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Vernunftkraft: Stellungnahme zum Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“

Dr.-Ing. Detlef AhlbornVor dem Scheuerchen 17 – 37242 Großalmerode

Dr. rer. nat. Friedrich Buer – Georg-Vogel-Str. 6 ­- 91413 Neustadt a.d. Aisch

Dipl.-Phys. Friedrich Keller –  Ligueiler Straß3 23 – 36214 Nentershausen

Prof. em. Dr. h.c. mult. Günter Specht – Rechts- und Wirtschaftswissenschaften – TU Darmstadt

Prof. em. Dr. rer. pol. Stefan Tangermann – ehem. Direktor für Handel und Landwirtschaft bei der OECD                                                                               An das

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Scharnhorststraße 34-37

10115 Berlin

per E-mail an: weissbuch-strommarkt@bmwi.bund.de

Stellungnahme zum Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“

19. August 2015

I.             Vorbemerkungen

„Die Energiewende ist das unseriöseste Regierungsprojekt aller  Zeiten“

    

     Michael Naumann (Staatsminister a.D.) 

Diese im Jahr 2011 geäußerte Einschätzung eines einst hochrangigen SPD-Politikers hat an Aktualität nichts eingebüßt und wird durch das vorliegende „Weißbuch“ bestätigt. Die Publikation und ihre öffentlichkeitsorientierte Begleitung durch Presseerklärungen und Reden, in denen ein „historischer Pakt für neuen Wohlstand“ beschworen wird, lassen Seriosität vermissen.

Die Begriffe „Markt“ und „Wettbewerb“ tauchen im Weißbuch zwar vielfach auf und auch an einem Lippenbekenntnis zum europäischen Binnenmarkt wird nicht gespart; gleichzeitig jedoch werden ökologisch und ökonomisch schädliche Privilegien für Windkraft-, Solar- und Biomasseanlagen als sakrosankt erklärt, wird eine selektive Technologieförderung nach politischem Gusto vorgenommen, werden Ausbaupfade auf Jahrzehnte festgelegt und wird die technische Entwicklung massiv gelenkt.

Der Duktus dieser Publikation stellt eine „Anmaßung von Wissen“ (Friedrich August v. Hayek) dar. Ausgerechnet jenen Nobelpreisträger, der die Unterlegenheit zentraler Planung theoretisch aufzeigte, für ebendiese Politik zu vereinnahmen, wie durch Staatssekretär Baake geschehen[1], ist verwegen.

Ansonsten ist festzustellen, dass das Weißbuch konkrete Angaben weitgehend vermeidet. Bezüglich der sicheren, bezahlbaren und umweltfreundlichen Versorgung mit elektrischer Energie werden Hoffnungen artikuliert, denen die physikalisch-technisch-ökonomische Fundierung fehlt. Das sprichwörtliche Pferd wird von hinten aufgezäumt, wenn man über „Marktdesign“ philosophiert, bevor fundamentale Fragen geklärt sind. 

Die als „Säulen der Energiewende“ politisch zu „Siegern“ erkorenen Technologien Windkraft und Photovoltaik tragen zusammen rund zwei Prozent zur Deckung unseres Energiebedarfs bei. Will man auch nur ein Viertel des aktuellen Strombedarfs aus Windkraft decken, so muss man dazu über ganz Deutschland hinweg alle 8 km einen „Windpark“ à 10 Anlagen errichten.[2] Selbst mit diesem massiven Ausbau, der Mensch und Natur keine Rückzugsräume mehr ließe, wären allerdings nur rund 5 Prozent der Energieversorgung gewährleistet. Schließlich macht der Strom nur rund 20 Prozent des Energiebedarfs aus – ein Viertel eines Fünftels ist ein Zwanzigstel.

In Abbildung 1 siehe pdf Anhang ist die installierte Kapazität, d.h. die kumulierte Nennleistung aller deutschen Windkraftanlagen, als hellblaue Hintergrundfläche dargestellt.

Abbildung 1: Installierte Kapazität vs. tatsächliche Einspeisung deutscher Windkraftanlagen.

Wie unschwer zu erkennen ist, wurde diese kontinuierlich ausgebaut – es wurden immer mehr Anlagen aufgestellt. Darin besteht der bisherige „Erfolg“ der „Energiewende“.

Die Vordergrundfläche gibt die tatsächlichen Einspeisungen wieder. Wie ebenfalls unschwer zu erkennen, ist die Windkraft extrem volatil. An einigen Viertelstunden des Jahres liefern alle rund 25.000 Anlagen viel, an anderen zusammen fast nichts. Nicht im Ansatz ist eine Sockelbildung – also eine Art verlässliche Mindestgröße im Sinne einer Grundlastabdeckung – erkennbar. Dass der Grundsatz "viel hilft viel" auch künftig nicht gelten kann, ist mathematisch bewiesen. 

Diese Zusammenhänge und die Kennzahlen zur Windkraft in Deutschland haben wir Ihnen bereits anlässlich des Grünbuchs ausführlich präsentiert.

Aufgrund der Charakteristika der Wind- und Sonnenstromproduktion ist klar, dass geplante neue Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland die meiste Zeit völlig überdimensioniert sind, oft jedoch nicht in der Lage sind, den anfallenden Strom abzutransportieren. Die Stromautobahnen werden meistens entweder wegen Überfüllung geschlossen oder völlig ohne Wind- und Sonnenstrom betrieben.

Auf die unausweichlichen Fragen

woher kommt der Strom, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint?

und

wo ist der ökologische und wo der ökonomische Vorteil einer zusätzlichen Erzeugungs- und Verteilungsstruktur, wenn das Zusätzliche das Bestehende nicht ersetzen kann?“ 

bietet das Weißbuch keine plausiblen Antworten.

Vielmehr wird in nicht durch Zahlen und Berechnungen fundierten Statements die Illusion der Lösbarkeit aller Probleme genährt. So sind die „vielen Optionen zur Flexibilisierung des Strommarktes“ (Kasten S.13) allesamt nur auf geduldigem Papier, jedoch nicht mit spitzem Bleistift überzeugend darstellbar:[3] 

Der Verweis auf „flexible konventionelle Kraftwerke und Abregelungen“ ist der plausibelste aller Vorschläge, impliziert jedoch, dass wir weiterhin und in steigendem Maße „Energiemüll“ produzieren, die Notwendigkeit doppelter Infrastrukturen akzeptieren und damit steigende Stromkosten als Normalität betrachten. Wie das mit einer international wettbewerbsfähigen Industrie und sozialer Gerechtigkeit (Strompreise treffen ärmere Haushalte überproportional) einhergehen soll, ist nicht ersichtlich.

Der Hinweis auf „flexible Nachfrage“ (2. Bulletpoint) impliziert in letzter Konsequenz eine Rationierung von Strom. Unternehmen, die selbst im Wettbewerb stehen und Strom andernorts zu wettbewerblichen Konditionen (günstiger und bedarfsgerecht) beziehen, werden sich auf so etwas nicht einlassen.

Die Ausführungen zu „Speichern“ sind verzerrend: Pumpspeicher sind im Umfang des erforderlichen Speicherbedarfs unvorstellbar. Die einzige realistische Speicher-möglichkeit ist das Power-to-Gas-Verfahren – dessen ökologische und ökonomische Implikationen[4] sind jedoch grotesk. Andere Möglichkeiten sind nicht in Sicht.

Die Aussagen zu „leistungsfähigen Netzen“ verkennen physikalische und statistische Gesetzmäßigkeiten. Mehr dazu unten.

Anstatt diese Tatsachen zu diskutieren, werden Scheindebatten zu nebensächlichen Themen geführt. Daher sei auf der prozeduralen Ebene eine weitere Vorbemerkung erlaubt:

Der Umgang mit unserer Stellungnahme zum Grünbuch erscheint uns fragwürdig. Unsere grundsätzlichen Kritikpunkte, die sich auf anerkannte wissenschaftliche Gremien stützen, wurden nicht ansatzweise zur Kenntnis genommen. Insgesamt erscheint die Auswertung der Konsultation intransparent. Kritische Einlassungen wurden offenbar generell ausgeblendet. So wurde beispielsweise die Frage, inwieweit die EEG-Subventionen den technischen Fortschritt beeinflussen, im Sinne einer „Meinungsumfrage“ behandelt (S.29), ohne die Ergebnisse der Bundestags-Expertenkommission Forschung und Innovation[5] (EFI) überhaupt zu erwähnen.

In der Hoffnung, dass die Kommentare zum Weißbuch intensiver gelesen werden, möchten wir Sie im Folgenden auf einige gravierende Falschdarstellungen und Fehleinschätzungen aufmerksam machen:

II.          Detailkritik

Kritikpunkt 1:

„Stromnetze ermöglichen den überregionalen Ausgleich der Schwankungen von Nachfrage, Wind und Sonne. Darüber hinaus können bei gekoppelten Märkten auch die unterschiedlich verfügbaren Technologien effizienter genutzt werden (zum Beispiel Wind und Sonne in Deutschland, Wasserkraftspeicher in den Alpen und in Skandinavien). Insgesamt sind wesentlich weniger Reservekraftwerke oder netzstützende Systemdienstleistungen nötig; die Gesamtkosten werden gesenkt.“

Weißbuch, S. 14

Die hier aufgestellte Behauptung, es seien „wesentlich weniger Reservekraftwerke“ erforderlich, ist erwiesenermaßen unhaltbar. In ganz Europa gibt es Großwetterlagen, bei denen zwischen Ural und Portugal sowie zwischen Sizilien und dem Nordkap kein Wind weht. Dies war beispielsweise am 21.11.2011 abends um 18:00 der Fall:

    Abb. 2 siehe pdf Anhang: Windgeschwindigkeiten in Europa am 21. November 2011

Zu diesem Zeitpunkt konnte europaweit praktisch keine Leistung aus Solar- und insbesondere aus Windkraftwerken zur Verfügung gestellt werden. Selbst wenn an diesem Tag ein ausgebautes europäisches Stromnetz bereits vorhanden gewesen wäre, wäre eine Reservekapazität von 100% erforderlich, um die Stromversorgung zu diesem Zeitpunkt zu gewährleisten.

Kritikpunkt 2:

Versorgungssicherheit muss europäisch gedacht werden. Deutschland liegt geographisch in der Mitte Europas. Bereits heute ist der deutsche Strommarkt eng mit den Strommärkten seiner Nachbarländer verbunden (siehe Abbildung 7). Die derzeit nutzbaren Transportkapazitäten liegen bei ungefähr 20 GW und ermöglichen den grenzüberschreitenden Stromhandel (r2b 2014). Durch großräumige Ausgleichseffekte, insbesondere bei den Höchstlasten und der Einspeisung aus erneuerbaren Energien, kann im europäischen Binnenmarkt Versorgungssicherheit kostengünstiger erreicht werden. Die gemeinsame Höchstlast ist geringer als die Summe der nationalen Höchstlasten. Es müssen daher weniger Kapazitäten (konventionelle und erneuerbare Kraftwerke, Lastmanagement und Speicher) vorgehalten werden.

Weißbuch, S. 34

Die unterstellten „großräumigen Ausgleichseffekte bei der Einspeisung aus erneuerbaren Energien“ sind nicht zu erwarten. Wie in Abbildung 2 erkennbar, gibt es Wetterlagen in Europa, bei denen mangels Wind kein Ausgleich stattfinden kann. Allein daraus folgt, dass immer 100% Reservekapazitäten vorzuhalten sind. Inzwischen liegen aus zahlreichen europäischen Ländern die tatsächlichen Windkraft-Einspeisungen vor und sind im Internet veröffentlicht.

Aus den publizierten zeitlichen Verläufen der Windeinspeisung in (D, S, PL, SF, F, ES, DK, CZ und A), die in Abbildung 3 dargestellt sind, ist augenfällig, von welcher Qualität die beschriebenen Ausgleichseffekte in Europa sind. Leistungsspitzen treten in verschiedenen Ländern meist zeitgleich auf, was zur Folge hat, dass sich diese addieren. Ebenso offensichtlich ist, dass niedrige Leistungen gleichfalls häufig vorkommen.

Beim derzeitigen Ausbau der Windkraft in den genannten Ländern gibt es einen solchen Ausgleich eben gerade nicht!

Abb. 3 siehe pdf Anhang: Verlauf der Windkraft-Einspeisung in den betrachteten 9 Ländern

Ursache: Wir haben in aller Regel einheitliche westeuropäische Großwetter-lagen.

In diesem Zusammenhang verweisen wir auf eine Untersuchung, die im Internet unter http://euanmearns.com/wind-blowing-nowhere/ veröffentlicht ist. Dort wird nachgewiesen, dass ein Ausgleich in den genannten Ländern auch dann nicht möglich ist, wenn in allen Ländern die gleichen Produktionskapazitäten vorgehalten werden.

Zur Illustration wurden für Abbildung 4 die öffentlich zugänglichen Windkraft-Einspeisedaten der genannten neun Länder so umgerechnet, als hätten alle Länder die gleiche maximale Einspeiseleistung (die jeweiligen Nennleistungen sind dann Land für Land ungefähr gleich):

Abb. 4 siehe pdf Anhang: Summenhäufigkeit der Windleistung in den betrachteten 9 Ländern[6]

Die Höchstleistung jedes Landes hat den Wert 1. Der Maximalwert für alle Länder liegt daher bei 9. Durch diese Normierung wird die statistische Dominanz von Ländern wie Spanien und Deutschland mit ihren hohen installierten Nennleistungen eliminiert. Die Auswertung der so normierten eingespeisten Windleistungen zeigt, dass die Leistung für 40% der Betriebs-dauer zwischen 0 und 2 liegen (d.h. zwischen 0% und 22% der normierten Maximalleistung).  

Man erkennt diesen Zusammenhang wesentlich deutlicher, wenn man zur Auswertung die Histogramme der Leistung betrachtet:

Abb. 5 siehe pdf Anhang: Histogramm der normierten Leistung in den betrachteten 9 Ländern

Diese Auswertung zeigt, dass auch im europäischen Verbund niedrige Leistungen häufig und hohe Leistungen selten sind. Insbesondere liegt das Häufigkeitsmaximum bei einer normierten Leistung von 2, was 22% der normierten Maximalleistung entspricht.

Der Auftraggeber des Weißbuchs ist aufgefordert, seine Untersuchungen bezüglich der „elektrischen Nachbarn“ Deutschlands nach einschlägigen Regeln der Statistik erstellen zu lassen.

Kritikpunkt 3

Die Analysen zeigen: Im für Deutschland relevanten, auch seine „elektrischen Nachbarn“ einbeziehenden Marktgebiet ist die zeitgleiche residuale Höchstlast um mindestens 10 GW in 2015 und mindestens 20 GW in 2025 niedriger als die Summe der jeweiligen nationalen residualen Höchstlasten in demselben Gebiet. Diese länderübergreifenden Ausgleichseffekte sind im Umfang der verfügbaren grenzüberschreitenden Transportkapazitäten am Strommarkt nutzbar.

