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Der April wurde durch einen Temperatur­sprung im Jahre 2007 wärmer.

Grafik 1: Seit Grafikbeginn, also seit 1943 zeigen die DWD-Messstationen für den April steigende Temperaturwerte. Das zeigt die Trendlinie innerhalb des Betrachtungszeitraumes.

Zeichnet man wie üblich nur über den gesamten Zeitraum eine excel-Linie, dann ist man der fälschlichen Meinung, die Temperaturen wären gleichmäßig angestiegen. Damit geht man jeder Diskussion über Temperatursprünge als Folge eines natürlichen Klimawandels aus dem Wege. Die Temperatursprünge werden einfach durch die Trendlinie vom Auge eliminiert, besonders bei denjenigen, welche irrtümlicherweise an eine CO2-Treibhauserwärmung glauben.

Die Erwärmung hat 2 Gründe. a) natürliche Gründe, das Klima ändert sich immer und b) menschenverschuldete Ursachen,  aber kein CO2-THE, sondern die ständige Zunahme der Wärmeinseleffekte bei den Messstationen.

Kurze Erklärung des Punktes 2: Inzwischen sind durch Bebauung der einstigen naturnahen Freiflächen zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Um 1850 hatte Stuttgart 30 000 Einwohner und Karlsruhe etwa 10 000.  Man könnte auch sagen, die Messstationen standen vor 77 Jahren an ganz anderen, nämlich viel kälteren Plätzen. Messstationen bei unbeheizten Klöstern oder Forsthäusern am Waldrand oder bei Gutshöfen in der freien Landschaft gibt es eh nicht mehr. Oft stehen die Stationen noch unter Beibehaltung des Namens in den Städten, siehe Tempelhof oder bei den Flughäfen, siehe Frankfurt. Die Zunahme der menschengemachten WI-effekte wirkt  schleichend, etwa 0,1 C je Jahrzehnt in den Temperaturreihen. In 100 Jahren also ein 1 Grad.

Nun aber zu Punkt 1, den natürlichen Gründen der ständigen Klimaänderungen. Kennzeichen dieser ist, dass Sie nicht schleichend, sondern oft plötzlich erfolgen. Temperatursprünge nennt man das. Den Apriltemperatursprung im Jahre 2007 findet man bei allen Wetterstationen Deutschlands und damit auch beim DWD-Aprilgesamtschnitt.  

Der Apriltemperatursprung im Jahre 2007 bei den Deutschlandtemperaturen:

Grafik 2: Den Temperatursprung der mittleren Werte bis 2006 und ab 2007 erkennt man leichter, wenn man beide Grafiken als Einheit betrachtet bei gleicher Einteilung der y-Achse. Seit 2007 bleibt die Apriltemperatur bis heute auf dem höheren Niveau. Die Durchschnittstemperaturen beider Zeitabschnitte betragen 7,8C und 9,5 C

Das neue höhere Temperaturplateau ab 2007 hält sich, auch wenn die Trendlinie ganz leicht fallend ist. Für den kurzen Betrachtungszeitraum ist das unerheblich. Der gleichmäßige CO2-Anstieg seit 60 Jahren kann nicht der Grund für den Temperatursprung sein. Das zeigt dieser Grafikvergleich mit der CO2-Anstiegskurve, der sog. Keeling-Kurve.

Grafik 3: CO2-Anstieg seit 1958: Immer aufwärts. Es besteht keinerlei Korrelation zwischen CO2-Konzentrationsanstieg der Atmosphäre und den Apriltemperaturen. 2007 betrug der Wert noch 380 ppm. Trotz des weiteren Anstiegs des Gases in der Atmosphäre sind die April-Temperaturen nicht mehr weiter gestiegen.

Feststellung: Es gibt keinerlei Übereinstimmung zwischen dem Anstieg der CO2-Konzentationen und dem Apriltemperaturverlauf in Deutschland. Der Begriff Treibhausgas ist eine unsinnige Worterfindung.

Anerkennt man die Temperatursprünge als Bestandteil natürlicher Klimaänderungen, dann stellt sich die Frage des Warums und Frage 2, gibt es auch Temperatursprünge des Aprils nach unten. Die Antwort ist ja. Aber nicht in Deutschland.

Die Dale-Enterprise-Weather Station.

Grafik 4: Bei dieser ländlichen Station in den USA hatte der April vor knapp 25 Jahren einen Temperatursprung nach unten, dessen kälteres Niveau bis heute anhält. Keinesfalls ist der April langsam kälter geworden wie die Trendlinie fälschlicherweise suggeriert. Der Schnitt 1943 bis 1996 beträgt: 53 F und ab 1997 bis 2020: 52,1 F – Bemerkung: 50°F ≅ 10°C

Die Gründe der natürlichen Temperatursprünge sind schwieriger zu erklären: AMO, NOA, vielleicht Golfstrom, Änderung der Großwetterlagen für die Region. So beobachten wir (Kämpfe/Kowatsch) für den Monat April ab 2007 in Mitteleuropa vermehrt SW-Wetterlagen und den Wegfall von NW-Wetterlagen, außerdem weniger Niederschlag und vor allem eine starke Zunahme der Sonnenstunden, welche wiederum den Wärmeinseleffekt seit 2007 erhöhen. Sicherlich gibt es noch viele Gründe mehr.
Nun existieren in Deutschland aber auch DWD-Messstationen mit einem ausgeprägten Wärmeinseleffekt. Eine davon ist Hof (Land). Die Station Hof zeigt beide Effekte der April-Erwärmung: natürlich und menschengemacht.

