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Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) verbreitetet öffentlich Unsinn in Bezug auf die Erwärmungspause beim Klimawandel!

EIKE hat diese Pressemitteilung sowie die Beiträge in PHYSIK Konkret der Frau Johanna Stachel zum Anlass genommen um sie mit Schreiben vom 3. April 2014 aufzufordern entweder Belege für diese falsche und weitere Behauptungen zu liefern oder aber davon Abstand zu nehmen . Eine Antwort steht bis heute aus.

Hier der offene Brief vom 3.4.14 im Wortlaut:

Frau Professor  Dr. Johanna Stachel

Präsidentin  Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.

Hauptstraße 5

53604 Bad Honnef

Betrifft: „Physik Konkret“, Nr. 19, „Klimawandel: Erwärmungspause ja oder nein?

Sehr geehrte Frau Stachel,

Sie haben in „Physik Konkret“, Nr. 19 vom 19.3.2014 den Beitrag  „Klimawandel: Erwärmungspause ja oder nein?“ verfasst und dabei die Warnung ausgesprochen „Wir warnen vor der Auffassung, dass der Klimawandel zum Stillstand gekommen sei, die globale Erwärmung schreitet ungehindert fort“. Im ersten Satz Ihres Beitrags schreiben Sie dann „Anthropogene Emissionen von Treibhausgasen, vor allem CO2, haben seit Beginn der Industrialisierung einen nachweisbaren Beitrag zur globalen Erwärmung geleistet“. Diese Aussage ist sachlich falsch. Es gibt bis heute keine begutachtete Fachveröffentlichung, in der ein solcher Nachweis geführt wird, wobei wir „Nachweise“ durch Klimamodelle ausschließen. Die natürlichen Temperaturfluktationen übersteigen den anthropogenen Beitrag bei weitem. Vermutlich ist Ihnen auch unbekannt, dass weltweit ein Viertel aller das 20. Jahrhundert abdeckenden Temperaturreihen Abkühlung und keine Erwärmung zeigen [1], [2]. Wie ferner ein Papier [3] mit zwei der hier Unterzeichnenden als Autoren zeigt (erschienen im Climate of the Past der Europäischen Geophysikalischen Union), bestimmt der de-Vries-Sonnenzyklus die Klimageschichte der letzten 250 Jahre, ein Einfluss des anthropogenen CO2 konnte nicht aufgefunden werden.

In Ihrer „Warnung“ ist dann sachlich alles falsch. Kein vernünftiger Mensch behauptet, der Klimawandel sei zum Stillstand gekommen. Klimawandel gibt es seitdem die Erde sich dreht, Klimastillstand gab es noch nie. Ihrem „die globale Erwärmung schreitet ungehindert fort“ widersprechen im Übrigen alle meteorologischen Messungen weltweit. Der aktuelle Stillstand fing spätestens mit dem El Nino Jahr 1998 an, er existiert somit bereits seit rd. 16 Jahren. Im Rest Ihres Beitrags ziehen Sie dann einen sachlich grob unzulässigen Schluss, wenn Sie sagen „Ingesamt zeigen die Messungen, insbesondere im Ozean an, dass die Erwärmung der Erde im Ganzen ungebremst weitergeht“. Welche Messungen meinen Sie? Uns sind keine bekannt. Die Autoren Yair Rosenthal et al. schreiben zu „insbesondere im Ozean“ im Abstract ihrer Veröffentlichung „Pacific Ocean Heat Content During the Past 10,000 Years“, Science, 342, 2013 (das Papier ist frei in Google Scholar als pdf herunterladbar):

Abstract: Observed increases in ocean heat content (OHC) and temperature are robust indicators of global warming during the past several decades. We used high-resolution proxy records from sediment cores to extend these observations in the Pacific 10,000 years beyond the instrumental record. We show that water masses linked to North Pacific and Antarctic intermediate waters were warmer by 2.1 ± 0.4°C and 1.5 ± 0.4°C, respectively, during the middle Holocene Thermal Maximum than over the past century. Both water masses were ~0.9°C warmer during the Medieval Warm period than during the Little Ice Age and ~0.65° warmer than in recent decades. Although documented changes in global surface temperatures during the Holocene and Common era are relatively small, the concomitant changes in OHC are large.

Erwärmungsphasen im Ozean (als „large“ bezeichnet) kamen bereits mehrfach ohne jedwedes anthropogene Zutun in der Klimageschichte vor und übten dabei nur wenig Einfluss auf die bodennahe Lufttemperatur aus. Wir fragen Sie daher, wie Sie zu Ihrer Schlussfolgerung eines „ungebremsten“ weiteren Anstiegs kommen. Die Klimahistorie der Erde widerspricht. Immer gab es Umkehr nach Erwärmung wie auch nach Abkühlung – auf allen Zeitskalen. Wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, geht konsequenterweise die Welt unter, was nicht so schnell zu erwarten ist.

Leider ist Ihr hier kritisierter Beitrag in „Physik Konkret“ kein Einzelfall. Das Bemühen der DPG, dem politischen Zeitgeist zu dienen, wird immer deutlicher. So erfüllte der von den Autoren A. Bachem und C. Buchal im Dezemberheft des „Physik-Journals“ (PJ) verfasste Artikel „Energiewende – Quo Vadis“ wenigstens noch fachliche Ansprüche, wenn auch die Folgerungen der Autoren „Die Erfolgsgeschichte von Solar- und Windenergie muss sich fortsetzen“ nur noch mit Humor zu nehmen ist. Welche Erfolgsgeschichte meinen die Autoren, leben sie wirklich im heutigen Energiewende-Deutschland oder denken sie an erfolgreiche Mitteleinwerbungen für ihre Institute? Der im Februar-Heft des PJ, S. 21 (2014) erschienene Propaganda-Artikel für die Photovoltaik (PV) überschreitet schließlich alle Grenzen. Hier kam im sonst hochwertigen PJ der wirtschaftliche Interessenvertreter Dr. W. Hoffmann zu Wort. Den sachlichen Inhalt seines Beitrags übergehen wir besser mit freundlicher Nachsicht. Ganz offensichtlich haben sich Ökoideologen und Profiteure in der DPG durchgesetzt. Dass die PV als mit Abstand kostspieligste Methode der elektrischen Energieerzeugung mit ihrer unstetigen Stromlieferung für eine Industrienation völlig ungeeignet ist (allenfalls in Entwicklungsländern mit hoher Insolation mag sie eine Nische finden), braucht nicht näher erläutert zu werden – nur noch ein Zitat von Dr. Großmann, ehemals Vorstandsvorsitzender RWE AG: „Photovoltaik in Deutschland ist genauso wenig sinnvoll, wie Ananas in Alaska zu züchten“. Stellvertretend erinnern wir an den Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn „Energiewende ins Nichts“ vom 16.12.2013 in der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität vor hohem politischem und wissenschaftlichem Publikum. Die Grenzen zur unfreiwilligen Komik überschreitet W. Hoffmann im PJ schließlich mit seinem Schlussplädoyer für die PV “Damit verbunden ist die Hoffnung, dass diese Einsichten auch in der Finanzwelt Fuß fassen und die Geldströme in die entsprechende Richtung lenken“ – ein absoluter Tiefpunkt für die DPG!

Sehr geehrte Frau Stachel, „Audiatur et altera pars!“ sollte auch die Politik der DPG beachten. Sachkritiker der kostspieligen industriezerstörenden Klima-Hysterie und der volks- und betriebswirtschaftlich unsinnigen Energiewende kommen im PJ und bei der DPG aber nicht mehr zu Wort, Fachartikel über die zivile Nutzung der Kernenergie, von China vehement ausgebaut, werden im PJ nicht mehr gedruckt,. Wir möchten angesichts dieser Entwicklung unsererseits eine Warnung aussprechen: Die Führung der DPG hat eine besondere Verpflichtung zu wissenschaftlicher Objektivität und politischer Unabhängigkeit. Dem vorgeblichen Klimakonsens, der Energiewende oder gar dem politischen Zeitgeist unkritisch zu folgen, kann nur zu solchen Zuständen führen, wie wir sie schon aus der „deutschen Physik“ eines P. Lennartz und J. Stark kannten. Möchten Sie, sehr geehrte Frau Stachel, riskieren, dieses dunkle Kapitel deutscher Wissenschaftsgeschichte durch unkritische Veröffentlichungen ungeprüfter Behauptungen und durch PJ-Propaganda für fragwürdige Interessenvertreter zu wiederholen? 

Mit freundlichen Grüßen

                                 

Prof. Dr. Dieter Ameling (Stahlmetallurge)    Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert (Geologe)

Michael Limburg (Dipl.-Ing.)                 Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker)        

Klaus Eckhart Puls (Dipl. Meteorologe)  Prof. Dr. Carl-Otto Weiss (Physiker)

Literaturnachweise

[1] R. Rohde et al.: Berleley Earth temperature Averaging Process, Geoinformatics & Geostatistics: An Overview (2013)

[2] H.-J. Lüdecke, R. Link, F.-K. Ewert: How Natural is the Recent Centennial Warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, Int. J. Mod. Phys. C, Vol. 22, No. 10 (2011)

[3] H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records, Clim. Past. 9, 447-452 (2013)

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Das Rätsel der Eiszeiten, Teil VI: Hypothesen im Überfluss

science of doom

Man findet allgemein Blogs und Artikel aus einer Ecke, die wir die „Klimakonsens-Ecke“ nennen können, mit dem Inhalt, dass wir die Gründe kennen, die die Eiszeiten verursacht haben. Diese Gründe waren Änderungen der Sonneneinstrahlung in höheren Breiten durch die orbitalen Änderungen, die in den Teilen IV und V beschrieben worden sind. Das Ganze läuft unter der Rubrik „Milankovitch-Theorie“. Während diese Auffassung in vielen Studien der Klimawissenschaft vorherrscht, wird der Fall immer klarer. Oder, vielleicht sollte ich besser sagen: Es wird immer klarer, dass der Gegenstand von Klarheit eigentlich weit entfernt ist. Er ist im Gegenteil höchst verschwommen.

Smith & Gregory (2012) schreiben beispielsweise:

Allgemein wird akzeptiert, dass das Timing der Eiszeiten mit Änderungen der Sonneneinstrahlung, die aus dem Erdorbit um die Sonne resultieren (Hays et al. 1976 ; Huybers und Wunsch 2005), verbunden ist. Diese solaren Strahlungs-Anomalien müssen durch Rückkopplungs-Prozesse innerhalb des Klimasystems verstärkt worden sein, einschließlich der Änderungen der atmosphärischen Treibhausgas-Konzentrationen (Archer et al. 2000) und dem Wachstum von Eisschilden (Clark et al. 1999). Während es von Hypothesen hinsichtlich der Details dieser Rückkopplungen nur so wimmelt, bleibt keine von Kritik verschont. Wir können also keinesfalls behaupten zu wissen, wie das System Erde die Klimata geschaffen hat, die wir in zahlreichen Proxy-Aufzeichnungen finden.

So weit Smith & Gregory (2012).

Immer noch gibt es in jedem Bereich Ausreißer. Ein einzelnes paper demonstriert noch keinen Konsens – zu was auch immer. Unternehmen wir also einen Spaziergang durch diese von Smith & Gregory angesprochenen Unsicherheiten.

Einstrahlung im Winter der Nordhemisphäre in hohen Breiten

Kukla (1972) schreibt:

Die Verbindung zwischen dem Milankovitch-Mechanismus und dem Klima bleibt unklar. Sommerliche Verläufe der halbjährlichen Einstrahlung auf 65°N werden normalerweise zusammen mit der Hypothese angeboten, dass die einfallende Strahlung direkt den Rückzug oder die Vorstöße von Gletschern beeinflusst und somit das globale Klima kontrolliert.

Schon vor langer Zeit wurde diese Hypothese in Frage gestellt, und zwar von Croll (1875) und Ball (1891). Heutige Satellitenmessungen rechtfertigen Crolls Konzept der Klimaformation in vollem Umfang, wobei die Meeresströmungen eine grundlegende Rolle bei der Verteilung von Wärme und Feuchtigkeit über den Kontinenten spielen. Das vereinfachende Modell von Koppen und Wegener muss daher definitiv aufgegeben werden.

…Es zeigte sich, dass die prinzipiell kalten Perioden innerhalb der Genauigkeitsgrenzen radiometrischer Datierungen genau parallel mit Intervallen abnehmender Einstrahlung auf der Nordhemisphäre auftraten und umgekehrt. Große Klimaänderungen nahmen ihren Anfang in den Wintern auf den Kontinenten der Nordhemisphäre.

Interessehalber für Geschichts-Freaks: Kukla schreibt auch noch:

Zwei Fakten sind sehr wahrscheinlich:

(1) Im Jahre 2100 wird der Globus kälter sein als heute (Bray 1970), und

(2) eine vom Menschen verursachte Erwärmung wird im globalen Maßstab zu jener Zeit kaum erkennbar sein.

So weit zu Kukla.

Eigenoszillationen des Klimasystems

Broecker & Denton (1990) schreiben:

Obwohl wir davon überzeugt sind, dass das Erdklima in gewisser Weise auf orbitale Zyklen reagiert, weisen wir den Standpunkt einer direkten Verbindung zwischen Saisonabhängigkeit und Größe der Eisschilde mit der Konsequenz eines sich ändernden Klimas in weit entfernten Gebieten zurück. Eine solche Verbindung kann synchrone Klimaänderung gleicher Größenordnung in beiden polaren Hemisphären nicht erklären. Auch kann sie nicht als Erklärung für die Schnelligkeit des Übergangs von voll eiszeitlichen in voll zwischeneiszeitliche Bedingungen dienen. Falls die globalen Klimata wirklich von Änderungen der Saisonabhängigkeit getrieben werden, muss es eine andere Verbindung geben.

Wir schlagen vor, dass Eiszeitzyklen im Quartär von abrupten Neuanordnungen des Systems Ozean-Atmosphäre angetrieben werden durch orbital induzierte Änderungen im Transport von Süßwasser, die die Salzverteilung im Ozean beeinflussen. Diese Neuanordnungen markieren Änderungen zwischen stabilen Zuständen der Wechselwirkung des Systems Ozean-Atmosphäre. Obwohl wir glauben, dass Eiszeitzyklen durch orbitale Änderungen getrieben werden, sehen wir keine Grundlage für die Zurückweisung der Möglichkeit, dass die Zustandsänderungen Teil einer sich selbst erhaltenden internen Oszillation sind, die selbst noch beim Fehlen von Änderungen der Erdorbit-Parameter funktionieren würde. Falls das so sein sollte, wie von Saltzman et al. (1984) gezeigt, können orbitale Zyklen lediglich ein selbstoszillierendes Klimasystem modulieren.

Bestehende Daten vom Gletschersystem der Erde implizieren folglich, dass der jüngste Rückzug simultan und abrupt in beiden polaren Hemisphären eingesetzt hat. Dies trotz der Tatsache, dass die sommerlichen Einstrahlungs-Signale in den Breiten der zentralen Eiszeitaufzeichnungen außer Phase waren. Obwohl Änderungen der orbitalen Geometrie der Erde sehr wahrscheinlich der Grund für Eiszeitzyklen sind (Hays et al. 1976, Imbrie et al. 1984), bleibt die Natur der Verbindung zwischen jahreszeitlicher Einstrahlung und dem globalen Klima eine im Wesentlichen unbeantwortete Frage.

So weit Broecker & Denton (1990).

Streng genommen ist dies eine „Nicht-Ganz-Milankovitch-Theorie” (und es gibt Nebenaspekte dieser Theorie, die hier nicht behandelt werden). Ich habe diese Studie in den Vordergrund gerückt, weil Wallace S. Broecker ein sehr einflussreicher Klimawissenschaftler auf diesem Gebiet ist, und weil sein paper die thermohaline Zirkulation (THC) im Klima der Vergangenheit angesprochen hat. Er hat viele papers geschrieben und scheint allgemein an einem „Milankovitch-Aspekt“ bei seinen Theorien festzuhalten.

Temperaturgradient zwischen niedrigen und hohen Breiten

George Kukla, Clement, Cane, Gavin & Zebiak  (2002) schreiben:

Obwohl allgemein angenommen wird, dass die Verbindung zwischen Einstrahlung und Klima in hohen nördlichen Breiten im Sommer zu suchen ist, zeigen unsere Ergebnisse, dass der Beginn der jüngsten Vereisung mit einer Änderung der Einstrahlung während der Übergangsjahreszeiten in den niedrigen Breiten verbunden war.

Ein einfaches Ozean-Atmosphäre-Modell zeigt, dass Änderungen im jahreszeitlichen Zyklus der Einstrahlung die Variabilität der El Nino Southern Oscillation (ENSO) verändert haben können, so dass es etwa doppelt so viele ENSO-Warmereignisse zu Beginn der Eiszeit gegeben hat wie während der letzten Zwischeneiszeit. Dies zeigt, dass die Eisbildung in den kühler gewordenen hohen Breiten durch einen sich erwärmt habenden tropischen Pazifik beschleunigt worden sein könnte. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Verbindung zwischen Einstrahlung und Klima in den hohen Breiten der Nordhemisphäre gesehen, wo die sommerliche Einstrahlung signifikant variiert.

Die Einstrahlung an der Obergrenze der Atmosphäre (TOA) während der Sommersonnenwende bei 65°N wird gewöhnlich herangezogen, um den solaren Antrieb globaler Klimaänderungen zu belegen. Dies steht im Widerspruch zu den Ergebnissen von Berger et al. (1981), die die variierende monatliche Einstrahlung an der TOA in verschiedenen Breiten auf beiden Hemisphären mit den maritimen Sauerstoffisotopen von Hays et al. (1976) korrelierten. Die höchste positive Korrelation fand sich nicht im Juni, sondern im September, und auch nicht in hohen Breiten, sondern in den drei Bändern geographischer Breiten, die die Tropen repräsentieren (25°N, 5°N und 15°S).

Auf den ersten Blick scheinen die Implikationen unserer Ergebnisse nicht eingängig zu sein. Dies zeigt, dass die frühe Bildung von Gletschereis nicht mit einer Abkühlung einhergegangen war, sondern mit einer relativen Erwärmung der tropischen Ozeane. Jüngste Analogien zeigen, dass das sogar mit einer vorübergehenden Zunahme der global gemittelten jährlichen Mitteltemperatur einhergegangen sein könnte. Falls das stimmt, wäre der Hauptauslöser für Vereisungen nicht die Ausdehnung der Schneebedeckung in den subpolaren Gebieten, sondern eher die Zunahme des Temperaturgradienten zwischen niedrigen und hohen Breiten.

So weit George Kukla, Clement, Cane, Gavin & Zebiak  (2002).

Ein Puzzle I

George Kukla et al. (2002) schreiben:

Am Ende der letzten Zwischeneiszeit vor über 100.000 Jahren sind die Umweltbedingungen auf der Erde, ähnlich wie heute, abrupt in einen ausgeprägt kälteren Zustand gewechselt. Gletscher wuchsen, der Meeresspiegel sank und die Wüsten dehnten sich aus. Die gleichen Veränderungen gab es auch davor schon viele Male, verbunden mit periodischen Verschiebungen des Erdorbits um die Sonne. Der Mechanismus dieser Änderung, das wichtigste Puzzlesteinchen der Klimatologie, bleibt unbekannt.

So weit George Kukla et al. (2002).

Gradient der Einstrahlung von niedrigen zu hohen Breiten

Maureen Raymo & Kerim Nisancioglu (2003) schreiben:

Auf der Grundlage von Klimaproxy-Aufzeichnungen der letzten 0,5 Millionen Jahre hat sich ein allgemeiner wissenschaftlicher Konsens gebildet, dass Variationen der sommerlichen Einstrahlung in hohen nördlichen Breiten zehntausende Jahre lang einen dominanten Einfluss auf das Klima haben. Die Logik hinter fast einem Jahrhundert währenden Überlegungen zu diesem Thema lautet, dass sich in Zeiten mit reduzierter sommerlicher Einstrahlung etwas Schnee und Eis von Jahr zu Jahr haben halten können – auch während der Schmelzsaison. Eine leichte Zunahme von Jahr zu Jahr zusammen mit einer positiven Schnee-Albedo-Rückkopplung könnte eventuell zu Bedingungen mit voller Vereisung führen. Gleichzeitig wird angenommen, dass die kühlen Sommer von milden Wintern begleitet werden, die mittels Temperatur-Feuchte-Rückkopplung zu einer größeren winterlichen Schnee-Akkumulation führen. Beide Effekte, also geringere Schneeschmelze über den Sommer und größere Schnee-Akkumulation über den Winter, scheinen eine logische und physikalisch haltbare Erklärung für das Wachsen und Schrumpfen von Eisschilden zu sein, wenn sich die Einstrahlung in hohen Breiten ändert.

Dann verweisen sie auf die Probleme mit dieser Hypothese und kommen zu ihrer eigenen Theorie:

Wir sagen, dass der Gradient der Einstrahlung zwischen hohen und niedrigen Breiten die dominante Rolle hinsichtlich des Klimas vor 3 bis 1 Million Jahren spielt, und zwar durch dessen Einfluss auf den polwärts gerichteten Fluss von Feuchtigkeit, die der Treibstoff für das Wachstum der Eisschilde ist.

Und sie schließen mit einem bedeutsamen Kommentar:

Falls es gelänge, ein Modell zu konstruieren, das die Eigenschaften erster Ordnung hinsichtlich der Geschichte der Eiszeiten auf der Erde während des Plio-Pleistozäns abbilden kann, wäre dies ein wichtiger Schritt vorwärts für das Verständnis der dynamischen Prozesse, die die globale Klimaänderung treiben.

So weit Maureen Raymo & Kerim Nisancioglu (2003).

Wir werden in einem späteren Artikel auf die Ergebnisse schauen, die die GCMs (Global Circulation Models) hinsichtlich Beginn und Ende von Eiszeiten liefern.

Sommerliche Einstrahlung in hohen Breiten der Nordhemisphäre

Roe (2006) schreibt.

Die Milankovitch-Hypothese wird weithin als einer der Eckpfeiler der Klimawissenschaft angesehen. Überraschenderweise bleibt die Hypothese  trotz umfangreicher Forschungen bzgl. der Verbindung zwischen der globalen Eismenge und Änderungen der Einstrahlung infolge Variationen des Erdorbits nicht klar definiert. In dieser Studie wird eine spezifische Hypothese formuliert, wobei grundlegende physikalische Gesetze herangezogen werden, um zu zeigen, dass es viel informativer ist, die zeitliche Rate der Änderungen des globalen Eisvolumens zu betrachten als sich auf das absolute globale Eisvolumen zu konzentrieren. Mit dieser einfachen und dynamisch-logischen Änderung der Perspektive zeigen wir, dass die verfügbaren Aufzeichnungen eine direkte gegenphasige und verzögerungsfreie Beziehung der Rate der Änderung des globalen Eisvolumens und der sommerlichen Einstrahlung in hohen nördlichen Breiten stützen.

So weit Roe (2006), der es mit sehr hübschen, an die Hypothese angepassten Graphen versieht.

Sommerlänge auf der Südhemisphäre

Huybers & Denton (2008) schreiben:

Wir zeigen, dass die Dauer des Sommers auf der Südhemisphäre eher das antarktische Klima als die Intensität des Sommers der Nordhemisphäre prägt, mit der es sich (oftmals irreführend) mit variiert. Unserer Ansicht nach stammt die fast interhemisphärische Klimasymmetrie im Zeitmaßstab der Bahnschiefe und der Präzession aus einer Reaktion des Nordens auf die lokale Sommerintensität und einer südlichen Reaktion der lokalen Sommerlänge.

So weit Huybers & Denton (2008), die es mit sehr hübschen, an ihre Hypothese angepassten Graphen versehen.

Erwärmung in der Antarktis verändert den atmosphärischen CO2-Gehalt

Wolff et al. (2009) schreiben:

Der Übergang von einem eiszeitlichen zu einem zwischeneiszeitlichen Klima wird gebremst durch Variationen des Erdorbits. Allerdings wird die detaillierte Abfolge von Ereignissen, die zum Ende eiszeitlicher Bedingungen führen, kontrovers diskutiert. Vor allem ist unklar, ob die nördliche oder die südliche Hemisphäre dieses Ende bestimmen. Hier präsentieren wir eine Hypothese für den Beginn und die Fortsetzung eiszeitlicher Verhältnisse, die sich auf die Beobachtung stützt, dass die ursprünglichen Stadien des Endes einer Vereisung nicht unterscheidbar sind von Ereignissen in der Antarktis, die unter der Bezeichnung "Antarktische Isotopische Maxima" bekannt sind. Zu denen kommt es in Eiszeiten häufig. Derartige Erwärmungen in der Antarktis  beginnen im Allgemeinen sich mit dem Einsetzen eines warmen Dansgaard-Oeschger-Ereignisses in der Nordhemisphäre umzukehren.

Allerdings folgt der Erwärmung in der Antarktis in den Frühstadien der Abschwächung einer Eiszeit nicht eine abrupte Erwärmung im Norden. Wir zeigen, dass das Fehlen einer antarktischen Klima-Umstellung die Erwärmung im Süden ermöglicht und der damit verbundene Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehaltes einen Punkt erreicht, an dem der volle Eisrückgang unvermeidlich wird. Unserer Ansicht nach geht das Ende von Eiszeiten zusammen mit anderen Erwärmungen, die nicht zum Ende der Eiszeit führen, von der Südhemisphäre aus, aber nur spezielle Bedingungen auf der Nordhemisphäre ermöglichen es dem Klima, seine Änderung hin zu zwischeneiszeitlichen Bedingungen abzuschließen.

So weit Wolff et al. (2009).

Ein Puzzle II

In einem paper zum Strahlungsantrieb während Eiszeiten und dem Versuch, die Klimasensitivität zu berechnen, stellen Köhler et al. (2010) fest:

Natürliche Klimavariationen während des Pleistozäns sind immer noch nicht zur Gänze verstanden. Auch wissen wir nicht, wieviel sich die mittlere jährliche Temperatur im Detail ändert oder welche Prozesse für die Größenordnung der Temperaturvariationen verantwortlich sind.

Noch eine Perspektive

Abschließende Kommentare von dem immer wieder faszinierenden Carl Wunsch:

Die schon lange im Raum stehende Frage, wie ein geringer Milankovitch-Antrieb derartig gewaltige Änderungen zwischen Eiszeiten und Zwischeneiszeiten auslösen kann, wird dadurch beantwortet, dass er das nicht macht.

Der Reiz, Zyklen von Eiszeiten und Zwischeneiszeiten mit dem Milankovitch-Antrieb zu erklären, ist eindeutig: es ist eine deterministische "Story"….

Beweise, dass der Milankovitch-Antrieb die Aufzeichnungsdaten „beherrscht“, vor allem in der Eiszeit/Zwischeneiszeit von 100 ka-Jahren, sind sehr dünn und irgendwie nicht plausibel unter dem Umstand, dass die größte hochfrequente Variabilität irgendwo anders liegt. Diese Ergebnisse sind kein Beweis für die stochastische Steuerung der Pleistozän-Vereisungen und auch nicht dafür, dass deterministische Elemente auch nur teilweise ein Faktor sind. Aber die Hypothese des stochastischen Verhaltens sollte nicht einfach so verworfen werden, hat sie doch zumindest eine ähnlich starke Grundlage wie orbitale Effekte. Es ist allgemein die Ansicht in der paläoklimatischen Gemeinschaft, dass die Beschreibung eines Systems als ‚stochastisch‘ gleichbedeutend ist mit ‚unerklärlich‘.

Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt liegen (z. B. Gardener 1985): stochastische Prozesse enthalten reichlich Physik und Kinematik, die beschrieben und verstanden und sogar vorhergesagt werden können.

Résumé

Dies ist keine erschöpfende Liste von Hypothesen, weil ich definitiv einige nicht gesehen habe (Carl Wunsch beispielsweise nennt in einer anderen Studie mindestens 30 Theorien). Es ist auch möglich, dass ich einige Schlüsselpunkte von mindestens einer Hypothese oben falsch interpretiert habe (und entschuldige mich bei den jeweiligen Autoren, falls das so sein sollte). Der Versuch, die Eiszeiten zu verstehen und der Versuch, die Denkansätze der Klimawissenschaft bzgl. Eiszeiten zu überblicken, sind beides abschreckende Aufgaben.

Was nach all dem klar sein sollte, ist der Umstand, dass es keine „Milankovitch-Theorie“ gibt. Es gibt viele Theorien mit einer gemeinsamen Prämisse: solare Strahlungs-Veränderungen via orbitaler Änderungen „erklären“ den Beginn und das Ende von Eiszeiten. Aber dann kommen sie alle mit jeweils sich widersprechenden Theorien daher, wie diese Änderungen beeinflusst werden. Daher ist höchsten eine dieser Theorien richtig. Und meine gegenwärtige Perspektive – und einer offensichtlichen gemäß der Lektüre von über 50 Studien zu den Gründen der Eiszeiten – ist: die Anzahl der irreführend „Milankovitch-Theorien“ genannten Theorien, die korrekt sind, ist gleich Null.

Link: http://scienceofdoom.com/2013/11/11/ghosts-of-climates-past-part-six-hypotheses-abound/

Die bisherigen Teile:

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/




VII. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK-7), ein Résumé

Der Vortragssaal im Steigenberger Hotel umfasste 100 Sitzplätze. Bei insgesamt etwa 130 Tagungsteilnehmern war es daher nötig, für zusätzliche Sitzgelegenheit zu sorgen. Wer zu spät kam, musste stehen. Das Programm und die fachliche Qualität der Konferenz – das Vortragsprogramm ist im Anhang abgreifbar – verdiente zweifellos dieses hohe Interesse. Und dies nicht nur, weil sich unter den Fach-Referenten auch drei Klimawissenschaftler von Weltruf (Prof. Richard Lindzen, Henrik Svensmark und Nir Shaviv)  sowie die bekannte kanadische Journalistin und Buchautorin Donna Lafromboise befanden. Alle Vorträge – teils in Deutsch, teils in Englisch – boten nämlich Sach-Information, wie man sie praktisch nie in den großen deutschen Medien findet. Sie wurden von Fachdolmetscherinnen jeweils in die andere Sprache simultan übersetzt und per Kopfhörer zur Verfügung gestellt.  

Ersichtlich war es nicht einfach, 10 Fachvorträge in einem einzigen Tag unterzubringen. Es gelang dennoch, allerdings waren dabei gelegentliche Zeitüberschreitungen unvermeidbar. Nicht deswegen, weil vielleicht Vortragende ihre Redezeit überzogen hätten, sondern weil jeder Vortrag in den anschließenden, leider viel zu kurzen Diskussionsphasen zu interessanten Fragen und Anmerkungen des Publikums führte. Dabei stellte sich schnell heraus, dass neben interessierten Laien auch erstaunlich viele Fachexperten gekommen waren.  

Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Presse, dass sich keine der drei von EIKE eingeladenen Lokalzeitungen, nämlich die Rhein-Neckar-Zeitung, die Badischen Neuesten Nachrichten oder der Mannheimer Morgen blicken ließen. Dabei werden von diesen Zeitungen keine noch so unbedeutenden lokalen Nebensächlichkeiten übersehen. War das Fach-Niveau für Lokalredakteure zu hoch oder verletzten die Vortragsthemen die in deutschen Medien sorgsam beachtete politische Korrektheit in unzulässiger Weise? Wie dem auch sei, wir kennen die Gründe des Absentismus der drei genannten "Qualitätsblätter" nicht. Eine rühmliche Ausnahme machte nur die kostenfreie Internet-Zeitschrift "Pfalz-Express", die objektiv und neutral über die Konferenz berichtete. Erkennt man an diesem Beispiel das Menetekel der Print-Medien, denen die Leser davonlaufen? Eigentlich kein Wunder, denn objektive Information, nicht Öko-Propaganda wünschen die Leser. Um fair zu sein ist freilich anzumerken, dass die Printmedien auf das Anzeigengeschäft angewiesen sind; ein Schelm, wer meint, dass Anzeigen-Auftraggeber in Form von geldschweren Ökogruppen nichts mit den Zeitungsredaktion zu tun haben. Haben nicht Anzeigenschalter wie große Versicherungen eigene Klimaabteilungen, verkaufen nicht Banken Beteiligungen an Windradfarmen …?

Wie dem auch sei, man muss an Stelle der oft beschworenen freien, objektiven deutschen Presse heute definitiv von medialen DDR-Zuständen sprechen. In so gut wie allen deutschen Medien wird nur grün-ideologisch und jeder Sachkenntnis bar über die hier interessierenden Themen "Klima" und "Energiewende" berichtet. Von Experten leicht zu erhaltene Sachinformationen wird konsequent ausgeblendet. Insbesondere das deutsche Fernsehen ist dabei Vorreiter. Wurde jemals in einer Energiewende-Talk-Show ein unabhängiger Energie- oder  Wirtschaftsexperte (unser Vorschlag Prof. Hans-Werner Sinn) gesehen? Nur grüne Politiker – besonders beliebt Cem Özdemir, Gott steh uns bei, das tut schon physisch weh, was der so zum Thema zu sagen hat – oder Leiter von Ökoinstituten, oder, und dies ist dann endgültig der Tiefpunkt jeder einschlägigen Sendung, eine Professorin namens Claudia Kemfert, die an Stelle von Sachaussagen mit peinlichem Grünsprech-Gequassel punkten möchte, sind zu vernehmen. Manche fragen sich inzwischen, wie Frau Kemfert zu ihrer Professur kam. Man wendet sich mit Grausen ab und zappt verzweifelt zum Fußball, weil der wenigstens anspruchsvoller ist als der Energie- und Klima-Quatsch im rotgrünen Ökofernsehen unserer Tage. Doch nun wieder zurück zur EIKE-Konferenz!

Der zweite Veranstaltungstag der EIKE-Konferenz war der Besichtigung des Kohle-Großkraftwerks Mannheim gewidmet. Hier konnte man sich mit eigenen Augen davon überzeugen, um was für eine Verdrehung der Fakten es sich handelt, wenn wieder einmal gegen "schmutzige Kohleverbrennung" Stimmung gemacht wird. Der Verfasser dieser Zeilen hat es anlässlich zahlreicher von ihm veranstalteter studentischer Exkursionen bereits vor längerer Zeit miterleben dürfen – es wurde unter anderem das moderne Braunkohlenkraftwerk Lippendorf bei Leipzig besichtigt. Nur unweit von diesem Kraftwerk entfernt konnte man damals blendend-weiße Bettwäsche sehen, die zum Trocknen aushing. Ein ehemaliger Hochschulkollege des Autors, seines Zeichens Volkswirt mit ökoideologischen Aktivitäten und entsprechenden Nebentätigkeiten, war übrigens trotz freundlicher Einladung und Aufforderung niemals dazu zu bewegen, die industrielle Realität auf einer Exkursion selber in Augenschein zu nehmen. Wozu auch? Die Realität ist doch nur für Dumme da, Propaganda, die die Realität verdreht, ist viel besser.

Nur alternative Veranstaltungen, wie die hier besprochene EIKE-Konferenz, sowie eine Medien- und Diskussionskultur ohne Ausblendung der dem politischen Mainstream zuwiderlaufenden Fakten können dem inzwischen bedenklichen Abbröckeln unserer demokratischen Gepflogenheiten entgegensteuern und unserer inzwischen niederliegenden Medienkultur wieder auf die Beine helfen. Die herrschenden politischen Klassen dürfen sich über das Aufkommen von Protestparteien in allen europäischen Ländern nicht wundern – Versuche, diese generell als rechtspopulistisch abzutun, werden nicht weiterhelfen. Eine Bundeskanzlerin, die ihre Entscheidungen mit "Alternativlosigkeit" begründet, weiß offenbar nicht, welchen Schaden sie damit unserer Demokratie zufügt.

Ein Sachhinweis: Die Vorträge können als pdf oder word Dokumente heruntergeladen werden. Eine Mail an Herrn Michael Limburg genügt, (m.limburg(at)eike-klima-energie.eu) dann werden die Interessenten authorisiert das zu tun. In ca. 6-8 Wochen stehen auch sämtliche Vorträge in Originalsprache auf Youtube und hier zur Verfügung.

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Das Rätsel der Eiszeiten – Teil V: Änderungen der Ekliptik und der Präzession

scienceofdoom

In Teil IV haben wir angefangen, auf die Änderungen der Sonneneinstrahlung infolge orbitaler Effekte zu schauen.

Die Exzentrizität selbst hat eine vernachlässigbare Auswirkung auf die Sonneneinstrahlung. Änderungen der Ekliptik und der Präzession ändern die (räumliche und zeitliche) Verteilung der Sonneneinstrahlung, aber nicht die jährliche Gesamtmenge.

Die jährliche Variation für jede Jahreszeit (D…N; Dezember…November) bei 65°N sieht so aus:

Abbildung 1

Die jährliche Variation ist geringer als die Variationen von Tag zu Tag (vgl. die Abbildungen 5 und 6 in Teil IV). Die korrespondierende Graphik für 55°N sieht so aus:

Abbildung 2

Natürlich bedeutet eine höhere Sonneneinstrahlung in einem Teil des Jahres wegen der Ekliptik geringere Sonneneinstrahlung im „entgegen gesetzten“ Teil des Jahres.

In den Graphiken oben erkennt man, dass zum Höhepunkt der Eemian-Zwischeneiszeit die Strahlung im Juni, Juli, August (JJA) minimal ist, im März, April, Mai (MAM) einen Aufwärtstrend zeigt bis zum Maximum, im Sept./Okt./Nov. (SON) abwärts weist nach diesem Spitzenwert und im DJF sehr niedrig liegt und sich nicht groß ändert, weil es in hohen Breiten im Winter nicht viel Einstrahlung gibt.

Wie verhält es sich nun mit der jährlichen Variation? Dazu wollen wir in die Periode um die Eemian-Zwischeneiszeit zoomen. Die obere Graphik zeigt die tägliche mittlere Einstrahlung in vier verschiedenen Jahren, und die untere Graphik zeigt das jährliche Mittel pro Jahr:

Abbildung 3

Und zum Vergleich hier die jährliche Variation während der letzten 500.000 Jahre:

 

Abbildung 4

Die gleichen Daten für 55ºN:

Abbildung 5

Abbildung 6

Wie zu erwarten war, tauchen die Maxima und Minima auf 55°N und 65°N zur gleichen Zeit auf. Was zwischen den beiden Breitengraden unterschiedlich ist, ist die Änderung der Zeitverlauf der jährlichen Einstrahlung auf einer bestimmten Breite. Die Einstrahlung bei 65°N variiert um 7 W/m² während der letzten 500.000 Jahre, während die Variation bei 55°N nicht einmal 3 W/m² beträgt. Zum Vergleich, die Schwankung bei 45°N beträgt weniger als 1 W/m².

Um die 30.000 Jahre um die Eemian-Zwischeneiszeit betrugen die Variationen:

  • 65ºN – 5.5 W/m²
  • 55ºN – 2.2 W/m²
  • 45ºN – 0.3 W/m²

Und wenn wir die stärkste Zunahme von vor 145.000 bis vor 135.000 Jahre nehmen, erhalten wir einen Wert pro Jahrhundert von:

  • 65ºN – 40 mW/m² pro Jahrhundert
  • 55ºN – 25 mW/m² pro Jahrhundert
  • 45ºN –   2 mW/m² pro Jahrhundert
  • (und in der südlichen Hemisphäre gab es gleichlaufende Reduktionen der Einstrahlung während dieses Zeitraumes)

Und jetzt zum Vergleich: Der „Strahlungsantrieb” infolge zunehmender Konzentrationen von CO2 und anderen „Treibhausgasen“ in der Atmosphäre vor allen Rückkopplungen (d. h. alles andere bleibt gleich) liegt bei etwa 1,7 W/m² oder 1,3 W/m² pro Jahrhundert.

Dies galt natürlich angewendet auf den gesamten Globus, aber in jedem Falle lagen die Änderungsraten in jüngster Zeit etwa 30 bis 50 mal höher als die Rate der Zunahme radiativer Änderungen in hohen Breiten während einer der Schlüssel-Übergänge in unserem Klima der Vergangenheit.

Diese Werte und Vergleiche zielen nicht darauf ab, irgendeine Theorie zu befürworten oder zu verwerfen, sondern sollen einfach nur dazu dienen, die Werte, um die es hier geht, besser zu verstehen.

Natürlich sind jährliche Änderungen kleiner als jahreszeitliche Änderungen. Schauen wir also zurück auf die jahreszeitlichen Werte von vor 120.000 bis 150.000 Jahren:

Abbildung 7

Und wir wollen die Änderungen noch leichter verständlich machen, indem wir den Anomalie-Plot betrachten (Signal minus dem Mittel für jede Jahreszeit):

Abbildung 8

Es gibt vergleichsweise ziemlich große Änderungen in jeder Jahreszeit. Zum Beispiel nimmt die MAM-Zahl um 60 W/m² von vor 143.000 bis vor 130.000 Jahren zu, was fast 0,5 W/m² pro Jahrhundert ausmacht, was praktisch dem jüngsten Strahlungsantrieb durch Treibhausgase entspricht.

Das Problem, wenn man nur auf MAM blickt – und das ist der Grund, warum ich all diese Ergebnisse geplottet habe – ist Folgendes: Falls die Zunahme der Einstrahlung in diesen Monaten zu einer schnelleren Eisschmelze am Ende des Winters führt, bedeutet dann nicht die gleich große Abnahme der Einstrahlung in den Herbstmonaten SON stärkere Eisbildung, das dann bis zum Frühjahr bestehen bleibt? In jedem Jahr gibt es Jahreszeiten, also muss man das ganze Jahr betrachten.

Und falls es wirklich ein so klares Argument dafür gibt, dass eine Jahreszeit eine Art dominierende Kraft ist im Vergleich mit einer anderen Jahreszeit (eine starke Nicht-Linearität), warum gibt es dann keinen Konsens darüber, welche das ist (zusammen mit ein paar Beweisen)?

Huybers & Wunsch (2005) schrieben:

Nimmt man diese beiden (Milankovitch und Chaos) Perspektiven zusammen, gibt es gegenwärtig mehr als 30 unterschiedliche Modelle der sieben Eiszeitzyklen zum Ende des Pleistozäns.

Zuletzt kommt hier noch für alle Interessierten eine typische Spektralverteilung der Sonneneinstrahlung an der Obergrenze der Atmosphäre TOA (normalisiert). In diesem Falle hat jede Jahreszeit einen separaten Verlauf, aber es gibt keinen großen Unterschied zwischen jeder Periode, so dass sich die Plots weitgehend überlagern. Die 3 vertikalen violetten Linien repräsentieren (von links nach rechts) die Häufigkeiten von vor 41.000; 23.000 und 19.000 Jahren:

Abbildung 9

In weiteren Artikeln werden wir die spektralen Charakteristiken der Eiszeit-Aufzeichnungen betrachten, weil die Kenntnis der spektralen Charakteristika orbitaler Effekte auf die Einstrahlung wichtig ist.

Link: http://scienceofdoom.com/2013/10/17/ghosts-of-climates-past-part-five-obliquity-precession-changes/

Die bisherigen Teile:

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/




Das Rätsel der Eiszeiten – Teil IV – Umlaufbahnen, Jahreszeiten und mehr

In Teil III haben wir einen kurzen Blick auf die orbitalen Faktoren geworfen, die die Sonneneinstrahlung beeinflussen. Hier nun wollen wir diese Faktoren detaillierter betrachten. Wir beginnen mit der derzeitigen Lage.

Jahreszeitliche Verteilung der einfallenden Sonnenstrahlung

Die Erdachse ist relativ zur Ebene der Umlaufbahn geneigt, so dass im Juli der Nordpol und im Januar der Südpol von der Sonne beschienen wird. In Bild 1 sind die Graphiken der einfallenden Sonnenstrahlen an der Obergrenze der Atmosphäre (TOA), monatlich und auf verschiedenen geographischen Breiten gezeigt:

From Vardavas & Taylor (2007)

Abbildung 1: Langzeitliche (1984 bis 1997) zonal-jahreszeitliche Variation der einfallenden TOA-Solarstrahlung (W/m²) der Nordhemisphäre (gepunktete Linie) und der Südhemisphäre (durchgezogene Linie).

Und jetzt die Mittelwerte, zuerst nach Breite für das Jahr, dann Monat für Monat in der Nord-, der Südhemisphäre und des gesamten Globus’:


Figure 2

Fig. 2 (5.17): Langzeitliche (1984 bis 1997) mittlere jährliche breitenabhängige Variation der berechneten einfallenden kurzwelligen Strahlung (W/m²) an der TOA (Hatzianatassiou et al. 2004)

Fig. 2 (5.18): Langzeitliche (1984 bis 1997) mittlere jährliche jahreszeitliche Variation der berechneten einfallenden kurzwelligen Strahlung (W/m²) an der TOA (Hatzianatassiou et al. 2004)

Man erkennt, dass die Südhemisphäre einen höheren Spitzenwert aufweist – dies liegt daran, dass die Erde am 3. Januar der Sonne am nächsten ist (Perihel), also während des Sommers der Südhemisphäre. Es spiegelt sich auch im globalen Wert wieder, der zwischen 330 W/m² im Aphel und 352 W/m² im Perihel schwankt.

Exzentrizität

Es gibt eine gute Einführung über planetare Orbits bei Wikipedia. Ich wurde von der langweiligen Aufgabe befreit auszuarbeiten, wie man einen elliptischen Orbit mit der Zeit vermittels Matlab implementiert, hat dies doch freundlicherweise schon Jonathan Levine getan. Er lieferte auch die Lösung des viel schwierigeren Problems der Einstrahlung mit der Breite an irgendeinem Tag während der Quarternary-Periode, auf die wir später schauen werden. In Bild 3 ist die Einstrahlung an der TOA pro Tag des Jahres als Funktion der Exzentrizität des Orbits gezeigt:


Abbildung 3 – aktualisiert

Der Erdorbit weist gegenwärtig eine Exzentrizität von 0,0167 auf. Dies bedeutet, dass die maximale Variation der Solarstrahlung 6,9% beträgt. Im Perihel ist die Erde 147,1 Millionen km von der Sonne entfernt, im Aphel 152,1 Millionen km. Die Menge der Solarstrahlung, die wir empfangen, folgt dem „Umgekehrtes-Quadrat-Gesetz“ – soll heißen, wenn man sich zweimal so weit entfernt, reduziert sich die Sonnenstrahlung um den Faktor vier. Damit kann man die Differenz zwischen Minimum und Maximum sehr einfach berechnen: (152.1/147.1)² = 1.069 oder eine Änderung um 6,9%. Während der letzten Million Jahre oder mehr hat der Erdorbit seine Exzentrizität verändert, und zwar von einem Tiefstwert nahe Null bis zum einem Maximum von etwa 0,055. Die Periode eines jeden Zyklus‘ beträgt etwa 100.000 Jahre.

Hier folgt meine eigene Berechnung der Änderung der Gesamtsolarstrahlung an der TOA in Abhängigkeit von der Exzentrizität:


Figure 4

Schaut man auf Abbildung 1 von Imbrie & Imbrie (1980), zeigt sich über den Daumen gepeilt, dass sich die Exzentrizität über einen Zeitraum von 50.000 Jahren von 0,05 auf 0,02 geändert hat (von vor etwa 220.000 Jahren bis vor 170.000 Jahren). Dies bedeutet, dass die solare jährliche Einstrahlung über 50.000 Jahre um 0,1% oder 3 mW/m² pro Jahrhundert zurückgegangen ist. (Dieser Wert ist eine Überschätzung, weil es sich um den Spitzenwert der Sonne senkrecht über uns handelt. Falls wir stattdessen die Sommermonate in höheren Breiten betrachten, ergibt sich eine Änderung von 0,8 mW/m² pro Jahrhundert).

Das ist ein erstaunlicher Rückgang, und da ist es kein Wunder, dass es so schwierig ist, den starken 100.000-Jahres-Zyklus in der Klimahistorie mit den Milankovitch eccentricity cycles in Einklang zu bringen.

Neigung & Präzession

Um die Grundlagen dieser Änderungen zu verstehen, schaue man auf den Milankovitch-Artikel. Keiner dieser beiden Effekte, Neigung und Präzession, ändert die gesamte jährliche Solarstrahlung an der TOA. Sie ändern lediglich deren Verteilung. Die folgende Abbildung 5 zeigt die letzten 250.000 Jahre der solaren Einstrahlungen am 1. Juli – für einige Breiten:


Figure 5

Man beachte, dass im Mittsommer die äquatoriale Einstrahlung natürlich geringer ist als die polare Einstrahlung. In Bild 6 folgt der gleiche Plot für den 1. Oktober. Jetzt ist der äquatoriale Wert höher:


Figure 6

In Bild 7 wollen wir die Werte bei 65°N betrachten, die oft bei Studien zum Thema Eiszeit eine Rolle spielen, dieses Mal jedoch für den Anfang jeden Monats. Das heißt für die Legende: 1 = 1. Januar, 2 = 1. Februar und so fort:


Figure 7

Nur interessehalber habe ich ein Datum der letzten Zwischeneiszeit markiert – die Eemian-Zwischeneiszeit, soweit sie bekannt ist.

Man bilde eine Theorie aus den folgenden Daten:

● Spitzenwert der Einstrahlung bei 65°N

● Höchste Änderungsrate

● minimale Einstrahlung

● Mittelwert der Sommermonate

● Mittelwert des Winterhalbjahres

● Mittelwert der 3 Herbstmonate

Dann gehe man damit in die Graphik. Schwierigkeiten? Man wähle eine andere Breite. Oder Südhemisphäre – auch kein Problem. Wie wir sehen werden, gibt es eine Menge Theorien, die sich alle „Milankovitch“ nennen, aber jede einzelne ist offensichtlich nicht kompatibel mit anderen Theorien gleichen Namens „Milankovitch“.

Endlich haben wir ein Tool, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jonathan Levine, das es uns erlaubt, jedweden Wert zu berechnen. Wenn also irgend ein Leser einen Wunsch nach anderem output hat, einfach nachfragen. Aber: Warnung an aufstrebende Theoretiker hinsichtlich Eiszeiten (hoffentlich gibt es solche schon) von Kukla et al (2002):

Das marine Isotop wird normalerweise an die astronomische Chronologie angepasst, repräsentiert durch die TAA-Einstrahlung im Juni auf einer Breite von 60° oder 65°N. Das war ausreichend gerechtfertigt, weil die Frequenz der globalen Klimazustände im Pleistozän zu den Frequenzen orbitaler Variationen passt.

Der Mechanismus der Reaktion des Klimas auf die Einstrahlung bleibt unklar, und die Rolle der Einstrahlung in den hohen Breiten im Gegensatz zu derjenigen in niedrigen Breiten ist immer noch Gegenstand von Diskussionen.

In jedem Falle scheint die Verbindung zwischen den globalen Klimata und orbitalen Variationen kompliziert zu sein und ist nicht direkt abhängig von der Einstrahlung im Juni bei 65°N. Wir raten dringend davon ab, lokale Klimaproxys mit Hilfe von unbegründeten astronomischen Variationen vorzunehmen.

Ich bin hinsichtlich historischer Aufzeichnungen und wie sie konstruiert worden sind, ein Novize. Aber ich verstehe, dass SPECMAP zu einer Milankovitch-Theorie gemacht worden ist, das heißt, die Höhepunkte der Eis- und Zwischeneiszeiten wurden zeitlich durch astronomische Werte bestimmt.

Link: http://scienceofdoom.com/2013/10/14/ghosts-of-climates-past-part-four-understanding-orbits-seasons-and-stuff/

Die bisherigen Teile:

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/




Das Rätsel der Eiszeiten – Teil III – Hays, Imbrie & Shackleton

Diese Studien sind ziemlich überholt, und viele neue Informationen sind seit deren Erscheinen ans Licht gekommen. Und natürlich sind seitdem tausende paper zum Thema Eiszeiten geschrieben worden. Warum also der Blick auf ältere Arbeiten? Weil es hilft, einen Zusammenhang herzustellen. Es handelt sich um „oft zitierte“ oder grundlegende paper, aber das Verständnis der Eiszeiten ist so komplex, dass es möglicherweise einfacher ist, mit einer ältere Sicht zu beginnen. Zumindest hilft es mir, meine Gedanken zu ordnen. Wann immer ich versuche, ein Klimaproblem zu verstehen, endet dies normalerweise mit dem Versuch, einige der früher oft zitierten Studien zu verstehen. Die meisten nachfolgenden Studien stützen sich nämlich darauf, ohne die Inhalte noch einmal zu wiederholen.

Die Arbeit "Variations in the Earth’s Orbit: Pacemaker of the Ice Ages von J.D. Hays, J. Imbrie, N.J. Shackleton (1976)" wird in vielen von mir gelesenen Arbeiten der jüngeren Zeit erwähnt, Google Scholar zufolge ist sie in 2656 folgenden paper als Referenz genannt worden. In der Klimawissenschaft ist das sehr viel.

Seit mehr als einem Jahrhundert sind die Gründe für die Fluktuationen der Eisschilde des Pleistozäns ein faszinierendes und ungelöstes wissenschaftliches Mysterium. Das große Interesse daran hat eine Anzahl möglicher Erklärungen hervorgebracht. Eine Gruppe von Theorien betrachtet Faktoren außerhalb des Klimasystems einschließlich Variationen des solaren Outputs oder der Sonnenenergie, die, beeinflusst durch interstellaren Staub, die Erde erreicht; die jahreszeit- und breitenabhängige Verteilung der einfallenden Strahlung infolge Änderungen der Orbitalgeometrie der Erde; den atmosphärischen Gehalt an vulkanischem Staub sowie das Magnetfeld der Erde. Andere Theorien basieren auf internen Elementen des Klimas, die lange genug andauern, um Fluktuationen im Zeitmaßstab von 10.000 bis 1.000.000 Jahren hervorzurufen. Diese Einflussfaktoren schließen auch Ausdehnung und Schrumpfung von Eisschilden ein, die Veränderungen des Meereises um die Antarktis, die Eisbedeckung des Arktischen Ozeans, den Austausch von Kohlendioxid zwischen Atmosphäre und Ozeanen und die Tiefenzirkulationen in den Ozeanen.

Außerdem wurde geltend gemacht, dass das Klima als ein fast intransitives System zwischen verschiedenen Stadien in angemessenen Zeiträumen ohne jede Einmischung äußerer Antriebe oder einer internen Zeitkonstanten pendeln kann. Dieser letzte Gedanke wurde von Lorenz 1968 aufgeworfen und zwar in der Studie, die wir in Teil II beleuchtet haben.

Die Autoren Hays et al. merken an, frühere Arbeiten hätten Beweise erbracht, dass orbitale Änderungen bei Klimaänderungen eine Rolle spielen. Sie verfassen dann einen interessanten Kommentar, der, wie wir sehen werden, in den 38 Jahren seit Erscheinen dieser Studie seine Gültigkeit nicht verloren hat:

Das erste Problem ist die Unsicherheit bei der Identifizierung derjenigen Anteile im Strahlungshaushalt, die für Klimaänderungen kritisch sind. Die Abhängigkeit von Breite und Jahreszeit wird als höchst bedeutsam angesehen; erheblich unterschiedliche Klimaaufzeichnungen können mit den gleichen astronomischen Daten vorhergesagt werden. Milankovitch folgte den Ansichten von Köppen und Wegener, dass die Verteilung der sommerlichen Einstrahlung um 65°N kritisch für das Anwachsen oder Schrumpfen von Eisschilden sei. Kukla wies auf Schwächen dieser Argumentation hin und meinte, dass die kritische Zeit die Monate September und Oktober in beiden Hemisphären seien. Als Folge würden die Zeiten der letzten Zwischeneiszeit auf der Basis dieser Verläufe auf vor 80.000 bis 180.000 Jahren geschätzt.

Das andere Problem zu jener Zeit bestand im Fehlen von Qualitätsdaten über die Eis- und Zwischeneiszeiten:

Das zweite und kritischere Problem beim Testen der Orbitaltheorie war die Unsicherheit der geologischen Chronologie. Bis vor kurzem hat die Ungenauigkeit der Datierungsmethoden die Zeitspanne begrenzt, in der ein aussagekräftiger Test für die letzten 150.000 Jahre durchgeführt werden konnte.

Sie wendet sich dann einigen jüngeren Studien zu, die Daten von besserer Qualität zu den letzten paar einhunderttausend Jahren der Temperaturgeschichte aufweisen. Übrigens ist Hays Professor der Geologie, Imbrie Professor der Ozeanographie und Shackleton forschte zu jener Zeit über das Quartär (Anm. der Redaktion: Das Quartär ist der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte einschließlich des Holozäns und damit der Gegenwart.) und ist jetzt Professor auf diesem Gebiet.

Kurze Einführung in Orbitalparameter, die wichtig sein können

Änderungen der orbitalen Geometrie der Erde sind genau das, was wir in einem späteren Artikel näher beleuchten wollen, möglicherweise in Teil IV. Sie haben nämlich Änderungen der solaren Einstrahlung zur Folge. Als Einführung zu dieser Problematik sind drei Parameter maßgebend, die variabel sind und mit Klimaänderungen in Verbindung stehen:

1. Exzentrizität e (wie sehr nähert sich der Erdorbit einer Kreislinie an) – gegenwärtiger Wert 0,0167.

2. Ekliptik ε (die Neigung der Erdachse) – gegenwärtig 23,439°

3. Präzession ω (wie nahe befindet sich die Erde im Juni oder Dezember an der Sonne) – gegenwärtig erreicht die Erde ihren sonnennächsten Punkt am 3. Januar.

Zum ersten Punkt: Die Exzentrizität, ist der einzige Parameter, der die Gesamtmenge der solaren Einstrahlung an der Obergrenze der Atmosphäre in einem bestimmten Jahr verändert. Man beachte, dass eine konstante Einstrahlung an dieser Obergrenze variabel sein kann, falls mehr oder weniger dieser Solarstrahlung durch variable Eisschilde infolge veränderter Ekliptik reflektiert wird.

Zum zweiten Punkt: Die Ekliptik oder Neigung beeinflusst den Unterschied der Einstrahlung an der Obergrenze der Atmosphäre (Anm. der Redaktion: TOA = top of atmosphere) zwischen Sommer und Winter. Somit werden die Jahreszeiten, genauer, die Stärken der Jahreszeiten beeinflusst.

Zum dritten Punkt: Die Präzession beeinflusst die Strahlungsmenge zu verschiedenen Zeiten des Jahres (moderiert durch die Exzentrizität). Wenn die Umlaufbahn der Erde um die Sonne ein perfekter Kreis wäre, würde dieser Einfluss verschwinden. Befindet sich die Erde im Juni/Juli in größter Nähe zur Sonne, ist der Sommer der Nordhemisphäre stärker und derjenige der Südhemisphäre schwächer, im Winter ist es umgekehrt.

Die Exzentrizität beeinflusst also die totale TOA-Einstrahlung, während Ekliptik und Präzession deren Verteilung nach Jahreszeit und Breite verändern. Allerdings hängen die Variationen der TOA-Einstrahlung von e² ab, so dass ihre Gesamtvariation dort über einen sehr langen Zeitraum lediglich 0,1% betragen hat. Diese Variation ist sehr gering. Dennoch ist in den Eisbohrkerndaten die Exzentrizität das stärkste „orbitale Signal“. Dieser Widerspruch ist ein Problem, das bislang nicht einmal die Befürworter dieser Theorie als gelöst ansehen.

Zu den letzten Klimata der Zwischeneiszeiten heißt es bei vielen Autoren, einschließlich George J. Kukla, Wallace S. Broecker, John Imbrie, Nicholas J. Shackleton:

Am Ende der letzten Zwischeneiszeit (Warmzeit) vor etwa 100.000 Jahren bewegte sich die Erde ähnlich wie heute in eine ausgeprägt kältere Phase. Gletscher wuchsen, der Meeresspiegel sank und Wüsten dehnten sich aus. Der gleiche Übergang erfolgte auch viele Male früher, verbunden mit periodischen Veränderungen des Erdorbits um die Sonne. Der Mechanismus dieser Änderung, das wichtigste Puzzleteil der Klimatologie, ist bislang nicht aufgefunden.

Sediment-Bohrkerne

Unsere geologischen Daten umfassen Messungen von drei klimasensitiven Parametern in zwei Bohrkernen aus Sedimenten der Tiefsee. Diese Bohrkerne stammen aus einem Gebiet, in dem sich, wie frühere Arbeiten gezeigt haben, Sedimente schnell genug ablagern, um Informationen in der hier interessierenden Frequenz  zu liefern. Messungen des Sauerstoffisotopenverhältnisses δ18O (Anm. der Redaktion: das Isotopenverhältnis 18O zu 16O, bezeichnet als δ18O, ist proportional zur lokalen Umgebungstemperatur), machen es möglich, diese Bohrkerndaten mit anderen weltweit zu vergleichen und so sicherzustellen, dass sich die untersuchten Sedimente ohne signifikante Pausen und mit Raten abgelagert haben, die keine wesentlichen Fluktuationen zeigen…

…Aus vielen hundert Bohrkernen, die stratigraphisch durch das CLIMAP-Projekt untersucht worden sind, haben wir die beiden ausgesucht, deren Fundort und Eigenschaften zum Testen der Orbital-Hypothese ideal sind. Am wichtigsten aber: sie enthalten eine Klimaaufzeichnung, die kontinuierlich und lang genug ist, um statistisch brauchbar zu sein (450.000 Jahre) und sich durch Akkumulationsraten auszeichnet, die schnell genug sind (>3 cm pro Jahrtausend), um noch klimatische Fluktuationen mit Perioden deutlich unter 20.000 Jahren zeitlich  aufzulösen.

Die Bohrkerne stammen aus dem südlichen Indischen Ozean. Interessant an ihnen ist, dass von jeder Stelle 3 unterschiedliche Parameter ausgewertet werden konnten, einschließlich von δ18O Werten, die ein Maßstab für die globalen Eisschilde und die Temperaturen an den Stellen der Ozeane sein müssten, von wo die Bohrkerne herstammen.

Hays, Imbrie & Shackleton (1976)

Über die Datierung der Bohrkerne wurde viel diskutiert. Im Wesentlichen erlauben andere Informationen einige Abänderungen der Datierung, wobei die Arbeitshypothese lautet, dass innerhalb dieser Änderungen die Akkumulation der Sedimente mit konstanter Rate erfolgte.

Zwar ist einheitliche Sedimentierung ein Ideal, von dem es unwahrscheinlich ist, dass es überall vorherrscht. Dass die gleichen Charakteristika der Sauerstoffisotope in allen Bohrkernen gleichermaßen zu finden sind, zeigt aber, dass es keine substantiellen Zungen mit Abweichungen geben kann. Die frappierende Ähnlichkeit der Bohrkerne aus weit entfernten Gebieten zeigt zudem, dass es keine großen Verzerrungen der Akkumulationsraten geben kann.

Spektralanalyse

Der Schlüsselabschnitt der Analyse von Hays et al. ist die Spektralanalyse der Daten, die  mit einer Spektralanalyse der „astronomischen Antriebe“ verglichen wird. Die Autoren sagen:

…wir postulieren ein einzelnes Strahlungs-Klimasystem, welches orbitale Inputs in klimatische Outputs verwandelt. Daher haben wir nicht die Verpflichtung, den physikalischen Mechanismus der Klimareaktion zu identifizieren und können das Verhalten des Systems modellfrei spezifizieren. Die Dynamik unseres Modells liegt lediglich durch die Annahme fest, es sei ein zeitinvariantes, lineares System – was heißt, dass sein Zeitverhalten als lineare Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten beschrieben wird. Die Frequenzantwort eines solchen Systems ist bekannt: Frequenzen im Output passen zu denen im Input, aber ihre Amplituden werden bei unterschiedlichen Frequenzen moduliert. Daher können wir erwarten, sie in paläoklimatischen Spektren zu finden, egal welche Frequenzen die orbitalen Signale haben (außer Frequenzen, die zu stark gedämpft werden)…. Meine „Übersetzung“: wir wollen das orbitale Spektrum mit dem historischen Spektrum vergleichen, ohne zu versuchen, eine Theorie zu formulieren, und abwarten, wie der Vergleich der beiden Spektren aussieht.

Die orbitalen Effekte:

Bildunterschrift: Hochauflösende Spektren von orbitalen und strahlungsbedingter Variationen während der letzten 468.000 Jahre. Die Varianz (als Prozentteil der Gesamtvarianz pro Einheit auf dem Frequenzband) ist geplottet als Funktion der Frequenz (Zyklen pro eintausend Jahre). Die Pfeile geben die gewichtete mittlere Zykluslängen an (in tausenderjahren). (A) Spektren der Schiefe und der Präzession (B) Spektrum der winterlichen Einstrahlung bei 55°S. (C) Spektrum der sommerlichen Einstrahlung bei 60°N. Alle Daten von Vernekar (39)

From Hays et al (1976)

Die historischen Daten:

Bildunterschrift: Hochauflösende Spektren klimatischer Variationen in Ts, δ18O und Prozentanteil von C. Die Varianz (als Prozentanteil der Gesamtvarianz pro Einheit auf dem Frequenzband) ist geplottet als Funktion der Frequenz (Zyklus von tausenderjahren). (A) Spektren für den Bohrkern RC11-120 wurden für das SIMPLEX-Modell berechnet. (B) Spektren des Bohrkerns E49-18 wurden für das SIMPLEX-Modell berechnet. (C) Spektren der gemeinsamen Aufzeichnung wurden berechnet für das ELBOW-Modell.

From Hays et al (1976)

Wir haben auch Spektren für zwei Zeitreihen aufgezeichneter Variationen der Einstrahlung (ihre Abbildung 4, unsere Abbildung 2) berechnet, eine für 55°S, die andere für 60°N. Die drei dominanten Zyklen in diesen Spektren (41.000; 23.000 und 19.000 Jahre) korrespondieren mit jenen, die in den Spektren der Ekliptik und der Präzession gefunden wurden. Obwohl dieses Ergebnis zu erwarten war, unterstreicht es zwei wichtige Punkte. Erstens: Strahlungsspektren sind charakterisiert durch Peaks, welche die Einflüsse von Ekliptik und Präzession, aber nicht der Exzentrizität wiederspiegeln.

Zweitens: Die relative Bedeutung der Strahlungskomponenten infolge Ekliptik und Präzession variiert mit der geographischen Breite und der Jahreszeit.

Zur Interpretation der historischen Spektren sagen Hays et al.:

Nichtsdestotrotz sind fünf der sechs untersuchten Spektren charakterisiert durch drei diskrete Peaks, die die gleiche Frequenzverteilung wiedergeben. Es sind die Perioden von 87.000 bis 119.000 Jahren, mit a bezeichnet; 37.000 bis 47.000 Jahre mit b; und 21.000 bis 24.000 Jahre mit c. Dies legt nahe, dass die b und c Peaks die Ekliptik und Präzession reflektieren.

Man beachte dagegen, dass der Hauptpeak des Frequenzspektrums bei 100.000 Jahren liegt.

Es gibt viel Diskussion in der Hays et al. Studie über ihre Datenanalyse. Um hierzu mehr zu erfahren, sollte man ihr paper lesen. Die Details sind für das Verständnis hier aber vielleicht nicht so wichtig. Die Autoren folgern:

Im Frequenzbereich von 10.000 bis 100.000 Zyklen pro Jahr konzentriert sich der klimatische Anteil auf drei getrennte Peaks bei 23.000, 42.000 und etwa 100.000 Jahren. Diese Peaks korrelieren mit den dominanten Perioden des Umlaufes der Erde um die Sonne und enthalten jeweils 10, 25 und 50% der Klimavarianz.

Die Llimakomponente von 42.000 Jahren hat die gleiche Periode wie Variation der Ekliptik und hat eine  konstante Phasenbeziehung mit ihr.

Der 23.000 Jahreanteil der Klimavarianz zeigt die gleichen Perioden (etwa 23.000 und 19.000 Jahre) wie der quasi-periodische Präzessionsindex.

Die dominante Klimakomponente von 100.000 Jahren hat eine mittlere Periode nahe der orbitalen Exzentrizität und ist auch mit dieser in Phase. Anders als die Korrelationen zwischen Klimavariationen und höheren Frequenzen orbitaler Umläufe (welche mit der Hypothese erklärt werden können, dass das Klimasystem linear auf den orbitalen Antrieb reagiert) erfordert eine Erklärung der Korrelationen zwischen Klima und Exzentrizität möglicherweise eine Hypothese der Nicht-Linearität.

Wir folgern daraus, dass Änderungen der orbitalen Geometrie der Erde der fundamentale Grund für Eiszeiten im Quartär sind.

Es sah also alles recht gut für die Erklärungen der Eiszeiten im Jahre 1975 aus.

Diejenigen, die etwas über jüngere Evaluierungen der Spektralanalyse des Vergleichs zwischen Temperaturgeschichte und Orbitalantrieb wissen wollen, mögen in Studien von Carl Wunsch 2003, 2004 und 2005 nachschauen, z. B. The spectral description of climate change including the 100 ky energyClimate Dynamics (2003).

Einige Jahre später

Ein paar Kommentare von Imbrie & Imbrie (1980:

Seit den Arbeiten von Croll und Milankovitch zielten viele Forschungen auf die zentrale Frage der astronomischen Theorie der Eiszeiten: Verursachen Änderungen der orbitalen Geometrie Klimaänderungen, die geologisch erkennbar sind?

…Einerseits haben Klimatologen das Problem theoretisch attackiert, indem sie die Grenzwertbedingungen der Energiebilanzmodelle adjustiert und dann die Stärke der berechneten Reaktion beobachtet haben. Betrachtet man diese numerischen Experimente mehr oder weniger als einen Test der astronomischen Theorie, wirft das offene Fragen auf, weil die verwendeten Modelle ungetestete Parametrisierungen wichtiger physikalischer Prozesse enthalten. Die Arbeit mit frühen Modellen zeigte, dass die Klimareaktion auf orbitale Änderungen zu klein war, um die Eiszeiten des Pleistozäns zu erklären. Aber Experimente mit einer neuen Generation von Modellen zeigen, dass orbitale Variationen ausreichen, um wesentliche Änderungen der Eisschilde in der Nordhemisphäre zu erklären.

… Im Jahre 1968 haben Broecker et al. (34, 35) darauf hingewiesen, dass der Verlauf der sommerlichen Insolation bei 45°N viel besser zu den paläoklimatischen Aufzeichnungen der letzten 150.000 Jahre passt als der Verlauf bei 65°N, wie er von Milankovitch ausgewählt worden ist.

Gegenwärtiger Status: Dies heißt jetzt nicht, dass alle wichtigen Fragen beantwortet sind. Tatsächlich ist es ein Ziel dieses Artikels, zur Lösung eines der verbleibenden wesentlichen Probleme beizutragen: nämlich Ursprung und Verlauf des Klimazyklus‘ von 100.000 Jahren.

Zumindest während der letzten 600.000 Jahre werden fast alle Klimaaufzeichnungen von Komponenten in einem engen Frequenzbereich dominiert, dessen Zentrum in der Nähe des 100.000-Jahres-Zyklus‘ liegt. Und doch wird eine Klima-Antwort bei dieser Frequenz nicht von der Milankovitch-Version der astronomischen Theorie vorhergesagt – oder von irgendeiner anderen Version als linearer Response-Theorie.

…Ein anderes Problem besteht darin, dass die meisten veröffentlichten Klima-Aufzeichnungen, die älter als 600.000 Jahre sind, keinen 100.000-Jahres-Zyklus zeigen…

Ziel unserer Modellierungsbemühungen war es, die Klimareaktion auf orbitale Variationen während der letzten 500.000 Jahre zu simulieren. Das sich ergebende Modell kann vier wichtige Aspekte nicht wiedergeben. Es kann den 100.000-Jahre Einfluss nicht wiedergeben; der 23.000- und 19.000-Einfluss ist dagegen zu stark; es wird zu viel 413.000-Einfluss produziert und das Modell passt nicht zu den Daten des letzten 413.000-Jahres-Minimums der Exzentrizität, als Werte von e (Exzentrizität) niedrig waren und die Amplitude der 100.000-Exzentrizität deutlich reduziert war.

Die Existenz eines instabilen Fixpunktes macht das Tuning zu einer extrem kniffligen Aufgabe. Zum Beispiel schreibt Weermann, dass die Änderung eines Parameters um weniger als 1% der physikalisch zulässigen Bandbreite den Unterschied zwischen einer Eiszeit und einer Zwischeneiszeit in einem Teil des experimentellen Modelllaufes ausmacht.

Dies wäre ein gutes Beispiel für Lorenz’ Konzept eines fast intransitiven Systems (eines, dessen Charakteristiken über lange, jedoch begrenzte Zeitintervalle stark von den Anfangsbedingungen abhängt).

Noch einmal taucht der „Geist“ von Lorenz auf. In späteren Artikeln werden wir sehen: auch mit viel komplizierteren Modellen ist es nicht einfach, eine Eiszeit zu erzeugen oder eine Eiszeit in eine Zwischeneiszeit (Warmzeit) übergehen zu lassen.

Link: http://scienceofdoom.com/2013/10/13/ghosts-of-climates-past-part-three-hays-imbrie-shackleton/

Die bisherigen Teile:

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/




Das Rätsel der Eiszeiten, Teil I und II

Was ist SOD, wer ist verantwortlich und was ist seine Philosophie

Science of doom (SOD) (hier) ist ein Klima-Wissenschaftsblog von bester Qualität. Es ist etwas mühsam herauszubekommen, wer ihn betreibt. Schließlich wird man bei Wikipedia fündig. Es sind die beiden Professoren Peter Ward (Paläontologe, Univ. Washington, USA, hier) sowie Donald Brownlee (Atronom an der Univ. Washington, USA, hier). Wer Englisch mag, sollte SOD im Original lesen, denn in der deutschen Übersetzung geht einiges von der angelsächsischen Ironie verloren. Außerdem sind wir der Meinung, dass insbesondere die SOD-Kommentare oft fast ebenso wertvoll sind wie der SOD-Text selber. Hier tummeln sich meist Fachleute. Verbissene Auseinandersetzungen wie in manch anderen Klima-Blogs (wir nennen besser keine Namen), die sich durch mangelnde Fachkenntnissen und der sich daraus ergebenden Unbelehrbarkeit der Streithähne auszeichnen, sucht man in SOD glücklicherweise vergebens. Wir möchten fernen betonen:

Die von uns verfasste deutsche Version ergänzt in vielen Einzelheiten das Original und ist nicht immer die wörtliche Übersetzung. Insbesondere haben wir – wenn es uns zur Verdeutlichung als notwendig errschien – eigene Textteile, Kommentare und fachliche Ergänzungen hinzugefügt.

Das Rätsel der Eiszeiten, Teil 1 – Einführung

Für viele Teilnehmer an der Klimadebatte ist es ein Schock, wenn sie zum ersten Mal erkennen, wie oft und wie stark sich das Klima in der Vergangenheit geändert hat. Selbst Prinz Charles war vermeintlich irritiert, als er fragte:

Nun, wenn es ein Mythos ist und die globale wissenschaftliche Gemeinschaft in eine Art Verschwörung involviert ist, wie kommt es dann, dass auf der ganzen Welt der Meeresspiegel über sechs Inches [über 15 cm] höher liegt als vor 100 Jahren?

Dieser Kommentar von Prinz Charles ist komisch, aber nicht überraschend, da die meisten Menschen keine Ahnung von der Klimavergangenheit haben (Meine tief empfundene Entschuldigung an Prinz Charles, falls er von den Englischen Medien falsch zitiert worden sein sollte)

Man schaue sich nur die folgende "unbequeme" Temperaturgraphik an, wenn man sehen will, wie sich die Temperaturen im Laufe der letzten 150.000 Jahre und weiter noch während der letzten Millionen Jahre verändert haben:


Quelle: “Holmes’ Principles of Physical Geology” 4th Ed. 1993

Die letzte Million Jahre sind unglaublich. Der Meeresspiegel – soweit wir das mit einiger Sicherheit sagen können – hat sich um mindestens 120 m nach oben und unten bewegt, vielleicht sogar noch um mehr. Es gibt nun zwei Sichtweisen, die diese massiven Änderungen zu erklären meinen. Besonders interessant ist dabei, wie die gleichen Daten auf derart unterschiedliche Weisen interpretiert werden können. Entweder nämlich so:

Die gewaltigen Änderungen des Klimas der Vergangenheit, die wir aus Meeresspiegel- und Temperatur-Rekonstruktionen erkennen können, zeigen, dass sich das Klima immer ändert. Sie zeigen, dass die Temperaturzunahme des 20. Jahrhunderts nichts Ungewöhnliches sind. Und sie zeigen, dass das Klima viel zu unvorhersagbar ist, um genau modelliert werden zu können.

Oder ganz anders so:

Die gewaltigen Änderungen des Klimas der Vergangenheit zeigen die sensitive Natur unseres Klimas. Kleine Änderungen der Solarstrahlung und kleinere Änderungen der Verteilung der Sonnenenergie über die Jahreszeiten (durch kleinere Änderungen im Erdorbit) haben zu Klimaänderungen geführt, die heute katastrophal wären. Klimamodelle können diese Änderungen der Vergangenheit erklären. Und wenn wir den Strahlungsantrieb des anthropogenen CO2 mit diesen kleinen Änderungen vergleichen, erkennen wir, was für eine unglaubliche Gefahr wir für unseren Planeten erschaffen haben.

Ein Datensatz also, aber zwei völlig verschiedene Sichtweisen. Wir werden versuchen, diese "Geister der Klimavergangenheit" im Nachfolgenden besser zu verstehen.

Das Rätsel der Eiszeiten, Teil II – Lorenz

Vor sehr langer Zeit habe ich den Beitrag Ghosts of Climates Past geschrieben. Ich habe viele Paper zu den Eiszeiten und den Zwischeneiszeiten gelesen, bin aber nie an den Punkt gelangt, von dem ab ich irgendetwas Zusammenhängendes schreiben konnte. Dieser Beitrag ist mein Versuch, wieder in die Gänge zu kommen – nachdem ich lange Zeit zu beschäftigt gewesen war, irgendwelche Artikel zu schreiben.

In seinem Paper aus dem Jahr 1968 mit dem Titel Climatic Determinism – präsentiert auf einem Symposium unter dem Motto Causes of Climatic Change – schreibt der berühmte Edward Lorenz:

Die oft akzeptierte Hypothese, dass die physikalischen Gesetze, die das Verhalten der Atmosphäre bestimm, das Klima eindeutig festlegen, wird kritisch geprüft. Es ist zu betonen, dass es physikalische Systeme gibt, deren Statistiken über unbegrenzte Zeitintervalle eindeutig durch herrschende Gesetze und Umweltbedingungen gesteuert werden (transitive Systeme); und es andere Systeme gibt, bei denen das nicht der Fall ist (intransitive Systeme).

Es gibt auch bestimmte transitive Systeme (fast intransitive Systeme), deren Statistiken sich über sehr lange, aber begrenzte Zeitintervalle merklich von einem Intervall zum nächsten unterscheiden. Es wird hier die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass langzeitliche klimatische Änderungen eher aus der Fast-Intransitivität der Atmosphäre resultieren, als dass sie von äußeren Umweltänderungen verursacht werden.

Diese Sprache könnte vielen Lesern etwas dunkel vorkommen. Aber Lorenz verdeutlicht in seinem Paper weiter:

……Während dieses Symposiums kann erwartet werden, dass viele alternative und manchmal Widerspruch auslösende Erklärungen angeboten werden. Einige davon werden Änderungen des Klimas den Änderungen der Eigenschaften der Ozeane zuordnen. Andere können sich auf Variationen vulkanischer Aktivität beziehen. Wieder andere werden Fluktuationen der Sonnenstrahlung berücksichtigen.

Die von mir gewählten Erklärungen haben als Hauptgrund für die Änderungen des Verhaltens der Atmosphäre die Änderungen der Umgebung dieser Atmosphäre. Jene, die solche Erklärungen propagieren, könnten mit sehr guten Gründen annehmen: falls Umwelteinflüsse vor langer Zeit die Gleichen gewesen wären wie heute, müsste auch das historische Klima das Gleiche gewesen sein; daher die Notwendigkeit des Bezugs auf Umweltänderungen als eine Erklärung. Kurz gesagt, sie könnten zu der nicht unvernünftigen Schlussfolgerung kommen, dass die Umgebung der Atmosphäre zusammen mit der internen Physik der Atmosphäre das Klima auf mehr oder weniger eindeutige Weise bestimmt.

Genau diese Hypothese, nämlich dass einzig die die Atmosphäre steuernden physikalischen Gesetze für das Klima verantwortlich sind, möchte ich kritisch überprüfen.

[Link zum Original dieses Ausschnitts: http://scienceofdoom.files.wordpress.com/2013/10/lorenz-1968-1.png]

Lorenz fasst hier also transitive Systeme ins Auge – das heißt, die Anfangsbedingungen bestimmen nicht den zukünftigen Klimazustand. Stattdessen tun dies die Physik und die „äußeren Einflüsse“ oder Antriebe (wie die auf dem Planeten einfallende Solarstrahlung). Lorenz schreibt weiter:

Vor allem, wenn die ein physikalisches System steuernden Gleichungen linear sind, kann ein einheitlicher Satz langfristiger Statistiken oft in analytischer Form ausgedrückt werden. Allerdings sind die die Atmosphäre steuernden Gleichungen in höchstem Maße nicht linear. Die den Hauptteil der Schwierigkeiten ausmachenden Nichtlinearität ist Advektion – der Transport von bestimmten Eigenschaften der Atmosphäre von einem Gebiet zu einem anderen Gebiet durch die Bewegung der Atmosphäre selbst. Da die Bewegung der Atmosphäre von einer Stelle zu einer anderen ebenfalls eine der Eigenschaften der Atmosphäre ist, die von abhängigen Variablen repräsentiert wird, werden jene Terme in den Gleichungen, die die Advektion repräsentieren, quadratisch sein, was das gesamte System nichtlinear macht.

Im Falle nichtlinearer Gleichungen ist die Einheitlichkeit langzeitlicher Statistiken nicht sicher. Die mathematische Modellbildung als System von gekoppelten Gleichungen, ausgedrückt in deterministischer Form, zusammen mit einem spezifizierten Satz von Anfangsbedingungen, bestimmen die zeitabhängige Lösung. Diese erstreckt sich unendlich in die Zukunft und legt daher einen Satz langzeitlicher Statistiken fest. Bleibt die Frage, ob derartige Statistiken unabhängig von der Wahl der Anfangsbedingungen sind. Wir definieren ein transitives System von Gleichungen als eines, bei dem dies der Fall ist. Gibt es jedoch zwei oder noch mehr Sätze langzeitlicher Statistiken, von denen jede eine Wahrscheinlichkeit größer als Null für die Abhängigkeit von den gewählten Anfangsbedingungen aufweist, nennen wir das System intransitiv.

Bisher sind dies nur Definitionen. Die mathematische Theorie sagt uns aber, dass sowohl transitive als auch intransitive Systeme existieren. Mehr noch, bislang wurde kein einfacher Weg gefunden, zu entscheiden, ob ein willkürliches vorgelegtes Gleichungssystem transitiv oder intransitiv ist.

[Link: http://scienceofdoom.files.wordpress.com/2013/10/lorenz-1968-21.png]

Hier führt Lorenz das verbreitet bekannte Konzept eines „chaotischen Systems“ ein, in dem unterschiedliche Anfangsbedingungen zu unterschiedlichen langzeitlichen Ergebnissen führen. (Man beachte, dass es chaotische Systeme geben kann, in welchen unterschiedliche Anfangsbedingungen unterschiedliche Zeitreihen mit den gleichen statistischen Eigenschaften über einen Zeitraum erzeugen – daher ist "intransitiv" die restriktivere Bezeichnung (siehe die Originalarbeit für mehr Einzelheiten).

3. Beispiele eines intransitiven Systems

Da ein intransitives physikalisches System, in dem die physikalischen Gesetze nicht einheitlich das Klima steuern, ein ungewöhnliches Konzept ist, seien ein paar Beispiele genannt. Eines wird durch Laborexperimente zur Simulation bestimmter atmosphärischer Vorgänge geliefert (siehe Fultz et al. 1959 und Hide 1958). Der Versuchsaufbau besteht im Wesentlichen aus einem rotierenden Bassin mit Wasser, das einer unterschiedlichen Erwärmung ausgesetzt wird. Die Bewegung des Wassers wird durch ein Kontrastmittel sichtbar gemacht. Unter geeigneten Bedingungen ensteht ein sich um die Rotationsachse bewegendes Wellenmuster.

Unter bestimmten festgelegten Bedingungen wird eine Anordnung von vier Wellen unbegrenzt lange bestehen bleiben, wenn es sich erst einmal gebildet hat; aber eine Anordnung von fünf Wellen bleibt ebenfalls unbegrenzt lange bestehen. Das ist ein wirklich intransitives System. Externes Manipulieren wie umrühren des Wassers mit einem Bleistift kann das System von vier Wellen in eines mit fünf Wellen umwandeln und umgekehrt. Unter geringfügig veränderten festgelegten äußeren Bedingungen wie z. B. einer etwas höheren Rotationsgeschwindigkeit, wird sich nur das System mit fünf Wellen ausbilden. In diesem Falle ist das System transitiv. Transitivität ist eine qualitative Eigenschaft des Experiments, aber sie hängt definitiv ab von den quantitativen Eigenschaften der Eingangsgrößen.

Ein anderes Beispiel wird durch einfache numerische Modelle zur Simulation allgemeiner Eigenschaften der Atmosphäre geliefert (siehe z. B. Lorenz 1963). Sowohl transitive als auch intransitive Systeme sind leicht zu konstruieren. Der Unterschied zwischen ihnen kann einfach der numerische Wert eines einzelnen vorbestimmten Parameters sein.

Wie ist das nun in der realen Atmosphäre? Ist sie transitiv? Wir wissen es nicht. Die Atmosphäre ist weder ein Laborexperiment noch ein Zahlensatz in einem Computer, und wir können sie nicht abschalten und dann erneut in Bewegung setzen, um zu sehen, ob sich ein neues Klima bildet. Auch die derzeit bekannte mathematische Theorie gibt uns darauf keine Antwort.

Wie war das doch gleich wieder mit der realen Atmosphäre? Es war nicht meine ursprüngliche Absicht, einen Pflock "Fast-Intransitivität" als Hauptgrund für eine Klimaänderung einzuschlagen. Allerdings ist die Fast-Intransitivität ein zu wichtiges Phänomen, um als Ganzes missachtet zu werden. Was dieses Symposium angeht, habe ich den deutlichen Eindruck, dass auch niemand anders einen solchen Pflock einschlagen wird. Lassen Sie mich also sagen, dass ich Fast-Intransitivität als prinzipiellen Grund für Klimaänderungen für möglich halte, aber nicht in der Lagen bin zu sagen, sie sei der wahrscheinlichste Grund. Vielleicht kann man einmal mehr sagen, wenn wir die Gelegenheit erhalten, die Lösungen von viel größeren numerischen Modellen auf viel längere Zeitintervalle auszudehen und dabei zu sehen, ob Fast-Intransitivität im Zeitmaßstab von Jahrhunderten und nicht nur von Jahren auftritt.

5. Schlussfolgerungen

Trotz unseres mageren Wissens über die Fast-Intransitivität können wir ein paar Schlussfolgerungen ziehen. Zum Einen kann die bloße Existenz langzeitlicher Klimaänderungen nicht aus sich selbst heraus als Beweis für Umweltveränderungen herangezogen werden; es gibt jetzt alternative Erklärungen. Und schließlich, was ist mit der nicht unwahrscheinlichen Möglichkeit, dass die Atmosphäre fast-intransitiv ist, falls die Umwelteinflüsse konstant sind, während gleichzeitig äußere Umweltveränderungen stattfinden? Die Auswirkungen dieser Änderungen werden dann schwieriger zu entdecken  und kausale Beziehungen schwieriger zu etablieren sein. Zum Beispiel: eine Umweltveränderung, die einen Temperaturanstieg um 2°C zur Folge hat, könnte genau zu der Zeit erfolgen, wenn die Temperatur als Folge der Fast-Intransitivität um 2°C fällt. Die Umweltveränderung bleibt dann unbemerkt, weil niemand einen Grund erkennt, nach ihr zu suchen.

Zusammengefasst kann das Klima deterministisch sein oder auch nicht. Möglicherweise werden wir das niemals sicher sagen können. Wenn aber die mathematische Theorie weiter entwickelt wird, könnten wir hinsichtlich unserer Ansichten allmählich sicherer werden.

Nun, das ist ein interessanter Ansatz des bedeutenden Lorenz‘. Ein späteres Paper, nämlich von Kagan, Maslova & Sept (1994) kommentierte Lorenz‘ Studie aus dem Jahr 1968 und erzielte mit einem ziemlich einfachen Modell interessante Ergebnisse:

Bild: Spektrale Intensität von Klimaperiodizitäten gegen Frequenz in [1/tausend Jahre], die Periodenlänge ergibt sich aus dem Kehrwert der Frequenz.

Im paper von Kagen und Maslova findet sich weiter folgender Kommentar:

Man beachte folgende bemerkenswertesten Eigenschaften: erstens, die starken Maxima bei den Perioden 80 x 10³, 41 x 10³, 21 x 10³ und 18 x 10³ Jahren nahe der Exzentrizitäts-Periode (~100 x 10³ Jahre), der "precessional"-Periode (~41 x 10³ Jahre) sowie der Präzessions-Perioden (~23 x 10³ und ~19 x 10³ Jahre).  zweitens, eine Abnahme der Amplituden der Ozeantemperatur-Oszillationen mit Perioden von 21 x 10³ und 18 x 10³ Jahren mit zunehmender Tiefe (oder Breite); und drittens die führende Rolle der Änderungen des Partialdrucks des atmosphärischen CO2 während Änderungen der kontinentalen Eismassen (cf. Abbildungen 2a und 2b).

Diese Eigenschaften der Lösung sind ähnlich den aus geochemischen Studien gewonnenen Daten (Broecker und Danton 1989; Imbrie 1992; Ruddiman und McIntyre 1984), jedoch in keiner Weise verbunden mit Variationen der astronomischen Parameter. Im Einzelnen sind 80 x 10³ Jahre eine Periode diskontinuierlicher Auto-Oszillationen. 41 x 10³ und 21 x 10³ Jahre sind Perioden ihrer Schwingungen, und 18 x 10³ Jahre ist eine Periode, die definiert wird durch die Differenz zwischen der Lebenszeit einer normalen (gegenwärtigen) und anormalen (umgekehrten) Zirkulation (Abbildung 2c). Mit anderen Worten, in unserem Fall ist der Grund für die oben genannten Eigenschaften die interne Variabilität des Klimasystems als Folge von diskontinuierlichen Auto-Oszillationen der ozeanischen thermohalinen Zirkulation.

Das heißt, ein paar zusammen arbeitende gekoppelte Systeme können ausgeprägte Veränderungen des Erdklimas auslösen in Zeiträumen wie 80.000 Jahren. Falls irgendjemand denken könnte, dass es lediglich obskure ausländische Journale sind, die über Lorenz‘ Arbeit schreiben, so hat der viel veröffentlichte Klimaskeptiker(?) James Hansen dazu Folgendes zu sagen {– Redaktionelle Anmerkung: Das Fragezeichen wurde von uns hinzugefügt, denn wir kennen J. Hansen nur als AGW-Aktivisten, seine Eigenschaft als "Klimaskeptiker" ist uns neu –}:

Die Variation der globalen mittleren jährlichen Lufttemperatur während des 100-jährigen Kontrolllaufes zeigt die weiter unten stehende Abbildung. Die globale mittlere Temperatur am Ende des Laufes ist sehr ähnlich derjenigen zu Beginn, aber es gibt eine substantielle Variabilität ohne äußeren Antrieb in allen Zeiträumen, die untersucht werden können, das heißt bis zu Zeiträumen von Jahrzehnten. Man beachte, dass eine Änderung (ohne äußeren Antrieb) der globalen Temperatur von etwa 0,4°C (0,3°C, wenn die Kurve mit einem 5-jährigen gleitenden Mittel geglättet wird) in einem 20-Jahres-Zeitraum aufgetreten ist (Jahre 50 bis 70). Die Standardabweichung über das 100-jährige Mittel beträgt 0,11°C. Diese Variabilität (ohne äußeren Antrieb) der globalen Temperatur im Modell ist nur wenig kleiner als die beobachtete Variabilität der globalen Temperatur während des vorigen Jahrhunderts wie in Abschnitt 5 diskutiert. Die Schlussfolgerung, dass eine (ohne äußeren Antrieb und unvorhersagbare) Klimavariabilität für einen Großteil der Klimaänderung ursächlich sein kann, ist von vielen Forschern betont worden; zum Beispiel Lorenz (1968), Hasselmann (1976) und Robock (1978).

Und hier nun der Kontrolllauf aus der Studie von J. Hansen:

Abbildung (J. Hansen): Trend der globalen jährlichen Mitteltemperatur während des 100-jährigen Kontrollaufes.

{– Redaktionelle Anmerkung: Inzwischen weiß man, dass solche Fluktuationen, wie in der Abbildung von J. Hansen gezeigt, durch "Persistenz" oder Autokorrelation jeder realen Temperaturreihe auftreten. Die hier geltende Theorie (Hurst-Exponent) ist rein empirisch, also modellfrei, physikalische Ursachen der Persistenz von Temperaturreihen sind nicht bekannt (hier) –}.

In späteren Artikeln werden wir einige Theorien der Milankovitch-Zyklen beleuchten. Verwirrenderweise laufen viele unterschiedliche Theorien, die zumeist auch noch jeweils inkonsistent miteinander sind, alle unter der gleichen Bezeichnung "Milankovitch".




Neues vom Nordatlantik: Das natürliche “Day after Tomorrow“- Szenario?

An anderer Stelle hatten wir hier bereits über solche Hinweise berichtet (siehe “Mojib Latif hatte Recht: Wohl keine Erwärmung in den nächsten Jahren“). Warum ist das so interessant? Schauen wir auf die globale Verteilung der Wärme besonders in den Weltmeeren fällt die bedeutende Rolle des Nordatlantiks sofort ins Auge:

Bild 1:  Aktuelle Temperaturverteilung der Weltmeere, Quelle: NOAA.

Der Transport von wärmeren Wässern bis hinauf zu 70 Grad Nord passiert ausschließlich zwischen Europa und Kanada, die in den Tropen erwärmten Wassermassen strömen polwärts ( meridional) und beeinflussen so die Temperaturen von großen Teilen Eurasiens und auch der Ostküste Amerikas. Mit verantwortlich dafür ist die AMOC, die sehr große Wärmemengen bewegt. Ein Bestandteil des atlantischen  Wärmetransports ist der Golfstrom, sein Anteil hat sich nur wenig geändert, da er vom Passatwind bestimmt wird. Hier geht es um die Thermohaline Zirkulation (durch Temperatur- und Dichteunterschiede angetrieben), bei der also eine recht schnelle Schwächung beobachtet wird. Im „Nature Geosience“ Artikel ist besonders diese Abbildung zu beachten:

Bild 2: Beobachtungen und Modellsimulationen aus Nature.

Sie zeigt im Teil b oben den beobachteten Rückgang in der Transportleistung  seit 2004 um ca. 20% und im Diagramm darunter die Dichte des Meerwassers in der Labradorsee in der Tiefe zwischen 1000 und 2500 m. Die Autoren Jon Robson, Ed Hawkins u.a. ermittelten, dass diese Messwerte der Dichte dem Verlauf der AMOC voreilen und der Abwärtstrend  der Dichte immer noch anhält, also auch zukünftig mit einem weiteren Nachlassen der AMOC gerechnet werden muss. In einer Arbeit aus 2011 des Co- Autors Ed Hawkins kommt eine mögliche Bistabilität der AMOC zur Sprache, was bedeutet: von einem bestimmten Stadiums des Abschwächens des Stromes könnte ein relativ abrupter Wechsel zu einem gänzlichen Versiegen erfolgen.

Vergleichen Sie bitte das Bild 2 (b oben) mit dem Bild 3: gegenwärtig werden ca. 16 Sievert (Sv) Wasserstrom gemessen und der Triggerpunkt ( rote Kurve in Bild 3) in den Zustand „Aus“ liegt eben da, bei etwa 16 Sv! Wer den Film „The day after tomorrow“ gesehen hat wird sich gewiss erinnern: Alles begann mit Beobachtungen einer kollabierenden AMOC! So etwas ist also real möglich, wie wir heute wissen. Was danach im Film folgte war Action- Kino pur und hat mit den zu erwartenden Folgen einer reduzierten AMOC nicht so viel zu tun: Europa (und die Nordhalbkugel) werden nicht vereisen, wir werden auch in keinem Falle die harschen Temperaturen Alaskas testen, davor bewahrt uns der immer noch ausgleichende Atlantik westlich von uns. Aber ungemütlicher könnte es schon werden, fehlte die Wärme, die die AMOC mit sich bringt.

Und ein zweiter Aspekt ist zu beachten: In einer sehr aktuellen Arbeit zum gleichen Sachverhalt kommen die Autoren um David Smeed zu der Folgerung:

„…suggesting that this decrease represents decadal variability in the AMOC system rather than a response to climate change.”

Die Abschwächung der AMOC ist nicht auf den Klimawandel zurückzuführen, sie ist eher Ausdruck ihrer dekadischen Variabilität. Alle Modelle des IPCC zeigen nur eine sehr geringe Abschwächung der AMOC in den folgenden Jahren, in keinem Falle einen so deutlichen Rückgang wie beobachtet. Der IPCC kam in seinem jüngsten Sachstandsbericht sogar zu der Einschätzung, dass sich die AMOC gar nicht abgeschwächt hat:“ While the AMOC weakening in 2009/2010 was large, it subsequently rebounded and with the large year-to-year changes no trend is detected in the updated time-series.“ (Quelle, S. 29).

Wie soll man das verstehen? Im Gegensatz zu den Aussagen des IPCC im September 2013 kommen Arbeiten zu dem Thema zu einem völlig anderen Schluss: Die AMOC hat sich sehr wohl signifikant reduziert! Da wird ein Phänomen des Klimas beobachtet, das NICHT auf den menschgemachten Klimawandel zurückzuführen ist und sich NICHT mit den Modellen deckt und die Beobachtung wird zunächst einmal negiert? Noch ein Reizwort ist aufgetreten: Dekadische Schwankungen in der Wärmedistribution des nördlichen Atlantiks und deren Auswirkungen auf das globale Klima.

Das kommt nicht vor in den Modellen des IPCC und würde die Trendsteigung der globalen Temperaturen seit Beginn der ausgeprägten Wirkung von Treibhausgasen auf etwa 1K/ Jahrhundert begrenzen.  Wie lange müssen wir noch warten, bis der IPCC endlich  multidekadische Schwankungen akzeptiert, wie sie schon hier und einigen anderen Arbeiten gezeigt wurden?

Die Zeit ist reif um sie zu berücksichtigen; mit der Einbeziehung von ozeanischen Langzeitentwicklungen über mehrere Jahrzehnte würden wohl auch die Klimamodelle realistischer werden in ihren Zukunftsprognosen. Daran sollten alle ein Interesse haben, wenn es um Forschung als Grundlage für  verantwortungsvolle politische Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel  geht. Und solche wünschen wir uns sehr.

Der Beitrag erschien zuerst im Blog "Die kalte Sonne" hier

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Anmerkungen Redaktion EIKE :

Der Wärme-Transport der AMOC von den tropischen und subtropischen Breiten hin in die gemäßigten sowie in die arktischen Breiten erfolgt sehr wesentlich (nicht ausschließlich) durch den Golfstrom, wie auch in Anlage 1 (PDF zum Download) ausführlich dargestellt wird:

"In den Abbildungen 3 und 5 ist erkennbar, daß der Golfstrom nach dem Einschwenken in die gemäßigten Breiten nun von den Stürmen des Westwind-Gürtels in östlicher Richtung weiter getrieben wird. Dabei fächert der Golfstrom auf (Abb. 3). Der Hauptstrom geht an Irland, Schottland und Skandinavien vorbei bis in Barents-See, und sorgt entlang seiner Bahn ganzjährig für eisfreie Häfen. Ein kräftiger Seitenarm schwenkt in die Biskaya und den Englischen Kanal. Ein anderer Arm zweigt ab in die Irminger See, und zum Teil sogar weiter zwischen Grönland und Island hindurch nach Norden."

Nun wird seit Jahrzehnten immer wieder darüber spekuliert, ob es zu einem Zusammenbruch des Golfstromes und insgesamt zu einem "Versiegen" des o.a. Wärme-Transportes kommen kann. Dazu wird a.o.a.O. (PDF-Anlage 1) ausgeführt:

" AGW: Kollabiert der Golfstrom ?

Im Zusammenhang mit der seit etwa 150 Jahren gemessenen mäßigen Erderwärmung von einem Dreiviertel Grad werden nun immer wieder Horror-Meldungen durch die Medien gejagt – z.B. derart, daß es zu einem Kollaps des Golfstromes und damit zu einer "Europäischen Eiszeit" kommen könne.

Dabei werden häufig zunächst drei Aspekte außer Acht gelassen:

(1) Schwingungen und Veränderungen (auch) des Golfstroms gehören zur Normalität der globalen Zirkulationen;

(2) Selbst in den Warmzeiten unserer aktuellen Klima-Periode (Holozän) hat es keine solche Kollapse gegeben, obwohl z.B. die Temperaturen während der Optima des Holozäns (4000-8000 vor heute), der Römer (um 2000 v.h.) und des Mittelalters (um 1000 v.h.) phasenweise höher lagen als heute;

(3) Es gibt zwar auch in den letzte Jahrzehnten "Pendelungen" im Golfstroms bezüglich Strömungs- und Temperatur-Änderungen, aber keinerlei Anzeichen für dramatische Veränderungen oder gar Umbrüche."

Dieses alles wird a.a.O. (PDF-Anlage 1) ausführlich erläutert und begründet. Als wohl prominentester Fachwissenschaftler, der sich mit den Phänomenen der Meeresströmungen beschäftigt hat, darf C. Wunsch gelten (hier), speziell zum Golfstrom (hier), alle seine Veröffentlichungen (hier).

Daher ist auch die folgende Anmerkung in dem Aufsatz von BOSSE & VAHRENHOLT (PDF-Anlage 2) mit großen Unsicherheiten verbunden, was ja durch die dort verwendeten Konjunktive auch zum Ausdruck gebracht wird :

"In einer Arbeit aus 2011 des Co- Autors Ed Hawkins kommt eine mögliche Bistabilität der AMOC zur Sprache, was bedeutet: von einem bestimmten Stadiums des Abschwächens des Stromes könnte ein relativ abrupter Wechsel zu einem gänzlichen Versiegen erfolgen."

        Klaus-Eckart Puls & Horst-Joachim Lüdecke

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Der Artikel ist als PDF in Anlage 2 hier verfügbar zum Download.

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„Energiewende ins Nichts“, Teil 1: Anmerkungen zum Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn

Zuerst die gute Nachricht

Ein Kompliment an H-W. Sinn für seinen Mut an politischer Inkorrektheit. Er sprach in seinem Vortrag die praktisch unlösbaren Probleme der Energiewende klar aus und legte ihren ökonomisch-technischen Irrsinn schonungslos offen. Was diese Seite seines Vortrags angeht, war sie – mit Ausnahme eines einzigen gravierenden Fehlers – makellos. Die von ihm genannten Zahlen sind nachprüfbar. Der Inhalt seines Vortrags, der die Kosten und den technischen Aberwitz der Energiewende betrifft, ist im Übrigen praktisch identisch mit den schon seit Beginn der Energiewende-Aktion erschienenen und inzwischen kaum noch zu zählenden EIKE-News in der Rubrik "Energie"

Video des Vortrags von Prof. H-W-Sinn über die naturgesetzlichen Beschränkungen der "Energiewende" und deren unvermeidbare Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland

Allerdings: Jedesmal, wenn der Vortrag von H-W. Sinn andere Fachgebiete streifte, wurde es schwammig, aber keineswegs ganz falsch. So sollte, um ein stellvertretendes Beispiel zu nennen, ein Physiker, den es vermutlich auch im IFO gibt, Herrn Sinn die permanente Verwechslung von Atomkraftwerken mit Kernkraftwerken ausreden. Kernkraftwerke beziehen ihre Energie aus Umwandlungen der Atom-KERNE, Atomkraftwerke aus Umwandlungsvorgängen der Elektronenhülle des Atoms (meist Verbrennungsvorgänge). Insofern sind die klassischen Kohle- und Gaskraftwerke „Atomkraftwerke“. Nur die grüne Anti-Kernkraft-Lobby hat die Bezeichnung „Atomkraft“ in den deutschen Sprachgebrauch eingepflanzt, weil sie das Wort „Kernkraft“ für ihre Agenda als unerwünscht positiv besetzt beurteilte. Diesen physikalisch unsinnigen Sprachgebrauch sollte man nicht mitmachen.

Auch H-W. Sinns Anmerkungen zu schnellen Brütern, Uran aus dem Meer, Uranreichweite von 3000 Jahren etc. waren sämtlich in etwa richtig, könnten aber Korrekturen und Ergänzungen gut vertragen. Es wäre schön gewesen, H-W. Sinn hätte zu seiner korrekten Schilderung über die Einwirkung der radioaktiven Strahlung auf den Menschen auch das Phänomen der Hormesis erwähnt, d.i. die bei  geringeren Dosen gesundheitsfördernder Wirkung von radioaktiver Strahlung (hier). Er hätte die Reichweite von Uran mit schnellen Brütern und Urangewinnung aus dem Meer korrekt mit vielen Millionen Jahren und nicht mit 3000 Jahren angeben sollen [1]. Seine Schilderung des Speicherproblems erschien uns ferner etwas zu kompliziert-umständlich, ob hier die Zuhörer noch folgen konnten? Es geht auch einfacher und anschaulicher.

Und schließlich das Elektroauto: H-W. Sinn vergaß zu erläutern, wie die Glättung des Zappelstroms aus Wind und Sonne mit Hilfe von 1 Mio. Elektroautos denn nun praktisch ablaufen soll. Diese von grünen Hirnen ausgebrütete "Idee" ist nämlich nur eine weitere unter vielen anderen unsinnigen der Energiewende. Das Umweltproblem der permanenten Entsorgung von Millionen Batterien voll giftiger Metallverbindungen wäre ebenfalls einer Erwähnung wert gewesen. Und schließlich: Wie soll das „Tanken“ von 1 Mio. Elektroautos eigentlich erfolgen? Unser 220 Volt Netz wäre damit hoffnungslos überfordert. Man müsste separate Hochspannungsleitungen zu den "Tankstellen" legen, man müsste die Spannung heruntertransformieren (denn man kann Elektroautos nicht mit Hochspannung laden), man müsste die Transformatoren kühlen …. ein weiterer technischer Abersinn.

Schade, leider doch ein kapitaler Fehler im Vortrag

Neben den vorbeschriebenen Korrekturen und Verbesserungen enthielt der Energiewendeteil aber auch einen kapitalen Fehler, den Prof. Helmut Alt (FH Aachen) in seinem uns zur Verfügung gestellten Schreiben an Herrn H-W. Sinn spezifiziert und kommentiert hat. Wir zitieren aus dem Schreiben von H. Alt wörtlich wie folgt:

"Sie erklärten bei 99 prozentiger Sicherheit 1 GW der Windleistung als gesicherte Leistung. Da ich bereits im Jahr 1968 unter Prof. Mandel als Diplomarbeitsthema die Thematik: „Berechnung der Reserveleistung im Verbundbetrieb der Kraftwerke“ in Deutschland behandeln durfte, möchte ich Ihnen zu der gesicherten Leistung folgendes darlegen: Der Erwartungswert für die gesicherte Leistung für die Stromerzeugung von 99 %, wie auch von Herrn Kohler in der dena-Netzstudie I genannt, ist für die Praxis der Energieversorgung vollkommen unzureichend: In der elektrischen Energieversorgung in Deutschland wurde bisher die notwendige Reserveleistung bei einer Versorgungssicherheit aus dem Kraftwerksmix von 10.000 Jahre/Tag, entsprechend einer Versorgungssicherheit von 99,9999 % ermittelt, also noch vier Neunen hinter dem Komma.

Wenn die Lufthansa z.B. mit 99 % iger Sicherheit fliegen würde, wäre im Mittel jeder hundertste Flug der letzte Flug. Eine sehr missliche Situation, keiner würde mehr fliegen. Daher erwartet man dort auch eine Sicherheit (Erwartungswert) in der Größenordnung von 99,9999 %. Damit ist jeder Millionste Flug rein statistisch der Letzte, darüber lässt sich so langsam reden, da kaum einer mehr als 30.000 Flüge in seinem Leben absolviert, also noch 970.000 weitere Flüge ebenso unfallfrei zu erwarten wären.

Ebenso misslich wäre dies für die Stromversorgung; von 365 Tagen wäre bei 99 % Sicherheit im Mittel an 3,65 Tagen im Jahr die Stromversorgung ausgefallen, für eine Industrienation eine unzumutbare Situation. Bereits aus den Leistungsganglinien kann man ersehen, dass es bei ¼ h iger Leistungsauflösung der zeitgleichen Leistung aller Wind- und Sonnenanlagen in Deutschland von derzeit rd. 32 GW Windleistung und 34 GW Sonnenleistung fast in jedem Monat einige Stunden gibt, in denen die Summenleistung nahezu Null ist d.h. bei 99,9999 %iger Sicherheit die verfügbare gesicherte Leistung sogar deutlich unter 1GW = 1000 MW liegt.(Sehen Sie den ganzen Brief von H. Alt an H-W.Sinn als pdf im Anhang)

Der von H. Alt kommentierte Fehler sieht zunächst "harmlos" aus. Er ist es aber nicht. 99% Verfügbarkeit, die definitiv nicht ausreichen, erzeugen nämlich in den Köpfen der Energiewende-Enthusiasten die irrationale Hoffnung, mit "smart grids" und ähnlichem Unsinn ihr ideologisches Ziel doch erreichen zu können. Dagegen steht fest: Ihr Ziel zu erreichen ist technisch und unter einigermaßen vertretbaren Kosten UNMÖGLICH!

Ein Fazit zum Energiewende-Treil des Vortrags

Der realitätsferne Aberwitz der "Energiewende" wurde von H-W. Sinn den Zuhörern nahezu mustergültig und sachlich zutreffend vermittelt – mit Ausnahme des o.g. kapitalen Fehlers.

Nun die schlechte Nachricht

Um es vorwegzunehmen: Die Autoren nehmen die nachfolgend erläuterte "CO2-Klima-Katastrophen-Überzeugung" einem Wissenschaftler wie H-W. Sinn, der mit Zahlen umgehen kann und zu recherchieren versteht, einfach nicht ab. Die Autoren sind vielmehr der Überzeugung, dass H-W. Sinn hier nicht seine wahre Auffassung schilderte. Er benötigt vermutlich die CO2-Problematik als entscheidendes "Zusatzargument" für seine bezüglich der "Energiewende" sachlich absolut korrekte Propagierung der Kernenergie. Eine andere Erklärung ist für einen Wissenschaftler vom Format eines H-W. Sinn nicht denkbar.

H-W. Sinn bzw. seinem mithelfenden Stab kann unmöglich unbekannt sein, dass das CO2 in der von ihm gezeigten Vostok-Eisbohrkern-Kurve der Temperatur-Kurve um etwa 800 Jahre nachfolgt. Dies ist etwa die Zeit, die ein Weltmeer zur vollkommenen Umwälzung benötigt. CO2 für die Temperaturschwankungen zwischen Warm- und Eiszeiten verantwortlich zu machen, entspricht dem bekannten Irrtum, Korrelation mit Kausalität gleichzusetzen. Die Löslichkeit von CO2 in Wasser hängt von der Temperatur ab, das Meer "atmet" CO2 bei kalten Temperaturen ein und bei warmen aus, ein ganz normaler und bestens bekannter Vorgang. H-W. Sinn müsste auch die Düngewirkung des CO2 bekannt sein, die nach 20-jährigen Auswertungen von NASA-Satelliten bereits aktuell die Ernten weltweit verbessert hat und unseren Planeten ergrünen ließ [2] und hier, hier. Er und seine IFO-Mitarbeitern müssten auch die beiden Physik-Nobelpreisträger R. Laughlin und Ivar Glaever kennen sowie etwas von den in viele Tausende gehenden Meteorologen und Klimaexperten gehört haben, die der IPCC-Hypothse von der anthropogenen Erwärmung in Fachpublikationen, Manifesten und öffentlichen Deklarationen widersprechen (hier). Er müsste auch etwas von den folgenden Verlautbarungen des wissenschaftlichen Beirats für globale Umweltveränderungen (WBGU) im Sondergutachten "Klimaschutz" auf S. 8, Abschnitt 2.1, letzter Absatz vernommen haben: „Wegen der hohen natürlichen Klimavariabilität ist es sehr schwierig nachzuweisen, ob der Mensch die beobachtete Klimaänderung mitverursacht hat“ (hier). Diese Aussage des WBGU erfolgte 1997, also praktisch zum Scheitelzeitpunkt der Erwärmung des 20. Jahrhunderts und zu einer Zeit als der WBGU noch mit Fachexperten und nicht, wie heute, mit grün-roten Glaubenskriegern besetzt war.

Bis zum heutigen Tage konnte ein anthropogener Einfluss auf Erdtemperaturen aus dem natürlichen Temperaturrauschen des Klimas nicht herausgefiltert werden. Es gibt keinen wissenschaftlichen Fachartikel, der dies belegen würde. H-W. Sinn müßte auch wissen, dass die globale Mitteltemperatur seit gut 15 Jahren leicht abnimmt oder zumindest stagniert und diese Stagnation, ebenso wie die lange Abkühlungsperiode ab 1935 bis 1975, nicht mit dem stetig zunehmenden atmosphärischen CO2-Gehalt zusammenpasst.

Die Autoren schätzen H-W. Sinn als einen sorgfältig recherchierenden Wissenschaftler und nehmen ihm deshalb, wie bereits betont, seine Aussagen zur CO2-Gefahr nicht ab. Diese Annahme wird unterlegt dadurch, daß Sinn in seinem Vortrag mehrfach die Hockey-Stick-Diskussion der Lächerlichkeit preisgab. Ein solch dreister Betrug, wie er vom US-Klimaforscher M. Mann mit seinem "Hockey-Stick" vorgenommen wurde, hat tatsächlich etwas Lächerliches an sich.

Kurzum: Wenn es hilft, die Kernenergie dem Volk durch ihre völlige CO2-Emissionsfreiheit wieder akzeptabel zu machen, so mag das einen politischen Sinn haben. Es sei an dieser Stelle aber betont, dass dieses Argument – wenn man sich der wissenschaftlichen Wahrheit verpflichtet fühlt – nicht zur Propagierung der Kernenergie verwendet werden sollte. Solche "Hilfestellung" hat die Kernenergie ihrer technisch-ökonomischen Vorteile wegen nicht nötig.

Die Diskussion nach dem Vortrag

Hier möchte man laut fragen: Gibt es in ganz München – dort befinden sich immerhin die LMU, die TU, Fachhochschulen und Unternehmen mit technisch kundigen Mitarbeitern – keine Experten, die mit Wortmeldungen zu einer interessanten Diskussion nach dem Vortrag hätten beitragen können? Über die Qualität der gestellten Fragen kann dagegen nur der Mantel höflichen Schweigens gebreitet werden, denn es war meist schrecklich. Die Fragenden hatten in der Regel anscheinend beim Vortrag nicht richtig hingehört. H-W. Sinn konterte dementsprechend alle Einwände souverain und erschien bei einigen Fragen zu recht etwas genervt.

Den Vogel schoss zweifellos der ehemalige Energieminister Bayerns, Martin Zeil, mit seiner Anmerkung zur Kernenergie ab. Er halte einen "Ausstieg aus dem Ausstieg" der Kernenergie hierzulande politisch und DAHER REAL für absolut unmöglich. Na, dann brauchen wir uns ja nicht mehr zu wundern! So ist das also: Eine grün-rote Clique von Ökofaschisten hat es in Jahre langer Wühlarbeit, mit gewaltsamen, rechtsbrechenden Castortransport-Blockaden, mit Gleiszerstörungen, mit tätlichen Angriffen auf Polizisten und mit willfähriger Unterstützung der grün-rot majorisierten deutschen Medien zuwege gebracht, die deutschen Hirne mit Öko-Unsinn zu vermüllen und irrationale Ängste vor allem, was mit "Atom" oder "Kern" anfing, einzupflanzen. So etwas ist zwar gerade hierzulande, wie es die deutsche Geschichte belegt, nicht allzu schwierig. Es belegt aber den niedrigen naturwissenschaftlich-technischen Bildungsstand unserer Bevölkerung (gemittelt, denn wir haben an der Spitze ausgezeichnete Fachleute).  Wer sich am politisch unkorrekten Begriff "Ökofaschismus" stört, möge sich vielleicht die Indoktrinationen von Schülern an deutschen Schulen ansehen (hier, hier, hier). Wir leben in der heutigen Bundesrepublik inzwischen in einer Ökodiktatur mit all den bekannten Begleiterscheinungen, wie Schulerziehung, beruflichen Nachteilen für Kritiker sowie Seilschaften von Profiteuren. Der letzte Schritt, das Einsperren der Kritiker, fehlt glücklicherweise noch.

Nun, da sich die öffentliche Meinung von der Nutzung der Kernenergie abgewandt hat, muss man es gemäß Energieminister A.D. Martin Zeil also dabei bewenden lassen. Da kann man eben nichts machen. Änderungen sind politisch und daher gemäß messerscharfer Logik von M. Zeil auch REAL unmöglich. Bei uns steuert der "Zeitgeist" die Realität, und wahrscheinlich können nur noch infolgedessen eintretende Pannen und Katastrophen für eine – dann wohl meist zu späte – Korrektur sorgen. Warum in aller Welt sind eigentlich nur wir Deutschen so dumm und entfernen die grünen Rattenfänger und solche Politiker, die diese Rattenfänger gewähren lassen, nicht früher aus unserem Hause?

Hierzulande wird nicht einmal thematisiert – wie es H-W. Sinn unüberhörbar betonte – dass uns definitiv niemand auf der Welt bei unserem Energiewende-Irrsinn und so gut wie niemand in unserer irrationalen Aufgabe der Kernenergie folgen will und wird. Im Gegenteil, 85% emotionale Zustimmung für die Energiewende in der Bevölkerung! Wir sind wieder einmal die Schlauesten auf der ganzen Welt. Spricht man mit Windrad-Anrainern, die gegen diese Monster zu Felde ziehen, hört man: "Wir sind ja für die Energiewende, bloß nicht für diese Ungetüme vor unserer Haustüre". Kommentar dazu überflüssig, das Mitleid verflüchtigt sich, und man denkt still bei sich: "…diese Dummköpfe, sind selber schuld und verdienen es nicht besser".

Zurück zu dem w.o. zitierten ehemaligen Energieminister Bayerns: "Vielen Dank für Ihre aufschlussreiche politische Aufklärung, sehr geehrter Herr Zeil. Wir wissen nun Bescheid. Vielleicht kommt aber doch einmal irgend einem Politiker die leise Ahnung, warum ‚Ihre Kaste‘ so beliebt ist". Uns bleibt nur die Hoffnung, die niemals aufgegeben werden darf. Außerdem könnte man das nächste Mal vielleicht irgend eine vernünftige Alternative für Deutschland wählen. Aber vielleicht liegt es ja auch in den deutschen Genen, in denen offensichtlich die Furcht fest verankert ist, sich als falsch erkannten Entwicklungen entgegenzustellen; Entwicklungen, von denen man im Grunde sehr gut weiß, dass sie verhängnisvoll sind. Konsens hat das Primat bei uns und wenn dabei alles in die Brüche geht. In anderen Ländern gehen die Leute auf die Straße oder leisten wenigstens passiven Widerstand. Nicht so hierzulande. Wir halten bis zur buchstäblichen, letzten Patrone durch. Nur die Älteren wissen noch, dass heimkehrende deutsche Soldaten nur wenige Tage vor Kriegsende noch wegen Fahnenflucht erschossen wurden. Und auch im Energiewende-Desaster werden wir wieder bis zur ökonomischen Katastrophe oder einem Black-Out durchhalten.

Es gibt aber auch Amüsantes zu berichten: die Medien der ganzen Welt lachen über die grünen Aktivisten in der Antarktis, welche die globale Erwärmung belegen wollten und dabei mit ihrem Schiff in einem mindest 40jährigen Eis-Maximum stecken blieben. Die Ausdehnung des antarktischen Eises nimmt nämlich schon seit Jahrzehnten stetig zu und hat dieses Jahr ein wahrscheinlich sogar säkulares Maximum erreicht. Dies war den australischen ‚AGW-Wissenschaftlern‘ der "Akademik Shokalski" zu ihrem Schaden unbekannt. Über die klimatischen Gründe dieser Schiffs-Havarie ist freilich in den deutschen Medien nichts zu vernehmen.

[1] H.-J. Lüdecke, Energie und Klima, Chancen, Risiken, Mythen (hier)

[2] M.L. Parry et al.: Effects of climate change on global food production under SRES emissions and socio-economic scenarios, Global Environ. Change 14, 53, 2004

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Warum die Menschen nicht viel mit Klimaänderung zu tun haben

Diese Wissenschaftler und andere, die jetzt vor einer globalen Abkühlung warnen, haben grundlegend eines gemeinsam – anders als die vor der globalen Erwärmung warnenden Wissenschaftler, die menschliche CO2-Emissionen für Klimaänderungen verantwortlich machen, schauen sie auf die Meteorologie, Sonnenphysik und andere Disziplinen, die die Sonne, kosmische Strahlen und den Orbit der Erde als dominante Faktoren unseres Klimas ansehen.

„Die Sonne, nicht der Mensch, erwärmt die Erde” hat Lüdecke in einem früheren Artikel* geschrieben. Knapp und präzise wird dort die weiter um sich greifende Ansicht auf den Punkt gebracht, dass die Rolle des Menschen keine Konsequenzen für das Weltklima hat. Die sich immer mehr ansammelnden Beweise von Wissenschaftlern, die sich eher auf natürliche als auch anthropogene Erklärungen für Klimaänderungen stützen, hat selbst die BBC, einen passionierten Befürworter der Theorie zur globalen Erwärmung, dazu gebracht, die Sonne mit ins Boot zu holen.

[*Ein englischer Link. Das gibt es sicher auch auf Deutsch, habe ich aber auf die Schnelle nicht gefunden. A. d. Übers.]

„Echte Gefahr einer ‚Kleinen Eiszeit’ nach Art des Maunder-Minimums”, hieß es im Oktober in einer BBC-Schlagzeile. Bezogen hatte man sich auf den Standpunkt von Mike Lockwood, Professor für Space Environment Physics im Fachbereich Meteorologie an der Reading University. Er sagte, dass „die Sonnenaktivität derzeit schneller abnimmt als zu jeder anderen Zeit während der letzten 10000 Jahre“.

Während der letzten Jahre war es Standard, dass Vorhersagen einer globalen Abkühlung und natürliche Erklärungen für Klimaänderungen kontrovers, wenn nicht abartig waren. Schaut man aber auf den weiter gefassten Standard des letzten Jahrhunderts der Wissenschaft – und während der Jahrhunderte zuvor – war es abartig, massive Klimaänderungen der Zunahme des Kohlendioxids zuzuordnen, einem Spurengas, dass lediglich einen so winzigen Anteil unserer Atmosphäre ausmacht, dass man es in Parts per Million messen muss. Die etablierte Wissenschaft hat immer natürliche Antriebe für Klimaänderungen ursächlich betrachtet.

Die Kehrtwende der etablierten Wissenschaft resultierte nicht aus einer Änderung der Wissenschaft, sondern aus einer Änderung im Establishment, und zwar in Gestalt der UN-Bürokratie. Als die UN im Jahre 1988 das IPCC ins Leben gerufen haben, wurde dieses beauftragt, ausschließlich auf den Menschen zurückzuführende Gründe zu untersuchen. Dieser Auftrag sorgte dafür, dass das IPCC es ablehnte, den Einfluss der Sonne auf das Erdklima auch nur als der Diskussion würdig zu betrachten. Wissenschaftsdelegationen aus der ganzen Welt mussten dies auf einem IPCC-Treffen im Jahre 1992 erfahren. Zur Überraschung der dänischen Delegation hatte man es Eigil Friis-Christensen, Leiter des Bereiches Geophysik am Danish Meteorological Institute untersagt, Ergebnisse aus einem begutachteten Artikel im Science Magazin zu präsentieren, an dem er als Ko-Autor mitgewirkt hatte und in dem überzeugend eine starke Korrelation zwischen Sonnenflecken und der globalen Temperatur gefunden worden war.

Ausschließlich Beweise einer dem Menschen geschuldeten Klimaänderung würden vom IPCC herangezogen, wurde ihm und anderen danach gesagt. Und für alle Absichten und Ziele, musste er bald erfahren, würden nur Forschungen in Richtung anthropogener Gründe gefördert, veröffentlicht und mit Glaubwürdigkeit versehen. Friis-Christensen und andere, die die Rolle der Sonne erforschten, mussten erleben, dass ihre Arbeit lächerlich gemacht, marginalisiert und von jeder Förderung ausgenommen wurde. Bis zu einem bemerkenswerten Grad war das IPCC erfolgreich bei der Kontrolle, welche Arbeiten zur Veröffentlichung akzeptiert wurden, welche Karrieren man fördern und welche man unterdrücken würde.

Was das IPCC nicht kontrollieren konnte [und kann], war [und ist] das Klima. Obwohl die CO2-Emissionen ihren unaufhörlichen Anstieg fortgesetzt haben, sind die Temperaturen dem nicht auf dem Fuße gefolgt, wie es die Modelle der globalen Erwärmung vorhergesagt haben. Stattdessen erreichten die Temperaturen in den neunziger Jahren ein Maximum und haben seitdem auf diesem Niveau verharrt. Selbst Befürworter der Hypothese von der globalen Erwärmung – einschließlich Al Gores Guru James Hansen – räumen inzwischen ein, dass der globale Temperaturanstieg aufgehört hat.

Die Wissenschaftler der globalen Erwärmung – deren Modelle versagt haben und die jetzt eher nach dem Prinzip Hoffnung als nach der Wissenschaft gehen – sagen jetzt, dass die Temperaturen ihren Anstieg bald wieder aufnehmen werden. Die Wissenschaftler der globalen Abkühlung nehmen das Gegenteil an – dass nämlich die Temperaturen der Erde ihren Höchstwert überschritten haben und dass es solche Maxima unzählige Male als Folge natürlicher Zyklen schon immer gegeben habe. Da dies also konsistent mit der Erdgeschichte ist und auch mit den Gesetzen der Physik, werden die Temperaturen der Erde jetzt fallen.

Link: http://www.huffingtonpost.ca/lawrence-solomon/global-cooling_b_4413833.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutsche und Schweizer Klimaforscher zwischen Wahn und Wirklichkeit: Politische Korrumpierung von Wissenschaft hat in Deutschland Tradition

In den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts nahm Deutschland die absolute Weltspitze in theoretischer Physik ein. Dann kamen die Verirrungen der gegen Albert Einstein gerichteten „arischen“ Physik während der braunen Diktatur, deren Aderlass an den fachlich besten Forschern bis heute nachklingt. Man sollte meinen, dass ähnliche Entgleisungen gegen integre Forscherkollegen in der Nachkriegszeit nicht mehr möglich seien.

Weit gefehlt. Eine Schmutzkampagne unter Federführung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gegen einen slowakischen und isrealischen Wissenschaftskollegen belegt es. Die Kampagne des PIK traf die beiden renommierten Klimawissenschaftler Jan Veizer (Slowakei) und Nir Shaviv (Israel) unvorbereitet und vor allem unverschuldet. Jan Veizer – im Jahre 2003 als das hier geschilderte Ereignis stattfand, Professor an der Universität Bochum – ist ein Geowissenschaftler von Weltruf [14]. Er wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, so 1992 mit dem 1,55 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis sowie der Logan Medal, der höchsten Ehrung der Geological Association von Kanada. Der Physiker Nir Shaviv lehrt als Professor für Geophysik an der hebräischen Universität Jerusalem. Veizer und Shaviv hatten im Juli 2003 eine bahnbrechende Veröffentlichung über die Klimafolgen des zyklischen Laufs unserer Erde durch die Galaxis veröffentlicht, mit dem Titel “Celestial Driver of Phanerozoic Climate?“ [1]. An dieser Arbeit entzündete sich der Zorn ihrer AGW-Kollegen, die sich, offensichtlich in starker Verirrung, ihrem Sendungsbewusstsein der "Weltrettung" vor dem Naturgas CO2 mit allen Mitteln verpflichtet fühlten. In ihrem Eifer übersahen sie sogar dabei, dass die Publikation von Veizer/Shaviv nicht einmal ansatzweise etwas mit einem anthropogenen Einfluss oder mit CO2 zu tun hatte. Es ging nämlich um Klimaveränderungen in den letzten 500 Millionen Jahren.

Vorauszuschicken für das bessere Verständnis des Weiteren ist ferner: Unter aktiven, noch im Dienst einer Hochschule befindlichen Forscherkollegen ist so etwas wie eine Wissenschafts-Etikette verbindlich. Fachliche Auseinandersetzungen werden auf wissenschaftlicher Publikationsebene, nicht in der Boulevardpresse und und nicht mit persönlichen Beleidigungen oder gar Verleumdungen ausgetragen. Insbesondere sind persönliche Angriffe und mediale Verunglimpfungen verpönt. Ist ein Forscher der Auffassung, ein Kollege oder Konkurrent hätte in einer begutachteten Fachpublikation sachlich Unzutreffendes oder Unsinniges geschrieben, gibt es hierfür das Einspruchsmittel des “Debate Papers“. Dieses wird beim betreffenden Verlag eingereicht, begutachtet und, falls fachlich in Ordnung, veröffentlicht.

Verleumdung als "wissenschaftliche" Methode

Unter diesen Gesichtspunkten sind die im Folgenden dokumentierten Ereignisse kaum mehr nachvollziehbar. Die Veröffentlichung von Veizer/Shaviv erschien den AGW-Alarmisten im Hinblick auf ihre eigenen Thesen zu brisant, obwohl sich diese Arbeit, wie schon betont, nur auf die viele Millionen Jahre währende Klimavergangenheit bezog und das 20. Jahrhundert gar nicht ansprach. Aber dennoch: Von einer Gruppe von Klimaforschern unter  Federführung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) wurde rasch nach Erscheinen der Arbeit eine Pressekampagne gegen Veizer und Shaviv in Gang gesetzt. Der Informationsdienst der Wissenschaft (IDW) veröffentlichte am 24.10.2003 eine Pressemitteilung des PIK mit dem Titel “Spekulation zum Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klima wissenschaftlich nicht haltbar“ [2]. In ihr heisst es unter anderem „Dieses fundierte Wissen (Anm.: das Wissen der IPCC-Fraktion) wird durch eine einzelne, spekulative, auf unsicheren Daten fußende und methodisch sehr fragwürdige Publikation in keiner Weise in Frage gestellt“.

Veizer und Shaviv waren nun freilich weit davon entfernt, irgendein Wissen in Frage zu stellen. Sie hatten lediglich eine hoch interessante wissenschaftliche Publikation verfasst, die immer noch viel zitiert wird und inzwischen zum akzeptierten Standard gehört. Mit wissenschaftlicher Etikette hatte die Presseaktion des PIK, die fast das Herabsteigen auf Boulevardniveau dem üblichen Weg eines Debate Papers vorzog, überhaupt nichts zu tun. Unterzeichner der PIK-Pressemitteilung, unter denen unsere Leser sicher viele der immer noch den „Weltuntergang“ durch anthropogenes CO2 predigenden deutschen und Schweizer AGW-Aktivisten auffinden können, waren

Dr. J. Beer, EAWAG, ETH Zürich
Prof. U. Cubasch, Institut für Meteorologie, Berlin
Prof. O. Eugster, Weltraumforschung und Planetologie, Bern
Dr. C. Fröhlich, Weltstrahlungszentrum, Davos
Prof. G. Haug, GeoForschungsZentrum, Potsdam
Dr. F. Joos, Klima- und Umweltphysik, Bern
Prof. M. Latif, Institut für Meereskunde, Kiel [3]
Dr. U. Neu, ProClim, Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften
Prof. C. Pfister, Historisches Institut, Bern
Prof. S. Rahmstorf, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung [4]
Dr. R. Sartorius, Schutz der Erdatmosphäre, UBA, Berlin
Prof. C. D. Schönwiese, Institut für Meteorologie und Geophysik, Frankfurt [5]
Prof. W. Seiler, Meteorologie und Klimaforschung, Garmisch-Partenkirchen
Prof. T. Stocker, Klima- und Umweltphysik, Bern [6]

Mit ihrer Unterschrift haben sich die Unterzeichner wenig ruhmreich in die deutsche und Schweizer Wissenschaftsgeschichte eingetragen. Die Unterzeichner-Aktion war nicht zuletzt deswegen so skandalös, weil Hauptbeteiligte, nämlich die drei schon
genannten Klimaforscher Rahmstorf, Latif und Stocker danach weitermachten als sei nichts vorgefallen. Von Schuldbewusstsein oder gar Entschuldigungen keine Spur. Diese Wissenschafts-Advokaten lassen es sich bis heute nicht nehmen, mit ihren sachlich unhaltbaren Behauptungen von menschgemachter Klimaschädigung, zunehmenden Extremwettern und weiterem sachlichen Nonsense die Medienlandschaften zu vermüllen.

Dass grün/rote Redaktionen wie ARD, ZEIT, Süddeutsche Zeitung etc. solche AGW-Verkündigungs-Gottesdienste stets mittragen, macht die Sache nicht besser. Erst jüngst wurde den drei genannten Klimaforschern wieder einmal die Gelegenheit geboten, den Taifun Hayian sachlich unzulässig als Beleg für anthropogenen Klimawandel zu missbrauchen [7]. Überflüssig zu erwähnen, dass fachliche Auseinandersetzungen mit Kritikern solcher fragwürdigen Äußerungen nicht nur von den drei genannten Klimaforschern sondern auch von den sie unterstützenden Medien sorgfältig aus dem Wege gegangen wird. Die Medien, die diesen drei AGW-Advokaten heute immer noch öffentlich das Wort erteilen, haben entweder von den nachfolgend geschilderten Ereignisse keine Kenntnis, oder sie scheinen aus der Wissenschaftsgeschichte unter Diktaturen definitiv nichts gelernt zu haben.

Zurück zur PIK Kampagne gegen Veizer und Shaviv: Die Pressestelle der Ruhr-Universität Bochum veröffentlichte als Reaktion auf die Pressemitteilung des PIK eine Gegendarstellung [8]. Eine Zusammenfassung aus der Sicht eines Betroffenen findet sich auf dem Blog von N. Shaviv [9]. Insbesondere J. Veizer war schließlich durch den Druck der PIK-Pressemitteilung und deren Folgen von nun an auch persönlichen Anfeindungen ausgesetzt. Zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam es freilich nicht, wobei es J. Veizer heute übrigens bedauert, nichts Entsprechendes unternommen zu haben [10]. Veizer verließ schließlich die Universität Bochum und nahm einen Ruf an die kanadische Universität von Ottawa an. Wie weit seine Entscheidung durch die geschilderte Affäre bestimmt wurde und ob auch anderweitige Motive mit eine Rolle spielten, kann hier nicht beurteilt werden.

Immerhin ist wissenschaftlicher Exodus auf Grund öffentlichen Drucks in der diktatorischen Vergangenheit Deutschlands nicht unbekannt. Man durfte zumindest vor dieser Affäre davon ausgehen, dass so etwas hierzulande und insbesondere unter Mithilfe renommierter Schweizer Forscherkollegen nicht mehr vorkommen könne. Der vermutlich maßgebende Beitrag von S. Rahmstorf an dieser Affäre, der auf Grund seiner “ungewöhnlichen“ Methoden gegen Meinungsgegner und seine Nähe zur Münchner Rückversicherung ohnehin vom SPIEGEL und immer wieder von skeptischen Blogs kritisiert wurde, ergibt sich aus folgendem Sachverhalt:

Das PIK als Arbeitgeber Rahmstorfs hatte die o.a. Pressemitteilung verfasst. In den an die Öffentlichkeit gelangten E-Mails des „Climategate-Skandals“ findet man S. Rahmstorf im Zusammenhang mit der Veizer-Shaviv-Affäre wieder. So zitiert der Gastbeitrag von Michael Krüger im WordPress.com [11], der auch im ReadersEdition erschien [12] (daselbst vom Englischen ins Deutsche übertragen), Rahmstorfs Vorschläge an befreundete Wissenschaftsaktivisten:

Ich glaube, dass eine andere Veröffentlichung eine ähnliche wissenschaftliche Antwort erfordert, die von Shaviv u. Veizer. Diese Veröffentlichung macht in Deutschland die große Runde und könnte ein Klassiker für Klimaskeptiker werden…“ und weiter: “Ich glaube es wäre eine gute Idee, eine Gruppe von Leuten zusammenzustellen, um auf die Veröffentlichung zu reagieren (in GSA today, Geological Society of America, der veröffentlichenden Zeitschrift). Meine Expertise ist für einen Teil ausreichend und ich wäre bereit diese beizusteuern. Meine Fragen an Euch:
1.      Gibt es schon andere Pläne, um auf die Veröffentlichung zu reagieren?
2.      Wer von Euch möchte an einer Gegendarstellung beteiligt sein?
3.      Kennt von Euch jemand Leute, welche die dazu notwendige Sachkenntnis haben?

Dann bitte ich um Weiterleitung dieses Mail. Mit besten Grüßen, Stefan“.

Diese E-Mail ist – formal und ohne Hintergrund-Kenntnisse überflogen – anscheinend nicht zu beanstanden. Freilich wird aus ihr die jedem Eingeweihten bekannte Strategie des weltweiten, an mafiöse Methoden erinnernden Netzwerks der AGW-Alarmisten sichtbar. Sofort nach jeder klimaskeptischen Veröffentlichung, die ihnen der befürchteten öffentlichen Wirkung wegen als zu gefährlich erscheint, wird sofort eine Gegendarstellung oder Gegenveröffentlichung verfasst. Die Argumente sind dabei, allein schon der Eile wegen, meist nicht übermäßig stichhaltig, was anscheinend auch gar nicht bezweckt ist. Die Öffentlichkeit soll über skeptische Resultate verunsichert werden. Das Lager der AGW-Alarmisten möchte sichtbar demonstrieren: “Die betreffende skeptische Veröffentlichung ist umstritten und daher zu ignorieren“.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Wissenschaftlicher Streit auf Sachebene ist immer notwendig und wünschenswert. Die jedoch hier zum Vorschein kommende Taktik des sofortigen, unabdingbaren “Verriss“ ist aber fragwürdig. In der Klimawissenschaft stehen eben zu viel Geld, Macht und politische Verflechtung
auf dem Spiel. Ein US-Blogger hat es mit einer Anmerkung über das unabwendbare Schicksal jeder guten skeptischen Fachveröffentlichung, die von den AGW-Alarmisten als zu brisant für ihre Agenda angesehen wird, in schöner Ironie auf den Punkt gebracht. Da diese in einer deutschen Übersetzung verloren ginge, nachfolgend im englischen Original:

The paper will be thoroughly refuted. I do not know as yet by who, or on what grounds, or where the definitive refutation paper will appear. But it will be refuted and dismissed in no time, never to be talked about again (except by “deniers“ and
“flat-earthers“). That is thankfully the way we operate in climate science, trust
us, we’re scientists. Everything is under control. Nothing to see here, move on.

Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf

Hier seien zunächst noch einige Anmerkungen zu der PIK-Medien-Affäre 2007 von SPON [13] zitiert:

"Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf:  Stefan Rahmstorf ist der Bekannteste unter den Top-Klimaforschern Deutschlands – und zugleich der unerbittlichste. Journalisten beklagen Einschüchterungsversuche, Forscher gehen auf Distanz zum Potsdamer Professor. Der Konflikt wird inzwischen in Zeitungen ausgetragen."

Dabei fühlen sich Klima-Alarmisten wie Rahmstorf so sehr im Besitz der "Absoluten Wahrheit", und zugleich sind sie sich ihrer politisch gestützten Macht so sicher, daß sie auch gleich die gesamte Presse-Hoheit einfordern (a.a.O.):

"Wenn ein Journalist sich mit dem Klimawandel befasst und Argumente bringt, die Rahmstorf schlecht findet, kann es schon mal Stunk geben. Der Professor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) schreibt dann Briefe. Allerdings nicht an die Autoren, sondern gleich an die zuständigen Chefredakteure oder Ressortleiter."

In der Manier des Oberlehrers einer fiktiven "Reichs-Bundes-Klima-Kammer" wird dann auch vor massiven Drohungen nicht zurück geschreckt (a.a.O.):

"Rahmstorf droht mit ’schwarzer Liste‘ : Wie sich Rahmstorf die Erziehung von Journalisten vorstellt, hat er in einem denkwürdigen Aufsatz für die "Zeit" im Februar 2005 erklärt. Auf seiner privaten Internetseite habe er "klassische Medienirrtümer" aufgelistet, "die ich jedem Journalisten vor einem Interview zur Pflichtlektüre gebe". Berichte der Journalist dennoch reißerisch, bekomme er
Konsequenzen zu spüren: "Solche Journalisten kommen auf meine schwarze Liste",schrieb Rahmstorf in der ZEIT."

Verbunden damit sind massive Einschüchterungs-Versuche (a.a.O.):

"Auch Reichholf, der wie Ederer zu den Unterzeichern der Replik an Rahmstorf zählt, kam in dem Beitrag als Experte zu Wort. Reichholf – Leiter der Wirbeltier-Abteilung der Zoologischen Staatssammlung München – sagte vor der Kamera, die gängigen Klimaszenarien für Mitteleuropa seien Unsinn. Das hatte Konsequenzen.
Ederer: "Ein mit Leidensmine geschriebener Brief erreichte den Bayerischen Rundfunk. Rahmstorf habe versucht, die Redaktion einzuschüchtern."

Glücklicherweise lassen sich nicht alle Journalisten das bieten (a.a.O.):

"Noch besser kann Wolf Lotter austeilen, Autor des Wirtschaftsmagazins "Brand eins" und diverser anderer Zeitungen. Er habe kein Problem mit dem wissenschaftlichen Konsens, sondern mit Rahmstorf. "Rahmstorf will Redaktionen einschüchtern", sagte Lotter zu SPIEGEL ONLINE. Er sei nicht in der Lage, andere Meinungen gelten zu lassen, schrieb Lotter auf einer Website mit erschöpfenden Beiträgen der Rahmstorf-Gegner. "Es geht nicht um die Frage des Klimawandels,
es geht um Sie, Herr Rahmstorf. Ihren Charakter. Ihre Persönlichkeit. Ihre Unfähigkeit, zuzuhören, ihre Unfähigkeit, sachlich zu argumentieren, ihre Unfähigkeit, ihre Ansichten anders als durch Drohungen durchzusetzen. Sie halten
sich für unfehlbar. Ich halte sie für untragbar."

Vor allem aber – die von Rahmstorf persönlich genannten und angegriffenen Journalisten setzten sich in einer auch in etlichen Medien veröffentlichten Stellungsnahme zur Wehr [15] :

"Die Autoren dieser Zeilen werden in dem Beitrag als Teil einer finsteren Verschwörung geoutet, die Klimaschutzmaßnahmen verhindern. Es ist ein heiliger Krieg, ein Dschihad, den Rahmstorf da führt. Und es werden keine Gefangenen gemacht: Er reißt Zitate aus dem Zusammenhang, streicht, lässt weg – damit seine Weltuntergangsankündigung nicht in Gefahr gerät".

Klima-Katastrophe als säkulare Religion

Und weiter a.a.O.:

"Heute ist die „Klimakatastrophe“ auf dem besten Wege, zu einer säkularen Religion zu werden, die mit ideologisierter Schuld-Sühne-Buße-Semantik alles über einen Leisten schert."…" Im Windschatten dieser Entwicklung entwickeln sich jene Denkverbote und Verkürzungen, die wir in der Atom-, Friedens- und Umweltdebatte erleben konnten…" … " Es geht uns um den Apokalyptizismus, mit dem die Debatte um den Klimawandel geführt wird. Im Namen des Notstands, der finalen Ausschließlichkeit eines fernen, unabdingbaren Untergangs, kann man Seelen, Menschen, politische Strategien, wirtschaftliche Investitionen umstandslos in Geiselhaft nehmen." …" Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung befördert aktiv und wider besseres Wissen Katastrophenmythen."… " Mit der fanatischen Verfolgung Andersdenkender tut Rahmstorf weder sich noch der Klimadebatte einen Gefallen. Vielmehr weisen Stil und Inhalt auf eine tiefe Unsicherheit und ein bizarres Geltungsbedürfnis hin."… "Wenn Wissenschaftler ihre Annahmen zu Dogmen erklären, werden sie zu Glaubenskriegern. Dann ist es an der Zeit zu widersprechen. Deshalb nehmen wir uns das Recht zu zweifeln. Unsere Position ist aussichtslos, nicht gerade sexy und derzeit hoffnungslos in der Minderheit. Aber irgendjemand muss die Türen eines skeptischen Weltverständnisses gegen die praktisch gleichgeschaltete öffentliche Meinung offen halten, damit wir für die Zukunft lernen können."

Nun hätte man ja annehmen können, daß der massive Protest einer ganzen Reihe von Journalisten [15] gegenüber dem versuchten Medien-Dikat des PIK im Jahre 2007 [16] dort zu einer gewissen Vorsicht gegenüber weiteren diesbezügliche Anmaßungen führen würde  –  aber nein, keineswegs, wie eine weitere ähnliche Affäre aus dem Jahre 2011 zeigte [17] :

Merkels Klima-Berater Rahmstorf rechtskräftig verurteilt

"Verurteilter Forscher: Eklat um Klimaberater der Bundesregierung : Der bekannte Klimaforscher und Regierungsberater Stefan Rahmstorf wurde wegen einer Blog-Attacke gegen eine Journalistin verurteilt – er hat nach Meinung des Gerichts Unwahres behauptet.."

"Was ist passiert? Zunächst schreibt die freie Journalistin Irene Meichsner einen kritischen Bericht, woraufhin Rahmstorf sie scharf angreift … Die Autorin verklagt den Forscher – und gewinnt den Prozeß."

Und w.a.a.O.:

"Im Februar verhandelte das Landgericht Köln den Wahrheitsgehalt von Rahmstorfs Vorwürfen: Die Journalistin hätte den IPCC-Bericht nicht gelesen, habe aus unlauteren Quellen abgeschrieben und darum gebeten, dass ihr Name in dem Blog nicht genannt werde, behauptete der Forscher. … Das Gericht sah in diesem Punkt und bei dem Plagiatsvorwurf die Persönlichkeitsrechte der Autorin verletzt. Die Aussagen Rahmstorfs konnten widerlegt werden – der Forscher wurde zur Unterlassung verurteilt."

Selbst eine solche klare und eindeutige Gerichts-Aussage kann offensichtlich ein dermaßen arrogantes und politisch gestütztes Institut wie das PIK nicht von seinem "wissenschaftlichen Alleinvertretungs-Anspruch" abhalten (a.a.O.):

"Das PIK wirbt um Verständnis für seinen Mitarbeiter: Es sei Aufgabe eines Wissenschaftlers, "die Öffentlichkeit auf Irrtümer hinzuweisen". Eine erstaunliche Interpretation, hatte doch das Kölner Landgericht Rahmstorf wegen unwahrer Tatsachenbehauptungen zur Unterlassung verurteilt – die Irrtümer lagen also gerade bei ihm."

Der Journalismusforscher Markus Lehmkuhl vom Forschungszentrum Jülich hatte eine Analyse des Falls im Magazin der Wissenschafts-Pressekonferenz "wpk Quarterly" vorlegt [18], wozu der SPIEGEL [17]  anmerkt:

"Lehmkuhl hat Meichsners Aussagen nachrecherchiert: ‚Sie hat nicht abgeschrieben und faktisch nichts Falsches gesagt, sondern Ergebnisse gedeutet." Doch um wahr oder falsch geht es in der ganzen Affäre eigentlich wohl kaum: Vielmehr handele es hier ein ‚Meinungskampf‘, sagt der Wissenschaftler und Journalist Lehmkuhl. Er habe den Eindruck als würde sich Rahmstorf als wissenschaftlicher Experte tarnen, aber eigentlich politischer Agitator sein."

Und abschließend nochmals DER SPIEGEL [17]:

"Dass die "FR" den Artikel zurückgezogen habe, erklärt das PIK, ‚war in der Sache richtig‘. Und dass, obwohl der Bericht gar nicht falsch war, wie sich herausgestellt hat. Die Moral der Geschichte sei nicht ermutigend, sagt Lehmkuhl. Der Fall zeige, wie ‚missliebige Deutungen mit Hilfe eines autoritären Wahrheitsbegriffes unterdrückt werden können‘. Rahmstorf indes scheint aus dem Urteil wenig gelernt zu haben. Erst am 29. November hat er in seinem Blog einen neuen Beitrag veröffentlicht, in dem er nicht nur Medien und Forscherkollegen angeht
– sondern auch beklagt, dass man ‚in den klassischen Medien keine Kontrolle über das Endprodukt‘ habe."

Dem SPIEGEL-Kommentar ist hier nichts hinzuzufügen:  D i e s e  Fakten sprechen für sich selber, solche "Forscher" auch.

Quellen

[1] http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDQQFjAA&url=http%3A%2F%2Fruby.fgcu.edu%2Fcourses%2Ftwimberley%2FEnviroPhilo%2FPhanerozoic.pdf&ei=8OKmUtvaB8bHtQac-oCwDQ&usg=AFQjCNF2o9cb6VLCbBTDpmR7w2V9Gnl6bQ&bvm=bv.57799294,d.Yms

[2] http://idw-online.de/de/news71073

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Mojib_Latif

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Rahmstorf

[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Christian-Dietrich_Sch%C3%B6nwiese

[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Stocker

[7] http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/EIKE_Pressemittelung_zum_Wirbelsturm_Haiyan-1.pdf

[8] http://idw-online.de/pages/de/news71434

[9] www.sciencebits.com/; im Suchfenster Veizer eingeben

[10] persönliche Mitteilung Veizers an den Autor Lüdecke

[11] http://klimakatastrophe.wordpress.com/2009/11/30/stefan-rahmstorf-hacker-geben-einblick-in-den-berufsalltag-eines-klimawissenschaftlers/

[12] http://www.readers-edition.de/2009/11/24/stefan-rahmstorf-hacker-geben-einblick-in-den-berufsalltag-eines-klimawissenschaftlers/

[13] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/streit-mit-skeptikern-die-rabiaten-methoden-des-klimaforschers-rahmstorf-a-505095.html

[14] http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Veizer

[15] FAZ-NET,  07.09.2007 : "Die „Klimaskeptiker“ antworten"; http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EAE5A892E63B34A00A0D89F0186EA3247~ATpl~Ecommon~Scontent.html

[16] Stefan Rahmstorf: "Deutsche Medien betreiben Desinformation", 31. August 2007; http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EC099321135B34E6C82F4BF639A779CCE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

[17] "Verurteilter Forscher: Eklat um Klimaberater der Bundesregierung"; 01.12.2011; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,796623,00.html

[18] wpk Quarterly, II/2011: http://www.wpk.org/upload/download/quarterly/WPK-Quarterly%202011%20II.pdf

Zu den Autoren:

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker) lehrte nach Forschungs- und Industrietätigkeit an der HTW des Saarlandes. Fachveröffentlichungen in Kernphysik, Strömungsmechanik, Chemietechnik und Klimaphysik sowie ein Fachbuch und zwei Klimasachbücher (hier). Er ist Pressesprecher von EIKE. 

Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls war wissenschaftlicher Angestellter am Met.Inst. der FU Berlin, Forschungs-Projekt Ozon. Anschließend 1970-2000 beim DWD: Arbeits-Gebiete Seewetterdienst, Bord-Wetterdienst, Schiffsraum-Meteorologie, Agrar-Meteorologie; 1984-2000 Leiter des Wetteramtes Essen. 1979-1984 Lehrauftrag an der Univ. Bonn.                                                         200 wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen.




Lassen sich zukünftige Erdtemperaturen berechnen?

Die Datengrundlagen von SB sind Zeitreihen des Berylliumisotops Be10 sowie des Kohlenstoffisotops C14. Die Leitidee der Autoren bestand darin, ihre auf Fourier- und Waveletanalysen basierende Vorhersagemethode an Hand von jeweils 500 Jahreszeiträumen an Hand der bekannten Vergangenheitsdaten zu evaluieren. Da dort die Resultate befriedigend waren, sahen es die Autoren als berechtigt an, eine Vorausberechnung für die 500 noch vor uns liegenden Jahre zu erstellen. Das Ergebnis dieser Berechnung zeigt Bild 1 (Fig. 4 [1]).

http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Bild1-1.jpg

Bild 1: Sonnenaktivität (linke Skala) und Irradianz (rechte Skala) von 1650 bis zum Jahre 2500.

Die Arbeit von SB bestätigen die im Buch von Vahrenholt/Lüning [2] geschilderte Hypothese vom Einfluss der Sonne auf terrestrische Klimaentwicklungen, wobei der hier waltende Mechanismus noch unbekannt ist und von SB auch nicht näher untersucht wird. Es handelt sich bei der Arbeit von SB um eine statistische Analyse, der kein Modell des untersuchten Phänomens zugrunde liegt. Da die Sonnenaktivität in der Vergangenheit gut mit den Erdtemperaturen korreliert, was sich besonders deutlich in allen vergangenen Temperaturminima zeigt, erlaubt diese Feststellung eine Extrapolation in die Zukunft, soweit auch dort der gleiche Kausalzusammenhang besteht und sich zudem sie Sonnenperiodizitäten fortsetzen. Infolge des relativ langen Beobachtungszeitraums (ca. 10.000 Jahre), in der diese Prämissen als zutreffend überprüft werden konnten, erscheinen nur weitere 500 Jahre als eine verhältnismäßig sichere Vorhersagespanne.

Die Publikation von SB ist auch für uns Autoren von großem Interesse. In der EIKE News vom 1.Nov.2013 (hier) besprachen wir unsere Veröffentlichung [3] , in welcher wir zeigen, dass alle Klimaänderungen seit ca. 1750 bis heute durch periodische (natürliche) Vorgänge bewirkt werden. Nichtperiodische Vorgänge, wie etwa eine Erwärmung durch die stetige Zunahmen von CO2 in der Atmosphäre, können danach höchstens in der Größe von 0,1 bis 0,2 °C bei Verdopplung des CO2 Gehaltes (wie bis zum Jahr 2100 erwartet) wirksam werden.

Wir fanden, dass 2 Zyklen mit Perioden ~240 Jahre und ~65 Jahre fast vollständig und globalweit die Klimaänderungen in gleicher Weise bestimmen. Zum ~ Zeichen ist anzumerken, dass die Periodendauern mit der Zeit variieren, was auch bei den später geschilderten Vergleichen zu berücksichtigen ist. Alle anderen Zyklen sind schwach gegen diese, und nichtperiodische Einflüsse, wie etwa von CO2, spielen offenbar keine Rolle. Der ~65 Jahr Zyklus ist ein alter Bekannter, nämlich sofort mit der „atlantisch-pazifischen Oszillation“ (AMO/PDO) zu identifizieren, welche sich 1400 Jahre zurückverfolgen lässt. Die AMO/PDO hat keinen äußeren Antrieb sondern stellt als „Eigendynamik“ einen terrestrischen „Ozillator“ dar.

Obwohl die mathematische Analyse der historischen Temperaturaufzeichnungen eine starke ~240 Jahr Periode anzeigt, mussten wir diese anderweitig nachprüfen. Bei der begrenzten Länge der historischen Temperaturaufzeichnungen von nur etwa 250 Jahren kann eine ~240 Jahr Periode natürlich nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die Rekonstruktion der Temperatur der letzten 2000 Jahre aus den Daten des Spannagel-Stalagmiten zeigte aber ebenfalls diese Periodizität als bei weitem die stärkste Klimavariation seit ca. dem Jahre 1100.

Die Existenz der starken ~240 Jahr Periode, die die hauptsächlichen Klimaänderungen beschreibt, ist in Diskussionen trotzdem in Zweifel gezogen worden. Obwohl gerade die Temperaturen aus den Stalagmitendaten mit solchen, die aus Nordatlantik Sedimenten gewonnen wurden, gut übereinstimmen. Überdies ist der „de Vries Zyklus“ der Sonne, der etwa diese Periodenlänge hat (~210 Jahre), schon lange als bestimmender Klimaeinfluss bekannt. Eine Bestätigung für die Existenz und den dominierenden Einfluss des von uns gefundenen ~240 Jahr Zyklus liefert nun auch die Veröffentlichung von SB, die ebenfalls den maßgebenden Einfluss des de Vries Zyklus betont.

Interessant bei der Arbeit von SB ist auch die Waveletanalyse der Sonnenaktivität  Abb. 2  (Fig. 1b [1]). 

 http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Bild2-1.jpg

Bild 2: Waveletspektrum, die rechte Skala gibt die Stärke der Periodizität (in log2) an. Die schwarze Linie ist der "cone of influence", außerhalb von ihm werden die Ergebnisse allmählich unsicher. Der im Text erwähnte de Vries Zyklus, der in den letzten 1000 Jahre zu den stärkksten Periodizitäten gehört, ist deutlch erkennbar.

Waveletanalysen ermöglichen im Gegensatz zur Fourieranalyse zusätzlich die Angabe, zu welcher Zeit welche Oszillationen auftreten. Die Waveletanalyse der Sonnenaktivität von SB bestätigt unsere Waveletanalyse der Spannagel Daten. Die ~240 Jahr Oszillation setze erst vor ca. 1000 Jahren ein. Sie wiederholt sich nach Bild 2 offenbar in regelmäßigem Abstand von grob 2500 Jahren.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Analyse der Sonnenaktivität von SB die von uns aus Temperaturaufzeichnungen und Stalagmitendaten ermittelten Periodizitäten bestens bestätigt. Der solare „de Vries Zyklus“ zusammen mit der AMO/PDO bestimmen praktisch vollständig die Klimaverläufe der letzten Jahrhunderte und der kommenden Jahrhunderte. Insbesondere ist die starke Erwärmung am Ende des 20. Jahrhunderts dem Zusammentreffen des de Vries und des AMO/PDO Maximums zuzuschreiben. Ein wesentlicher Einfluss von CO2 auf die Erdtemperatur muss daher ausgeschlossen werden, was mit den sich kaum ändernden spektralen Eigenschaften des CO2 bei atmosphärischer CO2 Konzentrationserhöhung bestens vereinbar ist.

Für die derzeitige „Stagnation“ der Erdtemperatur ist der AMO/PDO Zyklus verantwortlich, der sein Maximum inzwischen verlassen hat.  Der de Vries Zyklus ist derzeit etwa an seinem Maximum und ändert seinen Einfluss nur sehr langsam. Da das nächste AMO/PDO Minimum um 2035 liegt, ist zumindest bis dahin weiter mit absinkenden Temperaturen zu rechnen. Die Berechnung von SB sagt überdies ein Temperaturminimum um das Jahr 2100 voraus, das durchaus dem der kleinen Eiszeit Ende des 17. Jahrhundert gleichkommen könnte. Sollte diese Vorhersage zur Realität werden, was nicht unwahrscheinlich ist, darf jetzt schon über das Schicksal der AGW – Hypothesen spekuliert werden.

 

Quellen:

[1] F. Steinhilber and J. Beer, Prediction of solar actibvity for the next 500 years, Jor. Geophys. Res. Space Phys., Vol. 118, 1861-1867 (2013)

[2] F. Vahrenholt, S. Lüning, Die kalte Sonne, Hoffmann und Campe Verlag

[3] "H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records, clim. past, 9, 447-452, 2013" (hier)

 

Zu den Autoren:

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker) lehrte nach Forschungs- und Industrietätigkeit an der HTW des Saarlandes. Fachveröffentlichungen in Kernphysik, Strömungsmechanik, Chemietechnik und Klimaphysik sowie ein Fachbuch und zwei Klimasachbücher (hier). Er ist Pressesprecher von EIKE.

Prof. Dr. Carl Otto Weiss (Physiker) war Abteilungsdirektor an der Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Autor bzw. Mitautor von weit über 200 Fachveröffentlichungen zur Laserspektroskopie. Er ist EIKE Mitglied.

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Landes-FDP-Politiker stellt sich gegen Klimaschwindel

„Hedegaard wirbt für neue CO2-Grenzwerte“ war in den Medien am 4.11. ein Beitrag zum Dauerstreit in der EU um neue CO2-Grenzwerte für Autos überschrieben. Weil unsere Autos immer noch zuviel angeblich klima-schädliches Treibhausgas produzieren, „drückt die EU-Klima-Kommissarin aufs Tempo“.

 Videomitschnitt des Redebeitrages von Dr. Gero Hocker FDP MdL, in Hanover

Würde die Politik ihre Forderung mit dem Gebot der Ressourcenschonung begründen, weil weniger CO2 ein Indiz für einen geringeren Kraftstoffverbrauch ist, dürfte man ihre Sorge um unsere Zukunft anerkennen. Indem sie jedoch offensichtlich die CO2-Reduktion für ein wirksames Mittel gegen einen angeblich von uns Menschen verursachten Klimawandel ansieht, demonstriert sie entweder ihre absolute Unkenntnis über die Wirkung und Nützlichkeit des CO2, oder, falls sie beides doch kennen sollte, ihre Feigheit, sich zu den Fakten zu bekennen – und dafür zu streiten. Unkenntnis oder Feigheit sind in der deutschen Politik parteiübergreifend wirksam.

Es muss daher eine öffentliche Diskussion in Gang gebracht werden, die bewirkt, dass wir uns auf den Umweltschutz konzentrieren, statt horrende Mittel für Klimaschutz auszugeben, denn während wir für unsere Umwelt schonen müssen – und können, wird das Klima wird von der Sonne gesteuert.

Ergänzung

Auch in der CSU regt sich offensichtlich zarter Widerstand. Hier ein Auszug aus einer Broschüre des Seniorenunion der CSU

Realistische Beurteilung der Weltklimaentwicklung

Fakten, Zahlen, die kaum jemand kennt (Europäisches Institut für Klima und Energie u.a.):

·  Das Spurengas CO2 ist im Lauf der Weltgeschichte auf einen niederen Wert

gesunken.

·  In den besten Zeiten der Erdgeschichte lag der CO2-Gehalt siebenmal so hoch wie

heute!

·  Der noch vorhandene CO2-Rest bildet die Lebensgrundlage der Pflanzenwelt, der

Menschheit.

·  CO2 aus natürlichen Aktivitäten 0,038% – CO2 aus menschlichen Aktivitäten 0,001%

·  CO2 hat einen untergeordneten Einfluss auf das Klimageschehen.

·  Der CO2-Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß beträgt gerade 2,3%.

·  Die CO2-Reduktionsziele in Deutschland bewirken auf die Welt bezogen nichts.

·  Voranschreitende globale Abkühlung seit über 10 Jahren.

·  Die Eismassen in der Antarktis haben seit 30 Jahren ständig zugenommen.

·  Der Meeresspiegelanstieg hat sich seit 2003 deutlich auf 2,3 mm p.a. verlangsamt.

·  Die Starkwindereignisse haben weltweit nicht zu, sondern abgenommen.

·  Die beängstigende weltweite Umweltzerstörung ist weitaus klimaschädlicher als die

Emissionen aus den menschlichen Aktivitäten.

·  Die Übernutzung der Natur, der hohe Landschaftsverbrauch und der zunehmenden

Einsatz von Biomasse führen zum Verlust der Nachhaltigkeit.

Aus: http://www.csu-portal.de/dateien/verband/1500300000/jahresbericht_eu_b2013.pdf

Mit Dank an Dr. Ludwig Lindner „Bürger für Technik“ für diese Ergänzung

Ergänzung zu #Weil unsere Autos immer noch zuviel angeblich klima-schädliches Treibhausgas produzieren, „drückt die EU-Klima-Kommissarin aufs Tempo“#

1) Ein KfZ Schein zeigt, dass ein Auto etwa 150 g = 0,15 kg CO2 pro Kilometer emittiert.

2) Dies ergibt bei 10.000 km pro Jahr 1,5 t CO2 im Jahr

3) Dies ergibt weiter bei 1 Milliarde Autos weltweit 1,5 Milliarden t CO2 im Jahr

4) Jeder Mensch atmet 400 kg = 0,4 t CO2 im Jahr aus (nicht naturneutral, denn diese Menge entspricht grob dem bei der Nahrungsmittelherstellung erzeugten CO2, so ist beispielsweise bereits die Verbrennungsenergie von 0,7 Liter Erdöl für das Backen eines Laibs Brot erforderlich).

5) 7 Milliarden Menschen erzeugen 0,4 x 7 = 3 Milliarden t CO2 im Jahr, also etwa das Doppelte des weltweiten Autoverkehrs.

Fazit: Da CO2 aus Autos nicht weggefiltert werden kann und proportional zum Treibstoffverbrauch ist, bedeutet CO2 Reduktion für Autos lediglich geringeren Spritverbrauch – nicht unvernünftig, man sollte dies aber auch ehrlich so ausdrücken. Wenn sich Kommissarin Heedegard dagegen um die Klimaschädlichkeit des CO2 Ausstoßes von EU-Autos Gedanken macht, ist ihr zu empfehlen, einmal ihre Ausatmung und Verdauungsvorgänge besser im Zaum zu halten und zum Zweiten die Schule zu wiederholen (kleines Einmaleins und Naturkunde, insbesondere zum Naturgas CO2).

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke




Nehmen Wirbelstürme an Zahl und/oder Intensität zu?

Extremwetter

Klimaerwärmung lässt vordergründig einen Verstärkungstrend für heftige Wetterereignisse erwarten, wenn man davon ausgeht, dass chemische Reaktionen bei höherer Temperatur schneller ablaufen. Diese irrtümliche Sicht beruht auf meteorologischer Unkenntnis. Unwetter und Stürme hängen vorwiegend nicht von der absoluten Temperatur sondern vielmehr von Temperaturdifferenzen ab (hier). Nur wenn sich die Temperaturdifferenzen zwischen Polar- und Äquatorialgegenden erhöhen, muss mit heftigeren Extremwetterereignissen gerechnet werden. Betrachtet man die jüngeren Klimaänderungen, wird sichtbar, dass Temperaturerhöhungen in polnahen Zonen stets größer als in den Äquatorialzonen waren. Die Polarregionen, nicht die Äquatorialgegenden wurden wärmer, so dass sich die angesprochenen Temperaturdifferenzen verringerten. Infolgedessen sollten Extremwetterheftigkeiten und -häufigkeiten auf der Nordhemisphäre, im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, ab- und nicht zugenommen haben [1]. Dies entspricht den Messungen (s. Bild 1). Die starken kurzfristigen Schwankungen im Bereich weniger Jahre, die in Bild 1 sichtbar sind, verdeutlichen, woher die in den Medien oft zu vernehmenden “Nachweise“ von Extremwetterzunahmen stammen. Die Zeiträume für klimarelevante Aussagen sind hier stets zu kurz. Bis Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts ist eine zunehmende Heftigkeit von Stürmen zumindest für den Bereich des Atlantischen Ozeans nicht existent und darf daher als Mythos gelten. Das Gegenteil ist der Fall, was sich sogar in einer über Jahre leicht abnehmenden Off Shore “Windradstromernte“ bemerkbar macht.

http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Landsea.jpg

Bild 1: Maximale Windgeschwindigkeiten im Atlantischen Ozean. Zwischen 1940 und 1993 hat die mittlere maximale Windgeschwindigkeit um 5 km/h (ca. 12%) abgenommen. Die gestrichelte Linie zeigt den linearen Trend, der die Abnahme deutlich macht (hier). Grafik aus dem Originalpaper von Landsea entnommen und mit deutschen Beschriftungen versehen.

Ob wärmeres Wetter die Häufigkeit oder Heftigkeit von Hurrikanen (hier) vergrößert, ist dagegen umstritten. Es gibt hierzu Veröffentlichungen, die keinen Einfluss erkennen können, aber auch solche, die mit theoretischen Argumenten das Gegenteil herleiten [2]. Entscheidend sind aber stets die Messungen. Eine höhere Häufigkeit oder Heftigkeit von Hurrikanen in klimarelevanten Erwärmungsphasen konnte bislang nicht belegt werden. Erwartungsgemäß wurde wieder einmal in 2012 Klima-Alarm anlässlich des katastrophalen Hurrikans “Sandy“ gegeben und rief – ebenfalls erwartungsgemäß – die entsprechenden Gegenbelege auf den Plan. Ähnliches wird auch mit dem aktuellen Taifun (hier) Haiyan erfolgen. An der bisherigen Grunderkenntnis einer nicht vorhandenen Zunahme von Wirbelstürmen hat sich nichts geändert (hier, hier, hier, hier, hier, hier). Natürlich gibt es immer wieder Jahre ungewöhnlich starker Hurrikan-Ereignisse (z.B. Katrina-Hurrikan in New Orleans), aber ebenso immer wieder auch solche, in denen es sehr ruhig ist. Über ausreichend lange Zeit gemittelt, kann gemäß Messlage bis zum heutigen Tage von zunehmenden Extremwetterereignissen auf der ganzen Welt keine Rede sein.

Im Global Temperatur Report 1978-2003 der Autoren John Christy und Roy Spencer lesen wir dazu (hier) “An analysis of hurricane and tropical cyclone data found those storms are not becoming either more frequent or more violent“. Weitere Quellen (hier, hier). Die Autoren des letztgenannten Link drücken es unmissverständlich wie folgt aus "Contrary to the common perception that tropical cyclones are on the increase, due perhaps to global warming, studies all over the world show that, although there are decadal variations, there is no definite long-term trend in the frequency or intensity of tropical cyclones over the period of about a century for which data are available. There is, nevertheless, a sharp increase in the socio-economic impact of tropical cyclones in the form of increasing property damage."

Das IPCC selber sagt im Bericht von 2001 (Climate Change 2001, the scientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155) sowie im jüngsten Extremwetterbericht von 2012 (hier) gleiches aus. Diese Fakten können verwirren, weil sie den meist entgegengesetzten Aussagen der Medien widersprechen. Tatsächlich sind Meldungen über zunehmende Extremwetter und Hurrikane entweder frei erfunden oder fiktiven Zukunftsprojektionen von Computer-Klimamodellen entnommen, von wo sie dann vom nicht so genau hinhörende Medienkonsument irrtümlich der Gegenwart zuordnet werden. Für den Zustand mancher deutschen Klimainstitute (glücklicherweise nicht aller) ist es bezeichnend, dass sich ihre Vertreter – hier Stefan Rahmstorf vom PIK – nicht zu schade sind, vor laufender TV-Kamera der Öffentlichkeit einen nicht existierenden Sachzusammenhang von einer (ebenso nicht existierenden) anthropogenen Klimaerwärmung mit dem realen jüngsten Wirbelsturm Haiyan anzudienen. Und wenn beispielsweise Klaus Töpfer als ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der UN am 12.11.2013 im DLF behauptet „Es ist eine Tatsache, dass tropische Stürme infolge der Erderwärmung zunehmen…“, so ist dieses Statement doppelt falsch: Erstens nehmen Stürme nicht zu und zweitens gibt es seit 15 Jahren keine Erderwärmung mehr.  

Die Stärke von Wirbelstürmen und Schadensvergleiche

Die Stärke von tropischen Wirbelstürmen kann nur extrem ungenau gemessen werden. Diese Stürme entstehen in der Regel weit ab von bewohnten Küsten auf dem Meer, wo sie ihre volle Kraft entfalten. An Land, wo ihnen der Energienachschub vom Meer fehlt, lösen sie sich früher oder später auf. Auf dem Meer gibt es kaum Messtationen und an Land sind sie in den hier betroffenen Gebieten in aller Regel nicht zahlreich. Insbesondere sind solche Stürme mit Kurzböen extremer Stärke verbunden. Die gemeldeten Zahlenwerte (beim Haiyna über 300 km/h Spitzenwerte) können daher nur ausgesprochen unzuverlässige Schätzungen sein.

Einen interessanten Ansatz, um die Frage nach der Zerstörungskraft von Wirbelstürmen genauer zu beantworten, liefert eine begutachtete Veröffentlichung von Pielke et al. aus dem Jahre 2008 (hier). In ihr werden nur die vom Wirbelsturm angerichteten Zerstörungen (Schäden) erfasst. Mit dieser Methode kann die Zerstörungskraft von unterschiedlichen Wirbelstürmen hinreichend zuverlässig verglichen werden. Freilich bedarf es bei dieser Methode eines zweiten Schritts. Trägt man nämlich (inflationsbereinigt) die von den Versicherungen getragenen Gesamtschäden von Wirbelstürmen über die Zeit auf, erhält man eine extrem ansteigende Kurve (Bild 2).

http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Pileke1.jpg

Bild 2: Inflationsbereinigte Schäden von Wirbelstürmen

Ohne weiteres könnte dies als Beleg für Schadenszunahmen genommen werden. Dies ist falsch, denn die versicherten Werte, die Bevölkerungsdichte etc. haben ebenfalls zugenommen. Im zweiten Schritt muss daher auch noch "bestandsbereinigt" werden. Erst dann ergibt sich das zutreffende Bild (Bild 3).

http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Pileke2.jpg

Bild 3: Schäden wie in Bild 2, aber "bestandsbereinigt". Es ist jetzt keine Zunahme mehr erkennbar.

Aus ihm geht keine Zunahme der Heftigkeit von Wirbelstürmen hervor. Der stärkste war offensichtlich der "Great Miami" in 1929. Haiyan wird sicher in der obersten Kategorie mitspielen. Unabhängig davon wie stark sich Haiyan herausstellt, am Gesamtbild wird dieser Sturm nichts ändern.

Die großen Versicherungen kennen die hier geschilderten Zusammenhänge natürlich bestens. Da diese Unternehmen kein Interesse daran haben, dass sie dem Medienkonsumenten und Versicherungsnehmer bekannt werden, gelangen sie natürlich auch nicht in die Zeitungen oder ins Fernsehen.

[1] FAZ vom 21.5.2008, "Weniger Wirbelstürme nach Klimawandel? (hier)"

[2] Wegen der kaum noch überschaubaren Literatur hierzu: In Google scholar "hurricane frequency" im Suchfenster eingeben und selber entsprechende Publikationen aussuchen.

Zum Autor:

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker) lehrte nach Forschungs- und Industrietätigkeit an der HTW des Saarlandes. Fachveröffentlichungen in Kernphysik, Strömungsmechanik, Chemietechnik und Klimaphysik sowie 1 Fachbuch und 2 Klimasachbücher (hier). Er ist Pressesprecher von EIKE.

Ergänzung der Redaktion 1:

Lesen Sie auch hier einen interessanten Artikel mit ganz anderen Fakten als in den Medien behauptet von Kewil in PI. Titel 

Taifun “Haiyan” ein Fest für Klima-Schwindler

Ergänzung  der Redaktion 2

Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimaforschungsfolgen kann sich garnicht genug freuen über den Wirbelsturm und schiebt ihn natürlich dem anthropgenen Klimawandel in die Schuhe (Details hier -in Englisch)

Auch Jeffrey Sachs, seines Zeichens US Wirtschaftswissenschaftler meldet sich zu Wort.

Capital Autor Christian Schütte hat dessen Einlassungen hier kommentiert

SACHS, LÜGEN UND AGITPROP

12. Nov 2013, Christian Schütte

Nach dem Taifun „Haiyan“ schalten manche Klimaaktivisten wieder in den wilden Angriffsmodus. Sie diskreditieren sich selbst. Von Christian SchütteDen Vogel hat diesmal Jeffrey Sachs abgeschossen. Der weltberühmte Wirtschaftsprofessor leitet das „Earth Institute“ an der New Yorker Columbia Universität, arbeitet als Sonderberater des Uno-Generalsekretärs für die Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und ist für viele so etwas wie das ehrenwerte Gesicht der eigentlich eher suspekten Wirtschaftswissenschaft. Sachs gilt als kluger Kopf mit höchsten moralischen Ansprüchen, er ist ein Vorbild und einflussreicher Meinungsmacher.

Zum Taifun „Haiyan“ hat Sachs an diesem Sonntag das Folgende getwittert:

Auf Deutsch: „Klimalügner wie Rupert Murdoch und die Koch-Brüder haben mehr und mehr Blut an ihren Händen während Klimakatastrophen auf der ganzen Welt Menschenleben fordern."

Mit anderen Worten: Wer sich der klimapolitischen Agenda des Jeffrey Sachs prominent widersetzt, der macht sich der Beihilfe zum Massenmord schuldig. Das Publikum kann ja selbst überlegen, wie man mit solchen Mitmenschen verfährt. Neben dem Medien-Tycoon Murdoch und der US-Unternehmerfamilie Koch lassen sich bestimmt noch andere Hilfskiller ausmachen.

Geht´s eigentlich noch?

Ergänzungen der Redaktion 3

Aufschlussreich die FAZ vom 12.11.2013. In der Presseschau (Stimmen der Anderen) auf S. 2 wird ein kleiner Querschnitt der Klima-Quislinge gegeben, so vom Mannheimer Morgen und der Stuttgarter Zeitung. Wie hirnrissig müssen diese Redaktionen eigentlich sein, um immer noch "Klimaschutz" zu predigen. Es kann sich eigentlich nur um kühl rechnende, grüne Ideologen handeln, denn so wenig Recherchen und so wenig Sachverstand sind fast undenkbar.

Dagegen redet die FAZ Tachles. Im Leitkommentar auf S. 1 "Spiel mit Katastropen" nimmt Jasper von Altenbockum kein Blatt mehr vor den Mund, wenn er schreibt "Ehrlich und verantwortungsvoll wäre es, wenn gerade jetzt und gerade in Warschau (Anm.: Ort der aktuellenKlimakonferenz) darauf hingewiesen würde, dass es einen simplen Zusammenhang zwischen "Monsterstürmen" und dem Klimawandel nicht gibt; dass auch die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass deren Zahl zunehmen wird. Warum sollte es derzeit auch eine "Klimawandel-Pause" geben, gleichzeitig aber immer mehr Klima-Katastrophen? Dass die Menschheit als der Schuldige für Naturkatastrophen gebrandmarkt werden kann, ist die größte Verwirrung, die eine ideologisch aufgeladene, Ursache und Wirkung willkürlich verknüpfende Energie- und Klimapolitik bislang angerichtet hat".

SPIEGEL-Online (SPON) titelt "Lehren aus dem Sturm" (hier). Dieser Beitrag des Redakteurs Axel Bojanowski zeichnet sich durch sehr gute Recherche und eingehen auf nähere Details aus. Bojanowski schreibt u.a. "Der Uno-Klimarat hat die Erkenntnisse in seinem jüngsten Bericht vom September zusammengefasst: Es gebe keine erkennbaren Langzeittrends bei tropischen Zyklonen, also bei Hurrikanen und Taifunen. Allerdings: Die stärksten Wirbelstürme, so eine Vermutung, könnten in Zukunft noch zerstörerischer werden. Tropische Stürme ziehen ihre Energie aus warmem Wasser. Doch die Gleichung "wärmere Ozeane gleich mehr Stürme" geht nicht auf. Scherwinde können sie schwächen. Lindernd wirken sich auch Staubpartikel aus. Entsprechend scheint die Verringerung der Luftverschmutzung in der westlichen Welt seit Ende der siebziger Jahre dazu beigertragen zu haben, dass seither wieder mehr Hurrikane über dem Atlantik kreisen."

Inzwischen ist auch die WELT nachgezogen (hier). Der Redakteur Ulli Kulke schreibt u.a. "Die Klimaforschung hat sich seit Längerem von der These verabschiedet, dass Hurrikane oder Taifune in den letzten Jahrzehnten stärker oder häufiger auftreten." und ferner "Auch wenn es sich um namhafte deutsche Klimaforscher und das öffentlich-rechtliche Fernsehen handelt: Wer über den Bildschirm verkündet, der Taifun "Haiyan" sei gewiss menschengemacht, handelt wider besseres Wissen und verantwortungslos."

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Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records

Abstract:

The longest six instrumental temperature records of monthly means reach back maximally to 1757 AD and were recorded in Europe. All six show a V-shape, with temperature drop in the 19th and rise in the 20th century. Proxy temperature time series of Antarctic ice cores

show this same characteristic shape, indicating this pattern as a global phenomenon. We used the mean of the 6 instrumental records for analysis by discrete Fourier transformation (DFT), wavelets, and the detrended fluctuation method (DFA). For comparison, a  stalagmite record was also analyzed by DFT. The harmonic decomposition of the above mentioned mean shows only 6 significant frequencies above periods over 30 yr. The Pearson correlation between the mean, smoothed by a 15 yr running average (boxcar) and the reconstruction using the 6 significant frequencies yields r = 0.961. This good agreement has a 99.9% confidence level

confirmed by Monte Carlo simulations. It shows that the climate dynamics is governed at present by periodic oscillations. We find indications that observed periodicities result from intrinsic dynamics.

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