Weißbuch, S. 34

Die vorzuhaltenden Ersatzkapazitäten betragen 100%, da es in ganz Europa erwiesenermaßen windstille Dunkelheit gibt. Wie Abb. 3 zeigt, treten Leistungsspitzen in den europäischen Ländern gleichzeitig auf: Überproduktion in Frankreich und Deutschland erfolgt parallel. Aus diesem Grund ist die getroffene Aussage über die „elektrischen Nachbarn“ unhaltbar.

Wir wiederholen die Forderung, entsprechende statistische Untersuchungen von unabhängigen Institutionen durchführen zu lassen.

Kritikpunkt 4

Durch Lastmanagement können Unternehmen ihre Energie- und Produktionskosten senken. Unternehmen können ihre Produktion soweit technisch und betrieblich sinnvoll auf Zeiten mit geringen Strompreisen verlagern.

Weißbuch, S. 46

Die meisten  Unternehmen werden eine solche Störung ihrer Produktions-abläufe nicht akzeptieren. Stromangebots- statt Kundenorientierung ist in wettbewerbsintensiven Marktwirtschaften kaum vorstellbar. Schon heute verschieben namhafte deutsche Unternehmen ihre Investitionen zeitlich oder räumlich. Derlei Konzepte sind ein Beitrag zur De-Industrialisierung unseres Landes; schließlich finden Investoren andernorts bessere Bedingungen vor.

Kritikpunkt 5

Im Strommarkt 2.0 wird es durch den Abbau von Überkapazitäten und den Ausbau von erneuerbaren Energien zu volatileren Preisen kommen (siehe S. 38). Bei hohen Preisen kann es für Unternehmen wirtschaftlich interessant sein, ihren Stromverbrauch zu reduzieren, sodass der vorher gekaufte Strom gewinnbringend am Stromgroßhandelsmarkt verkauft werden kann (Lastreduktion). Entsprechend ihrer betriebswirtschaftlichen Entscheidung können die Unternehmen diesen Stromverbrauch zu einem späteren Zeitpunkt, das heißt bei niedrigeren Strompreisen, nachholen (Lastverschiebung) oder auf die Produktion verzichten (Lastverzicht). Bei niedrigen oder negativen Preisen können Unternehmen von der Situation am Strommarkt profitieren und ihre Produktion ausweiten (Lasterhöhung). Mittel- bis langfristig können flexible Unternehmen ihre Produktionsprozesse optimieren, um ihre Energiekosten strukturell zu senken, und so ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

Weißbuch, S. 46

Diese Aussage ist vor dem Hintergrund eines internationalen Wettbewerbs unhaltbar; schließlich stehen gerade energieintensive Unternehmen (z.B. Chemie, Stahlherstellung) im Wettbewerb mit Unternehmen, die zu jedem Zeitpunkt über preiswerte elektrische Energie verfügen können.

Kritikpunkt 6

Mit dem europäischen Stromhandel können die großräumigen Ausgleichseffekte und Effizienzgewinne bei der Last, der Einspeisung erneuerbarer Energien und beim Einsatz konventioneller Kraftwerke genutzt werden (siehe Kapitel 3.2). Dadurch müssen national weniger Kapazitäten vorgehalten werden. Versorgungssicherheit kann kostengünstiger gewährleistet werden.

Weißbuch, S. 54

Die falsche Behauptung großräumiger Ausgleichseffekte wird durch Wiederholung nicht richtiger.

Kritikpunkt 7

Die zunehmende Nutzung von Strom im Wärme- und Verkehrssektor sowie in der Industrie ist ein wichtiger Baustein der Energiewende (siehe Kapitel 6, Handlungsfeld 4). Entgelte und Abgaben sollen eine effiziente Kopplung der Sektoren ermöglichen.

Weißbuch, S. 70

Die Nutzung von Strom im Wärmesektor ist eine Entwertung hochwertiger elektrischer Energie, die hier nicht genutzt, sondern entsorgt wird. Indem elektrische Energie als Wärme entsorgt wird, müssen zusätzliche Ersatzkapazitäten für die Elektrizitätsversorgung geschaffen werden.

 

Kritikpunkt 8

Bei der Ausschreibung für Wind an Land zum Beispiel ist es wichtig, einerseits über hohe Flächenverfügbarkeit und -entwicklung Wettbewerb zu erreichen und andererseits durch hohe Investitionssicherheit die Kapitalkosten gering zu halten.

Weißbuch, S. 88

Hier wird die Wahrung der Profitinteressen einer bestimmten Branche, namentlich der Windkraftindustrie, zum expliziten Ziel des Regierungshandelns erhoben:

Welche andere Branche bekommt attestiert, dass es „wichtig“ ist, ihr alle erdenklichen Hürden aus dem Weg zu räumen?

Für wen ist es „wichtig“, dass – ungeachtet aller ökologischen Restriktionen –  immer mehr Flächen einer vollkommen sinnlosen Industrialisierung geopfert werden? Für wen ist es „wichtig“, dass bestehende Privilegien unangetastet und Kapitalkosten niedrig bleiben?

Der Bundesverband Windenergie hätte diesen Anspruch nicht besser formulieren können. Dass das vermeintlich Wichtige im Sinne einer ökologisch vorteilhaften und preisgünstigen Energieversorgung nicht nur unwichtig, sondern in hohem Maße schädlich ist, ist offenkundig und kann in wenigen anschaulichen Bildern nachvollzogen werden.

III.       Fazit

In der Betrachtung der Versorgungssicherheit im europäischen Verbund weist das Weißbuch erhebliche inhaltliche und fachliche Mängel auf. Nach unserer Einschätzung wurden die getroffenen Aussagen nicht nach den allgemein anerkannten Regeln der Statistik gewonnen und belegt.

Insbesondere widersprechen die getroffenen Aussagen zum Ausgleich in den europäischen Netzen bekannten Einspeisedaten aus den westeuropäischen Ländern. Die Aussagen zu den erforderlichen Reservekapazitäten sind angesichts erwiesener flächendeckender Windstille in ganz Europa unhaltbar.

Unter den Auswirkungen der auf falschen Prämissen und nicht hinterfragten  ideologischen Aussagen beruhenden Politik des Windkraftausbaus leiden die Menschen und die Natur bereits jetzt in nicht hinnehmbarem Maße. Die im „Weißbuch“ skizzierten Maßnahmen (insbesondere Kritikpunkt 8) werden die Situation verschlimmern.

Im Namen von mittlerweile 513 Bürgerinitiativen, die den lokalen Effekten dieser Fehlentwicklung entgegenwirken und den Interessen von Mensch und Natur Gehör verschaffen, fordern wir die Unterzeichner dazu auf, die Aussagen des Weißbuchs in einer Anhörung zur Diskussion zu stellen.

Wir lehnen es ab, einer überholten Maxime

„Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner begrenzten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.“

       Gustav von Rochow (preußischer Innen- und Staatsminister)

zu folgen.


[1] vgl. Rede des Herrn Baake beim Pressegespräch am 3.7.2015.

[2] Dies folgt aus dieser simplen Dreisatzrechnung, wobei ein perfekt gesponnenes Stromnetz und die flächendeckende Anwendung des „power-to-gas“-Verfahrens bereits unterstellt wird.

[3] Unter anderem hat der Präsident des Ifo-Instituts die vorgeschlagenen Lösungen ausgiebig diskutiert und als offenkundig unplausibel und ins Nichts  führend entlarvt.

[4] Siehe dazu http://www.vernunftkraft.de/power-to-gas/

[5] Siehe Gutachten vom 26. Februar 2014.

[6] Zwischen den Abszissenwerten 7 und 9 ist die Summenhäufigkeit praktisch gleich 100%. 

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Abkehr vom Klima – Zurück zum Wetter

"Klima“ und Wetter

Alle Welt spricht vom „Klima“, meistens unheilverkündend und drohend. Kaum sind die Katastrophen-Meldungen der letzten „Klima“-Konferenz im Unterbewusstsein des strapazierten Publikums versickert, werden die Katastrophentrommeln zur Einstimmung auf die nächste „Klima"-Konferenz geschlagen.

Bundeskanzlerin und Vizekanzler, beide ehemals Bundes-Umweltminister, sprechen oft und gerne über „Klima“. „Die Grünen“ ohnehin; der angeblich bedrohliche „Klima“-Wandel ist nach dem Atomausstieg das einzig verbliebene Thema ihrer auf Angst und schlechtem Gewissen gegründeten und auf Bevormundung wie Drangsalierung ausgerichteten Politik. Welcher Politiker wollte es sich mit „Die Grünen“ verscherzen? Die nächsten Wahlen kommen bestimmt. Potentielle Koalitionspartner dürfen nicht vergrault werden. Diese Verbeugung vor den „Grünen“ ist weltweit zu beobachten. Als deutliches Beispiel sei das jüngst in Frankreich verabschiedete Gesetz zur „Energetischen Transition“ genannt.  

 
Doch wichtiger als solches Parteienkalkül ist die parteiübergreifende Einigkeit: Die fossilen Energieträger müssen zurückgedrängt werden. Mögen die Gründe für diese wirtschafts-, energie- und umweltpolitische Maxime von Lager zu Lager sehr unterschiedlich sein, in einem Punkt herrscht Einigkeit: Mit „Klima“ lässt sich einzigartig argumentieren, um der Verbrennung von Erdöl, Erdgasund vor allem von Kohle gewaltiges Katastrophenpotential anzuhängen. Denn wer wollte einem politischen Programm widersprechen, nach dem der ansonsten drohende Weltuntergang abgewendet werden soll. Und warum sollte es illegitim sein, einem richtigen und für überaus wichtig erachteten Ziel eine zweifelhafte oder falscheBegründung zu geben? Also ziehen alle die „Klima-Karte“. Das Ziel heiligt die Mittel! Die Drohformel lautet :

.   Verbrennung setzt CO2 frei
.   CO2 ist Treibhausgas
.   Treibhausgas erzeugt „Klima“-Erwärmung
.  „Klima“-Erwärmung verursacht weltweit Katastrophen.

Wie sollten Medien und Öffentlichkeit  bei dieser Konstellation schweigen?  Im Gegenteil: „Klima“ ist intensivst beackertes Lieblingsthema. Im „Klima“-Theater gibt es täglich neue Vorstellungen. Der Schuft ist stets und überall das „Treibhausgas“, der „Klimakiller“, sprich: das CO2.

Und wo bleibt der mündige Bürger? Muss er sich fraglos, ohnmächtig von dem gewaltigen Strom an Daten, Interpretationen, Meinungen und Warnungen zum „Klima“-Wandel in die schier grundlose See von Angst und Bedrohung reißen lassen? Oder gibt es abseits aller Spekulationen, Prognosen und Prophezeiungen doch noch einen Platz der Tatsachen, an dem er mit Vernunft – und nur mit Vernunft – fest und sicher ankern kann?

„Klima“ ist ein vager Begriff. Gleichgültig ob wir vom Wetter-“Klima“, Konsum-“Klima“, Verhandlungs-“Klima“, Raum-“Klima“ sprechen, stets geht es um Erahntes, Erspürtes, Imaginiertes, Interpretierbares und Interpretationsbedürftiges. Nie geht es um einen eindeutigen Sachverhalt, um eine exakt nachprüfbare Tatsache.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) definiert „Klima“ als den mindestens dreißigjährigen Durchschnitt von „Wetter“. Folglich ist „Klima“-Wissenschaft die Wissenschaft vom mindestens dreißigjährigen Durchschnitt des Wetters und der Wetterfolgen.

 „Klima“ ist definitionsgemäß ein auf dem Wege der Durchschnitts- und Trendberechnung erzeugtes theoretisches Konstrukt. Wie alle Durchschnitte aus sehr vielen Einzelgrößen ändert sich auch „Klima“, wenn überhaupt, niemals rasch oder gar dramatisch. „Klima“ ist äußerst träge. Wer von dramatischem „Klima“-Wandel“ spricht, hat nichts verstanden. Eher zeigt ein Elefant hohe Sprünge, als dass sich das „Klima“ dramatisch ändert.

Nehmen wir zum Beispiel das für „Klima“-Wissenschaft winzig anmutende Gebiet der Kölner Bucht. Fragen wir ausschließlich nach ihrem durch Temperatur beschriebenen „Klima“. Allein für diese Antwort benötigen wir mindestens 5.256.000 tatsächlich gemessene Werte, nämlich die für mindestens zwanzig Standorte, über mindestens dreißig Jahre, stündlich tatsächlich gemessene Lufttemperatur. Dennoch hätten wir nur eine äußerst magere Teilantwort. Wir wüssten nichts über die Sonnenscheindauer, die Niederschläge, die Windverhältnisse und die Art und Häufigkeit von Extrem-Wetterlagen.

Wir wüssten erst recht nichts zur „Klima-Entwicklung“. Dazu wären die entsprechenden meteorologischen Daten mindestens weiterer dreißig Jahre erforderlich – sowie auf Durchschnitts-Rechnung bestens programmierte Computer.
Praktisch ist immer nur das Wetter. „Klima“ kommt lange, lange nach Wetter. Ohne Wetter gäbe es kein „Klima“. Aber umgekehrt wird es immer Wetter geben, völlig unabhängig davon, ob eine Unmenge von Wetterdaten zu „Klima“ kondensiert wird, oder ob der „Durchschnittswolf“ ungedreht bleibt.

Wetter findet statt. Wetter ist aktuell. Wetter kann sein: schön, gut, schlecht, furchtbar, heiß, warm, kalt, eisig, regnerisch, trocken, windstill, windig, stürmisch, orkanartig usw.. Wetterwechsel können allmählich, rasch, dramatisch sein.
„Klima“ hat keine Folgen. Aber jedes Wetter hat seine eigenen Folgen für Mensch und Natur. Je extremer das Wetter ist, desto extremer sind die Folgen. Auf gefährliche, zerstörerische Wetterereignisse, Wetterlagen kann man versuchen, sich nach besten Kräften vorzubereiten. Wetterschäden kann man so weit wie möglich beseitigen.
An diese Banalitäten gilt es nach Jahren des „Klima“-Wahns und nach Jahren einer an Vagheit kaum zu überbietenden „Klima“-Wandel-Debatte zu erinnern. So wie man weder die „Durchschnittsmutter“  noch ihre „durchschnittlich“ 1,38 Kinder jemals treffen wird, wird man niemals „Klima“ beobachten oder erleben können. Beobachtet und erlebt wird immer das Wetter.

Aber ist den mit „Klima“ Argumentierenden überhaupt an exakter Beobachtung und rationaler Argumentation gelegen? Wollen sie überhaupt vor dem morgen drohenden Unwetter schützen oder die Schäden des gestrigen Unwetters beseitigen? Ist „Klima“ nicht gerade deshalb so beliebt, weil sich auf dem Boden von definitorischer Vagheit und oft weit über die eigene Lebenserwartung hinausreichender Langfristigkeit so herrlich unkontrollierbar und ungestraft spekulieren, warnen und Untergang prophezeien lässt? Liefert „Klimaforschung“ nicht genau das, was sich seit Jahrtausenden als Herrschafts- und Zuchtinstrument bestens bewährt hat:
Katastrophendrohung gepaart mit Heilsversprechen bei  Wohlverhalten.