Die Trendlinie über den Betrachtungszeitraum zeigt wie üblich eine gleichmäßige starke Aprilerwärmung, viel stärker als die DWD-Erwärmung für Deutschland. Grund: Seit 2011 ist die Station Hof-Land zwar noch am gleichen Fleck wie in den Jahrzehnten davor, aber seitdem ist um die Wetterstation herum ein Gewerbegebiet mit einer vierspurigen Bundesstraße entstanden, es handelt sich also zusätzlich um eine Wärmeinselstation seit 2011. Der Aprilverlauf mit dem Temperatursprung seit 2007 wird noch deutlicher sichtbar, weil der menschengemachte Wärmeinseleffekt die Temperaturen vor allem in der Gegenwart zusätzlich anhebt.  Von den 7 wärmsten Aprilmonaten sind sechs im Zeitraum ab 2007. Auch die kälteren Aprilmonate enden seit dem Temperatursprung bei 6°C.

Grafik 5: Die Durchschnittstemperaturen der DWD-Wetterstation Hof betragen im Zeitraum 1947 bis 2006: 6°C und ab 2007: 8,4°C. Der Temperatursprung beträgt somit 2,4°C. Bei den DWD Deutschlandtemperaturen hingegen 1,7 C

Damit fehlt nur noch die Betrachtung einer wärmeinselarmen Wetterstation in Deutschland. Bis 1943 reichen wenige zurück, denn nahezu überall hat sich die Umgebung der Stationen durch Bebauung in Deutschland wärmend verändert. Eine Ausnahme scheint Gießen zu sein.

DWD Wetterstation Nr.1639: Gießen-Wettenberg.

Foto: DWD

Bis zum 10.11.2005 scheint die Station ohne Verlegung an einem Standort auf 186 m Höhe seit 1939 gearbeitet zu haben, der östlich und etwas südlich des heutigen Standorts auch im freien Feld gelegen hat. Seit 2005 befindet sie sich zwischen der Gießener Weststadt und Wettenberg in der Nähe des Umspannwerkes.

Die Daten für die nächste Grafik sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die fehlenden Jahre April 1944 bis 1946 wurden nach den DWD-Deutschlanddaten ergänzt.

Grafik 6: Auch bei einer wärmeinselarmen Station ist der Temperatursprung vom Jahre 2006 auf 2007 erkennbar. Die Temperaturdifferenz zwischen dem Schnitt der Grafik links und dem höheren Temperaturniveau rechts beträgt lediglich 1,1 Kelvin. Zudem sind beide Trendlinien innerhalb der Betrachtungszeiträume deutlicher, wenn auch nicht signifikant, fallend.

Zusammenfassung:

1) Auch der Monat April wurde in Deutschland deutlich wärmer. Die Erwärmung erfolgte jedoch nicht kontinuierlich, sondern hauptsächlich durch einen Temperatursprung im Jahre 2006 auf 2007. Seitdem liegt das Temperaturniveau um fast 2 Grad bei den DWD-Durchschnittstemperaturen höher.

2) Seit 14 Jahren ist vor allem die 2. Aprilhälfte zu einem angenehmen vorgezogenen Maimonat geworden, was sich auch auf die Verfrühung der April und der Anfang-Mai-Frühlingsvegetation ausgewirkt hat. Eine Freude für alle Naturbeobachter. Der Wonnemonat Mai beginnt nun 14 Tage früher.

3) Der Temperatursprung des Aprils ist natürlichen Ursprungs und vor allem bedingt durch die Zunahme der Sonnenstunden und die Abnahme des kalten NW-Niederschlages.

4) Mit einer CO2-Treibhauserwärmung hat der Temperatursprung nichts zu tun. Die Grafiken des Artikels zeigen alle, CO2 hat keinen Einfluss auf das Temperaturverhalten.

5) Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt einer all umfassenden Politik gestellt werden. Der Erhalt einer sauberen Luft, sauberes Wasser und intakte Naturlandschaften sollten das gemeinsame Ziel sein

Josef Kowatsch, unabhängiger, unbezahlter Klimaforscher. Unabhängig, da Beamter in Pension.




Der April stagniert auf einem hohen Temperaturniveau.

Wir wollen diesen April ganz nüchtern in eine längere Zeitreihe einordnen und daraus Rückschlüsse ziehen über eine mögliche Zukunftstemperaturentwicklung dieses Monats.

