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Einige Gedanken zum Energiebedarf der Welt

Der Originalbeitrag enthielt einen  interessanten Gedankengang zum Energiebedarf der Welt, den ich hier für unsere Leser übersetzen sollte. Der Text ist m.e. aber sehr unscharf formuliert. Ich habe mich dann entschlossen, diesen deutschen Beitrag im Sinne des  „roten Faden“ zu kürzen und nach meiner Vorstellung zu formulieren, daher zwei Autoren oben – der Übersetzer.

Update 19.12.2019 Danke für Ihre Aufmerksamkeit.  Wer das Original angeschaut hat, versteht warum ich das stark überarbeitete. Offenbar stimmt etwas mit dem Wert in Wh für den Welt-Energiebedarf nicht. Vielleicht sind es einfach nur die Tausender, die bei den Angaben unterschiedlich interpretiert werden. Leider komme ich erst zum Wochenende dazu, hier weitere Zeit dafür übrig zu haben. Als Sofortmaßnahme habe ich die Angabe von elektrischen Werten durchgestrichen. Pardon, A. Demmig

Update 22.12.2019 Danke vor allem an unsere Leser
Herr Peter Puschner, Prof. Dr.-Ing. und Wolfgang Millauer

Herr Millauer hat sich die Mühe gemacht, das auch nochmal durchzuschauen. Vielen Dank, ich habe das nachvollzogen und es nun in den Beitrag so eingefügt.

Vor dem Industriezeitalter war die [lebenswerte] Zivilisation eine dünne Schicht auf einem riesigen Haufen menschlichen Elends, die durch Sklaverei und Leibeigenschaften, Kolonien und Tyrannei aufrechterhalten wurde. Die jüngsten Forderungen, fossile Brennstoffe abzulehnen und auf die vorindustriellen Gegebenheiten zurückzugehen, bringen die segensreichen Wirkungen fossiler Brennstoffe in unser Blickfeld und wie sehr wir uns darauf verlassen können. Es braucht einige Zahlen, die im Vergleich zu Allgemeingültigkeiten und absurden Behauptungen im Allgemeinen langweilig sind, aber Zahlen sind wichtig und in der Tat einfacher zu verstehen als die vagen Allgemeingültigkeiten.

Lassen Sie uns zuerst die Energie betrachten, die die Welt nutzt.

Verschiedene Organisationen veröffentlichen regelmäßig Statistiken des Energiebedarfs in verschiedenen Teilen der Welt mit Prognosen für die Zukunft [Von Wallace Manheimer angesprochen, British Petrol BP. Eine andere Quelle ist EuroStat] Zum Übersicht wird der Energiebedarf in Öläquivalenten angegeben. Das ist ein internationaler Standard, um Energiegehalte unterschiedlicher Energieträger wie Kohle, Heizöl, Gas oder auch Uran vergleichen zu können.

1 kg Öläquivalent ÖE ist definiert als diejenige Energiemenge, die bei der Verbrennung von 1 Kilogramm Rohöl freigesetzt wird. (Englisch oil equivalent (oe)

1 kg ÖE 11,63 kWh (41.870 kJ)
1 Mrd T ÖE = 11,63 Mrd MWh = 11,63 Mio GWh = 11,63 Tsd. TWh
14 Mrd T ÖE demnach 14 x 11,63 = 163 Tsd TWh

Quelle der Zahlenwerte: Übersicht des Energiegehalts ausgewählter Brennstoffe für den Endverbraucher.

