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Klimaaktivist Toralf Staud und Misereor – Eine unheimliche Liaison

Dass Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e. V. (lat. misereor „Ich erbarme mich“) ist eines der größten Hilfswerke der römisch-katholischen Kirche in Deutschland und hat seinen Sitz in Aachen. Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützte Misereor seit seiner Gründung im Jahr 1958 ca. 100.000 Projekte in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika. Das selbsterklärte Ziel Misereors ist es, den Ärmsten der Armen zu helfen und gemeinsam mit einheimischen Partnern Menschen jedes Glaubens, jeder Kultur und jeder Hautfarbe zu unterstützen. Dies sind lobenswerte Anstrengungen, die es zu unterstützen gilt.

Weniger lobenswert ist hingegen eine spezielle Praxis der Spendenmotivierung, die Misereor bereits seit etlichen Jahren betreibt. Offenbar hatte man sich gedacht, dass man die Einnahmen deutlich erhöhen könnte, wenn man den Leuten einredet, sie hätten am Elend der Welt eine Mitschuld. Das verlotterte CO2-lastige Leben der Bürger der Ersten Welt würde auf dem Wege der Klimakatastrophe zu mehr Dürren, Stürmen, Überschwemmungen und anderem Wetterunbill im armen Afrika und Asien führen. Durch Presseartikel, Aktionen und Interviews wird den potentiellen Spendern ein schlechtes Gewissen gemacht. Der Effekt bleibt nicht aus: Durch Spenden an Misereor können die Sünder ihr Gewissen reinwaschen, eine Art moderner Ablasshandel. Einzig störender Faktor in diesem Geschäft sind diejenigen Wissenschaftler, die sich weigern, in das Alarmgeschrei der Klimakatastrophe einzustimmen. Unbequeme wissenschaftliche Fakten oder gar eine ergebnisoffene Fachdiskussion sind bei Misereor ausdrücklich unerwünscht.

Es ist schon erschreckend mitanzusehen, dass in der Vergangenheit mehr als eine halbe Millionen Euro an Spendengeldern von Misereor an klimaalarmistische Institute wie das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) weitergegeben wurden, mit dem Ziel, die Klimakatastrophe in der Öffentlichkeit noch präsenter zu machen und in der Folge die Spendenwilligkeit zu stimulieren (siehe unseren Blogartikel “Hilfswerk Misereor überweist PIK-Klimainstitut € 520,000 an Spendengeldern für fragwürdige Klimastudie“). Und wie kann es sein, dass sich Misereor in fragwürdigen Nebenthemen verliert, die so gar nichts mit dem ursprünglichen Gründergedanken der Organisation zu tun haben? Siehe unseren Beitrag “Anstatt gegen den Welthunger kämpfen Misereor und Brot für die Welt nun für die Verschärfung des Emissionshandels“.

Zur klimaalarmistischen Werbemasche von Misereor passt auch die Zusammenarbeit mit dem Journalisten Toralf Staud, der gelegentlich auch für das Greenpeace Magazin schreibt. Staud hatte sich seinerzeit heftig gegen unser Buch “Die kalte Sonne” publizistisch gewehrt und verfasste in der Zeit und im Klimaretter-Blog eine regelrechte Artikelkampagne. Er wollte nicht wahrhaben, dass seine liebgewonnene Klimakatastrophe ausfällt und natürliche Faktoren eine wichtige Rolle im Klimageschehen spielen könnten. Vielleicht fehlte ihm einfach der naturwissenschaftliche Hintergrund, den er in seinem Journalistik- und Philosophie-Studium natürlich nicht erlangen konnte.

Im Mai 2014 erschien nun das Jahresheft von Misereor mit dem Titel “Mut zu Taten”, das einen Überblick über die Arbeit der Organisation geben soll. Auf Seite 33 ist ein mehrseitiger Artikel von Toralf Staud mit dem Titel “Zweifel ist unser Produkt” abgedruckt. Der Artikel ist leider nicht online verfügbar. Das Heft kann aber kostenlos bei Misereor bestellt werden. Der Untertitel im Inhaltsverzeichnis gibt bereits die Richtung vor:

Bei der Wahrheit über den Klimawandel geht es um die öffentliche Meinung, um politischen Einfluss und um Geld. Eine Klarstellung.

Wiederum geht es nicht um klimatische Fakten, sondern um einen persönlichen Angriff auf die wissenschaftlich andersdenkenden Seite. Kurioserweise führt die Misereor-Redaktion bereits an dieser Stelle die vermutlichen Gründe an, weshalb Staud beauftragt wurde, diesen Artikel zu schreiben: Beeinflussung der öffentlichen Meinung und der Politik auf emotionaler Ebene unter Umgehung der fachlichen Diskussion, beides zur Verbesserung der eigenen Geldzuflüsse von privater und staatlicher Seite. Die Umkehr der Vorwürfe gegen die klimaskeptisch denkende Seite wirkt plump.

Gehen wir nun in den Artikel selbst. Direkt auf der Titelseite schreibt Staud:

Während die Forscher sich ihrer Erkenntnisse zum Klimawandel immer sicherer sind, werden Wissenschaftsleugner immer lauter. Sie führen einen weltweiten Kampf um die öffentliche Meinung, der inzwischen fast zum Selbstläufer geworden ist. Dessen Folgen sind auch schon in Deutschland zu spüren.

Bereits zu Beginn dieses Appetizers führt Staud die Leser hinter die Fichte: Nur die Wenigsten wissen, dass die CO2-Klimasensitivität in den letzten zwei Jahren von 3,0°C auf 2,0°C pro CO2-Verdopplung gesunken ist. Dies berücksichtigt die Ozeanzyklen, die 1977-1998 die Hälfte der Erwärmung beigesteuert hatten und seitdem kühlend wirken. Wie kann Staud bei einer solch massiven Reduktion der CO2-Klimawirkung von “immer sicherer” sprechen? Während Staud Durchhalteparolen ausgibt, werden anerkannte Fachleute in Deutschland nervös (siehe unsere Beiträge “2</sub>-Klimasensitivität ist vom IPCC zu hoch angesetzt worden">Mojib Latif im Fachvortrag in den USA: Die CO2-Klimasensitivität ist vom IPCC zu hoch angesetzt worden“, “Klimaforscher Hans von Storch: Klimamodelle berücksichtigen möglicherweise Änderungen der Sonnenaktivität zu wenig” und “2</sub>">Judith Curry prognostiziert Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre: Hans von Storch fordert in einem solchen Fall Misstrauensvotum gegen CO2“).

Allein die Benutzung des Begriffs “Wissenschaftsleugner” disqualifiziert Staud. Vermutlich bewegt er sich mit dieser Betitelung bereits in juristischem Sperrgebiet. Der Artikel beginnt dann mit einer Attacke gegen Fritz Vahrenholt. Was fiele ihm bloß ein, einen Klimavortrag auf einer Veranstaltung der Wirtschaft in München zu halten? Es sollte doch allgemein bekannt sein, dass die IPCC-Meinung die einzig wahre und reine Lehre darstellt. Außerdem ist Vahrenholts Buch “Die kalte Sonne” ganz doof. Dass Vahrenholt bei Shell und RWE in der Erneuerbaren Energie-Sparte tätig war unterschlägt Staud glatt. Staud schreibt:

Der Auftritt zeigt, was noch vor ein paar Jahren undenkbar schien: Das Bestreiten des menschengemachten Klimawandels wird auch in Deutschland salonfähig.

Wieder so eine Peinlichkeit. Staud hat auch nach zwei Jahren offenbar noch immer nicht unser Buch gelesen. Denn dort steht, dass das CO2 durchaus eine nicht zu unterschätzende Klimawirkung hat. Es wird dort u.a. ein menschengemachtes Klimawandel-Szenario mit einer CO2-Klimasensitivität von 1,5°C pro CO2-Verdopplung vorgestellt. Vahrenholt und Lüning bestreiten keineswegs die anthropogene Erwärmung. Stauds Behautung im Text ist schlicht unwahr. Staud offenbart zudem Probleme bei der Lektüre des 5. IPCC-Berichts (“AR5″). Er möchte dort gelesen haben:

…warnt der IPCC deutlicher als je zuvor vor einer gefährlichen Erwärmung der Erde.

Man möchte Staud zurufen: Hättest Du Dir doch vor dem Verfassen des Artikels Expertenrat hinzugezogen, dann wäre Dir diese Panne erspart geblieben. Denn die bekannte Klimaforscherin Judith Curry erläuterte kürzlich in ihrem Blog, was wirklich im IPCC AR5 enthalten ist (siehe unseren Blogartikel “Lesen lohnt: IPCC-Klimabericht von 2013 relativiert Hitzeprognosen von 2007“).

Staud wirft dann Vahrenholt vor, sein Universitäts-Chemie-Abschluss samt Promotion würde ihn nicht zur Teilnahme an der Klimadiskussion befähigen. Dies sagt wohlgemerkt ein Toralf Staud, der keinerlei universitäre naturwissenschaftliche Lorbeeren vorweisen kann. Dazu schauen wir auf der Webseite der schweizerischen Berufsberatung vorbei, die aufzählt, aus welchen Einzeldisziplinen die Klimawissenschaften bestehen:

Am [klimawissenschaftlichen] Studiengang beteiligt sind:

·       der Fachbereich Geowissenschaften

·       der Fachbereich Physik

·       der Fachbereich Mathematik

·       der Fachbereich Chemie

·       der Fachbereich Biologie

·       das Volkswirtschaftliche Institut

·       das Historische Institut.

Zum mitschreiben, Herr Staud: Die Chemie ist ein integraler Bestandteil der Klimawissenchaften. Und Fritz Vahrenholt ist ausgebildeter Chemiker. Das Buch hat er übrigens zusammen mit einem Geologen geschrieben, Sebastian Lüning. Auch Lüning ist diplomiert und promoviert, außerdem habilitiert. Und die Geologie bzw. die Geowissenschaften sind ebenfalls ein integraler Bestandteil der Klimawissenschaften. Nicht beteiligt sind hingegen die Fachbereiche Philosophie und Journalistik.

Auf Seite 36 des Artikels meckert Staud über die angeblich so üppige Finanzierung der Klimaskeptiker. Nun ja, diese Geldzuwendungen sind mittlerweile wohl ausgetrocknet bzw. fiktiv. Das kalte-Sonne-Blog wird zum Beispiel ganz ohne finanzielle Vergütung auf freiwilliger Basis erstellt. Dies steht ganz im Gegensatz zum Klimaretter-Blog, in dem die Autoren in der Regel Honorare für ihre Texte erhalten. Wieviel hat Staud übrigens von Misereor für seinen Artikel im Jahresheft bekommen? Neben üppig ausgestatteten Presseabteilungen des PIK und anderer Institute gibt es seit Anfang diesen Jahres auch noch einen US-amerikanischen Milliardär, der Geld in die Beförderung klimaalarmistischen Gedankenguts pumpt. Tom Steyer will zusammen mit anderen Spendern 100 Millionen Dollar in eine Kampagne investieren, die der US-Politik klimaalarmistische Impulse geben soll.

Auf Seite 37 seines Artikels bemängelt Staud, dass es bei den Klimaskeptikern so wenige aktive Klimaforscher gäbe. Warum erwähnt er nicht Judith Curry, Roy Spencer, Henrik Svensmark, Nir Shaviv, William Gray, Nicola Scafetta, Willie Soon, Don Easterbrook, Robert Carter, Habibullo Abdussam, Stanley Goldenberg, Nils-Axel Mörner oder Lennart Bengtsson? Und warum trauen sich wohl die jungen Kollegen nicht, klimaskeptisch mitzudiskutieren? Natürlich, weil ihnen sonst der Geldhahn und der Weg zur Festanstellung bzw. Beförderung versperrt wird. Singe das IPCC-Lied, und es wird Dir gutgehen. Singe ein anderes, stirb.

Dann wettert Staud gegen EIKE, die wichtigste klimaskeptische Organisation in Deutschland. Er mag das Layout der EIKE-Webseite nicht. Und er mag die Tagungen nicht. Und alle sind viel älter als Toralf Staud, das kann er nun wirklich nicht ab. Bei Greenpeace sind alle viel jünger. Die Anhänger dort stellen auch keine unbequemen Fragen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass die jungen Herrschaften ihr naturwissenschaftliches ABC noch nicht ganz drauf haben, gerne dem gemütlichen Groupthink frönen. Der EIKE-Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke kann Staud jedenfalls nur noch als Komiker ertragen. Er enttarnt zudem Stauds Misereor-Artikel als schlechte Kopie eines bereits in der Zeit erschienenen Textes. In einem Beitrag auf EIKE zum Misereor-Stück schreibt Lüdecke am 31. Mai 2014:

Kommen wir nun zu dem eingangs erwähnten T. Staud. Es geschieht ihm fraglos zuviel der Ehre, hier auf seine Schreibergüsse einzugehen. In den besprochenen Zusammenhang von Misereor, Kirchen und Profit gehört es aber hinein. Das bemühte, schwerfällige Pamphlet von T. Staud mit der Überschrift „Zweifel ist unser Produkt“ kann freilich als müde Wiederholung seines Artikels zs. mit Benjamin Reuter „Die Gehilfen des Zweifels“ (hier) angesehen werden. Aber auch die Qualitäts-Redakteurinnen Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg von der ZEIT haben sich mit „Die Klimakrieger“ (hier) an dem Thema “Klimaskeptiker” verhoben. Wenn eine literarische Wertung des Autors erlaubt sei, so hat zum Trost wenigstens „Die Gehilfen des Zweifels“ einige amüsante Stellen und liest sich  stellenweise unterhaltsam. Zweifellos ist dies dem Hauptredakteur B. Reuter zu verdanken, denn der Aufguss “Zweifel ist unser Produkt” von T. Staud im Misereor-Magazin von 2014 erzeugt nur grausame Langeweile. Das gleiche trifft für den Artikel „Die Klimakrieger“ der beiden o.g. Qualitätsredakteurinnen zu. Daher an dieser Stelle eine herzliche Bitte: Liebe ZEIT, falls noch einmal ein Thema über „Klimaskeptiker“, dann bitte von Redakteuren, die wenigstens unterhaltsam zu schreiben verstehen, lass uns nicht noch einmal unter den Staud’s, Blasberg’s und Kohlenberg’s vor Langeweile sterben!

Und weil wir mit unserem Buch “Die kalte Sonne” vermutlich genau den wunden Punkt des wackeligen IPCC-Gedankengebäudes getroffen haben, kehrt Staud dann im Text noch ein weiteres Mal zu Vahrenholt zurück. Staud schreibt:

Vahrenholt ist ein geübter Redner. Seine Thesen untermauert er mit wissenschaftlich wirkenden Zitaten und Graphiken – dass die oft irreführend sind oder gar manipuliert, bemerken nur Fachleute.

Könnte es sein, dass die Thesen deshalb wissenschaftlich wirken, weil sie von Vahrenholt plausibel und sauber – also wissenschaftlich – erläutert werden? Vielleicht fehlt es hier Staud wiederum am naturwissenschaftlichen Rüstzeug, um der Thematik einigermaßen folgen zu können. Die Behauptung “irreführend…oder gar manipuliert” ist frech und aus juristischer Sicht sicher grenzwertig. Hier müsste Staud endlich einmal Beispiele nennen, insbesondere für Graphiken, die angeblich manipuliert wurden. Welche Fachleute meint Staud, die sich über Inhalte beschwert hätten? Meint er Latifs erfolglosen Versuch bei einem Hamburger Extremwetterkongress, die Klimabeteiligung der Sonne abzustreiten? (Siehe unseren Beitrag “Extreme Ansichten auf dem Extremwetterkongress: Anti-Sonnen-Beweisführung à la Latif“). Ähnlich scheiterte ein Versuch einer deutschen Wissenschaftssendung (siehe “Wissenschaftssendung Nano lässt der Sonne keinen Nanometer Klimawirkung: Fehlende Neutralität in der Berichterstattung wirft Fragen auf“).

Komödiantisch endet dann auch der Staudsche Misereor-Artikel:

Seriöse Forscher formulieren stets vorsichtig, sie müssen jede Aussage beweisen – ihre Gegner machen kurze Sätze und sagen, was sie wollen. “Es ist als wenn Pfadfinder gegen Elitesoldaten antreten”, sagt der US-Klimaforscher Michael Mann.

Meint Staud hier “vorsichtig formulierte” Studien der folgenden Art?:

·       Neue Studie im Journal of Environmental Economics and Management: Klimakatastrophe wird in den USA bis 2099 zu einer halben Millionen zusätzlicher Autodiebstähle führen

·       Klimaalarmist schlägt genetische Manipulation des menschlichen Erbguts vor, um die Bevölkerung vor der Klimakatastrophe zu schützen

·       NASA-Klimaforscher James Hansen 1986 in der New York Times: Bis 2010 wird sich der Planet um bis zu 3 Grad Celsius aufheizen

Vielleicht sollten die ‘Pfadfinder’ auch einmal kurze Sätze versuchen. Elitesoldaten muss man hier sicher als Kompliment sehen. Seltsam nur, dass noch niemals ein Klimarealist den Climate Communications Prize der American Geophysical Union gewonnen hat. Das Geheimnis des klimarealistischen Erfolges könnte auch einfach in der Tatsache stecken, dass Klimaskeptiker keinen Maulkorb verpasst bekommen haben, daher in der Tat “sagen, was sie wollen”. Liebe Freunde des IPCC, versucht es einfach mal mit ergebnisoffener Diskussion und freier Meinungsäußerung.

Fazit: Vielleicht hat es etwas zu bedeuten, dass Toralf Staud seit seinem persönlichen Kampf gegen die kalte Sonne im Wochenmagazin Die Zeit nur noch über Rechtsextremismus schreiben darf. Der Hilfsorganisation Misereor ist auf jeden Fall anzuraten, schnellstmöglich Abstand von der plumpen Klimahetze zu nehmen. Mit dem Artikel “Zweifel ist unser Produkt” verschafft Misereor einem bekannten Aktivisten eine fragwürdige Bühne, die er anderswo nicht mehr erhält. Die Klimadiskussion ist bei weitem nicht so schwarz-weiß wie sie von Toralf Staud dargestellt wird. Der Wegfall der Klimakatastrophe bedeutet übrigens nicht, dass man den armen Menschen in der ganzen Welt nicht helfen sollte. Im Gegenteil. Wieviel Gutes könnte man zum Beispiel mit den 100 Millionen Dollar tun, die Tom Steyer in den klimaalarmistischen Propagandakampf stecken möchte?

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne




Säkularer und Aktueller Meeres-Anstieg: Pegel (1.6 mm/Jahr) oder SAT-Altimeter (3.2 mm/Jahr) – WAS ist richtig ?

(1) Meeres-Anstieg an der Deutschen Nordsee-Küste seit 10.000 Jahren

Es ist das große Verdienst des Wilhelmshavener Küstenforschers Karl-Ernst BEHRE vom Niedersächsischen Institut für Historische Küstenforschung (NIHK), daß wir gute Kenntnisse über die Trans- und Regressionen an der deutschen Nordsee-Küste seit dem Ende der letzten Eiszeit haben [1], vgl. Abb.1 :

         

                                      Abbildung 1 [1c, S.21]

         Meeres-Anstieg für die südliche Nordsee seit 10.000 Jahren   

                                         Abbildung 2  [1a (2003), S.35]

               Meeres-Anstieg für die südliche Nordsee der letzten 3.000 Jahre

Aus den Abbildungen 1 und 2 ergibt sich: Der Meeres-Spiegel ist in den letzten 10.000 Jahren um mehr als 50 Meter gestiegen. Der Anstieg hat sich immer mehr verlangsamt, wenn man den übergreifenden Trend auch über die Trans- und Regressionen der letzten 3.000 Jahre betrachtet. In den "jüngsten" 400 Jahren (1600-2000) hat es (ohne GIA-Korrektur) einen Anstieg von 1,35 m gegeben, in den vergangenen 100 Jahren nur einen solchen von 25 cm, folglich eine weitere Verlangsamung.

Bezüglich der säkularen Abschwächung des Meeres-Anstieges in den letzten Jahrhunderten kommen andere umfangreiche Untersuchungen [2] zum ähnlichen Ergebnis wie BEHRE:

"The last detailed regional study was by Shennan and Woodworth (1992). They used tide gauge and geological data from sites around the North Sea to infer 20thcentury and late Holocene secular trends in MSL. They concluded that a systematic offset of 1.0 ± 0.15 mm/yr in the tide gauge trends compared to those derived from the geological data could be interpreted as the regional geocentric rate of MSL change in the 20th century. They also constructed a sea level index to represent the coherent part of sea level variability in the region and found no evidence for a statistically significant acceleration in the rates of SLR over the 20th century. These results were in agreement with those of Woodworth (1990), who found a significant acceleration in the order of 0.4 mm/yr per century when focusing on time scales longer than a century (up to 300 years), but not for the 20th century."

Dieses alles gilt insbesondere auch für die Deutsche Nordsee-Küste, wie der Niedersächsische Landesverband für Wasser, Küsten- und Naturschutz NLWKN in 2013 erneut bestätigte [3] :

"Bislang, betont Heyken (Anm.: Sprecherin NLWKN), gebe es aber keine Anzeichen, daß die Fluten schlimmer werden. ‚Wir messen die Hochwasserstände seit 100 Jahren. Während dieser Zeit ist das mittlere Hochwasser um 25 Zentimeter gestiegen. Daß der Meeresspiegel in den letzten Jahrzehnten schneller steigt, können wir nicht bestätigen.‘ Auch gebe es keine Belege für häufigere Fluten."

F a z i t :
Der Meeres-Anstieg hat sich verlangsamt, über Jahrtausende und auch im letzten Jahrhundert. Ein "CO2-Klima-Signal" ist nicht auffindbar !

(2)  Pegel als Bilanz-Messer: Küsten-Senkung und/oder Meeres-Anstieg ?

Weltweit wird die Veränderung des Meeres-Spiegels an Küsten mit etwa 1.000 Pegeln gemessen, wovon einige (wenige) sogar über 200 Jahre zurück reichen, die Mehrzahl weniger als 100 Jahre.  Die direkten absoluten Ablesungen und Trends sind zunächst immer nur eine Bilanz-Messung:

Anstieg oder Absinken des Meeres gegenüber Hebung oder Senkung der Küsten. Dafür gibt es mehrere Ursachen, insbesondere Platten-Tektonik, Vulkanismus und Eiszeit-Prozesse (Isostasie und Eustasie).

Für die Deutsche Nordsee-Küste hat BEHRE [1a] sich auch damit beschäftigt: "Das Nordseebecken ist bereits seit sehr langer Zeit ein Senkungsgebiet, und diese tektonische Senkung hält auch heute noch an" ….u.w.a.a.O.: "Die deutsche Küste liegt im oberen Bereich dieses Senkungsgebietes. Zur genaueren Abschätzung der Vertikalbewegung eignet sich hier die Oberkante mariner Sedimente des Eem-Meeres …. Damit kommt man für den Bereich der Deutschen Bucht zu einer tektonisch bedingten mittleren Absenkung zwischen 0,64 cm/Jh. im Westen und 0,54 cm/Jh. im Osten, mithin zu einem geringen Betrag."

Darüber hinaus diskutiert BEHRE (a.a.O.):

"Zu der früher stark diskutierten Frage eines möglichen tektonischen Absinkens der deutschen Nordseelüste wurden in den Jahren 1928-31, 1949-55 und 1980-85 drei sehr genaue Nordseeküsten-Nivellements durchgeführt ….".

Unter der Berücksichtigung aller dieser bis 2003 bekanten Fakten kommt BEHRE zu dem Ergebnis:

"Danach erscheint für die Gegenwart ein tektonisch verursachtes Absinken von < 1,0 cm/Jh. wahrscheinlich….".

Diese Zahlen sind nach neuere Untersuchungen zu gering abgeschätzt.

Im Jahre 2011 wurde eine Arbeit zu den Trends von 15 Küsten-Pegeln in der Deutschen Bucht publiziert [4].  Darin werden auch Abschätzungen zum Glacial Isostatic Adjustment (GIA) angegeben:

"This, initially, gives estimates of rates of vertical land movement for the three tide gauges providing the longest records ( -0.7 ± 0.2 mm/a for Cuxhaven, -0.5 ± 0.1 mm/a for Lt. Alte Weser and  -0.9 ± 0.2mm/a for Norderney; negative values denote land subsidence)."

Für diese drei Langzeit-Pegel wird also im Mittel eine Küsten-Absenkung von 0,7 mm/yr angegeben, was einen säkularen Absenkungs-Trend von 7 cm/Jh. bedeutet.

Im gleichen Jahre 2011 erschien eine umfangreiche Arbeit [5], die sich mit den postglazial anhaltenden vertikalen Landbewegungen des letzten Jahrtausends in Südskandinavien und Jütland beschäftigt. Die Null-Linie ("Drehpunkt") verläuft danach von den Nordfriesischen Inseln in einem nach Süden ausgreifendem Bogen über Dänemark in die mittlere Ostsee (Abb.3).

