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Kostengünstige „erneuerbare“ Energie ist wie Unobtanium: Ein fiktives Konstrukt

Bereits am ersten Tag [falls die Demokraten die nächste Wahl gegen Trump gewinnen,] werde ich eine Richtlinie herausgeben, die Kalifornien auf einen klaren Weg zu 100% erneuerbarer Energie bringt. Es ist erreichbar und notwendig.

Ehrlich gesagt denke ich, dass wir unser Ziel von 100% übertreffen können, wenn wir Kalifornien als Netto-Exporteur von Energie in andere Staaten und Nationen positionieren. Es ist ein Goldesel für uns und der natürliche nächste Schritt in unserer globalen Führungsrolle – ein klassisches Beispiel für kalifornische Innovation.

Unter der Führung der California State Lands Commission [in etwa Umweltbehörde], deren Vorsitzender ich bin, reduziert Kalifornien seine Abhängigkeit von nuklearer und Offshore-Ölenergie und wechselt zu sichereren, saubereren und umweltfreundlicheren Alternativen.

Wir müssen unsere Energieversorgung weiter diversifizieren – das bedeutet, dass wir die Produktion von Solar-, Wind-, Geothermie-, Wasser- und Meeresenergie steigern und gleichzeitig unsere Energieeffizienz durch strengere Standards für umweltfreundliches Bauen, Bauvorschriften und Effizienzstandards für Elektronik und Haushaltsgeräte verbessern müssen.

Bla, bla, bla. Jeder, der mit tatsächlich nützlichen und zuverlässigen Energien zu tun hat, wird wahrscheinlich eine andere Geschichte kennen.

Das Wall Street Journal hat einen erstklassigen Kommentar des Energieexperten Mark P. Mills veröffentlicht, in dem dieser die enorme Menge an nicht erneuerbaren, nicht einmal recycelbaren Abfällen beschreibt, die raffinierte grüne Energieblasen wie Windkraftanlagen zurücklassen:

Wenn Sie „Erneuerbare Energie“ wollen, fangen Sie an zu graben

Demokraten träumen davon, die Gesellschaft vollständig mit Wind- und Solaranlagen in Kombination mit massiven Batterien zu versorgen. Um diesen Traum zu verwirklichen, müsste weltweit der Bergbau am stärksten ausgebaut werden und es würden enorme Abfallmengen entstehen.

„Erneuerbare Energie“ ist eine irreführende Bezeichnung. Wind- und Solarmaschinen sowie Batterien werden aus nicht erneuerbaren Materialien hergestellt. Und sie nutzen sich ab. Altgeräte müssen stillgelegt werden, und es fallen Millionen Tonnen Abfall an. Die International Renewable Energy Agency berechnet, dass die Solarziele für 2050, im Einklang mit den Pariser Abkommen, dazu führen werden, dass mehr als doppelt so viel Altmodule, wie der gesamte heutige weltweite Plastikmüll entsorgt werden müssen. Betrachten Sie einige andere ernüchternde Zahlen:

Eine einzelne Batterieanlage für moderne Elektroautos wiegt etwa 1.000 Pfund (~ 500kg). Die Herstellung eines solchen Materials erfordert das Aufgraben, Bewegen und Verarbeiten von mehr als 500.000 Pfund Rohstoffen irgendwo auf dem Planeten. Die Alternative? Verwenden Sie Benzin und bauen Sie maximal ein Zehntel der Materialmenge ab, um die gleiche Anzahl von Fahrzeugmeilen über die siebenjährige Lebensdauer der Batterie zu liefern.

Wenn Strom aus Wind- oder Solargeneratoren stammt, benötigt jede produzierte Energieeinheit oder zurückgelegte Meile weitaus mehr Material und Landverbrauch als fossile Brennstoffe. Diese physikalische Realität ist buchstäblich sichtbar: Ein Wind- oder Solarpark, der sich bis zum Horizont erstreckt, kann durch eine Handvoll Gasturbinen ersetzt werden, die jeweils nicht größer als ein Sattelzug sind.