 

Welt Energiebedarf nach Regionen: mittlere Grafik

Der Welt-Energiebedarf liegt zurzeit bei etwa 14 Mrd. TÖE p.a. Auch nimmt der Stromverbrauch in den weniger entwickelten Teilen der Welt zu, wenn auch sehr ungleich. Die rund eine Milliarde Menschen in den entwickelten Teilen der Welt verbrauchen etwa 6 Mrd. TÖE, also 6 TÖE auf „pro Kopf“ umgelegt, für die USA liegt dieser Wert bei ungefähr 8 TÖE „pro Kopf p.a“. Bei einem Wissenschaftstreffen im Jahr 2009 sagte ein hochrangiges Mitglied der chinesischen Akademie der Wissenschaften, dass die Chinesen im Jahr 2000 durchschnittlich nur etwa 10% der Energie eines durchschnittlichen Amerikaners verbrauchten. Man prognostiziert für die Zukunft einen ähnlichen Verbrauch im entwickelten China wie in den USA. Die 1,2 Milliarden Chinesen verbrauchen jetzt etwa 2,5 TÖE pro Kopf p.a. oder etwa 30% dessen, was der Durchschnittsamerikaner verbraucht. Im Rest der Welt verbrauchen die anderen 5 Milliarden Menschen ~ 1 TÖE pro Kopf p.a.

In den oben genannten Werten des durchschnittlichen Tonnen Öläquivalent, ist natürlich nicht nur der private Verbrauch einer Familie enthalten, sondern auch die Anteile der Fabriken, Büros und Transport, die öffentliche und militärische Infrastruktur usw., Der Anteil „privat zu nicht privat“ wird für USA auf 30% zu 70% von den genannten 8 TÖE geschätzt

Denken Sie jetzt an den Lebensstil im Rest der Welt, in dem der durchschnittliche Energieverbrauch auf den Kopf umgerechnet nur 1 TÖE p.a  beträgt. Auch diese Länder haben öffentliche Infrastruktur, Büros, Fabriken, ein Militär, Fluggesellschaften…. Dort wird das Verhältnis der Energieverbräuche „privat zu nicht privat“ vielleicht 40% zu 60% ausmachen. Worauf ich hinaus will, dass deren Lebensstandard mit Sicherheit viel, viel niedrigeren ist, als in den Vereinigten Staaten.

Wollen Sie das für sich oder wollen Sie, dass es „bei denen“ so bleibt? Natürlich nicht, es ist einfach nur unmoralisch. Auch die Bürger dieser ärmeren Länder wollen dass es ihnen mal besser geht, genauso wie die Chinesen dieses Ziel haben. Die Welt braucht mehr Energie, nicht weniger.

Welt Energiebedarf nach Energiequelle: rechte Grafik

Schauen Sie nun, was BP prognostiziert.
Vor allem Öl und Gas sollen weiter zunehmen, Kohle bleibt auf hohem Niveau erhalten, Wasserkraft ist bereits komplett ausgenutzt und bleibt so, „Erneuerbare (Wind und Sonne) erfahren leichten Zuwachs.

[Mich wundert der gleichbleibende Anteil der Kernenergie. Ich hätte da auf Zuwachs getippt; der Übersetzer]

Offensichtlich schätzt man, dass fossile Brennstoffe ~ 80% des Weltbedarfs erbringen.  Den derzeitigen Anteil der „Erneuerbaren“, hauptsächlich Wind und Sonne, machen derzeit ~ 1% der Welt-Energie aus. BP prognostiziert zwar einen Anstieg auf ~ 10-15% in 20 Jahren, dies ist jedoch hoch spekulativ und hängt von weiterhin hohen Subventionen für erneuerbare Energien ab – stark abhängig vom veränderlichen politischen Rahmenbedingungen der Nationen. Es gibt allerhand Spekulationen über

Zu den Folgen des Klimawandels versorgen uns die Mainstream Medien, in Kiellinie der politischen Ideologen und davon abhängiger Wissenschaftler, mit ständig schlimmer klingenden Worst-Case-Szenarios. Die Randbedingungen [Kollateralschäden] bei Einstellung der Verwendung fossiler Brennstoffe werden fast nicht diskutiert. Die unbestreitbare Folge einer starken Reduzierung fossiler Brennstoffe in den nächsten 20 oder mehr Jahren wird das Ende des Industriezeitalters und die Verarmung von Milliarden Menschen weltweit bedeuten. Darüber hinaus würde dies einen kontinuierlichen Krieg um die knapper werdenden Ressourcen bedeuten. Nein, es besteht kein Zweifel, dass dies das Ende der Zivilisation bedeuten würde, wie wir sie kennen.

https://wattsupwiththat.com/2019/12/05/some-facts-about-energy/

Aus dem englischen zusammengestellt von Andreas Demmig




Eine weitere fehlgeschlagene Energieprognose: Peak-oil-Demand

In Europa und vor allem Deutschland begannen die Kampagnen der NGOs und aktuellen Regierungen gegen Fracking. Man kann aktuell hinzufügen, die Absicht der „Umweltschützer“ (Nicht Naturschützer) und Profiteure der Wind und Solarindustrie ist es inzwischen, auch die in unseren Breiten vorhanden Kohlevorräte zu verdammen.

  • Auf WUWT ist ein David Middleton der Hauptautor, er beginnt mit den Gedanken von Jude Clemente und ergänzt das durch eigene Recherchen. Das gesamte Thema ergibt dann mehr als 20 Seiten in WORD, daher habe ich es aufgeteilt. Das ausführliche Original habe ich für unsere Leser übersetzt, es ist als PDF angefügt. der Übersetzer.

Einleitung durch den Übersetzer

 

Die Nachfrageprognose von BP für „Peak Oil“ fällt flach

Von Jude Clemente 22. Februar 2019

Es ist fast eine Verpflichtung, es zur Kenntnis zu nehmen: BP veröffentlichte kürzlich seinen Energie-Ausblick 2019. Es hat dieses Jahr wieder für großes Aufsehen gesorgt.

Diesmal jedoch erkenne ich in der Prognose von BP, dass der globale Krieg um Kunststoffe der Hauptfaktor sein wird, der die globale Ölnachfrage schneller senkt, als bisher angenommen. So prognostizierte der Ausblick von BP zum ersten Mal einen „Höchststand“ [peak] beim Ölverbrauch. Mit 13 Millionen Barrel pro Tag macht der weltweite Bedarf an petrochemischen Rohstoffen 13% des gesamten Ölbedarfs aus.

Dies ist Teil eines wachsenden Trends in den letzten Jahren, in dem BP weiterhin ein „viel langsameres“ Wachstum der neuen Ölnachfrage erwartet (siehe Abbildung).

[…]

Abbildung 1. Die Y-Achse ist das jährliche prozentuale Wachstum der Nachfrage nach Mineralöl.

In der Zwischenzeit berichtete die International Energy Agency IEA, dass genau diese Petrochemikalien eines Tages die größte Nachfrage sein werden und sogar den Bedarf des Verkehrs und Transport in den kommenden Jahren übertreffen wird

„Die Petrochemie wird voraussichtlich mehr als ein Drittel des Wachstums der weltweiten Ölnachfrage bis 2030 ausmachen und fast die Hälfte des Wachstums bis 2050. Bis dahin werden täglich fast 7 Millionen Barrel Öl hinzugefügt“, IEA, Oktober 2018

Diese Schlussfolgerung der IEA basiert auf der Tatsache, dass Öl in nahezu allen Aspekten unseres Lebens inhärent verwurzelt ist, auch wenn diese Aspekte z.B. bei Autos oder Flugzeugen nicht sofort offensichtlich sind. In der Tat ist die größte Energie-Ironie der Welt vielleicht, dass Öl und Petrochemie selbst für erneuerbare Energien, Elektroautos und die „Energiewende“ unabdingbar sind:

„Petrochemikalien sind besonders wichtig, da sie in Alltagsprodukten verbreitet sind. Sie sind auch für die Herstellung vieler Teile des modernen Energiesystems erforderlich, einschließlich Sonnenkollektoren, Windkraftanlagen, Batterien, Wärmedämmung und Elektrofahrzeugen “, o.g. IEA Bericht.