Für den Bereich der Deutschen Nordseeküste ergibt sich daraus ein tektonischen Absinken von etwa 10 cm/Jh.

      

                      Abbildung 3 [5, dort Fig.9] (blaue Erläuterungen ergänzt)

       Present-time isostatic uplift rates (mm/yr) of Denmark and surroundings.

In einer soeben publizierten Arbeit von MÖRNER werden auch drei Pegel im Kattegat analysiert, also in Nähe des tektonischen Nullpunktes ("Drehpunktes"):

"In the Kattegatt Sea, the glacial isostatic component factor is well established and the axis of tilting has remained stable for the last 8000 years. At the point of zero regional crustal movements, there are three tide gauges indicating a present rise in sea level of 0.8 to 0.9 mm/yr for the last 125 years." Daraus ergibt sich ein säkularer absoluter Meeres-Anstieg (ASLR) von nur etwa 7 cm.

Die Pegel in Cuxhaven und Norderney zeigen einen relativen säkularen Anstieg von 25 cm, wozu die Landesregierung Niedersachsen unlängst feststellte [6]:

"Klimawandel nicht bemerkbar:  Für einen steigenden Meeres-Spiegel an Niedersachsens Nordseeküste als Folge des Klimawandels sieht die Landesregierung keine Anzeichen. Auch ein Trend zu höherer Sturmflut-Häufigkeit sei nicht erkennbar, teilte Umweltminister Hans-Heinrich Sander im Landtag mit. Danach liegt der Trend des Anstieges bei unverändert 25 cm je Jahrhundert.  Ein schnellerer Anstieg sei nicht zu beobachten."

Dabei wären die von BEHRE genannten 1 cm/Jh. vernachlässigbar, wogegen die von HANSEN genannten 10 cm/Jh. zu einer bedeutsamen Schlußfolgerung führt: Der bilanzierte "Absolute Sea Level Rise" (ASLR) beträgt dann nur etwa 15 cm/Jh.

F a z i t :
Der mit Pegeln gemessene Meeres-Anstieg an der Deutschen Nordsee-Küste beträgt in den letzten 100 Jahren 25 cm. Eine Beschleunigung ist nicht zu erkennen. Berücksichtigt man natürliche tektonische Küsten-Absenkungen (GIA), so beträgt der ASLR sogar nur etwa 15 cm. Ein CO2-AGW-Klima-Signal ist so oder so nicht erkennbar.

(3) Auswertung von 15 Küsten-Pegeln in der Deutschen Bucht

Von einem internationalen Autorenteam unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Wasserbau und Hydromechanik der Universität Siegen wurden 2011 Auswertungen aller verfügbaren Pegel für die Deutsche Bucht publiziert [7], im Einzelfall zurück reichend bis zu 166 Jahre v.h.

Dabei wird auch über Isotstasie-Abschätzungen diskutiert:

"Rates of vertical land movement are estimated from the sea level records using a simple approach and are compared with geological data and modelled GIA (Anm.: GIA: Glacial Isostatic Adjustment) estimates." [7a]

Die in Abb. 4a übergreifend gemittelte geglättete Auswertung zeigt, daß im Zeitraum von 166 Jahren abwechselnd Perioden mit beschleunigtem und verlangsamten Meeres-Anstieg auftreten:

"An accelerated sea level rise is detected for a period at the end of the nineteenth century and for another one covering the last decades." [7a].

Das verdeutlichen insbesondere auch die Abb. 4b dargestellten, sich dekadal ändernden jährlichen Anstiegs-Raten.

                                                   Abbildung 4 a+b [7a]

                                  Trends von 15 Küsten-Pegeln Deutsche Bucht 

Betrachtet man den Gesamtzeitraum mit einem Polynom 2. Grades [8], so ergibt sich ebenfalls keine säkulare Beschleunigung des Anstieges, eher eine Abschwächung:   vgl. Abb. 5:

         

            Abbildung 5 (Daten: F.ALBRECHT, Th.WAHL et al. [7] ; Graphik: Puls/EXCEL)

              Polynomischer Trend von 15 Küsten-Pegeln in der Deutschen Bucht

Auch die Autoren [7]  finden keinen Trend:

"Provided local sea level variations in Cuxhaven are unaffected by local effects and represent the large scale signal in the German Bight we would expect these residuals to be small and oscillating around zero with no long-term trend or discontinuity." (a.a.O.; Fig.6)

Ergebnis:

"The estimated long-term trend (1843 – 2008) for the Cuxhaven station is 2.3 mm/a." [7a]

Und w.a.a.O.: "For the period 1951-2008, for which data are available from all gauges, the trends vary between 1.0 mm/a (Bremerhaven) and 2.8 mm/a (Norderney)." [7a]

Diese Daten sind ohne GIA-Korrektur. Dafür müßten folgende Korrekturen angebracht werden (a.a.O.):

"This, initially, gives estimates of rates of vertical land movement for the three tide gauges providing the longest records ( -0.7 ± 0.2 mm/a for Cuxhaven, -0.5 ± 0.1 mm/a for Lt. Alte Weser and  -0.9 ± 0.2mm/a for Norderney; negative values denote land subsidence)."

Danach beträgt der ASLR in der Deutschen Bucht im Mittel für das 20.Jh. nur etwa 13 cm!

F a z i t :
Der über alle 15 Pegel – mit unterschiedlichen Registrier-Zeiträumen – gemittelte Relative Meeres-Anstieg (RSLR) für die Deutsche Bucht beträgt von 1843-2008 etwa 32 cm, der säkulare Anstieg im 20. Jahrhundert rund 20 cm. Die GIA-korrigierten Werte (vgl. auch Kap.3) ergeben für die o.a. Zeiträume einen ASLR von etwa 22 bzw. 13 cm. Es existiert keine säkulare Beschleunigung, das Polynom in Abb.5 zeigt demgegenüber sogar eine leichte säkulare Abschwächung des Anstieges. Ein CO2-Klima-Signal (AGW) ist nicht auffindbar.

(4) Auswertung von 30 Küsten-Pegeln rund um die Nordsee

Ein Internationales Autoren-Team hat 2013 eine Auswertung von 30 Küsten-Pegel (1880-2011) rund um die Nordsee publiziert [9], vgl. Abb. 6+7 :

                                         Abbildung 6 [9; dort Fig.1]

 

                Abbildung 7 [9; dort Fig.10] (GIA: Glacial Isostatic Adjustment)

Das zusammengefaßte Ergebnis (mit GIA-Korrektur) :

"The long-term geocentric mean sea level trend for the 1900 to 2011 period is estimated to be 1.5 ± 0.1 mm/yr for the entire North  Sea region." 

Folglich:  Der säkulare lineare Trend im 20. Jh. beträgt 15 cm.

"In summary the long term trends in the North Sea are not significantly different from global sea level trends …" u.w.a.a.O. :"The recent rates of sea level rise (i.e. over the last two to three decades) are high compared to the long-term average, but are comparable to those which have been observed at other times in the late 19th and 20th century."

Für die alarmistischen Meeres-Szenarien im Rahmen der Klima-Debatte ist auch dieses Ergebnis nahezu ein Desaster, denn es wird – auch anhand einer umfangreichen Literatur-Übersicht – festgestellt, daß es überhaupt keinen Trend zu einer Beschleunigung des Anstieges gibt, weder säkular noch in den letzten Dekaden, im krassen Gegensatz zu den Klima-Modellen:

"… found little or no evidence for on-going positive sea level acceleration for the tide gauges located in the North Sea between 1870 and the late 1980’s of the sort suggested for the 20th century itself by climate models."

F a z i t :
Der über alle 30 Pegel gemittelte und mit GIA-Korrektur versehene Absolute Meeres-Anstieg (ASLR) für die gesamte Nordsee im Zeitraum 1900-2011 beträgt 15 cm. Eine Beschleunigung wurde nicht gefunden, daher auch kein AGW-CO2-Klima-Signal.

(5) Auswertung von 182 Pegeln global

NIEL-AXEL MÖRNER legte in zwei 2013 erschienen Arbeiten [10] globale Auswertungen von Pegeln (NOAA 2012) vor, von denen einige (wenige) sogar bis in das 18. Jahrhundert zurück reichen:

"Removing outliers of obvious uplift or subsidence, there are 182 records left, which

forms a nice Gaussian distribution around a mean value of +1.65 mm/yr."

Die in Abb. 7 dargestellten Pegel-Daten sind nicht GIA-korrigiert, stellen folglich den RSLR (Relative Sea Level Rise) dar:

"Because many tide gauge stations are affected by local subsidence, this value should rather be considered an overestimate, however."

                                Abbildung 8: GAUSS-Verteilung 182 Pegel [10]

(RSLR: ohne Glacial Isostatic Adjustment GIA;  "key sites: i.e. sites of special importance like the Maldives, Bangladesh, Tuvalu, Kiribati and Vanuatu …Venice" )

Kritisch äußert sich MÖRNER auch hier zu den hohen Satelliten-Werten(vgl.Kap.8):

"Satellite altimetry is a new and important tool. The mean rate of rise from 1992 to 2013 is +3.2 ±0.4 mm (UC, 2013). This value is not a measured value, however, but a value arrived at after much “calibration” of subjective nature (Mörner, 2004, 2011a, 2013a).

The differences between the three data sets  <  ±0, +1.65 and +3.2 mm/yr >  are far too large not to indicate the inclusions of errors and mistakes."

F a z i t : 
Die Auswertung von weltweit 182 Pegeln ergibt im Mittel einen säkularen Meeres-Anstieg von 16 cm, ohne GIA-Korrektur. Eine säkulare Beschleunigung des Anstieges wurde nicht gefunden, daher auch kein AGW-CO2-Klima-Signal.

(6) Auswertung von 1200 Pegeln global

Ein internationales Autorenteam legte 2013 die Auswertung von 1277 Pegeln für dem Zeitraum  1807-2010 vor [11]. Das globale Gesamtmittel zeigt Abb.9.

Dabei wurden GIA-Korrekturen vorgenommen:

"The large uncertainties (up to 0.30.6 mm/yr) in our global sea level reconstruction are due to choice of GIA corrections, with difference up to 8 mm/yr in rate of sea level rise in individual locations, such as the Arctic, Baltic and Antarctic regions. The GIA correction adds up to 0.3 mm/yr trend in the global sea level reconstruction, with large differences between GIA datasets."

                                                          Abbildung 9

                         Meeres-Trend 1807-2009; 1277 Pegel [11; dort Fig.3]

In die Graphik (Abb.9) ist zwar von den Autoren weder eine Regressions-Gerade eingefügt noch ein Polynom, aber auch so ist "durch Augenschein" erkennbar:

()  In der ersten Hälfte des 19. Jh. ist der Meeresspiegel um ca. 15 cm abgesunken;

()  Seit ca.1860 steigt der Meeresspiegel – bis heute;

()  Seit 1860 sind dekadale Phasen rascheren und verlangsamten Anstieges erkennbar, eine Trend- Beschleunigung über den Gesamtzeitraum seit 1860 nicht; für die letzten 10 Jahre seit ca. 2000 sogar nur noch ein Plateau !?

Zu diesen Betrachtungen passen zunächst auch diese Aussagen der Publikation (Abstract):

"The new reconstruction suggests a linear trend of 1.9 ± 0.3 mm·yr− 1 during the 20th century, with 1.8 ± 0.5 mm·yr− 1 since 1970.“ (Anm.: 1970-2009).

Woraus folgt:

Die Anstiegsrate für den Teil-Zeitraum ab 1970 ist geringer als die Anstiegsrate für das gesamte 20. Jahrhundert! Es hat folglich eine Verlangsamung des Anstieges im 20. Jahrhundert bis heute statt gefunden.

Demgegenüber steht in der Publikation wenige Sätze weiter unten, ebenfalls im Abstract:

"We calculate an acceleration of 0.02 ± 0.01 mm·yr− 2 in global sea level (1807–2009)“.

WOW ! Für 100 Jahre ergäbe das 2 mm, Küsten-Überflutung voraus ?

Hierzu stellt sich zudem doch die Frage :

Wie kann der in der Publikation analysierte säkularer "linear trend (vgl.w.o.) eine Beschleunigung aufweisen ?

Das ist ein Widerspruch in sich. Ein linearer Trend wird durch eine Regressions-Gerade beschrieben, kann also u.E. keine Beschleunigung aufweisen !?

Das ist auch nicht der Fall, wie die Regressions-Gerade zu den SAT-Altimeter-Daten von AVISO in Abb.10 zeigt:

                                                          Abbildung 10

                         SAT-Altimeter-Daten [12; AVISO] (POSEIDON/TOPEX/JASON)

Es finden sich jedoch noch weitere Widersprüche in den Aussagen der JEVREJEVA-Publikation.

Zunächst und einerseits:

"… a linear trend of 1.9 ± 0.3 mm·yr− 1 during the 20th century" (Abstract), und: "GSL12 shows a linear trend of 1.9 ± 0.3 mm·yr1 during the 20th century …" (Conclusion).

Das ist nur wenig mehr als die Hälfte der Altimeter-Messungen von 3.3 mm/yr in den AVISO-Daten (Abb.10).

Demgegenüber heißt es – u.E. im Widerspruch dazu – unmittelbar im Satz davor in "Conclusion": "There is an excellent agreement between the linear trends from GSL12 and satellite altimetry sea level since 1993, with rates of 3.1 ± 0.6 mm·yr1 and of 3.2 ± 0.4 mm·yr1 respectively".

WIE denn nun (?) :

3.1 mm/yr oder 1,8 mm/yr –  denn: die hier genannte Pegel-Periode 1970-2008 enthält doch auch die Altimeter-Messungs-Periode seit 1993 ! D a h e r  müßte ein solcher "Daten-Sprung" ab 1993 auch in der Abb.9 (Fig.3) auffindbar sein, ist er aber nicht! Stattdessen findet man in Abb.9 ab etwa 2000 eine Art Plateau – "Null-Anstieg" !

Gänzlich rätselhaft wird die Sache, wenn man dazu noch die Fig.7 in der JEVREJEVA-Publikation [11] anschaut: Dort verlaufen zwei Regressions-Geraden Pegel & Altimeter 1993-2009 nahezu kongruent:

"Dashed red and blue lines represent linear trends for satellite altimetry (3.2 mm·yr1) and tide gauge (3.1 mm·yr1)…". wovon sich in Fig.3/Abb.9 im Vergleich mit den SAT-Daten von AVISO (Abb.10) keine Spur finden läßt !?

Es ist nicht nachvollziehbar, wie eine solche umfangreiche Publikation voller Widersprüche ein "Peer Review" passieren kann.

F a z i t : 
Die Arbeit von  JEWREJEVA et al. schafft bezüglich einer Klärung der großen Diskrepanz zwischen den Daten der Pegel und der Satelliten u.E. keine Klarheit, sondern eher zusätzliche Verwirrung. Das Gleiche gilt für die widersprüchlichen Trend-Aussagen zum Meeres-Anstieg in der Arbeit.

 (7)  GRACE-Satelliten bestätigen die Pegel: 1.7 mm/yr !

Eine aktuelle Auswertung [13] der Schwerefeld-Messungen mit den GRACE-Satelliten bestätigt die zahlreichen Publikationen von Pegel-Auswertungen:

Eine aktuelle Auswertung [13] der Schwerefeld-Messungen mit den GRACE-Satelliten bestätigt die zahlreichen Publikationen von Pegel-Auswertungen:

"Neue Studie mittels GRACE-Daten: Meeresspiegel steigt um weniger als 17 cm pro Jahrhundert""Eine neue Studie, erstellt mit den GRACE-Daten (Gravity Recovery And Climate Experiment) zeigt, dass der Meeresspiegel während der letzten 9 Jahre mit einer Rate von nur 1,7 mm pro Jahr gestiegen ist. Das ergibt ein Äquivalent von 6,7 Inches (fast 17 cm) pro Jahrhundert. Dies paßt gut zu Messungen an Pegeln."

… nämlich (a.a.O.) :

"Aus dem IPCC FAR Abschnitt 5.5.2: Holgate und Woodworth (2004) schätzten eine Rate von 1,7 ± 0.4 mm pro Jahr, und zwar gemittelt entlang der globalen Küstenlinie während des Zeitraumes 1948 bis 2002 und basierend auf Messungen von 177 Stationen (Anm.: Pegeln), eingeteilt nach 13 Regionen.

Church et al. (2004) berechneten einen globalen Anstieg von 1,8 ± 0.3 mm pro Jahr während der Periode 1950 bis 2000, und Church und White (2006) berechneten eine Änderung von 1,7 ± 0.3 mm pro Jahr im 20. Jahrhundert."

…und w.a.a.O. :

"Bedeutung dieses Ergebnisses :

Das Geocenter-korrigierte Schlußergebnis von Baur et al. ist höchst ermutigend, wenn Chambers et al. (2012) zeigen, dass der Meeresspiegel im Mittel um 1,7 mm pro Jahr während der letzten 110 Jahre gestiegen ist, wie es sich auch aus den Analysen von Church und White (2006) sowie Holgate (2007) ergibt.

Gleichzeitig ist die CO2-Konzentration in der Luft um fast ein Drittel gestiegen. Und immer noch hat dieser Anstieg nicht die Rate des globalen Meeresspiegel-Anstiegs beeinflusst !"

F a z i t : 
Die beiden extrem unterschiedlichen Methoden der Pegel- und der Schwerkraft-Messungen (GRACE-Satelliten) stimmen mit jeweils 1,7 mm/yr erstaunlich gut überein, auf ein Zehntel Millimeter!  Das wirft allerdings erneut die in der Literatur immer wieder kritisch gestellte Frage auf, wieso die Satelliten-Meßverfahren TOPEX/POSEIDON/JASON – als einzige aller Meßmethoden – nahezu doppelt so hohe Werte ergeben (è Kap.(8) ) :

(8) Pegel versus SAT-Altimeter

Weltweit publizierte Pegel-Messungen (vgl. Abb. 4-9, und weitere Publikationen [14] ) sowie gleichermaßen die Schwerkraft-Messungen der GRACE-Satelliten zeigen global einen mittleren jährlichen Meeres-Anstieg von 1,5 – 1,7 mm/yr, also säkular 15-17 cm, wogegen von den erst seit 1992 verfügbaren Altimeter-Messungen  anderer Satelliten (Abb. 10 + 11) doppelt so hohe Anstiegs-Raten publiziert werden [15]: 3,2 mm/yr.

Zu Beginn der SAT-Altimeter-Ära (1992) lagen die zunächst publizierten Messungen sogar deutlich unter 1 mm/yr, also auch noch deutlich unter den Pegel-Meßwerten. Im Laufe der folgenden Jahre wurden dann die SAT-Daten mehrfach zu höheren Werten hin korrigiert. Die Gründe bleiben unklar, wie eine dazu sehr ausführliche Historie von RUDOLF KIPP dokumentiert [16] :

"Nur durch zahlreiche Korrekturen, die auf Annahmen beruhen die nicht weiter ausgeführt werden, ergibt sich der “offizielle” Wert von zur Zeit 3,1 mm pro Jahr."

Es ist aufschlußreich, hier einige weiteren Passagen aus dieser Dokumentation zu zitieren:

"Der “Environmental Satellite” (Envisat; 2002-2012) ist so etwas wie das Prunkstück der European Space Agency (ESA). … Zu den Aufgaben dieses Satelliten gehört unter anderem … die Vermessung des Meeresspiegels. Allerdings hat die Auswertung letzterer Daten bislang zu Ergebnissen geführt, die weder mit den Aussagen (Anm.: IPCC) eines beschleunigten Meeresspiegel-Anstiegs, noch mit den Messungen der amerikanischen Jason-Satelliten in Einklang standen. …

Der von Envisat gemessenen Anstieg des Meeresspiegels betrug im Zeitraum von Ende 2003 bis Ende 2011 lediglich 0,48 mm/Jahr, was 4,8 cm in 100 Jahren entsprechen würde. Die Messungen des Jason-1 Satelliten haben für den gleichen Zeitraum einen Anstieg von 2,05 mm pro Jahr gefunden. … Um diesem Umstand zu begegnen wurden bei der ESA bereits im letzten Jahr Methoden diskutiert, wie man die Envisat Daten rechnerisch an die Ergebnisse der Messungen der Jason Satelliten angleichen kann. Diese Anpassung wurde jetzt beim Umstellen auf die neueste Version der Envisat Daten (Version 2.1) offensichtlich vorgenommen. Aus dem bisherigen minimalen Anstieg von 0,48 mm/Jahr wurde dadurch quasi über Nacht ein Anstieg von 2,32 mm/Jahr. Wer nach einer Begründung für diese Maßnahme sucht, der wird auf der Aviso-Homepage unter “Processing and corrections”  fündig. Dort heißt es: ’sign of instrumental correction (PTR) corrected via external CLS input (impact of +2 mm/year drift)‘ Man hat also einen Abgleich an externen Daten vorgenommen. Es findet sich allerdings kein Wort dazu, was für Daten das sind oder welcher Umstand diesen radikalen Eingriff notwendig gemacht hätte."

…und w.a.a.O.:

"Und auch die aktuell bei den Daten des europäischen Envisat Projektes vorgenommenen Korrekturen folgen nicht nur dem altbekannten Schema, dass diese Maßnahmen ausnahmslos in eine Richtung weisen, und zwar zu höheren Werten." …

"Auch die Begründung, welche die Wissenschaftler anbieten, trägt mehr zur Verschleierung bei, als dazu aufzuklären, warum ein so fundamentaler Eingriff in die Daten vorgenommen werden musste. Was bleibt ist der Eindruck, dass hier Daten systematisch “hochgerechnet” werden. Schließlich steht der nächste Zustandsbericht des Weltklimarates (IPCC) für das Jahr 2014 an. Und dieser kann seine volle Wirkung nur entfalten, wenn alles sich noch viel schlimmer darstellt, als man im letzten Report 2007 bereits gesichert wusste. Ein seit Jahren langsamer werdender Anstieg des Meeresspiegels wäre hierzu ganz sicher nicht hilfreich."

Und diese nahezu prophetischen Worte von RUDOLF KIPP im Jahre 2012 haben sich schon 2013 "erfüllt", denn – genau so ist es gekommen: der Klimarat IPCC hat seine Meeres-Prognose im AR 2014 für 2100 erstmals wieder erhöht, nachdem IPCC in den drei Vorberichten (AR’s 1995, 2001, 2007) schrittweise eine "Herunter-Stufung" der Prognosen Richtung Meß-Realität vorgenommen hatte: vgl. Abb. 12 !

D a z u  einige Äußerungen von namhaften Meeres-Forschern [17]:

"Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sich der Meeresspiegel-Anstieg ausgerechnet in dem Jahr beschleunigt haben sollte, als Satelliten in Dienst gestellt wurden", ergänzt SIMON HOLGATE, Meeres-Spiegel-Forscher am National Oceanography Centre in Liverpool." …

"Ob wir seit 1993 eine Beschleunigung haben, ist nicht klar", sagt JOHN CHURCH vom australischen Klimaforschungsinstitut CSIRO."

NILS-AXEL MÖRNER [18] (Univ. Stockholm, Paleogeophysics & Geodynamics) dazu:

"Satellite altimetry is a new and important tool. The mean rate of rise from 1992 to 2013 is +3.2 ±0.4 mm (UC, 2013). This value is not a measured value, however, but a value arrived at after much “calibration” of subjective nature (Mörner, 2004, 2011a, 2013a). The differences between the three data sets  < ±0, +1.65 and +3.2 mm/yr >  are far too large not to indicate the inclusions of errors and mistakes."

In einer Graphik wurde das alles so zusammen gefaßt (Abb. 11 a+b) :

                Abbildung 11 a+b: Gegenüberstellung der Pegel- und Sat-Daten

                                         [19] (Textfelder in Abb.11a ergänzt )

In den jüngst erschienen, schon unter den Abschnitten (3)+(4) zitierten umfangreichen Arbeiten zu den Nordsee-Pegeln [WAHL, ALBRECHT et al. 2011, 2013] wird zwar übereinstimmend fest gestellt, daß der säkulare Anstieg in der Nordsee bei etwa 13-18 cm liegt – ohne(!) Beschleunigung, aber über die krasse Diskrepanz dieser Daten gegenüber den Altimeter-Messungen wird dort kaum ein Wort verloren, sieht man einmal von einer solchen lapidaren Anmerkung ab:

"For the period 1993 to 2009, the estimated global MSL trend from altimetry records is 3.2 ± 0.4 mm/yr, almost double that observed from 1900 to 2009 (Church and White, 2011)."

Eine wissenschaftlich kritische Diskussion oder gar Bewertung dazu fehlen hier völlig – seltsam.

F a z i t : 
Die erhebliche Diskrepanz zwischen Sat-Altimeter-Daten und Pegeln ist bis heute u.E. nicht geklärt [20] :
"Trotz der neuen Satellitenmessungen wurden die Pegelmessungen natürlich weitergeführt. Und die ließen sich nicht beirren und blieben stur bei ihrem alten Kurs von deutlich unter 2 mm/Jahr. Anstatt die Satellitendaten nun an die real am Boden gemessenen Daten anzupassen und nach unten zu korrigieren, besteht die Diskrepanz zwischen Pegel- und Satellitenmessungen aber leider bis heute weiter. Und es scheint irgendwie auch niemanden zu stören. Ein mysteriöser Fall."

(9)  SPIEGEL: "Feilschen wie auf dem Basar"

Bemerkenswert ist u.E. noch, was DER SPIEGEL [21] unter dem Titel "Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg" über die Art und Weise der "Entstehung" von Meeres-Spiegel-Prognosen beim IPCC über eine diesbezügliche Tagung  der Meeresspiegel-Forscher (Juli 2011) berichtet :

"Viele Milliarden Euro stehen auf dem Spiel: Ein Uno-Gremium entscheidet über die Prognose zum Anstieg der Ozeane – sie bestimmt, wie viel Steuergeld  die Staaten in den Küstenschutz pumpen müssen. Hunderte Studien werden verhandelt, es geht zu wie auf einem Basar."

Und weiter a.a.O. :

"Das Feilschen um die Ergebnisse gleicht dem Handel auf einem Basar:

Auf der einen Seite haben Forscher alarmierende Meeresspiegel-Prognosen veröffentlicht, die die Angaben des letzten Uno-Klimareports weit übertreffen.

Demgegenüber stehen tatsächliche Messungen des Meeresspiegels: Sie lassen bislang keinen extremen Anstieg erkennen.""4000 Experten diskutierten auf der IUGG-Tagung von Ozeanforschern im australischen Melbourne ihre Ergebnisse. Mitunter lautet dabei die Maxime: "Wer bietet mehr?" "Der Klimaforscher James Hansen von der Nasa zum Beispiel warnt in einem aktuellen Papier vor einem Anstieg der Meere um fünf Meter in den nächsten 90 Jahren – er verneunfacht damit die Schätzung des Höchstszenarios aus dem letzten Uno-Klimareport. Der Nasa-Forscher riskiere mit der Extremprognose seine Glaubwürdigkeit, meinen manche Klimatologen."

Bei dieser Art von "BASAR" gibt es allerdings auch nüchterne sachliche Stimmen (a,a,O.):

"Die höheren Anstiegsraten seit 1993 seien nichts Außergewöhnliches, meint Guy Wöppelmann von der Université de La Rochelle in Frankreich. Im 20. Jahrhundert habe sich der Meeresspiegel-Anstieg zuvor schon mal ähnlich beschleunigt; doch dann verlangsamte er sich wieder."

"Ähnliches geschehe nun wieder, sagt Eduardo Zorita vom GKSS-Institut für Küstenforschung: In den vergangenen acht Jahren habe sich der Anstieg der Ozeane abgeschwächt; wie es weitergehe, sei ungewiss."

…und weiter a.a.O.:

" Die Geoforscher Jim Houston vom Engineer Research Center in Vicksburg und Bob Dean von der University of Florida in Gainsville in den USA legten im Fachblatt "Journal of Coastal Research" überraschend dar, dass der Meeresspiegel während des vergangenen Jahrhunderts ziemlich gleichbleibend angestiegen sei – eine Beschleunigung sei nicht zu erkennen."

Dieses alles hat den Klimarat nicht davon abgebracht, gegen alle früheren und aktuellen Meßdaten nun im IPCC-Bericht 2013/14 wieder eine Beschleunigung des Meeres-Anstieges für die nächsten 100 Jahre zu prognostizieren, nachdem man in den Berichten davor (AR’s 1995, 2001, 2007) Schritt um Schritt eine weitgehende Herunterstufung in Richtung der Meß-Realität vorgenommen hatte (Abb. 12) :

                                         Abbildung 12 [IPCC/AR’s 1990-2013]

                                       IPCC-Prognosen zum Meeres-Anstieg 

F a z i t : 
Die Erstellung von IPCC-Prognosen zum Meeres-Anstieg haben mit sachlicher Wissenschaft kaum noch etwas gemein [ SPIEGEL-ol. 14.07.2011] : "Das Feilschen um die Ergebnisse gleicht dem Handel auf einem Basar."

(10)  Vertrauens-Krise der IPCC-Institute auch beim Meeres-Spiegel-Alarm

Mit dem "Climate-Gate-Skandal" begann 2009 für das IPCC eine schwere Vertrauens-Krise [22], die bis heute anhält.

Dieser Vertrauens-Verlust in die IPCC-Prognosen zeigt sich immer wieder auch bei den von einigen Instituten verbreiteten Phantastereien zu gigantischen Meeresspiegel-Anstiegen [23]:

"4000 Experten diskutierten auf der IUGG-Tagung von Ozeanforschern im australischen Melbourne ihre Ergebnisse. Mitunter lautet dabei die Maxime: "Wer bietet mehr?" (vgl. Kap.9).

So kann es nicht verwundern, daß Planer beim Küstenschutz derartigen Prophezeiungen keinen Glauben mehr schenken. Daher werden z.B. auch Stefan Rahmstorf und das PIK mit derartigen Extrem-Prognosen zum Meeres-Spiegel international kaum noch ernst genommen [24]:

"Unter sorgfältiger Abwägung aller verfügbaren Informationen entschied der Senat von North Carolina im Juni 2012 mit 35 zu 12 Stimmen, dass bei Küstenschutzplanungen zukünftig mit der historisch gut dokumentierten Meeresspiegel-Anstiegsrate kalkuliert werden muss. Eine Beschleunigung wie sie von der Rahmstorf-Gruppe für die Zukunft postuliert wird, soll nicht eingerechnet werden. (Siehe Berichte auf junkscience, Climatewire, WUWT, John Droz Jr.).

Das Gesetz wurde Anfang Juli 2012 auch vom Repräsentantenhaus von North Carolina abgesegnet. … Die republikanische Politikerin Pat McElraft hatte sich für die beschlossene Regelung eingesetzt und erklärte, dass sie eine zukünftige starke Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs als unrealistisch ansieht und dies lediglich Vermutungen darstellt."

Die Vertrauenskrise des IPCC ist mittlerweile sogar in den sonst überwiegend Klima-katastrophilen deutschen Medien [25] angelangt:

"Wenn bald über die Verlierer des Jahres nachgedacht wird, stehen die Klimaforscher auf vielen Listen si­cher weit oben. … Stocker [26] war schon einige Wochen vorher bei der Vorstellung seines IPCC-Berichts prak­tisch baden gegangen, weil er der Öf­fentlichkeit und Politik vergeblich zu vermitteln versuchte, dass die jahrelan­ge Quasi-Stagnation der Welttempera­tur, der „Hiatus“, von der Klimapolitik ausgeklammert werden sollte. … Die Lo­gik der Politik ist aber eine andere:  Wenn die Klimaforschung schon so gravierende Schwankungen der Gegen­wart nicht auf ihrer Rechnung hat, wie sollen wir ihr dann die Prognosen für die nächsten hundert Jahre abneh­men?"

DER SPIEGEL [27] macht bereits einen "Abgesang" auf den Klimarat IPCC:

"Der Ehrentag des Klimarats der Vereinten Nationen (IPCC) wurde am Freitag mit einer spärlich besuchten Pressekonferenz in der georgischen Stadt Batumi (Anm.: 18.10.2013) begangen … Zum 25. Geburtstag kamen kaum Gäste, es wurde nur Wasser gereicht … Es wirkte wie ein Abgesang auf jene Organisation, die 2007 immerhin mit dem Friedens-Nobelpreis geehrt wurde.  Einen weiteren großen Klimareport wird es womöglich nicht mehr geben."

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Z u s a m m e n f a s s u n g :
Die ständigen Alarm-Meldungen zu angeblich dramatischen Meeres-Spiegel-Anstiegen in Gegenwart und Zukunft können durch Messungen nicht bestätigt werden, sondern werden durch die Meß-Daten sogar widerlegt. Weltweit zeigen weder die Pegel-Daten (200 Jahre) noch die Satelliten-Daten (20 Jahre) eine Beschleunigung des Meeres-Anstieges. Dazu in krassem Widerspruch stehen alle bisherigen und derzeitigen Aussagen vom Klimarat IPCC, von einigen Klima-Instituten sowie die der Klima-Modelle. Darüber hinaus gibt es Anhalts-Punkte dafür, daß die Satelliten-Daten zu höheren Beträgen hin erheblich "über-korrigiert" wurden [28]: "Anstatt die Satellitendaten nun an die real am Boden gemessenen Daten anzupassen und nach unten zu korrigieren, besteht die Diskrepanz zwischen Pegel- und Satellitenmessungen aber leider bis heute weiter. Und es scheint irgendwie auch niemanden zu stören. Ein mysteriöser Fall."

       Klaus-Eckart Puls

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Q u e l l e n :

[1] BEHRE, K.-E.: (a) Eine neue Meeresspiegel-Kurve für die südliche Nordsee, Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet, Band 28, (2003), Isensee-V.; (b) A new Holocene sea-level curve for the southern North Sea; Boreas, Vol. 36, pp. 82102. Oslo. ISSN 0300-9483, 2007 (January); (c) Landschaftsgeschichte Norddeutschlands, Wachholz-Verlag Neumünster, (2008), 308 S.

[2] Shennan, I., Woodworth, P.L., 1992. A comparison of late Holocene and twentieth century sea-level trends from the UK and North Sea region. Geophys. J. Int. 109, 96–105; nachzitiert nach: T. WAHL et al.: "Observed mean sea level changes around the North Sea coastline from 1800 to present" ; Earth-Science Review; Vol. 124, Sept. 2013, 51-67  

[3] NLWKN; NZ, 16.11.2013, S.25, in: "Superdeich schützt die Küste"

[4] Wahl, T., Jensen J., Frank, T. and Haigh, I.D. ; (2011) Improved escmates of mean sea level changes in the German Bight over the last 166 years, Ocean Dynamics, May 2011, Vol. 61, Issue 5, 701-715

[5] J.M. HANSEN et al.: Absolute sea levels and isostatic changes of the eastern North Sea to central Baltic region during the last 900 years ; BOREAS, DOI 10.1111/j.1502-3885.2011.00229.x (2011)

[6]  NZ, 04.02.2010, S.4; Klima-Wandel nicht bemerkbar

[7]  (a) Wahl, T., Jensen J., Frank, T. and Haigh, I.D. ; (2011) Improved escmates of mean sea level changes in the German Bight over the last 166 years, Ocean Dynamics, May 2011, Vol. 61, Issue 5, 701-715; (b) Albrecht, F., T. Wahl, J. Jensen and R.Weisse (2011); Determinig sea level change in the German Bight, Ocean Dynamics, doi:2010.1007/s10236-011-0462-z

[8] Wir bedanken uns bei den Autoren F.ALBRECHT, Th.WAHL et al. [7] für die Überlassung der Original-Daten für die Abb.5

[9] T. WAHL et al.: "Observed mean sea level changes around the North Sea coastline from 1800 to present" ; Earth-Science Review; Vol. 124, Sept. 2013, 51-67

[10]  NILS-AXEL MÖRNER: (a) Sea Level Changes Past Records And Future Expectations, ENERGY &ENVIRONMENT, VOL. 24 No. 3 & 4 (2013) (b) Sea Level Changes; A short comment; (2013); Paleogeophysics & Geodynamics, Stockholm, The Global Climate Status Report (GCSR) © is a product of the Space and Science Research Corporation, (SSRC), P.O. Box 607841, Orlando, Florida

[11] JEVREJEVA, S., et al.: Global Sea Level Behavior of the Past Two Centuries; Global and Planetary Change 113: 11-22; (2014); http://kaares.ulapland.fi/home/hkunta/jmoore/pdfs/Jevrejevaetal2013GPChange.pdf

[12] http://www.aviso.altimetry.fr/en/data/products/ocean-indicators-products/mean-sea-level.html

[13]  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/neue-studie-mittels-grace-daten-meeresspiegel-steigt-um-weniger-als-17-cm-pro-jahrhundert/   09.07.2013 ; und http://sealevel.colorado.edu/content/continental-mass-change-grace-over-2002%E2%80%932011-and-its-impact-sea-level   08.07.2012

[14]  (a) http://wattsupwiththat.com/2012/05/16/issea-levelriseaccelerating/  und: (b) http://www.kaltesonne.de/?p=4429

[15] http://www.aviso.altimetry.fr/en/data/products/ocean-indicators-products/mean-sea-level.html

[16]  (a) http://www.science-skeptical.de/blog/was-nicht-passt-wird-passend-gemacht-esa-korigiert-daten-zum-meeresspiegel/007386/ ; 13. April 2012 | Von Rudolf Kipp (b) Nachträgliche Korrekturen der Satelliten-Meeresspiegeldaten: Was nicht passt wird passend gemacht? 14. Juli 2012 ;  http://www.kaltesonne.de/?p=4544 

[17] SPIEGEL-ol.; 25.08.2011:  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ozeane-wetterumschwung-senkt-globalen-meeresspiegel-a-782324.html

[18]  Nils-Axel Mörner: Sea Level Changes; A short comment; (2013); Paleogeophysics & Geodynamics, Stockholm, The Global Climate Status Report (GCSR) © is a product of the Space and Science Research Corporation, (SSRC), P.O. Box 607841, Orlando, Florida

[19]  http://climatesanity.wordpress.com/2011/06/06/deception-from-nasa-satellites-are-true-cause-of-sea-level-rise/

[20]  http://www.kaltesonne.de/?p=4544 ; 14. Juli 2012

[21] SPIEGEL: "Klimarat feilscht um Daten zum Meeresspiegel-Anstieg" ; 14.07.2011 ; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,774312,00.html

[22]  http://laufpass.com/ausgaben/eBook/eBook_0210/flash.html ; Nr.24 (2010), S. 8-13 ;   u n d  

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/vertrauen-in-welt-klima-rat-im-freien-fall-die-irrungen-wirrungen-und-manipulationen-des-ipcc-ein-update/ ; 08.06.2010

[23]  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,774312,00.html ; 14.07.2011

[24]  http://www.kaltesonne.de/?p=4506 ; 12. Juli 2012

[25] FAZ, 27.11.2013, "Durchhaltemodelle"

[26] THOMAS STOCKER, Sitzungsleiter beim IPCC auf der Tagung in Stockholm, Sept. 2013

[27] SPIEGEL: Uno-Forscher wollen große Klimaberichte abschaffen ; 18.10.2013 ;

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/umbau-des-uno-klimarats-klimabericht-des-ipcc-arbeitsgruppe-2-a-928717.html

28  Nachträgliche Korrekturen der Satelliten-Meeresspiegeldaten: Was nicht passt wird passend gemacht? ; http://www.kaltesonne.de/?p=4544 ; 14. Juli 2012

[29]  NilsAxel Mörner: Deriving the Eustatic Sea Level Component in the Kattaegatt Sea; Global Perspectives on Geography (GPG) Volume 2, (2014), p.16-21

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Anmerkung EIKE-Redaktion:  

Die vorstehende Publikation kann in der Anlage hier als PDF runter geladen werden, sowohl in Deutsch als auch in einer Englisch-sprachigen Version; mit jew. besserer Qualität der Abbildungen als hier vorstehend im WEB-Artikel; s.w. unten.

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Der Ozean hat meine globale Erwärmung gefressen

Mehr zum Bild rechts!

Die Entschuldigung für diesen hochtrabenden Zusatz, der einen großen Teil des Unterschieds ausmacht zwischen den Satellitendaten und den Tidenmessungen, lautet, dass sich das Land immer noch hebt und der Meeresspiegel sinkt wegen des Abschmelzens der massiven Eisschilde vor 9000 Jahren. Daher, so heißt es, müsste der Meeresspiegel eigentlich fallen, gäbe es die globale Erwärmung nicht.

Und siehe da! Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich augenblicklich.

Nils Axel Mörner nennt diese Verfälschungen „persönliche Kalibrierungen“ – eine höfliche Form für etwas, das im Grunde Fiktion ist. Schließlich konnten wir im vorigen Jahrhundert bis zum Jahr 1950 keinen signifikanten Einfluss auf das Klima oder den Meeresspiegel gehabt haben. Und doch war der Meeresspiegel gestiegen.

Während der letzten ein oder zwei Jahrzehnte ist der Meeresspiegel nicht sehr viel gestiegen, wie der Satellit ENVISAT und danach die GRACE-Satelliten bestätigt haben. Dies zeigt, dass alle der wesentlichen globalen Temperaturaufzeichnungen korrekt sind, wenn sie in letzter Zeit keinen globalen Temperaturanstieg zeigen.

Es gibt also keinen besonderen anthropogenen Grund dafür, dass der ozeanische Wärmegehalt merklich steigt. Jene, die sagen, vor allem dieser mit allem falsch liegende Kevin Trenberth, dass „der Ozean meine globale Erwärmung gefressen hat“, haben einfach unrecht.

Der Stillstand setzt sich derweil fort. Die RSS-Satellitendaten für April 2014 sind jetzt verfügbar. Der aktualisierte Graph zeigt seit 17 Jahren und 9 Monaten keine globale Erwärmung.

Man erfreue sich des Stillstands, solange er dauert. Eine Kelvin-Welle galoppiert über den Pazifik, und die üblichen Verdächtigen beten um einen Super-El Niño, falls sie einen Sinn für die Alte Religion anstatt für den neuen Aberglauben haben. Schon sagen die gut bezahlten Extremisten einen neue globale Rekordtemperatur für die Jahre 2014 oder 2015 voraus.

Deren Vorhersage für 2014 wird vermutlich nicht eintreffen. Vier Monate ohne jede Erwärmung machen die Vorstellung schwierig, dass dies ein Rekordjahr für die globale Temperatur wird, obwohl es dafür auch eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt.

Die Vorgabe einer neuen Rekordtemperatur im nächsten Jahr ist weniger unwahrscheinlich, vor allem, wenn einem starken und langen El Niño eine schwache La Niña folgt. Wie Roy Spencer in seinem nüchternen und immer vernünftigen Blog schreibt, wenn alle äußeren Umstände gleich bleiben, würde man erwarten, das von Zeit zu Zeit Temperaturrekorde gebrochen werden würden, weil sich das CO2 in der Atmosphäre akkumuliert und eventuell ein wenig Erwärmung verursachen könnte.

Wie allerdings der ebenso nüchterne Dick Lindzen sagt, würde der neue Rekord, so er auftritt, um ein paar hundertstel Grad über dem alten Rekord und damit immer noch deutlich innerhalb der natürlichen Variabilität des Klimas liegen. Wenn die Erwärmung möglicherweise wieder einsetzt, vielleicht zum Ende dieses Jahres, weil El Niño ein jahreszeitliches Ereignis ist, wird es vermutlich nicht viel Stoff für Schreibereien hergeben. Und die folgende La Niña kann Einiges davon wieder kompensieren. Aber das wird die üblichen Verdächtigen nicht davon abhalten zu schreien, dass ‚es schlimmer ist als wir je gedacht haben‘.

Beenstock bringt das auf den Punkt. Seine Schlussfolgerung zur Rate des Meeresspiegel-Anstiegs: „Konsens-Schätzungen des derzeitigen globalen mittleren Meeresspiegels liegen bei etwa 2 mm pro Jahr. Wir zeigen, dass der Unterschied zwischen den beiden Schätzungen induziert wird durch den weit verbreiteten Gebrauch von Daten-Rekonstruktionen, die die Konsens-Schätzungen stützen“.

Kurz gesagt, sie haben wieder herumgefummelt. Und weder Politiker noch Journalisten haben irgendeine der angebrachten Fragen gestellt.

Als Nils Axel Mörner vor einigen Jahren eingeladen worden war, einen Vortrag zum Anstieg des Meeresspiegels auf einer internationalen Klimakonferenz in Cambridge zu halten, fertigte er Kopien einer Studie an, die sich direkt an Laien richtete. Die Organisatoren stimmten zu, aber just in dem Moment, als den Titel lasen Sea Level is not Rising, haben sie nicht nur die Erlaubnis verweigert, die Studie kursieren zu lassen – ohne sie tatsächlich zu lesen – sondern gingen durch die Reihen, um die wenigen Kopien einzusammeln, die die Delegierten bereits erreicht hatten.

Diese offensive und inzwischen routinemäßige Intoleranz dessen, was jetzt täglich als die objektive Wahrheit bestätigt wird, sollte keine Sekunde länger toleriert werden.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/03/the-ocean-ate-my-global-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Sonne bringt Licht ins Dunkel – Was die Erdtemperaturen wirklich bestimmt, Teil 2

Teil 2: 2014, ein El Niño-Jahr (?) – El Niño und seine solaren Auslöser über die letzten 1.000 Jahre

Im 2. Teil werden die im Teil 1 gefundenen Korrelationen mit den Daten der letzten 140 Jahre abgeglichen und dadurch gezeigt, dass auch für diesen Zeitraum die gefundenen Beziehungen und Zusammenhänge bestehen. Darüber hinaus wird ein El Niñodatenabgleich für die letzten 1.000 Jahre mit dem Hauptsonnenzyklus vorgenommen. Es wird gezeigt, dass immer dann ein El Niñoereignis stattfindet, wenn der Hauptsonnenzyklus in seiner Aktivität (nach seinem Aktivitätsminimum) wieder zu steigen beginnt. Anhand der Theorie des Autors wird anschließend dargelegt, dass Ende 2014 ein El Niño vorliegen wird, der zu Beginn 2015 sein Maximum (stärkste Ausprägung) erreichen wird.

Anhand der Abb.15 möchte der Auto die letzten 60 Jahre zeigen. Inwieweit auch für diesen Zeitraum die gefundenen Korrelationen gelten. Hier muss auf rekonstruierte Werte zurückgegriffen werden.

 

Abb.15: Alle El Niño-Ereignisse stehen auch hier in unmittelbarem Zusammenhang „ihres“ solaren Parameters. Ein solarer Parameter (um 1955) steht bei den rekonstruierten Werten nicht mit einem El Niño in Beziehung.

Zwischenergebnis: Von 19 Ereignissen fallen alle mit einem solaren Maximum zusammen. Bei den rekonstruierten Werten löst ein solares Ereignis (1955) keinen El Niño aus.

Lässt sich darüberhinaus die aufgestellte Theorie des Autors anhand von Datenreihen erhärten? Hierzu schauen wir uns den Zeitraum der El Niño-Ereignisse und der solaren Parameter, die ihn auslösen, bis in die 1870-Jahre an. Allerdings handelt es sich hier, wie auch in Abb. 15, nicht um gemessene, sondern um rekonstruierte Werte, die nicht die Exaktheit und die Aussagefähigkeit, wie gemessene Ereignisse besitzen.

 

Abb.16 zeigt die Zusammenhänge bis Mitte der 1870-Jahre. Alle El Niño-Ereignisse, bis auf das Ereignis im Jahre 1900, lassen sich einem solaren Aktivitätsereignis zuordnen. Bei zwei solaren Ereignissen bleibt der El Niño aus. Der Autor hat zu seiner Untersuchung die gleichen solaren Parameter verwendet. Allerdings sind diese nicht gemessen, sondern rekonstruiert. Die Zeitreihe ganz unten zeigt den TSI, Quelle: NASA. Die NASA schreibt hierzu auf ihrer Internetseite, dass der TSI aus einem eigenen, physikalischen Modell entwickelt wurde und die Abbildung von der University of Montreal stammt. Die Zeitreihe darüber zeigt den Total flux, Quelle: ”A Doubling of the Sun’s Coronal Magnetic Field during the Last 100 Years”, M. Lockwood, R. Stamper, and M.N. Wild, Nature Vol. 399, 3.Juni 1999.

Lässt sich der El Niño von 1900 wirklich keinem solaren Ereignis zuordnen?

Abb.17 stammt aus der Arbeit von Russell und T. Mulligan (Institute of Geophysics and Planetary Physics, University of California) “The 22-year Variation of Geomagnetic Activity: Implications for the Polar Magnetic Field of the Sun”,Geophysical Research Letters, 22, 3287-3288, 1995. 

Abb.17 zeigt den geomagnetischen aa-Index von 1850 – 1990. In 1900 beginnt die magnetische Aktivität der Sonne wieder anzusteigen (grüne Trendlinie) und erreicht zum ausgehenden 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Dabei steigt der aa-Index um 100% (blaue waagerechte Linien), was Rückschlüsse auf den starken Anstieg der solaren Aktivität zulässt. Der Anstieg verläuft synchron zum Hauptsonnenzyklus, den im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus. Er reduzierte dabei die kosmische Strahlung im gleichen Zeitraum um ca. 15%.

Diese Arbeit soll mit einer anderen, die ebenfalls den Verlauf des Hauptsonnenzyklus, den im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus, zeigt, verglichen werden (Abb.18).