Für den Bau einer Windkraftanlage werden 900 Tonnen Stahl, 2.500 Tonnen Beton und 45 Tonnen nicht wiederverwertbarer Kunststoff benötigt. Solarenergie erfordert [für die gleiche nutzbare Energiemenge] noch mehr Zement, Stahl und Glas – ganz zu schweigen von anderen Metallen. Der weltweite Silber- und Indiumabbau muss in den nächsten Jahrzehnten um 250% bzw. 1.200% zulegen, um die erforderlichen Materialien für den Bau der Solarmodule bereitzustellen, prognostiziert die Internationale Energieagentur.

Die weltweite Nachfrage nach ‚Seltenen Erden‘ – die in Amerika nicht selten sind, aber nur selten abgebaut werden – wird bis 2050 um 300% bis 1.000% steigen, um die Pariser Umweltziele zu erreichen. Wenn Elektrofahrzeuge herkömmliche Autos ersetzen, wird die Nachfrage nach Kobalt und Lithium mehr als 20-fach steigen. Das sind noch nicht mal die Batterien, um Wind- und Solarnetze zu sichern.

Lesen Sie hier mehr.

Die Verschwendung ist einfach unglaublich. Darüber hinaus ist bekannt, dass angehende Petro-Regierungen wie die von Wladimir Putin, grüne Aktivistengruppen in Europa und vielleicht auch in Kanada finanzieren, um blöde Grüne dazu zu bringen, sich auf diesen Unsinn einzulassen und zu glauben, das Windparks „saubere“ Energie erzeugen.

Ignorieren Sie all diese Halden von Sondermüll und all die Gewinne, die an Bergbauunternehmen gehen, und all die Diktaturen in Afrika, Asien und Südamerika, die Kinderarbeit ausbeuten.

So wie Elektroautos back-up Kraftwerke benötigen, um die Energie für die Aufladung der Batterien zuverlässig bereitzuhalten, so benötigen die Windparks enorme Mengen an Ressourcen, wie die notwendigen ‚Selten Erden‘ sowie Beton und andere unschöne Materialien in verschwenderischer Menge.

Diese Fakten gibt es – schon lange, wie Mills bemerkt und beschreibt den verächtlichen Ausdruck der Ingenieure, als diese sich vorstellen sollen, dass es wirklich eine freie und effiziente Energiequelle im Universum von Hollywood geben kann: “Unobtanium”: Ein fiktives Konstrukt, das „Unbeschaffbarium“

Die beste Energielösung besteht tatsächlich darin, nach Öl und Gas zu bohren bzw. zu fracken. Es ist die energieeffizienteste Energiequelle. Weil Effizienz Teil der Lösung ist.

Lesen Sie mehr auf American Thinker

Gefunden auf Klima Wandel Depesche vom 8.08.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://climatechangedispatch.com/renewable-energy-fictional-construct/




Globale Investitionen in erneuerbare Energien sind ins Stocken geraten

Aber die Diskussion über Einfuhrzölle verbirgt ein größeres Problem der erneuerbaren Energien. Globale Investitionen in erneuerbare Energien sind in den USA, in Europa und auf vielen Märkten weltweit ins Stocken geraten.

Seit den 1990er Jahren haben Befürworter „nachhaltige“ Investitionen in Wind-, Solar- und Biokraftstoff-Energie als Lösung gegen die globale Erwärmung, Verschmutzung [welche?] und befürchtete Ressourcenverknappung gefordert. National-, Staats- und Provinzregierungen [in westlichen Ländern] reagierten und förderten grüne Energie mit überzogenen Einspeisetarifen,  Netzprioritäten und anderen Subventionen. Kohlenstoffhandel und CO2-Steuern wurden eingeführt, um fossile Treibstoffe zur Begünstigung erneuerbarer Energien zu verteuern.

Diese Bemühungen führten weltweit zu einem raschen Anstieg der erneuerbaren Energien. Von 2004 bis 2011 stiegen die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien um 26,7 Prozent jährlich. Ende 2012 waren weltweit mehr als 200.000 Windenergieanlagen in Betrieb. Allein in Deutschland gab es mehr als eine Million Solardachanlagen.

Seit 2011 sind Investitionen in erneuerbare Energien jedoch ins Stocken geraten. Von 2011 bis 2017 wuchs die globale grüne Energie-Investition nur um 0,7 Prozent pro Jahr. Laut Bloomberg New Energy Finance stiegen die Investitionen in erneuerbare Energien in den USA nur um 1 Prozent, in Japan um 16 Prozent, in Indien um 20 Prozent, in Deutschland um 26 Prozent und in Großbritannien um 56 Prozent. Die Investitionen in China stiegen um 26 Prozent und trugen dazu bei, dass 2017 ein geringes Wachstum von 3 Prozent für erneuerbare Energien möglich wurde.