In einer weiter gefassten Perspektive zur Erdölnutzung erkennt man, dass Bevölkerungs- und Einkommenswachstum die treibenden Kräfte hinter der Energienachfrage sind. Diese Gleichung ist überall  zu beobachten: mehr Menschen, die mehr Geld verdienen und dann auch mehr Energie verwenden. Als wichtigste Energiequelle der Welt und ohne jeglichen bedeutsamen Ersatz ist der Aufwärtstrend für Öl eindeutig hell.

Dies gilt insbesondere, da 6 von 7 Menschen, die heute leben, in Entwicklungsländern leben, in denen der Ölverbrauch gerade erst begonnen hat. Bis 2050 wird die Weltwirtschaft das reale BIP um 85 Billionen Dollar erhöhen, und die Weltbevölkerung wird um 30% auf über 10 Milliarden Menschen ansteigen.

Die potenzielle Nachfrage ist überwältigend: “ Was wäre, wenn Indien und China Erdgas und Öl wie die USA nutzen würden

[…]

Ich muss hier anmerken, dass BP die globale Ölnachfrage zuvor drastisch unterschätzt hat.

Zum Beispiel prognostizierte BP in seinem Energy Outlook 2011 eine weltweite Ölnachfrage im Jahr 2030 bei 102 Mio. Barrel / Tag. Die Welt könnte dieses Niveau bereits in diesem Jahr übertreffen, und wenn nicht, wird dies sicherlich in 2020 sein, ein Jahrzehnt vorher, als BP es in Betracht zog.

Für mich sind Ölfirmen, die ohne aktuelle Beweise den Höhepunkt des Öls vorhersehen, „ein bisschen eine europäische Sache“, insbesondere unter den großen Energieunternehmen, die mehr Investitionen in erneuerbare Energien, Erdgas und Speicherbatterien stecken: “ “Shell is Wrong: Global Oil Demand Can Only Increase. [Shell liegt falsch: Die globale Ölnachfrage kann nur ansteigen]

Der Druck von Umweltgruppen gegen das das äußerliche Anzeichen von „Pro-Oil“ hilft zu erklären, warum die wesentlichen Superplayer der Energieunternehmen verständlicherweise diese Position ablehnen […, dass der Ölbedarf nur weiter steigen kann]. Im Gegensatz dazu, marschieren die kleineren unabhängigen Öl- und Gasproduzenten unbeachtet mit der sehr realistischen Annahme von „mehr“.

Unter dem Gesichtspunkt der Öffentlichkeitsarbeit macht dies alles Sinn: Der Vorteil, wenn „man“ sich für „Pro-Oil“ einsetzt, ist winzig, während der Nachteil immens ist: Man bekommt sehr schlechte Publicity und wird beschuldigt, „die Wissenschaft zu leugnen“.

Tatsächlich deuten die Referenzszenarien der IEA schon seit sehr langer Zeit auf einen sehr starken Anstieg der weltweiten Ölnachfrage hin, ziemlich kontinuierlich, soweit sie es modellieren.

[…]

Wie im Folgenden zu sehen ist, prognostiziert unser nationales Energiemodellierungssystem in dem  Annual Energy Outlook 2019, dass die globale Ölnachfrage auf sehr solider Basis steht. Mehr, mehr und noch mehr.

Auf jeden Fall, egal ob von mir, BP, EIA oder Greenpeace selbst, habe ich während meiner 15-jährigen Karriere in der Energiebranche eine sehr einfache Wahrheit gelernt: Eines von zwei Dingen passiert normalerweise, wenn Sie ernsthafte und mutige Vorhersagen treffen, insbesondere für längerfristig.

Wenn es an der Zeit ist, zuzugeben, dass Sie falsch liegen, sind Sie entweder nicht in der Nähe, um Antworten zu müssen, oder die Kritiker haben vergessen, dass Sie überhaupt die Vorhersage gemacht haben.

Abbildung 2. Prognose 2019 der globalen Erdölbedarfs der US Energy Information Administration (EIA).

Real Clear Energy

 

***

BP Energie-Ausblick 2019. Zitat Auszug

… Es wird mehr Energie benötigt, um das Wachstum zu unterstützen und Milliarden von Menschen zu befähigen, von einem niedrigen zu einem mittleren Einkommen zu wechseln. Dies wird im Szenario mit mehr Energie untersucht.

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen menschlichem Fortschritt und Energieverbrauch. Der UN-Index für menschliche Entwicklung legt nahe, dass ein Anstieg des Energieverbrauchs um bis zu 100 Gigajoule (GJ) pro Kopf mit einem erheblichen Anstieg der menschlichen Entwicklung und des Wohlbefindens einhergeht. Heute leben rund 80% der Weltbevölkerung in Ländern, in denen der durchschnittliche Energieverbrauch unter 100 GJ pro Kopf liegt.

 

Von der Anfangsseite wird dann verlinkt zum BP Statistical Review 2018 (pdf)

Wesentliche Merkmale von 2017

Beginnen wir mit einigen Schlagzeilen. Globale Energie:

Die Nachfrage wuchs 2017 um 2,2%, verglichen mit 1,2% im letzten Jahr, der 10-Jahresdurchschnitt liegt bei 1,7%. Dieses über dem Trend liegende Wachstum wurde von der OECD, insbesondere durch die EU getrieben. Ein großer Teil dieser Stärke kann direkt mit der Belebung des Wirtschaftswachstums erklärt werden. Es spiegelte aber auch eine leichte Verlangsamung des Anstiegstempos wider, durch Verbesserung der Energieintensität (oder Energieproduktivität): die Menge an Energie, die zur Produktion einer Einheit benötigt wird. Trotz des ungewöhnlich starken Wachstums in der OECD, kam die überwiegende Mehrheit des Anstiegs des weltweiten Energieverbrauchs aus den Entwicklungsländern, die fast 80% der Expansion ausmachen.

BP Report -Statistik Review of World Energy 2018, Seite 5 (GDP – Brutto Inlands Produkt)

Über ein Drittel dieses Wachstums trug allein Chinas Energiebedarf, deren Verbrauch wuchs 2017 um über 3%, fast dreimal so hoch wie zuvor in den letzten paar Jahren. Dieser scharfe Anstieg wurde durch eine Erholung in einigen der energieintensivsten Sektoren Chinas Eisen, Rohstahl und NE-Metalle getrieben. Trotz dieser Steigerung ist das Wachstum von Chinas Energiebedarf im Jahr 2017 immer noch deutlich unter dem zehn Jahres Durchschnitt und der Rückgang der Energieintensität war mehr als doppelt so hoch, wie im globalen Durchschnitt. Zwei Schritte vor, einen Schritt zurück.

Dieser Aussage kann gleichermaßen auf den Energiemix angewendet werden. Eine Vorwärtsbewegung kann darin gesehen werden, dass rund 60% der gewachsenen Primärenergie durch Erdgas und erneuerbare Energien erfüllt wurde. Erdgas (3,0%, 83 Mio. toe [Öl-Einheiten]) leistete den größten Beitrag zum Wachstum der Primärenergie, getragen von außergewöhnlichem Wachstum in China. Dies wurde dicht gefolgt von erneuerbaren Energien (einschließlich Biokraftstoffe) (14,8%, 72 Mio. toe), die erneut gewachsen sind, durch robustes Wachstum bei Wind- und Solarenergie.

Geringes Wachstum war bei Nutzung von Kohle (1,0%, 25 Mio. toe), die seitdem erstmals wieder wuchs Dies wurde im Wesentlichen von Indien getrieben, aber es ist auch bemerkenswert, dass der chinesische Verbrauch von Kohle nach drei aufeinander folgenden Jahren des Absinkens nun wieder stieg.

