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Die deutsche Ökostrom-Trunkenheit

Die deutsche Entscheidung, sich von der Stromerzeugung aus Uran zu verabschieden, die Kernkraftwerke stillzulegen und den Strom (möglichst) nur noch mittels Wind, Sonne und „Bio-Gas“ herzustellen, wird Energiewende genannt und dieser Strom als „Öko-Strom“ heiliggesprochen. Dumm nur, dass Wind und Sonne nicht immer wollen, was sie sollen, gerade auch dann, wenn sie mehr Strom liefern, als gerade gebraucht wird. Dann nämlich wird’s prekär im Stromnetz. Oder sie können Strom überhaupt nicht liefern: Dann braucht man die bisherigen, die herkömmlichen Kraftwerke, die den Strom aus Kohle, Erdgas, Erdöl und (noch) aus Uran herstellen. Sie nämlich bleiben selbst dann unentbehrlich, wenn immer noch mehr Wind- und Sonnenstromanlagen aufgestellt werden. Aber weil sie ein Schattendasein führen sollen und im gedrosselten Betrieb immer längere Stand-by-Zeiten haben, drückt das die Kosten auch für ihren Strom unsinnig nach oben.

Kaufzwang für „Ökostrom“, weil der viel teurer ist

Dumm ist auch dies: Viel Wind und viel Sonne treiben in Deutschland den Strompreis hoch. Denn der mit Wind und Sonnenstrahlen erzeugte Strom ist weitaus teurer als der mit Kohle, Uran, Erdgas, Erdöl und Wasser produzierte, er muss aber trotzdem gekauft und sogar mit Vorrang ins Stromnetz geleitet werden, jedenfalls solange aus Windkraftwerken und Fotovoltaik-Anlagen welcher kommt. Ebenso ist es mit Strom aus „Bio-Gas“. In der Herstellung kostet Strom aus Braunkohle und Uran 2,5 Cent/kWh, aus Steinkohle 5 Cent, aus Erdgas 7 Cent. Und  ganz wichtig: Er ist jederzeit verfügbar. Strom aus Wind und Sonne sind das nicht und dann auch noch viel teurer. Strom mit Windkraft zu produzieren, kostet 10 Cent (an Land) und 18 bis 20 Cent (auf See, einschließlich Transport ans Land), Mittels  Fotovoltaik produziert sind es 30 Cent und mittels „Biogas“ 15 Cent. Alle Angaben ohne Mehrwertsteuer.Bis auf den Strom aus „Biogas“ kommen noch die Kosten für die thermischen Schattenkraftwerke (Kohle, Erdöl, Erdgas, Kernkraft) hinzu, die einspringen müssen, wenn Sonne und Wind nicht mitspielen.

Das staatliche Strom-Preisdiktat im EEG – die Profiteure sind begeistert

Dieser Abnahmezwang ist staatlich verfügt, niedergelegt im Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (kurz: EEG), beschlossen einst vom Deutschen Bundestag. Aber das Gesetz diktiert nicht nur die vorrangige Abnahme, sondern auch den Preis für diesen Strom, harmlos klingend Einspeisevergütung genannt, aber für die Verbraucher ein staatliches Preisdiktat. Ebendas macht ihn so teuer, denn das Gesetz legt den Preis so hoch fest, dass die Betreiber nicht nur auf ihre (zu hohen) Kosten kommen, sondern auch einen ansehnlichen Gewinn einstreichen und sich mit ihm eine goldene Nase verdienen. Ebendeshalb reißen sie sich darum, immer neue Anlagen aufzustellen, und ebendeshalb reißen sich die Industrieunternehmen darum, sie zu bauen. So ist es allenthalben  politisch ausdrücklich gewollt, so wird es von den Profiteuren begeistert betrieben. Doch mit jeder neuen Anlage wird der Strom immer noch teurer.

Warum Ökostrom-Anlagen immer häufiger abgeschaltet werden müssen

Außerdem müssen die Anlagen bei zuviel Sonne und zuviel Wind abgeschaltet werden. Das ist dann nötig, wenn der von ihnen erzeugte Strom zu wind- und sonnenreicher Zeit in dieser Menge nicht nachgefragt wird und dann das Stromnetz ohne Abschalten der Anlagen überlastet und zusammenbrechen würde, mit der Folge, dass die Kundschaft plötzlich dasitzt ohne Strom. 2011 hat es solche Abschaltungen, wie in der FAZ zu lesen war, an 45 Tagen gegeben. Und mit jeder neuen Ökostrom-Anlage – das liegt auf der Hand – werden die Abschaltungen zunehmen. Bei Sturm dürfen die Windkraftanlagen ohnehin nicht betrieben werden. Sie liefern dann ebenfalls keinen Strom. Bei zuviel Wind und Sonne helfen auch intelligente Schaltungen (smart grids) nicht weiter. Es bleibt nur, die Anlagen abzuschalten. Denn Strom ist großtechnisch nicht speicherbar (in Pumpspeicher-Kraftwerken nur indirekt und sehr begrenzt), und leitungsgebunden ist er außerdem. Das  Nichtspeichern-Können bedeutet, dass die jeweilige  Stromerzeugung der Kraftwerke stets dem jeweiligen Strombedarf der Verbraucher entsprechen muss, also nicht höher sein darf als diejenige Strommenge, die gerade gebraucht wird; anderenfalls bräche das Stromnetz zusammen.

Neue Stromleitungen verhindern Stromabschaltungen nicht

Gegen Abschaltungen bei zuviel „Ökostrom“ helfen auch keine neuen Stromleitungen, wie sie für unsinnig viel Geld durchs Land gezogen werden sollen. Dass sie helfen, glaubt auch der neugebackene Bundesumweltminister Peter Altmaier. So drängt er darauf, der Solarausbau müsse stärker mit dem Netzausbau in Einklang gebracht werden, sonst drohe gerade bei viel Sonne die Zwangsabschaltung von Solarparks. Doch das funktioniert nicht. Denn wenn Strom durch die neuen Überlandleitungen gedrückt wird, der keine Abnehmer findet, muss dieser Überschuss-Strom trotz der zusätzlichen Leitungen abgeschaltet werden. Wenn es ginge, ihn im Netz zu speichern und ihn dort darauf warten zu lassen, bis der Strombedarf wieder zugenommen hat, wäre das zwar toll, es geht aber dummerweise physikalisch nicht. Altmaier wird das sicher noch lernen. Aber er ist nicht der einzige, der als möglich verbreitet, was physikalisch nicht geht.

Die neuen Leitungen werden meistens unbeschäftigt sein

Außerdem sind die geplanten zusätzlichen Stromleitungen nur für diejenigen Zeiten erforderlich, in denen der Wind im deutschen Norden sehr stark weht. Das aber ist meistens nicht der Fall. Dann hängen die neuen Nord-Süd-Leitungen unbeschäftigt in der Landschaft herum. Wären die Leitungen Maschinen, würden sie wenigstens länger halten. Das jedoch ist bei unbeschäftigten Leitungen leider nicht so, die rosten,  auch wenn kein Strom fließt.  Auf diesen Aspekt hat der Energiewissenschaftler Helmut Alt, Aachen, aufmerksam gemacht.

Durch „Ökostrom“ immer mehr kritische Situationen

Zusätzlich ist die Unbeständigkeit von Sonne und Wind verantwortlich dafür, dass bei zuwenig Sonne und Wind, blitzschnell die herkömmlichen Stromlieferanten aktiviert werden müssen, um Stromausfälle zu wind- und sonnenarmen Zeiten zu verhindern. Auch steht diese Unbeständigkeit in der Regel überhaupt nicht im Einklang mit dem ständig wechselnden Strombedarf, weil dieser im täglichen Verlauf und jahreszeitlich bedingt erheblich schwankt. Daher ist es im deutschen Stromnetz zum Beispiel von Oktober 2011 bis März 2012 fast täglich zu kritischen Situationen gekommen, die ein schnelles Eingreifen nötig gemacht haben – so durch ein Hoch- oder Herunterfahren von herkömmlichen Kraftwerken. Das war einer Mitteilung der vier Betreiber von Stromübertragungsnetzen (Amprion, 50 Hertz, Tennet und Transnet BW) zu entnehmen. Nach dem Abschalten der Kernkraftwerke und mit der wachsenden Einspeisung schwankender „erneuerbarer“ Energien, las man dort, seien die Netze einer extrem hohen Belastung ausgesetzt.

Atomausstiegs-Euphorie, Ökostrom-Trunkenheit  und CO2-Vermeidungswahn

Müssen die Wind- und Sonnenstromanlagen abgeschaltet werden, weil sie bei zuwenig Nachfrage zuviel Strom liefern, erhalten ihre Betreiber trotzdem die festgesetzte Einspeisevergütung. 2011 sind wegen solcher Abschaltungen bereits 140 Millionen Kilowattstunden nicht in das Netz eingespeist worden. Für diesen nicht gelieferten Strom haben die Anlagenbetreiber eine Vergütung von mehr als 14 Millionen Euro bekommen. Selbst diesen nicht gelieferten Strom müssen wir Verbraucher mit der Stromrechnung bezahlen. Also wird mit jeder neuen zusätzlichen Anlage die Stromrechnung auch dadurch höher und die Strompreisspirale auch dadurch weiter nach oben gedreht. Die politisch herrschenden Kräfte rührt das kein bisschen. Bundesregierung, Länderregierungen, Bundestag, Landtage sowie viele Städte und Gemeinden fordern, planen und unterstützen den immer weiteren Ausbau von „Ökostrom“, als seien sie alle benebelt und als kümmerten sie die Folgen ihrer Atomtausstiegs-Euphorie, ihrer Ökostrom-Trunkenheit  und  ihres CO2-Vermeidungswahns überhaupt nicht. Sie sehen ihre Rolle nur als Profiteure der Wendepolitik, wahlpolitisch und finanziell, aber nicht als Wahrer von Bürger-Interessen.

Ließe sich Strom wirklich speichern, verleitete das zur Überschussproduktion von Strom

Apropos Strom speichern: Seit die Menschen, den Strom nutzen, haben es die Stromhersteller verstanden, stets genau jene Menge an Strom bereitzustellen, die gebraucht und abgenommen wird, also den Strom bedarfsgerecht zu produzieren, also ihr Angebot der Nachfrage exakt anzupassen. Was für ein Idealzustand. Folglich besteht, wenn die Versorgung so reibungslos klappt, überhaupt kein Zwang, Strom zu speichern. Bestünde aber die technische Möglichkeit dazu wirklich, dann wäre die Versuchung groß, Strom über den Bedarf hinaus zu produzieren. Die Begründung dafür würde schnell lauten, man brauche den gespeicherten Strom für Notzeiten, man müsse vorsorgen. Dann würden Politiker das natürlich sofort als zusätzliches Betätigungsfeld für sich selbst entdecken und als staatliche Aufgabe an sich reißen. Die Folge wären staatliche Stromkäufe auf Lager. Wohin das führt, haben wir einst bei den horrenden Agrarüberschüssen und den Butter-, Milchpulver- und Weizenbergen in den Staatslagern gesehen, die allenfalls zu Schleuderpreisen verkäuflich waren.  Staatliche Preis- und Abnahmegarantien verleiten stets zur Überschussproduktion und machen die Nutznießer richtig besoffen vor Glück.

„Ökostrom“ bedeutet Aufbau einer Doppelkapazität der Stromerzeugung

Sowie es also für Strom die Speichermöglichkeit gäbe, würde sie dazu missbraucht werden, Strom weit über den Bedarf hinaus zu produzieren. Die Kapazitäten dafür stehen mit dem Windkraft-, Fotovoltaik- und Biogasanlagen schon bereit und sollen noch weit größer werden. Aller Strom aus diesen Anlagen geht über die mögliche Stromproduktion der herkömmlichen Kraftwerke hinaus und übersteigt den Strombedarf, er ist überflüssig, er ist Überschussproduktion, er ist außerdem viel teurer als der „Ökostrom“. Mit diesen Anlagen baut Deutschland  neben der Kapazität herkömmlicher Kraftwerke, die weiterhin unentbehrlich sind, eine überflüssige und unwirtschaftliche Doppelkapazität der Stromerzeugung auf. Kommt aus ihnen Strom, der trotz EEG-Vorrang im Netz keinen Abnehmer findet, müssen die Betreiber, weil sie ihn nicht speichern können, die Produktion erfreulicherweise stoppen und ihre Anlagen abschalten.

Es ist geradezu ein Segen, dass man Strom nicht speichern kann

Strom auf Halde zu produzieren, geht also nicht. Es ist also geradezu ein Segen, dass man Strom nicht speichern kann. Zwar schützt dieses Unvermögen nicht vor Überschusskapazitäten, aber vor Überschussproduktion auf Lager. Die überschüssigen Kapazitäten lassen sich nur dadurch wegbringen oder zunächst wenigstens dadurch begrenzen, dass der Staat alle weiteren Wind-, Sonnenstrom- und Biogasanlagen nicht mehr subventioniert. Das kann gelingen, wenn wir Bürger uns gegen die jetzt noch programmierte Stromverteuerung auflehnen und der politischen Führung mit Demonstrationen Beine machen. Die „Energiewende“ als Abkehr von der Kernkraftnutzung, obwohl töricht, muss deswegen nicht aufgegeben werden. Wenn Kernkraftstrom von einer Mehrheit der Bürger nicht gewollt ist, weil sie – wie berechtigt oder unberechtigt auch immer – Angst vor Radioaktivität hat, dann ist es vernünftig, ihn durch Strom aus Kohle oder anderen Energieträgern zu ersetzen, aber bitte nicht durch Strom aus Wind, Sonne und „Biogas“.

Viele Menschen können den Energiewende-Strom nicht mehr bezahlen

Wegen des „Ökostroms“ werden die Stromrechnungen immer höher. Das ist kein Wunder, denn die „Energiewende“ bedeutet nichts weiter als die Installation eines zusätzlichen zweiten Systems der Stromerzeugung und des Stromtransports, zusätzlich zum bestehenden und voll funktionierenden System. Die Stromkosten in Deutschland sind inzwischen etwa doppelt so hoch wie in den Vereinigten Staaten, Frankreich und vielen anderen Industrieländern. Immer mehr Menschen können ihren Strom nicht mehr bezahlen. Rund 600 000 Haushalten sei wegen offener Rechnungen der Strom schon gesperrt worden, war in Zeitungen zu lesen, Tendenz steigend. Schon erwägen Politiker, zahlungsschwache von der EEG-Zwangsumlage ebenso auszunehmen wie die die stromintensive Industrie. Das würde den übrigen Verbrauchern dann ebenfalls noch aufgeladen.

Mehr als 40 Prozent des Strompreises sind Steuern, Abgaben und Zwangsumlagen

Zusätzlich verteuert der Staat den Strom durch Steuern und Abgaben. Seit 1998 haben sich diese von jährlich 2,3 auf 23,7 Milliarden Euro verzehnfacht (FAZ vom 24. Mai 2012). Die Kosten durch das EEG entstehen durch die Einspeisevergütung, die Entschädigung für nicht eingespeisten Strom, die Vermarktungshilfe, die zusätzlichen Netzkosten, die Stromverluste beim Transport, die Schattenkraftwerke, die Begünstigungen stromintensiver Industriebetriebe, die Beihilfen für  Einkommensschwache, durch verbilligten Export von Überschussstrom und teuren Stromimport. Dazu kommt die Entschädigung für Unternehmen, die bei Stromengpässen Anlagen vorsorglich abschalten sollen. Nach Angaben des Branchenverbandes BDEW zahlt beispielsweise ein Drei-Personen-Haushalt bei einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden für seinen Strom monatlich insgesamt etwa 75 Euro, davon 34 Euro für Steuern und Abgaben und 41 Euro für  Erzeugung und Transport. Nach einer Faustzahl machen Steuern, Abgaben und Zwangsumlagen gut 40 Prozent aus, Stromerzeugung und Netznutzung knapp 60 Prozent. Weil zuviel Sonne und Wind den Strom wegen des EEG immer teurer machen, ist man doch sehr versucht zu wünschen, es möge nur wenig Wind wehen und die Sonne nur so viel scheinen, wie es für das Wohl von Pflanzen und Menschen gerade unerlässlich ist.

„Ökostrom“ ist unzuverlässig und fünfmal teurer als herkömmlicher

Im laufenden Jahr 2012 werden die staatlich verfügten Entgelte für Strom nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG-Strom) wohl 20 Milliarden Euro erreichen. Unausweichlich ist das jedenfalls dann, wenn der Bau von Anlagen zur Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Biomasse nach dem Plan der Bundesregierung fortgesetzt wird. Dann kämen schon über 20 Prozent des deutschen Stroms aus dieser unbeständigen Energiequelle. Aber mit diesen rund 20 Milliarden Euro könnten die ohnehin weiter notwendigen Dampfkraftwerke sogar den gesamten deutschen Strombedarf wie zuvor allein decken  – und zwar verlässlich. Denn der EEG-Strom ist mehr als fünfmal so teuer als der konventionelle Dampfkraftstrom und obendrein unverlässlich, weil er nicht beständig hinreichend verfügbar ist.

Wir brauchen die Wende der Wende

Wir brauchen in der Energiepolitik die Wende der Wende. „Ökostrom“ muss ohne Staatshilfe auskommen, ohne Subventionspreis und Zwangseinspeisung, auch ohne staatliche Quote, wie sie Rainer Brüderle propagiert hat. Die Profiteure haben sich lange genug an der Preis- und Abnahmegarantie gelabt. Ohne Staatshilfe ist der „Ökostrom“, weil zu teuer, verloren. Dann werden auch die superteuren neuen Stromtrassen und die Doppelkapazität der Stromerzeugung überflüssig. Dafür tritt auch die Nationale Anti-EEG-Bewegung (NAEB) ein. Sie ist eine Stromverbraucher-Schutzorganisation, geführt als eingetragener Verein (e.V.), in dem auch ich Mitglied bin. Sie ist unabhängig von Interessengruppen, ist besetzt mit Fachleuten in Vorstand und Beirat, verfolgt keine eigenen wirtschaftlichen Interessen, ist steuerlich als gemeinnützig anerkannt, finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Nähere Informationen über ihre Tätigkeit finden sich hier: www.naeb.info/ und hier www.windstrom-kosten.de/

Und immer daran denken:

                                                                                                                                          – Nachts scheint keine Sonne, bei Regenwetter und bedecktem Himmel fällt sie ebenfalls aus; Wind weht meist zuviel oder zuwenig; Strom lässt sich nicht speichern; der Acker soll Brot fürs Volk liefern, nicht aber "Biogas" für Strom.

 Dr. Klaus-Peter Krause; zuerst erschienen auf Freie Welt Blog




Merkels Energiewende: Extrem teuer, aber direkt in die Sackgasse

Der ideologisch begründete, von allen anderen Industrieländern als schwer verständlich angesehene radikale Umbau der deutschen Energiewirtschaft, der  einen massiven Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugung sowie der Stromerzeugung mit Biogas mit dem Ziel der Zurückdrängung von Kohle und Kernkraft anstrebt, wird bereits seit mehreren Jahren verfolgt.  Dieses wegen seiner Widersprüche zur Physik, der zahlreichen und unverständlichen schweren Versäumnisse und  der absehbaren Unbezahlbarkeit unerreichbare Ziel wird zur Ausschaltung störender Einflüsse des freien Marktes mit immer neuen Gesetzes-Instrumenten der Planwirtschaft verfolgt, wobei die derzeitige konservativ-liberale Bundesregierung seltsamerweise die Energiepolitik der Grünen übernommen hat. Mit der im März 2011 überstürzt beschlossenen und nur politisch motivierten Stilllegung von 8 Kernkraftwerken und damit dem Wegfall eines wichtigen Teils der nicht vom Wetter und vom Tageslicht abhängigen Stromversorgung wurde die bereits kritisch gewordene Situation noch zusätzlich verschärft. 

Die Regierung war schon lange von allen renommierten Fachleuten und Institutionen vorgewarnt. Kein einziges der heute immer größer werdenden Probleme war unvorhersehbar. 

Und sie hat den dramatischen Kurswechsel von 2011 ohne jede Vorwarnung und Konsultation der stark betroffenen und geschädigten Nachbarländer exekutiert – eine Rücksichtslosigkeit, die sich vermutlich noch rächen wird.

Die im Herbst 2010 verkündete Energiewende hatte tatsächlich das Jahr  2050 als Planungshorizont. Keine Nation dieser Welt hat jemals etwas auch nur annähernd Absurdes in ihrer Wirtschafts- oder Energieplanung vorgelegt. Mittlerweile beträgt die Haltbarkeit deutscher energiepolitischer Ankündigungen bis zu ihrer Änderung nur noch Monate.

Die deutsche Energiepolitik in den vergangenen eineinhalb Jahren gleicht einer  Fieberkurve. Ihre schnellen Kurswechsel sind für die Wirtschaft schlimm genug. Was dabei aber leider unverändert  beibehalten blieb, sind ihre fundamentalen Fehler aus der Vergangenheit: Die planwirtschaftlichen und damit stets zu hohe Kosten verursachenden staatlichen Maßnahmen, die unter dem Sammelbegriff „Erneuerbare Energien-Gesetz“ bekannt sind. Und die Reihe dieser Fehler wird konsequent verlängert.

Die Regierung zappelt jetzt in den selbst gelegten Fallstricken. Die durch ihre Fehler verursachten Probleme werden noch durch neue und stets planwirtschaftliche Fehlentscheidungen zu verzögern versucht, was nur neue Schäden hervorruft und immer das gleiche Resultat ergibt: Die Risiken steigen weiter und die Stromverbraucher müssen es bezahlen. 

Die unten präsentierte Liste der Fehler ist vermutlich bereits unvollständig, wenn Sie diesen Artikel lesen.

 Die Grundfehler der Energiewende

Der Kern des Kurses der Regierung ist das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG). Es weist vier grundsätzliche Fehler auf, die sich durch die strikte Durchsetzung und Ausweitung dieses Gesetzeswerks in eine Bedrohung des Standorts Deutschland  verwandelten, ohne der Umwelt zu helfen :

  1. Die unverständliche Fokussierung des EEG auf die Stromerzeugung ignorierte den Sektor Wärmeversorgung sowohl bezüglich der dort umgesetzten Energiemengen als auch bezüglich der Importabhängigkeit der dort eingesetzten, überwiegend fossilen Energieträger. Dessen verspätete Einbeziehung (Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich) war von abrupten Änderungen der Förderung bis hin zu  vorübergehenden Stops  gekennzeichnet, die die  Heizungsbranche  einem unberechenbaren Wechselbad aussetzten und die dringend notwendige Modernisierung bremsten. Stagnation auf niedrigem Niveau ist das Ergebnis. Die Milliardensubventionen wurden an diesem für Deutschland wichtigsten Energiesektor vorbei gelenkt – und dies dazu noch mit erheblichen volkswirtschaftlichen Kollateralschäden im Sektor der Stromwirtschaft, dem das EEG eigentlich dienen sollte.
  2. Das  Ziel, bei der Stromerzeugung von fossilen Energieträgern wegzukommen, wurde mit einer falschen Förderungspolitik angegangen: Man wählte bestimmte Techniken dafür aus, anstatt Einsparziele für die Energieträger vorzugeben und die Wahl der dafür geeigneten Techniken bzw. deren Weiterentwicklung dem industriellen Wettbewerb zu überlassen. Damit schuf man Förderreservate für bestimmte Techniken, von denen sich die  für das sonnenarme Deutschland weitgehend ungeeignete Photovoltaik als ein finanzielles Fass ohne Boden bei gleichzeitigem äußerst geringem Nutzen erwies – außer für China.  Als ebenso ungeeignet für die Stromversorgung eines Industrielandes erwies  sich auch die  unzuverlässige Windkraft.
  3. Der Grundidee, der das EEG dienen sollte, nämlich die Umwelt   zu schützen, wurde es  nur ganz am Beginn dieser Entwicklung gerecht. Jede Energietechnik, auch die "grünen", deren Potenzial in die Leistungsregion von Hunderten von Megawatt oder darüber ausgebaut wird, wird damit zwangsläufig zu einer von Umweltschützern stets verdammten „Großtechnologie“ – mit allen zugehörigen Nachteilen wie  Flächenverbrauch und Verlust an Biodiversität (Energiepflanzen),    Rohstoffverbrauch, Umweltbelastungen durch schädliche chemische Emissionen (Photovoltaik) oder Lärmbelastungen (Windkraft); von der Landschaftsverschandelung gar nicht zu reden. Man hat am Ende nur  alte Umweltprobleme gegen neue, problematischere  ausgetauscht.
  4. Das EEG hatte von Anfang an planwirtschaftliche Tendenzen, die sich mit den extrem zunehmenden Subventionen für die ausgewählten „Erneuerbaren“ zur Umwandlung des ehemals marktwirtschaftlich ausgerichteten Energiesektors in einen von Planwirtschaft gefesselten Sektor auswuchsen. Diese Planwirtschaft wird von der Regierung weiter ausgebaut. Mit den zwangsläufigen Folgen, die eine Planwirtschaft kennzeichnen:  Verschwendung in Milliardenhöhe; starke  Energiekostensteigerung („Energiearmut“),  Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, Abwanderung der Industrie, am Ende Arbeitslosigkeit.

Die Regierung will bis 2030 die Stromerzeugung aus „Erneuerbaren“ auf 50% bringen und bis 2050 auf 80%. Allerdings ist selbst eine auch nur teilweise sichere  Versorgung des Landes mit Wind- und Solarstrom nicht möglich. „Die Stromeinspeisung sämtlicher Photovoltaik- und Windkraftanlagen kann zeitweise nahe null Prozent liegen, während hohe Einspeiseleistungen von mehr als 50 Prozent der installierten EE-Kapazitäten (= Erneuerbare Energien) nur an 5 bis 10 Prozent der Jahresstunden erbracht werden“, stellte der Bundesverband Energie und Wasserwirtschaft BDEW in seinem Monitoringbericht Ende 2011 nüchtern fest. Deshalb wird jetzt die gesamte Stromversorgung doppelt aufgebaut: Mit einem gewaltigen Anteil der „Erneuerbaren“ und dazu ein mindestens 80 % der gesamten Stromnachfrage abdeckendes Netz von Kohle- und Gaskraftwerken. Stromimporte müssen  dann die restliche Lücke ausfüllen. Zudem muss das Übertragungsnetz enorm ausgebaut werden, weil die meisten Windräder leider im Norden stehen, wo ihr Strom nicht gebraucht wird. Durch Offshore-Windparks werden es noch mehr.

 Die Liste der Versäumnisse und Fehleinschätzungen wird immer länger

Die Regierung hat erst vor kurzem begriffen, dass von Anfang an – das heißt bereits seit Einführung des EEG – riesige Stromspeicher zum Ausgleich der systembedingten starken Schwankungen des eingespeisten Wind- und Solarstroms erforderlich gewesen wären, die es aber nicht gab und die es auch innerhalb der kommenden 15-20 Jahre nicht geben kann.  Damit war ein Ausgleich dieser Schwankungen von vornherein ausgeschlossen. Kraftwerke mussten das übernehmen. Und die dafür geeignetsten sind Kernkraftwerke. Sie arbeiten nicht nur CO2-frei, sie waren und sind konstruktionsbedingt die mit Abstand schnellsten Regler im Netz, die mit ihrer großen Leistungsregelungs-Kapazität („Lastfolgefähigkeit“) schnelle   Schwankungen am besten ausgleichen konnten. Die Regierung schaltet sie jetzt entschlossen ab – und stellt nun verblüfft fest, dass sie für die damit früher erfolgte  Stabilisierung des Netzes heute keinen Ersatz bekommen kann. Neue Kohle- und Gaskraftwerke sollen das nun – unter Opferung der Klimaschutz-Ziele – übernehmen. Sie sollten auch die gefährliche Versorgungslücke schließen, die durch die abgeschalteten und noch stillzulegenden Kernkraftwerke entstand.

Aber wiederum hat man zu spät begriffen, dass auch das nicht funktioniert. Denn der im EEG festgelegte Vorrang für die Einspeisung des "grünen" Stroms zwingt die Kohle- und Gaskraftwerke zu einem ständigen Hoch- und Herunterfahren ihrer Leistung, was nach Abschätzung des BDEW zu einer Nichtauslastung von 40 % führen wird. Unter diesen Bedingungen werden alle Investitionen in solche Kraftwerke unrentabel – sie unterbleiben deshalb.

Auf diese Weise führt das EEG nicht nur zu einem immer größer werdenden Bestand an Wind- und Solarstromerzeugern, deren Stromerzeugung man immer seltener voll nutzen kann, das EEG verhindert zugleich die Errichtung konventioneller Kraftwerke als der einzig verbliebenen Möglichkeit zur Stabilisierung des Netzes. So wurde aus einem ursprünglich gut gemeinten Förderprogramm ein Monstrum, das absehbar die zuverlässige Versorgung des Landes mit elektrischer Energie beenden und grosse  Schäden anrichten wird.

Die Reaktion der Regierung: Nicht etwa das Abstellen der Ursache – das ist der im EEG gesetzlich  festgeschriebene Vorrang für "erneuerbaren" Strom – , sondern Überlegungen zu einer weiteren Subvention: Investitionszuschüsse für unwillige Kraftwerks-Investoren – und selbstverständlich die Überwälzung der Kosten auf die Verbraucher. Abermals Planwirtschaft statt Marktwirtschaft.

Dazu passt auch der neue Plan der Regierung, die fällige Stilllegung unrentabler Kohle- und Gaskraftwerke per Verordnung zu verzögern und zu verbieten. Dies sind sowohl Altanlagen, die sich  am Ende ihrer typischerweise 40-jährigen Lebensdauer befinden, mit schlechten Wirkungsgraden und entsprechend hohen Emissionen, als auch jüngere Kraftwerke, die durch den EEG-bedingten Abschaltungszwang unrentabel geworden sind. Wie bei allen anderen planwirtschaftlichen Eingriffen der Regierung wird man auch hierbei die Zusatzkosten, die man den Kraftwerksbetreibern für den unrentablen Weiterbetrieb bezahlen muss, den Verbrauchern aufbürden.

 Die EU-Kommission bekämpft die deutsche Energiepolitik

Schon seit mehr als einem Jahr kritisiert der deutsche Energiekommissar Günther Oettingen die deutsche Energiepolitik auf das Schärfste. Mehrfach warnte er vor den bedrohlichen Folgen der hohen Energiesteuern für die Wirtschaft. Die extreme EEG-Förderung der Photovoltaik im sonnenarmen Deutschland kommentierte  er mit sarkastischen Vergleichen und forderte ihren Abbau.

Im Mai 2012 bereitete die Kommission einen Doppelschlag gegen die deutsche Energiepolitik vor:

Die neuen Emissionszertifikate-Handel-Beihilfeleitlinien der EU verschärfen für Deutschland die Förderungsmöglichkeiten für den Bau von Kohle- und Gaskraftwerken. Investitionszuschüsse i.H.V. 15% dürfen nur noch bei vollständiger Umsetzung der CCS-Technologie (Abtrennung und Speicherung des CO2) gewährt werden.  Deutschland hat aber die CCS-Richtlinie bisher nicht umgesetzt und kann das auch gar nicht mehr, seit der Bundesrat das Gesetz zur CO2-Speicherung abgelehnt und Vattenfall daraufhin sein Pilotprojekt in Jänschwalde abgebrochen hat. Damit werde das im Energiekonzept 2010 verankerte Kraftwerks-Förderprogramm faktisch unmöglich gemacht, sagte BDEW-Chefin H. Müller.

Damit nicht genug: In einem Entwurf eines Strategiepapiers spricht sich die Kommission dafür aus, dass die Förderprogramme der EU-Staaten für den Ausbau von Sonnen- und Windstrom so schnell wie möglich auslaufen sollen. Insbesondere seien dadurch die Energiekosten für viele Menschen zu sehr angestiegen. Außerdem sollen die nationalen Fördersysteme einander angeglichen werden. Damit wäre das EEG und damit der zentrale Antriebsmechanismus der Energiewende in Frage gestellt – weshalb Berlin dagegen ist.

Die NRW-Ministerpräsidentin Kraft forderte die Regierung auf, sicherzustellen, dass die EU-Kommission staatliche Subventionen für die energieintensiven Industrien genehmigt, was keineswegs sicher ist.  Andernfalls fürchte sie schleichende Arbeitslosigkeit in NRW.

 Deutschland kehrt zur Kohle zurück

Der Ausstieg aus der Kernenergie, die einen großen Teil der Grundlast-Stromversorgung lieferte, bedeutete unausweichlich deren Ersatz durch andere Grundlastkraftwerke, und das sind in Deutschland allein Kohlekraftwerke. Dass dies der Preis für die Energiewende sein würde  und wegen der dann  wieder steigenden CO2-Emissionen auch ein Ende der sogenannten Klimaschutz-Politik, war der Regierung klar. Sie bemüht sich intensiv um Neubauten und plant sogar, die Stilllegung von fossilen Kraftwerken zu verhindern (siehe oben).

Der Leiter des dem Bundesumweltministerium BMU unterstellten Bundesumweltamts Jochen Flasbarth erklärte jedoch dazu Anfang Juni 2012, es gebe „keinen Bedarf für neue Kohlekraftwerke“.  Im BMU war man „verstimmt“.

Begleitet wird die Kohle-Renaissance in Deutschland  vom Rezessions-bedingten Verfall der Preise für Emissionszertifikate (7 Euro pro Tonne CO2,  damit 60% unter dem Niveau von 2011) wodurch Kohle in ganz Europa wieder attraktiv wird.  Für den Bau neuer Kohlekraftwerke muss sich die Regierung allerdings neue Subventionsmodelle einfallen lassen, nachdem Brüssel bei den Investitionshilfen die rote Karte zeigte (s.o.). Man wird das Übliche tun: Den Strompreis weiter erhöhen.

 Man hat auch den Widerstand der Bürger unterschätzt.

Die Bürger haben gelernt, dass sie recht wirksam unliebsame Entwicklungen in ihrer Umgebung verhindern können. Genau diese Fähigkeiten setzen sie seit einiger Zeit gegen nahezu alle Projekte ein, die jetzt zu wesentlichen Teilvorhaben der Energiewende ernannt worden sind:

Die Errichtung von neuen Pumpspeicherwerken, von Windkraftanlagen , von Hochspannungs-Freileitungen, von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, auch von Umrichterstationen zum Anschluss von Offshore-Windparks. Eine weitreichende Niederlage erlitt die Berliner Regierung mit ihrem Gesetzesvorstoß, der es ermöglichen sollte, in Kraftwerken abgetrenntes CO2 zunächst versuchsweise in ehemaligen Gasspeichern zu lagern. Der Bundesrat lehnte es ab und will auch nicht den Vermittlungsausschuss anrufen.  Bereits vor der Bundesrats-Abstimmung hatte es massive Proteste gegeben: „Stoppt das CO2-Endlager“ stand auf ungezählten Autoaufklebern im Raum Flensburg und massenweise in friesischen Vorgärten, an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen brannten Mahnfeuer. Greenpeace zeigte sich übrigens über das Abstimmungsergebnis im Bundesrat erfreut.

 Die Risiken werden bedrohlich

Die Regierung hat eine unheilvolle und  die Sicherheit der Stromversorgung unterminierende Kombination zweier Fehlentscheidungen zu verantworten:

Sie hat das Erneuerbare Energie-Gesetz (EEG) unverändert beibehalten, womit der damit gesetzlich gesicherte Vorrang für die Einspeisung von Wind- und Solarstrom bei dessen unvermindert starkem weiterem Ausbau  immer mehr zu massiven Störungen im Stromnetz führt. Und sie hat diese prekäre Situation durch die Abschaltung von 8 Kernkraftwerken nochmals extrem verschärft. Damit fehlt jetzt ein erheblicher Anteil an Wetter- und Tageslicht-unabhängiger Grundlast-Stromerzeugung und gleichzeitig auch noch eine wichtige Regelungskapazität gegen Einspeisungsschwankungen, die gerade die Kernkraftwerke boten.

Im  Winter 2011/2012 gab es deswegen bereits zwei sehr ernste Situationen, bei denen ein Blackout  gerade noch mit drastischen Notmaßnahmen verhindert werden konnte.  Für den kommenden Winter rechnet man mit einer noch ernsteren Situation. Über die Folgen eines flächenweiten Stromausfalls, der dann mehrere Tage andauern würde, macht sich anscheinend noch niemand Gedanken.

Deutschland ist durch eine Kette fast unglaublicher Fehler und Unterlassungen in diese fatale Situation gebracht worden: Erst die Verabschiedung des EEG ohne jegliche Absicherung gegen die extremen Schwankungen der Stromeinspeisung durch Speicher – die man nicht hatte und deshalb "vergaß" – und dazu auch noch ohne die Möglichkeit, den in Norddeutschland erzeugten Windstrom durch das vorhandene Übertragungsnetz nach Süddeutschland zu transportieren. Diese Unterlassung führte zu einer Zweckentfremdung  von Gas- und sogar von Kohlekraftwerken als "Lückenbüßer"-Kraftwerke, die wegen der gesetzlich erzwungenen Grünstromeinspeisung ständig herauf- und heruntergeregelt werden mussten – und damit unrentabel wurden. Nicht genug damit erfolgte noch die hektische Stillegung der Kernkraftwerke, womit bei dem aus den o.e. Gründen  unterbleibendem Neubau von konventionellen Kraftwerken, der im Übrigen noch Jahre dauern würde,  die Sicherheit der Stromversorgung bei steigenden Stromkosten weiter abnimmt.

Die steigenden Risiken für die Bevölkerung und für die Wirtschaft werden unten beschrieben. 

Weil die sehr viel ernsteren Auswirkungen dieser Politik erst noch kommen werden und der politische Widerstand noch gering ist, muss mit einem Festhalten an der Energiewende bis zum Zeitpunkt des Eintretens größter und unbeherrschbarer Probleme gerechnet werden, die dann nicht mehr durch das Umverteilen der angerichteten Schäden provisorisch repariert werden können.

 Planwirtschaft statt Marktwirtschaft  

Von vielen Autoren der Wirtschaftspresse ist bereits harte Kritik daran geübt worden, dass im Energiesektor immer mehr marktwirtschaftliche Grundprinzipien, die bisher den Erfolg der Industrienation Deutschland herbeiführten, von der Regierung missachtet und durch politisch motivierte Verletzungen dieser Prinzipien ersetzt werden.

Diese planwirtschaftliche Tendenzen, die sich mit den extrem zunehmenden Subventionen für die ausgewählten „Erneuerbaren“ zur Umwandlung des ehemals marktwirtschaftlich ausgerichteten Energiesektors in einen von Planwirtschaft gefesselten Sektor auswuchsen, kennzeichnen heute die Energiepolitik. Mit den zwangsläufigen Folgen, die eine Planwirtschaft kennzeichnen: Verschwendung ; starke  Energiekostensteigerung (mit der Folge der neuen „Energiearmut“- s.u.); großer verspäteter Aufwand für das Beheben von Defiziten, die durch das jahrelange Ignorieren von zentralen Voraussetzungen für eine derartige Umgestaltung des Elektrizitätssystems  entstanden sind (fehlende Speicher, unzureichendes Netz, fehlende konventionelle Kraftwerke als Sicherheit); Verwandlung des erhofften Nutzens in eine Bedrohung (Vertreibung der energieintensiven Industrie, Blackouts); Ärger mit den Nachbarländern wegen des Missbrauchs ihrer Stromnetze als Abladeplatz für wetterbedingte Stromüberschüsse;  technologischer Rückstand und der Verlust von Kompetenzen auf den nicht vom EEG begünstigten Feldern. 

Diese EEG-verursachten Probleme wurden durch das plötzliche Abschalten von 7 Kernkraftwerken nochmals erheblich vergrößert. Zudem gab Deutschland damit  seine bisherige Rolle als Exporteur von Grundlaststrom, mit dem das europäische Verbundnetz versorgt und stabilisiert wurde ohne Abstimmung mit den Nachbarländern auf.

Die durch die Fehler der Regierung verursachten Probleme werden noch durch neue und stets planwirtschaftliche Fehlentscheidungen zu verzögern versucht, was nur neue Schäden hervorruft und immer das gleiche Resultat ergibt: Die Risiken steigen weiter und die Stromverbraucher müssen es bezahlen. 

Die Liste dieser Verstöße gegen die Marktwirtschaft ist bereits lang:

1.     Das EEG, also die Zwangssubventionierung unwirtschaftlicher und auch technisch ungeeigneter Methoden der Stromerzeugung – verbunden mit dem Zwang, den so erzeugten Strom vorrangig ins Netz einzuspeisen und seinen Weiterverkauf notfalls noch zusätzlich zu bezahlen

2.     Entschädigungs-Verpflichtung für die Nicht-Produktion eines Wirtschaftsgutes – s. §12 EEG.

3.     Die mit Angstszenarien begründete Stilllegung einer großen Grundlast-Stromerzeugung (Kernkraft) mit der Folge von Preissteigerungen – auch im Ausland – und Versorgungsengpässen.

4.     Gewaltiger, teurer  Ausbau der Stromnetze, der ohne die Fehlentscheidung der Bevorzugung unzuverlässiger und durch starke Leistungsspitzen gekennzeichnete Erzeugungstechniken – s. Punkt 1 – überhaupt nicht notwendig wäre.

5.     Entlastung von energieintensiven Produktionen von den durch die EEG-Fehlsteuerung verursachten Strompreiserhöhungen – und deren Überwälzung auf die übrigen Verbraucher.

6.     Geplante neue Subventionen, um weitere Folgen der Fehlsteuerung durch das EEG und den Kernkraftausstieg zu bekämpfen: Der Einspeisungszwang von Wind- und Solarstrom ins Netz macht die jetzt benötigten neuen Kohle- und Gaskraftwerke unrentabel, weshalb sich  Investoren zurückhalten.  Die Bundesnetzagentur empfiehlt daher, über Subventionen für den Kraftwerksneubau „nachzudenken“ Deshalb hat die Bundesregierung einen   Investitionskostenzuschuss für neue fossile Kraftwerke im Zeitraum 2013-2016 in Aussicht gestellt. Die EU will das jedoch verhindern – siehe oben "Die EU bekämpft die deutsche Energiepolitik".

Die vermutliche Reaktion der Regierung: Den Kraftwerksbauern höhere Strompreise garantieren und diese wieder über Umlagen den Verbrauchern aufbürden.

7.     Geplante Verordnung zur Verzögerung bzw. zum Verbot der Stilllegung unrentabel gewordener Kohle- und Gaskraftwerke – mit der leider üblichen Kostenüberwälzung.

8.     Stromspeicher werden im Ausland gesucht – so die per Seekabel teuer  anzuschließenden Pumpspeicherwerke Norwegens – weil nicht benötigter, überschüssiger Windstrom zwischengespeichert werden muss. Fördermittel fließen in neue Speicherprojekte. Ohne die Fehlsteuerung durch das EEG hätten die vorhandenen Pumpspeicherwerke weiterhin ausgereicht.

9.     Durch die Energieeinsparverordnung werden Hausbesitzer zur energetischen Sanierung und Nachrüstung gezwungen. Auch wenn sie das nicht wünschen. Sie dürfen die Kosten auf die Mieter umlegen.

10.  Für Neubauten ist bereits die Installierung der sog. intelligenten Stromzähler vorgeschrieben. Ein Zwang für alle Verbraucher, diese Geräte anzuschaffen, ist angesichts der die Bürger bevormundenden Energiepolitik zu erwarten.

11.  In Baden-Württemberg wurden Hausbesitzer bereits gesetzlich verpflichtet, bei einer Modernisierung ihrer Heizungsanlage eine anteilige Versorgung durch „Erneuerbare Energie“ sicherzustellen.

12.  Der staatliche Geldregen für Energiewende-Reparaturmaßnahmen lockt nun auch weitere Interessenten hervor: Auf der Energiespeicher-Konferenz IHRES in Berlin wurde ein Einspeisegesetz  á la EEG auch für Energiespeicher, die das Netz stabilisieren sollen, gefordert. Auch Investitionszuschüsse seien geeignet.

13.  Die zunehmende Energiearmut auf Grund unbezahlbarer Stromrechnungen hat zu Überlegungen des neuen Umweltministers Altmeier geführt, staatliche Stromkostenzuschüsse einzuführen.

Dazu gibt es bereits deutliche Stellungnahmen: „Im Energiesektor bewegen wir uns langsam, aber sicher auf eine komplette Planwirtschaft zu“, warnte der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs. „Ein System zunehmender staatlicher Eingriffe ist marktwirtschaftlich nicht sinnvoll und für den Verbraucher nicht bezahlbar“, erklärte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller.

Die Regierung hat sich erpressbar gemacht

Je mehr Engpässe durch die Fehlplanung der Energiewende auftreten, um so mehr Gelegenheiten bieten sich, die Regierung – oder auch deutsche Netzbetreiber – erfolgreich zur Kasse zu bitten. Es begann mit dem akut drohenden Netzzusammenbruch im Februar 2012. Stundenweise mussten die Netzbetreiber  Strom zu horrenden Preisen im übrigen Ausland einkaufen, um einen Systemzusammenbruch zu verhindern. So musste die EnBW Transportnetze AG am 9.2. um 4:45 Uhr vom Netzbetreiber Swissgrid in der Schweiz eine „Notreserve“ von 300 Megawatt Stromleistung anfordern und dafür mit 3000 Euro pro Megawattstunde einen Preis bezahlen, der um das Fünfzigfache über dem normalen Strombörsenpreis lag.

Die zweite offensichtlich  erfolgreiche Aktion startete der niederländische Netzbetreiber Tennet, der die neuen Offshore-Windparks – ein Kernstück der Energiewende – an das norddeutsche Stromnetz anschließen muss, aber jetzt  angeblich Finanzschwierigkeiten hat. 

Tennet hatte eine Idee: In einem Brief an den Bundeswirtschaftsminister schlug man vor, dass es  „vor weiteren Aufträgen für den Anschluss von Offshore-Windparks bei der Haftung neue Regelungen geben müsse“. Weiter wörtlich: „Wo Versicherungen nicht mehr einspringen, muss eine „Sozialisierung der Schäden“ (!) ermöglicht werden“. Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Die unausgesprochene Drohung, den Anschluss der Windparks weiter zu verzögern, zeigte die erwünschte Wirkung: Ausgerechnet das FDP-geführte Bundeswirtschaftsministerium, das mit der Marktwirtschaft offenbar nichts mehr im Sinn hat, legte einen Entwurf für eine entsprechende Verordnung vor, mit der die Haftungskosten letztendlich per Umlage den Verbrauchern aufgepackt werden sollen. Also das mittlerweile übliche Verfahren.

Es gibt eine weitere Gefahr für die Energiewendeplaner: Durch die vom privilegierten EEG-Strom  erzwungenen Drosselung der Kohle- und Gaskraftwerke  wird jedes Neubauprojekt unrentabel und unterbleibt. Schlimmer noch: Auch bestehende Kraftwerke werden durch den privilegierten EEG-Strom unwirtschaftlich und die legt ein Betreiber in einer normal funktionierenden Marktwirtschaft konsequenterweise still. Einen ersten Paukenschlag dazu löste der staatliche norwegische Energiekonzern Statkraft Mitte Februar 2012 mit der Mitteilung aus, dass der Betrieb seines 2009 von E.on übernommenen Gaskraftwerks Emden „nach und nach eingestellt“ werde und Statkraft auf den geplanten Neubau eines Gaskraftwerks am gleichen Standort verzichtet. „Das Kraftwerk ist nicht mehr profitabel“, erklärte Statkraft-Vorstandsmitglied Asbjorn Grundt gegenüber Reuters. Gegen den Bau eines neuen 430-MW-Gaskraftwerks sprächen zum einen die hohen Gaspreise, zum anderen „sei zu befürchten, dass die Anlage infolge der verstärkten Einspeisung von Wind- und Solarenergie nicht voll ausgelastet wäre“. Dadurch gebe es zu wenig Spitzenlastzeiten für das Gaskraftwerk – die typische Betriebsweise derartiger Anlagen. Grundt weiter: „Eine Investitionsentscheidung kann es nicht geben, wenn das Risiko besteht, dass die Stromerzeugung der Anlage eingedämmt wird“.

Auch andere grosse Energiekonzerne haben erklärt, dass sich der Bau von Gaskraftwerken in Deutschland derzeit nicht lohne. So erklärte der Energieversorger E.on Mitte Mai, dass man für 2013 plane, die Gaskraftwerke Irsching 3 in Oberbayern, Staudinger 4 in Hessen und Franken 1 in Nürnberg stillzulegen. Die Summe dieser Kraftwerkskapazitäten einspricht einem Kernkraftwerk. Die bayerische Energiepolitik sah eigentlich vor, die Kapazitäten der Gaskraftwerke um 3000 – 4000 MW auszubauen. Die Landesregierung sah daher die Ankündigung „mit Sorge“. Wirtschaftsminister Zeil forderte vom Bund eine schnelle Entscheidung, „wie man das Bereitstellen von Erzeugungskapazitäten seitens E.on honorieren könnte“ – also subventionieren. Weiterhin „dürften emissionsrechtliche Vorschriften nicht zu Stilllegungen führen“; ein Schlag gegen die Umweltschützer.

Das führt zum nächsten Problem: Ohnehin sind etliche ältere, unmoderne  Kraftwerke fällig zur Stilllegung. Diese vollkommen logische und auch absehbare Entwicklung ruiniert die Pläne der Regierung, die zum Stopfen der durch die KKW-Abschaltung aufgerissenen Versorgungslücke auf wesentlich mehr Kohle- und Gaskraftwerke setzt.  Die unwilligen Kraftwerksbetreiber und Nicht-Investoren können sich nun ruhig zurücklehnen und die Angebote der verzweifelten Regierung abwarten. Und schon setzt dort der bekannte Handlungsmechanismus ein: Man diskutiert über „neue Mechanismen und ein anderes Marktdesign für die Strompreisfindung“. Eine Option seien „Kapazitätsmechanismen“. Im Klartext: Mit einer zusätzlichen Vergütung sollen Investitionen für die „Vorhaltung von Erzeugungsleistung“ – also den Bau von dann teilweise stillstehenden Kraftwerken, die bei Engpässen einspringen können – angeregt werden. Und auch der nach dem bau unrentable betrieb muss subventioniert werden. Die EU ist leider gegen Investitionshilfen – s.o.  Also wird man es über höhere garantierte Strompreise regeln. 

Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW gibt der Regierung gute Ratschläge zur Lösung des Dilemmas mittels Planwirtschaft: Man müsste die am Ende ihrer im Durchschnitt 40-jährigen Lebensdauer stillzulegenden Altkraftwerke unbedingt weiter betreiben – natürlich erst nach erforderlichen  Reparaturen, Nachrüstungen und Modernisierungen. Dies könnte „bei entsprechenden ökonomischen Rahmenbedingungen“ – also Subventionen – „einen substanziellen Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Kraftwerkskapazität liefern“.  Wer das dann bezahlen darf, ist klar.

Ein erhebliches Druckmittel besitzen auch die Übertragungsnetz-Betreiber, die – wie Tennet gerade vorführte – den entscheidenden Engpass für die Durchleitung des in Norddeutschland erzeugten, überflüssigen Windstroms nach Süddeutschland mit einem riesigen Neubauprogramm beheben sollen.  Und so bald weitere Verzögerungen und Kostensteigerungen eintreten, wird man auch hier die Hand aufhalten.

Nicht zu vergessen: Die Nachbarländer, denen Deutschland vermehrt nicht benötigten und die Netzstabilität störenden Wind- und Solarstrom in deren Stromnetze einleitet, beginnen sich zu wehren. Polen drohte bereits die Drosselung dieser unerwünschten Einspeisungen an, die nicht einmal mehr mit Zuzahlungen der deutschen Seite toleriert werden können.

Deutschland ist jedoch noch auf Jahre hinaus auf den Missbrauch der benachbarten Stromnetze als Puffer für seinen überflüssigen grünen Strom angewiesen.  Die Alternative wäre selbstverständlich die Abschaffung des EEG. Aber das muss offenbar um jeden Preis – und das ist hier ganz wörtlich zu nehmen – vermieden werden.

Weitere Drohungen sind bereits erkennbar: Die ostdeutschen Länder fordern eine Entlastung von den Netzkosten, die ihnen durch die Abgabe ihres enormen, aber dort überhaupt nicht benötigten Windstroms entstehen.  Die süddeutschen Länder sollen das bezahlen.

Hafenstädte wünschen Beihilfen für ihre Hafenanlagen, die für den Aufbau der Offshore-Windparks auszubauen sind.  Die zur Sicherung der Stabilität des riesigen Nieder- und Mittelspannungsnetzesdringend erforderliche, aber bisher unterbliebene  Nachrüstung der Photovoltaikanlagen mit elektronischen Regeleinrichtungen wird erhebliche Kosten verursachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wie stets in der EEG-Umlage ihren Niederschlag finden werden.

Diese Liste verlängert sich im Monatsrhythmus.

 Die Kostenlawine rollt

Neben der in jedem kommenden Winter drohenden Blackout-Gefahr stellen die stetig und unabwendbar ansteigenden Kosten der Energiewende –  insbesondere der Haushalts-Strompreis  – die größte politische Gefährdung dar. Die Regierung versucht  verzweifelt, die energieintensive Industrie von den existenzgefährdenden Zusatzkosten  (z.B. den steigenden Netzkosten)  zu entlasten – und wälzt sie zusätzlich auf die Bürger.

Eine deutliche Warnung  gab es mehrfach im Jahre 2011 von EU-Energiekommissar Günther Oettinger: Hohe Energiekosten gefährdeten nicht nur den Wirtschaftsstandort Deutschland,  sondern auch den sozialen Frieden, wenn ein Teil der Menschen die Stromrechnung nicht mehr bezahlen könne. "Ich bin überrascht, wie gedankenlos die Entwicklung der Strompreise hingenommen wird“, sagte Oettinger. Deutschland zähle weltweit zu der Spitzengruppe bei den Strompreisen. Steuern, Abgaben und Umlagen summieren sich hier beim Strompreis auf 45,1 Prozent.

Die Medien haben das Thema bereits aufgegriffen: Das Handelsblatt titelte am 23.5.2011 "Merkels Strompreislüge": Die Bundeskanzlerin hatte im Juni  2011 erklärt: "Unternehmen wie Bürger müssen auch in Zukunft mit bezahlbarem Strom versorgt werden." Und sie versprach, dass die Ökostrom-Umlage bei 3,5 Cent / kWh stabil gehalten werde. Aktuell liegt sie bei 3,59 Cent. Michael Fuchs, in der Unionsfraktion für Wirtschaftspolitik zuständig, rechnet mit 4,5 Cent und mehr.

Prof. Helmut Alt von der FH Aachen wies allerdings darauf hin, dass diese Zahlen „verniedlicht“ wurden, da es Nettobeträge ohne die Mehrwertsteuer sind. Aus der Zahl 3,5 Cent/kWh werden dann bereits  4,13 Cent/kWh.

Das wird wohl nicht reichen: Der riesige Stromnetz-Ausbau und der ebenfalls gewaltige Ausbau der Offshore-Windkraft haben noch gar nicht richtig begonnen und der weitergehende Zubau der Photovoltaik kommt noch hinzu. Ferner werden alle oben beschriebenen planwirtschaftlichen Maßnahmen nur weitere Kosten verursachen. Der Hauptteil der Wende-Kostenwelle steht also erst noch bevor.

Falls der beabsichtigte Zubau an konventionellen Kraftwerken überwiegend mit Gaskraftwerken erfolgen sollte, die von manchen Politikern im Gegensatz zu Kohlekraftwerken als bedingt umweltfreundlich angesehen werden, würde der Stromerzeugungspreis auf Grund der hohen Gaspreise zwischen 15 und 20 Cent / kWh liegen und damit 3 bis 6-mal höher als der Gestehungspreis des heute erzeugten Grundlaststroms, berechnete  Prof. Alt. Darin seien die Kosten für den Ausbau des Netzes noch nicht enthalten.

Die durch das EEG veranlassten Subventionen würden nach Schätzungen im Jahre 2012 vermutlich 14,1 Milliarden Euro erreichen – nach 11,76 Mrd im Jahre 2011. McKinsey schätzt, dass allein 2020 die Stromverbraucher Kosten von 21,5 Mrd Euro tragen müssen, die nur durch den Umstieg auf erneuerbare Energien verursacht werden. Insgesamt verursache die Energiewende von 2011 bis 2020 Kosten von 175 Mrd Euro.  Das Karlsruher Institut für Technologie schätzt, dass der Strompreis durch die Kosten der Energiewende bis 2025 gegenüber heute um 70 Prozent steigen wird.

Der Koordinator Energiepolitik der Unionsfraktionen Thomas Bareiß meinte besorgt und hilflos: "Die Strompreise werden zur Achillesferse der Energiewende. Wir müssen sie so gestalten, dass sie bezahlbar bleiben.  Die Belastung darf nicht einseitig bei den Privatverbrauchern landen." Wie man Strompreise „so gestalten“ kann, dass sie niemand mehr wehtun, verriet er nicht.

Das Gegenteil ist der Fall, denn: "Die Hauptlast tragen die privaten Haushalte“, sagte dazu McKinsey-Experte Thomas Vahlenkamp.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hat ergeben, dass arme Haushalte mit 1% ihrer verfügbaren Einkommen relativ  zehnmal mehr für die Subvention von Sonnen- und Windstrom zahlen als reiche mit 0,1%. "Die derzeitige Finanzierung der Energiewende ist unsozial", stellte die auftraggebende Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) fest. Wegen unbezahlter Rechnungen wurde bereits 2010  600.000 Haushalten der Strom abgeschaltet,  sagte Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten.  "Preisanstiege von rund 15 Prozent für Strom und Gas in den vergangenen zwei Jahren machen Energie für viele Haushalte unbezahlbar", sagte NRW-Verbraucherzentrale-Chef Klaus Müller der Welt am Sonntag. "10 bis 15 Prozent der Bevölkerung kämpfen damit, die Energiekosten zu finanzieren. Früher war Energiearmut ein Randproblem, doch mittlerweile ist es für viele ein Alltagsproblem geworden." Die steigende Energie-Armut sei alarmierend. INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr sprach von einem „unkontrollierten Kostenanstieg, der nicht länger hinnehmbar sei, weil er die Akzeptanz der Energiewende in der Gesellschaft untergrabe“.

Jetzt begreift es die Regierung als Problem.  Die Presse meldete am 4.6.2012, dass die Regierung Geringverdiener vor den steigenden Kosten der Energiewende schützen wolle. "Strom darf nicht zum Luxusgut werden. Der Staat ist da gefordert, Hilfen anzubieten“, erklärte dazu Merkels neuer Umweltminister Altmaier.  Aber bereits zwei Wochen darauf ruderte er wieder zurück: "Altmeier lehnt Beihilfen für Arme ab", wurde in den Nachrichten mitgeteilt. Anscheinend hatte er gemerkt, dass offizielle Stromkostenbeihilfen für Arme den Ruf der Energiewende als Strompreistreiber bestätigen würden. Nun soll es statt dessen Energieberatungen für alle geben. Wie das einer bereits von der Stromversorgung abgetrennten Familie helfen soll, wurde nicht erklärt. Das Energiearmuts-Problem wird sich somit weiter verstärken.

Typisch für die Regierung: Nicht die Ursache des Problems anpacken, die hohen Steuern, Abgaben und Umlagen, die den Strom so teuer machen, sondern mit Ersatzhandlungen Zeit gewinnen.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung nimmt in der Tat ab:

Nach einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid sind 41 % der Deutschen nicht willens, für „erneuerbare Energien“ mehr zu zahlen als bisher – in Ostdeutschland sind es sogar 52 %.

Auch die Industrie leidet unter den Stromkosten, die laut H.-J. Kerkhoff, Wirtschaftsvereinigung Stahl,  "..hier höher sind als in fast allen anderen Ländern." Die Aluminiumhütte Voerdal wurde dadurch bereits in die Insolvenz getrieben. "Die De-Industrialisierung Deutschlands hat bereits begonnen“, stellte EU-Energiekommissar Günther Oettinger fest.

Deutschlands Strom- und Gaskunden drohen zudem nach einem Gerichtsurteil Preiserhöhungen an einer weiteren Front: Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat entschieden, dass die Bundesnetzagentur in der Vergangenheit den Anlagenwert der deutschen Strom- und Gasnetze zum Nachteil der Netzbetreiber zu niedrig kalkuliert habe. Nun drohen Schadensersatzzahlungen für entgangene Netzentgelte, und zwar rückwirkend.  Wer das am Ende zu zahlen hat, ist klar.

 Das Urteil des Auslands ist vernichtend

Es war dem World Energy Council (das größte internationale Netzwerk der Energiewirtschaft) vorbehalten, am 10. 10. 2011 das Ergebnis einer internationalen Expertenbefragung zur deutschen Energiewende zu präsentieren; eine Befragung, die die deutsche Regierung besser selbst durchgeführt hätte, und zwar rechtzeitig  vor der Verkündung  ihrer dramatischen Politikänderung. Grundlage der Ergebnisse sind Antworten aus den Rückläufen aus 21 Länderkomitees des World Energy Council, darunter 14 aus Europa.

Die wesentlichen Ergebnisse sind:

►  Nur 38% der Experten trauen Deutschland zu, einzelne Ziele – und zwar verspätet

      –   zu erreichen.

►  Bis 2020 erwarten 76% der Experten eine Schwächung der Wirtschaftskraft Deutschlands.

►  Auch nach 2020 erwarten 48% eine solche Schwächung.

►  71% der Befragten  erwarten Preissteigerungen für Strom im eigenen Land !

►  Knapp zwei Drittel – 62% – der Befragten sehen erhöhte Gefahren für

      die Versorgungssicherheit Europas.

►   81% der befragten Länder lehnen den deutschen Weg als Vorbild für die Welt ab.

►   Keiner der Experten hält es für vorstellbar, dass sein Land den

       deutschen Politikansatz vollständig übernehmen könnte.

►   62% können sich vorstellen, einzelne Elemente der

       Energiewende zu übernehmen. 33% kein einziges Element.

Dieses Gutachten der internationalen Energieexperten ist vernichtend.

 Die Naturschützer geraten in die Zwickmühle

Im Anfangskapitel „Die Grundfehler…“ wurden schon unter Ziff. 3 die erheblichen Beeinträchtigungen der Umwelt durch die Auswirkungen des massiven Ausbaus der sog. erneuerbaren Energien aufgezählt. Die ursprüngliche Idee, damit der Umwelt etwas Gutes zu tun, wurde durch den flächenfressenden Gigantismus der grünen Techniken und die zwangsläufig dadurch entstehenden Umweltprobleme ad absurdum geführt. 

Gerade die Naturschützer müssen jetzt mit Schrecken diese Folgen zur Kenntnis nehmen: Neben dem sehr erheblichen Flächenverbrauch, den alle grünen Energietechniken wegen ihrer sehr geringen Leistungsdichte (erzeugte Kilowatt pro Quadratmeter) aufweisen, werden Biotope zerschnitten, Monokulturen nebst Dünger- und Pestizideinsatz lassen die Tierwelt verarmen, Windmühlen gefährden Vögel und Fledermäuse, Hochspannungstrassen – auch solche mit Erdkabeln – erfordern breite Schneisen, große  Windparks werden neuerdings bevorzugt in Wäldern errichtet und die Verschandelung der Landschaft ist in vielen Regionen brutal geworden. Bürgerinitiativen kämpfen energisch gegen den Bau aller neuen Pumpspeicherkraftwerke, wie zum Beispiel die in Atorf/Südschwarzwald von den Schluchseewerken geplante Großanlage. Der Schwarzwaldverein als Interessenvertreter der Bevölkerung hatte in den Anhörungen kritisiert, „die Region dürfe nicht bloß das Objekt für energiewirtschaftliche Ausbeutung werden." Die Vertreter des EVU räumten ein, daß sich die Landschaft deutlich verändern werde, "da werde man sich sicher erst dran gewöhnen müssen." Naturschützern müssten bei derartigen Äußerungen die Ohren klingen.

Wer zudem auch noch ein Menschenfreund ist, wird die Lärmemissionen der Windanlagen, den Elektrosmog durch Hochspannungsleitungen, die Brandgefahren der Photovoltaik und die Unfälle bei der Errichtung der diversen Anlagen mit ins Kalkül ziehen müssen.

Das einzige Ziel, das die im BUND und im NABU organisierten  Natur- und Umweltschützer erreicht haben, ist der Kernkraftausstieg. Ihr weiteres Ziel, den Neubau von Kohlekraftwerken zu verhindern, die der BUND Klimakiller nennt, ist bereits gescheitert.  Dennoch halten diese Verbände unbeirrt an dieser Forderung fest.

Zusätzlich greift der BUND eine der wichtigsten Maßnahmen an, die die Regierung zur Schonung der energieintensiven Industriebetriebe vor den gefährlich steigenden EEG-Umlagekosten  getroffen hat: Die „besondere Ausgleichsregelung“ im EEG.  Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger forderte, „bei der EEG-Umlage alle Befreiungen und Sonderregeln für die Industrie zu überprüfen und dann entweder zu streichen oder auf wenige Sonderfälle zu beschränken“. Seine  Begründung: Für das „Gelingen der Energiewende“ sei es nötig, „dass alle an ihren Kosten beteiligt sind und nicht die einen für die anderen zahlen“.

Hier wird mit falschen Karten gespielt:  Herr Weiger weiß genau, dass seine gut klingende Forderung nach einer gerechteren Verteilung der Kosten bei ihrer Verwirklichung der Energiewende den Todesstoß versetzen würde. Denn der dann eintretende Exodus der energieintensiven Industrie, der z.T. schon begonnen hat, würde durch die davon hervorgerufene Protestwelle von Industrie, Kommunen und Gewerkschaften die Regierung hinweg fegen. Sie musste diese Kosten auf die Bürger überwälzen, in der Hoffnung auf Zeitgewinn, weil deren Protest vermutlich erst etwas später eine gefährliche Stärke erreichen wird. Wie man aber jetzt schon sieht, ist auch diese Hoffnung unberechtigt.

Die Regierung hat auch gar keine andere Wahl als den möglichst massiven Zubau von Kohlekraftwerken, der in den Planungen den Zubau der teuren Gaskraftwerke weit übersteigt. Diese Kohlekraftwerke werden gebaut, egal wie viele Windräder und Photovoltaikanlagen auch in Deutschland stehen werden. Was jetzt noch bleibt, sind die massiven Umweltprobleme durch die Energiewende – und diese nehmen kontinuierlich weiter zu. Der Naturschutz befindet sich auf der Verliererstraße.

Die durch die selbst verursachten Fehler und Schäden in die Enge getriebene Regierung ist nun offenbar zu der Ansicht gekommen, dass sie keine Rücksicht mehr auf die inzwischen nur noch lästigen Naturschützer nehmen darf: Am 15.6.12 berichtete die Presse, dass Wirtschaftsminister Rösler „Naturschutzregeln aushebeln will, damit Stromautobahnen zügiger als bisher gebaut werden können“. Rösler zur FAZ: „Darüber müssen wir mit der EU reden. Es geht vor allem um die Fauna-Flora-Habitat sowie die Vogelschutz-Richtlinie. Da müssen wir ran“. Jedem Beteiligten müsse klar sein, dass auf die Herausforderungen der Energiewende auch unbequeme Antworten zu geben seien. „Uns wäre bereits geholfen, wenn wir zum Beispiel beim Durchqueren von Schutzgebieten einen Teil der EU-Regeln auf Zeit außer Kraft setzen könnten“, sagte der Minister. Er versäumte allerdings zu erklären, was nach der erfolgreichen Zerschneidung eines Schutzgebietes die Wiederinkraftsetzung der Regeln noch helfen soll.

Er, Rösler, müsse sich aber zunächst mit Umweltminister Altmeier einigen, „der dem Naturschutz eine sehr hohe Bedeutung beimisst“.

Einen derart offenen Angriff auf den Naturschutz hat es bisher noch nicht gegeben. Man muss Rösler, der sich hier als entschlossener Vollstrecker der original rot-grünen Energiewendepläne aufführt, sogar danken, denn er zwingt nun auch den organisierten Naturschutz zu einer klaren Haltung. NABU-Präsident Olaf Tschimpke nannte Röslers Vorschläge auch sofort „weltfremd und inakzeptabel“. Rösler wolle „mutwillig verlässliche Rahmenbedingungen und jegliche Planungssicherheit für das Gelingen der Energiewende zerstören“ und „setzt die gesellschaftliche Akzeptanz für die benötigten Energieinfrastrukturen aufs Spiel“.

Starke Worte, aber seltsamerweise nur auf diese eine den Naturschutz beim Trassenbau beeinträchtigende Absicht bezogen. Kein Wort zu den viel größeren Natur- und Umweltschäden, die der riesenhafte Ausbau der „Erneuerbaren“ anrichtet; stattdessen das wiederholte, nicht sehr überzeugende  Beschwören des „Gelingens der Energiewende“ – genau wie beim BUND (s.o.). Die großen Naturschutzverbände haben sich somit auf zwei für die Regierung äußerst wichtige Elemente der Energiewende eingeschossen, schrecken aber vor einer umfassenden kritischen Betrachtung zurück.

Es bleibt die Frage: Will man weiterhin aus politischen Erwägungen die Augen vor den massiven Beeinträchtigungen für die Natur verschließen, oder erinnert man sich an seine Prinzipien und seine Aufgaben ?

Der politische Widerstand nimmt zu

In den Regierungsfraktionen regt sich bereits deutliche Kritik – siehe das Kapitel zur Planwirtschaft. Gänzlich unerwartet ist jedoch ein neuer, sehr ernst zu nehmender Gegner für die Merkel´sche Energiewende aufgetreten: Bundespräsident Joachim Gauck warnte anlässlich der Eröffnung der "Woche der Umwelt" in Berlin davor, die Energiewende per Planwirtschaft umzusetzen.

"Es wird uns nicht gelingen, allein mit planwirtschaftlichen Verordnungen. Schon gar nicht mit einem Übermaß an Subventionen“, sagte er. Damit nannte er die zwei größten Schwachpunkte der Energiepolitik beim Namen. Wirtschaftsminister Rösler nutzte diese Gelegenheit, um eine Reform der Ökostromförderung zu fordern, deren Kosten die Bürger über den Strompreis zahlen müssten.

Ebenfalls kritisierte er, dass die konventionellen Kraftwerke durch den Einspeisevorrang für Ökostrom bei viel Wind und Sonne zu oft heruntergefahren werden müssten. Eine Wirkung derartiger Äußerungen ist bislang nicht erkennbar; möglicherweise von ihm auch gar nicht angestrebt.

Interessant war die anschließende reflexartige Kritik der SPD am Bundespräsidenten. Ihr Umweltexperte Michael Müller verstieg sich dabei zu der interessanten Aussage, Gauck habe "mit seiner Ost-Mentalität Angst vor der Planwirtschaft".  Diese scheint Herr Müller hingegen gut zu finden und er bestätigt damit unfreiwillig, dass die Energiewendepolitik tatsächlich weitgehend auf Planwirtschaft angewiesen ist.  Präsident Gauck kann diese Kritik, die seine Meinung bestätigt, ungerührt hinnehmen. Schließlich weiß jeder, dass er ca. 40 Jahre Planwirtschaft, die die DDR unausweichlich in den Ruin trieb, direkt erlebt hat – und anschließend 22 Jahre westliche Marktwirtschaft. Wenn es also Leute gibt, die diesen Unterschied kennen und beurteilen können, dann die Ostdeutschen.

Außerdem scheint es die SPD-Kritiker  nicht zu beeindrucken, welche Fehlsteuerungen und milliardenschwere Geldverschwendung die bisher einzige in Westeuropa praktizierte Planwirtschaft anrichtet: Die EU-Landwirtschaftspolitik.

Gauck hat die beiden Sargnägel von Merkels Energiewende auf den Kopf getroffen. Sein Mut, das offen auszusprechen, dürfte die zahlreichen Gegner dieser Energiepolitik ermutigen.

Wann kommt das Ende ?

Betrachtet man die bereits heute spürbaren und die unausweichlich noch eintretenden Auswirkungen, dann handelt es sich um ein mit gleichermaßen höchsten wie irrealen Ansprüchen garniertes Projekt, das bei ausreichend langer Durchführung die Bürger ohne jede nützliche Gegenleistung ausplündern und den Standort Deutschland gegenüber seinen Konkurrenten jeglicher Wettbewerbsfähigkeit berauben wird.

Die Frage ist, wie groß der durch die Planwirtschaft angerichtete Schaden erst werden muss, wie viele Familien die Energiearmut noch treffen muss, wann die Energiewende-Heuchelei insbesondere bei den ehemals die Marktwirtschaft hoch haltenden Parteien aufhört und wie viele Industriebetriebe erst das Land verlassen müssen, bis eine Regierung die Notbremse zieht.

Dr. Ing. Günter Keil, St. Augustin,  im Juni 2012

* Dietrich Schwanitz deutscher AnglistLiteraturwissenschaftler und Buchautor brachte in seinem Buch : "Bildung, alles was man wissen muss" die allgemeine Meinuung unserer Eliten zu den Naturwisschaftlichen Fächern in die kurze Formel: "Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften gehören nicht zur Bildung"




Ansichten eines grünen Ministerpräsidenten

Der MP von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hat sich an verschiedenen Stellen zu aktuellen Themen geäußert. Schauen wir uns mal einige Punkte näher an.

Kretschmann im SWR2:
„Solch eine gigantische Katastrophe (Fukushima) muss die Politik dazu bringen, dass sie ihren Kurs ändert“, sagte Kretschmann. … „Und jetzt erwarten wir, dass die Energiewirtschaft sich kraftvoll an der Energiewende beteiligt, in regenerative Energien investiert, statt zu klagen.“

Es gibt zwei unabhängige Berichte vom Wissenschaftlichen Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung (UNSCEAR) und der WHO die besagen, dass nur wenige Menschen, die als Folge des Unfalls im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im vergangenen Jahr radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren an Krebs erkranken werden – und die wenigen, die es doch tun, werden nie die genaue Ursache ihrer Erkrankung wissen, da sie statistisch signifikant nicht von den „natürlichen“ Krebstoten unterscheidbar sind.

Die gigantische Katastrophe war das Beben und der Tsunami, welche aber nicht zum Zerschlagen einer funktionierenden und zuverlässigen Energielandschaft taugen.

In der „Welt“ hätte er am 13.06.12 lesen können:

„Die Angst war schlimmer als die Strahlung“

Der britische Physiker Wade Allison spricht dem Reaktorunglück von Fukushima den Katast- rophen-Status ab. Damit könne man nicht den Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie rechtfertigen weder in Japan noch in Deutschland. (Mehr hier..)

Vierzig Jahre Arbeit auf dem Gebiet der Kernphysik und Nuklearmedizin sind aber sicher kein Argument in den Augen der Grünen. Dafür haben sie ihre eigenen Experten, wie Franz Untersteller Umweltminister in BW und gelernter Landschaftsarchitekt. Der Fukushima als einen Supergau (super größter anzunehmender Unfall) bezeichnet hat. Bei der Angsterzeu- gung sind sie führend die Grünen (Waldsterben, BSE, Ozonloch, Gentechnik etc.).

Übrigens ist Japan wieder eingestiegen in die atomare Stromerzeugung.

Und wie steht es mit dem Vorzeigeobjekt der Vertreter der „erneuerbaren“ Energie Bard I.

Die gesamten Baukosten schätzt die HVB derzeit auf 2,9 Mrd. Euro. Dies ist über 1 Mrd. Eu- ro mehr als ursprünglich geplant. Der erzielbare Verkaufserlös für den Windpark liege jedoch deutlich unter 2 Mrd. Euro, sagen Brancheninsider. Der 2009 gestartete Bau des Riesenkraftwerks mit 80 Windrädern und 400 Megawatt (Spitzen-) Leistung liegt wegen technischer Schwierigkeiten mehr als zwei Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Bislang sind in dem Park, der 2011 ans Netz hätte gehen sollen, erst 19 Turbinen und 42 Fundamente installiert. Der aktuelle Plan ist, dass der Park Ende 2013 den Betrieb aufnimmt. (FTD 18.01.12)

Was für ein lohnendes Geschäft. Locker eine Milliarde Euro Verlust. Dies wird nur noch getoppt von den stolzen Kosten von 7.25€ pro Watt. Vergleichen wir dies einmal mit dem AKW Mülheim-Kärlich (Kosten 3.58 Milliarden €, 1.3GW). Dies ergibt 0.36€/W. Damit sind die Baukosten von Bard I 20mal so hoch pro Watt, wie die des AKW. Logischerweise muss der Windstrom viel teurer sein. Hinzu kommt, dass die Windanlagen im Jahr nur knappe 20% der Spitzenleistung liefern, während ein AKW rund 98% am Netz ist und dies konstant und zuverlässig. http://de.wikipedia.org/wiki/Volllaststunde

Und was macht man, wenn der Wind nicht weht? Im vergangenen November war dies mehr als 3 Wochen der Fall. Die Antwort lautet, dann soll gespeicherte Energie genommen werden. Prof. Vahrenholt hat diese Situation einmal für nur 10 Tage durchgerechnet. In 10 Tagen werden rund 12.5 TWh elektrische Energie verbraucht. Dies ist zu vergleichen mit der Kapazität der Pumpspeicherwerke in Deutschland von 7 GW. Daraus kann man bei totaler Entleerung 0.04 TWh Strom erzeugen. Wer diese 3 Promille bekommt wird spannend werden. Aber dies ist alles kein Problem, wenn man dem deutschen Informationsportal zur erneuerbaren Energie http://www.unendlich-viel-energie.de/ glaubt. Ihre physikalischen Kenntnisse haben sie in ihrem Link offenbart. Unendlich viel Energie in einem endlichen System, besagt alles.

Kretschmann in der „Welt“ am 14.06.12:
„Wir im Süden brauchen Kapazitätsmärkte für neue Gaskraftwerke. Solche Gaskraftwerke sind bei der Umstellung auf die regenerativen Energien zumindest für eine Übergangszeit nötig, …wenn Solar- oder Windkraftanlagen mal nicht genügend liefern.“

Was sind Kapazitätsmärkte? Die „Welt“ wusste es auch nicht und fragte nach.

Welt: Was sind Kapazitätsmärkte?
Kretschmann: „Der Bau von neuen Gaskraftwerken lohnt sich für die Investoren nicht. Deshalb muss man die zuvor als Bedarf errechneten Stromkapazitäten ausschreiben und durch entsprechende Vergütungen dafür sorgen, dass Bau und Betrieb lohnen.“

Kann man dies verstehen? Wie kann man einen zukünftigen Bedarf errechnen, wenn man nicht weiß, wann die Sonne scheint oder der Wind weht. Nehmen wir aber trotzdem einmal an, dass die Grünen mehr als Meteorologen wissen, welcher Fabelpreis muss dann gezahlt werden, wenn die Kraftwerke nur im Mittel zu 50% ausgelastet sind? Naiv würde man sagen das Doppelte, aber durch das ständige Auf- und Abfahren haben die Kraftwerke eine kürzere Lebensdauer und höhere Reparaturkosten.

Noch schlimmer ist es, dass sie nicht verstehen (wollen), dass die „erneuerbaren“ Energien nicht grundlastfähig sind und dass deshalb die Übergangszeit nicht enden wird. Ist dies Unwissen, Ignoranz oder Volksverdummung. Vielleicht von jedem etwas.

„Dass man die Vergütung (beim Solarstrom) absenken muss, ist ja Konsens. Aber für die Investoren muss es Berechenbarkeit und Planungssicherheit geben, sonst ruiniert man einen aufstrebenden Industriezweig.“

Sollte dem MP entgangen sein, dass es eine Pleitewelle in der Solarindustrie gibt? Ein paar Beispiele: Solarhybrid, Solon, Solar Millennium, Q-Cells , Sovello GmbH , Solarwatt AG, Pairan aus Niedersachsen, Inventux (Berlin) sind alle insolvent und Centrotherm (Maschinen- zulieferer aus BW für Solarindustrie) ist in finanziellen Nöten. Definiert man dies bei den Grünen als aufstrebend?

Passend zum Euro-Rettungsschirm fordert der Sovello-Chef einen Solar-Rettungsschirm.

Wie bitte? 14 Milliarden zahlten wir 2011 für den solaren Irrsinn. Tendenz steigend. Ohne diese Planwirtschaft gäbe es keinen einzigen solaren Vertreter. Wozu Planwirtschaft aber letztlich führt konnte man an Osteuropa lernen.
Bei den Windanlagenbauern gibt es auch schon erste Insolvenzen und finanzielle Probleme.

Bei jährlich 850h geeigneten Sonnenschein von 8760h ist Deutschland wahrlich prädestiniert für Photovoltaik. Als Nebeneffekt steigen die Pachten für Felder, weil die hoch subventionierten Solarenergieerzeuger mehr als normale Bauern zahlen können. Damit finanzieren wir mit Steuergeldern nicht nur extrem teuren Solarstrom sondern auch steigende Lebensmittelpreise. Deutschland im Irrsinnsvollrausch.

Übertrieben? Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) beinhaltet: Entschädigung für die Strom-Nichterzeugung, negative Preise, d.h. wir bezahlen das Ausland dafür, dass es Windstrom abnimmt der momentan nicht gebraucht wird. Der deutsche Stromkunde wird somit doppelt, einmal für die Einspeisung und einmal für den „Verkauf“, zur Kasse gebeten und dies für einen Strom, von dem er gar nichts hat.

Noch ein Beispiel gefällig. Emnid befragte 2010 welche Energieform 2015 die Stromversorgung in Deutschland sichern wird. Die ersten drei Plätze belegten Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft. Alle drei zusammen bedecken derzeit im Mittel rund 15% des Verbrauchs.

Ich bleibe dabei: Deutschland im Irrsinnsvollrausch.

Dr. Bernd Hüttner für EIKE




Energiebuch und EIKE-News-Beitrag des ehemaligen BASF-Managers Dr. Jürgen Langeheine

Buchkritik

Das Buch von Langeheine titelt „Energiepolitik in Deutschland, das Geschäft mit der Angst“ und ist im AtheneMedia-Verlag erschienen. Schon beim ersten Durchblättern fällt die Handschrift des Physikers und Industriemanagers auf: knappe Schilderungen mit den hierzu erforderlichen Zahlenangaben und Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Jeder, der einmal längere Zeit in der Industrie tätig war, erkennt hierin einen Stil wieder, dem der Zug zum Wesentlichen eigen ist. So zu schreiben hat natürlich Vor- und Nachteile. Für Leser, die es lieben, vor dem Schlafengehen noch einmal gefällig Dahinfließendes zu sich zu nehmen, um besser in den Schlummer zu fallen, werden nicht ganz so gut bedient. Langeheine fürchtet anscheinend auch nicht die bekannte Verlagsregel, dass jede Formel in einem Buch dessen Auflage um die Hälfte reduziert. Träfe diese Regel zu, stünde es schlecht um den Buchverkauf, denn an mathematischen Formeln – es kommen sogar waschechte Integrale vor – ist kein Mangel.

Als Gegenzug erhält der Leser dafür aber sehr viel detaillierte Einblicke und Informationen. So hat beispielsweise die Hauptsektion „Kernenergie-Chancen und Risiken“, die etwa ein Drittel des Buchs ausmacht,  dem Kritiker besonders gut gefallen. Ein weiteres Drittel nimmt „Klima, Energie und Politik“ ein. Das erste Drittel „Physik der Atmosphäre“ ist zwar, für sich genommen, interessant, weicht aber ein wenig vom Thema des Buchs ab. Dies ist dann auch das einzige Kapitel, dessen Ausführungen der Kritiker nicht in allen Punkten zustimmen kann. Die Abschnittsüberschrift „Treibhausmodell ade, was nun“ wird sicher manche Kommentatoren des EIKE-Blogs erfreuen und erneut an- bzw. aufregen, die Ausführungen Langeheines entsprechen hier aber nicht dem heutigen wissenschaftlichen Stand der Atmosphärenphysik. Dieser kleine Schwachpunkt täuscht allerdings keineswegs darüber hinweg, dass Langeheines Werk als weiterer Sargnagel einer komplett verfehlten deutschen Energiepolitik brauchbar ist.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüecke

EIKE-Pressesprecher

Und nun die Energie-News von Dr. Langeheine

Deutschland auf dem Weg in die De-Industrialisierung 

Trotz Staatsschulden von mehreren  Billionen Euro wird in Deutschland der sofortige Ausstieg aus der Kernenergie ohne tragfähige Alternativen vollzogen. Es werden alte und bewährte Energieversorgungssysteme verschrottet, und es wird billigend in Kauf genommen, dass durch die zwangsläufig nötigen doppelten Installationen von Versorgungsanlagen zur Absicherung einer stabilen Stromversorgung und Subventionen für neue technisch nicht ausgereifte, teurere Versorgungssysteme die Belastung der Bevölkerung  sowie die Staatsverschuldung weiter steigt. Die schon immer viel zu hohen deutschen Strompreise werden weiter steigen. Bis zum Jahr 2020 ist mit einer Verdoppelung der Stromkosten gegenüber 2004  zu rechnen. Dies wird an der deutschen Wirtschaft nicht spurlos vorüber gehen, der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen ist abzusehen. In der augenblicklich guten wirtschaftlichen Lage glaubt Deutschland, unabhängig von Entwicklungsprozessen in anderen Teilen der Erde einen ideologisch, fast religiös motivierten Alleingang in der Energiepolitik durchsetzen zu können.  Mittelfristig führt dieser Prozess jedoch zu einer De-Industrialisierung  des Landes mit unübersehbaren sozialen Verwerfungen.

Der weltweite  Energiebedarf steigt unaufhaltsam, wie die Darstellung (s. Titelbild) der Internationalen Energie Agentur aus dem Jahr 2000 zeigt. Er lag 1990 bei 330 EJ (EJ = Exajoule, 1EJ sind  278 Milliarden kWh), stieg bis 2000 auf 417 EJ und erreicht heute einen Wert von ca. 500 EJ pro Jahr. Die jährliche Steigerungsrate beträgt ca. 10 EJ pro Jahr. 2010 stammte die verbrauchte Energie zu 85% aus fossilen Rohstoffen, ca.180 EJ aus Öl, 120 EJ aus Gas, 120 EJ aus Kohle. Ca. 10% kamen aus der Kernenergie und 5% aus sog. erneuerbaren Energien. Die USA verbrauchten im Jahr 2000  97 EJ (23%), China 49 EJ (49%) und Deutschland 14,4, EJ (3,4%) der insgesamt weltweit verbrauchten Energie von 417 EJ. Dabei nehmen die USA mit einem pro- Kopf-Verbrauch von 273 GJ/Jahr die Spitzenstellung ein, während Deutschland und Japan im Mittelfeld bei ca. 180 GJ/Jahr liegen. Bemerkenswert ist der noch relativ geringe Pro-Kopf-Verbrauch von China (38 GJ/Jahr) und Indien (< 24 GJ/Jahr). Hier sind die größten Entwicklungspotenziale für die Zukunft zu erwarten. Wenn China z. B. mittelfristig nur die Hälfte des deutschen Pro-Kopf-Verbrauchs erreicht, erhöht allein China seinen Gesamtverbrauch auf ca. 100 EJ pro Jahr. Das bedeutet eine Verdoppelung des Chinesischen Energieverbrauchs.

Aus den vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung herausgegebenen Daten ist ein Wachstum der Weltbevölkerung bis 2050 von heute knapp 7 auf 9 Milliarden Menschen zu erkennen. Der größte Zuwachs erfolgt in Asien, gefolgt von Afrika und (Süd-) Amerika. Die Bevölkerung von Europa bleibt danach weitgehend konstant. Zwischen 1990 und 2010 stieg die Weltbevölkerung um ca. 2 Milliarden Menschen. Für jede zusätzliche Milliarde Menschen kann mit einem zusätzlichen Energiebedarf von ca. 100 EJ/ Jahr gerechnet werden. Eine Steigerung der Erdbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen im Jahr 2050 bedeutet dann einen Anstieg des Weltenergiebedarfs von jetzt 500 EJ/Jahr auf 800-900 EJ/Jahr. Entsprechend dem Entwicklungstrend werden dann ca.350 EJ aus Öl, 250 EJ aus Gas, 200 EJ aus Kohle kommen.

Der deutsche Investitionsbedarf für den Ersatz von 2,5 EJ durch erneuerbare Energien (18% von 14 EJ) bis zum Jahr 2020 wird vom Bundes-Umwelt-Ministerium und  Prognos-Institut auf ca. 200 Milliarden € geschätzt. Um weltweit die zusätzliche Energiemenge von ca. 400 EJ mit erneuerbaren Energien zu erzeugen, sind Investitionen in Höhe von ca. 32 Billionen € erforderlicch, eine Geldmenge, die dem weltweiten Bruttoinlandprodukt entspricht. Das sind gigantische Beträge, und es ist äußerst fragwürdig, ob dieses Geld mittelfristig in Deutschland bzw. weltweit bis zum Jahr 2050 zur Verfügung steht. Unter der Annahme, dass im Jahr 2020 Deutschland seinen gesamten Energieverbrauch nicht steigert, sinkt der deutsche Anteil am weltweiten Energieverbrauch auf 1,5%, ein unbedeutender Wert. Diese Relation allein verdeutlicht die wirtschaftliche Bedeutung der Umstellung auf alternative Energien. Vom deutschen Einfluss auf die weltweite Kohlendioxidemission, wie bedeutsam sie auch immer für das Klima sein mag, braucht man in diesem Zusammenhang nicht zu reden, er ist quasi Null. Eine Volkswirtschaft kann im globalen Wettbewerb nur bestehen, wenn sie über ausreichende und wettbewerbsfähige Energiequellen verfügt. Erneuerbare Energien können dazu mengen- und kostenmäßig keinen Beitrag leisten, wie die nachfolgenden Abschätzungen für unterschiedliche Formen grüner Energien zeigen.

Geothermie:

Der Anteil der elektrischen Stromerzeugung durch Geothermie betrug 2010 weltweit 90 Milliarden kWh. Damit wurden ca. 0,5 % (von ca. 20.000 Milliarden kWh) an  elektrischer Energie durch Geothermie erzeugt. In Deutschland lag dieser Beitrag bei 0,01% (60 Millionen kWh von insgesamt ca. 700 Milliarden kWh), also noch um den Faktor 50 unter dem weltweiten Durchschnitt. Allenfalls kann die Geothermie zum Ersatz fossiler Rohstoffe bei der Heizung beitragen, sie erreichte jedoch in dieser Form 2009 in Deutschland auch nur einen Wert von 0,017 EJ oder 0,12% des gesamten deutschen Energieverbrauchs. Geothermieanlagen erfordern besonders in Deutschland hohe Investititonen. Die Kosten für das Geothermiekraftwerk Landau betrugen 21 Mio € für eine abgabefähige Leistung von 3 MW, also ca. 7000 € pro kW. Damit werden pro Jahr ca. 21.000 MWh (Megawattstunden) an elektrischer Energie produziert. Eine Hochrechnung für den Ersatz der aus  Kernkraftwerken produzierten elektrischen Energie von ca. 150 TWh (Terawattstunden) führt auf eine Investitionssumme von ca. 150 Miliarden €.

Photovoltaik:

Im Bereich der Photovoltaik kostet heute ein 1 kWp – Modul (kWp = Kilowatt Peak Leistung) mit einer Fläche von 8-10 m² ca. 2000 Euro und erzeugt in Deutschland ca. 1000 kWh pro Jahr. Der Ersatz der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken benötigt damit eine Fläche von der Größe des Saarlandes (2300 km²). Das ist ein rein rechnerischer Wert, da die Solarenergie nur ca. 1000 Stunden im Jahr zur Verfügung steht und daher für eine Grundlastversorgung nicht geeignet ist. Um eine kontinuierliche Stromversorgung sicherzustellen, sind langzeitstabile Zwischenspeicher erforderlich. Großtechnisch einsetzbare Speichermöglichkeiten, wie Pumpspeicherwerke fehlen, da in Deutschland aus topographischen Gründen nur eine Kapazität von ca. 40 Millionen kWh installiert ist, die noch dazu nur eine tägliche Nutzungsdauer von 4-8 Stunden erlaubt. Rein rechnerischer Natur ist auch die Investitionsabschätzung von 300 Milliarden € für den Ersatz der Stromerzeugung aus Kernenergie durch die Photovoltaik. Unberücksichtigt dabei ist der erforderliche  Ausbau der Pumpspeicherkapazität um einen dreistelligen Faktor! Die Investitionen für die Photovoltaik summierten sich für die Jahre 2000 bis 2010 auf ca. 25 Milliarden €, die Subventionszahlungen (für ca. 27 Milliarden kWh) auf ca. 13 Milliarden Euro. Das ergibt Gestehungskosten von ca. 50Cts/kWh gegenüber 3 Cts/kWh aus konventionellen Anlagen. Dem Steuerzahler wird diese  Verschwendungsorgie, die noch dazu extrem unsozial ist, langsam bewusst. Wer ein Hausdach oder eine Wiese besitzt, kann zusätzliche Einnahmen aus installierter Photovoltaik verbuchen, wer keines von beiden hat, muss zahlen. Bereits 600.000 Haushalten wurde der Strom abgeschaltet, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten, Tendenz steigend. Photovoltaik lieferte 2010 mit ca. 0,1 EJ nur 0,02% des gesamten weltweiten Energieverbrauchs. In Deutschlande wurden 2010 8,3 Milliarden kWh Strom mit Hilfe der Solarenergie hergestellt, das sind 1,3% der gesamten Strommenge oder 0,2% des gesamten  Energieverbrauchs. Photovoltaik ist bedeutungslos, zu teuer und technisch problematisch für die Energieversorgung eines Industriestandortes wie Deutschland und birgt enormen sozialen Sprengstoff.

Windenergie:

Windenergie benötigt, wie die Photovoltaik, den Verbund mit anderen Energiequellen oder zusätzliche Speicher für eine konstante Energiebereitstellung. Die Kosten einer Windkraftanlage liegen derzeit bei 900.000 € / 1MW, die Auslastung liegt in Deutschland im Mittel bei 17%, so dass diese Anlage ca. 2000 MWh pro Jahr liefert. Der Ersatz der Strommenge aus der  Kernenergie durch Windkraft erfordert damit Investitionen von ca. 65 Millarden €, wieder nur rein rechnerisch, da die Kosten der Speicherwerke nicht eingerechnet wurden. Die weltweit installierte Windenergieleistung betrug 2010  194.400 MW. Bei üblicher 20%iger Auslastung produzieren diese Anlagen ca. 1,4 EJ. (0,3% des Weltenergiebedarfs). Der deutsche Beitrag (27.214 MW) entspricht 0,04% des Weltenergiebedarfs (1% des deutschen Bedarfs) oder mit ca. 40 Milliarden  kWh ca. 7% der gesamten jährlichen deutschen Stromerzeugung. In Deutschland sind bereits ca. 25 Milliarden € (900.000€ / 1MW) für diese Technologie investiert worden. Die Subventionszahlung durch die Steuerzahler nach dem Erneuerbaren Energie-Gesetz (EEG) beliefen sich in den Jahren zwischen 2000 und 2010 für ca. 300 Milliarden kWh aus Windenergie auf weitere 25 Milliarden €. Das ergibt Gestehungskosten von ca. 8 Cts/kWh gegenüber 3 Cts/kWh aus konventionellen Anlagen. Für deutsche Verhältnisse ist infolgedessen auch die Windenergie unwirtschaftlich und unterliegt bezüglich der Stabilität und Verfügbarkeit den gleichen Einschränkungen wie die Photovoltaik. Nach dem Abschalten von 8 Kernkraftwerken im Jahr 2011 setzte eine Hochkonjunktur für „fossile“ Back-up-Kraftwerke ein, die ältesten Dreckschleudern wurden als Back-up-Kaltreserve wieder in Betrieb genommen, um einen zeitweise drohenden Black-Out des Netzes zu verhindern. Umweltschutz gerät in den Hintergrund. Der Ausbau der Stromtrassen von der Nordsee nach Süden und die Verstärkung der lokalen Netze für veranschlagte 60 Milliarden Euro (wenn es dabei bleibt!) wird die Notwendigkeit einer Speicherung nicht ersetzen. Auch auf See weht der Wind nicht immer gleichmäßig.

Bioenergie:

Bioenergie ist die über Verbrennung oder Vergärung aus Biomasse (Holz, Mais, Zuckerrüben, Weizen und organische Abfallstoffe, wie Jauche, Mist etc.) gewonnene Energie und wird durch ihren Kohlenstoffgehalt charakterisiert. Die Verfügbarkeit einer Biogasanlage liegt bei 90%, die Investitionskosten für eine 500 kW Anlage betragen ca. 2 Millonen €. Der Ersatz der Strommenge aus der Kernenergie durch Bioenergie erfordert Investitionen von ca. 80 Millarden € und ist damit die kostengünstigste Alternative, da die Zusatzkosten für Speicherwerke entfallen. 2009 wurden in Deutschland 0,87 EJ über Biomasse und Biotreibstoffe erzeugt, das sind ca. 6% des deutschen Primärenergieverbrauchs. Bezüglich der verfügbaren Anbaufläche in Deutschland stößt die Bioenergieerzeugung jedoch an Grenzen. Bei Nutzung der gesamten deutschen Agrarfläche von 17 Mio. ha und einem Nettoenergieertrag von ca. 20 MWh/ha, könnten 1,2 EJ aus der Bioenergie erzeugt werden, das sind 8,3% des deutschen Gesamtenergieverbrauchs. Bioenergie kann aus diesem Grunde zur Versorgungssicherheit nur marginal beitragen, sie steht immer in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung und ist damit ethisch äußerst problematisch. Der Ertrag pro ha für Getreide beträgt in Europa ca. 5000 kg mit einem Energieinhalt von ca. 21.000 kWh. Damit können ca. 25 Menschen ein Jahr lang vom Ertrag eines ha leben (Nahrungsbedarf des Menschen ca. 850 kWh/Jahr). Aus ca. 5000 kg Getreide können 635 l Bioethanol hergestellt werden, mit einem Energieinhalt von 4000 kWh. (6,3 kWh/l). Dies ist eine riesige Verschwendung, da nur ca. 20% des ursprünglichen Energieinhalts weiter einsetzbar sind.

Eine Tankfüllung von 70 l E 10 (7 l Ethanol) verbraucht damit die Nahrungsmittel eines Menschen für 1 Monat. Grüne Energiepolitik bedeutet im Endeffekt: Kein Brot für die Welt, aber Getreide für Sprit.

Zusammenfassend hat der deutsche Verbraucher im Zeitraum zwischen 2000 und 2010 für 450 Milliarden kWh (7% der gesamten Strommenge) 56 Milliarden € an zusätzlichen Vergütungen gezahlt. Das ergibt Gestehungskosten von ca. 12 Cts/kWh gegenüber 3 Cts/kWh aus konventionellen Anlagen. Entscheidend beeinflusst durch die Zusatzkosten des EEG sind die Strompreise für Kleinabnehmer auf 25,5 Cts/kWh gestiegen. 22,8% des Strompreises mit 5,57 Cts/kWh werden für die Netznutzung, 44,2% des Strompreises mit 11,23 Cts/kWh für Steuern und Abgaben und 33% werden für die Stromkosten und Marge der Stromerzeuger mit 8,4 Cts/kWh berechnet. Dabei sind in den 8,4 Cts/kWh Stromkosten und Marge, die in die Kalkulation eingehen, bereits 3,5 Ct/kWh allein auf das EEG zurückzuführen. Heute betragen die Steuern und Abgaben innerhalb des Strompreises damit bereits 135% der Stromkosten und führen zu Steuereinnahmen von privaten Verbrauchern (ca. 30%) von 20 Milliarden € pro Jahr. Die Bundesnetzagentur rechnet mit einer Steigerung der Netzkosten um ca. 1,5 Cts/kWh, einer Verteuerung der Stromkosten durch die erneuerbaren Energien um ca. 4 Cts/kWh in den nächsten 5 Jahren. Bleibt der Staat bei seinen 44,2% Steuern (wir erleben das ja z.Zt. bei den Kraftstoffpreisen), landet der Strompreis bei 35 Cts/kWh, und die Steuereinnahmen steigen auf ca. 30 Milliarden €.

Die Energieumstellung ist ein politisch motiviertes, nicht bis zu Ende geplantes Programm und vorerst ein gutes Geschäft für Spekulanten, Banken und mehr noch, eine hervorragende Möglichkeit, marode Staatshaushalte durch Umwelt- und andere Steuereinnahmen aufzubessern. Bluten müssen der einfache Verbraucher und die mittelständigen Betriebe. Großverbraucher können heute noch Reduktionen der EEG- Belastung beantragen. Ob diese Lastenverteilung noch lange aufrechterhalten werden kann, ist fraglich. Doch eines ist sicher: Weder Geothermie noch Photovoltaik, Windenergie oder Bioenergie können den weltweiten Energiebedarf zu vertretbaren Kosten- und Sozialbedingen decken und werden ohne massive Subvention nur in geographisch ausgefallenen Gebieten ihre Einsatzberechtigung haben. Für Industrienationen wie Deutschland führen sie zur immensen Verteuerung des wichtigsten Rohstoffes, der Energie.

Derzeit meldet die Ökobranche ca. 370.000 Mitarbeiter, davon sind in der Photovoltaik ca. 110.000 und der Windenergie ca. 100.000 Mitarbeiter beschäftigt, mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden Euro pro Jahr. Das sieht auf den ersten Blick wie eine Erfolgsgeschichte aus. Übersehen wird dabei, die Anzahl der Entlassenen und nicht neu Eingestellten sowie die Umsatzverluste dagegen zu rechnen, die in energieintensiven Betrieben weggefallen sind. Die augenblicklich gute gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland überspielt diese Probleme. Die 370.000 Mitarbeiter schaffen demnach einen Umsatz von ca. 100.000 € pro Jahr, eine wahrhaft magere Zahl im Vergleich zu anderen Bereichen der Wirtschaft, in denen das Doppelte dieses Wertes das untere Limit für die Existenz der Firma bedeutet. Spanische Untersuchungen zeigen, dass ein Arbeitsplatz im Erneuerbaren Energie Bereich 2,2 Arbeitsplätze im Privatsektor der Wirtschaft kostet. Nach diesen Untersuchungen hat Deutschland durch die massive Förderung der erneuerbaren Energien bereits 750.000 Arbeitsplätze in anderen Bereichen der Wirtschaft vernichtet. Der langfristig wirksame volkswirtschaftliche Schaden ist kaum zu beziffern. Ganz im Gegenteil zur weitverbreiteten Ansicht, ist die Ökoindustrie keineswegs ein Job-Motor sondern genau das Gegenteil.

Mittlerweile sind 8 weitestgehend kohlendioxidfreie Kernkraftwerke abgeschaltet und der ausfallende Strom wird durch Inbetriebnahme alter Kohle- und Gaskraftwerke, wie durch Importe von ausländischen Kernkraftwerken ersetzt. Statt die aus Gründen der Ressourcenschonung und aus Umweltschutzgründen sinnvolle Reduktion der Energieerzeugung aus fossilen Rohstoffen zu betreiben, werden Ersatzverfahren wie die Photovoltaik oder die Windenergie gewählt, die eine kontinuierliche Begleitung durch konventionelle Anlagen benötigen. Leider wurden diese technischen Randbedingungen der Energiewende von der Ethik-Kommission nicht berücksichtigt, und so kämpft die Bundes-Netzagentur, da wirksame Speichermöglichkeiten für elektrische Energie fehlen, unter Einsatz umweltverschmutzender Kohlendioxidschleudern um die Netzstabilität in Deutschland. Um bei fehlender Speichermöglichkeit die schwankende Leistungseinbringung erneuerbarer Energien auszugleichen, sind für einen Industriestandort wie Deutschland im Hintergrund laufende konventionelle Kraftwerke mit praktisch der gleichen Leistung nötig. Die wildesten Strategien bezüglich Stromspeicher treiben ihr Unwesen und fressen beachtliche Steuergelder, die für Batterieentwicklung, Wasserstoff-Methan-Erzeugung, Pumpspeicherwerke in aufgelassenen Bergwerken und ähnliche Übungen ausgegeben werden. Es sind Verfahren, die vielleicht im Kleinen funktionieren, in der benötigten Größenordnung jedoch nicht einsetzbar sind.

Ob nun zusätzliche Gaskraftwerke oder Pumpspeicherwerke zum Zuge kommen, die Pufferwirkung der stillgelegten Kernkraftwerke muss ersetzt werden. Doppelte Investitionen in die Stromerzeugung sind die Folgen der deutschen Energiewende in der heute aktuellen Festlegung. Damit werden sich die heute schon hohen Stromkosten in Deutschland auch ohne die Subventionen des Erneuerbaren Energie Gesetzes in Richtung Verdoppelung bewegen. Die kürzlich vorgestellte Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bestätigt diese Annahme. Entsprechende Folgen für den Industriestandort Deutschland sind abzusehen: Trotz wesentlicher Vergünstigungen energieintensiver Unternehmen bei den steigenden Stromkosten, die langfristig bei der gesamten Bevölkerung sicher nicht auf Verständnis stoßen werden, werden sich diese Unternehmen aus Deutschland verabschieden.

Die Energiewende beinhaltet sozialen Sprengstoff, da die Kostensteigerungen vor allem die sogenannten „kleinen Leute“ treffen werden. Angesichts schwindelerregender Schulden und einer globalen Wirtschaftskrise, ist es leichtsinnig und unverantwortlich, wie mit dem Wirtschaftsfaktor Energie in Deutschland umgegangen wird. Da sich Deutschland durch den Ausstieg aus der Kernenergie isoliert, ist es nur eine Frage der Zeit, wann unser Einfluss auf die europäische Energiepolitik verschwindet. Das Argument, erneuerbare Energien könnten sich zu einem maßgeblichen Wirtschaftsfaktor für Deutschland entwickeln und mittelfristig den Exportanteil der Automobilindustrie ersetzen, kehrt sich langsam ins Gegenteil um, wie die poltischen Aktivitäten in Zusammenhang mit der Solarenergie andeuten. Die Zäune um die Schutzzonen müssen erhöht werden, um die fernöstliche Konkurrenz abzuwehren. Quer durch alle Parteien werden diese Aspekte heruntergespielt. Die Wende zu den erneuerbaren Energien hat ihren Preis, und es wird an der Zeit, dass darüber ehrlich berichtet und diskutiert wird. In die gleiche Richtung geht die Frage nach den gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Energiewende. Ohne Einschränkung der Mitwirkungsrechte der Bürger wird diese nicht zu erreichen sein. Bürgerbeteiligungen, wie von allen Parteien gefordert und die schnelle Energiewende passen nicht zusammen.

Naturwissenschaftliche und technisch-wirtschaftliche Grundgesetze lassen sich nicht  manipulieren, und so sind Umweltschutz/Klimaschutz und Energiewende nach den  Vorgaben der Bundesregierung unvereinbar. Trotz Staatsschulden in Billionenhöhe wird der sofortige Ausstieg aus der Kernenergie ohne tragfähige Alternativen vollzogen. Geschickt wird der Tod von 20.000 Japanern durch die Tsunamiwelle in den Hintergrund gedrängt. Eine einseitige Berichterstattung mit nicht zu übertreffenden Schreckensbildern eines zerstörten Kernreaktors dient dazu, den Menschen in Deutschland zu suggerieren, dass eine solche Katastrophe auch bei uns passieren kann und der Ausstieg nach dem Motto "Rette sich wer kann" sofort  erfolgen muss. Selbstverständlich birgt die Kernenergie Gefahren, die sich bei unüberlegtem Umgang mit dieser Technik verheerend auswirken können. Der Bau einer Kernkraftanlage mit Notstromversorgung auf Meeresniveau an der Küste eines Erdbeben- und Tsunami-gefährdeten Landes, wie es Japan nun einmal ist, ist in Deutschland undenkbar und war ein extrem leichtsinniger Umgang mit dieser Technik. Gerade Deutschland könnte mit seiner hervorragenden technischen Überwachungs-Organisation ein Vorbild für sichere Kernenergieversorgung liefern. Aber es wird entschieden, alte und  bewährte Energieversorgungssysteme zu verschrotten, und es wird billigend in Kauf genommen, dass durch die zwangsläufig nötigen Subventionen für neue technisch nicht ausgereifte und teurere Versorgungssysteme die Staatsverschuldung weiter steigt.

Da geringe Energiekosten einer der ausschlaggebenden Faktoren für eine langfristig erfolgreiche Wirtschaft sind, begibt sich Deutschland durch diese Entscheidung auf den Weg in die De-Industrialisierung mit allen damit verbundenen gesellschaftspolitischen Folgen. Betrachtet man unter diesen Gesichtspunkten die deutsche Energiepolitik, so kommt man zu dem Ergebnis, dass es unverantwortlich war, den schnellen Ausstieg aus der Kernenergie zu beschließen. In einigen Jahren wird man diese aus Angsteinflößung, Populismus, Wahltaktik und Geschäftemacherei geborene Entscheidung als Denkmal kollektiver Dummheit wahrnehmen.

Dr. Jürgen Langeheine für EIKE

Empfehlung der Redaktion:

Lesen Sie zum Thema Kernenergie auch das sachlich unaufgeregte Büchlein "Kernenergie – Gefahr oder Nutzen" von Dr. Helmut Böttcher erschienen in der Reihe Imhof – Zeitgeschichte im Michael Imhof Verlag. ISBN 978-3-86568-703-6




Die andere Krise in Europa – Energie

Der ideologisch motivierte Energiefahrplan der EU priorisierte ‚grüne’ erneuerbare Energie, um von russischen Erdgaslieferungen unabhängig zu werden sowie um Energie- und Umweltbelange in Einklang zu bringen. Das Ergebnis: ein verheerendes Energie-Durcheinander mit der Gefahr kontinentweiter Stromausfälle, in Deutschland sogar schon im kommenden Winter, wie Die Welt kürzlich, genauer am 10. Mai, berichtet hat.

Kurz gesagt, die Energiepolitik der EU hat zu einer unhaltbaren, mit Steuergeldern finanzierten und die Märkte verzerrenden ‚grünen’ Energieblase geführt, um eine Politik zugunsten billiger fossiler Energie und realistischen Alternativen zu russischen Gasimporten zu vermeiden. Zusammen hat diese gescheiterte Politik zu einem doppelten Doppel-Pech [original: double double-whammy] infolge rasant steigender Energiepreise geführt, die jüngsten Berichten zufolge die europäische Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.

Wir wollen diese Dinge hier der Reihe nach betrachten.

Die ‚grüne’ Energieblase war von Beginn an ein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben. Energie-Insider und jene, die die Gesetze der Physik verstehen, wussten schon lange, dass die Energiedichte von Wind, Wasser und der Sonne kein Ersatz für Energie aus Kohlenwasserstoff [Kohle?] ist. Darum wurden Segelschiffe durch Dampfschiffe ersetzt, die viel zuverlässiger und kosteneffektiver sind (besonders wenn man nicht will, dass Passagiere und Fracht im Kalmengürtel vor sich hin dümpeln). Nur die Reichen – oder die hoch Subventionierten – können es sich leisten, mit Jachten und Windenergie als Transportmittel herumzuspielen. Jeder, der verstehen möchte, wie die erneuerbare Energierevolution, zumindest mit der derzeitigen Technologie, immer zum Scheitern verurteilt war, sollte William Tuckers ausgezeichneten Artikel ‘Understanding E=mc2’, [auf Deutsch bei EIKE hier] lesen.

In guten Zeiten konnten die politischen Eliten hohe Steuern und Subventionen in einen Markt einführen, von denen sie glaubten, dass sie in unserem besten Interesse seien. Aber die hart unter Druck stehende Wirtschaft in ganz Europa, einschließlich DeutschlandUKItalien und Spanien, stolpern gerade über sich selbst, indem sie die generösen Subventionen für erneuerbare Energien drastisch kürzen, die es deutlich sichtbar nicht vermochten, ein tragbares Verhältnis zwischen Energieerzeugung und Investitionen zu erzeugen. Sie waren auch nicht in der Lage, die globalen Kohlenstoffemissionen zu beeinflussen, und sie haben oft dort, wo grüne Arbeitsplätze geschaffen worden waren, bewiesen, dass diese auf Kosten realer Arbeitsplätze gehen. Und wenn das alles noch nicht genug war – die USA, die es abgelehnt haben, ihre Wirtschaft mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls zu zerstören, lassen die Europäer um Längen hinter sich hinsichtlich des Zurückfahrens von CO2-Emissionen, und zwar mit Hilfe neuer Technologien und der Hinwendung zu Erdgas (hauptsächlich Schiefergas).

In Deutschland dürften sich die Strompreise während der nächsten zehn Jahre verdoppeln. Deutschen Banken wurden auch von der Finanzierung von Offshore-Windfarmen ausgeschlossen [wurden sie ausgeschlossen, wie es im Original heißt, oder haben sie sich von sich aus zurückgezogen {Tennet}? A. d. Übers.], weil es sich dabei um eine „unerprobte Technologie“ handelt. Die Wahrheit ist, dass wir nur zu genau wissen, wie ineffizient, lückenhaft und unzuverlässig alle Windturbinen sind, nicht zuletzt deswegen, weil sie bei jeder Umdrehung teure Gasturbinen als Back-up brauchen; zwei Einrichtungen – vorher war es nur eine und noch dazu eine viel billigere, die den Job extrem effizient geleistet hatte.

Zusätzlich haben die Klima- und Peak-Oil-Alarmisten konspiriert, um zu versuchen, uns davon zu überzeugen, dass wir keine Alternative zur grünen Revolution haben, da die begrenzten Ressourcen der Erde, vor allem Öl und Gas, zu Ende gehen. Aber, worauf einige von uns schon lange hingewiesen haben, die Ölvorräte der Erde sind für alle Zwecke praktisch unbegrenzt. Das Aufkommen der Fracking-Revolution, um Schiefergas und -öl auszubeuten, hat sich dabei als schlimmer globaler Spielverderber erwiesen. Und noch darüber hinaus zerblasen Methanhydrate auch noch das, was Schiefergas- und -ölquellen bieten. Die Green-River-Formation in den USA allein enthält Ölvorräte noch für 200 Jahre, wenn man den gegenwärtigen Verbrauch in den USA zugrunde legt. Kanadische Ölsande bieten sogar eine noch größere Ausbeute – deswegen machen die USA über die Keystone-Pipeline Furore, um das Öl nach Süden über die Grenze zu transportieren. In China, UK, Argentinien, um nur einige von Vielen zu nennen, gibt es erstklassige Erdgasvorkommen, die der Ausbeutung harren. Noch einschlägiger für unser Thema hier ist jedoch die Ausdehnung europäischer Schiefergasreserven, die mindestens genauso ergiebig sind wie in den USA; ein Faktum, das uns zum zweiten Themenkomplex bringt.

Die europäische Verweigerung seiner heimischen, entwicklungsfähigen und ökonomischen fossilen Treibstoffe.  Angetrieben von der irrationalen Angst vor dem harmlosen Spurengas CO2, ziehen es die ideologischen Eliten der EU stattdessen vor, hohe Steuern und umfangreiche Regulierungen einzuführen, um die ‚grüne’ Energie zu fördern. Eingesponnen in den Kokon verschwenderischen Glanzes in Brüssel und Strassburg haben die politischen Eliten kein Problem damit zu sehen, wie immer mehr Menschen in DeutschlandUK und anderswo in die Energiearmut getrieben werden, um ihren grünen Traum zu bezahlen. Inzwischen werden die riesigen Kohle- und Schieferreserven in Europa nicht ausgebeutet, da die Regierungen, schwer unter Druck durch sinnlose und ineffektive Emissionsziele, in einer idiotischen Verzögerungstaktik gefangen sind hinsichtlich des Fracking-Prozesses; eines Prozesses, der für die meisten Bergbauaktivitäten seit über 60 Jahren angewendet wird.

Die EU hat ein Jahrzehnt lang Geld und Arbeit in seine große Pipeline-Hoffnung gesteckt – das Nabucco-Pipeline-Projekt. Nabucco war lange Zeit ein Projekt, um Europa von der Abhängigkeit von russischem Gas abzunabeln, indem man gasreiche Staaten am Kaspischen Meer mit Europa verbinden wollte, was für die Umgehung russischen Gebietes und russischer Kontrolle unabdingbar war. Ein Jahrzehnt später ist Nabucco nicht nur immer noch ein Traum, es gibt auch keine vertraglich gesicherten Gaslieferungen, und die RWE, der zweitgrößte Investor, scheint drauf und dran zu sein, sein Engagement hierfür zurückzuziehen. Mittlerweile ist die konkurrierende russische North-Stream-Pipeline im vorigen Jahr geöffnet worden. Obendrein ist North Stream ein direktes Ergebnis der EU-Politik zur Unterminierung der russisch-deutschen ‘Sonderbeziehung’. Während also die deutsche Bundeskanzlerin damit beschäftigt war, das politische Spiel der EU mitzuspielen, waren frühere Politiker und deutsche Industrielle damit beschäftigt, nationale Interessen über die EU-Interessen zu stellen.

Aber die Kombination der grünen Politik Europas und deren totales Scheitern, Vorteile aus seinen eigenen natürlichen Energieressourcen zu ziehen, während die Schiefergasrevolution in den USA immer mehr Fahrt aufnimmt (trotz, nicht wegen der Bemühungen von Präsident Obama), hat unvermeidlich zu Brüchen geführt. Es wird jetzt darüber berichtet, dass die europäische Industrie den Preis für die brüchige Energiepolitik zahlt, unserem dritten Themenkomplex.

Der Grund ist ganz einfach: Die Energiekosten in den USA sind dramatisch gesunken bis auf etwa ein Drittel der Preise in Europa – eine direkte Folge der frühen Ausbeutung der reichlichen heimischen Schiefergas- und -ölvorräte in den USA. Jean-Pierre Clamadieu, der neue geschäftsführende Direktor des internationalen Chemiekonzerns Solvey, hat in einem Interview mit der Financial Times die steigenden Energiekosten in Europa und die europäische Wettbewerbsfähigkeit mit der Krise der Eurozone gleichgestellt. Das Problem ist, sagt Clamadieu, „dass es kaum eine europäische Koordination gibt“. Die FT berichtet auch, dass der Direktor eines der größten europäischen Energiekonsortien davor warnt, dass die EU „der Wettbewerbsfähigkeit Null Aufmerksamkeit widmet“, wenn es um Energiepolitik geht. Clamadieu beobachtet weiter, dass es „sehr schwierig ist, die Kernkraft, die zu einem Preis von 40 Euro pro Megawatt Strom erzeugte, durch eine Windturbine weit draußen auf See zu ersetzen, die Strom zu einem Preis von 200 Euro pro Kilowatt erzeugt“ [und auch das natürlich nur, wenn der Wind weht! A. d. Übers.] Das hält die europäischen Politiker aber nicht davon ab, sich über die ‚Gesetze’ des Marktes hinwegzusetzen, die sie ganz klar nicht verstehen.

In ihrer Verfolgung ihrer antifossilen Politik nörgeln die Eurokraten gerne über die ‚Exzesse’ der amerikanischen Energieverbraucher. Aber diese oft wiederholte Kritik am Energieverbrauch in den USA basiert auf dem Trugschluss, dass der amerikanische Energiehunger das Ergebnis seines nationalen Wohlstands ist. In Wirklichkeit sind die Nachfrage und der Verbrauch von Energie in den USA der Grund des Wohlstands der Nation – ebenso wie für alle anderen Großverbraucher von Energie. Diese ökonomische Lebenstatsache muss viel besser verstanden werden.

 

Das Herumfummeln der Eurokraten mit einer ganzen Palette inkohärenter und unrealistischer Energiepolitik riecht nach einem Wiederaufbau der Liegestühle auf der Titanic. Falls ich einen EU-Staat führen würde, würde ich jetzt beginnen, die ‚Rettungsboote klar zu machen’ und das nationale Selbstinteresse an der Energiesicherheit an die erste Stelle zu setzen. Ohne eine realistische EU-Strategie bzgl. Energie, effiziente und billige Kohlenwasserstoffe, mit der die Erde reichlich gesegnet ist, auf Priorität eins zu setzen, könnten sich die demokratischen Regierungen Europas sehr bald ohne jede Macht wiederfinden – in mehr als nur einer Hinsicht.

Peter C Glover, Energy Tribune

Peter C Glover is co-author Energy and Climate Wars (Continuum), Power Politics: The Inside Track On Energy (e-book, HardWired Books). www.petercglover.com

Link: http://thegwpf.org/energy-news/5760-peter-glover-europes-other-power-crisis-energy-.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zwischen Stromausfall und Super-Gau

Euphorie einst beim Einstieg in die Kernkraft, Euphorie jetzt auch beim Ausstieg

Der Tagungsleiter Eberhard Bohne erinnerte in seiner Einleitung daran, wie in den 1950er und 1960er Jahren die Kernenergie eingeführt wurde. Damals sei das gefeiert worden als Beginn einer neuen Ära von Technik, Wissenschaft und Wirtschaft. Es sei  ebenso mit technischer Euphorie und nationalem Pathos verbunden gewesen wie heute der Ausstieg aus dieser Energie und die volle Hinwendung zu den sogenannten Erneuerbaren Energien (EE). Der Jura-Professor Bohne lehrt an der DHV Verwaltungswissenschaft, Politik und Recht im Bereich von Umwelt und Energie.

Die Kosten? Eine falsche Frage, irrelevant

Nicht ohne Süffisanz sagte Bohne: „Ähnlich wie heute der Bundesumweltminister Fragen nach den Mehrkosten der Kilowattstunde Strom aus Erneuerbaren Energien als ‚falsch’ abtut, wurden damals die Fragen nach den Mehrkosten des Kernenergiestroms als irrelevant bezeichnet. “ Wer damals die Kernenergienutzung kritisch hinterfragt habe, sei schnell als Nörgler und Ignorant nationaler Interessen ausgegrenzt worden. Ähnliches erlebten heute jene, die die Förderung der Erneuerbaren Energien kritisierten, weil diese nur technisch, aber nicht ökonomisch orientiert sei.

Ethische Rechtfertigung des Ausstiegs zweifelhaft

Bohne wandte sich dagegen, „den Verstand auszuschalten und kritische Fragen nach den technischen, wirtschaftlichen und politischen Risiken der Energiewende beiseite zu schieben“.   Das beginne bereits bei der Grundsatzfrage, ob der Ausstieg aus der Kernenergie ethisch geboten sei. Derzeit werde sie überwiegend bejaht. Von ihm freilich nicht: „Mir erscheinen die vorgebrachten Argumente für einen ethisch gebotenen Kernenergieausstieg zweifelhaft. “ Er führte das näher aus und warf der Ethik-Kommission vor, sie mache es sich beim Abwägen der Risiken zu einfach. Sie beurteile die Energiewende als ethisch gerechtfertigt, „ohne die entscheidende Risikoabwägung vorgenommen zu haben“.

Was die Ethik-Kommission nicht berücksichtigt

Die Ethik-Kommission habe nämlich nicht einbezogen, dass mit der Energiewende eine höhere Konzentration von „Treibhausgasen“ verbunden sei. Damit erhöhe sich das Risiko einer Klimaerwärmung „mit den Folgen der Überflutung weiter Landstriche und der Wüstenbildung auf der Erde“. Bohne ließ offen, ob auch er an diesen Kausalzusammenhang glaubt, aber im wesentlichen mit Klimaerwärmung wird die Energiewende politisch begründet. Da die (treibhausgasfreie) Kernkraftnutzung zu so einer Konzentration nicht beiträgt, wäre das Klima bei der Kernkraft besser aufgehoben. Denn die sogenannte Grundlastversorgung mit Strom müssen, wenn die Reaktoren verschwunden sind und wenn kein Wind weht und wenn die Sonne nicht scheint, fossile Kraftwerke übernehmen. Die jedoch tragen zur Konzentration von „Treibhausgas“ (vor allem CO2) bei. Die Ethik-Kommission dagegen, so Bohne, stelle nur lapidar fest, dass es für Klimaprobleme und kerntechnische Unfälle keine „sinnvolle Vergleichsbasis“ gebe; eine Vermutung, die Klimaschutzziele würden durch den Ausstieg aus der Kenkraftnutzung kompromittiert, sei nicht belegt.

Die zentrale Frage: Bleibt die Stromversorgung sicher und bezahlbar?

Bohne ging es mit dem Forum darum,  „einen kritischen Überblick über die vielschichtigen Probleme des Kernenergieausstiegs und Anstöße für eine differenziertere Sichtweise zu geben als sie vielfach in der plakativen öffentlichen Auseinandersetzung anzutreffen ist“. Die siebzig Teilnehmer waren Fachpublikum. Sie kamen aus Ministerien, Behörden, Ämtern, Kommissionen, Gemeinden, einschlägigen Unternehmen, Verbänden. Der abrupt von Kanzlerin Merkel im März 2011 verkündete und von willfährigen Parlamentariern im Juni 2011 beschlossene Ausstieg aus der Kernkrafttechnik macht die Versorgung mit Strom unsicherer und teurer. Das liegt zwar geradezu auf der Hand, wird aber von Bundesregierung, anderen Ausstiegsbefürwortern und Profiteuren dreist geleugnet. Ob der Ausstieg aus der Kernkrafttechnik und der angestrebte starke Ausbau der Stromerzeugung mittels Wind, Sonne und „Biogas“ wirklich die Stromversorgung sicher und wirtschaftlich macht, ist, wie Bohne sagte, die zentrale Frage

BMU: Die Strompreise als Folge der Energiewende steigen nicht

Franzjosef Schafhausen trug das Energiewendekonzept der Bundesregierung vor und sagte, die Strompreise würden als dessen Folge nicht steigen. Er ist Ministerialdirigent im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Die Energiewende sei ein Weg zur Energie der Zukunft. Er stellte die Energieversorgung dieser Wende als sicher, bezahlbar und umweltfreundlich dar. Die Bundesregierung habe in Frühjahr 2011 nicht ein neues Energiekonzept beschlossen, sondern nur Maßnahmen, mit denen das bestehende Energiekonzept konkretisiert und schneller umgesetzt werde. Das Konzept ziele auf die umfassende Umstrukturierung der deutschen Energieversorgung. Deutschland solle eine der effizientesten und klimafreundlichsten Volkswirtschaften der Welt werden  – bei  wettbewerbsfähigen Energiepreisen und hohem Wohlstandsniveau. Er unterschlug nicht die Probleme, Befürchtungen und Engpässe, aber bagatellisierte sie oder stellte sie als überwindbar hin. Sein Fazit: „Der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ist im geordneten Verfahren technisch-wirtschaftlich möglich.   Wir werden beweisen, dass es geht. Die Energiewende ist nicht gescheitert. Wir starten durch. “

E.ON: Wenn Stromausfall, dann dauert er Tage

Gegenwind von Guido Knopp, Abteilungsleiter beim Stromerzeuger E.ON AG, erhielt Schafhausen nicht gerade. „Blutige Auseinandersetzungen“ zwischen Unternehmen und Behörden werde es nicht geben. Die überwältigende Zustimmung zur Energiewende in Bundestag und Bundesrat müsse man respektieren, auch wenn man es nicht für richtig halten müsse. „Aber wir werden nun mitmachen. Es geht ohne Kernkraft, und es wird funktionieren. “ Knopp beschränkte sich daher auf einige Mäkeleien. Nur „einen Kapitalfehler“ hielt er der politischen Führung vor: Sie habe nicht vom Ende her gedacht und geplant. Was er damit aber konkret meinte, erklärte er nur dürftig und daher nicht überzeugend. Um so klarer seine Antwort auf eine Frage zur von der Wende verursachten „Blackout-Gefahr“ in der Stromversorgung: „Wenn Blackout, dann nicht für eine Stunde, sondern für Tage. So lange dauert es nämlich, das Netz wieder auf die Frequenz von 50 Hertz zu bringen. “

RSK: Kernkraftwerke sind sicher betreibbar

Der Vorsitzende der Reaktor-Sicherheitskommission (RSK), Rudolf Wieland, sprach über erforderliche Maßnahmen für die bestmögliche Sicherheit kerntechnischer Anlagen. Es war ein Plädoyer für die Kernkraftnutzung auch weiterhin, weil man die Anlagen sicher betreiben kann, wenn man sie (zusammen mit den Menschen) sicher genug macht: mittels robuster Technik, umfassender Organisation und hoher Qualität der Mitarbeiter. Er führte vor, warum die Kernschmelzunfälle von Three Mile Island (1979), von Tschernobyl (1986) und von Fukushima  (2011) hätten vermieden werden können: In allen drei Fällen sind die Absicherungen nicht hinreichend gewesen.

Strom aus Kernkraft kein technisches, sondern ein emotionales Problem

Ebenfalls keinen Ritt gegen die Nutzung von Kernkraft in der Stromerzeugung unternahm der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz Wolfram König, ohne dabei ihre Gefährlichkeit zu verharmlosen. „Nehmen Sie die gesundheitlichen Gefahren ernst“, warnte er. König sprach über die Entsorgung abgebrannten Nuklearmaterials in Europa und Deutschland. Diese sei weniger ein technisches, sondern („Wie stehst Du zur Kernkraft?“) ein emotionales Problem. Wenn es nicht gelinge, die Bevölkerung zu überzeugen, gelinge die Lösung zum Entsorgen nicht. Das Vertrauen könne man nur durch Transparenz, Offenheit und gesellschaftliche Beteiligung wiederherstellen.

Das Problem der Endlagerung radioaktiven Abfalls

König beschrieb, wie Konzepte zur Endlagerung erfolgreich sein können. Er gab dazu einen internationalen Überblick. Deutschland müsse jedoch die Endlagerung für sich selbst lösen, international hält König das nicht für möglich. Endlagerungsfähig seien die Gesteinsformationen Steinsalz, Ton/Tonstein und Kristallin. In Deutschland sind die beiden ersten Formationen vorhanden. In einer Prognose, was in Deutschland an Nuklearabfall bis 2040 zu entsorgen ist, machte König klar, dass gut 90 Prozent der bis dahin rund 309 000 Kubikmeter Abfälle eine Wärme entwickeln, die zu vernachlässigen sei, und wesentliche Wärme nur gut 9 Prozent (die abgebrannten Brennelemente) entwickeln. Die bei weitem größte Abfallmenge sei also nur schwachradioaktiv, starkradioaktiv die kleinste Abfallmenge.

Die Gefahr von Netzzusammenbruch und Stromausfall

Dass acht deutsche Kernkraftwerke sofort abgeschaltet worden sind und damit 7 (von insgesamt 82) Gigawatt der Strom-Erzeugungskapazität quasi über Nacht fehlten, kritisierte der promovierte Elektro- und Energietechniker Gerhard Weissmüller, auch Honorarprofessor des Karlsruher Instituts für Technologie. Die Stromnetzführung komme durch die abrupte Abschaltung „häufiger in Grenzbereiche“, womit er die große Gefahr von Stromausfällen meint. Dem pflichtete später auch Christian Hewicker von der KEMA Consulting GmbH bei: „Das größte Risiko ist, dass wir mit dem Netzausbau schritthalten. “

Kritik an den unwirtschaftlichen Schritten der Energiewende

Weissmüller sprach als Geschäftsführer der von ihm gegründeten DEEnO-Energie AG in Speyer. Die Abkürzung steht für „Dezentrale Energie-Erzeugung, Netze und Optimierung“. Er erhofft sich von der Energiewende einen – wie sein Vortragsthema lautete – Mega-Impuls für die zukünftige Entwicklung der Stadtwerke. Aber bisher sei sie dieser Impuls nicht. Was die deutsche Politik als Ziel anstrebe, habe er zwar verstanden, aber die Wege dahin zieht er in Zweifel. „Jeder Schritt, den wir jetzt tun, muss wirtschaftlich sein. “ Das ist für ihn nicht der Fall. Wohl sei die Wende eingeleitet, „aber wir sind noch nicht durch den Wind“.

Ein Modell zur Optimierung lokaler Energieversorgung durch Stadtwerke

Doch sieht Weissmüller große Vorteile der Energiewende und sagte: „Schrittweise ist sie bis 2050 hinzukriegen. “ Ihm geht es darum, die  Energieversorgungssysteme energetisch, ökonomisch und ökologisch zu optimieren. Er will Strukturen einer dezentralen Energieversorgung aufbauen und die „Erneuerbaren Energien“ sowie die Kraft-Wärme-Kopplung darin einbeziehen. Weissmüller stellte sein Modell einer Optimierung der lokalen Energieversorgung (durch Stadtwerke) und der Netze vor.   Bis Ende 2011 ist er Technischer Vorstand der Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) gewesen, und seit 2006 ist auch Vorstandssprecher der Deutschen Sektion im Europäischen Verband der unabhängigen Netzbetreiber (GEODE).

Eingriffe gegen Netzstörung stark gestiegen

Die Sorgen um Netzzusammenbrüche teilt auch Lex Hartman von der Geschäftsführung der Tennet TSO GmbH, die eines der vier großen deutschen Stromnetze betreibt. An Stromkapazität sei in Deutschland als Folge der „Erneuerbaren Energien“ mehr vorhanden als an Stromhöchstbedarf. Um Störungen im Netz zu verhindern, seien Eingriffe  früher dreimal im Jahr nötig gewesen, heute dreimal am Tag. Wegen der „Erneuerbaren“ seien 4500 Kilometer neue Überlandleitungen nötig. „Wenn wir die Energiewende wollen, brauchen wir die. Aber wie kriegen wir die Akzeptanz hin, nicht nur bei den Bürgern, auch bei Politikern?“ Tennet hat Ärger, weil das Unternehmen es finanziell und zeitlich nicht schnell genug schafft, den Windkraftstrom aus der Nordsee in den Süden zu leiten.

Beteiligung an der Planung für die Bürger viel zu kompliziert

Erschlagen fühlten sich die Forumsteilnehmer von den akribischen, langatmigen und ermüdenden Ausführungen über das neue Planungs- und Zulassungsrecht beim Ausbau der Stromnetze. Es ging um so kurzweilige Dinge wie Bundesbedarfsplanung, Nebenentwicklungsplan, Bundesfachplanung und Planfeststellung mit überaus zahlreichen Einzelheiten. Ministerialrat Christof Sangenstedt vom Bundesumweltministerium trug sie vor und beschrieb die neuen Planungsinstrumente und neuen Gesetze. Dabei hob er die umfassend und rechtzeitige Bürgerbeteiligung hervor, musste aber einräumen, dass dies für die Bürger technisch und juristisch viel zu kompliziert und unverstehbar ist. Aber das sei auch nicht das Ziel der Beteiligung. Es gehe vor allem darum, mehr Offenheit zu vermitteln, Akzeptanz herzustellen, zu überzeugen, dass ein faires Verfahren stattfinde, das man sich mit den Argumenten  auseinandergesetzt habe und dann ein vertretbares Ergebnis herausgekommen sei.

Kritik der Nachbarländer an Deutschlands Alleingang

Dass die deutschen Nachbarstaaten über den „teutonischen Furor“ der Energiewende alles andere als glücklich sind, führte Christian Hewicker vor. Dort sehe man die Auswirkungen der deutschen Wende auf sie selbst sehr kritisch. Bemängelt würden die rasche Umsetzung und der weitgehend unkoordinierte Ausbau der „Erneuerbaren Energien“. Es sei kein unerhebliches Risiko, dass „Gegenmaßnahmen“ der Nachbarn auch negative Auswirkungen auf den deutschen Strommarkt haben würden. Die nationale Energiepolitik der anderen EU-Staaten werde durch sehr unterschiedliche Prioritäten in den einzelnen Ländern bestimmt. Vorrang habe die nationale Versorgungssicherheit. Der Ausbau der „Erneuerbaren“ finde nur begrenzte Unterstützung. Die Kernenergie werde vor allem als sichere und kostengünstige Energiequelle wahrgenommen. In vielen EU-Ländern stelle sie eine akzeptierte und sogar gewünschte Option dar. Aber ohne Staatsgarantien würden neue Projekte nicht realisiert.

Schwärmen von Strom aus der Wüste und von „Schwarmstrom“

Michael Düren, Professor am Physikalischen Institut der Universität Gießen, begeisterte sich für Sonnenstrom aus der Wüste (Desertec). Ralph Kampwirth von der Lichtblick AG schwärmte vor vom Energiekonzept seines Unternehmens der „ZuhauseKraftwerke“ und des „Schwarmstroms“: Die mit dem Kleinkraftwerk erzeugte Wärme dürfen die Haushalte behalten, den Strom führen sie an die „Schwarmzentrale“ des Unternehmens ab.

Wortgeklingel vom Präsidenten des Bundeskartellamtes

Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamtes, redete zwar vom Wettbewerb, trat  aber beim Thema des Forums wenig kraftvoll für ihn ein. Er fand nur zu Äußerungen wie diese: „Was die Bundesregierung macht, geht ja alles in die richtige Richtung, aber nicht in die marktwirtschaftliche. “ Oder: „Wir können wegkommen aus dem regulativen Bereich, aus der regulativen Politik. Anders als durch Markt und Wettbewerb werden wir das nicht hinbekommen. “  Aber das Wie blieb dünn. Oder: „Die Energiewende ist eine scharfe Kurve, aber ich glaube, dass der Staat die Aufgabe hat, dies zu orchestrieren. “ Wortgeklingel, keine richtungweisende, entschiedene Vorstellung eines ordnungspolitischen Konzepts für diese zwangsstaatlichen Eingriffe, genannt Energiewende – eine große herbe Enttäuschung. Statt seiner hätte man sich Wolfgang Kartte selig hier gewünscht, den ersten Präsidenten dieses Amtes.

Der Naturschutz gerät bei der Energiewende unter die Räder

Die Präsidenten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, gab zwar vor, für den Naturschutz zu sprechen („Der Ausbau der Erneuerbaren Energien darf nicht zu Lasten der biologischen Vielfalt gehen“), aber gab ihn eloquent und erfinderisch nahezu auf, selbst wenn die Maßnahmen der Energiewende mit ihm sogar unübersehbar kollidierten. Zum Bau von Windkraftanlagen, der jetzt immer mehr auch in die Wälder einfällt, sagte sie: „Wir wollen auch dort Angebotsflächen bieten, nicht nur eine restriktive Haltung unseres Amtes, hier haben wir schon eine gute Steuerung. “ Ihr Credo zum Schluss: „Wir sind in der Pflicht, in Sachen Energiewende zu Potte zu kommen. “ Vorrang also dafür, aber nur den Nachrang für den Naturschutz. Und geradezu grotesk: „Der Ausbau der ‚Erneuerbaren’ ist aus Klimaschutz-, Nachhaltigkeits- und Naturschutzgründen notwendig und wird vom BfN befürwortet. “ In diesem Amt ist der Naturschutz bei der Energiewende schlecht aufgehoben und gerät unter die Räder.

Dr. Klaus Peter Krause; zuerst erschienen in „Freie Welt“

Weiterführende links zu den Themen Erneuerbare & Blackout

Ein klarer Fall von Realitätsverweigerung des CDU Abgeordneten Dr. Peter Tauber vom Main-Kinzig Kreis (mit Dank an Spürnase Frank Bohne)

Entwicklung der Solarenergie in Deutschland eine Erfolgsgeschichte

oder

Stromnetz geht plötzlich auf Alarmstufe „gelb“

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article106143921/Stromnetz-geht-ploetzlich-auf-Alarmstufe-gelb.html

Engpässe im Gasnetz erhöhen Blackout-Gefahr

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,823007,00.html




Pointman – eine schützende Hand über den versteckten e-mails kann den Whistleblower schützen

Einige Gedanken und ein paar Fragen zu Klimagate 2

Gastbeitrag von Pointman

Vor zwei Jahren habe ich etwas getan, was man nur als ein hochspekulatives Profil des Klimagate-Informanten bezeichnen kann. Das finden Sie hier. Ich rate dringend dazu, dies jetzt zu lesen, sonst hat man Schwierigkeiten, meinen übrigen Ausführungen hier zu folgen. Wenn man das im Licht dessen, was man daraus noch ablesen kann, gilt das in überraschendem Maß auch diesmal. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch: nicht so sehr in den Umrissen der Schlussfolgerungen, die im Grunde noch im Ungefähren liegen, sondern im Gehalt des vom Whistleblower zugänglich gemachten Material. Mann, was habe ich mich da geirrt!

Sie haben auf diesem neuen Material zwei Jahre lang gesessen, und außer einer möglichen Kommunikation des Inhalts, dass „kein Deal zustande gekommen war“, haben wir nicht ein Wörtchen von ihnen gehört. Während dieser Zeit haben sie zweifellos verfolgt, wie man ihrer Motivation teils Beifall gezollt, teils diese verdammt hat, und sie haben sich niemals hervorgewagt, um entweder den Beifall zu akzeptieren oder sich gegen die Angriffe zu wehren. Das zeigt einen Grad an Geduld und Selbstdisziplin, wie ihn nur jemand mit einer Mission hat. Wir haben definitiv jemanden vor uns, der sich durch Integrität und Überzeugung auszeichnet und der sich nicht kaufen lässt, weder durch schnöden Mammon oder durch öffentliche Anerkennung.

Derartige Menschen geben niemals auf, und es ist fast unmöglich, sie aufzuspüren und zu stoppen.

Schaut man sich den Abschnitt „Hintergrund und Zusammenhang“ (Background and Context) in der Datei readme an, die zusammen mit der jüngsten Veröffentlichung kam, ist ihre Motivation für alle klar ersichtlich, genauso wie einige andere Dinge auch. Sie sind gut darauf vorbereitet, die Klimawissenschaft bis auf die Grundmauern einzureißen, um sie daran zu hindern, weiterhin als Rechtfertigung für eine Umweltpolitik missbraucht zu werden, von der sie glauben, dass sie zum Tod vieler Menschen in den Entwicklungsländern führt. Diese Motivation und Strategie teile ich mit ihnen. Meine Bewunderung für sie wird nur noch von meiner Befürchtung übertroffen, dass sie dem auf die Spitze getriebenen Druck, dem zu unterwerfen sie sich jetzt entschlossen haben, nicht standhalten.

Die Frage, die ich mir beim ersten Klimagate immer gestellt habe und mir auch beim zweiten immer stelle, ist – soweit ich das beurteilen kann – eine Frage, über die überraschenderweise noch nie jemand nachgedacht hat. Ich habe sie niemals öffentlich gestellt, weil ich befürchtet hatte, dass es die Jagd nach ihnen befeuert, und zwar durch Kräfte, die stärker sind als alles, was die Schutztruppen der UEA oder von Norwich aufbringen können. Aber ich bin sicher, dass sie sich vor ihrer zweiten Veröffentlichung mit diesem Problem befasst hatten, dass ich jetzt auch habe.

Diese fehlenden e-mails sind das wirkliche Dynamit im geheimen Herzen dieses Teils von Klimagate.”

Ja, sie haben die ganze konspirative Korrespondenz auf hoher Ebene zwischen Typen wie Jones, Trenberth, Hansen, Mann und so weiter öffentlich gemacht, aber all diese Leute müssen auch mit einer höheren Ebene, also leitenden Politikern oder deren Berater korrespondiert haben. Denken Sie einen Moment darüber nach – glauben Sie wirklich, dass Letztere sich durch riesige aufgeblähte IPCC-Berichte fressen und dann eine Politik ausarbeiten, ohne sich ihnen zu nähern? Nein, natürlich nicht! Diese fehlenden e-mails sind das wirkliche Dynamit im geheimen Herzen von Klimagate. Wir kennen nicht eine einzige dieser politischen Mails auf höchster Ebene, aber natürlich muss es sie geben.

Ich habe den starken Verdacht, dass sie sich jetzt in unserem Besitz befinden.

Aus der Sicht des politischen Establishments wurde das ursprüngliche Klimagate als eine Plänkelei über Details eines Zweiges der Wissenschaft angesehen, die strikt auf die Blogosphäre beschränkt war, weil davon nie in den Main-Stream-Medien berichtet worden ist. Es sah aus wie etwas Einmaliges, so dass es für die Politik keinen übertriebenen Anlass zu Sorgen gab. Klimagate 2 ändert dies, sowohl für den Whistleblower als auch für die in die politischen e-mails involvierten Parteien. Ich zweifle nicht daran, dass die „Wissenschaftler“ zur Zeit der ersten Veröffentlichung den Politikern versichert haben, dass keine signifikanten politischen e-mails nach außen gedrungen waren, und nach zwei Jahren Schweigen sieht es so aus, als sei das doch so.

Nach Klimagate 2 sind alle Wetten offen. Die Veröffentlichung expliziter e-mails zwischen Wissenschaftlern und leitenden politischen Figuren, die konspirativ die Wähler hintergehen, würde nicht nur politisch das Ende bedeuten, sondern die Main-Stream-Medien müssen darüber berichten. Es gibt keine Möglichkeit, das zu ignorieren. Der Whistleblower verschwindet nicht einfach, was bedeutet, dass es dieses Mal einen echten Versuch geben wird, ihn zu finden, bevor er weitere e-mails bekannt macht. Beim letzten Mal war es das Letzte, was man sich wünschte, dass man des Whistleblowers habhaft würde. Dieses Mal muss er ganz einfach gefunden werden, und zwar schnell. Unter der Voraussetzung des größeren Willens und einer großen Menge zusätzlicher Ressourcen besteht diesmal die ernste Gefahr, dass der Informant diesmal lokalisiert werden kann.

Ich hänge keinen konspirativen Theorien an, mache mir aber auch keine Illusionen darüber, wozu mächtige Interessen fähig sind, wenn sie wirklich herausgefordert werden. Deswegen habe ich keine Zweifel, wenn man sie lokalisieren kann, kann einfach eine Punktlösung angewandt werden. Es müsste etwas sehr Schmutziges sein, um die Glaubwürdigkeit des Informanten vollständig zu zerstören. Man schiebe ihm zum Beispiel in die Schuhe, sich Kinderpornos herunter geladen zu haben, dann klage man ihn an, schicke ihn ins Gefängnis und werfe den Schlüssel weg. Wer würde einem blamierten Wissenschaftler im Gefängnis wegen seiner pädophilen Neigungen noch ein Wort glauben? Sicher verwahrt und mit absolut keinem Zugang zu einem Computer würde er in der Bedeutungslosigkeit versinken. Er wäre einfach nicht mehr in der Lage, noch mehr Material zu veröffentlichen.

Die einzige Lösung, die dem Informanten bleibt, und das muss ich sehr freundlich sagen, ist das verbliebene Material sofort vollständig zu veröffentlichen. Klimagate 2 enthält alle die politischen e-mails, und alles, was man braucht, um sie zu demaskieren, ist der Schlüssel. Er kann auf einem verlogenen Verfahren über erfundene Verbrechen bekannt gemacht werden, er kann an einen Mitgefangenen übergeben werden, er könnte einem Rechtsanwalt zur Verwahrung übergeben werden. Er könnte einigen zuverlässigen Freunden überlassen werden, zusammen mit Anweisungen, wohin sie sich wenden können, wenn irgendetwas passieren sollte. Im schlimmsten Falle könnte er sogar im Letzten Willen oder dem Testament verwahrt werden.

Nicht nur, dass das Passwort alle verschlüsselten e-mails zugänglich machen würde, würde es auch über alle Zweifel erhaben bestätigen, dass die Person, die dieses Passwort kennt, auch der Informant für Klimagate ist, selbst wenn er irgendwo in einer Gefängniszelle sitzt. In der Sprache der Kryptographen identifiziert sie das Passwort.

Was noch mehr zählt ist, dass es mehr als ein Passwort geben könnte. Klimagate 2 ist eine Bombe mit der Hand eines Toten darauf, und es kann sehr gut auch Schrapnellfeuer sein.

Update:

Klimagate 2 kam als Überraschung für uns alle, und aus einer ganzen Reihe von Gründen erachtete ich es für wichtig, so schnell wie möglich ein Stück davon zu bekommen. Wenn ich das immer wieder lese, hätte ich mir noch ein paar Gedanken mehr machen sollen, wenn ich dafür Zeit gehabt hätte. Einiges davon könnte Antworten auf die aufgeworfenen Fragen bereit halten. Ich werfe diese jetzt mal ins Feld.

Ich habe im ursprünglichen Profil geschrieben, dass ich von einem politisch unbedarften FOIA ausgegangen bin, und ich bleibe bei dieser Annahme. Es gibt einfach keine andere Erklärung dafür, Klimagate 1 Nachrichtenagenturen wie der BBC anzubieten, die so chronisch verzerrt berichten, wenn es um irgendetwas die Umwelt Betreffendes geht. Ich glaube, dass sie eine Menge über Realpolitik [das deutsche Wort steht so im Original!] in den zwei Jahren seit Klimagate 1 gelernt hatten. Es weht ein anderer Geruch um dieses zweite Klimagate, und es spiegelt die Veränderung der meisten von uns auf der Reise, auf der wir zu Klimaskeptikern geworden sind.

 „…es gibt starke Hinweise darauf, dass Klimagate 2 nicht nur Klimagate 3, sondern auch 4, 5 usw. usf. enthält. Es ist eine Streubombe!“

Die erste Phase war lediglich eine Bestätigung für mich, dass die Wissenschaft einfach Müll war, es gab kein anderes Wort dafür. In der zweiten Phase merkte ich, dass – obwohl die Wissenschaft Müll war – der Wahnsinn nicht aufgehalten werden würde, weil es bei der globalen Erwärmung niemals um Wissenschaft gegangen war. Es war immer nur um Politik gegangen. Tatsächlich spielt es gar keine Rolle, ob die Wissenschaft Schrott ist. Klimagate 1 war eine Auswahl von e-mails, die darauf zielte zu zeigen, dass die Wissenschaft Schrott war, weil zu jener Zeit Unschuldige noch geglaubt hatten, dass es ausreichen würde, den Job zu erledigen. Ich habe das Gefühl, dass es bei Klimagate 2 mehr darum geht, die schmutzige Politik hinter den Kulissen sichtbar zu machen. Da viele Leute sich daran machen, sich in den Berg von e-mails zu graben, glaube ich, dass dies noch offensichtlicher werden wird.

Mit dem Zeitpunkt der Bekanntmachung ist zweifellos beabsichtigt, der Nebelkerze von Durban den Gnadenstoß zu versetzen, aber jeder weiß, dass es schon vorher auf dem absteigenden Ast gesessen hat, was auch immer passierte. Ich habe das Gefühl, dass dort etwas Anderes herumgeistert, vielleicht eine Neuauflage politischer Untersuchungen. Ich weiß wirklich nicht, was das gewesen sein könnte.

Als Antwort darauf haben sie uns, glaube ich, alles gegeben, was sie hatten, um sicherzustellen, dass es passend zu dem Ereignis kam, dass sie hochnehmen wollten. Sie haben den Rest des Materials hinter einer praktisch nicht knackbaren Mauer der Verschlüsselung versteckt, und nur sie kennen die Passwörter. Sie hatten zwei Jahre Zeit zu überlegen, wie man das strukturieren könnte. Ich an ihrer Stelle hätte alles mit vielen Passwörtern versehen, wobei jedes einzelne eine neue Tranche des Materials enthält. Ich rechne damit, dass Klimagate 2 nicht nur Klimagate 3, sondern auch 4, 5, usw. usf. enthält. Es ist eine Streubombe.

FOIA hat sich selbst wieder einmal durch Klimagate 2 unter das Scheinwerferlicht gestellt, aber das wird noch gar nichts sein verglichen mit dem Aufruhr, der sich erheben würde, wenn Klimagate 2 auch nur eine einzige der großen politischen e-mails enthalten würde, z. B. Mails zwischen Jones und Blair, Hansen und Obama. Wie ich sagte, sie haben während der letzten zwei Jahre viel gelernt, nicht nur über Politik, sondern auch, wie man überlebt. Ein Teil hiervon ist die genaue Kenntnis darüber, wie weit man sein Glück treiben darf, um noch ein Stück Rückversicherung zu haben.

Denken Sie darüber nach und schlafen Sie gut, Sie Klimaherrscher des Universums! [„Masters of the Universe“, eine Anspielung auf eine Serie von Actionfiguren des amerikanischen Spielwarenherstellers Mattel. A. d. Übers.]

©Pointman

Damit zusammenhängende Beiträge von Pointman :

A profile of the climategate whistleblower.

Why climategate was not a computer hack

The README file that came with climategate 2.0

Bomb Image: User Firebug on en.wikipedia| Jigaw: Ganeshk

Link: http://joannenova.com.au/2011/11/pointman-a-dead-mans-hand-detonator-on-hidden-emails-may-protect-climategate-whistleblower/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Ob die Einschätzungen von diesem Pointman zutreffen, kann ich nicht beurteilen. Warum er anonym bleiben möchte, ist mir dafür umso klarer. Immerhin legt er seine Gedanken so treffend dar, dass ich auch willens bin zu glauben, dass das Herz der ganzen Klimageschichte (im übertragenen Sinne!) jederzeit an das Sonnenlicht gezerrt werden kann. Schauen wir mal! Mich hat dieser Text jedenfalls sehr, sehr nachdenklich gemacht, daher stelle ich ihn hier zur Diskussion. – C. F.

Ein Geheimnis für sich zu behalten, ohne es mit irgendjemandem zu teilen ist ein stetiger Hintergrundstress. Ein sehr großes Geheimnis für sich zu behalten ist vergleichbar mit einem riesigen Felsen auf den Schultern, der immer schwerer wird und der einen von Tag zu Tag etwas mehr niederdrückt. Es verlangt einen hohen Zoll von ihren Kräften, aber sie haben ihr Geheimnis seit zwei Jahren gut bewahrt. Glauben Sie mir, hierzu ist eine mentale und emotionale Stärke erforderlich, über die nur sehr wenige Menschen verfügen.




Der verlogene ‚Konsens’ bzgl. der Klimaänderung

Die Theorie (genauer die Religion zur Umverteilung von Wohlstand) erlitt kürzlich eine ganze Reihe empfindlicher Schläge – obwohl sich die Lobby der Klimaänderung immer noch anstrengt, ihre Sicht der Dinge der Welt überzustülpen. Zum Beispiel hat Time Magazine einen Erguss unter der Überschrift „Wer finanziert die Leugner der Klimaänderung?“ veröffentlicht. Darin wundert man sich, warum es immer noch Zweifel gibt. In Time heißt es „…ein überwältigender wissenschaftlicher Konsens sagt es“.

Natürlich handelt es sich dabei um das gleiche Magazin, dass in den frühen siebziger Jahren die Ankunft einer neuen Eiszeit verkündete und Millionen zu Tode ängstigte. Am Ende stellte sich das als Mythos heraus.

Dass heute ein Konsens existiert ist ebenfalls ein Mythos, und es wird Zeit, diesen Mythos zu zerschlagen.

Selbst Skeptiker der Klimaänderung stimmen zu, dass die menschliche Rasse die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert. Mit immer mehr Menschen, die sich an Wohlstand und Komfort dank der Leistungen der Industrie erfreuen, gibt es ein wenig mehr Kohlendioxid in der Luft. Das geht in die Rubrik „na und?“ ein.

Darüber hinaus gibt es aber keinen Konsens – nicht darüber, ob das CO2 den Planeten erwärmt, nicht darüber, wie groß diese Änderungen sind, nicht darüber, ob die Menschheit dafür verantwortlich ist, nicht darüber, ob die Wärme gefährlich ist und nicht darüber, was man dagegen tun soll.

Jene, die etwas anderes sagen und den Konsens aufdringlich vertreten, sind bestenfalls naiv.

Nehmen wir beispielsweise den früheren Gouverneur von Utah, Jon Huntsman. In einer nationalen Debatte unter den Republikanern sagte er, dass die Skeptiker der globalen Erwärmung leugnen, „was 98 von 100 Wissenschaftlern“ glauben.

James Taylor vom Heartland Institute erwiderte sofort, dass Huntsman sich auf eine Online-Umfrage bezog, auf die 77 Menschen geantwortet hatten – eine Umfrage, in der die Fragen bis zur Bedeutungslosigkeit einseitig und vage gestellt worden waren.

Abspringende Wissenschaftler

Das könnte man nun als irgendein Vorkommnis betrachten – außer dass der Hype um den „Konsens“ so weit verbreitet als Waffe benutzt wird, um Kritiker niederzuknüppeln. Die Wahrheit ist, dass immer mehr Wissenschaftler zurückweisen, dass eine solche komplexe Debatte jemals beendet werden könnte.

Vor kurzem ist beispielsweise ein Physik-Nobelpreisträger aus einer bedeutenden wissenschaftlichen Vereinigung ausgetreten, um gegen deren engstirnige Haltung zur Klimaänderung zu protestieren. In seiner Begründung an die Amerikanische Physikalische Vereinigung APS schrieb Ivar Giaever: „In der APS ist es in Ordnung, darüber zu diskutieren, ob sich die Masse von Protonen mit der Zeit ändert und wie sich ein Multi-Universum verhält, aber die Beweise für globale Erwärmung sollen unwiderlegbar sein?“

Andere waren weniger zurückhaltend. Harold Lewis, emeritierter Professor der Physik an der University of California in Santa Barbara, hat sich ebenfalls aus der APS zurückgezogen, und zwar mit folgenden Worten:

„Es ist natürlich der Zirkus um die globale Erwärmung und die Dollarmilliarden, mit denen er vorangetrieben wird, der so viele Wissenschaftler korrumpiert hat und der die APS wie eine Hammelherde vor sich her getrieben hat. Es ist der größte und erfolgreichste pseudowissenschaftliche Betrug, den ich in meinem langen Leben als Physiker gesehen habe“.

Nur als Randbemerkung, wenn Zahlen als Kriterium dienen könnten, haben sie viel Gesellschaft. Über 400 Wissenschaftler haben bereits im Jahre 2007 in einem Bericht an den US-Senat Fragen zur Erwärmungshypothese aufgeworfen. Bei einem Update dieses Berichtes 2010 ist die Zahl der Unterschriften auf etwa 1000 gestiegen.

Inzwischen haben über 31000 Wissenschaftler eine Petition unterzeichnet, in der sie bestreiten, dass menschliche Aktivitäten für eine wesentliche Klimaänderung verantwortlich sind. In der Petition, jetzt unter Federführung des Oregon Institute of Science and Medicine heißt es: „Es gibt keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beweis, dass die menschlichen Emissionen von … Treibhausgasen zu einer katastrophalen Erwärmung der Erdatmosphäre oder einer „Disruption“ des Erdklimas geführt haben und jemals führen werden. Mehr noch, es gibt substantielle wissenschaftliche Beweise, dass eine Zunahme des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre zahlreiche positive Auswirkungen auf die irdische Pflanzen- und Tierwelt hat.“

Falls man das Nummernspiel spielen will, hier ein Beispiel: 52 Wissenschaftler haben an einem grundlegenden Pfeiler zur Erderwärmung geschrieben, nämlich dem IPCC-Bericht für Politiker aus dem Jahr 2007. Dies bedeutet, dass sie mit 600 zu 1 in der Minderheit sind, verglichen mit den Unterzeichnern der Oregon-Petition.

The carbon problem Das Kohlenstoffproblem

Während des vergangenen Jahrzehnts haben die globalen CO2-Emissionen um 28 Prozent zugenommen. Die Emissionen in Afrika nahmen um 30 Prozent, in Asien um 44 Prozent und im Mittleren Osten um 57 Prozent. Die Emissionen in China haben sich mehr als verdoppelt. Diese Emissionen sind innerhalb eines Jahres um 2 Milliarden Tonnen größer als alles, was die USA emittieren. Und das Tempo des Anstiegs nimmt zu. Im vergangenen Jahr hat die CO2-Erzeugung in China um 10 Prozent zugenommen, während die Emissionen in den USA rückläufig waren.

Entwicklungsländer samt ihrer Milliarden Einwohner weisen die Klimaänderungshysterie durch ihre Politik zurück. Und zwar weil es bessere Gelegenheiten gibt, Geld für ein besseres Leben auszugeben als für eine fadenscheinige Institution, auf deren Fundamenten die Klimaänderung erzeugt worden ist.

Aber steht die Wissenschaft nicht auf der Seite der Untergangspropheten? Keine gute Wissenschaft. Die Theorien hinter der Hysterie werden durch neue Gedanken und Entdeckungen immer mehr erschüttert. Wesentliche Fragen sind immer noch nicht beantwortet. Nobelpreisträger Ivar Giaever beispielsweise ist unter jenen, die ihre Schwierigkeiten bei der Verifikation der weltweiten Klimadaten und des Beweises bekannt gemacht haben, dass die Erwärmung etwas Schlechtes wäre.

Die Behauptung (wie kann man die mittlere Temperatur der ganzen Erde über ein ganzes Jahr messen?) lautet, dass sich die Temperatur von 288,0 auf 288,8 K während 150 Jahre erhöht hat, was (wenn es stimmt) für mich bedeutet, dass die Temperatur erstaunlich stabil war, und sowohl die menschliche Gesundheit und das Wohlergehen haben sich definitiv während dieser ‚Erwärmungs’-Periode verbessert.

Das Problem der Ozeane

In einem Gespräch mit der New York Times sprach er eine andere unbequeme Wahrheit bzgl. der Daten an: „Es gibt keinen ungewöhnlichen Anstieg des Meeresspiegels, also wo liegt das Problem?“

Was?! Schmilzt die Antarktis nicht ab, und wird New York nicht durch das anschwellende Meer verschlungen?

Äh… nein! Im vorigen Jahr mussten Wissenschaftler, die in einer Schlüsselstudie behauptet hatten, dass der Meeresspiegel steigt, ihre Forschungen zurückziehen, nachdem man darin Fehler gefunden hatte, die die Ergebnisse unterminiert haben.

Die Autoren der Studie in Nature Geoscience sagten: „Seit Veröffentlichung unserer Studie sind wir auf zwei Fehler aufmerksam geworden, die die gezielte Abschätzung des zu erwartenden Meeresspiegelanstiegs betreffen. Dies bedeutet, dass wir ohne weitere Arbeiten keine weiteren Schlussfolgerungen hinsichtlich des Meeresspiegels im 21. Jahrhundert ziehen können“.

Mit anderen Worten, sie wissen es nicht. Aber einer der führenden Forscher der Welt bzgl. des Meeresspiegels sagt, dass er es weiß. Und er sagt, dass der Meeresspiegel nicht – Wiederholung: nicht – katastrophal ansteigt.

Nils-Axel Mörner ist Leiter der Abteilung Paläogeophysik und Geodynamik an der Stockholm University in Schweden. Er sagte, dass der Meeresspiegel von 1850 bis 1940 etwa 1 mm gestiegen sei. Das ist ein kleines bisschen. Aber dann fiel der Meeresspiegel. „Es gibt keinen Trend, absolute keinen Trend“, sagte Mörner.

Was ist aber mit dem IPCC-Bericht über den steigenden Meeresspiegel? Er sagte, dass das IPCC einen solchen Anstieg nicht aufgezeichnet, d. h. nicht gesehen hatte. Es war ein „Korrekturfaktor“ in einem Computermodell. Mit anderen Worten, sagte Mörner, „es handelt sich um eine Fälschung des Datensatzes“.

Was ist mit der Inselgruppe der Malediven, die im Indischen Ozean versinken soll? Mörner ist dorthin gereist. Die Inselbewohner bestätigten, dass der Meeresspiegel gesunken sei – in den siebziger Jahren. Aber Ursache waren eventuell andere Faktoren und nicht der Meeresspiegel. Mehr noch, seit damals „war der Meeresspiegel stabil; hat sich während der letzten 35 Jahre nicht verändert“.

Und was ist mit den abschmelzenden Polargebieten? „Die Antarktis schmilzt definitiv nicht ab“, sagte er. „Alle Aufzeichnungen von dort zeigen eine Ausdehnung des Eises.“.

Zu oft, sagt er, haben die Theoretiker der globalen Erwärmung kein Hintergrundwissen bzgl. der Wissenschaft vom Meeresspiegel. „Also stammt alles Gerede von einem Anstieg des Meeresspiegels aus Computermodellen, nicht aus Beobachtungen. Die Beobachtungen können ihn nämlich nicht finden“.

Ein Computermodell wird mit einer Programmierung des Computers erstellt. Und da gibt es das alte Akronym: Müll rein, Müll raus [Unübersetzbares Wortspiel. Original: “GIGO,” or Garbage In, Garbage Out].

Was die CO2-Zunahme betrifft, so dürften menschliche Aktivitäten nur einen winzigen Beitrag dazu leisten. Vor Kurzem hat Murry Salby, Vorsitzender der Klimaabteilung an der Macquarie University in Australien, festgestellt, dass 96 Prozent aller CO2-Emissionen aus natürlichen Quellen stammen.

Außerdem ist das Kohlendioxid nicht das von den wärmehysterischen Massen behauptete Superagens. Dem Leiter des Center for the Study of Carbon Dioxide Craig Idso zufolge ist es für die Umwelt unabdingbar notwendig. Er hat ein Buch geschrieben, in dem 55 Vorteile aufgezählt werden, wie das CO2 umweltverbessernd wirkt,

In extremen Mengen ist fast alles giftig, aber das CO2 ist in extremer Menge einfach nicht vorhanden. Und selbst wenn das doch der Fall wäre, gäbe es nichts, was irgendjemand dagegen tun könnte.

„Jeder weiß, dass CO2 ein Treibhausgas ist”, hat Idso gesagt. „Was nur sehr wenige Leute zu wissen scheinen ist, dass Wasserdampf ein viel wirksameres Treibhausgas ist, und so weit ich weiß, werden wir nie in der Lage sein, den Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre zu kontrollieren, solange jedenfalls der Wind über den Ozean weht.“.

Die unbequeme Sonne

 

Was uns zu der Frage bringt: Was ist mit unserer Kontrolle der Sonne?

Im Juni haben das National Solar Observatory und das Forschungslabor der US-Luftwaffe von drei getrennten, unabhängigen Analysen berichtet, die darauf hindeuten, dass die Sonne derzeit in einer Phase mit geringer Sonnenfleckenaktivität eintritt. Solche Perioden korrespondierten mit globaler Abkühlung – einschließlich der „kleinen Eiszeit“ von 1645 bis 1715.

Mehr noch, ein vor kurzem in der prestigeträchtigen Zeitschrift Nature erschienener Artikel berichtet über Forschungsergebnisse am CERN, dem größten Partikelbeschleuniger der Welt. Wissenschaftler haben dort gefunden, dass kosmische Strahlen eine viel größere Rolle als gedacht hinsichtlich der Bewölkung auf der Erde spielen. Offenbar hat die Wolkenbedeckung große Auswirkungen auf Temperaturen.

Was bedeutet, dass man alle Theorien zur Erwärmung wieder auf das Zeichenbrett bannen muss.

Politik kontra Wissenschaft

Derzeit findet eine furiose Debatte darüber statt, was man hinsichtlich der Erwärmung tun sollte. Die Debatte ist überwiegend politisch, und zwar einschließlich Wissenschaftlern auf der Jagd nach Finanzmitteln von der Regierung.

Während er weiterhin verkündet, dass der Planet sich erwärmt, argumentiert der dänische Umweltaktivist Björn Lomborg nichtsdestotrotz, dass „viele der aufwendigen und teuren Aktionen, über die man jetzt nachdenkt, um die globale Erwärmung zu stoppen und die hunderte Milliarden Dollar kosten werden, oft mehr auf Emotionen als auf strikt wissenschaftlichen Hypothesen basieren. Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nur wenig Einfluss auf die Temperatur der Erde für Hunderte von  Jahren haben.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es weder unter den Wissenschaftlern noch hinsichtlich der wissenschaftlichen Theorie einen „Konsens“ darüber gibt, ob überhaupt eine Klimaänderung stattfindet, was sie bedeuten könnte und was man dagegen tun könnte.

All dies unterstreicht eine zentrale Wahrheit: Wissenschaft ist kein Popularitätswettbewerb! Was zählt ist nicht, wie viele Leute irgendetwas glauben oder ob sie sich selbst Wissenschaftler nennen oder ob sie in der Lage sind, Kritiker ruhig zu stellen. Was zählt ist, was wahr ist.

Der einzige ehrbare und nützliche Weg für die Befürworter der globalen Erwärmung ist es damit aufzuhören, Kritiker zum Schweigen zu bringen und so zu tun, als existiere ein Konsens. Stattdessen ist es an der Zeit, eine ehrliche Bestandsaufnahme aller Daten und der gesamten komplexen Theorie vorzunehmen. Dann und nur dann ist ein vernünftiger Fortschritt möglich.

Quelle:  Provo Daily Herald

Link: http://sppiblog.org/news/the-phony-%e2%80%98consensus%e2%80%99-on-climate-change#more-6265

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Klimawandelspekulationsproduktion auf Hochtouren

Wer die Überzeugung hegt, dass CO2 als „Klimakiller“ bekämpft, aus der Atmosphäre verbannt und mit Milliardenaufwand sequestriert (unterirdisch eingesperrt) werden muss, wie eine Monstranz vor sich herträgt und fest daran glaubt, der muss den bisherigen Kurs weiter verfolgen und kann nur mit geänderten Szenarien spielen, auch über das Jahr 2300 hinaus. Da ohne jeglichen Beweis jedem CO2-Molekül ein Strahlungsantrieb (radiative forcing) vorgegeben wird, kann man ohne Ende mit stets variierenden Emissionsszenarien spielen und jede gewünschte Erwärmung oder auch Abschwächung der Erwärmung angeblich „prognostizieren“. Die Politik hat sich dann danach zu richten, was sie zu Lasten der Gesellschaft gerne tut, denn sie finanziert mit Steuergeldern diese ganze Spielerei, die wissenschaftlich ohne jeglichen Wert ist. 

Damit ist heute schon bombensicher, dass das gänzlich utopische Ziel, den Anstieg der Globaltemperatur auf unter 2-Grad-Celsius zu begrenzen, auf jeden Fall eingehalten wird, egal was geschieht. Doch vorher müssen wir für unsere Sünden am Klima noch kräftig büßen. Zum 20. Jubiläum des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie (WI) forderte dessen Präsident, Uwe Schneidewind, forsch und schnittig: „Wir brauchen eine intelligente Ökosteuer“. Die von Kanzler Gerhard Schröder unter Druck von Joschka Fischer am 1. April 1999 eingeführten Ökosteuern, das Datum verrät es, waren wohl nicht sehr intelligent, vor allem nicht effizient, einnahmeträchtig genug. Daher fordert Schneidewind eine neue intelligente ökologische Steuerreform, um die Energiewende zu beschleunigen. Die Energie soll jedes Jahr um ein bis zwei Prozent teurer werden. „Die Einnahmen sollen genutzt werden, um die Lohnnebenkosten zu senken“. Demnach scheinen die Renten sicher zu sein, denn in deren leere Kassen flossen die 99er-April-Ökosteuern. 

Doch was haben die Sicherung der Renten wie die Senkung der Lohnnebenkosten mit dem Klima zu tun, das doch vom Wetter und sonst nichts abhängt? Darüber verliert die Politik, verlieren die staatlich angestellten Klimaexperten kein Wort. Angeblich wollen sie doch die Wetterextreme verringern, die Wetterkatastrophen abschwächen. Das Wetter soll sich gefügig in ruhigen Bahnen bewegen und keine Kapriolen mehr schlagen. Doch solange die Ökosteuer-Milliarden nicht in den Wetterschutz, also den Schutz des Wetters, fließen, wird sich das Wetter nicht veranlasst sehen, sein Verhalten zu ändern und sich den Wünschen des Menschen unter zu ordnen. Vielleicht will sich das Wetter gar nicht schützen lassen und frei bleiben, das zu tun, was ihm behagt. Und da sind wir an einem heiklen Punkt, bei der Kardinalfrage: Was ist Klima und kann man es überhaupt schützen?

Der chinesische Denker Konfuzius warnte schon vor gut 2500 Jahren: „Wenn die Begriffe nicht stimmen, stimmen die Worte nicht; … stimmen die Worte nicht, kommt das Staatswesen in Unordnung, dann entsteht Chaos.“ Diese Erkenntnis trifft insbesondere auf mein Thema zu, bei dem insbesondere auf die Doppeldeutigkeit von Begriffen wie deren Interpretationsspielraum geachtet werden sollte. 

Seit Jahrzehnten werden wir mit der Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe in Angst und Schrecken versetzt. Dass das Wetter keineswegs immer ruhig ist und unseren Wünschen entspricht, das wissen wir. Bisweilen kann Wetter extrem, ja katastrophal sein. Doch kann Klima extrem sein, Katastrophen auslösen? Gibt es überhaupt Klima als einen Naturvorgang, den wir beobachten und fühlen können? Das Wort „Klima“ kommt aus dem Griechischen und heißt „Neigung“. Das Wort „Klima“ ist aber auch ein Begriff, der vom Wetter abgeleitet ist: „Klima“ ist Ausdruck des mittleren Wettergeschehens an einem Ort über eine Zeitspanne von 30 Jahren. „Klima“ ist etwas statistisch Errechnetes und kann erst nach 30jähriger Beobachtungszeit errechnet werden. Wort und Begriff haben nichts miteinander zu tun. Das Finanz- und Börsenklima sind ganz vom Wetter unabhängig!

Die Warnung vor der Klimakatastrophe beruht nun auf zwei Hypothesen. Die erste ist, dass die Erde einem Treibhaus, dem allen bekannten Gewächshaus, entspricht. Die Erde ist zwar nicht von einer starren Glashülle umgeben, sondern von einer beweglichen Gashülle, aber deren Funktion sollen „Treibhausgase“ übernehmen. Diese „Treibhausgase“ sollen die Wärmestrahlung der Erdoberfläche in Höhe des gedachten Glasdaches von 6 km absorbieren, dann als „Gegenstrahlung“ zur Erde zurückschicken und somit die Erde erwärmen. Je mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre emittiert wird, umso stärker ist die zu befürchtende Erwärmung. 

Ist diese Hypothese richtig oder schlicht eine Lüge? Das ist die Zentralfrage, die, wenn man sich mit der Rolle des CO2 im Naturhaushalt und seinen biologischen wie physikalischen Eigenschaften befasst, leicht zu beantworten ist. Jeder gebildete Mensch weiß, dass CO2 für Pflanzen ein Grundnahrungsmittel ist. Ohne CO2 gäbe es kein Pflanzenwachstum, gäbe es keine Nahrung, keinen Sauerstoff, kein höheres Leben auf Erden. Es ist schon frevelhaft, CO2 als „Umweltgift“ zu bezeichnen, das am besten tief im Boden vergraben und eingesperrt werden sollte. Jeder Gewächshausbetreiber weiß um die Notwendigkeit von genügend CO2 im Gewächshaus. Er düngt sein Gewächshaus mit ihm, damit die Pflanzen besser wachsen. Zudem klimatisiert er sein künstliches Gewächshaus ganz nach den Bedürfnissen der angebauten Gewächse.

Wie jedes Haus ist auch das Gewächshaus ein schließbarer Raum, in dem die erwärmte Luft nicht gleich zum Himmel aufsteigen oder vom Winde verweht werden kann. Setzt die Heizung in einem erwärmten Gewächshaus aus, dann wird es darin recht schnell kalt. Im Winter können sich gar Eisblumen an den Fenstern bilden. Wenn schon eine Glasscheibe nicht verhindern kann, dass Wärme aus einem Gewächshaus entweicht, wie soll eine Gashülle um die Erde eine Erwärmung durch „Gegenstrahlung“ aus eiskalten Höhen bewirken? In 6 km Höhe herrschen mittlere Temperaturen von -18° Celsius. Die Erde ist kein Treibhaus, das Bild ist falsch. Darin ist die Lüge verborgen.

Auch im Physikunterricht lernt jeder Schüler, dass es feste, flüssige und gasförmige Körper gibt. Jeder Körper sendet unentwegt Strahlung ab, deren Intensität und Wellenlängen von seiner Temperatur abhängen. Feste und flüssige Körper senden ihre Strahlung in einem kontinuierlichen Spektrum ab, dagegen können Gase nur Strahlung ganz bestimmter Wellenlängen absorbieren und emittieren. Es war die große Leistung von Kirchhoff und Bunsen im Jahr 1858 die Spektralanalyse begründet und nachgewiesen zu haben, dass man Gase anhand der Absorptionslinien charakterisieren und bestimmen kann, wie einen Menschen anhand seines Fingerabdrucks. CO2 kann nur Strahlung in den Bereichen 4,3 und 15 Mikrometer absorbieren. Hätte die Erdoberfläche eine Temperatur von einheitlich 15°C, dann läge das Maximum der abgestrahlten Energie bei 10 Mikrometer. 

Fasst man alle Treibhausgase, also auch den Wasserdampf, zusammen und zeichnet die Absorptionslinien ein, so bleibt ein offener Bereich zwischen etwa 7 und 13 Mikrometern, in dem keinerlei Strahlung absorbiert wird. Man nennt diesen Bereich das „stets offene atmosphärische Strahlungsfenster“. Es war offen, ist offen und wird immer offen bleiben. Es ist die Überlebensgarantie für die Erde. Nur dadurch kann es in den Nachtstunden abkühlen, bevor am nächsten Tag wieder die Sonne der Erde hochwertige Arbeitsenergie zuführt, sie aufheizt. Gäbe es den „Treibhauseffekt“, dann wären keine „Eisheiligen“ möglich, könnte man morgens im taunassen Gras keine Kneipp‘schen Anwendungen machen, gäbe es keine Bodennebel. 

Die Erde muss minderwertige, nicht mehr arbeitsfähige Energie ins Weltall entsorgen können, um nicht einen Hitze-Tod erleiden zu müssen. Das Bild der Erde als „Treibhaus“ ist falsch, ein bewusster Schwindel. Und vor der Klimakatastrophe braucht auch keiner Angst zu haben, da es in der Natur gar kein Klima gibt, schon gar kein weltumspannendes einheitliches Globalklima. Die Tatsache, dass man aus tausend oder auch fünftausend gemessenen Temperaturwerten eine Mitteltemperatur berechnen kann, besagt längst nicht, dass dieser Mitteltemperatur ein „Globalklima“ entspricht. Die Einteilung der Erde in verschiedene Klimazonen, jedem Schulatlas kann man die Karten entnehmen, ist nichts als ein Abbild der Vielfalt unterschiedlicher Wetterzonen. Das Wetter bestimmt das Klima und nicht umgekehrt. 

Und was macht der Staat, wenn die Gesellschaft nicht gehorchen will? In diesem Fall empfiehlt der WI-Chef Schneidewind schneidig: „Doch insgesamt kann man nicht warten, bis alle Bürger das richtige Öko-Bewusstsein haben. Die Politik muss dem Verbraucher schon helfen, damit er aus der Routine herauskommt und sich richtig verhält“. Das ist eine sanfte Umschreibung für die kommende Öko-Diktatur!

Dr. Wolfgang Thüne, Dipl.-Meteorologe

 

In eigener Sache:

EIKE gibt allen Meinungen Platz. Um Missverständnisse zu vermeiden, weisen wir aber darauf hin, dass die Auffassung von Herrn Thüne über die" Physik des Treibhauseffekts" eine Privathypothese darstellt, die von keiner Fraktion der Klimawissenschaft geteilt wird – weder vom IPCC, noch von den Klima-Wissenschaftlern, die gegen das IPCC bzw. die AGW-Hypothese publizieren (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Auch die Mitglieder des Fachbeirats von EIKE stimmen in diesem Punkt mit Herrn Thüne nicht überein.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher




Klimawandel in der öffentlichen Meinung in Amerika

Ebell schildert die Lage zur Klimaschutz-Gesetzgebung in den USA und betrachtet die Haltungen der derzeit absehbaren republikanischen Präsidentschaftskandidaten zum Klimawandel. Er hält nur Rick Perry für geeignet und stark genug, die aus Sicht Ebells unheilvollen Obama-Gesetze wieder zurückzudrehen.

Lesen Sie den vollständigen Aufsatz. Myron Ebell

Wie sich die öffentliche Meinung in den USA zum Klimawandel geändert hat.

Der Klimawandel-Wahn schwindet. Und die Mehrheit der Amerikaner hat ver­standen, dass ein mögliches politisches Gegensteuern die Energiepreise substantiell bis enorm erhöht. Der Schwenk in der öffentlichen Meinung verschafft einem republikanischen Gegner Obamas bei den Präsidentschaftswahlen im November 2012 einen immensen Vorteil. Ob der Republikanische Kandidat die Gelegenheit ergreift, hängt von zwei Faktoren ab.

Erstens: Wird das Argument überhaupt gebraucht?. Der augenfällige Zusammenbruch von Amerikas schwach wiederbelebter Wirtschaft und die Tatsache, dass Obamas Wirtschaftspolitik durchgängig kontraproduktiv ist, könnten zu dessen überwältigender Niederlage führen. Un­terschiede in der Politik würden dann keine Rolle spielen.
Zweitens: nicht alle Kandidaten für die Nominierung sind in der Lage, diese Frage herauszu­stellen – und zu thematisieren, was für Amerikas Zukunft auf dem Spiel steht. Meiner Ansicht nach kann Rick Perry, Gouverneur von Texas, aus der Sache etwas machen, Mitt Romney, ehe­maliger Gouverneur von Massachusetts, überhaupt nicht.

Dennoch könnte dies der erste Präsidentschaftswahlkampf werden, wo die Politik in Sachen Klimawandel eine Hauptrolle spielen könnte, genauer gesagt, die Energie-Rationierungspolitik, die zur Bekämpfung des Klimawandels empfohlen wird. Möglicherweise hat Al Gore deswegen gegen George W. Bush 2000 verloren. Aber nicht etwa, weil Gore die Sache in den Vordergrund gespielt hätte. Er hatte sich ja schon vor seiner Nominierung zum Vizepräsidenten durch Bill Clinton 1992 zum politischen Anführer der Klimawandel-Bewegung gemacht, brachte dennoch das Problem im 2000er Wahlkampf kaum zur Sprache. Seine politischen Berater hatten er­kannt, dass dies ein Verliererthema bei der amerikanischen Wählerschaft war. Wenn Gore West Virginia gewonnen hätte – dieser Bundesstaat war bis dahin fest in der Hand der Demokraten – hätte er eine Mehrheit im Wahlmännergremium gehabt und er wäre Präsident geworden. Er verlor, weil seine Wähler gemerkt hatten, dass das erste Opfer von Gores Klima-Politik West Virginias Hauptindustriezweig sein würde, die Kohle!

Der Klimawandel spielte auch keine Rolle in den 2004er und 2008er Präsidentschaftswahl­kämpfen. Der wirklich an den Klimawandel glaubende Senator John Kerry erwähnte ihn kaum gegen Präsiden Bush, der eine inkohärente Mittelposition in dieser Frage bezogen hatte. Bush akzeptierte den Klimawandel als globales Problem, aber er meinte, dass es viel zu kostspielig sei, auch nur irgendetwas dagegen tun zu wollen. Gleichzeitig aber führte er scheibchenweise einige kleinere Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen durch.

Im 2008er Wahlkampf war der republikanische Kandidat John McCain im Senat der Haupttrei­ber hinter der Klimawandel-Alarmschlägerei und einer Emissionszertifikat-Gesetzgebung. Der jüngere Senator Barack Obama dagegen hatte nie besonderes Interesse für Umweltfragen ge­zeigt. Während der Kampagne hielt McCain mit seinen Ansichten hinter dem Berg, um der re­publikanischen konservativen Basis die Stange zu halten, Obama aber bezog grüne Standardpositionen, um die demokratische Basis zufrieden zu stellen. Als Konsequenz konnte keiner der Kandidaten einen Vorteil aus dem öffentlichen Aufschrei über hohe Benzinpreise zie­hen, dem brennendsten Problem im frühen Wahlkampf, bevor noch die Wallstreet-Panik im Au­gust die Wirtschaft und den Ölpreis zum Absturz brachte.

Kandidat Obama machte still und leise zwei ehrliche Aussagen über seine Energiepolitik: Einer Zeitung aus San Francisco sagte er im Januar 2008: "Ein von mir geplantes Emissionshandels­system wird die Elektrizitätspreise notwendigerweise hoch in den Himmel steigen lassen." Und als die Benzinpreise im Juni jenes Jahres mit über $4 pro Gallone ihre Spitze erreichten, sagte Obama, dass dies kein Problem der Höhe sei, sondern dass die Preise schneller hochgeschos­sen wären, als sich das Volk hätte daran gewöhnen können. "Eine sanftere Anpassung wäre mir lieber gewesen," sagte er.

Diese beiden Aussagen enthalten die Essenz dessen, was Obama seit dem Beginn seiner Prä­sidentschaft getan hat. Mit großen demokratischen Mehrheiten im Kongress und im Senat hatte Obama 2009 und 2010 zunächst eine Emissionshandels-Gesetzgebung angestoßen, welche die Treibhausgasemissionen mit Hilfe steigender Preise für konventionelle Energieerzeugung aus Kohle, Öl und Erdgas vermindert hätte. Höhere Preise zwingen die Verbraucher zu geringerem Verbrauch und machen teurere Alternativen, wie z. B. Wind, Sonne und Biotreibstoffe wettbe­werbsfähiger.

Ein dem europäischen Emissionshandel ähnliches Emissionshandelsgesetz war im Juni 2009 mit knapper Mehrheit im Kongress verabschiedet worden. Amerikaweit und besonders in den Zentren der energieabhängigen Industrien reagierte die Bevölkerung mit überwältigender Ab­lehnung auf die Kongressgesetzgebung. Nachdem die Senatoren nach Gesprächen mit ihren Wählerschaften aus ihren Bundesstaaten nach Washington zurückgekehrt waren, fassten sie die Kongressvorlage nicht mehr an. Sie wandten sich stattdessen der Reform des Gesundheits­systems zu, wo es breitere öffentliche Zustimmung gab.

Seitdem ist der Emissionshandel tot. Eine Weile noch versuchten die Befürworter es unter an­derem Namen wiederzubeleben, sie nannten es "Initiative zur Verminderung der Umweltver­schmutzung". Doch die Menschen ließen sich nicht zum Narren halten. Sie merkten, dass dies nur eine Umschreibung für eine neue hohe indirekte Besteuerung war.

Mit den Kongresswahlen 2010 und dem Zurückholen der republikanischen Mehrheit im Kon­gress war das Ende des Emissionshandelsgesetzes besiegelt. Mehrere prominente demokrati­sche Kandidaten, die dafür gestimmt hatten, verloren deutlich.

Damit ist die Geschichte noch nicht beendet. Präsident Obama und seine Demokraten im Kon­gress haben sich stark und umfassend in einer Politik engagiert, die die konventionelle Ener­gieerzeugung und den Verbrauch vermindern soll. Energieeffizienz und verstärkter Einsatz alternativer Energieformen sollen begünstigt werden. Die Menschen sollen zum Bezahlen von höheren Preisen für Elektrizität und Treibstoffe gezwungen werden. Gleichermaßen ist die Be­gründung für diese Politik aus der öffentlichen Diskussion verschwunden. Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen nicht mehr daran glauben, dass der Klimawandel eine zu lösende Krise wäre.

Die Ursache ist in der Wirtschaftskrise zu suchen, aber nur zum Teil. Trotz der fortwährenden Wiederholung von einem angeblichen wissenschaftlichen Konsens mit Beweisen für einen ka­tastrophalen Klimawandel – verbreitet von den etablierten Medien und den amerikanischen Eli­ten der Ost- und Westküste – glauben diejenigen Menschen nicht mehr daran, die ständig die Dinge für das tägliche Leben produzieren. Sie lassen sich nicht mehr für dumm verkaufen, und sie haben mehr praktische Vernunft als die diejenigen, die mit Worten oder Finanzdaten jon­glieren.

Sie haben ja hinter diesen "wissenschaftlichen Konsens" schauen können, vor allem im Kli­magate-Skandal, und sie wissen, dass die globalen Temperaturen nur ganz gering gestiegen sind, anders als die Computer-Modellierer seit Anfang der 1980er Jahre vorhersagten und auch weiter predigen. Sie wissen auch, dass die jüngsten Temperaturen nicht höher sind als in der Mittelalterlichen Warmperiode, einer Zeit des Wohlergehens für die Menschen. Und sie wissen auch, dass die schrecklichen Folgen einer Erwärmung, Anstieg des Meeresspiegels z. B., weit übertrieben sind, oder gar nicht stattfinden werden.

Um die auf wissenschaftlich tönernen Füßen stehende Argumentation für den Alarmismus noch zusätzlich zu schwächen, wissen inzwischen viele Menschen, dass wärmeres Klima ange­nehmer und gesünder ist. Weswegen gehen denn Amerikaner nach Phoenix in Arizona oder nach Florida, wenn sie in Rente sind? Wenn der Klimawandel käme, die Theorie bestätigt und die Winter milder würden, wären sie vielleicht nicht so scharf darauf, aus Michigan oder New York wegzuziehen.

Deshalb hat Präsident Obama den Klimawandel gestrichen und spricht lieber von einer Trans­formation von Amerikas alter, auf fossiler Energie beruhenden Wirtschaft in eine aufregend neue, auf sauberer Energie beruhenden Wirtschaft. Damit würden die schmutzigen Arbeitsplät­ze des Kohleförderns, des Ölbohrens durch "grüne" Jobs ersetzt, die genau so erstrebenswert wären, wie Tätigkeiten in der Rechtssprechung (zugegeben, das ist übertrieben!). Wie hat er doch im Juni 2010 gesagt: "Während wir aus dieser Rezession herauskommen, bietet uns der Übergang zu sauberer Energiegewinnung die Möglichkeit für Wirtschaftswachstum und für die Schaffung von Millionen von Arbeitsplätzen." Und diejenigen, die sich nicht von seiner Vision umgarnen lassen wollen, warnte Obama, dass sie im Wettlauf mit China verlieren würden, wenn sie sich weiter weigerten, reicher zu werden durch den Ersatz billiger fossiler Energie­quellen und dem Aufbau der Technologie von Morgen. (Anzumerken ist, dass China 80 Prozent seiner Energie aus Kohle gewinnt, die USA nur etwas weniger als Hälfte.)

Umfragen haben gezeigt, dass die Amerikaner für saubere Energie zu begeistern sind, bis sie merken, wie teurer das wird. Der Lack vom neuen Argumentationsmuster ist ab, seit sich die Behauptungen vom Wachstum der "grünen" Jobs als Lüge entpuppt hat. Die Krone hat dem Ganzen im September die Pleite der Solarfirma Solyndra aufgesetzt, die $527 Mio. an Regie­rungskrediten erhalten hatte. Riskante Kredite sind nur ein Teil des überaus teuren Firmen-Wohlfahrtssystems, das für die Erneuerbaren Energien geschaffen worden ist. Wind, Sonnen­ergie, Ethanol erhalten Milliarden an Steuergeldern pro Jahr. Der Zusammenbruch von Solyn­dra war so schockierend, dass der Präsident in seinem neuen Arbeitsbeschaffungsprogramm vor dem Kongress "grüne" Jobs oder "saubere" Energie gar nicht mehr ansprach. Stattdessen betonte er neue Autobahnprojekte.

Mit dem Gerede ist es vorbei, nicht mit der Politik. Unmittelbar nach der deutlichen Niederlage der Demokraten bei den 2010er Kongresswahlen sagte Obama: "Der Emissionshandel ist nur eine Möglichkeit, wie man Tiger zähmt." Die Regierung will angesichts eines feindlichen Kon­gresses eine atemberaubende Liste neuer Regelungen durchdrücken, um die Tiger zu bändi­gen: d. h. man will die fossile Energieerzeugung und deren Nutzung aushungern.

Die Umweltbehörde EPA hat die gesetzlichen Regelungen für saubere Luft fertiggestellt. Damit sollen die Treibhausgasemissionen reguliert werden. Auf vielen Ebenen werden neue Auflagen für die weitere Dämpfung konventioneller Luftverschmutzung erlassen, so z. B. aus Elektrizi­tätswerken, aus industriellen Wärmeerzeugern, Zementfabriken. Auch werden höhere Stan­dards gegen Luftverschmutzung erlassen, wenn sie aus dem Ursprungs-Bundesstaat in einen Nachbarstaat geweht werden. Öffentliche Versorger haben bereits die Schließung von Kohle­kraftwerken angekündigt. Eine neue Auslegung des Gesetzes für sauberes Wasser wurde aus­geheckt, um Genehmigungen für neuen oberirdischen Kohleabbau in den Appalachen einschließlich West Virginias zu verhindern (Seit Al Gore wurde West Virginia zu einem sicheren republikanischen Staat bei der Präsidentenwahl).

Die Regierung setzt alles daran, um die Erdöl- und Erdgasförderung auf bundeseigenem Land und in bundeseigenen Hochseegebieten zu drosseln. Die vor Beginn der Bohrungen notwendi­ge Erteilung der Umwelt-Erlaubnis wird bis zum Sankt-Nimmerleinstag verzögert. Das sind er­folgreiche Maßnahmen. Das Energieministerium sagt einen Niedergang der heimischen nationalen Erdölförderung für die nahe Zukunft voraus, trotz der zunehmenden Förderung auf privatem Land.

Die wirtschaftlichen Folgen einer abnehmenden Energieproduktion sind offensichtlich. Die EPA spricht dagegen seit langem über die Kosten der Umweltregulierungen. Lisa Jackson, Chefin von Obamas EPA, hat vor dem Kongress ausgesagt, dass all die neuen Regulierungen eine Menge neuer "grüner" Jobs schaffen würden. Zu guter Letzt sagte Jackson mit unschuldiger Miene, dass die Firmen neue Angestellte einstellen müssten, um die erforderlichen Vorrichtun­gen gegen Umweltverschmutzung zu bauen, und dass die EPA zusätzliches Überwachungsper­sonal einstellen müsste, um den Papierkram zur Einhaltung der Vorschriften zu erledigen.

Obama hat mit seinem haarsträubendem Unsinn immer weiter gemacht bis zur Aufschiebung eines neuen Gesetzes zur Luftreinheit bis 2013. Der Grund: die Einhaltung des neuen Gesetzes für niedrigere Grenzen beim Ozon (oder Smog) zieht schätzungsweise Kosten von einer Billion US-Dollar nach sich. Die gesamte US-Wirtschaft hat den Wert von $15 Billionen. Obama will das Gesetz immer noch, aber erst nach seiner Wiederwahl.

Gegen seine Wiederwahl steht der republikanische Herausforderer. Hat auch nur einer von den republikanischen Anwärtern die Kenntnis und die rednerische Fähigkeit, die richtigen Zusam­menhänge herzustellen und die wahre Ursache zu zeigen, warum Investoren und Firmen von Investitionen in Amerika wegen Obamas regulatorischen Angriffen zurückschrecken? Ist auch nur einer von ihnen fähig, die Wähler zu überzeugen, dass er die nötige Entschlusskraft hat, Obamas Maßnahmen zurückzudrehen?

Die republikanischen Herausforderer reden leichthin. Tatsache ist, dass jeglicher Versuch zu einer noch so kleinen Reform von Gesetzen in der Vergangenheit immer schief gegangen ist. Die Wirtschaft ist in so kläglichem Zustand und die neuen derzeit in Einführung begriffenen Re­gulierungen sind so zerstörerisch, dass viel mehr als nur eine Reform gebraucht wird. Ich ver­mute, dass die Wähler den großen Worten wenig Vertrauen schenken, wenn nicht davon überzeugt sind, dass der Kandidat es mit der regulierenden Bürokratie aufnehmen will, mit den Umweltaktivisten und den etablierten Medien.

Man kann nicht leicht feststellen, ob ein Kandidat stark genug ist, um die Regierung wieder zurück auf den rechten Pfad zu bringen: dass ein freies Volk auf freien Märkten agiert, und Amerika auf den Weg eines robusten andauernden Wachstums zu bringen. Es scheint, dass viele konservative Wähler sich wie in einem Lackmus-Test darauf verlassen, wie die Kandidaten auf die Bramabrasierungen vom Klimawandel reagiert haben. Zum Beispiel Newt Gingrich, frü­herer Sprecher des Kongresses: Er hatte vorgeschlagen die EPA aufzulösen. Das war kühn und weit vorausschauend. Doch vor nur mehr kaum vier Jahren hat Gingrich, beim Fernsehen auf einem weichen Sofa mit der Sprecherin der Demokraten Nancy Pelosi sitzend, eine Fernseh­werbung für Al Gore gemacht und die Zusammenarbeit Aller zur Lösung des Klimawandels be­fürwortet. Damals schien die Politik des Klimawandels kurz vor ihrem Durchbruch zu stehen. Schade, Newt, Sie sind nicht der Richtige für das Amt.

Dann gibt es den ehemaligen Gouverneur Mitt Romney. Als der sich 2008 um die Präsident­schaftskandidatur bewarb, war Romney nicht wie McCain scharf darauf, etwas gegen den Kli­mawandel zu tun, aber er hat Präsident Bush kritisiert, zu wenig unternommen zu haben. Heute, da der Klimawandel ein Sache der Verlierer ist, hat Romney Bushs Position eingenom­men. Den Klimawandel hält er für ein Problem, aber dagegen vorzugehen für viel zu teuer. Romney hat sogar ehemalige Bush-Offizielle dazu gebracht, ihn in dieser Problematik zu bera­ten. Wenn aber schon Präsident Bush nicht der Richtige für diese Aufgabe war, dann ist es Romney noch weniger.

Wenn man einen Menschen mit Stehvermögen sucht, was ist mit dem ehemaligen Gouverneur von Utah, Jon Huntsman? Der ist ein wahrer Gläubiger des Klimawandels und er ist gegen Rick Perry gegangen, weil der gegenüber den Wissenschaftlern zu ungläubig wäre. Huntsman sagte in einer Diskussion Mitte September: "Wenn man Aussagen macht, die 98 von 100 Klimatolo­gen glatt widersprechen, dann … alles, was ich sagen kann ist, wenn die Republikaner gewin­nen wollen, können wir die Wissenschaft nicht missachten." Wenn Huntsman gewinnen will, dann muss er mehr als ein Prozent der republikanischen Wähler von seiner Eignung für die Auf­gabe überzeugen.

Mancher von den aussichtsreichen Kandidaten hat standhaft gegen den Klimawandel-Murks opponiert, aber die konservativen Wähler scheinen sich auf einen von den zwei Kandidaten ei­nigen zu wollen, die am deutlichsten dagegen waren, und die demzufolge die Eignung zur Ret­tung der Wirtschaft zu haben scheinen. Rick Perry und die Abgeordnete Michele Bachmann. Beide sind hart wie Stahl, mutig und Konservative vom Schlage des "weniger-Regierung-mehr-Freiheit". Der Hauptunterschied zwischen ihnen ist die fehlende Regierungserfahrung von Bachmann, Perry war zehn Jahre lang Gouverneur des wirtschaftlich erfolgreichsten Bundes­staates. Bachmann hatte aber kurz die Führung im Rennen übernommen, als sie im Frühsom­mer startete. Als Perry im August Kandidat wurde, schoss er an die Spitze der Umfragewerte hoch.

Hier ist z. B. Perrys Antwort auf Huntsman in einer Diskussion: "Die Idee, Amerika wirtschaft­liche an den Rand des Abgrunds zu bringen aufgrund einer wissenschaftlich unbewiesenen Theorie, ist für mich einfach Unsinn. Und nur, weil es da eine Gruppe von Wissenschaftlern gibt, die es einfach gewagt haben zu sagen ’das ist Tatsache’ … auch gegen Galileo stand eine Mehrheitsmeinung!"

Perrys Antwort war unklar, aber er kam auf die beiden Hauptpunkte der Diskussion zu spre­chen. Erstens: die wissenschaftliche Autorität ist nicht sakrosankt. Es ist doch Tatsache, dass es einen wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel nicht gibt. Es gibt nur einen Kon­sens bei etablierten Wissenschaftlern, von denen die meisten gar keine Fachleute in den Kli­mawissenschaften sind. Aber viele davon sind Anhänger einer Ausweitung der Regierungsbürokratien.

Weiter: es ist unverantwortlich und dumm, sich auf eine Politik festzulegen, die die Menschen Billionen von Dollar kosten wird, nur auf der Grundlage des Vertrauens in Wissenschaftler. Leu­te mit Verantwortung sind ja häufig glaubwürdig, aber es ist klug, davon auszugehen, dass sie das nicht sind. Präsident Reagans Motto für den Umgang mit sowjetischen Führern ist besser geeignet: "Vertrauen ist gut, aber man muss verifizieren!" Eine der augenscheinlichsten Cha­rakteristiken vieler führender Wissenschaftler, die Alarm wegen des Klimawandels schlagen, ist deren unnachgiebige Abwehr aller Versuche, ihre Schlussfolgerungen zu verifizieren.

Myron Ebel CEI President of Freedom Action

and Director, Center for Energy and Environment Competitive Enterprise Institute

Das Original erschien im "Standpoint" hier




Der Charakter der Klimaänderung – Teil 3 (von 4)

Nehmen wir weiter an, dass es eine undurchlässige Schicht über der Oberfläche gibt, die den Austausch von Feuchtigkeit mit der Atmosphäre verhindert. Kein Niederschlag aus der Atmosphäre erreicht die Oberfläche.

Jetzt versetze man diesen Planeten in eine Drehbewegung um die Sonne in einer Art und Weise, dass in den Polargebieten für einen Teil des Jahres ewige Nacht herrscht, so dass sich die gesamte Höhe der Atmosphäre (beide Schichten) innerhalb der Region der Polarnacht abkühlt und sich ein Gradient mit immer weiter abnehmender Temperatur einstellt, und zwar von der Oberfläche bis zur Obergrenze der Atmosphäre, also die gesamten 50 Kilometer.

In einigen Teilen des Planeten wäre es warm, in anderen kalt. Hebung und Absinken der Atmosphäre wird durch diese thermischen Unterschiede bewirkt, aber die Hebung ist normalerweise nur auf wenige Kilometer in der Höhe beschränkt.

Stellen wir uns jetzt vor, dass das Treibhausgas wasserlöslich ist. Der Teil der Atmosphäre mit dem geringsten Wassergehalt befindet sich in der Polarnacht, weil es dort am kältesten ist und das Treibhausgas hier eine höhere Konzentration erreicht.

Dieses Treibhausgas absorbiert langwellige Strahlung von dem Planeten. Dadurch kommt eine konvektive Zirkulation im Bereich der Polarnacht  in Gang, die die mit Treibhausgas angereicherte Luft von den Polen weg in die Randgebiete der Polarnacht führt. Man erinnere sich, dass die Temperatur im Bereich der Polarnacht von unten nach oben in der Atmosphäre abnimmt, so dass die Konvektion im gesamten [vertikalen] Profil vorherrscht. Tatsächlich agieren die beiden Schichten als eine gekoppelte Zirkulation.

Das Treibhausgas sinkt also an den Rändern der Polarnacht ab bis zur Bodenschicht, die bis dahin völlig frei von Treibhausgasen war. Dies führt dazu, dass sich die Luft an den Rändern der Polarnacht durch das Absinken erwärmt. Der Bodendruck fällt in dieser Region weg.

Wenn diese Zirkulation kommt und geht, würden wir an den Rändern der Polarnacht Wolken kommen und gehen sehen, so wie sich die Luft erwärmt und abkühlt.

Stellen wir uns jetzt vor, dass Wind aufkommt, der aus der Polarnacht zum Äquator weht und die Treibhausgase dorthin transportiert, wo sich die Luft erwärmt und die Wolken verschwinden.

Lassen Sie uns nun eine Verteilung von Land und Wasser in der Winterhemisphäre einführen und annehmen, dass die Luft bevorzugt über Meeresgebieten an den Rändern der Polarnacht absinkt. Dann würde man erwarten, dass sich die Treibhausgase in der Atmosphäre über dem Ozean konzentrieren würden. Dies würde zu einer Verteilung von warmer und kalter Luft, Wolken in der kühlen Zone und Wolkenfreiheit in der warmen Zone führen. Eine wolkenfreie Spur würde entstehen, die von den wärmeren Gebieten in der Randzone zum Äquator reicht. Die Wolken würden entstehen und vergehen im Zuge der gekoppelten Zirkulation, die zu- und abnimmt.

Die untere der beiden Schichten würde Zonen mit erwärmter Luft zeigen, wie in der Karte unten dargestellt.

 

Abbildung 1

Und unter dem Einfluss von Wind, der in Richtung Äquator weht, könnten wir eine Verteilung der Wassertemperatur sehen, etwa so:

 

Abbildung 2

Jetzt wollen wir uns vorstellen, dass es eine heimtückische Chemikalie gibt, die in der verdünnten Atmosphäre oberhalb der beiden Schichten erzeugt wurde, die eine Affinität für die Treibhausgase hat, und diese Chemikalie sickert zwischenzeitlich an der Obergrenze der Schicht in die Atmosphäre, nimmt dort die Treibhausgase auf, und dies passiere an den Polen. Dies wird durch ein Phänomen, das wir ‚Nachtjet’ nennen wollen, bewerkstelligt. Folglich würde der Gehalt an Treibhausgasen der Nachtzone wachsen und schrumpfen mit der Folge einer Fluktuation der Bewölkung und der Wassertemperatur.

Wenn wir wissen wollen, was das Wetter und das Klima verändert hat, müssten wir schauen, was zu einer Veränderung der Rate des Einsickerns geführt hat und was dafür sorgt, dass der Polarwirbel wächst und schrumpft.

Wir schauen genau und finden heraus, dass der ‚Nachtjet’ aktiv ist, wenn der Bodenluftdruck hoch ist.

Wir entdecken, dass der Luftdruck hoch ist, wenn die Sonne weniger aktiv ist.

Ist die Sonne aktiv, ist der Druck niedrig und der Nachtjet weniger aktiv, der Gehalt an Treibhausgasen wächst, die Temperatur der Luftsäule steigt und die konvektive Zirkulation neigt zum übersteuern. Und die Wolken verschwinden.

Und die Temperatur der polaren Stratosphäre könnte etwa so aussehen:

Abbildung 3

Also, unter diesen Umständen erwärmt sich der Planet. Erkennt jemand den Ursprung der Großen Pazifischen Klimaverschiebung von 1976 bis 1978?

Link zum Original: hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Die deutsche Energie- & Klimapolitik im Spannungsfeld von Realität und Illusion!

Grundlagen der deutschen Klimapolitik

Die Klimapolitik in Deutschland und in anderen europäischen Ländern geht von der Annahme des Weltklimarates der UNO  (Intergovernmental Panel on Climate Change/IPCC) und der ihm zuarbeitenden Wissenschaftler aus, wonach der Anstieg der Erwärmung der Erdatmosphäre durch die Menschheit verursacht würde; hervor- ge­rufen durch eine mit Beginn des Industriezeitalters einsetzende vermehrte Abgabe von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), Methan  (CH4) oder Lachgas (N2O). Nach Auffassung dieser Wissenschaftler absorbieren diese Treibhausgase einen Teil des auf die Erde fallenden Sonnenlichts, das als infrarote Wärmestrahlung ins Weltall reflektiert wird, und dabei die Atmosphäre aufheizt,  wie in einem mit Glas isolierten Treibhaus.  Dabei sollen die Kohlendioxydmolekühle mit einem Anteil von nur 0,04% am Gesamtvolumen der Luft einen überproportional großen Beitrag ­leisten.  In der Klimaforschung und der öffentlichen Diskussion nehmen sie deshalb eine hervor- ragende Rolle ein. Ausgangspunkt der Diskussion ist, dass die  durch­schnittliche Tem­peratur, die nach der Annahme des Weltklimarates im vorindustriel­len Zeitalter bei 13,5°C lag, auf heute etwa 14,5°C gestiegen ist. Es handelt sich hier­bei um einen Mittelwert, der Polkappen und Tropen, Winter und Sommer, Tag und Nacht ein-schließt. Die derzeit diskutierte Frage ist, wie stark der  Temperaturanstieg künftig ausfallen und welche Konsequenzen das für das Leben auf der Erde haben wird. Die britische Regierung hat vor einigen Jahren eine Kommission unter der Lei­tung des ehemaligen Chefökonomen der Weltbank, Nikolaus Stern, mit dem Ziel einge­setzt, diese Frage zu beantworten. Da der Anstieg der Treibhausgase in Zu­kunft von ver­schiedenen Bedingungen, etwa der Bevölkerungsentwicklung und dem Wirtschafts­wachstum abhängt, hat die Stern-Kommission alternative Szenarien für die weitere Entwicklung des Weltklimas  berechnet. Nach dem günstigsten Szena­rium wird die Erderwärmung in diesem Jahrhundert gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa 3°C. steigen, nach dem ungünstigsten Szenarium wird sie 6°C betra­gen.

Die Folgen dieser Entwicklung beschreiben die vom menschlichen Einfluss auf das Klima überzeugten Wissenschaftler wie folgt: Savannen und Wüsten würden sich ausbreiten und der gesamte Mittelmeerraum, Westafrika, Länder wie Mexiko, Austra­lien und Kalifornien von Dürre heimgesucht. Der Meeresspiegel soll  erheblich stei­gen, weil Gletscher über den Landmassen schmelzen. Dieser Anstieg bedrohe Teile von Bangladesch, aber auch Küstenge­biete in Norddeutschland, Frankreich und insbe­sondere Holland, das schon heute unter dem Meeresspiegel liegt und nur durch seine Deiche geschützt wird. Mit dem Temperaturanstieg zwischen den Regionen, insbesondere zwischen Land und Meer, vergrößerten sich die Temperaturunter­schiede mit der Folge, dass die Luftbewegun­gen  heftiger würden und Hurrikans zu­nehmend schwere Schäden anrichteten. Die rasant steigende Zahl der Erdbevölke­rung verschärfe diese Folgen des Klimawan­dels. Nach dem letzten Weltbevölke­rungsbericht der UNO sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Menschen auf unserm Planeten von 6,75 Mrd. im Jahr 2008 auf 9,2 Mrd in 2050 steige. Die von Dürre und Hochwasser bedrohten Menschen müssten ihre Heimat verlassen und sich neue Le­bensräume suchen, die bei der wachsenden Erdbe­völkerung nur noch in begrenzter Zahl zur Verfügung stünden. Kriege und ethni­sche Konflikte könnten die Folgen einer solchen Entwicklung sein  (2).

Zielvorgaben zum Schutz des Klimas

Die internationale Politik hat zwischen 1988 und 1997 auf einer Vielzahl von Konfe­renzen diese Folgen des Klimawandels und mögliche Maßnahmen zu ihrer Abwen­dung diskutiert, ohne dabei verbindlich festzulegen, in welchem Ausmaß die Emissio­nen verringert werden sollten. Das änderte sich mit dem 1997 in der japanischen Stadt Kioto geschlossenen Vertrag. Von den 181 den Kioto-Vertrag unterzeichnen­den Staaten wurden allerdings nur für 52 und damit für 30% des weltweiten CO2-Aus­stoßes bindende Reduktionsziele vereinbart. Zu diesen zählten u.a. 15 Staaten, die zum damaligen Zeitpunkt der EU angehörten, außerdem Russland, Kanada, Ja­pan, die Ukraine, Norwegen und Neuseeland.

Länder wie China und Indien mit einem Anteil von über 30% am weltweiten CO2-Aus­stoß unterzeichneten und ratifizierten zwar den Vertrag, sind aber von einem Emissi­onsabbau vorerst mit der Begründung freigestellt worden,  ihnen nicht die Chance einer raschen wirtschaftlichen Entwicklung zu nehmen. Die USA mit 22% der CO2-Emissionen unterschrieben den Vertrag, das Repräsentantenhaus setzte jedoch die Ratifikation aus.

Der Kioto-Vertrag sieht vor, dass die Treibhausemissionen in der Zeit von 2008 bis 2012 gegenüber dem Basisjahr 1990 um durchschnittlich 5,2% gesenkt werden sol­len. Dieses Reduktionsziel bezieht sich auf alle Wirtschafts- und Lebensbereiche, die Treibhausgase emittieren, wie z. B. Industrie, Verkehr, Landwirtschaft oder Privathaus­halte.

Der Kioto-Vertrag legt spezifische prozentuale Reduktionsziele für die einzelnen Länder fest. Die EU verpflichtete sich mit ihren damaligen 15 Mitgliedern auf ein kollek­tives Reduktionsziel von 8%. Die einzelnen Staaten wurden zu Erreichung die­ses Gesamtziels bei ihren Verpflichtungen zum Emissionsabbau unterschiedlich be­lastet. Deutschland und Dänemark müssen ihre CO2-Emissionen um 21% senken. Frankreich braucht dagegen nichts an CO2-Emissionen abzubauen.  Das ist deshalb nicht so ungerecht, wie es auf den ersten Blick aussieht, weil Frankreich wegen sei­nes Stroms aus Kernkraftwerken einen wesentlich geringeren CO2Ausstoß als Deutschland hat. 2006 lagen die französischen CO2-Emissionen bei 6,4 Tonnen und die deutschen bei 10,7 Tonnen pro Einwohner. Bei Verminderung der deutschen CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 21% liegt der deutsche Wert mit 9,9 Tonnen pro Einwohner immer noch deutlich über dem der Franzosen. Deutschland hat die­ses Reduktionsziel  2009/2010 erreicht. Der Grund hierfür war und ist u. a. die Stillle­gung maroder, stark emittierender Betriebe in der ehemaligen DDR (3).

2007 empfahl die EU-Kommission dem Rat der EU, Maßnahmen zu ergreifen, die den Temperaturanstieg weltweit auf 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau be­schränken. Daraufhin beschloss der Europäische Rat, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 um 20% zu reduzieren und den Einsatz der regene­rativen Energien auf 20% des gesamten Energieverbrauchs zu erhöhen. Diese Ziele wurden unter der Kurzformel 20-20-20 bekannt. Das System umfasst den Kohlendi­oxydausstoß  von 12000 Anlagen in 30 europäischen Ländern (27 Staaten, die zu diesem Zeitpunkt der EU angehörten, plus Liechtenstein, Island und Norwegen). Deutschland hatte sich zu diesem Zeitpunkt das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40% zu senken und den Anteil der erneuerbaren Energien an der Strom­produktion auf 30% zu erhöhen. Die völkerrechtlich verbindlichen  Regelungen für den Klimaschutz in der Kioto-Vereinbarung gelten bis 2012. Für die Zeit danach soll­ten weitere verbindliche Klimaschutzziele auf Nachfolgekonferenzen beschlossen werden. Dies war auch der wesentliche Inhalt der Empfehlungen der Konferenz von Bali 2007 für die Klimakonferenz in Kopenhagen 2009. Dazu kam es jedoch nicht. In Kopenhagen gelang es weder eine völkerrechtlich verbindliche Nachfolgereglung für die Kioto-Vereinbarung zu verabschieden noch das oft im Vorfeld der Konferenz ge­nannte Ziel einer Selbstverpflichtung der Staaten zur Halbierung des globalen Koh­lendioxidausstoßes bis zum Jahr 2050 zu vereinbaren. Das zentrale Abschlussdoku­ment ist rechtlich nicht bindend. Es enthält als Minimalkonsens zwar erstmals das Ziel, den Anstieg der Erderwärmung auf 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Ni­veau zu begrenzen, lässt aber offen, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Auf dem Klimagipfel im mexikanischen Cancun, der im Dezember 2010 stattfand, wurden eben­falls keine Nachfolgeabkommen für die im Jahr 2012 endende Kioto-Vereinba­rung mit verbindlichen Einsparzielen verabschiedet. Es wurden lediglich Grundlagen für eine Kioto-Nachfolge vereinbart. Diese richten sich im Wesentlichen an die Indust­riestaaten, die sich schon in der Kioto-Vereinbarung zur Rückführung von Treib­hausgasen verpflichtet hatten. Ausgenommen bleiben nach wie vor die USA sowie China und Indien mit einem weltweiten Anteil von ca. 50% am gesamten CO2-Ausstoß.  Verbindliche Absichtserklärungen gibt es also nur in dem Kioto-Abkommen und auch nur für einen Teil der Industriestaaten. In diesem Zusammenhang interes-siert natürlich die Frage, ob diese Zielvorgaben umgesetzt wurden?

Umsetzung der Zielvorgaben

Während Deutschland und die osteuropäischen Staaten ihre Reduktionsziele er­reichten bzw. sich ihnen nähern, bleiben andere Industriestaaten in der EU weit hin­ter diesen zurück. Spanien, das nach der innerhalb der EU vereinbarten Lastenver-tei­lung für die  Umsetzung der in Kioto beschlossenen Zielvorgaben seine Emissio-nen noch um 15% steigern kann, erhöhte diese um 57%. In Portugal beträgt der An­stieg 48,3%. Österreich verzeichnet statt einer nach der Kioto- Vereinbarung vorgese­hen Rückführung um 13% eine Zunahme von 24,5%. Island erhöhte seine Emissionen um 45,4% und Italien um 12,2%,  statt sie um 6,5% zu senken (4).  Zwar gibt es in der EU ein Komitee zur Überwachung der einzelnen Staaten bei ihren Be­mühungen zur Reduktion der Treibhausgase. Dieses Komitee kann auch Verstöße mit Sanktionen ahnden. Es muss jedoch bezweifelt werden, dass die Drohung hiermit im Hinblick auf die nach 2012 zu erstellende Kioto-Bilanz  die gegen die Zielvorga­ben verstoßenden Staaten besonders beeindruckt,  denn auch sie entsenden ihre Vertreter in das Komitee , und mit deren Hilfe lassen sich Strafmaßnahmen verhin­dern. Der Grund für diese negative Entwicklung liegt in dem Umstand, dass noch kein umfassendes System der Kontrolle in Europa zur  Einhaltung der Reduktions­ziele z. B. in den Bereichen Privathaushalte, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft existiert.

Der Handel mit Zertifikaten

Die EU hat mit der Ausgabe und dem Handel von und mit Zertifikaten, die zur Luftver­schmutzung berechtigen, einen Weg beschritten,  der zur wirksamen Begren­zung und Kontrolle der Treibhausgase führen soll. Diesem Konzept liegt die Idee zu Grunde, knappe Umweltgüter mit einem Preis zu versehen und damit den Unterneh­men einen Anreiz zu geben, sparsam mit ihnen umzugehen. Die EU legt diesem Kon­zept folgend für ihre Mitgliedsstaaten eine Obergrenze für Luftverschmutzungen fest, bis zu der die Atmosphäre kostenlos belastet werden darf. Wird diese Grenze überschritten, muss das Unternehmen Zertifikate für die zusätzliche Belastung der Atmosphäre erwerben. Damit werden die Treibhausemissionen zu einem Produkt, das an speziellen Börsen wie z. B. in Leipzig, Amsterdam und London gekauft wer­den muss. Diese Ausgaben belasten die Produktionskosten und der Wettbewerb zwingt – so  die weitere Überlegung – die Unternehmen durch emissionsmindernde Maßnahmen den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Die europäische Rechts­grundlage für diesen Emissionshandel ist die Emissionshandelsrichtlinie, die am 13. 10. 2003 in Kraft trat und von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umge­setzt wurde (2003/87 EG  / Amtsblatt der Europäischen Union  vom 25.10.2003). In Deutschland geschah das durch das Treibhaus- und Emissionshandelsgesetz vom 8.7.2004 (Bundesgesetzblatt  S. 1578). Das derzeitige Handelssystem erfasst aber nicht alle emittierende Lebens- und Wirtschaftsbereiche, sondern zunächst nur die Energieversorger wie Stromproduzenten und die energieintensiven Industriebran­chen. Zu letzteren zählen im wesentlichen Erdölraffinerien, Kokereien, Eisen- und Stahlwerke sowie Anlagen der Zement-, Glas-, Kalk-, Ziegel-, Keramik-, Zellstoff-  und Papierindustrie. Das Handelssystem bindet 50% des gesamten CO2-Ausstoßes und 40% der gesamten Treibhausgase der EU, wenn man andere Treibhausgase hinzurechnet. Methan und Lachgas sind hierbei allerdings noch nicht erfasst. Sie sol­len in Zukunft in das System eingebunden werden.

In Deutschland werden etwa 51% der CO2-Emissionen vom Zertifikathandel erfasst, davon entfällt der Hauptanteil mit 36%  auf die stromproduzierenden  Kraftwerke. Die Emissionen der anderen Bereiche wie Privathaushalte, Landwirtschaft und Verkehr wurden noch nicht in das Handelssystem integriert, obwohl sie Bestandteil des Kioto-Vertrages sind. Mit dem Luftverkehr soll das ab 2012  geschehen.     

Das derzeit praktizierte Handelssystem sieht vor, dass in den einzelnen Mitglieds-staa­ten nationale Pläne (Allokationspläne) erarbeitet werden. In diesen wird der EU mitgeteilt, wie viel Zertifikate die einzelnen dem Zertifikathandel unterliegen­den Berei­che erhalten sollen. Die Pläne werden von der EU geprüft und ggf. korri­giert. Auf der Basis der geprüften Pläne erhalten die Staaten die entsprechenden Zerti-fikatmengen zugeteilt. Die nationalen Regierungen verteilen  dann die Zertifikate an die beteiligten Firmen in ihrem Hoheitsgebiet. Die Verteilung erfolgte bisher weitge­hend kostenlos. Die beteiligten Unternehmen dürfen Treibhausgase nur in der Höhe emittieren, die in den ihnen zugeteilten Zertifikaten festgeschrieben ist. Erhöht sich der Ausstoß, müssen sie zusätzliche Zertifikate von anderen Unternehmen erwer­ben, emittieren sie weniger, können sie die überschüssigen Zertifikate verkau­fen. Der Wert der Zertifikate richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Bei Überschrei­tung des durch die Zertifikate gedeckten Limits drohen empfindliche Geld­strafen.

Bisher wurden von der EU zwei Handelsperioden für den Austausch der Zertifikate verbindlich  spezifiziert: die erste reichte von 2005 bis 2007, die zweite von 2008  bis 2012, und die dritte wird 2013 beginnen und 2020 enden. Die Zertifikate verfallen mit dem Ende einer Handelsperiode. In jeder Handelsperiode werden neue Zertifikate ausgegeben und die Gesamtmenge der Zertifikate neu festgelegt. Um Druck auf die Emissionsverursacher auszuüben, muss die Zahl der Zertifikate geringer sein als die prognostizierten Emissionen. Für die erste Handelsperiode wurde europaweit ein Gesamtausstoß von 2,19 Gigatonnen CO2 erlaubt. Eine Gigatonne beträgt 1 Mrd. Tonnen. Das waren 11,7% weniger als 1990 emittiert wurden. Für die zweite Handels­periode (2008 bis 2012) ließ man 2,081 Gigatonnen, also 5% weniger als in der ersten Handelsperiode zu. Innerhalb der einzelnen Handelsperioden sind die Zertifi­kate europaweit frei handelbar. In der dritten Handelsperiode kommt es bei der Vergabe der Zertifikate zu massiven Veränderungen.

Es wird keine von den Mitgliedsstaaten der EU erarbeitenden  Pläne  mehr geben, in denen der EU mitgeteilt wird, wie viel Zertifikate die einzelnen dem Zertifikathandel unterliegenden Bereiche  erhalten sollen; es gilt dann nur noch eine EU-weite Ober­grenze für CO2-Emissionen, die durch die Europäische Kommission vorgeschrieben wird. Die Obergrenze soll im Jahr 2013 nur noch 1,97 Gigatonnen CO2  betragen und bis 2020 auf 1,72 Gigatonnen oder 79%  der Emissionen des Jahres 2005 gesenkt werden. Zudem gilt ab 2013 der Zertifikathandel grundsätzlich für alle Industrieunter­nehmen mit einem jährlichem Kohlendioxidausstoß von mehr als 10.000 Tonnen und damit für 95% der EU-Mitgliedsstaaten.  Während in der ersten und zweiten Handels-pe­riode die Emissionszertifikate größtenteils gratis von der  EU-Kommission verteilt wurden, erfolgt ihre Verteilung in Zukunft verstärkt durch Kauf und Versteige­rung. Dabei kommt es zu einer Neuregelung. Die Zertifikate werden in Zukunft nicht nach den tatsächlichen Emissionen vergeben, sondern nach dem Prinzip der am bes­ten verfügbaren Technik. Das heißt: Einem Kohlekraftwerk werden die Zertifikate nicht mehr danach zugeteilt, wie viel CO2  es bisher ausgestoßen und was es danach einzu­sparen hat, sondern die kostenlose Emissionsobergrenze wird gemessen an dem Maßstab, wie hoch der CO2-Ausstoß eines effizient arbeitenden Kohlekraft­werks gleicher Größenordnung ist.

Bei anderen Handelsgütern ist Maßstab nicht wie bisher der bei der Herstellung des jeweiligen Produkts festgestellte Emissionswert und eine davon abgeleitete Ober­grenze, bis zu der kostenfrei Treibhausgase abgegeben werden können, sondern entscheidend ist jetzt der Durchschnitt des Energieverbrauchs und der Emissionen, den die effizientesten zehn Prozent der Produktionsanlagen in Europa erreichen. Danach dürfen z. B. bei der Herstellung von Zement für jedes Kilogramm nur 766 Gramm CO2  in die Atmosphäre entweichen. Bei der Produktion von Stahl liegt die­ser Wert bei 1328 Gramm, bei Aluminium bei 1514 Gramm und bei Dachziegeln bei 144 Gramm. Werden diese Werte überschritten, müssen zusätzliche Zertifikate ge­kauft oder ersteigert werden. Während es die aus Kohle und Gas elektrische Energie erzeugenden Versorgungsunternehmen am empfindlichsten trifft, kommen andere wie Kalkhersteller oder Raffineriebetreiber etwas günstiger weg. Sie erhalten einen Teil der Zertifikate gratis und müssen den Rest ersteigern (5). Ab 2020 sollen alle Zertifikate versteigert werden. Die Versteigerungserlöse fließen dem Fiskus des Lan­des zu, in dem die jeweiligen die Zertifikate ersteigernden Firmen ihren Geschäftssitz haben. Die Bundesregierung rechnet ab 2013 mit einem jährlichen Versteigerungs-ge­winn von 3  Mrd. Euro, eine Summe, die kontinuierlich steigen wird. Da die Energie­versorgung der deutschen Wirtschaft überwiegend durch Kohlekraft­werke und nicht wie in Frankreich durch Kernkraftwerken erfolgt, werden die mit der Versteige­rung der Zertifikate eintretenden Strompreiserhöhungen zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für die deutsche  Industrie  gegenüber ihren europäischen, amerikanischen und asiatischen Konkurrenten führen.

Die Nutzung regenerativer Energien

Parallel zur Ausgabe von Zertifikaten bemühen sich Deutschland und die europäi­schen Länder  um weitere Emissionssenkungen durch die Nutzung regenerativer Energien. In Deutschland gibt es nach dem Stand von 2010 ungefähr 300.000 Solar -und 21.600 Windkraftanlagen  (6). Die Solaranlagen erzeugen etwa 5,6 Terawatt-stun­den  Strom jährlich und decken damit 1,1% der gesamten deutschen Strompro­duktion ab, die bei ca. 580 bis 620  Terawattstunden, also 580  bis  620 Mrd. Kilowatt­stunden liegt. Die Windkraftanlagen erzeugen mit 40  Terawattstunden unge­fähr 6,6% der Gesamtmenge an Strom in Deutschland. Insgesamt lieferten 2010 alle regenerativen Energieträger 90 Terawattstunden  oder 16,6% der in Deutschland produzierten Elektrizität (7). Diesen Anteil gäbe es nicht ohne die im Erneuerbare -Energie -Gesetz (EGG) festgeschriebene massive Förderung. Das EGG zwingt die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu weit höheren als den für konventionell erzeugten Strom üblichen Preisen in ihr Stromnetz aufzunehmen und an die Stromkunden weiterzuleiten. Während der Groß­handelspreis für konventionell erzeugten Strom zwischen 3 und 5 Cent pro Kilowatt­stunde (kWh) liegt, müssen die Netzbetreiber nach dem letzten vom Bundestag be­schlossenen Tarif für Strom aus Biomasse zwischen 10,23 und 7,8 Cent,  für Wind­energie an Land zur Zeit ca. 9,02 Cent und  für Windenergie auf See (Off-Shore) 13  Cent pro kWh zahlen, die demnächst auf 15 Cent aufgestockt werden sollen. Die Preise für die Einspeisung von Solarstrom betrugen zu Beginn der Förderung 50,62 Cent  (8). Sie sind im Zuge der  im EEG vorgesehenen Degression auf zur Zeit 28,74 Cent für die kWh abgesenkt worden. Die verminderten Preise für die Einspeisung gelten jedoch nur für die künftig zu errichtenden Anlagen. Die höhere Einspeise-vergü­tung der in der Vergangenheit an das Netz  angeschlossenen Anla­gen bleibt unverändert und ist für 20 Jahre garantiert. Diese Preise geben die EVU `s an ihre Stromkunden weiter.

 

Ziele und bisherige Ergebnisse

Mit dem europaweiten Zertifikathandel und der parallel dazu erfolgenden Förderung der regenerativen Energien versucht man zum einen die Menge der Emissionen zu begrenzen und zum anderen Treibhausgase erzeugende  Anlagen, wie z. B. Kohle­kraftwerke, durch erneuerbare Energiequellen  zu verdrängen. Die deutschen und europäischen Umweltpolitiker versuchen uns damit einzureden, dass das gut für das Klima sei. Ist es aber nicht. Denn diese Politiker verschweigen, dass die Nutzung regenerativer Energien nicht zur Verminderung der den europäischen Ländern in einer Handelsperiode zugeteilten Zertifikate, sondern nur zu ihrer Freisetzung und dem europaweiten Handel mit ihnen führt. Mit anderen Worten: Schließt in Deutsch­land ein Kohlekraftwerk, weil seine bisherigen Leistungen durch Windenergie ersetzt werden, dann verschwinden die für das Kohlekraftwerk erteilten Zertifikate nicht vom Markt, sondern werden verkauft, z. B. an Kohlekraftwerke oder Stahlwerke in ande­ren europäischen Ländern. Da die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland aber auch in anderen europäischen Ländern wie Dänemark eine erheb­liche Anzahl von Verschmutzungszertifikaten freisetzt, gibt es  bisher ein Überange­bot von diesen, das ihren Preis senkt. Das wiederum hat zur Folge, dass andere CO2-emittierende europäische Unternehmen diese Zertifikate kaufen und damit ihren CO2-Ausstoß erhöhen. Das heißt, die deutsche Wirtschaft erlaubt anderen  europäi­schen Unternehmen so viel zusätzliches CO2  in die Luft zu blasen wie sie selbst einspart. Sie kurbelt mit ihren Einsparungen bei den Treibhausgasen den Ausstoß der selben Menge im Rest Europas an. Warum sollen die Polen ihre Kohlekraftwerke modernisieren und mit diesen Investitionen ihren Strom verteuern, wenn sie deren erhöhten CO2-Ausstoß durch den Kauf zusätzlicher wesentlich billigerer Zertifikate legitimieren können?  Dieses in der EU im Rahmen des Kioto- Abkommens einge­führte System des Zertifikathandels neutralisiert jeden Versuch, durch veränderte Produktionsstrukturen im Bereich der erneuerbaren Energien den  CO2-Ausstoß in Europa wesentlich zu verändern.

Ziele und Ergebnisse des künftigen Zertifikathandels

Während der bisherige Zertifikathandel die deutschen  Unternehmen durch die viel­fach kostenlose Verteilung der Zertifikate nicht so stark belastete,  wird die ab 2013 geplante Verminderung der Zertifikate sowie ihre Versteigerung zu erheblichen finan­ziellen Nachteilen für die Wirtschaft und die Stromkunden in Deutschland führen. Die deutsche Kraftwerkindustrie mit ihren vielen Kohlekraftwerken wird die steigenden Zertifikatpreise an die Stromkunden weitergeben müssen mit der Folge, dass die deut­sche Wirtschaft, insbesondere die stark energieabhängigen Betriebe in massive Schwierigkeiten geraten. So müssen die Stromversorger ab 2013 sämtliche Ver-schmut­zungsrechte erwerben. Ca. 338 von 428 Millionen Tonnen CO2 wurden 2009 in Deutschland durch Kraftwerke emittiert. Allein der Essener Stromkonzern RWE gibt jährlich etwa 144 Millionen Tonnen CO2 ab und müsste nach dem derzeiti­gen Preis von etwa 15 Cent pro Tonne CO2-Zertifikate für etwa 2 Milliarden Euro erwer­ben (10). Energieintensive Industrien wie Stahl– oder Aluminiumwerke werden durch die Tatsache, dass der preistreibende  Emissionshandel nur auf Europa be­schränkt ist, gegenüber Wettbewerbern aus China oder den USA, also Ländern, die für über 40% aller weltweiten CO2–Emissionen verantwortlich sind, erheblich benachtei­ligt, was die in Deutschland vorhandenen Arbeitsplätze durch die Abwan­derung der vom Zertifikathandel besonders betroffenen Unternehmen bedroht. Die Wettbewerbs-situa­tion dieser und anderer energieabhängiger Unternehmen wird sich weiter ver­schlechtern, nachdem die derzeitige Bundesregierung und die sie tragen­den Par­teien CDU, CSU, und FDP ihre Absicht, die Laufzeit der 17 deutschen Kern­kraft­werke um durchschnittlich 12 Jahre bis 2035 zu verlängern, aufgab und unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima 8 ältere Kernkraftwerke sofort stilllegte und der Bundestag beschloss, ab 2015 die verbleiben­den 9 Kernkraftwerke schrittweise bis 2022 abzuschalten. Das gleichzeitig verkündete Ziel, den Anteil der Erneuerbaren-Energien-Träger  an der Stromversor­gung von 16,6%, insbesondere durch den  Ausbau von Windenergieanlagen, auf 35% zu erhöhen, wird den Preis für CO2-Zertifikate und damit die Kosten für den elekt­rischen Strom aus folgendem Grund in die Höhe treiben:

Deutschland verfügt über eine gesicherte installierte Kraftwerksleistung von 90 Gi­gawatt, der Kernkraft-Anteil daran beträgt ca. 20 GW.  Der höchste Leistungsbedarf etwa an kalten Wintertagen liegt bei 80 GW.  Nach der sofort erfolgten Abschaltung von 8 Kernkraftwerken fehlen 8,5 GW. Mit der weiteren Abschaltung der restlichen 9  Kernkraftwerke zwischen 2015 und 2022 geht der derzeit noch vorhandene Sicher­heitspuffer von 10 GW verloren. Da Wind und Sonne nicht in der Lage sind, Elektrizi­tät bedarfsgerecht zu liefern, benötigt Deutschland neben der alternativen Energie-ver­sorgung zusätzlich Kraftwerke zur Abdeckung der Grundlast. Außer den Kern-kraftwerken sind dazu zur Zeit nur Kohle- und Gaskraftwerke in der Lage. Des­halb befinden sich gegenwärtig konventionelle Kraftwerke mit einer Kapazität von insge­samt 10 GW im Bau, von denen 3 Kraftwerke mit Braunkohle  und 7 mit Steinkohle betrieben werden sollen. Die Leistung von weiteren 10 GW soll nach dem Willen der Politik bis 2020 durch den Bau und Betrieb zusätzlicher  Kohle- und Gas­kraftwerke sichergestellt werden (10). Diese Entwicklung wird zu vermehrten CO2-Emissionen und demzufolge zu einer steigenden Nachfrage nach CO2-Zertifikaten führen. Daraus ergeben sich zusätzliche finanzielle Belastungen der Strom­kunden in Deutschland. Ein im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. (BDI) vom Kölner Energieforschungsinstitut r2b energy consulting er­stelltes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die dauerhafte Abschaltung von 8 Kernkraftwerken die Strompreise bis 2018 um fast ein Drittel steigen lässt und der vorgezogene Kernenergieausstieg die Stromkunden bis 2020 mit insgesamt 33 Mrd. Euro Mehrkosten im Jahr durch höhere Preise für CO2-Zertifikate sowie teure alterna­tive Energien  belasten wird und zwar ohne die mit dem Ausbau dieser Ener­gien einhergehenden Ausgaben für neue Stromtrassen und zusätzliche Speicherka­pazitäten. Zwar plant die Bundesregierung, ab 2013 Zuschüsse in Höhe von  jährlich 500 Millionen Euro an stromintensive Unter-nehmen zur Abfederung dieser Folgen zu zahlen, angesichts der vorgenannten Belas­tungshöhe muss jedoch bezweifelt wer­den, dass eine solche Summe ausrei­chen wird, die energieintensiven Betriebe in Deutschland damit konkurrenzfähig zu erhalten und ihre Abwanderung ins Ausland zu verhindern.

Mit dem Bau neuer Kohle – und Gaskraftwerke wird das Ziel der Bundesregierung, die Kohlendioxydemissionen bis 2020 um 40% im Vergleich zu 1990 zu senken, zur Illusion. Wieweit die Bundesregierung schon jetzt von ihren Klimaschutzzielen ent­fernt ist, wird  durch den Belastungsanstieg zwischen 2009 und 2010 deutlich: die CO2-Emssionen stiegen von 920  Millionen auf 958 Millionen Tonnen. Diese Ent­wicklung wurde allein durch die boomende Konjunktur und den  dadurch bedingten erhöhten Energiebedarf verursacht (11). Die Abschaltung von 8 Kernkraftwerken und der dadurch bedingte zusätzliche Einsatz von Kohle und Gas wird die CO2-Emissio­nen zusätzlich steigern, nämlich bei den Steinkohlekraftwerken um 36 Millionen Ton­nen Kohlendioxyd und bei den Gaskraftwerken um von 18 Millionen Tonnen.

Der Zertifikathandel benachteiligt die deutsche und europäische Wirtschaft nicht nur gegenüber ihren Konkurrenten auf dem Weltmarkt, sondern ist auch völlig klima-neut­ral:  was nützt es, wenn jede Tonne CO2, die in Europa gespart wird dort in die Luft geblasen wird, wo der CO2–Ausstoß nichts kostet. In China geht zur Zeit jede Woche ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb. 2010 erreichten die weltweiten Kohlendi­oxydemissionen mit 30,6 Mrd. Tonnen einen neuen Höchststand (12). 

Regenerative Energien als Jobmotor

An dieser Stelle hört man von den Befürwortern der Erneuerbaren  Energien, dass die Produktion der Anlagen, die Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen, neue Arbeitsplätze schafft. Das ist richtig. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nannte 300.000 Arbeitsplätze, die in diesem Bereich  einschließlich ihrer Zuliefer-indust­rie entstanden sind. Diese Argumentation verschweigt,  dass es sich bei diesen Anlagen um eine zur Zeit noch ineffektive, nicht marktfähige Technik han­delt, die nur durch die Subvention überteuerter Einspeisevergütungen eine künstliche Nachfrage erzeugt. Ohne diese Subvention gäbe es allenfalls Arbeitsplätze in Forschungsein­richtungen. Unser Wohlstand beruht aber darauf, dass seit Jahrhunderten ineffiziente Technologien durch effiziente im Wettbewerb verdrängt werden. Wenn unsere Volks­wirtschaft heute 40 mal produktiver als die vor 200 Jahren ist, ohne dass die Zahl der Arbeitsplätze in unserer Zeit auf 1/40 der um 1800 vorhandenen Arbeitsplätze ge­sunken ist, dann liegt das an dem Mechanismus unserer Marktwirt­schaft, der bekannt­lich folgendermaßen funktioniert: In der Marktwirtschaft werden Güter herge­stellt und von Kunden gekauft. Wird eine neue Technologie eingeführt, die eine Produk­tion der gleichen Menge an Gütern jedoch mit der Hälfte der Arbeits­kräfte er­möglicht, dann gehen an dem Produktionsstandort mit der neuen Technik Arbeits­plätze verloren. Die mit der halben Anzahl an Arbeitsplätzen produzierten Gü­ter sind jedoch um die Hälfte billiger. Der Wettbewerb sorgt dafür, dass die geringe­ren Kos­ten ganz oder zu einem erheblichen Teil an die Kunden weitergegeben wer­den. Die dadurch freiwerdende Kaufkraft wird von den Kunden zum Kauf anderer Produkte verwendet, deren Produktion neue Arbeitsplätze erfordert und schafft. Als Beispiele sind Computer oder Fernsehapparate zu nennen. Hier sank der Kaufpreis, weil der Wettbewerb die Hersteller zwang, die Rationalisierungsvorteile an die Kun­den weiter­zugeben. Dieser Effekt fällt weg, wenn die Politik die Stromkunden nötigt, durch die Zahlung von Einspeisevergütungen, eine ineffiziente Technik zu fördern. Hier wird nicht durch Rationalisierungserfolge Kaufkraft frei, sondern durch die Erhö­hung des Strompreises Kaufkraft gebunden. Der Verbraucher wird ärmer und gibt weniger für andere Güter aus. In den Branchen, die diese Güter produzieren, gehen Arbeits­plätze verloren. Das heißt: Werden mehr Sonnenkollektoren statt Möbel ge­kauft, dann sind zwar mehr Menschen bei der Produktion von Sonnenkollektoren beschäf­tigt, aber dafür weniger in der Möbelindustrie (13). Prof. Dr. Carl Christian von Weizsä­cker, Ökonom am Max- Planck-Institut in Bonn, zählt die Abschöpfung von Kaufkraft zur Förderung der ineffizienten regenerativen Energieanlagen zum un­pro­duktiven Luxus einer Wohlstandsgesellschaft (14).

Das Ausmaß dieses Luxus wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass allein der Solarstrom, der nur einen Anteil von 1,1% an der gesamten Stromversorgung in Deutschland hält, den Verbrauchern vom Inkrafttreten des EGG im Jahr 2000 bis 2010   85,4 Mrd. Euro mehr gekostet hat als konventionell erzeugter (15). Der Bundes­tag hat zwar angesichts dieser Kostenexplosion den Einspeisetarif für Son­nenenergie  gesenkt, aber die Höhe der Einspeisevergütung für die bisher installier­ten Sonnenkollektoren ist 20 Jahre garantiert und dieser Bestandsschutz führt zu dem vorgenannten Ergebnis.  Bei weiterem Zubau  von Sonnenkollektoren kann nach Schätzungen von Ökonomen  die 100 Milliarden-Grenze erreicht werden. Zur Zeit wird jeder Solararbeitsplatz  mit ca. 150. 000 Euro pro Jahr subventioniert. Dabei darf nicht übersehen werden, dass hiermit auch viele Arbeitsplätze im Ausland unter­stützt und neu geschaffen werden. 48% aller in Deutschland installierten Photo-voltai­k­anlagen werden importiert, überwiegend aus China (16).

Die hohen Kosten der Sonnen- und Windenergie sind neben der Einspeisevergütung auch auf ihren zeitweise geringen Marktwert zurückzuführen. Denn es gibt einen Strommarkt, auf dem Energie wie andere Waren gehandelt wird. Der Wert richtet sich wie bei anderen Handelsgütern nach Angebot und Nachfrage. Mit erhöhter Nach­frage steigt der Preis. Besonders nachgefragt ist der Grundlaststrom, d.h. die elektrische Energie, die permanent zur Verfügung stehen muss und derzeit aus Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken geliefert wird. Besonders teuer ist der Spitzen­strom, der an Wochentagen morgens und abends zu bestimmten Zeiten benötigt wird, wenn alle Leute gleichzeitig ihre Mahlzeiten zubereiten oder elektrische Geräte wie Rasierapparate  und Haartrockner benutzen oder mit elektrisch betriebenen Bahnen zur Arbeit fahren oder von dort kommen. Wenig nachgefragt und minder-wer­tig ist der Strom der nachts oder an Sonn- und Feiertagen früh morgens, wenn alle schlafen, angeboten wird. Strom hat keinen feststehenden Wert, denn er wird von der stark schwankenden Nachfrage und der jeweils vorhandenen Verfügbar­keit bestimmt. Die Streuung liegt im Regelfall  zwischen 1 Cent und 18 Cent pro kWh. Wenn an einem Werktag früh  um 7 Uhr Windstille herrscht, ist die Nachfrage nach elektrischer Energie aus Kohle- oder Kernkraft-, Gas-  aber auch Windkraftwerken höher und damit teuer. Umgekehrt wissen die EVU oft nicht wohin mit dem Wind­strom, wenn alle schlafen und eine steife Brise weht. Sie müssen den Strom nach dem EGG in ihre Leitungen aufnehmen und versuchen,  ihn bei schwacher Nach­frage zu verkaufen oder bei fehlendem Bedarf anderweitig loszuwerden.

 Deshalb kommt es immer wieder vor, dass die Netzbetreiber den wertlosen Strom ganz billig anbieten, verschenken oder sogar noch Geld dafür bezahlen, um  ihn

„entsorgen“  zu können.  Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (17)   zahlen in solchen Fällen die Netzbetreiber den Kunden bei Abnahme des Stroms zwischen 199 und 230 Euro für die Megawattstunde. Rund 14 Millionen Euro erhielten danach bei den orkanartigen Böen am ersten Weihnachtstag des vorletzten Jahres professionelle Käufer und den dazu gehörenden Strom. Dieser temporäre Preisverfall ist nicht selten. Genau an 29 Tagen vom September 2009 bis 1. März 2010 mussten deutsche Netzbetreiber für die Abnahme ihrer anderweitig nicht ab­setzbaren Strommengen draufzahlen. Nachbarländer wie Österreich, die über genü­gend Pumpspeicherkraftwerke verfügen, stellen sich auf die wirren Marktverhältnisse in Deutschland ein, indem sie überschüssigen Strom von dort zu niedrigen Preisen kaufen oder sich seine Abnahme zusätzlich bezahlen lassen. Mit diesem Strom wer­den  gewaltige  Wassermengen von den Pumpspeicherkraftwerken in höher gele­gene Seen  gepumpt. Wird der  Strom bei  gestiegener Nachfrage teurer, lässt man Wasser ab und erzeugt Spitzenlaststrom, den man mit hohem Gewinn an deutsche Stromlieferanten verkauft. Von diesem marktwirtschaftlichen Irrsinn merken die Anbie­ter von Wind- und Solarstrom nichts, denn sie erhalten unabhängig von dem tatsächlichen Wert ihres Stroms die feststehenden Einspeisevergütungen. Die Mehr­kosten zwischen dem Marktwert des überflüssigen Stroms und der Einspeisevergü­tung  findet man auf den Rechnungen deutscher Stromkunden. Hierzu folgendes Bei­spiel: 2007 lag das Volumen der Einspeisevergütung  für die Windkraft, Sonnenener­gie, Biomasse, Strom aus Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas bei insge­samt 5,763 Mrd. Euro. Die Mehrkosten, die sich aus der Differenz zwischen dem Groß­handelspreis für Strom von 5,07 Cent pro kWh und den Einspeisevergütungen ergab, betrugen etwa 3 Mrd. Euro. Dieser Betrag erhöhte sich durch die Verluste, die dadurch entstanden, dass Wind- und Sonnenenergie bei geringer Nachfrage minder­wertigen Strom lieferten. Diese Sonderkosten lagen 2007 bei 2,5 Mrd. Euro. Im Ver­gleich zu dem konventionell erzeugten Strom wurden die deutschen Stromkunden 2007 durch die regenerativen Energien mit zusätzlichen Kosten von 5,5 Mrd. Euro belastet (18). Im Jahr 2011 betrugen die zusätzlichen Kosten für die gesamte Ökoener­gie 13 Mrd. Euro (19).

Mit der Zunahme der Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien werden die jährlichen Mehrkosten steigen. Nach dem Konzept der Bundesregierung soll der An­teil der Erneuerbaren-Energie-Träger in Deutschland bis zum Jahr 2020 von 16,6% auf 35% steigen, bis 2050 sogar auf 80%.  Die Grünen wollen nicht nur auf Kernkraft, sondern auch auf Kohlekraftwerke verzichten und die künftige Energieversorgung zu 100% aus Erneuerbaren Energien  sicherstellen. Sie berufen sich dabei auf ein  Gut­achten, das der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung im Mai 2010 vorlegte. Die Gutachter gehen hierin davon aus, dass der Strom aus Erneuer-ba­ren Energiequellen zu wettbewerbsfähigen Preisen geliefert werden könne – aller-dings unter der Voraussetzung, dass die Preise für Kohle, Gas, Uran und Öl erheb­lich steigen. Abgesehen davon, dass diese  Aussage auf einer spekulativen An­nahme beruht, werden sowohl die Kosten als auch der Flächenbedarf  für Wind – und Sonnenkraftanlagen die Ziele der Bundesregierung und der Grünen als unrea-lisier­bare Illusion entlarven, wie folgende Fakten zeigen:

Eine durchschnittliche Windanlage mit einer Nennleistung von einem Megawatt  er­zeugt unter unseren  Wetterbedingungen 1,75 Millionen kWh im Jahr. Um 130 Milliar­den kWh aus der Kernenergie zu ersetzen müssten über 70.000 dieser Windanlagen gebaut werden (20). Die für die Windausbeute günstige Standorte an Land lassen sich jedoch nicht vermehren. Aus diesem Grund versuchen die Betreiber ältere Anla­gen durch neue, leistungsstärkere zu ersetzen, die teilweise doppelt so hoch wie die alten sind, was zu Widerständen der Bevölkerung in den betroffenen Regionen und Schwierigkeiten bei den Genehmigungsverfahren führt. Deshalb weicht man auch zunehmend auf Meeresstandorte aus. Das Umweltbundesamt, das unter Berufung auf das Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen von einer 100%igen Versorgung künftig durch Erneuerbare Energie ausgeht, meint, dass Offshore-Wind-an­lagen mit einer installierten Leistung von 45000 MW gebaut werden könnten. Da­für wären jedoch 7500 Quadratkilometer Fläche nötig. Zieht man von der Nordsee die Flächen für das Wattenmeer, den Naturschutz, die Schifffahrtswege und andere Nutzungen ab, bleiben lediglich 3500 Quadratkilometer übrig, die bestenfalls für den Bau von Anlagen mit 20000 MW ausreichen (21).

Die Bundesregierung veranschlagt für den Ausbau der Offshore-Windanlagen bis zum Jahr 2030 Kosten von 75 Milliarden Euro, ohne allerdings die schwer kalku-lierba­ren Investitionsrisiken durch technische Probleme angemessen zu berücksich­tigen. Kostenträchtige Risiken können bei der Installation auf offener See selbstver­ständlich ein wirksamer Faktor sein. Hinzu kommen die Kosten für die Überland-leitun­gen, um den vorwiegend in Norddeutschland produzierten Windstrom  in den Süden Deutschlands zu transportieren, wo er wegen der dort stärker vertretenen Indust­rie und größeren Bevölkerungsdichte benötigt wird.

Bis 2020 müssen nach Angaben einer Studie der Deutschen-Energieagentur (Dena) 3600 km. Hochspannungstrassen zu geschätzten Kosten von 20 bis 40 Mrd. Euro gebaut werden. Da der durch Sonnen- und Windenergie erzeugte Strom unregelmä­ßig anfällt, und es häufig bei starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung zu einem plötzlichen Spannungsanstieg kommt, müssen   ausgedehnte  Stromleitungsanla­gen gebaut werden, um zu verhindern, dass die Netze kollabieren. Die neuen Fernlei­tungen werden voraussichtlich das Prinzip der Hochspannungsgleichstrom-übertragung  (HGÜ) nutzen. Es  erlaubt, hohe Spannungen von über 1000 KV mit Leitungsverlusten unter 10%  über weite Strecken zu transportieren. Dazu wer­den sehr hohe Masten sowie riesige Transformatoren benötigt, und außerdem Wechsel-richter, die den Gleichstrom in den vom Verbraucher benötigten Wechsel­strom umfor­men. Zur Zeit formiert sich jedoch überall Widerstand, wo die erforderli­chen breiten Schneisen für die neuen Leitungen geschlagen werden. Er führt zu erheb­lichen Bauverzögerungen mit der Folge, dass von den 850 km. Leitungsnetzen, die die Dena in ihrer ersten Studie vor fünf Jahren als vordringlich einstufte, erst 90 km. fertiggestellt wurden.  Die Bundesregierung will zwar die Bau- und Planungszei­ten von 10 auf 4  Jahre verkürzen und die Kompetenzen der Länder in diesem Ent­schei­dungsbereich an sich ziehen, aber es bleibt aufgrund der bisherigen Erfahrun­gen mit dem Widerstandswillen der betroffenen Bevölkerung und der Abneigung der Länder, Zuständigkeiten abzugeben, sehr zweifelhaft, ob sich diese Absicht verwirkli­chen lässt. Legt man die neuen Trassen unter die Erde steigen die Kosten um ein Vielfa­ches. Hält jedoch der Netzausbau mit der Errichtung neuer Windkraftanlagen nicht Schritt, dann werden diese Investitionen in die Windenergie sinnlos, weil die Strom­netze diesen zusätzlichen Energiezufluss nicht aufnehmen können.

Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie aus Wind und Sonnenkraft sind nicht in der Lage, Strom kontinuierlich zu liefern. Abhilfe sollen Pumpspeicherwerke schaf­fen, die bei Stromüberschuss Wasser in viele hundert Meter hochgelegene Becken pumpen und bei Strombedarf wieder ablassen, um Strom zu erzeugen. Zur Zeit ste­hen bundesweit Pumpspeicherwerke mit einer installierten Gesamtleistung von 6400 Megawatt zur Verfügung. Grundsätzlich sind die in Deutschland noch vorhandenen Potentiale für den Bau neuer Pumpspeicherkraftwerke wegen seiner Topographie und der dichten Besiedlung äußerst begrenzt. Derzeit wird ein Pumpspeicherkraft­werk in Atdorf im Südschwarzwald konkret geplant.  Das Schluchseewerk hat Kosten von 700 Millionen Euro eingeplant. Die Anlage erfordert den Bau eines ‚Oberbe­ckens’ im Hochschwarzwald, wogegen die Bevölkerung massiven Widerstand leistet.

Im Hinblick auf die unzureichenden Speicherkapazitäten in Deutschland besteht u.a. die Absicht, die  in Norwegen vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen, wozu für die Verbindung Norwegens mit Deutschland durch Unterseekabel 1,4 Mrd. Euro inves­tiert werden sollen. Insgesamt veranschlagt die EU-Kommission für den Ausbau der Leitungsnetze zur europaweiten Versorgung durch die Nutzung Erneuerbarer Ener­gien für die nächsten 20 Jahre Investitionen in Höhe von 400 Mrd. Euro, also 20 Mrd. Euro pro Jahr. Davon sollen 30 Mrd. Euro auf 6000 km Unterseekabel in der Nordsee und 50 Mrd. Euro auf Transportleitungen für Sonnenstrom aus den Wüsten Nordafri­kas entfallen.   

Auch durch die wachsende Energiegewinnung aus Biomasse, z.B. aus Mais und Raps etc., wird den Anstieg der Energiepreise zusätzlich verstärken. Die Bundes-regie­rung will den Anteil der Stromversorgung aus Biomasse von 4,4% auf 12% anheben. Die Verwirklichung dieses Zieles führt zu Monokulturen von Mais und Raps und beschädigt die Ökobilanz der Böden und der Landschaft durch den massiven Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln. In besondere diese zweckentfrem­dete Nutzung der Böden wird auch zu einer Verteuerung der Nahrungs­mittel führen.  Von den 12 Millionen Hektar Ackerfläche, die für die Produk­tion von Nahrungsmittel in Deutschland zur Verfügung stehen, werden heute schon 2 Millionen Hektar für den Anbau von Energiepflanzen genutzt  (22). Die weitere Vermin­derung dieser Flächen wird das Nahrungsmittelangebot am Markt weiter redu­zieren und die Preise für die Ernährung der Bevölkerung in die Höhe treiben. Dar­über hinaus ist die Umwandlung von Nahrungsmittel in Energie zumindest in dem geplanten Umfang moralisch  unvertretbar, weil schon heute etwa 1 Milliarde Men­schen auf der Welt sich nicht ausreichend ernähren können und ihre Anzahl bei dem prognostizierten Wachstum auf über 9 Milliarden steigt.

Abschließend ist festzustellen

  

1.    Die Diskussion über die Klimapolitik in Deutschland wird einseitig geführt, denn die  Politik und Medien ignorieren Wissenschaftler, die die Auffassung des Weltklimarates  ( IPCC ) von einem durch die Menschheit verursachten Klimawandel u.a. mit der Begründung bezweifeln , sich der Nachweis für die  IPCC-Thesen nur den Temperaturaufzeichnungen stütze, die 1860 beginnen. Dagegen bewiesen  ältere Aufzeichnungen, dass es auch im vorindustriellen Zeitalter stärkere und schnellere Wechsel von kälteren und wärmeren Klima­perioden gegeben habe. Im Hinblick auf die hohen Kosten der neuen Ener­giepolitik ist eine offene Diskussion über alle relevanten Fakten und kritischen Anmerkungen erforderlich , wenn man den Verdacht einer einseitigen Beein­flussung der Bevölkerung vermeiden will .

           

2.    Das Thema Klimapolitik sollte ehrlich diskutiert werden. Dazu gehört das Ein­geständnis, dass die Ausgabe und der Handel mit Zertifikaten in Europa kein wirksames Mittel zur Eindämmung der Treibhausemissionen ist, solange diese nicht weltweit zertifiziert und umfassend kontrolliert werden. Die Ergebnisse der letzten Weltklimakonferenzen lassen erkennen, dass dieses Ziel kaum zu erreichen ist. Steigen die Kohlendioxydemissionen aber weiter, ist ein auf Eu­ropa beschränkter Zertifikathandel nicht sinnvoll, denn  er führt nur zu Wett­bewerbsnachteilen für die hiervon betroffenen Länder.

3.    Vor dem Hintergrund steigender Treibhausgasemissionen und den erfolglosen     Bemühungen, sie zu stoppen, verlieren die alternativen Energieanlagen ihre Bedeutung für den Klimaschutz. Sie behalten diese nur als Ersatz für die Energiegewinnung aus solchen fossilen Ressourcen, die irgendwann er­schöpft sein werden. Dazu müssen sie in der Lage sein, Energie kontinuierlich und zu marktfähigen Preisen zu liefern. Von dieser Fähigkeit sind sie noch weit entfernt. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht man Zeit, die durch den überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie verloren geht.

Dannenberg,  2011

Gastautor Klaus Poggendorf 

 Klaus Poggendorf war von 1978 bis 1996 Oberkreisdirektor des Landkreises Lü­chow-Dannenberg In diesem Landkreis liegt der Ort Gorleben,  der zum Symbol für die Auseinandersetzungen um die Kernenergie geworden ist. Als Chef der Kreisver­waltung hat K. Poggendorf diese Auseinandersetzungen  von Anfang an nicht nur hautnah erlebt, sondern war auch durch eine Vielzahl der von ihm zu treffenden Ent­scheidungen wie z. B. der Genehmigung oder dem Verbot von Demonstrationen in diesen Streit involviert. Er hat hierüber das Buch „Gorleben – Der Streit um die nuk­leare Entsorgung und die Zukunft einer Region“  geschrieben, das unter der ISBN- Nr. 978 – 3 – 922639 13 – 8  vom Verlag nordlanddruck GmbH Stadtkoppel 13, 21337 Lüneburg, herausgegeben wurde und zum Preis von 19,50 Euro plus Ver­sandkosten über den Autor in 29451 Dannenberg, Leipziger Straße 2 , oder über den Verlag, Telefon: 04131/8705-0, Telefax: 04131/8705–45 oder den Buchhandel er­hältlich ist .  

Literaturhinweise

(1) Prof. Dr. Friedrich- Karl Ewert: „Temperaturmessungen ab 1701 widerlegen anthropogen verursachten Klimawandel“, 25. 7. 2009 veröffentlicht in EIKE (http// www. eike-klima-energie. eu), Europäisches Institut für Klima und Energie

(2) Prof. Dr. Hans-Werner Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 52 (3) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 80 / 81

(4) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S79

(5) DER SPIEGEL vom 27. 12. 2010, Seite 62 .

(6) FOCUS vom 6. 6. 2011, Seite 90

(7) FOCUS vom 22. 6. 2011, Seite 12

(8) Prof. Dr. Manuel Frondel, Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Nils aus dem Moore :

„ Explodierende Kosten „ in BWK – Das Energie – Fachmagazin, herausgegeben vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Springer – Verlag, Bd. 63 (2011), Nr. 3 S. 63 .

(9) Der Spiegel vom 27. 12. 2010, Seite 62 .

(10) FOCUS vom 22. 6. 2011, Seite 12

(11) DER SPIEGEL vom 11. 6. 2011, Seite 46

(12) FOCUS vom 6. 6. 2011, Seite 90 .

(13) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 187

(14) Prof. Dr. Carl Christian von Weizsäcker, Interview in der Zeitschrift „ novoargumente „, Heft 99, Seite 27 .

(15) Prof. Dr. M. Frondel, Prof. Dr. C. Schmidt, Nils aus dem Moore,a. a. O.

(16) DER SPIEGEL vom 19. 4. 2010, S 86

(17) Der Spiegel vom 8. 3. 2010, S 84 .

(18) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 141

(19) FOCUS vom 6.6.2011S90

(20) Prof. Dr. U. Schindewolf und Dr. J. Honke „ Kernenergie „ in Bunsen – Magazin, 12 Jahrgang 1 / 2010. S 29 .

(21) Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt veröffentlicht in der Landeszeitung für die Lüneburger Heide vom 9. 10. 2010

(22) DER SPIEGEL vom 20. 9. 2010, S 88

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Das IPCC macht Greenpeace so richtig bekannt; der jüngste Bericht des IPCC ist prall gefüllt mit noch heißerer Luft als sonst!

Was jedoch nach Veröffentlichung des gesamten Berichtes ans Licht kam, war die sonderbare Quelle dieser außerordentlich anspruchsvollen Behauptung. Sie basierte ausschließlich auf einem Papier, das unter der Ko-Autorenschaft eines Mitarbeiters von Greenpeace International sowie eines European Renewable Energy Council (EREC) geschrieben worden ist. Diese in Brüssel ansässige, von der EU großzügig unterstützte Institution, arbeitet für die Europäische Kommission, die für alle wesentlichen erneuerbaren Industrien zuständig ist, wie Wind und Solarenergie. Der leitende Autor dieser Studie von Greenpeace, Sven Teske, fungierte auch als leitender Autor des Kapitels 10 des IPCC-Berichtes. Dies bedeutet, dass die Schlagzeilen von einem in Vollzeit beschäftigten Umweltaktivist gekommen waren, mit Unterstützung durch eine Lobbygruppe, die diese Industrien vertritt, und die durch die Ergebnisse dieser Studie am meisten finanziell profitieren.

Es war keine Überraschung, dass Experten unter den Kritikern des IPCC rasch darauf hinwiesen, wie sehr dieser Vorgang die Enthüllungen vor 18 Monaten unterstrich, die mehr als alles andere in der Geschichte diese Institution der UN diskreditierten. Im Zentrum jener Skandale stand die Entdeckung, dass die am meisten alarmistischen Prognosen im IPCC-Bericht von 2007 – wie z. B. die Behauptung, dass die Gletscher des Himalaya bis 2035  verschwunden sein würden – nicht im Geringsten das Ergebnis sauberer wissenschaftlicher Arbeit waren. Es handelte sich dabei einfach um Angst machende Geschichten von Lobbygruppen der Umweltbewegung, die noch dazu auf eine Art und Weise propagiert wurden, die die vom IPCC selbst aufgestellten Regeln verletzten, denen zufolge die Berichte ausschließlich auf einwandfrei akkreditierten wissenschaftlichen Studien beruhen sollten.

Hinzu kam noch die unrühmliche Publicity des Vorsitzenden des IPCC, Dr. Rajendra Pachauri zu jener Zeit. Und doch hat er im Vorwort zu diesem neuen Bericht allen seinen speziellen Dank ausgesprochen, die ihn erstellt hatten. Nicht nur das – er schrieb auch eine Einführung zu der kontroversen Greenpeace-Studie, auf die sich seine Schlagzeile bezog.

Als Vorsitzender, der eigentlich unabhängig sein sollte, und als wohl einflussreichster öffentlicher Funktionär hat Dr. Pachauri – dessen Forschungsinstitut in Delhi in zahlreiche Projekte der erneuerbaren Energien verwickelt ist – auch Vorworte zu zwei früheren Veröffentlichungen von Greenpeace geschrieben.

Die Skeptiker waren so sehr damit beschäftigt, die fragwürdigen Ursprünge des neuen IPCC-Berichtes aufzudecken, dass sie sich noch nicht um diesen wohl noch größeren Skandal kümmern konnten. Dies ist die erstaunlich einseitige Berichterstattung im übrigen Report, welches sich nicht so sehr als ein wissenschaftliches Dokument, sondern viel mehr als eine Propagandaschrift für die weltweite Industrie der erneuerbaren Energien.

In einem langen Kapitel zur Windenergie werden beispielsweise einige der peripheren Vorbehalte gegen Windturbinen einfach vom Tisch gewischt; Vorbehalte wie der durch die Turbinen verursachte Tod einer großen Zahl von Vögeln und Fledermäusen oder auch die Auswirkungen auf die Preise von Immobilien. Und auf all den 108 Seiten gibt es keinen ernsthaften Versuch, den zentralen Vorbehalt gegen Windturbinen anzusprechen, nämlich deren lächerliche Ineffizienz und die teure Art und Weise, Energie zu erzeugen – so unzuverlässig wegen der Veränderlichkeit des Windes, dass die winzige Menge der erzeugten Energie keinen signifikanten Beitrag zum Weltenergiebedarf leisten kann.

Nirgendwo wird in dem Bericht der wesentliche Nachteil dieser Turbinen angesprochen, nämlich dass sie im Mittel nur 25 Prozent oder weniger ihrer nominellen Kapazität erzeugen. Die Abbildungen in dem Report dazu in einem kurzen Absatz, der sich um diese Sache dreht, sind auf absurde Weise übertrieben. Es wird behauptet, dass US-Windturbinen 30% ihrer Kapazität erreichen, ohne darauf hinzuweisen, dass der Output aller 12000 Windturbinen in Amerika im Mittel nicht größer ist als derjenige von zwei großen Kohlekraftwerken. Und nirgendwo werden in dem Bericht die exorbitanten Kosten dieser Maschinen angesprochen, bei denen niemand auf die Idee kommen würde, diese ohne die Hilfe von Subventionen, die in GB 100% des Wertes der von ihnen produzierten Energie ausmachen, überhaupt zu errichten (und 200% für Off-shore-Windparks).

Verlassen Sie dieses übel riechende IPCC-Tollhaus und betreten Sie die wirkliche Welt; überlegen Sie, was in Fullabrook Down in Nord-Devon vor sich geht, wo man etwas baut, dass demnächst die größte landbasierte Windfabrik in England sein wird. Die Entwickler prahlen damit, wie die 22 riesigen 3-MW-Turbinen, die sie auf den Hügeln zwischen Barnstaple und Ilfracombe für einen Preis von mehr als 60 Millionen Pfund errichten, die „Kapazität“ haben, 66 MW Strom zu erzeugen, und wie sie 100 000 Pfund pro Jahr an „kommunale Projekte“ überweisen wollen, um sich von der Gegnerschaft der lokalen Anwohner freizukaufen.

In Wirklichkeit wird der Output dieser Windfarm im Mittel nicht mehr als 16,5 MW betragen oder 25 Prozent der Kapazität (der mittlere Output der Windturbinen in UK betrug im vorigen Jahr 21 Prozent), das ist eine so bedauernswert kleine Menge, dass sie kaum 2 Prozent des Outputs eines mittelgroßem Gaskraftwerkes ausmacht. Und trotz all dem können die Entwickler darauf hoffen, 13 Millionen Pfund zu verdienen, von denen 6,5 Millionen Pfund durch Subventionen zustande kommen. Die 100 000 Pfund, die sie an die Kommunen vor Ort  weitergeben wollen, liegen unter 1 Prozent.

Eine andere ausgewählte Stelle in GB, an der sich durch die Errichtung von Windparks unter den Einwohnern gewaltiger Ärger erhebt, ist die Alstorp estate in Northamptonshire, wo Earl Spencer hofft, dass es einer französische Kompanie, EDF, erlaubt wird, für 2,5 Millionen Pfund 13 2-MW-Windturbinen zu errichten, die sich 385 Fuß [ca. 117 m] über dem kleinen Tal von Avon Dasset erheben werden. Dies wird ihren Besitzern Subventionen in Höhe von 650 000 Pfund pro Jahr einbringen, nur um eine so geringe Menge Energie zu erzeugen, dass der wechselnde, ins Netz fließende Anteil von dem Netz kaum bemerkt wird. Man vergleiche das mit dem Output von fast 900 MW des 400 Millionen Pfund teuren Gaskraftwerkes, das kürzlich in der Nähe von Plymouth eröffnet worden ist, und man sieht, dass die kapitalen Kosten dieser Windfarmen im Vergleich mit der kümmerlichen Energiemenge, die sie erzeugen, rund zehn mal so hoch sind. Die Kosten des 2-Milliarden-Pfund-Planes, 800 Windturbinen mit einer Höhe bis zu 415 Fuß [ca. 126 m] über einem ausgedehnten Areal von Mittelwales zu errichten, ebenso wie der Bau von 100 Meilen [ca. 161 km] Leitungen, um sie ans Netz anzuschließen, werden atemberaubend 15 mal höher sein als notwendig, wenn man die gleiche Menge Energie aus Gas erzeugt, ganz ohne Subventionen.

Dies ist die Sorte von harten Fakten, die nirgendwo in der jüngsten Propagandaübung des IPCC auftauchen. Das einzige Ziel dieses Berichtes ist es, Politiker wie unseren Energieminister Chris Huhne mit einem Stück Papier zu versorgen, mit dem sie winken können, um ihrer Behauptung Nachdruck zu verleihen, dass ihre Träume, die Erde mit Windturbinen zu bedecken, von „den führenden Klimawissenschaftlern der Welt“ in vollem Umfang gerechtfertigt wird.

Unsere Regierung, unterstützt von nahezu allen unseren Politikern, hofft, dass wir während der nächsten neun Jahre 100 Milliarden Pfund für Windturbinen ausgeben. Selbst wenn das in der Praxis erreichbar sein sollte, würde es den Bau einer Anzahl von Gaskraftwerken erforderlich machen, allein schon um ein sofortiges Backup zur Verfügung zu stellen, wann immer der Wind nicht mit der richtigen Geschwindigkeit weht. Diese müssten ständig in Bereitschaft gehalten werden, so dass jede theoretische Reduktion von CO2 in GB obsolet ist.

Diese Vernarrtheit in die Chimäre der Windenergie ist von gleicher Größenordnung wie der zusammenbrechende Euro und stellt eine der größten Torheiten unserer Tage dar. Da kommt der Umstand gerade recht, dass Dr. Pachauris jüngste Bemühungen mit den Warnungen von US-Wissenschaftlern zusammenfällt, dass die gegenwärtige dramatische Abnahme der Sonnenaktivität die Annäherung einer „Mini-Eiszeit“ ankündigen könnte. Aber angesichts der immer mehr verblassenden Angst vor der globalen Erwärmung liegt das wirkliche Problem darin, dass unsere Politiker so viel persönlichen Ehrgeiz in diesen Wahn gesteckt haben, dass es ihnen  selbst dann, wenn die Hölle zufriert, unmöglich ist zuzugeben, dass sie sich geirrt haben.

Christopher Booker im britischen Telegraph 

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Energiewende, Teil 2: Stromausfälle hautnah! Was Deutschlands Bürger bisher nicht kannten, haben sie nunmehr zu fürchten

Es wird Erweckungserlebnisse geben

Stromausfälle kennen die Menschen in Deutschland bisher nur aus Nachrichten von anderen Ländern, aus einer fernen Welt, als etwas Exotisches. Das wird sich ändern. Stromausfälle stehen auch hierzulande bevor – als Eigenerlebnis zuhause (beim Kühl- und Tiefkühlschrank, beim Kochen am Elektroherd, beim Staubsaugen, Geschirrspülen, Wäschewaschen, Heizen, Surfen im Internet, Fernsehen) und außerhalb der Wohnung am Arbeitsplatz, im Bahnverkehr, in der Wasserversorgung, in der Verkehrsregelung, in den Kühlhäusern, bei den Geldautomaten. Ohne Strom geht heute fast nichts mehr. Solche Eigenerlebnisse werden Erweckungserlebnisse sein: „So haben wir das Umsteigen auf ‚die Erneuerbaren’ aber nicht gewollt.“

Unausweichliche Folge des Umstiegs auf Strom von Sonne und Wind

Denn nun werden die Menschen die Folgen der vorgeblichen und gemeingefährlichen Klimaschutzpolitik hautnah ganz persönlich erleben. Sind doch die Stromausfälle die unausweichliche Folge jener Politik,

• die den Strombedarf einer hochentwickelten Industrienation mehr und mehr (und eines Tages nur) mit Windkraft und Sonnenschein auf Fotovoltaik-Dächer decken zu können glaubt, 
• die angstschürend und wider besseren Wissens ihre Stromerzeugung aus Kernkraft aufgibt, 
• die wegen des CO2-Ausstoßes letztlich auch die Kohle- und Gaskraftwerke durch „die Erneuerbaren“ ersetzen will, 
• die dieses technisch-anthropogene CO2 unbewiesen als „Treibhausgas“ verteufelt und 
• die das diktatorische Vermeiden dieses CO2 den Menschen als Klimaschutz vorgaukelt.
Stete Stromversorgung durch Sonne und Wind ist illusorisch

Warum unausweichliche Folge? Weil der Wind unstetig weht, weil die Generatoren bei Windstärken unter 3 m/s überhaupt keinen Strom erzeugen und bei zu starkem Wind sofort abgestellt werden müssen, erreichen Windkraftanlagen im Jahresdurchschnitt allenfalls 20 Prozent ihrer Nennleistung, auf See nur bis zu 30 Prozent. In Deutschland treiben inzwischen (nach dem Stand vom 31. Dezember 2010) 21 607 Anlagen mit einer Nennleistung von über 27 214 MW ihr kostspieliges Unwesen. Für deren fehlende Leistung von durchschnittlich 80 Prozent müssen herkömmliche Kraftwerke stets bereitstehen, um die Fehlmengen sofort zu liefern („Schattenkraftwerke“) – betrieben mit Kohle, Gas, Kernenergie oder Wasser. Diese müssen häufig außerhalb ihres günstigen Wirkungsgradbereiches gefahren werden, weil der Windstromanteil schwankt, aber die Stabilität des Stromnetzes erhalten bleiben muss. Und auf die Sonne ist in unseren Breiten ebenfalls kein Verlass. Tagsüber scheint sie mal und mal nicht, im Winter ohnehin schwächer, und nächtlichen Sonnenschein werden die Menschen ebenso wenig hinbekommen, wie sie das „Klima schützen“ können. Ohne diese „Schattenkraftwerke“ ist eine stetige und verlässliche Stromversorgung durch Wind und Sonne mit den benötigten Mengen wie bisher zu jeder Tages- und Nachtzeit illusorisch.

Die stabile Netzspannung ist in Gefahr

Ohnehin wird es mit laufend mehr Wind- und Photovoltaik-Strom schon derzeit trotz der jetzt noch verfügbaren herkömmlichen Kraftwerke immer schwieriger, Angebot und Nachfrage miteinander in Einklang zu bringen, denn Strom auf Halde zu produzieren, also großtechnisch zu speichern, geht bisher nicht. Damit wird es auch immer schwerer, die Spannung im Netz stabil zu halten. Je mehr Wind- und Photovoltaik-Strom, desto instabiler die Netzspannung. Früher war die Verteilung des Stroms vergleichsweise einfach. Produziert wurde er fast nur von den Versorgern und überwiegend in Großkraftwerken. Das war stromtechnisch vergleichsweise einfach zu steuern. Aber mit dem Ausbau des „erneuerbaren“ Wind- und Photovoltaikstroms schwankt die Produktion abhängig von Wetter und Tageszeit. Zudem wird der Strom dezentral produziert und ist so nur schwer zu kalkulieren. Selbst Privathaushalte speisen Elektrizität, die sie von Solardächern gewonnen haben, ins Netz ein. Die Versorgung ist daher nur schwer zu steuern, die Stromspannung nur schwer für die nötigen 50 kHz zu stabilisieren. Stromausfälle sind damit gleichsam programmiert als seien sie festes, noch aber verheimlichtes Programm. Extreme grüne Weltverbesserer machen daraus schon jetzt keinen Hehl.

Immer mehr Wind- und Sonnenstrom erhöhen das Risiko von Netzausfällen

Wenn nun Deutschland aus der „Kernkraft aussteigt“, also einsam und allein seine Kernkraftwerke abschaltet, dann ist die Gefahr von Stromausfällen schon jetzt akut, vor allem im Winter. Eben darum haben jüngst die vier großen Stromnetzbetreiber in Deutschland vor „großflächigen Versorgungsausfällen“ als Folge des Ausstiegs gewarnt, ebenso die Internationale Energieagentur. Die Stromnetze seien "fernab von jedem operativen Normalbetrieb". Schon jetzt müssten Kraftwerksrevisionen sowie dringende Arbeiten zur Instandhaltung und zum Ausbau der Netze verschoben werden, weil die Netze sonst noch unstabiler würden. Trotz all dieser Maßnahmen steige aber das Risiko für Netzstörungen, da die Reserven und Eingriffsmöglichkeiten der Netzbetreiber nahezu aufgezehrt seien. Eine zusätzliche Herausforderung werden die (ebenfalls subventionierten) Elektroautos, denn unregelmäßig werden sie Strom aus den Zapfsäulen ziehen. Bis 2020 will die Bundesregierung eine Million E-Autos auf die Straße bringen.

Wind- und Sonnenstrom verlangen nach einem ganz neuen Leitungsnetz

Energiefachleute haben schon viel früher gewarnt, auf sie gehört wurde nicht. Die Gefahr, dass durch immer mehr Wind- und Solarstrom das Stromnetz überfordert ist und zusammenbricht, haben allmählich auch die Profiteure dieser unverantwortlichen Energiepolitik erkannt, unter ihnen die Politiker und der Fiskus. Die deutschen Stromerzeuger und Hunderte Kommunalversorger, müssen im nächsten Jahrzehnt ihre Netze gegen die künstlich herbeigeführte Instabilität sichern. Der wetterwendische und dezentral erzeugte Wind- und Fotovoltaik-Strom treibt das Land also auch in einen riesigen Umbau des Stromnetzes, was den Strom zusätzlich verteuert. Deutschland soll mit einem zusätzlichen und technisch neuen Stromleitungsnetz („smart grids“) überzogen werden, tausende Kilometer lang. Dafür sind Milliardeninvestitionen nötig, um zur einstigen Netzstabilität zurückzufinden. Aber Planung, Durchsetzung gegen Bürger-Widerstand und Bau dauern viele, viele Jahre – von der zusätzlichen Landschaftszerstörung ganz abgesehen. Bis dahin werden sich Bürger und Unternehmen in Deutschland auf Stromausfälle einstellen müssen.

Auf dem Weg in die Verarmung

Wer ein hochindustrialisiertes und in allem stromabhängiges Land in eine solche Gefahr bringt, führt es in die Desindustrialisierung. Wie schon politisch hat Deutschland dann auch wirtschaftlich nicht mehr viel zu melden. Deutschland begibt sich in schleichende Verarmung und zieht seine Bewohner dabei mit. Auf andere Weise hat die politische Führung Deutschlands diesen Weg ebenfalls schon beschritten – so durch seine Politik der staatlichen Überschuldung, durch seine Selbstentmachtung innerhalb der Europäischen Union, durch seine sklavische Euro-Politik in der EU-Währungsunion, sein Mitwirken am Ausschalten der „Maastricht-Stabilitätskriterien“ und das Retten unsolider Euro-Staaten als Hauptzahler mit dem Steuergeld seiner Bürger.

„Möglich ist alles, vorausgesetzt, es ist genügend unvernünftig“

Wahrscheinlich ist vielen, auch in der politischen Klasse, gar nicht klar, dass die privaten Haushalte 50 bis 60 Elektrogeräte nutzen und dafür eine stets verfügbare Stromversorgung brauchen. Darüber hinaus werden die Stromausfälle begleitet von einer gewaltigen Stromverteuerung. Von 2000 bis 2011 hat sich der Strompreis bereits verdoppelt – auf 23 Cent je Kilowattstunde. Bis 2020 wird er sich abermals verdoppeln – auf über 50 Cent. Spätesten dann müsste der bei den Menschen geschürte CO2-Wahn und Klimaschutz-Irrglaube auf den Boden der Tatsachen zurückfinden. Und spätestens jetzt muss es auch der politischen Führung in Deutschland dämmern, was sie mit ihrer tiefgrünen Energiepolitik anrichtet. Vom dänischen Physiker Niels Bohr stammt die spöttische Bemerkung "Alles ist möglich, vorausgesetzt, dass es genügend unvernünftig ist." Deutschland hält sich dran.

Deutschland gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere

Doch gefährdet Deutschland mit seinem Sonderweg nicht nur sich allein, sondern auch seine Nachbarländer. Eben darum hat die Internationale Energieagentur ebenfalls gewarnt: Mit dem deutschen Alleingang würden Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in ganz Europa geopfert; es gehe angesichts des Energie-Binnenmarktes der EU nicht um ein deutsches, es gehe um ein europäisches Problem. Vom Stromnetz sind Menschen und Wirtschaft inzwischen abhängiger als vom Schienennetz.

Es fehlt noch an fresslustigen Ziegen

Aber die „Grünen“ wird das alles nicht erschüttern, auch die grün angestrichenen anderen Parteien wie SPD, CDU, CSU, FDP und Linke nicht. Wer sich grün anmalt, den fressen die Ziegen, heißt ein geflügeltes Wort. Täten die Ziegen das, dann wären die Fünf weg. Sind sie aber nicht; es fehlt noch an fresslustigen Ziegen.

Störrisch und verstockt, mutwillig und rücksichtslos

Das Bundesumweltministerium ließ verlauten, man nehme die Bedenken der Netzbetreiber sehr ernst. Aber zugleich fügte es hinzu, nunmehr bedenkenlos, die Lage sei beherrschbar. Nein, das ist sie nicht, denn wer für die Versorgung eines hochindustrialisierten Landes mit Strom immer stärker und am Ende ganz auf die sehr unsteten Naturkräfte wie Wind und Sonne setzt, wer diese Erzeugungsform beratungsresistent mit Bracchialgewalt durchpaukt und alle Kernkraftwerke zum Teufel jagen will, der gefährdet damit die bisher sichere und ständige Verfügbarkeit von Strom in Deutschland aufs Höchste. Ablassen von diesem Abenteuer wollen die politischen Hasardeure aber trotzdem nicht – störrisch und verstockt, mutwillig und rücksichtslos. Die Zumutungen für Land und Bürger, die Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung interessieren sie nicht. Noch nicht. Denn wie oft und wie lange werden sich die Menschen Stromausfälle bieten lassen?

Dr. Klaus-Peter Krause 01. Juni 2011

Der Originalartikel erschien in eigentümlich frei hier




Freie Bahn dem Ökowahn?

Marschieren wir strammen Schrittes in eine Öko-Diktatur?  Ich finde, wir sind auf dem "besten" Weg dorthin! Glauben Sie nicht? Dann lesen Sie weiter!

Hat man Sie gefragt, ob Sie statt mit einer Glühbirne mit einer Energiesparlampe Ihr Wohnzimmer beleuchten wollen? Nein, hat man nicht! Man hat einfach die Glühlampentechnik verboten! Na, werden Sie sagen, das ist doch ziemlich egal! Ist Ihnen auch egal, sich mit Quecksilber zu vergiften, wenn Ihnen die Birne mal runterfällt?

Hat man Sie gefragt, ob Sie E10-Sprit tanken wollen? Oder ob Sie dazu beitragen wollen, dass die Nahrungsmittelpreise in manchen Teilen der Welt weiter so sprunghaft steigen, dass sich die Ärmsten der Armen kein Brot mehr leisten können und es zu Hungerrevolten kommt?  Hat man Sie gefragt, ob Sie nicht doch lieber den bisherigen Supersprit tanken wollen, sei es, weil Sie um Ihren Motor fürchten oder aber, weil Sie keine Nahrungsmittel im Motor verbrennen wollen? Nein, hat man nicht! Man will den bisherigen Supersprit abschaffen, damit möglichst alle E10-Super tanken (müssen)! Man war noch so gnädig, das extrem teure Super-Plus auf Dauer zu belassen, für die, die entweder noch ein Gewissen oder ein altes Auto haben!

Im Ökowahn, das Weltklima retten zu müssen, fallen die Hungernden in der Dritten Welt eben nicht ins Gewicht! Es gilt doch, die Welt zu retten! Das wird zumindest behauptet!

Doch in Wirklichkeit geht es nur um Macht und Geld! Mit dem Märchen von der drohenden Klimakatastrophe lässt sich prima Geld verdienen! Nicht nur beim Sprit, wo diejenigen zahlen müssen, die den ganzen Hokus-Pokus nicht mitmachen wollen. Bestrafung der Klimaungläubigen oder derer, die sich kein neues Auto leisten können! Nein, nicht nur an der Zapfsäule, auch der an der Steckdose werden Sie nicht gefragt, ob Sie den preiswerten Kohle- oder Atomstrom wollen oder den teuren Windstrom oder gar den superteuren Solarstrom! Es wäre ja akzeptabel, wenn diejenigen, die wirklich meinen, das Weltklima mit Windmühlen und Sonnenpaneelen retten zu  können, auch die Kosten ihres Glaubens bezahlen müssten! Nein, im Gegenteil, man lässt die zahlen, denen das egal ist, und sogar diejenigen, die das als das bezeichnen, was es in Wahrheit ist: eine volkswirtschaftlich extrem schädliche Ausbeutung der Stromkunden! Was wäre das für ein Investitionsprogramm gewesen, wenn die 13,7 Mrd. Euro, die wir Stromkunden allein im Jahr 2010 durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz für die regenerativen Energien mehr für Strom zahlen mussten, anderweitig hätten ausgegeben werden können! Und die Tendenz der Kosten der Einspeisevergütungen wird trotz Senkungen bei Solarstromvergütungen weiterhin exorbitant ansteigen! Und dann kommen ja demnächst auch noch die Kosten der CO2-Zertifikate dazu, die die Strompreise erneut drastisch ansteigen lassen werden!

Noch nie wurde so viel Geld "verbrannt"!

Hat man Sie je danach gefragt, ob Sie das alles wollen? Nein, hat man nicht! Wie war das noch mit der Diktatur? Einige Wenige, (nicht wirklich gewählte) Damen und Herren bestimmen, was Sie zu tun und zu lassen haben, was Sie zu kaufen haben und was Sie nicht kaufen können, was sie zu lesen und zu glauben haben!

Ja, auch Letzteres ist bereits weit gediehen! Was das Klimaschutz-Geschwafel angeht, gibt es bereits gleichgeschaltete Medien in Deutschland und nahezu alle Parteien tragen den Klimaschutz wie ein Panier vor sich her! Also, an der Wahlurne haben Sie auch keine Wahl mehr! Kommt Ihnen das nicht irgendwie bekannt vor?

Und damit die nächste Generation auch noch an das Märchen vom unabdingbaren Klimaschutz glaubt, haben die Schulbuchverlage die drohende Klimakatastrophe mit allen ihren angeblichen Folgen schon in die Schulbücher aufgenommen und mahnen die Lehrer, dass die bösen Eltern und Großeltern endlich mit dem CO2-Sparen anfangen sollen, damit ihre Kinder und Enkel nicht in die Klimahölle kommen! Das hat nichts mehr mit Bildung sondern ganz viel mit Indoktrination zu tun. Auch das ein Merkmal jeder Diktatur!

Hat man Sie gefragt, ob Sie das alles wollen? Nein, hat man nicht! Man lügt Ihnen vor, dass die Welt untergeht, wenn wir Deutschen bis 2050 unsere CO2-Emissionen nicht um 80 % senken! Selbst wenn es einen Zusammenhang zwischen menschgemachtem CO2 und dem Weltklima gäbe, würden wir Deutschen daran nichts ändern können, weil der Rest der Welt, insbesondere Indien, China und die USA, nicht mitzieht! Das Einzige, was wir mit Sicherheit schaffen können, ist, unsere Volkswirtschaft zu ruinieren! Für manche Grüne und Linke ist genau das auch das eigentliche Ziel!

Doch das ist erst der Anfang: Längst liegen Pläne in der Schublade, mit denen man den gläsernen Stromkunden und damit ein weiteres wichtiges Puzzleteilchen zum Orwellschen Überwachungsstaat schaffen kann: der Smart Meter! Die meisten werden davon noch nichts gehört haben! So niedlich klingt es, einen internetverbundenen, "intelligenten" Stromzähler auf Denglisch zu bezeichnen. Diese Geräte, die schon probeweise eingesetzt werden, können eine Menge! Sie zeichnen nicht nur zeitlich exakt auf, wie viel Strom ein Haushalt gerade verbraucht, sondern auch welche Stromverbraucher gerade aktiv sind! Damit ist abschätzbar, wie viele Leute in einem Haushalt leben, wie viele gerade davon gerade zu Hause sind und auch, was sie gerade tun, zumindest, wenn diese Tätigkeit mit Stromverbrauch verbunden ist! Big Brother lässt grüßen!

Doch damit nicht genug! Der intelligente Stromzähler soll dazu dienen, den Verbrauch zu entzerren und vor allem die Netzstabilität zu verbessern, die durch die Einspeisung regenerativer Energien extrem verschlechtert wird! Wie das? Ganz einfach! Wenn viel Strom verbraucht wird, wie zum Beispiel an einem Wintertag morgens um 7 Uhr, dann wird der Strom richtig teuer werden, genauso wie auch abends gegen 19 Uhr! Wer also nicht will, dass sich seine Stromrechnung abermals massiv verteuert – die sich durch die Einspeisevergütungen und die CO2-Zertifikate eh schon verdoppelt haben wird,  – der wird wohl oder übel seine Lebensgewohnheiten ändern oder eben noch mehr und immer noch mehr zahlen müssen!  Machbar wäre es auch, den Strom günstiger abzugeben, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht und drastisch zu verteuern, wenn das nicht der Fall ist! Das würde wirklich CO2 sparen, weil man damit den Stromverbrauch dann kappen würde, wenn der Strom durch fossile Kraftwerke erzeugt werden müsste! Wie war das noch mit dem Geldscheffeln durch die Beschwörung der Klimakatastrophe?

Man wird Sie nicht fragen, ob Sie einen Smart Meter haben wollen. Der wird ihnen genauso aufgezwungen, wie alles andere, was angeblich dem Klima- und Umweltschutz dient! Zum Beispiel Wärmedämmungen, die ein Vielfaches dessen kosten, was sie an Energieein­sparungen einbringen werden. Dass dabei ein gesundheitsschädliches Raumklima entsteht, ist völlig egal! Dann müssen Sie halt öfter lüften! Doch damit ist der Spareffekt dahin – nur, dass Sie die exorbitanten Kosten der Dämmung bereits aufbringen mussten – egal, ob als Mieter oder Eigentümer! Oder Null-Energiehäuser, in denen es an nebligen Frosttagen kaum wärmer als draußen ist! Wollen Sie das als Hausstandard? Sie werden auch da nicht gefragt werden! Oder Autos, die kaum Sprit oder Strom verbrauchen, dafür aber eine Reichweite von sage und schreibe 100 km, die Spitzengeschwindigkeit eines LKWs und die Größe eines Smart haben werden! Wollen Sie nicht? Die Antwort kennen Sie ja bereits! Und bei den astronomischen Sprit- und  Strompreisen und einer Straßenmaut bis hin zum letzten Feldweg wird sich eh kaum noch jemand auch nur die dringendsten Fahrten leisten können!

Das ist die grüne Zukunft!

Wenn wir es zulassen, dass diese Entwicklung so weitergeht wie bisher, werden wir eine Ökodiktatur bekommen, die noch weit über das hinausgehen wird, was oben angerissen worden ist! Es ist an der Zeit aufzustehen und deutlich zu machen, dass der so genannte "Klimaschutz" nichts als eine einzige große Lüge ist, die dazu dienen soll, Akzeptanz zu eigentlich unbegründeten und menschenfeindlichen Politikzielen zu erreichen – bis zu dem Zeitpunkt, an dem man diese Akzeptanz nicht mehr braucht, weil die Silbe Öko vor dem Wort Diktatur gestrichen werden kann!

Dann werden wir auch nicht mehr zur Wahl gehen müssen, weil wir dann eine Wahl schon lange nicht mehr haben werden!

Schöne Neue Öko-Welt! Nein danke!

Dr. rer. nat. Ulrich Otto