Bloomberg renewable-energy-investment-2004-2017

Europäische Nationen haben weltweit die höchsten pro-Kopf-Investitionen für erneuerbare Energien und umfangreiche Erfahrungen mit erneuerbaren Energien. Europa investierte 2010 und 2011 jedes Jahr mehr als 100 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien. Aber im vergangenen Jahr betrugen die erneuerbaren Energien in Europa nur 57,4 Milliarden US-Dollar, 50 Prozent weniger als in den Rekordjahren 2010-2011.

Warum stagnieren Investitionen in Erneuerbare? Eine Antwort ist, dass erneuerbare Projekte stark von Subventionen abhängig sind und Subventionen gekürzt werden. Die Kombination aus steigenden Strompreisen und Budget-sprengenden Subventionen zwingt die Länder zu einem Rückgang.

Europa investierte 850 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien von 2000 bis 2014 und zahlt weiterhin hohe laufende Preise.

Die Strompreise für Einwohner stiegen in Spanien auf das dreifache und in Dänemark und Deutschland auf das vierfache des US-Preises. Die deutschen Verbraucher zahlen eine EEG-Abgabe in ihren Stromrechnungen, die bereits jährlich 25 Milliarden Euro für die Förderung erneuerbarer Energien erreicht hat. Der damalige Umweltminister [seit 2017 Finanzminister] Peter Altmaier schätzte [Ende 2012],  dass die Zwangssubventionen der deutschen Verbraucher für Erneuerbare bis 2040 kumulativ eine Billion Euro erreichen werden.

In den letzten fünf Jahren wurden Subventionen oder Mandate in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Deutschland, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Spanien und dem Vereinigten Königreich gekürzt. Nachträgliche Kürzungen der Einspeisetarife wurden in Bulgarien, Griechenland und Spanien durchgesetzt. Deutschland beschnitt die Einspeisevergütung um 75 Prozent und erhob Netzentgelte für Photovoltaik-Anlagen auf Wohnhäusern. Die britische Regierung hat in 2015 alle Subventionen für neue Onshore-Windparks gestoppt und die Subventionen für Solaranlagen in Wohngebäuden reduziert, was sowohl 2016 als auch 2017 zu einem starken Rückgang der Investitionen geführt hat.

Subventionskürzungen sind USA ebenfalls in Arbeit. Das Gesetz über konsolidierte Mittel von 2016 erfordert eine stufenweise Reduzierung der Steuernachlässe für die Erzeugung erneuerbarer Elektrizität (PTC – Renewable Electricity Production Tax] von 2016-2019. Wird der PTC-Steuerzuschuss nicht verlängert, wird er nach 2019 auslaufen. Das Gesetz reduzierte auch die Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie.

Es gibt Studien, die behaupten, dass erneuerbare Energie die moderne Gesellschaft antreiben kann. Eine Studie von Mark Jacobsen und anderen an der Stanford University von 2017 fordert 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2050, wobei Wind und Sonne 95 Prozent der Energie liefern sollen. Aber dieses Wunschdenken wird von den Trends [und der Physik] nicht unterstützt.

British Petrol, world-energy-consumption-1965-2016

Seit dem Jahr 1965 hat sich der weltweite Energieverbrauch auf 13,3 Milliarden Tonnen Öläquivalent mehr als verdreifacht, nach dem BP Statistical Review of World Energy. Im Jahr 2016 lieferten Wind und Sonne etwa zwei Prozent davon. Jedes Jahr erhöht die Welt ihren Energieverbrauch um die Menge, die allein das Vereinigte Königreich benötigt. Wind- und Solarenergie können nicht einmal das jährliche Wachstum der Weltnachfrage liefern, geschweige denn unsere traditionellen Energiequellen ersetzen.

Die Investitionen in erneuerbare Energiequellen stagnierten, ausgebremst durch steigende Energiepreise und unerschwingliche Subventionen. Die Welt wird gezwungen, zu einer vernünftigen Energiepolitik zurückzukehren, die auf Kosten, Performance und echtem Umweltnutzen basiert.

Original erschienen auf The Daily Caller.

Erschienen auf WUWT am 06.02.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2018/02/06/global-investment-in-renewable-energy-has-stalled/

 

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Im Text oben ist der Bericht über eine Studie verlinkt, die 100% Versorgung durch volatile Energien anpreist.

Hier einige Teile übersetzt:

Mark Jacobson et.al. 00% Clean and Renewable Wind, Water, and Sunlight All-Sector En

Die Forscher rechnen damit, dass diese 139 Länder bis 2030 zu 80 Prozent mit sauberer, erneuerbarer Energie und bis 2050 zu 100 Prozent mit Strom versorgt werden könnten. Der Mix an Ressourcen, die sie sich für das 2050-Ziel vorstellen, beinhaltet:

  • 21,36 Prozent aus Photovoltaik-Anlagen
  • 9,72 Prozent aus konzentrierten Solaranlagen
  • 14,89 Prozent von Wohndachsolar
  • 11,58 Prozent von kommerziellen und staatlichen Dachsolaranlagen
  • 23,52 Prozent aus Onshore-Wind
  • 13,62 Prozent von Offshore-Wind
  • 4 Prozent aus Wasserkraft
  • 0,58 Prozent aus Wellenenergie
  • 0,67 Prozent aus Geothermie
  • 0,06 Prozent aus Gezeitenenergie

… Die Forscher stellen fest, dass ihre Roadmap weitaus aggressiver ist als das, was das Pariser Klimaabkommen vorsieht. Aber es ist immer noch technisch und wirtschaftlich machbar, und die Gesamtkosten der Roadmap für die Gesellschaft in Bezug auf Energie, Gesundheit und Klima sind ein Viertel des derzeitigen fossilen Brennstoffsystems. Obwohl sie schätzen, dass diese Verlagerung zu 27,7 Millionen verlorenen Arbeitsplätzen führen würde, würden sie 50 Millionen Arbeitsplätze schaffen. …

 




Stromnetz-Experte: Warum es unmög­lich ist, zu 100% „grüne Energie“ zu kommen

Christopher Clack, ein Mathematiker bei der NOAA, führte in einem Interview Folgendes aus:

„Nehmen wir mal hypothetisch an, wir hätten ein Erneuerbaren-System von 100%. Da muss man zunächst an Vorhersagen des Lastganges und des Wetters denken, weil dies jetzt unsere Energiequelle ist, an Jahreszeiten oder für Jahre im Voraus mit wirklich großer Genauigkeit, so dass man weiß, wie viel Energie man speichern muss, wie viel man entsorgen muss, wie viel man übertragen muss, wie viel verbraucht wird – und das fortwährend ohne Unterbrechung; Vorhersagen weit genug in die Zukunft, dass niemals die Energie ausgeht, weil man nichts mehr hat als Backup“.

Clack thematisierte eine jüngst veröffentlichte Studie, welche einer weit verbreiteten Studie aus dem Jahr 2015 widerpsrach, der zufolge die USA mit 100% grüner Energie versorgt werden können. Clack und 20 seiner Kollegen argumentierten, dass die Forschung aus dem Jahr 2015 „ungültige Modellierungs-Verfahren verwendete, welche erhebliche Modellierungsfehler enthielten und welche implausible und unangemessene Hypothesen aufstellte“.

„Politische Entscheidungsträger sollten sehr sorgfältig irgendwelche Visionen einer rapiden und zuverlässigen Transition zu niedrigen Kosten zu Energiesystemen, die fast ausschließlich von Wind, Solar und Wasserkraft abhängen, in Betracht ziehen“, schrieben die 21 Experten unter Führung von Clack. Dieser war besorgt, weil die Politiker die Studie aus dem Jahr 2015 viel zu ernst genommen haben, und der demokratische Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders posaunte seinen Glauben an diese Studie hinaus und versprach, aufgrund dieser die USA von den fossilen Treibstoffen wegzubringen.

Die Verwendung von 100% grüner Energie würde eine komplette Restrukturierung der Weltwirtschaft erfordern, welche „unnötig abschreckend“ ist im Vergleich, sich einfach an die globale Erwärmung anzupassen oder Emissionen auf andere Weise zu reduzieren.

Clack sagte weiter, Niedrig-Emissionen-Technologien wie Kernkraft und Erdgas wären weit kosteneffektiver hinsichtlich der Reduktion von CO2-Emissionen.

Um zu funktionieren, muss die Nachfrage exakt genau dem Angebot entsprechen, was für die variable Wind- und Solarenergie ein gewaltiges Problem ist.

Wind und Solar können zu einem Zusammenbruch des Netzes führen, falls sie zu viel bzw. zu wenig Energie erzeugen, was zu Blackouts führt. Derartige Schäden hat es bereits in Netzen gegeben, die sich zu stark auf Solar und Wind stützten – zum Beispiel in Kalifornien und in Deutschland [?].

Al man auf den Inseln Tasmanien und El Hierro versuchte, ihre jeweiligen Ökonomien mit 100% grüner Energie zu versorgen, hatte man auf beiden Inseln nichts Eiligeres zu tun als sofort zu Diesel-Generatoren zurückzukehren, nachdem es zu Versorgungsproblemen und exorbitant steigenden Kosten gekommen war. Die Analyse ergab, dass es 84 Jahre gedauert hätte, bis die Wind- und Wasserkraft-Systeme auf El Hierro einfach nur die Kapitalkosten eingespielt hätten.

Link: http://www.cfact.org/2017/08/01/electric-grid-expert-lays-out-why-its-basically-impossible-to-use-100-green-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis: Dieser Beitrag sollte als Ergänzung und Unterstreichung des Grundlagen-Beitrages von Dr. Ing. Günter Keil hier gesehen werden! Er steht nämlich keineswegs allein da!




Eine grüne Ökonomie ist möglich, aber zu welchen Kosten?

Solche Ökonomien gab es früher schon mal, und das ist noch gar nicht so lange her. Man gehe zurück in das Europa des 17.Jahrhunderts, als sich praktisch die gesamte Energieerzeugung auf die Kultivierung von Äckern, das Management von Wäldern und Viehwirtschaft konzentrierte. Dies bedeutetet, dass sehr viel Landfläche notwendig war, um eine Bevölkerung zu stützen, die nur einen winzigen Bruchteil der heutigen globalen Milliarden ausmachte.

Die Frage lautet nicht so sehr, ob man eine solche Art Gesellschaft wieder erschaffen kann. Es geht vielmehr darum, ob man das will, womit sich sofort die Frage nach akzeptablen Kosten auftut.

Das Problem mit Erneuerbaren dreht sich nicht darum, ob sie ihrer Aufgabe gerecht werden können, sondern besteht in deren geringer Produktivität. Dem Institute for Energy Research zufolge macht der Energiesektor etwa 9 Prozent des globalen BIP aus. Das bedeutet, dass es uns mit fast einem Zehntel unseres kollektiven Outputs zu stehen kommt, die gesamte Energie zu erzeugen, um die Weltwirtschaft am Laufen zu halten.

Es ist eine Zahl, hinter der sich Technologien verbergen, die auf verschiedenen Niveaus der Produktivität arbeiten. Man bekommt einen Sinn für das zugrunde liegende Bild, wenn man den so genannten Energie-Rückfluss in Bezug zur Investition in eine bestimmte Technologie berechnet, oder das Verhältnis zwischen dem von diesem Treibstoff oder Prozess erzeugten Einkommen zu Kapital- und Betriebskosten (ohne die Kosten für den Treibstoff), um die Energie tatsächlich zu erhalten.

Dies weist eine Bandbreite auf, die von praktisch nichts beim Verbrennen von Dung bis zu einem 50:1-Rücklauf bei Kohle und Gas sowie einem noch viel höheren 70:1-Rücklauf für Kernkraft reicht. Dies geht aus Forschungen von Prof. Michael Kelly von der Cambridge University hervor. Man kombiniere alles zusammen, dann kommt man auf ein Verhältnis von etwa 11:1.

Wie würde sich dieses Verhältnis ändern, wenn man vollständig auf erneuerbare Energie wechselt? Nun, einige diesbezügliche Rückschlüsse aus Studien zu Solarenergie gibt es aus Spanien während der Jahre 2006 bis 2009. Man extrapoliert die Erträge eines Solarparks während seiner 25-jährigen Lebensdauer und berechnet dann die zu verrechnenden Kosten in aller Vollständigkeit, darunter Pacht für die benötigte Landfläche, Wartung, Kosten für die Genehmigungen zum Herstellen und Installieren der Paneele. All diese Kosten addieren sich zu etwa 40% der Erträge, und der Energie-Rückfluss im Verhältnis zu den Investitionen beläuft sich Prof. Kelly zufolge etwa auf 2,5:1.

Was sagt uns das jetzt? Nun, es sagt, dass der Anteil unserer Ressourcen, die wir zur Energieerzeugung brauchen, stark steigen würde. Man vergleiche beispielsweise den Stahlverbrauch für die Erzeugung von Strom aus Gas mit dem Stahlverbrauch für Windenergie. Ein Kilogramm Stahl für eine Gasturbine hat die Kapazität, 2 Kilowatt zu erzeugen; die gleiche Menge Stahl im Gehäuse einer Windturbine erzeugt lediglich 2 Watt…

Full post (paywalled)

Link: https://www.thegwpf.com/a-green-economy-is-possible-but-at-what-cost/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




SRU (Sachverständigenrat für Umweltfragen) legt Gefälligkeitsgutachten zur 100% Versorgung mit „Erneuerbaren“ vor!

Das Ergebnis fiel entsprechend aus. Eine Durchsicht der Ergebnisse zeigt, dass wieder einmal die leider sehr in Mode gekommenen Methoden der falschen Annahmen, Rechnen mit unrealistischen Hoffnungstechniken, Kleinrechnen massiver Defizite der Erneuerbaren, Schönrechnen der Kosten und Unterschätzen der Widerstände – insbesondere seitens der Bürger – zu den gewünschten Ergebnissen führen kann. (Originalbeitrag der SRU hier)

Im Einzelnen:

Das Traumziel einer "komplett regenerativen Stromversorgung" sei erreichbar, "sofern die notwendigen Kapazitäten zur Speicherung und zum weiträumigen Ausgleich der Elektrizität geschaffen werden". So ist es und deshalb ist das Ziel illusionär, da prinzipiell unerreichbar. Sämtliche Physiker und Chemiker wissen, dass alle möglichen Speicherungsprinzipien für Strom lange bekannt sind und dass ebenfalls ihre physikalischen und ökonomischen Limitierungen Fakten sind, die auch durch politisch korrekte Prognosen nicht verändert werden können. Auch können die in vielen Jahrzehnten errungenen und jetzt möglichen  technischen Leistungen dieser Speicher nur noch in kleinen, teuren Schritten weiter getrieben werden, was jegliche großartigen  technologischen Durchbrüche ausschließt. Wir müssen mit den vorhandenen Systemen und Verfahren leben; neue sensationelle, in wenigen Jahrzehnten marktfähige Speichertechniken wird es nicht geben.

Die effizientesten Systeme, die Pumpspeicherwerke, sind bereits ausgelastet. Die an den Horizont projizierte Hoffnungstechnik – Pumpspeicherwerke in Norwegen, die über Seekabel an unser Netz angeschlossen werden – ist ebenfalls bald ausgebucht, wobei das erste geplante Seekabel gerade einmal 1,4 GW Übertragungsleistung haben soll – eine kaum ins Gewicht fallende Größe. Um die norwegischen Speicherkapazitäten werden übrigens sämtliche Nord- und Ostseeanrainer mit Windkraftanlagen konkurrieren. Die weiteren genannten Speichertechniken führen uns in die teure Welt der Science Fiction: Druckluftspeicher, die bisher als Prototypen Wirkungsgrade unter 50% haben – und mit den Erdgasspeichern um die Kavernenstandorte konkurrieren. Dann die Methanerzeugung mit Strom und dessen  Rückumwandlung in Strom – eine Energievernichtung großen Ausmaßes. Schließlich wird auch noch die Vision eines "größeren europäisch-nordafrikanischen Stromverbundes" angerufen,  das mit zahllosen Risiken behaftete Projekt DESERTEC, das selbst bei seiner äußerst unwahrscheinlichen Realisierung seinen überaus teuren Strom niemals nach Europa liefern würde.

Eine weitere, das gewünschte Ergebnis fördernde Annahme ist , daß "bei erneuerbaren Energien im Gegensatz zur konventionellen Stromerzeugung keine steigenden Preise für Brennstoffe zu berücksichtigen sind." Daß man nur von Brennstoffen spricht, ist ein Trick. Wie steht es denn mit den Gesamtkosten der Erneuerbaren ? Die weisen leider beträchtlich steigende Preise auf, wie man bereits an den kürzlich erhöhten Einspeisevergütungen für Offshore-Windkraft sieht,. Die besonders ungünstigen Bedingungen für die deutschen Offshore-Windparks schlagen sich in besonders hohen Kosten nieder: Für Land-Anlagen betragen die Stromerzeugungskosten 8 – 9,5 Cent/KWh, für Offshoreanlagen aber 15 –20 Cent/KWh. Und gerade die Offshoreanlagen sollen ja  künftig den Hauptanteil des Windkraft-Zubaus leisten. Das allein bedeutet bereits drastische Kostensteigerungen der erneuerbaren Stromquellen. Dazu kommen die weiter steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie, Ersatz, Anlagenwartung, Transport der Biomasse, Löhne, Inflation.

Den Beweis für die stark kostensteigernde Wirkung der Erneuerbaren  liefert schon die Betrachtung der monatlichen Stromkosten für einen Haushalt mit 3500 KWh Jahresverbrauch: 1998 betrugen die reinen monatlichen Stromerzeugungskosten ohne Steuern 37,60 Euro. 2010 betrugen sie 40,53 Euro – also nur 7,8% mehr – aber es kommen jetzt 12 Euro für die durch das EEG verursachten Kosten hinzu; damit ist der Strompreis durch die Zwangssubventionierung der Erneuerbaren bereits jetzt um 41% angestiegen. Und dieser Anstieg wird beschleunigt weiter gehen.

Mit seinen irrealen Speicher-Spekulationen und Netzausbau-Träumen für seine Kohle- und Kernkraftfreie Stromvollversorgung einerseits und mit seinen geschönten Kostenrechnungen andererseits  kommt dann der SRU auf seine Bewertung "bezahlbar".

Mehrfach wird "Biomethan" als Energiequelle zur Stromerzeugung angeführt. Was nicht diskutiert wird, ist der enorme Flächenverbrauch, der mit dieser Technik verbunden ist, und der sie – im Gegensatz zu den SRU-Behauptungen – alles andere als nachhaltig erscheinen läßt. Allein der Ersatz der deutschen Kernkraftwerke durch die Stromerzeugung mittels Biomasse würde 75% der gesamten deutschen Agrarfläche beanspruchen. Von der ethischen Bewertung eines Ersatzes von Lebensmittelproduktion durch Energieerzeugung einmal ganz abgesehen – was den Sachverständigenrat für Umweltfragen aber nicht interessiert.

Schließlich wird der bereits jetzt sehr spürbare Widerstand der Bürger, die nun den reichlich unnachhaltigen Charakter der Erneuerbaren leidvoll erfahren,  gegen neue Stromtrassen, CO2-Speicher und Windmühlen vom SRU ignoriert. Er wird sich jedoch im leichthin betrachteten 40-Jahre-Zeitraum nicht gerade verringern.

 

Im Übrigen fehlt dem rein politischen Ziel eines möglichst hohen Anteils der Erneuerbaren an der Stromerzeugung von vornherein eine einleuchtende Begründung: Der VGB, der Verband der Energiewirtschaft, betonte soeben, daß Wind und Sonne zwar Brennstoffe einsparen, nicht aber Kraftwerksleistung. Aufgrund der fluktuierenden Verfügbarkeit von Wind und Sonne und weiterhin fehlender Stromspeicher erfordert deren Ausbau umfangreiche Kapazitäten an gesicherter Kraftwerksleistung – im Wesentlichen Erdgas-, Kohle- und Kernkraftwerke. Der Ausbau der Erneuerbaren führt also nur zu einer unsinnig doppelten Bereitstellung von Stromerzeugungsanlagen und damit zu einer sinnlosen, teuren  Kapitalinvestition bei nur geringfügiger Brennstoffeinsparung. Und im Falle des teilweisen Ersatzes von Kernkraft tritt nicht einmal eine CO2 – Einsparung ein.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat sich in unbegreiflicher Selbstüberschätzung auf fachliches Glatteis begeben und das erwartete blamable Ergebnis abgeliefert. Aber wenigstens ist es politisch korrekt. Nur mit Sachverstand hat es nichts zu tun.

 

EIKE Gastautor Dr.-Ing. Günter Keil, Sankt Augustin