 

Gefunden über WUWT vom 11.03.2019

Die Übersetzung der Gedanken von David Middleton finden Sie in deutscher Übersetzung als PDF hier: David Middleton_Another Failed Energy Prediction

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2019/03/11/another-failed-energy-prediction-peak-oil-demand/

 




Die Illusionen der neuen erneuerbaren Energien (NEE)

Der Beitrag der Solar-und Windanlagen zum globalen Energieverbrauch betrug 2016 nur 2.2 %, dies obwohl weltweit sehr viele solche Anlagen gebaut wurden: ihre Leistung beläuft sich auf mehr als 230 % der Leistung der Kernkraftwerke, die aber 4.5 % des Weltverbrauchs decken. Trotz NEE hat der Verbrauch der fossilen Energieträger in den letzten Jahren ständig zugenommen. Diese Daten wurden aus „BP Statistical Review of World Energy 2017“ entnommen.

Bild 1 (oben):     Entwicklung des Welt- Energieverbrauches. Die Renewables umfassen alle neuen erneuerbaren Energien (NEE), d.h. Solar- und Windenergie, Bioenergie, Geothermie und Energie aus Abfällen. Die hydraulische Energie gehört definitionsgemäss nicht zu den NEE. Noch heute stammen 85 % des Energieverbrauchs aus fossilen Brennstoffen.

Viele stellen sich die Frage, wieso – nach so vielen milliardenschweren Investitionen in NEE-Anlagen – keine Abnahme des Anteils der fossilen Energie feststellbar sei.

Einige Studien prognostizieren eine drastische Abnahme der fossilen Energien. Gemäss einer Studie der DNV GL (Klassifikations- und Beratungsgesellschaft) wird der globale Energieverbrauch bis 2050 um 7 % zunehmen. Dabei wird angenommen, dass dannzumal der Strom zu 85% aus erneuerbaren Quellen produziert werden wird, vor allem aus Solar-und Windanlagen, und dass die Elektromobilität sich durchsetzen wird. Dadurch würde sich, nach Meinung der Autoren, der Anteil fossiler Energie stark reduzieren.

Viele Überlegungen, sowie die DNV-Studie, berücksichtigen den Ansatz „Energy Return on Energy Invested“ (ERoEI) nicht. ERoEI ist das Verhältnis zwischen Nutzenergie und investierter Energie. Nutzenergie ist die während der Betriebsdauer einer Anlage produzierte bzw. abgegebene Energie. Die investierte Energie ist die für die Herstellung, den Gebrauch und die Entsorgung der Anlage notwendige Energie. Zur investierten Energie gehören alle möglichen Energieaufwendungen der Energiekette von der Rohstoffförderung, Raffinierung, Herstellung, Transport, Montage, Betrieb, Rückbau bis zur Entsorgung – einschliesslich Finanzierungstätigkeiten, Integration im Stromversorgungssystem und Speicherung für die Versorgungssicherheit. Bei

  • ERoEI >1 ist die Nutzenergie höher als die investierte Energie. Die betreffende Anlage produziert netto Energie und stellt eine Energiequelle dar.
  • ERoEI < 1 ist die Nutzenergie kleiner als die investierte Energie. Die betreffende Anlage vernichtet netto Energie. Die Differenz zwischen Nutzenergie und investierter Energie- ist negativ. Die investierte Energie stammt weltweit zu 85 % aus fossilen Energien, weshalb solche Anlagen ohne fossile Energieträger gar nicht existieren können. Solche Anlagen produzieren sozusagen Schmarotzer-Energie.

Im Buch von Prof. Dr. Charles A. S. Hall, „Energy Return on Investment: a Unifying Principle for Biology, Economics, and Sustainability“, Springer 2017, wird sogar postuliert, dass der Wohlstand einer modernen Gesellschaft nur dann gesichert werden kann, wenn ERoEI ≥ 10 sei.

Allerdings bestehen grosse Diskrepanzen zwischen Forschern oder Forschergruppen betreffend die Berechnungsmethode des ERoEI. Soll man für die Nutzenergie die effektiven Messwerte einsetzen? Welches sind die wirklich relevanten Energieaufwendungen, die man bei der Ermittlung der investierten Energie berücksichtigen soll?

In einem Workshop der International Society for BioPhysical Economics vom Juni 2017 zur Berechnungs des ERoEI, waren die meisten Experten mit der Methode einverstanden, die durch F. Ferroni, R.J. Hopkirk und A. Guekos im peer reviewed Artikel „Further Consideration to: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation“ angewendet wurde (veröffentlicht in Energy Policy 107, 2017). Dieser Beitrag war eine Duplik auf eine Replik von einer Gruppe von Wissenschaftern unter der Leitung von M. Raugei, die unsere Berechnungsmethode in Frage gestellt hat. Diese Berechnungsmethode wird inzwischen aber weitgehend als Stand der Technik anerkannt.

Bild 2 zeigt Resultate verschiedener Analysen, wobei die Summe der Nutzenergie und der investierten Energie auf 100 normiert wird (die investierte Energie ist rot, die nutzbare Energie blau markiert). In der Schweiz liegt die Netto-Energie von Photovoltaik-Anlagen unter null. Die Resultate von Prieto und Hall für Spanien sind durchaus vergleichbar mit den Resultaten von Ferroni und Hopkirk, wenn man bem Vergleich der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung und der Integration des intermittierenden Stromes durch saisonale Speicherung im Netz Rechnung trägt.

Bild 2: Verhältnis zwischen investierter Energie und Nutzenergie in Funktion des ERoEI

 

Aufgrund unserer Analysen bin ich der der Meinung, dass folgende Energien Schmarotzer-Energien sind:

  • Photovoltaik in der gemässigten, subpolaren und hochpolaren Zone;
  • Biobrennstoffe in der gemässigten, subpolaren und hochpolaren Zone;
  • Windstrom mit Batterien als Speicher in windarmen Gegenden;
  • E-Autos: diese verbrauchen mehr Energie als Benziner- oder Dieselautos.

 

Wegen dem ungünstigen ERoEI von NEE-Anlagen und der Tatsache, dass für diese Anlagen sehr viel fossile Energie investiert werden muss, ist beim Einsatz von NEE eine Zunahme der Verwendung von fossilen Energieträgern zu erwarten. Studien die – wie z.B. die DNV-Studie – den ERoEI- Ansatz nicht berücksichtigen, sind nichts wert.

In Deutschland wurden massiv NEE-Anlagen gebaut, dies in der Illusion, damit die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Abnahme der CO2-Emissionen von 1’043 Mio. t im Jahr 2000 auf 906 Mio. t im Jahr 2016 wird von der Regierung als signifikant gefeiert! Dabei entspricht sie nur einer jährlichen Abnahme von rund 0.8 %. Eine solche geringfügige Abnahme könnte durch eine Verbesserung der Effizienz oder durch einsetzende Deindustrialisierung statt durch den Einsatz von NEE- Anlagen verursacht sein. Würde man die CO2-Emissionen im Fernen Osten zur Herstellung der meisten Photovoltaik-Anlagen dazurechnen (die Herstellung eines Quadratmeters Photovoltaik -Modul erfordert in China den Einsatz von rund 250 kg Kohle), dann wären die deutschen CO2-Emissionen seit dem Jahr 2000 um 1 % angestiegen. Es ist aufgrund der Fakten nicht zu bestreiten, dass die Energiewende in Deutschland per Saldo eine Zunahme der CO2-Emissionen verursacht hat.

Für NEE-Anlagen muss sehr viel fossile Energie investiert werden. Diese heute verbrauchte fossile Energie wird unseren Nachkommen – etwa zum sehr sinnvollen Einsatz in der chemischen Industrie – nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Erschöpfung der fossilen Ressourcen wird beschleunigt.