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Großbritanniens Kohlekraftwerke erhalten das Leben, während die „große Ruhe“ bei den Erneuerbaren herrscht.

Der bittere Winter auf der Nordhalbkugel, der gerade vorbei ist, hat Wind- und Sonnenstrom als das gezeigt, was sie sind: sinnlose und teure Eitelkeitsprojekte, die nur [grüne] Verrückte fördern und die Wahnvorstellungen akzeptieren können.

Das kalte Wetter, das die USA am 16. und 17. Februar traf, machte das texanische Kernland energielos , als die Solar- und Windkraftleistung sank. Die Anhänger des Wind- und Sonnenkult haben dann versucht, die Schuld auf alles zu schieben – nur das Offensichtliche nicht zugeben.

Gleiches gilt für Ereignisse in ganz Deutschland im Januar, als die Deutschen bei absolut ruhigem, eiskaltem Wetter  verzweifelt nach Kohlestrom suchten und gezwungen waren, über ihre Besessenheit von „grüner“ Energie nachzudenken [das wäre schön, aber ich kann es nicht glauben; der Übersetzer] [übersetzt auf Eike]

Die Berichte auf STT über die riesigen Probleme in Bezug auf erneuerbare Energien in Deutschland, haben unsere Webseite wochenlang zum Zusammenbruch gebracht. Ein Horror, den die Mainstream-Presse pflegt.

In den letzten Monaten haben Anleger für erneuerbare Energien und ihr MSM-Propaganda-Flügel Überstunden geleistet, um Websites wie STT zu hintertreiben und zu verhindern, dass die Wahrheit herauskommt. Sie betreiben eine eigene Marke für kontrafaktische „Eingriffe“ – auch bekannt als „Fake News“.

Denken Sie daran, dass diese Typen das sprichwörtliche Haus darauf gewettet haben. Mit jedem Black-out und jeder Stromrationierung vergrößert sich die Gefahr, dass selbst die einfältigsten Gläubiger des grünen Kults erkennen könn(t)en, dass subventionierter Wind- und Sonnenstrom den größten Wirtschafts- und Umweltbetrug aller Zeiten darstellen.

Es steht so viel auf dem Spiel, dass Facebook auf Wunsch eines in Amerika ansässigen PR-Teams für erneuerbare Energien damit begann, unsere Inhalte von unserer Facebook-Seite zu entfernen.

[[Wie weit SST durch vorstehende Einschätzung gezielt betroffen ist / war, kann ich nicht beurteilen. In Deutschland gab es Berichte über den Streit von Facebook mit den Australiern – der Übersetzer

https://www.zeit.de/news/2021-02/18/facebook-blockiert-medieninhalte-in-australien

https://t3n.de/news/facebook-sperrt-australien-news-selbst-ngo-feuerwehr-bann-sperre-1356326/

Die Morgenpost berichtet über die Aufhebung der Blockade
https://www.morgenpost.de/politik/ausland/article231595887/Facebook-blockiert-Medieninhalte-in-Australien.html

]]

Lassen Sie uns vor diesem Hintergrund unsere Aufmerksamkeit auf Ereignisse in Großbritannien richten, bei denen Überraschung, Überraschung, ein weiträumiger Ausbruch von kaltem, ruhigem Wetter zu einem völligen Zusammenbruch der Windkraftleistung führte und die britischen Netzmanager verzweifelt danach suchten, jedes Watt zuverlässigen Stroms zu erbetteln, das sie konnten finden.

Und entgegengesetzt der Propaganda, die von der Anti-Fossil-Brennstoff-Truppe in Großbritannien betrieben wird, nie wieder Kohle zu verwenden, wurde Großbritannien nur durch das energiedichte schwarze Zeug am Leben erhalten.

Lesen sie, was Terry McCrann vom The Australian über Einzelheiten von einem weiteren kolossalen Ausfall der Windkraft berichtet.

 

Ein schockierender Blick auf die Zukunft mit erneuerbaren Energien
The Australian, Terry McCrann, 5. März 2021

Ich habe die Zukunft gesehen und – kann dem verstorbenen und alles andere als großen amerikanischen Journalisten und kommunistischen Betrüger Lincoln Steffens nicht zuzustimmen – „es“ funktioniert definitiv nicht.

„Es“ ist diese Zukunft – verzeihen Sie mein Lachen – die mit sogenannten erneuerbaren Energien, Wind und Sonne „angetrieben“ werden soll, selbst „Batterien eingeschlossen“ versagen und noch nachdrücklicher ohne letzteres.

Erinnern Sie sich an das letzte Jahr, als ich Ihnen erzählte, wie unser Duo aus zwitschernden ehemaligen Premierministern, Malcolm the Turncoat [hier ~ Wendehals – eigentlich heißt der Turnbull] und Kevin Rudd, dem Helden von Kopenhagen [beim Klimagipfel], in den – bitte verzeihen Sie mir mein Lachen noch einmal – „Nachrichten“ der BBC und the Guardian behaupteten, dass Großbritanniens Zukunft ohne fossile Energie stattfindet?

Kevin Rudd, wie es sich für seinen Jungen gehört – oder sollte ich sagen, kindisch zu sein, ist nicht geschlechtsspezifisch? – schwärmte voller Begeisterung: „… für alle, die glauben, dass dies nicht möglich ist: Großbritannien hat in den letzten zwei Monaten – der längsten Zeit seit der industriellen Revolution – keinen Strom aus Kohle erzeugt.“ –  Lassen Sie das sinken.

Nun, was damals im Juni fast sofort in die Gedanken der Zuhörer sank und sank, war die Erwartung eines Sprechers des britischen National Grid [Netzbetreibers], dass NG nicht plant, ein Kohlekraftwerk „irgendwann“ [nochmal] einzuschalten.

Wie das Leben so spielt, wurde innerhalb einer Woche wurde wieder Kohlestrom erzeugt und abgenommen.  In Großbritannien wird seitdem immer wieder Kohlestrom benötigt, obendrein sogar viele davon und auch viel Gas, und fröhlich wird täglich viel pflanzliches Essen in den Biokraftwerken umgewandelt.

Dann kommen wir zu dieser Woche. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen bis Mittwochmorgen erhielt Großbritannien nicht nur etwas Strom aus Kohle, sondern davon zwei- bis dreimal so viel aus Kohle wie aus all seinen Windkraftanlagen.

Während der meisten dieser zwei Tage lieferten all diese kuriosen Windräder, die über Großbritannien und die Küste verstreut sind, nur 2 bis 4 Prozent des Strombedarfs.

Wenn Großbritannien sein ruhmreiches Ziel bereits erreicht hätte, zu 100 Prozent erneuerbar zu sein, hätte es buchstäblich nicht nur die gesamte Heizung für Haushalte und die Stromversorgung für Fabriken ausschalten müssen, sondern auch die Lichter in jedem Haus.

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen produzierten die britischen Windräder, die – wenn der Wind ordentlich weht, bis zu 13.000 MW produzieren können – durchschnittlich zwischen 500 MW und 800 MW. Das heißt, in einem Land, in die Kunden den größten Teil des Tages 40.000 MW [Grundlast] verlangen, praktisch null und nahezu nutzlos.

Während dieser zwei Tage bekam Großbritannien zwei- bis viermal so viel von Kohlegeneratoren wie vom Wind, wobei die Kohleproduktion in den 48 Stunden durchschnittlich zwischen 1600 MW und 1850 MW lag. Das heißt, ein geschlossenes Hazelwood Kraftwerk oder ein kurz vor der Schließung stehendes Liddell Kraftwerk.

Es ist wichtig hinzuzufügen, dass Großbritannien in diesen zwei Tagen weitere 2700 MW von der niedlichen, allseits als gefühlvoll benannten Biomasse erhielt.

Wie ich bereits erklärt habe, ist die so genannte Biomasse eine Rückkehr zu einer Zukunft vor der Kohleverbrennung, bei der Holz verbrannt wird: in Fall Großbritanniens werden Holzhackschnitzeln verbrannt, die –  was gerne verdrängt wird, meist mit ölbefeuerten Schiffen von den Wäldern auf anderen Seite des Atlantiks kommend, zum ehemaligen Kohlekraftwerk Drax transportiert werden.

Dabei wird noch mehr CO2 {auch aus der Kohle) in die Atmosphäre gepumpt als vorher – aber auch das will keiner wissen.

In diesen Tagen erhielt Großbritannien ungefähr 500 MW-700 MW vom Wind und sechs- bis neunmal mehr, 4300 MW-4600 MW von Kohle und was ich in akkurater Weise  als „schmutziger als Kohle – Hackschnitzel“ bezeichnen würde.

Großbritannien hat bis zu 24.000 MW aus Gas gewonnen – Hust…Hust, ein fossiler Brennstoff – und ungefähr 4000 MW aus CO2 freier Atomkraft.

Betrachten Sie einen normalen Tag der Energieversorgung in Großbritannien: Rund 72 Prozent des Stroms stammen aus der Verbrennung Gas, Kohle und Holz –  mit den Emissionen des bösen CO2; und weitere 11 Prozent von Atomkraftwerken, die nicht so böse sind.

Der Wind lieferte den ganzen Tag über nur 1,5%. Oh ja, und dann 1 Prozent an zurückgegebener Energie aus Pumpspeicher – und weitere 1 Prozent aus Wasserkraft.

Zählen Sie das alles zusammen und Sie erhalten nur rund 87 Prozent. Gott sei Dank für die Verlängerungskabel unter dem Kanal. Großbritannien erhielt einen ganzen Tag lang mehr als 13 Prozent Strom aus Frankreich (Atomkraft), den Niederlanden (Kohle und Gas) und Belgien (Gas und Atom).

Auf Wiedersehen Vergangenheit, an wen werden wir in unserer Zukunft mit erneuerbaren Energien unsere Verlängerungskabel anschließen?

Für Großbritannien, das sich zu 100 Prozent für Strom aus sogenannten erneuerbaren Energien einsetzt, wurden mehr als 95 Prozent seines Stroms aus der Verbrennung von Material incl. dem Emittieren von CO2 (77 Prozent) und Atomkraft (18 Prozent) gewonnen.

Sie könnten die Anzahl der Windräder verdoppeln, die Großbritannien bereits hat – was es in seinem kollektiven grün-nationalen Wahnsinn und geradliniger Dummheit angeblich tatsächlich beabsichtigt – und Sie würden genau das gleiche Ergebnis erzielen, wenn der Wind nicht weht: nahe Null Leistung. OK, vielleicht 1000 MW (von 40.000 MW benötigt) anstatt nur 500 MW.

Es gibt keine Möglichkeit, selbst bei Erneuerbarem Wahnsinn, genügend Batterien zu bauen, um den Unterschied auszugleichen und das für mindestens 24 Stunden – selten weniger nötig, oft gar für 48 Stunden oder sogar 72 Stunden oder vielleicht ein ganze Woche? – und das nicht nur für Minuten  oder wenige Stunden.

Ganz zu schweigen von den massiven Umweltschäden, einschließlich des Emittierens von angeblich so bösem CO2, um die verdammten Dinger überhaupt bauen zu können. Das fängt schon mit dem Fördern von Lithium an und geht weiter, wenn sie diese Batterien bauen. Und was ist mit der Entsorgung, wenn das Ende der Lebensdauer erreicht ist? Verbuddeln Sie die gleich mit den entsorgten Flügeln der Windräder, die manchmal nur 15 Jahre lang halten?.

Wenn erneuerbare Energien die Zukunft sind, ist es eine buchstäblich energielose Zukunft.

Ich habe immer noch einen Traum. Eines Tages werden wir aus diesem wahnsinnigen Albtraum aufwachen und den Kaisers ohne Kleidung sehen und wir fangen an, die Nutzlosen Monster niederzureißen, aufhören die Vögel zu Schreddern und ihre ebenso nutzlosen Geschwister, die die Sonne zum Vögel braten nehmen, ebenfalls zerschmettern.

Wenn wir Elektrizität brauchen, wie es Großbritannien in der letzten Woche so nachdrücklich gezeigt hat, kann es nur aus Kohle, aus Gas und aus Kernkraft kommen.

Alles andere ist kindisch, destruktiv – Rudd-Turnbull-Stil – Fantasie

The Australian

Link nicht mehr verfügbar:

Google-Suche am 7.03.21 zeigt es noch

HTTPS://WWW.THEAUSTRALIAN.COM.AU/BUSINESS/MINING-ENERGY/A-SHOCKING-GLIMPSE-OF-RENEWABLES-POWER-FUTURE

Suchergebnis auf The Australian

Auch in der Übersicht des Nachrichtenmediums ist obiger Beitrag vom 05. März nicht mehr enthalten

https://www.theaustralian.com.au/search-results?q=Energy

– ???

https://stopthesethings.com/2021/03/07/wind-power-fail-britains-coal-fired-power-plants-keep-the-lights-on-during-big-calm/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Zum Thema

Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlast­fähigkeit




Woher kommt der Strom? Erschütterndes Ergebnis

 (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr).

Der an diesen acht Tagen erzeugte überschüssige Strom hatte ein Volumen von 1,60 Terawattstunden (TWh). Die Menge des zusätzlich benötigten Stroms, der schlussendlich denn auch von den konventionellen Stromerzeugern hinzuerzeugt wurde, um die Stromversorgung Deutschlands aufrecht zu erhalten, lag bei 25,92 TWh.

Das mangelhafte Ergebnis der Wind- und Photovoltaikstromerzeugung ist umso aufrüttelnder, desto näher das Abschalten der letzten Kernkraftwerke rückt. Brokdorf, Grohnde und Grundremmingen werden in zehn Monaten vom Netz genommen. Damit fällt schlagartig eine installierte Leistung von 4,25 GW installierte Leistung weg. Eine Installierte Leistung, die sicher und nachhaltig gut 30 TWh Strom pro Jahr – auch wenn man Wartungsunterbrechungen berücksichtig – möglich macht. Etwa die gleiche Installierte Leistung fällt Ende 2022 weg. Dann gehen die Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim vom Netz. Wieder fallen gut 30 TWh möglicher Strom weg (Abbildung 1). Abbildung 2 simuliert den Wegfall der Kernenergie für unsere 52 Analysetage. Der weiße Bereich zwischen der Bedarfslinie oben und der Stromerzeugung durch die farblich dargestellten diversen Energieträger, ist die Menge Strom, die fehlt und „irgendwoher“ kommen müsste. Wäre es Atomstrom aus Frankreich? Oder gar Kohlestrom aus Polen? Wahrscheinlich ist es ein Mix aus Gas- und Kohlestrom plus, wenn denn überhaupt bei unseren Nachbarn verfügbar. Importstrom, der – Ironie der Energiewende – zu einem erheblichen Teil aus bereits erwähntem Atomstrom aus Frankreich (Strommix-Anteil des Stroms erzeugt mittels Kernkraft = 70%) besteht. Wie es auch in dieser siebten Analysewoche der Fall war Abbildung 3. Zu einer Zeit, da die sechs Kernkraftblöcke in Deutschland noch Strom liefern. Es braucht kein Studium, um zu wissen, dass die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland den CO2-Ausstoß steigen lassen wird. Windkraft- und Photovoltaikanlagen dienen faktisch und in erster Linie dazu, den Investoren eine in diesen zinsarmen Zeiten üppige Rendite zu verschaffen. Noch so ambitionierte Ausbaupläne nutzen nämlich nichts, wenn der Wind nur wenig weht und die Sonne kaum scheint. Sie werden weder Strom in der benötigten Durchschnittsmenge noch den Strombedarf zum jeweiligen Zeitpunkt, an dem die Energie benötigt wird, ausgleichen. Nachzulesen in einem detaillierten Artikel (Abbildung 4), der diesen Sachverhalt nachweist.

Die oben anschaulich dargestellte Tatsache der vollkommen unzureichenden regenerativen Stromerzeugung wird noch dadurch verschärft, dass das Wetter eine recht ordentliche Sonnenstromerzeugung zuließ (Abbildung 5). Doch erst am Wochenende mit dem dort üblichen geringen Strombedarf kam es zur tagesdurchschnittlichen Bedarfsdeckung mittels angenommener Verdoppelung. An einem normalen Werktag hätte es nicht gereicht. Wie der Bedarf zum Wochenende sinkt, ist am Herunterfahren der konventionellen Stromerzeugung gut erkennbar (Abbildung 6).

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 7 ab.

Die Strompreisentwicklung, die Im-, Exportzahlen und das Verhältnis regenerativ-konventionell erzeugter Strom: Abbildung 8 .  Da die konventionelle Stromerzeugung der regenerativen gut folgen konnte, ergab sich rein wirtschaftlich gesehen eine fast auskömmliche Woche für Deutschland. Lediglich das Wochenende riss die Preise nach unten. Und natürlich musste zur Schließung kurzfristiger Strom-Versorgungslücken viel Geld gezahlt werden. Immerhin wurde diese Woche kein Strom verschenkt.

Die Tagesanalysen

Montag, 15.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,57 Prozent, davon Windstrom 33,71 Prozent, Solarstrom 2,29 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag verlief ruhig. Deutschland erzielte für seinen Exportstrom Preise zwischen gut 30 und fast 70€/MWh. Die Konventionellen führten gut nach. Man erkennt, wie sie die sinkende regenerative Erzeugung ausgleichen. Diese Nachbarn kaufen den Strom.

Dienstag, 16.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,97 Prozentdavon Windstrom 25,32 Prozent, Solarstrom 2,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute gelingt die Nachführung der konventionellen Stromerzeuger nicht den ganzen Tag. Oder ist es gewollt? Am Morgen fehlt etwas Strom, der günstig hinzugekauft wird. Dafür wertvolle Pumpspeicherressourcen einzusetzen, lohnt sich nicht. Für den Rest des Tages ist der so erzeugte Strom wesentlich wertvoller. Per Saldo exportiert Deutschland Strom. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Niederlande, Frankreich und Dänemark verhältnismäßig viel Strom liefern.

Mittwoch, 17.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,52 Prozentdavon Windstrom 37,58 Prozent, Solarstrom 4,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch ist per Saldo wieder ein reiner Exporttag für Deutschland. Die Konventionellen produzieren den fehlenden regenerativen Strom passend plus etwas Mehr. Dieses Mehr wird Preisen zwischen 37 und 71€/MWh an diese Nachbarn verkauft. Wieder fällt auf, dass die Niederlande, Frankreich und Dänemark Strom nach Deutschland liefern.

Donnerstag, 18.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,13 Prozent, davon Windstrom 36,25 Prozent, Solarstrom 6,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute fehlt am Morgen wieder Strom, der gleichwohl günstig hinzugekauft wird. Für den Rest des Tages ist Deutschland per Saldo Stromexporteur, der immer noch ordentliche Preise erzielt. Erst zur Nacht fallen die Preise. Die Konventionellen führen gut nach. Wichtiges Instrument zum Austarieren der Strommenge sind Pumpspeicherkraftwerke. Das ist der Handelstag im Detail.

Freitag, 19.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,65 Prozent, davon Windstrom 33,12 Prozent, Solarstrom 7,79Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,74 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag zeigt ein Bild, was in der Vergangenheit bereits recht häufig zu erkennen war. Zum Vorabend können die Konventionellen nach dem Wegfall von Solarstrom nicht schnell genug den fehlenden Strom hinzuerzeugen, so dass eine teure Stromlücke für Deutschland entsteht. Dass die Niederlande, Frankreich und Dänemark davon profitieren, wundert nicht. liefern die Nachbarn bereits die ganz Woche Strom nach Deutschland.

Samstag, 20.2.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,90 Prozent, davon Windstrom 37,59 Prozent, Sonnenstrom 12,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,28 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.Sonntag, 21.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,10 Prozent, davon Windstrom 30,89 Prozent, Sonnenstrom 13,82 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenende, wenig Bedarf, viel Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen: Die Strompreise fallen. Die konventionelle Stromerzeugung produziert auf Sparflamme. Viel weniger ist aus Netzstabilitätsgründen kaum möglich. Um den Bedarf am Vorabend des Sonntags zu decken, wird vor allem die Stromerzeugung aus Braunkohle und mittels Pumpspeichern hochgefahren. So können Höchstimportpreise verhindert werden. Um die 55€/MWh müssen dennoch hingelegt werden.

Peter Hager aus Lauf an der Pegnitz in Franken hat wichtige Informationen in Sachen neue PV-Dachanlagen zusammengetragen. Diese werden überwiegend mit einem Batteriespeicher ausgerüstet. Motivation ist, den Eigenverbrauchsanteil deutlich zu erhöhen. Damit der Hausbesitzer auch dann über Strom verfügt, wenn keine Sonne scheint. Die Einspeisevergütung (02/2021: 8,06 Ct/kWh) liegt mittlerweile deutlich unter dem Strombezugspreis der Energieversorgungsunternehmen. Da ist der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms sinnvoll.

In modernen Batteriespeichern werden heute überwiegend Lithium-Akkus (Oberbegriff für verschiedene Lithium-Akkutypen) eingesetzt, die sich je nach Elektrodenmaterial unterscheiden:

  • Lithium-Kobaltoxid-Akku (LCO)
  • Lithium-Manganoxid-Akku (LMO)
  • Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid-Akku (NMC) – diese werden auch bei E-Autos eingesetzt (aufgrund der hohen Energiedichte auch bei E-Autos)
  • Lithium-Polymer-Akkus (LiPo), darunter Lithium-Eisenphosphat-Akku (ohne flüssige Elektrolyten)

Zu den Unterschieden zwischen den Speichertechnologien Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt und Lithium-Eisenphosphat gibt es ein gutes Video einer Firma, die Batteriespeicher herstellt (Abbildung 9).

Auch in der Industrieautomatisierung werden an Stelle von Blei-Akkus seit mehreren Jahren zunehmend Akkus mit Zellen aus Lithium-Eisenphosphat eingesetzt. Damit lassen sich Netzunterbrechungen bis in den Stundenbereich im 24-V-Steuerstromkreis überbrücken – unter anderem, um Produktionsprozesse in einen definierten Zustand zu bringen.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 




Es sind keine Erwachsenen zugegen

Warum wurden diese riesigen Windmühlen überhaupt gebaut? Weil das globalistische Medien-Narrativ sagte, CO2 sei eine Bedrohung. Es ist keine Bedrohung, es ist ein Lebensgas. Also wurden die Windmühlen von Anfang an auf der Grundlage einer falschen Prämisse gebaut.

Wo sind also die Erwachsenen, die soliden, besonnenen Denker, die das Kapital auf der Grundlage von Bedarf und Effizienz lenken? Vom Winde verweht, basieren unsere Investitionen in die Infrastruktur auf den Lügen einer politischen Klasse, die sich nicht im Geringsten um die Wahrheit oder Effizienz schert.

Milliarden wurden aus öffentlichen Geldern abgezweigt, um diese Einhorn- und Regenbogen-Märchen von einer grünen Wirtschaft zu subventionieren. Was es wirklich war – war Straßenraub durch skrupellose Politiker, die nie einen Wissenschaftskurs besucht haben.

Die Krise in Texas ist also das Ergebnis dieser schlechten Entscheidungen. Verrückten wie AOC oder Al Gore zu erlauben, Entscheidungen zu treffen, ist das, was Chaos schafft. Wahrheit ist das, was sie sagen, und nicht die objektive wissenschaftliche Realität. Jetzt sagen sie, dass die globale Erwärmung den Polarwirbel erzeugt hat und dass Texas ob seines Versuchs, sich abzusondern, bestraft werden muss.

Angesichts des Umstands, dass Ihre Stimme nichts zählt, weil sie die Stimme zählen, dürfte alles nur noch sehr viel schlimmer werden.

Link: https://www.iceagenow.info/there-are-no-adults-in-the-room/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




BLACKOUT – kleines Handbuch zum Umgang mit einer wachsenden Gefahr – Folge 4

Bild 9: Diese Grafik zeigt den realen Fall einer zehntägigen Dunkelflaute in Mitteleuropa (Quelle: Infografik Die Welt)

Daher müssten im Gleichtakt mit der Abschaltung konventioneller Kraftwerke zügig regelbare „Schattenkraftwerke“ erstellt werden, für die als Energieträger das teure, und angeblich „klimafreundliche“ Erdgas im Gespräch ist. Doch wie ist es um die Klimafreundlichkeit des Erdgases überhaupt bestellt? Bei seiner Verstromung emittiert es im Vergleich zu Steinkohle nur rund die Hälfte von dessen CO2. Mit dieser Feststellung begnügt sich die offizielle Meinung und verschließt dabei geflissentlich die Augen vor einer anderen Tatsache, die Erdgas zum größeren Klimaschädling macht als die Kohle. Es ist dies der sogenannte „Schlupf“ von Methangas, der bei seiner Förderung freigesetzt wird und etwa 5 bis 11 Prozent der Fördermenge beträgt /16/. Aber werden dessen ungeachtet wenigstens genug Gaskraftwerke gebaut, um den Kahlschlag bei Kernkraft und Kohle auszugleichen? Diese Frage kann nur mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am 01.04.2019 auf der Hannover-Messe kritisierte, waren zu diesem Zeitpunkt nur vier Gaskraftwerke mit insgesamt 572 Megawatt (das sind nur 0,572 Gigawatt!) Leistung im Bau; acht befanden sich im Genehmigungsverfahren und für drei weitere lag eine Genehmigung vor. Ursächlich für diese Misere ist die fehlende Neigung von Investoren, ihr Geld in Gaskraftwerke zu stecken, die nur dann angefahren werden dürfen, wenn Wind und Sonne Pause machen. Bei einer solchen Fahrweise steht fest, dass die Betriebskosten exorbitant hoch sein werden; doch ihre genaue Höhe lässt sich nicht kalkulieren. Der vermutlich beschrittene Ausweg wird darin bestehen, die gesamten Kosten dieser katastrophalen Unrentabilität auf die Stromkunden abzuwälzen /17/.

Die Abschaltung thermischer Kraftwerke hat in Deutschland höchste politische Priorität. Und sie erfolgt offenbar nach dem Prinzip „Augen zu und durch!“. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Umgang mit der am 31.12.2019 erfolgten Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg in Baden-Württemberg. Wie FOCUS online berichtete, war bereits vorher klar, dass dem Ländle danach 14 Prozent der benötigten Elektroenergie fehlen würden /18/. Man beauftragte eine Studie: „Versorgungssicherheit in Süddeutschland bis 2025 – sichere Nachfragedeckung auch in Extremsituationen?“. Sie kam erwartungsgemäß zu dem Schluss, dass „Deutschland in deutlichem Umfang auf Importe aus Nachbarländern angewiesen sein werde“. Doch: „Ob die Nachbarländer die von Deutschland benötigten Erzeugungsleistungen zur Verfügung stellen können und werden, wurde in der Untersuchung nicht überprüft“ zitiert der SWR aus der Studie. Insgesamt beurteile die Studie die Versorgungssituation optimistischer als Vorgängerstudien. Vor allem aus einem Grund: Insbesondere in Frankreich und in Polen würden Kern- und Kohlekraftwerke länger laufen als geplant.“

Das bedeutet: Die Politik in Baden-Württemberg hat so lange Studien anfertigen lassen, bis – unter Weglassung entscheidender Fakten – das gewünschte Ergebnis herauskam! Tatsächlich wurde in Frankreich, dessen Stromerzeugung im Winter immer wieder unzureichend ist, das Atomkraftwerk Fessenheim am 29. Juni 2020 abgeschaltet, weitere 14 Reaktoren (von insgesamt 58) sollen bis 2035 folgen. Polen wird von der EU massiv zur Einhaltung von „Klimazielen“ gedrängt, und die Niederlande legen wegen Klagen von Umweltschützern vorzeitig Kohlekraftwerke still.

Am 15.01.2020 erschien in der WELT ein Artikel unter dem Titel: „Die Stromlücke kommt später – dafür aber schlimmer“, in dem die Entwicklung der Stromproduktion in Deutschland aus der Perspektive der Netzbetreiber analysiert wird /19/. Die wesentlichen Aussagen von Amprion, TenneT, 50Hertz und TransnetBw in dieser Veröffentlichung lauten:

Die vorhandenen Leistungsreseven an einem Stichtag jeweils im Januar sinken ständig. 2017 betrugen sie noch 42,2 Gigawatt, 2019 waren es noch 3,5 Gigawatt, was etwa der Leistung von drei Großkraftwerken entspricht.

Unter möglichen ungünstigen Bedingungen (die glücklicherweise nicht eingetreten sind) hätte Deutschland seinen Strombedarf zu Zeiten einer angenommenen Spitzenlast am 20. Januar 2020 bereits nicht mehr aus eigener Kraft decken können und wäre auf den Import von 0,5 Gigawatt aus dem Ausland angewiesen gewesen.

Unter Annahme der gleichen Bedingungen ergibt sich für 2021 ein gesteigertes Defizit von 5,5 Gigawatt.

Am deutlichsten wird die Gefahr eines Blackouts in einem WELT-Artikel vom 09.03.2020 benannt, der auch den Titel trägt: „Die Gefahr eines Blackouts ist da/20/. In einem Interview mit der Zeitung warnt der Vorstandschef des Energiekonzerns Uniper, Andreas Schierenbeck vor einer erheblichen „Stromlücke“ von bis zu sieben Gigawatt in Deutschland und steigenden Blackout-Gefahren, auf die er derzeit keine energiepolitische Antwort sehe. Hier zwei Zitate aus dem lesenswerten Interview:

Wenn der Anteil von Solar und Wind aber deutlich über 40, 50 oder 60 Prozent steigt, wird es ohne eine solide Rückendeckung durch fossile Reservekraftwerke nicht mehr gehen. Das hat man kürzlich in Großbritannien gesehen. Der große Blackout im August vergangenen Jahres geschah an einem Tag, an dem fast 65 Prozent Windenergie im System waren.“

Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten drei Jahren eine Lücke von mehr als sieben Gigawatt an sicherer Erzeugungskapazität in Deutschland haben können, um die Spitzenlast zu decken. Es wird also die Kapazität von mindestens sieben Großkraftwerken fehlen. Ich halte das für bedenklich.“

4.7.1 … und ihre wahrscheinlichen Folgen

Womit müssen wir als Verbraucher von Elektroenergie in Deutschland angesichts der vorstehend beschriebenen defizitären Entwicklungen rechnen? Natürlich mit weiter steigenden Strompreisen. Doch als weitere Folge werden Häufigkeit und Dauer der Zeitintervalle zunehmen, in denen Elektroenergie nicht mehr dem Bedarf entsprechend bereitgestellt werden kann. Damit werden Zwangsabschaltungen (die aktuell euphemistisch mit dem Wort „Spitzenglättung“ umschrieben werden) unumgänglich. Industrielle Großverbraucher trifft dieses Los schon seit einiger Zeit. Im Jahr 2018 musste die deutsche Aluminiumindustrie 78 Abschaltungen erdulden. Mit dem wachsenden Defizit der deutschen Stromproduktion wird auch die Häufigkeit solcher kontrollierten Lastabwürfe anwachsen. Zweifellos wird man so lange wie möglich versuchen, sie auf die Industrie zu beschränken. Doch in Verbindung mit den welthöchsten Strompreisen und mit einer CO2-Steuer, die in Deutschland bis 2030 auf 180 Euro pro Tonne ansteigt, bedeutet dies eine sehr ernsthafte Gefährdung von Arbeitsplätzen. Deshalb werden die Netzbetreiber immer wieder unter dem politischen Druck stehen, das Netz an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit zu fahren, um eigentlich gebotene kontrollierte Abschaltungen zu vermeiden. Dass eine derartige Fahrweise das Risiko eines Blackouts signifikant erhöht, bedarf keiner näheren Erläuterung.

Nach der aktuellen Vorstellung der Bundesregierung sollen bis 2030 auf deutschen Straßen zehn Millionen Elektro-Pkw und 500.000 Elektro-Nutzfahrzeuge unterwegs sein, die dann Strom aus 300.000 Ladepunkten ziehen /21/. Es lässt sich abschätzen, dass für diese Fahrzeuge jährlich zusätzliche Elektroenergie von rund 40 Milliarden Kilowattstunden zu erzeugen und im Netz bis zu den Ladestationen fortzuleiten ist. Das entspricht dem Energieverbrauch von fast 20 Millionen Zwei-Personenhaushalten – keine Kleinigkeit. Sollte sich dieser Traum der Regierung erfüllen, geriete er zum Albtraum für das Netz.

Die Batterieautos in gigantischer Zahl sollen übrigens nicht nur der Fortbewegung von Menschen und dem Transport von Gütern dienen; nebenbei sind sie auch für eine Stabilisierung des Stromnetzes vorgesehen: „Werden Elektroautos gerade nicht genutzt und sind an das Stromnetz angeschlossen, können ihre Batterien zukünftig als Puffer dienen und damit die Stabilität des Stromnetzes unterstützen/22/. Wann schließt wohl der Besitzer eines Batterieautos sein Fahrzeug an das Stromnetz an? Die richtige Antwort auf diese Frage lautet: Wenn es geladen werden muss. Damit wird das Auto aber über den Ladestecker zur „flexibel zuschaltbaren Last“, der ein Bilanzkreisverantwortlicher des Stromnetzes nach eigener Entscheidung die noch vorhandene Ladung auch wieder entziehen kann. Dass der Besitzer einer solchen Form der Fremdnutzung seines Fahrzeugs freiwillig zustimmt, ist schwer vorstellbar. Zudem muss er ja auch noch eine signifikante Verringerung der Lebensdauer der Batterie hinnehmen, die nur eine begrenzte Zahl von Ladezyklen verträgt. Doch diese Vorstellung von der Zukunft unserer Mobilität soll eine tragende Säule der Energiewende werden. An ihrer Abwegigkeit kann allerdings auch die hochtrabende Bezeichnung „Sektorenkopplung“ nichts ändern.

4.8 Abnahme der Schwarzstartfähigkeit

Unter Schwarzstartfähigkeit versteht man die Fähigkeit eines Erzeugers von Elektroenergie, unabhängig vom Stromnetz aus dem abgeschalteten Zustand hochzufahren. Die Schwarzstartfähigkeit von Stromerzeugern im Netz beeinflusst nicht die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Blackouts; stattdessen ist sie von entscheidender Bedeutung für seine Dauer. Schwarzstartfähig sind:

Pumpspeicherkraftwerke

– Laufwasserkraftwerke

– Gaskraftwerke, die dabei allerdings einen Batteriespeicher oder ein großes Notstromaggregat benötigen.

Kern- und Kohlekraftwerke können noch einige Stunden nach dem Netzausfall die für ihren Betrieb erforderliche Eigenenergie produzieren; danach brauchen sie zum Wiederanfahren Fremdleistung. Die schwarzstartfähigen Energieerzeuger sind die Lebensversicherung des Stromnetzes; ohne sie könnte seine Funktion nach einem Blackout nicht wieder aufgebaut werden. Für einen solchen Wiederaufbau gibt es Pläne. Zunächst werden praktisch alle Trennschalter im Netz auf „Aus“ gestellt. Dann sollen in einem ersten Schritt die autarken Schwarzstarter durch sogenannte Impulsproduktion thermische Großkraftwerke hochfahren, damit diese ihre normale Stromproduktion wieder aufnehmen. Mit ihnen erfolgt der schrittweise Aufbau von Teilnetzen, welche dann nach einer Synchronisierung miteinander verbunden werden können. Wie kompliziert der gesamte Prozess bis zur völligen Wiederherstellung des Netzes ist, können Interessierte in dem Artikel von F. Prillwitz und M. Krüger Netzwiederaufbau nach Großstörungen“ /23/ nachlesen.

Doch was ist, wenn die Forderungen von Fridays For Future erfüllt werden und es keine thermischen Großkraftwerke mehr gibt? Windräder und Solaranlagen sind nicht schwarzstartfähig. Dann sind die bisherigen Pläne Makulatur, und es ist fraglich, ob das Netz – selbst mit gigantischem Zeitaufwand – im Falle eines Blackouts überhaupt wieder aufgebaut werden kann. Gelegentlich werden von den Verfechtern der Energiewende Batteriespeicher als möglicher Ausweg aus der Misere genannt /24/, doch der damit verbundene Aufwand dürfte kaum zu bewältigen sein.

4.9 Mangelnde Sachkunde der Politik

Vor etwas mehr als einem Jahrhundert gab es in Deutschland schon einmal eine Energiewende; auch sie war mit einem Strukturwandel der Wirtschaft verbunden. Im Deutschen Kaiserreich existierten 1895 nach regierungsamtlicher Zählung 18.362 betriebene Windmühlen; 1907 war ihre Zahl bereits auf 8.170 gesunken. Ursächlich für dieses Windmühlensterben war das Aufkommen des Elektromotors, für den Strom zur Verfügung stand, der aus Kohle gewonnen wurde. Mit dieser neuen Technik galt für einen Kontrakt über das Mahlen von Getreide auf einmal nicht mehr der Vorbehalt: „Wenn der Wind weht“. Außerdem stand nun ein Vielfaches der früheren Antriebsleistung von bestenfalls 10 Kilowatt zur Verfügung. Und man benötigte für den Mahlprozess keine windgünstigen Standorte mehr auf Hügeln mit schlechter Zuwegung; große Mühlen in verkehrsgünstiger Lage übernahmen diese Aufgabe zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten. Das Brot beim Bäcker wurde billiger.

Diese schon fast vergessene Energiewende erfolgte nicht auf kaiserliche Anordnung. Als alleinige Triebkraft reichte die erhebliche Steigerung der Effizienz einer Wertschöpfungskette aus. Man hatte sie erreicht, indem man sich von einem stochastisch schwankenden Energieträger mit geringer Energiedichte verabschiedete und stattdessen auf eine stets verfügbare Energiequelle mit unvergleichlich höherer Energiedichte setzte. Die Folge dieser dezentral von vielen Menschen getroffenen Entscheidung war ein Wohlstandswachstum der gesamten Gesellschaft, von dem wir heute noch zehren.

Die heutige Energiewende ist die Umkehrung des damaligen Prozesses: Wir verabschieden uns von gesicherten Energieträgern mit hoher Energiedichte und setzen wieder auf schwankende Energien, die über riesige Flächen eingesammelt werden müssen. Als Triebkraft wirkt dabei nicht die Steigerung von Effizienz und Wohlstand, sondern ausschließlich die Politik. Nur aufgrund der zu bezweifelnden Behauptung, damit könne das Klima gerettet werden, hat sie ein „Große Transformation/25/ genanntes Gesellschaftsexperiment mit dramatischen Auswirkungen auf fast alle Bereiche von Wirtschaft und Technik angeordnet. So ist beispielsweise das Ende des Verbrennungsmotors kein normaler „Strukturwandel“ – es wurde durch die willkürliche Vorschrift angeordnet, dass er nur noch 59,4 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen darf (ab 2030), was schlicht unmöglich ist. Besonders betroffen ist allerdings unser Stromnetz wegen der Gefahr eines Blackouts. Weil bei der Großen Transformation spontan wirkende Triebkräfte durch politische Entscheidungen ersetzt werden, ist leicht einzusehen, dass der Qualifikation politischer Entscheidungsträger eine herausgehobene Bedeutung zukommt. Vor allem sollte sie bei Politiker*innen der Partei DIE GRÜNEN zweifelsfrei vorhanden sein, denn sie treiben die vorbeschriebene Entwicklung direkt und indirekt maßgeblich voran. Mit Widerspruch seitens der Industrie müssen sie übrigens kaum noch rechnen, denn deren Repräsentanten haben sich dem politisch-medialen Druck bereits gebeugt. So ließ Uniper-Vorstandschef Schierenbeck in dem unter Punkt 4.7 erwähnten Interview /20/ den bemerkenswerten Satz fallen: „Es geht vor allem um Haltung.“

Wie sieht es nun mit Sachkenntnis gerade bei grünen Spitzenpolitiker*innen aus?

Die Parteivorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, gab im Januar 2018 dem Deutschlandfunk ein bemerkenswertes Interview, in dem sie behauptete, dass Netz wäre ein Energiespeicher.

Es ist dem Autor nicht bekannt, dass sich Frau Baerbock inzwischen von diesr und von ähnlichen Aussagen, zu deren Diskussion sie „keine wirkliche Lust hat, mir gerade mit den politischen Akteuren, die das besser wissen, zu sagen, das kann nicht funktionieren.“ distanziert hätte.

Aber Frau Baerbock steht mit ihren Wissenslücken und realitätsfernen Vorstellungen nicht allein. Cem Özdemir verwechselte in seinem „Gigabyte“-Interview zur Stromproduktion aus dem Jahre 2011 nicht nur die Maßeinheiten Gigawatt für Leistung und Gigabyte für Datenmenge; er postulierte auch einen völlig falschen Zahlenwert von 140 „Gigabyte“, die in Deutschland an Leistung erzeugt werden könnten. Und bei der „Kugel Eis“, die der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin als monatliche Kosten der Energiewende für Haushalte prophezeite, hatte er sich ungefähr um den Faktor 100 geirrt.

Doch naturwissenschaftlich-technische Unwissenheit und haarsträubende Fehlprognosen sind keine exklusive Domäne der Grünen. Nachdem das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2020 auf deutschen Straßen eine Million Batterieautos rollen zu lassen, mit einer derzeitigen Stückzahl von 83.000 verfehlt wurde, will Verkehrsminister Scheuer (CSU) ihre Zahl bis 2030 auf 10 Millionen zzgl. einer halben Million batteriegetriebener Nutzfahrzeuge steigern (s. auch Punkt 4.7.1). Allein die Schaffung der dafür erforderlichen Ladestruktur ist eine Generationenaufgabe. Wer soll solche Phantastereien noch ernst nehmen?

Doch welcher Grad von Unwissenheit bei Politiker*innen, die in Regierungsverantwortung stehen oder eine solche anstreben, ist noch tolerabel? In Anbetracht des menschlichen Leids und der gigantischen materiellen Verluste, die ein langdauernder und großflächiger Stromausfall mit sich bringen würde, müssen der Toleranz Grenzen gesetzt werden. Und so ist es wohl weniger riskant, ahnungslosen Politiker*innen ein Verteidigungsministerium anzuvertrauen als die Verantwortung über unser Stromnetz. Zumindest, solange Deutschland nicht auf die Idee kommt, Krieg zu führen.

<Folge 5 kommt demnächst> Teil 1 steht hier, Teil 2 hier, Teil 3 hier

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Hinweis: Das PDF mit dem vollständigen Inhalt ist beigefügt. Es kann aber auch beim Kaleidoscriptum-Verlag berstellt werden (www.kaleidoscriptum-verlag.de)

blackout




Mit der Übernahme der Energiepolitik durch Sozialisten werden die Energiepreise drastisch steigen!

Uns wird gesagt, dass große Änderungen in unserer Energiepolitik notwendig sind, um von Kohlenstoff-basierten fossilen Brennstoffen zu Wind und Sonne überzugehen, um den Planeten vor der Kohlenstoff-Verschmutzung und den daraus resultierenden katastrophalen Klimaveränderungen zu retten. Man sagt uns, dass grüne Energie uns Geld sparen wird, weil Sonne und Wind kostenlos sind, und dass das Entfernen von Kohlendioxid aus der Luft Leben retten wird. Jede dieser Behauptungen ist durch Beispiele aus der realen Welt leicht zu widerlegen. Die Wissenschaft dahinter ist absolut fehlerhaft, und die Maßnahmen führen zu genau den gegenteiligen, kostspieligen und sogar gefährlichen Ergebnissen.

Was ignoriert wird, ist der Mangel an globalen Daten, liegen doch Daten hauptsächlich nur aus den USA und Europa sowie Teilen Australiens vor. Über den Ozeanen gibt es nur sehr wenige Daten, obwohl sie 71% der Erdoberfläche bedecken.

Bei den ersten Versuchen, globale Trends zu bewerten, wurde erkannt, dass die Datenlage ein Problem darstellt, und die Analyse beschränkte sich auf die Landgebiete der nördlichen Hemisphäre. Sie zeigte starke Erwärmungs- und dann Abkühlungstrends von den 1880er bis zu den 1970er Jahren.


Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm die Anzahl der Stationen zu.

Man erkennt im US-Datensatz mit der höchsten Dichte und der am weitesten zurück reichenden Reihe, dass sich die Temperaturen mit CO2 nur in 40% der Zeit in die gleiche Richtung verändert haben.



In den 1980er Jahren begannen Satelliten, die Oberflächentemperaturen der Ozeane zu messen, wenn es die Wolken zuließen, und später, nach 2000, lieferte ein Netzwerk globaler Bojen genaue Ozeantemperaturen in Echtzeit. Es war das erste Mal, dass wir eine echte globale Abdeckung beanspruchen konnten, aber es entwickelten sich andere Probleme. Modelle wurden integriert, und wenn man unterschiedliche Daten mit Modellen kombiniert, kommt häufig Unsinniges heraus. Wir haben die globalen Datenprobleme hier und vor langer Zeit hier diskutiert.

Eine genaue, begutachtete Analyse hier konnte nicht feststellen, dass die stetig steigenden atmosphärischen CO2-Konzentrationen eine statistisch signifikante Auswirkung auf eine der 13 analysierten entscheidenden Temperatur-Zeitreihen hatten.

Niemand bezweifelt, dass sich das Klima in multidekadischen und noch längeren Zyklen ändert, die mit der Sonne und den Ozeanen zusammenhängen und von denselben gesteuert werden. Was die Behauptungen betrifft, dass die Wetterextreme mit der Erwärmung der Erde zunehmen, so können sie leicht mit realen Daten und natürlichen Faktoren widerlegt werden, wie wir es hier getan haben.

Eine der größten Bedrohungen für die Wirtschaft unseres Landes werden die in die Höhe schießenden Energiekosten und dadurch der weitere Verlust von Arbeitsplätzen sein, wobei die Wirtschaft bereits von Schließungen und COVID und radikalen Unruhen im Zusammenhang mit dem Scheitern kleiner Unternehmen taumelt. In diesem Land sind die Vorboten davon in den Staaten mit frühen grünen Energieverpflichtungen und Kohlenstoffreduktion oder versteckten Steuern. Kalifornien ist das bekannteste Beispiel, aber der Nordosten (rot in der Tabelle) mit der Regional Greenhouse Gas Initiative RGGI weist die mit Abstand höchsten Strompreise auf.

[Hervorhebung vom Übersetzer]


Weltweit sind die durchschnittlichen Strompreise unserer Bundestaaten am niedrigsten. In den grünen Staaten mit starken Investitionen in „grün“ liegen sie jedoch bis zu 5 mal höher. Bundesstaaten mit einem hohen Anteil Erneuerbarer sind von Stromausfällen und Blackouts betroffen (Kalifornien führt die Staaten an, da Blackouts während der Bedrohung durch Flächenbrände implementiert werden). Global gesehen sind Blackouts und Stromausfälle üblich, da Wind und Sonne nicht zuverlässig sind. Die hohen Stromkosten treiben die Industrie in Länder wie China und Indien, wo die Kosten niedrig sind, weil dort zur Energieerzeugung zuverlässige und billige Kohle verwendet wird.


Der Ökonom Gabriel Calzada, Professor der Ökonomie an der King Juan Carlos University in Spanien, schätzte 2010, dass jeder geschaffene grüne Arbeitsplatz Spanien 774.000 Dollar an Subventionen kostete. Dies führte jedoch zu einem Verlust von 2,2 realen Arbeitsplätzen. Nur 1 von 10 grünen Arbeitsplätzen war dauerhaft. Die Industrie verließ Spanien und die Arbeitslosigkeit stieg auf 27,5 %. In Italien gingen 3,4 reale Arbeitsplätze verloren.

Die Energiekosten beschränken sich nicht auf Strom, da die Abschaffung fossiler Brennstoffe zu einem erzwungenen Übergang zu Elektroautos führen würde, was die Nachfrage nach Strom weiter erhöht. Obama ließ die Benzinpreise auf 5 Dollar [pro Gallone ≈ 4 Liter] steigen und prophezeite, dass innerhalb von 2 Jahren jeder ein Elektroauto fahren würde, da seine Regierung 8 Dollar [pro Gallone] Benzin vorhersagte. Stattdessen – dank Fracking und dann mit der durch COVID erzwungenen Arbeit von zu Hause aus sanken die Benzinpreise auf 2 Dollar oder niedriger während Trumps Amtszeit, als wir endlich echte Energieunabhängigkeit erreicht hatten.


Viele „grüne“ Länder waren gezwungen, die Umstellung auf „grün“ zu verlangsamen oder sogar zu stoppen und Kohlekraftwerke zu bauen, um Energie zu liefern, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht.


Wenn der Strom ausfällt, sind die Menschen der Gefahr durch Winterkälte ausgesetzt. Die Gefahr, die mit der Falschbehauptung „Hitze tötet“ verbunden ist, besteht darin, dass kaltes Wetter 20 mal so viele Menschen tötet wie heißes Wetter. Dies ergab eine internationale Studie, die über 74 Millionen Todesfälle an 384 Orten in 13 Ländern analysierte. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Lancet veröffentlicht. Viele Haushalte sollen sich in „Energiearmut“ befinden (25% Großbritannien, 15% Deutschland). Ältere Menschen sind gezwungen, „zwischen Heizung und Essen zu wählen“, während sie in ihren Mänteln und Pullovern in ihrer Wohnung sitzen.


In Kanada, den USA und in UK ist die Wintersterblichkeit.


Völlig eindeutig ist, dass die am meisten geschädigten Menschen diejenigen sind, die sich das am wenigsten leisten können. Haushalte mit einem Einkommen unter 20.000 Dollar pro Jahr geben über 40% ihres Einkommens für Energie aus.

„Den Armen helfen heißt Energie billiger machen. – Die Armen schädigen heißt Energie teurer machen“

Das Global Energy Institute der Handelskammer kommt zu dem Schluss, dass „ein Verbot von Fracking in den USA – einfach gesagt – katastrophal für unsere Wirtschaft wäre.

Unsere Analyse zeigt, dass falls ein solches Verbot im Jahr 2021 verhängt werden würde, bis zum Jahr 2025 19 Millionen Arbeitsplätze vernichtet und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA um 7,1 Billionen Dollar reduziert werden würde. Der Verlust von Arbeitsplätzen in den großen Energie erzeugenden Staaten wäre unmittelbar und schwerwiegend; allein in Texas würden mehr als drei Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. Die Steuereinnahmen auf lokaler, bundesstaatlicher und föderaler Ebene würden um insgesamt fast 1,9 Billionen Dollar sinken, da das Verbot eine wichtige Finanzierungsquelle für Schulen, Rettungsdienste, Infrastruktur und andere wichtige öffentliche Dienste abschneidet.

Auch die Energiepreise würden bei einem Fracking-Verbot in die Höhe schießen. Die Erdgaspreise würden um 324 Prozent in die Höhe schnellen, wodurch sich die Energierechnungen der Haushalte mehr als vervierfachen würden. Bis 2025 würden Autofahrer an der Zapfsäule doppelt so viel bezahlen (5 Dollar pro Gallone +).“

In den letzten Jahren hat [das Einkommen eines] Durchschnittshaushaltes dank niedriger Steuern, rekordverdächtig niedriger Arbeitslosigkeit und billiger Energie im Schnitt um 4500 Dollar pro Jahr und Familie zugelegt. Jetzt werden die Kosten aufgrund von politisch bedingten Erhöhungen für Strom, Heizstoffe und Benzin drastisch steigen – Familien werden bis 2024 Verluste von bis zu 10.000 Dollar pro Jahr erleiden. Die Arbeit von zu Hause aus würde dies für die unmittelbare Zukunft etwas begrenzen, aber es ist klar, dass der erzwungene Wechsel zu grüner Energie mit einem enormen Preis verbunden ist. Das gilt selbst noch vor Berücksichtigung der enormen Materialkosten für den Bau von Turbinen und Solarparks. Es wurde sogar von einem Biden-Beauftragten vorgeschlagen, dass wir die Wind- und Solaranlagen in den wunderschönen Nationalparks des Landes errichten.

Ich habe einflussreiche Freunde und Führungskräfte in vielen Ländern auf fünf Kontinenten, in denen die Grünen gewütet haben. Sie haben unser Land beneidet und gehofft, dass ihre Länder unseren Vorteil sehen und unseren Ansatz übernehmen würden. Sie sind schockiert, dass unser Land nicht erkannt hat, wie gut wir es haben. Ein Freund schrieb auf einer anderen Seite: „… Wir stehen am Rande des Abgrunds. Ein Biden-Regime wird das Ende der Freiheit sein. Europa und Kanada sind bereits weit auf dem „Weg der Armut nach Venezuela“ voran gekommen. Falls Amerika fällt, wird es nirgendwo mehr etwas geben, wohin man fliehen kann.“

Link: http://icecap.us/index.php/go/joes-blog vom 19. Januar 2021
Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Woher kommt der Strom? Zwangs-Ladepausen für Elektroautos

(Abbildung, bitte anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und MEHR.)

1. Woche 2021

Daß solche Überlegungen bereits lange in den Köpfen der Energiewender herumspuken, wurde in dieser Kolumne bereits häufig unter dem Stichwort „Stromzuteilung“ angedeutet. Dass auch Wärmepumpen, die Heizungen von Morgen, darunter fallen wundert ebenfalls nicht. Es ist besser, wenn die Bürger im Kalten sitzen, der großflächige Blackout aber vermieden wird. Das wäre der Energiewende-Gau. Das Ganze nennt sich Güterabwägung.

Wetterlagen, wie in der ersten Woche des neuen Jahres 2021, sind bestens geeignet, die Notwendigkeit von gewollten Stromabschaltungen, sogenannten „Brownout“ darzustellen. Nur mal angenommen, der Strom aus Kernkraft plus Strom aus Stein- und Braunkohle wäre heute nicht verfügbar: Die deutsche Stromversorgung hinge am Fliegenfänger (Abbildung 1, die unteren drei Horizontalbalken fallen weg.). 35 GW würden diese Woche in den meisten Tagesstunden fehlen. 35 GW von 73 GW in der Spitze. Selbstverständlich kommen jetzt die Rechenkünstler der Energiewende, die vom Speichern, Importen und Gaskraftwerken fabulieren. Nein, die realistische Folgerung werden Stromabschaltungen, Stromzuteilungen sein. Geprobt wird bereits im Bereich Corona. Grundrechte für Geimpfte wurden von Minister Heiko Maas ins Spiel gebracht (Abbildung 2). Strom zuerst für staatskonforme, systemrelevante Bürger könnte, wird die Zukunft der Stromversorgung in Deutschland sein.

Es war eine fast viertägige Dunkelflaute (Abbildung 3), die das Stromjahr 2021 eröffnete. Solarstrom ging gegen Null (unter 1% an der Gesamtstromversorgung). Windstrom trug an allen sieben Tagen! der ersten Woche ebenfalls nur weit unter Durchschnitt zur Stromversorgung Deutschlands bei. Nur Biomasse und Laufwasserkraftwerke erzeugten verlässlich um die 10% des benötigten Stroms. Würden diese herkömmlichen Technologien nicht zu den Erneuerbaren gezählt, sähe es noch viel schlechter in Sachen Energiewende aus.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart spiegeln die erste Woche im Überblick (Abbildung 4). Die konventionelle Stromerzeugung wird detaillierter dargestellt. Der im Chart dunkelgelbe Balken mit der Summe „Erneuerbare“, der rote Balken mit der Summe „Konventionelle“, diese Balken sind jeweils schwarz umrandet, so dass der Vergleich leichter in´ s Auge fällt.

Die Strompreise (Abbildung 5) waren dank der fast immer passenden, guten Nachführung der konventionellen Stromerzeugung für Deutschland meistens (sehr) auskömmlich. Wenn mal etwas Strom fehlte: Deutschland zahlte satte Preise! Wie fast immer in diesen Fällen. Insgesamt aber war der Ertrag in der ersten Woche für Deutschlands konventionelle Stromerzeuger gut. Das – es muss einfach noch mal gesagt werden – vor allem daran lag, dass die regenerative Stromerzeugung mittels Wind- und Solarenergie schwach und wenig volatil war. So wird das Nachführen erheblich einfacher. Die im Markt befindliche Strommenge ´passt`. Der Überschuss kann zu guten Preisen veräußert werden.

Abbildung 6 zeigt genau, wann Deutschland Strom per Saldo importieren musste. Es war in der Tat nur sehr wenig. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass nach Wegfall der Stromerzeugung des Kohlekraftwerks Moorburg und anderen Steinkohlekraftwerken praktisch jede Stunde der Woche (Kohle-) Strom aus Polen (schwarze Balken) importiert wird. Besteht da womöglich ein Zusammenhang? Ich behaupte, dass das genauso ist. Wundern wir uns? Nein, natürlich nicht. Deutschland schaltet ab, Deutschland importiert den regional fehlenden Strom aus großen Kohle- und Kernwerken. Deutschland ist Energiewendeland mit Vorbildcharakter für die Welt. Ironie aus!

Der Vollständigkeit halber, die Charts mit dem Ex-, Import der 1. Woche (Abbildung 7). Selbstverständlich darf die angenommene Verdoppelung von Wind- und Solarstrom nicht fehlen (Abbildung 8). An einem Tag der ersten Woche hätte diese angenommene Verdoppelung ausgereicht den Strombedarf Deutschland mit 0,25 TWh Überschuss zu decken. An den anderen Tagen hätte Strom hinzuerzeugt werden müssen. Womöglich in Polen, in Frankreich? Nein, natürlich aus Wasserstoff, oder? In diesem Zusammenhang der Hinweis auf die Webseite stromdaten.info, die diesen Monat freigeschaltet wird und vielfältige Simulationen in Sachen „Wasserstoffspeicher“ ermöglicht. Was die bayerischen Landtagsgrünen in Sachen Wasserstoff denken, hat Peter Hager aus Lauf, Frankenland dankenswerterweise untersucht (Abbildung 9).

Die Tagesanalysen

Montag, 4.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,09 Prozent, davon Windstrom 26,49 Prozent, Solarstrom 0,66 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,93 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der erste Tag der Woche zeichnet sich durch eine außerordentliche Gleichmäßigkeit der regenerativen Stromerzeugung aus. Das macht es den konventionellen Stromerzeugern relativ einfach den fehlenden Strom hinzu zu produzieren. Den ausgleichenden Part in der Feinabstimmung übernehmen immer die Pumpspeicherkraftwerke. Der Preis, der von Deutschland zwischen 7:00 Uhr bis 19:00 erzielt wird, liegt immer über 50€/MWh. In der Vorabendzeit sogar über 60€/MWh. Das ist zufriedenstellend. Diese Nachbarn kaufen, verkaufen den Strom. Deutschland muss Strom zukaufen. Wohl um regionalen Bedarf zu decken. Hauptsächlich von Dänemark, von Polen, von Schweden. Der dänische Strom ist sehr oft nur „durchgeleiteter“ aus Norwegen Schweden. Mehr dazu nach den Tagesanalysen.

Dienstag, 5.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,96 Prozentdavon Windstrom 23,90 Prozent, Solarstrom 0,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag ist ebenfalls ein ruhiger Tag für die konventionellen Stromerzeuger. Ein Viertel des benötigten Stroms wird gleichmäßig über den Tag verteilt regenerativ erzeugt. Den Rest machen die Konventionellen.  Der Preisverlauf ähnelt dem gestern. Deutschland macht gute Geschäfte. Polen verkauft den ganzen Tag Strom an Deutschland. Die Schweiz, Österreich machen kleine, aber feine Preisdifferenzgeschäfte.

Mittwoch, 6.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 26,35 Prozentdavon Windstrom 15,54 Prozent, Solarstrom 0,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der erste Tag der fast 4-tägigen Dunkelflaute, in der Wind- und Solarstrom an einem Tag weniger als 17%, an 3 Tagen sogar weniger als 11% des Stroms auf die Bedarfs-Waage bringen. Die Konventionellen haben keine Probleme nachzuführen. Lediglich kurz nach Mittag wird es knapp. Es entsteht aber keine Lücke, so dass den ganzen Tag gute Geschäfte getätigt werden. Auch heute ist Polen dabei. Es verkauft seinen Strom teuer an Deutschland. Es dürfte wohl Kohlestrom sein. Das trübt den Tag ein wenig, oder? Die cleveren Schweizer, die ausgefuchsten Österreicher machen gute Preisdifferenzgeschäfte. Glücklich ist das Land, was naturbedingt viel Strom-Speicher hat.

Donnerstag, 7.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 20,81 Prozent, davon Windstrom 10,07 Prozent, Solarstrom 0,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der zweite Tag der Dunkelflaute hat in der Nachführung durch die Konventionellen einen kleinen Schönheitsfehler. Von 15:00 bis 17:00 Uhr reicht der Pumpspeicherstrom nicht. Eine, gleichwohl teure Stromlücke entsteht. Wer profitiert?

Freitag, 8.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 19,87 Prozent, davon Windstrom 8,61 Prozent, Solarstrom 0,66 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,6o Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Still ruht die See. Auch an Land weht kaum Wind. Sonnenstrom: Fehlanzeige. Die Konventionellen erzeugen Strom auf Kante. Meist reicht es. Einige Stunden aber nicht. Die Lücke wird mit Preisen um die 96€/MWh geschlossen. Diese Nachbarn kaufen/verkaufen Strom. Preisdifferenzen nutzt Österreich aus.

Samstag, 9.1.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 17,91 Prozent, davon Windstrom 5,22 Prozent, Sonnenstrom 1,49 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,19 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Wochenende. Wenig Bedarf macht wieder ein gutes Nachführen zur praktisch nicht vorhandenen Stromerzeugung mittels Wind- und Solarenergie möglich. Die konventionellen Stromerzeuger müssen ihre Möglichkeiten nicht komplett ausreizen. Es reicht den ganzen Tag. Deutschland verdient per Saldo durchgängig gutes Geld. Mit diesen Nachbarn wird gehandelt. Gutes Geld, wie an allen Tagen der Woche.

Sonntag, 10.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,34 Prozent, davon Windstrom 17,91 Prozent, Sonnenstrom 2,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,19 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Dunkelflaute neigt sich dem Ende zu. Die Konventionellen wissen bereits, dass es nächste Woche mit Wind- und Solarstrom bergauf gehen wird. Am heutigen Sonntag wird der Anfang gemacht. Die Strompreise, die von Deutschland erzielt werden, sind auskömmlich. Es war eine gute Woche für die konventionellen Stromerzeuger. Wer kauft, wer verkauft Strom?

Strom-Import aus Dänemark, so schreibt unser Leser Dipl.-Ing. Jørgen Sørensen, Däne, wohnhaft in Flensburg, hat fast ausschließlich seinen Ursprung in Norwegen*. Die dänischen Kraftwerke sind überwiegend KWK-Anlagen, die vielfach mit Stroh und Holzhackschnitzel betrieben werden und kaum zu konkurrenzfähigen Preisen den Strom in Richtung Deutschland vermarkten könnten.

Dass der Strom den Dänemark selbst benötigt oder exportiert, überwiegend aus norwegischer Wasserkraft oder schwedischer Kernkraft kommt, kann man auch am momentanen CO2 -Ausstoß ablesen, der heute Morgen nur 74g/kWh betrug.

Interessant ist auch, dass Dänemark bei hohem Windaufkommen regelmäßig Strom aus Deutschland bezieht, obwohl man selbst einen Windüberschuss hat. Das kann daran liegen, dass der Strom weiter in Richtung Norwegen geleitet wird, die so Wasser sparen, aber auch daran, dass niedrige Strompreise es wirtschaftlich erscheinen lassen dänische WKA abzuschalten, wenn der Strom z.B. mit negativen Preisen bezogen werden kann.

Beim Blick auf die Karte heute Morgen war zu sehen, dass Schleswig-Holstein an Dänemark liefert, während Mecklenburg-Vorpommern aus Dänemark bezog. Da fragt man sich, warum der Strom nicht innerdeutsch verteilt wird, ohne den Zwischenhandel über Dänemark. Netztechnisch ist das nicht zu erklären.

Interessant wird die nächste Zeit, nachdem Nord-Link in Betrieb gegangen ist. Nun kann Deutschland Strom direkt aus Norwegen beziehen/liefern und sich die Durchleitungskosten durch Dänemark sparen. Leider kann man die Belastung dieser Leitung nicht einsehen.

*Die Originalseite mit aktuellen Daten: ernerginet.dk aufrufen und runterscrollen.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier. Übersicht zu allen Artikeln bei der Achse hier.

 




Deutschlands wacklige Stromversorgung

Dieser Trend setzt sich dramatisch fort – augenfällig in der kalten Jahreszeit.

Jedes Jahr im Winter ein ähnliches Bild: Ohne Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken säßen wir im Dunkeln. Die Energiemengen, die Windräder und Photovoltaikanlagen liefern, reichen bei weitem nicht aus, sie gehen sogar an vielen Tagen gegen null. Beispiel 9. Januar, 18:00 Uhr. Deutschland verbrauchte knapp 65 Gigawatt (GW), dazu trug der Wind gerade einmal 1,6 GW an Leistung bei. Nicht verwunderlich, daß die Photovoltaikanlagen vollends dunkel blieben.

Stromerzeugung und -verbrauch vom 6. bis zum 13. Januar Grafik: Agora Energiewende

Und das war kein Einzelfall: In den vergangenen Wochen sah das Bild nicht viel besser aus. Ohne die gewaltigen Stromlieferungen von Kohle und Kernkraft wäre es im Dezember mit der knusprig gebratenen Weihnachtsgans im Backofen nichts geworden. Die Sonne lieferte erwartbar wenig, an den dünnen gelben Flächen auf der Grafik nicht zu übersehen. Die blauen darunter repräsentieren die Energiemengen aus Wasserkraft – sie reichen bei weitem nicht; ganz zu schweigen von der geringen Leistung der Kraftwerke, die mit Biomasse betrieben werden, wie man an dem dunkelgrünen Streifen am unteren Rand erkennen kann. Erschreckend dünn, vergleicht man das Resultat mit den gewaltigen Flächen, auf denen Mais für Biogasanlagen angebaut werden.

Stromerzeugung und -verbrauch von November bis Januar Grafik: Agora Energiewende

„Erneuerbare“ Energien sind privilegiert die Kosten hoch

Gerade veröffentlichte die Bundesnetzagentur die Bilanz von Stromerzeugung und Stromhandel des vergangenen Jahres. Die dramatischen wirtschaftlichen Folgen aufgrund der „Lockdowns“ schlugen sich auch im reduzierten Stromverbrauch nieder. Der sank um 3,2 Prozent auf 474,9 Terawattstunden (TWh). Der sogenannte regenerativ erzeugte Strom lieferte mit 49,3 Prozent fast die Hälfte der Netzlast, im Vorjahr waren es 46,1 Prozent.

Wenn insgesamt weniger Strom erzeugt wird, steigt der Anteil des Stroms der sogenannten „Erneuerbaren“. Die sind aufgrund des EEG-Gesetzes privilegiert, deren Strom muß zuerst abgenommen werden, im Zweifel müssen Kohle- und Kernkraftwerke heruntergefahren werden.

Das ist vor allem eins: extrem teuer, weil große Kraftwerke unproduktiv in der Landschaft stehen. Gegen ein vollständiges Abschalten sträubt sich die Bundesnetzagentur. Dort sitzen noch einige Experten, die wissen: Ohne Kohle und Kernkraft geht es nicht, sie erklären diese Kraftwerke für systemrelevant. Deren Stillstand wird vom Stromverbraucher bezahlt.

Der Stromverbrauch steigt mit zunehmender Technisierung

Bis vor zehn Jahren noch – in Zeiten eines gedeihenden Industrielandes Deutschland – lag der Stromverbrauch mit bis zu 541 TWh deutlich höher. Doch bekanntlich hatte sich die Bundesregierung im Energiekonzept aus dem Jahre 2010 das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch zu senken. Die Folgen für ein Industrieland kann sich jeder leicht selbst ausmalen, wenn man weiß, daß mit steigender Zivilisation immer auch der Energieverbrauch ansteigt.

„Der tägliche Energiebedarf eines Erwachsenen hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte laufend erhöht. Er betrug um die 8 kWh bei Jägern und Sammlern der Steinzeit, 30 kWh im Mittelalter und ist auf über 300 kWh in modernen Industriegesellschaften angestiegen.“ So beschreibt diese Entwicklung Physiker Horst-Joachim Lüdecke in seinem Buch „Energie und Klima« die Zusammenhänge“.

Wenn man Grünen-Fraktionschef ist und Anton Hofreiter heißt, kann man vom Erfolg der Energiewende und vom Stromexportland Deutschland reden. Oder man redet von einem Exportüberschuß in Höhe von 60 Milliarden kWh wie ein Felix Matthes, Energieexperte beim Öko-Institut in Berlin, das vor drei Jahren getan hat: „Wir erreichen in diesem Jahr einen Exportüberschuss von 60 Milliarden Kilowattstunden, das ist die Jahresproduktion von 20 Kraftwerksblöcken.“

Wenn man realistisch ist, fragt man, wann Strom exportiert und wann importiert wird. Ein Blick auf die technischen Hintergründe verschafft Klarheit: Strom ist ein besonderer Saft. Er kann nicht wie Zement, Mehl oder Benzin gelagert werden, sondern muß in sekundengenau dem Augenblick erzeugt werden, in dem er gebraucht wird. Umgekehrt muß die Produktion sofort reduziert werden, wenn die Nachfrage sinkt. Gewaltige Energiemengen werden dazu in Sekundenbruchteilen durch europäische Netze verschoben, äußerst empfindliche Regelvorgänge finden dazu im Hintergrund statt.

Photovoltaikanlagen können nicht gleichmäßig Strom liefern

Es hat genau 130 Jahre findiger Ingenieursarbeit gebraucht von der ersten Fernübertragung von Drehstrom aus einem Flußkraftwerk in Lauffen am Neckar nach Frankfurt zur Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891 bis zum heutigen noch sehr gut funktionierenden komplizierten Netzbetrieb, der sehr zuverlässig preiswerten Strom zur Verfügung stellt. Es sind nur wenige Jahre „Energiewende“ notwendig, um mal eben milliardenteure Kraftwerke abzuschalten, das System zu zerschlagen und die Energieversorgung wackligem und teurem Strom aus Windrädern und Photovoltaikanlagen zu überlassen.

Die können nicht gleichmäßig dann Strom liefern, wenn er benötigt wird. Stahlwerke, Eisenbahnen und Lebensmittelherstellung sollen sich nach dem Windangebot richten – wie früher, als die Windmüller das angelieferte Getreide nicht mahlen konnten, wenn kein Wind wehte. Aluhütten wird der Strom kurzzeitig abgeschaltet, wenn zu wenig vorhanden ist. Nach drei Stunden ist die Schmelze erkaltet, das Aluwerk Schrott.

Windräder und Photovoltaikanlagen liefern häufig dann viel Strom, wenn er nicht in den Mengen gebraucht wird. Dann muß er „entsorgt“, also europaweit angeboten werden – in genau jenen Augenblicken, in denen Windräder liefern. Wenn kein Nachbarland gerade den Strom gebrauchen und abnehmen kann, geraten die Übertragungsnetzbetreiber ins Schwitzen. Eine gehörige Mitgift erleichtert das „Geschäft“, damit zum Beispiel Österreich oder die Schweiz die hierzulande überflüssigen Strommengen annehmen und mit ihnen Wasser in ihre Pumpspeicher in den Alpen hinaufpumpen. Das lassen sie sich je nach Marktsituation gut bezahlen.

Der ökonomische Wert dieses Stromes ist gering, ihn benötigt zu dem Augenblick niemand. Er sinkt sogar noch weiter, je mehr Windräder die Landschaft zerstören. Nicht umsonst müssen die Verbraucher immer mehr für Strom bezahlen.

Kauft Kerzen

Es ist wie beim Bäcker, von dem morgens früh alle Brötchen kaufen wollen, nachmittags aber niemand mehr, und er dennoch munter weiter produziert, weil eben gerade der Ofen noch so schön warm ist. Wäre er Energiewender, würde er ins Rathaus marschieren und verlangen, daß ihm seine überflüssigen Nachmittagsbrötchen bezahlt werden. Man hätte sie ja abnehmen können.

Genügend Grund, sich freudig auf die Schenkel zu schlagen, haben allerdings Österreicher und Schweizer dann, wenn Wind und Sonne mal wieder nichts liefern, aber in Deutschland plötzlich Strommengen benötigt werden. Dann drehen sie die Schieber in den Alpen auf, lassen Wassermassen wieder herab, die Turbinen erzeugen Strom, den sie gern für teures Geld an die Piefkes im Nachbarland verkaufen. Dieser Spaß wird lediglich getrübt, wenn die Stauseen in den Alpen ziemlich leer sind.

Speicher in Batterieform für größere Mengen elektrischer Energie gibt es nicht; sie sind auch nicht am fernen Horizont in Sicht. Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland sind rar, sie wären nach ein paar Stunden unter Volllast leergelaufen. Nicht umsonst liegt der beste Energiespeicher in chemischer Form als Kohle, Erdöl oder Gas vor.

Das neue knuffige Zauberwort der Stromversorger heißt „Spitzenglättung“. Auf deutsch: Strom abschalten. Die Stromversorger wollen ein Gesetz, nach dem sie den Strom einfach abschalten können, wenn keiner mehr da ist. Daher drängen sie auf die „Spitzenglättung“. Helfen sollen dabei digitale Smartmeter, die in alle Wohnungen eingebaut von Ferne auf Mausklick Strom ein- und ausschalten können. Rationierung des Stroms als letztes Mittel, die Energiewende zu retten.

Nicht umsonst empfiehlt die Bundesregierung: Kauft Kerzen!

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Zum Schluss noch ein gefälliges Video (leider mit einiger Werbung) was erklärt was am 8.1.21 geschehen ist und auch ahnen lässt, dass das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht ist.



Grüne Energie sollte alle durch sie verursachten Kosten selbst tragen

Jetzt, da immer mehr Strom aus Wind und Sonne kommt, macht es viel Ärger, wenn diese Anlagen nicht funktionieren oder nur Bruchteile der [optimistischen] Nennleistung in Strom umwandeln können, wie die Befürworter uns immer gerne vorrechnen: „…versorgt so viele Haushalte …“.

[das Verhältnis von tatsächlicher gelieferter Energie / Nenn-Anschlussleistung (beides aufs Jahr bezogen) wird Kapazitätsfaktor oder load factor genannt. Das ist immer weniger als 1]

Im Januar 2017 hatte Belgien die Aussicht auf Stromausfälle, als es eine satte neuntägige Ruhe und Langeweile erlebte. Um Störungen zu vermeiden, musste der Netzversorger sich bemühen, genügend Strom liefern zu können, um Störungen [der Bürokratie in Brüssel] zu vermeiden. Erneuerbare Quellen konnten nur 9% ihrer Nennleistung in das Netz des Landes liefern.

Auch ohne Dunkelflaute – im Allgemeinen ein europäisches Phänomen –bereiteten  erneuerbare Energiesysteme auch in weiter entfernten Ländern Probleme. Kalifornien verärgerte seine Einwohner kürzlich durch Stromabschaltungen [Lastabschaltungen], nachdem ein Waldbrand zu Beschädigungen der Schaltanlagen geführt hatte.

Der Umgang mit Intermittenz  [hier:  chaotische, unplanbare Stromlieferung] ist eine der Herausforderungen wetterabhängiger Stromerzeugung. Es geht nicht nur darum, für das zuverlässige back-up System zu bezahlen, das im Hintergrund ständig bereit gehalten werden muss, um im Bedarfsfall möglichst blitzartig einzuspringen, damit die [empfindlichen] Verbraucher  keine Unterbrechung erleiden, wenn die Natur sich weigert, den Energierohstoff zu liefern. Manchmal können glühende Sonne und böige Winde das gegenteilige Problem verursachen: zu viel Strom wenn gerade wenig gebraucht wird [so wie am Wochenende]. Dann müssen die Erneuerbaren trotzdem bezahlt werden, obwohl sie nicht gebraucht und – wenn möglich, abgeschaltet werden, um eine Überlastung des Netzwerks zu verhindern.

Es gibt jedoch eine melancholische Konstante in all diesen Ausgleichs- und Sicherungsaktivitäten: Die Verursachung von zusätzlichen Systemkosten, die ausschließlich bei dieser Art von einspeisenden Energiequellen anfallen.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des britischen Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie (Department for Business, Energy and Industrial Strategy BEIS) zeigt, wie die Berücksichtigung dieser Faktoren die relative Wirtschaftlichkeit verschiedener kohlenstoffarmer Energiequellen verändern können.

Ein Großteil der jüngsten Geschichte unterstellte sinkende Kosten für erneuerbare Energien. Zum Beispiel schätzte die britische Regierung 2013, dass eine Offshore-Windparkeröffnung im Jahr 2025 Strom für 140 GBP pro Megawattstunde (MWh) erzeugen würde. Es wird jetzt prognostiziert, dass dies für nur 54 GBP / MWh erreicht werden könnte.

Der Bericht geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt. Schätzungen zufolge könnte ein Offshore-Windpark bis 2035 im Durchschnitt nur 41 GBP / MWh Strom produzieren. und großflächige Solar nur £ 33. In diesen Zahlen sind diese Systemkosten jedoch nicht enthalten, hauptsächlich weil der Solar- oder Windentwickler sie nicht tragen muss. Gegenwärtig sind diese einfach über das gesamte Netzwerk verteilt.

[[ Einschub aus dem Bericht

Anmerkung:  auf Seite 10 des o.g. Berichts.pdf, wird für onshore-Wind ein Kapazitätsfaktor von 35%, konstant über 25 Jahre angenommen

Anmerkung:  auf Seite 11 des o.g. Berichts.pdf, wird für offshore-Wind mit steigender Größe auch ein steigender load factor angenommen

Anmerkung:  auf Seite 11 des o.g. Berichts.pdf, werden für offshore-Wind trotz steigender Größe fallende Kosten für Construction und Operation & Maintenance  angenommen. Das und die Lebensdauer halte ich für Anlagen im Seewasser äußerst unrealistisch. Vergleichen Sie mal die Zahlen unter dem Jahr 2040 mit den onshore Werten. Der Übersetzer]]

 

Wenn Sie diese Kosten,  wie im Beis-Bericht, der sie generierenden Quelle zuordnen, die sie verursacht hat, ändert sich das Bild. Nehmen Sie das Jahr 2035 mit der Schätzung von 41 GBP / MWh für Offshore-Wind. Beis geht davon aus, dass der Gesamtpreis angesichts der geschätzten Systemkosten näher bei 59 bis 79 GBP liegt (43 bis 92 Prozent höher). Für Solar werden 33 GBP / MWh zu 45 bis 61 GBP. In jedem Fall hängt es davon ab, wieviel Leistung [Gigawatt / Megawatt] an erneuerbare Energien ans Netz angeschaltet sind / einspeisen, ohne jedoch die genauen Annahmen darzulegen, die im Bericht verwendet werden.

Im Wesentlichen steigen die Grenzkosten für jede zusätzliche erneuerbare Energiequelle im System mit zunehmender Nutzung / Einspeisung weiter an. Dies untergräbt nicht nur ihren Vorteil gegenüber anderen Alternativen wie der nuklearen und [der im großen Maßstab] noch nicht erprobten Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS). Es deutet darauf hin, dass 100 Prozent erneuerbare Energien zu teuer sein werden.

Könnten diese Kosten gesenkt werden? Einige argumentieren, dass es durch Hilfsmittel wie den Bau von mehr Verbindungsleitungen zu / mit anderen Ländern möglich sein könnte, bei Bedarf Strom länderübergreifend auszugleichen oder Elektrofahrzeuge als verteilte Batteriespeicherung zu verwenden. Die Idee ist, dass wenn Sie Ihr Auto nachts anschließen, sie Batteriestrom zurück ins Netz speisen. Obwohl dies technisch möglich ist, würde es eine Infrastruktur und eine weitaus größere Flotte von Elektrofahrzeugen erfordern.

[Zusätzliche Zyklenzahl geht auf die Lebensdauer der Batterie. Die Entladung muss überwacht werden. Was machen Sie, wenn Sie ihr Batterieauto morgens für den Weg zur Arbeit brauchen?]

All diese Innovationen werden jedoch immer noch zusätzliches Geld kosten, um das Problem der Intermittenz zu mildern. Wenn diese Kosten nicht für jedes Solar-, Wind- oder CCS-Projekt berechnet werden, besteht das Risiko, dass wir ein teureres dekarbonisiertes System erhalten, als wir benötigen. [Alle Industrieländer hatten vor den Hype der Erneuerbaren eine zuverlässige und preiswerte Energieversorgung – die bislang aber nicht komplett abgeschaltet werden kann]

Ein einfacher Vorschlag des Ökonomen Dieter Helm besteht darin, alle Betreiber dazu zu bringen, die Systemkosten zu tragen, für die sie verantwortlich sind. Anstatt den Betreibern erneuerbarer Energien die kostenlose Möglichkeit zu geben, den von ihnen erzeugten Strom wie derzeit abgenommen zu bekommen, wenn Wind oder die Sonne gerade Lust dazu haben –sollten die sich selbst Energielieferanten nennenden Betreiber der Anlagen, dazu vertraglich verpflichtet werden, zu bestimmten Tageszeiten bestimmte Strommengen zu liefern, mit Strafen, wenn sie zu viel oder zu wenig liefern[gibt es zum Teil in USA]. Das würde sie zu anderen Strom Lieferanten  gleichberechtigter machen.

Eine solche Reform könnte etwas näher die tatsächlichen Kosten erneuerbarer Megawattstunden aufzeigen und Wind- und Solarparks Anreize bieten, keine zusätzlichen Systemkosten zu verursachen. Wenn dann die nächste Dunkelflaute kommt, wäre es weniger wahrscheinlich, dass wir im Dunkeln bleiben.

https://www.newscabal.co.uk/green-power-needs-to-account-for-all-its-costs/

 

Übersetzt durch Andreas Demmig

PS: Letzteres wissen die Betreiber von Wind- oder Solarparks schon selbst und meiden es daher wie „der Teufel  das Weihwasser“ so in die Verpflichtung genommen zu werden – der Übersetzer




Brüsseler Klimabeschlüsse – Wenn Strom zum Luxusgut wird, läuft ziemlich viel falsch

Denn die EU hat beschlossen, ihre „Klimaziele“ wieder einmal zu verschärfen. Bisher galt, daß bis zum Jahr 2030 der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) gegenüber 1990 um 40 Prozent reduziert werden soll. Die neue Marschrichtung heißt: 55 Prozent.

Allerdings verfehlt – bleibt man in der Welt der Klimarechenspiele – Deutschland bereits jetzt seine alten selbstgesteckten „Klimaschutzziele“ deutlich. Sollte der CO2-Ausstoß bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent vermindert werden, werden es laut Bundesumweltministerium in diesem Jahr nur 35 Prozent sein. Merkwürdig angesichts der Tatsache, daß sich Deutschland für viele Milliarden eine ruinöse Energiewende leistet und Autoindustrie und Landwirtschaft zerstört.

Brüsseler Klimabelanglosigkeiten wie beim Billigen Jakob

Ein Grund: Deutschland setzt nicht mehr auf Atomkraft. Die gilt als CO2-frei, deswegen steht Nachbarland Frankreich mit seinen vielen Atomkraftwerken CO2-bilanzmäßig so viel besser da als Deutschland, dessen Grüne und CDU doch so gern Vorbild sein möchten. Nun wollen auch Bulgarien, Tschechien, Rumänien mehr Atomstrom und können eines Tages behaupten, klimafreundlicher als das vorreitende Deutschland zu sein.

Im Raum stand sogar, daß Deutschland aufgrund der CO2-Überschreitungen 300 Millionen Euro Strafe nach Brüssel zahlen soll. Doch der Corona-„Shutdown“ erledigt auch die Wirtschaft in solch starkem Maße, daß nach diesen Rechenspielereien auch der CO2-Ausstoß zurückgeht. Das letzte Mal, als Deutschland einen großen Sprung nach vorn in Sachen Klimarechenkunststücken gemacht hat, war nach der Wende mit der Abschaltung der völlig veralteten DDR-Industrie.

Jetzt also wieder Brüsseler Klimabelanglosigkeiten wie beim Billigen Jakob – immer noch eins drauflegen, nein, nicht 40, sondern 55 Prozent. Umweltgruppen forderten sogar eine Reduktion von 60 Prozent  – und insgeheim am liebsten sicher noch mehr.

Der sogenannte Klimaschutz wird noch teurer

Das EU-Parlament war freudig begeistert, als von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) das neue Ziel vor kurzem in ihrer Rede zur „Lage der Union“ vor einem ziemlich leeren Parlament offiziell ankündigte. Der Klimagipfel bedeutete letztlich ein Durchwinken der bereits beschlossenen Richtung.

Für Deutschland heißt dieser Beschluß: der sogenannte Klimaschutz wird noch teurer. Der CO2-Ausstoß hängt direkt vom Energieverbrauch ab, das bedeutet, Benzin, Diesel, Heizöl und Gas werden teurer und sollen über den Preis rationiert werden. In Deutschland bezahlen die Bürger bereits jetzt die höchsten Strompreise, die höchsten Steuern und im kommenden Jahr Abgaben auch für das Luftgas CO2 – auf dem jetzt noch draufgepackt werden soll.

Davon, daß CO2 ein Segen für die Menschheit ist, weil sich die grünen Pflanzen daraus in einer sehr komplizierten Reaktion den Kohlenstoff als Baumaterial für Blätter, Äste und Stämme holen, redet niemand mehr. Für die meisten Pflanzen bedeuten die aktuell 400 Teile CO2 pro eine Million Teile Luft übrigens eine Minderversorgung. Jeder Gärtner weiß: Steigt der CO2 Gehalt, steigt auch das Pflanzenwachstum.

Industrie wird Produktion verlagern

Der Klimabeschluß bedeutet weiterhin, daß die Industrie in Deutschland schneller ihre Produktion verlagern wird, so wie das die energieintensive Industrie schon tut. Die norwegischen Eigentümer der letzten deutschen Aluminiumhütten haben bereits erklärt, nicht mehr in ihre deutschen Werke zu investieren. Die sehr energieintensive Produktion verträgt sich nicht mit den hohen Strompreisen.

BMW hat angekündigt, keine Verbrennermotoren mehr in Deutschland zu produzieren, Diesel und Benziner sollen nur noch in den Werken in Großbritannien und Österreich gefertigt werden. Daimler will gemeinsam mit dem chinesischen Autobauer Geely, dem bereits Volvo gehört, in Europa und China Motoren produzieren. Dabei handelt es sich immerhin um anspruchsvolle Entwicklungsarbeiten, bei denen chinesische Autobauer bisher noch erheblichen Nachholbedarf hatten. Das Know-how, einen modernen Dieselmotor zu bauen, wandert jetzt gewissermaßen gratis nach China.

Wenn Strom zum Luxusgut wird, läuft ziemlich viel falsch. Denn preiswerte und jederzeit verfügbare Energie ist immer Voraussetzung für Prosperität. Nicht umsonst bauen China, Indien und andere aufstrebende Staaten in hoher Zahl Kraftwerke. Sie wissen: Eine Hungersnot aufgrund Energiemangels können sie sich nicht leisten.

Hinter den Brüsseler Beschlüssen steht letztlich: Energie zu rationieren – das ist genau das Gegenteil dessen, was die Voraussetzung für moderne Industriegesellschaften ist. Das heißt nicht, Energie vergeuden. Energie effizient einsetzen ist das tägliche Brot von Ingenieuren. Die Menschheit ist energiehungrig. Ihr aber den „Saft abzudrehen“ heißt, Lebensadern zu durchtrennen.

Ganz offen wird schon über Stromrationierungen geredet

Ganz offen wird hierzulande schon über Stromrationierungen geredet. Nicht unter diesem Namen, sondern unter dem noch schöneren Begriff „Spitzenglättung“. Das bedeutet nichts anderes als abschalten, wenn Windräder und Photovoltaikanlagen in Spitzenzeiten zu wenig Strom erzeugen.

Grüne Politik träumt von Smartmetern, mit denen die Energiezufuhr in die Wohnungen an- und abgeschaltet werden kann. Gebadet werden kann also nicht mehr, wenn man gerade Lust hat oder es nötig ist, sondern wenn der Wind weht. Im Zweifel bekommt der politisch Zuverlässige den Strom, während der andere in die Röhre schaut. Neu wäre das nicht.

Vorsicht gilt vor Sprüchen wie „Nationalen Zielen“ und „Verpflichtungen“, wie sie beim EU-Gipfel wieder herausschwappten; sie enden häufig schrecklich. Ebenso ist höchstes Mißtrauen bei Formulierungen wie „gemeinsam“ angebracht. Es gibt unterschiedliche Interessen, wenig Gemeinsamkeiten. Und an die werden immer in sozialistischen Systemen appelliert.

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Die Temperaturen im November und die Renaissance der Kernenergie

Nach dem Ausstieg ist vor dem Einstieg

Im Augenblick ist es noch en vogue, jede Stilllegung eines Kern- oder Kohlekraftwerks durch Medien oder durch grüne und rote Parteien zu feiern. Zuletzt passierte das letzte Woche in Hamburg, als das Kohlekraftwerk Moorburg (Errichtungskosten 3 Milliarden €),eines der modernsten Kraftwerke der Welt, nach fünfjähriger Betriebsdauer seinen Stilllegungsbescheid für den Juni 2020 erhielt. Ende nächsten Jahres geht dann auch noch das Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz, dann gibt es nördlich der Elbe kein Großkraftwerk mehr.

Der hamburgische Umweltsenator freut sich und zerstreut alle Sorgen. Schliesslich hätte man ja im Norden die Leitungen, die in Hamburg enden. Das kennen wir schon woanders her: der Strom kommt aus der Steckdose und wird vorher im Netz gespeichert. Das geht einher mit dem Märchen, wir müssten nur die Kapazität von Wind-und Solarkraftwerken steigern, dann reicht das schon irgendwie. Ausserdem plant die Umweltbehörde Buschholz aus Namibia in Hamburg zur Stromerzeugung zu verbrennen. Na dann wird die Aluminium-, Stahl- und Kupferindustrie am Standort Hamburg keine Probleme bekommen.
Henrik Paulitz hat in seinem kürzlich erschienen, lesenswerten Buch
„Strommangelwirtschaft“(Akademie Bergstrasse) darauf hingewiesen, dass es in 2016 52 Nächte gegeben hat, in denen in ganz Deutschland nahezu überhaupt kein Wind wehte, die Sonne ohnehin nicht schien. Die verlässliche gesicherte Leistung der Solarenergie liegt bei Null, die der Windenergie an Land bei 1 % und die gesicherte Leistung der off-shore Windenergie liegt bei 5 %. das heisst nur 1 oder 5% der jeweiligen Leistung sind gesichert immer da. Die Jahreshöchstlast beträgt etwa 80 000 Megawatt in Deutschland- soviel Strom brauchen Industrie, Gewerbe, Bahn und Haushalte vornehmlich im Winter. Bis 2023 sinkt die konventionelle Kraftwerkskapazität von 90 000 Megawatt auf 75 300 Megawatt, bei gleichzeitig wachsendem Bedarf durch e-Autos.Schon im nächsten Jahr gehen 4788 Megawatt Kohlekraftwerksleistung und 4000 Megawatt Kernenergie vom Netz, wie Frank Hennig berechnet hat.

In einer  Studie von McKinsey „Deutschland droht der Versorgungsengpass“  vom September 2019 wird ein umgehender Bau von 17 000 Megawatt Gaskraftwerken gefordert. Kaum von der Öffentlichkeit beachtet, hat die Bundesnetzagentur 4 Gaskraftwerke mit jewels 300 Megawatt Leistung im Süden Deutschlands genehmigt. Sie werden unter anderem in Biblis durch RWE und in Irsching durch Uniper gebaut. In den Szenarien der Agentur sollen bis zum Jahre  2035 8000 bis 17 000 Megawatt Gaskraftwerke gebaut werden, Gaskraftwerke, die immerhin fast die Hälfte des CO2 eines modernen Kohlekraftwerkes ausstossen. Jetzt verstehen wir auch die zweite Gazprom Leitung durch die Ostsee besser. Wenn die Energiewende scheitern sollte,und das ist unabweisbar, setzt die Politik auf Gas. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Pläne der Bundesnetzagentur der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Es ist auch besser, man lässt das vor den FFF- Zauberlehrlingen unter den Tisch fallen.

Renaissance der Kernenergie

Andere Länder wissen längst, dass eine Energieversorgung nur mit  Photovoltaik und Wind nicht funktionieren kann. Für sie ist Kernenergie neben Erdgas der Schlüssel zur Lösung des Problems der Versorgungssicherheit .

USA und China setzen auf den Ausbau der Kernenergie. Holland erwägt den Wiedereinstieg in die Kernkraft. Das einzige holländische Kernkraftwerk Borssele (Baujahr 1973) soll 2034 abgestellt werden. Geplant sind kleinere modulare Reaktoren. Holland steht der Herausforderung gegenüber, dass die eigene Erdgasförderung aus dem Gasfeld Groningen aus Sicherheitsbedenken (Setzungen) 2022 geschlossen wird. Die die Regierung tragende Partei VVD des MP Mark Rutte hält die Kernenergie für unverzichtbar. Mit Wind- und Sonnenenergie allein könne sich das Land nicht versorgen, da beide einen großen Flächenbedarf haben.

Großbritannien ist ohnehin niemals aus der Kernenergie ausgestiegen. Im 10 Punkte- Plan des Prime Ministers ist der Ausbau der Kernenergie ein wichtiger Baustein.
In den nun abgeschlossenen Verhandlungen um ein neues CO2-Ziel und den Green Deal der EU, haben die Staaten
Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Slowakei und Tschechien darauf gepocht, dass die CO2-Senkung auch mit Hilfe von Kernenergie erreicht werden kann. Auch für Polen und Frankreich ist dies Voraussetzung zur Zustimmung zu einer „grünen“ Agenda.
Eine neue, vierte Generation der Kerntechnik verspricht zudem, dass die Kraftwerke inhärent sicher sind und keinen langlebigen Atommüll erzeugen. Im Gegenteil, Kernkraftwerke mit schnellen Neutronen, wie der
Dual Fluid Reaktor DFR, können bereits vorhandenen Atommüll als Ausgangsstoff einsetzen. Ein Überblick ist in unserem Buch „Unerwünschte Wahrheiten Kap 47“, nachzulesen.

Überall in der Welt wird die Entwicklung inhärent sicherer Technologien von den Regierungen unterstützt, nur in Deutschland nicht. Aber dafür werden recht still und ohne große Berichterstattung in unseren Medien 8 Hochspannungsleitungen ins Ausland geplant. Dann wären wir in der Lage Kernenergiestrom nicht nur aus Frankreich und Tschechien zu importieren, sondern auch aus Schweden, Schweiz, Polen und Holland. – wenn diese Länder dann Strom für uns übrig haben.

So taumelt Deutschland in die Zukunft des Jahres 2035 : ein Land nicht nur arm an Emissionen, sondern auch arm an gesicherter Energieerzeugung und Wohlstand.
ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen eine gesegnetes Weihnachtsfest !




Wasserstoff und Kernenergie

 Heute werden über 95% aus fossilen Energieträgern – hauptsächlich aus Erdgas durch Dampfreformierung – und knapp 5% über Elektrolyse als Nebenprodukt z. B. bei der Chlor-Elektrolyse gewonnen. Nachdem sich nun auch bei „Energiewendern“ die Erkenntnis rumspricht, daß man für die Stromproduktion durch Windmühlen Wind benötigt und bei der Photovoltaik zumindest Tageslicht, kommt man auf die Schnapsidee Wasserstoff als Energieträger im großen Maßstab einzusetzen. Die neuen Zauberwörter der Schlangenölverkäufer sind „Wasserstoffwirtschaft“ und „Sektorenkopplung“: Man will nicht nur elektrische Energie während der Dunkelflauten aus Wasserstoff herstellen, sondern ihn auch als Kraftstoff, zur Gebäudeheizung und für alle möglichen industriellen Anwendungen einsetzen. Auf solch eine Kopfgeburt kann nur einer kommen, für den Thermodynamik lediglich ein Wort mir 13 Buchstaben ist.

Hans im Glück

Wasserstoff kommt in der Natur praktisch nur in chemischen Verbindungen (Wasser H2 O, Erdgas CH4 usw.) vor. Diese müssen erstmal geknackt werden um Wasserstoff zu gewinnen. Dazu ist viel Energie nötig. Will man Wasser mittels Elektrolyse zerlegen, benötigt man etwa 4,4 kWh pro Normkubikmeter Wasserstoffgas. Verbrennt man diesen einen Normkubikmeter wieder, kann man nur 3,0 kWh (unterer Heizwert) zurückgewinnen. Geschieht dies in einem modernen Kombikraftwerk (Wirkungsgrad 60%) werden daraus nur 1,8 kWh elektrische Energie zurückgewonnen. Wohlgemerkt, hier wurde noch kein einziger Kubikmeter transportiert oder gespeichert. Beides ist – ob verdichtet oder verflüssigt – nur mit beträchtlichem Energieaufwand möglich. Wie man es auch dreht und wendet, in der Praxis bekommt man nur rund 1/3 zurück – oder anders ausgedrückt haben sich die Stromkosten (ohne jede Investition für die Elektrolyse) schon allein wegen der Umwandlungsverluste verdreifacht.

Man hat uns ja inzwischen beigebracht, daß der Wind – wie schon vorher die Sonne – keine Rechnung schickt. Gleichwohl sind gewaltige Investitionen in die Errichtung von Windparks notwendig. Hinzu kommen noch Betriebs- und Wartungskosten, die ebenfalls nicht gering sind, wie man heute gelernt hat. Alle Kosten müssen jedenfalls durch die Stromerlöse und Subventionen wieder eingebracht werden. Unter Grundlast in einem Netz versteht man die kleinste Leistung die immer anliegt – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Will man die Grundlast durch Windmühlen abdecken, braucht man dafür etwa die 8–9 fache installierte Leistung. Der Grund ist trivial: Wenn kein Wind weht, wird auch kein Strom produziert, egal wie viele Windmühlen man gebaut hat! Will man in schwachen Zeiten zu füttern, muß man die erforderliche Menge elektrischer Energie vorher produziert haben. In 2019 betrug die Arbeitsausnutzung der Windmühlen in Deutschland 28% (installierte Leistung 53,912 GW, Stromproduktion 131,8 TWh). Leider muß man die hierfür produzierte Energie speichern und bekommt über den Weg Wasserstoff nur etwa 1/3 zurück (siehe oben). Hinzu kommen selbstverständlich noch die Investitionen für die Elektrolyse, die Speicher und das Backup-Kraftwerk. Man könnte es auch anders formulieren: Wer den Menschen vorgaukelt, es wäre eine (wirtschaftliche) Stromversorgung nur mit Wind und Sonne möglich, der lügt. Es ist deshalb kein Zufall, daß alle einschlägigen „Energiewender*Innen“ immer von Zwangsabschaltungen – sprachlich getarnt als „Smart-Meter“ – und Konsum- und Wohlstandsverzicht – sprachlich getarnt als „Energieeffizienz“ – schwadronieren.

Transport und Speicherung

Wasserstoff ist ein Gas mit extrem geringer Dichte: Ein ganzer Kubikmeter wiegt noch nicht einmal 90 Gramm. Es muß deshalb verdichtet oder verflüssigt werden um es überhaupt transportieren und lagern zu können. Wenn man es auf 700 bar verdichtet (Industriestandard für PKW) hat es gerade mal einen Energiegehalt von 1,32 kWh/Liter. Selbst wenn man es durch Abkühlung auf -253°C verflüssigt, beträgt sein Energiegehalt gerade mal 2,34 kWh/Liter. Zum Vergleich: Benzin hat einen Energiegehalt von rund 8,7 kWh/Liter.

Selbst für den Transport in Rohrleitungen oder der Speicherung in Kavernen muß es verdichtet werden. Jede Verdichtung erfordert eine Menge elektrische Energie und ist immer mit erheblichen Verlusten verbunden. Wenn es in Pipelines strömt, entstehen ebenfalls Verluste durch Reibung. Man bevorzugt deshalb für sehr lange Strecken eine Verflüssigung und Tankschiffe. Allerdings werden für die Verflüssigung von Wasserstoff allein rund 35% seiner Energie benötigt. Spätestens hier sollte der geneigte Leser verstehen, warum wir uns in einer Welt von Mineralölen und Erdgas bewegen. Oder anders ausgedrückt, welche brutalen Konsequenzen drohen, wenn wir alle Fahrzeuge auf Wasserstoff umstellen wollen. Das Gerede von „Sektorkopplung“ (Strom aus Wind und Sonne wird benutzt um Kraftstoffe und andere Energieträger herzustellen) ist nur ein weiteres Neusprechwort für „Mobilitätsverzicht“. Ganz davon zu schweigen, daß Deutschland viel zu klein ist, um es mit der erforderlichen Anzahl von Windmühlen zupflastern zu können. Bahnt sich hier schon wieder das „Volk ohne Raum“ an?

Wasserstoff durch Kernenergie

Hat man erst einmal die Konsequenzen des „Grünen Wasserstoffs“ verstanden, ist die Produktion durch vorhandene Druckwasserreaktoren nicht mehr so abwegig. Immer unter der Voraussetzung, man lehnt die Produktion aus fossilen Energieträgern ab. Das erste Argument liefert die Arbeitsausnutzung (Kernkraftwerk 90%, Windmühlen in Deutschland 28%) oder mit anderen Worten, wie viel Wasserstoff man mit einer gegebenen Anlage produzieren kann. Das zweite Argument sind die Energiekosten. Wärmeenergie ist immer billiger als elektrische Energie. Dies ist der Grund, warum heute rund 95% des Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt werden. Aber auch bei der Elektrolyse kann man durch erhöhte Temperaturen elektrische Energie einsparen. Bei einem Kraftwerk ist die Auskopplung von Wärme kein Problem. Der Anbau an konventionelle Kernkraftwerke ist hier nur der erste Schritt. Kommen (später) Reaktoren mit höheren Betriebstemperaturen zum Einsatz, wird der Vorteil noch gravierender. In fernerer Zukunft könnten Hochtemperaturreaktoren sogar den Weg über chemische Verfahren (z. B. Jod-Schwefelsäure) gehen.

Das U.S. Department of Energy (DOE) fördert eine Dampf-Elektrolyse-Anlage an einem Kernkraftwerk (wahrscheinlich Prairie Island Nuclear Generating Station von Xcel Energy) in USA mit $13,8 Millionen. Xcel Energy verfügt über einen hohen Anteil von Windenergie mit dem entsprechend stark schwankenden Angebot. Eine Fragestellung soll deshalb sein, ob man Energie aus dem Reaktor auskoppeln kann, ohne diesen bei Windspitzen abregeln zu müssen. Dies wäre damit die erste unmittelbare Kopplung von Wind- und Kernenergie bei einem Versorger. Böse Zungen könnten auch sagen: Eine den Markt verzerrende Subvention der Windenergie soll durch Subventionen bei einem vorhandenen Kernkraftwerk geheilt werden.

Ein zweites Förderprogramm des DOE über $12,5 Millionen unterstützt die Kooperation von FuelCell Energy of Danbury mit dem Idaho National Laboratory. Ziel ist die Entwicklung von Festkörper-Elektrolyse-Zellen mit hohem Wirkungsgrad und geringen Kosten als 200 bis 500 MW Module zur Nachrüstung bei Kernkraftwerken. Es soll der Wechsel zwischen Wasserstoffherstellung und Stromproduktion demonstriert werden, um Kernkraftwerken ein zweites wirtschaftliches Standbein zu erschließen.

Ausblick

Im Jahr 2019 wurden weltweit 69 Millionen to Wasserstoff in Raffinerien und Düngemittelfabriken verbraucht. Der Markt ist also vorhanden. Allerdings wird nur sehr wenig Wasserstoff über größere Entfernungen transportiert. Wegen der bekannten Transportschwierigkeiten wird er unmittelbar in der Nähe der Verbraucher erzeugt. Es gibt allerdings bedeutende regionale Pipeline-Systeme z. B. in den USA an der Golfküste, die verschiedene Chemiezentren untereinander verbinden. In dieser Region ist ein bedeutender Ausbau für „Blauen Wasserstoff“ geplant. Dabei wird der aus den reichlich vorhandenen Erdgasvorkommen über Dampfreformierung gewonnen. Das dabei anfallende CO2 ist beileibe kein Abfall, sondern kann an die Ölproduzenten in dieser Region verkauft werden. Ein doppeltes Geschäft wird möglich: Einsparung von CO2 – Abgaben und zusätzliche Ölförderung aus bereits erschöpften Quellen. Damit ist auch klar, warum die Erdgasindustrie immer ein Förderer der „Alternativ-Energien“ war und ist. Man weiß sehr genau über die Dunkel-Flauten bescheid. Erdgas ist der Energieträger, der mit den geringsten Investitionen Backup-Kraftwerke erlaubt – jede Windmühle und jeder Sonnenkollektor bedeutet also zusätzlichen Absatz. Es gibt momentan auch kein Henne-Ei-Problem: Man kann den Absatz an Wasserstoff schnell durch Beimischung zum Erdgas steigern. Es laufen bereits Verhandlungen über neue Spezifikationen. Es scheint möglich, bis zu 20% Wasserstoff ohne große Modifikationen an den Pipelines und Verbrauchern unter mischen zu können. Auch hier wird klar, wer größtes Interesse an der Einführung von CO2 – Abgaben hat.

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EEG Novelle 2021: Der Bock wird zum Gärtner gemacht

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für eine Novelle des Gesetzes über Erneuerbare Energien vorgelegt, der vom Bundestag noch in diesem Jahr 2020 verabschiedet werden und zum 01.01.2021 in Kraft treten soll (hier).

In § 1 EEG soll ein Absatz 5 angefügt werden mit folgendem Text:

„Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“.

Das Ziel, das der Gesetzgeber damit erreichen möchte, ist völlig klar. Der Ausbau von „erneuerbaren Energien“, also insbesondere von Windkraftanlagen, soll forciert werden, obwohl deren Nachteile und Belastungen inzwischen hinlänglich bekannt sind. Insbesondere soll mit diesem Satz den Genehmigungsbehörden und im Streitfall den Verwaltungsgerichten ein Instrument an die Hand gegeben werden, welches bei der Abwägung widerstreitender Interessen den Ausschlag zugunsten der jeweiligen Windkraftanlage oder sonstigen „Erneuerbaren Energie“ geben soll. Das liegt im politischen Trend. Die Merkel-Regierung hat ja auch schon ein Gesetz beschließen lassen, wonach Widerspruch und Anfechtungsklage gegen die Genehmigung von Windkraftanlagen keine aufschiebende Wirkung mehr haben (vgl. mein Artikel: Deutschlands neues Rechtsverkürzungsgesetz).

Aber ist der geplante Gesetzes-Text richtig? Dienen solche Anlagen wirklich der „öffentlichen Sicherheit“? Oder handelt es sich – wieder einmal – um blanken Populismus, den die Mehrheitsfraktionen des Bundestages in Gesetzesform gießen sollen?

I. Begriff der „öffentlichen Sicherheit“

Um diese Fragen zu beantworten, muss zunächst geklärt werden, was denn eigentlich der Begriff „öffentliche Sicherheit“ bedeutet. Da es sich um einen juristischen Fachbegriff handelt, muss sich der Gesetzgeber gefallen lassen, daran gemessen zu werden.

Bei dem Terminus „öffentliche Sicherheit“ (im Folgenden werden die Anführungszeichen aus Vereinfachungsgründen weggelassen) handelt es sich um einen sehr alten Rechtsbegriff. Erstmals in Deutschland gesetzlich erwähnt – nicht definiert – wird der Begriff im Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794, dort im Teil II Titel 17 § 10, wonach es Aufgabe der Polizei sei, die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten. Diese Regelung galt in Preußen noch recht lange fort und wurde erst im Jahre 1931 durch § 14 des Preußischen Verwaltungsgesetzes ersetzt. Nach 1949 haben die Bundesländer jeweils eigene Landesverwaltungsgesetze erlassen, in denen die Aufgaben der Polizei ganz ähnlich in einer jeweiligen Generalklausel bestimmt wurden, nämlich die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit.

Der Terminus öffentliche Sicherheit ist darüber hinaus ein sogenannter „unbestimmter Rechtsbegriff“, also ein Begriff, der im Gesetz selbst nicht definiert wird, aber dennoch juristisch vorhanden und für die Rechtsordnung relevant ist. Obwohl es sich bei der öffentlichen Sicherheit um einen unbestimmten Rechtsbegriff handelt, ist er wohl definiert und, was in der Juristerei selten ist, einhellig anerkannt.

Die öffentliche Sicherheit umfasst nach allgemein anerkannter Definition die Unversehrtheit der gesamten Rechtsordnung. Diese umfasst zum einen die darin verbrieften subjektiven Rechte, insbesondere die Individual-Rechtsgüter der Menschen wie Leben, Gesundheit, Freiheit und Eigentum sowie zum anderen den Staat selbst in Bestand und Funktionsfähigkeit seiner Institutionen (nachzulesen z.B. bei wikipedia).

II. Dienen die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit?

Kommen wir zur Ausgangsfrage zurück. Dienen die erneuerbaren Energien also der öffentlichen Sicherheit? Um diese Frage zu beantworten, muss man die Lebenswirklichkeit, wie sie sich uns darstellt, mit dem Rechtsbegriff vergleichen und prüfen, ob sie unter ihn fällt. Juristen sprechen bei dieser Methode von Subsumtion.

1. Fangen wir an mit dem ersten Teil der öffentlichen Sicherheit. Werden die subjektiven Rechte, insbesondere die Individualrechtsgüter der Menschen wie Leben, Freiheit und Eigentum durch erneuerbare Energien gefördert oder beschützt? Hierauf kann man eine klare Antwort geben: Nein, die subjektiven Rechte der Menschen werden durch erneuerbare Energien nicht befördert. Die erneuerbaren Energien bewahren nicht unmittelbar das Leben von Menschen, sie fördern nicht deren Gesundheit und sie mehren nicht deren Eigentum. Bei einer genauen Betrachtung sieht man, dass zumindest Windkraftanlagen in vielen Fällen genau das Gegenteil machen: Wenn Grundstückseigentümer enteignet werden, um Windkraftanlagen zu bauen oder wenn eine Windkraftanlage in unmittelbarer Nachbarschaft einer Wohnsiedlung errichtet wird und dadurch zu einem erheblichen Wertverfall der Häuser und Grundstücke in der Siedlung führt, kann von der Mehrung oder Verbesserung des Eigentums keine Rede sein. Vielmehr wird hier sogar in das Eigentum einzelner Menschen eingegriffen.

Ähnlich sieht es bei der Gesundheit aus. Windkraftanlagen fördern nicht unmittelbar die Gesundheit von Menschen. Im Gegenteil: Durch Schattenwurf und Infraschall beeinträchtigen sie sogar die Gesundheit der Nachbarn und Anlieger.

Unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Individualrechtsgüter müsste man also im Gegenteil die Windkraftanlagen, die sich in der Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen befinden, zum Schutz der öffentlichen Sicherheit verbieten und wieder abreißen! Denn Störer der öffentlichen Sicherheit ist in diesem Fall nicht der ruhige Bewohner eines Einfamilienhauses (der nichts Außergewöhnliches emittiert), sondern die Windkraftanlage bzw. deren Betreiber. Allerdings wird dieser Störer durch die Gesetzgebung der Merkel-Regierung sogar privilegiert. Das ist politisch gewollt. Mit dem Rechtsbegriff der öffentlichen Sicherheit hat das aber nichts zu tun.

Der juristische Laie kann sich vielleicht wenig darunter vorstellen, wann denn tatsächlich eine Verwaltungsbehörde im Rahmen der öffentlichen Sicherheit zum Schutz von Individualrechtsgütern tätig wird. Deshalb möchte ich zur Erläuterung ein Beispiel schildern. Es handelt sich um einen Fall, den jeder von Ihnen sicherlich schon einmal im Fernsehen gesehen hat: Der bewaffnete Bankräuber stürmt die Bank und fordert Geld. Als er nicht mehr fliehen kann, nimmt er die Bankangestellten und Kunden als Geiseln und droht damit, sie zu erschießen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden.
In diesem einfachen Fall ist der Bankräuber der Störer im verwaltungsrechtlichen Sinne, genauer gesagt der Handlungsstörer, weil er durch sein Handeln in fremde Individualrechtsgüter eingreift: Zum einen in die Freiheit der von ihm genommenen Geiseln (insoweit liegt schon eine Störung der öffentlichen Sicherheit vor) und zum anderen in deren Leben und Gesundheit (insoweit lieg eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit vor, weil der Bankräuber damit droht, die Geiseln ggf. zu erschießen).
Wenn in einem solchen Fall die Polizei die Bank stürmt oder sogar den Geiselnehmer mit einem gezielten Schuss tötet (sogenannter finaler Rettungsschuss), um die Geiseln zu befreien, handelt sie als allgemeine Verwaltungsbehörde zur Abwehr einer Störung bzw. einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Mit Strafverfolgung im Sinne des Strafgesetzbuches hat das nichts zu tun! Richtig ist zwar, dass der Bankräuber, sofern er überlebt hat, anschließend vermutlich festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht wird und dass sich ein Strafverfahren gegen ihn anschließt. Das passiert aber erst nach der Befreiung der Geiseln. Die eigentliche Befreiung der Geiseln hat mit strafrechtlichen Sanktionen nichts zu tun, sondern ist ausschließlich ein Verwaltungshandeln zur Abwehr einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und zur Wiederherstellung derselben.

2. Kommen wir zum zweiten Teil des Begriffes öffentliche Sicherheit. Dienen die erneuerbaren Energien dem Staat in seinem Bestand und in der Funktionsfähigkeit seiner Institutionen? Auch diese Frage ist einfach zu beantworten und zwar mit einem klaren Ja. Die Institutionen des Staates, also die Ministerien, Verwaltungsbehörden und Gerichte, aber auch das städtische Krankenhaus oder die Volkshochschule vor Ort benötigen Energie, um funktionieren zu können: Energie, um im Winter die Büros und Flure zu beheizen und zu beleuchten; Energie, um die Computer zu betreiben, ohne die die Verwaltung in Deutschland nicht mehr funktionieren würde; und Energie, um ihre eigentliche Aufgabe erfüllen zu könne, beispielsweise um in einem städtischen Krankenhaus die Beatmungsgeräte oder die Dialyse-Apparate zu betreiben. In allen diesen Fällen funktionieren die Institutionen des Staates nur, wenn sie ausreichend Energie zur Verfügung haben, insbesondere ausreichend und zuverlässig mit Strom beliefert werden. Es trifft also vom Wortlaut her zu, dass die Versorgung mit Energie, also auch die Versorgung durch erneuerbare Energien, der öffentlichen Sicherheit dient.

Aber die wörtliche Feststellung, dass die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit dienen, ist nur die halbe Wahrheit. Betrachtet man den Gesamtzusammenhang, ist die Aussage einfach nur verlogen.

Da wir festgestellt haben, dass eine ausreichende Versorgung mit Energie, insbesondere mit Strom, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit erforderlich ist, um das Funktionieren der staatlichen Institutionen zu gewährleisten, drängt sich die Frage auf, wodurch denn die öffentliche Sicherheit insoweit gefährdet oder gestört werden könnte. Die Antwort ist klar: Die öffentliche Sicherheit würde durch einen großflächigen und längerfristigen Stromausfall gefährdet werden.

Die Gefahren eines großflächigen und längeren Stromausfalls sind der breiten Öffentlichkeit anscheinend nicht bewusst. Wenn in Deutschland ein längerfristiger Stromausfall eintreten würde, könnten die Menschen schon recht bald selbst ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr stillen: Die Versorgung der Bevölkerung mit Leitungswasser würde zusammenbrechen, weil man dazu Pumpen benötigt, die das Frischwasser in die Versorgungsleitungen pumpen. Auch die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln würde zusammenbrechen, weil die Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte geschlossen hätten. Denn die dortigen elektronischen Kassen würden nicht mehr funktionieren und man könnte dort auch nichts mehr in Kühlregalen oder Eisschränken kühlen. Die Supermärkte könnten auch gar nicht mehr mit Nahrungsmitteln beliefert werden. Denn auch der Kraftfahrzeug-Verkehr würde sehr schnell zusammenbrechen, da die Kraftfahrzeuge, insbesondere die Lkw an den Tankstellen nicht mehr betankt werden könnten. Es ist vielen Menschen anscheinend nicht klar, dass die Supermärkte in Deutschland nicht mit niedlichen kleinen Elektro-Autos beliefert werden, sondern noch immer mit großen Lastkraftwagen, die mit Diesel (!) fahren. Auch die Anlieferung von Waren über die Schiene käme zum Erliegen. Denn ohne Strom fährt kein Zug mehr in Deutschland. Es liegt auf der Hand, dass es im Falle eines längerfristigen Stromausfalls in Deutschland schon recht bald durch eine hungrige und unzufriedene Bevölkerung zu Plünderungen und Aufständen kommen würde.
Der Einzelne könnte sich dem Geschehen auch nicht mehr entziehen. Denn er könnte nicht mehr mit seinem Auto oder mit der Bahn fliehen. Und falls der eine oder andere dann zu Hause überfallen und ausgeraubt werden würde, könnte er auch keine Hilfe mehr holen. Denn man könnte nicht mehr per Telefon bei der Polizei anrufen oder sich per E-Mail irgendwo melden. Die gesamte Telekommunikation käme zum Erliegen.

Ohne Strom geht in Deutschland gar nichts mehr! Die bisherigen Einschränkungen für die Bevölkerung während der Corona-Krise sind „peanuts“ verglichen mit den Folgen, die ein längerfristiger Stromausfall in Deutschland haben würde.

Wenn also eine ausreichende und zuverlässige Versorgung mit Strom so existenziell wichtig für die öffentliche Sicherheit ist, stellt sich die Frage, ob insoweit eine Gefahr besteht. Leider muss man inzwischen auch diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Die Merkel-Regierung hat den totalen Ausstieg aus der Atomenergie und den totalen Ausstieg aus der Kohlekraft beschlossen. Der Gesetzgeber, also der Bundestag, hat das alles „abgesegnet“, obwohl keine ausreichenden zuverlässigen anderen Energiequellen zur Verfügung stehen. Es drohen also tatsächlich erhebliche Lücken bei der Energieversorgung, mit anderen Worten längerfristige Stromausfälle, die zu einem Zusammenbruch des Stromnetzes führen.

Bei der Windkraft hat sich schon längst erwiesen, dass sie nicht zuverlässig Strom liefert. Spätestens bei Windstärken von weniger als drei Beaufort oder bei Flaute produzieren Windräder wenig oder gar keinen Strom mehr! Ähnlich sieht es mit Solaranlagen aus. Wenn die Sonne nicht scheint oder wenn es nachts dunkel ist, produzieren diese Anlagen keinen Strom. Es gibt auch noch immer keine ausreichenden Speicher-Kapazitäten, mit denen man die aus Sonne oder Wind gewonnene Energie speichern könnte, um sie bei Dunkelheit oder Windflaute ins Stromnetz einspeisen zu können. Im Übrigen scheint die Sonne und weht der Wind zu wenig in Deutschland, als dass man allein mit diesen Energiequellen den gigantischen Energiebedarf der Industrienation Deutschland decken könnte. Wenn also der verheerende Kurs der Regierung unverändert fortgesetzt wird, ist spätestens ab 2038, wenn das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gegangen ist, mit Blackouts, also großflächigen und längerfristigen Stromausfällen in Deutschland zu rechnen.

Und diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit fiel nicht vom Himmel, sondern wurde von der Merkel-Regierung und dem Gesetzgeber gemacht, die zusammen einen Ausstieg aus der Atom- und der Kohlekraft beschlossen, ohne dass ein vollwertiger Energie-Ersatz zur Verfügung stand oder in Aussicht wäre.

Es ist daher einfach nur verlogen, wenn derselbe Gesetzgeber, der diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit erst heraufbeschworen hat (und somit im gewöhnlichen verwaltungsrechtlichen Sinne der Störer ist), jetzt in das EEG hineinschreiben möchte, dass die erneuerbaren Energien zur Bekämpfung dieser Gefahr erforderlich seien und der öffentlichen Sicherheit „dienen“ würden.

Man kann nur hoffen, dass die Verwaltungsgerichte einen solchen Unsinn nicht mitmachen, sondern den beabsichtigten § 1 Abs. 5 EEG als das behandeln, was er ist: eine populistische und verlogene Worthülse, die die Ursachen und die Verantwortung der Regierung für zukünftige Stromausfälle verdecken soll. Da die Regierung und große Teile der Bevölkerung in Deutschland noch immer an den Endsieg der erneuerbaren Energien glauben (es ist tatsächlich ein fanatischer Glaube jenseits aller Tatsachen), wird vermutlich beim ersten großen Stromausfall auch wieder eine Dolchstoßlegende entstehen, dass die Kritiker und Zweifler der Energiewende schuld waren und dass man den Stromausfall hätte verhindern können, wenn man vorher noch schneller und noch mehr Windkraftanlagen und Solaranlagen errichtet hätte.

 




Ist „saubere Kohle“ eine verlorene Sache?

Bei Recherchen zu einem vorherigen Beitrag, fand ich auch diesen Meinungsartikel, der viel Meinung von Kyle Ash, Greenpaece enthält. Er ist zwar schon von 2016, aber m.E. eine Diskussion wert. Der Übersetzer.

Das US-Energieministerium (DoE  -Department of Energy) hat bereits Ende der neunziger Jahre mit dem Sponsoring sauberer Kohletechnologie begonnen. Seit 2008 wurden mehr als 7,5 Mrd. USD des Bundeshaushalts für die Unterstützung der Entwicklung bereitgestellt. Bis heute, ist jedoch keine einzige Kohlenstoffabscheidung im kommerziellen Maßstab in den USA in Betrieb genommen. Das Texas Clean Energy Project (TCEP CCS-Kraftwerk (Sequestration) ist das neueste CCS-Projekt in der wachsenden Liste blockierter und aufgegebener Initiativen in den USA und auf der ganzen Welt.

Gefeiert als Energieerzeugung für das 21 st Jahrhundert, waren ‚saubere Kohle‘ Technologien wie das Integrated Gasification Combined Cycle (IGCC) mit Carbon – Capture – Ansätzen geplant, es erschien vielversprechend sowohl für die Texas als auch die Kemper County Kraftwerke.

Verwandeln Sie Kohle in ein sauber brennendes synthetisches Gas, entfernen Sie die Schadstoffe und Verunreinigungen, bevor Sie sie zur Stromerzeugung verbrennen. Wärmerückgewinnung, um die Erzeugungseffizienz zu maximieren und binden Sie dann 60% oder mehr des erzeugten CO 2 und die Nachteile von Kohle für die Umwelt kann erheblich gemildert werden.

Alarmisten machen Kohle für schätzungsweise 45% der mit dem Klimawandel verbundenen Emissionen verantwortlich. Und da mehr als ein Viertel des weltweiten Stroms in Kohlekraftwerken erzeugt wird, ist die Attraktivität sauberer Kohle offensichtlich und ihr potenzieller globaler Nutzen entsprechend enorm. Laut Studien der Vereinten Nationen aus der Mitte der 2000er Jahre könnte CCS einen größeren Einfluss auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Laufe des Jahrhunderts haben als die Verlagerung auf erneuerbare Quellen wie Wind- oder Solarenergie.

Konfuse Debatte über saubere Kohle

Saubere Kohle zu erreichen war jedoch nie dazu bestimmt, billig oder einfach zu sein. Nach aktuellen Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) belaufen sich die für 2010-2020 erforderlichen Investitionen auf 56 Mrd. USD, weitere 646 Mrd. USD in den nächsten zehn Jahren bis 2030, und die jährlichen Kosten könnten bis Mitte des Jahrhunderts 350 Mrd. USD übersteigen. Im Oktober 2009 erklärte Nobuo Tanaka, der damalige IEA-Exekutivdirektor, gegenüber dem Carbon Sequestration Leadership Forum, dass die Welt bis 2020 100 CCS-Großprojekte, bis 2030 850 und bis 2050 3.400 benötigen werde.

Heute, nur sieben Jahre später, scheint die Aussicht, auch nur entfernt solche Zahlen zu erreichen, ein Traum zu sein, der einige wichtige Fragen über die Zukunft sauberer Kohle offen lässt. Ist es trotz der Rückschläge eine technisch machbare Lösung, die irgendwann wirtschaftlich rentabel wird, oder ist es einfach ein Fall von zu wenig und zu spät – ein kostspieliger Wunschtraum, dem die Zeit davon gelaufen ist?

„In der Debatte über die Kohlenstoffabscheidung werden häufig drei Dinge über Hindernisse für die Ausweitung der Kohlenstoffabscheidung durcheinander gebracht – politisches, wirtschaftliches und technisches Potenzial“, sagt Kyle Ash, Senior Legislative Representative von Greenpeace USA in Washington. „Diese drei Probleme hängen zusammen, aber fast niemand glaubt, dass CCS alle drei Hindernisse leicht überwinden kann.“

Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass das Konzept von sauberer Kohle technisch machbar ist. Es gab eine Reihe gut dokumentierter Demonstrationsprojekte, darunter das Mountaineer-Werk von American Electric Power in West Virginia, in dem zwischen 2009 und 2011 mehr als 37.000 t CO 2 erfolgreich aufgefangen und gespeichert wurden und CCS selbst, hatte Erfolge in größerem Maßstab. In den letzten zwei Jahrzehnten hat das norwegische Unternehmen Statoil erfolgreich CO 2 mit einer Menge von rund einer Million Tonnen pro Jahr, in den Hohlraum des Sleipner-Gasfelds in der Nordsee injiziert. Befürworter sagen, dies beweise, dass eine vollständige Kohlenstoffbindung funktionieren kann, aber die Argumentation richtet sich gegen einen der grundlegenden Kritikpunkte, die immer bei CCS und  sauberer Kohle hochkommen – die Kosten.

 

Kohlenstoffabscheidung: Eine fiskalische Posse?

Für Statoil macht CO 2 als Teil [- Beimischung] des Erdgasgemisches anstelle eines Verbrennungsprodukts in Verbindung mit der norwegischen Regulierung und steuerlichen Behandlung der Sequestrierung im Gegensatz zur Entsorgung, sowohl wirtschaftlich als auch umweltverträglichen Sinn. Die Kritiker von Clean Coal sehen ihrer der Bilanz, dass die wirtschaftlichen und politischen Überlegungen eher die Hauptantreiber sind als die technischen sind.

Laut Ash zeigen die Finanzprognosen des Energieministeriums für die ausgeglichenen Kosten neuer Energiequellen, dass die Kohlenstoffabscheidung der teuerste Weg wäre, um CO 2 -Emissionen pro Stromeinheit zu vermeiden , selbst in hocheffizienten Kohlekraftwerken.

„TCEP und Kemper sind Standardträger für die fiskalische Posse, mit der Projekte zur Kohlenstoffabscheidung maßgeschneidert wurden, auf amerikanische Steuern und Subventionen „, sagt er.

Obwohl IGCC-mit-CCS-Kohlekraftwerken das teuerste Mittel zur Kohlenstoffminderung je kWh sein könnte, bleibt die Tatsache bestehen, dass die Kohleverbrennung planbar und zuverlässig viel Strom erzeugt, unabhängig davon, ob der Wind weht oder die Sonne scheint.

Es gibt Leute, die argumentieren, dass die Welt zwischen der inhärenten Unterbrechung von Wind- und Sonnenenergie und den gegenwärtigen Einschränkungen von Speicherlösungen ein Portfolio kohlenstoffarmer Energieoptionen entwickeln muss, das Methoden wie Kohlenstoffabscheidung und saubere Kohletechnologien umfasst.

Howard Herzog ist ein Befürworter. Als leitender Forschungsingenieur der Energieinitiative des Massachusetts Institute of Technology machte er seine Gedanken im Juli in der New York Times deutlich, als die Nachricht von Kemper’s Budget- und Planungsüberschreitungen die öffentliche Debatte über die Zukunft der Technologie wieder in Gang brachte.

„Das Ausmaß der Klimaherausforderung ist so groß, dass wir so viele Optionen wie möglich benötigen, einschließlich erneuerbarer Energien, nuklearer und Kohlenstoffabscheidung. Es ist jedoch sehr riskant zu argumentieren, dass erneuerbare Energien dies alleine schaffen können “, schrieb er.

Ash befürchtet jedoch, dass die Betrachtung von sauberer Kohle als Notlösung [necessary  Stop-Gap-Option], sei es aufgrund von Zweifeln am technischen und wirtschaftlichen Versprechen des zu 100% erneuerbaren Ideals oder der politischen Bereitschaft, es zu unterstützen, die allgemeine Argumentation pro fossile Brennstoffe ankurbeln könnte . Er fügt hinzu, dass Klimapolitiker fälschlicherweise glauben, dass CCS fossilfreundliche Kollegen an den Verhandlungstisch bringen wird.

„Es gibt viele Beweise dafür, dass diese Pro-Kohle-PR die Industrie tatsächlich ermutigt und Politiker wie West Virginia und Kentucky daran hindert, zu akzeptieren, dass die Tage der Kohle gezählt sind“.

 

Ein „Schweinefleischprojekt“

[Hinweis: Laut CAGW ist ein „Schweinefleisch“ -Projekt eine Position in einem Haushaltsplan, in dem Steuergelder für einen bestimmten Zweck zur Umgehung festgelegter Haushaltsverfahren ausgewiesen werden. Ein passender deutscher Begriff ist mir nicht eingefallen, der Übersetzter].

Der größte Treiber kommt heute nicht aus dem Steinkohlenbergbau, sagt Ash, sondern aus Öl, wo das CO 2 aus der Kohlenstoffabscheidung ein wertvolles Kapital wäre, um die Produktion im Rahmen der Expansionsstrategie des Sektors zu steigern. Er verweist auf Schritte des republikanischen Kongressabgeordneten Conaway aus Texas, um TCEP zu unterstützen, indem er die 45Q-Steuergutschrift für die Kohlenstoffabscheidung für eine verbesserte Ölrückgewinnung verdreifacht und dauerhaft festlegt – etwas, das er als „nichts als ein Schweinefleischprojekt“ für die Ölindustrie bezeichnet.

„Dass es Conaway teilweise gelungen ist, seinem Gesetzgebungsvorschlag gegen das Klima einen grünen Stempel aufzudrücken, ist ein Beweis für die Unwissenheit auf dem Capitol Hill, dass der Anstoß für die Politik der Kohlenstoffabscheidung darin besteht, die Ölproduktion zu steigern und nicht die Klimaverschmutzung zu verringern“, meint Ash.

Nachdem die anhaltenden Warnungen während des gesamten Jahres 2015 überstanden wurden, dass die weltweiten Kohlenreserven fast vollständig im Boden belassen werden sollten, um das weltweit vereinbarte Ziel von 2 ° C zu erreichen, wurde der Tod sauberer Kohle möglicherweise erneut etwas vorzeitig angekündigt.

Es scheint, dass die „verlorene Sache“ nicht ganz so verloren ist, zumindest noch nicht.

https://www.power-technology.com/features/featureis-clean-coal-a-lost-cause-5645944/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Ergänzung

Im Herbst 2014 war das Boundary Dam Kraftwerk in der Nähe von Estevan, Provinz Saskatchewan, Kanada, das erste Kraftwerk der Welt, das die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) erfolgreich einsetzte.

Offenbar ist es noch in Betrieb, denn es gibt monatliche Updates über die Leistung.

 




Der Energie-Albtraum aus Kalifornien kommt nach Virginia

Für die Einwohner von Virginia mögen Kaliforniens fortlaufende Stromausfälle und die extrem hohen Strompreise kaum mehr sein als die Ausläufer eines fernen Erdbebens auf der anderen Seite des Landes. Aber diese Selbstgefälligkeit ist fehl am Platz. Kalifornien ist näher, als vielen Virginiern bewusst ist.

Im Namen der Bekämpfung des Klimawandels entfernt sich der Golden State [= Kalifornien] rasch von kohlenstoffbasierten fossilen Brennstoffen und schreibt immer größere Mengen an erneuerbarer Energie vor. Die kalifornischen Vorschriften für erneuerbare Energien – 33 Prozent heute, 60 Prozent bis 2030 und 100 Prozent bis 2045 – zeigen bereits Wirkung, aber es ist nicht das, was die Befürworter in Sacramento versprochen hatten. Der Umweltautor Michael Schellenberger weist darauf hin, dass die Strompreise in Kalifornien seit 2011 um das Sechsfache des nationalen Durchschnitts gestiegen sind.

Im August, während einer saisonalen Hitzeperiode, kam es in weiten Teilen des Bundesstaates zu Stromausfällen, und die Behörden warnten davor, dass noch mehr zu erwarten seien.

Niemand hätte überrascht werden dürfen. Zwischen 2014 und 2018 verringerte Kalifornien seinen Verbrauch an zuverlässig verfügbarem Strom aus mit Erdgas befeuerten Kraftwerken um 21 Prozent und erhöhte seinen Verbrauch an erneuerbaren Energien im gleichen Zeitraum um 54 Prozent, so die kalifornische Energiekommission. Der Bundesstaat war auf seinen selbst auferlegten Übergang zu grüner Energie schlecht vorbereitet, was mehrere Beobachter dazu veranlasste, die Stromausfälle als „Greenouts“ zu bezeichnen.

Der riskante Weg von Virginia

Dem Beispiel Kaliforniens folgend (in einer Art und Weise, die der Gesetzgeber in Richmond vielleicht nicht gewürdigt hat), verabschiedete die von den Demokraten kontrollierte Generalversammlung im vergangenen Herbst den Virginia Clean Energy Act, der unter anderem die beiden größten Stromversorgungsunternehmen des Bundesstaates – Dominion Energy und Appalachian Power – auffordert, bis 2045 bzw. 2050 Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen (Wind und Sonne) zu liefern. Das neue Gesetz folgt der Anordnung von Gouverneur Ralph Northam (D) vom September 2019, bis 2026 mindestens 2600 Megawatt (MW) Offshore-Windenergie bereit zu stellen.

Virginia ist ein windschwacher Bundesstaat; die dortigen Onshore-Windanlagen könnten nie mehr als eine vernachlässigbare Menge an Elektrizität produzieren. Darüber hinaus würde jeder Versuch, im ländlichen Virginia Windprojekte im industriellen Maßstab an Land zu errichten, auf den gleichen Widerstand stoßen, der auch anderswo gegen solche Anlagen aufgetreten ist: Besorgnis über die gesundheitlichen Auswirkungen des niederfrequenten Lärms, der von den sich drehenden Turbinen ausgeht, Verlust von produktivem Ackerland und Ärger über die Beeinträchtigung der landschaftlich reizvollen Umgebung durch riesige Turbinen.

Der einzige Ort, an dem Wind verfügbar ist, liegt vor der Atlantikküste des Staates. Der Offshore-Windpark Coastal Virginia Offshore Wind, der von Dominion Energy mit Sitz in Richmond entworfen und betrieben werden soll, wird auf 300 Millionen US-Dollar geschätzt und soll 2026 in Betrieb genommen werden. Ein kleineres 12-MW-Pilotprojekt befindet sich bereits 27 Meilen [ca. 40 km] vor Virginia Beach auf See im Bau.

Dominion hat ganzseitige, farbige Anzeigen in der Washington Post geschaltet, in denen verkündet wird: „Als führendes Unternehmen im Bereich Wind und Sonne nehmen wir unsere Verantwortung für den Planeten sehr ernst“. Der Energieversorger rühmt sich damit, dass er „das größte Offshore-Windprojekt des Landes entwickelt, das bis 2026 genug Energie für die Versorgung von 660.000 Haushalten erzeugen wird“ und stellt fest, dass er „seit 2015 mehr als 2,5 Millionen Sonnenkollektoren in Virginia installiert hat“.

Die Gefahren der Intermittenz

Aber wie Kalifornien eindrucksvoll zeigt, ist der Übergang zur Abhängigkeit von intermittierendem Wind und Sonne mit eigenen Gefahren verbunden, die sowohl die Verbraucher als auch die Umwelt betreffen.

„Die Erfahrungen der letzten zehn Jahre in Europa zeigen, dass sich die Leistung von Offshore-Windturbinen schnell verschlechtert – im Durchschnitt um 4,5% pro Jahr“, stellt Jonathan A. Lesser vom Manhattan Institute in einem kürzlich erschienenen Bericht fest mit dem Titel „Out to Sea: The Dismal Economics of Offshore Wind“.

Obwohl der Wind auf See beständiger weht als der Wind auf dem Festland, arbeiten die Anlagen auf dem Meer nach Angaben der Energy Information Administration EIA immer noch mit nur 50 bis 58 Prozent ihrer Kapazität. Das bedeutet, dass die gigantischen Turbinen bestenfalls mehr als 40 Prozent unter ihrer Kapazität arbeiten und eine Backup-Stromquelle benötigen, wenn der Wind nicht kooperiert.

Mr. Lesser vom Manhattan Institute stellt fest, dass der rapide Verfall von Offshore-Windenergieanlagen höhere Betriebskosten und eine verkürzte wirtschaftliche Lebensdauer bedeutet. „Je mehr Offshore-Windenergie in das Hauptstromnetz integriert wird, desto höher werden auch die Kosten für die Bewältigung der der Windkraft innewohnenden Unterbrechungen sein, was die Kosten für die Stromverbraucher weiter erhöht und neue gasbefeuerte Kraftwerksblöcke erfordert, die im Standby-Betrieb oder mit sehr teuren Batteriespeichersystemen betrieben werden müssen“, sagt er.

Zerstörung der Umwelt

Auch die angeblichen Umweltvorteile der Offshore-Windenergie erweisen sich als illusorisch. Die Rohstoffe, die für die Herstellung von Windturbinen (an Land oder auf See installiert) benötigt werden, übersteigen bei weitem den Bedarf für die Herstellung und Installation von gasbefeuerten Kombikraftwerken. Von diesen Rohstoffen ist keiner entscheidender als die Seltenen Erden, die derzeit fast ausschließlich aus China und aus Bergwerken in der Mongolei stammen.

Chinas Umweltstandards liegen weit unter denen des Westens, wobei Luftverschmutzung oder die Entsorgung giftiger Materialien in Deponien wenig Beachtung finden. Diese Auslagerung der Umweltzerstörung zugunsten grüner Energie ist, wie der britische Journalist Simon Parry hervorhebt, „die tödliche und unheilvolle Seite der massiv profitablen Industrie der Seltenen Erden, von der die ‚grünen‘ Unternehmen, die von der Nachfrage nach Windturbinen profitieren, nicht wollen, dass sich das herumspricht“.

Wie der Wind ist auch die Solarenergie nur sporadisch verfügbar und bringt Umweltfolgen mit sich, die ihre Befürworter nur ungern zur Kenntnis nehmen. Was ist zum Beispiel mit den giftigen Chemikalien in Solarpaneelen – sei es auf Dächern oder in ausgedehnten Solarparks – sobald sie das Ende ihres kurzen (etwa 10 Jahre) Lebenszyklus‘ erreicht haben? Wie der Wind wird auch die Solarenergie von den US-Steuerzahlern subventioniert, aber es gibt keine bundesstaatlichen Vorschriften für die Entsorgung gebrauchter Solarpaneele, obwohl sie anfällig für Undichtigkeiten und zudem schwer zu recyceln sind.

Einem kürzlich in Grist erschienenem Artikel zufolge werden die meisten gebrauchten Sonnenkollektoren in Entwicklungsländer mit schwachem Umweltschutz verschifft, wo sie routinemäßig auf Mülldeponien entsorgt werden. Die International Renewable Energy Association schätzt, dass im Jahr 2016 weltweit bereits etwa 250.000 Tonnen Abfälle von Solarpaneelen anfielen – und dass die Gesamtmenge bis 2050 auf 78 Millionen Tonnen steigen wird.

Es gibt andere ökologische Schäden durch Solarenergie. Eine Studie der Stanford University und der Carnegie Institution for Science aus dem Jahr 2015 ergab, dass fast ein Drittel des Ausbaus der Solarpaneele in dem Bundesstaat auf ehemaligen Anbauflächen stattfindet, wo viele Landwirte vom Anbau von Feldfrüchten dazu übergehen, ihr Land für die Entwicklung der Solarenergie zu nutzen – anstatt es zum Lebensraum für Wildtiere werden zu lassen.

Kalifornien hat weit mehr Sonne und Wind als Virginia. Doch nicht einmal diese günstigen Umweltbedingungen haben es dem Golden State ermöglicht, aus beiden Quellen genügend Energie zu produzieren, um die Nachfrage zu decken. Und deren Intermittenz destabilisier weiterhin das ohnehin schon fragile Stromnetz des Staates.

Um sich hinsichtlich ihrer Energiezukunft ein Bild zu machen, brauchen die Einwohner von Virginia nicht weiter als bis Kalifornien zu schauen. Sie sehen kein schönes Bild.

This article originally appeared in The Epoch Times

Autor: Bonner Cohen, Ph. D., is a senior policy analyst with CFACT, where he focuses on natural resources, energy, property rights, and geopolitical developments. Articles by Dr. Cohen have appeared in The Wall Street Journal, Forbes, Investor’s Busines Daily, The New York Post, The Washington Examiner, The Washington Times, The Hill, The Epoch Times, The Philadelphia Inquirer, The Atlanta Journal-Constitution, The Miami Herald, and dozens of other newspapers around the country. He has been interviewed on Fox News, Fox Business Network, CNN, NBC News, NPR, BBC, BBC Worldwide Television, N24 (German-language news network), and scores of radio stations in the U.S. and Canada. He has testified before the U.S. Senate Energy and Natural Resources Committee, the U.S. Senate Environment and Public Works Committee, the U.S. House Judiciary Committee, and the U.S. House Natural Resources Committee. Dr. Cohen has addressed conferences in the United States, United Kingdom, Germany, and Bangladesh. He has a B.A. from the University of Georgia and a Ph. D. – summa cum laude – from the University of Munich

Link: https://www.cfact.org/2020/10/18/californias-energy-nightmare-is-coming-to-virginia/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Luftmassen – was heißt das?

Was ist eine Luftmasse?

„Offizielle“ Definitionen: Wetterlexikon bei Wetter.de: Über einem größeren Bereich lagernde oder zirkulierende Luftmenge mit einheitlichen Eigenschaften

Synoptische Meteorologie.de: Luftmassen sind riesige Luftkörper ähnlicher Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Schichtung. Ihre horizontale Ausdehnung erreicht nicht selten mehrere Tausend Kilometer. Diese auch vertikal hochreichenden Luftkörper bilden sich meist in antizyklonalen und damit windschwachen Regionen. In diesen sogenannten Quellgebieten verbleiben sie tagelang quasistationär, sodass sie die thermischen und humiden Eigenschaften des Quellgebietes annehmen können. Erst im Zusammenhang mit Winden verlagern sich Luftmassen in andere Regionen und prägen dort das Wetter. Im Extremfall kommt es zu Hitze- und Kältewellen. Im Übergangsbereich zu anderen Luftmassen, an den sogenannten Luftmassengrenzen, entwickeln sich häufig markante Wettererscheinungen wie Starkregen, Gewitter oder Sturm.

Kurze Historie der Klassifikation

Die erste sinnvolle Klassifikation von Luftmassen führte der damalige Leiter des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Richard Scherhag während der 1950er Jahre durch. Er unterschied zunächst vier Hauptluftmassen:

  • Arktische Luftmassen (A)

  • Polare Luftmassen (P)

  • Tropische Luftmassen (T)

  • Äquatoriale Luftmasse (E)

Hinzugefügt wurden dann noch die vorangestellten Indizes „m“ für maritime und „c“ für kontinentale Luftmassen.

Es zeigte sich aber mit der Zeit, dass diese Einteilung zu grob und zur Beschreibung für die Witterung in Mitteleuropa unzureichend war. So wurde eine auf das Festland strömende Meeresluft nicht nach einer bestimmten Zeit zu Festlandsluft ohne jeden Übergang. Zum Anderen wurde eine Luftmasse, die direkt aus der Arktis über das Nordmeer und die Nordsee hinweg nach Mitteleuropa strömte, genauso als „Meeresluft polaren Ursprungs“ bezeichnet wie eine Kaltluftmasse, die erst über dem Atlantik nach Süden strömt, etwa bis zu den Azoren, und dann von dort ihren Weg nach Mitteleuropa findet. Beides sind labil geschichtete, das heißt höhenkalte Luftmassen, die zu Schauern und Gewittern neigen. Der Temperaturverlauf ist jedoch gänzlich anders, vor allem im Winter. Zwar bringt die direkt aus Norden einströmende Meeresluft zumindest im Flachland auch kein richtiges Winterwetter, sondern eher der Jahreszeit entsprechende Temperaturwerte mit Naßschnee oder Schneeregen. Die von den Azoren einströmende Meeresluft – obgleich ebenfalls „polaren Ursprungs“ – bringt jedoch im Januar extrem mildes Wetter. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde dann noch ein kleiner Index beigefügt, so dass beispielsweise die letztgenannte Luftmasse zu „mPt“ wurde.

Außerdem wurde zwar zwischen arktischer und subarktischer (subpolarer) Luft unterschieden, nicht jedoch nach tropischer und subtropischer Luft. So strömen tatsächlich nur sehr selten echte tropische, sondern bei entsprechenden Wetterlagen subtropische Luftmassen nach Mitteleuropa. Scherhag unterschied zwischen „tropischer“ und „äquatorialer“ Luft, doch sind diese beiden Begriffe klimatologisch gesehen ein und dasselbe.

Aus diesem Grunde machte sich der Scherhag-Schüler und spätere Geschäftsführende Direktor des Instituts Prof. Dr. Manfred Geb daran, dieses Konzept grundlegend zu überarbeiten und zu erweitern. So führte er zusätzlich zu den Indizes „m“ und „c“ die Bezeichnung „x“ ein. Damit trug er dem Umstand Rechnung, dass eine auf das Festland strömende und dort zur Ruhe kommende Meeresluft nicht sozusagen „ruckartig“ zu Festlandsluft wird, sondern erst einmal den Charakter einer „gemischt maritim und kontinental geprägten“ Luftmasse annahm. Eine Kaltluftmasse, die sich vor dem Eintreffen in Mitteleuropa stark erwärmt hatte, erhielt nun den nachgestellten Index „s“ und umgekehrt eine ehemalige Warmluftmasse, die große kältere Gebiete vor ihrem Eintreffen in Mitteleuropa überströmt hatte, den nachgestellten Index „p“. Damit ergab sich nach Geb die folgende Einteilung:

Tabelle: Luftmassenbezeichnungen nach Manfred Geb. Diese Klassifikation lässt sich grundsätzlich auch weltweit anwenden; lediglich der geografische Ursprung ist dann anders zu bezeichnen.

Anwendung dieser Klassifikation für die Vorhersage der Temperatur

Als der Autor zu Beginn der 1980er Jahre, aber auch schon als Student, nach seiner Diplom-Prüfung die Arbeit im Wettervorhersage- und Wirtschaftswetterdienst am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin aufgenommen hatte, gab es natürlich noch nicht die zahlreichen numerischen Produkte von heute. Es gab zwar rudimentär bald erste numerisch gerechnete Vorhersagen, doch erwiesen sich diese für den praktischen Gebrauch als unzureichend. Erschwerend kam hinzu, dass das Institut mit seinem Wirtschaftswetterdienst nur für die Stadt Berlin (West) zuständig war, also für einen Punkt. Die Angabe einer Differenz bei der Vorhersage von Höchst- oder Tiefsttemperatur, wie sie in Flächenländern wie Bayern üblich und sinnvoll war, (und womit man Fehlvorhersagen ganz gut kaschieren konnte!) verbot sich also. Zwar gab und gibt es auch innerhalb des Stadtgebietes von Berlin mitunter beachtliche gleichzeitige Temperaturunterschiede wegen des WI-Effektes, doch war das Temperaturniveau abgesehen von diesen Einzelfällen etwa gleichmäßig.

So wurden nun am Institut Temperatur-Statistiken nach Luftmasse sowie nach Jahreszeit und Wetter erstellt über einen Zeitraum von 10 Jahren, nämlich von 1969 bis 1978. Es wurden vier „Wettertypen“ definiert von 1 (wolkenlos) bis 4 (trübe und regnerisch). Ggf. wurde noch eine fünfte Kategorie benutzt für anhaltenden Dauerniederschlag.

Nun ist das Auftreten verschiedener Luftmassen in Mitteleuropa räumlich und zeitlich sehr unterschiedlich verteilt. Im Winter und im Hochsommer dominieren bei den häufigen Westlagen vor allem die Luftmassen mP und mPs, im Frühling ist hingegen der Anteil kontinentaler und arktischer Luftmassen höher; im Herbst beherrschen mPs, alle Sp-Massen und/oder mS oft das Wettergeschehen. Die Luftmasse cA tritt im Sommer gar nicht, die Luftmasse cP nur sehr selten auf; Tropische Luftmassen (T) sind in allen Jahreszeiten extrem selten. Auch dazu haben Kämpfe et al. viele Beiträge geschrieben. Für die Erstellung einer Statistik ist nun aber ein möglichst häufiges Vorkommen von Datenpunkten erwünscht. Eine der am häufigsten in Mitteleuropa auftretenden Luftmassen ist die subpolare Meeresluft mP, und zwar zu allen Jahreszeiten. Als Beispiel für eine Luftmassen-Temperatur-Statistik sei hier der statistische Temperaturverlauf dieser Luftmasse unterschieden nach den vier Wettertypen gezeigt:

Abb. 1: Temperaturverlauf in Abhängigkeit von Jahreszeit und Wettertyp bei subpolarer Meeresluft mP. Der Verlauf gilt für den Punkt Berlin für 2 Meter Messhöhe über Grund, wo die Streuung durch verschiedenste Einflüsse wie den Wärmeinsel-Effekt hoch ist; eindeutiger und weniger abhängig von den Witterungstypen ist die Klassifikation für das 850-hPa-Niveau. Grafik: Autor

Bei dieser Klassifikation im 850-hPa-Niveau spielt ein anderer Parameter eine entscheidende Rolle. Die pseudoäquivalentpotentielle Temperatur oder abgekürzt pseudopotentielle Temperatur δps ist die Temperatur, die ein Wolkenluftpaket annähme, wenn es kondensierend unter ständigem Verlust an Flüssigwasser gehoben werden würde, bis der gesamte Wasserdampf kondensiert und ausgefallen wäre (vertikaler Temperaturgradient bei Kondensation 0,6°C pro 100 m) und es anschließend wieder trockenadiabatisch auf 1000 hPa absänke vertikaler Temperaturgradient 1°C pro 100 m). Damit ist die pseudopotentielle Temperatur ein Maß für den Energieinhalt einer Luftmasse. Sie beträgt nach GEB im Hochsommer für die Luftmasse mP, bezogen auf Mitteleuropa und das 850-hPa-Niveau, im Mittel 33°C; für die Luftmasse mS aber 50°C, während sich die Lufttemperatur, bezogen auf dieselbe Druckfläche und Jahreszeit, mit 5°C (mP) und 13°C (mS) weitaus weniger unterscheidet. Einfacher ausgedrückt: eine pseudopotentielle Temperatur (die man nicht messen, sondern nur aus „fühlbarer“ Temperatur und dem Feuchtegehalt rechnerisch ermitteln kann) von 50°C (mS) bedeutet eine Temperatur von 50°C bei einer Relativen Feuchtigkeit von 0 (Null) Prozent! Das werden wir hier nie erleben (nebenbei: Daran sieht man, welche Rolle Wasserdampf bzgl. der Lufttemperatur spielt).

Arktische und subpolare (subarktische) Luftmassen zeichnen sich tendenziell durch hohe Sichtweiten und ein tiefes Himmelsblau aus; tagsüber entstehen oft prächtige Haufenwolken bis hin zu kleinräumigen Schauern (Abb. 2a). Festlandsluft erkennt man besonders im Sommerhalbjahr an ihrer Wolkenarmut bei geringer relativer Luftfeuchte und hoher Temperaturamplitude zwischen Tag und Nacht. Subtropische Luftmassen sind gekennzeichnet durch Schwüle mit der Folge punktueller schwerer Gewitter (Abb. 2b) und die geringe nächtliche Abkühlung.

Abb. 2a und 2b: Gleicher Wolkentyp: Cumulonimbus capillatus, auf deutsch: Schauer/Gewitter. Abb. 2a(oben) zeigt eine solche Wolke in einer (sub-)arktischen Luftmasse – kleinräumig und überschaubar. Abb. 2b (unten) zeigt eine massive Unwetterwolke, wie sie für die Luftmasse xS typisch ist. Diese weht im Sommer von Südwesten nach Mitteleuropa, was erklärt, warum die von Kämpfe gefundene Häufung von Südwestlagen während der letzten Jahre auch recht häufig von schweren Unwettern in Deutschland begleitet war. Beide Fotos: Autor

Beispielhaft sei hier zur Verdeutlichung folgender Fall angenommen: Ein Vorstoß subpolarer Meeresluft (mP) bringt im Sommer Temperaturwerte unter dem Durchschnitt. Sollte diese Luftmasse aber über dem Festland zur Ruhe kommen, wird sie sich erwärmen und gleichzeitig Eigenschaften des Festlandes aufnehmen. Die resultierende Luftmasse wäre eine erwärmte, gemischt maritim und kontinental geprägte subpolare Luft (xPs). Im Winter bringt diese Luftmasse eher über dem Durchschnitt liegende Temperaturwerte. Kommt sie über dem Festland zur Ruhe, wird sie sich abkühlen und zu „subpolarer Luft“ (xP) werden. Was dabei auch noch zu beachten ist: Je höher die Meereskaltluft reicht (etwa im Bereich eines 500-hPa-Troges), umso länger dauert diese Umwandlung.

Nach eingehender Abschätzung von Luftmasse und Wettertyp lag hier also jetzt eine objektive Grundlage für die Temperaturvorhersage vor, bevor numerische Produkte diese Art der Vorhersage ersetzten. Dies zog sich jedoch bis in die 1990er Jahre hin.

Luftmassen in Mittleren Breiten

Ursprungsgebiete von Luftmassen sind naturgemäß die Breiten, in denen der Polar-Jet keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, also die Tropen/Subtropen und die Polargebiete. In den Polargebieten ist vor allem im Winter eine mehr oder wenige gleichmäßige Oberfläche vorhanden (ob der Schnee auf dem Festland oder auf Meereis liegt, spielt nun wirklich keine Rolle). In den Tropen jedoch gibt es markante Unterschiede zwischen tropischen Meeresgebieten und dem Festland. Die Passatwinde der Subtropen sorgen dafür, dass auch diese Luftmassen ausgetauscht werden. Bei bestimmten, zirkulationsarmen Wetterlagen, welche in den letzten Jahrzehnten häufiger wurden, gewinnt jedoch auch Zentral-Europa im weitesten Sinne als Entstehungsort von Luftmassen an Bedeutung. Wegen seiner geografischen Besonderheiten (Mitteleuropa ist strenggenommen nur eine extrem reich gegliederte Halbinsel zwischen Atlantik im Westen, Nord-und Ostsee im Norden und dem Mittelmeer im Süden) entstehen hier bevorzugt x-Massen; im Sommerhalbjahr meist die gemäßigte, europäische Warmluft xSp, seltener cSp, im Winter xP, xPs,, seltener cPs oder cP. Sprichwörtlich war am Institut in Berlin die „Bayerische Polarluft“, wenn nämlich im Winter nach dem Einströmen einer Meeresluftmasse von Westen her die Strömung im Bereich einer windschwachen Hochdruckzone auf Süd oder Südost drehte. Bodennah war dieser Vorgang mit einer markanten Abkühlung verbunden, während sich oberhalb der Reibungsschicht (ca. 1000 m) in dieser Hinsicht gar nichts tat.

In diesem Beitrag soll es aber hauptsächlich um den Wechsel von Luftmassen in mittleren Breiten, sprich in Mitteleuropa gehen. Der ständige Wechsel zwischen Luftmassen tropischen/subtropischen Ursprungs und solchen arktischen/subarktischen (subpolaren) Ursprungs ist bei uns ganzjährig die Regel und macht unser wechselhaftes Wetter aus. Ist eine Luftmasse am Rande des möglichen Spektrums (kalt bzw. warm) längere Zeit vorherrschend, wird es eine entsprechende Abweichung der Mitteltemperatur geben – wobei es hier noch egal ist, welchen Bezugszeitraum man zugrunde legt.

Dies gilt sowohl im kurzfristigen Maßstab als auch mittelfristig! Wenn Kämpfe et al. nachgewiesen haben, dass es über die letzten Jahre eine Häufung von Südwestlagen gegeben hatte, dann gab es naturgemäß auch eine Häufung des Zustromes milder/warmer Luftmassen. Denn auch zu kältesten Zeiten irgendeiner Eiszeit kann mit einer großräumigen Südwestströmung keine winterkalte Luft herangeströmt sein!

Luftmassenwechsel gibt es natürlich von Tag zu Tag (Wetter!). Aber auch im Abstand von einigen Wochen kann die Vorherrschaft einer bestimmten Luftmasse durch die Vorherrschaft einer anderen Luftmasse abgelöst werden (Witterung! Für diesen Begriff gibt es im Englischen keine Entsprechung!). Das hängt natürlich von den planetarischen Wellen der Westwindzone ab. Tröge sind allgemein mit Kalt-, Hochkeile mit Warmluftmassen angefüllt. Ob die Häufigkeitsverteilung warmer bzw. kalter Luftmassen durch irgendetwas moderiert wird, steht auf einem anderen Blatt und ist hier nicht das Thema.

Eigenschaften von Luftmassen in Mitteleuropa

Generell wird der Charakter von Luftmassen in Mitteleuropa von drei grundlegenden Faktoren bestimmt:

1) Das Ursprungsgebiet, aus welchem die jeweilige Luftmasse stammt,

2) den Weg, den sie bis zum Eintreffen in Mitteleuropa zurückgelegt hat, und

3) wie lange das gedauert hat.

Dazu kommen untergeordnete Fragen wie etwa: war/ist es in den Ursprungsgebieten gegenwärtig besonders warm/kalt? Sind die überströmten Land-/Meeresgebiete besonders warm/kalt? Eine Änderung der ozeanischen Wassertemperatur drückt einer diese Meeresgebiete überströmenden Luftmasse einen gewaltigen Stempel auf! Erleben durften das die Bewohner in Südaustralien und Südamerika im gerade zu Ende gegangenen Südwinter. Offenbar haben sich Luftmassen mit Ursprung in der Antarktis auf ihrem Weg über die eisfreien Meeresgebiete nach Australien deutlich weniger stark erwärmt als sonst (was immer hier „als sonst“ heißen soll). Die Folge waren sowohl in Südaustralien als auch in Südamerika „ungewöhnliche“ Schneefälle. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass derartige Ereignisse dort vielleicht nicht in jedem Jahr, aber doch immer wieder vorkommen, vermutlich aufgrund irgendwelcher Oszillationen. (Nebenbei: Aus der völligen Ignoranz dieser Vorgänge seitens der hiesigen Medien folgert der Autor, dass es sich dabei vermutlich doch um ein recht seltenes Kalt-Ereignis handelte!).

Nach Mitteleuropa strömende Meeresluftmassen (aus Südwesten bis Nordwesten) werden natürlich entscheidend von der Wassertemperatur im Nordatlantik geprägt. Ob diese aufgrund bestimmter mächtiger Kräfte (z. B. der Atlantischen Multidekadischen Oszillation AMO) höher oder niedriger liegt (als was eigentlich?), ist von entscheidender Bedeutung für das Temperaturniveau der hier wetterbestimmenden Luftmasse. Die AMO ist die Bezeichnung für eine zyklisch auftretende Zirkulationsschwankung der Ozeanströmungen im Nordatlantik. Sie bringt eine Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen des gesamten nordatlantischen Beckens mit sich, wodurch Einfluss auf die Atmosphäre ausgeübt wird. Die AMO hat eine Periodendauer von 50 bis 70 Jahren und besitzt „warme“ und „kalte“ Phasen. Von 1900 bis 1925 sowie von etwa 1965 bis 1995 befand sie sich in einer kalten Phase, von etwa 1925 bis 1965 und seit etwa Mitte der 1990er Jahre in einer warmen Phase. Ob aufgrund dieser Oszillationen bestimmte Strömungsmuster bevorzugt werden (wie eben in letzter Zeit die Häufung von Südwestlagen), ist ebenfalls nicht Thema dieses Beitrags, auch wenn es Indizien gibt, dass dies tatsächlich der Fall ist. Siehe hierzu den Beitrag von Kämpfe hier. Daraus die folgende Abbildung:

Abbildung 3: Seit 1881, dem Beginn der Erstellung halbwegs verlässlicher Wetterkarten, hat sich die Häufigkeit der in Deutschland stark erwärmend wirkenden Südwestlagen merklich erhöht. Außerdem erwärmte sich der Nordatlantik, wobei es eine schwächere Warmphase um 1900, eine stärkere um 1945 und eine aktuelle, sehr starke, gibt. Die Kurvenverläufe der gleitenden Mittelwerte (fette Kurven) ähneln sich, wobei die AMO etwa 20% der Häufigkeitsvariabilität der SW-Lagen erklärt. Fast alle Jahre ganz ohne SW-Lagen traten vor 1950 auf; danach war nur 1991 frei von SW-Lagen; 2019 hatten wir 44 Tage.

Sollte das tatsächlich der Fall sein, dann kann man wohl mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass irgendwann (demnächst vielleicht?) auch wieder andere Strömungsmuster vorherrschend sind, z. B. winterliche Nordostlagen. Dem Autor scheint das ausschließlich eine Frage der Zeit zu sein – nicht ob, sondern wann es dazu kommt.

Die Kleine Eiszeit war vermutlich in Mitteleuropa nur deswegen so kalt, weil es bevorzugt zu Nordostlagen und/oder südlichen Westlagen (WS) gekommen war, bei denen der Jet-Stream südlich an Deutschland vorbei über das Mittelmeer hinweg verlief – aus welchen Gründen auch immer. Wenn in den Niederlanden die Grachten zufrieren, kann das nur eine von Osten auf direktem Weg heranströmende Festlandskaltluft bewirken – und auch das nicht über Nacht, sondern über einen längeren Zeitraum.

Und was hat das alles mit Klima zu tun?

Kurz gesagt: fast gar nichts!

Aus der Vorherrschaft bestimmter Luftmassen in Mitteleuropa (einem für das globale Wetter kleinen und unbedeutendem Punkt) gleich auf das Wetter des gesamten Globus‘ zu schließen, ist – gelinde gesagt – Humbug. Was aber einige Klima-Obergurus nebst willfährigen Kriech-Medien nicht daran hindert, genau das seit Jahrzehnten zu tun. Was auch immer die Ursache der von Kämpfe et al. beschriebenen Häufung von Südwestlagen in Mitteleuropa ist – das winzige bisschen Kohlendioxid in der Luft ist dafür mit Sicherheit nicht verantwortlich. Und wenn sich ein zum Klimagott hoch stilisierter Mann mit indischen Wurzeln hinstellt und sagt, dass „es bei uns keine Winter mehr wie noch vor zwanzig Jahren geben werde“, dann sagt er damit, dass es bei uns im Winter nie mehr den Zustrom von Luftmassen aus Nordosten geben wird. Das ist natürlich absoluter Unsinn. Aber es ist eben ein Gott, und Götter sind ja bekanntlich unfehlbar. Und wenn sich die Fakten nicht nach diesen göttlichen Geboten richten, dann sind diese Fakten eben leugnerisch und rechtsradikal.

Fazit: Das Temperaturniveau von Tagen, Monaten und Jahren wird bei uns durch das Vorherrschen bestimmter Luftmassen festgelegt, modifiziert durch die 4 bis 5 Wettertypen und das Temperaturprofil sowie das Geopotential der Troposphäre, wobei in den letzten Jahrzehnten die starke Häufigkeitszunahme der wolkenarmen, sonnigen Wettertypen und eine höhere Lage des 500hPa-Niveaus auffällig waren – und durch fast nichts sonst!

Nachtrag: Der Autor hat in den 1980er Jahren mal versucht zu ergründen, ob sich das Temperaturniveau ein und derselben Luftmasse in Mitteleuropa ändert, und zwar am Beispiel der subpolaren Meeresluft mP, der mit am häufigsten in Mitteleuropa wetterbestimmenden Luftmasse. Der Einfluss der o. g. Faktoren ist jedoch so vielfältig, dass der Versuch bald wieder aufgegeben wurde. Siehe auch hierzu die zahlreichen Arbeiten von Kämpfe & Kowatsch, zuletzt hier.

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Der Autor bedankt sich bei Herrn Stefan Kämpfe für die ausführliche Begutachtung dieses Beitrags sowie für ein paar Ergänzungen dazu.