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Das Ende der Hypothese von der menschgemachten globalen Erwärmung – kurz und bündig

Unter Paradigma versteht man eine allgemein verbindliche Denk- und Vorgehensweise. Es handelt sich im vorliegenden Fall um die Art und Weise, wie zuverlässige Kenntnisse über die Natur und Abläufe des Klimas erlangt werden können. Da der neue Typ von Politik-Wissenschaftlern in vielen westlichen Gesellschaften der Politik, den der Politik folgenden Medien und den Profiteuren  gelegen kommt, wurde die neue Scholastik der Klimamodellierung schnell salonfähig. Manche Fachkollegen sprechen auch von "postmoderner Klimaforschung". Es gibt bedenkliche Anzeichen, dass diese Bewegung ihres Erfolges wegen bereits andere naturwissenschaftliche Bereiche infiziert hat.

Das Paradigma der modernen Naturwissenschaft

Stellen wir zunächst das wiederauferstandene mittelalterliche Paradigma "Scholastik" der in allen anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen gültigen modernen Vorgehensweise gegenüber! Die Vorstellung vom Funktionieren der Welt hatte im Mittelalter einen Höhepunkt erreicht. Scholastik war ein von den logischen Schriften des Aristoteles ausgehendes Verfahren zur Entscheidung wissenschaftlicher Fragen vermittels ausschließlich theoretischer Betrachtung. Eine Behauptung wurde den für und gegen sie sprechenden Argumenten gegenübergestellt und daraus eine Entscheidung über ihre Richtigkeit abgeleitet. Die Behauptung galt als widerlegt, wenn sie unlogisch, begrifflich unklar, oder mit bereits aus der Scholastik selber hergeleiteten Behauptungen unvereinbar war. Gemäß letztem Kriterium drehte sich die Scholastik oft im Kreise.

Es waren zwei bahnbrechende Persönlichkeiten, die zuerst vom Weg der Scholastik abwichen und die Türe zur Moderne öffneten: der deutsche Staufer-Kaiser Friedrich II (1194-1250) und der italienische Physiker Galileo Galilei (1564-1641). Das Buch Friedrichs II über die Falkenjagd, De arte venandi cum avibus, verwendete erstmalig die Methode der systematischen Beobachtung, um daraus allgemeine Schlüsse über das Funktionieren der Natur, hier das Verhalten von Greifvögeln zu ziehen. Das Buch war bis weit hinein in die Neuzeit ein Standardwerk für die Jagd mit Falken. Für einen wissenschaftlichen Paradigmenwechsel war das 13. Jahrhundert freilich noch nicht reif. Der endgültige Umbruch erfolgte erst in der Renaissance mit Galilei, vorbereitet von Vorgängern, deren Namen heute nur noch spezialisierten Historikern bekannt sind.

Galilei gab neben der systematischen Beobachtung der numerischen Messung die höchste Priorität. Das theoretische Modell wurde damit zwangsweise mathematisiert, und es hatte unabdingbar den Messungen zu folgen. Erst damit war der Weg zur Entwicklung brauchbarer physikalischer Theorien frei, hier der Theorie vom freien Fall. Hypothesen oder Theorien, die nicht durch Messungen bestätigt werden konnten, wurden von nun an verworfen und nicht mehr weiterverfolgt. Dieses Vorgehen war und ist bis heute verbindlich. Selbst Einsteins spezielle Relativitätstheorie wurde erst akzeptiert, als sie mit Feldmessungen anlässlich einer geeigneten Sonnenfinsternis bestätigt werden konnte. Richard Feynman, Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts drückte das seit Galilei geltende moderne Wissenschafts-Paradigma populär so aus:

Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der eine Theorie vorstellt,

egal, wie elegant sie ist,

egal wie plausibel sie klingt,

egal wer sie unterstützt,

……

wenn sie nicht durch Beobachtungen und Messungen bestätigt wird, dann ist sie falsch.

Das moderne Wissenschaftsparadigma und die globale menschgemachte Erwärmung

Es steht außer Frage, dass es in der Erdvergangenheit auf allen Zeitskalen starke Klimaveränderungen gab. Der Wechsel von Warm- und Eiszeiten ist jedem von uns noch aus dem Naturkundeunterricht geläufig. Mitte des 19. Jahrhunderts ~1850 begann dann die industrielle Revolution, und die CO2-Konzentration der Luft stieg von 280 ppm auf heute ca. 400 ppm an. Aktuell ist allenthalben von einer ernsten Bedrohung durch unzulässige Erhöhung der globalen Mitteltemperatur auf Grund dieses anthropogenen CO2-Anstiegs die Rede. Die Befürchtung hat einen nachvollziehbaren Hintergrund, denn CO2 ist ein Infrarot absorbierendes Naturgas der Erdatmosphäre.

Es würde den Rahmen des Beitrags sprengen, auf alle Für und Wider, alle politischen und gesellschaftlichen Begleiterscheinungen der Hypothese von einer menschgemachten globalen Erwärmung einzugehen, für die im Folgenden das Kürzel AGW (Anthropogenic Global Warming) verwendet wird. Wenden wir daher besser das moderne Paradigma der Naturwissenschaft auf die AGW-Hypothese an! Die dabei zu beantwortende Frage ist denkbar einfach, lässt überhaupt keinen anderen Weg zu und lautet:

"Sind ab dem Jahre 1850 gemessene Klimawerte oder deren Veränderungen bekannt, welche den bekannten Rahmen aus den Zeiten davor sprengen?"

Die Antwort kann nur JA oder NEIN lauten. Falls JA, müssen wir von einer hohen Wahrscheinlichkeit eines anthropogenen Klimawandels seit 1850 ausgehen. Falls NEIN, können wir zumindest einen maßgebenden anthropogenen Klimawandel ausschließen. Wir müssen aber einräumen, dass mit einem NEIN noch kein Beweis für das Nichtvorhandensein einer anthropogenen Klimaerwärmung vorliegt. Das moderne Wissenschaftsparadigma schneidet die bunten Blumen solcher Erwägungen und Spekulationen freilich rabiat ab, denn es sagt kurz und bündig:

Eine Hypothese, die nicht durch Messungen belegbar ist, ist falsch!

Dieser Punkt ist vielen Leuten anscheinend immer noch nicht in aller Deutlichkeit und Konsequenz klar. Die Beweislast einer Hypothese liegt nicht beim Skeptiker, denn es ist unmöglich zu beweisen, dass es etwas nicht gibt (hier die AGW). Die Beweislast liegt beim Vertreter der Hypothese! Es ist sinnlos eine bestimmte Hypothese zu favorisieren – sinnlos nach unserem immer noch gültigen Wissenschaftsparadigna der Naturwissenschaft – wenn keine bestätigenden Messwerte für sie beigebracht werden können. Man kann sich dann mit dieser Hypothese zwar beschäftigen, man kann sie in den Mittelpunkt seiner Forschung stellen und man kann auch fest an sie glauben. Man darf sie aber ohne bestätigende Messungen nicht zur Grundlage rationalen Handelns machen. Ergo: Wenn wir nichts Klima-Ungewöhnliches seit ~1850 im Vergleich mit der Zeit davor messen, müssen wir von einer natürlichen Klimaänderung ausgehen!

Vielleicht kommt jetzt dem einen oder anderen Leser ein weiteres wichtiges Wissenschaftsparadigma in den Sinn. Es kam bereits in der mittelalterlichen Scholastik zur Anwendung und ist bis heute unangefochten gültig. Es handelt sich um das  Rasiermesser von Ockham. Dieses besagt, dass von mehreren möglichen Hypothesen desselben Sachverhalts die einfachste allen anderen vorzuziehen ist. Das Ockham’sche Rasiermesser kommt zum Einsatz, wenn wir nach den Ursachen des natürlichen Klimawandels fragen. Gibt es eine einfachste Hypothese? Dazu später ein paar Worte.

Was zeigen die Messwerte seit ~1850 im Vergleich mit der Zeit davor?

Erfreulicherweise kann dieser Abschnitt kurz gehalten werden, denn es ist nur Folgendes zu berichten: infolge der sehr großen Mittel, die bisher in die Klimaforschung geflossen sind, liegen heute fast unüberschaubare Mengen an Klimadaten (Temperaturreihen weltweit, Satellitendaten, SST-Messungen, die neuen ARGO-Bojen, usw.) und an Klima-Proxydaten (aus Eisbohrkernen, Sedimenten, Baumringen, Stalagmiten usw.) vor. Fazit all dieser Daten: Es ist aus ihnen nicht ableitbar, dass seit ~1850 irgend etwa Unnatürliches, verglichen mit – sagen wir einmal – den 2000 Jahren davor, vorgefallen ist; zur Erinnerung: der CO2-Gehalt der Luft ist kein Klimaparameter. Was die Landtemperaturen angeht, hat auch der Autor zu diesem Thema berichtet, allerdings nur als Nebenaspakt (hier, hier).

Inzwischen hat sich die Sachlage des Fehlens von ungewöhnlichen Temperatur-Messwerten seit ~1850 so weit unter den Klima-Alarmisten herumgesprochen, dass inzwischen auf "Nebenkriegsschauplätze" gesetzt wird.  In Mode sind jetzt geheimnisvolle Wärmemengen, die sich in den Ozeanen verstecken und weiteres mehr.  Alles schön und gut, hier eröffnen sich noch weite Forschungsvorhaben, die wir unterstützen. Aber dennoch immer wieder zur Erinnerung:  es muss zwingend nachzuweisen sein, dass die Klimadaten seit ~1850 im Vergleich mit der Zeit davor unnatürliche Werte aufweisen.

Dieser Nachweis ist mit Ozeanmessungen, die schließlich erst am Anfang stehen, wohl noch schwieriger als mit Messdaten von Landtemperaturen. Wer kann heute denn sagen, welche Temperaturverteilungen die Ozeane in der mittelalterlichen Warmperiode aufwiesen? Über Extremwetter, Meeresspiegel und Gletscher wurde bereits unzählige Male berichtet. Auch hier gilt: Es gibt nichts Ungewöhnliches seit ~1850 im Vergleich mit davor. Speziell gilt aber noch mehr: in zwei IPCC-Reports, einmal in IPCC Climate Change 2001, the sientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155 (hier) sowie dann im IPCC Extremwetterbericht (2012) (hier) ist nachzulesen, dass noch nicht einmal Zunahme von Extremwetterereignissen feststellbar ist. Im letztgenannten Report ist lediglich von vermuteten zukünftigen Ereignissen die Rede. Dies gehört in die Rubrik "Kristallkugel" nicht aber zu "naturwissenschaftlichem Paradigma".

Der Autor ist noch die Antwort auf die Frage nach dem Ockham-Prinzip anlässlich der Angabe einer einfachsten Hypothese für Klimawandel schuldig. Sie fällt schwer. Die drei Hauptkandidaten sind zweifellos der Sonneneinfluss (Sonnenzyklen), Autozyklen und Chaos bzw. eine Mischung aller drei. Ob eine Entscheidung darüber jemals getroffen werden kann, ist eine offene Frage der Klimaforschung. Obwohl oft Sonnenzyklen erstaunlich gut mit Klimazyklen zusammenfallen, verbleiben in der Regel schwerwiegende Probleme der zeitlichen Kohärenz und der fluktuierenden Korrelations-Stärke.

Den Einfluss des Menschen auf Klimaänderungen dürfen wir dagegen beruhigt abschreiben, zumindest dann, wenn wir das moderne naturwissenschaftliche Paradigma nicht aufgeben wollen, das unabdingbar Messbelege fordert. Die Abkehr vom modernen Wissenschaftsparadigma findet aber heute mit Klima-Computermodellen tatsächlich statt. Klimamodelle sind zweifellos wertvolle Hilfsmittel für Detailforschungen. Die Modelle versagen freilich schon bei der Klimavergangenheit, können den Eintrittszeitpunkt des nächsten El Nino nicht vorhersagen und fordern eine Erwärmungszone über dem Tropengürtel in 5 – 10 km Höhe, der nicht messbar ist (Hot Spot). Gemäß R. Feynman sind diese Klimamodelle daher nicht nur ungenau oder ein wenig falsch, sie sind total falsch. Als Klimaprognose- oder Klimaprojektionen-Instrumente (das ist im Grunde dasselbe) sind sie ungeeignet. Es muss daher ganz deutlich gesagt werden:

Wer Klimavorhersagen oder Klimaprojektionen aus Klimamodellen als wissenschaftlich verkauft, bedient sich eines mittelalterlichen Paradigmas. Er betreibt Geisteswissenschaft an Stelle von Physik.

Politik und IPCC

Politik und IPCC bilden eine fragwürdige Allianz, denn das IPCC wurde gegründet, um die politisch gewünschte Aussage – "die AGW ist Realität" – zu beweisen. Das ist gründlich daneben gegangen, was aber zumindest die deutsche und die EU-Politik wenig schert. Nur in Australien regiert mit Tony Abbott zur Zeit ein kluger Klima-Verstand, der dem Unsinn in Form der ursprünglich geplanten Carbon Tax die Wurzel abgeschnitten hat. Und nun auch noch das IPCC, das offenbar einknickt. Noch nicht auffällig, erst in einer Fußnote. Aber immerhin, die hat es bereits in sich.

Was ist geschehen? Die zentrale Größe aller Klimawarnungen ist die sog. Klimasensitivität des CO2 (im Folgenden KS abgekürzt), die in vereinfachter Form als die zusätzliche globale Erwärmung definiert ist, die durch eine hypothetische Verdoppelung des CO2-Gehalts der Erdatmosphäre erzeugt wird. Da die Abhängigkeit "Temperatur von CO2-Konzentration" in einer weithin akzeptierten Theorie logarithmisch ist, ist die KS von der CO2-Anfangskonzentration unabhängig.

Man muss sich nun vergegenwärtigen, dass alle Klimaschutzmaßnahmen und auch das deutsche Großprojekt "Energiewende" auf einem einzigen Zahlenwert, nämlich dem der KS gründen. Wissenschafts-Politiker wie Prof. H.-J. Schellnhuber behaupten aus der "la mäng", dass die KS nicht größer als 2 °C werden darf. Das IPCC schätzt – ebenfalls ohne einen Beleg dafür angeben zu können – die KS salopp so zwischen 1,5 und 4,5 ° C ein. Nun ist jedem Fachmann längst bekannt, dass der reale Wert der KS unbekannt ist. Dieses "Geheimnis" ist nun auch offiziell im jüngsten IPCC-Bericht für Politiker gelüftet und zwar als Fußnote 16 unter D.2. Die Formulierung ist denkbar geschraubt und lautet wörtlich:

"No best estimate for equilibrum climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement across assessed lines of evidence and studies"

Man kann nur vermuten, wieviele Auseinandersetzungen und Diskussionen das Veröffentlichen dieser Fußnote IPCC-intern wohl verursacht hat. Vielleicht ist aber das IPCC auch nur Opfer seiner chaotischen Verwaltung geworden und die Fußnote geriet "zufällig" in den Bericht für Politiker. Wir wissen es nicht. Man muss noch hinzufügen, dass die angesprochene Unsicherheit keinesfalls marginal ist, denn in der Fachliteratur werden KS-Werte ab ~0,4 °C [1] bis hin zu über 5 °C gehandelt.

Schlussfolgerung

Für alle Zögerlichen, Ängstlichen und immer noch Unsicheren die folgende Aufmunterung: Lassen Sie sich durch den medialen und politischen Klimaklamauk auf keinen Fall verunsichern! Es ist purer, mit sachlich nicht stichhaltigen Argumenten verbrämter Quatsch, was sich da abspielt. Seien Sie in Diskusionen mit oder in Vorträgen von Klima-Alarmisten nicht zimperlich, indem Sie unnachgiebig auf folgenden drei Punkten bestehen:

1. Das moderne Wissenschaftsparadigma von der Priorität der Messung vor dem theoretischen Modell ist immer noch gültig. Der Klima-Alarmist hat nachzuweisen, dass seine Hypothese mit Messungen belegt ist. Nicht Sie haben nachzuweisen, dass seine Hypothese falsch ist.

2. Wenn der Klima-Alarmist "herumeiert", bestehen Sie auf der Nennung begutachteter Publikationen, die auf der Basis von Messungen noch nie vorgekommenen Klimaveränderungen seit 1850 im Vergleich mit den Zeiten davor nachweisen (es gibt sie nicht).

3. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen über Klimamodelle ein. Da diese Modelle maßgebende Klimavorgänge nicht beschreiben können, sind sie gemäß Punkt 1 falsch.

Das immer noch gültige moderne Wissenschaftsparadigma liefert keinen sachlichen Grund, eine anthropogene globale Erwärmung zu befürchten. Geld, das für CO2-Vermeidung zum Zweck des "Klimaschutzes" verausgabt wird, ist zum Fenster hinausgeworfen. Es fehlt dem echten Umweltschutz.

Das oft zu vernehmende Argument des anscheinend vernünftigen Vorsichtsprinzips – man baue um einen großen, tiefen Teich auf einem Bauernhof ein hohes Gitter, damit ja niemand hineinfällt – geht fehl. Dann nämlich, wenn das Gitter so teuer wird, dass der gesamte Schafbestand des Bauernhofs dafür über die Klinge springen muss und der Hof danach pleite ist. Sinnvoller ist es, den Bewohnern des Bauernhofs das Schwimmen beizubringen. Klimaschutzmaßnahmen und die Energiewende verschlingen zu hohe Mittel, die an anderer Stelle dem Umweltschutz und der Welternährung fehlen.

Wir lassen Hunderttausende Menschen in den ärmsten Entwicklungsländern verhungern, um damit einen nach gültigem Wissenschaftsparadigma unbegründbaren Klimaschutz und die Energiewende zu finanzieren. Das ist nicht nur idiotisch, sondern grenzt an kriminelles Handeln der politisch Verantwortlichen, weil diese sich nicht ausreichend informiert haben oder es vielleicht sogar besser wissen, aber bewusst nicht berücksichtigen.

 

Literaturnachweis

[1] H. Harde: Advanced Two-Layer Climate Model for the Assessement of Globa Warming by CO2, Open Journal of Atmospheric and Climate Change 2374-3808 (2013), Autor und Titel googeln, das pdf ist frei herunterladbar), ferner (hier).

R.S. Lindzen and Y-S. Choi: On the determination of climate feedbacks from ERBE data, Geophysical Research Letters, Vol. 36 (2009), das pdf kann nach googeln von Autoren und Titel frei heruntergeladen werden.

 

 




Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) informiert CDU Wirtschaftsrat über unglaubwürdige Katastrophenszenarien, statt der Realität

Als vortragender Experte war Prof. Edenhofer, Vizechef des IPCC und des PIK, und als Ort, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK benannt worden. Doch statt des Experten Edenhofer sprang seine, für die Energiestrategie zuständige Mitarbeiterin und ehemals Doktorandin von PIK Chef Schellnhuber, Frau Dr. Knopf (0) ein, da Edenhofer verhindert war. 

Decarbonisierung um jeden Preis

Frau Dr. Knopf spulte dann sehr routiniert die üblichen Klimakatastrophen-Szenarien aus ihren Modellen ab, die alles hatten, was man zum Erschrecken des Publikums brauchte, abgesehen von wissenschaftlicher Methodik und negativer Vorhersage-Überprüfbarkeit und damit von jeglicher Glaubwürdigkeit.

Abb. 1 Verlauf und Trend der globalen Mitteltemperatur ermittelt nach Daten des RSS Team der Satellitenbeobachtung.

Wiederholt wurde stattdessen die Behauptung, dass  der geringe Anstieg der globalen Mitteltemperatur von 0,5 bis 0,8 ° C im vorigen Jhh, eindeutig menschgemacht sei. Den nun schon seit 18 Jahren währenden Stillstand des Trends der globalen Mitteltemperatur Siehe Abb 1  umschiffte sie geschickt, indem sie ihn erstens nicht erwähnte, aber stattdessen dem Publikum die bekannte IPCC Grafik mit der Aneinanderreihung jeweils 10 jähriger Trends zeigte. Siehe Abb 2 (Bild rechts). Auch auf Grund der Achsenspreizung der y Achse übermittelte sie damit dem Publikum die Botschaft, die Erwärmung ginge ungebremst weiter.

Gestützt darauf, betonte sie, dass der Kampf gegen den Klimawandel absolut vorrangig sei, aber die Kosten zur Bekämpfung desselben  den globalen jährlichen Konsum nur zwischen ca. 0,04 % bis 0,14 (Median bei 0.06%)[1] des weltweiten GDP´s bremsen würde. Also im Grunde sehr billig sei.

Abb. 2 Ausschnitt aus Fig. 1 SPM AR5 mit den aneinander gereihten 10 Jahrestrend zur Verschleierung des nunmehr 15-18 jährigen Stillstands der globalen Mitteltemperatur. [2]

Damit hatte sie das eigentliche Thema des Abends erreicht, bei dessen Bearbeitung sie auch – als Mitglied des Teams von Otmar Edenhofer der Working Group III- mitwirkte.

Erschwerend für die Zuhörer kam hinzu, dass sie bei der Beschreibung der Istsituation ständig die Prozentzahlen der Steigerung von CO2 -Emissionen und der -Konzentration vermischte, so dass auch der aufmerksamste Zuhörer bald nicht mehr wusste, wovon eigentlich die Rede ist. Außer, dass machte sie unmissverständlcih klar, dass jedes CO2 schlecht sei. Somit sei völlige "Decarboniserung" die einzige Rettung.

Viel Zeit wurde dann von ihr auf die Preisung der Möglichkeiten der sog. „Erneuerbaren Energien“ verwendet, die letztendlich, neben der ebenfalls von ihr favorisierten Carbon Capture and Storage (CCS) Technologie, als einziges Mittel gepriesen wurden, dem drohenden Klimakollaps zu entgehen. Globale Decarbonisierung um jeden, nach ihren Worten aber sehr geringem, Preis.

Diskussionsbeitrag als "Unverschämtheit" bezeichnet

Dann begann der Diskussionsteil des Abends. Und da meldete sich auch der Geologe Prof. K. Ewert zu Wort, der seit vielen Jahren mühsam aber sehr methodisch, tausende von einzelnen Temperaturganglinien weltweit auswertet und zu ganz anderen, sehr spektakulären Erkenntnissen kommt.  Doch kaum hatte er vorsichtig und höflich Zweifel am Gesagten, insbesondere dem Temperaturanstieg angemeldet, fiel ihm die Vortragende brüsk ins Wort und bezeichnete seine Äußerungen als Unverschämtheit. Später, nach der Diskussion weigerte sie sich zudem die entsprechenden Belege von ihm anzunehmen.

Auch Teilnehmer Limburg meldete  sich u.a. mit dem Hinweis zu Wort, dass er 0,04 oder 0,06 % weltweite Konsumminderung nicht bewerten könne, aber darauf hinweisen wolle, dass die so hoch gelobte Hinwendung zu „Erneuerbaren“ – unter dem Titel Energiewende subsummiert-  allein uns Deutsche, bei völliger Umsetzung bis 2050 rd. 7 Billionen Euro kosten würde, aber auf das Klima nicht den mindesten Einfluss hätte. Immerhin durfte er ausreden, aber die 7 Billionen € wurden von der Vortragenden Knopf als nicht nachvollziehbar wegerklärt, gleichzeitig jedoch wurden von ihr sämtliche Angebote diese näher zu belegen mit eisigem Schweigen bedacht.

Teilnehmer F.K. Ewert ließ dieses brüske und allen wissenschaftlichen Usancen  widersprechenden Verhalten der Vortragenden ihm gegenüber nicht auf sich beruhen und sandte deren Chef und verhinderten Sprecher des Abends den u.a Brief.

Der liegt Herrn Edenhofer nunmehr seit gut 14 Tagen vor, eine Antwort steht aus. Die ca. 18 Zuhörer jedenfalls hatten nach diesem Vortrag ein sehr gemischtes Gefühl über die Richtigkeit des Gesagten und Gezeigten. Nur ein Zuhörer empfand jegliche Kritik an der Vortragenden als Blasphemie und verließ empört den Raum. Die anderen wandten sich in der Mehrzahl sehr nachdenklich aber hungrig den belegten Brötchen zu.

Brief an Prof. O. Edenhofer vom 1. Dezember 2014      

Herrn Prof. Dr. Ottmar Edenhofer                                                                             c/o Potsdam-Institut  für Klimafolgenforschung                                                         Te­legraphenberg A31

 14473 Potsdam 

Betreff:  Expertengespräch am 17. 11.2014

Sehr geehrter Herr Edenhofer,

in dem Expertengespräch am 17.11.2014 hat Frau Dr. Brigitte Knopf an Ihrer Stelle den Einfüh­rungs­vortrag zu dem Expertengespräch des CDU-Wirtschaftsrates gehalten. Ihre im Vortrag entwi­ckelten Folgerungen für unser praktisches Handeln gründeten sich auf  Sze­na­rien. 

Das IPPC hat schon früh betont, dass Voraussagen zum Klima nicht möglich sind, weil es ein chaotisches nichtlineares System mit sehr vielen Einflussfaktoren ist. Inzwischen  hat die re­ale Entwicklung die Richtigkeit dieser IPCC-Beurteilung bestätigt, denn die Voraussagen haben sich nicht erfüllt – tatsächlich ist oft sogar das Gegenteil eingetreten. 

Trotz der IPCC-Beurteilung basiert das Modell vom anthropogen verursachten Klimawandel infolge unserer CO2-Emissionen auf Klimasimulationsmodellen, ein unbezweifelbarer Be­weis wurde bisher nicht erbracht.  Prof. John Christy, University of Alabama, hat die Voraus­sagen der wichtigsten Klima-Computer miteinander verglichen:

Wie die Darstellung überzeugend demonstriert, sind alle Ergebnisse anders – vermutlich wegen einer individuellen Auswahl der Parameter. Danach wäre für das Jahr 2020 mit Erwärmungen zwischen 0,3 und 1,3° C  zu rech­nen. Welches Ergebnis gilt, wenn alle anders sind? Kei­nes!

Die Ergebnisse von Szenarien sind folglich keine geeignete Grundlage für schwerwiegende poli­tische Entscheidungen. Das bestätigt im jüngsten IPCC-Bericht für Politiker unter D2 die Fuß­note 16, die besagt, dass die Wissenschaft sich über die Klimasensitivität des CO2 nicht einig ist. Darf die Politik wichtige Maßnahmen auf so dürftiger Basis beschließen? Wer würde wohl einer kom­plizierten und unmittelbar durchzuführenden Ope­ration zustimmen, wenn der Arzt im Befund einer MRT-Untersuchung  die Möglichkeit zu er­kennen glaubt, dass im Alter eine Krankheit drohen könnte.

Das Kriterium der Wissenschaftlichkeit ist nicht schon dadurch erfüllt, dass sich der Bearbei­ter selbst als Wissenschaftler versteht. Wissenschaftlich­keit erfordert die Bestätigung des Ergebnis­ses durch andere. Karl Popper hat mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie den kritischen Rationalismus be­gründet. Er fordert, kritisch zu prüfen, ob ein gegenteiliger An­satz eine bessere Erklärung liefert, was schon deshalb nötig sei, weil bestätigende Wiederholun­gen ähnlicher oder gar gleicher Er­gebnisse zu Ideolo­gien werden können.

Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK, hat mit Kollegen in PHYSICAL RE­VIEW E 68, 046133 (2003) publiziert: „Power-law persistence and trends in the atmos­phere: A detailed study of long temperature records“. Die Arbeit behandelt die Auswertung von 95 Tem­peraturreihen. Ihr Ergebnis ist wie folgt zusammengefasst: „In the vast majority of stations we did not see indications of the global warming of the atmostphere”. Spätere Erklärun­gen von Herrn Schellnhuber, dass angewandte Verfahren sei veraltet, treffen nicht zu, denn 1.) verändert eine Auswertungsmethode nicht die Basisdaten, und 2.) wird es weiter angewendet, wie von Prof. Lüdecke praktiziert.

Das Gebot der Wissenschaftlichkeit, die Ergebnisse der Arbeit Schellnhubers et al und meine frühere Ausbildung in Klimatologie und Paläoklimatologie haben mich motiviert, ebenfalls Tempe­ratur­reihen auszuwerten, inzwischen schon seit 6 Jahren. Schließlich weiß man als Geo­loge, dass nur Fak­ten der Schlüssel sind, um die Erde zu erkennen und zu verstehen. Nirgendwo gilt die alt-chine­sische Weisheit mehr als für die Erde „Wissende machen keine Voraussa­gen, und wer Voraussagen macht, ist kein Wissender“, schon gar nicht auf der Grundlage von Kurz­zeitbetrachtungen, wie es in der neuen Klimaforschung üblich geworden ist.

Temperaturmessungen sind seit 1659 verfügbar. Meine Auswertung von 82 Langzeit-Tempe­raturreihen, die 1706 beginnen, bestätigt das Untersuchungsergebnis von Herrn Schellnhuber: Die aus den Jah­resmittelwerten generierten Temperaturreihen lassen keine globale Erwärmung der Atmosphäre erkennen, also auch keine, die durch CO2 verursacht wurde. Um etwa 1700 hat die Rückerwär­mung nach der Kleinen Eiszeit begonnen, und auch die erfolgt wegen der Sonnen­zyklen in einem Wechsel von Abkühlungs- und Erwärmungsphasen. Und niemand wird auf den Gedanken kommen, dass der Mensch damit ursächlich etwas zu tun hat, denn diese Wechsel sind eine irdische Normalität. Deshalb ist es für die Beurteilung weniger wichtig, ob wir uns ge­rade in einer Erwärmungs- oder in einer Abkühlungsphase befinden, sondern ob wegen der kli­mapoliti­schen Diskussion ein Zusammenhang zwischen der industriellen CO2-Emission und den Erwär­mungsphasen besteht. Die Entwicklung der Temperatur beweist das Gegenteil. 

 Seit Mitte des 19. Jh. werden sehr viel mehr Wetterstationen betrieben. Im März 2010 wurden die Daten der im Netz von NASA-GISS angebotenen Kurzzeitreihen archiviert, und zwar solche, die vollständig und damit für die Auswertung  geeignet sind. Das sind 1108 Stationen mit Daten für die Zeit von 1880 bis 2010 und 813 Stationen mit Daten ab ca. 1940 bis 2010.  Die Daten aller 1108 Stationen wurden im Detail manuell ausge­wertet. von der zweiten Gruppe bisher 375. Die Auswertung der 1108 Reihen umfasst die Herstellung der Ganglinien und deren Gradienten für die Gesamtzeit, sowie die Herstellung der Ganglinien und deren Gradienten für die aufeinan­derfolgenden Teilabschnitte. Jede Gesamt-Ganglinie umfasst 3 Kalt- und 2 Warmphasen. Insge­samt wurden ca. 6650 Ganglinien mit Gradienten manuell hergestellt.  Aus den Gradienten der Gesamt-Ganglinien ergibt sich, UHI-bereinigt, weltweit eine Nettoerwärmung von 0,39°C. Aus der Summe der Gradienten der Einzelphasen ergibt sich die im folgenden dargestellte Tempera­tur­entwicklung der Welt. Die Erderwärmung macht nicht nur keine Pause, sondern wurde ca. 1998 von einer Abkühlung abgelöst, die noch andauert. Obwohl der CO2-Gehalt weiter steigt, sinken die Temperaturen.

Dieses Ergebnis der weltweiten Temperaturmessungen ist nicht überraschend, denn es stimmt vollkommen mit der klimatologischen bzw. paläoklimatologischen Erfahrung von abwechseln­den Warm- und Kaltphasen überein, die infolge der Wirkung der Solarzyklen selbstverständlich auch während der Rückerwärmung nach der Kleinen Eiszeit auftreten. Die üblich gewordenen kurzfristigen Beurteilungen und Prognosen können die 4,5 Mrd. Jahre andau­ernde Klimage­schichte der Erde nicht reflektieren, ohne Langzeitbeobachtungen erhält man kein wirklichkeits­getreues Ergebnis.

Als Geologe weiß man, dass Klimaänderungen die Regel sind und dass die CO2-Gehalte der At­mosphäre während der Erd­geschichte zumeist sehr viel höher waren als in der Gegenwart. Als im Oberen Mitteldevon Korallenriffe entstanden sind, lag der CO2-Gehalt der Luft bei 2200 ppm; wir können sie als ‚Massenkalk’ heute in unseren Mittelgebirgen besichtigen. Während der Permo-Karbonischen Eiszeit mit der bis 38°N reichenden Vergletscherung lag der CO2-Gehalt der Luft bei 1400 ppm. Hohe CO2-Gehalte haben weder Eiszeiten noch das Wachstum der Pflan­zen behindert, schließlich ist CO2 mittels Photosynthese der Baustein des Lebens. Besser als durch diese Ge­gensätzlichkeit möglicher Entwicklungen konnte uns die Natur nicht beweisen, dass „CO2 als Klimagas bedeutungslos ist“, wie das Lexikon der Physik von 1959 informiert.

Für die klimatologische Bedeutungslosigkeit des CO2 gibt es mindestens neun Beweise; zu den schon genannten paläoklimatologischen werden noch zwei aktuelle hinzugefügt:

·      Der Rückgang der Gletscher wird mit der angeblich anthropogen Erderwärmung begründet. Das Abschmelzen begann weltweit um 1820, unsere verstärkten CO2-Emissionen begannen nach 1950, also 130 Jahre später. Die Ursache kommt vor der Wirkung – auch bei der Glet­scherschmelze.

·      Im 20. Jh. erfolgte die erste Warmphase von dem Beginn der anthropogenen CO2-Emissio­nen, zwei Abkühlungsphasen fanden jedoch trotz dieser CO2-Emissionen statt – die letzte dauert noch an.

Dem Vortrag von Frau Dr. Knopf schloss sich eine Diskussion an. Ich begann meine beabsich­tigte Zusammenfassung mit der Feststellung, dass die Messwerte die im Vortrag zitierten Ergeb­nisse aus dem IPCC-Bericht 2013 widerlegen, und dass sie einen CO2-Einfluss auf das Klima nicht erkennen lassen. Leider war es nicht möglich, dieses Resultat mit einigen Details zu be­gründen, denn meine ersten Sätze hatten eine empörte Reaktion von Frau Dr. Knopf  ausgelöst – sie fand es „unverschämt“, ihren Aussagen und Folgerungen zu widersprechen. Dass Wissen­schaft zur Überprüfung einen gegenteiligen Ansatz erfordert, wollte sie nicht gelten lassen. Der unübliche und ungewohnte Stil ihrer Reaktion hat mich bewogen, meinen Beitrag abzubrechen. Nach dem Schluss des offi­ziellen Teiles habe ich dann versucht, ihr einen vorbereiteten Kurzbe­richt mit einer Zusammenfas­sung der Messwerte zu übergeben; Frau Dr. Knopf lehnte deren Annahme protestierend ab. Wie wir und andere wiederholt erfahren haben, neigen Mitarbeiter des PIK dazu, Gegenargumente und Messwerte zu ignorieren: u.a. 18 Jahre Temperaturstillstand, keine Beschleunigung beim Meeresspiegel-Anstieg, IPCC-Abschied vom Extremwettertrend.  

Auf der Nobelpreisträger-Tagung in Lindau hat am 7.Juli 2012 der norwegische Physiker Ivar Giaevar die den Klimawandel begründende Forschung als Pseudo-Wissenschaft und diesen Zeit­geist als Peudo-Religion bezeichnet. Prof. Norbert Bolz, TU Berlin, hatte dies am 4.2.1010 in einem Interview ähnlich beurteilt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass beide Ge­nannten das Geschäfts-, Beschäftigungs- und Finanzierungsmodell von der „Klimalüge“ richtig beurteilt haben, dann hat Frau Dr. Knopf ihn mit ihren Zitaten aus dem 2013-IPCC-Bericht und mit ihrem inakzeptablen Verständnis von Wissenschaftlichkeit geliefert.                                              

Mit freundlichen Grüßen                                                                          

gez. F.-K. Ewert

Kopien an: Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Dr. Brigitte Knopf                                                                                                     

PS (am 12.12.2014):

Die Menschheit hat sich schon oft verhängnisvollen Irrglauben hingegeben. Das Modell von der anthro­pogen verschuldeten Erderwärmung wird für lange Zeit unübertroffen bleiben, denn diesmal soll der Grundbaustoff unserer Nahrungsmittel die Ursache sein – CO2,  ein ungiftiges, geruchloses, unsichtbares und reaktionsträges Spurengas, von dem jeder Mensch täglich ca. 1 kg produziert und ausatmet.


[0] Von der Homepage von Frau Dr. Knopf

Dr. Brigitte Knopf ist stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs III Nachhaltige Lösungsstrategien am PIK und ist Leiterin der Arbeitsgruppe Energiestrategien Europa und Deutschland. Sie hat in Physik promoviert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Energiewende in Deutschland entwickelt sie Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems und ist Autorin einer Studie zum Kernenergieausstieg. Derzeit beschäftigt sie sich mit der Entwicklung eines Strommarktdesigns der Zukunft und mit der Europäischen Energie- und Klimapolitik. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Frage der Einbettung der Energiewende in einen breiteren europäischen Kontext. Für die Transformation des europäischen Energiesystems hat sie einen Modellvergleich koordiniert zum Einfluss von Technologieoptionen auf die europäische Klimapolitik für 2030 und 2050. Im Fünften Sachstandsbericht des IPCC im Teil der Arbeitsgruppe III zu Vermeidung des Klimawandels ist sie Autorin im Kapitel zu regionaler Entwicklung und Kooperation.   

Von 2007 bis 2010 war sie Koordinatorin eines Modellvergleichs zu den Kosten und Technologien für Klimaschutz im Rahmen des EU Projektes ADAM (Adaptation and Mitigation Strategies). Weiterhin war sie in ein Projekt zu Klimawandel und globale Armut involviert. Von 2009 bis 2011 war sie Senior Advisor der Technical Support Unit in der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC bei der Erstellung des IPCC Sonderberichtes zu den erneuerbaren Energien.

[1] Nachzulesen hier auf Seite 15: http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg3/ipcc_wg3_ar5_summary-for-policymakers.pdf

[2] Quelle: http://www.ipcc.ch/report/graphics/index.php?t=Assessment%20Reports&r=AR5%20-%20WG1&f=SPM




Kirche im Klimawahn: „Nicht mehr als JA und AMEN“

Die in der medialen Öffentlichkeit intellektuell hoch gehandelte Pastorin Margot Käßmann schreibt in ihrem Buch "Mehr als ja und amen" [1] :  "Die Schöpfung ist gefährdet, weil Menschen unverantwortlich handeln." … denn : "Die wissenschaftlich vorausgesagte Klimakatastrophe, die in den sich häufenden Überschwemmungen, Unwettern und Erdrutschen inzwischen überall auf der Welt deutlich erfahrbar ist …" . Das ist – wie alle anderen kirchlichen Verlautbarungen zum "Klima-Thema" – von keiner Sachkenntnis getrübt, denn seit mehr als 10 Jahren hat sich selbst der Klimarat IPCC von den Unwetter-Trends verabschiedet, schon 2001 [2] :

“Recent analyses in changes in severe local weather (tornados, thunder days, lightning and hail) in a few selected regions provide not compelling evidence for widespread systematic long-term changes“

… und noch deutlicher und noch weitergehender ganz aktuell im AR5 des Klimarates von 2013/14 [3]:

"Warnungen aus dem letzten Report vor zunehmenden Extremereignissen wie Hurrikanen, Tornados oder Stürmen etwa wurden mittlerweile als "wenig vertrauenswürdig" eingestuft – und in der neuen Zusammenfassung des Reports  nicht mehr erwähnt." …u.w.a.a.O.:                            

"Anhaltenden Alarm vor zunehmenden Flußhochwassern, Dürren, Hurrikanen und Tornados bezeichnet Pielke [4] angesichts der mittlerweile glimpflichen Forschungs-Ergebnisse zu den Themen als ‚Zombie-Wissenschaft‘."

Auch für Frau Käßmann hätte also schon ein Blick in die Originalberichte des IPCC oder wenigstens in die einschlägigen Presse-Berichte dazu genügt, um eine solches realitäts-fernes und eigentlich peinliches Bramarbasieren zu vermeiden.

EKD-Denkschrift "Klima-Wandel": Alarmismus pur

Das alles gilt gleichermaßen für eine 160-seitige EKD-Denkschrift [5]. Darin werden einfach alle Horror-Szenarien der Klima-Alarmisten übernommen – ohne jede Nachprüfung, ohne auch nur einen Ansatz einer kritischen naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Dazu hatte der hier unterzeichnete Autor schon 2009 eine ausführliche sachliche Kritik verfaßt [6], und mit persönlichen Anschreiben sowohl an den sz. Bischof Huber als auch an die EKD-Synode geschickt, wobei im Detail auf die einzelnen Punkte und Behauptungen in der EKD-Denkschrift eingegangen wird:

"Sehr geehrter Herr Bischof  Dr. Huber, gerne möchte ich als Naturwissenschaftler und zugleich praktizierender Christ Ihnen einige Anmerkungen schreiben zu Ihrem o.a. Appell. … Dabei möchte ich mich ausdrücklich auf diejenigen Ihrer Aussagen beschränken, die ich beurteilen kann."

Dieser persönliche Brief an Bischof Huber schließt:

"Daß die EKD mit der Beurteilung der komplizierten und komplexen physikalischen Problematik der Klima-Debatte überfordert ist,  d a s  kann man ihr nicht vorwerfen. Jedoch  – daß die EKD trotzdem mit dieser Art Verlautbarungen auf die ohnehin schon hysterisch überschäumende Klima-Debatte noch ‘drauf sattelt‘ mit aktionistischen Empfehlungen bis hin in die Haushalte Ihrer Mitglieder und Gläubigen (EKD, S.9, letzt. Abs.) –  d a s  darf  man durchaus kritisch anmerken.

Besonders beunruhigend ist es dabei zu sehen, daß Sie und Ihre Mitarbeiter die vorherrschende Meinung  nachsprechen, ohne sich zuvor mit den vielen, vielen gegenteiligen kritischen Meinungsäußerungen und Fakten auch nur im Ansatz beschäftigt zu haben. Genau dieser Eindruck entsteht jedenfalls bei Naturwissenschaftlern wie mir. Dieses ist um so kritischer zu beurteilen, weil Sie sich mit dieser Erklärung aktiv in das Leben und Handeln unserer evangelischen Christen einmischen (vgl.z.B. letze Fußnote unten), ohne daß die naturwissenschaftlichen Hintergründe dafür auch nur halbwegs abgesichert sind. Ich selbst beschränke mich hier in meinen Anmerkungen zu Ihrer Bischofs-Erklärung ausdrücklich auf diejenigen Passagen, die ich naturwissenschaftlich beurteilen kann, denn  – wie lautet die alte Handwerker-Weisheit doch gleich: „Schuster, bleib‘ bei Deinem Leisten!“ Dieses zu beherzigen, das würde m.E. uns allen gut anstehen.

So bin ich hinsichtlich dieserart EKD-Erklärung betrübt und entsetzt zugleich.

Mit freundlichen Grüßen, Klaus-Eckart Puls (Diplom-Meteorologe) Bad Bederkesa, d. 25. Okt. 2008."

Diese Stellungnahme wurde auch an die Synode der EKD geschickt. Antworten gab es nicht!

Nach mehrmaligen Nachfragen gab es dann ein paar lapidare Sätze:

()  Büro Bischof Huber:

" … Bitte haben Sie zudem Verständnis dafür, daß eine eingehende Diskussion der von Ihnen angesprochenen und wichtigen Punkte von hier aus nicht leistbar ist. Der Ratsvorsitzende dankt Ihnen für Ihre Ausführungen. …  gez. Pfr. Dr. Christoph Vogel, Persönlicher Referent".

()  Büro der Synode:

"Der Vorbereitungs-Ausschuß der EKD-Synode hat sich in seinen Beratungen für eine Kundgebung der Synode mit Ihren Entgegnungen zum Klima-Appell des Ratsvorsitzenden auseinandergesetzt. Es hat sich jedoch dazu entschlossen, sich eine andere Sicht der Problematik zu Eigen zu machen. gez. Barbara Rinke "

Das war’s ! Und mehr war wohl auch nicht zu erwarten, denn naturwissenschaftliche Fakten werden bei EKD und Synode offensichtlich nur als störend empfunden, abschreiben ist eben leichter. So war es auch schon in der Grundschule, manchmal immerhin auch bei "unsereinem".

Das "EKD-Totschlag-Argument" : Die Bewahrung der Schöpfung

Klimawandel gibt es, solange es Natur und Schöpfung gibt ! Dabei ist insbesondere auch aus der Mittelalterlichen Warmzeit (ca. 1000-1300 n.Chr.) und aus der "Kleinen Eiszeit" (ca. 1400-1800 n.Chr.) bekannt, daß die Kirchen das "schlechte Wetter" nutzten, um bei den Gläubigen zu Buße und Sündenbereuung aufzurufen – und dabei mit Himmel, Hölle, Tod und Teufel drohten.

Nun hat offensichtlich die EKD in einer Zeit mäßiger natürlicher Erwärmung (0,8 Grad) nach Ende der gleichermaßen natürlichen "Kleinen Eiszeit" eine moderne Variante als Erziehungs- und Läuterungs-Instrument für ihre Gläubigen entdeckt [7]:

"Angesichts des Klimawandels geht es um die Verantwortung für Gottes Schöpfung…".

Und einen neuen Beelzebub hat die EKD auch schon dingfest gemacht – das CO2  (a.a.O.; S.116) :

"Die negativen Aspekte des BIP-Wachstums, darunter die CO2-Emissionen, treten mittlerweile stärker hervor."

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß Schöpfung, Natur, Pflanzen, Brot und damit jegliches Leben auf der Erde unabdingbar mit der Photosynthese des CO2 verbunden sind ?

vgl. Abb. 1 :

                                                Abbildung 1 : CO2 + Leben

Und w.a.a.O. (S.124-125):   "Ein anthropogen verursachter Klimawandel wird stattfinden und findet bereits statt."

Oder [8] : "Die Schöpfung ist gefährdet, weil Menschen unverantwortlich handeln."

Bei alledem ist anzumerken:

Der Anteil des Menschen an der natürlichen Erderwärmung von ca. 0,8 Grad seit 150 Jahren ist wissenschaftlich umstritten und bis heute unbewiesen! Nur so viel ist klar: Die wesentliche Ursache ist die natürliche Rück-Erwärmung nach Ende der "Kleinen Eiszeit".

Zur der SchöpfungsBewahrungs-Hype schreibt der sz. Vorsitzende des Lutherischen Konvents im Rheinland, Pfarrer Reiner Vogels [9] seinen Atmtsbrüdern eine vernichtenden theologische Kritik in Brevier:

"Es ist eine unglaubliche Selbstübersteigung, geradezu eine anmaßende Hybris des Menschen, wenn er meint, er habe den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Die Schöpfung bewahren kann nur der Schöpfer! Wir sind dazu viel zu klein und unbedeutend. Der angebliche Auftrag zur Schöpfungsbewahrung beruft sich immer auf 1. Mose 2, 15, wo Gott dem Adam den Auftrag gibt, den Garten zu bebauen und bewahren. Den Garten, also den von Gott für den Menschen eingerichteten und auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensraum, zu bewahren, ist offensichtlich etwas völlig anderes als die Bewahrung der Schöpfung."

Natürliche Taifune als "biblische Apokalypse" ?

Eine steile evangelische These ist in der  Neuen Presse vom 18. November 2014 abgedruckt [10] :

“Die ärmsten Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am meisten unter den Auswirkungen”, sagte die Klimareferentin von “Brot für die Welt”, Sabine Minninger, am Dienstag am Rande des “2. Internationalen Symposiums zur Klima-Gerechtigkeit” in Bremerhaven. Die ärmsten Länder hätten nicht die finanziellen Mittel, sich etwa vor Taifunen ausreichend zu schützen."

Dazu wird auf "Kalte Sonne" http://www.kaltesonne.de/klimanews22/  10. Dezember 2014kommentiert:

"Es ist schon irre, Brot für die Welt darf wissenschaftlich nicht haltbare Thesen öffentlich verbreiten, um die Spendenbereitschaft anzukurbeln. Wenn eine Firma dies täte, würde dies sogleich von der Konkurrenz mit rechtlichen Mitteln gestoppt werden. Da suggeriert also Frau Minninger, daß Taifune eine Auswirkung des Klimawandels wären. Vermutlich meint sie, daß Taifune heute häufiger wären als in vorindustrieller Zeit. Und selbst das ist nachweislich falsch. Taifune hat es immer gegeben, mal mehr, mal weniger. Da haben weder die armen Entwicklungsländer Schuld, noch die reichen Industrieländer. Brot für die Welt sollte nun endlich aufhören, der Bevölkerung Schuldgefühle einzureden. Klar, mit Schuld spendet es sich natürlich viel besser. Aber weshalb kann man es nicht auch mit der Wahrheit versuchen: Wir haben verdammtes Glück, daß wir nicht im Klimagürtel der tropischen Wirbelstürme leben, außerdem geht es uns relativ gut. Wir helfen den Wirbelsturmopfern daher gerne. Liebe Freunde bei Brot für die Welt, es wird nun endlich Zeit für eine neue, ehrlichere Kommunikationsstrategie."

EKD und MISEREOR – "in bester apokalyptischer Gemeinschaft" !?

Auch der synodale Vorbereitungs-Ausschuß der Nordkirche bemüht in einem Brief  [12] an die Synode der Ev.-Luth. Landeskirche die biblische Apokalypse, um die Synode und letztlich die Kirchen-Steuer-Zahler für finanzielle Aufwendungen zur "Errettung der Klima-Welt" gefügig zu machen :

"In meinem Theologiestudium habe ich einmal gelernt, bei den Propheten der Bibel zwischen den Unheilspropheten und den Umkehrpropheten zu unterscheiden. Während die einen die Katastrophen, die sie vorhersagen, für unvermeidlich halten, sehen die anderen immer noch eine Chance umzukehren und das Unheil abzuwenden" … "Irgendwo auf diesem schmalen Grad zwischen Unheils- und Umkehrprophetie bewegt sich auch die Klimaschutzdebatte.

Pessimistisch betrachtet ist die Klimakatastrophe bereits im vollen Gange und nicht mehr aufzuhalten" …"Auf dieser Basis hat der Vorbereitungs-Ausschuss der Kirchenleitung empfohlen, der Landessynode ein Klimaschutzgesetz zum Beschluss vorzulegen, das die CO2-Neutralität als verbindliches Klimaschutzziel der Nordkirche festschreibt." …

"Zur Umsetzung werden Energiecontroller und andere Klimaschutzfachleute gebraucht. Das kostet erst einmal Geld, … "

Auch die katholische Kirche setzt bei MESEREOR unverfroren auf das "Geschäft mit der Angst", z.B. im MISEREOR-Magazin 2014 [13].

Eine kritische Auseinandersetzung damit kommt zu diesem Ergebnis [14]:

" Weniger lobenswert ist dagegen eine spezielle Praxis der Spendenmotivierung, die Misereor bereits seit etlichen Jahren betreibt. Offenbar hatte man sich gedacht, dass man die Einnahmen deutlich erhöhen könnte, wenn man den Leuten einredet, sie hätten am Elend der Welt eine Mitschuld. Das verlotterte CO2-lastige Leben der Bürger der Ersten Welt würde auf dem Wege der Klimakatastrophe zu mehr Dürren, Stürmen, Überschwemmungen und anderem Wetterunbill im armen Afrika und Asien führen. Durch Presseartikel, Aktionen und Interviews wird den potentiellen Spendern ein schlechtes Gewissen gemacht. Der Effekt bleibt nicht aus: Durch Spenden an Misereor können die Sünder ihr Gewissen reinwaschen, eine Art moderner Ablaßhandel. Einzig störender Faktor in diesem Geschäft sind diejenigen Wissenschaftler, die sich weigern, in das Alarmgeschrei der Klimakatastrophe einzustimmen. Unbequeme wissenschaftliche Fakten oder gar eine ergebnis-offene Fachdiskussion sind bei Misereor ausdrücklich unerwünscht."

Dazu schreibt Horst-Joachim Lüdecke in einem ausführlichen Kommentar [15] u.a.:

"Die kirchliche Institution „Misereor“ gibt sich das Label eines Hilfswerks. Das Misereor-Magazin 2014 spricht allerdings eine andere Sprache. In ihm ist ein Artikel erschienen, verfasst von Toralf Staud, der sich gegen die sogenannten Klimaleugner … richtet. Nun wird Staud bei vielen Lesern als rotgrünes Markenzeichen für Verdrehung von Tatsachen, wirre Pamphlete und profunde Unkenntnis der einfachsten Sachzusammenhänge gehandelt. Wie kommt daher Misereor auf die Idee, sich ausgerechnet dieser journalistischen Leuchte zu bedienen? Wir wissen es nicht, meinen aber sehr wohl zu wissen, dass sich viele Gläubige und Spendenwillige angesichts des Misereor-Magazins fragen werden, ob hier noch ein christliches Hilfswerk oder ein grünes Propaganda-Ministerium agiert."

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges in den vergangenen 20 Jahren auf der Erde die Grünflächen, die Biomasse und die Ernte-Erträge zugenommen haben ?

vgl. Abbildung 2 :

             Abbildung 2: CO2-Anstieg – Die Erde ergrünt, die Erträge steigen !

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges seit 20 Jahren im hungernden Afrika die Savannen ergrünen ? vgl. Abb. 3 :

                                   Abb. 3 : Die Savannen ergrünen

Die EKD setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel

Die EKD hat sich – ohne Not und auf unabgesicherter wissenschaftlicher Basis – mit zahlreichen öffentlichen Verlautbarungen dem Klima-Alarmismus des politischen Mainstreams verschrieben.

Dazu schreibt der sz. Vorsitzende des Lutherischer Konvent im Rheinland  [16],  Pfarrer Reiner Vogels, an die Autoren von "Klima der Gerechtigkeit – Entwicklungspolitische Klima-Plattform der Kirchen" (EKD Westfalen) [17] in einem offenen Brief  [18]:

"Ich frage mich allerdings, ob Sie dieser Sache wirklich einen guten Dienst erweisen, wenn Sie dieses Thema damit verbinden, daß Sie sich in einer aktuellen naturwissenschaftlichen Streitfrage, nämlich in der Frage, ob es eine anthropogene Erderwärmung gibt oder nicht, einseitig auf eine Seite schlagen.

 Was werden Sie denn tun, wenn demnächst die These von der anthropogenen Erderwärmung unter dem Druck der Fakten zusammenbricht? Seit 10 Jahren hat sich die durchschnittliche Erdtemperatur bekanntlich nicht mehr erhöht, wie Sie den Daten des britischen Wetter-Dienstes Hadley – siehe http://tinyurl.com/cvnzt7 – entnehmen können, obwohl in diesem Zeitraum die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre kontinuierlich gestiegen ist. Was werden Sie machen, wenn sich dieser Trend noch eine Zeitlang fortsetzt, wenn sogar, was durchaus möglich ist, die seit dreißig Jahren zu beobachtende Erwärmung einer globalen Abkühlung weicht?

Können Sie es wirklich riskieren, daß die Kirche ihre Glaubwürdigkeit verliert, weil sie sich in einer naturwissenschaftlichen Streitfrage auf eine Seite geschlagen hat, die sich am Ende als irrig herausstellt ?

Von Augustinus haben wir den guten Rat: "Willst du gerecht sein,  zähle nicht, sondern wäge". Ich denke, daß daraus eine strenge Verpflichtung für alle folgt, die in der Kirche Verantwortung tragen: Sie können sich nicht einfach auf einen angeblichen wissenschaftlichen Konsens berufen, wie er in Mainstream-Medien transportiert und von nach politischem Proporz- und Interessendenken zusammengesetzten Gremien wie dem IPCC vertreten wird. Sie haben statt dessen die Pflicht, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, bevor sie an die Öffentlichkeit treten. Dazu gehört, daß sie sich vorher umfassend und nicht einseitig informieren.

Auf die Klimafrage bezogen, heißt das, daß man nicht nur die Mehrheitsmeinung, sondern auch die Meinung der vielen wissenschaftlichen Kritiker dieser Mehrheitsmeinung zur Kenntnis nimmt.

Ich verweise z.B. auf die über 600 international angesehenen Wissenschaftler, die sich in einer öffentlichen Erklärung gegen den von IPCC vorgetragenen Klima-Alarmismus wenden. Siehe: http://tinyurl.com/nyk8u7r ."

EKD: "Brot in den Tank" statt "Brot für die Welt"

Eine zunächst von der Politik betriebenen Strategie ist es, durch die Versprittung und Verbrennung von Brot-Getreide die CO2-Freisetzung zu verringern.

Dabei gibt es zwei Aspekte für die Verwendung von Brot-Getreide:

Einerseits Biosprit für Kraftfahrzeuge, andererseits Energie-Gewinnung durch Verbrennung und Vergärung.

Beides wird von der EKD nicht nur toleriert, sondern sogar aktiv propagiert, wie in Folgendem nachgewiesen wird. Daß dabei vor allem auch reine Profit-Interessen der anderen Beteiligten im Spiel sind, das scheint die EKD nicht zu stören.

Die EKD ist munter mit dabei, seit Jahren ohne Hemmungen. Das geht so weit, daß auch das "Heilige Abendmahl" in Frage gestellt wird   [19]:

"Aus der Kultursymbolik des "täglichen Brot", für das auch im VaterUnser gebeten wird, ergibt sich nach christlicher Wertvorstellung ein erheblicher ethisch-moralischer Grenzhorizont gegenüber der Getreideverbrennung. ….

Demgegenüber kann aus theologischer Sicht aber auch eine falsche Mystifizierung religiöser Symbolik wie der des Abendmahls und des täglichen Brotes hinterfragt werden. Das christliche Lebensverständnis wurzelt in der Gnade geschenkter Freiheit, aus der Befreiung von Tod und Sünde zur Gestaltung der Welt … zu kreativer Schöpfungsbebauung und Schöpfungsnutzung. Diese Freiheit steht über Grenzziehungen normativer Ordnungen… Hierzu gehört im Interesse der Schöpfungsbewahrung und zum Schutz des Weltklimas auch die kreative Nutzung der unterschiedlichen Gaben der Schöpfung — eben auch die scheinbar grenzüberschreitende, weil bisher nicht praktizierte Getreideverbrennung …" !

Dieses hat nicht irgend ein grüner Pastor aus der Provinz geschrieben, sondern Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und Agrar-Beauftragter der EKD, und zwar schon 2006 !

D i e s e  Infragestellung des Heiligen Abendmahls – ein Einzelfall ?

Nein – keineswegs, dazu gibt es zahlreiche weitere offizielle Verlautbarungen bei der EKD, zum Beispiel hier [20] :

"Zum VaterUnser, dem zentralen, gemeinsamen Gebet der Christenheit gehört der Satz: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Damit wird mit Rückgriff auf das Symbol des Brotes für das Lebensnotwendige gebetet…" …

"Eine weitere und noch tiefgründigere Bedeutung für den christlichen Glauben hat das Brot beim Abendmahl. … In der Abendmahls-Liturgie repräsentiert das "Brot des Lebens" diesen „Leib Christi“.

"Diese Unterschiede (Anm.: zwischen kath. & ev. Liturgie) sind aber für die theologische Beurteilung der Verbrennung von Weizen substantiell unerheblich, denn keine der theologischen Traditionen vollzieht den Umkehrschluß, demzufolge das Getreide an sich heilig wäre, weil es im Abendmahl in Form des Brotes Verwendung findet. Vielmehr wird das Brot erst durch den liturgischen Kontext zum Zeichen Gottes…..

Aus protestantischer Sicht sind deshalb weder ein magisches Verständnis noch eine Mystifizierung von Brot und Getreide angebracht. Ein nüchterner, sachbezogener, verantwortungsvoller Zugang zum Thema "Getreideverbrennung“ ist zu suchen. Es besteht deshalb trotz eines problematischen Symbol-Zusammenhangs theologisch gesehen kein begründbarer Widerspruch zwischen der hohen Wertschätzung des Lebensmittels Getreide und der Verwendung von Getreide für eine umweltverträglichere Energieversorgung. Im Sinne der christlichen Freiheit zur Weltgestaltung sind neue Verwendungsarten des Getreides durchaus legitim, so lange damit tatsächlich ein relevanter Beitrag zu den hohen ethischen Zielen der Stillung menschlicher Grundbedürfnisse, der Bewahrung der Schöpfung und des Klimaschutzes geleistet wird." … u.w.a.a.O.:

"Die Getreideverheizung ist demnach auch aus christlich-ethischen Erwägungen heraus eine legitime Verwendungs-Möglichkeit des Getreides."

Auch hier: Es handelt sich nicht um eine Randbemerkung aus der evangelischen Diaspora, sondern eine autorisierte Stellungnahme der EKD-Leitung !

Nun fühlt sich die EKD offensichtlich alleine nicht stark genug, das neue Goldene Kalb "Klimaschutz" auf den Altar zu hieven, also sucht man sich Verbündete. Was liegt näher, als sich Menschen zu suchen, die rein wirtschaftliche Profit-Interessen (EEG) haben, und damit die "erforderliche politische Durchschlagskraft" – also z.B. den Bauernverband (DBV) [21]:

"Kirchen und Bauernverband: Erneuerbare Energien stärker verwenden – Energetische Nutzung von Getreide auch ethisch zu bejahen."

Im Einzelnen ist dort zu lesen:

"Für eine stärkere Verwendung erneuerbarer Energien im Energiemix Deutschlands haben sich in einer gemeinsamen Erklärung die beiden kirchlichen Organisationen Ausschuß für den Dienst auf dem Lande (ADL) in der EKD und Katholische Landvolkbewegung (KLB) und der Deutsche Bauernverband (DBV) ausgesprochen. Es sei schöpfungsethisch vereinbar und notwendig, die Sonnenenergie mittel- und unmittelbar besser zu nutzen. Vor allem in der energetischen Nutzung der Biomasse wird eine reale Chance für verbesserten Klimaschutz und größere Unabhängigkeit von endlichen fossilen Energieträgern gesehen. Die beiden kirchlichen Organisationen ADL und KLB in Deutschland erheben auch gegen die energetische Nutzung von Getreide und anderen für die Lebensmittelerzeugung wichtigen Produkten wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Raps keine grundsätzlichen ethischen Bedenken."

…u.w.a.a.O.:

"Da bei der energetischen Nutzung von Getreide speziell Energiegetreide angebaut sowie Abfallgetreide genutzt wird, beeinflußt diese Art der Energienutzung nicht die weltweite Ernährungssituation. Die Verantwortung für die Hungernden wird dadurch nicht geschmälert."

Das reicht ? Nein  –  noch lange nicht (a.a.O.):

"Um diese umwelt- und klimaschonende Art der regenerativen Wärmeerzeugung bundesweit zu ermöglichen, fordern ADL, KLB und DBV die Bundesregierung auf, Energie-Getreide als Regel-Brennstoff in die Erste Bundes-Immissionsschutz-Verordnung aufzunehmen."

Ein Pakt zwischen den Ideologen der EKD und den rein kommerziellen EEG-Profiteuren vom DBV – das darf man denn doch wohl getrost als eine "Unheilige Allianz" bezeichnen !?
Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges auch die Ernte-Erträge steigen? vgl. Abb. 4 :

                           Abb. 4 : Steigende Ernten durch CO2

Erste kritische Stimmen auch innerhalb der EKD

Immerhin gibt es auch in der EKD – nach Jahren des Schweigens und Wegsehens – mittlerweile Menschen, die den Irrsinn der Versprittung von Brotgetreide kritisieren [22] :

"Am 14. Oktober 2011, anläßlich des Welternährungstags, setzte "Brot für die Welt“ mit der Übergabe von 10.000 Unterschriften ein deutliches Zeichen gegen die Produktion und Importe von Agro-Treibstoffen, die Hunger verursachen und damit die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern gefährden. Mit ihrer Unterschrift forderten die Bürger und Bürgerinnen die Bundesminister Dirk Niebel und Norbert Röttgen auf, sich im Kabinett für die Aufnahme von Sozialstandards in die Europäische Richtlinie und in die deutsche Nachhaltigkeitsverordnung für Biotreibstoffe einzusetzen. Mit verbindlichen Sozialstandards soll sichergestellt werden, daß unser Sprit nicht die Ernährungssituation in den Anbauregionen der Entwicklungsländer verschlechtert."

Eine solche Initiative kommt sehr spät, denn schon Jahre zuvor gab es ausreichende kritische Informationen zu diesem Thema [23] : "Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn ! Eine verdrängte Wahrheit des CO2-Wahns" :

"Und die Probleme folgten auf dem Fuße: Weil die USA weltweit der größte Mais-Produzent und -Exporteur sind, 2/3 des Weltexportes  [24], kam es innerhalb eines Jahres (2006) zu einem Exporteinbruch und einer Preis-Explosion auf dem Weltmarkt  [25]. Die Folge: Der Preis für eine Tonne Mais stieg in Mexiko innerhalb des gleichen Zeitraumes von 100 auf 250 Euro [26] , der Tortilla-Preis in Mexico-City von 40 auf 75 Cent, viele Mexikaner konnten und können ihr täglich Brot nicht mehr bezahlen, massenweise schlossen die Tortilleria’s. Mais in den Tank statt auf den Teller – der CO2 -Wahn macht es möglich.

In Mexiko kam es zu öffentlichen Protesten und Unruhen [25] [26] , Der Verzehr von Tortillas ist bereits um ein Drittel zurückgegangen [26]: "Bei den 40 Millionen armen Mexikanern lag der tägliche Konsum bei bis zu einem Kilo, doch das kann sich keiner mehr leisten … Für Mexiko ist das eine perverse Entwicklung …". 

"Ähnlich dramatisch liegen die Probleme schon jetzt in Brasilien, Nigeria, Ägypten … und mindestens einem Dutzend anderer Länder." [24]

"Mittlerweile wird weltweit so ziemlich alles zu Treibstoff verarbeitet, was eßbar ist: Mais, Weizen, Gerste, Reis, Sojabohnen, Maniok, Zuckerrohr … Tendenz steigend in Vielfalt und Masse.  Die Grundnahrungsmittel als Diesel-Rohstoff sind zum Börsen-Spekulations-Objekt geworden,  2006 stiegen die Weltmarktpreise für Mais um 100%, für Weizen um 20%." 

"Diese Preistreiberei geht munter weiter: So will die EU den Anteil der Biokraftstoffe bis 2020 auf mindestens 10 Prozent ihres Gesamtbedarfs an Treibstoffen steigern [25] Dieses alles gewinnt vor dem Hintergrund, daß 800 Millionen Menschen dieser Erde an Hunger und Unterernährung leiden (WHO), makabere Züge. Denn schon jetzt ist erkennbar, "…daß schon in naher Zukunft nicht mehr genügend Getreide für den menschlichen Verzehr zur Verfügung steht. Die Bühne ist frei für den Konflikt zwischen den 800 Millionen Autobesitzern und den weltweit 2 Milliarden Allerärmsten, die nur überleben wollen" [24]

"Für die 120-Liter-Tankfüllung eines Geländewagens muß eine Getreide-Menge versprittet werden, von der ein Mensch sich ein ganzes Jahr ernähren kann. Wird der Tank nur alle zwei Wochen neu gefüllt, so könnten von den dafür aufgewendeten Grundnahrungsmitteln 26 Menschen ein Jahr leben".

"Man kann nicht ‚zig Millionen von Menschen in der ganzen Welt haben, die täglich Hunger leiden, und gleichzeitig benutzen Europa und die USA Lebensmittel, um den Autotank zu füllen" (Victor Suarez, mex. Bauernverband ANEC, Zitat aus [26] ).

Dieses Problem ist vorhanden und täglich greifbar  – aber wo sind die Proteste der selbsternannten Klima-Schützer und Weltverbesserer?  Wo bleiben die Einwände der christlichen Kirchen, die sich sonst doch ganz gerne in so manche politische Angelegenheit einmischen? Wo sind die sonst so lauten Stimmen all‘ der Grünen, der Linken und die der anderen Protagonisten der Armen und Entrechteten? Es herrscht "Schweigen im Walde"  –  beschämtes lähmendes Schweigen ? Wie lange noch ? Wieviele Kinder müssen erst zusätzlich verhungern ?

Ist es nicht –  auch aus diesem Grunde  –  höchste Zeit, den CO2-Wahn zu überdenken ? Bevor einige Hunderte den Hitzetod der unbewiesenen Klima-Katastrophe sterben, verhungern wahrscheinlich Hunderttausende, weil wir Brot-Getreide zu Sprit pervertieren."

Der vorstehend zitierte Bericht ist schon 2007 erschienen. Mittlerweile haben sich alle diese Probleme verschärft!

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß der Hunger in Afrika auch eine Folge der Produktion von Biosprit-Pflanzen durch globale Spekulanten und Konzerne ist ?   vgl. Abb. 5

     Abb. 5 : Agro-Sprit und Hunger durch europäische Landnahme in Afrika

Ein Pfarrer redet Klartext !

Trotz aller anscheinend geistiger und geistlicher Verwirrung in der EKD – es gibt auch dort immer noch Theologen, die offensichtlich in der Lage sind, Theologie und Naturwissenschaft in logischen Einklang zu bringen. Dazu gehört der Vorsitzende des Lutherischen Konvents im Rheinland, Pfarrer Reiner Vogels [27] :

"In Mexiko hat es schon Demonstrationen von Tausenden armer Menschen gegeben, die – zu Recht (!) – darüber aufgebracht waren, daß der Preis für Maismehl, das sie für ihre Tortillas benötigen, explodiert ist. Die Ärmsten dieser Erde zahlen wieder einmal die Zeche.
Ich denke, angesichts dieser offenkundigen Zusammenhänge sollten wir nicht mehr so unbefangen wie bisher die vierte Bitte des Vaterunser beten. Zumindest sollten wir mit gleicher Intensität unsere Stimme dagegen erheben, daß Lebensmittel zu Treibstoffen verarbeitet werden. Die Erzeugung von Treibstoffen für Motoren aus Getreide, das Gott wachsen läßt, damit Menschen satt werden, ist in meinen Augen eine Sünde. Auf keinen Fall kann darin die Lösung des Energieproblems unserer Zeit gesehen werden. Es darf nicht dazu kommen, daß wir in unseren Autos Getreide verbrennen und es dadurch den Armen in der Welt noch schwerer machen, ihren Hunger zu stillen. "Brot für die Welt" muß heute heißen: "Kein Getreide für Motoren!"

Und die theologische Sichtweise [28] :

"Biosprit ist Sünde : Wir Christen müssen dagegen so laut wie möglich protestieren: Biosprit ist Sünde. Und Biosprit bleibt Sünde, solange es Menschen gibt, die sich aus dem Mais, den wir als Treibstoff im Auto verbrennen (durch den Staat gezwungen!), gerne ein Brot gebacken hätten, um satt zu werden."

EU: Biosprit – Treibhausgas-Minderung ein schwerer Rechenfehler [29]

"Der wissenschaftliche Ausschuß der Europäischen Umweltagentur kritisiert in seiner aktuellen Studie die zur Zeit angewandten Bilanzierungsmethoden der EU für die Treibhausgasbilanz von Biosprit und bezeichnet sie als "schweren Rechenfehler". Für eine seriöse Treibhausgas-Bilanzierung dürfte nach Ansicht der Wissenschaftler nur angerechnet werden, wieviel an CO2 die sogenannten Energiepflanzen in ihrer Biomasse zusätzlich absorbieren, also nur der Anteil über die Menge hinaus, den die vorher dort wachsenden Felder, Wälder oder Grünland ohnehin banden. Stattdessen würden in der EU-Bilanzierungsmethode die CO2-Einsparungen durch Bindung als Biomasse doppelt angerechnet."

"Das heißt, daß die Biosprit-Produktion zusätzlich zu den Umweltschäden vor Ort in Form von Monokulturen, Pestizideintrag, Eutrophierung, etc. gar keine Treibhausgas-Minderung beim Treibstoffverbrauch bewirkt.

Im Gegenteil, die Herstellung von Biotreibstoff aus Raps, Soja, Zuckerrohr oder Palmöl führt zu mehr CO2-, CH4-, und N2O-Emissionen in der Atmosphäre als das Verbrennen von fossilem Treibstoff. Für Biodiesel liegen die Werte der CO2-Emission, selbst unter Vernachlässigung des vom wissenschaftliche Ausschuß offengelegten Rechenfehlers, bei plus 4,5 % bei Raps und 11,7 % bei Soja. Eigentlich wollte die EU den CO2-Ausstoß durch Einbinden der hoch-subventionierten Agrarindustrie bis 2020 um 20 % senken. Biosprit sollte bis dahin 35 % weniger CO2-äquivalente Emissionen verursachen als Treibstoff ohne Beimischung – der E10-Weg erweist sich aber schon jetzt als gescheitert. Bekannt wurde auch, daß die Schönrechnerei System hat. …"

Dazu schrieb die Züricher WELTWOCHE  [30] schon 2010:

"Eine neue Studie des Instituts für Europäische Umwelt-Politik (IEEP) in London hat nun die Folgen der europäischen Biosprit-Pläne abgeschätzt … Das Resultat übertrifft die schlimmsten Befürchtungen.  … führt die Biosprit-Förderung indirekt dazu, daß Flächen urbar gemacht werden, die heute noch von Buschlandschaften, Sümpfen oder Wäldern geprägt sind. Wenn aber Wälder abgeholzt, Büsche abgebrannt und Sümpfe trockengelegt werden, gelangt viel CO2 in die Atmosphäre, das vorher in Holz und Böden gespeichert war. Das IEEP schätzt, daß es jährlich 27 bis 56 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich sind, sollte die EU ihr Biosprit-Ziel umsetzen. «Das wäre gleich viel, wie wenn 12 bis 26 Millionen zusätzliche Autos auf Europas Strassen fahren würden», schreiben die Autoren der Studie. Die Ersparnisse wegen der erneuerbaren Rohstoffe sind dabei eingerechnet. Damit steigt der CO2Ausstoß beim Ersatz von fossilen Brennstoffen durch Bio-Treibstoffe um 81 – 167 %".

Vernichtend auch das Urteil des Nobelpreis-Trägers Paul Crutzen  [31] :

"Ob aus Raps, Mais oder Weizen hergestellt – in der Treibhaus-Bilanz schneidet Biosprit wegen des nötigen Düngers schlechter ab als gewöhnlicher Kraftstoff. Das hat der Atmosphären-Chemiker und Mitentdecker des Ozonlochs, Paul Crutzen, ermittelt. … Jetzt hat der Mainzer Atmosphärenchemiker und Chemienobel-Preisträger Paul Crutzen einen weiteren, schwerwiegenden  Nachteil  in der bislang als positiv geltenden Umweltbilanz von Biosprit entdeckt. Statt der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, erhöhe das Destillat die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, hat Crutzen ausgerechnet."

EKD-Ablaß-Handel: Tetzel im Gewand des 21.Jahrhunderts

Neuerdings geht die EKD wieder mittelalterliche Wege, wie die LVZ  [32] berichtete:

"Wenn der ökologisch orientierte Pfarrer schlechten Gewissens mit dem Auto statt mit dem Fahrrad zur Seelsorge fährt, kann er sich bald unkompliziert seiner eigenen Seelennöte entledigen: Mit einer sogenannten Klima-Kollekte sollen alle Vertreter der evangelischen Kirchen den von ihnen verursachten Ausstoß von Treibhausgasen ausgleichen können. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider präsentierte das Projekt jetzt in Berlin."

…u.w.a.a.O.:

"Bislang fiel es den Kirchenoberen jedenfalls schwer, mit leuchtendem Klimaschutz-Vorbild voranzuschreiten: Die zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann war bei ihrer Alkoholfahrt in einem VW Phaeton unterwegs. Auch katholische Würdenträger lassen sich bevorzugt in Spritschleudern kutschieren."

Und nochmals die LVZ [33] :

"Sie predigen Klimaschutz und haben doch selbst Benzin im Blut: Dies bittere Fazit gilt nach einer jetzt veröffentlichten Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für viele Bischöfe in Deutschland. Danach sind die Dienstwagen der deutschen  Oberhirten zu 90 Prozent klimabelastende, übermotorisierte Spritfresser. Nur vier der 46 Befragten benutzten einen Dienstwagen, dessen CO2-Ausstoß unter dem seit 2008 geltenden EU-Zielwert von 140 Gramm pro Kilometer liegt, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Bei den anderen liege der Emmissionswert zwischen 20 und 60 Prozent darüber. An der freiwilligen Untersuchung beteiligten sich 80 Prozent aller befragten Kirchenoberhäupter. Nur acht machten keine Angaben, darunter auch Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofs-Konferenz."

Sowas nennt man denn wohl Heuchelei.

Kein Brot ? UN/FAO : "Dann eßt mehr Insekten!"

Hat man je gelesen, daß die UN-Organisation IPCC die Energie-Gewinnung aus Brot-Getreide verurteilt hat ? Eher im Gegenteil  [34] :

"Laut der Szenarien könnte das zukünftige globale Energiesystem eine breite Mischung von EE-Technologien beinhalten, wobei wesentliche Beiträge von Wind, Biomasse und Sonne erwartet werden."… u.w.a.a.O.: "Bioenergie wird aus Biomasse gewonnen, z. B. aus organischen Abfallprodukten oder Energiepflanzen." ….und auch Brotgetreide wie Mais läuft unter der IPCC-Agenda und der Kirchen-Firmung als Energiepflanzen!

Schon von der Königin Marie-Antoinette wird aus der Zeit der Bevölkerungs-Verelendung vor der französischen Revolution kolportiert [35] :

"Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Brioche [Gebäck] essen.“

DAS wird nun von der FAO der UN noch übertroffen [36] :

"Ernährungs-Experten der UN propagieren neue Wege im Kampf gegen Hunger – Leckere Libellen, Grillen vom Grill, dazu geröstete Käfer oder ein Zikaden-Barbecue – steht all das auf dem Speiseplan der Zukunft? Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom lädt jetzt dazu ein, im Westen die "Ekel-Schranke" gegen die eiweißreichen Tierchen abzubauen und mehr Aufzucht-Farmen etwa in Südostasien zu errichten." … "Weil Hunderte von Millionen Menschen weltweit hungern, kommt die FAO nach langen Forschungen auf die fast 2000 eßbaren Insektenarten auf der Erde zurück". …"Die Insekten, so zeigt sich, produzieren weniger Treibhausgase  und Ammoniak als Kühe und Schweine."

Nun könnte man ja meinen, es handele sich um einen April-Scherz – aber nein, das ist diesen Leuten ERNST! Zur Rettung des Welt-Klimas und zur Verbreitung Grüner Ideologien ist scheinbar kein Mittel absurd genug !? Wenn nicht genug Getreide da ist, weil es in den Tanks und den Heizungen der Wohlhabenden landet, dann eben Insekten statt Brot – schönen Gruß auch von Marie-Antoinette !

Soziologen: Klima-Hysterie als Ersatz-Religion

Mit der nahezu hysterisch geführten Klima-Katastrophen-Debatte beschäftigen sich mittlerweile auch die Soziologen und Psychologen.

Der Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz von der FU Berlin bringt es sofort auf den Punkt [37]:

 “Moderne Wissenschaftsdebatten, etwa die um die Klimakatastrophe, erklärte Bolz, seien nichts anderes als ’civil religion’, als der aus den Kirchen ausgezogene Glaube der Massengesellschaft. In ihr walte nichts als moderner merkantiler Priesterbetrug. Sie erlaube gute Geschäfte für politische Ablaßverkäufer, die Fundraiser von Greenpeace und fülle nicht zuletzt den Opferstock Al Gores. Bolz hält ihn für den Oberpriester des gegenwärtigen Katastrophen-Kultes.“

Prof. Gerhard Schulze, Soziologe an der Uni Bamberg [38]:

“Wir haben keine Erfahrung mehr im Umgang mit wirklichen Ernstfällen. Das führt dazu, daß wir Katastrophen geradezu lustvoll herbei fantasieren. Zum Beispiel die Klima-Katastrophe, die ich für ein erstaunliches Phänomen massenhafter Verblendung halte. … Doch ausgerechnet die Naturwissenschaft, für die Skepsis konstitutiv ist, läßt keine offene Diskussion zu, sondern hält mit einem an die römische Kurie gemahnenden Dogmatismus an einem einzigen Erklärungsansatz fest…“

Der Unternehmensberater Horst E. Böttcher kommt zu dem gleichen Ergebnis [39] :

"Klimakult und CO2-Verteufelung – eine neue Religion:  Viele haben es noch nicht erkannt, aber der Klimakult mit der Verteufelung der CO2-Emmissionen hat sich zu einer neuen Religions-Bewegung entwickelt, die auf lange Sicht das Christentum ablösen dürfte. … Die Klimabewegung zur Begrenzung der CO2-Emmissionen hat alle Eigenschaften einer Religion angenommen. … Es ist ein erbarmungsloser Konformitätsdruck, der von einer postreligiösen Gesellschaft ausgeht, die ihren arbeitslos gewordenen religiösen Sensus ausleben will."

Und nochmals Prof. Bolz [40]:

"Wenn also die traditionellen, sprich christlichen Religionen, die Menschen nicht mehr ansprechen, suchen sie nach Ersatzreligionen. Und die mächtigste der gegenwärtigen Ersatzreligion ist mit Sicherheit die grüne Bewegung, das Umweltbewußtsein, was sich heute konkretisiert in der Sorge um das Weltklima. Das man da von einer Ersatzreligion reden kann, das begründe ich im wesentlichen damit, daß man hier eine katastrophische Naherwartung hat…".

Und a.a.O. zu den Tausenden Wissenschaftlern mit anderer Meinung:

"…daß man wie in Zeiten der Inquisition all diejenigen die abweichende Meinungen vertreten geradezu verfolgt … was Herr Schellnhuber vom Potsdamer Institut der deutschen Regierung auch vorgeschlagen hat, daß man die Leugnung der vom Menschen gemachten Klima-Erwärmung unter Strafe zu stellen und disziplinarisch gegen diese Leute vorzugehen hat, was ja nichts anders als die Inquisition ist." … "Wir sind in dieser Debatte mitten im Mittelalter."

Und schließlich die Politik-Wissenschaftlerin Cora Stephan zur CO2-Klima-Debatte [41] :

"Wir sind Zeuge der Entstehung einer neuen Weltreligion. Sie verspricht uns das Jüngste Gericht schon heute – es sei denn, wir unternehmen eine letzte große dramatische Anstrengung zur Rettung der Menschheit vor ihrem doch eigentlich wohlverdienten Untergang. Am besten, wie das bei Religionen üblicherweise empfohlen wird, durch tätige Buße wie Ein- und Umkehr, Demut und Selbstbeschränkung und vor allem durch Ablaßzahlungen ohne Ende. Die neue Religion gewinnt ihre Anhänger im Handumdrehen, sie stößt in eine Lücke vor, die der Niedergang der großen Kirchen und Ideologien hinterlassen hat."

F a z i t :

Die EKD propagiert und fördert mit der "CO2-Klima-Katastrophe" eine Ersatz-Religion, welche die Kirchen selbst in Bedrängnis bringen wird.

Dies alles zeigt:

Die EKD steht in festem ideologischen Verbund mit allen Grünen Agenden, was der Leitartikel-Schreiber Hans Heckel so auf den Punkt bringt [42] :

"Die EKD muß niemand mehr etwas erklären. Sie ist längst zu einer Filiale der GRÜNEN mutiert, mit einigen kräftigen roten Sprengseln, aber die gehören bei den Grünen ja ohnehin dazu."

Na denn :

Fröhliche Weihnacht – mit "Brot-Sprit für die Welt" !

                 Klaus-Eckart Puls, zu Weihnachten 2014

Q u e l l e n :

[1] M. Käßmann: Mehr als ja und amen, doch wir können die Welt verbessern; adeo, (2013), S.165 ff

[2] IPCC, 2001, TAR-02-2, Chapt. 2.7.4., Summary, S.163-164

[3] SPIEGEL-ol 06.10.2013: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html ; Orig.Quelle: IPCC AR5 WGI Chapter 2  (2013/14)

[4] Prof. Roger Pielke, Klimaforscher; Univ. of Coloado, Boulder, USA

[5] EKD: Umkehr zum Leben; Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, seit 2008 im WEB, http://www.ekd.de/download/klimawandel.pdf ; 2009 gedruckt by Gütersloher Verlagshaus

[6] Brief an Bischof Huber, EKD; PDF-Anlage anbei, sowie auch hier als Anlage: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-wasserwandel-lebenswandel-die-synode-der-ekd-der-christliche-auftrag-der-klimawandel-und-die-realitaet/

[7] EKD: Umkehr zum Leben; Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, Gütersloher Verlagshaus (2009); S.105

[8] M. Käßmann: Mehr als ja und amen, doch wir können die Welt verbessern; adeo, (2013), S.165

[9] "Klimawandel, Wasserwandel, Lebenswandel –  Die Synode der EKD, der christliche Auftrag, der Klimawandel und die Realität!"   http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-wasserwandel-lebenswandel-die-synode-der-ekd-der-christliche-auftrag-der-klimawandel-und-die-realitaet/ ; 09.11.2008

[10] http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Niedersachsen/Uebersicht/Brot-fuer-die-Welt-Entwicklungslaender-leiden-unter-Klimawandel  18.11.2014

[11] http://www.kaltesonne.de/klimanews22/  10. Dezember 2014

[12] 20.06.2014; http://tinyurl.com/olpdv4g

[13]  MISEREOR-Magazin 2014; http://www.misereor.de/service/misereor-magazin-mut-zu-taten.html

[14] http://www.kaltesonne.de/klimaaktivist-toralf-staud-und-misereor-eine-unheimliche-liaison/

15 Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke: Misereor – das Magazin 2014: Kirchen, Energiewende und Klima;   http://tinyurl.com/nnhryzp

[16]  Lutherische Konvent im Rheinland; http://www.ekir.de/lutherkonvent/ueber_uns.html

[17] Dr. Ulrich Möller und Pfr. Klaus Breyer: Klima der Gerechtigkeit, Entwicklungspolitische Klima-Plattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke; http://tinyurl.com/on6k8vm

[18] Brief v. 16. Januar 2009

[19] Für und Wider der Getreideverbrennung zur energetischen Nutzung. Eine Zusammenfassung der Argumente als Beitrag zu einer ethischen Urteilsbildung ; Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und Agrarbeauftragter der EKD; 07. Oktober 2005; http://www.ekd.de/aktuell/051007_getreideverbrennung.html

[20] Dr. Maren Heincke im Auftrag der Kirchenleitung: Das Für und Wider der Getreideverheizung – Eine Stellungnahme des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, August 2006 ;

http://www.zgv.info/cms/fileadmin/user_upload/download/news_archiv/2012_05_03_stellnahme_getreideverh.pdf ;

[21] ADL/KLB/DBV- Kirchen und Bauernverband: Erneuerbare Energien stärker verwenden; Energetische Nutzung von Getreide auch ethisch zu bejahen; 09.02.2006; http://tinyurl.com/mhrq3lz ;

[22] Die Unterschriftenaktion "Wer will schon Hunger tanken“ ; Übergabe von 10.000 Unterschriften am 14.10.2011 in Berlin; https://info.brot-fuer-die-welt.de/sites/default/files/blog-downloads/aktion_hunger-tanken.pdf

[23] Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn ! Eine verdrängte Wahrheit des CO2-Wahns http://www.schmanck.de/Brot.htm ; 17.05.2007

[24] Lester Braun, Sprit für die Welt, in: DER SPIEGEL, Spezial 1/2007, S. 68

[25] Ethanol treibt Agrarpreise, FTD, 07.05.2007

[26] Mexico – die Tortilla-Krise, ARD/SWR, Weltspiegel, 11.03.2007

[27] Unser tägliches Brot gib uns heute;  http://www.ekir.de/lutherkonvent/Archiv/keller07.html#5

[28] Reiner Vogels: Biosprit ist Sünde 14.04.2008;

http://www.ekir.de/lutherkonvent/Archiv/keller08.html#11

[29] Biosprit: Treibhausgas-Minderung bloß ein schwerer Rechenfehler – EU zählt CO2-Einsparungen gleich doppelt; http://www.heise.de/tp/news/Biosprit-Treibhausgasminderung-bloss-ein-schwerer-Rechenfehler-1990841.html  ; 21.09.2011

[30] WELTWOCHE Zürich;  Nr.46 (2010), S.50: Natürlicher Klimakiller

[31] FAZ, 02.10.2007: Biosprit in der Klimafalle;  Lachgas aus Rapsdiesel: Nobelpreisträger Crutzen klagt an

[32] LVZ, 03.06.2011, S.5: Ablaß-Handel mit Klima-Kollekte; … Das ist Tetzel im Gewand des 21. Jahrhunderts.

[33] LVZ, 28.11.2011, GESELLSCHASFT UND RELIGION: Benzin im Blut – viele Bischöfe fahren Spritfresser

[34] http://www.de-ipcc.de/_media/SRREN_Kernbotschaften_Web_15092011.pdf

[35] http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Antoinette

[36] Esst mehr Insekten, NZ, 14.05.2013, S.1

37 FAZ, 20.06.2010, POLITIK, S.6, Spalte 6

38 Wirtschaftwoche, 01.12.2008, S.142

39 http://www.freiewelt.net/blog-3994/diese-neue-religion.html ;11.02.2012

40 04.02.2010 ; Interview mit Professor Norbert Bolz über die Klimareligion;

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/02/interview-mit-professor-norbert-bolz.html

41 Cora Stephan, Politikwissenschaftlerin: Die neue Religion ; Beim Klima-Gipfel geht es nicht um Wahrheit; Deutschland Radio, Politisches Feuilleton, 15. Dezember 2009; http://www.deutschlandradiokultur.de/die-neue-religion.1005.de.html?dram:article_id=158937

42 Preuß.Allg.Z.; 22.11.2014, S.24

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Der vorstehende Beitrag ist als PDF zum Download im Anhang verfügbar, wobei die Qualität der Abbildungen besser ist als  auf der o. Webseite.

Gleichermaßen als PDF-Anhang: "Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn"    u n d   "Brief an EKD / Bischof Huber"

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Energiewende aus Sicht der zuständigen Institute von TU Dresden und TU Clausthal

Das Boot „Energiewende“ gerät zunehmend in schwere See und ist kurz vor dem Kentern. Allenthalben setzt sich die Erkenntnis ihres Scheiterns durch, falls nicht in letzter Sekunde noch grundlegend umgesteuert wird. Medienberichte, Statements von Politikern und (gelegentlich/nebenbei) sogar in Talk-Shows, in denen die offenbar unüberwindbaren Probleme der Energiewende allmählich zur Sprache kommen, werden häufiger.

In diesen medialen Verlautbarungen wird freilich stets übersehen oder verdrängt, dass die allein maßgebenden technisch-naturwissenschaftlichen und volkswirtschaftlichen Grundgesetze von Beginn der Energiewende an bis heute ein extrem vernachlässigtes Stiefkind waren. Politisches Wunschdenken setzte sich in einem Land mit hoher technischer Intelligenz unbeeindruckt über alle technischen Regeln und Naturgesetze hinweg. Dies ist die eigentliche Ursache der nunmehr wohl unüberwindbaren Energiewende-Probleme: Wasser fließt nicht den Berg hinauf, weil die Politik es so beschlossen hat. Physik wurde durch Politik ersetzt, das kann niemals gut gehen.

Inzwischen beginnen endlich auch die zuständigen Fachleute Sachkritik auf Basis ihrer beruflichen Expertise unüberhörbar in die Öffentlichkeit zu tragen. Eines der ersten Beispiele dafür war ein Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn (ifo-Institut für Wirtschaftsforschung), den er vor großem, auch politischen Publikum in der Münchner Maximilians-Universität unter dem Titel „Energiewende ins Nichts“ hielt (hier). Sein Vortrag wurde von den Medien totgeschwiegen und von der Politik ignoriert.

Nun kommt endlich auch die Technik hinzu, hier die Institute „Energietechnik“ der TU Dresden sowie „Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik“ der TU Clausthal. Die von diesen beiden Instituten erarbeitete detaillierte technische Analyse der Energiewende ist in einer Schrift und zusätzlich in einer begutachteten wissenschaftlichen Veröffentlichung zusammengefasst. Die institutsinterne Schrift wurde bereits 2012 als freies Download des Lehrstuhls von Prof. Michael Beckmann (Tu-Dresden) zur Verfügung gestellt (2012, Nr. 177, hier) und wurde im Energieteil der Fachzeitschrift Wasser und Abfall 7-8 (2012) veröffentlicht. Das Download des Lehrstuhls ist hier als pdf beigefügt (die englischsprachliche Fachveröffentlichung kann aus verlagsrechtlichen Gründen leider nicht weitergegeben werden). Der Titel der Institutsschrift lautet:

Perspektiven für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien"

Autoren: Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann und Dipl.-Wi.-Ing. Christopher Pieper von der TU-Dresden sowie Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz und Dipl.-Math. Marc Muster von der TU-Clausthal.

EIKE dankt den Autoren ganz herzlich für ihre freundliche Genehmigung ihre Schrift auf seiner Webseite zu veröffentlichen.

Die zugehörige wissenschaftliche Veröffentlichung lautet: Scholz, R., Beckmann, M., Pieper, Chr., Muster, M., and Weber, R.: Considerations on providing the energy needs using exclusively renewable sources: Energiewende in Germany, Renewable and Sustainable Energy Reviews, 35, 100-125, 2014

Die auch für die weitere Öffentlichkeit vorgesehene Schrift vermeidet mathematische Formeln. Alle geschilderten und mit Hilfe zahlreicher Grafiken erläuterten Zusammenhänge sind daher allgemeinverständlich. Sie bedürfen dennoch eigener Erarbeitung, wobei die auf einer höheren Schule erworbenen Kenntnisse in Naturkunde und Technik ausreichen. Anders als mit eigenem Kenntniserwerb ist Verständnis über den Komplex „Energiewende“ nicht möglich. Ideologische Schlagworte sind nicht zielstellend, denn die unabdingbaren Zusammenhänge sind eben nicht mit simplen, unverstandenen Behauptungen oder gar ideologischem Glauben an technische "Wundertüten" zu erfassen.

Es bleibt zu hoffen, dass nun endlich Politiker (die meisten von ihnen haben Abitur) und vor allem auch die Medien beginnen sich über die für die Zukunft unseres Landes entscheidenden technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der Energiewende zu informieren und Gedanken zu machen. Mit den bislang geübten Medienberichten oder TV-Interviews, in denen ausschließlich politisch oder ideologisch motivierte Befürworter der Energiewende zu Wort kamen und physikalisch/technische Grundgegebenheiten einfach ausgeklammert wurden, muss es ein Ende haben. Die stetig ansteigenden Stromkosten, das stille Abwandern stromintensiver Industrien (Aluminium, Kupfer, Stahl, Chemie) ins Ausland, der damit verbundene Verlust hochwertiger Arbeitsplätze, die zunehmende Schädigung unserer unverzichtbaren fossilen Kraftwerke infolge der in ihrer Auslegung nicht vorgesehenen Lastwechsel (verursacht durch Sonnen- und Windstrom-Fluktuation, hier) und schließlich die sinkende Versorgungssicherheit mit Strom erfordern es.

Jeder politisch Verantwortliche und jeder Medien-Redakteur, der zum Thema Energiewende berichtet oder Gäste ins Radio- oder TV-Studio einlädt, muss es im Prinzip als seine staatsbürgerliche Pflicht ansehen sich erst einmal sorgsam zu informieren um selber korrekt informieren zu können. Dazu ist die hier besprochene Institutsschrift bestens geeignet. Anderenfalls ist er lediglich Advokat einer unverstandenen politischen Aktion, die zunehmend unsere industrielle Basis, unseren Wohlstand und unsere Natur (Windräder) schädigt. Wir wollen mit diesem EIKE-Beitrag zur weiteren Verbreitung korrekter sachbezogener Information in der Öffentlichkeit beitragen. Es darf später niemandem erlaubt sein zu sagen "Wir haben es nicht gewusst".

Der Wille ihre fachliche Stimmen zu erheben, um Öffentlichkeit und Politik über die technischen Grundlagen und Probleme der Energiewende aufzuklären (nicht zu beeinflussen), geht inzwischen deutlich aus dem kraftwerkstechnischen Kolloquium des Instituts für Energietechnik der TU Dresden am 14./15. Oktober 2014 hervor, dessen Plenarveranstaltung am ersten Tag auf die europäische Energiewende und die anthropogene Klimaerwärmungshypothese kritisch einging. Der Presseprecher von EIKE war hierzu mit seinem Vortrag "Anthropogene Erderwärmung oder natürliche Klimafluktuation" eingeladen (Tagungsprogramm ebenfalls als pdf).

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE – Pressesprecher

 

Nachtrag

zahlreiche Kommentatoren haben an der Institutsschrift kritisiert, dass sie nicht auf die exorbitanten Kosten der Energiewende eingegangen sei. Nun war dies ersichtlich nicht der Zeck der "Übung", es ging nur ums technische. Was die Kommentatoren nicht wissen können, denn das englische paper konnten wir aus rechtlichen Gründen nicht zum herunterladen freigeben: In diesem paper steht in der Zusammenfassung der aufschlussreiche Satz

A thorough analysis “from the cradle to the grave” of the considered energy technologies has to be carried out to estimate energy return on energy investment factors for various energy technology options considered.

womit (zwar indirekt aber dennoch überdeutlich) die Kostenproblematik bzw. der Sinn/Unsinn der Energiewende-Aktion angesprochen ist. Ein zuvor gebrachter EIKE-Beitrag über den Erntefaktor gehört somit im Grunde zu dieser  News (hier) – danke für diesen Hinweis an Herrn Dr. Ruprecht. Es ist tatsächlich schade, dass die enorm wichtige Anmerkung des englischsprachigen papers nicht in der deutschen Version aufzufinden ist. Ich werde Herrn Beckmann darauf aufmerksam machen, zumindest diesen Hinweis auf den Erntefaktor in einer evtl. überarbeiteten deutschen Version zu berücksichtigen.

 

 

 

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Energiewende Hauptakteur Graichen gesteht: Wir haben uns geirrt!

Der Artikel titelt mit „Schmutziger Irrtum”: “Wir haben uns geirrt bei der Energiewende“, um dann weiter in Auslegung der Äußerungen von Patrick Graichen [1] – wenn auch nur indirekt und nach Frank Drieschners Erinnerung oder Einschätzung [2] daraus zu folgern:

Graichen sagt kurz gefasst: Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht das, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Doch das tun sie nicht…

Abb. 1 Entwicklung der der EE-Stromerzeugung in TWh vs strombedingter Erzeugung von CO2 Emissionen in (Mio t) in Deutschland von 2000 bis 2013 (Grafik Limburg EIKE, Daten siehe Grafik)

und weiter schreibt Drieschner…

Um den Irrtum zu verstehen, muss man sich noch einmal den Grundgedanken der Energiewende vor Augen führen. Der ging ungefähr so: Deutschland steigt aus der Nuklearenergie aus und setzt stattdessen auf er­neuerbare Energien, auf Sonne und Wind vor allem. Wenn es mal nicht genug Ökostrom gibt, dann springen Emissionsarme Gaskraftwerke ein, bis irgendwann auch diese überflüssig werden. Der böse Atomstrom verschwindet zuerst, als Nächstes der schmutzige Kohlestrom, die Luft wird sauberer, und Deutschland wird zum Vorbild und Vorreiter beim Klimaschutz.

So haben sich das alle gedacht. Nur leider wird daraus nichts. Das ist der Irrtum, den Patrick Graichen beklagt.

………...»Im Nachhinein ist das alles logisch«, sagt Graichen. »Trotzdem hat hier vor drei, vier Jahren keiner diese Logik so durchschaut. «

Nur zur Erinnerung, es ist derselbe Graichen dessen AGORA Institut noch im September des Jahres in einer Studie die seltsame aber „wissenschaftliche“ Logik verkündete, dass… „der Ausbau der „Erneuerbaren“ auf Stromspeicher nicht warten muss“ [3].

…und weiter unten schreibt Drieschner dann…

…Die Energiewende würde nicht funktionieren: Wer es wissen wollte, der konnte es wissen, auch damals schon. Aber wer wollte es wissen? Rund um die Erneuerbaren ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter politisch-industrieller Komplex herangewachsen. Sein Einfluss ist wahrscheinlich nur dem Geflecht zwischen Staat und Atomwirtschaft im vergangenen Jahrhundert vergleichbar. Alle Akteure in diesem Komplex verbindet ein Interesse: Probleme der Energiewende müssen lösbar erscheinen, damit die Wind- und Sonnenbranche weiter subventioniert werden.”

Diese Erkenntnisse sind aber weder neu, noch wurden sie geheim gehalten, noch hätte sie den Akteuren unbekannt bleiben dürfen. Denn nicht nur bei EIKE wurden sie seit Jahren öffentlich thematisiert, sondern auch durch  Legionen von Fachleuten, die sich auf allen öffentlichen Foren und Kanälen dazu äußerten. Deswegen kann man sie getrost als typisch frechen Akt eines im Politikbetrieb erfahrenen Akteurs und Nutznießers einordnen: nämlich dann, wenn man ertappt wurde, nur das zuzugeben, was sich vor aller Welt auf keinen Fall mehr leugnen lässt und es Folge höherer Gewalt darzustellen. So auch Graichen, aber nicht nur der.

Abb. 2: "Klimawirkung" der in D hypothetisch eingesparten CO2 Emissionen bis 2050 lt. Klimaplanung der Regierung auf den ebenso hypothetischen modellierten Temperaturanstieg nach IPCC Vorgaben (Klimasensitivität von ~3,5 °C). Der simulierte Anstieg würde um 0,004 K geringer ausfallen. Die CO2 Wirkung ist dabei mit nicht vorhandener Rückkoppelpung angenommen, die das IPCC aber voraussetzt. Diese Berechnung setzt auch voraus, dass der gesamte Zuwachs an Konzentration  1. anthropogen ist 2. der deutsche Anteil daran 2,5 % beträgt. Anders ausgedrückt: Was Deutschland bis 2050 im Laufe von rd. 35 Jahren einsparen will, kompensieren die BRIC-Länder (insbesondere dabei China) in weniger als einem Jahr (Quelle http://wattsupwiththat.com/2012/11/23/a-graphical-look-at-worldwide-co2-numbers/)

Denn gerade in der ZEIT, der Hauspostille für beamtenrechtlich gut versorgte Lehrer, Träger von Bio-Sandalen sowie für anderweitige, staatsnahe grüne Profiteure von der harten Arbeit anderer Leute, war die Forderung nach mehr „Klimaschutz“ und mehr „Erneuerbare“ wider alle Fakten das tägliche Brot und wurde mit grün-ideologischer Inbrunst unter die Leute gebracht. Sachkenntnis hingegen über die technisch/naturwissenschaftlichen Grundlagen der Energiewende und deren Hauptbegründung (dem angeblich anthropogen verursachten Klimawandel) waren nicht nur  Fremdwörter sondern Unwörter.  Die Belege für diese fragwürdige Berichterstattung sind im ZEIT Archiv aufzufinden, stellvertretend insbesondere die Verleumdungskampagnen gegen EIKE (hier, hier) – unsere Kommentierung dieser für eine hochwertige Zeitung peinlichen Machwerke (hier).

Deshalb weiß DIE ZEIT zwar auch jetzt nur, dass etwas mächtig schief läuft, aber vielleicht dämmert es ihr wenigstens, dass auch ihre eigene Berichterstattung dazu kräftig beitrug.

Was aber ist da schiefgelaufen? Am guten Willen aller Propagandisten und Profiteure der Energiewende lag es wohl kaum, denn wer von ihr profitiert – und das sind nicht wenige – hatte diesen Willen. Auch ideologische Defizite können es nicht gewesen sein, schließlich kam eine Frau Claudia Kemfert häufig und ausführlich in der ZEIT zu Wort: als höchst gehandelte „Expertin“ der Energiewende, von der sich viele Leute inzwischen freilich fragen, wie diese Dame zu ihrer Professur gelangte. Nein, guter Wille zur Weltrettung und Vorbildfunktion Deutschlands in Energiewende und Klimaschutz waren vorhanden, das war es sicher nicht. Es waren noch nicht einmal politische Management-Fehler. Politiker können nämlich bekanntermaßen noch ganz anderen Unsinn zusammenmanagen, ohne dass gleich eine Katastrophe eintritt.

Nein, es waren ganz einfach das Ausblenden oder gar das komplette Fehlen elementarer Kenntnisse der Grundlagen und Regeln von Technik, Naturwissenschaft und elementarer Kostenrechnung, die zum sich inzwischen deutlich abzeichnenden Energiewende-Desaster führten. Es hat sich in der Politik und in fast allen deutschen Medien (welcher Redakteur hat schon einen naturwissenschaftlich/technischen Ausbildungshintergrund) immer noch nicht ausreichend herumgesprochen, dass man zwar fast straflos alle wirtschaftlichen und finanztechnischen Regeln über Bord werfen darf und sich an gegebene Zusagen nicht zu halten braucht (Soli, Maastricht-Vertrag etc.), sich dagegen das gleiche Vorgehen in technischen Umsetzungen unvermeidbar und brutal rächt. Wasser kocht auf Meereshöhe eben bei 100 °C, es denkt gar nicht daran bei 60 °C zu kochen, bloß weil es irgendwelche unkundigen Politiker und die diese Leuten unterstützenden Journalisten und Redakteure so wünschen.

Die Stichworte "zu geringe Leistungsdichte" der grünen Energieträger (Sonne und Wind) und "Volatilität des grünen Stromangebots" (letzteres auch noch zufällig), müssten eigentlich schon ausreichen. EIKE hat über diese beiden Themen in bereits kaum noch zählbaren Artikeln sachlich korrekt und zutreffend berichtet. Insbesondere DIE ZEIT, aber auch alle anderen deutschen Medien geruhten, noch nie davon Notiz zu nehmen. Diese ideologische Arroganz holt sie nun ein. Aus den beiden Grundnachteilen folgt keineswegs, dass die Energiewende nicht prinzipiell machbar wäre (Frau Barbara Handricks benötigt zu dieser Erkenntnis keinen Nobelpreis, s. hier). Sie ist aber nicht mit auch nur ansatzweise vertretbaren Kosten machbar. Ferner geht es mit Windrädern, deren Höhe heute schon das Ulmer Münster überschreiten, ohne massive Naturschädigung nicht ab. Und die Vermaisung unserer Äcker schädigt dann noch einmal unsere Natur. So verbohrt kann eigentlich niemand sein, dies zu übersehen. Anscheinend aber doch, denn anders ist die bisherige Entwicklung der Energiewende nicht zu erklären. Doch halt, wir haben die Profiteure der Energiewende und von Klimaschutz übersehen. Wenn wir ihren Druck auf die Politik mit ins Kalkül ziehen, hellt sich das Erscheinungsbild etwas auf.

Folgerichtig und erwartungsgemäß musste mit Fortschreiten der Energiewende und seiner gesetzlichen Basis (EEG) die Vernichtung der deutschen Stromerzeuger einhergehen. Diese können unter den Voraussetzungen des EEG nicht überleben. Die betroffenen Vorstände und Aufsichtsräte haben viel zu spät die volle Wucht der kommenden Entwicklung erkannt und es in der Vergangenheit vorgezogen, sich der Politik mit Öko-Observanz anzudienen. Solche Fehleinschätzungen sind aus der deutschen Vergangenheit zwar bestens bekannt, aber aus tödlichen Fehlern kann man hierzulande anscheinend nicht lernen. Insofern sollte sich das Mitleid mit den betroffenen Unternehmensführungen, nicht aber mit den unschuldigen Mitarbeitern, die ihren Arbeitsplatz verlieren, in Grenzen halten

Nachdem nun E.ON aufgegeben und der Politik den Bettel vor die Füße geworfen hat, braucht man kein Hellseher zu sein, um vorherzusagen, dass weitere Versorger folgen werden. Und es werden (hoffentlich) auch endlich die Gewerkschaften begreifen, was hier abläuft und auf die Straßen gehen. Die Gewerkschaften scheinen nach Einschätzung der beiden Autoren dieses Beitrags die einzig verbleibende Kraft zu sein, die es vermögen, die Politik endlich zur Raison zu bringen. Doch auch da scheint bisher der reine Opportunismus zu dominieren, denn anders ist nicht zu erklären, warum VERDI nur die Überführung der Versorger in Staatsbesitz fordert, statt den vollen Ausstieg aus der Energiewende. Denn damit würde die Katastrophe nur verschleiert, ihre Kosten auf den Steuerzahler direkt verlagert und die Agonie durch eine völlig ungeeignete Krücke, beschönigend „Kapazitätsmarkt“ genannt, nur verlängert.

Die Kosten einer so total verqueren Politik, verantwortet von einer Naturwissenschaftlerin, die es wissen müsste, werden wir alle unter keinen mehr zu behebenden Umständen tragen müssen. Zudem wird, wenn sich bald nichts Grundlegendes ändert, unsere industrielle Basis untergehen. "Kleinigkeiten" wie das Scheitern der South-Stream Pipeline geraten beim Mega-Desaster "Energiewende" fast schon aus dem Blickfeld. Noch törichter ist wohl das sture Festhalten der Kanzlerin am tödlich kostspieligen Klimaschutz. Die Tatsache, dass selbst NULL-Emissionen von deutschem CO2 durch wenige Wochen CO2-Emissionen der BRIC-Länder (China, Indien, Brasilien) kompensiert werden, sollte einer rechnenden Physikerin eigentlich geläufig sein.

Es ist infolgedessen unerfindlich, was unsere Kanzlerin zu diesen Fehleinschätzungen treibt. Trotz der massiven Schädigung unserer Industriestruktur infolge ihrer Politik ist sie immer noch die beliebteste Politikerin – laut Umfragen. Sie nimmt billigend den Exodus der deutschen Grundstoffindustrie und den Verlust deutscher Arbeitsplätze in Kauf. Ist einmal die Grundstoffindustrie weg, wird es auch mit dem Maschinenbau und der Autoindustrie bergab gehen. Auch hier haben wir freilich wieder etwas übersehen – einen Machterhaltungswillen, der anscheinend vor nichts zurückschreckt. Damit ist das Erscheinungsbild nicht mehr ganz so unverständlich.  

Braunkohle ist der einzige fossile Energielieferant über den Deutschland in großen Mengen und zu günstigen Preisen abbaubar, verfügt. Es ist ein Schatz auf dem wir sitzen. Und wir werden die klassischen fossilen Braunkohlekraftwerke weiterhin dringend brauchen, da wir ja die weltweit sichersten Kerkraftwerke wegen zu hoher "Gefährlichkeit" in den Mülleimer warfen und dabei Hunderte von Milliarden Euro einfach so in Luft auflösten. Die für die Stabilität der Stromnetze zutreffend als "Gift" zu bezeichnende Fluktuation der "Erneuerbaren" wird nach wie vor auch Gaskraftwerke erfordern, deren Kosten aber nun der Steuerzahler übernehmen muss. Letztlich läuft dies alles auf eine unvermeidbare Verstaatlichung der Stromerzeugung hinaus, deren Kosten ins Unermessliche ansteigen werden (siehe Beispiel DDR).

Die einzigen sachgerechte Optionen, nämlich das EEG samt Energiewende in die Tonne zu treten, sowie die Restlaufzeiten unserer sicheren Kernkraftwerke wieder zu nutzen und die Forschung von modernen Kernkraftwerken (schnelle Brüter) wieder aufzunehmen, wagt derzeit keine politische Partei auch nur zu denken. Noch nicht einmal die FDP oder die AfD, und doch ist diese Option für das wirtschaftliche Wohlergehen und die Naturschonung unseres (noch) schönen Deutschlands die einzig sachlich richtige. Jedes Jahr sterben auf Deutschlands Straßen mehr als 3000 Menschen, durch vermeidbare Bakterienverseuchung und schlechte Hygiene in unseren Krankenhäusern mehr als 30.000, so die Schätzungen. Seit Nutzung der Kernenergie kam hierzulande noch niemand ums Leben. Und weltweit sind es weniger als 150, Tschernobyl eingeschlossen (hier). Warum schalten wir dann die Kernkraftwerke ab und geben nicht besser den Straßenverkehr oder die Krankenhäuser auf?

Mit der “Energiewende“ und dem noch unsinnigeren “Klimaschutz“ werden ohne Sachverstand und mit deutscher Gründlichkeit nur unsere Wirtschaft, unsere Landschaften und unsere Natur ruiniert. Vorteile gibt es keine. Der Laie kann dies infolge unserer Medien, die sich fast alle zu freiwilliger Selbstgleichschaltung mit dem Klima- und Energiewendewahn entschlossen haben, nur schwer durchschauen; zumindest solange nicht, ehe Windräder vor seinem Haus, ein längerer Black-Out oder seine Stromrechnung ihm die Augen öffnen. Dann wird es zu spät sein. Freilich sollte wenigstens jeder nicht ganz auf den Kopf gefallene Naturschützer erkennen, dass Windturbinen für Flugtiere tödlich sind. Zumindest die Natur- und Tierschützer unter uns müssten daher die moralische Verpflichtung verspüren laut zu protestieren. 

Nach historisch bekanntem Muster sieht die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht nur zu, sondern begrüßt die schädliche Entwicklung auch noch. Infolgedessen werden nicht einmal mehr politische Mehrheiten benötig. Freiwillig und vorauseilend öffnen Behörden und Bürgermeisterämter ihre Türen der Ökobewegung. Man will nicht bei den Letzten sein und vom Subventionskuchen möglichst viel abbekommen. Und man möchte natürlich wiedergewählt werden. Der Konformitätsdruck ist inzwischen so groß, dass sich eine ehemals wertkonservative große Volks- und Regierungsparteien das Zerstörungswerk ihrer schärfsten politischen Gegner zu Eigen machen. Der ursprünglich als emotionales Zugpferd eingesetzte Natur- und Umweltschutz ist für die Ökoideologie längst lästig und überflüssig geworden. Die Zerstörungen unserer Wälder, um Platz für riesige Windradungetüme zu schaffen, zeigen es. Man hat den Umweltschutz sang- und klanglos aufgegeben. 

Die deutsche Intelligenz in Medienredaktionen, Hochschulen und Führungsetagen von Unternehmen, die diese Entwicklungen, die entstehenden Ökostrukturen und deren mafiose Seilschaften nicht billigt, schweigt, duckt sich weg und versucht sogar zu profitieren. Man fürchtet, gegen die übermächtige Ökobewegung keine Chancen zu haben. Man erkennt, wie die Ökobewegung sich die Unterstützung der Mehrheit der deutschen Medien und der Politik gesichert hat. Zum wiederholten Male in der deutschen Geschichte verweigert sich die deutsche Intelligenz dem entschiedenen Widerstand gegen Entwicklungen, deren Unheilspotential nicht zu übersehen ist. Die Gründe für das Gewährenlassen von Bewegungen mit undemokratischen Zielen waren und sind hierzulande immer die gleichen: Unterschätzung der Gefahr, Bequemlichkeit, Karriere-, Konsens- und Profitstreben. Zivilcourage ist kein deutsches Wort.


[1] Dr. Patrick Graichen hat Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft studiert und am Interdisziplinären Institut für Umweltökonomie der Universität Heidelberg über kommunale Energiepolitik promoviert. Von 2001 bis 2012 hat er im Bundesumweltministerium gearbeitet – zunächst im Bereich der internationalen Klimapolitik, von 2004 bis 2006 als Persönlicher Referent des Staatssekretärs und ab 2007 als Referatsleiter für Energie- und Klimapolitik. Quelle hier: http://www.agora-energiewende.de/ueber-uns/team/

[2] Von Herrn Christoph Podewils; Leiter Kommunikation / Director of Communications; Agora Energiewende wurden wir soeben (11.12.14 um 11:49) darauf hingewiesen, dass F. Drieschners Zitat ein indirektes ist, und Herr Graichen das so nicht gesagt hätte. Wir haben Herrn Drieschner angefragt und um Aufklärung gebeten. Er hat das jetzt bestätigt, die Darlegungen unter "Graichen sagt kurz gefasst:" sind F. Drieschners Schlussfolgerungen.

[3] „Stromspeicher in der Energiewende“  Studie von FENES, IAEW, ISEA, ef.Ruhr im Auftrag von Agora Energiewende BERLIN, 15.09.2014




Kraut und Rüben –Interviewer von „Krautreporter.de“ wird von Umwelt-Ministerin Hendricks in Sachen Ahnungslosigkeit weit in den Schatten gestellt.

Zweifellos ist die eigene Meinungsbildung der Zuschauer/hörer aus ARD und ZDF mit Hilfe einer durchaus möglichen, objektiven Übermittelung von nackter Information nicht vorgesehen, denn Fakten bekommt man dort nur stark selektiert zu hören/sehen. Hat man in diesen Sendeanstalten jemals unabhängige, kritische Experten zu Klimaschutz oder Energiewende vernommen? Nur Ideologisches wie etwa von einer Frau Kemfert wird geboten, von der sich viele Zuschauer inzwischen fragen, wie diese Dame zu ihrer Professur gelangte.

Man erhält "Erläuterung" von ausgewählten Nachrichten nach ideologisch/politischem Gusto der betreffenden Redaktion. Dem Zuschauer/hörer wird es offenbar nicht zugetraut, oder es ist wohl eher unerwünscht, dass er sich eine eigene Meinung bildet. Die Printmedien stehen mit diesem Bemühen ihren elektronischen Schwestern nicht nach. Die Seher, Hörer und Leser danken es ihnen mit massenhafter Abwanderung ins Internet, was den klassischen Medienschaffenden zusehends die Existenzgrundlage entzieht.

Da wirkt die Idee eines privat finanzierten Medienangebots von unabhängigen, nur der Wahrheit verpflichteten und objektiv, neutral berichtenden Journalisten erfrischend. Einerseits als finanzieller Rettungsanker für Journalisten, denn auch diese wollen wohnen, essen und anständig bezahlt werden, ohne ständig befürchten zu müssen ihren Job zu verlieren, wenn sie es zu oft vergessen dem Gruppenzwang "links-grün" zu genügen. Und andererseits tut frischer Wind immer gut. Besonders uns Zuschauern, Hörern und Lesern.

Berichten was ist“, brachte es der legendäre Verleger Rudolf Augstein über die Pflicht eines Journalisten auf den Punkt und eingedenk dieser Mahnung auch der große Journalist Hajo Friedrich mit der Leitlinie an seine Kollegen „Der Journalist soll berichten, und sich nicht mit der Sache über die er berichtet, gemein machen – noch nicht einmal mit einer guten“. Ein Medium, das diese eigentlich verbindlichen Selbstverständlichkeiten beherzigte, wäre längst überfällig und wird sehnlichst von vielen Lesern, Hörern und Zuschauern herbeigewünscht.

Auch die gewählte Art der Finanzierung der Krautreporter, nämlich direkt durch den Leser, klingt sympathisch und ist es wohl auch. Denn innerhalb nur weniger Monate brachten die „User“ rd. 1 Mio € für das junge Unternehmen auf. Genügend Geld also, um mit Fachleuten besetzt eine professionelle Informationsseite zu starten. Sollte man meinen. Doch wie anders möchte man dort sein?  Schauen wir nach: Auf deren Website (hier) in der Rubrik „Über uns“ erfährt man u.a.

Wir wollen es anders machen. Mit Reportagen, Recherchen, Porträts und Erklärstücken. Über Themen, mit denen wir uns auskennen. Mit der Zeit, die nötig ist, um eine Geschichte zu erzählen. Und den Hintergründen, um zu verstehen, was auf der Welt passiert.

Da haben wir es ja leider schon wieder: "Reportagen, Recherchen, Porträts" sehr gut (das wollen wir). Erklärstücke und Geschichten aber NEIN(!!), denn die bekommen wir bereits bei ARD und ZDF übergenug geboten. Zurück zu den Krautreportern! Damit es auch – wenigstens theoretisch – genauso läuft, wie vorgenommen, haben sich die Krautreporter auf 10 Grundsätze (wer denkt da nicht an die 10 Gebote) verständigt. Die seien unbedingt einzuhalten.

Damit gerüstet – also über Themen, mit denen wir uns auskennen – wurde der Reporter Tilo Jung, bei Krautreporter namentlich unter der Rubrik „Politik“ aufgeführt und darunter – nicht unzutreffend – in der Unterrubrik "Jung & Naiv – Politik für Desinteressierte  auf die Bundesumweltminsterin Barbara Hendricks losgelassen.  Zu seinem Fragestil gehört, so notierte entzückt eine MAREIKE NIEBERDING  im FAZ Feuilleton:

Tilo Jung will mit dummen Fragen den Politjournalismus verändern. Er duzt grundsätzlich jeden und rückt seinen Interviewpartnern gehörig auf die Pelle. Ist das „Jung & Naiv“ oder einfach nur banal?

Was es nun ist, können die Leser am Besten selber beurteilen, wenn sie das Interview lesen oder anschauen. Denn das mit den dummen Fragen nimmt er wörtlich. Nur ..mit Themen mit denen wir uns auskennen ist es leider nun gar nichts. Denn Tilo, nennen wir ihn so, kennt sich beim Thema seines Interviews NULL aus. Von Klima-Fakten absolut keine Spur, noch nicht einmal homöopathisch. Und deswegen reiht sich das Interview  – abgesehen vom Duzen – nahtlos in eine Fülle von nämlichen (dämlichen) Interviews der Mainstream Medien ein: sie zeugen stets davon, wie wenig der Interviewer, damit sind gendergerecht auch weibliche gemeint, irgendeine Ahnung von dem haben, was sie da überhaupt fragen wollenn.

Aber ein Superlativ bleibt dennoch: Tilo zusammen mit Barbara (Hendricks) bieten mit Abstand das Lustigste, Naivste und – wir bitten um Nachsicht, aber es trifft leider zu – sachlich abgrundtief Dümmste, was man bisher hierzulande beim Thema zu Gesicht/Gehör bekam. Damit war es zumindest, wie versprochen, sowohl jung als auch naiv. Einen Trost gibt es: Der Interviewer befindet sich in seiner völligen Ahnungslosigkeit gepaart mit festem Glauben (Klimareligion) in Übereinstimmung mit  der Mehrzahl seiner verwöhnten Altersgenossen. Doch das Beste – oder Schlimmste, wie man´s nimmt –  sind die Antworten der Ministerin, sie stehen den Fragen und Feststellungen des Interviewers an sachlicher Qualität in nichts nach. Hier kann man sich das ganze Interview ansehen und hier das Transscript lesen.

Video des Interviews von Krautreporter Tilo mit Bundesumweltministerin Barbara (Hendricks) 

Doch Vorsicht, es ist wirklich nur etwas für Satiriker oder für ganz hart Gesottene. Nachfolgend ein paar Kostproben von Tilo & Barbara (Hendricks), zum Teil von uns kommentiert

Teaser von der Website der Krautreporter:

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht ein enormes Sparpotential in der Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien. Bei Jung & Naiv erklärt sie, wofür sie einen Nobelpreis bekommen würde, wann Deutschland das Ziel von 100 Prozent saubere Energie ausruft und wie es gelingen soll, tatsächlich einmal die Umwelt zu schützen, statt sie weiter zu schädigen.

Tilo: Was hast du denn vorher gemacht?

Hendricks: Vorher war ich auch schon Bundestagsabgeordnete. Und ich war ziemlich lange Parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium. Also eigentlich bin ich eine Zahlenfrau.

Tilo:  ich habe ja noch nicht viel vom Klimaschutz gelernt, aber ich habe gehört, Holland ist in Gefahr. Wäre der Niederrhein da auch in Gefahr?

Hendricks: Holland ist in Gefahr, der Niederrhein noch nicht. Es ist auch nicht ganz Holland in Gefahr.  Aber in der Tat, wenn der Meeresspiegel steigt, dann wären große Teile von den Niederlanden in Gefahr, ja.

Tilo: Wenn er steigt – oder wird er steigen?

Hendricks: Er ist schon gestiegen. Er ist schon in den letzten Jahrzehnten, also seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, um 19 Zentimeter gestiegen. Das hört sich nicht viel an, aber wenn man nicht so richtig hoch über dem Meeresspiegel liegt, dann ist man eben trotzdem weg. Und die Gefahr ist eben nicht nur bei Teilen der Niederlande so, sondern bei vielen anderen kleinen Inselstaaten durchaus gegeben. Also der Meeresspiegel wird auch weiter ansteigen, aber wir müssen genau den Meeresspiegelanstieg begrenzen, indem wir eben auch den Klimawandel begrenzen.

Unser Kommentar: Hier hätten Thilo und Barbara (Hendricks) sich einfach einmal mit nicht einmal sonderlich hohem Aufwand schlau machen können.

Die Fakten: Der Meeresspiegel ist global gemittelt, seit der letzten Eiszeit um circa 120 m angestiegen. Seitdem ist die Anstiegsrate konstant, ein anthropogener Einfluss ist nicht aufzufinden (hier, hier). Zum "Klimawandel begrenzen": Weder Thilo noch Hendricks scheint bekannt zu sein, dass es naturgesetzlich kein kontantes Klima gibt, noch nie gab und auch nie geben wird. Genausogut können sie fordern Wetteränderungen zu begrenzen.

Ferner ist den beiden unbekannt, dass bis heute kein anthropogenes Klimasignal auffindbar ist. So schreibt z.B. die wohl renommierteste (inkl. ihrer männlichen Kollegen) Klimaexpertin der USA, geachtet bei "Freund" und "Feind", Frau Prof. Judith Curry, in "Challenging the 2 °C target am 3.Okt.2014 in Ihrem Blog völlig zutreffend: "…the inconvenient truth that there is no detection of an increase in most types of extreme weather events and it is extreme difficult to attribute any change to humans ..". Das gleiche berichtete bereits 1997 der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) in seinem Sondergutachten 1997 (hier) auf S. 8 unten "wegen der hohen natürlichen Klimavariabilität ist es sehr schwierig nachzuweisen, ob der Mensch die beobachtete Klimaänderung mit verursacht hat", aufzufinden. Damals saßen noch seriöse Fachleute in diesem Gremium.

Wie soll der Mensch unter diesen Bedingungen den Klimawandel begrenzen? Das ist auf die Spitze getriebene Absurdität. Selbst das IPCC schnallt es allmählich verschämt/widerwillig . Im jüngsten (fünften) Bericht für Politiker findet sich seine bisher erstaunlichste Fußnote, nämlich die zur Klimasensitivität des CO2 "No best estimate for equilibrum sensitivity can now be given because of lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies". Unter vernünftigen, rational denkenden Menschen wäre spätestens damit Schluss mit dem Klimaunsinn. Die Fußnote besagt nämlich nichts anderes, als dass der einzige Beleg für eine gefährliche Klimawirkung des anthropogenen CO2 in der Wissenschaft umstritten ist.  Ehe wir es vergessen: Thilo und Hendricks werden kaum wissen, was man unter der Klimasensitivität versteht. Wir entschuldigen uns und empfehlen Nachhilfe bei einem Fachmann, der’s ihnen erklärt.

So what? In die Mülltonne mit dem CO2-Quatsch, denn was man nicht messen kann, ist sinnvollerweise keinen Pfifferling für konkrete Maßnahmen wert. Aber wir müssen ja weltweit Vorbild sein, sagt unsere Kanzlerin und nimmt dafür den Untergang unserer Stromversorger und Exodus unserer stromintensiven Industrien billigend in Kauf. Für diese Zerstörung unserer industriellen Lebensgrundlage rückt man hierzulande an die Spitze der Beliebtheitsskala, dies nur als kurze Abschweifung zur Befindlichkeit unseres Landes. 

Tilo: Hat die Menschheit, haben wir Menschen irgend etwas mit dem Klimawandel zu tun?

Hendricks: Ja! Es haben sich ja eine ganze Zeit lang Wissenschaftler darum gestritten, oder auch konservative Politiker,  so wie meinetwegen Republikaner in den USA oder so, die behaupten das Gegenteil,  aber das ist Quatsch.

Tilo:… dass der Mensch gar nichts damit zu tun hat?

Hendricks: Ja, die behaupten, der Mensch hätte damit nichts zu tun, und es hätte schon immer Vulkanausbrüche und Eiszeiten und Hitzeperioden gegeben, und das sei alles normal. Ist aber nicht! Also mittlerweile sind mindestens 95 Prozent aller Wissenschaftler auf der ganzen Welt fest davon überzeugt, dass ganz überwiegend der Klimawandel menschengemacht ist. Wenn zum Beispiel ein Vulkan ausbricht, dann hat das Auswirkungen auf den Klimawandel, das ist klar. Aber ganz überwiegend ist es menschengemacht.

Unser Kommentar: Noch einmal fürs Nähkästchen der beiden: es ist bis heute kein anthropogenes Klimasignal auffindbar. Dass 95% aller Wissenschaftler anderer Meinung seien, ist ein immer wieder hervorgeholter Unsinn (es werden im Übrigen stets 97% genannt, noch nicht einmal die richtige Propagandazahl hat Frau Hendricks mitbekommen). Mit ihren 95% liegt sie, was die deutschen Medien und die deutsche Politik angeht, vermutlich richtig, denn Dummheit ist bekanntlich so virulent wie Ebola. Die 5% Rest dürfen aber nicht mit der Gruppe der Klimaforscher verwechselt werden. Sogar an deutschen Universitäten sind entsprechende Frageaktionen durchgeführt worden. Eine gute Übersicht findet sich (hier). Immerhin sind zwei der Hendrick’schen "5%-Abweichler" Physik-Nobelpreisträger, auf der IPCC-Seite gibt es solche naturwissenschaftliche Qualität nicht.  Weil Thilo und Hendricks wohl auch dies nicht wissen, nebenbei: "Klima" ist ein Teilgebiet der Physik.

Tilo: Gibt es denn Klimaleugner bei euch in der großen Koalition?

Hendricks: Nein. Bei uns gibt es keine Klimaleugner.  Die gibt es in manchen Teilen in den Vereinigten Staaten, die gibt es in Australien, und auch in anderen nicht-demokratischen Ländern kommt das auch vor, durchaus. Aber bei uns gibt’s das nicht.

Unser Kommentar: also Australien ist undemokratisch, danke für die Info, das wussten wir noch gar nicht. Und dann: iiiih.. bewahre, Klimaleugner in der GroKo! Volksvertreter als Abweichler vom offiziellenen Klimaklamauk gibt es zwar, etwa Arnold Vaatz, Michael Fuchs und Klaus Wilsch. Alle drei CDU MdB und dazu einige CDU – Abgeordnete in den Landtagen und im Europaparlament, doch es ist (noch) eine verschwindend kleine Truppe. Mit parlamentarischen Laien bar jeder auch nur rudimentären Kenntnisse von Technik und Naturwissenschaft (Juristen, Soziologen, Experten für Stricken/Handarbeit, für die Margarineindustrie am Niederrhein usw. – wir hören besser auf) reale Naturwissenschaftler in einen Topf zu werfen, erscheint schon frivol. Verzeihung, ein paar Techniker und Naturwissenschaftler und Mathematiker gibt es natürlich in den Parlamenten, die halten aber wohlweislich die Klappe – denn sie wollen schließlich ihre Listenplätze bei der nächsten Wahl nicht verlieren.

Und weiter:

Tilo: Das heißt, Deutschland könnte das grünste Land der Welt sein. Wir könnten Kohle abgeschafft haben, wir könnten nur noch CO2-frei Energie herstellen und trotzdem sagst du: Das brächte nichts, wenn die anderen nicht mitmachen? Wann hat Deutschland das letzte Mal das Klima geschützt?

Hendricks: Das ist eigentlich ein ständiger Prozess. Also wir sind dabei, das Klima zu schützen. Allerdings …Wir kommen rein, Lichtschalter an oder stecken irgendetwas in die Dose und wollen natürlich sofort Strom haben. Aber was ist in der Nacht, wenn der Wind nicht weht?…Und deswegen, weil wir das noch nicht richtig speichern können, haben wir auf absehbare Zeit auch noch andere Stromproduktion.

Tilo: Wie können wir das speichern?

Hendricks: Ehrlich gesagt: Wenn ich das wüsste, dann hätte ich wahrscheinlich den Nobelpreis für … keine Ahnung.

Unser Kommentar: Tja, keine Ahnung, so ist es. Das Speicherproblem ist natürlich prinzipiell lösbar, da bedarf es keines Nobelpreises, nur eben prinzipiell unlösbar unter vernünftigen Kosten. Naivster Glaube und Hoffnung versetzen bei uns politische Berge, bloß nicht die technisch/wirtschaftliche Realität. Bereits mit rudimentären Kenntnissen in Physik, Chemie und vor allem Kostenrechnung ist zu erkennen, dass das Kostenproblem der Stromspeicherung nie lösbar sein wird, allenfalls vielleicht mit dem "Warp-Antrieb" von Enterprise. Als große Fans von Enterprise sind sich die Autoren sicher mit grünem Stallgeruch den guten Thilo und Frau Barbara (Hendricks) auch noch vom Warp-Antrieb überzeugen zu können.

Tilo: Warum haben wir uns nicht das Ziel von 100 Prozent gesetzt?

Hendricks: Ja, weil wir das eben im Moment noch nicht mit den Speicherkapazitäten haben.

Unser Kommentar: Ooooch, ..eben im Moment….das ist aber wirklich schade. Geht noch nicht aber sicher bald, wie können wir trösten?

Unser Kommentar: Und hier die Königsfrage samt Antwort:

Tilo: Warum überzeugt man die Bevölkerung nicht damit, dass man sagt: Wenn wir irgendwann bei 100 Prozent sein sollten, dann braucht man für Strom gar nichts bezahlen, weil der ja aus Erneuerbaren kommt. Das Einzige, was noch etwas kostet, ist die Instandsetzung. Warum wird das Argument eigentlich nicht gebracht: ‘Hey Leute, irgendwann brauchen wir für Strom nicht mehr zu bezahlen!’?

Hendricks: Ja, fast nichts mehr, das ist klar…..

Unser Kommentar: Für den Strom nichts mehr bezahlen, wo der Strompreis infolge des grünen Durchmarsches durch einen ehemals vorhandenen deutschen Sachverstand ungebremst in den Himmel schießt?? Hier sind selbst wir brutal abgehärtete Autoren platt und schnappen nach Luft. So viel sachlicher Quatsch tut jetzt körperlich weh. Erneuerbare können wegen der naturgesetzlich unabänderlichen Eigenschaften "Zu geringe Energiedichte" und "Fluktuierendes Angebot" grundsätzlich niemals konkurrenzfähig sein. Sind die beiden wirklich so naiv, an ihre Nichtkosten bei 100% zu glauben? Wir fürchten, sie sind es. Unfassbar! Wo findet sich medizinische Hilfe?

Es lohnt sich das ganze Interview zu sehen oder zu lesen. Wir können uns über eine solche Politikerin und den ganz anderen Journalismus nur noch freuen. Möge das Licht bei diesen beiden Experten möglichst rasch ausgehen (Barbara Hendricks schaltet ja alle Lampen aus, die in ihrer Reichweite liegen), dann sind wir bald bei 100%. Wir werden, wenn die Visionen dieser Leute Realität geworden sein sollten – und warum nicht, wir Deutschen halten bekanntlich jeden Unsinn konsequent bis zur letzten Patrone durch -, wieder Beeren und Pilze in unseren Wäldern sammeln und als Putzkolonnen bei den Chinesen mit ihren modernen Kernkraftwerken aushelfen dürfen. Auf in diese Zukunft – wir haben diese Politiker gewählt und verdienen es nicht besser!

Jede noch so gute Satire hat gegen die politische Wirklichkeit in unserem Lande keine Chance. Daher entschuldigen wir uns für unseren naiven Versuch bei den Lesern. Unübertroffenes ist eben nicht mehr zu toppen.




Das Rätsel der Eiszeiten XIII – Terminator II

Redaktionelle Vorbemerkung: dieser Teil ist ungewöhnlich lang und enthält einige Bildunterschriften sowie eine ganze Reihe von Anmerkungen, die wir der Einfachheit halber im Englischen belassen haben. Leider hat Typo3 zwar die schöne Möglichkeit Textstellen im Entwurf hoch bzw. tiefer zu stellen, also beispielsweise das Sauerstoffisotop 18 mit hochgestellter 18 zu schreiben, das ist beim Abspeichern aber sofort wieder weg (vielleicht kennt ja ein Leser den Trick, wie’s trotzdem geht). Leider bleibt es bisher also beim unschönen 18O, CO2 usw. Nun zum SOD – Text:

Im einem vorigen Teil Eleven – End of the Last Ice age haben wir die Abfolge der Ereignisse betrachtet, die zum Ende der jüngsten Eiszeit geführt haben – Termination I.

Der Zeitpunkt dieses Ereignisses lag vor 17.500 bis 18.000 Jahren (Anmerkung 1). Wir haben auch gesehen, dass die „zunehmende solare Einstrahlung“ dies nicht erklären kann. Mit Hilfe von Illustration habe ich einige Plots in Pop Quiz: End of An Ice Age erstellt – alle aus den letzten 100 Jahren und habe die Leser aufgefordert herauszufinden, welcher Plot zu Termination I passt.

Aber diese einfache Graphik der Einstrahlung auf 65°N am 1. Juli bringt das Problem für die „klassische Version“ der „Milankovitch-Theorie“ auf den Punkt (siehe Part Six – “Hypotheses Abound). Einfach gesagt, falls die Sonneneinstrahlung vor 18.000 Jahren zum Ende der Eiszeit führte, warum hat die gleiche oder eine sogar noch höhere Einstrahlung  vor 100.000, 80.000 oder 60.000 bis 30.000 Jahren nicht zu einem früheren Ende der Eiszeit geführt hatte:

Figure 1

Und eine visuellere Demonstration der Sonneneinstrahlung mit der Zeit siehe man bei den Hövmoller-Plots in den comments of Part Eleven nach. Das andere Problem für die Milankovitch-Theorie als Ursache für das Ende der Eiszeit ist die Tatsache, dass die Temperaturen auf der südlichen Hemisphäre vor den globalen Temperaturen gestiegen sind. Der Süden hat also die Welt aus der Eiszeit geführt. Das ist schwer zu erklären, falls das Schmelzen der Eisschilde auf der Nordhemisphäre der Grund für das Ende der Eiszeit sein sollten. Man schaue dazu noch einmal Eleven – End of the Last Ice age an. Soweit unser kurzer Rückblick auf Termination I (T-I). Jetzt also Termination II (T-II). Dies ist das Ende der vorletzten Eiszeit.

Die traditionelle Milankovitch-Theorie sagt aus, dass der Höhepunkt der Sonneneinstrahlung in hohen Breiten vor rund 127.000 Jahren der Auslöser für eine massive Deglaziation war, die jene frühere Eiszeit beendet hatte. Die gut bekannte SPECMAP-Datierung des Meeresspiegels/Eisvolumen mit der Zeit legt den Zeitpunkt für T-II vor 128.000 Jahren ±3000 Jahre fest. Alles in Ordnung. Oder doch nicht?

Welche Grundlage hat die SPECMAP-Datierung?

Die am meisten verwendeten und am besten bekannten Aufzeichnungen bzgl. Eiszeiten stammen aus Ozean-Sedimenten. Diese waren die ersten langzeitlichen Klimaaufzeichnungen, die hunderttausende Jahre zurückreichen. Wie funktionieren sie, und was messen Sie?

Sauerstoff existiert in Form einiger unterschiedlicher stabiler Isotope. Das häufigste dieser Isotope ist 16O, gefolgt von 18O, jedoch mit einem deutlich kleineren Anteil. Wasser existiert ebenfalls in Gestalt dieser beiden Isotope und das bequeme Verhalten zu verdunsten und als Niederschlag als H218O mit unterschiedlichen Raten im Vergleich zu H216O zu fallen. Die Messungen werden dargestellt als das Verhältnis (oder delta oder δ) als δ18O in parts per thousand.

Die Reise des aus den Ozeanen verdunsteten Wasserdampfes gefolgt von Niederschlag, erzeugt eine Maßzahl des Start-Verhältnisses der Isotope ebenso wie die lokale Temperatur des Niederschlags. Das komplexe Endergebnis dieser unterschiedlichen Prozess-Raten ist, dass in der Tiefsee benthic foraminifera 18O aus der Tiefsee aufnehmen, und dieses δ18O steht dann meistens in einem Verhältnis zum globalen Eisvolumen. Die daraus resultierenden Tiefsee-Sedimente sind daher eine Zeitreihe des Eisvolumens. Allerdings sind die Raten der Sedimentation keine exakte Wissenschaft und auch nicht zeitlich konstant.

Als Ergebnis viel sorgfältiger Arbeit durch zahlreiche Forscher über viele Jahrzehnte ergab sich eine Studie von Hays, Imbrie & Shackleton (1976). Dies zeigte, dass Änderungen des Eisvolumens mit orbitaler Häufigkeit von Präzession und Schiefe erfolgen (etwa alle 20.000 und alle 40.000 Jahre). Aber es gibt sogar ein noch stärkeres Signal – den Beginn und das Ende von Eiszeiten – etwa alle 100.000 Jahre. Dies fällt grob zusammen mit Änderungen der Exzentrizität des Erdorbits. Jedoch hat niemand eine (brauchbare) Theorie, die diesen Umstand mit Beginn und Ende von Eiszeiten in Verbindung bringt.

Nun gibt uns das klare Signal von Schiefe und Präzession in den Aufzeichnungen die Option, die Aufzeichnung so zu tunen, dass die Spitzenwerte in der Aufzeichnung zu den orbitalen Häufigkeiten von Präzession und Schiefe passen. Wir haben die Tuning-Methode in einigen Kommentaren zu Teil IX zu einem ähnlichen, aber viel späteren Datensatz diskutiert – den LR04. Die Methode ist nicht falsch, aber wir können das Timing der Schlüsselereignisse nicht bestätigen. Glücklicherweise gibt es inzwischen einige neue Verfahren.

Datierung von Eisbohrkernen

Es waren begeisternde Zeiten der letzten mehr als zwanzig Jahre in der Klimawissenschaft für Leute, die dicke warme Kleidung tragen und „alles hinter sich lassen“ wollen.

Viele Eisbohrkerne stammen aus Grönland und der Antarktis. Aus Grönland gibt es eine Reihe, die 123.000 Jahre zurück reicht (NGRIP). Aus der Antarktis gibt es eine Reihe, die 800.000 Jahre zurück reicht (EDC bzw. „Dome C“). Aus der Antarktis stammt auch der Wostok-Eisbohrkern, der etwa 400.000 Jahre zurück reicht und einen aus Dronning Maud Land (bzw. DML oder EDML), der eine etwas höhere Auflösung hat, aber nur 150.000 Jahre zurück reicht.

Was messen diese Eisbohrkerne, und wie wird die Datierung vorgenommen? Die Eisbohrkerne messen die Temperatur zur Zeit der Ablagerung als Schnee mittels der oben diskutierten δ18O-Messung (Anmerkung 2), welche in diesem Fall nicht eine Maßzahl für das globale Eisvolumen, sondern für die Lufttemperatur ist. Das in Bläschen eingeschlossene Gas in den Bohrkernen gibt uns die CO2 und CH4-Konzentrationen. Wir können auch Staubablagerungen und alle möglichen anderen Inhalte messen.

Das erste Problem ist nun, dass das Gas „jünger“ ist als das Eis, weil es sich noch so lange bewegt, bis der Schnee genügend komprimiert ist. Also brauchen wir ein Modell, um dies zu simulieren, und es gibt einige Unsicherheiten über den zeitlichen Unterschied zwischen Eis und Gas. Das zweite Problem ist das der Datierung. Zu Beginn können wir jährliche Schichten ablesen. Nach einer ausreichenden Zeit (einige Jahrzehnte bis tausende von Jahren) können diese Schichten nicht mehr voneinander unterschieden werden, stattdessen kann man nur noch Modelle der Physik über Eisflüsse heranziehen. Dann kam es zu einigen günstigen Zeitmarken wie den 10Be-Ereignissen (hier) vor etwa 50.000 Jahren. Nachdem die Physik von Eisflüssen und externe Ereignisse nicht mehr ausreicht, werden die Daten durch anderweite Methoden weiter justiert, ebenso wie Bohrkerne aus der Tiefsee.

Höhlen, Korallen und genaue Terminierung via Radiometrie

Weder Bohrkerne aus der Tiefsee noch aus Eis bieten viel Gelegenheit einer Radiometrischen Datierung. Aber Höhlen und Korallen tun dies sehr wohl.

Für Neulinge hinsichtlich von Datierungs-Verfahren: hat man eine Substanz A, die sich in Substanz B mit einer „Halbwertszeit“ auflöst, die genau bekannt ist, und wenn man genau weiß, wie viel von Substanz A und Substanz B zu Beginn vorhanden war (d. h. keine Möglichkeit des Eindringens zusätzlicher Mengen der Substanzen A oder B in das, was wir messen wollen), dann kann man sehr genau das Alter berechnen, in der sich die Substanz gebildet hat. Im Grunde läuft alles darauf hinaus, wie der Ablagerungsprozess funktioniert. Die Datierung mittels Uran-Thorium war erfolgreich bei Kalkablagerungen im Gestein.

Man nehme also eine lange Reihe, kontinuierlicher Ablagerungen, messe das δ18O (und 13C) an einer Menge Punkten entlang dieser Reihe. Dann nehme man eine Anzahl von Beispielen und berechne das Alter entlang der Reihe mittels Radiometrie. Das, was genau in den Bohrkernen gemessen wird, ist kompliziert, aber ich werde erheblich vereinfachen und einfach behaupten, dass es nur um zwei Problempunkte geht:

1. Die tatsächliche Menge der Ablagerung, wenn während extremer Vereisung nicht viel Wasser zur Verfügung steht, um diese Ablagerungen hervorzubringen.

2. Die Variation von δ18O (and 13C), die in erster Linie von der lokalen Lufttemperatur abhängt.

Für an mehr Details Interessierte empfehle ich McDermott 2004. Einige relevante Auszüge finden sich unten in Anmerkung 3.

Korallen bieten die Möglichkeit, via radiometrischer Datierung genaue Daten zum Meeresspiegel zu bekommen. Die wichtigste Variable, die man kennen muss, sind Absenkungen und Hebungen der Erdkruste. Die genaue Datierung von Höhlen und Korallen war während der letzten 20 Jahre eine Wachstumsindustrie mit einigen interessanten Ergebnissen.

T-II

Winograd et al. (1992) analysierten die Höhle Devils Hole [= Teufelsloch”] in Nevada (DH-11):

Der zeitliche Verlauf von δ18O in Devils Hole (Abbildung 2) zeigt klar die Sägezahn-Verteilung der maritimen δ18O-Aufzeichnungen, die interpretiert worden sind als die Folge von Ausdehnung und Rückzug der nordhemisphärischen Eisschilde. Aber was war die Ursache für die δ18O-Variationen in DH-11 in Abbildung 2? Man nimmt an, dass die δ18O-Variationen im atmosphärischen Niederschlag – in erster Näherung – Änderungen der mittleren Temperatur im Winter und im Frühjahr reflektieren.

Fig. 2, Bildinschrift: Variationen der δ18O-Werte entlang des 36 cm langen Bohrkerns DH-11. Jeder Punkt repräsentiert ein Stück Kalkspat, das auf δ18O-Werte analysiert worden ist; die Zeitpunkte wurden auf die δ18O-Daten übertragen durch Interpolation zwischen 21 MS-Intervallen datiert nach Uran-Reihen in Intervallen. Die Verteilung der MS-Alter entlang des Bohrkerns wird markiert durch vertikale Linien unter dem oberen Rand; Fehlerbalken () durch horizintale Linien. Die Präzision der δ18O-Daten () beträgt 0,07 pro mil dargestellt relativ zu VSMOW in einem Maßstab normalisiert zu δ18O von SLAP = -55,5 pro mil. Aus Winograd et al 1992

Termination II ereignet sich bei 140±3 (2σ) ka in der DH-11-Reihe, bei 140± 15 ka in der Wostok-Reihe (14) und bei 128 ± 3 ka in der SPECMAP-Reihe (13). (Die Unsicherheit in der DH-11-Reihe liegt in den 2σ-Unsicherheiten der MS-Datierungen via Uran; andere Datierungen und Unsicherheiten stammen aus den angegebenen Quellen). Termination III ereignete sich bei etwa 253 +/- 3 (2σ) ka in der DH-11-Reihe und bei etwa 244 +/- 3 ka in der SPECMAP-Reihe. Diese Unterschiede sind Minimum-Werte.

Sie vergleichen die sommerliche Einstrahlung bei 65°N mit SPECMAP, Devils Hole und dem Wostok-Bohrkern in einer einfachen Graphik:

Figure.3, Bildinschrift: Vergleich der maritimen SPECMAP und DH-11 δ18O-Reihen, des antarktischen Eisschildes δD-Aufzeichnung aus Wostok und Einstrahlung im Juni auf 60°N im mittleren und späten Pleistozän. Alle Aufzeichnungen wurden normalisiert in Einheiten der Standardabweichung über die Länge der gezeigten Aufzeichnung. Zeitskalen sind wie in den genannten Quellen. Durchgezogene vertikale Linien repräsentieren Terminationen (das heißt, näherungsweise Mittelpunkte der Deglaziationen) in den Kurven von DH-11 und Wostok. Gestrichelte vertikale Linien sind Terminationen in der SPECMAP-Aufzeichnung. Römische Zahlen stehen für Terminationen nach Broecker und Van Donk. Die Zahlen am oberen Rand repräsentieren die Zeit zwischen den Terminationen in den DH-11- und Wostok-Aufzeichnungen. Kurze gestrichelte und strichpunktierte Linien werden im Text beschrieben. Zeitpunkte von Terminationen (und von anderen interessierenden Ereignissen) in der DH-11-Kurve sind Minimum-Werte wegen der Verweilzeit des Grundwassers im Ash-Meadow-Becken (siehe Text). Nach Winograd et al 1992

Natürlich war nicht jeder glücklich mit diesen neuen Informationen, und wer weiß schon, wofür die Isotopen-Messungen wirklich ein Proxy waren?

Slowey, Henderson & Curry 1996

Einige Jahre später, im Jahre 1996 haben Slowey, Henderson & Curry (nicht die berühmte Judith) über ihre Forschung Folgendes gesagt: Unsere Daten implizieren ein Timing und eine Dauer in Übereinstimmung mit der maritimen Chronologie. Die ursprüngliche U-Th-Datierung der maritimen δ18O-Aufzeichnungen stützt die Theorie, dass orbitale Variationen ein fundamentaler Grund für die Klimaänderung im Pleistozän waren.

Henderson & Slowey 2000

Dann, im Jahr 2000, kamen die gleichen Henderson & Slowey (ohne Curry) mit:

Milankovitch vermutete, dass die sommerliche Einstrahlung in mittleren Breiten der Nordhemisphäre direkt die Klimazyklen der Eiszeit verursacht hätten. Dies würde implizieren, dass Zeiten mit einem Zusammenbruch der Eisschilde korrespondieren sollten mit Spitzen der nordhemisphärischen Juni-Einstrahlung.

Aber die vorletzte Deglaziation hat sich als dem widersprechend erwiesen, weil die Juni-Einstrahlung vor 127.000 Jahren ihren Spitzenwert erreicht hatte, während viele Aufzeichnungen des Klimas der Vergangenheit zeigen, dass es bereits 15.000 Jahre früher Änderungen gegeben haben könnte. Es gibt eine eindeutige Signatur der vorletzten Deglaziation in den maritimen Aufzeichnungen der Sauerstoff-Isotope. Aber die Datierung dieses Ereignisses, das signifikant vor der 14C-Altersbandbreite liegt, war nicht möglich.

Hier datieren wir die vorletzte Deglaziation mittels einer Aufzeichnung von den Bahamas mit einer neuen U-Th-Isochronen-Methode. Nach den erforderlichen Korrekturen für eine a-recoil mobility von 234U und 230Th und einer kleinen Alterskorrektur wegen der Sediment-Durchmischung wird der Mittelpunkt der vorletzten Deglaziation bestimmt als vor 135.000 ± 2.500 Jahren. Dieses Alter ist konsistent mit einigen auf Korallen basierenden Schätzungen des Meeresspiegels, aber es ist schwierig, dies mit der Juni-Einstrahlung der Nordhemisphäre abzugleichen als Auslöser der Eiszeit-Zyklen.

Zhao, Xia & Collerson (2001)

Hoch präzise 230Th-238U-Altersbestimmungen aus einem Stalagmiten aus der Newdegate-Höhle im südlichen Tasmanien sagen aus: Das schnellste Stalagmiten-Wachstum erfolgte zwischen vor 129.200 ± 1600 Jahren und 122.100 ± 2000 Jahren († 61,5 mm pro 1000 Jahre). Dies fällt zusammen mit einer Zeit produktiven Korallenwachstums in Westaustralien (vor 128.000 bis 122.000 Jahren). Dies ist die erste hoch aufgelöste kontinentale Aufzeichnung der Südhemisphäre, die verglichen und korreliert werden kann mit den maritimen Aufzeichnungen. Eine derartige Korrelation zeigt, dass das Auftreten des Meeresspiegels während der Zwischeneiszeit und der Beginn höchster Regenmengen auf dem Festland synchron erfolgte. Die Stalagmiten-Wachstumsrate zwischen vor 129.200 und 142.200 Jahren († 5,9 mm pro 1000 Jahre) lag niedriger als im Zeitraum vor 1452.200 und 154.500 Jahren († 18,7 mm pro 1000 Jahre). Dies impliziert trockenere Bedingungen während der vorletzten Deglaziation trotz steigender Temperatur und steigendem Meeresspiegel.

Diese asymmetrische Verteilung der Niederschlagsmenge wird verursacht durch breitenabhängige Bewegungen subtropischer Hochdruckgebiete und einer damit verbundenen Westwind-Zirkulation als Reaktion auf den Temperaturgegensatz zwischen Äquator und Polen. Sowohl maritime als auch kontinentale Aufzeichnungen in Australien zeigen, dass das Einstrahlungsmaximum im Zeitraum zwischen vor 126.000 und 128.000 Jahren auf 65°N direkt verantwortlich war für die Aufrechterhaltung der vollen zwischeneiszeitlichen Bedingungen, obwohl unklar bleibt, welche Auslöser die vorletzte Deglaziation (vor † 142.000 Jahren) hatte.

Bildinschrift: Höhen und initiale 230U/238U-Aktivitäts-Verhältnisse für Unterbeispiele des Stalagmiten NEW-B aus der Newdegate-Höhle. Offene Quadrate mit Fehlerbalken und schwarze Punkte repräsentieren jeweils Höhen und initiale 230U/238U-Aktivitäts-Verhältnisse. Die Anpassungslinie durch die offenen Quadrate zeigt eine Wachstumshistorie für NEW-B in fünf Phasen, einschließlich der Zeitspanne und Wachstumsrate für jede Phase in Klammern. Aus Zhao et al 2001

Gallup, Cheng, Taylor & Edwards (2002)

Funde innerhalb der letzten Zwischeneiszeit-Terrasse auf Barbados enthalten Korallen, die während der vorletzten Deglaziation gewachsen sind, oder Termination II. Wir verwendeten kombinierte Datierungen mit 230 Th und 231Pa, um zu bestimmen, dass sie vor 135.800 ± 800 Jahren gewachsen sind. Dies zeigt , dass der Meeresspiegel zu jener Zeit um 18 ± 3 Meter unter dem Niveau von heute lag. Dies wiederum zeigt, dass der Meeresspiegel bis auf 20% seines Spitzenwertes während der letzten Zwischeneiszeit vor 136.000 Jahren gestiegen ist. Dies ist ein Widerspruch zu den Vorhersagen der Milankovitch-Theorie.

Abbildung 2B fasst die Aufzeichnung der Höhe des Meeresspiegels zusammen, wie er sich aus den neuen Daten ergibt. Am wichtigsten: unsere Aufzeichnung enthält auch Korallen, die die Höhe des Meeresspiegels direkt während T-II zeigen. Dem zufolge ereignete sich der meiste Anstieg (ca. 80%) während dieser Zeit vor 135.000 Jahren. Das ist grob konsistent mit frühen Verschiebungen von δ18O, gefunden auf den Bahamas und in Devils Hole und mit frühen (vor 134.000 Jahren) Korallen der letzten Zwischeneiszeit aus Hawaii. All diese stellen das Timing von Termination II in der SPECMAP-Aufzeichnung in Frage.

Figure 5, Bildinschrift: Abbildung 2 (A): Juni-Einstrahlung auf 65°N. Die durchgezogenen vertikalen grauen Linien sind eine Referenz zu Spitzenwerten der Einstrahlung, und die gepunkteten vertikalen Linie repräsentiert eine Referenz für die halbe Höhe des Spitzenwertes im Zeitraum zwischen vor 140.000 und 130.000 Jahren. (B) Höhe des Meeresspiegels, rekonstruiert mit Korallen von Barbados mit übereinstimmenden 230Th und 231Pa-Zeitaltern aus dieser Studie (Dreiecke mit Beschriftung) und von (12) (Kreise). Die alle drei Kriterien erfüllenden Beispiele (siehe Text) sind in gelb; das Beispiel in blau erfüllt zwei Kriterien. (C) δ18O-Aufzeichnungen in Ablagerungen von SPECMAP (dicke Linie) und von Devils Hole (dünne Linie). (D) Wostok-Aufzeichnungen des atmosphärischen δ18O (blau), atmosphärische CO2-Konzentration (schwarz) und Temperatur aus Deuterium-Messungen (rot). Aus Gallup et al 2002

Natürlich ist für die vielköpfige Hydra noch nicht alles verloren (siehe auch Anhang 4): Die Milankovitch-Theorie in ihrer einfachsten Form kann T-II zwar nicht erklären. Wie auch Termination I. Allerdings ist es aber zumindest immer noch plausibel, dass Antrieb durch Insolation eine Rolle beim Timing von T-II gespielt hat. Da Deglaziationen beginnen müssen, während sich die Erde in einem Eiszeit-Zustand befindet, ist es nützlich, Faktoren zu betrachten, die eine Deglaziation während eines eiszeitlichen Maximums auslösen können. Darunter sind (i) Meereis schneidet eine Feuchtigkeitsquelle für die Eisschilde ab; (ii) isostatische Depression kontinentaler Krusten und (iii) hohe sommerliche Einstrahlung auf der Südhemisphäre durch Auswirkungen auf die atmosphärische CO2-Konzentration.

Yuan et al 2004 präsentieren gegenteilige Beweise:

Datierungen mit Thorium-230 und Sauerstoffisotopen von Stalagmiten aus der Dongge-Höhle in China zeigen den asiatischen Monsun und den Niederschlag in niedrigen Breiten währewnd der letzten 160.000 Jahre. Zahlreiche abrupte Änderungen der 18O/16O-Werte resultieren aus Änderungen des tropischen und subtropischen Niederschlags, getrieben von Einstrahlung und Zirkulationsverschiebungen im Zeitmaßstab von Jahrtausenden.

Der Letzte zwischeneiszeitliche Monsun dauerte 9700 ± 1100 Jahre und begann mit einem abrupten Abfall (weniger als 200 Jahre) der 18O/16O-Werte vor 129.300 ± 900 Jahren. Er endete mit einem abrupten Anstieg (weniger als 300 Jahre) dieser Werte vor 119.600 ± 600 Jahren. Der Beginn fällt zusammen mit einem Anstieg der Einstrahlung und dauerte während der gesamten zwischeneiszeitlichen vollumfänglichen Bedingungen. Dies zeigt, dass die Einstrahlung den finalen Anstieg bis hin zu vollständigen zwischeneiszeitlichen Bedingungen ausgelöst hat.

Aber sie kommentieren auch: Obwohl das Timing von Monsun-Termination II konsistent ist mit dem Einstrahlungs-Antrieb auf der Nordhemisphäre, sind nicht alle Klimaänderungen zu dieser Zeit konsistent mit solch einem Mechanismus.

Figure 6

Der Meeresspiegel war offensichtlich bis auf ein Niveau von 21 Metern unter dem heutigen Niveau gestiegen, und zwar schon vor 135.000 Jahren (27 & Gallup et al. 2002), was dem größten Teil der Einstrahlungs-Zunahme voraus lief. Die halbe Strecke von T-II aus maritimen Sauerstoffisotopen wurde datiert auf einen Zeitpunkt vor 135.000 ± 2500 Jahren (Henderson & Slowey 2000).

Auf Funde in Höhlen basierende Beweise aus den Alpen zeigen Temperaturen nahe dem heutigen Niveau vor 135 ± 1200 Jahren (31). Die Halbe Höhe des δ18O-Anstiegs in Devils Hole (vor 142.000 ± 3000 Jahren) läuft ebenfalls dem größten Teil des Einstrahlungs-Anstiegs voraus (20). Eine Zunahme der antarktischen Temperatur und des atmopsphärischen CO2 (32) um die Zeit von Termination II scheint zu Zeiten begonnen zu haben, die von einigen wenigen bis zu vielen Jahrtausenden vor dem größten Teil der Einstrahlungs-Zunahme reichen (4, 32, 33).

Drysdale et al 2009

Es wird verbreitet angenommen, dass Variationen der Intensität der Einstrahlung in hohen nördlichen Breiten, hauptsächlich durch die Präzession der Äquinoktien, das Timing der Eiszeit-Terminationen des späten Pleistozäns gesteuert haben. Allerdungs wurde jüngst darauf hingewiesen, dass Änderungen der Schiefe der Ekliptik ein wichtigerer Mechanismus dafür sein könnte. Wir präsentieren eine neue, auf Stalagmiten basierende maritime Chronologie des Nordatlantik, die zeigt, dass die vorletzte glaziale Termination (Termination II) vor 141.000 ± 2500 Jahren vor heute stattgefunden hat. Das ist zu früh, um mit der sommerlichen Einstrahlung auf der Nordhemisphäre erklärt werden zu können, ist aber konsistent mit Änderungen der Schiefe der Erde. Unsere Aufzeichnung zeigt, dass die Terminationen I und II durch drei Erdachsenschiefe-Zyklen voneinander getrennt sind und dass sie in nahezu identischen Phasen der Schiefe begannen.

Für Leser, die bis hier durchgehalten haben, ist das inzwischen Standard. Aber die Drysdale-Studie ist in zweierlei Hinsicht interessant: wegen ihrer Datierungsmethode und ihres „ein Ergebnis in einer Reihe“, was zu einer Theorie mit Beweisen passt (Mehr Text aus der Studie habe ich in Anmerkung 5 extrahiert). Schauen wir zuerst auf die Datierungs-Methode:

Was sie getan haben war im Grunde, die Bohrkerne aus der Tiefsee, die das globale Eisvolumen zeigen (aber sie haben keine unabhängige Datierung), mit genauen radiometrisch datierten Höhlenablagerungen zusammenzubringen. Wie haben sie es gemacht? Es ist kompliziert, beruht aber auf dem Zueinanderbringen der δ18O – Werte in beiden Aufzeichnungen. Der Versuch einer absoluten Datierung für existierende Tiefsee-Bohrkerne ergibt sehr interessante Ergebnisse, falls er konsistent ist.


 Figure 7, auf die Übersetzung des Bildinhalts wurde verzichtet und dafür auf das englische Original verwiesen.

Der Zusammenhang zwischen Corchia δ18O und Wassertemperaturen vor der Iberischen halbinsel während T-II (Abbildung 2) ist bemerkenswert. Obwohl die Mechanismen, die die δ18O-Variationen in den Höhlenablagerungen steuern, komplex sind, glauben wir, dass Corchia δ18O hauptsächlich durch Variationen der Regenmenge getrieben wird – als Reaktion auf Änderungen der regionalen Wassertemperatur. Frühere Studien von Corchia zeigen, dass das δ18O sensitive ist gegenüber vergangenen Änderungen der nordatlantischen Zirkulation sowohl im orbitalen als auch im Millenium-Zeitmaßstab. Dabei nimmt δ18O während kälterer Phasen zu und während wärmerer Phasen ab.

Figure 8, von Drysdal et al. 2009, Bildinschrift im Original belassen.

Und jetzt zur Hypothese:

Figure 9, von Drysdale et al. 2009

Wir finden, dass die Stärke der norhemisphärischen Sommer-Insolation nicht sehr wahrscheinlich die treibende Kraft für Termination II war. Die Intensitäten waren nahe am Minimum zum Startzeitunkt von T-II und ein verzögerter Response zu dem vorangegangenen Insolations-Peak um ~148.000 ka ist wegen seiner kleinen Amplitude unwahrsheinlich (Fig. 3A). Das ist ein Argument gegen die SPECMAP Kurve als verlässlicher Zeit-Spiegel durch T-II, wenn man den Zeitabstand von ~8 ka für den T-II Mittelpunkt (8) mit unserem Record vergleicht. Ein viel stärkeres Argument ist mit der Erdachsenschiefe als dem verantwortlichen Mechanismus gegeben.Auf der Basis unserer Ergebnisse (Fig. 3B) beginnen sowohl T-I als auch T-IImit derselben Phase der Erdachsenneigung und die Periode von beiden ist exakt die gleiche wie die 3 Erdachsen Zyklen (~123 ka).

EPICA 2006

Here is my plot of the Dronning Maud Land ice core (DML) on EDC3 timescale from EPICA 2006 (data downloaded from the Nature website):

Figure 10, Daten von Epica

Die zahlreichen antarktischen und grönländischen Eisbohrkerndaten unterliegen immer noch zahlreichen Datierungsverbesserungen, daher habe ich die letzten Arbeiten nicht berücksichtigt. Ich dachte nur, es wäre gut das Eisbohrkernthema zu vertiefen. Der Wert δ18O ist ein temperaturproxy. Auf diser Zeitskala begannen die lokalen temperaturen um 138.000 Jahre BP anzusteige

Zusammenfassung

Neue Daten zu T-II aus den letzten 20 Jahren radiometrischer Zeitermittelung und aus verschiedenen Stellen zeigen, dass T-II ungefähr 140.000 Jahre BP begann. Als nächsten Bild nun die Insolationskurve bei 65ºN über die letzten 180 kyrs zusammen mit den besten Daten der Eiszeitenden, die um ungefähr 121 bis 125 kyrs auseinanderliegen:

Figure 11

Wir lernten ein paper mit unterschiedlicher Evidenz für den Start von T-II kennen – Yuan et al. (see note 6). Alle Evidenz einschließlich Datierung des Meeresanstiegs, spricht für T-II Start um 140.000 Jahre BP. Dies bedeutet, dass die Zeit zwischen den Eiszeitenden ungefähr 122.000 Jahre beträgt!

Noch als Ergänzung, weil Winograd et al, 1992 T-III um etwa 253 kyrs berechneten: Dies bedeutet für die Zeit zwischen T-III und T-II um die 113.000 Jahre, also genau fünf einschlägige Erdschiefen-Zyklen!

References

A Pliocene-Pleistocene stack of 57 globally distributed benthic D18O records, Lorraine E. Lisiecki & Maureen E. Raymo, Paleoceanography (2005) – free paper

Continuous 500,000-Year Climate Record from Vein Calcite in Devils Hole, Nevada, Winograd, Coplen, Landwehr, Riggs, Ludwig, Szabo, Kolesar & Revesz, Science (1992) – paywall, but might be available with a free Science registration

Palaeo-climate reconstruction from stable isotope variations in speleothems: a review, Frank McDermott, Quaternary Science Reviews 23 (2004) – free paper

Direct U-Th dating of marine sediments from the two most recent interglacial periods, NC Slowey, GM Henderson & WB Curry, Nature (1996)

Evidence from U-Th dating against northern hemisphere forcing of the penultimate deglaciation, GM Henderson & NC Slowey, Nature (2000)

Timing and duration of the last interglacial inferred from high resolution U-series chronology of stalagmite growth in Southern Hemisphere, J Zhao, Q Xia & K Collerson, Earth and Planetary Science Letters (2001)

Direct determination of the timing of sea level change during Termination II, CD Gallup, H Cheng, FW Taylor & RL Edwards, Science (2002)

Timing, Duration, and Transitions of the Last Interglacial Asian Monsoon, Yuan, Cheng, Edwards, Dykoski, Kelly, Zhang, Qing, Lin, Wang, Wu, Dorale, An & Cai, Science (2004)

Evidence for Obliquity Forcing of Glacial Termination II, Drysdale, Hellstrom, Zanchetta, Fallick, Sánchez Goñi, Couchoud, McDonald, Maas, Lohmann & Isola, Science (2009)

One-to-one coupling of glacial climate variability in Greenland and Antarctica, EPICA Community Members, Nature (2006)

Millennial- and orbital-scale changes in the East Asian monsoon over the past 224,000 years, Wang, Cheng, Edwards, Kong, Shao, Chen, Wu, Jiang, Wang & An, Nature (2008)

Notes

Note 1 – In common ice age convention, the date of a termination is the midpoint of the sea level rise from the last glacial maximum to the peak interglacial condition. This can be confusing for newcomers.

Note 2 – The alternative method used on some of the ice cores is δD, which works on the same basis – water with the hydrogen isotope Deuterium evaporates and condenses at different rates to “regular” water.

Note 3 – A few interesting highlights from McDermott 2004:

2. Oxygen isotopes in precipitation

As discussed above, d18O in cave drip-waters reflect

(i) the d18O of precipitation (d18Op) and

(ii) in arid/semi- arid regions, evaporative processes that modify d18Op at the surface prior to infiltration and in the upper part of the vadose zone.

The present-day pattern of spatial and seasonal variations in d18Op is well documented (Rozanski et al., 1982, 1993; Gat, 1996) and is a consequence of several so-called ‘‘effects’’ (e.g. latitude, altitude, distance from the sea, amount of precipitation, surface air temperature).

On centennial to millennial timescales, factors other than mean annual air temperature may cause temporal variations in d18Op (e.g. McDermott et al., 1999 for a discussion). These include:

(i) changes in the d18O of the ocean surface due to changes in continental ice volume that accompany glaciations and deglaciations;

(ii) changes in the temperature difference between the ocean surface temperature in the vapour source area and the air temperature at the site of interest;

(iii) long-term shifts in moisture sources or storm tracks;

(iv) changes in the proportion of precipitation which has been derived from non-oceanic sources, i.e. recycled from continental surface waters (Koster et al., 1993); and

(v) the so-called ‘‘amount’’ effect.

As a result of these ambiguities there has been a shift from the expectation that speleothem d18Oct might provide quantitative temperature estimates to the more attainable goal of providing precise chronological control on the timing of major first-order shifts in d18Op, that can be interpreted in terms of changes in atmospheric circulation patterns (e.g. Burns et al., 2001; McDermott et al., 2001; Wang et al., 2001), changes in the d18O of oceanic vapour sources (e.g. Bar Matthews et al., 1999) or first-order climate changes such as D/O events during the last glacial (e.g. Spo.tl and Mangini, 2002; Genty et al., 2003)..

4.1. Isotope stage 6 and the penultimate deglaciation

Speleothem records from Late Pleistocene mid- to high-latitude sites are discussed first, because these are likely to be sensitive to glacial–interglacial transitions, and they illustrate an important feature of speleothems, namely that calcite deposition slows down or ceases during glacials. Fig. 1 is a compilation of approximately 750 TIMS U-series speleothem dates that have been published during the past decade, plotted against the latitude of the relevant cave site.

The absence of speleothem deposition in the mid- to high latitudes of the Northern Hemisphere during isotope stage 2 is striking, consistent with results from previous compilations based on less precise alpha-spectrometric dates (e.g. Gordon et al., 1989; Baker et al., 1993; Hercmann, 2000). By contrast, speleothem deposition appears to have been essentially continuous through the glacial periods at lower latitudes in the Northern Hemisphere (Fig. 1)..

..A comparison of the DH-11 [Devils Hole] record with the Vostok (Antarctica) ice-core deuterium record and the SPEC- MAP record that largely reflects Northern Hemisphere ice volume (Fig. 2) indicates that both clearly record the first-order glacial–interglacial transitions.

Note 4 – Note the reference to Milankovitch theory “explaining” Termination I. This appears to be the point that insolation was at least rising as Termination began, rather than falling. It’s not demonstrated or proven in any way in the paper that Termination I was caused by high latitude northern insolation, it is an illustration of the way the “widely-accepted point of view” usually gets a thumbs up. You can see the same point in the quotation from the Zhao paper. It’s the case with almost every paper.

If it’s impossible to disprove a theory with any counter evidence then it fails the test of being a theory.

Note 5 – More from Drysdale et al 2009:

During the Late Pleistocene, the period of glacial-to-interglacial transitions (or terminations) has increased relative to the Early Pleistocene [~100 thousand years (ky) versus 40 ky]. A coherent explanation for this shift still eludes paleoclimatologists. Although many different models have been proposed, the most widely accepted one invokes changes in the intensity of high-latitude Northern Hemisphere summer insolation (NHSI). These changes are driven largely by the precession of the equinoxes, which produces relatively large seasonal and hemispheric insolation intensity anomalies as the month of perihelion shifts through its ~23-ky cycle.

Recently, a convincing case has been made for obliquity control of Late Pleistocene terminations, which is a feasible hypothesis because of the relatively large and persistent increases in total summer energy reaching the high latitudes of both hemispheres during times of maximum Earth tilt. Indeed, the obliquity period has been found to be an important spectral component in methane (CH4) and paleotemperature records from Antarctic ice cores.

Testing the obliquity and other orbital-forcing models requires precise chronologies through terminations, which are best recorded by oxygen isotope ratios of benthic foraminifera (d18Ob) in deep-sea sediments (1, 8).

Although affected by deep-water temperature (Tdw) and composition (d18Odw) variations triggered by changes in circulation patterns (9), d18Ob signatures remain the most robust measure of global ice-volume changes through terminations. Unfortunately, dating of marine sediment records beyond the limits of radiocarbon methods has long proved difficult, and only Termination I [T-I, ~18 to 9 thousand years ago (ka)] has a reliable independent chronology.

Most marine chronologies for earlier terminations rely on the SPECMAP orbital template (8) with its a priori assumptions of insolation forcing and built-in phase lags between orbital trigger and ice-sheet response. Although SPECMAP and other orbital-based age models serve many important purposes in paleoceanography, their ability to test climate- forcing hypotheses is limited because they are not independent of the hypotheses being tested. Consequently, the inability to accurately date the benthic record of earlier terminations constitutes perhaps the single greatest obstacle to unraveling the problem of Late Pleistocene glaciations..

..

Obliquity is clearly very important during the Early Pleistocene, and recently a compelling argument was advanced that Late Pleistocene terminations are also forced by obliquity but that they bridge multiple obliquity cycles. Under this model, predominantly obliquity-driven total summer energy is considered more important in forcing terminations than the classical precession-based peak summer insolation model, primarily because the length of summer decreases as the Earth moves closer to the Sun. Hence, increased insolation intensity resulting from precession is offset by the shorter summer duration, with virtually no net effect on total summer energy in the high latitudes. By contrast, larger angles of Earth tilt lead to more positive degree days in both hemispheres at high latitudes, which can have a more profound effect on the total summer energy received and can act essentially independently from a given precession phase. The effect of obliquity on total summer energy is more persistent at large tilt angles, lasting up to 10 ky, because of the relatively long period of obliquity. Lastly, in a given year the influence of maximum obliquity persists for the whole summer, whereas at maximum precession early summer positive insolation anomalies are cancelled out by late summer negative anomalies, limiting the effect of precession over the whole summer.

Although the precise three-cycle offset between T-I and T-II in our radiometric chronology and the phase relationships shown in Fig. 3 together argue strongly for obliquity forcing, the question remains whether obliquity changes alone are responsible.

Recent work invoked an “insolation-canon,” whereby terminations are Southern Hemisphere–led but only triggered at times when insolation in both hemispheres is increasing simultaneously, with SHSI approaching maximum and NHSI just beyond a minimum. However, it is not clear that relatively low values of NHSI (at times of high SHSI) should play a role in deglaciation. An alternative is an insolation canon involving SHSI and obliquity.

Note 6 – There are a number of papers based on Dongge and Hulu caves in China that have similar data and conclusions but I am still trying to understand them. They attempt to tease out the relationship between δ18O and the monsoonal conditions and it’s involved. These papers include: Kelly et al 2006, High resolution characterization of the Asian Monsoon between 146,000 and 99,000 years B.P. from Dongge Cave, China and global correlation of events surrounding Termination II; Wang et al 2008, Millennial- and orbital-scale changes in the East Asian monsoon over the past 224,000 years.

Link: http://scienceofdoom.com/2014/01/23/ghosts-of-climates-past-thirteen-terminator-ii/

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/

Teil VI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-vi-hypothesen-im-ueberfluss/

Teil VII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-7-global-circulation-models-i/

Teil VIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-8-global-circulation-models-ii/

Teil IX: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-9-global-circulation-models-iii/

Teil X: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-10-global-circulation-models-iv/

Teil XI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xi-das-ende-der-letzten-eiszeit/

Teil XII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xii-gcm-v-wie-enden-eiszeiten/





Termine, Termine, Termine und ein „Klimaschutz“- Video des BMU der Ministerin Hendricks

Vorgestellt wird dieser Vortrag von der DAI so:

Was bedeutet es, wenn ein Klimaskeptiker und emeritierter Professor für Physik und Informatik der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes im DAI auftritt, der dem privaten Verein EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.) nahe steht?

Das DAI wollte die Thesen von Prof. Lüdecke im Streitgespräch anbieten, aber wir konnten weder im In- noch im Ausland einen Kontrahenten finden. Steht dadurch ein Klimaskeptiker in der Ecke der Unverbesserlichen? Würde ihn jeder öffentliche Auftritt hoffähig machen? Sind Argumentationen nutzlos, weil seine Rhetorik sprunghaft ist, wie das Klima, welches er einzuschätzen gedenkt? Bietet er nicht denjenigen ein Feigenblatt, die eine angemessene Politik verschleppen möchten?

Wir sehen hier ein rhetorisches Drama am Werk. Professor Lüdecke übernimmt die Rolle, die anthropogene Verursachung an der Klimaerwärmung zu bestreiten. Er fühlt sich als David gegen den Goliath der 97 Prozent aller Fachwissenschaftler, die sich in dieser Frage einig sind. Diese Rolle kann heroisch sein oder traurig, wie Don Quichotte.

3.    Ein weiterer denkwürdiger Termin ist die erwartete Freigabe des „Klimaschutzplanes“ der beiden Fachfrauen und Ministerinnen  Hendricks ** und Wanka am 3.12.14. Zur Einstimmung veröffentlicht das Bundesumweltministerium der Ministerin Hendrick Videoclips auf Youtube das besonders junge Menschen für den „Klimaschutz“ begeistern soll.

Das Video des BMU der Ministerin Hendricks zur Volkserziehung zum Klimaschutz

SPON konstatiert zufrieden: „Die Resonanz ist außerordentlich, wir sind sehr zufrieden“, sagt Michael Schroeren, der Sprecher von Umweltministerin Hendricks. Den Sex-Spot haben aufYouTube schon mehr als hunderttausend Menschen gesehen – Tendenz stark steigend. Da soll noch mal jemand sagen, Klimaschutz interessiere in Deutschland niemanden mehr!

Doch wer weiß schon, was „die Jugend“ an diesem und anderen „lustigen“ Spots so begeistert? Vielleicht ist es die für viele von ihnen vermutlich schockierende Erkenntnis, dass auch älterer Jahrgänge – Klimaschutz hin oder her- gelegentlich Freude am Sex, und das auch noch außerhalb des Schlafzimmers haben. Bestimmt wird es aber bald eine EU Richtlinie geben, die

1. …für das höhere Ziel des Klimaschutzes, dafür auch noch den zulässigen Ort und Energieinsatz bspw. durch Beleuchtung mittels Sparlampen genauestens vorschreibt.

2. …uns vorschreibt, dass auch auch bei künftigen Videos zur Förderung des Klimaschutzes, die sexuelle Orientierung der Akteure ausgewogen gezeigt werden muss und nach geltenden Gendervorschriften zu erstellen und zu bewerben sind. Entsprechende Etatmittel werden vermutlich gerade bereitgestellt. Dem ungeprüften Hörensagen nach, hat die Ministerin darauf bestanden.

* Dr.Ing. Günter Keil ist Hauptautor des „Energiepoltischen Manifestes“ als pdf im Anhang zu finden.

** Zu finden bei Wikipedia:

Barbara Anne Hendricks aus Kleve: Die Margarineindustrie am unteren Niederrhein im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, Bonn 1981, Tag der mündlichen Prüfung: 30. April 1980, Referent: Hans Pohl, Korreferent: Gerhard Adelmann

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EIKE 8.IKEK_ Grund zur Panik? Klimazyklen der letzten 250 Jahre Prof. Dr. Carl-Otto Weiss

Ein solches Signal – so es denn gibt – ist offenbar viel zu schwach, um es aus dem natürlichen Klimarauschen herausdestillieren zu können. Die physikalische Analyse gibt ein solches auch nicht her, denn die entsprechenden CO2 Absorptionsbanden sind seit vielen Dekaden fast völllig gesättigt. Dagegen stellte sich heraus, dass zumindest die nordhemisphärische Temperaturentwicklung der letzten 250 Jahre von nur wenigen solaren wie ozeanischen Zyklen höchst genau beschrieben werden kann. Für eine Wirkung des CO2 ist darin kein Platz (hier).

Video von der 8. IKEK Vortrag von Prof. Dr. Carl-Otto Weiß zu den Klimazyklen der letzten 250 Jahre. Das zitierte paper finden Sie hier




Der Treibhauseffekt- ein Missverständnis? Teil 1

 

Abb.1 zeigt die Temperaturentwicklung der letzten 11.000 Jahre nach Schönwiese. Gleich zu mehreren Zeiten war es wärmer als heute, Quelle: PD Dr. H. Kehl

So lässt auch die Gegenwart keinen Raum zur Sorge oder gar Panikmache. Der Temperaturanstieg nach der letzten Kälteperiode, die etwa bis 1850 reichte, fiel nicht nur in unserm Land verhalten aus (Abb.2).

 

Abb.2: In den ersten 90 Jahren des letzten Jahrhunderts war das Klima weitgehend stabil. Neben dem ständigen Wechselspiel zwischen wärmeren und kälteren Jahren, gab es Zwischenphasen mit leichten Erwärmungen aber auch kältere Jahrzehnte. Man beachte vor allem den Kälteeinbruch 1940/41/42, der auf einen starken El Nino zurückzuführen war, wie Untersuchungen der ETH, Prof. Brönnimann, zeigen (Spektrum der Wissenschaft 03/05, “Pazifik ließ Europa frieren“). Wie wir heute wissen, sind die Auswirkungen von El Nino weltweit zu spüren.

Zwischen 1900 bis 1990 sind die Temperaturen in Deutschland kaum gestiegen. Der leichte Trendlinienanstieg ist zum einen auf den ansteigenden Hauptsonnenzyklus (den im Mittel 208-jährigen De Vries/Suess-Zyklus) und zum anderen, auf den zunehmenden Wärmeinseleffekt, der Verstädterung der Landschaft, zurück zu führen. Die eigentliche „Klimalüge“ nahm 1988 an Fahrt auf, als sich der selbsternannte Weltklimarat gründete (von der Politik gegründet wurde) und ohne belastbare physikalische Grundlagen postulierte, dass die ständige Zunahme an Kohlendioxid in der Atmosphäre einen Treibhauseffekt verursachen würde und damit einen Gärtnerbegriff, der auf der physikalischen Grundlage der Konvektionsunterdrückung und der verzögerten Abkühlung (Abkühlungsgesetz nach Newton) beruht, auf die Erdatmosphäre übertrugen, ohne zu berücksichtigen, dass dort gänzlich andere Rahmenbedingungen vorliegen, als in einem Gärtnerhäuschen.

„Treibhauseffekt“

Der Begriff “Treibhauseffekt“ basiert auf der Absorptionswirkung der Atmosphärengase für die sog. Erdrückstrahlung oder auch „Gegenstrahlung“ genannt, was in den Modellen theoretisch mit dem Glasdach eines Treibhauses vergleichbar wäre, welches die Wärme sozusagen „einsperrt“. Der Begriff ist jedoch irreführend, da in einem Glastreibhaus die Erwärmung durch die unterdrückte Konvektion (Luftaustausch) und der verzögerten Abkühlung erfolgt. Die Analogie zum Glastreibhaus besteht darin, dass sowohl das Glas eines Gewächshauses, als auch die sog. Treibhausgase wie CO2, einen Teil der langwelligen IR-Strahlung, die vom Boden abgestrahlt wird, absorbieren. Wobei Absorption keinesfalls gleich Erwärmung ist, da beides völlig unterschiedliche physikalische Begriffe sind. Die Atmosphärengase (Moleküle), allen voran der Wasserdampf, werden dadurch zu Schwingungen angeregt. Der sog. Treibhauseffekt wurde von dem Chemiker Arrhenius bereits 1896 als mögliche Erderwärmung in die wissenschaftliche Diskussion gebracht, dort aber nach etwa 10 Jahren Diskussion (Angström, 1900, 1901 und Schäfer 1903; Solger, 1905; Dannenberg, 1908) wieder verworfen.

Abb.3: Schematische Darstellung des vermeintlichen natürlichen und des vermeintlichen anthropogenen Treibhauseffekts. Die Abbildung links zeigt den sog. natürlichen Treibhauseffekt (THE). Wasserdampf und Kohlenstoffverbindungen in der Atmosphäre sollen wie die Scheiben eines Glashauses wirken. Hierdurch wird die rein rechnerische Temperatur der Erde ohne Atmosphäre von -18°C auf erträgliche +15°C angehoben. Die Erde würde sich demnach ohne zusätzliche Energie von selbst erwärmen, was grundsätzlich nicht möglich ist. Die sog. Treibhausgase lassen das kurzwellige Licht durch, verhindern aber teilweise die Rückstrahlung der langwelligen Infrarotstrahlung in den Weltraum. Abbildung rechts zeigt den sog. anthropogenen Treibhauseffekt. Durch das Ausbringen großer Mengen sog. Treibhausgase durch den Menschen, sollen die natürlichen Regelprozesse, der Kohlenstoffkreislauf, aus dem Gleichgewicht geraten und eine ungebremste Erwärmung stattfinden. Die Politik will diese auf 2°C begrenzen.

Der überwiegende Teil (ca. 60-80%) der Bodenwärme wird nicht über Strahlung, sondern über Konvektion abgegeben. Auf dem Weg nach oben wird die innere Energie der Gase gemäß dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik in Volumenarbeit umgesetzt, weil die Gase sich bei ihrem Aufstieg ausdehnen. Die Energie wird letztendlich in großer Höhe (der oberen Atmosphärenschicht) in das Weltall abgestrahlt. Die übrigen 20-40% werden vom Boden als Wärmestrahlung abgegeben. Davon geht der größte Anteil direkt durch das atmosphärische Fenster in den Weltraum. Dabei erfolgt der Wärmetransport in der Troposphäre adiabatisch, d.h. durch Konvektion und Advektion und oberhalb der Troposphäre gewinnt, aufgrund der stetig abnehmenden Teilchendichte, die Strahlungsübertragung an Bedeutung. Am Oberrand der Atmosphäre kann Wärme nur noch über Strahlung an den Weltraum abgegeben werden.

Ein kleiner Rest der Bodenwärme (ca. 15% von den 20-40%) wird von IR-aktiven Gasen, sog. Treibhausgasen (THG) in der Atmosphäre absorbiert. Diese Energie wird in der Troposphäre über Zusammenstöße an die Luft wieder abgegeben und damit ebenfalls der Konvektion zugeführt und dann aus großer Höhe in das Weltall abgestrahlt. Da diese Abstrahlung jederzeit stattfindet, wird keine Wärme in irgendeinem Kreislauf gehalten oder gar dem Boden wieder zugeführt. Der THE scheitert somit am Energiemangel. Um diesen zu beheben, wird eine sog. Gegenstrahlung eingeführt, die den Boden zusätzlich erwärmen soll. Dies ist jedoch eine Energiebilanzfälschung. Durch diese “Gegenstrahlung“ soll es zu einer Erwärmung am Boden und einer Abkühlung in der Höhe kommen. In Messungen wird dies jedoch widerlegt. Immer, wenn der Boden durch die erhöhte Sonneneinstrahlung wärmer wurde, wird zeitlich verzögert, oben mehr abgestrahlt, wodurch die obere Atmosphäre dann kälter wird.

Daher ist der Vergleich mit einem “Treibhaus“ irreführend. In einem Treibhaus wird durch das Glas der Bereich des sichtbaren Sonnenspektrums durchgelassen. Anhand der Kirchoff-Planck-Funktion lässt sich der Anteil berechnen und liegt bei ca. 70%. Das Strahlungsmaximum liegt anhand der Planck-Kurve (5.800 Kelvin = Sonnenoberflächentemperatur) bei 0,5 μm Wellenlänge. Das Glas ist in diesem Wellenlängenbereich also weitgehend durchlässig. Der Boden eines Gewächshauses hat hingegen eine Temperatur von ca. 300 Kelvin. Nach der Planckkurve und dem Wienschen Verschiebungsgesetz liegt dessen Maximum bei 10 μm. Für diesen Wellenlängenbereich ist das verwendete Glas jedoch undurchlässiger, so dass die Wärmestrahlung „eingeschlossen“ bleibt und weiter, auch die Luftzirkulation, die die Wärme abführen könnte, unterbunden ist. Ein solches Konstrukt gibt es in der Atmosphäre nicht.

Jeder, der sich schon einmal den Kopf an Glas gestoßen hat, kennt den Unterschied zwischen Glas und Gas, also zwischen einem festen und einem gasförmigen Körper.

Anstatt einem Treibhaus, gibt es in der Atmosphäre dagegen Wetter. Das Wetter tritt dabei lokal völlig unterschiedlich auf. Daher existiert auch keine Globaltemperatur. Diese ist eine rein statistische Größe. Die Schichtatmosphäre ist durch einen Dichte- und Temperaturgradienten gekennzeichnet, der in einem elektrischen Feld von ca. 500 kV zwischen Ionosphäre und Erdboden existiert. Kosmische und solare Partikelstrahlung, sowie ca. 2.000 Gewitter, mit über 10 Millionen Blitze, die sich täglich entladen, liefern Energie (direkt oder indirekt) zur Wetterveränderung. Des Weiteren befindet sich im Innern der Erde eine permanente Kernenergieheizung mit einer Maximaltemperatur von ca. 5.000°C, welche geothermische Energie liefert. Organismen an/in der Erdoberfläche produzieren seit über 3 Milliarden Jahre Abwärme. Kontinuierlich wird Wärmeenergie in andere Energieformen (z.B. chemische Energie) umgewandelt. Alle Vorgänge unterliegen zyklischen Veränderungen (Tag/Nacht, Jahreszeiten usw.), bei denen starke Ungleichgewichte entstehen. Die Erde ist weiter eine irreversible (sich drehende) Wärmekraftmaschine nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, in der Wärme (Sonnenenergie = warmes Reservoir und Nachtseite/Weltall = kaltes Reservoir) gewandelt wird, wodurch die Wind- und Wasserkreisläufe angetrieben werden, sowie die Photosynthese in Gang gesetzt wird. Mit einem Gewächshaus ist dies alles nicht vergleichbar.

Allein diese Kurzbeschreibung entlarvt den Treibhauseffekt als Chimäre, als Konstrukt, den es in der realen Welt nicht gibt. Ein Konstrukt derer, die ihn dazu instrumentalisieren, um politischen Absichten umzusetzen und/oder finanziellen Gewinn zu erzielen. Und alles zu Lasten derer, die beides finanzieren müssen, uns Steuerzahler. Hier wird ein Schreckgespenst aufgebaut, das gar nicht existiert und mit anderer Leute Geld in die Schranken gewiesen werden soll (2°C-Ziel), damit sich ein paar Wenige als Retter aufspielen können. Dies alles erinnert fatal an den Film „Illuminati“ und den dortigen Camerlengo, der ebenfalls ein nicht vorhandenes Schreckgespenst aufbaute um anschließend als Retter zu erscheinen und Papst zu werden.

Der Erde droht keine Gefahr der Überhitzung, wie IPCC und Co. behaupten: Wegen des seit über einem Jahrhundert steigenden  Kohlendioxidgehaltes auf nunmehr bald 0,04% = 400ppm würden die Temperaturen seit über 100 Jahren ständig steigen. Dass diese Behauptung falsch ist, wissen unsere Leser längst.

Der Deutsche, Hartmut Bachmann, war dabei, als 1988 das IPCC gegründet wurde. Er schildert in vielen Schriften und Büchern, wie dieses Lügengebilde IPCC gegründet wurde, deren Aufgabe es nicht ist, wissenschaftliche Erkenntnis zu gewinnen, also ergebnisoffen ein Thema zu bearbeiten, sondern mit einem fertigen Ergebnis ein Thema angeht. Mit Wissenschaft hat dies nichts zu tun.

http://rubikone.de/downloads/Wind_Allgemein/Klimal%C3%BCge%20Bachmann.pdf

Es begann die Zeit mit ständig neuen Erwärmungskatastrophenmeldungen. Jeder Starkregen und jeder heiße Sommertag war fortan ein Zeichen der sich anbahnenden Katastrophe und wenn es keine gab, dann wurden diese erfunden und die Statistik auf den Kopf gestellt. Obwohl z.B. die Population der Eisbären am Nordpol zunahm, wurde prompt eine Abnahme der Eisbärenpopulation verkündet. Und auch die Inuit, die Ureinwohner, die sich an der Erwärmung Grönlands freuten, wurden vor der Weltöffentlichkeit als Opfer dargestellt.

Alle diese fiktiven Berichte dienten und dienen nur dem Zweck, durch weltweit einzuführende Kohlendioxidsteuern/-Abgaben, dem angeblichen Klimakiller zu begegnen. Die C02- und Klimasteuern erweisen sich bis heute als eine geniale Geldvermehrungsmaschine, die der Steuerzahler zu bedienen hat. Sie dienen weder dem Umwelt- noch dem Naturschutz, geschweige dem Klima. Das Klima, als statistische Größe des Wetters, richtet sich nach anderen Faktoren. Dem Wetter ist es vollkommen egal, ob der atmosphärische CO2-Pegel 300ppm, 400ppm oder 500ppm oder mehr beträgt. Es richtet sich nach anderen Faktoren, wie den Windströmungen, der solaren Aktivität, dem Sonnenstand, den Hoch- und Tiefdruckgebieten, der Erdrotation, um nur einige zu nennen und keine dieser Teilaspekte, wird in irgendeiner Art und Weise von sog. Treibhausgasen beeinflusst. Wenn aber kein Teilaspekt des Klimas, das Wetter, von CO2 beeinflusst wird, so wird auch die statistische Gesamtgröße (das Klima) nicht von CO2 beeinflusst. Eigentlich ganz logisch. Aber wo gilt schon Logik, wenn es um politische Interessen und/oder viel Geld geht. Beides beinhaltet eine andere Logik. Diese hat mehr mit Lüge/Verschleierung und Desinformation zu tun.

So sind viele „Wissenschaftler“ der 2.ten Reihe, in Deutschland z.B. die Professoren Schellnhuber, Rahmstorff und Latif auf den Geldzug aufgesprungen, bzw. wurden dafür geworben und vermehren durch Falschaussagen und gespielte Theatralik ihre Finanzen, bzw. derer, die sie unterstützen/beauftragen. Natürlich auch die Medien. Denn der Mainstream will nicht Wahrheit, sondern Sensationen. Ebenso hat die Politik eine zusätzliche vortreffliche Einnahmequelle für marode Staatshaushalte entdeckt.

 

Abbildung 4 zeigt den Unterschied zwischen einem aufrechten Wissenschaftler und einem Mainstream-Wissenschaftler aus Karikatursicht.

Seröse Wissenschaft ist hier seit mehr als 20 Jahren ins Abseits gestellt. Früher starben z.B. die Schmetterlinge wegen der Uniformierung der Landschaft (keine Brutablagen), der Zerstörung und Vergiftung ihrer Biotope. Heute sterben sie wegen des Klimawandels. So sind auch die Umweltverbände zu Mitschuldigen geworden, denn sie beteiligen sich gerne an diesem Geldsegen zur angeblichen Rettung der Erde und mehren dadurch ihre(n) Macht/Einfluss, weil sie den Geldgewinnlern nach dem Mund reden.

Geschickt wurde Cherry-Picking betrieben und die Jahre der Temperaturentwicklung betrachtet, die mit der atmosphärischen CO2-Zunahme im Gleichklang stehen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre nahm zu und auch die Temperaturen stiegen ab 1886/87 weltweit. So auch in Deutschland. Das staatliche Institut, DWD, wurde von der Politik für ihre Zwecke benutzt und schürt seither, fernab aller wissenschaftlichen Realitäten, die Mär des anthropogenen Klimawandels.

Um die Jahrtausendwende begannen dann die Hiobsbotschaften des Klimapanikorchesters, zu dem auch die großen Versicherungsgesellschaften zählen. Man hatte ein starkes Jahrzehnt der Erwärmung von 1986 an vorzuweisen und die meisten Menschen glaubten zur Jahrtausendwende, es würde so weitergehen. Doch betrachten wir zunächst die Grafik 5, die Jahre der steigenden Temperaturen.

Abb.5: In der Zeit von 1986 bis zur Jahrtausendwende stiegen die weltweiten Temperaturen ständig an, die vereinigte Front der Klimaerwärmungsbefürworter konnte eine für sie erfolgreiche Statistik vorlegen.

Ein Teil dieser Erwärmung von 1986 bis 2000 geht dabei auch auf Tricksereien zurück. Z.B. wurde das hier beschrieben: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/neue-studie-die-haelfte-der-globalen-erwaermung-kommt-aus-der-homogenisierung-von-wetterstationsdaten/ Schließlich waren die Leute vom selbsternannten Weltklimarat nun aktiv und griffen in die Statistik der Datenerfassung aktiv ein. 2009 kam durch Climategate einiges ans Licht der Öffentlichkeit.

Mehr Kohlendioxid gleich mehr Erwärmung. Mit dieser einfachen Formel hatte die Klimalüge sich weltweit durchgesetzt. Nach Versuchsbeweisen oder technischen Anwendungen einer CO2-Erwärmung fragte niemand mehr. Was nicht verwundert, den kein Ingenieur der Welt wird sich der Lächerlichkeit preisgeben und eine technische Anwendung des vermeintlichen, nicht existierenden, physikalischen Effekts, dem Treibhauseffekt vorzulegen. Da es weder das eine (technische Anwendung), noch das andere (Versuchsbeweis) gibt. Doch ab der Jahrtausendwende ging das Klima seinen eigenen Weg. Weltweit bereits ab 1998 und deutschlandweit ab 2000 fielen die Temperaturen wieder. Obwohl die seriöse Klimawissenschaft längst auf diesen Tatbestand in immer neuen Veröffentlichungen hinweist, wird er von den deutschen Medien einfach totgeschwiegen. Was ebenfalls nicht verwundern kann, hat doch journalistische Arbeit in unserem Land wenig mit investigativem Journalismus, dafür umso mehr mit Sensationsjournalismus zu tun. Spielt doch der letztere Geld in die Taschen der Verleger und Journalisten. Abgesehen davon, dass zum Verständnis des Klimawandels, physikalische Kenntnisse notwendig sind, die vielerorts in den Medien nicht vorhanden sind. Erschwerend kommt beim deutsch geprägten Linksjournalismus hinzu, dass Realität der ideologischen Brille weicht. Lediglich der MDR Wetterexperte, Thomas Globig, darf ab und zu eine Statistik der fallenden Temperaturen seit 2000 zeigen.

Die Temperaturtendenz ist fallend, obwohl die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre zunimmt. Hat etwa CO2 seit der Jahrtausendwende kühlende Wirkung?

 

Abb.6: Die Medien führen die Bevölkerung seit 15 Jahren gezielt in die Irre, etliche Redakteure behaupten, dass besonders in den letzten Jahren die Erwärmung sich verstärkt fortgesetzt hätte und alles sei noch viel schlimmer, als man zur Jahrtausendwende prophezeit hätte.

Die seriösen und unabhängigen Klimawissenschaftler warten nicht mit Katastrophenmeldungen auf, sondern, sie wollen diese Temperaturverläufe, die in der Grafik 5 und Grafik 6 dargestellt sind, mit wissenschaftlichen Methoden erklären. z.B. hier: Temperaturen seit 1980, einzelne Stationen, drei Teile

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/erst-zum-gipfel-dann-wieder-talwaerts-die-temperaturentwicklung-in-deutschland-seit-1980-und-deren-wesentliche-ursachen-teil-1/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/erst-zum-gipfel-dann-wieder-talwaerts-die-temperaturentwicklung-in-deutschland-seit-1980-und-deren-wesentliche-ursachen/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/erst-zum-gipfel-dann-talwaerts-die-temperaturentwicklung-in-deutschland-seit-1980-und-deren-wesentliche-ursachen/

Teil 2: „Die wahren Ursachen der Temperaturänderungen in Deutschland und, das lebensnotwendige CO2- harmlos und nützlich“ in Kürze

Josef Kowatsch, Hüttlingen

Stefan Kämpfe, Weimar

Teil 2 finden Sie hier

Eine Anmerkung des EIKE-Pressesprechers

Als Pressesprecher ist es meine Aufgabe, in wissenschaftlichen Fragen die in der EIKE Präambel niedergelegten und vom EIKE-Fachbeirat vertretenen Positionen zu schildern und zu vertreten. In diesem Sinne weist der ansonsten vieles Richtige enthaltende Aufsatz der Autoren Kowatsch, Kämpfe und Leistenschneider (Leistenschneider hat seine Autorenschaft inzwischen entfernt) Defizite auf, die bei etwas sorgfältigerem Literaturstudium hätten leicht vermieden werden können. Sie betreffen die Schilderung bzw. Diskussion des sog. Treibhauseffekts (besser Atmosphäreneffekt), der im Aufsatz keine mir als wissenschaftlich bekannte Position wiedergibt und daher zu revidieren bzw. besser ganz wegzulassen ist. Als Arbeitsgrundlage, die diskutiert (und falls die Autoren dazu in der Lage sind, fachlich wiederlegt) werden kann, empfehle ich den Beitrag von Pierrehumbert, der als pdf beiliegt. Nebenbei: die Empfehlung dieses Aufsatzes bedeutet nicht, dass ich ihm voll zustimme. So stellt beispielsweise der dort beschriebene Wasserdampf-Feedback eine theoretische Fiktion dar, die durch Messungen nicht belegt ist. Er soll nur zeigen, auf welchem Niveau eine TE-Diskussion sinnvoll sein könnte. Wenn eine niveaugerechte Diskussion nicht möglich ist, sollten Aussagen zu komplexen physikalischen Details, die auf Grund unzureichender fachlicher Kenntnis nur fehlerhaft sein können, besser vermieden werden. Der Grundtenor des Aufsatzes wäre ohnehin der gleiche geblieben.

Fest steht, dass es bis heute keine begutachtete Veröffentlichung gibt, die auf der Basis von Messungen einen anthropogenen Beitrag auf Klimaänderungen zu belegen vermag. Somit erübrigen sich alle Spekulationen über theoretische physikalische Details der Wirkung des anthropogenen CO2. Eine Klimawirkung des menschgemachten CO2 ist aus dem natürlichen Temperaturrauschen bis heute definitiv nicht herauszuhören. Auf detaillierteres einzugehen erfordert tiefe physikalische Spezialkenntnisse, die zu Publikationen in begutachteten Fachjournalen befähigen. Daher sollte ein näheres Eingehen von Laien auf solche Details in allgemeinverständlichen Aufsätzen unterbleiben.

Nochmals: meine Kritik betrifft nicht den Grundtenor des Aufsatzes, dem ich m.E. zustimme.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

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Wetter und Klima im Zeichen des 5. IPCC Berichts

Eilfertig hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit den IPCC-Synthesebericht in Deutsch herausgegeben (hier). Zur Kennzeichnung des IPCC selber bedarf es nicht vieler Worte. Spätestens nach dem Skandal durchgesickerter E-Mails, in denen dem IPCC zuarbeitende Advokatenwissenschaftler geheimbündlerisch ihre Durchstechereien verabredeten, braucht man nicht mehr näher zu erläutern, um welche Art von Verein es sich handelt. Das IPCC, UN-Gastgeber einer Versammlung der weltbesten Klimaexperten, die nach sorgfältigem internen Review ihre wertvollen Erkenntnisse zur Weltrettung vor der kommenden Klimakatastrophe der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt? Leider voll daneben!

Die IPCC-Berichte verfassen zu maßgebenden Teilen fachunkundige NGO-Mitglieder von Greenpeace, vom WWF oder ähnlichen Organisationen. So sehen die Berichte dann auch aus. Wem dies unwahrscheinlich vorkommt, lese im Büchlein der kanadischen Journalistin Donna Lafroboise nach (hier). Es titelt zwar etwas seltsam „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“ (mit dem Straftäter ist das IPCC gemeint, das erschließt sich erst, wenn man das Buch liest), ist aber unbedingt empfehlenswert. Es ist sorgfältig recherchiert, mit nachprüfbaren Quellen versehen und liest sich locker – ein Büchlein für Zeitgenossen, die nicht glauben sondern wissen wollen. In Stichworten zusammengefasst belegt Frau Lafroboise unter anderem über IPCC-Autoren:

viele Autoren haben noch nicht einmal ihr Studium abgeschlossen
– weltweit anerkannte Experten mit unerwünschten Resultaten werden nicht in den IPCC-Berichten berücksichtigt
– die Auswahl der Autoren erfolgt nach politischen und nicht wissenschaftlichen Kriterien
– viele Autoren sind Aktivisten (also grüne Lobbyisten), so dass ihre Aussagen einseitig sind
– die Erstellung der Berichte ist intransparent und ohne Qualitätssicherung
– etwa ein Drittel der zitierten Quellen des IPCC-Berichts von 2007 genügt wissenschaftlichen Anforderungen nicht
– wenn es zu einem bestimmten Thema keine geeignete Studie gibt, wird sie  geschrieben und dann aus ihr zitiert
– manche Autoren geben die von ihnen zitierten Zeitschriften selbst heraus und beeinflussen somit ihren Inhalt

Nun geht es beim IPCC-Synthesebericht erst einmal um die Zusammenfassung für Politiker. Bekanntlich kommt ja für Politiker oft der größte sachliche Unsinn gerade recht. Frau Barabara Hendricks (Bundesumweltministerin), geschmückt mit der bahnbrechenden, hochinteressanten Doktorarbeit „Die Entwicklung der Margarineindustrie am unteren Niederrhein“, wird vom IPCC-Synthesebericht sicher begeistert sein. In klug-sachgerechter Beurteilung der drohenden Klimagefahr will sie jetzt sogar unsere letzten großen Grundlast-Kohlekraftwerke plattmachen, die noch für eine sichere Stromerzeugung sorgen können.

Da kann man nur in fröhlicher Untergangsstimmung „weiter so Frau Hendricks“ ausrufen, denn wer kennt schon die technischen Grundgesetze einer sicheren Stromversorgung besser als Experten der Margarineindustrie. Unser ehemaliger Umweltminister Peter Altmaier, als Jurist ähnlich fachnah wie Frau Hendricks, hat wenigstens in einer geistesblitzartigen Erleuchtung über das Energiewende-Herumfummeln an unserer Stromversorgung korrekt als von einer „Operation am offenen Herzen“ gesprochen. Hut ab vor dieser anscheinend schwer zu gewinnenden Erkenntnis und vor allem vor ihrem offenen Aussprechen! Wenn wir also jetzt von den Kohlekraftwerksplänen unserer sachkundigen Umweltministerin hören, sollten wir nicht in Panik verfallen. Angesichts ihrer Expertise können wir unbesorgt und ruhig schlafen, alles kann nur gut werden.

Zurück zum IPCC. Der wissenschaftlichere Teil der IPCC-Berichte hat zwar etwas mehr Substanz, ist aber dennoch sehr fragwürdig. So schätzte das IPCC bislang den Klimaeinfluss des anthropogenen CO2 als 17 mal (wenn ich mich richtig erinnere) stärker ein als den der Sonne – die entsprechende Stelle im neuen Bericht kenne ich noch nicht. Auf jeden Fall sind derartige Angaben absurd. Es ist nämlich bis heute keine begutachtete Studie bekannt, die auf der Basis von Messungen überhaupt ein Klimasignal des menschgemachten CO2 auffinden konnte! Hierzu meint die wohl renommierteste Klima-Forscherpersönlichkeit der USA, Prof. Judith Curry, auf ihrem Blog Climate Etc. vom 3.Okt.2014 unter „Challanging the 2 °C target“: …. the inconvenient truth that there is no detection of any increase in most types of extreme weather events and it is extreme difficult to attribute any change to humans … Nach üblichem naturwissenschaftlichen Vorgehen wäre daher in erster Näherung zunächst einmal von „anthropogenes CO2 = kein Klimaeinfluss“ auszugehen, und zwar so lange, bis aus ordentlichen Messungen diese Näherung verbessert werden kann. Auf der anderen Seite bietet aber die Fachliteratur unzählige Studien zum Einfluss von Sonnen- und Autozyklen auf Klimavorgänge, denen Messungen zu Grunde liegen – eine der jüngsten vom Autor zs. mit Koautoren (hier). Darf man also die wissenschaftlich orientierten Berichte des IPCC noch als „wissenschaftlich objektiv und neutral“ bezeichnen?

Es soll aber hier nicht nur um das IPPC und dessen 5. Bericht für Politiker gehen. Wir haben glücklicherweise einen schönen Oktober und einen noch schöneren Novemberanfang gehabt. Und schon scheint es wieder loszugehen – Oouuuch… die ungebremste globale Erwärmung! Jüngst im „TV Wetter“ wurde von der Meteorologin wieder einmal ein Verkündungsauftrag erledigt: „Vermutlich wird der November als der wärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in die Statistik eingehen“. Seit Beginn der Aufzeichnungen? Hmmm, wann war das? Novemberrekord? Hmmm, an welchem Ort der Erde wird der wohl „gemessen“? Na, egal! Der Dame war diese Pflichterfüllung sichtbar peinlich, verständlich, denn als guter Meteorologin müssten ihr die realen Messungen bekannt sein, insbesondere die von Satelliten.

Solche TV-Statements belegen den heutigen Bildungsstand des TV-Konsumenten. Das öffentlich rechtliche Fernsehen braucht nämlich keineswegs bis über die Ohren rot zu werden, wenn es zum Zweck grün-ideologischer Zuschauererziehung explizit oder implizit wieder einmal Klimaänderung mit Wetteränderung vermengt oder Angst erzeugenden Klima-Mega-Unsinn unter die Leute streut. Der Zuschauer schluckt alles. Nur die Temperaturen der Erde scheren sich nicht um’s Fernsehen, sie stagnieren unbeeindruckt und wie immer stark zappelnd seit 18 Jahren vor sich hin und kühlen sich im Trend teilweise sogar deutlich ab. Der Objektivitätswert der TV-Berichterstattung ist zweifellos daran ablesbar, ob bzw. wann dieser durch Messungen belegte Temperaturstillstand der Öffentlichkeit nicht mehr vorenthalten wird.

Zur Einstimmung auf die Überraschungen, welche die reale Natur für uns bereithält, sei – zur Ergötzung und auch zum Genießen der schönen Sprachformen unserer Altvorderen – daran erinnert, was uns Johann Peter Hebel vor 200 Jahren im Rheinländischen Hausfreund über tradierte zeitgenössische Berichte seit dem 12. Jahrhundert betreffs „Klimakapriolen“ mitteilte:

“Der warme Winter von .. 1806 auf .. 1807 hat viel

Verwunderung erregt und den armen Leuten wohlgetan; der und jener

… wird … als alter Mann … seinen Enkeln erzählen, dass … man

Anno 6, als der Franzose in Polen war, zwischen Weihnacht und

Neujahr Erdbeeren gegessen und Veilchen gerochen habe. Solche Zeiten

sind selten, aber nicht unerhört, und man zählt in den alten

Chroniken seit siebenhundert Jahren achtundvierzig dergleichen

Jahrgänge …… 1289 … war es so warm, dass die Jungfrauen um

Weihnacht und am Dreikönigstag Kränze von Veilchen, Kornblumen und

anderen trugen … 1420 war der Winter und das Frühjahr so gelind,

dass im März die Bäume schon verblüheten. Im April hatte man schon

zeitige Kirschen und der Weinstock blühte. Im Mai gab es schon

ziemliche Trauben-Beerlein … Im Winter 1538 konnten sich auch die

Mädchen und Knaben im Freien küssen, wenns nur mit Ehre geschehen

ist; Denn die Wärme war so außerordentlich, dass um Weihnacht alle

Blumen blühten. Im ersten Monat des Jahres 1572 schlugen die Bäume

aus, und im Februar brüteten die Vögel. Im Jahre 1585 stand am

Ostertag das Korn in den Ähren … 1617 und 1659 waren schon im

Jänner die Lerchen und die Trosteln lustig … 1722 hörte man im

Jänner schon wieder auf, die Stuben einzuheizen. Der letzte

ungewöhnlich warme Winter war im Jahre 1748. Summa, es ist besser,

wenn am St.-Stephans-Tag die Bäume treiben, als wenn am

St.-Johannis-Tag Eiszapfen daranhängen.“

Diese Schilderung findet sich in „Hebel, Insel Verlag, Band 4, S. 427“, den Hinweis verdanke ich einem Leserbrief in der FAZ vom 2.7.2005 von Prof. Wolfgang Harms , Direktor für Energierecht der FU Berlin.

Aber Klimakapriolen? Natürlich nicht! Trotz dieser prachtvollen Schilderung von Hebel handelt es sich nur um Wetterkapriolen, wie es sie immer wieder gibt (Hebel kannte die Definition der WMO noch nicht). Wir gewinnen aus dieser Schilderung nur die jedem Meteorologen geläufige Kenntnis, dass ungewöhnliches Wetter die gewöhnliche Eigenschaft von Wetter ist. Weil Klimaänderungen gemäß Definition der Weltmeteorologieorganisation erst ab Zeiträumen von mehr als 30 Jahren als solche gelten, folgt, dass es sich bei der Schilderung um zeitlich und lokal begrenzte Wetterereignisse handelt. Leider verhält sich dies auch so bei unserem schönen Oktober und dem ungewöhnlich warmen Novemberanfang. Wir können nur ganz fest die Daumen drücken, dass die schöne Wärme so schnell als möglich wiederkommt.




Folge der Energiewende: Fossile Kraftwerke werden zum Sicherheitsrisiko

P R E S S E M I T T E I L U N G 03/2014

6. Oktober 2014

des Fachverbands Anlagenbau (FDBR)

Die Energiewende nachhaltig absichern

Thermische Kraftwerke bleiben zentraler Faktor für eine zuverlässige Strom­versorgung / Bestehende Anlagen sind auf die heutigen Betriebsanforderun­gen technisch nicht auslegt

Düsseldorf – Düsseldorf – Thermische Kraftwerksleistung wird auch weiterhin essenziell für eine sichere Energieversorgung sein. „Selbst wenn das Potenzial der erneuerbaren Energien hundertprozentig ausgeschöpft wird, muss eine Back-up-Leistung von 80 Gigawatt durch konventionelle Kraftwerke gewährleistet sein“, erklärt FDBR-Geschäftsführer Dr. Reinhard Maaß.

Doch angesichts der Geschwindigkeit, mit der die Energiewende vorangetrieben wird, gera­ten die Betreiber der konventionellen Kraftwerke zunehmend in Zugzwang. Die rasant stei­gende Nutzung von erneuerbaren Energien stellt Betriebsanforderungen an die bestehenden Gas- und Kohlekraftwerke, auf die sie technisch nicht ausgelegt sind. So müssen die Anla­gen häufiger ein- und ausgeschaltet werden, um die Schwankungen, die die Energiegewin­nung aus Sonne, Wind und Wasser mit sich bringt, kompensieren zu können. Die Zahl der Lastwechsel ist zum Teil mehr als 200 Mal höher als bei der Zulassung der Kraftwerke. Da­durch wächst die Gefahr von nachhaltigen Schäden an den Anlagen – zugleich nehmen die Risiken für die Versorgungssicherheit zu.

Allein können die Anlagenbetreiber die notwendigen Investitionen in die technische Umrüs­tung von thermischen Kraftwerken nicht stemmen. Schon heute ist der Betrieb von konventi­onellen Gast- und Kohlekraftwerken kaum noch rentabel, selbst die geregelte Instandhaltung wird immer mehr zurückgefahren. Entsprechend ist die Politik gefordert, nicht nur Speicher­technologien und Netze zu fördern, sondern auch die Bestandskraftwerke in ihre Planung zu integrieren. „Wer die Energiewende will, muss auch für ihre Absicherung sorgen“, betont Maaß. „Konventionelle Stromversorgung bleibt unverzichtbar, darf aber auf Sicht nicht auf Basis einer nicht mehr genehmigungsfähigen Technik erfolgen.“

Kurzprofil FDBR

Der FDBR bündelt die Interessen von über 180 Unternehmen des Anlagenbaus in der Ener­gie-, Umwelt- und Prozessindustrie. Mit seiner Kompetenz aus jahrzehntelanger Verbands­arbeit fördert und begleitet der FDBR technische Innovationen, engagiert sich für die Fort­entwicklung und Harmonisierung des gesamten technischen Regelwerks auf nationaler und internationaler Ebene und wirkt mit an der Ausgestaltung zukunftsfähiger Rahmenbedingun­gen. Darüber hinaus trägt der FDBR aktiv zur Meinungsbildung auf allen branchenrelevanten Feldern der Energie-, Umwelt- sowie Industriepolitik bei und leistet damit einen wichtigen, technologisch orientierten Beitrag zur Gestaltung zukünftiger politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen. Sitz des Verbands ist Düsseldorf.

Kontakt:

FDBR e.V. – Fachverband Anlagenbau Dr. Reinhard Maaß Sternstraße 36 40479 Düsseldorf t 0211 / 498 70-0 f 0211 / 498 70-36 r.maass@fdbr.de www.fdbr.de

Nachtrag und Ergänzung

Anlässlich des kraftwerkstechnischen Kolloquiums der Universität Dresden mit 700 Teilnehmern, auf dem ich einen der Plenarvorträge hielt (s. Veranstaltungsprogramm als pdf), boten sich Gelegenheiten zu zahlreichen Gesprächen mit Kraftwerks-Fachleuten und -Managern. Dabei kam immer wieder das in der FDBR-Pressemitteilung beschriebene Problem von aktuell nicht mehr sicheren und damit auch NICHT mehr GENEHMIGUNGSFÄHIGEN fossilen Kraftwerken zur Sprache, das zur Zeit offenbar weder Politik, noch TÜV, noch die Öffentlichkeit wahrnehmen.

Es ist zu betonen, dass bei Kesselexplosionen, Rohrbrüchen oder Turbinenhavarien infolge vorzeitiger Materialermüdung auch mit Personenschäden des Bedienungspersonals zu rechnen ist. Havarierte Anlagen werden zudem die ohnehin bereits kritische Stromversorgungssituation weiter verschärfen und die Black-Out- Wahrscheinlichkeit erhöhen. Als Kosten der nötigen Instandsetzung und Wartung der aktuell durch die Energiewende belasteten Anlagen wurden mehrere Milliarden Euro genannt.

Herrn Dr. Reinhard Maaß danke ich für seine freundliche Veröffentlichungsgenehmigung der FDBR-Pressemitteilung auf der EIKE-Webseite. Das Original der Presseerklärung ist zusätzlich als pdf angehängt und kann weitergegeben werden.

Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

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Bericht über die 8. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK-8)

Die Veranstaltung fand am 17.10.14 im Steigenberger Hotel "Frankfurter" Hof in Frankfurt am Main statt. Über 100 Besucher nahmen an ihr Teil. Die Vorträge wurden, wie immer, simultan Deutsch <-> Englisch in beide Sprachen übersetzt. Infolge des relativ engen Themenbereichs war ein Tag für die Gesamtveranstaltung ausreichend.

10.00 bis 12;00 Uhr: Begrüßung des EIKE-Präsidenten

In der Begrüßung des EIKE-Präsidenten „Der deutsche Sonderweg, Klimaschutz als Selbstzweck“ ging Dr. Holger Thuss auf die bekannte politische und mediale Situation in Deutschland ein. An der von vielen Experten als unhaltbar eingestuften technisch/wirtschaftlichen Situation der Energiewende hat sich bis heute nichts geändert. Politik und Medien halten dennoch unbeirrt an dem einmal eingeschlagenen Kurs fest und nehmen kein Sachargument zur Kenntnis. Selbst fundierte Einschätzungen ausgewiesener Experten, es sei nur Prof. Hans-Werner Sinn vom ifo-Istitut genannt, werden konsequent ignoriert.

So ist es schon Gewohnheit, dass die deutschen Medien EIKE-Konferenzen nicht wahrnehmen. Dass bei diesen Konferenzen international anerkannte Wissenschaftler vortragen (stellvertretende Beispiel unserer bisherigen Vortragenden: die Professoren Lindzen, Veizer, Svensmark, Sahviv, Mörner, Habermann, Reiter usw. usw.) wird nicht als Gelegenheit wahrgenommen, über fachlich begründete Gegenpositionen zu berichten oder gar mitzudiskutieren sondern um wegzusehen. In diesem Sinne besitzt EIKE zweifellos das Alleinstellungsmerkmal der „außerparlamentarischen“ Opposition in einer politischen Medienlandschaft, die in ihrem Umgang mit unliebsamen Fakten der ehemaligen DDR um nichts nachsteht. EIKE lädt unbeirrt zur offenen Diskussion ein. Wer sich den Fakten verweigert und hierüber trotz seines Berichtungsauftrages schweigt, wirft die wichtigste Spielregel einer offenen demokratischen Gesellschaft über Bord.

10:00-15:00 Uhr: Podium „Klima – Messungen vs. Modell“ moderiert von Edgar Gärtner

Erster Vortrag:

EIKE-Pressesprecher Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke sprach über „Präzises Klima-Timing über die letzten 2500 Jahre“. Der Beitrag behandelte eine neue Methode, die es ermöglicht, den in der Fachliteratur schon mehrfach vermuteten und beschriebenen Einfluss des bekannten De Vries/Suess – Sonnenzyklus auf Klimazyklen besser sichtbar zu machen und zu analysieren. Die Klimazyklen sind in Proxy-Temperaturreihen aus Stalagmiten, Baumringen und Sedimenten enthalten, die Sonnenzyklen in den Produktionsraten der kosmischen Isotope 14C und 10Be. Die Arbeit zs. mit Koautoren wird aktuell zur Veröffentlichung eingereicht.

Zweiter Vortrag:

Prof. Dr. Carl-Otto Weiss berichtete in „Grund zur Panik? Klimazyklen der letzten 250 Jahre“ über die Ergebnisse der Publikation von Lüdecke, Hempelmann und Weiss in Clim. Past (2013) der Europäischen Geophysikalischen Union (EGU). In dieser Studie konnte kein anthropogenes CO2-Signal in jüngster Zeit aufgefunden werden, was den heutigen Kenntnisstand bestätigt. Ein solches Signal – so es denn gibt – ist offenbar zu schwach, um es aus dem natürlichen Klimarauschen herausdestillieren zu können. Dagegen stellte sich heraus, dass zumindest die nordhemisphärische Temperaturentwicklung der letzten 250 Jahre von nur wenigen Zyklen ungewöhnlich genau wiedergebbar ist (hier).

Dritter Vortrag:

Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert sprach über „Klimafakten – was wurde gemessen?“ Der Vortrag betonte die Priorität der Messungen vor (Klima)Modellen, dem seit Galilei gültigem Paradigma der Physik. Tatsächlich gibt es bis heute keinen messtechnischen Nachweis einer Einwirkung von anthropogenem CO2 auf das Klima. Nur fiktive Klimamodelle, die noch nicht einmal die Klimavergangenheit oder die Eintrittszeitpunkte des ENSO (El Nino) wiederzugeben in der Lage sind, können hierüber etwas aussagen. Der Vortrag ging weiter auf Einzelheiten der verfügbaren instrumentellen  Temperaturreihen ein. Schlussendlich wurde die bemerkenswerte Beobachtung geschildert, dass das GISS/NASA historische Temperaturdaten in seiner öffentlichen Datenbank rückwirkend verändert. Als Extrembeispiel – aber eines von hunderten- kann Palma De Mallorca angeführt werden, eine Reihe, deren realer Abkühlungstrend von rund 1 °C über 130 Jahre vom GISS zu einem Erwärmungstrend verfälscht wurde. Es ist in diesem Zusammenhang nicht erstaunlich, dass die fragwürdigen "Homogenisierugen" des GISS sich fast ausschließlich auf nachträgliche Temperaturerhöhungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschränken.

12:00 Uhr: Mittagspause:

Es entwickelten sich zwischen Zuhörern und Vortragenden zahlreiche interessante Diskussionen, es wurden neue Bekanntschaften geschlossen, man traf alte Bekannte wieder … und man aß sehr gut. Dies sollte an dieser Stelle erwähnt werden, die Steigenberger Küche war von außergewöhnlicher Qualität.

13:00 Uhr:

Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert (Geologe) sprach über „Bildungsbedingungen der Kohlenwasserstoffe und Hydraulic Fracturing verlängert ihre Verfügbarkeit“. Der Vortrag ging auf die geologischen Bedingungen für das Hydraulic Fracking ein. Eine solche Information ist unabdingbar, will man die gegenwärtige Diskussion über Für oder Wider das Fracking auf eine sinnvolle Basis stellen. Interessant war im kurzen Schlussteil die Beantwortung der immer wieder gestellten Frage nach einem evtl. nicht biotischen Ursprung von Öl und Gas. Gemäß Ewert ist dies auszuschließen, zumindest Öl und Gas in Schiefergestein können nur syngenetisch entstanden sein.

13:30 Uhr:

Dr. Volker Wrede vom geologischen Dienst NRW sprach über „Unkonventionelle Gasvorkommen in Deutschland – Potential und Risiken aus geowissenschaftlicher Sicht“. Wredes Vortrag war sehr ausführlich, dies war angesichts der gebotenen Information auch angebracht. So gut wie kein Gesichtspunkt, kamen sie nun seitens der Befürworter oder der Gegner des Fracking, wurde ausgelassen. Es handelt sich nach unserer Kenntnis wohl um die bislang beste und erschöpfendste Darstellung des Themas in einem allgemeinverständlichen Fachvortrag. Selbst die berühmten-berüchtigten „Flammen aus dem Wasserhahn“, die als US-Bild immer wieder durch die Medien geistern, kamen zur Sprache. Es handelte sich hier aber erwiesenermaßen um ein ganz natürliches Eindringen von CH4 ins Grundwasser ohne menschliches Zutun. Das "brennende" Leitungswasser wird damit zwar weder ungenießbar noch giftig, es besitzt aber das Potential der Verpuffung. Mit Fracking hatte diese Erscheinung, die in den USA wiederholt beobachtet wurde (das erste Mal 1965 im Bundesstaat Michigan beschrieben) nichts zu tun.

15:45 Uhr:

Dr. Peter Kaznacheev, Direktor des Zentrums für Ressourcenökonomie der russischen Akademie für Volkswirtschaft (RANEPA), Managing Partner der Khaznah Strategies Ltd. und ehemaliger Berater der russischen Präsidial-Administration, sprach über das Thema „Energieversorgung in Zeiten des Konflikts. Die Wirkung von Sanktionen gegen den russischen Öl- und Gassektor und die EU-Russische „Energiebeziehung“. Der Vortrag behandelte im Wesentlichen die Wirkungen der westlichen Sanktion gegen Putin infolge des Ukraine-Konflikts. Besonders interessant waren die folgenden Punkte: Die US-Schiefergasförderung hat globalpolitische Auswirkungen. Die Ölproduktion Russlands hat sich in den letzten 20 Jahren verstärkt, während die Gasproduktion gleich geblieben ist. Die westlichen Sanktionen werden vermutlich wenig Wirkung zeigen und wenn doch, dann auf beiden Seiten. Allerdings kann eine Abkehr der westlichen Beteiligung an Joint Venture Projekten mit den Russen (Beispiel arktische Off-Shore-Exploration von Öl) erhebliche Folgen für die russische Seite nach sich ziehen, weil Russland hier nicht über das nötige Know-How verfügt und auf westliche Zusammenarbeit angewiesen ist. Fatal für die russische Wirtschaft ist auf jeden Fall der aktuell extrem tiefe Ölpreis, der mit den Sanktionen aber nichts zu tun hat. 

16:30 Uhr

Anthony Livianos berichtete in einem höchst spannenden  und interessanten Vortrag über die neuen Öl- und Gas-Versorgungslinien und ihre geostrategischen Auswirkungen für die Veränderungen der Öl- und Gasversorgung Europas und der USA. Durch die inzwischen fast völlige Selbstversorgung Nordamerikas aus eigenen Öl- und Gasquellen wächst der Druck auf asiatische Produzenten, insbesondere auf Aserbeidschan und Armenien, aber in Zukunft (nach möglicher Beendigung des Embargos) auch den Iran, ihre Gas- und Öllieferungen nach Europa zu lenken. Die Nahchfrage und der Wille zu kaufen sind jedenfalls da. Dazu sind derzeit umfangreiche Pipelines – unter Umgehung Russlands – in Planung, bzw. schon im Bau. Es scheint jedenfalls für die kundigen Beobachter völlig klar zu sein, dass zumindest die bisher dominante Rolle Russlands bei der Gasversorgung weiter Teile Europas auf eine deutlich weniger dominante Rolle zurück gedrängt werden könnte. Sicher nicht klammheimlich, sondern mit entsprechend großem Getöse. Eine hoch interessante, sehr nachdenklich machende Analyse.

17:30 Uhr

Dr. Jacob Nordangard sprach über "Biotreibstoffe – Die unheilige Allianz zwischen Lebensmittelindustrie und Umweltschützern"

Anhand umfassend recherchierter Beispiele aus seiner Dissertation beschrieb er die unheilige Allianz zwischen der NGO Greenpeace – dem Lebensmittelkonzern Unilever – einigen EU Offiziellen in Politik und Verwaltung, sowie dem Shellkonzern, zur Herstellung der Akzeptanz, der öffentlichen medialen Unterstützung, sowie der umfassenden direkten und indirekten Subventionierung von Biosprit aus Palmöl. Umweltbelange fielen bei dieser Allianz völlig unter den Tisch. Unilever vermied eine geplante Kampagne von Greenpeace in dem man für beide Seiten  vorteilhafte Vereinbarungen schloss, Shell und die EU Bürokratie wurden als wilige Helfer udn Nutznießer eingebunden. Ein Lehrstück politischer Lobbyarbeit, statt auf dem Teller landete das Öl im Tank.

18:15 Uhr:

Dipl.-Ing. Limburg trug über "Energiewende – Das Milliardengrab?" vor. Anhand vieler Beispiele zeigte Limburg die exponentiell ansteigenden Kosten derEnergiewende auf. Viele Beispiele dazu wurden gebracht, auch der notwendige zusätzliche Netzausbau wurde dargestellt, der nur dazu dient, Überschussstrom aus den Erzeugergebieten an der Küste zu den Verbrauchszentren im Süden zu leiten. Da diese rechnerisch die meiste Zeit des Jahres keinen Strom liefern, aber bei vollem Ausbau und voller Leistung ein Vielfaches des Bedarfes erzeugen, müssen die Leitungen für diesen zigfachen Überschuss ausgelegt sein. Die Gesamtksoten der Energiewende incl. der Dämmung von Häusern bezifferte Limburg auf einen Betrag von 5-7 Billionen €. Deswegen korrigierte der den Titel seines Vortrages zum Schluss auf "Energiewende – Das Billionengrab?

19:15 Uhr:

Wolfgang Müller, Generalsekretär von EIKE sprach das Schlusswort.

20:00 Uhr:

Abendveranstaltung – Gemeinsames Essen mit Tischrede von Prof. Dr. Hartmut Kliemt, Professor für Philosophie und Ökonomik an der Frankfurt School of Finance & Management, mit dem Thema "Klimaberichterstattung – Glauben vs. Wissen. Warum Fakten keine Rolle spielen". In diesem, mit humorvollen Randbemerkungen gewürzten Vortrag lernten die Zuhörer den Unterschied zwischen "Fakten" und "Glauben an nicht vorhandene Fakten" näher kennen. Die Klimafrage hat zumindest bei Zeitgenossen mit nicht allzu hohem intellektuellen Niveau Glaubens- oder gar Religionsqualität erreicht. Sachargumenten prallen dagegen wirkungslos ab. Nur die mit Sicherheit kommenden harten wirtschaftlichen Folgen der derzeitigen EU- und Deutschland-Politik in "Klimaschutz" und "Energie" werden dies ändern. Bis dahin werden unzählige Milliarden nutzlos verbrannt und insbesondere der Musterschüler Deutschland um ein Erhebliches ärmer geworden sein.

Anmmerkung: Die Vorträge sind auf Dropbox gespeichert und werden auf Anfrage für Interessenten (Mail am M. Limburg; siehe Impressum) freigegeben. Wie immer wird es Videos von der Konferenz und den Vorträgen geben. Das wird aber noch einige Wochen dauern

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Das Rätsel der Eiszeiten – Teil XII: GCM V – Wie enden Eiszeiten?

Im Teil XI betrachteten wir das Ende der letzten Eiszeit. Hauptsächlich haben wir Shakun et al. (2012) begutachtet, die einige sehr interessante Daten über das Timing der Temperaturen in der Süd- und der Nordhemisphäre gezeigt haben – zusammen mit atmosphärischen CO2-Werten. Kurz gesagt: Die Südhemisphäre begann sich zu erwärmen, kurz danach stiegen auch die CO2-Werte, was zu einer positiven Rückkopplung des initialen Temperaturanstiegs führte, und die globalen Temperaturen folgten der Südhemisphäre:

Bildinschrift: CO2-Konzentration und Temperatur. a: Der globale Proxy-Temperaturblock (blau) als Abweichungen vom Mittel des frühen Holozäns (vor 11.500 bis 6500 Jahren), ein Komposit aus antarktischen Eisbohrkernen (rot) und die atmosphärische CO2-Konzentration (gelbe Punkte). Gekennzeichnet sind das Holozän, das jüngere Dryas (YD), Bølling-Alleröd (B-A), das Älteste Dryas (OD) und das Letzte Glaziale Maximum (LGM). Fehlerbalken, 1sigma (Methoden); parts per million by volume ppmv. b: Phasen der CO2-Konzentration und der Temperatur global (grau), für die Nordhemisphäre (NH, blau) und die Südhemisphäre (SH, rot). Die Proxy-Blöcke basieren auf Verzögerungs-Korrelationen von vor 20.000 bis 10.000 Jahren in 1000 Monte-Carlo-Simulationen (Methoden). Das Mittel und die 1-Bandbreite werden gezeigt. Die CO2-Konzentration führt den globalen Temperaturblock in 90% der Simulationen und hinkt ihr hinterher in 6% aller Fälle (Aus Shakun et al. 2012, Abbildung 1).

Diese Studie in Nature enthielt auch einige Modellierungs-Arbeiten, die ich in mancher Weise kritisiert habe, aber die Modellierung stand nicht im Mittelpunkt der Studie. Eric Wolff, einer der führenden Komitee-Mitglieder bei EPICA, teilte diese Kritik an der Modellierung, die dann in der gleichen Ausgabe von Nature veröffentlicht wurde.

Im vorliegenden Artikel wollen wir das paper von He et al. (2013) betrachten, ebenfalls in Nature veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Studie über die Modellierung der gleichen Vorgänge. Einer der Mitautoren ist Jeremy Shakun, der Leitautor unserer früheren Studie. Unter den Mitautoren waren auch Bette Otto-Bliessner, eine der Leitautorinnen im Kapitel zu Paläoklima im AR 5 des IPCC.

He et al. 2013

Leser, die diese Serie bis hier verfolgt haben, werden erkennen, dass das Abstract (aus dem wir unten zitieren) einige bekannte Features enthält:

Der Milankovitch-Theorie zufolge führten Änderungen der sommerlichen Einstrahlung in hohen nördlichen Breiten zu glazialen Zyklen infolge des Einflusses auf die Massenbilanz der Eisschilde. Statistische Analysen langer Klimareihen stützten diese Theorie, stellten aber auch eine substantielle Herausforderung dar, zeigten sie doch, dass Änderungen des Klimas auf der Südhalbkugel in Phase mit diesen auf der Nordhalbkugel waren oder diesen sogar vorausgingen.

Obwohl ein orbital getriebenes Signal auf der Nordhemisphäre irgendwie auf die Südhalbkugel hätte übergreifen können, kann der Strahlungsantrieb das lokale Klima der Südhemisphäre auch direkt beeinflussen, potentiell verstärkt durch Rückkopplungen mit dem Meereis. Dies würde zeigen, dass die beiden Hemisphären unabhängig voneinander auf verschiedene Aspekte orbitaler Antriebe reagieren. Das Aufspüren von Signalen in Klimaaufzeichnungen kann zwischen diesen Bedingungen allerdings nicht unterscheiden, weil die vorgeschlagenen Strahlungsantriebe im Wesentlichen eine identische Variabilität aufweisen. Hier verwenden wir transiente (transient = zeitlich veränderlich, Anm. der Redaktion) Simulationen mit einem gekoppelten allgemeinen Ozean-Atmosphäre-Zirkulationsmodell, um die Auswirkungen der Antriebe durch Änderungen des Orbits, der atmosphärischen CO2-Konzentration, der Eisschilde und der AMOC auf die hemisphärischen Temperaturen während der ersten Hälfte der letzten Deglaziation (vor 22.000 bis 14.300 Jahren) zu identifizieren. Obwohl nur auf einem einzelnen Modell basierend, stützt unsere Transient-Simulation mit ausschließlich orbitalen Änderungen die Milankovitch-Theorie, zeigt sie doch, dass die letzte Deglaziation durch zunehmende Einstrahlung im Frühjahr und Sommer in mittleren und hohen nördlichen Breiten initiiert worden ist sowie durch terrestrische Schnee-Albedo-Rückkopplung.

Weiter heißt es im Abstract:

Die Simulation mit allen Antrieben reproduziert am besten das Timing und die Größenordnung der Temperaturentwicklung auf der Südhalbkugel in den Proxy-Aufzeichnungen aus dieser Zeit.

Dies ist ein Modellergebnis ähnlich dem der Studie im Teil IX, in der das gleiche Verfahren individueller „Antriebe“ und eine Simulation mit allen „Antrieben“ kombiniert angewendet wird. Ich habe „Antriebe“ in Anführungszeichen gesetzt, weil die Antriebe (Eisschilde, Treibhausgase und Schmelzwasserflüsse) tatsächlich Rückkopplungen sind, die zu simulieren die GCMs jedoch nicht in der Lage sind. Änderungen der AMOC, die mit einem orbital induzierten Rückzug der nordhemisphärischen Eisschilde verbunden sind, sind die plausibelste Erklärung für die frühe Erwärmung der Südhemisphäre und deren Führungsrolle über die Temperatur der Nordhemisphäre; der darauf folgende CO2-Anstieg bedeutete die kritische Rückkopplung der globalen Deglaziation.

In dieser Studie gibt es die folgenden GCM-Simulationen:

• ORB (vor 22.000 bis 14.300 Jahren), getrieben nur durch kurzlebige Variationen der orbitalen Konfiguration

• GHG (vor 22.000 bis 14.300 Jahren), getrieben nur durch kurzlebige Variationen atmosphärischer Treibhausgas-Konzentrationen

• MOC (vor 19.000 bis 14.300 Jahren), getrieben nur durch kurzlebige Variationen von Schmelzwasserflüssen aus den Eisschilden der Nordhemisphäre und der Antarktis

• ICE (vor 19.000 bis 14.300 Jahren), getrieben nur durch quasi-kurzlebige Variationen der Orographie der Eisschilde sowie deren Ausdehnung aufgrund der ICE-5G (VM12)-Rekonstruktion.

Und dann gibt es da die ALL-Simulation, also eine Kombination all dieser Antriebe. Das verwendete GCM ist CCSM3 (CCSM4, eine aktualisierte Version von CCSM3, haben wir bereits im Part X – GCM IV dieser Reihe kennen gelernt). Der Idee dieser Studie ist es, ein paar Kernfragen zu beantworten. Eine davon lautet: Falls Änderungen der solaren Einstrahlung in hohen Breiten der Nordhemisphäre der Schlüssel zum Verständnis von Eiszeiten sind, warum hat sich dann die Südhemisphäre zuerst erwärmt? (Um diese Frage war es auch in Shakun et al. 2012 gegangen). Eine weitere Absicht dieses papers ist es, den tatsächlichen Temperaturanstieg während der jüngsten Deglaziation sowohl in der Nord- als auch in der Südhemisphäre nachzuvollziehen und zu simulieren.

Schauen wir mal.

Ihre erste Abbildung ist etwas schwierig zu lesen, aber die Essenz ist, dass blau das Modell mit ausschließlich orbitalem Antrieb (ORB) ist. Rot ist das Modell mit ALLEN Antrieben, und schwarz ist die Proxy-Rekonstruktion der Temperatur (an verschiedenen Stellen).

Bildinschrift: a. Einstrahlung am 21. Juni auf 60°N und atmosphärische CO2-Konzentration.. b. Eustatischer Meeresspiegel. Zeitfehler-Balken ± 2s.d. c. Schmelzwasserflüsse der Nordhemisphäre (NHMW) in Metern pro Anstieg des Meeresspiegels in 1000 Jahren. d. Verhältnis Pa/Th bei Bermuda als Proxy für den AMOC-Export und Modell-Maximum des AMOC-Transports (unter 500 m). Sv Sverdrup (…) e. Grönland-SAT auf der Grundlage des GISP2-Eisbohrkerns und aus Simulationen (Modell-Offset durch -4,5°C) f bis i Regionale Wassertemperaturen im Südatlantik (f), dem Indischen Ozean (g), dem Südpazifik (h) und dem Ozean der Südhemisphäre (i). J Regionale SAT über der Antarktis. In d bis j: Schwarz: Rekonstruktion, Rot: Simulation ALL, blau: Simulation ORB (10-Jahres-Mittel). LGM = letztes glaziales Maximum. (Aus He et al. 2013, Abbildung 2).

Wir können sehen, dass der orbitale Antrieb allein fast keinen Einfluss auf irgendeinen der Haupt-Temperatur-Parameter hat, und wir können sehen, dass es in Grönland und der Antarktis unterschiedliche Temperaturverläufe in dieser Periode gab.

• Wir können sehen, dass ihr ALL-Modell vernünftig gearbeitet hat bei der Rekonstruktion der wesentlichen Temperaturtrends.

• Wir können auch sehen, dass es kaum die Temperatur-Fluktuationen im Zeitmaßstab von Jahrhunderten bis zu einem Jahrtausend abbilden konnte, wenn diese auftraten.

Als Beleg folgt hier die Grönland-Aufzeichnung aus NGRIP von vor 20.000 bis 10.000 Jahren:


Abbildung 3: – NGRIP data

Wir erkennen, dass die Haupterwärmung in Grönland (zumindest an dieser Stelle in Nordgrönland) vor etwa 15.000 Jahren erfolgt ist, während die Antarktis schon vor 18.000 Jahren eine signifikante Erwärmung erfuhr (vergleiche Abbildung 1 aus Shakun et al.). Das paper zeigt im Grunde, dass es infolge von zwei separaten Effekten zwei wesentliche Temperaturtrends erfassen kann:

1. Die „Abkühlung“ in Grönland von vor 19.000 bis 17.000 Jahren mit einer Erwärmung der Antarktis im gleichen Zeitraum – wegen der MOC.

2. Die fortgesetzte Erwärmung von vor 17.000 bis 15.000 Jahren in beiden Regionen infolge von Treibhausgasen.

Man beachte, dass meine eigenen NGRIP-Daten und ihre GISP-Daten einen unterschiedlichen Temperaturtrend zeigen, und ich weiß nicht warum. Zum Verständnis dessen, was das Modell zeigt – diese Daten stammen aus ihren Ergänzungs-Daten, gefunden auf der Website von Nature: Vor 19.000 bis 17.000 Jahren gab es in der Antarktis (AN) eine signifikante Erwärmung, während es in Grönland (GI) zu einer größeren Abkühlung gekommen war von vor 17.300 und 16.700 Jahren.

Bildinschrift: Abbildung S25: genau wie Abbildung 59, nur diesmal mit Temperaturänderungen von vor 19.000 und 17.000 Jahren. SAT-Unterschiede und deren Unsicherheiten (eine Standardabweichung) werden abgeleitet von vor 17.300 bis 16.700 Jahren für 17.000 Jahre; vor 19.300 und 18.700 Jahren für 19.000 Jahre für Proxies und die Simulationen ALL, ORB und GHG sowie zwischen vor 19.000 und 18.400 Jahren für 19.000 Jahre für die Simulationen ICE, MOC und SUM. Alle Modellvariablen sind jährliche Mittelwerte (Abbildung 4).

Man beachte, dass die MOC (gelb) die Simulation ist, die die Änderung sowohl in GI als auch in AN erzeugt. (SUM sind die addierten Werte der individuellen Läufe, während ALL die Simulation mit der Kombination aller Treiber ist). Zweitens, vor 17.000 bis 15.000 Jahren setzt sich die Erwärmung in der Antarktis fort, und auch in Grönland wird es wärmer:

Bildinschrift: Abbildung S27: Wie Abbildung 59, jedoch für Temperaturänderungen von vor 17.000 bis 15.000 Jahren. SAT Differenzen und ihre Unsicherheiten (1 Standardabweichung) sind zwischen 17.300 und 16.700 Jahre vh. für 17.000 Jahre und für 14.700 für 15.000 Jahre abgeleitet. Alle Variablen wieder Jahresmittelwerte (Abbildung 5).

Man beachte, dass GHG (rosa) jetzt die Hauptursache für die Temperaturanstiege ist. Wir können die Temperaturtrends mit der Zeit als einen besseren Weg darstellen. Ich habe einige Anmerkungen hinzugefügt, weil das Layout sich mir nicht sofort erschlossen hat:

Bildinschrift: Abbildung 3: frühe deglaziale Erwärmung in Einzelantriebs-Transient-Simulationen. a-c. Grönland SAT (GISP2) (a), SHSST stack (b) und antarktischer SAT stack (c) in Simulation ORB. d-o, wie für a-c, aber für Simualtion ICE (d-f), GHC (g-i), MOC (j-l) und ALL/SUM (m-o). Alle Variablen in 10-Jahresmittel. Proxy reconstruktionen in schwarz. In a-l Simulationen in rot. In m-o Simulation ALL in rot und Simulation SUM in blau. LGM, Letztes glaziales Maximum (Abbildung 6).

Wie in Abbildung 1 können wir auch hier sehen, dass die Haupttrends ziemlich gut simuliert wurden, ohne das aber das Modell Variationen in kürzeren Zeiträumen erfassen konnte.

Die MOC kurz erklärt: Die MOC bringt warmes Oberflächen-Wasser aus den Tropen in hohe nördliche Breiten, die sich in der Folge erwärmen. Das kalte Wasser fließt in der Tiefe zurück, was eine wirklich große Zirkulation bildet. Wird diese Zirkulation gestört, fließt mehr warmes Wasser zur Antarktis und wärmt diese (Die Antarktis weist eine ähnliche großräumige Zirkulation von den Tropen an der Oberfläche und einem kalten Rückfluss in der Tiefe auf), während sich das Nordpolargebiet abkühlt. Man nennt dies die bipolare Wippe.

Wenn man ein extrem großes Fass Süßwasser in den hohen Breiten auskippt, verlangsamt sich die MOC oder kommt ganz zum Stillstand. Dies liegt an der geringeren Dichte des Süßwassers, das nicht absinken kann, was die Zirkulation verlangsamt. Kommt es also in hohen nördlichen Breiten zu massivem Abschmelzen, fließt Süßwasser in den Ozean, was die MOC verlangsamt und die hohen nördlichen Breiten abkühlt, während sich die Antarktis erwärmt. Das jedenfalls zeigen ihre Modelle. Die verfügbaren Daten hinsichtlich der MOC stützen diesen Gedanken; hier folgt Teil d aus ihrer Abbildung 1 – die schwarze Linie kennzeichnet die Proxy-Rekonstruktion:

 

Abbildung 7: Die Einheiten links sind Volumen-Raten des zwischen den Tropen und hohen nördlichen Breiten fließenden Wassers.

Was hat der orbitale Antrieb in den Modellen bewirkt?

Falls wir nochmals ihre Abbildung 1 (unsere Abbildung 2) betrachten, erkennen wir in nichts eine Änderung als Ergebnis der ORB-Simulation. Das Abstract scheint also etwas verwirrend zu sein, wenn ihre Studie zeigt, dass Einstrahlung, sprich die Milankovitch-Theorie, das ist, was die ganze Kette der Ereignisse auslöst. In ihrer Abbildung 2 zeigen sie eine geographische Ansicht der sommerlichen Temperaturänderungen in hohen Breiten und den Polargebieten als Ergebnis der ORB-Simulation. Die initiale Zunahme der Einstrahlung im Frühjahr und Sommer in den mittleren und hohen Breiten der Nordhemisphäre vor 22.000 und 19.000 Jahren war etwa dreimal so hoch wie in der Südhemisphäre (Abbildungen 2a und 2b). Außerdem führt die Abnahme der Oberflächen-Albedo durch das Schmelzen von Schnee auf dem Festland in der Nordhemisphäre zu zusätzlicher Gesamt-Absorption der Sonneneinstrahlung in der NH. Als Konsequenz werden die Sommer der Nordhemisphäre in der ORB-Simulation in der Arktis bis zu 2°C wärmer und bis zu 4°C wärmer in Eurasien, mit einem Gesamt-Mittelwert in der NH von 0,9°C in mittleren und hohen Breiten (Abbildungen 2c und 2e).

In ihrem Modell betrifft dies nicht Grönland (aus mir unverständlichen Gründen). Sie behaupten:

Unsere ORB-Simulation stützt folglich die Milankovitch-Theorie, zeigt sie doch, dass eine substantielle sommerliche Erwärmung in der NH zum Ende des Letzten Glazialen Maximums erfolgte als ein Ergebnis der größeren Einstrahlung im Frühjahr und Sommer in mittleren und hohen Breiten der NH sowie einer größeren Sensitivität der von Landmassen dominierten hohen nördlichen Breiten für den Antrieb durch Einstrahlung aus Schnee-Albedo-Rückkopplungen. Diese orbital induzierte Erwärmung löste möglicherweise den Rückzug der Eisschilde auf der NH aus und half, den Rückzug beizubehalten während des ältesten Dryas.

Analyse

1.Wenn wir die gleiche orbitale Simulation vor 104.000, 83.000 oder 67.000 Jahren laufen lassen (oder auch ein paar anderen Zeiten) – was würden wir bekommen? Hier folgen die Änderungen der Einstrahlung auf 60°N von vor 130.000 Jahren bis heute:

Abbildung 8.

Es ist keineswegs klar, was an dem Zeitraum von vor 21.000 bis 18.000 Jahren hinsichtlich der Einstrahlung so besonders ist. Es ist keine Überraschung, dass ein GCM einen lokalen Temperaturanstieg erzeugt, wenn lokal die Einstrahlung zunimmt.

2. Der in das Modell eingebrachte Schmelzwasser-Impuls ist nicht abgeleitet aus einer Berechnung irgendeiner Eisschmelze als Folge gestiegener Sommertemperaturen über Eisschilden, sondern ein künstlich angebrachter Antrieb. Unter der Bedingung, dass die Eisschmelze die MOC verlangsamt und daher die Temperatur in hohen Breiten abnimmt, sollte die MOC als eine negative Rückkopplung auf jedes Schmelzen von Schnee und Eis agieren.

3. Die Studie von Smith und Gregory (2012) [SG 2012], die wir in Teil IX besprochen haben, zeigt vielleicht andere Auswirkungen durch individuelle Antriebe als jene bei He et al. Weil der Zeitraum von vor 20.000 bis 15.000 Jahren bei Smith und Gregory etwas komprimiert ist, bin ich da nicht sicher. Man betrachte beispielsweise die Auswirkung allein auf Eisschilde während dieser Periode. Bei SG2012 zeigt sich ein deutlicher Effekt (gelb) über Grönland; bei He et al. zeigt sich gar nichts (Abbildung 6 oben)

 

Bildinschrift: Temperaturunterschiede in der Ostantarktis (oben) und Grönland (unten) zur präindustriellen Zeit (Aus Smith & Gregory 2012, Abbildung 9).

Schlussfolgerung

Es ist eine interessante Studie, die zeigt, dass Änderungen der großräumigen Meeresströme zwischen den Tropen und den Polen (die MOC) als Ursache für eine Abkühlung in Grönland und eine Erwärmung in der Antarktis in Frage kommt, was in etwa auf einer Linie mit den Proxy-Aufzeichnungen liegt. Die meisten Beweislinien zeigen, dass ein großräumiges Abschmelzen von Eis ein Faktor ist, der die MOC unterbricht.

Vielleicht waren es Änderungen der Einstrahlung in hohen Breiten, die vor etwa 20.000 Jahren zu einer massive Eisschmelze führten, was die MOC verlangsamte, was wiederum die Antarktis erwärmte, was (durch unbekannte Prozesse) zu einer starken CO2-Zunahme mit einer positiven Rückkopplung auf den Temperaturanstieg und damit dem Ende der letzten Eiszeit führte. Vielleicht nahm das CO2 gleichzeitig mit der Temperatur in der Antarktis zu (siehe den kurzen Abschnitt zur Studie von Parrenin et al. (2013) in Teil XI, was zu der Frage nach Ursache und Wirkung führt.

Um über Klima sinnvoll zu reden, müssen wir verstehen, warum:

a) höhere Einstrahlung in hohen Breiten zuvor nicht zur gleichen Abfolge der Ereignisse geführt hat

b) frühere Temperaturänderungen in der Antarktis nicht die gleiche Abfolge der Ereignisse ausgelöst haben

c)  die in der ORB-Simulation erzeugten Temperaturänderungen ausreichen, um genug Eis schmelzen zu lassen, um die MOC zu verändern (und welche Rückkopplungen dabei auftreten)

Und natürlich müssen wir verstehen, warum das CO2 zum Ende der letzten Eiszeit so stark zugenommen hat.

Link: http://scienceofdoom.com/2014/01/16/ghosts-of-climates-past-twelve-gcm-v-ice-age-termination/

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/

Teil VI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-vi-hypothesen-im-ueberfluss/

Teil VII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-7-global-circulation-models-i/

Teil VIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-8-global-circulation-models-ii/

Teil IX: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-9-global-circulation-models-iii/

Teil X: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-10-global-circulation-models-iv/

Teil XI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xi-das-ende-der-letzten-eiszeit/




Der Klimaklamauk des ZDF anlässlich des New Yorker Gipfels

Vorausgeschickt sei eine Anmerkung zum Stil der ZDF-Nachrichten: Leider erfolgt in ihnen inzwischen eine implizite Einmischung der Nachrichtensprecher, die jedes erträgliche Maß überschreitet. Offenbar ist unbekannt, dass es AUSSCHLIEßLICH auf den nackten Sachinhalt der Nachricht ankommt. Kommentierung des Sprechers mit den Mitteln aufgesetzter Emotionen stellt eine unzulässige Verdrehung des Nachrichteninhalts dar. Inzwischen müssen wir Ego-Hähne wie Claus Cleber oder Thomas Roth ertragen, die schon Nachrichten-"Vorträge" zelebrieren und sich in Belehrung des Zuschauers und Gestelztheit überbieten. Man kann nur abschalten, wenn C. Cleber auf der Mattscheibe erscheint, seine Wirkung ist die von Allergiepollen im Frühjahr.

Leider fangen mit diesem Unsinn nun auch noch die ZDF-Damen an. Frau Slomka pflegt seit einiger Zeit bemühte Ironie, was vielleicht nicht ganz so unerträglich ist wie das Gehabe ihrer männlichen Kollegen. Ihr Kommentar zum New York Gipfel "Weltrettung muss es mindestens sein" war tatsächlich amüsant, hat aber in einer Nachrichtensendung auch nichts zu suchen. Daher ein Appell ans ZDF: Wir wollen Nachrichten neutral-sachlich hören, ohne Senkung der Stimme ins Sakrale, wenn wieder einmal das Böse in der Welt überhand nimmt. Wir wollen Qualitätsredakteure, die sich mit keiner Sache gemein machen und sei es auch eine vermeintlich gute.

Nun zum ZDF-Bericht über den Klimagipfel: Es lohnt kaum noch, den stets wiederholten Unsinn zu kommentieren. So etwa die regelmäßig gezeigten harmlosen, weißen Wasserdampfwolken aus Kraftwerkskühltürmen, die als Synonym für die Klimaschädlichkeit des industriellen menschlichen Tuns herhalten müssen und gleichzeitig noch in gewünschter Verdrehung und dem Laien unkenntlich das anthropogene CO2 darstellen. Von diesem Naturgas (CO2 ist Hauptbestandteil der Photosynthese) weiß zwar heute schon jedes Schulkind, dass es ebenso unsichtbar wie auch (in diesen und wesentlich größeren Mengen) völlig ungiftig ist – das schert aber keinen Journalisten. Hauptsache ein stimmiges Katastrophenbild entsteht.

Ist es tatsächlich unbekannt, dass sogar das IPCC über die Extremwetterentwicklung längst Entwarnung gegeben hat, mehrfach nachzulesen, zum letzten Mal im Extremwetterbericht SREX (hier), aber auch schon im IPCC-Bericht von 2001, the scientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155 (hier)? Dass dies den Fachredakteuren bzw. dem ZDF unbekannt sein sollte, ist unglaubwürdig, daher muss man wohl bei den üblichen Meldungen von an Zahl und Stärke ansteigenden Extremwettern von vorsätzlicher Täuschung des Zuschauers ausgehen.

Nehmen wir jetzt stellvertretend zwei Kernaussagen der Sendung her! So behauptete beispielsweise Frau Slomka, dass die globale Mitteltemperatur im August 2014 die höchste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen gewesen sei – ohne die Quelle zu nennen. Hmmm, das nach immerhin 17 Jahren globaler Abkühlung? Nun ist es mit "globaler Mitteltemperatur" so eine Sache. Sie ist ein wohlfeiles theoretisches Konstrukt. Eine räumliche Temperaturmittelung über Bereiche mit unterschiedlichen Wärmekapazitäten kennt die Physik nicht (hier, hier). Außerdem zeigen lokalen Temperaturreihen zum Teil extrem unterschiedliche Verläufe. So weisen beispielsweise weltweit rund ein Viertel aller 100 Jahre langen Temperaturreihen Abkühlung und nicht Erwärmung auf (hier, hier). Davon hat  anscheinend kein Journalist Kenntnis.

Greifen wir einfach auf eine sehr prominente und weitgehend lokale Reihe zu. Es ist die CET-Reihe (Central England Temperatures), die im Jahre 1659 beginnt und laufend bis zum aktuellen Tag fortgesetzt wird. Sie kann von jedermann aus dem Netz heruntergeladen werden (hier) und bietet nicht nur Jahreswerte sondern sogar Tageswerte und Monatswerte. Was will man mehr? Ich habe daher zur Überprüfung der ZDF-Behauptung die CET – Augusttemperaturen seit 1659 in einem Diagramm dargestellt (Bild).

Bild: Augusttemperaturen seit 1659 bis 2014 in Mittelengland. Der August 2014 (roter Pfeil) liegt in der unteren Hälfte aller Werte. Offenbar hat die kühle Augusttemperatur Mittel-Englands in 2014 nichts zum hohen globalen Mittelwert des ZDF beigetragen – mein Gott, wie heiß muss es im August 2014 dann erst andernorts gewesen sein!

Um näher Interessierten das nicht ganz triviale Herunterladen und ins EXCEL-Transponieren der Reihe zu ersparen, liegt der EXCEL-File bei. Jeder kann jetzt selber nach Belieben herumspielen, zum Beispiel sich andere Monate ansehen usw.

Fazit: Zumindest aus der CET-Reihe geht eindeutig hervor, dass die ZDF-Behauptung über eine in 2014 noch nie vorgekommene "globale" Augusttemperatur fragwürdig ist – um es freundlich auszudrücken.

Weitere Fragwürdigkeiten in der ZDF-Sendung betrafen den westantarktischen Eisschild, dessen katastrophales Rutschen – verbunden mit mindestens 3 m Meeresspeigelanstieg – an die Wand des aktuellen Geschehens gemalt wurde. Immerhin wurde am Schluss des Beitrags nebenbei darauf hingewiesen, dass das Ereignis noch viele Hundert Jahre auf sich warten lässt. Nun gut. Was aber wohl das erst in vielen hundert Jahren drohende Rutschen eines mehrere km dicken Eisschildes und die in dieser Tiefe vorherrschende Wassertemperatur mit dem bis heute und auch in Zukunft verschwindenen menschgemachtem Einfluss auf Erdtemperaturen zu tun haben soll, haben sich mitdenkende Zuschauer sicher erstaunt gefragt. Eine EIKE-News von Lubos Motl (Fachberatsmitglied von EIKE) sagt zum Thema "Antarktis" Näheres (hier).

Eine weitere Besonderheit der ZDF-Sendung war, dass wieder einmal der Klima-Chef-Alarmist H.-J. Schellnhuber zu Wort kam. Was diesen Mann antreibt, ist vielen ein Rätsel. Modellszenarien als Realität zu verkaufen, wobei diese Modelle noch nicht einmal den Eintrittszeitpunkt des El Nino vorhersagen können, ist schon kühn. Eine El-Nino-Vorhersage-Publikation zs. mit Armin Bunde als Hauptautor hat sich als Flop herausgestellt, sie traf nicht zu. Der Presserummel (hier) darüber erscheint daher im Nachhinein etwas peinlich. Noch erstaunlicher, wie die Medien den sachlichen Unsinn über extrem hohe zukünftige Erdtemperaturen, die nur in fiktiven Modellen erkennbar sind, auch noch als "Realität" schlucken und unter die Leute streuen.Wie hat es einmal ein Experte ironisch ausgedrückt: "Klimamodelle sind zuverlässige Mittel um die Klimazukunft zu prognostizieren, nur mit der Klimavergangenheit hapert es leider noch".

Schellnhuber erweist sich bei persönlichem Kennenlernen als ein sympathischer und zuvorkommender Zeitgenosse – zumindest ich schätze ihn so ein. Seine zweite Seite (Dr. Jekil – Mr. Hyde) ist aber nicht tolerierbar. Die von ihm propagierte "große Transformation" ist ein undemokratischer, im Grunde sogar faschistoider Ansatz zur "Weltrettung". Und von "Weltrettung" hatten wir schon in der Vergangenheit genug. Die Politik sollte sich von solchem Unsinn endlich distanzieren und nicht deren Vertreter auch noch zu Direktoren des WBGU machen.

Kann man gegen die Volksverdummung des ZDF etwas tun? Leider nur wenig, Proteste, auch solche beim Rundfunkrat etc. laufen erfahrungsgemäß ins Leere. Wir können aber an dieser Stelle beispielsweise an alle Eltern mit Kindern in naturwissenschaftlichen Gymnasialklassen appellieren, einmal mit den betreffenden Lehrern (Lehrerinnen) zu reden, damit solche Meldungen wie die des ZDF thematisiert und versachlicht werden. Dabei lernen die jungen Leute auch gleich noch nebenbei, was reale Propaganda bedeutet. Freilich ist eine vorherige Erkundigung ratsam, ob es sich bei dem betreffenden Lehrkörper nicht etwa um einen strammen Grünen handelt. In diesem Fall ist "Klappe halten" zum Schutz des Sprösslings das Beste, denn solchen Leuten ist mit rationalen Argumenten nicht beizukommen. Wir können weiter an alle Leser dieses Beitrags appellieren, beim ZDF zu protestieren. Die Masse macht’s.

Nun ist schlussendlich aber auch eine kleine Ehrenrettung des ZDF angebracht. Die dem heute-journal nachfolgende Sendung "aus der Anstalt", die in neuer Form und mit neuen Akteuren an Niveau fast unendlich gegenüber dem Vorgänger unter Priol und Pelzig zugelegt hat, ließ erstaunen. Dass das ZDF solch eine hervorragende, schonungslose Kritik der deutschen Politik zuließ, darf als Medien-Sternstunde gelten. Ich gestehe meine permanente Befürchtung freimütig ein, dass plötzlich der Bildschirm schwarz würde. Nichts derartiges geschah, so dass wir hoffen dürfen, die Zensur schlägt auch zukünftig nicht zu und uns bleibt "aus der Anstalt" in dieser Bissigkeit und Schonungslosigkeit noch weiter erhalten. Wer’s versäumt hat, kann die Sendung in der ZDF-Mediathek ansehen.

Vielleicht liest ja einer der Kabarettisten diesen Beitrag hier, oder ein Leser, der zu den Kabarettisten Kontakt hat, macht sie auf ihn aufmerksam. Mein Vorschlag dann: Wie wäre es mit einem Klimabeitrag "aus der Anstalt", der die Weltrettung durch "Aufhalten" des Klimawandels mit CO2-Vermeidung aus Korn nimmt, denn Klima kann man schließlich ebensowenig wie das Wetter schützen. Immerhin gibt es bereits Klimacomedy-Ansätze – so bei Dieter Nuhr, der in einer Sendung das Ergrünen der Erde durch zunehmendes menschgemachtes CO2 erwähnte, aber auch Vince Ebert nimmt kein Blatt vor den Mund. Ein Zuschauerapplaus anlässlich der Anmerkung von D. Nuhr fiel aus, offenbar hat die permanente Katstrophenpropaganda bereits so gewirkt, dass nur die wenigsten kapiert haben, was D. Nuhr meinte. Eine satirische Klimasendung "aus der Anstalt" wird natürlich ein frommer Wunsch bleiben, denn da hört der Spaß auf, sie käme niemals durch.

Auch die darauf folgende Sendung von Harald Lesch "Leschs Kosmos" war übrigens tadellos. Ob sich H. Lesch noch an seine "Nacht des Klimas" erinnert. Vermutlich nicht, denn sie war einfach zu peinlich (hier). Wir wollen ihm vergeben, jeder von uns baut schon mal "Mist". Was er jetzt auf seinem ureigenen Forschungsgebiet im ZDF an Populärsendungen macht, ist dagegen einwandfrei, gelungen und gut. 

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