Zunächst einmal fragen wir uns wie sich die ersten vier Monate des Jahres in den letzten 30 Jahren entwickelt haben. Das zeigt uns die erste Grafik.

Grafik 1: Temperaturentwicklung der ersten vier Monate über die letzten 30 Jahre. Erstaunlich: Eine leicht fallende Trendlinie aber kein signifikanter Trend. Vor 31 Jahren, also 1988 war der Schnitt der vier Monate gleich wie 2018. Der warme April 2018 war also lediglich ein Ausgleich auf die Kälte der beiden Vormonate.

Halten wir fest: Der diesjährige warme April gleicht lediglich die Kälte der Vormonate aus.

Dieser Artikel jedoch will den Monat April beschreiben, der heuer zu Monatsanfang schon bald sommerlich war, und die Aprilblüher der Reihe nach vorzeitig zum Blühen erweckte. Wir fragen uns: Wo ordnet sich der April in einer Langzeitreihe ein, ist er tatsächlich „zu warm“ gewesen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) regelmäßig behauptet? Steht ein erneuter Hitzerekord noch bevor oder haben wir mit 2018 den Wärmehöhepunkt der Schwingung erreicht? Die nächste Grafik soll uns diese Frage anhand einer 228-jährigen Langzeitreihe des Hohenpeißenberges beantworten: Der HPB im Voralpenland ist ein Vorzeigeberg des DWD und die Wetterstation, anfangs noch bei einem Kloster an höchster Stelle situiert, ab 1934 wurde der Standort der Wetterstation allerdings durch bauliche Maßnahmen in ein DWD-Zentrum verlegt und wärmend verändert, so dass die Werte der letzten Jahrzehnte aufgrund der Standortveränderung geringfügig höher sind im Vergleich mit dem früheren kälteren Standort. Trotzdem ist die Grafik erstaunlich.

Grafik 2: Wo ist die stets behauptete Klimaerwärmung, vor der wir uns in Acht nehmen müssten? Bereits zu Goethes Zeiten im Jahre 1800 war der April ähnlich warm wie 2018. Die letzten 35 Jahre lagen lediglich über dem Schnitt. Auffallend ist ab 1982 einen deutlicher Temperatursprung. Vor allem gibt es seitdem keine kalten Aprilmonate mehr.

Wie es zukünftig weitergeht mit den Apriltemperaturen, weiß niemand, da CO2 in den letzten 200 Jahren beim Apriltemperaturverlauf auf dem HPB keinerlei wärmende Wirkung zeigte. Es handelt sich um einen Temperaturschwingungsverlauf, deren vielerlei Ursachen die Klimawissenschaft noch klären muss. Die Abkühlung der ersten 140 Jahre des Betrachtungszeitraumes ist schon gar nicht erklärbar durch Kohlendioxid. Noch in keinem einzigen Versuch konnte diese angebliche CO2-Erwärmungswirkung in dem fraglichen Konzentrationsbereich gezeigt werden. Eine quantitative Bestimmung der CO2-Klimasensitivität gibt es nicht. Schon der Begründer des CO2-Erwärmungsglaubens, Svante Arrhenius hatte deshalb entnervt seine Hypothesen aufgegeben. Doch falsche Glaubenseinstellungen halten sich auch in der Wissenschaft hartnäckig, vor allem, wenn sie zu einem Geschäftsmodell und damit Selbstbedienungsladen für deren Anhänger geworden sind.

Aprilbetrachtung kürzerer Zeiträume: die letzten 76 Jahre

Der April hat eine ausgeprägte Temperaturschwingung. Das wird uns die nächste Grafik nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes für den Deutschlandschnitt zeigen:

Grafik 3: Auch die Temperaturkurve des Monates April verläuft nach dem Krieg nicht gleichmäßig, sondern in Form einer Wellenlinie. Während des Krieges war der Monat wärmer, dann ging er in eine allmähliche Abkühlung über bis 1981. Nach einer erneuten Erwärmung mittels eines Temperatursprunges ab 1981 erreichte der Monat dann 2009 und 2018 Temperaturhöhepunkte. Doch wie wird es weitergehen?

Der April macht also keinesfalls was er will, sondern er folgt genauso wie die anderen Monate einem vorgegebenen Schwingungsverlauf. Er hatte erst 1975 seine Kältedepression und nicht um die Jahrhundertmitte wie die meisten anderen Monate. Seitdem wurde er deutlich wärmer. Momentan sind wir auf einem Temperaturberg.

Wie aus dem Temperaturverlauf der Deutschlandgrafik 3 leicht ersichtlich ist, zeigt der Frühlingsmonat deshalb über die letzten 30 Jahre immer eine deutlich steigende Tendenz, da die gegenwärtigen Aprilmonate noch deutlich über der Kaltphase um 1975 liegen und angenehm wärmer sind. Ein Hinweis sei uns gestattet: Der DWD-Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 füllt genau diese Kaltphase aus. Ironischerweise wird dieses Kälteloch dann als „Normaltemperatur“ in den DWD-Veröffentlichungen bezeichnet. Fast jeder April kann uns somit amtlicherseits als „zu warm“ und als Fortsetzung der Klimaerwärmung verkündet werden. Ein Kälteloch als Normalzustand! Welcher Irrsinn.

Das neuzeitliche Wärmeplateau besteht seit 16 Jahren

Grafik 4: Seit 16 Jahren zeigt der April laut den DWD-Daten einen ausgeglichenen Temperaturverlauf in Deutschland. Anzumerken ist, dass der Schnitt mit 9,3°C deutlich über dem kalten DWD-Vergleichsschnitt von 1961 bis 1990 liegt. Wir befinden uns derzeit auf einem relativ warmen April-Temperaturplateau. Es gab schon Maimonate die kälter waren als der Schnitt der letzten 16 Jahre.

Wärmeinseleffekt – im April besonders hoch?

Die Temperaturaufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes sind jedoch nicht wärmeinselbereinigt. Aufgrund der ständigen Bebauung und der sich fortsetzenden weiteren Urbanisierung in die Natur hinein steigt der Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land weiter an, was jedermann leicht mit dem Autothermometer überprüfen kann. In früheren Artikeln haben wir gezeigt, dass diese Stadt-Land Temperaturunterschiede in den Monaten April bis Juni wegen des Sonnenstandes auch besonders hoch sind:

Grafik 5: In der CLINO- Normalperiode von 1981 bis 2010 gefundene UHI- Differenzen in Kelvin, gebildet aus den Mitteln dreier urbaner Stationen in Berlin und dreier ländlicher Stationen in Brandenburg. Hohen, verstädterungsbedingten Differenzen von über 0,8 K im April stehen geringere im Spätsommer/Frühherbst gegenüber. Die jahreszeitlich bedingten UHI- Effekte sind in Berlin eng mit geänderten Sonnenscheinverhältnissen und Großwetterlagenhäufigkeiten verknüpft.

Der April 2018 zeichnete sich durch viele sonnenscheinreiche und windschwache Hochdruckwetterlagen aus, was ideal für deutliche WI-Effekte ist. Allerdings dürfen die Resultate aus Berlin weder auf andere Großstädte noch zeitlich in die Zukunft projiziert werden. In Thüringen deutet sich aber ebenfalls eine stärkere Erwärmung in den Städten an:

Grafik 6: Stärkere April- Erwärmung an der Innenstadt-Station Jena-Sternwarte im Vergleich zum ländlichen, etwa 50 Km entfernten Dachwig. Beide Stationen haben fast die gleiche Höhenlage; die 2018er Werte lagen noch nicht vor. Dachwig-Werte leider erst seit 1991 verfügbar.

Wärmeinseleffekte dürfen nicht losgelöst von der Sonnenscheindauer betrachtet werden; beide bedingen einander. Einerseits treten WI-Effekte überhaupt nur bei sonniger Witterung markant in Erscheinung; andererseits vermindern Versiegelung, Entwässerung und fehlende Vegetation die kühlende und für Wolken- und Nebelbildung erforderliche Verdunstung. Der April wurde im DWD- Mittel vor allem deshalb wärmer, weil die Sonnenscheindauer merklich zunahm:

Grafik 7a: Mehr Aprilsonne bedeutet auch mehr Aprilwärme – mit wenigen Ausnahmen.

Die Sonnenscheindauer erklärt in diesem Betrachtungszeitraum (DWD-Mittel leider erst seit 1951 verfügbar) immerhin etwa 30% der Variabilität der Apriltemperaturen; ein weiterer Faktor, der auch WI-Effekte verstärken könnte, sind geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten:

Grafik 7b: Seit 1980 liegen die Daten der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD vor. Besonders stark kühlend wirken die in der Höhe zyklonalen Wetterlagen, welche seit 1980 deutlich seltener auftraten. Damit lassen sich 50% der Variabilität der Apriltemperaturen erklären.

Ausführliches zu den weiteren Ursachen der April- Erwärmung finden Sie bei https://eike.institute/2018/04/28/der-sehr-milde-april-2018-und-die-angebliche-klimaerwaermung-kein-traumpaar/

Um deshalb einen wirklichkeitsnäheren Klimaverlauf des Monates April über einen längeren Zeitraum besprechen zu können, müssen wir die DWD-Temperaturreihen entweder um einen Wärmeinselfaktor korrigieren, die Sonnenscheindauer und Wetterlageneinflüsse eliminieren oder auf ländliche Stationen zurückgreifen, deren weite Umgebung sich weniger verändert hat als der Gesamtschnitt Deutschlands. Eine solche Station wäre Dittersdorf bei Amtsberg im Erzgebirge in Sachsen. Der Stationsleiter hat uns gegenüber betont, dass außer dem Straßenneubau in dem kleinen Teilort wenig an erwärmenden baulichen Veränderungen dazugekommen wäre. Wir vergleichen die Apriltemperaturen der Gegenwart, also den Temperaturwellenberg, auf dem wir uns befinden.

Grafik 8: Wärmeinselarme Stationen wie Amtsberg im Erzgebirge, dessen Umgebung sich in dem Betrachtungszeitraum kaum verändert hat, zeigen bereits seit 20 Jahren wieder eine leichte April-Abkühlung. Auch in diesem kleinen Ort war wie im Deutschlandschnitt 2018 der wärmste April.

Ergebnis: Wärmeinselarme ländliche Stationen haben den Temperaturhöhepunkt bereits überschritten, obwohl 2018 auch dort der wärmste gemessene April war.

Ein Blick in die USA: Deutschland ist nicht die Welt. Der Aprilverlauf in der ältesten Wetterstation in Virginia/USA zeigt diesen gänzlich anderen Verlauf. Es fehlt das ausgeprägte Schwingungsverhalten der Apriltemperaturen Deutschlands. Und im Gegensatz zu Deutschland war der April 2018 im Osten der USA ziemlich kalt, besser gesagt, bei dieser Station der neunt kälteste seit 139 Jahren.

Grafik 9: An der Ostküste der USA in Virginia verläuft der Monat April in der ländlichen Gegend in geordneten Bahnen. Es handelt sich um die älteste Klimastation Virginias. Außer den 2 Ausreißern vor über 100 Jahren haben sich die Temperaturen stabilisiert. Wo ist die Klimaerwärmung des Monates April auf dem Lande in Amerika? Der Verlauf von Washington-City sieht freilich anders aus.

Seit 1981 liegen die Aprilwerte des WI- belasteten Washington vor, so dass sie mit dem ländlichen Dale Enterprise verglichen werden können:

Grafik 10: Ähnlich wie in Deutschland erwärmte sich das WI-belastete Washington; das ländliche Dale Enterprise kühlte minimal ab. Der kalte April 2018 fehlt noch in der Grafik.

Im Gegensatz zu Deutschland war der April 2018 in vielen Staaten der USA der kälteste seit Aufzeichnungsbeginn. Siehe hier:

https://wattsupwiththat.com/2018/04/26/likely-coldest-april-since-1895-u-s-farmers-delay-planting-crops/

Nebenbei: Wie macht das CO2 das nur? Hier in Mitteleuropa wärmt es, in den USA kühlt es. Ein echter Tausendsassa?

Abschließend noch ein Blick nach Zentralengland, wo der April gleichfalls um 1975 tendenziell kühler war. Dort fiel der 2018-er April zwar auch zu mild aus, doch weit entfernt von neuen Rekorden. Seit 1940 erwärmte sich dort der April im Gegensatz zu Deutschland kaum:

Grafik 11: Fast keine April- Erwärmung in England (orange) seit 1940. Der 2018er April blieb dort deutlich hinter den wärmsten Monaten der 1940er und der späten 1980er bis der frühen 2010er Jahre zurück.

Kampf der Klimaerwärmung: Welche Erwärmung?

Der Leser möge sich gerne die Frage stellen, wie warm die aktuell gemessenen Temperaturen tatsächlich wären, wenn Deutschland sich seit über 130 Jahren überhaupt nicht verändert hätte, also die gleiche Bevölkerungszahl wie im Kaiserreich, eine dünn besiedelte Landschaft, die gleiche primitive Lebensweise, sowie kalte Häuser mit einer Ein-Zimmerheizung in viel kleineren Städten, und wenn die Messstationen am gleichen kalten Ort wie früher stünden: Neben fast unbeheizten Klöstern, bei den Fischteichen in den kühlenden Feuchtwiesen rund um die Städte oder bei Förstern am Waldrand. Letztere stehen heute auf Flugplätzen an den Landebahnen der heißen Abgase, bei Einkaufszentren an den warmen Parkplätzen oder in den entstandenen Siedlungen der Vorstädte und werden oft sogar noch unter demselben Namen geführt. Der größte Teil der Erwärmung seit 130 Jahren ist zwar menschengemacht, aber nicht CO2 bedingt, sondern eine zunehmende Wärmeinselwärme. Und die wollen wir nicht bekämpfen. Der Wohlstand muss vielmehr gehalten werden.

Fazit:

  1. Der April zeigt einen ausgeprägten Temperaturschwingungsverlauf mit einer Kaltphase vor 50 Jahren. Seitdem wurde der Monat wärmer.
  2. Momentan hat er seinen oberen Wendepunkt erreicht. Seit 16 Jahren stagnieren die Temperaturen auf einem angenehmen warmen Niveau, das bereits Maiqualität hat.
  3. Der April hat allerdings außerhalb der Wärmeinseln seit fast 25 Jahren einen auf hohem Temperaturniveau stagnierenden Verlauf in Deutschland.
  4. Wegen des hohen Temperaturniveaus starten die April-Blüher früher wie noch vor 50 Jahren in der Kaltphase. Der April ist momentan zum eigentlichen Blütenmonat geworden, da sich auch die Märzen-Blüher noch fast alle zeigen.

Kein warmer Ausblick für den Monat April?

Aus den Temperaturdiagrammen, insbesondere der Grafik 3 ist ersichtlich, dass der Monat April der einzige der ersten vier Monate ist, der in den letzten 30 Jahren noch immer eine steigende Trendlinie hat, er wurde wärmer, aber seit 16 Jahren stagniert die Trendlinie auf einem hohen Niveau. Doch was gilt für die Zukunft? Wir wünschen uns alle einen schönen Frühling, der wie Balsam auf unsere Seelen wirkt. Doch leider deutet wenig darauf hin. Die Jahrzehnte angenehm steigender Apriltemperaturen ab 1975 könnten bald ein Ende finden, wenn man die AMO und die nachlassenden Sonnenflecken als Indikator heranzieht.

Die Atlantische Multidekaden-Oszillation (Abkürzung AMO; engl. atlantic multidecadal oscillation) ist die Bezeichnung für eine zyklisch auftretende Zirkulationsschwankung der Ozeanströmungen im Nordatlantik. Sie bringt eine Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen des gesamten nordatlantischen Beckens mit sich, wodurch Einfluss auf die Atmosphäre ausgeübt wird.

Grafik 12: Das Diagramm des Klimaforschers Stefan Kämpfe zeigt: Mit dem Ende der aktuellen AMO-Warmphase, dessen genauer Eintritt freilich nicht exakt vorhergesagt werden kann, könnte auch für den Monat April ein Temperaturrückgang einsetzen, und der deutet sich (möglicherweise) schon an. Auch wegen des Wärmeinseleffektes sind die Apriltemperaturen der letzten 20 Jahre noch auf einem hohen Niveau. Die AMO-Werte für April 2018 liegen noch nicht vor.

Ergebnis: Bereits seit 30 Jahren haben die ersten vier Monate des Jahres laut DWD-Daten eine leichte, allerdings nicht signifikante Tendenz zur Abkühlung. Doch diese Daten des DWD sind nicht wärmeinselbereinigt. Außerhalb der Städte, insbesondere in der freien Natur ist die Abkühlungstendenz bereits deutlich.

Kohlendioxid kann deshalb entweder gar keine und kaum eine erwärmende Funktion haben. Andere Faktoren bestimmen das Klima. Diese herauszufinden und vor allem das ständige Wechselspiel zu begreifen ist eine Aufgabe der seriösen Klimawissenschaft, zu der wir uns bekennen.

Es wird Zeit, dass endlich wieder der Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden. Saubere Luft, gesundes Wasser und eine Landschaftsvielfalt wären ein erstrebenswertes weltweites Ziel.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Der sehr milde April 2018 und die angeb­liche Klimaer­wärmung – (k)ein Traum­paar?

Auf das zeitliche Umfeld kommt es an

Zweifellos hat sich der April während der jüngsten Vergangenheit merklich erwärmt. Man muss ihn jedoch im Kontext mit dem Vorgänger- und Folgemonat betrachten. Die von Klima- Alarmisten geäußerten Befürchtungen, es werde immer schneller wärmer, lassen sich anhand des Trendverhaltens der Frühlingsmonate in Deutschland zumindest für die vergangenen 30 Jahre dann nämlich nicht bestätigen. Für alle folgenden Grafiken sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach (DWD) verwendet worden:

Abb. 1: Einheitliche Erwärmungstrends in den drei Frühlingsmonaten fehlen seit 1989 (Mai seit 1988) trotz massiv steigender CO2– Konzentration (Mauna Loa). Während März und Mai minimal abkühlten, wurde der April deutlich wärmer. Da keiner der Trends signifikant ist, gab es auch im Frühling insgesamt seit 30 Jahren keinen signifikanten Trend. Der sehr milde April 2018 wurde im Deutschland- Mittel auf 12°C geschätzt; wenige Zehntelgrad Abweichung ändern an der Aussage nichts; der endgültige Wert wird vom DWD erst zum Monatsende bekanntgegeben.

Das Pflanzenverhalten bestätigt diese uneinheitliche Temperaturentwicklung. Eine leichte Abkühlung im Februar/März verzögerte den Beginn des Erstfrühlings, während die April- Erwärmung, so auch 2018, den Beginn der Apfelblüte verfrüht hat. Doch keiner der Trends ist signifikant; es wäre daher fahrlässig, deswegen eine neue „Kleine Eiszeit“ oder eine „CO2– bedingte, katastrophale Klimaerwärmung“ auszurufen; alles bewegt sich im Rahmen der natürlichen Schwankungsbreite:

Abb. 2: In Weimar hat sich der Vorfrühling (Erste Laubblätter der Wildstachelbeere) leicht verspätet, der Vollfrühling (erste Apfelblüten) leicht verfrüht. Doch solche Schwankungen sind völlig normal und keine Anzeichen für einen besorgniserregenden Klimawandel.

Die Sonne bringt es an Tag – mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme

Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer, welche in Deutschland in den meisten Monaten während der vergangenen Jahrzehnte zunahm und die auch im April 2018 überdurchschnittlich war. Ihre Entwicklung in den Frühlingsmonaten zeigt die nächste Grafik:

Abb. 3: Während März und April seit 1989 sonniger wurden, nahm die Sonnenscheindauer im Mai (1988 bis 2017) ab. Im April und vor allem im Mai beeinflusst die Sonnenscheindauer die Variabilität der Lufttemperaturen signifikant; sonnige Monate sind tendenziell wärmer. Die Märzensonne hat hingegen nur einen gering wärmenden Einfluss, was erklärt, warum der März seit 30 Jahren trotz leicht steigender Sonnenscheindauer etwas kälter wurde. Für April 2018 wurde die Sonnenscheindauer im DWD- Mittel auf 210 Stunden geschätzt.

Auch langfristig zeigt sich ein wesentlicher Zusammenhang zwischen Apriltemperaturen und Sonnenscheindauer. Die Sonnenscheindauer liegt leider für das DWD- Mittel erst seit 1951 vor. Daher werden die seit 1893 vorliegenden Daten aus Potsdam in die Betrachtungen mit einbezogen:

Abb. 4: Enge „Verzahnung“ zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen im April. Man erkennt außerdem Klimaschwankungen, unter anderem Kaltphasen am Beginn des 20. Jahrhunderts und in den 1970er Jahren sowie die Warmphasen zur Mitte des 20. Jahrhunderts und in der Gegenwart. Mit der stetig steigenden CO2– Konzentration lassen sich diese markanten Schwankungen nicht erklären; mit der Sonnenscheindauer schon eher.

Das entsprechende Streudiagramm verdeutlicht nochmals den langfristigen Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Temperatur im April:

Abb. 5: In Potsdam wird die Variabilität der Apriltemperaturen zu einem guten Drittel von der Sonnenscheindauer bestimmt (Bestimmtheitsmaß 35,8%).

Noch ein wenig enger ist der Zusammenhang zwischen Apriltemperatur und Globalstrahlung, welche aber erst seit 1937 in Potsdam erfasst wird und seitdem tendenziell zunahm:

Abb. 6a (oben): In Potsdam wird die Variabilität der Apriltemperaturen zu fast der Hälfte von der Globalstrahlung (Summe aus Sonnen- und diffuser Himmelsstrahlung) bestimmt (Bestimmtheitsmaß 43,2%). Abb. 6b (unten): Auch die Globalstrahlung nahm seit ihrem Erfassungsbeginn merklich zu; besonders nach Mitte der 1980er Jahre fehlten sehr strahlungsarme Aprilmonate mit unter 1100 J/cm². Der April 2018 dürfte einen Wert von deutlich über 1500 J/cm² erzielt haben.

Über die Auslöser der stärkeren Besonnung und Bestrahlung im April lässt sich nur mutmaßen. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, einer geänderten Landnutzung (weniger Verdunstung durch mehr Versiegelungen der Böden und Meliorationsmaßnahmen) kommen auch die Sonnenaktivität selbst, Änderungen bei den Wolkenarten durch den Luftverkehr und ab Ende der 1980er Jahre die erfolgreichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung (Filter, Katalysatoren) in Betracht.

Keine Regel ohne Ausnahme an den Meeresküsten bremst das kalte Seewasser die April-Erwärmung durch den Sonnenschein

Die für Potsdam gefundenen Zusammenhänge lassen sich getrost auf das Deutschland- Mittel übertragen- mit Ausnahme der Meeresküsten und Inseln:

Abb. 7a und 7b: Während die Aprilsonne im Deutschland- Mittel (oben) die Lufttemperaturen wesentlich mitbestimmt, muss sie auf Helgoland erst das Meerwasser erwärmen; ihre Wirkung auf die Lufttemperaturen entspricht nur etwa der des März für Gesamtdeutschland. Folglich erwärmte sich dort der April von 1988 bis 2017 nur um 0,8K; im DWD- Mittel dagegen um gut 1,4K.

Erst in den Folgemonaten, wenn das Meerwasser bereits wärmer ist, wirkt sich die Sonnenscheindauer auch an den Küsten stark auf die Lufttemperaturen aus. Diese Zusammenhänge erklären auch den enormen Vegetationsrückstand der Küsten und Inseln im April 2018. Während im Binnenland schon ab dem 20. April die Äpfel blühten, hatte am Meer gerade erst die Blüte der frühesten Süßkirschen begonnen.

Geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten erwärmten den April kurz- und langfristig

Als weitere Einflussgröße auf die Frühlingstemperaturen erweisen sich die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen. Die folgenden zwei Grafiken erklären anhand der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD, warum sich März und April in den vergangenen 30 Jahren temperaturmäßig so unterschiedlich verhalten haben:

Abb. 8a und 8b: Leichte Märzabkühlung (8a, oben) seit 1989 auch wegen der leichten Häufigkeitszunahme der in der Höhe zyklonalen Großwetterlagen, welche auf höhenkalte Luft hinweisen. Zur Erwärmung hochreichender Kaltluft reicht die Kraft der Märzensonne nicht aus; besonders dann nicht, wenn Schnee liegt, so wie zeitweise auch im März 2018. Im April wirken dieselben Wetterlagen ebenfalls stark kühlend, aber da wurden sie seltener (8b, unten). Näheres zu Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD unter https://www.dwd.de/DE/leistungen/wetterlagenklassifikation/beschreibung.html?nn=16102&lsbId=375412

Auch langfristig erwärmte sich der April in Deutschland wegen geänderter Großwetterlagenhäufigkeiten; für den Zeitraum ab 1881 liegen aber nur die ungenaueren Ergebnisse der Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY vor. Besonders erwärmend wirken im April alle Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie der Großwettertyp Hochdruckgebiet über Mitteleuropa (HM). Die Häufigkeitsverhältnisse dieser insgesamt 10 Großwetterlagen erklären immerhin ein gutes Fünftel der Apriltemperaturvariabilität in Deutschland:

Abb. 9: Aprilmonate mit häufigen Hochdruckgebieten über Mitteleuropa und Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sind tendenziell wärmer.

Langfristig nahm die Häufigkeit dieser zwei Hochdrucklagen und der acht Lagen mit südlichem Strömungsanteil zu, während die Häufigkeit der kühlend wirkenden zehn Lagen mit nördlichem Strömungsanteil leicht abnahm:

Abb. 10: Die im April besonders erwärmend wirkenden zwei Hochdrucklagen über Mitteleuropa und die acht mit südlichem Strömungsanteil wurden seit 1881 häufiger, die zehn kühlenden mit nördlichem Strömungsanteil hingegen etwas seltener. Großwetterlagen- Klassifizierung hier nach HESS/BREZOWSKY.

Auch im April 2018 gab es überdurchschnittlich viele Tage mit Hochdruckwetter und südlichem Strömungsanteil.

Weitere April-Erwärmungsursachen

Wie könnte das arktische Meereis die Apriltemperaturen in Deutschland beeinflussen? Hat das Eis in den Vormonaten eine große Ausdehnung, so schrumpft es auch im April nicht so schnell und generiert dann ein großes Kältereservoir, welches im April für Kälteeinbrüche aus Norden Richtung Deutschland zur Verfügung steht. Der Zusammenhang ist folglich negativ- eine große Eisfläche in den Vormonaten bedingt (meist) einen kälteren, eine kleine Eisfläche (wie 2018) eher einen milderen April. Auch wenn CO2- Erwärmungstheoretiker das gegenwärtig (noch) schrumpfende arktische Meereis als Beweis ihrer Thesen ins Feld führen- die Daten liegen lückenlos erst seit 1979 vor, und es gibt Anzeichen für eine sehr geringe Eisausdehnung in den 1930er Jahren; auch im Hochmittelalter, als die Wikinger nach Grönland segelten (damals war Grönland das „grüne“ Land, so entstand der Name), war die Eisausdehnung vermutlich noch geringer als momentan. Das folgende Streudiagramm illustriert die für den April signifikante Beziehung, welche nicht für alle Monate so deutlich ausfällt; allerdings auch für die Wintermonate schwach negativ ist (weniger arktisches Meereis bedeutet nicht mehr Winterkälte in Deutschland, wie das öfters behauptet wurde):

Abb. 11: Die Ausdehnung des arktischen Meereises der drei Vormonate Januar bis März, vom Satelliten seit 1979 in Millionen km² gemessen, beeinflusst die Apriltemperaturen in Deutschland. 2018 bestätigte sich dieser Zusammenhang, welcher aufgrund der hohen Streuung aber nur mäßig ausfällt und daher keine sicheren Prognosen der Apriltemperaturen erlaubt.

Der April ist außerdem der erste Monat im Jahresverlauf mit einem andeutungsweise vorhandenen, positiven Zusammenhang zwischen AMO und Deutschland- Temperaturen; allerdings ohne Signifikanz (diese besteht für die Monate von Juni bis November sowie für das Jahr insgesamt). Da die AMO jedoch auch die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen und das Verhalten des Arktiseises beeinflusst, darf ihre Bedeutung nicht unterschätzt werden:

Abb. 12: Die AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Maß für die Schwankung der Wassertemperatur im zentralen Nordatlantik) weist in der Mitte des 20. Jahrhunderts und gegenwärtig Warmphasen auf, in welchen tendenziell auch der April in Deutschland milder ausfiel.

Näheres zur Problematik der Vorhersage der Apriltemperaturen findet sich unter https://eike.institute/2018/04/05/milder-april-nach-kaltem-maerz-2018/

Zusammenfassung: Der sehr milde April 2018 lässt sich ganz ohne CO2- bedingte Erwärmung auf eine zu hohe Sonnenscheindauer sowie gehäuft auftretende südliche Großwetterlagen und Hochdruckgebiete über Mitteleuropa zurückführen; auch während der vergangenen 30 Jahre sowie seit Aufzeichnungsbeginn erwärmte sich der April in Deutschland wegen zunehmender Besonnung, geänderter Großwetterlagenhäufigkeit und diverser Wärmeinseleffekte.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher