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Der Wärmeinseleffekt als maßgeblicher Treiber der gemessenen Temperaturen

Bezugnehmend auf unseren Artikel, sah sich der DWD gezwungen, EIKE eine Gegendarstellung zukommen zu lassen, die wir beantworteten und darin belegen konnten, dass unsere Artikel nichts an Richtigkeit und damit Brisanz verloren hatten. Einer wissenschaftlichen Diskussion stellte sich der DWD indes nicht. In der jüngst erschienenen Arbeiten von Anthony Watts über die Wirkung dieses Effektes in der er  belegen konnte, dass auch in den USA die ausgewiesene Erwärmung doppelt so hoch angegeben wird, als wie in der Realität gemessen und damit nicht nur – wie wir damals zeigten- in Deutschland. Dieser Beitrag wird nun zeigen, dass der der Studie von Watts et al vorschnell entgegen gehaltene Argument, sie hätte den sog. TOBs (Time of Observation Errors) nicht berücksichtig, abwegig ist und am Ergebnis nichts ändern würde, wenn es so wäre.

Trotz der immer bescheideneren Sommer, der immer kälteren Winter, wird uns von Seiten diverser Institute und meteorologischer Behörden erzählt, die Temperaturen würden immer weiter ansteigen. Wir möchten diesen Behörden nicht vorhalten, sie würden falsche Zahlenwerte verbreiten, aber was werden dort für Temperaturen gemessen, die als Vergleich mit früheren Messwerten herangezogen werden? Sind sie geeignet, um Aussagen über eine vermeintliche Erwärmung und vor allem, deren Höhte, treffen zu können? Einer von uns (Leistenschneider) hat eine eigene Methodik entwickelt, mit der der WI aus einer vorhandenen Messreihe herausgerechnet werden kann. Ähnliche Verfahren werden zwar auch von anderen Autoren benutzt. (A. Watts, Tom Karl (1), Frank Lansner etc.).

Abbildung 1, (Quelle hier ) zeigt einen Querschnitt durch Regionen in den USA, die Lansner untersuchte. Er weist zu Recht darauf hin, das die Stationslage in Bezug auf ihre Umgebung (z.B. Küste, Küstennah; Gebirge, Ebene) einen wesentlichen Einfluss auf die gemessene Temperatur hat. Wobei es nicht ausreicht, wenn nur „UHI-freie“ Stationen mit „UHI Behafteten“ im Umkreis zur Homogenisierung verglichen werden. Dadurch entstehen nur neue Fehler.

Die von uns verwendete Methodik vergleicht dazu jedoch auf eine andere Weise eine Referenzstation mit der zu untersuchenden Messreihe. Die Theorie für diese Methodik basiert auf zwei fundamentalen Gesetzen der Physik:

  • • Dem Strahlungsgesetz nach Planck und dem
  • • Abkühlungsgesetz nach Newton

Das Strahlungsgesetz nach Planck gesagt, dass ein Körper umso mehr Energie pro Zeit abstrahlt, umso wärmer er ist. Das Abkühlungsgesetz nach Newton gibt an, dass eine Masse, umso mehr Energie pro Zeiteinheit verliert (kälter wird), je wärmer er ist. Dies heißt in der Praxis nichts anderes, dass mehr Energie notwendig ist, einen 300 Kelvin warmen Körper um 10 Kelvin zu erhöhen, als einen 250 Kelvin warmen Körper um den gleichen Betrag. In einer Erwärmungsphase muss es also zu einer Angleichung zwischen einer wärmeren und einer kälteren Station kommen. Mit seiner Aussage, dass sich arktische Gebiete schneller erwärmen würden als wärmere, sagt das IPCC im Prinzip nichts anderes, wenn auch die dort genannten Erwärmungswerte von 3 Kelvin und mehr, auf einer falschen Datenlage beruhen, da z.B. das GISS im betroffenen arktischen Gebiet gar keine Messstation hat (WUWT und EIKE berichteten ausführlich darüber).

Für ein Betrachtungsland (z.B.: Deutschland) ist die von der Sonne zur Verfügung gestellte Energie und für die Referenzstation gleich, sowie der CO2-Backgroundlevel (für die Anhänger des AGW). Als Referenzstation, ohne nennenswerten*2) WI, haben die Autoren die meteorologische Station auf dem Hohen Peißenberg (HPB) gewählt, die nach eigenen Angaben des DWD als Referenzstation gilt und von der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts verlässliche Temperaturdaten vorliegen (Abbildung 2).

Abbildung 2 * zeigt die Temperaturentwicklung am HPB von 1786 – 2006. Deutlich ist ein natürliches Schwingverhalten zu sehen, deren Periode bei ca. 206 Jahren liegt (Maxima der 5 und 10-Jahrestrends). Darin spiegelt sich der Hauptsonnenzyklus, der im Mittel 208-jährige de Vries/Suess-Zyklus, der in 2003, als Europa unter einem Hitzesommer3 litt, sein Maximum hatte. Seitdem fällt die solare Aktivität. Hauptsonnenzyklus deshalb, weil die Fourieranalyse der Wolfzahl (Sonnenflecken) dort die stärkste Periode ergibt. Dr. Axel Mörner2 hat in seiner Arbeit “Keine Gefahr eines globalen Meeresspiegelanstiegs“ transparent gezeigt, wie der Hauptsonnenzyklus die arktische Meereisbedeckung bestimmt (Abbildung 3).

Natürliche Schwankungen auf die Meeresströmungen im Nordatlantik und somit auf den Golfstrom, zeigt Abbildung 3, Quelle: Dr. Axel Mörner, “Keine Gefahr eines globalen Meeresspiegelanstiegs“. Die Abbildung wurde vom Autor um den de Vries/Suess-Sonnenzyklus (Zeiten) ergänzt. Zu sehen ist die arktische Eisentwicklung in Verbindung mit den vorherrschenden Meeresströmungen in Relation zum Hauptsonnenzyklus (de Vries-Suess-Zyklus). Sowohl die arktische Eisbedeckung, als auch das Muster der Meeresströmungen folgt dem im Mittel 208-jährigen de Vries-Suess-Zyklus. Bei Sonnenminima erleben Nordwesteuropa, der Nordatlantik und die Arktis Kaltphasen. Die Abbildung zeigt weiter, dass für die nächsten 30 – 40 Jahre eine arktische Eisausdehnung und keine Eisschmelze zu erwarten ist. Weiter zeigt die NASA, dass die Sonne zum ausgehenden 20. Jahrhundert immer aktiver wurde.

Abbildung 4 links (Quelle: hier ) zeigt die gesamte Strahlungsleistung der Korona von 1938 – 1995 in W/sr, mit r = 2.800 MHz Radio flux. Deutlich ist zu sehen, dass parallel zum (leichten) Temperaturanstieg die Strahlungsleistung der Korona stark (25%) ansteigt. Hierbei handelt es sich um die tatsächliche Strahlungsleistung und nicht, wie beim TSI, um die Strahlungsleistung eines kleinen Wellenlängenbereiches (Leistenschneider ging in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe “Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ in 08/11 ausführlich darauf ein). Die NASA beweist damit, dass die Sonne bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert immer aktiver wurde. Die rechte Abbildung zeigt die globale Temperaturentwicklung nach Jones.

Aufgrund seiner natürlichen Schwingung, die dem Hauptsonnenzyklus entspricht, gehen wir davon aus, dass HPB weitgehend WI-frei* ist und damit grundsätzlich als Referenzstation geeignet ist. Zur Berechnung des WI werden beide Datenreihen (Deutschland und HPB) in Relation zueinander gesetzt.

Abbildung 5 zeigt die Datenreihe D/HPB im Zeitraum 1881 – 2009. Für Deutschland liegen erst ab 1881 Daten vor, daher kann die Datenreihe erst 1881 beginnen. Die Datenreihe zeigt, dass sich die Werte von HPB und Deutschland mehr und mehr angleichen (Trend ist negativ). D.h., auf HPB wird es vergleichsweise (in %) mehr warm. Dies liegt daran, dass sich kalte Gebiete, fernab von Zivilisations- also WI-Einflüssen, relativ schneller erwärmen. Drei Bereiche sind erkennbar, in denen die Werte jeweils um einen gemeinsamen Mittelwert pendeln. Nach Planck und Newton muss die Annäherung beider Stationen in einer Erwärmungsphase gleichmäßig verlaufen. D.h., die gemessenen Streuwerte der Temperatur müssten sich statistisch gleichmäßig um die Ausgleichsgerade verteilen (kleine Abbildung, idealisiert dargestellt). Das tun sie aber nicht, wie der tatsächliche Verlauf zeigt. In drei Bereichen verlaufen sie waagerecht, d.h., zusätzliche Energie ist notwendig, um die Angleichung zu verhindern. Diese kann nur vom WI kommen, da die Sonne für beide gleichermaßen strahlt.

In der Relationskurve (Abbildung 5) ist demnach der WI „verborgen“. Der WI ist in der Dämpfung (oder Spreizung, je nach Betrachtung) des DWD-Temperaturverlaufs zu HPB enthalten, weil die DWD-Deutschland-Daten relativ weniger steigen und in der statistischen Verteilung der Temperaturstreuwerte (farbige Bereiche). Die durch den WI höheren Temperaturen, dämpfen den Erwärmungstrend, bzw. erzwingen eine andere Verteilung. Um den WI in den zu sehenden Zeiträumen zu ermitteln (für die Zeiträume 2 und 3 berechnet), wird folgendermaßen vorgegangen:

  • • Ermittlung der jeweiligen Mittelwerte für D und HPB in den o.g. drei Zeiträumen (1881 – 1952, 1953 – 1982 und 1983 – 2009). Ergibt 6 Mittelwerte.
  • • Differenzbetrachtung der Mittelwerte von Epoche Xn+1 zu Xn. Getrennt für HPB und D (ergibt 4 Differenzmittelwerte, da Epoche 0 – vor 1881 – nicht bekannt ist, bzw. nicht in die Bewertung einfloss, da diese Werte nach dem DWD, für Deutschland zu ungenau sind).
  • • Betrachtung der jeweiligen Epochendifferenzwerte zueinander, d.h. Wert für D2 (2 steht für Epoche 2) wird mit Wert HPB2 verglichen und die Differenz bestimmt.
  • • Mit dieser Differenz wird der jeweilige WI im 2. und 3. Zeitraum berechnet.
  • • WI im 1. Zeitraum wurde mit 0,2°C konservativ geschätzt. Grund des WI: Andere Verteilung der Stationen, andere Messsysteme, andere Flächen – Deutschland wurde kleiner (um die Hälfte) und große Landschaftsflächen fielen weg, Beginn der industriellen Landschafts-veränderung, …
  • • WI HPB von 1881 – 2009 mit 0,2°C anhand der Bebauungsveränderungen abgeschätzt.

Dass auch HPB nicht WI-los sein kann, liegt daran, dass die Messstation bis 1940 im dortigen Kloster untergebracht war und anschließend in die meteorologische Station verlegt wurde. Im Kloster war nur ein Raum, nämlich der Gemeinschaftsraum, beheizt, in der jetzigen Station aber alle Gebäude die zum Komplex gehören. Der damalige Leiter hatte gefordert, in der Übergangszeit Parallelmessungen durchzuführen, was jedoch nicht geschah. Die alte Wetterstation wurde dann den Mönchen weggenommen und bekam ein eigenes Gebäude beim Friedhof, das seinerseits ständig erweitert und beheizt wurde. Heute stehen dort umfangreiche Gebäudekomplexe. Außerdem wurde allmählich ein stetig sich vergrößernder Parkplatz angelegt, der zugleich auch als Parkplatz für den Friedhof in der Nachbarschaft dient. Fassungsvermögen geschätzt, etwa 100 Autos.

Daraus folgt zwingend: Bis 1940 hatte der HPB keinen WI. Dann hat er einen geringen, wegen zunehmender Bebauung entwickelt. Wie eingangs geschildert, ist die Station nicht (mehr) vollständig WI-frei, wie sie allgemein in der Literatur und vom DWD dargestellt wird. Für die drei Zeiträume ergibt sich für Deutschland ein dynamischer WI:

Zeitraum 1: 1881 – 1952 = +0,2°C

Zeitraum 2: 1953 – 1982 = +0,3°C

Zeitraum 3: 1983 – 2009 = +0,6°C

Der Gesamt-WI ist die Steigung über alle drei Zeiträume.

WI-Deutschland über alle drei betrachteten Zeiträume von 1881 – 2009 = +1,1°C.

Abbildung 6 zeigt den unmittelbaren Vergleich der Deutschlandtemperaturen DWD und der WI-bereinigten von 1891 – 2011. Die blau gestrichelte Linie zeigt den Temperaturmittelwert im Betrachtungszeitraum. Die Temperaturen in Deutschland durchbrechen die Mittellinie nach unten, was bedeutet, dass die heutigen Temperaturen im 120-Jahresvergleich zu kalt sind. Zum berechneten WI wurde, wie dies auch beim IPCC üblich ist, der Fehlertoleranzbereich angegeben (gelb). Der Fehlertoleranzbereich trägt folgenden Punkten Rechnung:

Der WI-Wert der 1. Epoche musste abgeschätzt werden, da die davor liegende Vergleichsperiode zur Berechnung nicht zur Verfügung steht. Dabei wurde konservativ vorgegangen und der WI mit +0,2°C nach folgenden Kriterien festgelegt:

  • • Große ländliche Gebiete fielen 1945 im Osten weg.
  • • Die um die Jahrhundertwende beginnende Industriealisierung Deutschlands, die besonders in den 1930-Jahren forciert wurde.
  • • Die Umwandlung großer Naturflächen in Agrargebiete, mit der damit verbundenen Entwässerung der Landschaft – Verdunstungswärme, die kühlend wirkt, entfiel.

Sowie, dass HPB durch die Bebauungsmaßnahmen nicht mehr vollständig WI-los ist.

Unsere Untersuchung zeigt, dass mehr als die Hälfte der ausgewiesenen, gemessenen Erwärmung, auf den WI entfällt und von den +1,9°C, die der DWD für den Betrachtungszeitraum4 angibt, nur +0,8°C tatsächliche Erwärmung übrig bleiben. Somit exakt dieselben Werte, die auch Anthony Watts in seiner jüngst erschienenen Arbeit veröffentlichte. Der Vergleich unseres Ergebnisses mit der breitengradabhängigen Erwärmung für den 49-Breitengrad (geographisches Mittel für Deutschland) erhärtet unser Ergebnis.

TOB Time of Observation Error (Bias)

Was hat nun unsere Arbeit als Beleg für die Untersuchung von Anthony Watts zu tun? Sehr viel, da ihm vorgehalten wird, er hätte den TOB (Time of Observation Error) nicht berücksichtigt. Der ist jedoch nur relevant bei Mittelwerten, die aus Min/Max-Werten, wie in den USA gebildet werden, nicht aber bei Mittelwerten aus täglichen Mehrfachmessungen zu festen Zeiten, wie sie von Anfang an in Deutschland zur Anwendung kommen. Bis zum April 2001 wurden in Deutschland nach dem Mannheimer Verfahren die Mittelwerte gebildet. Gemessen wurde um 7:00, 14:00 und 21:00 Uhr, wobei der letzte Wert doppelt gezählt wurde. Seit April 2001 wurde stündlich gemessen (allein diese Umstellung brachte auf Grund der Asymmetrie des Temperaturtagesgangs eine scheinbare Temperaturerhöhung von +0,1°C, wie Leistenschneider anhand der Station Berlin-Dahlem nachweisen konnte) und seit 2009 sogar halbstündlich. Dennoch zeigt unsere Untersuchung, die exakt gleichen Relations wie Anthony Watts – d.h. die gemessenen Temperaturen liegen gut doppelt so hoch, wie die tatsächlichen Vergleichstemperaturen. Der Grund dafür braucht nicht lange gesucht zu werden. Er liegt in der Konzentration der ausgesuchten Messstationen in Städten und auf Flughäfen. So liegen mehr als 52% aller GHCN-Messstationen auf Flughäfen. Was es damit auf sich hat, zeigte bereits vor mehr als 2 Jahren WUWT (Abbildung 6).

 

Abbildung 7 zeigt die Temperaturmessstation auf dem Flughafen von Rom und dessen Lage zum Rollfeld. Dass dies kein Einzelfall ist, konnten die Autoren in ihrem Beitrag (hier) belegen, wie z.B. Abbildung 7 zeigt.

 

Abbildung 8, Quelle: (hier) zeigt die Wetterstation auf dem Frankfurter Flughafen. Sie liegt nicht nur sehr nah am Rollfeld (ca. 70m), sondern in direkter Richtung zu den Abgasstrahlen der Jets, wie in der rechten Abbildung zu sehen. Das Bild erinnert frappierend an die Zustände auf dem Flughafen von Rom, wie von A. Watts gezeigt.

 

Abbildung 9 zeigt die Lage der DWD-Wetterstation auf dem Flughafengelände (roter Pfeil).

Die Messstation liegt exakt zwischen beiden Start- und Landebahnen und ist dem gesamten Verkehrsaufkommen (außer Startbahn West) unmittelbar ausgesetzt, d.h. wird von allen Abgasstrahlen der Verkehrsflugzeuge unmittelbar beeinflusst. Dabei lässt sich folgende Korrelation ableiten: Je höher das Flugaufkommen, umso höher die gemessenen Temperaturen der Wetterstation! Wieso dass? Ganz einfach, die erwärmten Luftschichten werden nicht zwischen Starts oder Landungen ausgetauscht und die Erwärmung beginnt von neuem, sondern bei 120 Flugbewegungen/Stunde und der in Deutschland vorherrschenden geringen Luftbewegungen (gemittelt über das Jahr, siehe als Anhaltspunkt die geringe Auslastung der Windanlagen in Deutschland von nur ca. 16%), bleibt ein Anteil an eingebrachten Erwärmung, weil die Luft nicht schnell genug ausgetauscht wird.

Selbst bei angenommener homogener Verteilung der Abgaswärme über das Flughafenareal (Raumvolumen), ergibt sich ein WI von +0,6°C, wie bei EIKE (Herr Prof. Lüdecke) ermittelt wurde. Für die Überschlagsbetrachtung dienten folgende Daten:

Arealfläche 1940 ha

Flugbewegungen 120/h

dabei je Anzahl der Triebwerke (gemittelt: 2,5 – 3)

Mantelstromtriebwerk Rolls-Royce Trent xxx (Rolls Royce-Trend-Familie)

Schub: zertifiziert bis zu 250 – 360 kN (80.000 lbf)

Einlass-Massenstrom: 800 – 1200 kg/s

Durchmesser Auslass: ca. 2 m

Austrittstemperatur ca. 300 – 700°C (je Last, 600°C typisch im Flugverkehr)

Eine Überschlagsrechnung ergibt :

Flugplatzfläche = 5 qkm = 5 .106 m2

Angenommene max. Starthöhe beim Verlassen des Volumens: 200 m

Startzeit: 100 s

Eintrag an erhitzter Luft

durch die Turbinen:  1.000 kg/s . 100 s = 105 kg = 105 m3 Luft auf 600 °C.

Durch (stationäre) Vermischung gilt die einfache Beziehung für die Mischtemperatur T mit einer Lufttemperatur von angenommenen 20 °C:

(108 – 105) . 20 + 105 . 600 = 108  . T,  woraus T = 20,6 °C folgt.

Die  Verteilung der heißen Abgasstrahlen ist jedoch nicht homogen, sondern die Messstationen liegen, wie an Rom und Frankfurt gezeigt, in unmittelbarer Richtung der heißen Abgasstrahlen und es ist nicht so, dass diese nur im Moment der Beaufschlagung wirken, sondern noch Stunden nach dem Start, die Temperaturen erhöht halten. Aufklärungssatelliten der USA machen sich diesen Effekt zu Nutze und können noch Stunden, nachdem ein Jetflugzeug auf einer Rollbahn startete/landete, dies anhand der Erwärmung nachweisen.

In erster Linie werden die heißen Abgasstrahlen durch den sog. Wirbelschleppeneffekt über das ganze Flughafenareal verteilt, ganz gleich, wo die Messstation sich befindet.

Wirbelschleppen bestehen aus entgegengesetzt rotierenden Luftmassen. Sie dehnen sich rückwärts und nach unten(!) aus. Wirbelschleppen können für nachfolgende Luftfahrzeuge sehr gefährlich sein, da sie die sonst laminare Strömung extrem stören, wodurch ein Strömungsabriss entstehen kann. Aus diesem Grund müssen nachfolgende Flugzeuge einen Abstand zum voraus fliegenden Flugzeug auf gleicher Höhe von 5 – 12 km halten. Am Beispiel des neuesten Flugzeugs der Airbus-Familie, dem A 380, gelten die folgenden Bestimmungen:

  • • A380 gefolgt von Flugzeug der Gewichtsklasse „schwer“ = +2 nm zusätzlich zum geltenden ICAO Abstand (6 nm gesamte Distanz)
  • • A380 gefolgt von Flugzeug der Gewichtsklasse „mittel“ = +3 nm zusätzlich zum geltenden ICAO Abstand (8 nm gesamte Distanz)
  • • A380 gefolgt von Flugzeug der Gewichtsklasse „leicht“ = +4 nm zusätzlich zum geltenden ICAO Abstand (10 nm gesamte Distanz)

nm = nautische Meile

 

Abbildung 10 links, Quelle: NASA, zeigt am Beispiel eines Kleinflugzeugs recht anschaulich, wie solche Wirbelschleppen die Luftschichten hinter sich regelrecht durchquirlen. Abbildung rechts zeigt die Luftverwirbelung und deren Ausbreitung bei einer anfliegenden Boeing 777.

Die Autoren konnten zeigen, dass die gemessenen Temperaturen am Flughafen Frankfurt um +2,5°C zu hoch waren. Der WI für den Flughafen Frankfurt demnach bei +2,5°C liegt. Für den Flughafen London Heathrow scheint der WI ebenfalls in dieser Größenordnung zu liegen. Der Jahresmittelwert betrug 2009 bei der Wetterstation am Flugplatz Heathrow bei London 11,9°C. Laut Met Office (http://www.metoffice.gov.uk/climate/uk/datasets/Tmean/ranked/UK.txt) lag die Mitteltemperatur 2009 in Großbritannien bei 9,17°C. Gut 2,7°C Temperaturdifferenz zu London Heathrow. Anzumerken ist noch, dass Flughafenstationen als ländliche Stationen gelten und somit bei einer üblichen WI-Betrachtung gar nicht berücksichtigt werden.

Fazit

Somit festzustellen, dass die Temperaturmessstationen auf Flughäfen für die Aufzeichnung von Temperaturzeitreihen oder sonstiger Vergleichsaussagen gänzlich ungeeignet sind. Anhand der dortigen Daten lässt sich nur herausfinden, dass sich das Flugaufkommen in den letzten Jahren erhöht hat, was grundsätzlich auch richtig ist. Ob für diese Feststellung jedoch eine teure Messstation notwendig ist, darf bezweifelt werden. Wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sich ca. 52% aller GHCN-Temperaturstationen auf Flughäfen befinden, so zeigt dies, dass die ausgewiesene Erwärmung auf dem WI beruht oder, überspitzt formuliert, auf dem steigenden Flugaufkommen.

Die Arbeiten von Anthony Watts, ebenso wie unsere zeigen, dass der Hauptanteil der ausgewiesenen, gemessenen Erwärmung in der Tat auf menschliche Ursachen zurück zu führen sind, jedoch nicht auf Treibhausgase, wie dem CO2, sondern auf dem WI, der somit als Haupttreiber der gemessenen Temperaturen gilt. Zu beiden Seiten des Atlantiks schlägt der WI mit gleichen Werten zu Buche. Hinzu kommt, dass zunehmend die Solarforscher die Klima-Debatte dominieren, weil sie sowohl die langfristigen wie auch die kurzfristige Klimaschwankungen vollständig erklären können, was Leistenschneider in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe “Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ zeigte. Für „CO2+Co.“ bleibt nichts mehr übrig.

In Anbetracht der Tatsache, dass mit der vermeintlichen Erwärmung immer noch Politik betrieben und ganze Volkswirtschaften einer verfehlten Energie- und Umweltpolitik ausgesetzt sind, ist es an der Zeit, dass sich Behörden wie der DWD einer wissenschaftlichen Diskussion stellen und die Politik endlich den Tatsachen Rechnung trägt, dass es nicht mehr wärmer, sondern kälter wird und Klimawandel keine Ausnahmeerscheinung unserer Tage ist, sondern ein stetiger und natürlicher Vorgang.

*) Eine 100%-WI-freie Station für die letzten 130 Jahre konnten wir in Deutschland nicht finden, da insbesondere, die in Städten oder stadtnahen Gebieten befindlichen Stationen, die einen kontinuierlich langen Messzeitraum abbilden, wesentlich WI-behaftet sind. Auf Grund dessen haben wir unser Ergebnis (Abbildung 6) mit einem Fehlertoleranzbereich versehen, der diesem Punkt, dass HPB nicht zu 100% WI-los ist, Rechnung trägt.

Literaturverzeichnis (falls nicht im Text bereits erwähnt)

1 Karl, T.R., C.N. Williams, Jr., F.T. Quinlan, and T.A. Boden, 1990: United States Historical Climatology Network (HCN) Serial Temperature and Precipitation Data, Environmental Science Division, Publication No. 3404, Carbon Dioxide Information and Analysis Center, Oak Ridge National Laboratory, Oak Ridge, TN, 389 pp.

2 Dr. Niels Axel Mörner, “Keine Gefahr eines globalen Meeresspiegelanstiegs“, http://www.solidaritaet.com/fusion/2008/1/fus0801-klima.pdf  Original: Quaternary Studies, Journal der Portugiesischen Vereinigung für Quartär-Forschung (APEQ), Nr. 5, 2007,

3 Met Office Hadley Centre, ”Climate change and the greenhouse effect” Dezember 2005, Seite 30

4 DWD, Lufttemperatur (Jahresmittelwerte) Deutschland 1891 – 2009

Raimund Leistenschneider – EIKE ; Josef Kowatsch – Hüttlingen




Süddeutsche Zeitung, Klima und real existierender Sozialismus

Übertrieben? Wohl kaum, wie es das jüngste Beipiel „Wandlung eines Zweiflers“ in der Mittwochs-Ausgabe der SZ vom 1. August 2012 belegt. Der Autor ist Prof. Richard Muller von der renommierten US Universität Berkeley, der in diesem Artikel haarsträubenden sachlichen Unsinn von sich gibt. Die SZ schluckt diese leicht erkennbaren Fragwürdigkeiten nicht nur, sondern dient sie – warmherzig ins Deutsche übersetzt – ihren Lesern an. Dass die renommierte New-Yorck Times ebenso verfährt, kann nicht als Entschuldigung gelten, diese Zeitung gehört, was Klimaartikel betrifft, in die gleiche Kategorie wie die SZ. In der SZ schildert R. Muller seine Wandlung von Klimazweifler zum überzeugten Erwärmungsadepten (Saulus – Paulus). Paulus verkündet nun, dass der Klimawandel des 20. Jahrhunderts nur mit menschlichem Einfluss erklärbar sei. Dass R. Muller niemals zuvor als Klimaskeptiker in Erscheinung trat, sei nur am Rande erwähnt.

Aber der Reihe nach! Muller verfasste im Herbst 2011 mit Mitautoren, unter anderem der renommierten US Klimaprofessorin Judith Curry als zweiter Autorin, 4 Studien über die Temperaturentwicklung ab Mitte des 19. Jahrhunderts, die die folgenden Titel trugen:

– „Earth Atmospheric Land Surface Temperature and Station Quality“

– „Berkeley Earth Temperature Averaging Process“

– “Influence of Urban Heating on the global Temperature Land Average Using Rural Sites Identified from MODIS Classifications”

und schließlich

– “Decadal Variations in the Global Atmospheric Land Temperatures”

Diese Studien laufen in der Fachwelt unter dem Kürzel BEST (hier). Anstatt, wie es die wissenschaftliche Etikette fordert, erst grünes Licht der Begutachter der BEST Studie, die von Muller zur Veröffentlichung eingereicht wurde, abzuwarten, ging Muller sofort in die Offensive. Er alarmierte die Presse und trat eine Propaganda-Kampagne für BEST los.

J. Curry distanzierte sich unmittelbar darauf (hier) von diesem absolut unmöglichen Vorgehen R. Mullers, weitere massive Distanzierungen von Muller seitens J. Curry folgten (stellvertretend hier). Es war unübersehbar, dass der „Krach“ zwischen erstem und zweiten Autor, der anfänglich nur notdürftig gekittet wurde, inzwischen wohl nicht mehr zu beseitigen ist. Fakt ist indessen:

BEST wurde wegen schwerer Mängel bis heute von Fachzeitschriften die Veröffentlichung verweigert (hier).

Unter zahlreichen weiteren Mängeln ist stellvertretend für diese Ablehnung die Zurückführung von Klimaänderungen auf Vulkanausbrüche zu nennen, wobei R. Muller salopp das verursachende Ereignis (Vulkanausbruch) zeitlich hinter die Klimabeeinflussung legte. Selbst der SZ in ihrer Klimablindheit hätte dieser Kindergarten-Fehler auffallen müssen (Einzelheiten hier). Die SZ hat somit einen leicht erkennbaren Fehler, der es allein schon verbietet, den Artikel von R. Muller zu veröffentlichen, bewusst oder unbewusst in ihrem Klima-Sendungsbewusstsein nicht wahrgenommen oder wahrnehmen wollen.

Pikant ist in diesem Zusammenhang, dass exakt zur gleichen Zeit wie BEST eine Studie mit ähnlicher Zielsetzung erschien, die von den EIKE-Autoren Prof. H.-J. Lüdecke, Dr. R. Link und Prof. F.-K. Ewert verfasst war. Diese Studie durchlief im Gegensatz zu BEST die Fachbegutachtung erfolgreich und wurde im International Journal of modern Physics veröffentlicht (hier). Ferner wurde sie von Judith Curry freundlicherweise sofort auf ihrem Blog besprochen, wobei sie wie üblich zur allgemeinen Diskussion aufforderte (hier, hier, hier und hier). Die Resonanz war groß, wir haben bei 2000 Kommentaren aufgehört zu zählen. Fehler in der Studie von Lüdecke und Mitautoren wurden von den Bloggern – unter ihnen vielen Fachleuten – nicht aufgefunden. Eine weitere Besprechung erfolgte beim bekannten US Statistiker William Briggs (hier). Auch FOCUS-Online hat die EIKE-Studie zusammen mit BEST einer längeren Besprechung als interessant und berichtenswürdig erachtet (hier). All diese Fakten und Entwicklungen gibt es für die SZ nicht (analog die freie Marktwirtschaft im Gegenatz zum real existierenden Sozialismus im „Neues Deutschland“).

Wie sehen nun die Ergebnisse von Lüdecke et al. aus? Im Grunde ist nichts Weltbewegendes zu berichten, der FOCUS hat dies völlg richtig erkannt. Die Erwärmung im 20. Jahrhundert war gering und völlig ungefährlich ( grob etwa die gleichen Zahlenwerte fand im Übrigen auch BEST). Entscheidend war aber, dass, wie es die in der Studie von Lüdecke et al verwendete, moderne Persistenzmethode ausweist, die Erwärmung überwiegend natürlich war. Über die Natur des „unnatürlichen“ Resteinflusses (Sonne, CO2, UHI usw.) in den letzten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts konnte das verwendete Verfahren prinzipiell keine Auskunft geben. Von Klimakatastrophen oder gar einen nachgewiesen anthropogenen Einfluss auf irgendein Klima keine Spur!

Die Erkenntnis der Studie von Lüdecke et al ist indes keineswegs so neu, wie sie erscheinen mag. Schon 1997 bezeugte der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung (WBGU), dass es „sehr schwierig sei, einen menschgemachten Einfluss auf Klimawerte nachzuweisen“ (S.8, hier). Jeder mag diese politisch korrekte Formulierung in den entsprechenden Klartext für sich selber übersetzen. Von 1997 bis heute gibt es keine Fachveröffentlichungen, die das Gegenteil belegen. Die heute „etwas anders“ lautenden Aussagen des WBGU sind nicht neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern der massiven personellen Umbesetzungen in Richtung „Klimaalarmismus“ geschuldet.

Nicht umsonst wird das Problem eines solchen Nachweises, nach dem die Alarmisten bis heute verzeifelt und vergeblich suchen, in der Fachliteratur als „attribution and detection problem“ bezeichnet. Es ist bis heute ungelöst!

Pikanterweise veröffentlichte Prof Hans-J. Schellnhuber vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung in 2003 eine Studie, in der weltweit etwa 100 Stationstemperaturreihen analysiert wurden – bei BEST waren es ca. 30.00 Reihen, bei Lüdecke et al. ca. 2500 Reihen. In der „discussion“ der Arbeit von Schellnhuber dann die unmissverständliche Aussage: „Wir konnten keine Anzeichen für eine globale Erwärmung der bodennahen Atmosphäre auffinden“ (S. 5 unter (iii), hier). Überflüssig zu erwähnen, dass Schellnhuber in Zeitungsinterviews und seinen populären Klima-Propagada-Schriften ganz andere Aussagen als in seinen Fachveröffentlichungen macht. All dies ist der SZ selbstverständlich unbekannt, aber vielleicht auch nicht? Wir wollen und können es nicht entscheiden. Indes gilt: all dies schert das „Neue Deutschland“, Pardon, die SZ nicht im Geringsten.

Leserbriefe, die Richtigstellungen von Klima-Unsinnsberichten (stellvertretendes Beispiel hier) in der SZ beabsichtigen, werden selbstredend nicht veröffentlicht. Vielmehr gefällt sich die SZ in Schmähartikeln gegen „Abweichler“, vulgo „Klimaskeptiker“. In einem solchen Artikel (hier) wird Prof. H.-J. Lüdecke der Ausspruch „wir brauchen keine Klimaforscher“ in den Mund geschoben, demselben Lüdecke, der die oben erwähnte Fachveröffentlichung als Klimawissenschaftler zusammen mit seinen Mitautoren verfasst hat. Wir sind bewusst gegen diesen Artikel nicht rechtlich vorgegangen, der in seiner Falschaussage (Lüdecke betont, dass es solch einen Unsinn aus seinem Munde nicht gibt) gegen das Pressegesetz verstößt. Es erschien uns besser, an Hand dieser SZ-Schmähschrift immer wieder auf die „Qualität“ der SZ Klimaberichterstattung hinweisen zu dürfen.

Natürlich braucht man kein Hellseher zu sein, um vorherzusagen, dass die SZ auch die Arbeit des weltbekannten US Meteorologen Antony Watts glatt übersehen wird. Diese weist nach, dass insbesondere in den USA ein maßgebender Anteil von Temperaturkurven fast doppelt so hohe Steigerungen aufweist, wie sie wirklich auftraten (hier, hier). Die Arbeit von A. Watt wurde vor wenigen Tagen ebenfalls zur Veröffentlichung eingereicht. Man darf gespannt sein.

Wir haben hierzulande unter einer „freien“ Presse somit das Vergnügen, zumindest auf dem Gebiet der Klimaberichterstattung immer noch DDR-Verhältnisse – und dies leider nicht nur bei der SZ – anzutreffen.

Michael Limburg




Teil 2: Die Fallgruben der Klimawandler; Eine Dokumentation der wichtigsten Fakten für eilige Leser

IV

2010 zeigten ca. 70% der NASA-GISS-Temperaturdaten für 1885-2010 keine Erwär­mung an – inzwischen wurden sie korrigiert: jetzt wird es wärmer!

1)    Die 2010-Datensätze….

(sind nicht mehr im Internet vorhanden, wurden aber archiviert) …zeigen:

Die Details werden behandelt in

‚GISS „korrigiert“ seine Temperaturdaten’

Was lehren die GISS-Originaldaten?’

die als kopierfähige PDF-Dateien im Internet-Portal des Europäischen Instituts für Klima und Ener­gie eingesehen werden können (hier ). Die umfangreiche Analyse wurde für die Publikation fertiggestellt und wird gegenwärtig redaktionell bearbeitet.

 V

Das Eis am Nordpol

 Ausdehnung der arktischen Eisfläche verkleinert und vergrößert sich – schon immer

VI

Tuvalu, Funafuti Atoll:  monatliche Schwankungen des Meeresspiegels, 1977-1998, aber kein Anstieg.

VII

Abschmelzen der Gletscher ?

Ja, infolge Rückerwärmung nach dem Ende der Kleinen Eiszeit etwa ab 1820, d.h. 130 Jahre vor dem Beginn der verstärkten industriellen CO2-Produktion

 

VII

Hochwässer – ein Ergebnis des Klimawandels ?  Nein !

 

‚Höchste Hochwässer’ können schon nach wenigen Jahren auftreten, aber auch erst im Abstand von vielen Jahrhunderten, wie in diesem Beispiel.

Am Zusammenfluss von Werra und Fulda dürfte 1342 das Hochwasser mindestens 10 m über den Mittelwasser-Pegel gereicht haben. 

IX

Das 2°-Ziel der Politik

Wie entstand es und was ist Klimawandel wirklich?

Gut begründete kritische Einwände zur Erderwärmung werden seitens der Regierung stereo­typ mit dem Argument abgelehnt, man folge mit der Akzeptanz des 2°-Zieles der offiziellen Politik des Weltklimarates (IPCC). In einem am 28.10.2009 veröffentlichten Interview der Frankfurter Allge­meinen Zeitung haben die Präsidenten des Geoforschungszentrums Pots­dam, Prof. Dr. Hüttl, des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven, Prof. Dr. Lochte, und des Senckenberg.-Mu­seums, Prof. Dr. Mosbrugger,  das 2°-Ziel als unbegründet und nicht zweckmäßig beurteilt. Trotz dieses Urteils der höchsten geowissenschaftlichen Fachinstanzen hält die Bundesregierung daran fest. Wer die Entstehungsgeschichte dieses Gebotes erfährt, kann nicht glauben, dass eine durch nichts bewiesene und dazu noch völlig fachfremde Annahme zu einem  Handlungsgebot für die ganze Welt mutie­ren konnte. Joachim Müller-Jung, Fachjournalist der FAZ und durch viele Beiträge als Verfech­ter des Modells vom menschengemachten Klimawandel bekannt, hat diese Entstehungsge­schichte am 9.12.2009 in der FAZ in einem gründlichen Beitrag be­handelt. Danach hat die Ge­schichte der Zwei-Grad-Grenze 1977 durch William D. Nordhaus begonnen: Nordhaus war an der Yale-Universität Wirtschaftsprofessor, ohne eigenen Bezug zum Klima und zur Klimaforschung; d.h. das 2°-Ziel ist keine Erfindung der Klimawissenschaft­ler.

Der ursächlich und tatsächlich fehlende Bezug zur Klimaforschung ergibt sich u.a. schon daraus, dass das 2°-Ziel in einer Abkühlungsphase entstand, in der Wissenschaftler eher eine Eiszeit be­fürchteten: Am 25.2.1977 zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung den amerikanischen Chemi­ker und No­belpreisträger Linus Pauling mit dem Satz: „Die Klimaveränderung könne in eine glo­bale Katast­rophe münden, in den bisher härtesten Test für die Zivilisation“.  Damals fürchtete man sich vor einer neuen Eiszeit, heute vor der Erderwärmung. Am 22.4.2011,  also 34 Jahre später, schreibt  Welt Online dazu: „In den 70-Jahren hatten wir schon mal eine inten­sive Debatte um die Zukunft des Weltklimas. Damals warnten uns die Wissenschaftler aller­dings vor genau dem Ge­genteil: einer neuen Eiszeit. Was aus der Rückschau von heute besonders auffällt: Die erwarte­ten Folgen glichen denen, die heute im Zusammenhang mit der Erder­wär­mung diskutiert werden, wie ein Ei dem anderen: Unbewohnbarkeit der Erde, Extremer­eignisse, Hurri­kane, Dürren, Fluten, Hungerkrisen und andere Katastrophen, die CIA er­wartete Klima­kriege. Auch machte man den Menschen verantwortlich für den sich abzeich­nenden Klimawan­del“. 

Das 2°-Ziel machte Karriere, weil manche Klimaforscher es gelesen oder davon gehört hatten,  seine Anwendbarkeit und Nützlichkeit für ihre Zwecke begriffen, und sich gegenseitig der Be­deu­tung dieses Zieles versicherten. Sein wissenschaftlicher Gehalt erinnert an die Sage von der Wech­selbeziehung  zwischen dem Glöckner von Notre-Dame und dem Kanonier auf der Bas­tille: Wenn der Glöckner um die Mittagszeit sah, dass der Kanonier zur Kanone ging, begann er die Glocke zu läuten, und der erste Glo­ckenschlag veranlasste den Kanonier, den Mittagsschuss abzufeuern.

Carlo Jaeger , Ökonom, Soziologe und Humanökologe und Leiter des Forschungsfeldes Trans­dis­ziplinäre Konzepte und Methoden am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), hat in ei­nem Buchkapitel geschrieben "Das Zwei-Grad Limit ist fast zufällig aufge­taucht, und es entwi­ckelte sich dann eigentümlich widersprüchlich weiter: Politiker haben es wie ein wissenschaftli­ches Er­gebnis behandelt, Wissenschaftler als eine politische Angele­genheit."

Weitere von Müller-Jung beschriebene Details können in diesem Rahmen nicht berücksichtigt wer­den. Zusammengefasst zeigt sich, dass ein zufälliger Einfall eines Wirtschaftsprofessors durch Weitererzählen Karriere machen und zum Handlungsgebot für die Welt werden konnte, obwohl ihm jeder kausale Bezug zum Klima fehlt, es keine wissenschaftlichen Begründungen gibt, dafür aber seine Unvereinbarkeit mit Grundgesetzen der Physik bewiesen ist, so dass es schließlich einer Ge­schichte aus einem Märchenbuch gleicht. Gleichwohl  dient es dem PIK und dem WBGU (Wissen­schaftlicher Beirat der Bundes­regierung Globale Umweltverände­rungen) als Handlungsanweisung, einen Weltkli­mavertrag zu fordern. Der WBGU schlägt sogar eine De-Karboni­sierung vor – also eine Begren­zung des Koh­lenstoff-Umsatzes, ungeachtet der Tatsache, dass Kohlenstoff der Grund­baustein un­serer Nahrungsmittel ist, also lebensnotwendig. In der Politik und in führenden Medien gilt das 2°-Ziel längst als sakrosanktes Dogma, das zwar keiner ver­steht oder dessen Entste­hung kennt,  der aber jeden bemitleidet – oder ver­leumdet – , der es zu hinterfragen oder gar zu kri­tisieren wagt.

Von offizieller Seite wird der Begriff „Klimawandel“ mit größter Selbstverständlichkeit benutzt und auf den gegenwärtigen Zustand des Klimas angewandt. Dass es den Klimawan­del gibt, also den von uns Menschen verursachten, scheint inzwischen als allgemein akzeptierte Tatsache ver­standen zu werden. Aber was ist eigentlich Klimawandel? Das Wetter wechselt von Tag zu Tag, oder von Woche zu Woche – etc., aber wie groß muss (darf, soll) eine Änderung sein, um als Klimawandel zu gelten? Wel­ches Kriterium ist ausschlaggebend für den Unterschied zwischen Tem­peratur­schwankungen und Klimawandel? Klare Definitionen gehören zu den Grundlagen der Naturwissen­schaften – schon als Schüler erfährt man, wie beispielsweise unsere Längen­maße definiert sind, und warum. Dass für den Kli­mawandel eine klare De­finition fehlt, ist er­staunlich, wo doch sonst alles mit Maß und Zahl ge­klärt ist. Könnte dies beabsichtigt sein, weil mit der ge­gen­wär­tigen Praxis sich auch schon die kleinen Schwankungen der Gegenwart als Klimawandel propagiert lassen?

Beim „Klimawandel“ wandelt sich ein Klima in ein anderes, und man kann die Größenordnung der einen Klimawandel verursachenden Veränderung abschätzen, wenn man die Mittelwerte der Tem­peraturen mehrerer Klimazonen vergleicht. Beispielsweise unterscheiden sich die Durch­schnitts­temperaturen von Mailand, Berlin und Stockholm um jeweils etwa 3°C, Vergleiche mit subtropi­schen oder periglazialen Zonen ergeben erheblich größere Unterschiede. Ein wirklicher Klimawan­del erfordert folglich Änderungen von wenigen bis einigen Grad. Nun beziffern selbst die wissen­schaftlichen Befürworter des Klimawandels die gegenwärtigen Änderungen mit nur einigen Zehntel Grad und beziehen sich dabei auf die von ihnen zu Grunde gelegte Beo­bachtungszeit seit etwa 1880. Mit regelmäßigen Temperaturaufzeichnungen wurde je­doch schon im 17. Jh. begonnen, und wenn man diese Langzeit-Temperaturreihen berücksichtigt, gelten die Zehntel Grad, um die es in vielen Regionen wärmer geworden ist, sogar schon für die letzten dreihundert Jahre [1,2]. Wir ha­ben es folglich mit der Rückerwärmung nach dem Ende der Kleinen Eis­zeit zu tun und mit den üblichen Temperaturschwankungen, mehr nicht. Der „menschengemachte Kli­mawandel“ ergibt sich nur aus Klima­simulationsmodellen, die Langzeit-Temperaturreihen liefern als Zeugnisse der wirklichen Tempe­raturentwicklungen dafür keine Beweise.

Zum Schluss

Die gemessenen und die beobachtbaren Fakten zei­gen, dass es die üblichen Temperatur­schwan­kungen gibt, die in vielen Regionen der Erde eine geringe Er­wärmung anzeigen, aller­dings auch nicht überall, denn dort dauert die Kleine Eiszeit noch an. Von einem wirk­lichen Klimawandel, noch dazu von einem durch uns verursachten, kann keine Rede sein. Verände­rungen finden in und auf der Erde ständig statt, aber außer Tsunami, Erdbeben und Vulkan­erup­tionen verändert sich die Oberfläche der Erde lang­sam. „Wissenschaftliche“ Szenarien und Prognosen, die auf kurz­fristigen Änderungen beruhen,  sind Scharlatanerie. 

 Prof. em. Dr. Friedrich-Karl-Ewert EIKE

Sehr geehrte Kommentatoren, 
es ist wohl nützlich zu wissen, warum mein Beitrag entstand: Die FDP-Fraktion des Sächsischen Landtags hat in Dresden eine Alternative Klimakonferenz veranstaltet – und zwar sehr gut organisiert, sehr gut besucht, sehr gute Vorträge und mit dem Erfolg, dass die Teilnehmer zum Schluss überzeugt sein konnten, dass weder der angebliche Klimawandel noch unsere Urheberschaft "alternativlos" sind, wie dies dogmatisch regierungsamtlich verkündet wird. Es war zu erwarten, dass auch viele Teilnehmer kommen würden, die mit dem Thema nur wenig oder überhaupt noch nicht vertraut sind – und die auch keine Zeit für ein intensives Detailstudium haben. Um ihnen den Einstieg zu erleichtern und um sie vielleicht auch neugierig zu machen, sich selbst weiter damit zu beschäftigen, wurde diese "Dokumentation der wichtigsten Fakten für eilige Leser" – wie eingangs so benannt – zusammengestellt. Wichtig war mir, dass alle Komplexe behandelt werden, wenn auch leider oft nur in zusammengefasster Form, aber doch wohl ausreichend für eine grundlegende Information. Die in Dresden ausgelegten 50 Exemplare waren schnell vergriffen.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, das ist auf 15 Seiten nicht möglich. Es erschien auch zweckmäßig, mit fachlichen Details sparsam umzugehen, eine Überfrachtung mit Wissenschaft zu vermeiden, und sich kurz und knapp zu fassen, und darauf zu vertrauen, dass der Leser das wohl richtig interpretieren würde, und dass die Diskussion den Inhalt vervollständigt. Was ja auch geschieht, wie man schon sieht, und wofür sich der Autor jetzt schon bedanken möchte. Dieser Dank gilt vor allem auch an jene, die in mühevoller Arbeit den Beitrag mit seinen vielen Bildern hier bei EIKE in’s Netz stellen. 

Es folgt noch ein zweiter Teil. Zum Schluss noch der Hinweis, dass der vollständige Beitrag als pdf-Datei kopiert werden kann; seine Verbreitung ist erwünscht, schließlich sind Klimarealisten ehrenamtlich tätige Überzeugungstäter. 
Glück auf,
Friedrich-Karl Ewert 

Die vollständige datei kann hier als undefinedpdf herunter geladen werden

Literatur:

1) Berner U. + Streif HJ (Hrsg): „Klimafakten. Der Rückblick – Ein Schlüssel für die Zukunft.“ BGR, GGA, NLFB; 4.

   Auflage 2004, Schweizerbart, Stuttgart

2) Universität Bern LGGE: Analyse von Lufteinschlüssen im Eis, Stationen Vostok, Taylor Dome, EPICA Dome 

3) Beck H.-G.: 180 years of atmospheric CO2-Gas analysis by chemical methods. Energy and Envi­ronment, Volume

   18, 2/2007, P. 258-282, 14 Figures, 3 Tables

4) J. F. Eichner, E. Koscielny-Bunde, A. Bunde, S. Havlin, and H.-J. Schellnhuber: “Power-law persistence and trends in

   the atmos­phere: A detailed study of long temperature records” PHYSICAL REVIEW E 68, 046133 ~2003!

5)  Ewert F-K: Langzeit-Temperaturreihen widerlegen menschengemachten Klimawandel. Fusion 32, 2011, Nr. 3, S.31-

   61, 29 Abb, 14 Tab.

6) Lüdecke H-J, Link R., Ewert F-K: How Natural is the Recent Centennial Warming? An Analysis of 2249 Surface

   Temperature Records? International Journal of Modern Physics C, Vol. 22, No. 10, doi:10.1142/S0129183111016798

   (2011), copyright World Scientific Publishing Company, www.worldscinet.com




Mein bevorzugter Textauszug – die 26 ethischen Betrügereien der Propagandisten

14. Juni 2012

Rt. Rev. Michael Langrish
Bishop of Exeter
The Bishop’s Office
The Palace
Exeter, UK

Sehr geehrter Herr Bischof Langrish,

Anfang dieser Woche habe ich gehört, was Sie sagten, nachdem die willkommene Entscheidung gefallen war, den Segen der Diözese zur Errichtung von Windturbinen in Devon zurückzuziehen. Ich sehe, dass Ihre Bemerkungen jetzt im Daily Telegraph veröffentlicht worden sind. Im Besonderen ist es beachtenswert, dass Sie sich überlegen, ob Sie und Ihre Mitarbeiter nicht Gegen­stand von Missbrauch durch Opponenten waren. Nun, ich war nicht daran beteiligt und möchte ‚schikanierende Taktiken’ [bullying tactics] nicht stillschweigend hinnehmen. Andererseits kann ich mir nicht verkneifen darauf hinzuweisen – einen Kirchenmann und damit einen Bewahrer ethischer Standards – dass solche Taktiken eine absolute Routine-Komponente des dialektischen Arsenals sind, die von den Marktschreiern der Klimaänderung bevorzugt werden, wobei das Kapitel* im Vergleich zu allen anderen Konfessionen einen prominenten und diskreditierten Kader alarmistischer Partisanen eingesetzt hat. Dem entsprechend werde ich mich nicht erniedrigen, eine schmähende Sprache zu benutzen, und ich habe aus Ehrerbietung gegenüber ‚dem Tuch’ keinerlei Absicht, Löcher dort hinein zu stechen, wenn ich es mal so ausdrücken darf.

[*Original: prelatariat. Ich habe keine Übersetzung dieses Wortes gefunden und daher auf eine Bezeichnung der katholischen Kirche zurück gegriffen. Am entsprechendsten kam mir das Wort Kapitel, Domkapitel in den Sinn. A. d. Übers.]

Zufälligerweise fiel die Sache mit Ihren Windturbinen zeitlich zusammen mit jüngsten Ankündigungen des IPCC, unterstützt durch Parallel-Ankündigungen der NOAA, einer anderen globalen Alarmistenorganisation, in diesem Fall der amerikanischen Regierung. Diese veranlassten mich, an meinen lokalen Parlamentsabgeordneten George Eustice zu schreiben – wie Sie vermutlich wissen, ein ehemaliger Presseguru von David Cameron. Statt in meinem Brief das Rad neu zu erfinden, folgt hier der leicht veränderte Text dessen, was ich ihm vor zwei Tagen geschrieben habe; die Natur der Ankündigungen von IPCC und NOAA wird zum Ende deutlich werden:

Es ist immer wieder verblüffend zu bemerken, wie Menschen wie Sie, die diese Sache missionieren, unvermeidlich die Verallgemeinerung bevorzugen gegenüber der schwierigeren Aufgabe, Details anzusprechen; Yeo zum Beispiel könnte Hauptunterricht in Heuchelei erteilen. Dies hat Konsequenzen. In unmittelbarer Bedeutung macht es das schwierig zu entscheiden, ob Sie meine E-Mail vom 8 Juni, die diesen Austausch initiiert hatte, verstanden oder überhaupt gelesen haben.

Hauptrisiken der Klimaänderung: Welche denn? Es gibt nicht einen kleinen Fetzen eines empirischen Beweises für Ihre Aussage. Es gibt natürlich einen Ozean voller lügnerischer und betrügerischer Computermodelle, programmiert von Leuten mit großem Interesse, diesen Betrug weiterzuführen. Diese umfassen individuelle Wissenschaftler, zur immerwährenden Schande jeder Akademie, wissenschaftlicher Gesellschaften und Publikationen, den Kapiteln aller religiösen Konfessionen (‚Glaubensgemeinschaften’, ziemlich affektiert und geschwollen, wie wir sie wohl jetzt nennen müssen), NGOs, Beamte, Politiker, die Medien und eine Anzahl von Industrieunternehmen.

Sie stellen fest, dass Sie die ‚Stärke meiner Gefühle in dieser wichtigen Angelegenheit’ nicht unterschätzen. Mit allem Respekt, Sie sind weit weg von der Realität! Klimaänderung ist Bestandteil des Lebens und in dieser Hinsicht banal. Allerdings habe ich ein Vorurteil gegen eklatante Schikane und echte Schurkenstreiche. Sie fügen hinzu, dass Sie persönlich an den gefährlichen menschlichen Beitrag zur sog. Klimaänderung glauben. Um eine solche Aussage zu halten, müssen Sie akzeptieren, dass in Zusammenhang mit einem riesigen, chaotischen System wie der Atmosphäre kleine Änderungen der Konzentration eines lebenswichtigen Spurengases (lassen Sie mich Sie daran erinnern, die Gesamtkonzentration liegt unter 1/25stel eines einzigen Prozentpunktes) aus sich selbst heraus keine katastrophalen klimatischen Konsequenzen generieren können; in jeder gegebenen Antwort wollen Sie bitte vermeiden, dem Impuls nachzugeben und Wasserdampf zu nennen – für alarmistische Befürworter wie Sie ein sehr unsicheres, zweiseitiges Argument! Nein, erlauben Sie mir den Vorschlag, wieder mit allem Respekt, dass dies eine intellektuelle Konstruktion ist, die man nicht mit der Ehrlichkeit einer Absicht voran bringen kann. Und doch ist es diese riesige, inverse Pyramide, gebaut auf dem Gipfel einer Sanddüne, auf der diese unehrenhafte Regierung ebenso wie ihren beklagenswerten Vorgänger, die Energie- und Wirtschaftspolitik in UK aufbaut.

Außerdem ist das überhaupt keine wissenschaftliche Angelegenheit. Die Wissenschaft ist klar. Es gab und gibt keine besonderen Änderungen des globalen Klimas, die über die natürliche Variabilität hinausgehen. Es gab in jüngster Zeit keine Klimaphänomene, die nicht irgendwann Präzedenzfälle aufwiesen. CO2 hat mit der ganzen Sache nichts zu tun.

Andererseits ist dies eine ethische Sache. Die ethischen Überlegungen ergeben sich aus den Aktivitäten der Propagandisten, wenn:

  • sie danach trachten, jede Form der Frage oder abweichender Meinungen niederbrüllen.
  • sie bedrohliche Verunglimpfungen als propagandistisches Werkzeug verwenden
  • sie die Karrieren derjenigen beschädigen, die die Kühnheit haben, ihr Dogma in Frage zu stellen,
  • sie wissend und absichtlich Daten verdrehen,
  • sie wissend und absichtlich widersprechende Daten unterdrücken,
  • sie Daten als authentisch und sicher ausgeben, wenn diese in Wirklichkeit aus dem Propagandamaterial von Umweltpartisanen willkürlich heraus gepickt werden,
  • sie die wissenschaftliche Methode unterminieren, indem sie es ablehnen, Daten und Methodik öffentlich zu machen,
  • sie absichtlich selbst für ihr persönliches Fortkommen sorgen und sich erhöhen,
  • sie deswegen vertraute Foren wissenschaftlicher Diskussion untergraben,
  • sie die Unabhängigkeit von Begutachtungen als legitime Untersuchung und Ausgewogenheit untergraben
  • sie die Jungen mit abweichender ‚Wissenschaft’ indoktrinieren,
  • sie die Umwelt mit wertlosen und überaus teuren Maschinen (Wind-/Gezeitenkraftwerke) sowie anderen Methoden wie Photovoltaikzellen zerstören
  • sie die Armen unterdrücken, indem sie Ackerland zur Erzeugung von Nahrungsmitteln in unökonomische und ineffiziente Monokulturen zur Erzeugung sogenannter Biotreibstoffe umwandeln
  • sie absichtlich ihre persönlichen Dünkel und finanzielle Interessen mit massiven Umweltverschmutzungen in der Dritten Welt verbinden,
  • sie sich aus den gleichen Gründen mitschuldig machen an der Zerstörung des Regenwaldes und der Umwelt allgemein,
  • sie die finanzpolitischen Grundlagen ganzer Staaten auf der Basis nachweislicher Fälschungen manipulieren,
  • sie Lügen verbreiten, die darauf abzielen, weniger gebildete und/oder leichtgläubige Bevölkerungen einzuschüchtern
  • sie ökonomische Einsichten von sich geben, die auf falschen Vermutungen, falschen Daten und ausgesprochenen Lügen basieren,
  • sie große Dienststellen von Staaten benutzen, um Unwahrheiten und Angstmache zu verbreiten,
  • sie vermeintlich unabhängige Interessengruppen mit dem Ziel subventionieren, verstohlen die Lobbyarbeit Interessierter zu ermutigen,
  • sie Schurken und wissenschaftlichen Scharlatanen Hilfe und Unterstützung aus der Sicherheit privilegierter Positionen heraus leisten,
  • sie danach trachten, etwas zu unterbinden oder zu monopolisieren, was eine legitime Debatte über eine kontroverse wichtige Angelegenheit sein soll, wieder aus einer Position hinter den aus Privilegien errichteten Barrikaden,
  • sie ostentativ alles ignorieren, was irgendwie unbequem für ihr tendenziöses Paradigma ist, egal wie gebildet und glaubwürdig die Quellen sind,
  • sie dreiste Gaunereien weißwaschen
  • sie, um ihre Verlogenheit zu fördern, die normale akzeptierte Bedeutung der Sprache verzerren,
  • Sie die bisher vertrauenswürdigen Organen der Massenmedien unterwandern.

Es gibt wohl noch viele andere Punkte, glaube ich. Die Fragen lauten, wie man den Schaden begrenzen kann oder wie man diejenigen zur Verantwortung zieht, die dafür verantwortlich sind

Kurz nochmals zurück zu meinem Schriftwechsel vom 8. Juni. Der Punkt dieser E-Mail bestand darin, Ihre Aufmerksamkeit auf eine jüngere Ankündigung zu lenken – lassen Sie mich betonen, nicht von einer skeptischen Stimme, sondern vom IPCC, alles in allem Ihre einzige primäre Quelle der Information/der Weisheiten in dieser Sache, und gestützt von niemand anderem als der NOAA, einer weiteren wesentlichen Klimaalarm-Propagandisten. Und was haben diese beiden gesagt? Nun, dass Solarpaneele, eine Ihrer bevorzugten Mittel zur Linderung des CO2-Ausstoßes in Wirklichkeit als Nebenprodukt bei ihrer Herstellung ganze Größenordnungen mehr Treibhausgase in der Atmosphäre freisetzen, und zwar mit viel größerer Bösartigkeit als jeder vergleichbare Effekt durch Kohlendioxid, was ihrer erklärten Philosophie zufolge das primäre Schreckgespenst ist. Mehr noch, diese Gase sind im Gegensatz zum CO2 vollständig vom Menschen erzeugt und verbleiben auch viel länger in der Atmosphäre.

Wie ich zu Beginn dieses Briefes festgestellt habe, mir ist nicht klar, ob Sie verstanden haben, was gesagt worden ist. Wie auch immer, wenn Sie die Logik dieses wundersamen Beitrags zum Wohlergehen des Planeten, um die Geldströme nicht zu erwähnen, die zu deren Unterstützung fließen,erklären können, bin ich sehr an dieser Erklärung interessiert.

Während der vergangenen Tage wurden die Studien mit Einsprüchen der Kirche von England überflutet, ob Homosexuelle ‚heiraten’ sollten. Wie das Schicksal so spielt, in dieser Frage bin ich auf Ihrer Seite. Aber da ich auch einen Kirchenmann anspreche, springt einem die Referenz des Neuen Testaments zu Splitter und Balken ins Gedächtnis. Dieses Gleichnis richtet sich natürlich gegen die Scheinheiligkeit, doch geht es auch um das Verhältnis. Was dort erwähnt wird, ist die vergleichsweise kleine Angelegenheit eines persönlichen Verhaltens einerseits und andererseits die absichtliche Korrumpierung der größten Errungenschaft der Spezies, nämlich das Schmieden eines Instruments zur Erforschung der objektiven Wahrheit andererseits; damit meine ich natürlich die wissenschaftliche Methode. Vergleicht man ihre relative Wichtigkeit, sind diese beiden Alternativen so unverhältnismäßig, dass es fast lächerlich ist, diese in einem Atemzug zu nennen. Und doch zerbrechen Sie und Ihre Mitbrüder sich den Kopf über das Triviale und halten sich selbst für rechtschaffen, wenn Sie die ungleich größere Gefahr ignorieren – noch viel schlimmer, weil Sie wohl oder übel eine betrügerische, korrupte und massiv schädliche pseudowissenschaftliche Haltung übernehmen und fördern

Wie die Affäre um die Windturbinen klar zeigt, kann man natürlich Geld mit der Verfolgung der globalen Wärme-Mythologie machen und, wenn Sie religiös sind, nehme ich an, dass man eine Mythologie als so ziemlich das Gleiche wie eine andere Mythologie ansehen könnte. In jedem Falle bin ich sicher, dass Habgier in keiner Weise bei den ursprünglich fehlgeleiteten Bemühungen eine Rolle gespielt hat, den ‚Kohlenstoff-Fußabdruck’ der Diözese zu verringern.

Dieser Brief ist schon lang genug, also werde ich der Versuchung weiterer Kommentare widerstehen – nun, außer jedoch vielleicht noch zu erwähnen, dass mit einer leuchtenden Ausnahme, nämlich George Pell, Erzbischof von Sydney, die Position des Kapitels in der sogenannten Klimaänderungs-Kontroverse frei von moralischen Einsichten, aber reich an frömmelnder Aufgeblasenheit ist.

Ihre eigene jüngste Erklärung stimmt damit gut überein.

Yours sincerely, Mit freundlichen Grüßen

R. C. E. Wyndham

cc. an den Archbishop of Canterbury, den Bishop of London, den Archbishop of Westminster. As the spirit moves

Link: http://joannenova.com.au/2012/06/rupert-wyndhams-excellent-prose-to-bishop-langrish-the-26-ethical-flaws-of-propagandists/#more-22237

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Treibhauseffekt

Da der in Rede stehende Beitrag der EIKE-Konferenz über die kühlende Wirkung des CO2 ausdrücklich zur Kritik einlädt, sei diese hier vorgenommen. Allerdings soll nicht zum wiederholten Male auf die vollen Details des TE eingegangen werden. Dies ist bereits (hier) erfolgt. Stellvertretend in drei Punkten sollen die grundlegenden physikalischen Fehler des TE-Kritikers festgemacht und richtig gestellt werden.

Um vorab keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, sind auch die Unterzeichner davon überzeugt, dass über die unbedenkliche und sehr geringe Treibhauswirkung des CO2 hinaus keine weiteren Verstärkungseffekte existieren. Dafür gibt es gute, durch physikalische Theorie und vor allem durch Messungen belegte Gründe (hier). Um dieses Thema geht es im Folgenden aber nicht. Es geht darum, ob die Hypothese, die Erderwärmung durch CO2 sei ein Nulleffekt, oder sie sei sogar negativ (hier) mit dem Stand der Physik und von Messungen vereinbar ist.

Zu Punkt 1: TE-Kritiker

Der TE-Kritiker erläutert die Stefan-Boltzmanngleichung (SB) wie folgt: „Diese Gleichung ist nichts anderes als das Verhältnis von tagseitiger Energiezufuhr von der Sonne zu nachtseitiger Energieabgabe an das Weltall. Dabei ist der Gesamteffekt des vollen Tages nach 24 Stunden, also die Tagesvariabilität sehr exakt gleich Null“.

Zu Punkt 1: Physik

Zum ersten Satz: Die SB-Gleichung gibt die von einem idealen schwarzen Strahler thermisch abgestrahlte Leistung P in Abhängigkeit von seiner Temperatur T an, sie ist also eine funktionale Beziehung P = f(T).  Die SB-Gleichung ist bzw. sie beschreibt kein „Verhältnis von Energien“ und hat infolgedessen nichts mit tagseitiger Energiezufuhr von der Sonne zu nachtseitiger Energieabgabe an das Weltall zu tun. Sie verknüpft ausschließlich die beiden Größen T und P miteinander.

Zum zweiten Satz, in dem von der SB-Gleichung als einem „Gesamteffekt“ gesprochen wird, der exakt Null ergäbe, die Richtigstellung: Die für die Leistungsabgabe verantwortliche Erdoberflächentemperatur T in der SB-Gleichung P = f(T), d.s. die Wasser- und Bodentemperaturen, ändert sich für die in Rede stehende Anwendung nur unmaßgeblich im Tages- und Nachtrhythmus. Die ins SB-Gesetz eingehende Temperatur T ist der zeitliche und örtliche Temperaturmittelwert der gesamten Oberfläche der Erde. Die bei dieser Temperatur abgestrahlte Leistung P ist nicht Null, denn die Erde befindet sich nicht am absoluten Temperaturnullpunkt. Vermutlich meint der TE-Kritiker, dass die Energiebilanz der Erde von eingestrahlter zu abgestrahlter Energie Null ist. Dies ist zwar richtig, es hat aber nichts mit der SB-Gleichung zu tun, sondern ist Folge des Satzes von der Erhaltung der Energie.

Zu Punkt 2: TE-Kritiker

Der TE-Kritiker behauptet: „Die Vorstellung, der Planet (Erde) sei ein schwarzer Strahler ist falsch. Der Planet besteht aus chemischer Materie, und die real messbaren Temperaturen hängen von der Chemie der Materie ab

Zu Punkt 2: Physik

Hier hat der TE-Kritiker im Prinzip ein wenig recht, denn die Erde ist nur in guter Näherung ein schwarzer Strahler. Sie ist ein "grauer Strahler", aber der Fehler ist sehr gering und im hier interessierenden Zusammenhang völlig vernachlässigbar, wenn man sie trotzdem als schwarzen Strahler betrachtet. Die Eigenschaft eines festen Körpers, ein schwarzer Strahler zu sein, leitet sich aus dem Frequenzspektrum seiner Abstrahlung ab. Entspricht dieses Spektrum dem eines schwarzen Strahlers (s. hierzu Demtröder, Experimentalphysik 3), dann trifft das SB-Gesetz zu und die Oberfläche des Körpers weist die vom SB-Gesetz vorgesehene Temperatur aus. Dieser Zusammenhang ist theoretisch (Quantenmechanik) und durch Messungen belegt. Wer ihn bezweifelt, stellt das SB-Gesetz und alle dieses Gesetz bestätigenden Messwerte in Frage. Man kann natürlich jedes physikalische Gesetz in Frage stellen, bewegt sich dabei aber auf sehr dünnem Eis.

Das SB-Gesetz sagt nichts darüber aus, wie die Temperatur des Strahlers zustande kommt. Es ist unerheblich. Nirgendwo kommen chemische oder sonstigen weiteren physikalischen Größen in der SB-Gleichung vor. Chemie, Eigenschaften von Wasser und Gestein, Thermodynamik des Körpers etc. brauchen für das SB-Gesetz nicht bemüht zu werden.  Die richtige Spektralverteilung reicht aus. Es dann unerheblich, welche Oberflächenstruktur der Körper besitzt und es ist ebenfalls unerheblich, ob dieser Körper aus geschmolzenem Käse, verfaulten Eiern oder einer Legierung des noch nicht gefundenen Atomgewichts 500 oder beliebig Weiterem besteht.  Im Übrigen rührt die Eigenschaft der Erde, in guter Näherung ein schwarzer Strahler zu sein, von den spektralen Absorptionseigenschaften des Wassers und – nachrangig – des Erdbodens ab und nicht von den Eigenschaften der Erdatmosphäre.

Zu Punkt 3:TE-Kritiker

Der TE-Kritiker stellt eine neue Hypothese zur Schwerkraft vor: „Die Schwerkraft ist die energetische Immobilie der Materie, und mit zunehmender Schwerkraft steigt die innere Energie der Materie und damit deren messbare Temperatur an. Die Schwerkraft erhöht mit zunehmender Masse nicht nur den Druck in der Masse, indem das darunter Liegende immer stärker zusammengepresst wird, sondern parallel zum Druck wird auch noch die Temperatur erhöht. Diese Wirkung der Gravitation auf Druck und Temperatur ist lange bekannt. Mein Oberstufenphysikbuch am Gymnasium in den 60-er Jahren beschreibt das schon. Die Abhängigkeit von Druck und Temperatur der Venus belegt meine Aussage“. 

Zu Punkt 3: Physik

Träfe diese "Schwerkraft-Druck-Hypothese" zu, müsste man in einem Experiment, bei dem zwei ruhende Massen infolge ihrer Schwerkraft (Gravitation) mit jeweils gleicher Berührungsfläche auf eine Unterlage Druck ausüben (die eine Masse von 1 kg, die zweite von 1000 kg), bei der schwereren Masse eine höhere Temperatur an der Druckstelle als bei der leichteren Masse messen. Und zudem wären die Temperaturen beider Druckstellen auch noch höher als die der Umgebung ohne zusätzliche Drücke. Aus diesem Effekt ließe sich ein Perpetuum Mobile herleiten, und alle Energiesorgen der Menschheit hätten sich erledigt. Auch in großen Meeresstiefen, etwa im Marianengraben mit ca. 10 km Tiefe und einem Druck von 1000 bar müsste es demnach mächtig heiß sein, was aber bekanntermaßen nicht der Fall ist.

Die physikalische Richtigstellung: Druck und Temperatur haben nur dann etwas miteinander zu tun, wenn durch Druck (Druck = Kraft/Fläche, Kraft-Vektor, Druck-Skalar) Arbeit verrichtet wird und dabei Verlustwärme anfällt. Jeder von uns kennt dies, wenn wir zum Beispiel einen Fahrradreifen aufpumpen und dabei die Luft in der Pumpe warm wird. Dieser Effekt, hier Temperaturänderung bei adiabatischer Zustandsänderung von Gasen, und weil man beim Aufpumpen des Fahraddreifens Handdruck aufwenden muss, scheint der Grund für die immer noch bei Laien herumgeisternde, irrige Annahme zu sein, dass Druck per se mit Temperaturerhöhung verbunden sein muss. Nun wird auch klar, dass der Temperaturverlauf der Venusatmosphäre mit ihrem Druckverlauf praktisch nichts zu tun hat. Es ist der Treibhauseffekt ihrer Treibhausgase, sonst nichts.

Offenbar bewirken die komplexen Verhältnisse in der Erdatmosphäre, dass einfache physikalische Grundgegebenheiten über Kraft, Druck, Temperatur und Arbeit nicht nur von unserem TE-Kritiker, sondern auch von Physikern gelegentlich übersehen werden. So schreibt beispielsweise Prof. D. Hebert (inzw. emeritierter Klimatologe an der Bergakademie Freiberg): „Bei einer Erdkugel, deren Atmosphäre durch andere als die Gravitationskräfte festgehalten wird, hat die Luftschicht eine von der Höhe unabhängige Dichte. Sie ist überall gleich und soll überall die gleiche Temperatur T = 255 K, die Strahlungsgleichgewichts­temperatur der Erde haben. Wird die Gravitation dazugeschaltet, so erfolgt durch die Schwerkraft eine Dichte- und Druckzunahme in Richtung Erdmittelpunkt und eine Dichte- und Druckabnahme in Richtung der oberen Grenze der Atmosphäre. Damit entsteht das durch die barometrische Höhenformel beschriebene vertikale Druckgefälle. Dieser Vorgang entspricht einer adiabatischen Expansion nach oben und einer adiabatischen Kompression nach unten. Es kommt also oben zur Abkühlung von 255 K auf 220 K und nach unten zur Erwärmung der Luftschichten von 255 K auf 288 K“.

Vermutlich ist es genau dieses immer wieder kolportierte Gedankenexperiment, welches viele TE-Kritiker in die Irre führt. Wird Gravitation „dazugeschaltet“, leistet dieses Hinzuschalten in der bisher "gravitationsfreien" Atmosphäre eine Menge Arbeit. Ein Stein, der in der gravitationsfreien Atmosphäre ohne potentielle Energie „schwebt“, erhält diese nach Einschalten der Gravitation, wandelt sie beim Herunterfallen in kinetische Energie um und verliert diese beim Aufschlagereignis in Verformungsenergie und Wärme. Und so wird auch die Atmosphäre durch Gravitationsarbeit verdichtet – mit den von D. Hebert richtig beschriebenen Konsequenzen hinsichtlich ihrer Temperaturveränderung. Das Gedankenexperiment ist allerdings unsinnig, denn Gravitation kann nicht aus- oder eingeschaltet werden, außer bei Star-Trek. Und daher kann auch in den weitgehend stationären Verhältnissen der Atmosphäre keine Arbeit durch „eingeschaltete“ Gravitation mit begleitender Temperaturänderung geleistet werden. Die Erklärung von D. Hebert begeht den Fehler, zur Erklärung eines realen physikalischen Zustands einen physikalisch unmöglichen Vorgang (Einschalten von Gravitation) heranzuziehen und daraus falsche Schlüsse herzuleiten.

Resumée

TE-Kritiker vernachlässigen keineswegs generell alle physikalischen Gesetze. Auch in dem hier kritisierten Beitrag wird richtig vom energetischen „Nullsummenspiel“ des Strahlungsenergiehaushalts der Erde berichtet und ebenfalls korrekt von der indirekt erwärmenden Wirkung von Nachtwolken. Insbesondere Letzteres würde bei etwas gründlicherem Nachdenken über diese Beobachtung schnell auf den richtigen Weg führen, wenn gedanklich die Gegenstrahlung der Nachtwolken mit der ähnlichen Wirkung des Treibhausgases CO2 verknüpft werden würde.

Wir wollen daher an dieser Stelle den Treibhauseffekt einmal in drei Schritten so einfach wie möglich darstellen:

1)  Das Nullsummenspiel: alle von der Sonne herrührende Strahlungsenergie wird von der Erde – zeitverschoben und mit einem veränderten Spektrum – in gleicher Energiemenge wieder abgestrahlt. Es geht nichts verloren. Wäre dies nicht so, würde sich die Differenz aufaddieren und entweder zum Verglühen der Erde oder zu einem Gesteinsbrocken auf nahezu Nulltemperatur führen. Die genannte Zeitverschiebung bewirkt übrigens, dass die Erde sich immer kurzfristig im Energie-Ungleichgewicht befindet, auf Dauer bzw. im Mittel aber nicht.

2) Treibhausgase verhindern teilweise die direkte Abgabe der vom Erdboden bzw. den Meeren emittierten Infrarot-Strahlung in das Weltall. Diese verhindernde Eigenschaft von Treibhausgasen ist durch spektroskopische Labormessungen, Satellitenmessungen und Messungen der Gegenstrahlung bestens belegt. Durch diese teilweise – selektive Absorption diskreter Linien – Zurückhaltung der Infrarot-Strahlung ist das „Nullsummenspiel“ gestört, es fehlt jetzt ein Anteil der ohne die Treibhausgase sonst direkt in das Weltall abgestrahlten Energie (etwa 50% der von den THG absorbierten Energie gelangt als Re-Emissions-Strahlung wieder zurück zum Erdboden)!

3) Die Natur (Physik) antwortet auf die unausgeglichene Bilanz mit Temperaturerhöhung des Erdbodens (der wiederum einen erheblichen Teil dieser aufgenommenen Energie als „fühlbare Wärme“ an die untere Luftschicht abgibt. Konvektion transportiert dann Wärme in höhere Luftschichten, die Troposphäre erwärmt sich). Diese Temperaturerhöhung am Erdboden ist mit verstärkter Infrarotabstrahlung verbunden, und somit gleicht auf diese Weise die Natur in penibler Beachtung des „Energieerhaltungssatzes“ den fehlenden Abstrahlungsanteil wieder aus. Die Nullsumme ist wieder herstellt. Das ist der Treibhauseffekt.

Jedem von uns ist der Treibhauseffekt an anderer Stelle als „Wärmestau“ bekannt. Wir ziehen Kleidung an, um nicht auszukühlen. Allerdings ist es im „Wärmestau“ bei Kleidung und Technik die Verhinderung von Konvektion (die erwärmte Luft kann nicht entweichen), die den Energieausgleich bewirkt, nicht die Infrarot-Strahlung. Bei der Kleidung geht es zudem vorwiegend nicht um eingestrahlte Energie, sondern um Energie, die durch Nahrungsverbrennung entsteht. Das Prinzip aber, Temperaturerhöhung unter einem abschirmenden Mantel von Erdatmosphäre mit Treibhausgasen oder von Kleidungshüllen ist das gleiche, weil anders als mit Erwärmung unter dieser schützenden Hülle die notwendige Energiebilanz nicht einzuhalten ist.

Das Wort "Treibhaus-Effekt" für die Atmosphäre ist im Übrigen recht unglücklich gewählt. Der physikalische Erwärmungs-Effekt des Gärtner-Glashauses ist weit überwiegend die "Luft-Falle", nicht die "Strahlen-Falle". Die am Gewächshaus-Boden erwärmte Luft steigt auf (Thermik), bleibt aber im geschlossenen System unter dem Glasdach gefangen. Ein solches Glasdach gibt es aber in der Atmosphäre nicht; weder aus Glas, noch aus CO2 noch sonst wie. Selbst Wolken verhindern die Luft-Konvektion nach oben hin nicht!

Prof. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)

Klaus-Eckart Puls (stellvertr. EIKE-Pressesprecher)

Prof. Horst Malberg (EIKE-Fachbeirat)

Prof. Gerhard Hosemann (EIKE-Fachbeirat)

Prof. Carl Weiss (EIKE-Fachbereit)

Dr. Siegfried Dittrich (EIKE)

Dr. Rainer Link

Anmerkung der Redaktion: EIKE steht für Freiheit der Wissenschaft. Sachliche Kommentare sind willkommen.




Energiewende ist politisch, nicht sachlich motiviert!

Als Folge davon bedurfte es nur noch eines Auslösers, um die Stimmung endgültig umschlagen zu lassen. Dieser war ein katastrophales Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami in Japan. Zumindest das zweite Ereignis ist in Deutschland unmöglich. Die Zwanzigtausend Opfer dieser Naturkatastrophe waren den deutschen Medien kaum eine Erwähnung wert. Dagegen wurde die durch den Tsunami und unzureichende Sicherheitsvorkehrungen ausgelöste Havarie mehrerer Kernkraftwerksblöcke in Fukushima zu einem Ereignis stilisiert, das die deutsche Abkehr von der Stromerzeugung aus Kernkraft unabdingbar machen müsste.
Indessen ist bis heute in Fukushima kein einziges Menschenleben durch unzulässig hohe radioaktive Strahlung zu beklagen. Verantwortlich für die de finitive Entscheidung zur Aufgabe der Kernkraft hierzulande war schließlich eine von der Bundeskanzlerin Angela Merkel beauftragte Ethikkommission. Dieser gehörten ein Landes- und ein Erzbischof, sowie der Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken an, aber kein einziger Energieexperte. Die Kommission befürwortete den internationalen Sonderweg Deutschlands hin zu einer elektrischen Energieerzeugung ausschließlich aus Wind und Sonne. Auf Grund der fachlichen Expertise der maßgebenden Kommissionsmitglieder darf hierbei von einem Schritt zurück in die Zeiten vor der Aufklärung gesprochen werden.
Die Aufgabe der deutschen Kernkraftnutzung ist sachlich nicht begründbar. Der Sicherheitsstandard deutscher Anlagen gehört weltweit zu den höchsten seiner Art. Die in Deutschland ausschließlich eingesetzten Leichtwasserreaktoren sind gegen eine Explosion (GAU) inhärent sicher, was der Öffentlichkeit unbekannt ist. Wir sind zudem unweit unserer Landesgrenzen von Kernkraftwerken benachbarter Nationen umgeben, so dass deutsche Sicherheitsvorkehrungen hier nicht mehr greifen. Von einem hypothetischen Störfall, der etwa vom französischen Kernkraftwerk Cattenom ausginge, wären sowohl das Saarland als auch das französische Lothringen gleichermaßen betro ffen.
Durch die Abkehr von der Kernenergie fehlt uns rund ein Viertel des bislang erzeugten Stroms. Wenn diese Menge wenigstens durch unverzüglichen Neubau von Kohlekraftwerken (Strom aus Gaskraftwerken ist zu kostspielig) ausgeglichen würde, ließe sich der durch das Abschalten von Kernkraftwerken entstandene volkswirtschaftliche Schaden noch in Grenzen halten. Dies ist aber von der derzeitigen Bundesregierung – zumindest offiziell – nicht vorgesehen. Hinzu kommen inzwischen Bürgerproteste gegen den Bau jedweder Art von neuen Kraftwerken. Der Neubau von Kohlekraftwerken wird allerdings kommen müssen, anderenfalls gehen hierzulande die Lichter aus und die Produktion wird zum Stillstand kommen. Mit Strom aus Wind, Sonne und Bioenergie ist die Versorgung einer Industrienation wie Deutschland grundsätzlich nicht möglich. Dennoch setzt die derzeitige Regierungskoalition mit der Energiewende auf diese alternativen Methoden der Stromerzeugung. Bis zu 80% Anteile und mehr an der Gesamtstromerzeugung soll mit grünem Strom in wenigen Jahrzehnten erreicht werden. Kann dies gelingen, wenn eine ganze Nation an einem Strang zieht?
Die Antwort lautet de finitiv nein, denn gemäß naturwissenschaftlichen Gesetzen und allen technischen Regeln sind Windräder, Photovoltaik und Biomasse für die Stromerzeugung einer Industrienation auf großer Skala grundsätzlich ungeeignet. Dieser Mangel ist mit keiner Art von technischem Fortschritt behebbar. Naturgesetze lassen sich nun einmal auch von der Politik nicht aus den Angeln heben.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Dipl.-Physiker)

EIKE Pressesprecher

zuerst erschienen auf PI und dort in gesamtem Umfang zu lesen hier




Medienschau: „Einspeisevorrang für Ökostrom muss weg“ – „Fukushima: Angst schlimmer als Strahlung“

Diese „Energiewende“ zerstört mit Vorsatz alle hierzulande bestehenden Systeme in direktem Angriff, setzt aber, wegen der Verletzung geltender Naturgesetze und ökonomischer Grundtatsachen, nichts Brauchbares dagegen. Tatsache ist, die sog. „Erneuerbaren“ braucht kein Mensch: Allenfalls dort, wo sonst kein Strom wirtschaftlich anders erzeugt werden kann, ist dieser schlechte Strom besser als kein Strom. Einige der Macher dieser Energiewende wollen diese Zerstörung, andere folgen dem vermeintlichen Zeitgeist und springen aufs Trittbrett. Allen gemeinsam ist, sie verkennen, die Möglichkeiten der Natur und der Technik. Die Energiewende ist bereits im Ansatz gescheitert. Bevor diese jedoch politisch zugegeben wird, muss das Land wohl endgültig Bankrott anmelden.

Hier die Auswahl der Artikel zu o.a. Themen:

Einspeisevorrang für Ökostrom muss weg

Vor genau einem Jahr hat die Bundesregierung den Einstieg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien beschlossen. Nun droht die ökologische Energiewende zu kippen. Zwar wachsen Solar- und Windkraft aufgrund ihrer Privilegierung rasant weiter. Beim Ausbau der Netze hapert es aber gewaltig, so dass über deren Verstaatlichung bereits öffentlich nachgedacht wird. Inzwischen haben die Länder für sich eigene Energieentwicklungspläne gemacht, die nicht zueinander passen: Der Norden investiert in Windstrom, um ihn in den Süden zu verkaufen; der Süden seinerseits will autark bleiben und setzt auf Solarstrom. Wind und Sonne sind allerdings vom Wetter abhängig, so dass nach Abschaltung der Atomkraftwerke konventionelle Kraftwerke gebaut werden müssen. Und hier streiken die Erzeuger…Die Verdrängung der konventionellen Energien ist also geplant und beeinflusst die Investitionspläne der Erzeuger. Kraftwerke sind kapitalintensiv und langlebig. Ohne Planungssicherheit kann nicht investiert werden. Die Energiewende wird so zu einer Bedrohung für die sichere Energieversorgung…Hier weiterlesen

Fukushima: Angst schlimmer als Strahlung

Der britische Physiker Wade Allison spricht dem Reaktorunglück von Fukushima den Katastrophen-Status ab. Damit könne man nicht den Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie rechtfertigen. Er bestreitet, dass das Reaktorunglück von Fukushima eine Katastrophe gewesen sei. Kein einziger Mensch sei dort ums Leben gekommen und die Zahl der langfristig zu erwartenden zusätzlichen Krebsfälle werde nur sehr gering ausfallen. Einen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie könne man mit dem Unglück von Fukushima nicht rechtfertigen. ...Hier weiterlesen

Windpark-Pionier Bard kämpft ums Überleben

Der deutsche Offshore-Windkraftpionier Bard kämpft gegen das Aus: Die Investorensuche sei bisher erfolglos geblieben, die für den Sommer geplante Entscheidung über einen Gesamtverkauf sei nicht abgeschlossen, sagte Geschäftsführer Bernd Ranneberg in Emden. Teilverkäufe seien nicht mehr ausgeschlossen. Man werde sich nun die Fertigstellung des ersten kommerziellen Nordsee-Windparks „Bard Offshore 1“ konzentrieren, der zum Jahreswechsel 2013/14 fertig werden solle. Vom Einstieg eines Investors und von Anschlussaufträgen hingen die rund 1000 Arbeitsplätze ab. Hier weiterlesen

AKW-Betreiber fordern 15 Milliarden Schadensersatz

Die Energieversorger wollen laut einem Zeitungsbericht rund 15 Milliarden Euro Schadensersatz für den Atomausstieg einklagen. Allein E.on beziffere seinen Schaden durch die Energiewende in seiner Verfassungsbeschwerde auf mindestens 8 Milliarden Euro, berichtete die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Hier weiterlesen…

Lesen Sie dazu auch den Beitrag von EIKE Pressesprecher Prof. Dr. Lüdecke „Die Energiewende ist politisch, nicht sachlich motiviert“ hier bzw. als pdf im Anhang

Die Redaktion

* Alle Schlagzeilen aus „Die Welt“

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Argumente der Skeptiker auf dem Prüfstand, eine Sendung des Bayerischen Fernsehens vom 3.Juni 2012

Im Vorspann der Sendung des BR (hier) sah der Zuschauer wieder einmal die üblichen Extremwetterbilder, die als Klimawandel-Standard der Medien bei einschlägigen TV-Produktionen anscheinend unvermeidbar sind. Wir empfehlen dem BR als Gegenstück hierzu den jüngsten Extremwetterbericht des IPCC, in welchem nachgelesen werden kann, dass bis zum heutigen Tage keine vom Menschen verursachten Extremwetterereignisse auffindbar sind. Das IPCC spricht nur über vermutete Zukunftsgefährdungen (den vollen IPCC-Extremwetterreport, nicht den für Politiker lesen!). In diesem Zusammenhang eine Anregung von uns für den BR: Wie wäre es einmal zur Abwechslung, mittelalterliche Wikinger auf Grönland bei der Heuernte zu zeigen? In der im Vergleich zu heute wesentlich wärmeren mittelalterlichen Warmperiode (im Folgenden MWP) war die Insel grün, daher ihr Name! 

Überraschenderweise fing die Sendung indessen mit der Erwähnung von nicht eingetretenen Katastrophen an –  Waldsterben und Schweinegrippe. Gut hätte auch die Panik-Reaktion auf den Rinderwahn gepasst, dem etwa die Hälfte der Briten bis heute hätte zum Opfer fallen müssen. Dann wurden die ersten Zahlen genannt. Von bis zu 6 °C mittlerer Erdtemperatur mehr bis Ende des 21. Jahrhunderts war die Rede. Woher stammte wohl diese Zahl? Auf diese extrem interessante Frage wurde im BR leider nicht eingegangen, auch im späteren Verlauf der Sendung nicht! Aber genau hier, nämlich beim Thema der Klimamodelle und ihrer fragwürdigen Verlässlichkeit, hätte es eine wirklich interessante Dokumentation werden können. Wo hört nämlich die Physik auf, und wo fangen fiktive Computermodelle an, ihr mediales Unwesen zu treiben? Schade, vielleicht dient dies als Anregung dem BR für eine zukünftige Sendung. Wir schlagen hierfür den Titel „Globale Erwärmung – Realität und Computerfiktionen“ vor.

Dann der erste kapitale Bock des BR, der jedem, sogar einem nicht auf den Kopf gefallenen Grundschüler buchstäblich die Schuhe auszog. Weißer Wrasen, d.h. reinster kondensierender Wasserdampf, der aus  den Kühltürmen jedes Kraftwerkes aufsteigt, wurde von der BR Redaktion flugs zum "Rauch" umettikettiert, der mit dem unsichtbaren, geruchs- und geschmacklosen, dazu ungiftigen, chemisch fast inerten Spurengas CO2 identisch sei. Das war so dicker Tobak, da musste man sich erst einmal setzen! Wasserdampf, liebe Redakteure des BR, ist kein Rauch! Rauch besteht aus Feststoffpartikeln, kondensierender Dampf aus Flüssigkeitströpfchen. Und mit CO2 haben beide absolut nichts zu tun. Das unsichtbare CO2 aus Kraftwerken wird aus kleinen, unscheinbaren Schornsteinen entlassen, die sich leider medial nicht besonders gut eignen. EIKE schlägt daher vor: Alle Redakteure der Sendung noch einmal in die Schule schicken, ein paar Euro wird der BR für Nachhilfe in technisch-naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen doch noch erübrigen können!

Als nächstes wurden die Skeptiker vorgestellt. Skeptiker? Pardon, es gibt ja überhaupt nur einen in unserer Republik, Prof. Fritz Vahrenholt. Eine schlechte Wahl hat die BR Redaktion mit ihm allerdings nicht getroffen. Sein Buch „Die kalte Sonne“ – zusammen mit Dr. Lüning – ist eine hervorragende Dokumentation und erfolgreicher als alles, was sich sonst so Klimaskeptisches auf dem Buchmarkt herum treibt. Dennoch zu Eurer Info, liebe Redakteure des BR: ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt noch mehr Klimaskeptiker (hier), auch in Deutschland. Und es sind viele Klimawissenschaftler darunter. Ist leider den deutschen Medien noch nicht aufgefallen. Oder vielleicht mögen sie auch gar nicht hinsehen. Recherchen kosten Zeit und Mühe und zudem wird es hier auch noch politisch inkorrekt.

Nun war das Terrain schon einmal abgesteckt. Die wahren Wissenschaftler gegen einen einzigen Klimaskeptiker auf weiter Flur. Dann die Idee der BR Redaktion, die wahren Klima-Wissenschaftler mit den Argumenten dieses einen Klimaskeptikers zu konfrontieren. Mit Argumenten, von denen der BR annahm, sie seien vollständig. Liebe Redakteure des BR, lasst es Euch weiterhin sagen: die meisten maßgebenden Argumente der Klimaskeptiker kamen in Eurer Sendung nicht zur Sprache. Die von Prof. Vahrenholt und auch von uns vertretene Sonnenhypothese ist ein maßgebender Baustein der Klimaskepsis. Es gibt aber noch sehr viel mehr ebenso wichtige Bausteine.

Der erste, in der Sendung auftretende wahre Wissenschaftler war dann Gerald Hofmann, Leiter der Klimaabteilung im DWD München. Herr Hofmann gab leider nur Triviales von sich, der Art „eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“. Dies war natürlich korrekt. Klima, erst ab 30 Jahren im Gegensatz zum Wetter usw. – man fing an zu gähnen, der Unterschied zwischen Wetter und Klima ist nun wirklich ein alter Hut, den jeder kennt. Dann der Lapsus: Da die MWP nun einmal nicht wegzudiskutieren ist, muss eben der Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert ungewöhnlich schnell vonstatten gegangen ein. Wo, lieber Herr Hoffmann, haben Sie diese interessante Information aufgeschnappt? (Siehe Grafik des Temperaturverlaufes oben rechts! Welcher der 3 fast gleich steilen Anstiege war denn nun gemeint?). Aus der Fachliteratur kann sie nicht sein, betreffende Belege aus dem Vergleich der jüngeren Zeit mit der Klimavergangenheit sind uns nicht bekannt. Aber es gibt gegenteilige Belege. In einer einschlägigen Fachpublikation (hier) werden in Fig. 3 und dem linken Teilbild von Fig. 6 die 100-jährigen Temperaturgeschwindigkeiten der letzten 2000 Jahre für jedes einzelne Jahr gezeigt und vergleichend gegenübergestellt. Das Resultat ist das genaue Gegenteil Ihrer Behauptung. Die höchsten Geschwindigkeiten traten während der MWP und der kleinen Eiszeit auf (Fig. 6 linkes Teilbild), nicht im 20. Jahrhundert!

Nebenbei zeigt die gleiche Publikation in Fig. 2 noch etwas Bemerkenswertes. Die Temperaturen um das Jahr 1800 waren bereits fast schon einmal so hoch wie um das Jahr 2000 – ohne Industrialisierung! Die in Fig. 2 gezeigten Temperaturkurven werden bestens von Proxtemperaturen aus Eisbohrkernen bestätigt, wie es ein Vortrag des AWI – Mitarbeiters Dr. Hans Oerter auf Folie S. 33 zeigt. Fazit: nichts Neues unter der Sonne! Ist fast so banal, wie das "eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" von Herrn Hofmann. Die Kenntnis solcher Langzeit-Thermometerdaten hätte dem BR auf die Sprünge helfen können, schließlich waren sogar zwei bayerische Messstationen dabei, München und Hohenpeissenberg.

Dass die Temperaturänderungen des 20. Jahrhunderts  nicht ungewöhnlich waren, zeigt eine weitere Publikation (hier), die es sogar bis zu einer Besprechung im FOCUS brachte (hier). Sie weist aus, dass die medial so gefürchtete globale Erwärmung im 20. Jahrhundert zum größten Teil nichts anderes als eine natürliche Fluktuation war. Leider ist es damit jetzt zu Ende, denn seit ca. 12 Jahren wird es global wieder kälter – schade. Die warmen Sommer im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts werden wir noch schmerzlich vermissen!

Dann kam der erste Höhepunkt der Sendung, ein richtiges Experiment. Vorgeführt von Prof. Martin Heimann, Direktor des MPI für Biogeochemie in Jena, aus seinem Märklin-Baukästlein. Nun durften wir Klimaskeptiker endlich einmal den Treibhauseffekt richtig verstehen! Die Erdatmosphäre hat bei Herrn Heimann Glaswände – aha, jetzt wissen wir auch, warum Verkehrsflugzeuge nicht so hoch fliegen, sie würden sonst anstoßen. Man muss dann nur kräftig CO2 in solch einen Kasten hineinpusten, und alles ist schön messbar. Dies wurde von einem echten MPI-Direktor gezeigt. Leider vergaß Heimann zu erwähnen, ab welcher Konzentration des eingeblasenen CO2 ein Temperaturunterschied bemerkbar wurde. Vielleicht bis zu dem der Venus, deren Atmosphäre bei einem Druck um die 90 bar fast vollständig aus CO2 besteht und die bekanntlich ordentlich schwitzt? Wir waren vom Experiment tief beeindruckt und bedanken uns bei diesem wahren Wissenschaftler, der ersichtlich auch noch ein  begnadeter Experimentator ist. Was hat aber Herr Heimann bloß gegen den  unbestrittenen, bestens nachgewiesenen Effekt besseren Pflanzenwachstums bei höherer CO2 Konzentration? Wir danken für seinen Hinweis, dass mehr CO2 allein nicht ausreicht und auch noch ausreichend Wasser und Nährstoffe nötig sind, um dem besseren Gedeihen von Pflanzen wie z.B. Getreide auf die Sprünge zu helfen. Allein wären wir darauf nie gekommen. Ehe wir nun den Ausführungen von Herrn Heimann weiter nachgehen, lassen wir diesen verdienten MPI-Direktor jetzt doch besser in freundlicher Unklarheit zurück. Immerhin wurde es bei den CO2-Kunststückchen von Herrn Heimann anscheinend selbst den BR Redakteuren etwas mulmig. Das bessere Wachstum von Pflanzen bei mehr CO2 ließen sie sich nämlich, völlig zutreffend, nicht ausreden. Begasen nicht sogar die sparsamen Holländer und Spanier ihre Tomatengewächshäuser mit CO2 (hier)?

Anschließend wieder ein Meilenstein in der BR Sendung, denn die Moderatorin ließ verlauten: Wer die Klimawirkung des CO2 anzweifelt, muss bitteschön erklären, was sonst für Klimaänderungen verantwortlich ist. Liebe BR Redakteurin, wir bitten höflich um Entschuldigung, aber das verstehen wir nun gar nicht! Ein Ursachennachweis wäre zwar schön und wünschenswert, sein Fehlen würde aber doch nicht den denkbaren Nachweis einer praktischen Nichtexistenz des anthropogenen Treibhauseffekts entwerten! Eine negative wissenschaftliche Erkenntnis, etwa der Art „es ist gelungen zu beweisen, dass es keine grünen Marsmännchen gibt“ oder "es ist gelungen zu beweisen, dass das anthropogene CO2 nicht oder nur unmaßgeblich für die Temperaturänderung im 20. Jahrhundert verantwortlich war" ist ebenso wichtig wie eine positive Erkenntnis, etwa der Art „es ist gelungen zu beweisen, dass die Oberfläche der Venus aus Schweizer Käse besteht“. Wie der Käse auf der Venus gemacht wurde, oder was die Temperaturänderungen im 20. Jahrhundert verursachte, haben damit doch überhaupt nichts zu tun. Es sind andere Stories.

Einen seriösen Eindruck machte Dr. Feulner vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), zumindest nach dem ersten Anschein für den uninformierten Zuschauer. Feulner äußerte sich zur Sonnenhypothese von  Vahrenholt-Lüning: „Alles nichts dran“, so seine Aussage als wahrer Wissenschaftler. Sind Sie hier wirklich ganz ehrlich, Hand aufs Herz, lieber Herr Feulner? Sie erlauben, dass wir die Dinge zurecht rücken: Sie waren von Ihrem Arbeitgeber, dem PIK, dazu ausgeguckt worden – wahrscheinlich konnten Sie gar nichts dafür und mussten es tun -, die Arbeit von Dr. Alexander Hempelmann und Prof. Werner Weber zum Einfluss der Sonne auf die Wolkenbildung (hier) zu widerlegen. Die Replik von Weber (hier) folgte Ihrem negativen Kommentar (hier) unmittelbar nach, alles auf schön wissenschaftlicher Ebene. Wir haben die Arbeit von Hempelmann/Weber sowie alle diese Kommentare sorgfältig gelesen, fachlich geprüft und müssen leider konstatieren, dass die Ausführungen von Hempelmann/Weber von Ihnen keineswegs widerlegt werden konnten. Wie kommen Sie daher zu Ihren Interwiew-Aussagen im BR? Würde uns interessieren. Im Übrigen und nochmals, lieber Herr Feulner: Ausgerechnet Aerosole aus Vulkanausbrüchen sollen die kleine Eiszeit verursacht haben? Diese Hypothese ist zwar interessant, aber nirgendwo in der Fachliteratur auch nur anähernd belegt. Ungewöhnliche vulkanische Aktivität aus dieser Zeit ist niemandem außer Ihnen selbst bekannt.

Im Übrigen gab es auch schon eine frühere Arbeit von Werner Weber, die sich sehr gründlich theoretisch mit den Mechanismen der Aerosolbildung durch kosmische Strahlung auseinandersetzte (hier). Leider können wir alle diese Publikationen und Kommentare aus verlagsrechtlichen Gründen hier nicht veröffentlichen. Wir verfügen aber über alle Arbeiten und können der BR Redaktion auf Wunsch gerne Kopien zukommen lassen. Der BR wäre im Übrigen gut beraten gewesen, auch einmal den hervorragenden theoretischen Physiker Prof. Weber, der nun bedauerlicherweise auch zu den Klimaskeptikern zählt, in einem Interview zu Wort kommen zu lassen. Dies wäre sachgerechter gewesen als fragwürdige Märklin-Baukasten-Experimente zur Treibhauswirkung des CO2 zu zeigen.

Prof. Andreas Macke aus Leipzig, der nächste wahre Wissenschaftler im BR, ließ dann verlauten: Aerosole hätten „wahrscheinlich“ keinen Einfluss auf die Wolkenbildung der Erdatmosphäre. Hmmmm, woher, wie, was meinen Sie denn mit „wahrscheinlich“, lieber Herr Macke? An dieser Stelle ist jetzt ein Tipp an alle Redakteure von ähnlichen Sendungen angebracht: Immer und jedes Mal bei "schrägen" Behauptungen, etwa wie der von Herrn Macke, nach begutachteten Veröffentlichungen fragen, etwa so:

Sehr geehrter Herr wahrer Wissenschaftler: Würden Sie uns bitte zur Stützung Ihrer Behauptung begutachtete Veröffentlichungen, am besten sogar mehrere nennen und uns diese evtl. als pdf zukommen lassen, damit wir uns über Ihre interessante Aussage näher informieren können?

Das wirkt! Garantiert! Es kann natürlich sein, dass sich diese neue Methode herumspricht und der BR dann keinen wahren Wissenschaftler mehr vor seine Kameras und Mikrofone bekommt. Zumindest werden die Antworten wahrer Wissenschaftler vorsichtiger ausfallen, aber leider auch die BR Sendungen langweiliger werden. Man kann eben nicht alles haben.

Immerhin hat der BR etwas vom „Hoax“ der angeblichen Himalaya-Gletscherschmelze des IPCC gehört. Wir spenden dem BR Lob. Leider blieb eine entsprechende Recherche des BR dann aber aus. Liebe Redakteure, warum berichtet Ihr nicht den ganzen Vorgang? Wir erlauben uns nachzuhelfen: Ein Fehler wie die angebliche Himalaya-Gletscherschmelze kommt immer mal wieder vor. So etwas ist zwar ärgerlich, aber absolut nicht unehrenhaft, wenn es sofort nach Entdeckung korrigiert wird. Genau dies war aber nicht der Fall. Das IPCC in Gestalt des Sympathieträgers und integren, ehrenvollen Vorsitzenden Pachauri wehrte sich mit Händen und Füßen, bis die Situation untragbar wurde. Der ehrenwerte Herr Pachauri sprach empört von Kritikern als „flat earthers“, die es wagten, Aussagen des IPCC anzuzweifeln.

Die von einer IPCC-Vertreterin in der BR Sendung aufgestellte Behauptung von tausenden hochrangigen Gutachtern etc. erzeugt daher nur Heiterkeit. Ist doch ein sehr hoher Prozentsatz aller „begutachteten“ IPCC-Berichte von Laien wie Bergführern, grünen Aktivisten, Studenten usw. verfasst (hier und hier und hier).

Neben Prof. Fritz Vahrenholt war die einzige interessante Figur unter den in den BR Interviews auftretenden wahren Wissenschaftlern der ein wenig eitel wirkende Prof. Hans von Storch, ein Mitarbeiter an den IPCC-Berichten. V. Storch beliebte es dem IPCC Schlampigkeit, ja Übereifer im Suchen nach gewünschten Resultaten vorzuwerfen. Und damit lag v. Storch natürlich absolut richtig. Nicht ganz so richtig lag er unserer Meinung nach mit seinem Statement zur Erwärmung des 20. Jahrhunderts. Seine Aussage im Klartext: Die Treibhausgas-Hypothese sei zwar nicht ausreichend belegt, es wäre aber schlecht, sie durch eine noch weniger begründete Hypothese zu ersetzen, womit er wohl die Sonnenhypothese ansprach. Ein interessanter Satz, der es in sich hat. Wir schließen daraus, dass eine Hypothese her muss, koste es, was es wolle. Wie wäre es dagegen zur Abwechslung einmal mit wissenschaftlicher Bescheidenheit und Ehrlichkeit der folgenden Art? 

Wir kennen weder die Ursachen der vergangenen Klimaänderungen, noch die Ursachen der im 20. Jahrhundert abgelaufenen Variationen. Wir haben allerdings eine ganze Reihe von Hypothesen. Solange uns die Geldgeber verwöhnen, werden es immer mehr Hypothesen werden. Wir arbeiten an ihrer Überprüfung und halten uns mit Aussagen zurück, bis wir ein wissenschaftlich gutes Gewissen zu vertretbaren endgültigen Aussage haben. Bis dahin halten wir einfach die Klappe (Zitat Dieter Nuhr).

Einverstanden, einverstanden, so geht das natürlich nicht, wir sehen es ein. Die Klimaprofessoren und -wissenschaftler wollen schließlich sich und ihre Familien ernähren. Tausende von Bacheloren, Mastern und Doktoranten möchten ihre Klima-Arbeiten abschließen, und Journalisten wollen schlussendlich auch noch tolle, interessante Wissenschaftssendungen machen.

Um es aber hier einmal ganz klar und deutlich zu sagen: Die Hypothese von den anthropogenen Treibhausgasen, die irgendeine Erwärmung verursacht haben sollen, ist physikalisch plausibel begründbar, ein messtechnischer Beweis steht aber bis heute aus – trotz millliardenschwerer 30 jähriger Forschung. Noch schlimmer, nicht mal ein sauberer statistischer Nachweis auf der Basis von Temperaturmessreihen ist bisher gelungen. Bis zu diesem Nachweis ist diese Hypothese daher, streng genommen, nichts wert. Einen großen Tei des statistischen Handwerkszeugs zu solchen Nachweisen kann man übrigens u.a. im Buch von H.v. Storch und W. Zwiers "Statistical Analysis in Climate Research" nachlesen, aber Vorsicht, dieser mathematische Tobak ist nichts für Laien. Die u.a. von Vahrenholt und Lüning propagierte Hypothese vom Einfluss der Sonne auf die Klimaänderungen des 20. Jahrhunderts ist ebenfalls noch messtechnisch im Ganzen unbewiesen. Statistisch ist sie hingegen schon für längere Zeiträume gut belegt (s. die Quellenangaben im Buch "Die kalte Sonne"). Auch haben Großversuche in Kopenhagen (Sky-Experiment) und CERN (Cloud Experiment) nachgewiesen, dass die kosmische Partikelstrahlung – die ja auch in der Sendung angesprochen wurde- nicht nur von der Sonne moduliert wird, sondern definitiv auch die Wolkenbildung auf Erden beeinflusst. Wir haben daher gute Gründe anzunehmen, dass die Sonnenhypothese mit höherer Wahrscheinlichkeit zutrifft als die anthropogene Treibhausgashypothese. Die Argumente der Sonnenhypothese sind zahlreicher und sie sind vor allem robuster. Sie beruhen auf Messungen, nicht auf fiktiven Computermodellen, was insbesondere einen Physiker überzeugt. Dies ist aber natürlich nur unsere Meinung, kein Beweis!

Liebe Redakteure vom BR: Es tut uns schrecklich leid, aber mehr darf man bei Bemühen um wissenschaftliche Ehrlichkeit zum Thema „anthropogen verursachter Klimawandel“ nicht sagen. Wir gestehen ein, dass diese bescheidene Haltung fetzige Sendungen zum "gefährlichen" Klimawandel nicht gerade begünstigt.

Zum Schluss lässt die Moderatorin der Sendung, die bemerkenswerterweise bei den Skeptikern von "Argumenten", bei den wahren Wissenschaftlern aber von "Ergebnissen" spricht, noch einmal den Hammer los. Die Medien würden sich ganz besonders für Außenseiter und Klimaskeptiker interessieren. Hier stockte uns der Atem, denn solch eine kräftige Verdrehung der Fakten ist nichts für einen schwachen Kreislauf. Wie kommt die Dame nur darauf? Klimaskepsis ist, wie bereits belegt, keine wissenschaftliche Außenseitermeinung, entsprechende Veröffentlichungen (die Liste ist nicht vollständig) finden sich hier. Zigtausende von Klimawissenschaftlern* weltweit teilen unsere Meinung, bzw. die von Vahrenholt und Lüning. Sind diese skeptischen Klimawissenschaftler von den deutschen Medien etwa jemals erwähnt worden (wir können dem BR bei Bedarf gerne Namenslisten zukommen lassen)? Wird gar EIKE – als Deutschland bekanntestes skeptisches Klimainstitut – von den Medien hofiert? Na klar, das müssen wir ganz vergessen haben, auch der BR stand Schlange bei uns Klimaskeptikern, um unsere Meinung einzuholen. Mussten wir doch die BR Redakteure abweisen, weil auch alle anderen großen Medien ständig um Rat bei uns nachsuchen. Wir entschuldigen uns und versprechen Besserung. Wir bieten als Buße für unsere Nachlässigkeit dem BR an, ihn bei der nächsten Klimasendung durch einen EIKE-Experten begleiten zu lassen, der dann seine wahren Wissenschaftlerkollegen befragt. Eine solche Sendung wird dann wirklich sehenswert werden, wir garantieren es!

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, (EIKE-Pressesprecher)
Dipl.-Ing. Michael Limburg, (EIKE Vizepräsident)

Auch die Autoren der kalten Sonne haben sich der Sendung angenommen. Lesen Sie deren Kritik hier

* Noch ein Satz zur Begriffsklärung: Die Berufsbezeichnung „Klimawissenschaftler“ gibt es erst seit kurzem und auch erst, nachdem einige ideologisierte Meteorologen, stellvertretend sei der 1. Chef des IPCC  Bert Bolin oder der deutsche Hartmut Grassl, die Klimakatastrophe als Fördermittel für ihre Wissenschaft entdeckt und massiv verbreitet haben. Bis dahin war Klimatologie eine Unterabteilung der Meteorologie und diese wiederum zählt seit jeher zu den Geowissenschaften. Daher kommt es, dass heutige Klimawissenschaftler – auch viele unserer Mitglieder – überwiegend in den Disziplinen Physik, Geologie und Geographie studiert, promoviert und habilitiert haben.




Wie es um den Wahrheitsgehalt der Aussagen von IPCC-Leitautoren steht

Im Dezember 2011 veröffentlichte der Biologe Prof. Andreas Fischlin von der ETH Zürich im Magazin schweizer monat eine Kritik an den Klimathesen des US-amerikanischen Atmosphärenphysikers Prof. Fred Singer. Fischlin war am zweiten und vierten IPCC Bericht jeweils als Leitautor beteiligt und verteidigt in seinem Text die Arbeit des Weltklimarats vehement. Sein Artikel ist dabei in einem hochemotionalen, teilweise aggressiven Stil abgefasst, der eine fruchtbare wissenschaftliche Diskussion eher behindert.

Wir haben uns einmal erlaubt, Fischlins Argumentation einem Faktencheck zu unterziehen. Sind seine harten Vorwürfe gegen Singer wirklich gerechtfertigt? Das Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung von Fischlins Beweisführung ist ernüchternd. Alles deutet darauf hin, dass sich der ehemalige IPCC-Autor kräftig verrannt hat. Im Folgenden bringen wir eine detaillierte Analyse ausgewählter Passagen aus Fischlins Schmähschrift.

Nr. 1: Passage im Artikel von Andreas Fischlin;

Ich schicke an dieser Stelle bereits voraus, dass Herr Singer erstens kein aktiver Klimaforscher ist […]

Nr. 1: Fakten-Check

Prof. Fred Singer ist ein US-amerikanischer Atmosphärenphysiker. Im Jahre 1948 schloss er seine Promotion in Physik an der Princeton University ab. 1953 wurde er Professor für Physik an der University of Maryland und Direktor des dortigen Zentrums für Atmosphären- und Weltraumphysik. 1962 wechselte er als Direktor in die Abteilung für Wettersatelliten im US-Handelsministerium (heute bei NOAA) und kehrte 1964 in die Wissenschaft zurück als Gründungsdekan des Fachbereichs Umwelt- und Planetenwissenschaft an der University of Miami. Von 1967 bis 1971 arbeitete er erneut in der Bundesadministration, bis 1970 im US-Innenministerium als Deputy Assistent Secretary in der Abteilung für Wasserversorgung, die damals auch für die Atmosphären- und Ozeanographie-Aktivitäten zuständig war. 1970 bis 1971 war er Deputy Assistant Administrator (Policy) an der US-Bundes-Umweltbehörde. 1971 übernahm er die Professur für Umwelt-Wissenschaften an der University of Virginia wo er 1994 emeritierte (Quelle: Wikipedia). Eine von Singers neuesten Publikationen ist z.B. Singer (2011). Fischlin ist Biologe. Seine Forschungsinteressen sind die Modellierung von Ökosystemen. Die Frage sei erlaubt: Welcher der beiden Wissenschaftler hat wohl gemäß seiner Ausbildung und Berufserfahrung die größere Erfahrung im Themenkomplex Atmosphäre, Ozeanographie, Wetter und physikalische Klimamechanismen? Einen weiteren Punkt gilt es unbedingt zu beachten: Aufgrund der zahlreichen offensichtlichen Widersprüche und Probleme in den Klimawissenschaften, ist eine Evaluierung durch externe Auditoren dringend angezeigt. Da die in diesem Bereich „aktiven Klimaforscher“ durch vielfältige Kooperationen, Institutionszugehörigkeiten und andere Abhängigkeiten im Zuge von Fördermittbeantragungen und -bewilligungen miteinander eng verflochten sind, kann eine solche Überprüfung nur durch außenstehende Naturwissenschaftler erfolgen. Aus diesem Grund sowie wegen der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Problems ist dem Fach dringend anzuraten, Kritiken von Personen außerhalb des Expertenzirkels ernst zu nehmen.

Nr. 2: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

[…] und es, zweitens, gerade mit der «Ehrlichkeit und der Redlichkeit» nicht besonders genau nimmt.

Nr. 2: Fakten-Check

Starker Tobak. Um diese Frage werden wir uns am Abschluss des Faktenchecks etwas genauer kümmern. Welche Belege führt Fischlin für diese starke Behauptung an?

Nr. 3: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Singer behauptet, die Hockeyschlägerkurve aus dem IPCC-Bericht von 2001 sei mittlerweile von Statistikern widerlegt worden. Das ist mir nicht bekannt, und ich zweifle, dass Herr Singer hierfür irgendeinen Beleg hat. […] An der Hockeykurve waren bloss geringfügige Korrekturen erforderlich.

Nr. 3: Fakten-Check

Hier irrt Fischlin. Die Hockeyschlägerkurve ist heute in der Tat vollständig diskreditiert. Neuere Temperaturrekonstruktionen durch Michael Mann und Kollegen zeigen nun wieder deutlich die Mittelalterliche Wärmeperiode sowie die Kleine Eiszeit. Diese charakteristischen Temperaturanomalien wurden kürzlich auch von Fredrik Ljungqvist bestätigt (Ljungqvist 2010, Ljungqvist et al. 2012). Dringender Buchtip: The Hockey Stick Illusion(von Andrew Montford).Der IPCC täte gut daran, den offensichtlichen Hockeyschläger-Irrweg endlich offen einzuräumen, um einen Teil der Glaubwürdigkeit dieses Gremiums wieder herzustellen.

Nr. 4: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Die wesentlichen Erkenntnisse, die der Hockey Stick illustriert, sind jedoch korrekt. Sie zeigen, dass erstens die schon vor zehn Jahren messbare Erwärmung sich deutlich aus dem Bereich der langfristigen natürlichen Schwankungen heraus bewegte, und zweitens, dass die heutigen Temperaturen diejenigen vergangener, warmer Epochen – auch die der mittelalterlichen Warmzeit, mit der Herr Singer gern argumentiert – übersteigen

Nr. 4: Fakten-Check

Dies ist nicht richtig. Die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) hatte ein ähnlich hohes Niveau wie die aktuelle Moderne Wärmeperiode. Was meint Fischlin nur mit „vor zehn Jahren messbare Erwärmung“? Die globale Durchschnittstemperatur ist bekanntlich seit mehr als zehn Jahren, also seit 2000, nicht mehr angestiegen! Anmerkung EIKE: Insbesondere die Proxy-Daten des Stalagmiten SPA12 zeigen, dass die MWP höhere Temperaturen aufwies, als die des 20. Jahrhunderts, s. hierzu auch die Veröffentlichungen hier und hier.

Nr. 5: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Relevant ist hingegen, dass ohne wirksamen Klimaschutz die Spitze des Schlägers für das Jahr 2100 Temperaturen aufweist, die auf diesem Planeten letztmals vor 3 oder 40 Millionen Jahren herrschten!

Nr. 5: Fakten-Check

Die zitierte starke Erwärmung bis 2100 basiert auf IPCC-Klimamodellen, die zu hinterfragen sind (siehe unten).

Nr. 6: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Herr Singer behauptet, dass Klimamodelle als Mittel zur Abschätzung zukünftiger Temperaturen nichts taugten, da sie nicht genügend überprüft seien und nicht einmal vergangene Temperaturänderungen nachrechnen könnten. Beides sind unzutreffende Behauptungen: Klimamodelle basieren auf physikalischen Gesetzen, und ihre Berechnung hat eine lange Tradition

Nr. 6: Fakten-Check

Die hier verwendeten Modelle sind nicht in der Lage, die deutlichen Klimaschwankungen (z.B. Bond-Zyklen) der letzten 10.000 Jahre zu reproduzieren. Diese Klimaschwankungen verliefen weitgehend synchron zu Änderungen der Sonnenaktivität. Laut aktuellen IPCC-Klimamodellen soll die Sonne jedoch angeblich nur eine fast zu vernachlässigend geringe Klimawirkung haben. Diese Annahme steht im krassen Gegensatz zu den geologischen Daten der nacheiszeitlichen Klimaentwicklung. Es ist davon auszugehen, dass ein signifikanter Teil der Erwärmung der letzten 150 Jahre seit Ende der Kleinen Eiszeit auf die Klimawirkung der Sonne zurückzuführen ist, ein Effekt der bislang fälschlicherweise teilweise dem CO2 zugeschlagen wurde. Auch CO2 trug zu der genannten Erwärmung bei, jedoch in einem weit geringeren Maße als von Fischlin und IPCC vorgeschlagen. Klimamodelle die die Vergangenheit nicht abbilden können, sind auch nicht in der Lage, die zukünftige Klimaentwicklung zuverlässig vorherzusagen. Es liegt ein grober Ansatzfehler vor, der dringend korrigiert werden muss.

Anmerkung EIKE:Noch im IPCC-Bericht 2001, Sec. 14.2.2.2., S. 774 heißt es „...we are dealing with a couped non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible„. Der Bearbeiter ist der Auffassung, dass zuverlässige Klimamodelle andere Eigenschaften aufweisen müssten. Den schlimmsten Missgriff leisten sich Klimamodelle immer noch, indem sie den sog. Hot Spot vorhersagen, der in zehntausenden Ballonmessungen bis heute nicht auffindbar ist.

Nr. 7: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

[…] den städtischen Wärmeinseleffekt gibt es zwar, er ist aber vernachlässigbar (unterhalb 0.006°C pro Dekade) und kann die globalen Trends nicht erklären.

Nr. 7: Fakten-Check

Lokal spielt der städtische Wärmeinseleffekt (UHI) eine große Rolle. Aufgrund der weiten, unbesiedelten Flächen auf der Erde könnte er auf globaler Ebene vielleicht wirklich nur eine eher untergeordnete Rolle spielen. Dies suggerieren Eregbnisse der sogenannten BEST-Studie. Zusätzliche Untersuchungen hierzu sind im Gange. Die beobachtete Erwärmung der Erde seit 1850 war auf jeden Fall zu erwarten, da sie den seit 10.000 Jahren pulsierenden Temperaturzyklus fortsetzt. Immer wenn die Sonne sehr aktiv war, erwärmte sich die Erde, und wenn die Sonne schwächer wurde, kühlte die Erde ab. Die letzten Jahrzehnte gehörten zu den solar aktivsten der letzten 10.000 Jahre, wie Solanki et al. (2004)in einem Nature-Artikel zeigen konnte. Das Sonnenmagnetfeld als Maß der Sonnenaktivität hat sich in den letzten 100 Jahren mehr als verdoppelt. Obwohl die beobachtete Temperaturentwicklung der letzten 160 Jahre allgemein gut in das natürliche Grundmuster der Temperaturdynamik passt, hat wohl auch CO2den Erwärmungstrend weiter verstärkt. Hauptaufgabe der Klimawissenschaften sollte es sein, diesen anthropogenen Beitrag in realistischer Weise näher zu quantifizieren. Hierzu muss jedoch zunächst die nacheiszeitliche Klimageschichte korrekt modelliert werden.

Ergänzung von EIKE: In der Publikation wird die Wirkung des UHI quantitativ belegt.

Nr. 8: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Im Zeitraum zwischen der Inbetriebnahme erster mit Koks betriebener Hochöfen und der Erfindung des «iPhone» wurde eine Erhöhung der mittleren Erdtemperatur um 0.74°C gemessen, was gut mit den Erwartungen übereinstimmt, die sich also durch den CO2-Anstieg mittels Treibhauseffekt ergeben – den Herr Singer ja nicht bestreitet. Hierbei haben Schwankungen der Sonnenaktivität lediglich einen Beitrag von 7 Prozent geleistet – seit Ende der 80er-Jahre zeigt sich sogar ein gegenteiliger Effekt, die Sonnenaktivität schwächt sich ab. All das zeigt: die Sonne kann als natürliche Ursache für die beobachtete Erwärmung nicht verantwortlich gemacht werden

Nr. 8: Fakten-Check

Fischlins Annahme, dass die Sonne nur einen einstelligen Prozentanteil an der seit 1850 beobachteten Erwärmung besitzt, basiert auf theoretischen Klimamodellen, welche die Klimageschichte der vergangenen 10.000 Jahre nicht reproduzieren können (siehe oben). Die solar-synchrone Temperaturentwicklung der Nacheiszeit zeigt eindeutig, dass der vom IPCC für die Sonne angesetzte Strahlungsantrieb viel zu gering ist. Im Gegenzug ist der für das CO2angenommene Strahlungsantrieb viel zu hoch. Der Hinweis auf eine angebliche Abschwächung  der Sonnenaktivität seit den 1980er Jahren ist grob irreführend. Der 21. Und 22. Sonnenzyklus in den 1980er und 1990er Jahren bewegte sich auf einem sehr hohen Aktivitätsniveau. Wie berichtet, konnte Solanki et al. (2004) zeigen, dass die Sonnenaktivität der letzten Jahrzehnte insgesamt zu den solar aktivsten Phasen der vergangenen 10.000 Jahre zählte. Eine Bezugnahme auf Trends von wenigen Dekaden ist dabei weder zulässig noch sinnvoll. Zum einen unterschreitet es die 30-Jahres-Klima-Definition. Zum anderen müssen deutlich längere Entwicklungen von 100-200 Jahren betrachtet werden, da das Klimasystem durch die Trägheit der Ozeane nur mit starker Verzögerung vollständig auf Impulse reagiert. Es dauert mitunter mehrere Dekaden bis Gleichgewichte aufgebaut sind, teilweise sogar länger. Leider versäumt Fischlin darauf hinzuweisen, dass die Sonnenaktivität seit der Kleinen Eiszeit vor 300 Jahren stark angestiegen ist. Allein in den letzten 100 Jahren hat sich das Sonnenmagnetfeld mehr als verdoppelt. Aufgrund der empirisch bewiesenen starken Kopplung von Sonnenaktivität und Temperaturentwicklung muss von der Existenz von solaren Verstärkermechanismen ausgegangen werden, auch wenn der genaue physikalische Mechanismus noch nicht ausreichend bekannt ist. Derzeit wird an mehreren solcher Mechanismen geforscht. Die vorläufigen Ergebnisse hierzu werden regelmäßig in internationalen, begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht. Das Verschweigen all dieser Umstände in Fischlins Artikel könnte man – mit seinen eigenen Worten – als unredlich, pseudowissenschaftlich, verzerrend, unseriös, rosinenklauberisch oder unehrlich bezeichnen. Da wir uns hier jedoch auf die Diskussion der wissenschaftlichen Inhalte beschränken, wollen wir hierauf verzichten. Interessanterweise musste auch Alfred Wegener eine ähnlich heftige und unfaire Reaktion des wissenschaftlichen Establishments damals über sich ergehen lassen (siehe unser Blogartikel „Kontinentalverschiebung und Klimawandel: Die wundersame Wiederholung der Wissenschaftsgeschichte“). Es scheint zum guten Ton in der Wissenschaft zu gehören, Vertreter alternativer Interpretationen heftig und persönlich anzufeinden. Dies ist in höchstem Maße unethisch und einer modernen, aufgeklärten Wissenschaft unwürdig.

Nr. 9: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Auch in der von Singer erwähnten Arbeit von Mangini wird unzulässigerweise von einer Punktbeobachtung in einer Tropfsteinhöhle auf das Weltklima geschlossen und damit keineswegs ein Beweis für die Sonne als Ursache der heutigen Erwärmung beigebracht.

Nr. 9: Fakten-Check

Fischlin reduziert hier in unzulässigerweise die wichtigen Beobachtungen der Mangini-Gruppe auf ein angeblich lokales Phänomen. Ganz offensichtlich fehlt Fischlin hier der Überblick über die geologische Literatur. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl von Publikationen aus den verschiedensten Teilen der Erde, in denen die solar-bedingten, synchronen Klimazyklen bestätigt wurden (siehe zum Beispiel S. 68-74 in „Die kalte Sonne“ oder unser Blogartikel-Übersichtzu diesem Thema). Neben den Ergebnissen der Mangini-Gruppe sind hier auch die Bond-Zyklen zu nennen, welche zuerst von Bond et al. (2001) beschrieben wurden. Fast im Monatstakt erscheinen heute neue Publikationen, die die Klimawirkung der Sonne im Bond-Takt bestätigen. Da die Bond-Zyklen offensichtlich nicht in Fischlins vorgefasstes Weltbild passen, spricht er unbeirrt von „Punktbeobachtungen“, was nur möglich ist, wenn man die eindeutige wissenschaftliche Faktenlage in erschreckender Weise ignoriert.

Ergänzung von EIKE: bevor man als fachfremder Biologe fragwürdige Behauptungen in die Welt entlässt, sollte man sich über den Stand der Fachliteratur informieren. Zur MWP gibt es eine sehr ausführliche Zusammenstellung, aus der hervorgeht, dass die MWP sehr wohl ein globales und kein lokales Ereignis war.

Nr. 10: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Schliesslich zeigt die durch Singer selbst erwähnte Abkühlung der oberen Luftschichten, dass der Treibhauseffekt wirksam ist. Nur der Anstieg der CO2-Konzentration kann erklären, wieso am Boden eine Erwärmung und in der Stratosphäre eine Abkühlung stattfindet. Wäre die Sonne verantwortlich, so müsste sich die ganze Atmosphäre gleichmässig erwärmen.

Nr. 10: Fakten-Check

Ähnlich wie Mojib Latif, unterliegt Fischlin offenbar dem Irrglauben, die Temperaturentwicklung der Stratosphäre könnte als Beweis für eine starke Klimawirkung des CO2 herangezogen werden. Dies ist aber nicht der Fall wie wir in unserem Blog-Beitrag „CO2-Fingerabdruck löst sich in Luft auf: Neue Studie belegt Ozonwirkung auf Temperatur in der mittleren Atmosphäre“ zeigen konnten. Eine neue Studie von Dr. Uwe Berger und Prof. Franz-Josef Lübken vom Leibniz-Institut für Atmosphären-Physik in Kühlungsborn belegte nun, dass der Abkühlungstrend in der hohen Atmosphäre überwiegend durch die Abnahme des stratosphärischen Ozongehalts verursacht wurde.

Nr. 11: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Bei der Behauptung Singers, die Erde reagiere weit weniger empfindlich auf die Verdoppelung des CO2 als durch die Klimamodelle «angenommen», übersieht er, dass diese sogenannte Klimasensitivität auch zu vergangenen Klimaänderungen passen sollte. Errechnet man ohne Klimamodelle den Zusammenhang zwischen CO2 und Gleichgewichtstemperaturen für die letzten 420 Millionen Jahre, so ergibt sich ein Wert von 2.8°C. Diese Zahl liegt nahe beim sich auf viele andere wissenschaftliche Arbeiten abstützenden, besten Schätzwert des IPCC von 3°C.

Nr. 11: Fakten-Check

Fischlin scheint übersehen zu haben, dass in der Erdgeschichte gar keine klare Korrelation zwischen CO2 und Temperatur ausgebildet war. Zudem ist unklar, in welchen Fällen die CO2-Dynamik Folge – und nicht Ursache – der Temperaturentwicklung war. Eine Berechnung der CO2-Klimasensitivität aufgrund der erdgeschichtlichen Entwicklung der letzten 420 Millionen Jahre ist daher weder sinnvoll noch möglich.

Nr. 12: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Ich möchte klarstellen: am letzten IPCC-Bericht haben 1369 Autoren mitgeschrieben, mehr als 2500 Gutachter haben die Texte überprüft, Zehntausende wissenschaftlicher Originalarbeiten von Zehntausenden Forschern sind berücksichtigt worden. Beim angeblichen Gegenbericht, dem NIPCC-Bericht, den Fred Singer mit Craig Idso geschrieben hat, sind es ganze 37 Personen, inklusive Gutachtern und Sekretärinnen, die mitgewirkt haben. Dieser Bericht kopiert in vermutlich bewusst verwirrender Absicht das Erscheinungsbild des letzten IPCC-Berichts, ist durch die Wiederholungen immergleicher Zitate unnötig aufgebläht, und argumentiert durchwegs rosinenklauberisch. Er genügt wissenschaftlichen Anforderungen nicht und ist aus oben genannten Gründen als pseudowissenschaftliches Machwerk zu bezeichnen.

Nr. 12: Fakten-Check

Die Kritik richtet sich nicht gegen die 1369 Autoren, sondern die kleine Gruppe von Forschern, die aus der großen Vielzahl der Daten und Interpretationsmöglichkeiten die letztendliche IPCC-Sichtweise herausarbeitet. An dieser Synthese sind nur relativ wenige Personen beteiligt, und genau an dieser Stelle werden die im Hauptteil des IPCC-Berichts durchaus erwähnten klaren Hinweise auf eine signifikante Beteiligung natürlicher Klimafaktoren wie der Sonne und Ozeanzyklen marginalisiert und kleingeredet. Entsprechend werden diese Sichtweisen auch nicht ausreichend in den Klimamodellen berücksichtigt. Solarverstärker sind in den Modellen nicht eingebaut, obwohl nur sie die Vergangenheit erklären können. Donna Laframboise konnte in ihrem wichtigen IPCC-kritischen Buch „The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert” zeigen, dass etwa ein Drittel der 34 Autoren des IPCC Summary Reports mit dem WWF und Greenpeaceverbandelt sind. Die angeblich unabhängigen IPCC-Gutachter begutachten zum Teil ihre eigenen Arbeiten für den Bericht. Interessenskonflikte sind hier vorprogrammiert.

Der NIPCC-Bericht als Gegenentwurf zum IPCC-Bericht betont gezielt die Rolle der natürlichen Klimafaktoren, da diese in der IPCC-Synthese drastisch unterschätzt wurden. Der Weltklimarat täte gut daran, den NIPCC-Bericht als konstruktiven Denkanstoß ernst zu nehmen, anstatt ihn reflexhaft als unerwünschtes Konkurrenzprodukt zu bekämpfen. Die Frage des Klimawandels ist gesellschaftlich zu wichtig, als dass hier auf dem Rücken der Bevölkerung Fehden beleidigter Autoren ausgefochten werden könnten.

Anmerkung EIKE: Wissenschaftliche Erkenntnisse sind in der Regel nicht das Ergebnis von Mehrheitsmeinungen.

Nr. 13: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Da Forschung höchsten wissenschaftlichen Standards genügen muss, werden Gesuche durch unabhängige Gutachter beurteilt, also von potentiellen Konkurrenten um die begrenzten Mittel. Wie wahrscheinlich ist es, dass dabei jahrzehntelang unredliche Wissenschaft nicht aufgedeckt würde?

Nr. 13: Fakten-Check

Es geht dabei nicht um Unredlichkeit, sondern um das Phänomen „Groupthink“, wobei sich eine eng verbandelte wissenschaftliche Gruppe zu sehr auf eine Richtung festgelegt hat. Gutachter prüfen dabei vor allem, ob ein Ergebnis mit der vorherrschenden IPCC-Denkweise kompatibel ist. Andere fachliche Interpretationen werden dabei blockiert bzw. auf Randschauplätze abgedrängt. Common Sense spielt nur eine untergeordnete Rolle. Es fehlt die ergebnisoffene Bewertung nach den Regeln der Logik und maximalen Plausibilität. Siehe auch unseren kürzlichen Blogartikel „Groupthink und Klimareligion: Die Psychologie der Klimadebatte“.

Anmerkung EIKE: Immerhin wurde die IPCC-Mär vom Abschmelzen der Himalaya Gletscher lange Zeit nicht nur nicht aufgedeckt, sondern von dem Gremium IPCC mit höchsten Gutachter-Standards (so Fischlin) auch noch so lange verteidigt, bis es endgültig peinlich wurde.

Nr. 14: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Auch behauptet Herr Singer, dass der IPCC durch eine handvoll Wissenschafter kontrolliert werde. Denkt er allen Ernstes, alle Regierungen dieser Welt liessen sich so auf der Nase herumtanzen?

Nr. 14: Fakten-Check

Das Entscheidungsgremium des IPCC ist in der Tat auf eine überschaubare Anzahl von Personen beschränkt. Erneut der Hinweis auf Donna Laframboise’s Buch „The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert“.

Anmerkung EIKE. Nicht alle Regierungen dieser Welt, denn es gibt nur noch die EU, Australien und Neuseeland, die beim „Klimaschutz“ mitmachen. Geht man daher von den weltweiten Kopfzahlen aus, ist die Menschheit also doch nicht so dumm, wie es uns Herr Fischlin weismachen möchte.

Nr. 15: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Er verschweigt auch hier, dass im Verlauf der Jahre den meisten seiner Behauptungen belegte Gegenargumente entgegengehalten wurden.

Nr. 15: Fakten-Check

Zwar wurden Gegenargumente vorgelegt, diese waren jedoch in der Regel nicht stichhaltig. Vielmehr wurden unbequeme Kritiker durch mediale Ächtung, Fördermittelentzug und persönliche Kampagnen aus der Klimadiskussion herausgedrängt (z.B. deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Prof. Mangini, Prof. Veizer), so dass es am Ende erschien, als hätte die IPCC-Seite durch Argumente überzeugen können. Viele der von früheren Klimaskeptikern vorgebrachten Argumente sind heute aktueller denn je und weiter gültig. Siehe z.B. FAQ unserer Webseite sowie die Kommentierung der Presseartikel zu unserem Buch „Die kalte Sonne“).

Anmerkung EIKE: Wir erlauben uns in aller Bescheidenheit, in diesem Zusammenhang auch auf die Bemühungen unserer Webseite hinzuweisen.

Nr. 16: Passage im Artikel von Andreas Fischlin

Wer angesichts dieser Sachlage unbeirrt an vorgefassten Resultaten festhält, wer wissenschaftliche Ergebnisse aus seriöser Forschung – weil nicht ins Weltbild passend – ausklammert, verschweigt, verzerrt, und haltlose Unterstellungen macht, was die mir bekannten Tätigkeiten und Veröffentlichungen von Herrn Singer seit Jahrzehnten wie ein roter Faden durchzieht, kann nicht in Anspruch nehmen ein redlicher und ehrlicher Wissenschafter zu sein.

Nr. 16: Fakten-Check

Fischlins Argumentation enthält zahlreiche schwerwiegende Fehler und Auslassungen (siehe oben). Die pauschale Abqualifizierung von Singer erscheint daher in keinster Weise gerechtfertigt. Fischlin sollte sich ernsthaft mit den vorgebrachten Argumenten auseinandersetzen und hierauf eine Antwort verfassen. Zudem sollte er in Erwägung ziehen, sich bei Fred Singer für die Entgleisungen in seinem Artikel im schweizer monat zu entschuldigen.

Anmerkung EIKE zu dieser letzten Passage von Fischlin: keine! Auch das ist ein Kommentar, denn mit solch haltlosem Unsinn disqualifiziert sich der Biologe Fischlin ganz von selber.

EIKE-Bearbeitung von

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(EIKE-Pressesprecher)




Was Sie schon immer über Energiewende und Klimaschutz wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten

Die Fragen erheischen dringend Antworten, und EIKE gibt sie. Da das Thema komplex und umfangreich ist, haben wir versucht, die wichtigsten Kriterien herauszuschälen. Wir haben uns bei der Energiewende dabei auf drei maßgebende Grundaspekte beschränkt, als da sind: „Technische Machbarkeit“, „Warum wollen wir die Energiewende“? „Mit welchen Mittel werden wir die Energiewende verwirklichen“? Im zweiten Teil der News gehen wir auf den Klimaschutz ein.

Was die technische Machbarkeit betrifft, erschien es uns wenig sinnvoll, unsere Leser mit nahezu unendlich vielen Details zu belästigen. Wir haben es stattdessen vorgezogen, einen renommierten, in ganz Deutschland geschätzten Experten in einem Video zu Wort kommen zu lassen.

Prof. Tegtmeier hat die Lösung Stromerzeugung und – Speicherung, dezentral, ökologisch und nachhaltig. Und das schon vor vierzig Jahren! Mit Dank an Leser Langenberg, für den Verweis auf dieses Schmuckstück grüner Ingenieurskunst

Das Video, in welchem Prof. Tegtmeier uns Laien die Technik der Energiewende nahe bringt, demonstriert an einem Musterbeispiel die Innovation und Brillianz der in der deutschen Energiewende eingesetzten Verfahren. Wir dürfen zuverlässig davon ausgehen, dass auch alle anderen, in einem relativ kurzen Video naturgemäß nicht sämtlich ansprechbaren technischen Details der Energiewende von gleicher Qualität sind. So hat es die deutsche Ingenieurkunst fertig gebracht, eine schon viele tausend Jahre alte Methode (Energie aus Wind) wortwörtlich in bislang ungeahnte Höhen zu treiben. Das erste Kriterium, nämlich die technische Machbarkeit, hat sich mit dem Video bereits geklärt, und EIKE erlaubt sich, den im Video vortragenden Autor posthum für den Grimme-Preis vorzuschlagen.

Zum zweiten Kriterium, warum wir die Energiewende wollen, hat die ebenfalls renommierte und regelmäßig in den Medien auftretende Professorin Claudia Kemfert in der TV-Talkshow des HR vom 28.3.2012 „Wird Strom zum Luxus?“ (hier) eine erschöpfende Antwort gegeben, deren Klarheit und logische Stringenz uns restlos überzeugt. Frau Kemfert sagt „Wir brauchen Ökoenergie, weil wir uns das vorgenommen haben“. Das ist felsenhart, mehr noch, es ist ein argumentativer Meilenstein. Damit sehen wir auch die Frage zur Wünschbarkeit der Energiewende als erledigt an.  

Indessen kann nicht ganz verschwiegen werden, dass unmaßgebliche technische und naturgesetzliche Gesetzmäßigkeiten immer wieder kleinere Schwierigkeiten bereiten. So sträubt sich der so ersehnte Wind- und Sonnenstrom hartnäckig, sich zum Zweck der Speicherung einsperren zu lassen. Dies erinnert tatsächlich ein wenig an die Schildbürger, die Licht für ihr Rathaus, in welchem sie vergessen hatten Fenster einzubauen, in Tüten beibringen wollten. Als Folge unseres aktuellen Defizits an Stromspeicherung ist es daher sinnvoll, den lustig fluktuierenden Stromschatz – manchmal fällt es den Schelmen „Wind“ und „Sonne“ sogar ein, uns zu foppen und wochenlang auszubleiben – auf Umwegen zu speichern oder mit Hilfe der völlig unnütz gewordenen klassischen Kraftwerke zu ersetzen. Nicht umsonst reden wir im Zusammenhang mit den klassischen Kraftwerksdinosauriern nur noch von „Schattenkraftwerken“, „Regelleistung“, also despektierlichem Unsinn, den ohnehin niemand versteht. Im Grunde sind alle klassischen Kraftwerke überflüssig, Wind und Sonne reichen, wie wir es inzwischen bestens wissen, völlig aus.

Zurück zur Stromspeicherung! Ausgerechnet Pumpspeicherwerke haben es hier den Experten angetan, wobei – schon wieder melden sich kleinliche Bedenkenträger zu Wort – in Deutschland nicht die topographischen Voraussetzungen von tiefen Tälern und hohen Bergen für diese Ersatzmethode gegeben seien. Welch ein kapitaler Irrtum! In der schon erwähnten HR-Sendung „Wird Strom zum Luxus“? war auch die grüne Politikerin und hochrangige Energieexpertin (leider inzwischen wg. kleinlicher Beckmesserei wieder ausgeschiedene) Christine Scheel zu Gast. Sie gab zu diesem lösbaren Problem die entscheidenden Hinweise, so dass sich EIKE zu ausdrücklichem Dank für ihre Aufklärung verpflichtet fühlt und diesen hier abstattet. „Wir schaffen es, sogar 100 prozentig“, versicherte Frau Scheel. Dieses Statement, dem sich auch Frau Kemfert uneingeschränkt anschloss, war unmissverständlich. Gänzlich überzeugt waren wir dann, als Frau Scheel „Die deutschen Ingenieure werden es richten“ nachschob. Wir dürfen nun zuverlässig davon ausgehen, dass auch das dritte Kriterium gelöst ist und es für gehässig-kleinkarierte Kritik an der Energiewende gemäß den Nachweisen der drei Spitzenexperten Prof. Tegtmeier, Prof. Kemfert und Frau Scheel definitiv keine Gründe mehr gibt.

Die euphorische Zustimmung der deutschen Nation zur Energiewende kann auch von vereinzelten Meckereien nicht mehr getrübt werden. So ist ein schwäbischer Unternehmer der Aluminiumbranche tatsächlich auf die absurde Idee verfallen, die Stromversorgung seiner empfindlichen Produktion durch eigene lokale Hilfsgeneratoren abzusichern. Dieser Mann lässt Unverständliches verlauten: „Fällt der Strom aus, sind meine Anlagen, die  flüssiges Metall verarbeiten, dahin und ich bin pleite“. Eine dümmere Furcht und noch weniger Vertrauen in unsere Klimadonna Angela Merkel, die mit solchen Marginalien wie Black-Outs nun wirklich nicht belästigt werden sollte, weil sie für einen sicheren Strom persönlich sorgen wird, sind kaum vorstellbar. in [1] sind stellvertretend drei Quellen von solch unerträglichem Bedenklichkeitsunsinn aufgeführt.

Freuen wir uns lieber auf die vielen neuen Windrädlein in den Naturschutzgebieten Bayerns, die schon die Höhen unseres prächtigen Ulmer Münsters, aber leider noch nicht des Pariser Eiffelturms erreichen! Bayern, ein sicherer Hort von Gegenreformation und unsicheren Elfmeterschützen, hat ohnehin viel zu viel Wald. Da müssen endlich Schneisen reingehauen werden, damit bayerischer Muff auslüftet! Freuen wir uns weiter über das frische Zusatzfutter für Krähen, Füchse und anderes Bodengetier aus einfältigen, von Windradpropellern fein zerhäckselten Vögeln und Fledermäusen. Sind doch diese dummen Flugtiere selber schuld, sie könnten wirklich an anderer Stelle ihre Flugkünste ausprobieren! Freuen wir uns schlussendlich auf die neuglänzenden Starkstromleitungen von der Nordsee bis herunter ins Süddeutsche, unter denen es bei nassem Wetter verträumt brummt und knistert, ein Vergnügen und lehrreiche Gewöhnung für unsere Kleinen an die neue Energiewelt! Wie war es früher auf langen Autobahnfahrten mit endlos vorbeiziehenden, langweiligen deutschen Landschaften schwer, unsere Kinder auf den Rücksitzen ruhig zu halten! Heute, mit den faszinierenden, sich drehenden Windmühlchen links und rechts der Straßen hat sich dieses Problem gestresster Eltern erledigt.

Wir wollen noch auf zwei weitere Aspekte hinweisen, die unsere kluge Bundesmutter und Energiekanzlerin zu aller Wohl und Nutzen beabsichtigt, obwohl sie aus Bescheidenheit ihre schöne Botschaft nicht gleich herausposaunt. Die sichere Stromversorgung Deutschlands in der Vergangenheit war allein schon deswegen nicht sachgerecht, weil sie das deutsche Problem der viel zu geringen Kinderzahl bedenklich verschärfte. Dagegen werden stromlose, finstere Nächte für die Gelenkigen und Jüngeren unter uns endlich wieder von Vergnügen erfüllt sein, die keine Gottschalk-Sendung jemals erreichen kann. Es gibt noch viele weitere Aspekte, deren Aufzählung hier leider zu weit führt, nur ein stellvertretendes Beispiel sei noch gestattet: Der angenehm tiefe Infraschall von Windrädern wird die moderne Tonkunst erneuern! Nach fragwürdiger Akrobatik von Zwölftonmusik ist es an der Zeit, Neuerungen in Gestalt bislang ungekannter Tonfrequenzen einzuführen. Anrainer von Windparks werden sich zukünftig nicht nur an den schönen Schattenspielen dieser für unsere Stromversorgung segenreichen Propeller erfreuen, sie werden auch ganz neue musikalische Hörgenüsse erleben dürfen.

Und nicht zu vergessen: Schlussendlich und Gottlob hat es in Deutschland mit der Teufelei der Kernkraftwerke ein Ende. Von Strahlenbelastung kann keine Rede mehr sein, sollen sich doch unsere Nachbarn damit herumschlagen. Japan hat uns Mores gelehrt. Die Japaner waren wegen ihres so hohen Nutzungsgrades der Kernkraft an weltweit beispiellos hohe Strahlungsdosen gewöhnt, die diese Kernkraftwerksteufelsdinger ja überall und immer erzeugen, weswegen sie auch so stark dampfen. Die Havarie in Fukushima hat nur aus diesem Grunde kein Strahlenopfer gefordert. Die Japaner waren eben strahlenabgehärtet! Anders ist das irritierende, von manch einem vielleicht sogar ein wenig bedauerte Ausbleiben von Strahlenopfern in Fukushima gar nicht erklärbar. Von uns Deutschen kann von Strahlenabhärtung leider nicht die Rede sein, sieht man von den wenigen glücklichen Bewohnern der Zugspitze, Sole-Heilbäder sowie von Flugzeugbesatzungen ab.

Entsprechend klug-vorausschauend wurden von vielen einsichtigen deutschen Bürgern nach dem Fukushimaunglück sofort Jodtabletten gekauft, denn das Strahlenteufelszeug, was war das noch mal…äh…na ist egal, macht vor keiner Entfernung halt. EIKE beglückwünscht diese vorausschauenden deutschen Zeitgenossen und zollt ihnen Respekt. Nicht auszudenken, wenn auf Grund der immer zu erwartenden Erdbeben gar ein Tsunami aus dem Bodensee ganz Süddeutschland mit einer 50 m hohen Hafenwelle bis hoch zur Mainlinie verwüstet! Wir sprechen an dieser Stelle selbstverständlich auch allen Greenpeace-Aktivisten unseren Respekt aus, die unter höchstem Einsatz in verständlichem Protest Castortransporter erklommen und dort die extrem hohen Strahlungsdosen des gefährlichen Abfalls in Kauf nahmen. Die um Jahrzehnte verringerte Lebenserwartung dieser Protestler und die hohe Zahl der bereits der Verstrahlung erlegenen Aktivisten verschweigt Greenpeace bescheiden und pietätvoll.

Nun endlich zum Klima! Es gibt in der Tat nichts Wichtigeres, als unser Klima zu schützen. Allein, hier müssen wir schon wieder korrigierend und helfend eingreifen, denn diese Forderung ist absolut unzureichend. Wir müssen sogar drei Klimate schützen, das tropische, gemäßigte und polare Klima gleichermaßen. Klimaschutz erweist sich somit als dreifache Aufgabe! Sie wird nicht dadurch leichter, dass sich das Koboldchen „Klima“ auch noch wie ein Chamäleon andauernd ändert! Auch hier erlauben wir uns wieder Christine Scheel zu zitieren: „Wir schaffen es, hundertprozentig“. Die Zeiten, als sich die Natur einfach so erlaubte, was sie wollte – untragbare subtropische Verhältnisse am Rhein vor 100.000 Jahren, pfui Teufel -, müssen endlich vorbei sein. Hierzu hilft uns die komplette Verbannung des Gases aller Gase aus dem Reich des Bösen, CO2, von dem nur noch verkalkte Biologie- und Chemielehrer zu behaupten wagen, es sei für die Photosynthese und daher für unsere Existenz unverzichtbar und sogar Getreide würde damit besser wachsen. Gegenüber solchen Lehrern können wir nur noch unsere Verachtung ausdrücken. EIKE plädiert dafür, diese Art von Pädagogen sofort in den vorzeitigen Ruhestand zu schicken, von härteren Maßnahmen ganz zu schweigen.  

Und dann schließlich noch die Klimawissenschaft! Glücklicherweise war es hier nach Schaffung des IPCC mit den unerträglichen Zuständen unabhängiger Forschung vorbei, wo jeder einfach tun und lassen konnte, was ihn gut dünkte. Es kam ein frischer Wind auf, der die verkrusteten Strukturen aufbrach. Heute haben wir glücklicherweise Klimaexperten, die zwar nicht mehr den altmodisch hohen wissenschaftlichen Qualitätskriterien genügen, dafür aber die richtige Meinung vertreten. Der wissenschaftliche Beirat für globale Umweltveränderungen der Bundesregierung (WBGU) schwafelte vor nicht allzu vielen Jahren im WBGU-Bericht 1997, Kapitel 2.1 noch umher, es sei sehr schwierig nachzuweisen, ob der Mensch die beobachtete Klimaveränderung mitverursacht habe – manche Ignoranten lesen dies sogar als „ein anthropogener Einfluss auf Klimaparameter ist nicht nachweisbar“ (hier). Glücklicherweise und sachgemäß wurden solcherart unerträglichen Klimaexperten zügig durch die notwendigen Meinungsgenosen ersetzt. Diese steuern seit dieser Zeit mit segensreicher Hand die deutsche Politik und die Medien. Welch ein Glück für uns! Unvermeidbare Stänkerer, die befürchten, dass hierdurch der Ruf der Klimawissenschaft Schaden nehmen könnte, werden glücklicherweise nicht ernst genommen. Die überwiegende Mehrzahl der Medien und alle politischen Parteien verfolgen durch die segensreichen Bemühungen des WBGU eine begrüßenswerte, selbstgleichgeschaltete Linie. Sie wird in der überzeugenden Replik Kritikern gegenüber, die immer noch unbelehrbar von Fakten herumphantasieren, in vollendeter Eleganz und Höflichkeit wie folgt ausgedrückt: “Für eine Prüfung von Fakten oder neuen Erkenntnissen fehlt uns die Sachkenntnis. Wir vertrauen vollständig den Empfehlungen des Weltklimarates und den Aussagen des IPCC“ (hier).

Nur die leider nicht zu übersehende Unwirksamkeit der CO2-Vermeidungsmaßnahmen auf Erdtemperaturen und ihre Kosten sind ein kleiner Wermutstropfen, der vom hohen Ansehen der „CO2-Länder“ Deutschland, EU, Neuseeland und Australien (als den leider einzigen Protagonisten) aber bei weitem aufgewogen wird. Sollen doch China, Indien, die USA und weitere bornierte Nationen das Hundertfache unserer deutschen CO2 Emissionen in die Atmosphäre blasen, wir Deutschen werden sie schon noch lehren, was es heißt, die Erde zu retten! Auch EIKE wird dabei mithelfen und die von aller Welt so geschätzten Genesungsbestrebungen des deutschen Wesens engagiert und mit gewohnt sachkundigem Ratschlag unterstützen. Der Autor dieses bescheidenen News-Beitrags hofft, dass mit seiner Bemühung ein erster Schritt hin zu diesem hehren Ziele getan ist.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)

Quellen

[1] FAZ  23.5.2012, Besser, man ist Selbstversorger, von Rüdiger Soldt, FAZ 22.5.2012, Den Hausstrom selber machen,von Georg Küffner, Focus, 16.4.2012, Wind, Wasser, Sonne – Hokuspokus Fidibus!, von Dirk Maxeiner usw. usw.




Teil 2: IV Internationale Klima & Energiekonferenz (4. IKEK) in München: Vortragsvideos

Der Einfluss kosmischer Strahlung auf das Klima – Neuste Erkenntnisse und deren Bedeutung für das Verständnis des Klimawandels

Prof. Dr. Nir Shaviv
Racah Institute of Physics – The Hebrew University of Jerusalem  

Klima, Wasser, CO2 und die Sonne

Prof. Dr. Jan Veizer

Department of Earth Sciences, University of Ottawa 

Die klimatische Rolle der Sonne und der kosmischen Strahlung

Prof. Dr. Henrik Svensmark

Centre for Sun-Climate Research des Danish National Space Centre 

Reale Temperaturmessungen vs. Klima-Alarmismus

Prof. em. Dr. Horst-Joachim Lüdecke Pressesprecher EIKE

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Dipl. Meteorologe Klaus-Eckart Puls stv. Pressesprecher EIKE

stv. Pressesprecher EIKE

Wie akkurate und langfristige Wettervorhersagen möglich sind

Piers Corbyn Weather Action, London

Zum ersten Block der Vorträge geht es hier.




Die 200 Milliarden Euro Lüge über die Förderung der Atomwirtschaft

Seit ca. 2 Jahren geistert der Betrag „165 Mrd. Euro”, mit dem die „Atomwirtschaft” insgesamt angeblich gefördert wurde, durch die Medien. Kein Moderator, der etwas auf sich hält, vergisst es, diese Zahl zu erwähnen. Viele runden diese auch noch großzügig auf 200 Mrd. auf – kann man sich so besser merken. Aber wo kommt sie her?

Sie kommt vom „Forum für Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft” (FÖS), im Auftrag von Greenpeace, erstellt im Sept. 2009 (hier). Als Autoren der Studie sind 3 Personen, Bettina Meyer, Sebastian Schmidt und Volker Eidems, ohne Titel oder Qualifikation, angegeben. Zu diesen Personen ist nichts weiter zu finden, außer dass Bettina Meyer dem Vorstand des FÖS angehört.

Es handelt sich um eine phantasievolle Zusammenstellung von angeblichen Kosten von 1950 – 2008, alles, was den FÖS-Mitgliedern am Stammtisch so in den Sinn gekommen ist. Zum Beispiel: 41 Mrd. € für „Forschung”. Darunter versteht das wohl FÖS alles, was irgendwie „Kern” im Forschungsprogramm hatte, Grundlagenforschung vor allem aus der Anfangszeit, aber auch Fusionsforschung (was hat die „Atomwirtschaft” mit Fusionsforschung zu tun?) – inflationsbereinigt hochgerechnet und summiert über 60 Jahre. Welche Forschung das im einzelnen gewesen sein soll, verschweigt die Studie, bis auf einige Großprojekte wie den THTR. Wer also damals mit einem Beschleuniger Kernreaktionen, die relevant für die Energieerzeugung in der Sonne sind, durchgeführt hat, steht vermutlich auch auf der Liste.

Der zweite große Posten mit 65 Mrd. € sind „Steuervergünstigungen”. Davon sind 40 Mrd. € die „fehlende Brennelementesteuer”. Die Tatsache, dass diese Steuer 1950-2008 nicht erhoben wurde, zählt hier also als „Subvention”. (Dass wir alle noch keine Steuern für die Luft zahlen wäre demnach eine äußerst großzügige Subvention, die jedem Bürger zugute kommt – wir sollten dankbar sein!).

Bleiben also von den 165 Mrd. Euro nur noch 85 Mrd. Weitere 33 Mrd. € versteckt FÖS hinter „Budgetunabhängige staatliche Regelungen”. Damit ist vor allem gemeint, dass die Stromkonzerne über viele Jahre angeblich überhöhte Preise genommen haben, gefördert durch staatliche Regelungen und Intransparenz. Hier wird gar nicht mehr groß argumentiert, es fallen einfach ein paar Zahlen vom Himmel, die miteinander kombiniert werden, und das FÖS nimmt die Differenz zu den Strompreisen, die seiner Meinung nach angemessen gewesen wären. Heraus kommen jedenfalls 33 Mrd. €.

Bleiben also nur noch gut 50 Mrd. €. Wer bis hier noch nicht genug hat, kann sich ja die übrigen Posten noch ansehen. Da finden sich z.B. weitere 6 Mrd. € "Strompreiserhöhung durch Emissionshandel", die auch gleich noch mit 31. Mrd. € in die Zukunft gerechnet werden (was können die Kernkraftwerke dafür, dass sie kein CO2 emittieren?), u.v.m.

Übrig bleibt eigenlich nur der Schnelle Brüter (SNR-300), der THTR u.ä. Diese Anlagen hat der Staat in der Summe und inflationsbereinigt mit ca. 15 Mrd. € gefördert. Davon hat die „Atomwirtschaft” aber nur Verluste gehabt (in der Studie natürlich nicht verbucht), denn praktisch all diese Projekte wurde noch vor oder kurz nach der Inbetriebnahme aus politischen Gründen stillgelegt. Die Abbaukosten werden selbstverständlich in der „Studie” großzügig verrechnet.

Die 200 Mrd. € sind eine gewaltige Luftblase. Lässt man die Luft ab, bleiben praktisch keine direkten Subventionen übrig. Im Gegensatz zu den „Regenerativen”, die bereits jetzt mit über 100 Mrd. subventioniert wurden und immer noch nutzlos sind, hat die Nukleartechnik bis auf Grundlagenforschung nie Subventionen erhalten, dafür aber von Anfang an preiswerten Strom geliefert. Es handelt sich bei dieser „Studie” lediglich um ein Ablenkungsmöver der Ökolobby, den eigenen Subventionsirrsinn zu relativieren und zu rechtfertigen.

Für EIKE verfasst von

Dr. Götz Ruprecht

Nachtrag: aktuell zur Kenntnis auch (hier)

Guter weiterführender Link hier (mit Dank an Leser Stefan Steger)

Energiedebatte: Das Märchen vom subventionierten Atomstrom

Von Joachim Volz




Wird Strom zum Luxus? Eine Analyse der HR TV-Talkshowsendung vom 28.3.2012

Eine erste Irritation erzeugte beim aufmerksamen Zuschauer die Einleitung Tichys, die die steigenden Preise für Erdöl und Gas ansprach, um die sich dann die erste Diskussion entspann (entsprach dies dem Titel der Sendung?). Frau Kemfert fing den von Tichy in die falsche Richtung geworfenen Ball geschickt auf und verband die geopolitischen Risiken des Erdöls mit der Notwendigkeit, Ökoenergie (= Ökostrom) voranzutreiben. Erdöl trägt indessen zur deutschen Stromerzeugung praktisch nichts bei, so dass die Einleitung Tichys in einem schulischen Deutschaufsatz wohl mit der Anmerkung „Thema verfehlt“ versehen worden wäre. Hierzulande wird die elektrische Energie vorwiegend aus Stein-, Braunkohle von zusammen grob 43% und (früher) aus Kernkraft etwa 22% erzeugt.

Die nächste Frage Tichys zu steigenden Energiepreisen richtete sich an Frau Scheel. Ihre Antworten erschienen dem Autor, er bittet die Dame um Verzeihung, ein wenig chaotisch und ohne Informationswert. Der Autor hat Verständnis für ihre Verwirrung, denn die schwierige Aufgabe, dem Verbraucher höhere Strompreise bei zunehmend unsicherer Versorgung mit Elektrizität schmackhaft zu machen, hat es in sich und wäre bei der wesentlich geschmeidiger argumentierenden Frau Kemfert besser aufgehoben gewesen. Man spürte, wie Frau Scheel zunehmend unsicherer wurde und konnte unschwer erraten, welche Frage ihr im Kopf umherschwirrten: „War es richtig, Preissteigerungen zuzugeben und  den Staat als großen Preistreiber zu brandmarken“?

Videoausschnitt aus  HR Meinungsmacher mit Fritz Vahrenholt: Teure Energiewende – Wird Strom zum Luxus? Sendung vom 28.03.12

Glücklicherweise stimmte Vahrenholt Frau Scheel in ihrer Brandmarkung des Staates als Preistreiber zu. Ihr wird vermutlich ein Stein vom Herzen gefallen sein, war sie mit ihrer problematischen Aussage nun nicht mehr allein. Tichy entfernte sich weiter vom Thema der Strompreise hin zu steigenden Benzinpreisen vor Ostern. Man war versucht, ihm „bitte endlich zum Thema Strompreise kommen!“ zuzurufen! Nur Frau Kemfert bewegte sich bei diesem Diskussionsgewirr wie ein Fisch im Wasser und verband die steigenden Benzinpreise mit einem Appell an die Autofahrer, mehr Biosprit zu tanken. Ihr sind natürlich die berechtigten Vorbehalte der Autofahrer zu diesem Treibstoff bestens bekannt, ebenfalls die durch Biosprit erzeugten Umweltschäden. Sie ist daher eine knallharte Ökoaktivistin, die ungerührt und mit hervorragenden propagandistischen Fähigkeiten ihre Sache verkauft – Respekt! So kann man gutgläubige Seelen fangen. Mit größter Ruhe stellte sie nebenbei auch noch die Behauptung auf, bei der Gewinnung von Erdöl aus Ölschiefer würde mehr Energie verbraucht als mit dem Verbrennen des Erdöls gewonnen wird. Ob sie dies wirklich ernst gemeint hat? Nebenbei: was die inakzeptablen Umweltschäden bei der kanadischen Ölschieferbearbeitung betrifft, stimmt ihr der Autor uneingeschränkt zu. Er ist ebenfalls ein Gegner dieses Erdöls, jedenfalls solange, wie diese Umweltschädigung nicht beendet wird. 

Der nächste Themenpunkt Tichys kam dann endlich zum Thema. Es ging um die  „Solarabzocker“. Hier waren sich alle einig, schließlich steht das Solardesaster inzwischen in den Tageszeitungen. „Überförderung“ war das einhellige Urteil.

Frau Scheel verstieg sich zu der Behauptung, dass allein die Transparenz der Investments in regenerative Energien (hat dieses Wortungetüm jeder Zuschauer verstanden?) die Einführung von regenerativen Energien rechtfertige. Dass derart Unsinniges im öffentlich rechtlichen Fernsehen zu hören ist, kennzeichnet seine Qualität. Immerhin gab es zu diesem Statement von Frau Scheel ein deutlichen Augenbrauenhochziehen und eine kurze kritische Anmerkung des Moderators Tichy.

Dann bezeichnete Frau Scheel die kommenden Preissteigerungen infolge weiterer Solaranlagen und Windtubinen als totalen Quatsch. Na, liebe Frau Scheel, warten wir diesen Quatsch doch einfach einmal ab! Immerhin sprach sie weiter davon, dass es sich bei Solar lediglich um eine Anschubfinanzierung handele, die irgendwann einmal ausläuft. Hier hätte man gerne von ihr noch ein paar detaillierte Worte zum „irgendwann“ und ihrer Einschätzung gehört, wie denn nun Solarstrom im freien Wettbewerb jemals marktfähig werden könne. Schließlich sind gem. des von ihr mitverantworteten EEG die Bezüge für jeden Betreiber auf 20 Jahre festgeschrieben worden. Da diese Förderung 2001 begann, werden die ersten (noch winzigen) Fördermittel ab 2021 auslaufen. Aber auch dann beginnt das "irgendwann" noch nicht, weil die Höhe der Fördergelder seitdem fast exponentiell angestiegen ist.

Endlich fiel jedem Zuschauer und auch den Teilnehmern der Diskussionsrunde (Tichy ausgenommen) auf, dass der einzige, sich später als kompetent erweisende Gast, Fritz Vahrenholt, kaum zu Wort kam. Wer sich die Mühe machen würde, die Gesamtredezeiten zu notieren, käme bei Scheel und Kemfert zusammen auf vielleicht 80% und bei Vahrenholt auf 20% – es war vielleicht eine Vorgabe der Sender-Redaktion, Vahrenholt nicht zu Wort kommen zu lassen, die Gründe wird man wohl nicht kennenlernen. Das Ungleichgewicht wurde inzwischen so peinlich, dass es sogar Frau Kemfert zu viel wurde, sie in ihrem kaum zu unterbrechenden Redefluss ausdrücklich auf Vahrenholt hinwies und ihm damit fairerweise den Ball zuspielte. Dieser ergriff schließlich unter Umgehung Tichys eigenmächtig das Wort zum laufenden Thema der Solarenergiekosten. Erst dadurch wurde jetzt die Sache turbulent, sachlich brauchbar und für den Zuschauer interessant. Als Scheel auf die in der Solarbranche entstandenen Arbeitsplätze hinwies, warf Vahrenholt kühl ein, es seien chinesische und stach damit in ein Wespennest.

Und dann, aus heiterem Himmel, der der bisherigen Diskussion gegenüber, um es vorsichtig auszudrücken, etwas hilflose Tichy lief völlig unerwartet zu großer Form auf und brachte ein knallhartes, anschauliches Beispiel einer sehr großen Solaranlage, bei der alles, von der Hardware bis hin zu den Arbeitern, ausländisch war bzw. im Ausland gefertigt wurde – Entsetzen bei den beiden Ökodamen.

Was auf diese Provokation Tichys von Frau Scheel entgegnet wurde, übergeht der Autor mit Stillschweigen. Er ist kein Sadist, wand sich daher im Fernsehsessel ihrer Antworten wegen und bekam schließlich Mitleid.  Frau Scheel wurde von der  Breitseite Tichys anscheinend völlig unvorbereitet überrascht. Ihre Verwirrung und ihr Ungeschick, mit nachvollziehbaren sachlichen Argumenten Tichy zu entgegnen (das war auch schwer, denn die gibt es schließlich nicht) war schrecklich mitanzusehen und mitanzuhören.

Und dann noch eine weitere Breitseite von Tichy, der in leisem, ein wenig unheimlichen und ungemein freundlichen Ton weitere „Unverschämtheiten“ gegen Öko vorbrachte. Er verkündete die politisch inkorrekte Wahrheit, dass praktisch alle Solarunternehmen Deutschlands pleite sind. Allmählich wurde Tichy dem Autor und vermutlich auch allen, an objektiver Information interessierten Zuschauern sympathisch, weil er nun endlich der Aufgabe eines guten Moderators, der auf den Punkt kommen und harte Fragen stellen muss, nachkam und seine ungenügende Moderation im ersten Drittel der Sendung allmählich vergessen ließ. War seine Eingangsstrategie des Themenumwegs vielleicht sogar gewollt? Schwer zu sagen.

Frau Kemfert antwortete, wie immer, aalglatt. Die Überförderung wurde von ihr eingeräumt und an die Innovationsfähigkeit der Unternehmen appelliert. Innovation? Wo ist in den Techniken „Solar“ und dem mittelaterlichen Verfahren der Windmühle noch echter Innovationsspielraum, von technischen Details abgesehen? Der Wirkungsgrad von Solarzellen ist kaum noch zu steigern, der von Windmühlen naturgesetzlich sowieso nicht. Letztere kann man nur immer größer machen und stößt hier aktuell an die technisch-wirtschaftlichen Grenzen. Leider kam Vahrenholt hier nicht zum Eingreifen, es wäre vermutlich hörenswert gewesen. Dann wieder Scheel, die von „Wirkungsgradverdoppelung“ sprach. O heilige, höhere Mächte – wo und welcher Wirkungsgrad?? Weiß Frau Scheel überhaupt, worum es sich bei dem Begriff "Wirkungsgrad" handelt? Vahrenholt redete schließlich Tacheles, als er auf die Intensität der Sonneneinstrahlung in Deutschland hinwies, die etwa der von Alaska entspricht. Ausgerechnet hierzulande sind aber 50% aller Solaranlagen weltweit installiert, die besser in die Sonnengürtel der Erde (Sahara etc.) gehören – so Vahrenholt.

Dann ging es endlich zum wichtigsten Ökopfeiler, der Windenergie. Tichy moderierte jetzt recht gut, und auch Vahrenholt kam vermehrt zu Wort. Vahrenholts sachliche, vergleichende Beschreibung der Windenergiekosten war einwandfrei, dieser Bestandsaufnahme war kaum etwas hinzuzufügen. Sein Hinweis auf die ungeheure Schädigung von Wald und Natur mit den neuen, größeren Windrädern war ein Schlag ins Gesicht der Grünen, die doch angeblich Naturschützer sind und hier vor aller Öffentlichkeit bloßgestellt wurden – und dies auch noch von einem Umweltschützer der ersten Stunde! Die Entgegnungen von Frau Scheel waren leider wieder von einer Peinlichkeit, der sich weder Zuschauer noch Teilnehmer der Runde entziehen konnten. Ein chaotisches, nicht nachvollziehbares Durcheinander über Arbeitsplätze, angebliche CO2-Einsparungen durch Windräder und weiteres mehr war zu vernehmen. Frau Scheel spürte ersichtlich selber, wie sie sich bei fehlenden Sachargumenten immer mehr verhedderte. Fast in Panik flüchtete sie sich schließlich in das Thema des Spitzenlastausgleichs von Windrädern und kam damit erst recht unter die Räder.

Welch einen kapitalen Fehler in ihrer Diskussionsstrategie hat Frau Scheel mit diesem Hinweis begangen! Mit dem Euphemismus „Spitzenlastausgleich“ ist in Wirklichkeit das Knock-Out-Kriterium von Wind und Sonne, d.h. die Unstetigkeit ihrer Energielieferung angesprochen. Wie soll beispielsweise eine dreiwöchige Windflaute in ganz Deutschland überbrückt werden (solch eine Flaute hatten wir schon), wenn fast aller Strom gemäß den Vorstellungen von grünen Traumtänzern einmal aus dem Wind kommen soll. Frau Scheel hat unbeabsichtigt mit ihrem Hinweis die Büchse der Pandora für ihre Sache geöffnet, jetzt kam es knüppeldick.

Aber auch Frau Kemfert wurde durch den Lapsus von Frau Scheel zunehmend hilfloser und machte mit ihrer Antwort zum Volatilitätsproblem des Windes alle Punkte, die sie zuvor bei sachunkundigen Zuschauern vielleicht noch einsammeln konnte, wieder zunichte. Ihr logische Argumentation hierzu „wir brauchen Ökoenergie, weil wir uns das vorgenommen haben“ ist nicht mehr kommentierbar. Die folgenden Ausführungen entsprachen ebenfalls dem Niveau von Frau Scheel. Zum Spitzenlastausgleich sagte sie kühn „er ist technisch machbar“ und Frau Scheel warf noch kühner ein „100 prozentig machbar“. Tatsächlich machbar? Vahrenholt schüttete schließlich die notwendigen Eimer Wasser in diesen vernebelnden und unheilbare Kopfschmerzen bereitenden Wein der beiden Damen.

Er wurde zum endgültigen Spielverderber der Ökoparty im HR Fernsehen, als er auf den Aufwand (und damit die Unmöglichkeit!) hinwies, auch nur 8 Tage bundesweiter Windflaute auszugleichen. Vahrenholt verwendete hierzu das hübsch anschauliche und zutreffende Beispiel, alles Wasser des Bodensees auf Zugspitzhöhe transportieren zu müssen (wenn der Wind bläst) und bei Flaute durch Turbinen zur Stromerzeugung wieder zurückfließen zu lassen. Er schilderte die brutale Schädigung des Waldes, also die riesigen Schneisen der Zufahrt und die zusätzlichen etwa 2 Hektar abzuholzenden Waldes für Kräne etc., damit jedesmal eines der neuen, inzwischen wesentlich größer gewordenen Winradungetüme in den Wäldern Süddeutschlands errichtet werden kann. Er sprach von der Vernichtung der Fledermäuse durch diese Windradungetüme – etwa 200.000 Vögel werden jährlich geschreddert, darf man hinzufügen. Wie sich der Autor erinnert, wurde der Baufortschritt von Stuttgart 21 durch eine angenommene Bedrohung des Juchtenkäfers gestoppt. Es fragt sich, was dieser schützenswerte Käfer den armen Vögeln und Fledermäusen voraus hat, die durch Windräder zerschreddert werden (den Fledermäusen platzen die Lungen). Deutschland hat sich ersichtlich vom Artenschutz verabschiedet und dies auf Veranlassung der Grünen und in gehorsamer Befolgung dieser Agenda von allen deutschen Parteien (die indiskutable NPD ausgenommen).

Gerichte haben den Baufortschritt in Stuttgart des Juchtenkäfers wegen gestoppt. Tierschutz ist nach Kenntnis des Autors im Grundgesetz verankert. Warum macht kein Gericht dem Tiermorden durch Windräder ein Ende? Vielleicht gibt es Juristen, die diesen Beitrag lesen und es dem Autor erklären können, der es nicht so recht nachvollziehen kann.

Die Antwort der beiden Damen auf die längste Sprechzeit Vahrenholts war lautes und nicht mehr von Tichy zu stoppendes Niederreden, wobei zwischendurch sogar der Glaube an die deutsche Ingenieurskunst bemüht wurde, die das Speicherproblem schon richten würde. Dem Autor ist indessen keine auch nur andeutungsweise denkbare Lösung bekannt, die technisch-wirtschaftlichen Sinn ergibt. Es ist ein Faktum, dass elektrische Energie in großem Maßstab in einem Land ohne hohe Berge und tiefe Täler (Stauseen) eben nicht speicherbar ist – Punktum. Keine noch so tollen Ingenieure – die es in Deutschland sicher noch gibt- können die Naturgesetze umgehen. Mit dem Irrsinn von weiteren zehntausenden Windmühlen wird eine völlige Umgestaltung unserer elektrischen Stromversorgung nicht nur geplant, sondern ist bereits auf den Weg gebracht, die Landschaften entstellt, Natur und Volkswirtschaft massivst schädigt, keine Berücksichtigung der unabdingbaren technischen und naturwissenschaftlichen Grundvoraussetzungen beinhaltet und zu Strom-Black-Outs führen muss, wenn die europäischen Nachbarn nicht mehr einspringen.

Das Erschreckende bei Frau Scheel, Frau Kemfert und leider auch Herrn Tichy war die völlige Abwesenheit einer Argumentation, die unabdingbare technische Grundgegebenheiten mit einbezieht. Es macht wenig Sinn, über die Kosten irgend eines neuen Verfahrens zu diskutieren, wenn dieses Verfahren technisch undurchführbar ist. Verfügen wir nicht über unzählige Energiefachleute an unseren technischen Hochschulen, von denen man wenigstens ab und an einmal einen objektiven, nicht von Aufträgen der Windindustrie profitierenden Vertreter in Talkshows einladen könnte?

Vahrenholt wurde durch den nicht mehr zu unterbrechenden Redefluss der beiden Ökodamen überschrieen und kam infolgedessen nicht mehr zu Wort. Tichy musste die Sendung schließlich aus Zeitgründen abbrechen. Hätte er nicht wertvolle Sendezeit zu Beginn vertan, wäre es noch einmal richtig interessant geworden.

Résumée der Sendung und Beurteilung der Teilnehmerbeiträge durch den Autor:

Tichy: zu Beginn sehr schwach, ab Mitte der Sendung gut. Gab den beiden Damen in unausgeglichener Weise zu viel Redezeit bzw. griff hier nicht entschiedener ein. Ist Wirtschaftsexperte, aber versteht ersichtlich zu wenig von den technischen Grundlagen. Dem Dreigespann der Runde hätte ein Experte für elektrische Stromerzeugung zugesellt werden müssen. (das wünschen die in aller Regel links-grünen Redaktionen vermutlich nicht und wissen es zu vermeiden).

Frau Scheel: undiskutabel. Selbst unter den Grünen müsste es doch Vertreter geben, die ihre Agenda besser verkaufen. Sie war weder ein ernst zu nehmender Gegner von Vahrenholt, noch eine Hilfe für Frau Kemfert, hat aber immerhin jedem Zuschauer, der einen letzten Rest von kritischem Denken bewahrt hat, die Augen geöffnet, mit welchen Leuten wir es hierzulande bei der Umgestaltung unserer elektrischen Energiewirtschaft und unserer Umwelt zu tun haben.

Frau Kempfert: eine glatte und geschickt argumentierende Ökoaktivistin, die sich aber in der Sendung nicht scheute, gelegentlich und ohne Wimpernzucken auch blanken Unsinn zu verkaufen ("wir brauchen die Energiewende, weil wir sie wollen"). Auf die harten Fragen hatte sie keine Antworten – wie denn, es gibt keine. Immer noch gut bekannt ist Ihr Credo" "NACHHALTIGKEIT SOLLTE DEN KAPITALISMUS ALS GESELLSCHAFTSMODELL ABLÖSEN"*! Damit sollte jetzt jeder Bescheid wissen, worum es geht.

Vahrenholt: sehr gut. Technisch und zugleich wirtschaftlich bestens kundig und argumentativ tadellos. Er vertrat die Rationalität, die hierzulande zur Zeit keine Chance hat. Ob er weiter zu Talkshows eingeladen wird? Man darf es bezweifeln, denn er ist für den Ökofeldzug zu gefährlich geworden.

Anregung und Fragestellungen für künftige Talk-Shows

Die folgenden Anregungen kommen in unserem Staat, der keine objektiv-freie Berichterstattung über Klima und Energie mehr kennt, wohl nicht in Frage und werden zuverlässig von Aktivisten in den Redaktionen verhindert  (vermutlich ist es hellsichtigen Bürgern schon aufgefallen, dass Ökoideologen als Gesellschaftsveränderer dabei sind, generalstabsmäßig und erfolgreich alle maßgebenden deutschen Institutionen, angefangen von den Medien, über die Kindergärten, Schulen, Hochschulen, bis hin zu allen politisch wichtigen Behörden, zu unterwandern, zu besetzen und sich die entscheidenden Posten zuzuschieben):

  1. – Einladung von Fachexperten, nicht von ideologischen Glaubenkämpfern.
  2. – Wozu brauchen wir überhaupt eine Energiewende?
  3. – Welche Folgen für Umwelt und Volkswirtschaft sind mit der Energiewende in   Deutschland verbunden?
  4. – Warum ist Deutschland mit einer solchen Wende allein auf der Welt?
  5. – Ist die Abkehr von der Kernenergie in einem Lande sinnvoll, das von unmittelbaren Nachbarn umgeben ist, die diese Technik weiter nutzen und fortentwicklen?
  6. – Welche vernünftigen Alternativen gibt es, um den Verlust an Strom aus Kernkraft auszugleichen?
  7. – Sachgerechte Diskussion der Vor- und Nachteile von Alternativen zur Energiewende.

Zum Schluss die unmaßgebliche Meinung des Autors

Deutschland muss (es wird zwangsweise so kommen) wieder zu Kohle und Gas zurück und mehrere Jahrzehnte zuwarten, bis inhärent sichere Kernkraftwerke auf dem Markt sind, deren Abfall durch Transmutation zu unwesentlichen Mengen reduziert wird (hier) und die zudem wirtschaftlich mit Kohle und Gas konkurrieren können. Alles andere ist mit schweren Schädigungen von Natur, Volkswirtschaft und der Geldbörse des Verbrauchers verbunden.

Wieviele Jahrzehnte Kohle und Gas noch andauern müssen, kann nicht vorhergesagt werden, aber auch diese Energieträger werden sehr langfristig angesichts einer wachsenden Erdbevölkerung einmal an Kostengrenzen stoßen. Bei Kernbrennstoff ist dies nicht der Fall, allein das im Meerwasser enthaltene Uran (dessen Gewinnung heute noch zu unwirtschaftlich ist) ermöglicht eine Energieversorgung aus Kernkraft auf viele zehntausende Jahre. Vielleicht wird auch die Kernfusion einmal technisch-wirtschaftlich interessant, der Autor hat hier aber seine Zweifel, denn die technischen Herausforderungen erscheinen ihm fast unüberwindbar. Und auch bei Überwindung ist die Kostenfrage noch nicht gelöst. Versuchen wird und muss man die Fusion aber, die entsprechenden Forschungsgelder sind hier gut angelegt

Kurzfristig sind Kohle und Gas die angemessenen Energieträger, weil die in der Energiewende propagierten Verfahren (aus Wind und Sonne, also Energieträgern mit viel zu geringer Leistungsdichte, Strom zu erzeugen) unsere ohnehin schon eingeengte Naturumgebung schwer schädigen und volkswirtschaftlich fatal sind. Dies würde sofort offenkundig, wenn man Windrad und Photovoltaikstrom dem freien Markt überließe. Dann wäre der Ökospuk in kürzester Zeit vorbei. Der deutsche Sonderweg ist weltweit einzig und erzeugt überall auf der Welt Kopfschütteln. Er ist – s. oben zu Kemfert – nur verständlich, weil er als Vehikel zur Umgestaltung unserer Gesellschaft missbraucht wird.

Deutschland muss weg vom Wunschdenken grün-ideologischer Traumtänzer und wieder zurück zur Rationalität, um nicht die Zukunft unserer Nachkommen zu verspielen. Die Energiewende führt Deutschland  ins Abseits und wird bei der bekannten deutschen Gründlichkeit ihrer Durchführung für uns alle verhängnisvolle Folgen haben und auch unsere europäischen Nachbarn beeinträchtigen.

Der Autor gibt seine Meinung hier nicht kund, um ein Umdenken zu bewirken, denn dies ist im heutigen Deutschland unmöglich. Zu viele wirtschaftliche Interessen, zuviel Ökoglauben von Gutmütigen und zuviel Ideologen an wichtigen Positionen (Medien) stützen den Energiewende-Wahnsinn. Er schreibt es, damit später einmal seine Enkel sagen können „es gab auch Leute, die sich nicht gescheut haben, vor dieser fatalen Entwicklung deutlich zu warnen“. Dies ist ihm Trost angesichts einer neuen deutschen Irrationalität, von der er irrtümlich einmal annahm, dass sie sich nach den katastrophalen Erfahrungen mit deutschen Irr- und Sonderwegen des 20. Jahrhunderts niemals wiederholen könnte.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE Pressesprecher

 * Quelle: http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/10/09/a0112

 Ein Überblick über die mit Riesensubventionen gepäppelte Pleitebranche Solar finden Sie hier

weiterführende links zum Thema Blackout hier:

* Stromversorgung – plötzlich Alarmstufe Gelb
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article106143921/Stromnetz-geht-ploetzlich-auf-Alarmstufe-gelb.html

* Kritische Lage im Stromnetz. Auch nach Ende des Winters ist die Versorgung alles andere als sicher
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article106144617/Kritische-Lage-im-Stromnetz.html




Fehler in der BEST-Studie zur Klimaerwärmung

Fehler in der BEST-Studie: Keine Berücksichtigung der Siedlungsdichte und der kalten Winter.

Im BEST-Papier Influence of Urban Heating on the Global Temperature Land Average Using Rural Sites Identified from MODIS Classifications stellen die roten Punkte Messstationen mit Erwärmungstrends dar, die blauen mit Abkühlungstrends. In diesem Artikel wird gezeigt, dass Dr. Richard Muller sich nicht eingehend mit dem Einfluss der Besiedelung und der kalten Winter beschäftigt hat und auch nicht die Wintertemperaturen weiter im Norden beachtet hat.

Abb. 1. Dies ist Abbildung 4 aus dem BEST-Papier

Abb. 2. Die Jahresmitteltemperatur in Nordamerika (Quelle hier)

Die meisten der von Dr. Richard Muller et al. überprüften Temperaturmessstationen liegen in den USA. Im eingangs zitierten Papier wurde Abkühlung bei 33% der Stationen entdeckt, dazu wurde eine Gauss-Verteilung (Abb. 3 unten) für Erwärmung und Abkühlung erstellt, die die Autoren mit Messfehlern erklärten.
Das klingt merkwürdig, weil die Stationen mit Abkühlung – wie auf der Karte oben gezeigt – keine zufällige Verteilung haben. Dies wäre aber zu erwarten, wenn die Gauss-Verteilung auf einen Zufallsfehler zurückginge. Viele Stationen sind im Südost-Quadranten der USA zu gelegen. Um die verstädterten Gebiete zeigt sich sehr deutlich eine Konzentration von roten Punkten. Dies ist vom Wärmeinsel-Effekt (UHI) verursacht. Woher kommt aber der blaue Abkühlungseffekt im Südosten?
Abb. 2 zeigt eine weitere Karte mit den Jahresmitteltemperaturen in Nordamerika von 1950 bis 2000.  Man beachte, dass das Gebiet mit Abkühlung in Abb. 1 auch das warme Gebiet in Abb. 2 ist. Für diese Abkühlung in Abb. 1 gab Dr. Muller keine Erklärung.


Abb. 3. Die Gauss’sche Trendverteilung aus dem oben zitierten BEST-Papier

Der Verfasser hat Daten von 71 Orten mit durchgängigen Langzeit-Aufzeichnungen (von 1930 bis 2000), verteilt über die USA und Kanada, heruntergeladen und sich dabei auf die Region mit Abkühlung und die Gebiete nördlich und westlich davon konzentriert. Jede Örtlichkeit wurde nach Möglichkeit anhand des Netzes von Anthony Watts’ SurfaceStations.org auf Metadaten überprüft, insbesondere auf die Entfernung der Thermometerstandorte vom nächstgelegenen beheizten Gebäude. Die Bevölkerungszahlen der umliegenden Gebiete wurden Wikipedia entnommen. Die Dezember-, Januar- und Februar-Temperaturen (Winter) wurden von GISS heruntergeladen und die Temperaturtrends von 1934 bis 2000 für jeden Ort berechnet, so auch die Winter-Mitteltemperaturen.
Abb. 4 stellt die Winter-Mitteltemperaturen und den Winter-Temperaturtrend für 71 Orte dar.

Abb. 4. Winter-Mitteltemperaturen und Winter-Temperaturtrend für 71 Orte versus Erwärmungs- oder Abkühlungstrend für die Periode von 1934 bis 2000. Die  Winter-Mitteltemperaturen sind für die Periode von 1930 bis 1980 berechnet

Orte mit kalten Wintern zeigen einen Erwärmungstrend. Extremes Beispiel ist Edmonton, Alberta, Kanada, mit 4,4°C Erwärmung und einer durchschnittlichen Winter-Temperatur von 11,9°C. Die Erwärmung ist natürlich vom Wärmeinsel-Effekt (UHI) verursacht. Edmonton ist im Zeitraum von 1931 bis 2001 von ungefähr 80.000 auf 666.000 Einwohner gewachsen. Die kalten Winter-Temperaturen überzeichnen den UHI-Effekt.

Abb. 5 stellt die Erwärmung versus derzeitige Einwohnerzahl dar.

Abb. 5. Zusammengefasste Darstellung des Winter-Temperaturtrends (1934 – 2000) versus Bevölkerung (blau) und Entfernung der Thermometer zum nächstgelegenen beheizten Gebäude, normalerweise ein Wohngebäude (rosa)

Schon vor Beginn der Studie war dem Verfasser klar, dass ein beheiztes Gebäude in der Nähe eines Thermometers die Ablesungen in Richtung WARM verfälschen würde. Das konnte auch anhand einer großen Stichprobe nachgewiesen werden. Abbildung 5 zeigt, dass das aber nicht generell stimmt. Eine große in der Umgegend lebende Bevölkerungszahl erzeugt einen Erwärmungseffekt. Im Winter noch verstärkt durch die Differenz zwischen den Innen- und Außentemperaturen, weil mehr Wärme nach draußen verloren geht. Für einzelne nahegelegene Gebäude ist das nicht erkennbar. Die Zahlen wurden gedreht und gewendet bis herauskam: bei einem 3 Meter entfernten Bauernhaus gibt es nur geringe Erwärmung, aber einige Tausend Häuser in der Umgegend erzeugen eine “Wärmeblase”, was schon einen Unterschied macht. Die aus Kaminen hinausgehende Wärme übersteigt bei weitem die durch Mauern hinausgehende Wärme.
Es gibt Ausnahmen, Abbildung 6 zeigt eine besonders bemerkenswerte.


Abb. 6. Die Wetterstation in Grand Forks, North Dakota. Sie liegt am Wettervorhersagebüro der NOAA/NWS Eastern North Dakota. Die Wetterstation (Cotton Region Shelter (CRS)) liegt etwa 3 Meter vor den Belüftungsschlitzen der Klimaanlage für das Büro. Aus SurfaceStations.org

Der Winter-Temperaturtrend am Grand Forks Wetterdienst-Büro beträgt 2,9°C Erwärmung; etwa 1,5°C über dem Betrag, der der Bevölkerung zuzurechnen wäre.

Ein anderes Ausnahmebeispiel ist der Ort der Station Albert Lea, Minnesota. (Abbildung 7). Die Winter-Erwärmung in Albert Lea liegt etwa 2,5°C über dem Betrag, den die Bevölkerung verursachen würde.

Diese und andere Ausnahmen, zusammen mit Städten mit großer wachsender Einwohnerzahl, stellen die roten Punkte in Abbildung 1 dar. Die blauen Punkte zeigen, was das Klima wirklich macht: Abkühlung. Die gemessene Abkühlung dehnt sich nicht in den kühleren Norden und Westen aus, weil der Wärmeinsel-Effekt (UHI) diese Gebiete stärker erwärmt als den Süden.
Der Wärmeinsel-Effekt wirkt sich in kühleren Wintern übertrieben stark aus.

Ist der Wärmeinsel-Effekt ein Problem in ländlichen Ortschaften mit Einwohnerzahlen unter 10.000?
Aus der Zusammenstellung wurden 50 Orte mit Bevölkerungszahlen unter 10.000 ausgewählt. Sie wurden dann in zwei Gruppen nach ihren Wintermitteltemperaturen angeordnet. Abbildung 8 zeigt die kühlere Gruppe, Abbildung 9 die wärmere.


Abb. 8. Plots der Wintertemperaturen und Temperaturtrends versus Bevölkerung von 25 Orten mit Wintertemperaturen von 0°C bis minus 10°C


Abb. 9. Plots der Wintertemperaturen und Temperaturtrends versus Bevölkerung von 25 Orten mit Wintertemperaturen von 0°C bis plus 10°C

Abbildungen 8 und 9 zeigen keine bevölkerungsabhängigen Veränderungen beim Temperaturtrend von 1934 bis 2000. Die durchschnittliche Wintererwärmung für beide Gruppen betrug für den Zeitraum von 1934 bis 2000 etwa 0,5°C. Aber es gibt eine signifikante bevölkerungsabhängige Differenz bei den Wintertemperaturen. Für Orte mit Bevölkerungszahlen über 1000 sind die Winter im Durchschnitt wärmer, sie werden nicht nur wärmer, sie sind immer wärmer. Warum? Es sind alles kleine Städte und Dörfer, die langsam, wenn überhaupt, gewachsen sind, während gleichzeitig Thermometer aufgestellt wurden. Das Bevölkerungswachstum hielt Schritt mit den Verbesserungen der Heizsysteme und der Isolierungen.
Die (Bevölkerungs)größe ist wichtig, wie auch die absolute Wintertemperatur. BEST (und GISS) sollten erkennen, dass sie die Grenze für „ländliche Bevölkerung“ auf 1000 vermindern müssen. Nur von Satelliten-Bildern aus auf die Lichterverteilung in der Umgebung zu achten, reicht nicht. Man muss schon die Metadaten der tatsächlichen Bevölkerung und der Örtlichkeiten erforschen. Bei Orten mit durchschnittlichen Wintertemperaturen unter Null muss besonders darauf geachtet werden, nahegelegene Wärmequellen auszuschließen. Es könnte ja so einfach sein, eine Temperaturmessstation auf dem Gelände des örtlichen Klärwerks aufzustellen, aber das ist keine gute Idee, wenn es um die Messungen der Temperaturen geht.

Was ist im vergangenen Jahrzehnt passiert? Für globale Darstellungen hat GISS eine Trenddarstellung für die jeweiligen Örtlichkeiten für den Zeitraum von 2001 bis Ende 2011 gemacht. Abbildung 10 zeigt das Resultat.


Abb. 10. Die GISS-Karte der jährlichen (Januar bis Dezember-) Temperaturtrends (Veränderung) von 2001 bis 2011. Die in der oberen rechten Ecke angegebenen –0.01 ist die Zahl für den globalen Trend,
0.01°C Abkühlung. (Quelle hier)

In Abbildung 10 stehen die roten Flächen für Erwärmungen von 2°C bis 4°C an etwa 10 Mess-Orten, die meisten an der sibirischen Arktisküste. Dort ist Erwärmung, weil der Wind das Eis von der sibirschen Küste wegtreibt. Man vergleiche Abbildung 10 mit Abbildung 1. Viele rote Punkte in der Abbildung 1 befinden sich im Abkühlungsgebiet der Abbildung 10 oben. Das ist das genaue Gegenteil von dem, was das BEST-Papier zeigt. Jene Orte mögen Erwärmung während der von BEST untersuchten Periode gehabt haben, jetzt aber haben sie Abkühlung.
Man beachte auch in Abbildung 10, dass sich die Kontinente in einer Abkühlung zu befinden scheinen, nur die Landstationen an der Arktisküste zeigen Erwärmung. Pazifik und Nordatlantik kühlen ab. Sie werden noch kälter werden, wenn die Kontinente weiter abkühlen. Wir befinden uns nun seit zehn Jahren am Anfang eines der regelmäßigen 60 bis 70 Jahre dauernden Erwärmungs- und Abkühlungszyklen, dazu noch am Ende eines 200 Jahre langen Zyklus seit dem Dalton Minimum (1790 to 1830). Wenn die Sonne wirklich am Anfang eines Großen Minimums steht, vergleichbar dem Dalton- oder dem Maunder-Minimum – dabei scheint das letztere wahrscheinlicher zu sein – dann wird es noch viel kälter, und das für eine Dauer von wenigstens 40 oder 50 Jahren.

Die USDA hat gerade eine Karte zur Winterhärte der Pflanzen veröffentlicht. Die Vegetationszone wurde um eine Zone nach Norden verschoben im Vergleich zur vorherigen Karte. Diese Verschiebung sollte noch einmal überdacht werden. Im vergangenen Winter hat die Kälte im südlichen Neu-Mexiko und West-Texas viele mexikanische Palmen und andere Tropenpflanzen vernichtet, die seit 100 Jahren die vergangenen Winter überstanden hatten. Thermometeranzeigen können lügen, Pflanzen nicht.

Zusammenfassung

Im BEST-Papier hat Dr. Muller die durch den Wärmeinsel-Effekt verursachten Veränderungen bei den nördlichen Stationen nicht beachtet. Dadurch hat er die Tatsache übersehen, dass in den kontinentalen USA tatsächlich eine Abkühlung stattfindet. Ich frage mich, wie kalt es noch werden muss, bis Berkeley Earth die Abkühlung bemerkt.

Zusatzbild des Übersetzers:

Kalter Winter 2012 – Vorbote einer globalen Abkühlung?

Ed Caryl

Original hier

Zur Fehlerlastigkeit von BEST-Studien siehe auch die Studie von Lüdecke, H.-J; R. Link; F.-K. Ewert auf EIKE.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Vergangen oder aktuell? Der SPIEGEL warnte 1974 und 1977 vor einer drohenden Kaltzeitkatastrophe

So ist es erheiternd – schließlich ist momentan Narrenzeit – zwei ehemalige Berichte des SPIEGEL über eine drohende globale Abkühlungskatastrophe zu lesen. Sie sind im Internet abgreifbar hier und hier. Man genieße diese Artikel, auf die uns unser Leser Winfried Klein aufmerksam machte.

Aber: ist nicht schließlich die Wissenschaft heute viel weiter als vor 40 Jahren? Schaut man sich den Zustand der aktuellen Klimaforschung an, die inzwischen bekanntlich das platte Gegenteil der damaligen Abkühlungsbefürchtungen vertritt, entstehen Zweifel. Die im Folgenden skizzierten beiden Hauptmerkmale der modernen Klimaforschung – Zyniker sprechen von „postmoderner Forschung“ – sprechen für sich.

An erster Stelle ist eine bereits als grenzenlos zu bezeichnende Modellhörigkeit zu nennen. Ist diese ein Akt der Verzweiflung, weil der unsere Atmosphäre erwärmende Einfluss des anthropogenen CO2 nicht direkt messbar ist? Erwärmung durch zunehmendes CO2 muss es zwar aus guten physikalischen Gründen geben (auch Dr. Link zusammen mit dem Autor haben hierüber publiziert), aber insbesondere in Temperaturreihen der Atmosphäre ist dieser zu schwache Effekt bis heute partout nicht aufzufinden.

Dieser für die Katastrophenanhänger höchst ärgerliche Sachverhalt, den man zwar den Medien, nicht aber den Fachleuten vorenthalten kann, wird in der Fachliteratur als das „attribution and detection problem“ bezeichnet – eine Formulierung, die für sich spricht. Auch der Autor, zusammen mit Dr. Link und Prof. Ewert haben sich an diesem „Attribution und Detection-Problem“ versucht, aber außer einem relativ schwachen, unnatürlichen Erwärmungstrend unbekannter Ursache keine „smoking gun“ auffinden können.

Für Wissenschaftler sind solche „Negativergebnisse“ Normalität, für die berichtende Presse aber unbefriedigend. Doch zurück zu den Klimamodellen. Sie sind zweifellos wertvolle Hilfsmittel für Detailfragen. Man tut ihnen indes Unrecht, mehr zu verlangen. Sie können weder die großen dekadalen Oszillationen, noch den El Nino vorhersagen, sie können ohne massive Korrekturen die Klimavergangenheit nicht beschreiben und sie wissen nichts über den Feedback-Faktor. Auf solchen Modellen und Vorhersagen „erster und zweiter Art“ beruht also das so viele Menschen ängstigende Drohgebäude einer gefährlichen globalen Erwärmung. Zweifellos gibt es konkretere Gefahren für die Menschheit!

An zweiter Stelle endlich ist der desaströse Zustand der heutigen Klimaforschung zu nennen. Von einer objektiven Geisteshaltung, sachlichen Beurteilung oder gar fairen wissenschaftlichen Diskussion ist sie inzwischen meilenweit weit entfernt. Die Szene ist vielmehr dominiert von Advocacy-Klimatologen, die grob gegen die wissenschaftliche Ethik und das Ockham-Prinzip verstoßen. Über den Skandal der durchgesickerten CRU-Mails wurde vielfach berichtet. Offiziell gab es bislang nur „Freisprüche“, was sich aber noch ändern kann, denn der Fundus an belastendem Material scheint noch nicht ausgeschöpft. Wir wollen auf diese unerfreulichen Vorgänge hier nicht weiter eingehen. Entscheidend ist, dass einflussreiche Forscher eine von der Politik offenbar gewünschte Linie in einer Weise unterstützen, die mit wertfreier Forschung nichts mehr gemein hat. Neben offensichtlichen Betrügern gibt es noch die Advocacy-Forscher, die konsequent das Ockham-Prinzip ignorieren. Dieses für die moderne Naturwissenschaft wichtigste Paradigma besagt, dass zur Erklärung eines Naturphänomens zuerst einmal die bekannten Gesetzmäßigkeiten heranzuziehen sind, bevor man eine (unnötige) neue Theorie aufstellt oder ein fragwürdiges Modell verwendet.

Zwei stellvertretende Beispiele: Die Eisbohrkern-Analysen der Vostok-Station in der Antarktis zeigen einen engen Zusammenhang zwischen globalen Mitteltemperaturen und CO2-Konzentrationen. Hat daher in der Vergangenheit das CO2 die Globaltemperaturen gesteuert? Bei besserer Zeitauflösung der Reihe klärt sich das Rätsel: die CO2-Konzentrationen hinken den Temperaturen grob um 1000 Jahre hinterher (hier und hier). Dem Prinzip von Ockham fogend findet man: Bei zunehmender Erwärmung wird aus den Weltmeeren mehr CO2 ausgegast, und da ein Weltmeer grob 1000 Jahre braucht, um sich vollständig umzuwälzen – ist der Nachhinken-Effekt bestens erklärt. Nicht für die wissenschaftlichen Anhänger der CO2-Katastrophe! Hier werden verwickelte Rückkoppelungs-Klimmzüge gemacht, um in umgekehrter Richtung einen maßgebenden CO2-Einfluss zu „retten“. Da dies im beschriebenen Fall kaum möglich ist, ignoriert man schließlich das einfachste Argument.

Ein weiteres Anschauungsbeispiel bot sich dem Autor kürzlich beim Autoradio hören. Eine Reporterin berichtete sichtlich besorgt, dass infolge des Klimawandels die Starkregenfälle in Deutschland zunehmen würden. Ein bekanntes deutsches Klimainstitut (leider ist der Name des Instituts beim Autofahren untergegangen, der Autor meint das AWI oder das Kieler Institut gehört zu haben) hätte es zweifelsfrei an Hand von Modellrechnungen belegt. Das besagte Institut erarbeite nunmehr an Hand seiner Modelle Szenarien und Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungsereignisse an deutschen Flüssen, Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen sind immer gut, den Kollegen sei dieses Zubrot gegönnt. Ist aber auch die wissenschaftliche Begründung gut? Der Laie als Hörer ist vielleicht beeindruckt, auch der Fachmann?

Immerhin belegt inzwischen sogar das IPCC in seinem jüngsten Extremwetterbericht von 2011 keine Extremwetteränderungen, die über die bisher als natürlich beobachtete Variabilität hinausgehen. Nur – schon wieder Modelle! – in fernerer Zukunft gäbe es eine vermutete Zunahme, es wird die Jahreszahl 2100 genannt. Lassen wir diese unrealistischen Modellspielereien jetzt besser beiseite!

Es gibt aber auch von kompetenter Stelle Entwarnung. Die Persistenzanalyse von Niederschlagsreihen zeigt für weltweit alle Messungen, dass diese Reihen „kein Gedächtnis“ haben. Im Klartext: Ihr Auftreten und ihre Heftigkeit ist zufällig. Gäbe es im 20. Jahrhundert infolge irgendeines anthropogenen Effekts eine Veränderung dieses Zustands, hätte man es in den unzähligen Autokorrelationsanalyse von Niederschlagsreihen sehen müssen. Nichts! Die Wissenschaftler des hier in Rede stehenden Instituts haben in ihrer Modellbegeisterung diese grundlegende Arbeit übersehen, EIKE leistet daher Hilfestellung. Auf S. 83 der grundlegenden Arbeit von Kantelhardt findet sich das zugehörige Kapitel über die Autokorrelation von Niederschlagsreihen.

Die modellhörigen Forscher hätten sich aber auch nur in der Vergangenheit kundig zu machen brauchen. Aus der mittelalterlichen Warmzeit sind keine ungewöhnlichen Niederschlagsereignisse tradiert. Im Gegenteil: in den heissen Sommers dieser Zeit waren Rhein und Donau fast ausgetrocknet. So konnte die  Regensburger Steinbrücke in der trockenen Donau gebaut werden und zu Köln überquerten die Leute zu Fuss den Rhein. Es wäre daher interessant zu erfahren, was die modernen Modelle zu den damaligen Zuständen sagen.

Für den an Details weniger interessierten Leser zum Abschluss eine Zusammenfassung:

Der Unterschied zwischen CO2 als katastrophaler Gefahr oder einem für das Pflanzenwachstum wünschenswerten Naturgas der Photosynthese, dessen geringfügige anthropogene Erwärmungswirkung für die Menschheit erwünscht ist, liegt ausschließlich in fragwürdige Klimamodellen. Nur wenn man diesen glaubt, sind kostspielige Vermeidungsmaßnahmen erforderlich, deren Kosten dann dem wirklichen Naturschutz verloren sind. Politik und die sie unterstützenden Advocacy-Wissenschaftler sind für eine Entscheidung keine Hilfe. So wurde von einem wissenschaftlichen Institut, dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ein 2 °C Ziel „erfunden“, das die Fachliteratur nicht kennt und ausschließlich politischer Natur ist. Der Direktor dieses Instituts (Prof. Schellnhuber) gibt Zeitungsinterviews, die mit den Resultaten seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen – um es vorsichtig auszudrücken – nur schwer in Zusammenhang zu bringen sind (im summary der Arbeit nachzulesen). Statt den Messungen und der Klimahistorie Priorität einzuräumen, greift man zu fragwürdigen Modellen, die ihre Zuverlässigkeitsnachweis bislang schuldig geblieben sind.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher