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Volldampf voraus: China reduziert den Ausbau von Wind- und Solarenergie und macht sich auf den Weg in die Zukunft der Kohle

Stattdessen baut China „unter der Hand“ neue Kohlekraftwerke.

Auf offizieller Ebene nicken und verbeugen sich die Chinesen, um ihren angeblichen „Klimaschutzverpflichtungen“ nachzukommen – was lediglich ein Kodex ist, um damit zu verhindern, dass die Chinesen denselben industriellen und wirtschaftlichen Erfolg erreichen, wie es die Europäer in den letzten zwei Jahrhunderten geschafft hatten.  Die Chinesen versprechen, ihre Kohlendioxidemissionen zu senken (irgendwann, zwischen jetzt und nie).

Immer undurchschaubar, haben die Chinesen die Befürworter für erneuerbare Energien wütend gemacht, weil sie Wind- und Sonnenstrom Anlagen ihre Liebe entzogen haben und stattdessen zuverlässigem und erschwinglichem Strom fördern, was Atom- und Kohlekraftwerke bedeutet. Zu letzterem gibt es einen Überblick von Paul Homewood über das Neueste aus China.

 

China, Thermische Energie nimmt im letzten Jahr um 2,4% zu
Paul Homewood, 28 January 2020

Vorläufige Zahlen des China Energy Portal zeigen, dass die Energieerzeugung aus Wärme in China weiter zunimmt, wenn auch langsamer als in den letzten Jahren:

Jährlicher Zuwachs der Energieerzeugung 2019 vs. 2018

Strommix in China 2019

https://chinaenergyportal.org/en/2019-electricity-other-energy-statistics-preliminary/

Wie ich im November feststellte, gibt es drei Faktoren für den langsameren Anstieg der Wärmekraftwerke (die mit ziemlicher Sicherheit überwiegend mit Kohle befeuert werden):

  • Die Gesamtnachfrage nach Strom ist 2019 viel langsamer gestiegen – 4,7% gegenüber 8,4% im Jahr 2018. Dies spiegelt die dramatische Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums wider.
  • In den letzten zwei Jahren wurden neue nukleare Kapazitäten hinzugefügt.
  • Mehr Energie aus Wasserkraft, vermutlich aufgrund des feuchteren Wetters.

Ebenso bedeutend ist die dramatische Verlangsamung des Zubaus neuer Solarkapazität. Im Jahr 2018 wurden 45 GW hinzugefügt, die jedoch aufgrund der Beschränkung der Subventionen im vergangenen Jahr auf 26 GW zurückgingen.

Bezeichnenderweise ist die Kapazität der Energieerzeugung aus Wärmekraftwerken im Jahr 2019 um 4,1% weiter gewachsen. Dem gegenüber stieg der Zubau von Windkraftanlagen von 21 GW im Jahr 2018 auf 25 GW in 2019

Not a Lot of People Know That

 

Chinas Kohlekraft, wird bis mindestens 2035 dominant bleiben

Paul Homewood, 28. Januar 2020

Ich habe  diese Geschichte  vor einigen Monaten von Greenpeace berichtet, kann aber jetzt einige weitere Details aus dem China Energy Portal hinzufügen:

Die größten Stromerzeuger in China haben ihre Regierung gebeten, bis 2030 die Entwicklung von 300 bis 500 neuen Kohlekraftwerken zuzulassen. Bereits dieses, könnte die globalen Klimaschutzziele im Alleingang gefährden.

Laut der Internationalen Energieagentur haben sich die Kapazitätserweiterungen für Kohlekraftwerke im Jahr 2018 auf den niedrigsten Stand seit 2004 verlangsamt, sowohl in China als auch weltweit, obwohl die Kohlenstoffemissionen dieses Sektors weiter gestiegen sind.

In seiner Überprüfung des Fünfjahresplans der Regierung empfahl der China Electricity Council (CEC) – das einflussreiche Industriegremium, das die chinesische Energiewirtschaft vertritt -, bis 2030 eine Obergrenze für die Kohlekraftkapazität festzulegen. Die vorgeschlagene Grenze von 1300 GW liegt jedoch um 290 GW höher als aktuelle Kapazität. Ziel ist es, dass die Kapazität der Kohlekraft des Landes bis zum Höhepunkt im Jahr 2030 weiter wächst.

Diese Obergrenze würde es China ermöglichen, rechnerisch in den nächsten 12 Jahren zwei große Kohlekraftwerke pro Monat zu bauen und die Kapazität des Landes um fast das Doppelte der gesamten europäischen Kohlekapazität zu erhöhen.

Das China Energy Portal enthält jetzt den vollständigen Artikel, der ursprünglich in China Power Enterprise Management veröffentlicht wurde und auf dem die obige Greenpeace-Geschichte basiert.

Die Übersetzung aus dem Chinesischen ist nicht brillant, gibt aber einige Einblicke in die Projektionen für 2035. Wir wissen, dass der China Electricity Council bis 2030 eine Kohlekapazität von 1300 GW fordert, wenn sie sagen, dass sie ihren Höhepunkt erreichen wird. Aber was ist danach?

Der Artikel gibt uns einige Hinweise:

  • Der gesamte Strombedarf wird voraussichtlich von 7300 auf 11400 TWh pro Jahr steigen.
  • Die Zielgenerierung für nicht fossile Brennstoffe liegt bei 57%, daher wären das für fossile Brennstoffe 4902 TWh. Derzeit laufen sie bei 5045 TWh. Mit anderen Worten, selbst bis 2035 wird es nur geringfügig niedriger sein als jetzt.
  • Ein Großteil der gestiegenen Nachfrage wird durch neue Nuklearkapazitäten gedeckt, die voraussichtlich bis 2035 von derzeit 48 GW auf 248 GW steigen werden. Zusammen mit der neuen Kapazität aus Wasserkraft könnte dies die Hälfte des zusätzlichen Strombedarfs decken.
  • Die Übersetzung ist in Bezug auf Wind / Sonne nicht eindeutig, aber das großzügige Lesen impliziert, dass die Wind- und Solarkapazität von derzeit 210 und 204 GW auf jeweils 600 GW steigen wird.
  • Auf dieser Grundlage werden sie zusammen bis 2035 etwa 20% des chinesischen Stroms liefern – kaum eine erstaunliche Menge, und nicht mehr als Großbritannien erreicht dies jetzt.
  • All dies bedeutet, dass die Wärmekraft, praktisch die gesamte Kohle, auch im Jahr 2035 mit einem Anteil von 43% die Hauptstromquelle Chinas sein wird.

Wenn die Greenpeace-Annahmen richtig sind, könnte die neue Kohlekapazität zwischen jetzt und 2030 zwischen 330 und 470 GW liegen, nachdem ältere Anlagen stillgelegt wurden.

Hinzu kommt die seit 2006 hinzugefügte neue Kohlekapazität in der Größenordnung von 700 GW, und bis 2035 wird noch eine Menge moderner Kohlekraftwerke in Betrieb sein. Es ist schwer zu sehen, dass China irgendetwas davon vorzeitig schließt solange die Grenzbetriebskosten geringer sind als die vollen Kosten für den Ersatz durch andere Quellen.

Kurz gesagt, jeder, der glaubt, dass Chinas Kohlekraft nach 2030 plötzlich sinken wird, selbst wenn sie dann ihren Höhepunkt erreicht, steht vor einem unhöflichen Erwachen!

Die China Portal Übersetzung des Originalartikels finden Sie  hier .
Not a Lot of People Know That

Dieter Schütz / pixelio.de Kohlekraftwerk

Full-Steam Ahead: China Rejects Wind & Solar Power and Heads For Coal-Fired Future

Übersetzt durch Andreas Demmig




Globale Investitionen in erneuerbare Energien sind ins Stocken geraten

Aber die Diskussion über Einfuhrzölle verbirgt ein größeres Problem der erneuerbaren Energien. Globale Investitionen in erneuerbare Energien sind in den USA, in Europa und auf vielen Märkten weltweit ins Stocken geraten.

Seit den 1990er Jahren haben Befürworter „nachhaltige“ Investitionen in Wind-, Solar- und Biokraftstoff-Energie als Lösung gegen die globale Erwärmung, Verschmutzung [welche?] und befürchtete Ressourcenverknappung gefordert. National-, Staats- und Provinzregierungen [in westlichen Ländern] reagierten und förderten grüne Energie mit überzogenen Einspeisetarifen,  Netzprioritäten und anderen Subventionen. Kohlenstoffhandel und CO2-Steuern wurden eingeführt, um fossile Treibstoffe zur Begünstigung erneuerbarer Energien zu verteuern.

Diese Bemühungen führten weltweit zu einem raschen Anstieg der erneuerbaren Energien. Von 2004 bis 2011 stiegen die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien um 26,7 Prozent jährlich. Ende 2012 waren weltweit mehr als 200.000 Windenergieanlagen in Betrieb. Allein in Deutschland gab es mehr als eine Million Solardachanlagen.

Seit 2011 sind Investitionen in erneuerbare Energien jedoch ins Stocken geraten. Von 2011 bis 2017 wuchs die globale grüne Energie-Investition nur um 0,7 Prozent pro Jahr. Laut Bloomberg New Energy Finance stiegen die Investitionen in erneuerbare Energien in den USA nur um 1 Prozent, in Japan um 16 Prozent, in Indien um 20 Prozent, in Deutschland um 26 Prozent und in Großbritannien um 56 Prozent. Die Investitionen in China stiegen um 26 Prozent und trugen dazu bei, dass 2017 ein geringes Wachstum von 3 Prozent für erneuerbare Energien möglich wurde.

Bloomberg renewable-energy-investment-2004-2017

Europäische Nationen haben weltweit die höchsten pro-Kopf-Investitionen für erneuerbare Energien und umfangreiche Erfahrungen mit erneuerbaren Energien. Europa investierte 2010 und 2011 jedes Jahr mehr als 100 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien. Aber im vergangenen Jahr betrugen die erneuerbaren Energien in Europa nur 57,4 Milliarden US-Dollar, 50 Prozent weniger als in den Rekordjahren 2010-2011.

Warum stagnieren Investitionen in Erneuerbare? Eine Antwort ist, dass erneuerbare Projekte stark von Subventionen abhängig sind und Subventionen gekürzt werden. Die Kombination aus steigenden Strompreisen und Budget-sprengenden Subventionen zwingt die Länder zu einem Rückgang.

Europa investierte 850 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien von 2000 bis 2014 und zahlt weiterhin hohe laufende Preise.

Die Strompreise für Einwohner stiegen in Spanien auf das dreifache und in Dänemark und Deutschland auf das vierfache des US-Preises. Die deutschen Verbraucher zahlen eine EEG-Abgabe in ihren Stromrechnungen, die bereits jährlich 25 Milliarden Euro für die Förderung erneuerbarer Energien erreicht hat. Der damalige Umweltminister [seit 2017 Finanzminister] Peter Altmaier schätzte [Ende 2012],  dass die Zwangssubventionen der deutschen Verbraucher für Erneuerbare bis 2040 kumulativ eine Billion Euro erreichen werden.

In den letzten fünf Jahren wurden Subventionen oder Mandate in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Deutschland, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Spanien und dem Vereinigten Königreich gekürzt. Nachträgliche Kürzungen der Einspeisetarife wurden in Bulgarien, Griechenland und Spanien durchgesetzt. Deutschland beschnitt die Einspeisevergütung um 75 Prozent und erhob Netzentgelte für Photovoltaik-Anlagen auf Wohnhäusern. Die britische Regierung hat in 2015 alle Subventionen für neue Onshore-Windparks gestoppt und die Subventionen für Solaranlagen in Wohngebäuden reduziert, was sowohl 2016 als auch 2017 zu einem starken Rückgang der Investitionen geführt hat.

Subventionskürzungen sind USA ebenfalls in Arbeit. Das Gesetz über konsolidierte Mittel von 2016 erfordert eine stufenweise Reduzierung der Steuernachlässe für die Erzeugung erneuerbarer Elektrizität (PTC – Renewable Electricity Production Tax] von 2016-2019. Wird der PTC-Steuerzuschuss nicht verlängert, wird er nach 2019 auslaufen. Das Gesetz reduzierte auch die Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie.

Es gibt Studien, die behaupten, dass erneuerbare Energie die moderne Gesellschaft antreiben kann. Eine Studie von Mark Jacobsen und anderen an der Stanford University von 2017 fordert 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2050, wobei Wind und Sonne 95 Prozent der Energie liefern sollen. Aber dieses Wunschdenken wird von den Trends [und der Physik] nicht unterstützt.

British Petrol, world-energy-consumption-1965-2016

Seit dem Jahr 1965 hat sich der weltweite Energieverbrauch auf 13,3 Milliarden Tonnen Öläquivalent mehr als verdreifacht, nach dem BP Statistical Review of World Energy. Im Jahr 2016 lieferten Wind und Sonne etwa zwei Prozent davon. Jedes Jahr erhöht die Welt ihren Energieverbrauch um die Menge, die allein das Vereinigte Königreich benötigt. Wind- und Solarenergie können nicht einmal das jährliche Wachstum der Weltnachfrage liefern, geschweige denn unsere traditionellen Energiequellen ersetzen.

Die Investitionen in erneuerbare Energiequellen stagnierten, ausgebremst durch steigende Energiepreise und unerschwingliche Subventionen. Die Welt wird gezwungen, zu einer vernünftigen Energiepolitik zurückzukehren, die auf Kosten, Performance und echtem Umweltnutzen basiert.

Original erschienen auf The Daily Caller.

Erschienen auf WUWT am 06.02.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2018/02/06/global-investment-in-renewable-energy-has-stalled/

 

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Im Text oben ist der Bericht über eine Studie verlinkt, die 100% Versorgung durch volatile Energien anpreist.

Hier einige Teile übersetzt:

Mark Jacobson et.al. 00% Clean and Renewable Wind, Water, and Sunlight All-Sector En

Die Forscher rechnen damit, dass diese 139 Länder bis 2030 zu 80 Prozent mit sauberer, erneuerbarer Energie und bis 2050 zu 100 Prozent mit Strom versorgt werden könnten. Der Mix an Ressourcen, die sie sich für das 2050-Ziel vorstellen, beinhaltet:

  • 21,36 Prozent aus Photovoltaik-Anlagen
  • 9,72 Prozent aus konzentrierten Solaranlagen
  • 14,89 Prozent von Wohndachsolar
  • 11,58 Prozent von kommerziellen und staatlichen Dachsolaranlagen
  • 23,52 Prozent aus Onshore-Wind
  • 13,62 Prozent von Offshore-Wind
  • 4 Prozent aus Wasserkraft
  • 0,58 Prozent aus Wellenenergie
  • 0,67 Prozent aus Geothermie
  • 0,06 Prozent aus Gezeitenenergie

… Die Forscher stellen fest, dass ihre Roadmap weitaus aggressiver ist als das, was das Pariser Klimaabkommen vorsieht. Aber es ist immer noch technisch und wirtschaftlich machbar, und die Gesamtkosten der Roadmap für die Gesellschaft in Bezug auf Energie, Gesundheit und Klima sind ein Viertel des derzeitigen fossilen Brennstoffsystems. Obwohl sie schätzen, dass diese Verlagerung zu 27,7 Millionen verlorenen Arbeitsplätzen führen würde, würden sie 50 Millionen Arbeitsplätze schaffen. …