 

Abb.18 zeigt natürliche Schwankungen auf die Meeresströmungen im Nordatlantik und somit auf den Golfstrom, Quelle: Dr. Axel Mörner, “Keine Gefahr eines globalen Meeresspiegelanstiegs“. Die Abbildung wurde vom Autor um den de Vries/Suess-Sonnenzyklus (Zeiten) ergänzt. Zu sehen ist die arktische Eisentwicklung in Verbindung mit den vorherrschenden Meeresströmungen in Relation zum Hauptsonnenzyklus (de Vries-Suess-Zyklus). Sowohl die arktische Eisbedeckung, als auch das Muster der Meeresströmungen folgt dem im Mittel 208-jährigen de Vries-Suess-Zyklus. Bei Sonnenminima erleben Nordwesteuropa, der Nordatlantik und die Arktis Kaltphasen. Die Abbildung zeigt weiter, dass für die nächsten 30 – 40 Jahre eine arktische Eisausdehnung und keine Eisschmelze zu erwarten ist.

Abb.18 zeigt, dass der Hauptsonnenzyklus Ende der 1890-Jahre sein Minimum erreichte und die solare Aktivität im Hauptsonnenzyklus in 1900 wieder zunimmt, was einen El Niño ausgelöst haben könnte. Haben solare Gesetzmäßigkeiten, die auf kleinen Skalen auftreten, auch auf großen Skalen ihre Gültigkeit?

Vom Schwabe-Zyklus ist bekannt (Friis-Christensen, E. & Lassen, K.: Length of the solar cycle: an indicator of solar activity closely associated with climate. Science 254 (1991), 698) dass, je länger sein Zyklus ist, umso schwächer die solare Aktivität im selben Zyklus. Dieser Zusammenhang auf kleinen Skalen ist ebenfalls auf großen Skalen zu beobachten. Auch beim Hauptsonnenzyklus und seiner Oberschwingung, dem Hallstatt-Zyklus verhält sich die Zyklusdauer analog zur Sonnenaktivität, d.h. je schwächer der Hallstatt-Zyklus, desto länger seine Zyklusdauer.

Die Sonne scheint sich bei Auslösen eines El Niño-Ereignisses auf großen Skalen auch hier gleich zu verhalten, wie auf kleinen Skalen. Der Autor hat gezeigt, dass mit jedem Anstieg der solaren Aktivität im Schwabe-Zyklus, ein El Niño-Ereignis ausgelöst wird. Dies scheint auf großen Skalen gleich zu sein. Steigt die solare Aktivität im Hauptsonnenzyklus an, löst dies (den El Niño von 1900) einen El Niño aus. Anhand eines Ereignisses kann noch keine Korrelation hergestellt werden, daher soll die These weiter geprüft werden. Abb.18 zeigt eine Übersicht historischer El Niño-Ereignisse.

 

Abb.19, zeigt eine Auflistung historischer El Niño/La Niña-Ereignisse über die letzten 1.000 Jahre, Quelle: http://nexialinstitute.com/climate_el_nino.htm

Nach den Arbeiten von Prof. Mörner (Abb.18) hatte der Hauptsonnenzyklus ca. 1670 und 1465 sein Minimum und drehte dann in seiner Aktivität.

 

Abb.20 zeigt den C14-Proxy, der als Maß der solaren Aktivität steht über die letzten 1.100 Jahre, Quelle: United States Geological Survey. Der Autor hat dazu die Minima (blaue Linien) eingezeichnet, an denen sich der Verlauf umkehrt, also die Sonnenaktivität wieder zunimmt. Die Minima sind identisch mit den Minima der solaren Aktivität und wie die Zykluszeit unschwer erkennen lässt, den Hauptsonnenzyklus darstellen. Die Minima liegen bei ca. 1078, 1338, 1538 und 1718.

Jetzt werden diese Daten mit der Auflistung in Abb.19 verglichen (Abb.21).

 

Abb.21: Sowohl die Wechsel in der solaren Aktivität aus den Arbeiten von Prof. Mörner (Abb.18, die Jahre 1670 und 1465), als auch die Wechsel in der Aktivität aus Abb.19 (United States Geological Survey, die Jahre 1718, 1538, 1338 und 1077) fallen exakt mit einem El Niño-Ereignis zusammen.

Daraus lässt sich der Schluss erhärten, dass zu den bereits drei gefunden solaren Parametern, die einen El Niño auslösen, ein vierter Parameter kommt:

4. Zu jedem Aktivitätswechsel im Hauptsonnenzyklus, den im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus wird ein El Niño ausgelöst, wenn die solare Aktivität im Hauptsonnenzyklus ihr Minimum durchlaufen hat und wieder ansteigt.

Anhand der Untersuchungsergebnisse ist festzustellen dass alle 40 El Niño-Ereignisse im Untersuchungszeitraum der letzten 140 Jahre durch einen solaren Parameter ausgelöst werden. Bei der solaren Aktivität bleiben bei den rekonstruierten Werten zwei El Niño aus. Im Zeitraum der gemessenen Werte bleibt kein solares Ereignis, ohne „seinen“ El Niño ausgelöst zu haben. Der El Niño tritt dabei in einem exakten Zeitfenster nach der solaren Aktivitätserhöhung/solarem Maximum ein. Genau 11 Monate danach.

Aus diesen Gründen geht der Autor davon aus, dass sich Ende 2014/Anfang 2015 ein El Niño-Ereignis einstellen wird und zwar deswegen, weil die Sonne genau jetzt ihr magnetisches Maximum im 24. Schwabe-Zyklus hat (Abb.22). Jedes gemessene magn. Maximum hat im Untersuchungszeitraum „seinen“ El Niño ausgelöst. Dass die Physiker Armin Bunde und Josef Ludescher von der Universität Gießen anhand ihrer Studie (veröffentlicht im US-Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“) unabhängig zu dem gleichen Ergebnis gelangen, erfreut natürlich den Autor. Dabei schreiben die Physiker “Jetzt geben wir bekannt, dass unser Verfahren bereits im September 2013 die Wiederkehr von El Niño im Spätjahr 2014 erkennen ließ.“ Der Autor hat bereits im Januar 2011 bekannt gegeben, wann und wie El Niños auftreten. Er ließ dies nicht nur „erkennen“, sondern hat klar die Aussage abgegeben.

Während die Gießener Physiker angeben “die Wahrscheinlichkeit, mit der ein El Niño noch in diesem Jahr eintritt, liege bei 76 Prozent“, konnte der Autor zeigen, dass alle El Niño in den letzten 140 Jahren durch „ihren“ solaren Parameter ausgelöst wurden. Dies ist eine Trefferquote von 100%. Werden die beiden solaren Ereignisse, die keinen El Niño auslösten, mit einbezogen, so liegt die Wahrscheinlichkeit bei 96%. Inwieweit beide Fraktionen Recht behalten, wird sich Ende 2014 zeigen.

 

Abb.22 zeigt den gegenwärtigen 24. Schwabezyklus, Quelle:http://www.solarham.net/ Das magnetische Maximum liegt in 02/14. Anhand der Untersuchungen des Autors wird demnach 11 Monate später, in 01/15, der El Niño voll ausgeprägt sein und sein Maximum erreichen.

  

Raimund Leistenschneider – EIKE




Über Meteorologie und Moral

Für die wirklich Gläubigen ist die Parteilinie sozial bequem, politisch nützlich und finanziell profitabel. Schließlich handelt es sich um die Parteilinie. Für jene, die als Herde oder Bienenschwarm denken, ist das sicher. Es ist eine schmutzige Sicherheitsdecke. Es ist die bedrückende Sicherheit in Zahlen, die für den unvernünftigen Mob der Gütestempel ist.

Aber stimmt das auch? Der Herde und dem Bienenschwarm ist es egal. Oder besser, es ist ihnen tatsächlich nicht egal. Sie kümmern sich sehr darum, falls jemand es wagt, die Frage zu stellen „stimmt das denn auch?“ Dann sind sie aufgebracht, geschockt und wütend. Sie richten ihr Gift und ihren Zorn und ihre Wut auf jene von uns, die fragen „aber stimmt das auch?“, selbst dann, wenn wir sehr höflich fragen.

Ihre Reaktion ist kaum zu unterscheiden vom Verhalten der Anhänger irgendeines primitiven Aberglauben-Kultes, die erleben müssen, dass jemand einige ungeheuerliche, offensichtlich verrückte Fragen zu Aspekten des Dogmas stellt, das die Hohepriester ausgegeben haben.

Sie sind einer Religion verfallen, aber sie nennen es Wissenschaft. Sie sind einer Religion verfallen, aber sie wissen nicht, dass sie einer Religion verfallen sind. Sie sind einer Religion verfallen, aber sie haben den Sinn der Religion nicht verstanden, ebensowenig wie die Grundlage der Wissenschaft: objektive Wahrheit.

Es erhebt sich die Frage: Kann Wissenschaft ordentlich oder überhaupt funktionieren beim Fehlen einer Religion und deren Bestehen auf Moral? Für die Wissenschaft gilt, dass sie auf der Suche nach Wahrheit etwas verfolgt, das ein ausgeprägt moralisches Streben ist – oder zumindest zum allergrößten Teil sein sollte.

Was aber ist, wenn eine Handvoll schlechter Wissenschaftler absichtlich Daten verändert, Ergebnisse fabriziert und Zustimmung für Behauptungen fordert, für die es keine echte wissenschaftliche Rechtfertigung gibt? Und was ist, wenn die große Mehrheit ihrer Kollegen ängstlich in die andere Richtung schauen und nichts hinsichtlich ihrer auf Abwege geratenen Kollegen tun? Das Ergebnis hiervon ist die Angst vor der globalen Erwärmung.

Wie jeder Theologe weiß, ist es der einfachste und gewöhnlich auch sicherste Test für die Gegenwart einer Moral, ob die Wahrheit gesagt wird oder nicht. Die wirklich Gläubigen in den Neuen Aberglauben* sagen nicht die Wahrheit. Wie jeder objektive Test zeigt, lügen sie und profitieren durch ihre Lügen, und sie tun das auf Kosten von Ihnen und mir, und sie werben dafür, das Zeitalter von Erleuchtung und Vernunft zu verlassen und uns in die dumpfe Freudlosigkeit eines neuen Dunklen Zeitalters zu werfen.

[*Auch im Original hat Monckton diese Begriffe groß geschrieben].

Gegen die vielen Lügen wird natürlich nichts getan, weil die vielen Lügen der Parteilinie folgen, und niemand wanderte jemals ins Gefängnis, der die Parteilinie nachplapperte.

„Die Wissenschaft ist settled! Es gibt einen Konsens! Einen Konsens von 97%! Zweifler sind so schlimm wie Holocaust-Leugner! Die globale Temperatur steigt gefährlich! Es ist jetzt wärmer als während der letzten 1400 Jahre! Nun, 400 Jahre, was soll’s. Baumringe sagen uns das zuverlässig! Die Rate der globalen Erwärmung wird immer stärker! Die globale Erwärmung führte zum Supersturm Sandy! Und zum Taifun Hayian! Und zu 1000 anderen Katastrophen! Das arktische Meereis wird bis 2013 verschwunden sein! OK, dann bis 2015! Oder vielleicht 2030! Santa Claus wird keinen Ort zum Wohnen mehr haben! Die niedlichen Eisbären stehen vor der Ausrottung! Hungernde Eisbären werden anfangen, Pinguine zu fressen! Die Himalaya-Gletscher werden bis zum Jahr 2035 abschmelzen! Em, man mache daraus 2350! Millionen Spezies werden aussterben! Nun, eher Dutzende, aber was soll’s! Der Meeresspiegel steigt gefährlich! Er wird um 3 Fuß steigen! Nein, 20 Fuß! Nein, 246 Fuß! [jeweils ca. 90 cm; 610 cm; 68 m]. Wegen des steigenden Meeresspiegels wird es bis zum Jahr 2010 50 Millionen Klimaflüchtlinge geben! OK, vielleicht bis 2020! Die Ozeane werden versauern! Die Korallen werden sterben! Globale Erwärmung tötet! Es gibt eine Chance von 1 zu 10, dass die Welt bis 2100 untergeht! Wir wissen, wovon wir reden! Wir wissen das am besten! Wir sind die Experten! Sie können uns vertrauen! Unsere Computermodelle sind unfehlbar! Die Wissenschaft ist settled! Es gibt einen Konsens!“

Und so weiter und immer weiter, ad nauseam, ad ignorantiam, ad infinitum.

Jede einzelne dieser pathetisch ausgerufenen Statements zum Klima ist substantiell unwahr. Die meisten wurden zum ersten Mal durch Wissenschaftler in den Raum geworfen, die für einst respektierte Universitäten und Regierungsagenturen arbeiteten. Die Aussage beispielsweise, dass es eine Chance von 1 zu 10 gibt, dass die Welt bis zum Jahr 2100 untergehen wird, ist die fundamental törichte Hypothese im Stern-Report 2006 zur Klima-Ökonomie, geschrieben von einem Team am Ministerium des Schatzkanzlers der damals sozialistischen Regierung, die die gewünschte, aber nicht die wahrheitsgemäße Antwort erhalten hat, weil sie die Wahrheit nicht hören wollte.

Früher konnte man sich darauf verlassen, dass man nichts als die Wahrheit hören würde von den Menschen in weißen Kitteln und klecksenden Kugelschreibern in ihrer Brusttasche. Jetzt aber, wenn es um das Thema globale Erwärmung geht, kann man sich darauf verlassen, dass man nichts weniger als profitablen Unsinn von Ihrem freundlichen Laboratorium der lokalen Universität zu hören bekommt. Diese machen den Profit: Sie bekommen den Unsinn.

Der zentrale Grund, warum das, was Prof. Nils Axel Mörner die „größte jemals erzählte Lüge“ bezeichnet hat, ist nicht der Schaden an der Zivilisation durch ausufernde Kosten, die bald 1 Milliarde Dollar pro Tag erreichen werden. Auch nicht die direkte Bedrohung des Westens durch die erklärtermaßen antidemokratische, antifreiheitliche Politik der UN, des IPCC und die kostspieligen, nicht gewählten Agenturen mit den Anfangsbuchstaben des gesamten Alphabetes durch räuberische Regierungen, die von der unfreiwilligen Freigiebigkeit der Steuerzahler leben. Und auch nicht durch die verheerenden Umweltschäden durch Windmühlen und andere mittelalterliche Maßnahmen, die darauf abzielen, die nicht existente globale Erwärmung zum Verschwinden zu bringen.

Der Hauptschaden der Großen Lüge resultiert aus der Tatsache, dass nichts weniger als die regierende Klasse des gesamten Globus‘ es als nützlich oder bequem oder profitabel gefunden hat, die Große Lüge zu übernehmen, damit hausieren zu gehen und zu paradieren, sie nachzuplappern und sie weiterzugeben, ohne Rücksicht darauf, ob irgendetwas, was sie zum Thema Klima behauptet, in der Wissenschaft irgendeine Wahrheit welcher Art auch immer hat.

Das fundamentale Prinzip, auf dem Aristoteles die Kunst und Wissenschaft der Logik gegründet hat, lautet, dass jede individuelle Wahrheit konsistent mit jeder anderen individuellen Wahrheit ist. Die Wahrheit ist eine unscheinbare Sache. Religion begründet sich ebenfalls auf diesem fundamentalen Prinzip der Einheit aller Wahrheit.

Auch Wissenschaft – oder die klassische wissenschaftliche Methode auf jede Art, umrissen von Thales of Miletus und Al-Haytham und zur Reife gebracht von Newton, Huxley, Einstein und Popper – wurzelte auch im Verständnis, dass es nur eine Wahrheit, nur ein physikalisches Gesetz gibt, und dass daher jede Wahrheit, ans Licht gekommen durch den neugierigen und hart arbeitenden Empiriker oder Theoretiker, wenn sie wirklich wahr ist, an jedem Punkt konsistent sein muss und in jeder Einzelheit mit jeder Wahrheit in Einklang stehen muss, die jemals zuvor entdeckt worden ist, und mit jeder Wahrheit, deren Entdeckung noch bevorsteht.

Es liegt an dem Verständnis für dieses zentrale Prinzip der bemerkenswerten Einheit und Selbstkonsistenz aller Wahrheit, dass Männer echter Religion und echter Wissenschaft sich vereinigen sollten. Weil es eine schreckliche Schönheit in der Wahrheit gibt, der ganzen Wahrheit und nichts als der Wahrheit. Keats drückt es so aus: „Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit Schönheit – das ist alles!“

Die Schönheit der Wahrheit ist besudelt, die nahtlose Robe zerfetzt, nicht von lediglich einigen wenigen individuellen Wissenschaftlern, sondern der gesamten politischen Klasse nicht nur einer einzigen Nation, sondern des ganzen Planeten. Die Reichen bereichern sich weiter, die Armen verarmen immer mehr – alles nur, weil gelogen, gelogen und nochmals gelogen wird im Namen der Rettung des Planeten durch die Errichtung kostspieliger und für die Umwelt verheerender Nicht-Lösungen für etwas, das nachweislich ein Nicht-Problem ist.

Der ganze Stoff, aus dem das Universum besteht, ist durch eine so monströse und erschreckend persistente Lüge verzerrt. Diejenigen Wissenschaftler, die beim Herumtrampeln auf der Wahrheit ertappt worden sind und diejenigen Universitäten, in denen fast universal Übereinstimmung gibt, dass das beste Mittel, die Gelder am Fließen zu halten, nichts über die Große Lüge zu sagen ist – sie alle verleugnen durch ihre Taten oder Nicht-Taten die reine Rechtfertigung und die Daseinsberechtigung der Wissenschaft: Nach Wahrheit zu trachten, sie zu erklären, sie auszuweiten, um uns alle auf diese Weise der Antwort auf die größte aller Fragen näher zu bringen: wie kommt es, dass wir und alles um uns herum hier sind?

Wir, die wir nicht nur Wissenschaftler sind, sondern auch einer Religion angehören – wir glauben, dass die Antwort auf diese Frage vor etwa 2000 Jahren in einer Krippe in Bethlehem gegeben worden ist. Das wahre menschliche Gesicht des wahren Göttlichen war „perfekt Gott und perfekt Mensch“, wie es das Konzil von Chalzedon so wunderbar auf den Punkt gebracht hat.

Wir können nicht beweisen, dass ein Nazarener das Universum erschaffen hat, oder dass irgendeine Göttliche Agentur auch nur das geringste Interesse daran hat, ob wir die Wahrheit sagen. Aber solange es keinen Beweis für das Gegenteil gibt, steht es uns frei, das zu glauben. Und es liegt im Rahmen unserer Freiheit zu glauben, dass das, was nicht als falsch bewiesen worden ist, dass nämlich der Wert echter Religion und der Wert echter Wissenschaft nicht zu unterscheiden ist. Unsere Religion lehrt uns, dass Aufrichtigkeit gut und absichtliche Falschheit falsch ist. Wir können nicht beweisen, dass es so ist, aber wir glauben es trotzdem.

Wissenschaft jedoch ist kein Ding des Glaubens (es sei den, man gehört zu Greenpeace oder irgendeiner anderen marxistischen Frontorganisation, die sich als Umweltgruppe maskiert). Sie ist ein Ding disziplinierter Beobachtung, sorgfältiger theoretischer Ableitung und vorsichtiger Präsentation der Ergebnisse. Der wirkliche Wissenschaftler sagt nicht „ich glaube“: sondern er sollte sagen, wenn er auf irgendeine Art neugierig ist und Ehrfurcht in seiner Seele hat: „Ich frage mich…“ Diese drei Wörter sind die Grundlage aller aufrichtigen wissenschaftlichen Forschung.

Nun hat die Angsterzeugung vor der globalen Erwärmung gezeigt, wie ungemein gefährlich Wissenschaft ohne Moral ist. Der Wissenschaftler, der sich nach niemandes Worten für irgendetwas richtet (nullius in verba) akzeptiert a priori nicht, dass es irgendeinen objektiv wertvollen moralischen Code gibt. Er sieht sich selbst nicht notwendigerweise unter irgendeiner moralischen Verpflichtung, nach der Wahrheit zu suchen oder, so er sie irgendwann findet, davon zu sprechen.

Daher ist die Wissenschaft zu sorglos beim Zurückweisen irgendeines Wertes in der Religion und in der großen moralischen Ethik, an die religiöse Menschen glauben und der sie zumindest versuchen zu folgen. Und daher trägt Wissenschaft in sich bereits die Saat, sich selbst zu zerstören.

Oh ja, und die Wahrheit ist dahin… (Jesaja 59, Vers 15). Die Große Lüge ist genau deswegen so persistent, weil zu viele der Wissenschaftler, die das aussprechen, nicht mehr in Übereinstimmung mit dem moralischen Maßstab leben, den die Christenheit einst angeboten hat, oder irgendeinem moralischen Maßstab, so dass sie nicht bemerken, dass sie irgendeine moralische Verpflichtung haben, die Wahrheit zu sagen.

Weil das so ist, sollten wir uns selbst nicht länger als unter irgendeiner Verpflichtung stehend betrachten, moralisch oder sonstwie, Wissenschaftlern, die danach trachten, in der Politik herumzufuchteln,  irgendeine besondere Beachtung zukommen lassen, solange sie nicht selbst an den Tag legen, dass sie wieder das sind, was sie den Worten von Al-Haytham zufolge sein sollten: Suchende nach Wahrheit.

246 Fuß Anstieg des Meeresspiegels, Dr. Hansen? Ach, lassen Sie das!

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/12/24/monckton-of-meteorology-and-morality/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimaschutz passé – Gott sei Dank! Impressionen von der UNFCCC-Klimakonferenz in Warschau im November 2013

Schon vor Beginn der Konferenz war einiges passiert. Die Presseabteilungen der UN und der ihnen zuarbeitenden sogenannten Umweltschutzorganisationen arbeiteten seit Monaten auf Hochtouren. Im September hatte das IPCC den ersten Teil des neuen Klimasachstandsberichtes vorgestellt, von dem überall behauptet wurde, er bestätige die katastrophalen Klimaszenarien der Vergangenheit. Darauf hatte EIKE mit der Präsentation des skeptischen NIPCC-Berichts (Leitautoren: Prof. S. Fred Singer, Prof. Bob Carter) in Berlin geantwortet.  Als der Taifun Haiyan („Sturmschwalbe“) am 7. November einige Regionen der Philippinen verwüstete, wurde seitens der UN behauptet, daß dies Resultat einer mangelhaften „Klimaschutzpolitik“ sei. Dabei wurde übersehen, daß sich dieser Sturm immer noch im Rahmen des dort in der Taifun-Saison üblichen bewegte, die Sturmintensität in den letzten Jahren abnahm und das größte Problem des neuen IPCC-Berichts bekanntlich in der mangelhaften Prognosefähigkeit besteht. Die Schere zwischen Messungen und Prognosen öffnete sich in den letzten Jahren immer weiter. Auch gibt es mittlerweile keine Parallelität zwischen dem Anstieg der Kohlendioxid-Werte in der Atmosphäre und den stagnierenden bzw. leicht sinkenden Globaltemperaturen mehr – so es sie denn jemals gegeben hat.

Vieles an dieser 19. Weltklimakonferenz erinnerte an frühere Konferenzen. Einiges war neu: So war unübersehbar, daß die polnische anders als die deutsche Regierung keinesfalls hinter den UN-Klimazielen steht. Warschau scheint klar zu sein, daß ein Umschwenken auf die unzuverlässigen und teuren alternativen Energiequellen zu einer Vervielfachung der Energiepreise führen würde, mit entsprechenden negativen Folgen für Wirtschaft und Verbraucher. Außerdem steigen in jedem Land, das in Wind und Solar investiert, die Abhängigkeiten von ausländischen Erdgasimporten. Es ist genau diese Abhängigkeit von Rußland, die die polnische Regierung um jeden Preis vermeiden will. Gespräche mit Vertretern katholischer Organisationen zeigten immer wieder, daß die Klimaschutzpolitik in Polen auch deshalb abgelehnt wird, weil sie nicht im christlichen Menschenbild verwurzelt ist, sondern eher im Widerspruch zur Gottesebenbildlichkeit der Menschen und der menschlichen Würde steht. Abstrakte Kategorien wie „Umwelt“ oder „Natur“ würden nämlich von vielen mittlerweile neben oder über das Wohl des Menschen gestellt. Anderslautende Positionen der deutschen Kirchen werden in Polen durchaus rezipiert, aber als Anbiederung an den „öko-sozialistischen Zeitgeist“ abgelehnt. Neu war im übrigen auch der Stand von BMW, an dem (gegen Obolus an die UNFCCC?) sicherlich ganz uneigennützig der neue E-BMW beworben wurde.

Entsprechend gering fiel das Interesse der polnischen Öffentlichkeit aus: Selten hat man eine Bevölkerung gesehen, die die Idee eines wie immer gearteten Klimaschutzes derart stark ablehnte, wie die polnische. Ein „Anti-Klimagipfel“ der konservativen Opposition im Stadtzentrum Warschaus zog Hunderte Teilnehmer an. Amerikanische Klimaskeptiker wurden eingeladen, am polnischen Unabhängigkeitstag vor 50.000 Demonstranten über die Sinnlosigkeit der UN-Konferenz zu sprechen. Dagegen beteiligten sich am traditionellen Klimamarsch von Greenpeace, WWF & Co. nur wenige Hundert Teilnehmer, davon die Hälfte aus Deutschland und skandinavischen Ländern. In Gesprächen mit diesen Teilnehmern, aber auch mit anderen jungen Klimaaktivisten während der Konferenz, stellte sich heraus, daß deren Reisekosten komplett übernommen worden waren. Zum Teil scheinen dafür Fraktionsmittel zweckentfremdet worden sein, was zumindest nach deutschen Recht äußerst fragwürdig wäre. Doch wo kein Kläger, da auch kein Richter!

Diese Jungaktivisten hatte man offenbar handverlesen: Stellte man solchen Teilnehmern die „falschen“ Fragen, etwa einer Gruppe von vier ca. 20jährigen Studenten aus Dänemark und Schweden, bekam man schnell Antworten wie: „Wer die Klimawirkung von CO2 abstreitet, mit dem rede ich nicht.“ Oder auf die Frage, warum sie eigentlich die Klimakonferenz besuchten: „Wir besuchen die Konferenz im Namen der hier nicht repräsentierten 1,2 Mrd Armen dieser Welt!“

Parallel zur Weltklimakonferenz fand auch der International Coal & Climate Summit der Kohleindustrie statt, was bereits vorher für wütenden Proteste gesorgt hatte. Am Tag der Veranstaltung entrollte Greenpeace ein riesiges Banner an der Vorderseite des polnischen Wirtschaftsministeriums, in dem die Konferenz stattfand. Dazu vor dem Haus drei Dutzend protestierende Klima-Hysteriker mit Atemschutzmasken. Anscheinend glauben diese immer noch, daß man Kohlendioxid mit einem Staubfilter beseitigen kann. Auffallend war auch hier die organisatorische Rolle der deutschen Greenpeace-Sektion: Selbst die Drehleiter stammte von einem Hamburger Unternehmen! Deutsche Aktivisten, die polnische Ministerien besetzen, kamen natürlich in Warschau nicht besonders gut an. Anders als hierzulande üblich wurden alle Beteiligten auch für einige Tage in U-Haft genommen.

Auf dem International Coal & Climate Summit kam es gleich zu Beginn zu einem Showdown zwischen Veranstaltern und grünen Aktivisten, die sich mithilfe von Journalistenausweisen Zugang verschafft hatten, z.T. mit halbversteckter Körperkamera. Die eingeschüchterten Vertreter der Kohleindustrie wurden sogar genötigt, sich eine Rede der UNFCCC-Executive Secretary Cristiana Figueres über die Notwendigkeit der Abschaffung der Kohle anzuhören. Doch auch Klimarealisten meldeten sich in der Diskussion zu Wort, darunter auch EIKE-Vertreter, die fragten, wie es sein könne, daß sich eine wichtige Industrie derartig vorführen lasse. Und ob man sich nicht besser auf die eigene Kernkompetenz, die Herstellung preiswerter Energie, konzentrieren sollte, statt mit der Propagierung eines angeblichen „Clean Coal“-Konzeptes nur von der drohenden Energiearmut abzulenken. Ansonsten sah man an diesem Tage viele VIP-Fahrten mit Blaulicht, was die Beliebtheit der Klimafunktionäre bei den staugeplagten Warschauern weiter sinken ließ ließ. 

Bemerkenswert auch der Ablauf der beiden EIKE-Veranstaltungen. Bei einem Expertenworkshop diskutierten die Teilnehmer intensiv mit den Referenten. Von „grüner“ Seite wurde dieses Gesprächsangebot ignoriert. Gerade jungen Aktivisten wurde damit eine Chance vorenthalten, echte Wissenschaft kennenzulernen. Mehr als dieses Angebot zu machen kann die Skteptikerseite natürlich nicht tun Hineingespielt in die Diskussionen hatte natürlich auch die Entlassung des polnischen Umweltministers, gleichzeitig COP/MOP-(IPCC-) Konferenz-Präsident, im Rahmen einer Regierungsumbildung. Angeblich war der dem Premierminister zu „grün“ (u. a. gegen Fracking). Außerdem erfolgte der Ausmarsch Chinas und 132 „armer“ Länder aus dem Konferenzzentrum aufgrund eines Streits um die Finanzierung.

Am 21. November führte EIKE gemeinsam mit Partnern eine größere Klima- und Energiekonferenz mit ca. 300 polnischen Studenten und anderen Teilnehmern im Auditorium Maximum der Katholischen Kardinal-Wyszynski-Universität (19.000 Studenten) durch. Dazu gab es einen Informationsstand, an dem sich die Teilnehmer mit klimarealistischer Literatur eindecken konnten.

Referenten waren Marc Morano, ClimateDepot, USA („Manipulation vs. Realität – Der Erfolgsdruck der UN“), Walt Cunningham, NASA, Apollo-VII-Astronaut, USA („Menschengemacht oder Natürlich? Die Klimadebatte in der NASA“), Prof. em. Dr. Niels Axel Mörner, Department of Paleogeophysics & Geodynamics, Universität Stockholm, Schweden („Meeresspiegelanstieg – Fakt und Fiktion“), Michael Limburg, EIKE-Vizepräsident, Potsdam („Die Energiewende und ihre Kosten für die Verbraucher“), Prof. Dr. Leszek Marks, Institut für Geologie, Staatliche Universität, Warschau („Climate Change in the Geological Past“) und Dr. Bolesław Jankowski, Vizepräsident, Systems Research EnergySys Ltd., Breslau („Die Katastrophe der UN Klima- und Energiepolitik“).

Die gleichen Referenten hatten bereits am EIKE-Expertengespräch teilgenommen. Dazu kam noch Donna Laframboise aus Kanada vom Blog nofrakkingconsensus.com, Autorin des IPCC-Exposé „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“ („Der UN-Klimarat: Eine Schande für die Wissenschaft“).

Am Folgetag konnte man noch beobachten, wie die UN-Weltklimakonferenz an inneren Widerprüchen scheiterte. Auffällig war besonders, wie beharrlich man sich dem wissenschaftlichen Diskurs verweigerte und daß man inzwischen zu einer reinen Umverteilungsdebatte übergegangen ist. Hunderte Milliarde Dollar soll von den Steuerzahlern der Industrieländer aufgebracht werden, um angebliche Klimaschäden der Vergangenheit und der Zukunft zu beheben. Das sind zumeist Schäden, deren Zusammenhang mit Klimaentwicklungen zweifelhaft ist, auch nach der Lesart des der UN zuarbeitenden IPCC. Das alles soll in einem Weltklimavertrag festgeschrieben werden, der 2015 in Paris beschlossen werden soll. Dazwischen wird es noch Dutzende weiterer Konferenzen geben, darunter 2014 eine weitere Weltklimakonferenz in Lima (Peru). Nach dem Ausstieg der meisten außereuropäischen Industrieländer wie Australien, Japan oder Kanada aus dem internationalen Klimaschutz – auch das wurde in Warschau bekannt – besteht jetzt auf Seiten der EU großer Handlungsbedarf, denn selbst wenn die UN mit ihren düsteren Weltuntergangsszenarien recht hätte, wird es dem europäischen Steuerzahler schlicht unmöglich sein, etwaige finanzielle Lasten aus einem internationalen Klimaabkommen vor den Hintergrund der weiter schwelenden Euro-Krise allein zu schultern. Je eher hier ein Umdenken einsetzt, desto besser für alle.

Über den Autor:

Dr. Holger Thuss ist promovierter Historiker, Gründungsmitglied und Präsident von EIKE, sowie Verleger und Publizist.

Zur EIKE Delegation in Warschau gehörten neben Dr. Holger Thuss, EIKE Vizepräsident Michael Limburg und EIKE Generalsekretär Wolfgang Müller. Marc Morano von CFACT wurde übrigens von den Zeit Reporterinnen Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg im schlampig recherchierten Artikel „Die Klimakrieger“, einem Stück aus der „Zeit“, als der Oberschurke dargestellt, obwohl sie ihn nie getroffen hatten. Entgegem ihren Behauptungen hatten Sie alles über Morano dem Internet entnommen. Wohl deswegen wurde Ihnen soeben der deutsche Reporterpreis verliehen. Wegen exzellenter Recherche! Ulli Kulke nennt dies eklatante Fehlentscheidung:

Zitat Kulke:

Was den Oberschurken angeht, namens Morano, suggerieren die Autorinnen einen Besuch bei ihm, schreiben aber am Schluss, quasi im Kleingedruckten, dass alle Zitate von ihm von einer Website stammen. Wo bleibt da noch die “exzellente” Recherche?




EIKE Klima- und Energiegespräche zur IPCC Konferenz in Warschau

Am 20.November findet im Hotel Mercure Grand das erste Expertenbriefing zu Klima und Energiefragen statt. Beginn 8:15 Uhr. Die Vortragssprache ist Englisch. Es wird simultan von polnisch <-> englisch und zurück übersetzt.

Programm 

Expertenbriefing zu Klima und Energie
Hotel Mercure Grand, Warschau, 20. November 2013

08.15 Uhr

Registrierung und Kaffee

09.00 Uhr

Begrüßung – Warum ist Klima für uns ein Thema

Wolfgang Müller

Generalsekretär, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

9.15 Uhr

Manipulation vs. Realität – Der Erfolgsdruck der UN

Marc Morano

ClimateDepot, USA

09.45 Uhr

Der UN-Klimarat: Eine Schande für die Wissenschaft

Donna Laframboise

Blog nofrakkingconsensus.com, Autor des Buchs “The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert“, Toronto, Canada

10.30 Uhr – 11.00 Uhr Pause

Ein leichtes Frühstück wird serviert

11.00 Uhr

Menschengemacht oder Natürlich? Die Klimadebatte in der NASA

Walt Cunningham

NASA Wissenschaftler und früherer Apollo VII Astronaut

11.45 Uhr

Meeresspiegelanstieg – Fakt und Fiktion

Prof. em. Dr. Niels Axel Mörner

Department of Paleogeophysics & Geodynamics, University of Stockholm

12.30 Uhr Mittagessen

13.30 Uhr

Die Energiewende und ihre Kosten für die Verbaucher

Michael Limburg

Vizepräsident, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

14.00 Uhr

Climate Change in the Geological Past

Prof. Dr. Leszek Marks  

Institute of Geology, University of Warsaw

14.30 Uhr – 15.00 Pause

15.00 Uhr

Die Katastrophe der UN Klima- und Energiepolitik

Dr. Bolesław Jankowski

Vizepräsident, Systems Research EnergySys Ltd.

15.45 Uhr

Schlussworte

Dr. Holger Thuss

Präsident, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

16.00 Uhr

Empfang und Ende der Konferenz

Snacks und Getränke werden serviert

All Vorträge und Diskussionen werden simultan gedolmetscht Englisch-Polnisch und Polnisch-Englisch

Aufgrund begrenzter Sitzplätze wird um Anmeldung gebeten

Bitte schicken Sie Ihre Anmeldung mit vollständigem Namen und Institution an Europäisches Institut für Klima und Energie: Postfach 110111, 07722 Jena

Email: info@eike-klima-energie.eu

Fax: +49-3641-3279-8589

Programme 

9th International Conference on Climate Change (ICCC-9)
VI International Conference on Climate and Energy (ICCE-6)
Cardinal Stefan Wyszyński University, Warsaw, November 21 2013

10:00 am

Welcome

Dr. Tomasz Teluk

Instytut Globalizacji, Gliwice, Poland

10:10 am

Why are We Still Dealing with Climate?

Wolfgang Müller

General Secretary, European Institute for Climate and Energy (EIKE)

10:20 pm

Manipulation vs. Reality – The UN’s Pressure to Succeed

Marc Morano

ClimateDepot, USA

10:45 am

Man-Made or Natural? The Climate Debate within NASA

Walt Cunningham

NASA Scientist and former Apollo VII Astronaut

11:30 am – 12:00 am Break

12:00 am

Sea Level Changes – Facts and Fiction

Prof. em. Dr. Niels Axel Mörner

Department of Paleogeophysics & Geodynamics, University of Stockholm

12:30 pm Lunch

1:30 pm

The Cost of Going Green  – The Bad Example of Germany’s “New Energy Concept

Michael Limburg

Vice-President, European Institute for Climate and Energy (EIKE)

2:00 pm

Climate Change in the Geological Past

Prof. Dr. Leszek Marks  

Institute of Geology, University of Warsaw

2:30 pm –3:00 am Break

3:00 pm

The Catastrophe of the EU Climate and Energy Policy

Dr. Bolesław Jankowski

Vice-president of Systems Research EnergySys Ltd.

3:45 pm

Concluding Remarks

Dr. Holger Thuss

President, European Institute for Climate and Energy (EIKE)

All talks and discussions will be simultaneously interpreted English-Polish and Polish-English

Due to the limited number of space registration is essential.

Please send your registration with full name and institution to:

European Institute for Climate and Energy

PO Box: 110111, 07722 Jena, Germany

Email: info@eike-klima-energie.eu

Fax: +49-3641-3279-8589

Programme für beide Veranstaltungen können als pdf im Anhang heruntergeladen werden. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um zügige Anmeldung. 

Anmeldungen bitte unter vollem Namen und Institution an: Europäische Insitut für Klima und Energie PO Box: 110111, 07722 Jena, Germany

Email: info@eike-klima-energie.eu

Fax: +49-3641-3279-8589 

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Die Klimakatastrophe von 1986 und was daraus wurde Ein kritischer Rückblick zum Klimawandel

Vor fast 28 Jahren (im Januar 1986) gab die Deutsche Physikalische Gesellschaft in einer Pressekonferenz in Bonn eine alarmierende „Warnung vor einer drohenden  Klimakatastrophe“ heraus. Verantwortlich dafür machte die DPG den offensichtlich steigenden Anteil an Kohlendioxid und anderen Spurengasen in der Atmosphäre. Tatsächlich zeigten zwei Kurven, die des CO2 und die der Lufttemperatur, einen parallelen Anstieg seit Beginn der CO2-Messungen 1958 auf dem Mauna Loa (Hawaii). Eine statistisch signifikante Korrelation wurde unter fahrlässiger Missachtung statistischer Grundregeln für einen Kausalzusammenhang gehalten. Korrelation und Kausalität betrachtet der Statistiker allerdings immer mit äußerster Vorsicht, was aber hier ignoriert wurde.  Die DPG verfolgte mit dieser Kampagne noch ein anderes Ziel: Die in dieser Zeit heftig umstrittene Kernenergie, deren fehlende Akzeptanz sich in öffentlichen Krawallen und heftigen Protestdemonstrationen in den 1980er Jahren zeigte, sollte ein positiveres Image bekommen, sind die Kernkraftwerke doch offenkundig CO2-frei.

Schon 1987 wurden dann Grafiken (Abb. 1) veröffentlicht, die – ausgehend von einem steigenden CO2-Gehalt – einen resultierenden Temperaturanstieg um etwa 6°C bis zum Jahre 2100 dramatisch vorführen sollten. Dieser in Deutschland angezettelte Klimaalarm schlug zuerst in den USA hohe Wellen. Im politischen Umfeld der Vereinten Nationen wurde schon im darauffolgenden Jahr 1988 der Weltklimarat (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change) ins Leben gerufen.

Mit großem finanziellen Aufwand initiierte der Weltklimarat ein Klimaforschungsprogramm, das weltweit mit den größten verfügbaren Rechnern Computermodellierungen zur Simulation einer künftigen Klimaentwicklung auf den Weg bringen sollte. Die in den folgenden Jahren publizierten Klimaszenarien zeigten dann erstaunlicherweise eine unglaublich gute Übereinstimmung mit der historischen Grafik von 1987 (Abb. 1). Selbst die heute aktuellen Klimamodelle erfüllen immer noch die damals postulierten Erwärmungseffekte.

 

Abb. 1:   Historische Grafik aus dem Jahre 1987 zum damals erwarteten Temperaturanstieg. Die Realität (grün) entwickelte sich jedoch anders (ergänzt nach KIRSTEIN).

Auch in Deutschland etablierte sich eine Klima- und Klimafolgenforschung mit starker politischer (und finanzieller) Unterstützung. Auf der Grundlage einer politisch angestoßenen Enquete-Kommission des 11. Deutschen Bundestages „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre“1 wurde dann eine Lawine von Forschungsprogrammen ins Rollen gebracht. Zahlreichen Forschungsinstituten in aller Welt wurden in immer größerem Umfang Fördermittel bewilligt, die thematisch im direkten oder mittelbaren Arbeitsfeld einer theoretisch möglichen, anthropogenen Erderwärmung standen.

Damals gab es zunächst wenige Kritiker zu dieser Forschungsrichtung. Einige Jahre später wurden aber zunehmend kritische Äußerungen bekannt, zunächst von Insidern des IPCC. Zum Beispiel schrieb Hartmut Bachmann2, der von Anfang an dem IPCC sehr nahe stand, das Buch: „Die Lüge der Klimakatastrophe“. Die zentrale Frage in seinem Buch lautet: „Cui bono?“ Auf der Grundlage seiner umfangreichen Erfahrungen beim IPCC berichtet er über kriminelle Machenschaften und Manipulationen zur Erzeugung von Angst als Machtmittel. Er zitiert wörtlich einige Vertreter des IPCC: „Um Aufmerksamkeit zu erregen brauchen wir dramatische Statements und keine Zweifel am Gesagten. Jeder von uns Forschern muss entscheiden, wie weit er eher ehrlich oder eher effektiv sein will.“ Oder: „Unless we announce desasters, nobody will listen.“ Diese zutiefst unwissenschaftliche Konzeption, die die mehr politische als wissenschaftliche Tätigkeit des IPCC offenlegte, hat dann auch andere Wissenschaftler bewogen, den Weltklimarat wieder zu verlassen. Vincent Gray3, ehemaliger Expert Reviewer des IPCC, stellte Mitte 2008 fest, dass der Weltklimarat grundsätzlich korrupt sei und daher abgeschafft werden sollte. Und weiter: Dass die Erde durch Kohlendioxid-Emissionen aufgewärmt würde, sei „tödlich“ fehlerhaft. Als weiteres Beispiel sei hier noch der der schwedische Ozeanograph Nils Axel Mörner4 erwähnt. Er war von 2000 bis 2007 beim IPCC Hauptberichterstatter für den Meeresspiegel-Anstieg. Er leitet seit Jahren das Stockholmer Institut für Paläogeowissenschaften. Nach seinem Ausscheiden beim IPCC setzte er sich in einem Interview sehr kritisch mit der beim IPCC geführten Meeresspiegel-Betrachtung auseinander: „I have been the expert reviewer for the IPCC, both in 2000 and last year (2007). The first time I read it, I was exceptionally surprised. First of all, it had 22 authors, but none of them were sea-level specialists…” „If you go around the globe, you find no rise anywhere. But they (IPCC) need the rise.“ – Ein vernichtendes Urteil eines IPCC-Insiders zu allen Überflutungs-Szenarien und letztlich auch zur Arbeitsweise des IPCC.

Auf der anderen Seite sind einige Institute bis heute immer noch der Meinung, der Mensch sei mit seinen CO2-Emissionen tatsächlich verantwortlich für einen eventuellen zukünftigen Temperaturanstieg, obwohl der britische meteorologische Dienst (UK MetOffice)5 erst Anfang 2013 bekanntgab, dass es seit etwa 16 Jahren keine Erderwärmung mehr gibt. Der Deutsche Klimaforscher Hans von Storch, der immer den menschgemachten Klimawandel propagiert hatte, kommt in einem Spiegel-Interview6 zu dem überrachenden Schluss, dass die Modelle die gegenwärtige Temperaturentwicklung nicht erklären können und die Klimawissenschaft vor einem Rätsel steht: „Wenn das so weitergehen sollte, müssten wir uns spätestens in fünf Jahren eingestehen, dass mit den Klimamodellen etwas fundamental nicht stimmt. Ein Erwärmungsstopp, der 20 Jahre andauert, kommt in keinem einzigen Szenario vor. Aber bereits heute passt der reale Temperaturtrend nur noch schwer zu unseren Erwartungen.“

Dieser fundamentale Fehler in den Modellen könnte darin bestehen, dass bislang vorrangig immer die steigende Kohlendioxidkonzentration als Motor einer vorhergesagten Erderwärmung angenommen wird. Dies mag auf den ersten Blick auch plausibel erscheinen, wenn  die Ergebnisse der Vostok-Eisbohrkerne (Antarktis) mit einer zu groben Zeitskala wie bei Petit7 betrachtet werden (Abb. 2). Die Parallelität der beiden Kurven verleitet auch zunächst zu der Annahme einer „kausalen“ Abhängigkeit der Lufttemperatur vom atmosphärischen CO2-Gehalt.

 

Abb. 2:   Die Vostok-Eisbohrkerne zeigten einen zunächst falsch gedeuteten Zusammenhang zwischen CO2-Konzentration und Lufttemperatur (nach Petit, 1999)7 

Aber nur wenige Jahre später stellte sich dieser „Beweis“ als grundlegend falsch heraus. Bei Analysen mit genauerer zeitlicher Auflösung wurde klar: Die sich ändernde Kohlendioxidkonzentration folgt mit einer zeitlichen „Verspätung“ bzw. Phasenverschiebung von rund 800 Jahren dem Temperatursignal  (z.B. Mudelsee8). Damit war die bisherige Annahme von der Erderwärmung als Reaktion auf zunehmende CO2-Konzentrationen hinfällig. Umgekehrt: Erst durch die natürlichen pleistozänen Temperaturänderungen wurden die Schwankungen der CO2-Variationen verursacht! Ein logisches Nachvollziehen dieses Umkehrschlusses liegt auf der Hand: Erst wenn die Temperaturen und damit die Meerestemperaturen in einer beginnenden Warmzeit langsam steigen, folgt ein allmähliches Ausgasen des Kohlendioxids aus den großen Ozeanen der Erde mit einer messbaren Verzögerung. Andererseits geht atmosphärisches CO2 beim Übergang in eine Kaltzeit langsam wieder in Lösung der großen Ozeanwassermengen. Für die Klimawandler war ein wichtiges Argument nicht nur verlorengegangen, sondern die Umkehrung der bisherigen Schlussfolgerung wurde nun auch noch erstaunlich plausibel.

Zudem haben sich viele Klimavorhersager in der Vergangenheit durch zahlreiche Aussagen zur globalen Klimaentwicklung absolut unglaubwürdig gemacht. Falschaussagen, die schon bald wieder zurückgenommen werden mussten, waren keine Seltenheit. So wurde zum Beispiel ein Abschmelzen der Himalaya-Gletscher für 2035 vorhergesagt. Auf massive Kritik indischer Wissenschaftler wurde dann ein „Zahlendreher“ eingestanden, der in einer „wissenschaftlichen“ Titelzeile wohl bislang nicht da gewesen ist: Es sollte angeblich 2350 heißen. Glaubt man diesen Irrtum, fragt es sich, welcher seriöse Wissenschaftler heute eine Prognose für genau dieses Jahr mit einem so weiten, aber exakten Zeithorizont trifft? Wem hilft eine solche Aussage?

Im Jahre 2010 deckten zwei US-Wissenschaftler Joseph D´Aleo und Anthony Watts9 auf, dass seit etwa 1990 sehr viele Stationen in ländlichen Regionen, Höhenlagen und in höherer geographischer Breite aus der statistischen Klimatrend-Analyse entfernt wurden. Damit bekam weltweit der Typ des wärmeren Stadtklimas ein weitaus größeres Gewicht. Die gewünschte globale Erwärmung konnte mit dieser spezifischen Stationsauswahl eindrucksvoller vorgeführt werden. Eine nicht nur für die Klimageographie unglaubliche Manipulation.

      

Abb. 3:   Um 1990 wird die Gesamtzahl der betrachteten Klimastationen insbesondere in ländlichen Zonen drastisch gesenkt. Im Ergebnis dominiert nun das Stadtklima und der Mittelwert der Temperatur steigt an.

Unabhängig davon hat das US-Goddard Institute for Space Studies (GISS) nachweislich bei vielen  Klimastationen weltweit einzelne oder eine Gruppe von Messwerten – im Internet dokumentiert -abgeändert. Mehrfach wurden Klimadaten seit 2012 geändert. F.-K. Ewert10 konnte in minuziöser wissenschaftlicher Detailarbeit zeigen, wie die bis 2010 aufgezeichneten Klimadaten von 120 Stationen ab 2012 geändert und verfälscht wiedergegeben wurden, um damit jetzt deutlichere Erwärmungseffekte vorzutäuschen.

Viele weitere Thesen, die die Klimakatastrophe bestätigen sollten, können hier nicht ausführlich vorgestellt werden, sondern nur zum Teil stichwortartig angerissen werden, wie z.B. das ständig sich wiederholende Vorrücken und Zurückweichen der Alpengletscher, die Halbwahrheit über den Rückgang der Eisbärenpopulation in der Arktis, die sich regelmäßig wiederholenden arktischen Polareisschwankungen, die angebliche Beeinflussung des Golfstroms und vieles mehr.

Auch in völlig anderen Klimazonen wird an falschen Vorstellungen vom Klimawandel ernsthaft festgehalten. Die Sahelzone gilt als Inbegriff für Desertifikation, Dürre, Wüstenausbreitung und Hunger. Der Amsterdamer Geograph Chris Reij11 räumt mit diesen populären Mythen einer Katastrophen-Region auf. Seit langer Zeit beobachtet und dokumentiert er die Zunahme der Vegetation im Sahel. Unverständlich bleibt für ihn das Festhalten zum Teil auch seriöser Institute und Kollegen an der Vorstellung von einer sich immer weiter ausdehnenden Trockenzone in der südlichen Sahara. Letzteres verbreiten (wider besseres Wissen?) nach wie vor viele Mainstream-Medien, die immer gerne für Katastrophenszenarien offen sind.

Der Schwerpunkt des Klimaalarmismus wurde wegen des Endes der Erderwärmung vor ca. 16 Jahren nunmehr auf extreme Wetterereignisse „verlegt“. Jedoch muss daran erinnert werden, dass das Klima sich immer aus summierten und gemittelten Wetterabläufen zusammensetzt. Das Wetter wird real in der Natur beobachtet und aufgezeichnet. Das daraus ermittelte Klima ist ein statistischer Rechenwert. Da es keine Wetterdaten für die Zukunft geben kann, bleibt der prognostizierte anthropogene Klimawandel immer noch ein Produkt von Modellrechnungen bzw. Computersimulationen. Schon immer gab es lokal auftretende mehr oder weniger extreme Wetterereignisse. Diese extremen Phänomene können grundsätzlich nicht von Rechnersimulationen prognostiziert werden. Daher können sie praktisch auch nicht beweiskräftig mit theoretisch möglichen Klimaentwicklungen in Verbindung stehen.

In diesem Zusammenhang ist noch auf ein wichtiges Faktum hinzuweisen. Der Weltklimarat stellte 2001 unmissverständlich fest: „In der Klimaforschung und -modellierung sollten wir erkennen, dass es sich um ein gekoppeltes nichtlineares chaotisches System handelt. Deshalb sind längerfristige Vorhersagen über die Klimaentwicklung nicht möglich.“12

Fazit

Entgegen dieser eindeutigen und übrigens korrekten Feststellung warnt der Weltklimarat immer wieder, seit nunmehr 28 Jahren, vor einer drohenden Klimakatastrophe. Er handelt damit absolut im Sinne vieler Politiker im In-und Ausland. Der Grund ist die politisch überall gewollte Ankurbelung der wirtschaftlichen Konjunktur. Wirtschaftliche Entwicklung, Innovation mit CO2-armen  Technologien und neue Arbeitsplätze stellt die Wirtschaftpolitik immer in ein positives Licht. Dieses politische Kalkül wird beim Bürger immer Zustimmung finden. Ob dahinter Fakten oder absolute Falschinformationen stehen, spielt für die Instrumente der Politik letztlich keine Rolle. Die zahlreichen Manipulationen an historischen Klimadaten, die die Klimakatastrophe verstärken sollen, sind nicht wissenschaftlich motiviert.

So steht im jüngsten Bericht des IPCC13  (vom September 2013) nicht mehr die Erderwärmung im Vordergrund. Sie soll neuerlich mindestens 0,3 °C betragen bis 2100 – welch ein Hohn! Die Zunahme war in historischer und prähistorischer Zeit – auch kurzfristig – wesentlich höher ohne Einfluss des Menschen. Dramatischer wird aber im neuen IPCC-Bericht der vorhergesagte globale Meeresspiegelanstieg vorgeführt. Dieser soll in den Köpfen der Menschen mit örtlich immer wieder auftretendem Hochwasser vermengt werden. Ein langsamer Anstieg des Meeresspiegels entzieht sich aber einer unmittelbaren Überprüfung und Kontrolle durch den Laien. Auch viele fachfremde Wissenschaftler werden de facto so wieder auf den Weg des Glaubens verwiesen.

 

Literatur

1   Schutz der Erdatmosphäre: Eine internationale Herausforderung (Hrsg.: Dt. Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit), Bonn 1988.

2   Bachmann, Hartmut: Die Lüge der Klimakatastrophe und wie der Staat uns ausbeutet. Manipulierte Angst als Mittel zur Macht, 6. Auflage 2010

3     Gray, Vincent: Spinning the Climate: The Intergovernmental Panel On Climate Change (IPCC), (Juni 2008), SPPI: Science & Public Policy Institute, Reprint Series, May 20, 2013

4    Mörner, N.-A.: Meereshöhe Variabilität. Z. Geomorph. NF, Suppl.-Bd., 102, 223-232. 1995

5   http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2217286/Global-warming-stopped-16-years-ago-reveals-Met-Office-report-quietly-released–chart-prove-it.html#ixzz2HwerljVw

6     SPIEGEL-GESPRÄCH mit Hans von Storch vom 17.06.2013: „Wir stehen vor einem Rätsel“
7     Petit, J.R. et al.: Climate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostok ice core, Antarctica, Nature (1999) 399: 429-436

8     Mudelsee, M.: The phase relations among atmospheric CO2 content, temperature and global ice volume over the past 420 ka. Quaternary Science Reviews (2001) 20: 583-589.

9     Joseph D´Aleo and Anthony Watts: „Surface Temperature Records: Policy Driven Deception?“   Science & Public Policy Institute, 26. Jan. 2010

10   Ewert, F.-K.: Langzeit-Temperaturreihen widerlegen menschengemachten Klimawandel. Fusion 32, 2011, Nr. 3, S.31- 61, 29 Abb., 14 Tab. oder

     http: //www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/EW_GISS_2010_Teil_1_Deu.pdf

11   Reij, Chris im Internetvideo: “Die Wüste lebt: Katastrophengebiet Sahelzone ergrünt“, vom 23.04.2009.

12   Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) Third Assessment Report, 2001, Section 14.2.2.2, p 77.

13   Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC): UN-Klimabericht vom 27. September 2013.

Der Autor:

Prof. Dr. Werner Kirstein, Hochschullehrer i.R., war bis 2011 an der Universität Leipzig am Institut für Geographie tätig. Neben Arbeiten in der Fernerkundung und Geoinformatik in Forschung und Lehre war ein langjähriger Schwerpunkt die Klimageographie. Die Themen der Promotionsarbeit (1981) und der Habilitationsschrift (1991) lagen im Arbeitsbereich der globalen bzw. kontinentalen Klimavariabilität.




Offener Brief Fritz Vahrenholt an UBA Präsidenten:Warum haben Sie meine Biografie gefälscht?

Update 25.5.13 16.20

Inzwischen sind auch die Namen der Autoren im Impressum nachlesbar- Es handelt sich um: Dr. Harry Lehmann (Philosoph), Dr. Klaus Müschen (Elektrotechnik und Soziologie), Dr. Steffi Richter (Kinderbuchautorin) , Dr. Claudia Mäde.(Mit Danke am Leser Hovestadt)

Sehr geehrter Herr Präsident,

zu einem Zeitpunkt, an dem nun endlich auch 17 IPCC-nahe Klimaforscher (Otto et.al., Nature Geoscience, 19. Mai 2013) die Öffentlichkeit mit der aufsehenerregenden Mitteilung überraschen, dass die Klimasentivität der Klimagase, namentlich des CO2, um mehr als 50 Prozent zu hoch angesetzt ist, und sich demzufolge alle bisherigen Prognosen der anthropogen verursachten Klimaerwärmung als korrekturbedürftig erweisen, erscheint eine 123 Seiten starke Veröffentlichung des Umweltbundesamtes „Und sie erwärmt sich doch“, in der einerseits der Konsens über die IPCC Prognosen beschworen wird und andererseits die Kritik an Art und Ausmaß der Temperaturentwicklung in diesem Jahrhundert mit falschen Behauptungen, Weglassungen von Informationen und Diffamierungen der Kritiker in unerträglicher Weise behandelt wird.

Dies ist für eine Bundesbehörde, die zum Geschäftsbereich des Umweltbundesministers gehört, völlig inakzeptabel.

Es gilt das Recht auf freie Meinungsäußerung

Bevor ich auf die inhaltlichen schweren Mängel zu sprechen komme, möchte ich Sie fragen, was Sie bewogen hat, Journalisten ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Wissenschaftlern ihr Recht auf kritische Überprüfung von wissenschaftlichen Sachverhalten abzusprechen. Soviel ich erkennen kann, ist unter den in der Broschüre benannten „Klimawandelskeptikern“ kein einziger, der einem Erwärmungstrend der Erde durch Treibhausgase widerspricht. Es geht im wissenschaftlichen Diskurs in der Fachwelt um Attribution, Geschwindigkeit und Ausmaß der Klimaveränderungen und daraus resultierend um die notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung beziehungsweise Anpassung.

Ich bin persönlich betroffen. Im Abschnitt „Klimawandelskeptiker in Deutschland“, in dem Sie in gelber Farbe die Namen von Journalisten, Vereinen und die Wissenschaftler Vahrenholt und Lüning hervorheben, brandmarken und an den Pranger stellen, wird die Methode deutlich: Kritiker werden als Handlanger der Industrie dargestellt.

Biografie gefälscht

Zu meinem Lebenslauf schreiben Sie, dass ich Vorstand der Deutschen Shell war und seit 2001 Manager des Energieversorgungsunternehmen RWE sei. Letzteres ist falsch. Ich habe 2001 das Windkraftunternehmen Repower gegründet, habe es zur Weltspitze in der Branche geführt und war bis 2008 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Warum haben Sie meine Biografie gefälscht? Passte dies besser in das Feindbild, das Sie aufzubauen trachten?

Ich bin erst 2008 zum Geschäftsführer der von mir mitgegründeten RWE Innogy ernannt worden, einer Gesellschaft für Erneuerbare Energien, die Jahr für Jahr der größte deutsche Investor in diesem Sektor war. Sie haben auch verschwiegen, dass es bei Shell meine Aufgabe war, die Erneuerbaren Energien für den Konzern zu entwickeln. Der Bau der ersten Solarfabrik in Deutschland fiel in meine Vorstandszeit. Da passt auch ins Bild, dass Sie verschweigen, dass ich von 1976 bis 1981 Fachgebietsleiter „Chemische Industrie“ beim Umweltbundesamt war, dem Amt, das mich jetzt verhöhnt.

Hätte Ihr Vorgänger im Amt, Dr. Heinrich von Lersner, Kritik am politischen Mainstream, nämlich die allfällige Verharmlosung der Chemierisiken, die ich in „Seveso ist überall“ thematisierte, mit der gleichen Rigidität zu unterbinden versucht, wäre die Chemiedebatte wahrscheinlich ein wenig anders verlaufen.

Dass Sie mein Ausscheiden als Geschäftsführer der RWE Innogy und meine augenblickliche Funktion als Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung nicht erwähnen, zeigt, dass Sie nur ein Ziel hatten: einen Kritiker zu diffamieren.

Meinem Co-Autor Dr. Sebastian Lüning geht es nicht besser. Als habilitierter Geologe und Paläontologe war er jahrelang peer reviewer für geowissenschaftliche Fachzeitschriften und arbeitet schon seit geraumer Zeit nicht mehr für RWE DEA. Was ist das für ein Verständnis von wissenschaftlicher Debatte, wenn Sie uns unterstellen, wir könnten uns als „fachfremde Einzelpersonen“ nicht „tiefgründig in die verschiedenen Klimamodelle einarbeiten“?

Weglassungen, Halbwahrheiten und Einäugigkeit

Da würde ich doch gerne wissen, welche fachkundigen Wissenschaftler diesen Bericht geschrieben haben, in dem zwölfmal Herr Stefan Rahmstorf als Quelle angegeben wird. Können Sie der Öffentlichkeit gegenüber ausschließen, dass Herr Rahmstorf oder einer seiner Kollegen diesem Bericht zugearbeitet haben? Es liegt ja nahe, denn addiert man die Projekte, die das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (Schellnhuber/Rahmstorf) vom UBA als Auftrag erhalten hat, ergeben sich ca. acht Mio Euro. Hinzu kommen diverse Produkte, die von Mitarbeitern des PIK mit betreut werden.

Wer so persönliche Daten verfälscht, wie es in diesem Bericht erfolgt, dem sind auch in der Sache Weglassungen, Halbwahrheiten und Einäugigkeit zuzutrauen. Dazu möchte ich im folgenden einige Hinweise geben.

Auf Seite acht erläutert der Bericht, dass die WMO 30 Jahre als Zeitspanne für Untersuchungen des Klimas angibt. Im nächsten Absatz wird daraus geschlussfolgert, dass daher auch eine Reihe von kühlen Jahren in einem Jahrzehnt nicht bedeutet, dass sich das Klima abkühlt. Das sei erst der Fall, „wenn sich die Abkühlung über mehrere Jahrzehnte hinweg fortsetzt“.

Das ist falsch. Es ist in der Klimaforschung bislang unbestritten, dass die Signifikanz einer Erwärmung oder Nichterwärmung auf etwa 17 Jahre bemessen ist (Santer et al., Journal of Geophysical Research,2011). Seit nunmehr 15 Jahren weigert sich aber die globale Mitteltemperatur, weiter anzusteigen, Jahr für Jahr werden enorme Mengen an CO2 ausgestoßen, zwischen 2000 und 2010 etwa 100 Milliarden Tonnen, ein Viertel aller Emissionen seit 1750. Das müsste doch zum Nachdenken Anlass geben. Es muss doch eine Kraft geben, die dem Klimagas CO2 in seiner unbestrittenen Erwärmungsfähigkeit von 1,1 Grad Celsius pro Verdopplung der CO2-Konzentration entgegenwirkt.

Aber auf die Idee, dies in Erwägung zu ziehen, kommen Sie nicht. Auf Seite 54 schreiben Sie: „Aus der Temperaturentwicklung seit 1998 zieht manch einer die Schlussfolgerung, dass die globale Erwärmung seit dieser Zeit zum Stillstand gekommen ist. Das ist jedoch aus folgenden Gründen nicht richtig: … Die Hadcrut Reihe in Abbildung 2 zeigt eine fortschreitende globale Erwärmung seit mehr als 30 Jahren. Das ist ein langfristiger Erwärmungstrend. Eine langfristige Stagnation der globalen Erwärmung hingegen ist nicht erkennbar“.

Erderwärmung vollzieht sich in Zyklen

Das sehen sogar Herr Pachauri, Vorsitzender des IPCC, oder J. Hansen (vormals NASA) anders und anerkennen die fehlende Temperatursteigerung. Es gibt nur sehr wenige Wissenschaftler, die diesen Stopp der Erwärmung nicht zur Kenntnis nehmen, wie Stefan Rahmstorf. Dieser Minderheitsmeinung schließt sich offenbar das UBA an.

Dem UBA ist offensichtlich entgangen, dass sich die Erwärmung des letzten Jahrhunderts in Zyklen vollzog. Der Erwärmung der Jahre 1910 bis 1940 folgte eine Abkühlung bis 1977. Von 1977 bis 1998 folgte eine Erwärmungsphase mit einem ähnlichen Gradienten wie zwischen 1910 und 1940. Wir haben sowohl im Buch „Die Kalte Sonne“ als auch auf unserem Blog darauf hingewiesen, dass die ozeanischen dekadischen Oszillationen von den Klimamodellen nicht erfasst werden.

Die Temperaturen der Nordhalbkugel folgen dem Wärmeinhalt des Nordatlantiks (ocean heat content OHC) und dieser zeigt das Auf und Ab des OHC im Gleichklang zur atlantischen multidekadischen Oszillation (AMO), die einen etwa 60-jährigen Zyklus aufweist. Eine vergleichbare Oszillation ist mit der pazifischen Oszillation (PDO) festzustellen.

Solche Zyklen aus den Ozeanen wurden in den IPCC-Berichten nicht berücksichtigt. Diese liegen jedoch auf der Hand und führen in der Superposition mit dem nahezu linearen Trend aus der Treibhauswirkung des CO2 dazu, dass der wärmende Einfluss von CO2 und anderen anthropogenen Treibhausgasen wohl nur ca. 50 Prozent von dem beträgt, was ihnen bisher vom Mainstream der Klimaforschung zugesprochen wurde, der sich vorrangig auf die Erwärmungsraten 1977 bis 2000 stützte und sie ausschließlich auf die CO2-Wirkung zurückführte.

In dieser Zeit wirkten die Ozeanzyklen jedoch verstärkend. Die Einflüsse aus der thermohalinen Zirkulation auf das Klima sind so ein Schlüssel zum tieferen Verständnis dessen, was uns in den nächsten Jahren erwartet. (Siehe Latif et al.)

Forschungsergebnisse verzerrt wiedergegeben

Umso befremdlicher ist es, dass Ihr Bericht auf Seite 110 den Inhalt unseres Buches falsch und verzerrt wiedergibt: „Die beiden Autoren … machen natürliche Ursachen wie die schwankende Sonnenstrahlung für die globale Erwärmung in den letzten Jahren verantwortlich“. Das Lesen des Klappentextes des Buches hätte gereicht, um zu erfahren, dass „Ozeanzyklen und die Sonne, die kürzlich in eine längerfristig strahlungsarme Phase eingetreten ist, einen größeren Beitrag zum Klimageschehen leisten als bisher angenommen.“

Dass ozeanische dekadische Oszillationen einen großen Teil der Erwärmung von 1977 bis 2000 erzeugt haben, ist durch unser Buch erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Eine Aufgabe, die dem staatlichen Umweltbundesamt laut Errichtungsgesetz gut zu Gesicht gestanden hätte.

Mittlerweile gibt es zahlreiche wissenschaftliche Forschungsergebnisse, die dies belegen. Nicht zuletzt der unterschätzte Einfluß der dekadischen Oszillationen hat dazu geführt, dass zahlreiche Autoren in einer Fülle von wissenschaftlichen Artikeln (peer-reviewed) in Fachzeitschriften von nur einer halb so großen Klimasensitivität des CO2 ausgehen. Warum wird das durch das UBA verschwiegen?

Das Umweltbundesamt beruft sich stattdessen (S. 28) auf eine Studie aus dem Jahre 2000 (!) (Grieser et al.): „Etwa zwei Drittel der globalen Erwärmung seit dieser Zeit (gemeint ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts) sind auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen“. Die Studie, vom UBA beauftragt, gibt das anthropogene Treibhaussignal mit 59,9 Prozent an. Allerdings führt die Studie weiter aus, dass bei den europäischen Temperaturen das Treibhaussignal nur mit 7,6 Prozent wenig signifikant ist.

Alles nur menschgemacht?

Für Europa wird danach ein gleich hoher Einfluss von Klimagasemissionen und Nordatlantischer Oszillation ermittelt. Dieses Ergebnis findet sich aber nicht im aktuellen UBA-Pamphlet. Würde doch nur verwirren, dass die Forscher schon 2000 den Einfluß atlantischer Oszillationen hervorheben! Stattdessen wird immer wieder die Veröffentlichung von Schellnhuber und Rahmstorf (Der Klimawandel, C.H. Beck, 2007) zitiert. Dort kommen (Seite 40) für die Erwärmung lediglich die Treibhausgase in Frage: „Der Erwärmungsschub seit den 70er Jahren ist nicht mit natürlichen Ursachen zu erklären“.

Auf Seite 45 heißt es dort, dass Modelle „einen Beitrag anthropogener Ursachen (Treibhausgase und Aerosole) zur Erwärmung im 20. Jahrhundert von 0,5 Grad Celsius ergeben. Da die Erwärmung im 20. Jahrhundert (Seite 50, ebenda) 0,6 Grad Celsius betrug, sind dies immerhin schon 80 Prozent, die dem anthropogenen Einfluss zugeschrieben werden. Doch das Umweltbundesamt geht weiter. Auf Seite 38 zeigt das Amt die Ergebnisse von Klimamodellen aus dem IPCC-Bericht 2007. Danach ist der natürliche Einfluss Null (Abb. 1), wenn nicht sogar negativ, und allein anthropogene Einflüsse erzeugen die Erwärmung.

Dies führt uns zur entscheidenden Frage der Klimasensitivität. Es ist zweifelsfrei, dass Klimagase, namentlich CO2, einen Erwärmungsbeitrag leisten. Doch viel bedeutsamer ist die Frage: wieviel ? Wie Sie wissen, wird als Klimasensitivität des CO2 die Erwärmung bei Verdoppelung der CO2-Konzentration gegenüber dem vorindustriellen Niveau von 280 ppm verstanden.

Da verweist uns die UBA-Veröffentlichung allein auf Schellnhuber/Rahmstorf (Der Klimawandel, Seite 42): „Die als gesichert geltende Spanne“ der Klimasensitivität reicht (d. Verf.) „von 2 bis 4,5 Grad Celsius… Daher kann man einen Wert nahe an 3 Grad Celsius als den wahrscheinlichsten Wert ansehen“.

Klimasensitivität ist geringer als gedacht

Mittlerweile verdichten sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass die Klimasensitivität des CO2 weit tiefer anzusiedeln ist.In Fachzeitschriften (Peer Reviewed) wurden kürzlich folgende Sensitivitäten veröffentlicht: Nic Lewis 1,1 bis 2,2 (Journal of Climate 2013), Troy Masters 1,5 bis 2,9 (Climate Dynamics 2013), Michael Ring 1,5 bis 2 (Atmospheric and climate science 2012). Auch die Ergebnisse der Norwegischen Forschungsgemeinschaft ( Norwegian Research Council), die den Einfluss des CO2 glatt halbiert, ist für das Umweltbundesamt nicht erwähnenswert.

Ich will nicht unerwähnt lassen, das wir im Buch „Die Kalte Sonne“ eine Klimasensitivität des CO2 von 1 bis 1,5 Grad Celsius zugrundegelegt haben. Ja, wir haben mit einer anthropogen erzeugten Erwärmung umzugehen, die aber bei weitem die katastrophalen Prognosen des IPCC und ihrer Vertreter von 2 bis 6 Grad Celsius nicht erreichen werden. Die Quintessenz unseres Buches ist: Die natürlichen Einflüsse geben uns Zeit, unsere Energiebasis auf nachhaltige Grundlagen zu stellen. Und soweit ich sehe, ist unsere zentrale Aussage nicht mehr von den jüngsten Forschungsergebnissen entfernt. Gleichwohl wird unser wissenschaftlich belegter Standpunkt mit dem Bann und der Acht des Umweltbundesamtes versehen.

Nun aber, sehr geehrter Herr Präsident, nach der eingangs erwähnten Veröffentlichung von 17 Klimaforschern, die die Klimasensitivität des CO2 auf etwa 2 Grad Celsius reduzieren, die Übergangssensitivität sogar auf 1,3 Grad Celsius senken, sollte das Umweltbundesamt seine Veröffentlichung in den Reißwolf geben.

Das Umweltbundesamt hat nach Errichtungsgesetz die Aufgabe, den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in allen Angelegenheiten des Immissions- und Bodenschutzes, der Abfall- und Wasserwirtschaft, der gesundheitlichen Belange des Umweltschutzes, insbesondere bei der Erarbeitung von Rechts- und Verwaltungsvorschriften, bei der Erforschung und Entwicklung von Grundlagen für geeignete Maßnahmen sowie bei der Prüfung und Untersuchung von Verfahren und Einrichtungen wissenschaftlich zu unterstützen.

Es ist weiterhin beauftragt mit der Aufklärung der Öffentlichkeit in Umweltfragen, Bereitstellung zentraler Dienste und Hilfen für die Ressortforschung und für die Koordinierung der Umweltforschung des Bundes.

Den Boden des gesetzlichen Auftrags verlassen

Das Umweltbundesamt hat mit der Veröffentlichung “ Und sie erwärmt sich doch“ den Boden des gesetzlichen Auftrags verlassen. Ich möchte von Ihnen wissen, wie Sie diese beispiellose Verzerrung wissenschaftlicher Daten heilen wollen. Ich denke, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages wissen sollten, für welche Publikationen Steuergelder des Bundes aufgewandt werden.

Ich erlaube mir daher, eine Kopie dieses Schreibens sowohl an die Vorsitzende des Haushaltsausschusses als auch an den Bundesminister für Umwelt zu versenden.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Senator a.D.

Zu den Vorgängen schreiben Maxeiner & Miersch in Die Welt:

Wer sich in die Klimadebatte einliest, wird schnell bemerken, dass es sowohl unter den Etablierten als auch unter den Kritikern angesehene Forscher gibt. Skeptische Professoren wie Freeman Dyson, Chris Landsea, Richard S. Lindzen, Nir Shaviv, Murry Salby, Henrik Svensmark oder Jan Veizer gehören zur Elite ihrer Zunft. Svensmarks Hypothese vom Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klimageschehen wird derzeit am Cern überprüft und wurde bereits in Teilen bestätigt.

Zu den „Fachfremden“ gehört etwa der Schwede Nils-Axel Mörner, der die IPCC-Prognosen zum Meeresspiegelanstieg widerlegte. Oder der Ökologe Josef H. Reichholf, der darlegte, dass erdgeschichtliche Warmzeiten stets gut für die Artenvielfalt waren.

Wer nach der Fachkompetenz führender IPCC-Vertreter fragt, erlebt Überraschungen. Rajendra Kumar Pachauri, der Vorsitzende, ist Eisenbahningenieur. Leitautoren der IPCC-Klimaberichte waren zuvor Aktivisten bei Greenpeace. Al Gore, Guru aller Klimawarner, ist Politikwissenschaftler; Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, Volkswirt.

Und wie ist es um die fachliche Expertise der vier Autoren bestellt, die im Impressum der Broschüre aufgeführt sind? Eine Philosophin, ein Berufsschullehrer und ein Physiker, der vor seiner Zeit beim UBA Karriere bei Greenpeace und der Lobbyorganisation Eurosolar machte. Ob die vierte Autorin Klimawissenschaftlerin ist, konnten wir leider nicht ermitteln, aber immerhin hat sie ein Buch dazu geschrieben: „Pia, Alex und das Klimaprojekt – eine abenteuerliche Entdeckungsreise“.




Australische Meldungen über Meeresspiegelanstieg nicht gerechtfertigt

Der international renommierte schwedische Meeresspiegelexperte Prof. Nils-Axel Mörner hat deshalb zusammen mit Albert Parker untersucht, ob die Befürchtungen einen substantiellen Hintergrund haben.

Das Ergebnis: Es gibt nichts zu befürchten, Vorbereitungen gegen gefährlich ansteigende Meereshöhen sind unnötig.

Nach Mörners und Parkers Meinung sind die normalerweise von den Klimatologen untersuchten Trendlinien ungeeignet, die Dynamik der Veränderungen des Meeresspiegels wiederzugeben.

Daraus schlussfolgern die Wissenschaftler:

(1) Die regierungsamtlichen Behauptungen Australiens von einem gegenwärtigen Anstieg des Meeresspiegels in der Größenordnung von 5,4 mm/Jahr sind deutlich übertrieben.

(2) Die durchschnittlichen Veränderungen im Meeresspiegel, wie sie australische Pegel und das globale Netz der Pegel zeigen, bewegen sich zwischen 0,1 bis 1,5 mm/Jahr.

(3) Die Behauptungen einer aktuellen Beschleunigung der Anstiegsrate wird nicht gestützt von den Aufzeichnungen der Gezeitenpegel – nicht in Australien und nirgendwo sonst auf der Welt, ganz im Gegenteil.

Abstract der Studie
Mörner, N.-A.; A. Parker: "Present-to-future sea level changes: The Australian case"

Wir untersuchen verfügbare Gezeitenpegel-Daten von der australischen Küste und wir zeigen, dass die Änderungsrate zwischen 0,1/ und 1,5 mm/Jahr schwanken kann, und dass es in den vergangenen Jahrzehnten keine Beschleunigung gegeben hat. Das National Tidal Center (Nationales Gezeitenzentrum) behauptet auf der Basis von Daten von 16 Stationen über einen Zeitraum von 17 Jahren, dass der Meeresspiegel mit einer Rate von 5,4 mm/Jahr ansteigen würde. Wir haben teilweise zeitlich längere Aufzeichnungen analysiert von den gleichen 16 Stationen, wie sie im Australian Baseline Sea Level Monitoring Project (ABSLMP) benutzt wurden, dazu 70 weitere Stationen; d. h., unsere Datenbasis umfaßt 86 Stationen über einen viel längeren Zeitraum. Diese Datenbasis ergibt einen mittleren Anstiegstrend in der Größenordnung von 1,5 mm/Jahr. Daher halten wir für falsch, was das National Tidal Center in Australien als Anstiegsrate des Meeresspiegels vorgelegt hat, wie auch dessen allgemeinere Behauptung von einer Anstiegs-Beschleunigung während der jüngsten Jahrzehnte. 

Einleitung und Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE

undefinedOriginal der Studie hier




Video-Vorträge (I) 5. IKEK München

Wie belastbar sind die Belege des menschengemachten Klimawandels?

Prof. Dr. Fred Singer, NIPCC, Science and Environmental Policy Project

Nach Prof. Singer gibt es keinerlei Beweise für einen Temperaturanstieg, der auf die sogenannten Treibhausgase zurück zu führen sei. CO2 hat vermutlich einen kleinen Effekt, er ist aber bisher überhaupt nicht verstanden und läßt sich mit heutiger Meßtechnik nicht nachweisen.

Die Ursachen von rezenten Klimaänderngen: Welche Rolle spielt das CO2?

Prof. em. Dr. Horst Lüdecke;

Pressesprecher, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

Welche Rolle spielt das CO2? Untersucht wurden Klimadaten seit 1770 von sechs mitelleuropäischen Stationen (Kremsmünster, Hohenpeissenberg, Prag, München, Wien und Paris). Nach einer Persistenzanalyse sind nur 30% der Temperaturreihen unnatürlichen Ursprungs und von einem externen Trend bestimmt. Die Ursache dafür ist unbekannt. CO2 dürfte dabei aber nur einen marginalen Einfluss haben. Eine Fourieranalyse erbrachte eine Pearson-Korrelation von 0,96. Diese Übereinstimmung konnte durch den Einfluss von z.B. CO2 nicht verbessert werden.

Der Einfluss kosmischer Strahlung auf das Klima – Neuste Erkenntnisse und deren Bedeutung für das Verständnis des Klimawandels
Prof. Dr. Nir Shaviv

Racah Institute of Physics – The Hebrew University of Jerusalem

Die Untersuchung der Wolkenbildung durch kosmische Strahlung im Magnetfeld der Sonne ist seit mehreren Jahren ein wichtiges Feld, Klimaänderungen besser zu verstehen – Strahlungsänderung, UV-Absorption in der Stratosphäre, Modulation der kosmischen Strahlung durch das Magnetfeld der Sonne. Prof. Shaviv kommt in seiner Modellrechnung zum Schluss, dass die Erwärmung in diesem Jahrhundert gering sein wird. „21st Century warming will be small (~1°C) under business as usual“.

Warum regnet es nach Finsternissen am stärksten? Nachweis eines solar-galaktischen Signals. Ein klares Signal für einen extraterrestrischen Einfluss auf das Klima!

Prof. Dr. Walter Fett

Freie Universität Berlin

Hier wird eine statistische Auswertung der Niederschlagsmengen über die Mondphasen vorgestellt. Deren Verlauf wird dabei nicht mehr als Schwingung um ein mittleres Niveau, sondern als eine Häufigkeitsverteilung über ein Grundniveau dargestellt. Das überraschende Ergebnis ist, dass die Maximas von der geographischen Breite und der Stellung des Mondes relativ zu Sonne und Erde abzuhängen scheinen. Vom Einfluss des CO2 ist jedenfalls in diesen genauen Statitisken nichts zu finden, stattdessen ist ein solarer Einfluss eindeutig feststellbar.

Gletscher- und Waldentwicklung in alpinen Hochlagen in den letzten 10.000 Jahren
Prof. Dr. Patzelt.

An gut erhaltenen Baumstämmen, die in den zurückgehenden Gletschergebieten immer wieder zum Vorschein kommen, kann man die Baumgrenzen und die Ausdehnung der Gletscher in den letzten 10.000 Jahren rekonstruieren und genau datieren. Es gab immer wieder Gletscherrückzugsperioden und die Baumgrenze lag auch immer wieder höher als heute. Diese Untersuchungen in den Alpen lassen sich nicht nur als ein lokales Phänomen darstellen, sondern passen auch zB in die Entwicklung von Grönland. Es ist dabei keine Korrelation zu CO2 ausfindig zu machen.

Meeresspiegelanstieg — Fakt und Fiktion

Prof. Dr. Nils-Axel Mörner

Auch die ökologische Begründung der „Energiewende“ durch die Notwendigkeit, eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden, steht auf äußerst wackligen Füßen. Das zeigten in München die Vorträge mehrerer international renommierter Naturforscher. Der schwedische Geophysiker Niels Axel Mörner demonstrierte, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 höchstens um fünf bis zwanzig Zentimeter ansteigen kann.

Wird fortgesetzt.




Dr. Hans Labohm zu Skeptizismus in Europa: „Der Wind dreht sich… sehr lebendig und aktiv

Bild rechts: Dr. Hans Labohm sagt, dass Klimaskeptizismus in Europa „sehr lebendig und aktiv“ ist.

In seiner Analyse beleuchtet Dr. Labohm die Skeptiker-Bewegung in vielen europäischen Ländern und glaubt, dass „sich der Wind zu drehen scheint“ und dass sie „sichtbar an Boden gewonnen“ hat. Aber die Hindernisse in Europa sind immer noch gewaltig, da fast „alle politischen Parteien der Linie der globalen Erwärmung folgen“. Labohm schreibt, dass „skeptische Ansichten – sogar von weithin bekannten Wissenschaftlern mit tadellosem Ruf – dazu tendieren, ignoriert und/oder aktiv unterdrückt zu werden durch Regierungen, Akademien und die Medien“. Allerdings scheint es so, als ob die Hindernisse überwunden werden können. Labohm fügt unter Verweis auf eine ganze Anzahl öffentlicher Meinungsumfragen hinzu:

„Während der letzten paar Jahre hat sich zwischen der öffentlichen Meinung und der offiziellen Klimapolitik ein immer tiefer werdender Graben aufgetan. Trotz massiver Propaganda bzgl. der Klimaänderung scheinen sich immer weniger Leute Sorgen zu machen über die vermeintliche Bedrohung einer bevorstehenden Klimakatastrophe“.

Labohm beginnt seine Betrachtung, indem er sich zunächst auf Russland konzentriert, wenn er sagt, dass russische Wissenschaftler überhaupt nicht furchtsam sind, ihrem Skeptizismus Ausdruck zu verleihen. Einige russische Wissenschaftler sagen ganz offen, dass während der kommenden Jahrzehnte eine kleine Eiszeit bevorsteht, und fügt hinzu, dass es „keine Überraschung ist, dass die Russen ihren Ausstieg aus Kyoto angekündigt haben“.

Auch in Schweden gibt es eine kleine, aber sehr lautstarke Gruppe von Skeptikern, einschließlich Göran Ahlgren, Jonny Fagerström, Per Welander, Tage Andersson, Per-Olof, Eriksson, Sten Kaijser, Wibjörn Karlén, Ingemar Nordin, Åke Ortmark, Carl-Gustaf Ribbing, Peter Stilbs, Maggie Thauersköld und Fred Goldberg. Ein weiterer harter Kritiker ist Axel Mörner. In Dänemark gibt es die namhaften Forscher Bjørn Lomborg, Henrik Svensmark und Eigil Friis-Christensen.

Danach schaut Labohm auf den deutschsprachigen Raum in Europa, von dem er schreibt, dass zwei Gesellschaften in der Schweiz aktiv gegen AGW opponieren. Eine dieser Gesellschaften ist die NIPCC Suisse, welche sich auf die Forschungsarbeiten des NIPCC und deren Verbündeten unter Fred Singer stützen. Unter anderen einflussreichen Gesellschaften im deutsch sprechenden Teil Europas befinden sich die Initiative gegen den Klimaschwindel IKLIS.8 und das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE), welches „eine zentrale Rolle spielt“ sowie „eine ausgezeichnete Website betreibt und erfolgreiche Klimakonferenzen organisiert hat“.

Labohms Bericht befasst sich auch mit der Entwicklung von den beiden prominentesten und sichtbarsten Skeptikern in Deutschland: Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (grüner Aktivist) und Dr. Sebastian Lüning (Geologe), die ihr „Bomben-Buch ‚Die kalte Sonne‘“ veröffentlicht haben, über welches ausführlich in bekannten Medien wie Bild, Die Welt und Der Spiegel berichtet worden war.

Mehr noch, die Warmisten haben kürzlich einen Kinnhaken verpasst bekommen, wenn Stefan Rahmstorf, der „verschwenderisch mit persönlichen Angriffen und Verunglimpfungen umgeht, denen zufolge es seinen Gegnern an Qualifikation fehlt und/oder die von der Industrie bezahlt werden“, einen Gerichtsprozess gegen die Wissenschaftsjournalistin Irene Meichsner verloren hat, die Rahmstorf „wegen Verbreitung falscher Anschuldigungen und unsauberer Berichterstattung“ verklagt hatte.

In Frankreich gibt es ebenfalls hörbare Skeptiker wie Claude Allègre (ehemaliger Minister für Bildung), Vincent Courtillot und Jean-Louis Le Mouël, Labohm schreibt auch, dass in Großbritannien „der Klimaskeptizismus sehr lebendig und aktiv ist“, und zwar dank der massiven Bemühungen von Lord Monckton, Benny Peiser, Martin Durkin und Andrew Montford, um nur einige zu nennen.

Glücklicherweise ist die klimawissenschaftliche Debatte nicht überall hoffnungslos polarisiert. Beispiel hierfür sind die Niederlande. Labohm schreibt:

„In meinem eigenen Land, den Niederlanden, hat sich die Beziehung zwischen den Protagonisten und den Antagonisten der AGW-Hypothese während der letzten paar Jahre markant verbessert. In Übereinstimmung mit der holländischen Tradition des Trachtens nach einem Konsens (‚Polder-Kultur‘) war es möglich, etwas einem wirklichen Dialog sehr Ähnliches zwischen den beiden Lagern zu gründen, was in der Welt ziemlich einmalig ist. Vom Klimaskeptizismus ist offiziell Kenntnis genommen worden, was das Informationsmonopol der Klima-Alarmisten unterminiert hat“.

Zum Schluss seiner Analyse sagt uns Labohm, warum Europas Diplomatie „ein bequemes Alibi erschafft, um sich irgendwann in der Zukunft aus dem Kyoto-Prozess zurückzuziehen, ohne das Gesicht zu verlieren“. Sie werden seinen Bericht lesen müssen, wenn er erscheint, um den Grund dafür herauszufinden. Erwarten Sie also nicht zu viel von Doha!

Am Ende erklärt Labohm auch den europäischen Emissionshandel (ETS) für gescheitert: „Die Erfahrung Europas mit EPS ist trostlos. Das System ist teuer und anfällig für massiven Betrug. Vor allem hat es die Zunahme der europäischen CO2-Emissionen nicht beendet“.

Alles in allem ist Labohms Energie- und Umweltbericht eine 7-seitige Dokumentation voller Analysen der Skeptiker-Bewegung in Europa. Das Beste ist, dass er erheblich ermutigend und motivierend auf jene wirkt, die danach trachten, die Debatte in der Klimawissenschaft voranzubringen. Die Schlacht geht definitiv abwärts.

Pierre Gosselin

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Dr. Hans H.J. Labohm is an independent economist and author specialised in climate issues. He is former dpt. Foreign Policy Planning Advisor at the Netherlands Ministry of Foreign Affairs, former dpt. Permanent Representative of the Netherlands to the OECD, former Senior Visiting Fellow and Advisor to the Board of the Netherlands Institute of International Relations (Clingendael) and former (critical) expert reviewer of the IPCC. Together with Dick Thoenes and Simon Rozendaal, he wrote: ‘Man–Made Global Warming: Unravelling a Dogma’, MultiScience Publishing Company, 2004.

Link: http://notrickszone.com/2012/12/07/dr-hans-labohm-on-scepticism-in-europe-the-tide-is-turning-very-much-alive-and-kicking/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




5. IKEK München (I): Merkels Energiewende, der grüne Staatsstreich

Wir machen nur noch, was die grüne Partei will – eine Partei ängstlicher, staatlich alimentierter und kleinkarierter Biedermeier-Sozialisten, die nach Energie-Autarkie streben.“ So brachte der bekannte TV-Filmproduzent und Wirtschaftspublizist Günter Ederer die von Angela Merkel dekretierte „Energiewende“ auf der V. Internationalen Klima- und Energiekonferenz des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE) am 30. November und 1. Dezember im noblen Bayerischen Hof in München auf den Punkt. Noch deutlicher wurde Prof. Gertrud Höhler in ihrer leidenschaftlichen Tischrede. Die als Beraterin Helmut Kohls bekannt gewordene Bestseller-Autorin und Unternehmensberaterin, die in ihrem neuesten Buch „Die Patin“ das Machtsystem Angela Merkels seziert, machte klar, dass sich hinter der Biedermeier-Fassade der „Energiewende“ ein handfester Staatsstreich verbirgt. Bei der überstürzten Stilllegung der Hälfte der deutschen Kernkraftwerke wurden unzählige aktien- und eigentumsrechtliche Bestimmungen verletzt. Rechtssicherheit war einmal in Deutschland.

Günter Ederer erinnerte daran, dass ihm ein britischer Freund schon 1995 prophezeite, keine politische Partei werde am Ende der Versuchung widerstehen, die Luft zum Atmen zu besteuern. Genau darum geht es bei der „Energiewende“. Die irrsinnige Verknüpfung der Energiepolitik mit dem Versuch, mithilfe des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) eine angeblich von uns Menschen durch CO2-Emissionen verursachte Klimakatastrophe abzuwenden, diene der Verschleierung einer massiven Umverteilung von Wohlstand von unten nach oben. Die überhöhten Heizkosten- und Stromrechnungen einkommensschwacher Mieter füllen die Konten der grünen Oligarchie, die Villendächer und Grundstücke mit Photovoltaik-Panelen und Windrädern bestückt, um von den im EEG für 20 Jahre garantieren hohen Einspeisetarifen für Ökostrom zu profitieren. Die im EEG verankerte Abnahmegarantie für zufällig erzeugten Ökostrom führt zum ungesteuerten Aufbau von Windkraft- und Photovoltaik-Kapazitäten, deren Nennleistung bald den Spitzenbedarf übersteigen wird, aber nicht verlässlich zur Verfügung steht.

Wie undefinedUtz Tillmann, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) ausführte, stellt das die Chemie und andere stromintensive Industriezweige vor wachsende Probleme. Er stellte aber Merkels Energiepolitik nicht grundsätzlich in Frage, zumal auch Mitgliedsunternehmen seines Verbandes von der „Energiewende“ profitieren. Er bot der Politik sogar Unterstützung in Form eines fachlich kompetenten Projektmanagements an.

 Im vergangenen Jahr erreichte die reale Gesamtleistung aller deutschen Windräder, wie EIKE-Pressesprecher Prof. undefinedHorst Lüdecke ausführte, nur 16 Prozent der installierten Nennleistung. Von den im Jahre 2011 von allen EEG-Anlagen erzeugten 124 Terawattstunden Strom stand nur etwa ein Zehntel einigermaßen zuverlässig zur Verfügung. Die langen Stillstandszeiten mussten durch Kohle- und Gaskraftwerke überbrückt werden. Deshalb konnten die EEG-Anlagen kaum CO2 einsparen. Doch für diese klägliche Leistung kassierten die Betreiber von Ökostrom-Anlagen im vergangenen Jahr bereits über 17 Milliarden Euro Subventionen. Das sind 375 Euro je Durchschnittshaushalt.

Zweistellige Milliardenbeträge buchstäblich für Nichts.

Denn auch die ökologische Begründung der „Energiewende“ durch die Notwendigkeit, eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden, steht auf äußerst wackligen Füßen. Das zeigten in München die Vorträge mehrerer international renommierter Naturforscher. So zeigte der schwedische Arktisforscher undefinedFred Goldberg, dass das Arktiseis nach einem in den Medien hochgespielten zeitweiligen Rückgang in diesem Herbst viel schneller zugenommen hat, als in den Vorjahren. Der schwedische Geophysiker undefinedNiels Axel Mörner demonstrierte, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 höchstens um fünf bis zwanzig Zentimeter ansteigen kann. Der österreichische Gletscherforscher Gernot Patzelt berichtete über fossile Baumfunde weit oberhalb der heutigen Waldgrenze in den Alpen, die davon zeugen, dass es in den vergangenen 10.000 Jahren oft deutlich wärmer war als heute.

Der Stechmücken-Spezialist undefinedPaul Reiter vom Pariser Institut Pasteur wies nach, dass nicht der Klimawandel Malaria-, Dengue- und Chikungunya-Überträger bis in unsere Breiten treibt, sondern der globale Handel mit Altreifen, in denen Regenwasser stehen bleibt.

Reiter: „Die größte Malaria-Epidemie aller Zeiten mit über 600.000 Toten brach nicht in den Tropen, sondern in den 1920er Jahren im hohen Norden Russlands aus.“


Doch der UN-Klimarat IPCC ersetzte Reiter bei der Abfassung des Kapitels über gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels durch eine unerfahrene, aber gut protegierte Nachwuchs-Wissenschaftlerin, die bereitwillig das Märchen von der Malaria-Ausbreitung infolge der globalen Erwärmung nachbetete.

Auf dieses Detail wies die kanadische Journalistin undefinedDonna Laframboise hin. In ihrem gerade im TvR-Medienverlag, Jena, in deutscher Übersetzung erschienenen Buch mit dem Titel „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“ hat die Autorin mithilfe eines „Bürger-Audits“ untersucht, ob die Arbeitsweise des IPCC seinen hehren Ansprüchen gerecht wird und gelangte zu einem vernichtenden Urteil: Der von Regierungen und Massenmedien der ganzen Welt als über jeden Verdacht erhabene Institution behandelte UN-Klimarat sei in Wirklichkeit von WWF- und Greenpeace-Aktivisten unterwandert.

Edgar Gärtner; Zuerst erschienen in der Print Ausgabe vom 6.12.12 der Jungen Freiheit




Arktische Sommereisschmelze 2012 – Menetekel oder nüchterne Wissenschaft?

So ist im Zeit-online-Interview auf die Frage, dass im Sommer nichts auf die Rekordschmelze hindeutete, von Herrn Prof. Rahmstorf zu erfahren: Das stimmt: 2007 gab es ein langes, stationäres Hochdruckgebiet über der Arktis, das viel Sonne brachte. Das war in diesem Jahr nicht der Fall, das Wetter war durchwachsen.“ Damit die Personen in Presse und PIK nicht weiter im Dunkeln tappen und den Durchblick erhalten, erhellt der folgende Bericht die Szenerie und gibt die Antworten, warum in 2012 die arktische Sommereisschmelze so hoch ausfällt und wagt einen Blick in die Zukunft.

Abbildung 1 zeigt die arktische Eisbedeckung vom 28.08.2012 (rechts) und dazu im Vergleich, die arktische Eisbedeckung am 28.08.2011 (links). Deutlich weniger Eisbedeckung ist in diesem Jahr zu erkennen. Gleiches Bild zeigt die arktische Eisentwicklung.

Abbildung 2 zeigt die arktische Eisentwicklung 2012 zum bisherigen Rekordminimum der letzten 30 Jahre von 2007, Datenquelle: NSIDC (National Snow Ice and Data Center).

Da die Aggregatzustände von Wasser bekannt und gleich sind, muss es eine oder mehrere Ursachen für die starke Sommereisschmelze in 2012 gegenüber dem bisherigen Minimum in 2007 geben. Da es sich beim arktischen Eis um schwimmendes, also gefrorenes Eis handelt, sollen zuerst die arktischen Meerestemperaturen (deren statistisches Mittel – bei all solchen Darstellungen, auch denen des IPCC, handelt es sich immer um statistisch gemittelte Werte, da es physikalisch keine Globaltemperatur, als auch keine arktische Temperatur gibt) betrachtet werden.

 

Abbildung 3 zeigt die Anomalien des Arktischen Meeres von November 1981 bis Juli 2012. Die arktischen Wassertemperaturen sind gegenwärtig zwar hoch, erreichen aber nicht die Werte von 2007. Hier sind wir nicht wirklich fündig geworden. Wie sieht es bei den arktischen Temperaturen aus, die das Eis verstärkt schmelzen lassen können.

 

Abbildung 4 (Quelle: Climate4you.com) zeigt die arktischen Temperaturschwankungen. Sie liegen etwa auf gleicher Höhe wie 2007. Also ein Grund für eine hohe Eisschmelze, aber nicht höher als 2007. Demnach auch nicht der Grund.

Nun hat Eis unterschiedliche Schmelzpunkte, was auf den im Eis eingebauten Salzgehalt zurückzuführen ist. So schmilzt einjähriges Eis schneller, als mehrjähriges.

Abbildung 5 zeigt die Eisentwicklung nach verschiedenen Altersklassen. Auch von dort keine Unterstützung, dass einjährige Eis, welches am schnellsten schmilzt, hat 2012 keine geringeren Werte als im Sommer 2007.

Nun ist die Eisschmelze auch von der Winddrift und damit von der Arktischen Oszillation (AO) abhängig, wie Prof. Dr. Seymor Laxon bereits vor fast 10 Jahren herausfand (Abbildung 6)

 

Abbildung 6 zeigt die Eisanomalien zur Windzirkulation (AO), Quelle: “Are the Ice caps melting?“ Prof. Seymor Laxon.

Weitere Forscher um Prof. Dr. James Morison (Polar Science Center – PSC) stellten fest, dass die arktischen Meeresströmungen, angetrieben durch Luftmassenzirkulationen, die Verteilung von Wärme und Salzgehalt verändern. Die AO (Arktische Oszillation) steht dabei in direktem Zusammenhang mit der Meereisbedeckung. James Morison: "The winter of 2006-2007 was another high Arctic Oscillation year and summer sea ice extent reached a new minimum." Das Forscherteam um James Morison fand weiter heraus, dass sich (durch die geänderten Meeresströmungen) der Salzgehalt der arktischen See seit 2002 deutlich geändert hat (Abbildung links).

Abbildung 7 links zeigt die Trendkonturen des Druckes der arktischen See im Zeitraum von 2002 – 2006, verglichen mit dem Referenzwert der 1990-Jahre. Der Druck steht im direkten Zusammenhang mit dem Salzgehalt, weil die Änderung des Wasserdrucks durch die im Wasser gelösten Stoffe – Salz – bestimmt wird. D.h. eine Erhöhung des Druckes ist gleichbedeutend mit einer äquivalenten Erhöhung des Salzgehaltes – je höher der Druck, desto höher der Salzgehalt. Die Messungen entstanden mit GRACE. GRACE ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt). Die Abbildung rechts zeigt die sich veränderte Eisbedeckung im Zeitraum von 1979 – 2005, wobei die Eisschmelze in den 2000-Jahren vergleichsweise hoch ausfiel, Quelle: NASA. Werden beide Abbildungen miteinander verglichen, wird sofort ersichtlich, dass die Regionen, die eine hohe Eisschmelze zu verzeichnen haben, überwiegend auch die Regionen sind, in denen sich der Salzgehalt des Meerwassers erhöht und damit der Schmelzpunkt des Eises herabgesetzt wurde, d.h. die Eisschmelze bereits bei tieferen Temperaturen eintritt, bzw. bei höheren Temperaturen verstärkt stattfindet, mit einer großen Eisschmelze in der Fläche.

Schauen wir uns daher den Kandidaten, der von den Forschern genannt wurde und unmittelbar mit der arktischen Eisentwicklung zu tun hat, die AO, genauer an. Prof. Morison sagt uns dabei auch, worauf zu achten ist – auf eine stark positive Winter-AO vor der Sommereisschmelze.

Die AO ist der Luftdruckgegensatz zwischen den arktischen und den mittleren Breiten auf der Nordhemisphäre. Sie entsteht durch die großen Temperaturunterschiede zwischen den sehr kalten Polarregionen und den gemäßigten mittleren Breiten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um zyklische Änderungen (Oszillation). Die AO bestimmt die arktischen Wettersysteme. Bei einer negativen AO liegt über dem Pol ein starkes Hoch und dadurch bedingt entsteht ein schwacher Polarwirbel. Die sich entwickelnden Winde werden aufgrund der Corioliskraft nach Osten abgelenkt. In der positiven Phase treiben im Winter starke Westwinde die warme Atlantikluft nach Nordeuropa und Sibirien.

 

Abbildung 8 zeigt die Winter AO im Zeitraum von 1950 bis Dezember 2011. Dabei ist festzustellen, dass die AO ausgesprochen stark ist, so stark, wie die Winter AO vor dem letzten Rekordminimum in 2007. In 2011 war die AO dagegen stark negativ. Schauen wir noch genauer hin.

 

Abbildung 9 (Quelle: NASA Science News vom 19.01.2012) zeigt die Entwicklung der Winter AO von 2011/2012 zum Vorjahr. Deutlich ist zu sehen, dass diese vor der jetzt anstehenden Rekordeisschmelze ausgesprochen positiv ausgeprägt war.

Zwischenergebnis: Mit der AO wurde ein Parameter identifiziert, der für die starke Sommereisschmelze verantwortlich ist und dies war bereits im Dezember 2011 absehbar!

Gibt es weitere Kandidaten, die die Eisschmelze bestimmen und für die gegenüber 2007 nochmals verstärkte Sommereisschmelze verantwortlich ist? Von der Gletscher- und Eisentwicklung in unseren Breiten ist bekannt, dass diese von der AMO moderiert wird (Abbildung 10). Die AMO gibt die Wasseroberflächentemperaturen (deren Abweichungen) im Nordatlantik an.

 

Abbildung 10 zeigt die zyklische Entwicklung der österreichischen Gletscher von 1890 – 2002, Quelle: Slupetzky, 2005, Uni Salzburg. Gut erkennbar, dass der derzeitige Rückzug auf einen längeren Eisvorstoß folgt und das in den Jahren von 1930 bis in die 1960-Jahre, ähnlich geringe Eisbedeckungen vorlagen, wie heute. Der Gletscherzyklus zeigt weiter sehr starke Ähnlichkeiten mit der AMO und keine mit einem CO2-Atmosphärenpegel (kleines Bild). Daher soll die AMO an den arktischen Parametern gespiegelt werden.

 

Abbildung 11, zeigt die arktischen Lufttemperaturen von 1880 – 2000 und darunter die trendbereinigte AMO. Deutlich zu sehen, dass sich die arktischen Temperaturen im Gleichklang zur AMO (Quelle: http://la.climatologie.free.fr/amo/amo-index.gif) entwickeln.

Für die jetzige Eisschmelze ist es notwendig, die gegenwärtige AO und zwar die reale und die trendbereinigte zu betrachten.

 

Abbildung 12 (Quelle: http://www.ncl.ucar.edu/Applications/Images/index_amo_1_lg.png) zeigt die reale AMO (mit Trend) und die trendbereinigte. Deutlich ist zu sehen, dass die AMO derzeit ihr Maximum anstrebt. Doch, woher kommen die Trends und die Schwingung, die die AMO nach Beginn des 20. Jahrhunderts steil ansteigen lässt? Der Autor gab bereits in seiner 8-teiligen EIKE-Serie “Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ vom August 2011 die Antwort. Der Trend basiert auf dem Hauptsonnenzyklus, den im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus, der um 2003 sein Maximum hatte und etwa 100 Jahre davor, sein Minimum, was sich in der AMO widerspiegelt. Wie sehr er die arktische Eisbedeckung bestimmt, zeigt Abbildung 14.

Auf http://www.ozeanklima.de/ ist hierzu folgendes zu lesen: In den späteren Jahren der 1930er Dekade waren so warm wie die erste Dekade nach dem Jahr 2000. Nach 30 Jahren Abkühlung ab 1940, setzte der Erwärmungstrend seit 1980 wieder ein. War es eine Fortsetzung der Erwärmung, die mit dem Klimaknall im Januar 1919 begonnen hatte?“ Und dazu die folgende Abbildung zu sehen.

 

Abbildung 13 zeigt die globale und arktische Temperaturentwicklung seit 1880 nach GISS. Deutlich zu sehen, dass die globalen Temperaturen um 1910 und die arktischen um 1900 zu steigen beginnen. Dies ist exakt der Zeitpunkt, zu dem der Hauptsonnenzyklus sein Minimum verlies und wieder ansteigt und somit sowohl die globalen, als auch die arktischen Temperaturen ansteigen lässt – der Anstiegstrend beginnt. EIKE-Leser wissen mehr und kennen nun auch den Grund für den Anstieg.

 

Abbildung 14: Natürliche Schwankungen auf die Meeresströmungen im Nordatlantik und somit auf den Golfstrom, zeigt die Abbildung, Quelle: Dr. Axel Mörner, “Keine Gefahr eines globalen Meeresspiegelanstiegs“. Die Abbildung wurde vom Autor um den de Vries/Suess-Sonnenzyklus (Zeiten) ergänzt. Zu sehen ist die arktische Eisentwicklung in Verbindung mit den vorherrschenden Meeresströmungen in Relation zum Hauptsonnenzyklus (de Vries-Suess-Zyklus). Sowohl die arktische Eisbedeckung, als auch das Muster der Meeresströmungen folgt dem im Mittel 208-jährigen de Vries-Suess-Zyklus. Bei Sonnenminima erleben Nordwesteuropa, der Nordatlantik und die Arktis Kaltphasen.

Woher stammt indes die Schwingung der AMO von ca. 35 Jahren? Das AWI, Prof. Dr. R. Gerdes, hierzu: "Seit Mitte der 90er Jahre haben wir einen starken Temperaturanstieg im Bereich des Nordatlantiks und des Nordpolarmeers. Das ist zum Teil Folge einer natürlichen oszillierenden Entwicklung, die Perioden von 60, 70 Jahren hat. Da sind wir jetzt in einer warmen Phase."

Diese Schwingung stammt ebenfalls von der Sonne und zwar vom Brückner-Zyklus der Sonne, der exakt diese Schwingung hat, wie Abbildung 15 zeigt.

 

Abbildung 15 (Quelle: Halberg et al., “Thirty-Five-Year Climatic Cycle in Heliogeophysics“) zeigt den Brückner-Zyklus (grün) anhand der zeitlichen Variabilität der Wolfs-Zahl (Sonnenfleckenzahl). Ausgewertet wurden die Daten von Brückner, 1890 (4), Egeson, 1889 (5), und Lockyer, 1901 (6). Der Autor hat die mittlere Zykluslänge im Untersuchungszeitraum (gekennzeichnet durch die beiden roten Linien) ermittelt und an das letzte Maximum des Brückner-Zyklus angesetzt, um auf diese Weise statistisch die Folgemaxima zu ermitteln (blaue Rechtecke). Wie zu sehen, hatte der Brückner-Zyklus um 2005 sein letztes Maximum. Jetzt verwundert es auch nicht mehr, warum Europa 2003 einen Jahrhundert-Hitzesommer erlebte. Gleich drei starke Sonnenzyklen hatten seinerzeit ihr Maximum, der Hauptsonnenzyklus (de Vries/Suess-Zyklus), der Brückner-Zyklus und die magnetische Aktivität im Schwabe-Zyklus. Die Maxima gleich drei solarer Zyklen, die zudem auch noch stark ausgeprägt waren, fielen zu Beginn des Jahrhunderts zusammen, was seit Beginn der Sonnenfleckenaufzeichnungen um 1610 nicht stattfand und wohl letztmalig während dem Klimaoptimum des Mittelalters stattfand (verlässliche Daten über die Sonnenfleckenzahl aus dieser Zeit liegen dem Autor nicht vor, daher das „wohl“).

Wie dominant der Brückner-Zyklus die klimatischen Bedingungen in der Arktis, die Warm-und Kaltphasen und damit die Eisausdehnung bestimmen, zeigt ein Blick auf 1.200 Jahre Klimageschichte.

 

Abbildung 16, Quelle:  Fredrik Charpentier Ljungqvist, Stockholm University, “A regional approach to the medieval warm period and the little ice age“, zeigt Temperaturschwankungen aus Eisbohrkerndaten in Grönland (blau) und von Messungen an der Westküste Grönlands (rot) im Zeitraum von 800 – 2000 (grau: Standardabweichung). Zu sehen ist ein heftig gezacktes Muster, in dem sich relative Minima und relative Maxima abwechseln. Werden z.B. die Maxima gekennzeichnet (blaue Linien), sind im Betrachtungszeitraum 31 volle Perioden von ca. 850 – 1935 abgebildet (der nächste also 1970 und er darauf folgende 2005!!! Vergleiche mit Abbildung 15). Daraus ergibt sich eine mittlere Zykluslänge von exakt 35 Jahren, was dem Brückner-Zyklus entspricht. Temperaturspitzen wechseln sich im Mittel alle 35 Jahre ab. Während des Klimaoptimums des Mittelalters sind die Zyklen eng zusammen, gleich wie heute, wogegen sie zu dessen Ausgang und während der Kleinen Eiszeit deutlich länger werden, was ein sicherer Parameter, für eine schwache Sonnenaktivität ist. So versuchen IPCC-nahe Wissenschaftler vergeblich, die Kleine Eiszeit nicht mit der variablen Sonne in Verbindung zu bringen. Wie am Brückner-Zyklus gezeigt, ein Versuch, der aussichtslos ist.

Nach diesem Exkurs, welche Parameter die AMO und damit unser Wetter und Klima, sowie die arktische Sommereisschmelze bestimmen, zurück, wie sich die AMO in 2012 entwickelte. Abbildung 12 zeigt die AMO bis 2011 und in der schwarzen Zeitreihe, dass sie gerade am Fallen ist, was natürlich der Begründung für die jetzige starke Sommereisschmelze entgegenstünde. Daher soll die AMO in 2012 betrachtet werden und im Vergleich dazu, in 2007. Die Daten stammen von (http://www.esrl.noaa.gov/psd/data/correlation/amon.us.data).

 

Abbildung 17 zeigt die AMO von Januar bis Juli 2012 im Vergleich zur AMO in 2007. Die AMO-Werte von 2012 laufen den Werten von 2007 regelrecht davon. Während die AMO in 2007 gar fällt, was auf das seinerzeit dort vorliegende Hoch zurück zu führen ist (siehe Zeit-online Interview mit Prof. Rahmstorf) und dem damit verbundenen schwachen atmosphärischen Polarwirbel, steigt in 2012 die AMO raketenartig an, was schnell und stark ansteigende Temperaturen in der Arktis bedeutet, vor allem in Grönland, dass sozusagen vor der „Haustür“ der AMO liegt. So braucht es niemanden zu verwundern, wenn die Presse solche Bilder brachte, die zeigen, dass zeitweise große Areale der grönländischen Eisdecke an geschmolzen waren.

 

Abbildung 18 zeigt zwei Momentaufnahmen der grönländischen Eisbedeckung vom Juli 2012. Damals fabulierte die deutsche Presse, dass 97% des grönländischen Eis schmilzen, was blühender Unsinn ist, da lediglich die oberste Schicht kurz an schmolz (Wasser gemessen wurde). Warum dem so war, wissen die EIKE-Leser nun.

Der Autor ist unseren Lesern noch die Beantwortung einer wichtigen Frage schuldig. Warum die arktische Eisschmelze mit dem Maximum der AMO gerade jetzt so ausgeprägt ist? Die Antwort stammt aus der Untersuchung von Prof. Solanki (Max Planck Institut für Sonnenforschung, MPS) “Solar activity over the last 1150 years: does it correlate with climate”. Er ermittelte, dass das Klimasystem der Erde der solaren Aktivität um 10 Jahre nachläuft – die Sonnenaktivität dem Klima um 10 Jahre vor eilt. Was in erster Linie auf die Trägheit und Wärmekapazität des Wassers zurückzuführen ist.

 

Abbildung 19 links zeigt den Nachlauf des Klimasystems zur Sonnenaktivität (Quelle: Solanki et al.). Die Abbildung rechts, den Hitzesommer von 2003 (Quelle: Hadley Center). Während die solare Aktivität auf die Lufttemperaturen und damit Bodentemperaturen unmittelbar wirkt, wirkt sie auf das die Wassertemperaturen und das Klima verzögert, nach Solanki et al. mit einem Nachlauf von 10 Jahren. Die AMO wechselte 1995 in ihre positive Phase, die ca. 35 Jahre andauert. Daraus ergibt sich, dass sie um 2012/2013 ihr Maximum erreicht, was die Zeitreihen der AMO belegen. Ihr Einfluss auf die Eisschmelze wird anschaulich, wenn im Vergleich die Jahre 2007, 2011 und 2012 betrachtet werden (Abbildung 20).

 

Abbildung 20 zeigt die arktische Sommereisbedeckung (Juli) für 2007 (links), 2011 (Mitte) und 2012 (rechts). Gegenüber dem bisherigen Rekord in 2007 sind in 2012 vor allem die Gebiete östlich und westlich von Grönland betroffen, also die Gebiete, die unmittelbar vor der „Haustür“ der AMO liegen. Was den Unterschied zu 2007 ausmacht.

So wird auch die Aussage der russischen Wissenschaftler Dr. habil. Genrich Alexejew, Forschungsinstituts für Arktis und Antarktis (St. Petersburg) zur arktischen Eisschmelze 2012 verständlich: “Der sommerliche „Rückzug“ der Eisdecke im Nordpolarmeer erfolge außerdem nicht gleichmäßig. Die für Russland transportrelevanten Meeresgebiete seien im laufenden Jahr sogar stärker als gewöhnlich mit Eis bedeckt. In der Kara-, Laptew-, Tschuktschen- und Ostsibirischen See sei die Eisdecke beispielsweise stärker als im Jahr 2007“ (Quelle: http://german.ruvr.ru/2012_08_31/86793871/). Und weiter “Die langjährigen Beobachtungen des Petersburger Arktis-Instituts belegen zyklische Schwankungen im Klimasystem des Planeten: Im Abstand von ungefähr 60 Jahren erleben die atmosphärischen Vorgänge und die damit zusammenhängende ozeanische Zirkulation eine Neugestaltung. Derzeit geht eine Erwärmungsphase laut Forschern zu Ende (der vorhergehende Wärme-Höhepunkt war in den 1930er und 1940er Jahren zu beobachten). Die Natur dieser Zyklen ist vorerst nicht ganz klar – ebenso wie die Gesetze, nach denen das Weltmeer lebt.“ EIKE-Leser ist dies klar und sie können diese Zyklen und ihren Einfluss nun beantworten.

Ergebnis:

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Rekordeisschmelze 2012 auf eine starke AO, wie in 2007 (Abbildung 8) zurückzuführen ist und ihr Minimum gegenüber 2007 auf die steil ansteigende, positive AMO zurückzuführen ist (Abbildung 17), was bereits in 12/11, bzw. spätestens 05/12 absehbar war.

So viel zu den eingangs geschilderten Meinungen und Aussagen eines PIK-Professors. Aber, dass es sich beim PIK mehr um ein Wiederentstanden des Orakels von Delphi, als um eine Wissenschaftseinrichtung handelt, hatte der Autor bereits in seinem EIKE-Artikel “Prognosen des Meeresspiegelanstiegs und was sie wert sind“ (http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/prognosen-des-meeresspiegelanstiegs-und-was-sie-wert-sind/) gezeigt. Der Autor schloss seinen EIKE-Artikel mit den Worten. Insofern bewegen sich diverse Regierungen/politische Programme und deren (pseudo)wissenschaftliche Helfer, auf einer Stufe mit der Weltanschauung der Maya-Kultur und die diversen Klimaprognosen auf derselben Ebene wie die Vorhersagen der keltisch/germanischen Druiden oder der antiken Orakel. Unsere Vorfahren benutzten die Innereien von Tieren, um die Zukunft zu ergründen. Gänseleber und Krötenblasen waren sehr beliebt. Heute werden wieder Innereien benutzt, um in die Zukunft zu blicken. Es sind die BYTES und FLOPS der Supercomputer – mit demselben Ergebnis.“ Mit Wissenschaft hat all dies nichts zu tun.

Die Wissenschaft sucht nach Fragen und strebt danach, diese Fragen zu beantworten und zu beweisen. Herr Prof. Rahmstorf weiß davon offensichtlich nichts. Er ist jedoch in einem Alter, in dem es nicht abwegig ist, an den verdienten Ruhestand zu denken. In Anbetracht seiner gezeigten Leistungen im Zeit-online Interview, eine echte Alternative. Bei der Süddeutschen und beim ZDF fällt dem Autor spontan ein, dumm, dümmer, ZDF.

Warum viele deutsche Journalisten so verpicht darauf sind, sich als Halbwissende auszuzeichnen, vermag der Autor nicht zu beantworten. Möglicherweise hat dies etwas mit der Tradition des deutschen Journalismus zu tun. In Deutschland gab es mal Zeiten, in denen die Journalisten von Amts wegen die Dummheit verbreiteten und damit als Verstärker dienten. In Ostdeutschland ist dies noch nicht so lange her, etwas mehr als 20 Jahre. In Westdeutschland, etwas länger – mit dem Unterschied zu heute (wie Heute-Journal), dass sie dies jetzt freiwillig tun wie beim Heute-Journal (Frau Reidt ).

Raimund Leistenschneider – EIKE




Vorankündigung: V. Internationale Klima & Energiekonferenz am 30.11-1.12.12 München

Progamm 
V. Internationale Klima- und Energiekonferenz

Hotel Bayerischer Hof München, 30. 11.– 1. 12.2012

Freitag – 30. November                                               

8.00 Uhr

Registrierung

9.00 Uhr

Begrüßung

Wolfgang Müller

Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

Dr. Marcus Ernst

President, Peutinger Collegium

9.30 Uhr

Das NASA GISS Rätsel der nachträgliche geänderten Temperaturdaten

Prof. em. Dr. Friedrich-Karl Ewert

ehem. Universität Paderborn

10.00 Uhr

Politik, Medien und die Rolle der Wissenschaft

James M. Taylor
Senior fellow, The Heartland Institute

Klima I

10.30 Uhr

Wie belastbar sind die Belege des menschengemachten Klimawandels?

Prof. Dr. Fred Singer

NIPCC

11.30 Uhr Pause

12.00 Uhr

Klimawandel und die Bedrohung durch „neue Krankheiten“

Prof. Dr. Paul Reiter

Unité “Insectes et Maladies Infectieuses” Institut Pasteur, Paris

13.00 Uhr Mittagessen

Klima II

14.30 Uhr

Klimawandel – Fluch oder Segen?

Prof. em. Dr. Josef Reichholf

Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 

Energie I

15.15 Uhr

Auswirkung des deutschen Energiekonzepts auf die deutsche Industrie

n.n.

n.n. 

16.00 Uhr

Energiewende zwischen Wunsch und Wirklichkeit 

Prof. Dr. Helmut Alt

Fach Hochschule Aachen

16.45 Uhr Pause

17.15 Uhr

Die Kosten der Energiewende für die Verbraucher

Günter Ederer

Wirtschaftspublizist, Filmproduzent und Buchautor

18.00 Uhr

Shale Gas – Die “Alternative” Energiequelle?

Klaus Angerer

General Manager, BNK Deutschland GmbH

19.00 Uhr Ende des ersten Tages

19.30 Uhr Abendessen im Festsaal (Es ist eine zusätzliche Anmeldung und Beitragszahlung nötig)

20.30 Uhr Tischrede (im Rahmen des Abendessens)

n.n. 

Samstag – 1. Dezember

Klima IV

09.00 Uhr

IPCC – Warum fast nichts, was Sie über das IPCC wissen, wahr ist II
Donna Laframboise
Blog nofrakkingconsensus.com, Autor des Buchs The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert 

10.00 Uhr

Meeresspiegelanstieg  – Fakt und Fiktion

Prof. em. Dr. Niels Axel Mörner

Department of Paleogeophysics & Geodynamics, University of Stockholm

11.00 Uhr – 11.30 Uhr Pause

11.30 Uhr

Gletscher- und Waldentwicklung in alpinen Hochlagen in den letzten 10.000 Jahren

Prof. em. Dr. Gernot Patzelt

Universität Innsbruck

12.30 Uhr – 14.00 Uhr Mittagessen

Klima V 

14.00 Uhr

Der Einfluss kosmischer Strahlung auf das Klima – Neuste Erkenntnisse und deren Bedeutung für das Verständnis des Klimawandels

Prof. Dr. Nir Shaviv

Racah Institute of Physics – The Hebrew University of Jerusalem

15.00 Uhr

Steigende Kosten durch Naturkatastrophen – Eine überraschende Analyse

n.n.

(Münchner Rück)

15.45 Uhr – 16.15 Uhr Pause

Energie II

16.15 Uhr

Polen und die Nicht-Erneuerbaren

Thomas Teluk

Globalization Institute 

17.00 Uhr

Das Potential alternativer Energiequellen eine moderne Wirtschaft zu versorgen

n.n. 

17.45 Uhr

Die Geschichte der Biotreibstoffe in der EU – Vom Umweltretter zur Klimabombe

Jacob Nordangård

Department of Thematic Studies – Technology and Social Change, Linköping Universität 

18.30 Uhr

Panel: (Un)-beabsichtigte Konsequenzen der Umweltpolitik

James Taylor – The Heartland Institute

Michael Limburg – European Institute for Climate and Energy

19.15 Uhr – 19.30 Uhr

Schlussbemerkung

Dr. Holger Thuss

President Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE) 

19.30 Uhr Empfang und Ende der Veranstaltung 

Veranstaltungsort: Hotel Bayerischer Hof, Promenadenplatz 2, 80333 München

Die Veranstalter behalten sich das Recht auf kurzfristige Programmänderungen vor.

Alle im Programm aufgeführten Vorträge zwischen 9.00 Uhr und 19.30 Uhr werden simultan gedolmetscht Deutsch-Englisch und Englisch-Deutsch

Tagungsgebühren

150 € Privatpersonen (Tageskarte 90 €)

320 € Firmenvertreter

für Buchungen nach dem 16.11.12 wird ein Zuschlag von 30 € pro Karte erhoben.

Die Tagungsgebühren beinhalten die aufgeführte Pausenverpflegung zwischen 9.00 Uhr und 18.00 Uhr.

Teilnahme am Abendessen im Festsaal (Freitag, 30. November)

75 € pro Person (einschließlich Getränke)

Anmeldung

Mit vollem Namen, Anschrift und Institution via Email oder Fax an:

Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

Formlos oder mit dem Formular auf der Website an:

Email: info@eike-klima-energie.eu

Fax: +49 (0) 3641 – 3279 8589

Brief: EIKE Registrierung, Postfach 110111, 07722 Jena

Zahlung des Teilnehmerbeitrags an:

EIKE e.V., Volksbank Saaletal Rudolstadt Konto Nr.: 42 42 92 01, BLZ: 830 944 54 

IBAN: DE34 8309 4454 0042 4292 01

BIC: GENODEF1RUJ

oder via Paypal auf der EIKE Website 

Aufgrund der begrenzten Plätze entscheiden Eingang von Anmeldung und Beitragszahlung über die Teilnahme an der Veranstaltung.

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