieren“ direkt vom Verband der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) und fragt sie von dort automatisch ab. ENTSO-E bekommt die Daten gemäß der europäischen Transparenzverordnung (Verordnung (EU) Nr. 543/2013) gemeldet. Die gelieferten Daten von ENTSO-E werden von uns zunächst geprüft, anschließend weiterverarbeitet und auf SMARD übersichtlich aufbereitet und zum Download bereitgestellt. Polnische Großhandelspreise wurden für den Zeitraum vom 02.03.2017 bis 19.11.2019 in der Währung PLN/MWh veröffentlicht. Leider ist es uns aus technischen Gründen nicht möglich auf SMARD einen flexiblen Wechselkurs zu konfigurieren, um die Preise durchgehend in EUR/MWh anzeigen zu lassen. Sie können daher die polnischen Großhandelspreise für den fehlenden Zeitraum nur direkt auf der ENTSO-E Transparenzplattform einsehen: Hier klicken. […] (Abbildung 3)

Einen Schritt weiter ging die Antwort von Fabian Hein, Analyst und verantwortlich für das Agorameter bei Agora-Energiewende, der mir die polnische Webseite nannte, die Agora zur Datenermittlung verwendet. Abbildung 4 wirft für den Zeitraum von 2009 bis 2019 die Preise pro MWh Strom in polnischen Złoty aus. Tatsächlich sind in den vergangenen 1 1/2 Jahren die Importstrompreise angezogen. Der polnische Złoty hat einen Wert von aktuell etwa 0,23 Euro. Weshalb nun aber Polen so viel mehr Stromimportkosten als unsere übrigen Nachbarn an Deutschland zahlt, konnte mir niemand erklären. Und dies, obwohl ich konkret nach Sondereinflüssen gefragt habe.

Frankreich Stütze der bundesdeutschen Stromversorgung

Wie auch immer. Ich habe bei meiner Analyse  des bundesdeutschen Stromaußenhandels 2019 Polen einmal komplett außen vor gelassen (Abbildung 5). Damit stimmt meine Aussage für das Jahr 2019 auch im Mittel. Der Durchschnittspreis, den Deutschland für Stromimporte zahlen musste, lag bei 45,08 €/MWh. Beim Stromexport erlöste Deutschland pro MWh 44,42 €.

Wenn die Erlöse durch den Stromexport nach Polen berücksichtigt werden, dreht sich das Bild. Nun werden für Importe wiederum die 45,08 €/MWh bezahlt, Exporte hingegen bringen 46,89 €/MWh. Polen sei Dank. (Abbildung 6)

Wenn Sie sich den Chart unter Abbildung 6 genauer anschauen, erkennen Sie, dass Deutschland besonders viel Strom nach Österreich und in die Schweiz exportiert hat. Von dort wurde auch eine Menge Strom importiert. Für beide Länder ein gutes Geschäft, wenn man die Im-/Exportpreise jeweils vergleicht. Sie differieren wesentlich stärker als die oben genannten Durchschnittspreise.

Frankreich und die Niederlande exportieren ebenfalls Strom nach Deutschland. Wobei Frankreich praktisch eine der Stützen der bundesdeutschen Stromversorgung, vor allem Baden-Württembergs ist. Strom in einer Menge, welche praktisch von 1 1/2 Kernkraftwerken produziert wird, wurde aus Frankreich importiert. Deutschland zahlte dafür etwas weniger, als es für den – verhältnismäßig geringen – Export nach Frankreich erzielte. Aus den Niederlanden wurde mit über 5 TWh ebenfalls eine große Menge Strom importiert. Deutschland exportierte gleichwohl viel mehr Strom in die Niederlande. Und machte unter dem Strich damit Gewinn.

Abbildung 7 weist die Kosten und die Erträge aus, die im Jahr 2019 für die Stromerzeuger Deutschlands anfielen. Saldiert wurden 27,251 TWh Strom exportiert. Deutschland hat 49,37 €/MWh erhalten, wenn man die polnischen Importe und dessen Ertrag für Deutschland berücksichtigt. Rechnet man Polen heraus, sind es 42,80 €/MWh. Was bemerkenswerterweise annähernd dem Preis entspricht, den Abbildung 3 zum Ende des Jahres 2019 in Polen hergibt.

An dieser Stelle möchte ich noch mal ausdrücklich darauf hinweisen, dass Stromversorgung ein Gleichzeitigkeitsgeschäft (Abbildung 8) ist. Strom muss genau dann produziert werden, wenn er, wenn die zu transportierende Energie benötigt wird. Was in der einen Sekunde noch genau passend war, kann in der nächsten schon zu wenig oder zu viel sein. Deshalb kommt es bei einem Industrieland wie Deutschland mit hoher schwankender Stromerzeugung (Wind- und Sonnenkraft, Abbildung 9). Genau deshalb finden permanente Stromimporte, Stromexporte statt. Das Stromnetz muss zu jeder Zeit austariert, „ausgeregelt“ werden, damit die Netzfrequenz 50 Hertz exakt eingehalten wird. Zuviel Strom ist genauso gefährlich für die Versorgungssicherheit wie zu wenig Strom. Ein höchst komplexer, permanenter Vorgang, der den Ingenieuren und Mitarbeitern der Stromerzeuger und Netzübertragungsbetreiber höchste Konzentration und Unmengen Know-how abverlangt sowie eine Menge Erfahrung erfordert.

Stromspeicher

Nun meinen manche Zeitgenossen, die sich in aller Regel recht wenig mit der Materie beschäftigt haben, dass das Problem doch mit genügend Stromspeichern gelöst werden könne. Und in der Tat. Immer wieder wird von neuen Speichermöglichkeiten berichtet, die suggerieren, jetzt sei der „Durchbruch“ gelungen, die Energiewende, die faktisch nur eine Stromerzeugungswende ist, sei gerettet.

Aktuell wird über die Möglichkeit berichtet, mittels Luftverflüssigung, das Problem zu lösen. Lassen Sie sich nicht täuschen. Eine Pilotanlage ist „schnell“ aufgebaut. Funktionieren tut das Konzept auch. Was aber immer wieder vollkommen falsch eingeschätzt wird, sind die Strommengen, die im Falle eines Falles (Wind und Sonnenkraftwerke liefern viel zu wenig Strom wie zum Beispiel diese Woche) bereitgestellt werden müssten. Abbildung 10 stellt die neuartige Anlage aus England vor. Dort gibt es auch einen Link zu einem Artikel mit meiner Einschätzung und realistischen Zahlen.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 4 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Woher kommt der Strom? prozentualer Rekord

Hier und hier.

Insgesamt war die 50. Woche recht windstark. Allerdings fehlte Kontinuität, die Erzeugung der erneuerbaren Energieträger unter dem Strich schwankte stark. Sonnenstrom spielte kaum eine Rolle. Beide Sachverhalte sind im Herbst, im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen in diesen Zeiten die konventionellen Stromerzeuger Schwerstarbeit leisten, um den Mittelweg zwischen einer massiven Stromübererzeugung und einer möglichen Stromunterdeckung hinzukriegen.

Die Koordination, die Nachführung der konventionellen Stromerzeugung, die Anpassung an den vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieträgern, bezogen auf den Strombedarf, funktionierte vergangene Woche recht gut. Auch diese Woche erfolgte die Anpassung angesichts der komplexen Aufgabe meines Erachtens zufrieden stellend. Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg ist sofort nach der Sicherstellung der Bedarfsdeckung am Ende immer der Strompreis, den der Markt bildet.

Die Detail-Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 8.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 73,68 Prozent

Da wurden die konventionellen Stromerzeuger kalt erwischt. Relativ geringer Strombedarf zum Sonntag und eine nach einer sich lediglich als Windstromdelle entpuppende wieder unerwartet ansteigende Windstromerzeugung führten zu einer massiven Stromübererzeugung. Dieser Überschuss musste nicht nur verschenkt werden. Es musste auch noch viel, viel Geld mitgegeben werden.

Montag, 9.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 57,83 Prozent

Heute, ab 7:00 Uhr, entspannt sich die Lage etwas. Die Strompreise liegen ab diesem Zeitpunkt zumindest wieder im positiven Bereich. Bis 20:00 Uhr liegen sie knapp unter 40.000 € pro GWh. Um dann wieder abzusinken. um 23:00 Uhr werden nur noch 14.080 € pro GWh erzielt.

Dienstag, 10.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,83 Prozent

Der erste Tag der Woche, in dem die Strompreise komplett im positiven Bereich liegen. Unter dem Strich werden die Gestehungskosten für den produzierten Strom dennoch kaum oder vielleicht gerade mal so erzielt.

Mittwoch, 11.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 39,76 Prozent

Heute ab 0:00 Uhr lässt die Windstromerzeugung zunächst langsam, ab 6:00 Uhr dann immer schneller nach. Um 16:00 Uhr wird der Tiefpunkt erreicht. Ab diesem Zeitpunkt werden nur noch gut 7 GWh in der Stunde erzeugt (00:00 Uhr = 31 GWh in der Stunde – jeweils onshore). Je knapper der Strom, bezogen auf den Bedarf, wird, desto höher steigt der Preis.

Donnerstag, 12.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,80 Prozent

Erst zum Abend zieht die Windstromerzeugung wieder an. Was zur Folge hat, dass die Strompreise rapide sinken.

Freitag, 13.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 47,43 Prozent

Heute das umgekehrte Bild zum Donnerstag. Ab 8:00 Uhr sinkt die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energieträger. Was zu einem (weiteren) Anstieg der Strompreise führt. 

Samstag, 14.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 67,76 Prozent

Es ist wieder viel Strom im Markt. Erneuerbar erzeugter Strom. Die Preise erreichen zu keinem Zeitpunkt die 40-€-Marke pro MWh. Die Konventionellen fahren die Produktion runter. Doch sie können nicht zu viel Stromerzeugung wegnehmen. Man weiß ja nicht, was gleich, was morgen kommt.

Erkennen Sie ein Muster? Immer, wenn die erneuerbaren Energieträger, insbesondere die Windkraft, besonders viel Strom erzeugt, wird der Strom billig. Was aber nicht an der Windkraft, sondern am Überangebot liegt. Je mehr kaum kalkulierbare Stromerzeugung durch Windkraft erfolgt, desto größer wird das Problem. Das Problem, dass in windschwachen Zeiten auch eine Verdoppelung, eine Verfünffachung der installierten Leistung Windkraft nicht ausreicht, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Es muss entsprechend viel installierte Leistung als Backup konventionell in Reserve gehalten werden. Weht der Wind gleichwohl stark, kommt es zu einer massiven Stromüberproduktion, die die Preise verfallen lässt. Am 8.12.2019 wäre es eine Strommenge von 3,4 TWh bei einer Verfünffachung der installierten Leistung Wind gewesen. In der gesamten 50. Woche 13,61 TWh. Dass es „passt“, dass erneuerbare Stromerzeugung und Strombedarf sich annähernd decken, wird relativ selten vorkommen.

Praktisch allein weltweit

Die Festtage – oft verbunden mit Brückentagen – sind da. Anlass, einen Jahresrückblick spezieller Natur anzubieten. Nein, keine Zahlenanalyse. Die kommt, wenn alle Werte relativ verlässlich vorliegen. Leider werden die Werte bei den Energy-Charts nicht zu einem Stichtag festgeschrieben, sondern auch noch sehr lange nach dem Wertedatum korrigiert. Die Zahlenanalyse 2019 wird deshalb frühestens Ende Januar 2020 erfolgen.

Woher kommt der Strom? Das war lange Jahre eine rein technische Frage. Mit der Havarie der Kernkraftwerke in Fukushima 2011 wurde die deutsche Energiewende dynamisiert. Der Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022 wurde von Kanzlerin Merkel festgelegt, vom Bundestag abgesegnet. Sieben Kernkraftwerke wurden sofort abgeschaltet. Die verbleibenden werden überprüft. Zum 1.1.2020 wird mit Philippsburg 2 in Baden-Württemberg das erste der im Jahr 2019 noch fünf verbliebenen Kernkraftwerke vom Netz gehen, abgeschaltet. Es werden 11 TWh CO2-freier Strom pro Jahr fehlen.

Das ist eine Strommenge, für deren durchschnittliche Erzeugung per Windkraft 1.666 Windkraftwerke notwendig sind (Abbildungbitte unbedingt anklicken. Sie öffnen alle weiteren Abbildungen und mehr).  In den kommenden 3 Jahren werden die letzten 4 Kernkraftwerke mit insgesamt 65 TWh CO2-freier Stromerzeugung pro Jahr vom Netz genommen. Da wären allein als Ersatz noch mal 9.845 Windkraftanlagen à 3 MW notwendig, nur um den Strom aus den verbliebenen und bis 2022 abgeschalteten Kernkraftwerken zu ersetzen. Man will CO2-freien Strom. Man schaltet CO2-freie Stromerzeuger ab. Praktisch allein, weltweit.

Soviel zum Widersinn einer Energiewende, die ideologisch stark aufgeladen ist. Ginge es tatsächlich um weniger CO2-Ausstoß, würden ein Abschalten der Kernkraftwerke wenigstens so lange hinausgezögert, bis genügend Ersatz für CO2-reiche Kohleverstromung installiert wäre. Kohleverstromung aber soll ebenfalls bereits bis 2022 um 12,5 GW installierte Leistung reduziert werden. Ausbau Windkraft: Fehlanzeige! Es bleibt also eine Verringerung des Stromverbrauchs (Abbildung 1) oder eine Steigerung des Stromimports. Irgendwoher muss der Strom ja kommen, mit dem zusätzlich die Millionen E-Autos betankt werden sollen. Aus erneuerbaren Energieträgern kommt er sicherlich nicht.

Faktisch ist die gesamte Energie- und Klimapolitik in sich widersprüchlich. Was nicht verwundert, denn wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Angefangen bei Windrädern, die Landschaften verschandeln, Vögel und Insekten schreddern, Windräder, die Gesundheit von Menschen gefährden. Bis hin zu Batterien für eine E-Mobilität, die nur vordergründige CO2-Freiheit verspricht. Rohstoffabbau und Transport erzeugen nicht nur sehr viel CO2. Auch die Gegenden, wo zum Beispiel Kobalt und Lithium gewonnen werden, verkarsten. Vor allem aber arbeiten in diesen Bereichen Menschen, auch Kinder (Abbildung 3), die extrem geschädigt werden. Weitere Beispiele schildert Stefan Aust ganz aktuell (Abbildung 4).

Die Motivation wird gegen Null tendieren

Der Aufwand, der in den vergangenen 20 Jahren getrieben wurde, der viele Energiewender reich gemacht hat, dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Meinen naive Menschen, durchschnittlich 40, 60 oder mehr Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern sei ein Fortschritt, belegt ein Blick auf den Anteil von Wind- und Sonnenstrom an der Primärenergie, die Deutschland benötigt, dass dieser Anteil nicht mal fünf Prozent beträgt (Abbildung 5). Sicher, die benötigte Primärenergie würde sinken, wenn die Energieversorgung komplett auf „Erneuerbar“ umgestellt werden könnte. Hohe Wärmeverluste fielen weg. Dennoch ist das bereits mit Milliardenaufwand Erreichte mager. Sehr mager.

All das ist gleichgültig. Es muss weiter gehen. Zumindest in Deutschland. Das Klimapaket 2030 (Abbildung 6) wird nachgebessert und verabschiedet. Damit verabschiedet sich die bundesdeutsche Politik endgültig von einer am Wähler orientierten, dem Bürger Nutzen bringenden Politik. Das von jedem Bürger – heizen muss letztendlich jeder, so stark erwärmt sich das Klima in Deutschland denn doch nicht – abgepresste Geld wird zu vielem führen, nur nicht zu einem Verhalten, dass den CO2-Ausstoß nennenswert senkt. Dafür sind die Alternativen viel zu teuer, wenn es sie denn überhaupt gibt.

Spätestens bei der Abstrafung von Vermietern mittels Mietendeckel und ähnlichem Unfug wird deren Motivation, auch nur irgendetwas an Hausmodernisierung – zum Beispiel effizientere Heizung einbauen – anzugehen, gegen Null tendieren. Unter dem Strich zahlt der kleine Mann. Beim Kraftstoff, beim Heizen, letztendlich bei allem. Denn es gibt kaum etwas, was nicht mit Energieaufwand, sprich mit CO2-Ausstoß und damit klimasteuerpflichtig, hergestellt werden muss.  Da kann noch so viel von „sozial gerecht“ geredet werden. Fakt ist, die ganzen Klimarettungsaktionen benachteiligen die normal- und weniger verdienenden Menschen.

Je mehr ans Licht kommt, dass Unmengen wirtschaftliche Ressourcen für die Schimäre „Rettung der Welt“ zum Fenster hinaus geworfen werden, desto mehr wird sich das Blatt wenden. Hin zu einer Politik mit einem realistischen Blick auf die Dinge. Insbesondere, wenn der Bürger merkt, dass der Nutzen der Dinge, für die er sein mühselig verdientes Geld hergeben muss, schlichter Unfug ist. Einen weltweiten Schwenk eingeläutet hat die COP25. Wirtschaftlich starke Staaten sind nicht mehr bereit, Geld zu bezahlen, weil es in Afrika heiß ist, der Monsun zu Überschwemmungen führt. Das war immer schon so. Auch ohne Klimawandel. Genauso entstanden immer schon neue Inseln in der Südsee. Andere gingen dafür unter. Das war auch schon immer so. Die Zeit der automatischen Melkkuh „Westen“ im Namen des Klimawandels scheint vorbei zu sein. Natürlich haben Klimaschützer andere, weitere Erklärungen (Abbildung 10). Dass der CO2-Ausstoß weltweit sinken wird, davon hat man sich ohnehin verabschiedet. Egal, ob Deutschland atmet oder nicht (Abbildung 11)

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Insgesamt war die 50. Woche recht windstark. Allerdings fehlte Kontinuität, die Erzeugung der erneuerbaren Energieträger unter dem Strich schwankte stark. Sonnenstrom spielte kaum eine Rolle. Beide Sachverhalte sind im Herbst, im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen in diesen Zeiten die konventionellen Stromerzeuger Schwerstarbeit leisten, um den Mittelweg zwischen einer massiven Stromübererzeugung und einer möglichen Stromunterdeckung hinzukriegen.

Die Koordination, die Nachführung der konventionellen Stromerzeugung, die Anpassung an den vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieträgern, bezogen auf den Strombedarf, funktionierte vergangene Woche recht gut. Auch diese Woche erfolgte die Anpassung angesichts der komplexen Aufgabe meines Erachtens zufrieden stellend. Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg ist sofort nach der Sicherstellung der Bedarfsdeckung am Ende immer der Strompreis, den der Markt bildet.

Die Detail-Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart.

 

Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

 

 




Bevor der Planet kollabiert, versinkt Deutschland in Stromausfällen

Der CO2-Ausstoß konnte seit 10 Jahren trotz Anhebung der alternativen Energien inzwischen auf etwa 40% praktisch nicht vermindert werden, was alleine in 2018 zu CO2-Vermeidungskosten über EEG von 31 Milliarden € und über die EU-Emissionszertifikate für Strom und Industrie zu Kosten von 15 Milliarden € führte. Summarisch ist damit für die letzten 10 Jahre von einem nicht unerheblichen 3-stelligen Milliardengrab auszugehen.
Nun soll nach dem Ausstieg aus der Kernenergie in 2022 und der Kohle in 2038 der Strom ausschließlich über die stark fluktuierenden alternativen Energien erzeugt werden, wofür ab 2038 eine Speicherkapazität für Strom im Mittel von täglich 24 Gigawatt (36% der mittleren täglichen Stromerzeugung von 1600 GWh) erforderlich wird – einschließlich E-Mobilität von 43 GW ab 2050 bei einer 24h-Aufladung.
Der technische Stand der Stromspeicher kommt bisher nicht über den Labor-/Pilotmaßstab hinaus, wobei die Größenordnung der Kosten für die Speicherung ab 2038 ohne E-Mobilität bei 210 Mrd.€/a, einschließlich E-Mobilität ab 2050 bei 376 Mrd.€/a anzusiedeln ist.
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1. Einleitung

Die Geschichte der deutschen Umweltbewegungen ist lang und stets mit der Apokalypse verknüpft: Waldsterben, Atomtod und nun das Kollabieren des Planeten durch CO2.
CO2 soll nun bestraft werden, anstatt es mit einer Gutschrift zu versehen, schließlich ist CO2 aufgrund der Photosynthese für das ganze Leben auf unserer Erde verantwortlich.
Zudem sind die winzigen Spuren von CO2 in der Atmosphäre nicht in der Lage, das Klima zu beeinflussen, das hat die Klimageschichte der Erde gezeigt (vgl. später).
Dennoch gelingt es Einrichtungen wie dem Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC), den Menschen über nicht funktionierende Modelle den Weltuntergang durch höhere CO2-Gehalte in der Atmosphäre vorzugaugeln. Das fällt insbesondere in Deutschland auf einen fruchtbaren Resonanzboden.
Das kümmert unsere Politik nicht, geschweige denn die Friday-for-Future-Bewegung mit ihrer auf ahnungslosen Vorstellungen basierender Hysterie, unterstützt von all den Nutznießern dieser Energiewende zur Absenkung des CO2-Ausstoßes, obwohl es seit Bestehen der Erde einen fortwährenden Klimawandel gibt.
Im Vorfeld der anstehenden CO2-Bepreisung soll im Folgenden der Status der Energiewende – technisch und kostenmäßig – als Warnung für das weitere Vorgehen beschrieben werden.

2. Ausgangslage

Die Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahre 2018 sowie die Pläne für die nächsten Jahre sind der folgenden Tafel 1 zu entnehmen. (1)


Der überwiegende Abbau der Treibhausgasemissionen soll über die Stromerzeugung erfolgen, von 2018 bis 2030 128 Mio.Tonnen – aber wie soll das funktionieren?
Schließlich hat der Treibhausgasausstoß in den letzten 10 Jahren trotz steigender Stromerzeugung über die alternativen Energien praktisch nicht mehr abgenommen (Bild 1; Entwicklung des CO2-Ausstoßes), insbesondere durch den Rückbau der Kernkraftanlagen. Bis 2022, dem Schließen des letzten Kernkraftwerkes, ist auch kaum von einem wesentlichen Abbau des CO2-Ausstoßes auszugehen. (2)

Bild 1: Emissionen von CO2 nach 1990

3. Die Stromerzeugung über alternative Stromerzeuger ohne Stromspeicher wird zum Fiasko

Es stellt sich schlicht die Frage, wo nachts bei Windstille oder in einer 14-tägigen Windflaute im Winter der Strom herkommen soll.
Die Antwort auf diese Frage läßt sich anhand von Aufzeichnungen des täglichen Stromverbrauchs und der Strombeistellung über alternative Anlagen aufgrund der Mittlung von Stundenwerten oder ihrer stündlichen Betrachtung leicht beantworten.
Bild 2 (3) zeigt zunächst an dem Beispiel Januar 2018 anhand von Tagesmittelwerten, in welchem Maße die Stromerzeugung über die alternativen Energien zwischen kleiner 1 Gigawatt (GW) und über 40 GW bei einer installierten Leistung Wind+Sonne von 105 GW schwankt, während sich die Stromnachfrage im Bereich von 45 bis etwa 80 GW bewegt. (vgl. auch (4,5)) Dabei trägt erwartungsgemäß die Sonne im Januar wenig zur Stromerzeugung bei.

Bild 2: Stromerzeugung über Wind und Sonne sowie Strombedarf im Januar 2019

Es müssen also bei diesen Schwankungsbreiten über die alternativen Energien so schnell wie möglich zur Deckung des geforderten Strombedarfes beträchtliche Stromspeicherkapazitäten aufgebaut werden.
An diesen Schwankungen wird sich auch wenig ändern, wenn die zu installierende Leistung Wind+Sonne von derzeit 105 GW auf 331 GW in 2038 angehoben werden muß (bezogen auf die mittlere Stromnachfrage in 2038 – vgl,später).
Bei diesen extremen Schwankungsbreiten verwundert es nicht, wenn die Gefahr von Stromausfällen in den letzten Jahren stark zugenommen hat (FAZ, 12.01.2019). Schon müssen ständig Stromgroßverbraucher wie Alu-Hütten, etc. deutschlandweit zur Sicherung des Stromnetzes abgeschaltet werden.
Bricht man die Schwankungen der Tagesmittelwerte auf Stundenwerte nur für den jeweiligen Stromimport- und -export herunter, so wird die Tragik der Einstellung einer sicheren Stromversorgung noch deutlicher (Bild 3, Beispiel 23.06.2019). (6)
In der Mittagszeit liegt an diesem Tag der Überschußstrom bei einer Leistung von 8 GW (der exportiert werden muß) bei einem Strompreis an der Börse von etwa 10 €/MWh, abends liegt ein Unterschuß von 8 GW vor bei einem Preis von 50 €/MWh, der importiert werden muß.

Bild 3: Stromimport und –export getrennt nach Ländern sowie Entwicklung der Stromunterdeckung und –überdeckung am 23.06.2019

U.a. die Östereicher und Schweizer kaufen den deutschen Überschußstrom für 10 €/MWh, speichern ihn in ihren Pumpspeichern und verkaufen ihn mit einem feinen Gewinn bei Unterdeckung an Deutschland für 50 €/MWh, was wir Stromverbraucher selbstredend bezahlen müssen.
Viel wichtiger ist aber die Größenordnung der Unterdeckung von 8 GW (8 große Stromkraftwerke), denn im Sommer kann das Ausland leicht liefern, im Winter wird das Ausland erst einmal an seine eigenen Verbraucher denken. Man stelle sich einmal eine 14-tägige Windflaute im Winter vor: dann müssen täglich durchschnittlich im Mittel 66,7 GW zur Verfügung stehen oder eine Stromspeicherung in der Größenordnung von etwa 14 x 66,7 GW/Tag = 934 GW (vgl.später).
An funktionierende und bezahlbare Stromspeicher ist nicht zu denken (vgl.später).

4. Kapazitätsbetrachtung zur Stromleistung von 2018 über 2038 bis 2050 und Speicherdiskussion (zunächst ohne E-Mobilität)

In einer kürzlichen Veröffentlichung (5) war auf der Basis der vorläufigen vom AGEB genannten Zahlen zum Strommix sowie der Stromerzeugung in 2018 (die sich aktuell nur wenig verändert haben) die Veränderung der Stromkapazität über die alternativen Stromerzeuger unter der Maßgabe der Schließung der Stromerzeugung über Kernkraft (2022) und der Kohlekraftwerke (2038) ermittelt worden. Gleichzeitig wurde die Kapazitätsbetrachtung zur Stromerzeugung bei dem veränderten Strommix bei linearer Zunahme der Elektromobilität bis zur völligen Umstellung in 2050 vorgenommen.(5)
Im Folgenden wird nun die zu fordende Speicherkapazität bei zugrunde gelegter mittlerer Stromleistung von 66,7 GW (entsprechend 584 000 GWh in 2018) bis 2050 errechnet, zunächst ohne E.Mobilität. Es wird von diesem Mittelwert bei einer Schwankung der geforderten Stromleistung in 2018 zwischen etwa 35 und 80 GW ausgegangen (Tafel 2; Bild 4a).

Tafel 2

Bild 4a: Stromerzeugungsleistung getrennt nach Stromerzeugern und Speicherbedarf ohne E-Mobilität

Die Stromerzeugung über Kernkraft läuft in 2022 aus, die über Kohle in 2038.
Nach 2038 muß die Stromerzeugung ausschließlich über alternative Energien erfolgen mit ihren aufgezeigten Schwankungen.
Dabei kann die mittlere Stromleistung von 66,7 GW nur aufrecht erhalten werden, wenn der oberhalb dieses Mittelwertes anfallende Strom aus Wind+Sonne gespeichert werden kann und bei einer Stromerzeugung über Wind+Sonne unterhalb dieses Mittelwertes wieder eingespeist werden kann (s. Beispiel Bild 5 (7), in dem die aufzufüllende Stromkapazität aus der Stromleistung oberhalb des Mittelwertes nicht unterhalb des Mittelwertes wieder eingebracht sondern über Erdgas ausgeglichen wird).
Bild 5: Beispiel für die Schwankung der Stromerzeugung über Wind und erforderliche Stromspeicherung zur Erzeugung einer gezielten Stromleistung

So müßten z.B. in 2030 durch die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind+Sonne zwischen 279 GW und 66,7 GW in Stromspeichern gesammelt werden, um ihn bei einer Stromleistung zwischen 31 GW und 66,7 GW wieder einzuspeisen. Die dazu erforderliche Speicherleistung liegt dann nach Bild 4a bei
(66,7-31)/2 = 17,9 GW
Die zu installierende Stromleistung von 279-31=248 GW errechnet sich aus der mittleren Nutzung der Wind- und Solaranlagen. (2)
Im Jahre 2038 ist dann eine Stromspeicherkapazität von 24 GW erforderlich, die dann ohne E-Mobilität bis 2050 konstant bleibt (Bild 4a).
Stehen in 2038 diese Speicher nicht zur Verfügung, müssen diese 24 GW (210 000 GWh) über Kohlestrom ausgeglichen werden ohne jede Minderung des CO2-Ausstoßes. Dabei ist anzumerken, dass sich die Speicherkapazität auf die mittlere Leistung von 66,7 und nicht auf 80 GW bezieht (Speicherkapazität Deutschland z.Z. 6,6 GW). Ein Umstieg auf Gas ist im Sinne der Fragestellung der Minderung des CO2-Ausstoßes bis 2050 nicht sinnvoll.
Der in Bild 4a dargestellte Speicherbedarf bezieht sich nur auf die jährlichen Strombedarfsmittelwerte (die etwa zwischen 35 und 80 GW schwanken), ohne die Darstellung der erforderlichen Stromimporte zum Ausgleich von Stromengpässen oder Exporten bei Stromüberschüssen, die Stillsetzung von stromintensiven Betrieben wie Alu-Hütten,Walzwerke,etc. zur Stabilisierung des Stromnetzes oder den Einsatz von Reservekraftwerken.
Ohne diese genannten erforderlichen Korrekturen zur Sicherstellung der Stromversorgung wären in 2018 etwa 8 GW Speicherkapazität erforderlich gewesen.
Aber nach den Angaben des AGEB wurden in 2018 u.a. eine Stromleistung von 83 000 GWh bzw 9,5 GW bei Überschußproduktion über die alternativen Energien für wenig Geld ins Ausland abgeschoben und durchschnittlich 32 000 GWh bzw 3,7 GW für viel Geld importiert, so dass die in 2018 ausgewiesene erforderliche mittlere Speicherleistung von 8 GW noch – vor allem bei starken Stromunterdeckungen – über Importe abgedeckt werden konnte. (vgl.auch Bild 3)
Dennoch war bereits in 2018 die Not groß, die Stromversorgung zu sichern: es mußten alleine bei Alu-Hütten 78 Stromabschaltungen zur Sicherung des Stromnetzes vorgenommen worden.
Eine weitere Unsicherheit zur Erhaltung der Sicherheit der Stromversorgung liegt in der notwändigen Abschätzung des Strombedarfes für den jeweilig nächsten Tag über die Wetterlage. Bei Hochnebel kann bei installierten Stromleistungen über Wind und Sonne von 100 GW (Beispiel aus der Vergangenheit) der Fehler bei 8 GW liegen (entsprechend 8 Großkraftwerke).
Daraus errechnet sich für die Installation von 331 GW über alternative Energien in 2038 ein erschreckende mögliche Stromunterdeckung.
Erschreckend ist weiterhin, dass in 2030 gerade einmal eine Speicherkapazität von 7,5 GW über Power-to-Gas-Anlagen installiert sein soll. (8)
Nun reicht die tägliche Betrachtung der Speicherkapazität für eine gesicherte Stromerzeugung nicht aus. Im Winter kann es 14-tägige Windflauten geben, die auch strommäßig abgedeckt sein müssen.
In 2018 lag die Tagesstromproduktion im Mittel bei 1600 GWh, d.h. es müssen
14×1600= 22 400 GWh oder 934 GW
abgedeckt werden können. Da erscheint die vorgesehene Speicherkapazität in 2030 von 7,5 GW für das Gelingen dieser für die Welt angeblich vorbildlichen Energiewende ziemlich erbärmlich.

5. Kapazitätsbetrachtung zur Stromleistung von 2018 über 2038 bis 2050 einschließlich E-Mobilität und Speicherdiskussion

Für die Betrachtung des Einflusses der E-Mobilität auf die zu erbringende Stromleistung wurde von 45 Mio. Verbrennungsmotoren sowie diversen Nutzfahrzeugen und Bussen ausgegangen, die nach Umstellung auf Elektrizität einen zusätzlichen Stromverbrauch von 337 000 GWh/a entsprechend 38 GW erforderlich macht. (5)
Bei der Berechnung der Stromleistung wurde differenziert nach der Zeit der Aufladung: 24, 12 oder 8h, d.h. erfolgt die Aufladung der Fahrzeuge in 12 Stunden am Tag, muß die doppelte Stromleistung für den Tag gemessen an einer Aufladung in 24h zur Verfügung stehen, usw. (Bild 4b).

Bild 4b: Stromerzeugungsleistung getrennt nach Stromerzeugern und Speicherbedarf einschließlich E-Mobilität

Die zusätzliche Strombereitstellung für die E-Mobilität bedeutet dann nach 2038 eine exorbitante Zahl an zu installierender Kapazität für Wind+Solar:
– ohne E-Mobilität ab 2038 331 GW (Kapitel 4)
– mit E-Mobilität bei Aufladung in 24h ab 2050 596 GW
– mit E-Mobilität bei Aufladung in 12h ab 2050 860 GW,
wo auch immer diese stattliche Zahl an Wind-+Solaranlagen stehen soll.

In Bild 4b ist auch der zusätzliche Speicherbedarf für die E-Mobilität nur bezogen auf die 24h-Aufladung aufgetragen, die sich natürlich auf die Speicherkapazität ohne E-Mobilität aufsattelt (auf die Darstellung einer 12h-oder gar 8h-Aufladung wurde verzichtet, ist aber leicht abgreifbar).
Der Speicherbedarf für die 24h-Aufladung liegt in 2038 bei 12 GW, ab 2050 bei 19 GW, was in Summe in 2050 einer Speicherkapazität von
24 GW ohne E-Mobilität
+ 19 GW mit E-Mobilität bei einer 24h-Aufladung
43 GW entspricht.
Wird weiter in Betracht gezogen, dass die Stromerzeugung z.Z. nur etwa ein Drittel des deutschen Gesamtenergiebedarfes ausmacht und im Sinne der Sektorkopplung auch die anderen Bereiche über Strom abgedeckt werden sollen, wird erneut die gesamte Tragik der Unsinnigkeit dieser Energiewende deutlich.

6. Kostenbetrachtung für den Aufbau einer Stromspeicherkapazität

Bisher wurde allgemein die Frage der erforderlichen Stromspeicherung eher nicht diskutiert und die notwendige Speicherung vereinzelt im Stromnetz gesehen.
Vorauszuschicken ist, dass zur Aufrechterhaltung eines stabilen Stromnetzes Frequenz und Phasen aller Kraftwerke aufeinander angepaßt werden müssen, auch bei wechselnder Kraft.
Weder Wind noch Solar können eine konstante Grundlast liefern, von der Phasensynchronität ganz zu schweigen.
Generatoren von Großkraftwerken haben große rotierende Massen, um kleine Instabilitäten in Phase und Frequenz durch die rotierende Massen auszugleichen.
Wegen der zunehmenden Netzinstabilitäten durch die Zunahme der kleinen dezentralen Stromerzeugungskapazitäten über Wind und Sonne sind z.B. im stillgesetzten Kernkraftwerk Biblis große Schwungmassen eingebaut worden.
Allgemein werden 2 Stromspeicherverfahren diskutiert:
– Power-to-Gas-Verfahren (aber Wirkungsgrad von unter 25%)
– Batterien
Befragt man das Schrifttum nach den Kosten dieser Speicherverfahren, so kommt man zu erschreckenden Ergebnissen.
Für das Power-to-Gas-Verfahren wird aus Überschußstrom Wasserstoff hergestellt, der in Methan umgewandelt wird – für das Erdgasnetz. Über die Gaskraftwerke wären dann Flauten zu überbrücken, aber wie paßt das in die CO2-Bilanz?
Andere Ansätze gehen von Brennstoffzellen zur Rückverstromung von Wasserstoff aus.
Der Strompreis wird für die Speicherung über das Power-to-Gas-Verfahren bei 1-2 €/KWh gesehen.(9)
Die Speicherung über Batterien wird mit 1 €/KWh angegeben.(9)
Andere Verfasser: Batteriespeicherung erhöht die Kosten als Partnersystem für die erneuerbaren Energien um einen Faktor von mindestens 10,(10), oder es werden noch höhere Kosten angegeben. (11)
Andere Verfasser weisen auf indiskutable hohe Kosten der beiden Speicherverfahren hin und verweisen auf den hohen Flächenbedarf.(12,13)
In 2016 wird von rd. 20 Forschungs-und Pilotanlagen in Deutschland berichtet. (FAZ, 15.09.2016)
Bei diesen Kosten und diesem Stand der Technik verwundert die Aussage der Bereitstellung von Power-to-Gas-Anlagen bis 2030 von nur 7,5 GW nicht mehr.(8)
Benötigt werden ab 2038 ohne E-Mobilität täglich 24 GW, für die Überbrückung einer 14-tägigen Windflaute im Winter mindestens 934 GW (Kapitel 4).
Es kann unter diesen Umständen nicht davon ausgegangen werden, dass vor 2050 die Stromspeicherung eine wesentliche Lösung bei der Umsetzung der Energiewende einschließlich der E-Mobilität spielen wird.

7. Gesamtkostenbetrachtung

Im Folgenden sollen zunächst die anfallenden Kosten für die Vermeidung von CO2 über die verschiedenen alternativen Verfahren entsprechend der EEG-Umlagen für das Jahr 2018 errechnet werden sowie dann die anfallenden Kosten durch den CO2-Ausstoß im Rahmen der EU Emissionszertifikate für die Stromerzeugung und die Industrie.

a) CO2-Vermeidungskosten durch die alternativen Verfahren über EEG für die Stromerzeugung
Im Jahre 2018 ist eine Stromerzeugung von 226 000 GWh über die verschiedenen alternativen Verfahren wie Wasserkraft, Dep.-,Klär- und Grubengas, Biomasse, Geothermie, Windenergie Land und See und Solarenergie mit unterschiedlichen EEG-Sätzen vergütet worden.
Die höchste Vergütung lag bei der Stromerzeugung über Solaranlagen mit 275 €/MWh, die niedrigste bei der Wasserkraft mit 55 €/MWh.
Aus der Differenz aus den Vergütungssätzen und dem Börsenwert lassen sich über die CO2-Vermeidung (140 776 000 t) durch die verschiedenen alternativen Verfahren die aufgewendeten Ausgaben je Tonne CO2 errechnen:
Ausgaben 31 372 Mio.€ entsprechend 187 €/t CO2 zuzüglich MwSt 46 €/t CO2
ergben 223 €/t CO2 (14)

b) CO2-Kosten über die EU-Emissionszertifikate für die Stromerzeugung und die Industrie
Der Preis für die CO2-Emissionszertifikate auf europäischer Ebene für die Bereiche Strom und Industrie liegt z.Z. bei etwa 30 €/t CO2. Die vorgesehene Minderung des europäischen CO2-Ausstoßes erfolgt über die kontinuierliche Verknappung der Zertifikate und über den CO2-Preis.
Die in 2018 ausgestoßene CO2-Menge in Deutschland lag über die Stromerzeugung und die Industrie bei 311 bzw.196 Mio.t (Kapitel 2).
Das bedeutet eine Belastung für die Stromerzeugung und die Industrie von
507 Mio.t CO2 x 30 €/t CO2 = 15 210 Mio. €

c) Kosten für die Stromspeicherung ab 2038
Die unter a) und b) genannten Kosten schließen eine Stromspeicherung noch aus (s.o.).
Nach 2038 ist ohne E-Mobilität eine Speicherung von 24 GW entsprechend 210 135 GWh erforderlich, einschließlich E-Mobilität von 43 GW entsprechend 376 500 GWh (24h-Aufladung) ab 2050.

Werden für diese Speicherung Kosten von 1 €/KWh angesetzt, wären ab 2038
ohne E-Mobilität 210 135 Mio.€/a

einschließlich E-Mobilität ab 2050 376 500 Mio.€/a

aufzubringen, die dann zu den unter a) und b) genannten Kosten nach der in den nächsten Wochen festzulegenden „CO2-Bepreisung“ neu berechnet werden müßten und ab 2038 zu addieren wären.

d) Gesamtkostenbetrachtung
In 2018 fallen dann für den beabsichtigten CO2-Abbau des von Deutschland verursachten anthropogenen CO2-Anteiles von 0,000 03% in der Atmosphäre (vgl. Kapitel 8) folgende Kosten an:
nach a) CO2-Vermeidungskosten durch EEG
rd. 31 Mrd.€
nach b) CO2-Kosten über die EU-Emissionszertifikate für Strom+Industrie
rd. 15 Mrd. €
Das sind in der Summe 46 Mrd.€ alleine im Jahre 2018.

Nimmt man die Kosten der letzten 10 Jahre – ohne Einfluß auf den CO2-Abbau – zusammen, so ergibt sich ein nicht unbeträchtliches hohes 3-stelliges Milliardengrab.
Je nach Definition der in den nächsten Wochen festzulegenden „CO2-Bepreisung“ müssen die nach 2018 geltenden Zahlen neu berechnet werden.
Ab 2038 kommen dann noch die Speicherkosten hinzu:

ohne E-Mobilität 210 Mrd.€/a
einschließlich E-Mobilität ab 2050 376 Mrd. €/a

Selbst wenn diese Speicherkosten später um die Hälfte niedriger liegen sollten, ändert das nichts an einer unbezahlbaren Energiewende.

8. Schlußbetrachtung

Nun will eine Friday for Future-Bewegung einschließlich ihrer Anhänger durch den Kohleausstieg – möglichst sofort – ein brillantes thermodynamisches Wunderwerk dergestaltet abziehen, dass sie den CO2-Gehalt der Atmosphäre drastisch absenken wollen – natürlich als Vorbild für die Weltgemeinschaft.
Ihnen ist nicht klar, dass die Atmosphäre nur 0,040% CO2 enthält, davon sind 3% anthropogen entsprechend 0,0012%, wovon Deutschland wiederum 2,5% von 0,0012% entsprechend 0,000 03% beiträgt – nicht mehr meßbar. Dabei ist es in den letzten 10 Jahren in Deutschland praktisch nicht gelungen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Die Kosten für diese versuchte Reduzierung lagen alleine in 2018 bei 46 Mrd.€. Daraus ergibt sich zusammen mit den nutzlosen Ausgaben in den letzten 10 Jahren ein nicht unerhebliches 3-stelliges Milliardengrab.
Nun soll weltweit der anthropogene CO2-Anteil von 0,0012% abgebaut werden zur Begrenzung des Anstieges der Erdtemperatur um 1,5-2 Grad.
Das würde bedeuten, dass
12 Moleküle CO2 fähig wären, 1 000 000 Moleküle Luft
von einer Temperaturerhöhung von 1,5 -2 Grad abzuhalten – ein thermodynamisches Wunderwerk.

Wo bleibt im Übrigen bei der Diskussion des Einflusses von CO2 der von H2O?
Die IR-Absorptionsbanden von H2O sind nämlich im Hinblick auf den „Treibhauseffekt“ deutlich wirkungsvoller als die von CO2.

Hinzu kommen die weit höheren H2O-Gehalte in der unteren Atmosphäre von etwa 0% an den Polen und über 4% in den Tropen – in unseren Breiten nach eigenen Messungen je nach Wetterlage zwischen 0,6 und 4,3% – also duchschnittlich etwa 2%.
Wie soll dann bei diesen unterschiedlichen Mengenverhältnissen und Wirkungsmechanismen von H2O zu CO2 (bei Gehalten von 0,040% oder gar anthropogen von nur 0,0012%) ein Einfluß von CO2 auf eine Temperaturerhöhung in der unteren Atmosphäre als Beweis für die Wirkung von CO2 gemessen werden können? Aber genau das bietet dann den Wissenschaftlern des IPCC die Möglichkeit von Freiräumen über den Einbau unterschiedlichster CO2-„Klimasensitivitäten“ (Temperaturerhöhung bei Verdopplung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre) mit der ausschließlichen Betrachtung des anthropogenen CO2-Anteiles in ihre nicht funktionierenden Modelle.

Eine CO2-Abstrahlung kann lediglich über Satelliten in einer Höhe von 11 km jenseits des Wasserkreislaufes mit minus 53°C gemessen werden, die natürlich nicht zur Erderwärmung beitragen kann und ins Weltall abgegeben wird.
Das Ergebnis dieser vom IPCC verbreiteten gewaltigen CO2-Hysterie in Deutschland wird vorraussichtlich der Ausstieg aus der Kohle in 2038 sein, oder sogar früher, verbunden in Anbetracht der fluktuierenden Stromerzeuger Wind+Gas ohne eine ausreichende Speicherkapazität mit verhehrenden Stromausfällen mit vielen Toten (s. ähnliche Versuche in Australien).
Bei der Diskussion des „Treibhauseffektes“ durch H2O hätte die Friday for Future –Bewegung ein greifbares Betätigungsfeld über die Wassermassen der Meere, abseits der für sie zu komplexen CO2-Einwirkung.
Sie sollten dann aber das IPCC zu Rate ziehen, das sich aufgrund des komplexen Verhaltens von H2O nicht in der Lage sieht, den Einfluß von H2O in die Modelle einzubauen, einschließlich den der Wolken (und das bei einem Wolkenbedeckungsgrad mit seiner extremen Wirkung auf die Temperatur von immerhin im Mittel 60%).
Während Deutschland 25 Kohlekraftwerke abbauen will, sind weltweit 1600 Kohlekraftwerke im Bau. Anhand von Bild 6 wird aus der Darstellung der CO2-Emissionen verschiedener Länder seit 2000 klar, wo sich Deutschland bewegt – kaum auszumachen.(14)

Bild 6: CO2-Emissionen Deutschlands im Vergleich mit der Welt

Erwartungsgemäß ist kein Land auch nur in Ansätzen bereit, dem Ruf Deutschlands zu folgen.
So wird Deutschland – bevor der Planet kollabiert – in Stromausfällen und damit in der Deindustrialisierung versinken.
Es ist geradezu absurd und gleichzeitig die größte Volksverdummung nach dem letzten Weltkrieg, die Kohlekraftwerke stillsetzen zu wollen, auch wenn langfristig die Kohlenstoffträger ausgehen werden. Es muß daher die Beschäftigung mit inhärent sicheren Kernenergieanlagen wie weltweit üblich wieder weitergeführt werden trotz der nach 2011 (Fukushima) aufgebauten Strahlungsangst und dem daraus resultierenden Ausstieg aus der Kernenergie, – auch die Beschäftigung mit der Kernfusion muß weiter gehen.
Deutschland darf nicht noch einmal einer grünen Bewegung mit Angst-einflößenden Vorstellungen folgen, dieses Mal zum Weltuntergang durch CO2, basierend ausgerechnet auf den unzulänglichen Klimamodellen des IPCC.
Vielmehr empfiehlt sich die Beschäftigung mit den sich derzeit stark verändernden Sonnenzyklen, schließlich ist das Ausmaß der Sonneneinstrahlung schon immer für die Entwicklung der Warm- und Eiszeiten verantworlich gewesen.

Quellen
1. Umweltbundesamt
2. Beppler, E.: „Die Vorstellungen der Regierungen/Parteien zur Absenkung des CO2-Ausstoßes im Lichte einer technischen Analyse“; EIKE,27.12.2017
3. Schuster, R.: Mitteilung zu Daten von Jan. 2019
4. Beppler, E.: „Der Ausstieg aus der Kohleverstromung in 2038 nach dem Plan der „Kohlekommission“ – die technische Analyse eines kompletten Versagens“; EIKE, 18.02.2019
5. Beppler, E.: „Der Kohleausstieg ist im Sinne einer Absenkung des CO2-Ausstoßes ein Flop – und nun wird auch noch der Hype um die E-Mobilität zum Flop – quo vadis Industrieland Deutschland“; EIKE, 06.05.2019
6. Agora Energiewende
7. Öllerer, K.: www.oellerer.net
8. „Klimaschutz für alle“; Bahke, R.: „Wirksamkeit von Power-to-Gas bewiesen“
9. Douglas, H.: F. Endres:“Energiewende ohne Stromspeicher unmöglich, mit Speichern unbezahlbar“; EIKE, 27.04.2015
10. Goreham, St.: „Batteriespeicherung – ein winziger Teil der benötigten elektrischen Energie“; EIKE, 08.07.2019
11. Kuntz, H.: Grüne Energieweisheit würde die Stromkosten um ca. 2,5 €/KWh erhöhen“; EIKE, 14.01.2019
12. Kuntz, H.: „Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluß)“; EIKE, 18.06.2015
13. Maier, K.: „Kosten der Energiewende (Eine Zusammenstellung von Fakten und deren Bewertung); 22.07.2015; siehe auch: Krause, K.-B.: „Was die Energiewende wirklich bringt“; EIKE, 08.08.2015
14. Schuster, R.: Mitteilung vom 15.07.2019




Was treibt die EU gegen die deutsche Autoindustrie?

Die Mitarbeiter in der deutschen Autoindustrie können sich schon einmal nach neuen Jobs umsehen. Die EU will die Zerschlagung der Automobilindustrie, zumindest der deutschen. Jetzt hat der EU-Umweltausschuss für einen Vorschlag gestimmt, nach dem die Autoindustrie den CO2-Ausstoß bis zum Jahre 2030 nahezu halbieren muss.

Die EU-Kommission hatte im November des vergangenen Jahres eine Reduzierung von 15 Prozent bis zum Jahre 2025 und anschließend eine weitere um 30 Prozent bis 2030 vorgeschlagen. Zu dünn, meinten Grüne, Sozialdemokraten, Linke und Liberale in Brüssel, es sollten vielmehr 45 Prozent bis zum Jahre 2030 sein. Wo sie schon einmal so schön im Umweltrausch dabei waren, stimmten sie gleich noch für eine Quote für Elektroautos. Hersteller sollen bestraft werden, wenn sie zu wenig Elektroautos bauen.

Im Oktober muss das EU-Parlament über diesen Vorschlag des Umweltausschusses abstimmen. Noch ist offen, wie diese Abstimmung ausfällt. Anschließend haben noch die europäischen Mitgliedsstaaten ein Wörtchen mitzureden. Eine Entscheidung dürfte vermutlich erst im nächsten Jahr kommen.

Klar ist: Die vorwiegend grünen Umweltpolitiker der EU wollen den Klimawandel aufhalten und deshalb den CO2 Ausstoß reduzieren. Kohlendioxid ist nun nachweislich kein »Klimagas«, kein »Schadstoff« und schon gleich gar nicht verantwortlich für eine Änderung des Klimas, sondern ein wesentlicher Baustein für Blätter, Pflanzen und Bäume sowie ein Spurengas, das in der Atmosphäre zu einem Anteil von 0,04 Prozent vorhanden ist. Diese Attacken gegen eine der tragenden Säulen Deutschlands sind nicht neu, schon im Frühjahr hatte Miriam Dalli, die Berichterstatterin des Umweltausschusses, sich mit verwegenen Forderungen »die Autoindustrie muss weg« hervorgetan.

GEGEN FREIHEIT UND FREUDE AM FAHREN

Dalli kommt ebenfalls wie der EU-Umweltkommissar Karmenu Vella aus dem korrupten Malta, dort, wo im vergangenen Herbst eine kritische Journalistin ermordet wurde, dort, wo Korruption blüht und gedeiht, dort, wo sich steuersparende Konzerne ansiedeln. Berüchtigt sind Bewohner der Insel auch für ihren millionenfachen Vogelmord. Miriam Dalli hätte also genug zu tun, vor ihrer eigenen Haustür zu kehren. Aber sie wurde Berichterstatterin des EU-Umweltausschusses, tönt mit großen Worten und fliegt selbst auf EU-Kosten sehr viel durch die Gegend. Gelernt hat sie nichts. Sie hat mal bei einem lokalen TV-Sender gearbeitet. Der Umweltschutz liegt ihr sehr am Herzen, gegen den Vogelmord auf Malta hat sie allerdings nichts. Das reicht, um etwas zum Thema Auto zu sagen.Mehr als »Wir müssen die Umwelt retten!« und deswegen CO2-Ausstoß senken sowie nur noch mit Elektroautos fahren. kommt dabei nicht heraus.

Für die deutsche Autoindustrie bedeutet das, dass viele Arbeitsplätze in der Autoindustrie zerstört würden, käme diese Torheit aus Malta durch. Dallis lapidare Antwort: Die Regierungen müssten eben ihre Gesellschaften auf drastische Arbeitsplatzverluste einstellen. Dann sollen sie eben Autos bauen, die nichts verbrauchen. Das sagen neben Dalli ebenso führende Grüninnen.

Der Chef des Daimler-Betriebsrates, Michael Brecht, kritisiert den Vorstoß des EU-Umweltausschusses heftig als zu »ambitioniert und nicht erreichbar«.

Er hält das Votum des Umwelt-Ausschusses im EU-Parlament für zu anspruchsvoll, gibt aber dennoch dem grünen Esel Futter: „Wir alle wollen emissionsfreies Fahren!« Brecht zur Automobilwoche: »Allerdings sind 45 Prozent, wie es das EU-Parlament nun fordert, aus heutiger Sicht zu ambitioniert und nicht erreichbar.«

»Klüger wäre es gewesen im Jahr 2025 eine Überprüfung der Werte für 2030 anzustreben. 2025 kann man – anders als heute – eine realistischere Einschätzung der Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativem Antrieb für 2030 vornehmen.«

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Entscheidung des Umwelt-Ausschusses ebenfalls kritisiert. »Das Votum geht an der technischen und wirtschaftlichen Realität vorbei«, so VDA-Präsident Bernhard Mattes.

Die Parteien im Deutschen Bundestag begrüßen offenbar allesamt diesen Vorstoß. Bis auf die AfD. Dessen Verkehrsexperte Dr. Dirk Spaniel, von Haus aus Auto-Ingenieur und einziger Abgeordneter mit tieferer Kenntnis der Autoindustrie, kritisiert in seiner Rede vor dem Bundestag heftig: »Verantwortlich ist nicht nur der Grenzwert der EU, sondern diese Regierung bestehend aus CDU/CSU und SPD will diese Fahrverbote, weil sie die Menschen in diesem Land umerziehen wollen.«

»Jedes Fahrverbot in Deutschland ist von Ihnen politisch gewollt!« rief Spaniel in Richtung Regierungsbank. Zudem erinnerte er daran, dass auch der Abgas-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages feststellte, dass eine Gesundheitsgefährdung bei den derzeitigen Grenzwerten wissenschaftlich nicht nachweisbar ist. »Setzen Sie endlich durch, dass in Deutschland wie in allen anderen Ländern auch repräsentative Mittelwerte und keine Worst Case Meßwerte gemessen werden.«

Die EU sagt: Die Mitgliedstaaten benennen die Behörden, die für die Messung zuständig sind. Spaniel: »Die Standortfrage der Messstellen in den Städten ist eine politische Frage.« Die AfD lehnt als einzige Partei im Deutschen Bundestag Fahrverbote ab. Spaniel: »Teile dieses Parlaments wollen die Deindustrialisierung dieses Landes. Das ist für mich die böswillige Zerstörung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage der Bundesrepublik Deutschland.«

In einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung erwarten übrigens die Autoren sogar den Wegfall hunderttausender von Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie. Die Folgen des Kampfes gegen das Auto spüren die Autohersteller bereits jetzt sehr heftig. Beispielsweise Mercedes in Stuttgart, wo es dramatische Umsatzeinbrüche in den Sommermonaten gab. Offiziell ist die Rede von neun Prozent weniger verkauften Autos, die Einbrüche sollen jedoch deutlich höher liegen. Seit Anfang des Jahres sind die Daimler Aktien um 30 % eingebrochen.

Der Konzern stehe, so hört man aus Stuttgart, vor der Aufspaltung in eine Pkw- und in eine Lkw-Sparte. Die Mitarbeiter sollen die Wahl haben, sich für eine Sparte zu entscheiden oder zu gehen. »Beim Daimler« fragt man sich, was dann der chinesische Anteilseigner tun werde, der derzeit zehn Prozent Aktienanteile hält. Am Ende könnte er 30 Prozent oder sogar noch mehr der Aktien halten.

Die Daimler Mitarbeiter haben allen Grund zur Sorge, was dann passiert. Bereits jetzt wird in China ein zweites identisches Entwicklungszentrum parallel zu Stuttgart und Sindelfingen gebaut. Sinnvoll ist das nicht. Produktionsstätten werden quer über die Welt verteilt, bisher jedenfalls war die technische Intelligenz und das Know-how an einem Ort versammelt.

Das Attribut »dramatisch« für die Entwicklung der deutschen Autoindustrie zu verwenden, erscheint untertrieben.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




„Eine riesige Ungerechtigkeit“ Wende bei der Energiewende gefordert

Das neue Jahr fängt mit starkem Gegenwind für die Windenergie an. Kritik am EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) gibt es zwar schon lange, doch nun kommt sie von einem Ministerpräsidenten, noch dazu von einem von der SPD.

In ungewöhnlich deutlichen Worten hat Dietmar Woidke in einem Interview gegenüber der Deutschen Presse-Agentur eine scharfe Korrektur bei der Förderung erneuerbarer Energien gefordert.

Das Ziel, eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes würde sowieso kaum gelingen, weil immer nur »in die Erzeugung, nicht aber in die Speicherung von Energie« investiert worden sei. So sagte Woidke, wie man bei LR-news nachlesen kann.

Notwendig wäre seiner Meinung nach ein Paradigmenwechsel: eine Änderung des Erneuerbare Energien Gesetzes und eine deutliche Verstärkung der Forschung in diesem Bereich.

Woidke wies auch auf die wirtschaftlichen Nachteile hin. In Hinblick auf die Vorstellungen der Grünen sagte er: »Jamaika wäre insbesondere für Ostdeutschland eine mittlere Katastrophe geworden.«

Den Schwerpunkt seiner Kritik legte er allerdings auf die soziale Ungerechtigkeit. Woidke sagte, das EEG-Gesetz führe derzeit »zur größten Umverteilung von unten nach oben in der Geschichte der Bundesrepublik«, weil alle die Kosten mit der Stromrechnung zahlten, aber vor allem vermögende Investoren davon profitierten.

Jeder einzelne Deutsche zahle über seine Stromrechnung den gleichen Beitrag zur deutschen Energiewende, sagte er: »Oma Frieda aus Eisenhüttenstadt genauso wie ein Einkommensmillionär, der hier in Potsdam oder in Berlin-Wannsee wohnt. Der Unterschied ist noch, dass sich Wohlhabende an dem Gewinn aus dem Ausbau erneuerbarer Energien beteiligen können.« Rund acht Millionen Deutsche haben in irgendeiner Form in den letzten Jahren in erneuerbare Energien investiert. Sie gehören zu den Gewinnern. Alle anderen zahlen drauf.

»Das ist die größte Umverteilung von Geld von unten nach oben seit 1945. Das kann so nicht weitergehen. Das ist eine riesige Ungerechtigkeit.«

»Wir müssen die gesamte Energiewende hinterfragen«, sagte er.

Der Haupttext wurde von FreieWelt.net übernommen




Fahren von Elektro­autos in China erhöht CO2-Emissionen … Fahren von Benzin­autos in China reduziert CO2-Emissionen

Bildinschrift: Vergleich der Treibhausgas-Emissionen von Batterie-getriebenen Elektrofahrzeugen von Anfang bis Ende ihrer gesamten Lebensspanne [cradle-to-gate] mit Verbrennungsmotoren in China.

Quinyu Qiao, Fuquan Zongwei Liu, Shuhua Jiang, Han Hao

Ergebnisse:

Treibhausgas-Emissionen von Anfang bis Ende zwischen Verbrennungsmotoren und Batterie-getriebenen Elektrofahrzeugen werden verglichen.

Treibhausgas-Emissionen von Elektrofahrzeugen sind um 50% als von Verbrennungsmotoren

Batterie-Herstellung [traction battery production] verursacht eine Zunahme von Treibhausgas-Emissionen um etwa 20%.

Bildquelle

Der Verkauf von Elektrofahrzeugen (EV) in China ist während der letzten Jahre explodiert.

Der New York Times im Oktober 2017 zufolge hat sich der jährliche Verkauf von EVs durch die chinesischen Bürger zwischen 2014 und 2017 mehr als verdoppelt (hier), nämlich von 145.000 im Jahre 2014 auf (projizierte) 295.000 im Jahre 2017. Bis zum Jahr 2019 wird erwartet, dass sich die Verkaufszahl allein in China auf 814.000 erhöht, was über die erwarteten Verkäufe in der gesamten übrigen Welt (602.000) hinausgeht

Sind das gute Nachrichten für das Klima? Schließlich ist das Fahren eines EV grün. Es reduziert CO2-Emissionen. Es ist nachhaltig, oder?

Nun, nein! Jüngst veröffentlichten wissenschaftlichen Studien zufolge lässt das Fahren von EVs in China die CO2-Emissionen dramatisch zunehmen relativ zum Fahren eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor (ICEV).

Warum? Weil das Stromnetz in China fast ausschließlich [overhelmingly] mit fossil erzeugtem Strom betrieben wird, d. h. 88% des Energieverbrauchs in China (2015) erfolgt durch Kohle, Gas und Öl (hier). Daher wird die Energie zum Aufladen eines EV in China aus einem rapide wachsenden, auf fossilen Treibstoffen basierenden Stromnetz entnommen.

Mit fossil erzeugtem Strom betriebene Stromnetze wachsen vorherrschend auf der ganzen Welt. Und das wird auch weiterhin der Fall sein, sind doch „1600 Kohlekraftwerke in Planung oder im Bau in 62 Ländern“ (hier) was die „Kohleenergie-Kapazität der Welt um 43 Prozent steigen lassen wird“ (hier; New York Times, Juli 2017).

Solange EVs in China weiterhin vorherrschend mit der wachsenden Infrastruktur fossiler Treibstoffe betrieben werden (schließlich errichten oder planen chinesische Unternehmen über 700 neue Kohlekraftwerke bei sich und auf der ganzen Welt; hier), wird das Fahren von EVs die CO2-Emissionen NICHT reduzieren relativ zum Fahren mit einem ICEV.

Anders gesagt: Kauf und Betrieb eines konventionellen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor wird die chinesischen CO2-Emissionen tatsächlich reduzieren.

Barkenbus (2017) schreibt dazu: „Wenn EVs mit Strom aufgeladen werden bei einem Emissions-Niveau über 559 gCO2 pro kWh, tragen sie unglücklicherweise viel mehr zum Klimawandel bei als im Vergleich konventionelle Fahrzeuge“.

Die chinesischen EVs werden mit Strom mit einem Emissions-Niveau von 712 gCO2 pro kWh aufgeladen, das sind um 27% höhere Emissionen im Zusammenhang mit Fahren als bei einem normalen ICEV.

Bildinschrift: Wenn man weiß, wo diese Autos sind, hilft das bei der Berechnung ihrer Auswirkung auf Klima-Emissionen. Die IEA veröffentlicht die Kohlenstoff-Intensität nationaler Netze in Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Mit diesen Angaben können dann die Emissionsraten für jene EVs ermittelt werden. Die IEA hat auch berechnet, dass wenn EVs mit Strom aufgeladen werden, dessen Emissions-Niveau über 559 gCO2 pro kWh hinausgeht, diese leider zum Klimawandel beitragen im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen. In anderen Studien wird behauptet, dass die IEA-Berechnung zu konservativ ist und dass die Grenze für eine Klimaverbesserung bis zu 649 gCO2 pro kWh betragen darf. Der Einfachheit halber werde ich die IEA-Zahl zu Vergleichszwecken heranziehen.

Die jüngsten Zahlen zur Kohlenstoff-Intensität von Stromnetzen stammen aus dem Jahr 2013. Allgemein hat die Kohlenstoff-Intensität abgenommen, aber der Unterschied heute zu 2013 wird in den meisten Ländern nicht dramatisch sein. Die Kohlenstoff-Intensität in den Ländern mit den meisten EVs ist ein sehr gemischtes Bild.

Bildquelle

Nicht nur das, sondern wie das Einführungsbild oben zeigt, werden bei der Herstellung der Batterie-getriebenen EVs 50% mehr Treibhausgase (CO2) emittiert als es bei Verbrennungsfahrzeugen der Fall ist.

Qiao et al., 2017

In dieser Studie wird der Energieverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus des Autobaus im Zusammenhang mit China verglichen; Batterie-getriebene Elektrofahrzeuge mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. … Treibhausgas-Emissionen von EVs sind um 50% höher als bei ICEVs.

Elektrofahrzeuge werden als umweltfreundlich betrachtet und haben weltweit viel Aufmerksamkeit erregt. Batterie-getriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) sind die populärsten Fahrzeuge von allen Arten von EVs. In China, dem Land mit dem größten Automarkt der Welt, ist die Regierung entschlossen, die BEV-Industrie zu entwickeln, welche im Jahr 2015 über 250.000 BEVs montierte mit einer jährlichen Wachstumsrate von 420%. Dem Produktionsplan zufolge soll außerdem der kumulative Ausstoß von BEVs in China im Jahre 2020 5 Millionen erreichen, was bedeutet, dass BEVs nach und nach die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ersetzen werden. BEVs sind darauf ausgelegt, größere umweltliche Vorteile zu haben, aber der Energieverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen bei der BEV-Produktion sind viel größer als bei der ICEV-Produktion in China.

Warum also jubeln die Befürworter der Reduktion von CO2-Emissionen so bereitwillig den Verkauf und Gebrauch von EVs weltweit (hier) so hoch?

Link: http://notrickszone.com/2017/12/11/driving-electric-vehicles-in-china-increases-co2-emissions-driving-gasoline-vehicles-in-china-reduces-co2-emissions/#sthash.DBxCUIjZ.dpbs

Übersetzt von Chris Frey EIKE