"Klima-Forschung“

Im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts begann ein bis dahin am Rande existierendes Arbeitsgebiet an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit einer gewaltigen „Landnahme“ bei etablierten Wissenschaften. Das neue Arbeitsgebiet nannte sich „Klima-Forschung“ oder „Klima-Wissenschaft“. Die dienstbar gemachten altehrwürdigen Wissenschaften sind Meteorologie, Ozeanographie, Polarforschung sowie als „Hilfswissenschaften“ Physik, Chemie, Biologie und Mathematik.

Die „Klima-Forschung“ hat einen für „Wissenschaft“ im tradierten Sinne tödlichen Entwicklungsfehler: „Klima-Forschung“ wurde in starken Fesseln der Politik groß gezogen.

Von frühen Tagen an gilt als Finanzierungs-Voraussetzung, dass das „Klima“ erkrankt sei. Das Papier der Bewilligungsbescheide für die gewaltig aufwachsenden Zuwendungen an „Klima-Forscher“ und „Klima-Modellierer“ trug wie ein Wasserzeichen die Prämisse, dass sich das „Klima“ gefahrbringend entwickele, dass für den gesamten Erdball eine riesige Gefahr unübersehbar schrecklicher „Klima“-Folgen bestehe.

Das „Klima“-Katastrophenpotential – eigentlich gemeint sind Wetterfolgen – gab und gibt der Politik den entscheidenden Finanzierungsimpuls. Und die „Klima-Wissenschaft“ setzte und setzt alles daran, dass dieser Katastrophen-Ast, auf dem sie bestens sitzt, wächst und weiter wachsen wird.

Verursacher der „Klima-Misere“ sei der Mensch. Die „Klima-Erkrankung“ sei menschengemacht, also anthropogen. Diese Prämisse des anthropogenen „Klima-Wandels“ ist zu verstehen als Ausdruck eines kollektiven schlechten Gewissens, mindestens als kollektiver Kater nach Jahrzehnten einer rasanten Industrialisierungsparty, auf der die fossilen Primärenergieträger Erdgas, Erdöl und Kohle die Rolle des Champagners inne hatten. Eine rasch an Bedeutung gewinnende Stimmung fragte mit unüberhörbarem Zweifel: „Darf es so weiter gehen?“ Und die „Klima-Wissenschaft“ antwortete so erwartungsgemäß wie eindringlich: „So darf es nicht weiter gehen!“

Mit der Katastrophen-Prämisse eng verbunden ist die Therapie-Prämisse. Da die „Klima-Erkrankung“ die Folge übermäßiger menschenverursachter CO2-Emissionen sei, gelte es zur „Klima-Rettung“ Vorschläge auszuarbeiten, wie die anthropogene CO2-Emission minimiert werden könne. Auch dieser Instrumentalisierung durch die Politik hat die „Klima-Forschung“ stets engagiert entsprochen.

Neben die aus Geistesgeschichte und Philosophie gespeiste, an den Einzelnen gerichtete anthropotechnische Forderung:                                                    
„Du musst Dein Dein Leben ändern“ (vgl. P. Sloterdijk) trat die industrie- und energiepolitische Kollektivforderung: „Wir müssen das Weltklima retten“.
Diese Kollektivforderung trägt unübersehbar religionsähnliche oder religionsersetztende Merkmale wie „unbedingter Wahrheitsanspruch“, „Endzeit-Prophetie“, „Heilsversprechen“, „Fanatismus“, „Intoleranz“.
Die zur Rettung des Weltklimas über eine Minderung der anthropogenen CO2-Emissionen im Einzelnen vorgelegten „wissenschaftlichen“ Anregungen, Vorschläge und Forderungen wurden rasch unübersehbar. Darum riefen bereits 1988 die Vereinten Nationen und die Weltorganisation für Meteorologie eine zwischenstaatliche Organisation (IPCC) ins Leben mit der Aufgabe, Ordnung, Übersicht und politische Bewertung in die wissenschaftlichen „Klima-Befunde“ zu bringen.
Auftragsgemäß hat das IPCC bisher fünf Sachstandsberichte sowie mehr als zehn Sonderberichte vorgelegt.

Die Sachstandsberichte sind jeweils zweigeteilt in einen kompakten politischen Teil sowie einen äußerst umfangreichen Materialteil. Der Materialteil enthält die Originaltexte zu den Ergebnissen aktueller „klima-wissenschaftlicher“ Forschungsarbeiten.

Die Kurzfassung ist als politisch orientierte Lese- und Interpretationshilfe zum Materialteil gedacht. Sie richtet sich an die Entscheider in den das IPCC tragenden Ländern. Sie wird von politisch ausgewählten Autoren verantwortet. die von den Regierungen dieser Länder benannt werden. Diese Regierungsvertreter „aller Herren Länder“ verhandeln in langwierigen Konferenzen und unüberschaubaren Abstimmungsprozeduren den Zustand wie die voraussichtliche Entwicklung des weltweiten „Klima“. Die politische Kurzfassung ist daher das Ergebnis von politischen und wirtschaftlichen Interessen, Opportunitäten, Machtverhältnissen, Mehrheitsvoten, Argumentationsgeschick und ähnlich sachfremden Kriterien.

So verständlich der politische Wunsch nach kurzfassender Auswertung und prägnanter Schlussfolgerung sein mag, so inakzeptabel ist der gewählte Weg. Die – politisch ausgewählten – Redakteure der IPCC-Kurzfassungen agieren wie ein „klimawissenschaftliches Zentralkomitee“ oder wie ein „klimawissenschaftlicher Vatikan“ mit weltweit exklusivem Exegese- und Vorschlagsrecht.

Jedoch sind Zustand und voraussichtliche Entwicklung des „Klima“ keine politische sondern sie sind ausschließlich eine (natur-)wissenschaftliche Frage. „Klima-Forschung“, so sie diesen Namen verdient, ist reinste Naturwissenschaft. Eine wissenschaftliche Frage kann nicht und darf nicht nach Mehrheits- und Machtverhältnissen beantwortet werden.

Man stelle sich einmal vor, die Auswertung und Zusammenfassung der ungeheuren Experimental-Daten-Mengen der CERN-Wissenschaftler am weltgrößten Teilchenbeschleuniger in Genf würden einem von den CERN-Trägerstaaten politisch ausgewählten Redaktionskomitee übertragen. Ein gewaltiger Aufschrei wäre die Folge.
Eine Frage an die Wissenschaft muss ausschließlich „wissenschaftlich“, also durch beleg- und nachprüfbare Forschungsarbeit beantwortet werden. Und auch die Antwort muss „wissenschaftlich“ bewertet werden. So lange dieser rein innerwissenschaftliche Prozess nicht zu eindeutig beleg- und nachprüfbaren Ergebnissen geführt hat, ist die Antwort offen.

„Klima-Wahrheit“

Also lautet die Kernfrage: Welche „Klima-Wahrheit“ liegt vor?
Die Antwort ist so einfach wie ernüchternd :

1. Bei der im Zentrum stehenden Frage nach „Klimawandel“ handelt es sich überhaupt nicht um eine „Klima-Frage“. Es gibt kein umfassendes „Welt-Klima“. Es gibt auf der Welt nur einzelne Klimazonen, von arktisch über gemäßigt, subtropisch bis tropisch.  

Die Frage nach dem globalen „Klimawandel“ ist nicht mehr und nicht weniger als die Frage nach der Entwicklung der Erdwärme. Sie wird bestimmt als die sowohl für Jahreszeiträume als auch über weltweit verteilte Messpunkte gemittelte Durchschnittstemperatur der boden- bzw. wassernahen Luft.
„Welt-Klima“ muss zutreffend heißen „Erdwärme“.

Die Probleme der Messung und rechnerischen Verarbeitung der Messergebnisse zu einer einzigen Erdwärme eines bestimmten Jahres sind gigantisch. Umso erfreulicher ist es, dass nach Jahren heftiger Debatten und Auseinandersetzungen in der Fachwelt nun weitgehend Einvernehmen herrscht:
Während der letzten rd. 130 Jahre zwischen dem Ende des Neunzehnten Jahrhunderts und dem Anfang des Einundzwanzigsten Jahrhunderts ist es auf der Erde im Trend um knapp ein Grad Celsius wärmer geworden. Die trendmäßige Erwärmung beträgt demnach weniger als 0,01 Grad Celsius pro Jahr. Für die letzten 16 Jahre von 1998 bis 2014 wurde keine trendmäßige Erwärmung mehr gemessen.

2.  Ebenfalls während der genannten letzten 130 Jahre ist der CO2-Gehalt der Luft von etwa 0,03 Vol.-Prozent auf etwa 0,04 Vol.-Prozent angestiegen. Im Gegensatz zur Erderwärmung ist dieser Trend ungebrochen und wird mit Sicherheit auch in den kommenden Jahren anhalten.

3.  CO2 und einige andere Spurengase absorbieren einen Teil der Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung), während kurzwelligere Strahlung, und derart ist der größte Teil der Sonnenstrahlung, passieren kann. Insbesondere aus der Infrarot-Strahlung der Erde wird ein Teil durch diese Spurengase absorbiert und davon wiederum nur die Hälfte zur Erde zurück gestrahlt. Diese Eigenschaft macht CO2 und einige andere Spurengase zu so genannten Treibhausgasen.

Da jedoch die CO2-Absorptionsbanden bereits weitgehend gesättigt sind, nimmt der Treibhauseffekt durch zusätzliches CO2 nur noch mit dem Logarithmus der CO2 -Konzentration zu: Für eine in Grad Celsius konstante Erwärmungswirkung bedarf es jeweils einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Luft.

Anders ausgedrückt: Zusätzlich in die Luft gelangende und dort verbleibende CO2-Moleküle haben von Molekül zu Molekül eine rapide abnehmende Treibhauswirkung. Diese "Sättigung der Strahlungs-Banden" ist physikalisch unbestritten.

Entsprechend ergibt sich von den Klimamodellen berechnete enorme Erderwärmung von 2 bis 5 Grad Celsius für die nächsten 100 Jahre gar nicht aus einer prognostizierten CO2-Zunahme. Vielmehr wurden und werden in die Modelle ausschließlich hypothetische, durch keinerlei tatsächliche Beobachtungen gestützte „Sekundäre Verstärkungs-Prozesse“ eingebaut. Vor allem wird postuliert, dass die bisherige Erderwärmung um knapp ein Grad Celsius während der letzten über einhundert Jahre zu einer höheren Luftfeuchtigkeit (zusätzlichen Wasserdampf in der Luft) führt. Da Wasserdampf das wichtigste Treibhausgas ist, soll dieser zusätzliche Wasserdampf in der Modell-Theorie zu weiterer Erwärmung führen.

Im Gegensatz zu dieser Theorie zeigen die tatsächlichen meteorologischen Messungen der vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme des Wasserdampf-Gehaltes der Atmosphäre, und sie zeigen auch keine zusätzliche Erwärmung.
„CO2-Freispruch“

Man mag es nicht glauben, aber es ist richtig: Weitere Wahrheiten gibt es nicht.

Einzig auf diesen drei völlig unspektakulären Tatsachen wurde weltweit ein gigantisch-monströses „Klima-Politik“-Gebilde errichtet. Im Zentrum steht das anthropogene CO2, ein Gas, das für den Menschen ungiftig und für das Pflanzenwachstum unerlässlich ist (Photosynthese) und das etwa 0,04 Prozent des Luftvolumens ausmacht (in 10 Litern Luft befindet sich ein Schnapsgläschen CO2).
Dem CO2 wird ohne wissenschaftlichen Grund die Rolle des „Klima-Killers“ zugewiesen.

Sämtliche Politik, soweit sie von „Klima-Rettung durch Verminderung menschenverursachter CO2-Emissionen“ bestimmt wird, folgt einem CO2-Trugbild, einem CO2-Wahn:

1. Die tatsächlich beobachtete Erderwärmung ist mit etwa einem Grad Celsius über mehr als einhundert Jahre derart unspektakulär, dass sie für einen Treibhaus-Effekt keinen Platz lässt.

2. Trotz unverändert stetiger Zunahme des CO2-Gehaltes der Atmosphäre gibt es seit nunmehr 16 Jahren keinen Erwärmungstrend. Auch wenn es zu früh ist, diese „Erwärmungspause“ sicher zu verstehen und einzuordnen, bietet sie ausreichend Grund zur Besinnung und Entdramatisierung im weltweiten „CO2-Drama“.

3. Von Jahr zu Jahr zeigt sich deutlicher, dass die milliardenschweren Klimamodelle versagt haben. Für die inzwischen nachprüfbaren Jahre prognostizierten sie sämtlich eine viel zu hohe Erderwärmung. Der wichtigste Grund für die Fehlprognosen ist die systematische Überschätzung der Bedeutung des (anthropogenen) CO2 für die Erdwärme.

Damit ist das anthropogene CO2 „freigesprochen“.

Das anthropogene CO2 ist für Erdwärme und Erderwärmung nicht relevant. Dieser „CO2-Freispruch“ ist zentral und unabdingbar. Was immer zu „Erderwärmung“, „Klima“ und „Klimafolgen“ festgestellt und gefolgert werden kann, muss nach dem „CO2-Freispruch“ stehen. Ob und welche Folgen die unspektakuläre und zur Zeit pausierende Erderwärmung von etwa einem Grad Celsius über mehr als einhundert Jahre auch gehabt haben mag: Das anthropogene CO2 ist „aus dem Spiel“.
„Klima-Politik“

Entgegen aller Behauptungen, Warnungen und Verängstigungen zeitigt der leichte Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur von knapp einem Grad Celsius über einen Zeitraum von mehr als einhundert Jahren keinerlei besorgniserregende Begleiterscheinungen oder Folgewirkungen:
Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Orkane, extreme Niederschlagsmengen, Perioden extremer Dürre, dramatische Hitze- oder Kälteperioden sind weltweit  nach Anzahl und Ausmaß nicht vermehrt aufgetreten. Extremwetter-Ereignisse gehören unabwendbar zur meteorologischen Erdgeschichte. Ihr Auftreten ist das Ergebnis hochkomplexer, zufallsbestimmter (stochastischer) Wetterprozesse.
Obwohl also die weltweiten Wetterbeobachtungen für die jüngere und jüngste Vergangenheit keine trendmäßige Veränderung extremer Wetterereignisse verzeichneten, haben die durch diese Wetterkatastrophen verursachten Schäden (Tote, Verletzte, Ernteausfälle, Sachschäden) zugenommen. Der Grund liegt im Bevölkerungs- und Besiedelungswachstum. Ein Orkan über einem unbesiedelten Landstrich richtet geringere Schäden an als ein Orkan über einem dicht besiedelten Landesteil. Darauf weisen nachdrücklich  auch die Rückversicherer hin.

In der nun seit Jahrzehnten geführten „Klima-Debatte“ ging es scheuklappenartig stets nur um „Klima“ und „Klimakatastrophen“. So wurde eine kollektive Angstneurose gezüchtet. Extreme Wetterereignisse, die früher als „normal“, als „zu den natürlichen Launen des Wetters“ gehörend hingenommen, oft auch erlitten wurden, spielen heute immer häufiger die Rolle von Vorboten der rasch nahenden ganz großen „Klimakatastrophe“. So wusste z. B. das ZDF im Juli 2015 zunächst aus fragwürdiger Datenquelle zu berichten, dass erste Halbjahr 2015 sei weltweit das heißeste aller (Aufzeichnungs-) Zeiten gewesen. Nur Tage später wurde die Gefahr einer neuen Eiszeit propagiert, da der Golfstrom -“natürlich“ verursacht durch den „Klimawandel“- versiegen könne.  

                                                                       
Die Katastrophenverstiegenheit findet ihren – je nach Geschmack erheiternden oder bedrückenden – Ausdruck auch im jüngsten „Monitoringbericht 2015“ des Umwelt-Bundesamtes. Dort wird tatsächlich „Klima Angst“, benannt als „psychische Betroffenheit von der ständigen Androhung von Stürmen und Hochwassern“, als zu therapierende Folge des „Klima-Wandels“ aufgeführt. „Die ich rief die Geister, werd‘ ich nun nicht wieder los!“

Es gibt keine Beschleunigung des seit über einhundert Jahren beobachteten moderaten Anstiegs der Weltmeere. Die Meldungen zu einem in jüngster Zeit angeblich beschleunigten Meeres-Spiegel-Anstieg werden von den tatsächlichen Messungen nicht bestätigt. Weltweit zeigen weder die Pegel-Daten noch die Satelliten-Daten eine Beschleunigung des Meeres-Spiegel-Anstieges. Wenn überhaupt von einer Trendveränderung die Rede sein soll, müsste eher von einer Abschwächung des Meeresanstiegs gesprochen werden.

Die Tatsache, dass es weltweit keine trendmäßige Zunahme von extremen Wetterereignissen gibt, kann kein „Trost“ sein für die von derartigen Wetter-Katastrophen heimgesuchten Menschen, Tiere und Natur. Aber dies muss ein Grund sein, von der „Erwärmungs-Katastrophik“ abzulassen und sich mit aller Kraft wie allen Mitteln auf die unmittelbare Vor- wie Nachsorge zu Wetter-Katastrophen zu konzentrieren.

Inzwischen sind im öffentlichen Bewusstsein wie in der Politik die guten und vom CO2 völlig unabhängigen Gründe für eine schrittweise und nachhaltige Reduzierung des Einsatzes fossiler Energieträger fest verankert.

Weitgehend unbestritten gilt, dass
    ⁃    die Erde nicht beliebig und grenzenlos ausgebeutet werden darf,
    ⁃    der Auf- und Ausbau einer eigenen Versorgung mit erneuerbarer Energie den Energieimport und damit den Kapitalabfluss in politisch „unzuverlässige“ Länder mindert  
    ⁃    die sparsame und effiziente Energieverwendung in allen Lebensbereichen ein unverzichtbares Gebot der Wirtschaftlichkeit und Wohlstandsmehrung ist.

Dass es Zeit ist, die imaginäre „Klima“-Debatte mit ihren völlig nichtssagenden Durchschnittswerten aufzugeben, wird auch klar, wenn man die tatsächliche Temperatur an tatsächlichen Orten betrachtet. Dazu wurde jüngst vermeldet, dass an einem heißen Tag dieses Sommers im Zentrum großer Städte eine um 12 Grad Celsius höhere Tageshöchsttemperatur gemessen wurde als im etwa zwanzig Kilometer entfernten, unbesiedelten Umland. Über beiden Orten wehte oder stand die selbe Luft mit dem selben CO2-Gehalt. Und dem von hitzebedingter Kreislaufschwäche geplagten älteren Menschen im Stadtzentrum werden das berühmt-berüchtigte „Zwei-Grad-Erwärmungsziel“ (G8-Gipfel 2009) ebenso wie der „Verzicht auf fossile Energieträger ab dem Zweiundzwanzigsten Jahrhundert“ (G20-Gipfel 2015) kaum als Stärkung in den Sinn gekommen sein.

Entsprechendes gilt für die ruß- und feinstaubgeplagten Menschenmassen in China und in den vielen anderen Ländern mit veralteten Kohlekraftwerken. Binnen kurzer Frist könnten diese mit modernsten Filtern aufgerüstet werden, so dass sehr bald einhundert-prozentig ruß- und staubfreier Kraftwerksbetrieb gewährleistet wäre.
CO2 würde zwar weiterhin entweichen. Aber darf dieses Gesetz jeglicher Verbrennung ein Alibi sein, heute möglichen Menschen- und Umweltschutz bis zum „post-fossilen Sankt-Nimmerleins-Tag“ zu vertagen?

Weitere Beispiele ließen sich anfügen: Die übertriebene Fixierung auf die Reduzierung menschenverursachter CO2-Emissionen führt  zu massiven Fehlsteuerungen. Politische Aufmerksamkeit und Energie werden fehlgeleitet, zweifelhafte und unsinnige gesetzliche Vorschriften bleiben in Kraft oder werden zusätzlich erlassen und erhebliche Kapitalströme werden fehlgelenkt.

Es gibt allerbeste Gründe für eine „klimapolitische Entspannung“. Eine dem Menschen, der Umwelt und der Natur dienende Energie- und Umweltpolitik sollte sich wieder am Hier und Heute orientieren. Und die „Klimawissenschaft“ sollte ihre Energie und Arbeit statt in aussichtslos komplexe mathematische Simulations- und Prognosemodelle in die Erforschung und das Verstehen der Grundlagen jeglicher „Klima-Aussage“ investieren. Das wären vor allem die Ozeanographie, die Polarforforschung und ganz besonders die Meteorologie.

Diese Rückbesinnung sollte die anthropozentrische Übertreibung der Erwärmungs- und CO2-Debatte mindern, die sich in dem „Zwei-Grad-Erwärmungs-Begrenzungs-Ziel“ nachdrücklichst manifestiert.
 
Die in unübersehbare Dimensionen aufgewachsene Förderung und Verbrennung fossiler Energieträger basierte und basiert auch heute oftmals auf rücksichtsloser Ignoranz gegenüber den damit verbundenen Natur- und Umweltschäden („macht Euch die Erde untertan“).

Die Vorstellung, die globale Erdwärme über den anthropogenen CO2-Ausstoß beeinflussen zu können, offenbart eine gigantische Selbstüberschätzung des Menschen für das globale Erdschicksal

(„Gott der Allmächtige schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde“).

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* W. Krelle, D. Beckerhoff u. a., Ein Prognosemodell für die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland, Meisenheim, 1969
D. Beckerhoff, Wer atmet, der sündigt, Bonn, 2012; Konkurs der Modelle, Bonn, 2013; Bonjour CO2, Bonn 2013

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Verbraucher müssen viel für Obamas Energie Plan zahlen: Hochgeschossene Energiekosten in Europa und Kalifornien sind Vorboten für den Rest der USA

Nur einen Tag nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs, das die von der EPA [Umweltbehörde] geplanten Emissionsvorschriften für Quecksilber aus Kraftwerken blockiert, verpflichtete er die USA zu dem Ziel, bis 2030 20% [1] des gesamten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen.

Das bedeutet mindestens drei Mal mehr Subventionen als wir derzeit auf Windmühlen blasen und mit Sonnenstrahlen verbrennen . . . und das ist eine Menge.

Wind- und Solar erhalten jeweils bereits mehr als 50-mal mehr Subventionen pro Megawattstunde als herkömmliche Kohle, und mehr als 20-mal mehr in Bezug auf die durchschnittliche, durch Kohle und Erdgas erzeugte Elektrizität.

Gemäß den Zahlen der US Energy Information Behörde, „Bundes Interventionen und Subventionen“ stiegen die Subventionen für Wind (4,4% der amerikanischen Elektrizität) jährlich von $ 5,5 Mrd. bis 5,9 Mrd. $ in den Jahren 2010 bis 2013 und sie explodierten für Solar (0,4% unseres Stroms) von $ 1,1 Mrd. auf $ 4,5 Mrd. in diesem Zeitraum. Zum Vergleich, Subventionen für fossile Brennstoffe (etwa 60% des gesamten Strom) sanken von $ 4, o Mrd. auf 3,4 Mrd. $

Schmerzhafte Erfahrungen der EU zeigen wohin der Weg führt. Beispielsweise Dänemark. Am Tag der Erde 2010, lobte Präsident Obama das Land als eine großes Grünstrommodell . Und ja, während das Land theoretisch etwa 20% seines Stroms aus Wind- und Solarenergie produziert, berichtet CEPOS, eine dänische Denkfabrik, dass es nur zwischen 5% und 9,7% des durchschnittlichen Jahresbedarfs ist gegenüber dem vorherigen Zeitraum von 5 Jahren. Dänische Verbraucher bezahlen die höchsten Strompreise in Europa, mehr als dreimal so viel wie [in den USA].

Die bestehende deutschen Energiepolitik, in der 7,8% der Elektrizität aus Wind und 4,5% aus Solarenergie kommt, zwingt die Haushalte die zweithöchsten Energiekosten in Europa zu berappen – oft bis zu 30% über dem Niveau in anderen europäischen Ländern. Diese Umstände werden sich wahrscheinlich noch verschlimmern, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel Plan, das Land von fossilen Brennstoffen und Kernkraft zu entwöhnen. Subventionen für Windkraft – die nur etwa ein Fünftel der theoretischen installierten Leistung liefert – sind dreimal höher als für den konventionellen Strom gezahlt wird. [EEG Belastung in 2015: mehr als 22 Mrd. Euro]

 

Bildquelle: cafacts.org

Präsident Obama lobte auch Spanien als ein schönes Beispiel für den Fortschritt der erneuerbaren Energien. Doch die ein paar Monate später veröffentlichte Studie von Forschern der Universidad Rey Juan Carlos präsentierte ein weit weniger beneidenswertes Bild. In den vergangenen 8 Jahren gab die spanische Regierung [im Durchschnitt] 791.597 $ an Subventionen für jeden Grüne-Energie Arbeitsplatz aus und überschritt für jeden Arbeitsplatz in der Windenergie sogar $ 1.380.000. Jede dieser Grünen Solar Arbeitsplätze kostete 2,2 Arbeitsplätze an verpassten Chancen in anderen Teilen der Wirtschaft, und jedes Megawatt installierte Windenergieleistung vernichtet 4,27 andere Arbeitsplätze.

Italiens Wind- und Sonnenstromerfahrung ist noch schlimmer. Laut einer Studie von Forschern an der Bruno Leoni Institute, würde die Höhe des erforderlichen Kapitals um einen Arbeitsplatz im Bereich der Erneuerbaren zu erschaffen, zwischen 4,8 und 6,9 Arbeitsplätze in der [konventionellen] Industrie oder an anderer Stelle erschaffen, allein auf Grundlage der Subventionen. Von den 50.000 bis 120. 000 „erneuerbaren Arbeitsplätzen“, die sie bis zum Jahr 2020 schaffen wollen, sind 60% nur temporär.

Die Erfahrungen in Großbritannien sind ähnlich wie in anderen EU-Ländern. Eine Studie Verso Wirtschaft stellt fest, dass jeder durch Subventionen „erneuerbare Arbeitsplatz“ 3,7 andere Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft verdrängt. „Verpflichtungen für Erneuerbare“, die Marktpreise für Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu erhöhen, kostet die Verbraucher im Vereinigten Königreich zusätzliche $ 1,75 Mrd. in 2009/2010. Im Jahr 2011 produzierten britische Windenergieanlagen magere 21% der installierten Leistung (nicht der nachgefragten Kapazität) bei guten [Wind] Verhältnissen.

Wie in Deutschland, ist es auch in der U.K. notwendig geworden, Atomstrom aus Frankreich zu importieren. Ebenfalls ähnlich wie in Deutschland, schließt die Regierung einige seiner älteren Kohlekraftwerke – von denen jedes einzelne fast die doppelte Menge an Strom von Großbritanniens 3.000 Windkraftanlagen produzieren kann.

Bildquelle: cfacts.org

Ja, und dann ist da noch unser eigenes über-grünes Kalifornien, das vorschreibt, dass erneuerbare Energien 33% der Elektrizität in 2020 liefern soll und schlägt vor, dieses auf 50% bis zum Jahr 2030 zu erhöhen.

In den letzten drei Jahren ist der Strompreis bereits um 2,18 Cent / kWh gestiegen, etwa das Vierfache des Landesdurchschnitts – da immer mehr Wind- und Photovoltaik angeschaltet wurden.

In der Zwischenzeit, so lange Erdgasbohrungen eingeschränkt sind, erwürgen die Klimakrise-Falschmeldungen der EPA-Vorschriften die fossile Energie Erzeugung und der Ausbau der Kernenergie ist verzögert [Hinweis: KKW gehören zur CO2 Minderungsstrategie]. Wir rasen versessen auf derselben Straße in die Verdammnis. Betrachten wir die Gefahr bevor wir uns der EU anschließen und Kalifornien Lemminge einem letzten, tödlichen Sprung tun.

Erschienen auf CFACT am 28. Juli 2015

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.cfact.org/2015/07/28/consumers-will-pay-big-for-obamas-alternative-energy-push

[1] An anderen Stellen schreiben Kommentatoren: 28% sollen von Erneuerbaren kommen. Ich habe dann mal bei „The White House Blog“ geschaut. Lesen Sie selbst:

Hier die Übersetzung der ersten Zeilen:

The Clean Power Plan: Mythen und Fakten

Dan Utech, Rohan Patel

Heute, als Teil des Plans des Präsidenten, die Kohlenstoffbelastung zu beschneiden, finalisiert die Environmental Protection Agency (EPA) die allerersten nationalen Grenzwerte für Kohlenstoffverunreinigung durch bestehende Kraftwerke, die größte Einzel-Quelle der Kohlenstoffbelastung in den Vereinigten Staaten. Der Clean Power Plan ist ein historischer Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Er setzt flexible und erreichbare Standards, um Kohlendioxid-Emissionen um 32 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 bis zum Jahr 2030 zu reduzieren, während er [gleichzeitig] Zehntausende von Arbeitsplätzen schafft.

Obwohl gerade dieser Vorschlag des gesunden Menschenverstands enorme Vorteile für die hart arbeitenden Amerikaner im ganzen Land haben wird, bedeutet das nicht, dass einige Leute Fehlinformationen verbreiten und falsche Angriffe starten. Es gibt Kritik an dem was wir versuchen zu tun, und Zyniker, die sagen, dass es nicht getan werden kann. …

Danach kommt alles, was auch auf anderen AGW Seiten zu lesen ist, Es folgt, was alles nicht wahr sein soll, hier die Überschriften übersetzt und die Kurzfassung der m.e. wichtigsten Argumente:

Myth: Carbon pollution standards will destroy jobs and hurt the economy.
Standards für CO2 Belastung werden Arbeitsplätze vernichten und der Wirtschaft schaden.

–    … Analyse der EPA … Zehntausende von Arbeitsplätzen im ganzen Land

  • –   … Zwei unabhängige Studien zeigen, …  300.000 Arbeitsplätze

–   … und mit Kohlenstoffreduktionsprogramme, … ab 2014-2016 … 14.000 neue Arbeitsplätze in neun Staaten.

Myth: Carbon pollution standards will cause Americans’ utility bills to spike.

Standards für CO2 Belastung treibt die Stromrechnung der Amerikaner auf die Spitze

  • –  Ein anderer Liebling der alten Industrie bekam in letzter Zeit immer eine Menge Aufmerksamkeit. Die größten Umweltverschmutzer haben bereits begonnen, mit der Verbreitung des Mythos begonnen, der EPA gesunder Menschenverstand-Plan verursacht steigende Stromrechnungen.
  • –   … die Stromrechnungen werden um $ 85 .. [identisch s. nächster Punkt] Analyse von Synapse Energy Economics [Consultant für Clean Energie und öffentliche Auftraggeber]  zeigt, dass die Verbraucher sparen $ 41Milliarden im Jahr 2040, wenn die Bundesstaaten saubere Energieoptionen (siehe Abbildung 1) aggressiv verfolgen
  • –   Energieeffizienz-Programme, intelligenter Energie Management-Optionen, und schrumpfenden Kosten der erneuerbaren Energien
  • –   Alte Kohlekraftwerke geschlossen sind
  • –   Marktkräfte, politische Trends und Technologie Fortschritte konvergieren,
  • –   Reduzierung Emissionen im elektrischen Sektor senkt Strom Kosten.
  • Myth: Carbon pollution standards will hit low-income communities the hardest.
    Standards für CO2 Belastung wird einkommensschwache Gemeinden am stärksten treffen.

–       Die zynischste Behauptung ist, dass der EPA-Plan Minderheiten und einkommensschwachen Gemeinden schaden wird – auch wenn der Klimawandel und die Luftverschmutzung diesen Gemeinschaften am meisten wehtun.

–       Heute sind die Kinder afrikanischer Abstammung in American doppelt so häufig an Asthma erkrankt und Kinder der Latinos 40% häufiger an Asthma sterben.

–       … die Stromrechnungen werden um $ 85 pro Jahr für den durchschnittlichen Haushalt schrumpfen und … die Verbraucher sparen insgesamt 155 Mrd.$ von 2020-2030 durch die Erhöhung der Energieeffizienz und Reduzierung der Kosten im Stromsystem

Myth: This administration is waging a war on coal.
Diese Regierung führt einen Krieg gegen Kohle.

–       Dennoch zeigt eine unabhängige Strommarktanalyse, dass die jüngste Verschiebung weg von Kohle angetrieben wird, durch die Konkurrenz von billigerem Erdgas, niedrigere Kosten erneuerbarer Energieträger und die verstärkte Nutzung von Energieeffizienz.

–       Der Rückgang bei den Arbeitsplätzen in der Kohlegewinnung und Verarbeitung begann bereits vor langer Zeit.

Myth: This rule threatens the reliability of Americans’ electricity.
Diese Regel bedroht die Zuverlässigkeit der amerikanischen Stromversorgung

–       Die Empfehlungen der Anteilseigner (Wind und Solar) sind berücksichtigt worden, um die Zuverlässigkeit zu gewähren. Die acht Jahre dauernde Übergangsperiode beinhaltet ein „Zuverlässigkeits-Sicherheitsventil“ Bedenken basieren (nur) auf „worst-case“ Scenarios

–       This isn’t the first time that special interests have claimed that common-sense regulations will turn out the lights – or the first time they’ve been wrong.

–       Dies ist nicht das erste Mal, dass besondere Interessenten behaupten, dass Regelungen des gesunden Menschenverstands die Lichter ausgehen lassen würden – oder es ist das erste Mal, dass sie sich geirrt haben [Also sonst nicht geirrt? – der Übersetzer]

Myth: The Clean Power Plan is regulatory overreach.
Der Clean Power Plan ist regulatorisch überbordend.

–       Der Oberste Gerichtshof hat klargestellt, dass EPA die Verantwortung im Rahmen des Clean Air Act hat, um Grenzen für Treibhausgasemissionen zu setzen, die die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen gefährden.

–       Es ist höchste Zeit, das wir das dringendste Umweltproblem angehen, vor dem unser Land steht

Myth: The final Clean Power Plan drops energy efficiency.
Der endgültige Clean Power-Plan senkt die Energieeffizienz.

–       EPA hat zwar die Energieeffizienz bei den Zielen zurückgezogen, trotzdem wäre das kostengünstig … und würde Energie sparen, damit 30 Mio. Geringverdiener günstig an Energie kommen.

Myth: Climate change isn’t real.
 Der Klimawandel ist nicht real.

–       Argumentationsschleife: 300 Wissenschaftler haben in 2009 geschrieben…und Unternehmen, die 2,5 Billionen Börsenwert repräsentieren, investieren ohne zu fragen in die Rettung unsere Planeten

–       Nach stöbern auf der Propaganda Seite und vielen Links findet man ein pdf: http://tinyurl.com/nuz9tnd            der Regierung,

–       Möglich.., sehr sicher.., weil es so ist, ist es so! Gletscher schmelzen, Antarktis erlebt das Minimum (!) an Schnee- und Eisschmelze.

–       Keine Beweise, aber sehr detailliert ausgearbeiteter Bericht, viele Datenquellen.

Quelle: The White House Blog vom 03.Aug. 2015

Dan Utech ist stellvertretender Assistent des Präsidenten für Energie und Klimawandel.

Rohan Patel ist Sonder Assistent des Präsidenten, stellvertretender Direktor für Regierungsangelegenheiten im Weißen Haus

https://www.whitehouse.gov/blog/2015/08/03/clean-power-plan-myths-and-facts

Zum Klimawandel gibt es ebenfalls eine offizielle Webseite der Regierung, sehr professionell aufgemacht, natürlich ist alles schlimm mit dem Klimawandel:

http://www.globalchange.gov/

In gleicher Stoßrichtung fand ich auch noch GIZMODO

Dort werden 100% Erneuerbare für 2050 beschworen:

Ausgangspunkt sind die Emissionen von Treibhausgasen (Original Wortlaut: green-house-gas, ich weiß, EIKE Leser wissen …)

Bildquelle: EPA- http://cleanpowerplanmaps.epa.gov/cpp/

Dann kommt der erzieherische Effekt:

„…verbraucherseitige Effizienzstandards, würden die Menge an Energie insgesamt verringern, ein exzellenter Nebeneffekt….und dazu beitragen dass die US darüber nachdenken, wo ihre Energie herkommt und zu welchem Preis.“

Hier der Vorschlag für 2050

The State-By-State Challenge

Die Bundesland–zu–Bundesland Herausforderung

Die Brillanz – oder der Untergang – -dieses Plans ist es, dass es jedem Bundesland eigene konkrete Maßnahmen belässt. Jedes Bundesland ist in der Lage, seinen eigenen Plan zur Reduzierung der Emissionen zusammenstellen, der dann von der Bundesregierung im September 2016 genehmigt werden wird.

Grafik: Dieser Vorschlag, alle Energieerzeugung in den USA, auf erneuerbare Energiequellen bis zum Jahr 2050 zu wechseln, ist von Mark Z. Jacobson, einem Bau- und Umweltingenieur , der in Stanford das Atmosphäre und Energie-Programm leitet

Obama war auch klug, den Plan nicht als Klimawandel-Lösung einzustellen – denn das macht den Menschen immer glasige Augen und / oder sie bekämpfen die Fakten [des Klimawandels] – sondern als eine Lösung für andere Probleme die das Land vor Augen hat. Der Wechsel zu erneuerbaren Energien wird der nationalen Sicherheit helfen, die Wirtschaft ankurbeln und am wichtigsten, die öffentliche Gesundheit verbessern. Es wird dem typischen amerikanischen Verbraucher bis zu $ 85 / Jahr sparen, sagt die Administration. Für diejenigen, die sich Sorgen um die Auswirkungen auf die traditionelle Energiewirtschaft machen, nimmt Obama für sich in Anspruch [claims – behaupten, fordern], dass eine wachsende Branche der erneuerbaren Energien noch mehr Arbeitsplätze schafft.

Grafik: EPA bewirbt die gesundheitlichen Vorteile von zusätzlicher Verringerung der Umweltverschmutzung http://cleanpowerplanmaps.epa.gov/cpp/

Zum Abschluss, gibt es jedoch auch andere Kommentare vom gleichen Tag:

Obama’s New Energy Plan Could Cost $2.5 Trillion in Lost Economic Growth

Obamas neuer Energieplan kann $ 2,5 Billionen Verlust an Wirtschaftswachstum kosten

Nicolas Loris

Photo: JIM LO SCALZO/EPA/Newscom)

Die Obama-Regierung enthüllt ihre Klimaschutzvorschriften für bestehende und neue Kraftwerke, und nennt den Plan „der größte, wichtigste Schritt, den wir je zur Bekämpfung des Klimawandels getroffen haben.“

Es kann der „wichtigste“ Schritt von oben nach unten sein, ein regulatorischer für hohe Energiepreise, aber er wird nicht viel erreichen, wenn überhaupt, im Hinblick auf die Bekämpfung des Klimawandels.

Auch wenn die Stromerzeugung die größte Einzelquelle von CO2 -Emissionen in den Vereinigten Staaten ist, wird die geschätzte Reduktion winzig im Vergleich zu den globalen Treibhausgasemissionen sein.

Klimaforscher schätzen, dass die Klima Vorschriften der Administration weniger als zwei hundertstel Grad Celsius bis zum Jahr 2100 verhindern.

Für einen Klimavorteil, der nur gering – wenn nicht gar völlig inexistent ist, erhalten die Amerikaner höhere Strompreise, Arbeitslosigkeit und niedrigeren Wohlstand. Staatliche Aufsichtsbehörden könnten alle von den Vereinigten Staaten produzierten Treibhausgasemissionen auf Null senken, und diese Zahl würde nur ein Zehntel Grad der Erwärmung abwenden.

Daher sollten Kongressabgeordnete und Staatsbeamte nicht auf die Gerichte warten, um in dieser Angelegenheit zu handeln.

Jede Verzögerung bei der Bekämpfung der Gesamtheit der Regelung könnte näher zur Schließung der vielen zuverlässigen, kostengünstigen Kraftwerke führen, teurere alternative Energien fördern und hohe Preise für CO2 in den regionalen cap-and-trade-Programmen setzen.

Mitglieder des Kongresses und der Bundesländer sollten die Regulierung bekämpfen, anstatt sich für eine etwas schmackhaftere Fassung der Verordnung einzusetzen, die schädigende wirtschaftliche Ergebnisse bringt und keinen Nutzen für Klima oder Umwelt.

Erschienen auf THE DAILY SIGNAL am 03. August 2015

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailysignal.com/2015/08/03/obamas-new-energy-plan-could-cost-2-5-trillion-in-lost-economic-growth/




Was die Energiewende wirklich kostet

Noch einmal: Was kostet es, wenn Deutschland die verrückte „Energiewende“ seiner Politiker so fortführt, wie es bisher immer noch geplant ist? Mit dieser Frage befasste sich mein Beitrag vom 6. Mai 2015 (hier) unter der Überschrift „Wenn das mit Merkels Energiewende so weitergeht“. Die Antwort lautete damals: „Dann kostet es uns Stromverbraucher bis 2025 rund 1,3 Billionen und bis 2050 möglicherweise 4 Billionen Euro.“ Das ist bei weitem mehr als die Haftungssumme Deutschlands als Folge der Euro-Rettungsmaßnahmen: Der gesamte deutsche Haftungsanteil würde sich auf rund 533 Milliarden Euro belaufen.*) Oder wie es der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, vor Journalisten in Frankfurt im Dezember 2014 formuliert hat: „Die Kosten, die Eurozone zusammenzuhalten, sind eine verlorene Generation.“ (FAZ vom 11. Dezember 2014, Seite 19). Aber jene 4 Billionen Euro Energiewende-Kosten für Deutschland stimmen nicht. Es sind sogar deutlich mehr, nämlich über 5 Billionen oder 5000 Milliarden Euro. Das hat jetzt eine Korrekturrechnung ergeben.

Die kumulierten Kosten streben keinem Endwert zu, sondern steigen immer weiter

Die Prognose-Rechnung der Energiewende-Kosten stammt von dem Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik Klaus Maier. In seiner Rechnung von damals hat er in der Zwischenzeit einen Fehler festgestellt. Als er sich abermals mit dem Thema befasste, erkannte er, „dass nicht nur die einmaligen Investitionskosten für die Erzeugung der Erneuerbaren Energien (EE) und die Speicher, die über das EEG finanziert werden und die zu hoch ausgefallen waren, als volkswirtschaftliche Belastung anzusetzen sind, sondern auch die laufenden Betriebskosten dieser Einrichtungen, die es ohne Energiewende nicht gäbe“. Damit habe sich eine grundsätzliche Änderung ergeben: „Die kumulierten Kosten streben nun keinem Endwert zu, sondern steigen immer weiter.“

Wenn alles wie geplant so weiterläuft

Untersucht hat Maier**) die Kosten, die bis zum Jahr 2050 drohen, wenn bis dahin – das ist die Annahme – alles wie geplant so weiterläuft. Er stützt sich auf öffentlich verfügbare Daten und versucht die Kostenentwicklung abzuschätzen. Dabei unterstellt er, dass die Politik den Kurs auf die Ziele (Stromgewinnung mit mindestens 80 Prozent „Erneuerbare Energien“ bis 2050) unbeirrt weiterverfolgt. Er nimmt zunächst die zu erwartende EEG-Umlageentwicklung ins Visier. Dem folgt eine Hochrechnung der Zusatzkosten, die durch die notwendigen Speicher entstehen und die er für die jeweils unterschiedlichen Speichervarianten ausweist. Abschließend geht er auf die Möglichkeiten der Sparpotenziale am Stromverbrauch und im „Strom-Management“ ein. Wert legt er auf die folgende Feststellung: „Diese Studie ist keine Auftragsarbeit. Der Autor ist frei von wirtschaftliche Abhängigkeiten und spricht im eigenen Namen.“

Untersucht und berechnet, was auf die Bürger zukommt

Maiers Arbeit (114 Seiten lang, der ganze Text hier) beschäftigt sich, wie der Verfasser eingangs erläutert, mit den aktuellen und den künftigen Stromkosten, die auf den Bürger zukommen werden, und mit den technischen Konzepten, die angewendet werden sollen. Dabei nimmt er über den zukünftigen Verlauf verschiedene Szenarien an. Ausführlich befasst er sich mit dem Speichern von Strom, weil dies die „wichtigste Komponente der Energiewende im Bereich Strom“ sei. Er rechnet Speicher, die heute am häufigsten in der Diskussion sind, mit verschiedenen Speichergrößen exemplarisch durch. Er prüft die Speicherkonzepte auf Realisierbarkeit und ermittelt die Auswirkungen auf die Stromkosten. Dann prognostiziert er die Gesamtkosten wie auch die jährlichen Kosten, die volkswirtschaftlich aufzubringen sind, um die Energiewende bis 2050 umzusetzen. Ferner ermittelt er, welche Einsparpotenziale es im Stromverbrauch gibt. Schließlich untersucht er die propagierten Konzepte, mit denen die Unbeständigkeit (Volatilität) der Erneuerbaren Energien überwunden werden soll. Das sind die sogenannten „smarten Lösungen“. Maier schätzt ab, wieviel sie wirklich dazu beitragen.

Für einen 4-Personen-Haushalt jährlich 9000 Euro, 35 Jahre lang

Dies Ergebnisse sind, kurzgefasst, diese: Deutschland hat heute bereits mit die höchsten Strompreise in der Welt. Soll der elektrische Strom zu 80 Prozent aus Erneuerbaren Energiequellen kommen und wird der Kurs der Energiewende bis 2050 durchgehalten, werden die Aufschläge auf den Strompreis (Umlagekosten) von derzeit 6,24 auf bis zu 19 Cent je Kilowattstunde steigen (ohne Speicher). Am Ende könnte dies Deutschland bis 2050 aufsummiert mehr als 5 000 Milliarden Euro gekostet haben. Das entspricht für einen Vier-Personenhaushalt 9.000 Euro im Jahr, 35 Jahre lang.

Wenn das EEG wie bisher fortgeführt wird …

Wörtlich heißt es in Maiers Untersuchung: „Sollte das EEG***) etwa in der Weise fortgeführt werden, wie das Subventionskonzept derzeit angelegt ist,****) und sollten die Ziele der Energiewende bis 2050 weiterverfolgt werden, so werden die Subventionen zwar vermutlich langfristig fallen, aber nicht ganz entfallen können.“ Dies führe zu den genannten Umlagekosten. Würden die Speicherkosten (mit der kostengünstigsten Variante Methan) ebenfalls umgelegt, so würden die Umlagekosten dauerhaft auf rund 45 Cent je Kilowattstunde steigen. Dies bedeute für einen Vier-Personenhaushalt (bei einem Verbrauch von jährlich 4000 kWh) 2140 Euro im Jahr nur für die Subventionen einschließlich Mehrwertsteuer. Die Zusatzkosten, die die Energiewende verursache, seien nicht nur durch die Investitionskosten für die technischen Einrichtungen bestimmt, sondern auch durch die Betriebskosten, durch den Rückbau der Anlagen und durch den Ersatz von Anlagen nach deren Nutzungsdauer. Zu berücksichtigen seien auf diese Weise auch jene Aufwendungen, die für das künftige Speicherkonzept, für die Trassen und für den Netzausbau sowie für weitere stabilisierende Maßnahmen nötig würden.

Stromspeicher sollen helfen, weil Wind und Sonne nur Zufallsstrom liefern

Wenn der Wind nicht weht, und die Sonne nicht scheint, erzeugen die Windkraft- und Photovoltaikanlagen den Strom, den sie liefern sollen, nicht. Ob es mit ihnen Strom gibt, ist vom Zufall abhängig, der Strom schwankt, ist volatil. Daher sind diese volatilen Erneuerbaren Energien (VEE) für die Stromversorgung einer hochentwickelten Volkswirtschaft und eines Industrielandes unzuverlässig, sie liefern nur Zufallsstrom. Um solche unausweichlichen Stromlücken zu schließen, will man den VEE-Strom, wenn er im Überschuss anfällt, speichern. Diskutiert werden als Langzeitausgleich der volatilen Energien viele Speicherkonzepte. Nur eines von ihnen, so Klaus Maier, sei realisierbar, das aber sei teuer: der Methanspeicher („Power-to-Gas“). Pumpspeicherkraftwerke und Druckluftspeicherkraftwerke würden als Speicherlösungen für den Langzeitausgleich ausscheiden, denn aus Mangel an geologischen/topografischen Möglichkeiten sei die nötige Anzahl nicht realisierbar. Die Speichervariante mit Batterien komme aus Kostengründen nicht infrage. Technisch und mengenmäßig realisierbar sei allein die Speichervariante über die Methanisierung (Umwandlung von VEE-Strom in das Gas Methan, mit dem man durch Verfeuern wieder Strom herstellen kann).

Aber auch die technisch mögliche „Speichervariante Methan“ scheidet aus

Aber auch diese Variante verteuert die Stromgestehungskosten für das 80-Prozent-Ziel nach Maiers Berechnungen deutlich. Technisch zwar lasse sich durch Methanisierung eine Lösung für den Langzeitausgleich erreichen, aber mit einem Sicherheitszuschlag, der bei dem Verzicht auf Ersatzkraftwerke nötig sei, müsse man einen Stromgestehungspreis von 32 Cent je kWh hinnehmen. In diesem Fall würde der Strom beim Endkunden rund 58 Cent je kWh kosten. Doch der dafür nötige starke Ausbau mit etwa 14-mal mehr Windkraft- und Fotovoltaikanlagen als 2013 stelle ein unüberwindliches Hindernis dar. Daran scheitere auch die Speichervariante Methan.

Die Fiktion von 100 Prozent „Ökostrom“ ist völlig realitätsfern

Noch viel weniger realisierbar wäre es, die Stromversorgung mit „Erneuerbaren Energien“ zu 100 Prozent zu bewältigen. Das treibe, wie Maier schreibt, den notwendigen Ausbau und die Kosten noch weiter hoch. Der Ausbaufaktor würde auf über 20 steigen, und die Stromgestehungskosten würden sich mit 46 Cent je kWh auf mehr als das 11-fache erhöhen. Deutschland müsste für seine Stromversorgung dauerhaft jährlich rund 300 Milliarden Euro an Mehrkosten ausgeben. Eine Vollversorgung, mit „Erneuerbaren Energien“ (also annähernd alle Energieträger, die heute für Wärme und Mobilität benötigt würden und ebenfalls über den Strom ersetzt werden sollen) würde erfordern, den Erzeugungsbedarf annähernd zu verdoppeln. Ein solches Szenario sei eine reine Fiktion und völlig realitätsfern. Das habe er daher im Einzelnen gar nicht erst durchgerechnet.

Auch die „smarten Lösungen“ sind untauglich

Zu den „smarten Lösungen“ stellt Maier fest: „Die in den Medien genannten Lösungskomponenten der Volatilität sind untauglich, da deren Glättungseffekt zu gering ist. Smart-Meter, Smart-Grids, virtuelle Kraftwerke, schaltbare Lasten etc. leisten einen viel zu geringen Beitrag zur Lösung der Volatilität. Auch den Verbrauch an Strom dem Angebot anzupassen (private Haushalte, Industrie), ist sowohl im Umfang als auch in der Dauer der Verschiebbarkeit zu gering, um substantiell zur Problemlösung beizutragen.“

Was Politiker zur Zukunft mit „Ökostrom“ versprechen, lässt sich nicht einhalten

Maiers Fazit lautet: „Es gibt keine geeigneten Speicher, die realisierbar und von den Kosten tragbar wären. Der notwendige Ausbau der Erneuerbaren Energien übersteigt die Möglichkeiten und die Akzeptanz der Bürger. Ohne Speicher wird es aber zu den Erneuerbaren Energiequellen eine zweite Infrastruktur zur Stromerzeugung geben müssen, die weiterhin fossile Energieträger verbrennen, die Extrakosten verursachen und damit die Stromversorgung verteuern.“ Die versprochene Zukunft, nämlich die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, ein kostengünstiger Strom aus VEE (stabilisiert durch Speicher) und Schutz der Umwelt, könne nicht eingehalten werden. Aber Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bekundet:

„Dass die erneuerbaren Energien schon heute kostengünstig und konkurrenzfähig sind, haben sie unter Beweis gestellt: Strom aus neuen Windkraft- und großen Photovoltaikanlagen produzieren heute zu denselben Vollkosten wie neue Steinkohle- oder Gaskraftwerke.“ (FAZ vom 26. Mai 2015, Seite 20: „Die Erneuerbaren sind heute konkurrenzfähig“). Zu entgegnen ist Frau Hendricks schlicht dies: Wenn das so ist, dann sollen sie die Subventionen doch bitte endlich streichen! Warum geschieht das nicht?

So geht es den meisten: „Wer nichts weiß, muss alles glauben“

Ein weitere Schlussfolgerung Maiers: „Eine Lösung, die zu keinen akzeptablen Kosten zu haben ist, ist keine Lösung. (auch wenn sie technisch realisierbar ist).“ Aber niemand will das wahrhaben. Die allermeisten Deutschen glauben, was ihnen Politiker und Medien über die vorgebliche Klimaerwärmung durch anthropogenes CO2 vorschwatzen und geradezu einhämmern. Gegenteiliges aus Expertenwissen unterdrücken sie. Von Marie-Louise Eschenbach stammt das Wort "Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ Oder: Wer wenig weiß, muss viel glauben. Den Deutschen und anderen Menschen wird das nötige Wissen, um die Energiewende objektiv beurteilen zu können, von Interessentenseite vorenthalten. Und auch diese Feststellung stimmt: „Es ist leichter, einer Lüge zu glauben, die man schon hundertmal gehört hat, als der Wahrheit, die man noch nie gehört hat.“ Auf diese Weise wird unwichtig, was Wahrheit ist. Das einzige, was zählt, ist das, was die Leute für Wahrheit halten. Aber die horrenden Kosten der Energiewende werden zur Wahrheit werden. Doch dann ist es schon zu spät. Dann sind sie bereits entstanden.

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*) Es sind die maximalen Kosten der Euro-Rettung für Deutschland bei einem Zahlungsausfall der sogenannten GIPSIZ-Länder (Stand: 08. Mai 2015). Zu den GIPSIZ-Länder zählen Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, Italien und Zypern. Der gesamte deutsche Haftungsanteil würde sich auf rund 533 Milliarden Euro belaufen. Die bisher getätigten Kreditzusagen zur Rettung des Euro betragen insgesamt rund 944 Milliarden Euro, die potentiellen Haftungssummen aller Euro-Länder könnten bei maximal etwa 1.579 Milliarden Euro liegen. Der gesamte deutsche Haftungsanteil würde sich auf rund 533 Milliarden Euro belaufen. An den zugesagten IWF-Krediten zur Euro-Rettung wäre Deutschland unter der Annahme, dass die GIPSIZ-Länder als Garantiegeber ausfallen, mit einer Summe von rund 11 Milliarden Euro beteiligt. (Quelle: hier).

**) Unter fachlicher Beratung von Dipl. Ing. (FH) Thomas Biemer (Elektrotechnik), Ing. grad. Wolfgang Maier (Energietechnik), Dipl. Ing. Michael Limburg (Elektrotechnik) und Dr. Ulrich Steiner (Physik).

***) EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz

****) Allerdings sind bei der Subventionierung Änderungen geplant: „Von 2017 an sollen die Hilfen für den Großteil der neuen Wind- oder Solaranlagen per Ausschreibung festgelegt werden, wie es in am Freitag veröffentlichten Eckpunkten des Wirtschaftsministeriums heißt. Wer die geringsten Förderkosten für ein Projekt verlangt, bekommt den Zuschlag. Bislang bekommen die Betreiber von Solar- oder Windkraftanlagen einen auf 20 Jahre garantierten Abnahmepreis für ihren Strom. Dies war auch auf Widerstand der EU-Kommission gestoßen. Nun sollen 80 Prozent der neuen Anlagen per Ausschreibung gefördert werden.“ F.A.Z. vom 1. August 2015, Seite 18: „Neue Ökostrom-Förderung“).

aktualisierte Fassung vom 9.8.15

Übernommen von KP Krauses Blog hier




Das Umweltbundesamt stellt fest: Infraschall ist schädlich

Betriebsgeräusche

Die Betriebsgeräusche von Windkraftanlagen sind naturgemäß vor allem bei höheren Windstärken vorhanden, unangenehm sind die tiefen Töne, die immer zu hören sind, egal von wo der Wind weht. (Ein auch akustischen Laien bekanntes Beispiel: Tieftöner einer Musikanlage können überall aufgestellt werden). Zuletzt war es bei uns in der Nacht vom 17. auf 18. Juli besonders schlimm, selbst in entfernteren Häusern waren die auf-und abschwellenden Geräusche zu hören. Fenster schließen hilft nur wenig – und ist bei den derzeitigen warmen Temperaturen kein Vergnügen.

Von den Investoren (Profiteure) dieser Industrieanlagen wir dies gerne heruntergespielt: Von – Sie übertreiben bis hin zu : „..Opfer müssen gebracht werden, das ist wieder mal typisch St. Florians Prinzip…“ Selbst wohnen diese Leute tunlichst weit(er) entfernt davon!).

Krass wird es bei Mischgebieten – auch hier wohnen und schlafen Menschen – mit dem vom Bayer. Landesamts für Umwelt empfohlene Mindestabstand von 500 m – das ist höchst unmenschlich.

Gesundheitliche Auswirkungen

Eine bereits im letzten Jahr erstellte Studie des Umweltbundesamtes  schreibt Klartext.

 

Daraus auszugsweise zitiert, die Seitenzahlen beziehen sich auf dieses Dokument.

Seite 56:
Immissionsprognose

„…Das charakteristische pulsierende Geräusch von Windenergieanlagen, das lange Zeit mit dem Passieren eines Rotorblatts am Turm erklärt wurde, wird derzeit mit dem Durchschneiden verschiedener Schichten im Windprofil erklärt. Dabei entstehende Turbulenzen könnten nach Kameier et al. (2103) [65] einen impulshaltigen Charakter verursachen. Bei solchen Turbulenzen können sich Wirbel ablösen, die auch über größere Entfernungen sehr formstabil zu einer stark gerichteten Abstrahlung führen können. Ein mittlerweile schon berühmtes Bild (Abbildung 9 [– siehe Eingangsbild]) kann dafür als Beleg herangezogen werden. „

Fortsetzung Seite 57.

„… bei instabilen Wetterlagen schlagartig andere Ausbreitungsverhältnisse und damit stark schwankende Pegel zur Folge haben. Die von vielen Betroffenen gemachte Beobachtung, dass nachts die Geräusche von Windenergieanlagen lauter wären, wurde früher mit einer erhöhten Empfindlichkeit / Aufmerksamkeit der Betroffenen hinsichtlich der Geräusche erklärt. Durch Van den Berg (2006) [156] konnte aber nachgewiesen werden, dass nachts systematisch andere Ausbreitungsbedingungen vorliegen, die auch dafür verantwortlich sind. Nicht selten ist festzustellen, dass Pegel mit zunehmendem Abstand nicht kontinuierlich abnehmen, sondern auch zunehmen können. Dieser Effekt ist durch das Windprofil bedingt.“

Seite 57,
5.3.3 Wirkungen von Infraschall auf den Menschen

Eine detaillierte Analyse der verfügbaren Literatur zeigt, dass weitgehend auf den tieffrequenten Bereich konzentrierter Schall schon bei niedrigen Pegeln das mentale Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen kann. Mit zunehmender Verschiebung zu tiefen Frequenzen bis in den Infraschallbereich verstärkt sich dieser Effekt. Das ist das Ergebnis verschiedener Untersuchungen im Feld und im Labor (vgl. [162][26][69][113][9][159][8]). Schwierig ist dabei eine Grenzziehung, ob eine Belästigung wirklich einer messbaren Belastung zuzuordnen ist, wie z. B. Van den Berg (2000/2012) [155][157] feststellt. Eine Konzentration des Schalls auf den tieffrequenten Bereich tritt im Alltag immer häufiger auf. Als wesentliche Gründe hierfür sind zu nennen:

• das vermehrte Vorhandensein tieffrequenter Quellen

• die physikalisch bedingte fast ungehinderte Ausbreitung des tieffrequenten Schalls

• die baulichen Schallschutzmaßnahmen (z. B. Schallschutzfenster), die fast ausschließlich gegen den Schall im mittleren und höheren Frequenzbereich schützen (konventionelle Bautechnik),

• die Ausbildung von starken Raumresonanzen, die durch moderne Architektur und Wohnungseinrichtungen gefördert werden.

In einer sehr leisen Umgebung – z. B. in einer sehr ruhigen Wohngegend in der Nacht – kann eine mentale Wirkung schon eintreten, wenn der Schall gerade wahrnehmbar ist. Konsequenterweise orientieren sich die einschlägigen Regelwerke an der Hörschwelle.

… Bislang wird dieses Merkmal aber nur in einer dänischen Richtlinie [169] in Form eines Zuschlags berücksichtigt,…

… Dass mit einer erhöhten Wahrnehmbarkeit eine erhöhte Lästigkeit einhergehen kann, ist nachvollziehbar.“

Zitat Ende

Die deutschen Medien vermeiden dieses Thema tunlichst und die Befürworter der Energiewende möchten davon nichts wissen:

–          Dänemark fordert Stopp von weiteren Schäden durch Windparks

–          Auch bei N-TV wird darüber berichtet. Machen Windräder krank?

–          Der dänische Oberste Gerichtshof spricht einem WKA Lärmopfer Entschädigung zu

–          Auch in Schweden: Infra sound von Windkraftanlagen

Bestätigung der Reaktion des menschlichen Gehirns auf tiefe Töne

Weiterhin gibt es eine Untersuchung in Deutschland, die die Reaktionen des Gehirns auf niederfrequente Töne bestätigt.

Veröffentlich beim 22. Kongress Sound und Vibration, 12-16 Juli Florenz, 2015

Link: http://www.epaw.org/echoes.php?lang=de&article=ns116

Auszugweise daraus zitiert:

 

[Übersetzung: Gehirnscheiben, mit eingefärbten Bereichen die auf niedrige Frequenzen reagieren.]

4. Conclusions [Schlussfolgerungen]

Responses in the auditory cortex down to 8Hz, respectively 12Hz could be verified..
[Reaktionen im auditorischen Kortex bis hinunter zu 8 Hz, beziehungsweise 12 Hz konnten bestätigt werden]

Recherchiert und Zusammengestellt aus aktuellem lokalem Anlass vom 24.07.2015

Da drängt sich die Frage geradezu auf:

Warum erfahren wir nichts davon durch unsere öffentlich rechtlichen Medienvertreter?

Ob diese Untersuchung dann auch Wirkung bei deutschen Kommunen zeigt und als Argument anerkannt wird, muss wahrscheinlich erst gerichtlich bestätigt werden.

Aber: steter Tropfen …




Warum Wetterumschläge häufiger werden

Sinkt die Temperatur dann nachts unter den Gefrierpunkt, kann ihnen das das Leben kosten. Als ich in den 1970er Jahren am Rand der Vogesen wohnte, habe ich selbst erlebt, wie ein Schäfer auf diese Weise fast seine ganze Herde einbüßte. Bis zur Jahrtausendwende ist mir danach dergleichen aber nicht mehr zu Ohren gekommen. Neuerdings scheinen solche Ereignisse aber wieder öfter aufzutreten. Was steckt dahinter?

Der leider viel zu früh verstorbene französische Klimatologe Marcel Leroux (1938 bis 2008) hat für solche plötzlichen Kaltlufteinbrüche, die bis in subtropische, ja sogar tropische Breiten reichen können, den noch immer umstrittenen Begriff Mobile Polar High (MPH) geprägt. Ihm waren diese Kaltlufteinbrüche aufgefallen, als er in Zusammenarbeit mit der World Meteorological Organisation (WMO) einen zweibändigen Klimaatlas Afrikas erarbeitete, den er in Frankreich als Habilitationsschift (Thèse d#état) einreichte. Leroux verstand unter einem MPH eine flache, am Boden kriechende linsenförmige dichte Kaltluftmasse mit maximal 1.500 Meter Dicke und 2 bis 3.000 Kilometer Breite, die sich infolge der Erdrotation vom polaren Kältehoch löst und auf der Nordhalbkugel nach Südosten wandert. Auf ihrem Weg verdrängt die Kaltluftlinse warme Luft. Diese steigt zum Teil auf und bildet Gewitter. Sie kann aber auch Richtung Nordost entweichen. Deshalb bilden sich auf dieser Seite des Kältehochs immer sekundäre Tiefdruckgebiete. Fließen mehrere von Labrador und Grönland über den Nordatlantik herunter ziehende kleine Kältehochs zusammen, entstehen große Hochdruckgebiete wie das bekannte „Azorenhoch“, das es nach Leroux als eigenständige Wesenheit aber gar nicht gibt.

Marcel Leroux hat später als Professor an der Universität Jean Moulin in Lyon mithilfe von Satellitenaufnahmen den Weg unzähliger MPHs analysiert und dabei festgestellt, dass sie Gebirgszüge über 1.000 Meter Höhe nicht überqueren können. Deshalb folgen sie über den Kontinenten den vorhandenen Ebenen und Tälern. Der in Nordafrika aufgewachsene Bretone hat sich besonders intensiv dem Phänomen des Mistralwindes im Rhônetal gewidmet. Zeigt sich über der Bretagne oder der Normandie ein MPH, so wird bald darauf im Rhônetal der Mistral blasen, denn die nach Südosten ziehende Kaltluftmasse muss sich zwischen dem Zentralmassiv (bis zu 1885 Meter hoch) und den Alpen (über 4.000 Meter hoch) hindurchquetschen. Wie in einem Trichter entstehen dabei Turbulenzen, stehende Wellen, die sich am Boden in Form heftiger Windböen bemerkbar machen.

Leroux sah in der seit dem Ende der 1970er Jahre zunehmenden Frequenz der Mistralwinde ein untrügliches Zeichen für eine beginnende Abkühlung der Erde. Nach seiner Vorstellung gibt es auf jeder Hemisphäre der Erde drei relativ selbständige atmosphärische Zirkulationseinheiten, die von Gebirgszügen über 2.000 Meter begrenzt werden. Die Motoren dieser Zirkulation sind die MPHs und damit das wachsende thermische Defizit an den Polen. Marcel Leroux ist deswegen von Anhängern der dominierenden synoptischen Schule der Meteorologie zum Scharlatan erklärt worden. Angetrieben wird die Luftzirkulation nach der Schul-Meteorologie nicht von polarer Kaltluft, sondern von den so genannten Hadley-Zellen der im Tropengürtel aufsteigenden Warmluft und den dabei entstehenden Tiefdruckgebieten. Die aufgestiegene Warmluft wird von der Erdrotation abgelenkt und sinkt in den so genannten Rossbreiten in Form trockener Fallwinde (Passat) wieder zu Boden. Diese Dynamik soll auch das Wetter im Westwindband höherer Breiten bis hinauf zur Arktis stark beeinflussen.

Der emeritierte kanadische Klimatologe Tim Ball, wie Leroux als „Klimaskeptiker“ bekannt, sieht in den von Leroux in den Vordergrund gerückten MPHs lediglich einen anderen Ausdruck für die in der amerikanischen Luftmassen-Typologie längst als „continental arctic air“ (cA) bekannten Einbrüche trockener arktischer Kaltluft. Solche Einbrüche haben den USA in den letzten Wintern mehrere extreme Kältewellen und katastrophale Schneefälle an der Grenze zwischen arktischer Kaltluft und subtropischer Warmluft beschert. Ball weist darauf hin, dass sich diese wellenförmige Luftmassengrenze in den letzten Jahren nach Süden verschoben hat. Über dieser Luftmassengrenze weht zickzackförmig in großer Höhe der so genannte Jet Stream. Es habe sich ein so genanntes meridionales Zirkulationsmuster herausgebildet. Die Amplituden der Wellen seien größer geworden. Das heißt Kaltluft kann immer weiter nach Süden vorstoßen. Andererseits kann aber auch Warmluft in der Gegenbewegung weiter nach Norden gelangen.

Dadurch erklärten sich sowohl die häufiger werdenden Kältewellen als auch extreme Hitzewellen wie die im Sommer 2010 in Russland, der nicht zufällig im Winter 2010/2011 im gleichen Gebiet eine ebenso extreme Kältewelle folgte. „Im historischen Rückblick“, so Tim Ball, „sehen wir, dass dieses Muster immer einer Abkühlung der Erde vorausgeht.“ Der Abkühlungsprozess setze auf der Südhalbkugel etwa zehn Jahre früher ein. Das zeigt sich gerade in diesem Jahr. Mitte Juli lag die australische Ostküste bis hoch nach South Queensland unter euner geschlossenen Schneedecke. Gleichzeitig hat die Ausdehnung des Antarktis-Eises in diesem Jahr, wie bei EIKE bereits gemeldet, einen Rekordwert erreicht. „Ich gehe davon aus, dass der Abkühlungsprozess mindestens bis zum Jahre 2040 anhält und schließe nicht aus, dass dabei Temperaturen erreicht werden wie in der so genannten Kleinen Eiszeit, als im Jahre 1683 auf der drei Fuß dick zugefrorenen Themse Jahrmärkte abgehalten wurden“, erklärt Tim Ball. Er weist im gleichen Atemzug darauf hin, dass die beobachtbare Häufung von Extremwetter nicht mit einer Zunahme der Zahl der Wirbelstürme einhergeht: „Actually, the number of tornadoes is dramatically down. The number of hurrcanes, particularly the ones coming ashore in the U.S. is significantly down.” Der “Weltklima-Rat” IPCC hatte das genaue Gegenteil prophezeit.




Obamas Erneuerbare Energie Fantasien

Die EPA kam in Konflikt mit dem Gesetz, erst eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, bevor sie Maßnahmen ergreifen, um die Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken zu reduzieren. Auch für das Ziel des Präsidenten gibt es keine objektive Kosten-Nutzen-Analyse, die die erneuerbaren Energien rechtfertigen könnte.

Kürzlich erklärte Bill Gates in einem Interview mit der Financial Times [1] warum aktuelle erneuerbare Energien Technologien sind, die in eine Sackgasse führen. Sie sind unzuverlässig. Batteriespeicher sind unzureichend. [Die Erzeugung der Energie aus] Wind- und Sonne hängt vom Wetter ab. Die Kosten für die Dekarbonisierung mit der heutigen Technologie sind "jenseits von astronomisch", schloss Herr Gates.

Google-Ingenieure kamen im Vorjahr zu einem ähnlichen Ergebnis. Nach sieben Jahren der Untersuchung, fanden sie keine Möglichkeit, die Kosten der erneuerbaren Energien im konkurrenzfähig mit Kohle zu bekommen. "Leider", berichteten die Ingenieure, "die meisten der heutigen sauberen Quellen können keine Energie erzeugen die verteilt und planbar ist", dh. Strom, der schnell auf- und abgeregelt werden kann. "Sonnenkollektoren, zum Beispiel, können auf jedes Dach gestellt werden, erzeugen aber keinen Strom, wenn die Sonne nicht scheint."

Wenn Herr Obama seinen Willen bekommt, wird die US den steinigen Weg abwärts gehen, den die Europäische Union bereits gegangen ist. Im Jahr 2007 verabschiedete die EU das Ziel 20% des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen bis zum Jahr 2020. Europa ist daher etwa ein Jahrzehnt vor den USA bei der Erfüllung einer [noch] größeren Herausforderung, Ziel der EU ist 20% der Gesamtenergie, nicht nur Strom. Um zu sehen, wie die US dann aussehen könnte, ist Europa ein guter Ort, um anzufangen.

Deutschland beschloss das erste Gesetz für Erneuerbare Energien im Jahr 1991 und hat bereits rund 400 Mrd. € für die sogenannte Energiewende ausgegeben. Der Bundesumweltminister hat eine Summe bis zu 1.000 Mrd. € bis zum Ende der 2030er Jahre geschätzt. Bei einer Wirtschaft, die fast fünf Mal so groß wie Deutschland ist und fast sieben Mal so viel Strom erzeugt (bei einem weniger anspruchsvollem Ziel der  Erneuerbaren), bedeutet dies Kosten zur Erfüllung von Obamas Versprechen in der Größenordnung von 2.000 Mrd. $.

Es gibt auch andere, indirekte Kosten zu berücksichtigen. Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Exporteur von Waren, hinter China und vor den USA, aber hohe und steigende Energiekosten treiben deutsche Unternehmen, neue Kapazitäten in Übersee zu suchen.

BASF, die weltweit die größten zusammenhängenden Chemieanlagen betreibt, verlagert mehr Produktion nach Amerika. "Bei solch einem großen Unterschied der Energiepreise ist die Entscheidung klar, dass das Geld nun dorthin fließt," sagte ein BASF Vorstand bei einem Treffen der EU- Industrieminister im letzten Jahr. BASF hat Werke in Malaysia sowie Louisiana eröffnet.

Befürworter [und Profiteure; der Übersetzer] der erneuerbaren Energien wie die Deutsche Bank gehen davon aus, dass Strom aus Solaranlagen in der nicht allzu fernen Zukunft das gleiche kosten wird, wie Strom aus dem Netz (sogenannte Netzparität). Aber keiner behauptet, dass Solar dieses ohne Subventionen tun kann. Und wie Deutschland, Großbritannien und andere europäischen Ländern dabei sind herauszufinden, sind offene Subventionen nur ein Teil der Kosten der erneuerbaren Energien.

Am schädlichsten ist die Wirkung der erneuerbaren Einspeisungen auf die Kraftwerke, die [unbedingt] erforderlich sind, um die Stabilität des Stromnetzes und das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu gewährleisten. Selbst ein bescheidener Anteil von Wind- und Solarstrom verhindert, das Gas- und Kohlekraftwerke ihre Fixkosten decken können. Dies hat zu der vorgeschlagenen Schließung von Irsching in Bayern geführt, eines der neuesten und effizientesten Gaskraftwerke in Deutschland. Wenn konventionelle Kapazität nicht auch subventioniert wird, werden irgendwann die Lichter beginnen auszugehen. Europäische Politiker haben keine Antwort auf das Problem, das sie geschaffen haben und es ist eine sichere Wette, die EPA auch nicht.

Eine unbeabsichtigte Folge des Fracking-Booms ist die Verschiebung von Kohle durch Erdgas -ein billiger und effektiver Weg, um Kohlendioxid-Emissionen zu senken. Eine Studie in 2104 von Brookings Institution schätzt, dass wenn Kohle[-kraftwerke] durch moderne GuD-Gasturbinen ersetzt werden, damit 2,6-mal mehr Kohlendioxid-Emissionen als bei Verwendung von Windenergie reduziert werden und es reduziert viermal mehr Emissionen als Solarenergie.

Denn, die Erzeugung von Elektrizität ist bei der niedrigen Energiedichte der wetterabhängigen Technologie sehr ineffizient. Es erfordert sehr viel mehr Anlagen und Land, um eine äquivalente Menge an Energie zu ernten als bei fossilen Brennstoffen. Und dabei sind die Investitionen in fossile Kapazitäten nicht mitgezählt, um die back-up-Leistung bereitzustellen, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint.

Es gibt keine rationale Begründung für die politischen Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien. Im Jahr 1972 schrieb Umweltschützer Guru EF Schumacher “Small Is Beautiful” [Klein ist Wunderbar], als sein Vorbild nannte er buddhistische Ökonomie, die er in Burma entdeckt hatte. Eine Zivilisation, die auf nachwachsenden Rohstoffen aufbaut, so behauptete er, wäre besser als eine auf nicht erneuerbaren Ressourcen. "Der ersteren tragen das Zeichen des Lebens", schrieb Schumacher, "während die letzteren das Zeichen des Todes tragen."

Obamas Ziel der Erneuerbaren ist ein Triumph für Schumachers buddhistische Ökonomie – die zu Armut führt und bei Armut bleibt. Es erzeugt keine Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand.

Mr. Darwall ist der Author von “The Age of Global Warming: A History (Quartet, 2013). [Das Zeitalter der Globalen Erwärmung: Ein Historie, Link recherchiert]

Erschienen auf The Wall Street Journal am 5. Juli 2015

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.wsj.com/articles/obamas-renewable-energy-fantasy-1436104555

Hinweis des Übersetzers: Die Websuche nach diesem Titel in Englisch, führt zu vielen Informationen „beider Seiten“, auf Deutsch kommt hauptsächlich Wikipedia, mit den üblichen alarmistischen Behauptungen, „Google“ ist ausgeglichener als „Bing“.

Für Sie dabei gefunden: "Grün ist das neue Rot"

[1] Financial Times  : „Gates to double investment in renewables energy projects“ am 25.Juni 2015.

Offenbar sind diese Zugriffe nur eine begrenzte Zeit kostenlos verfügbar, bei diesem Link war ich wohl nicht schnell genug. Berichtet wird darüber auf The Register.

 Gesehen habe ich vorher:

Financial Times: „Q&A: Robots, Uber and the role of the goverment“ ebenfalls vom 25. Juni 2015, in dem Bill Gates interviewt wird. Nur eine kleine Passage betraf den Klimawandel:

 

 Auschnittskopie des o.g. Interviews der Financial Times mit Bill Gates.

FT: Reden wir ein wenig darüber, wie wir den Klimawandel am besten bekämpfen können.

BG: Die Leute sind ein wenig in die Irre geführt. Sie nehmen so etwas wie Solar-PV-und meinen, wenn die Sonne scheint, ersetzt die Energie des Tages die Kohlenwasserstoffe. Das ist völlig uninteressant, weil Sie immer noch ihre Wohnungen in der Nacht wärmen wollen. Bei diesem System dreht sich alles um Zuverlässigkeit. Sie können den Bedarf an Tagesenergie auf Null fahren und Sie wollen immer noch Energieversorgungsunternehmen, die fossile Kraftwerke in der Nacht betreiben.




Das Zweigradziel – Vorgabe für den Übergang zu einer planwirtschaftlich organisierten, sozialistischen Weltgesellschaft

Die Gipfeltreffen wurden seinerzeit von Helmut Schmidt und Giscard d’Estaing begründet, mit der Absicht, drängende Probleme der Weltpolitik in entspannter Runde zu besprechen und die gegenseitigen Standpunkte dazu zu klären. Das war auch in Elmau so. Eins war aber bemerkenswert anders. Wie aus dem Fazit Merkels hervorgeht, hat offenbar ein Problem breiten Raum eingenommen, das es in der realen Welt gar nicht gibt. Der vom Menschen verursachte Klimawandel!

Das Zweigradziel wurde erstmals in den Jahren 1975 und 1977 von dem U.S. Ökonomen William D. Nordhaus ohne Bezug auf irgend eine genauere wissenschaftliche Ableitung als Richtwert für eine Kosten-Nutzenanalyse formuliert. Als konkrete Planungsgrundlage tauchte es erstmals 2009 im dritten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) auf, jedoch nicht als Grundlage für einen bindenden Beschluss. Erst 2010 wurde es mit Hilfe des von Hans-Joachim Schellnhuber geleiteten Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) in die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) mit der Absicht aufgenommen, es zu einem bindenden Beschluss zu machen, wie es jetzt in Elmau als Ziel für die anstehende Klimakonferenz COP 21 in Paris beschlossen wurde. Jenseits der Zweigradgrenze werden angeblich in der Klimaentwicklung sogenannte „Kippelemente“ erreicht, nach deren Eintreten die Folgen des Klimawandels unabsehbar und irreversibel werden können. Eine wissenschaftlich zwingende Erklärung warum diese kritische Grenze, sofern es so etwas überhaupt geben kann, gerade bei 2 ° liegt, existiert nach wie vor nicht. Das Zweigradziel ist ein politisches Totschlagsargument, mit dem sich letztlich auch die absurdesten Vorhaben begründen lassen.

Warum ist Klimawandel gefährlich?

Das Wort Klima bedeutet griechisch „Neigung“. In der Meteorologie versteht man darunter den (30 jährigen) Mittelwert bestimmter Wetterparameter, vor allem der Lufttemperatur, der für bestimmte Klimaregionen (also etwa der Arktis, der Tropen usw.) auf der Erde berechnet wird. Es handelt sich also um eine statistische Größe, die per definitionem variabel ist. Auch eine Globaltemperatur lässt sich daraus (mit vielen messtechnisch bedingten) Unsicherheiten berechnen, was aber eigentlich wenig Sinn macht. Eine messbare Größe ist das jedenfalls nicht.

Klimaänderungen gibt es, seit die Erde besteht. Einen durch den Menschen verursachten Klimawandel infolge eines durch CO2 Emission verstärkten sogenannten Treibhauseffekts gibt es dagegen nicht! Es gibt überhaupt keinen durch irgend welche mit Infrarotstrahlung wechselwirkenden Gase verursachten „Treibhauseffekt“. Einen durch Infrarotstrahlung realisierten Wärmetransport aus der kalten Hochatmosphäre auf den warmen Erdboden kann es nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik (1) nicht geben! Auch für ein normales Gewächshaus spielt die Strahlung keine Rolle. Das wurde bereits 1909 von dem amerikanischen Physiker Robert W. Wood experimentell nachgewiesen! Ein durch Wärmestrahlung aus der oberen Troposphäre verursachter „natürlicher Treibhauseffekt“, der dafür sorgt, dass die untere Troposphäre wärmer ist, als die nach der Strahlungsformel von Stephan-Boltzmann berechnete Oberflächentemperatur von ca. -18 C existiert nicht. Die für ein Temperaturgleichgewicht mit der Einstrahlung nötige Wärmeabstrahlung erfolgt aus der Hochatmosphäre. Dafür liegen auch umfangreiche Messungen aus den Nimbussatelliten vor. Die Temperaturschichtung in der Troposphäre wird nach der feucht-adiabatischen Höhenformel berechnet. Das einzige „Klimagas“, was darin vorkommt, ist der Wasserdampf. Alle diese Zusammenhänge sind in unzähligen wissenschaftlichen Abhandlungen detailliert beschrieben, siehe etwa (2).

Wem der bloße Hinweis auf den 2. Hauptsatz der Thermodynamik zu abstrakt ist, kann sich dem Problem auch auf anderen Wegen nähern. Am einfachsten über den gesunden Menschenverstand. In der Atmosphäre kommen auf 10000 Luftmoleküle 4 Moleküle Kohlendioxyd (CO2). Die Vorstellung, dass das ganze thermische Gleichgewicht der Atmosphäre erschüttert wird und sogar Kipp-Punkte überschritten werden, die zu irreversiblen und katastrophalen Veränderungen führen, wenn statt 4 z.B 6 oder auch 8 Moleküle CO2 auf 10000 Luftmoleküle kommen, erscheint sehr verwegen.

Schließlich kann man sich dem Problem ganz wissenschaftlich über die Physik nähern. Von dem in diesem Zusammenhang vernachlässigbaren Wärmestrom aus dem Erdinneren abgesehen erhält die Erdoberfläche alle Wärme aus der Einstrahlung der Sonne. Im Bereich der Erdbahn liegt die von der Sonne eingestrahlte Energie zwischen 1360 und 1380 W/m². Es ist üblich, diesen auf die Querschnittsfläche der Erde entfallenden Energiestrom auf die ganze Oberfläche verteilt zu betrachten, das ergibt 343 W/m². Etwas vereinfacht unter Vernachlässigung von nach Wetter und Ort unterschiedlichen Bedingungen ergibt sich folgende Verteilung der eingestrahlten Energie:

30% werden reflektiert und 20% durch Wasserdampf, Wolken, Schwebstoffe und Gase mit 3- und mehratomigen Molekülen wie Ozon und CO2 absorbiert, dass heißt in Wärme umgewandelt. Der Rest erwärmt den Erdboden. Damit es auf der Erde nicht ständig wärmer wird, muss die eingestrahlte Energie wieder weg gekühlt werden. Das geschieht durch Abstrahlung aus der oberen Atmosphäre bei für derartige Reaktionen nötigen, etwas größeren freien Weglängen. Der Boden erwärmt die darüber liegende Luft durch Konvektion und als Verdampfungswärme. Ein kleiner Teil, etwa 6%, wird direkt in den Weltraum abgestrahlt. In der Atmosphäre bildet sich nun nach den klassischen Gesetzen der Thermodynamik ein Temperaturgefälle über der Höhe, das nach der sogenannten feuchtadiabatischen Höhenformel berechnet wird. Die Infrarot-strahlungsfähigen Bestandteile der Luft, vor allem Wasserdampf und CO2, strahlen bei von der Höhe abhängigen Temperaturen Energie in den Weltraum ab. Die Wärmeverteilung zwischen Atmosphäre und Erdoberfläche hängt im wesentlichen von der Bewölkung ab. Der wesentliche Beitrag des CO2 zum Klimageschehen besteht in der Kühlung. Eine Rückübertragung von Wärme durch „Gegenstrahlung“ kann es nicht geben. Vom Erdboden abgegebene Wärme kann nicht dazu benutzt werden, den Erdboden, aus dem sie stammt, zu erwärmen.

Damit wäre geklärt: CO2 ist kein Klimagas. Es gibt keine Treibhausgase.

Faktum ist jedoch, dass alle diese, mehr oder weniger leicht zugänglichen Quellen in der öffentlichen Aufmerksamkeit keine Wirkung zeigen. Jahrelange Gehirnwäsche durch die zahllosen Lobbygruppen wie Greenpeace, BUND, NABU, das Umweltministerium usw. haben die öffentliche Meinung und leider selbst die „Qualitätspresse“ wie SZ oder „Die Zeit“ unfähig zur kritischen Beurteilung der unentwegt in breitem Strom verbreiteten Nachrichten über den durch den Klimawandel drohenden Weltuntergang gemacht. Selbst der seit über 18 Jahren zum Stillstand gekommene Erwärmungstrend wird völlig ausgeblendet und nach wie vor werden alle möglichen und unmöglichen Ereignisse als Folge des (überhaupt nicht stattfindenden) Klimawandels beschrieben.

Der Klimawandel ist zum nicht mehr hinterfragbaren Dogma geworden. Eine tatsächlich zu beobachtende Erwärmung ist nicht mehr nötig. Kuriose Wortschöpfungen wie „Klimaschutz“ (wie kann man eine statistische Rechengröße schützen?) oder Klimaleugner sind in die Alltagssprache aufgenommen.

Es mag sein, dass ein großer Teil der Politiker und Journalisten einfach nicht das Rüstzeug hat, um die o.a. recht einfachen naturwissenschaftlichen Fakten zu verstehen. Es ist aber kaum vorstellbar, dass dies auch für eine ausgebildete Physikerin wie Angela Merkel oder Prof. Schellnhuber gilt, der Theoretische Physik studiert hat. Was also ist das eigentliche Ziel hinter dem Zweigradziel?

Merkel: „Wir wissen, dass wir dafür tiefe Einschnitte bei weltweiten Treibhausgasemissionen brauchen und haben uns deshalb dazu bekannt, dass wir im Laufe dieses Jahrhunderts eine Dekarbonisierung der Weltwirtschaft brauchen“.

Kleiner Exkurs über das Element Kohlenstoff:

Am Anfang des Universums, nach dem Urknall, gab es zunächst keinen Kohlenstoff. Dieser ist erst in der Frühphase der Sternentstehung als Endpunkt der atomaren „Wasserstoffverbrennung“ kleinerer Sterne in der Größenordnung der Sonne entstanden.

Heute macht der Kohlenstoff ca 0,46% der sichtbaren Materie aus. In der Erdkruste wird der Anteil zwischen etwa 0,018% und 0,048% geschätzt. Der Mensch besteht zu etwa 22% aus Kohlenstoff (2).

Das 4-wertige Element hat die einzigartige Eigenschaft, sich außer mit vielen anderen Elementen auch mit sich selbst verbinden zu können und dabei mit einfach-, doppel- und dreifach Bindungen lange Ketten und Ringe zu bilden. Auf diese Weise sind in der Biochemie Millionen von Verbindungen möglich. Die Vielfalt dieser Kohlenstoffverbindungen ist die Grundlage allen organischen Lebens auf der Erde! Im Leben und Vergehen der Lebewesen wird der für den Aufbau der Körpersubstanz nötige Kohlenstoff aus seiner Sauerstoffverbindung, Kohlendioxyd, von den Pflanzen durch die Assimilation aus der Luft gewonnen und und nach dem Tod durch Verwesung wieder der Luft zugeführt.

In diesem Zusammenhang ist die Frage interessant, wo die riesigen Kohlenstoffmengen herkommen, die heute in den Kohleflözen und vor allem auch in den Kalksteingebirgen gespeichert sind. Die Antwort ist: Sie waren in der Atmosphäre, deren CO2 Gehalt etwa im Kambrium bis zu 20 mal höher war als heute. Dabei war das Kambrium eine der aktivsten Phasen der Evolution in der tausende Tier- und Pflanzenarten entstanden (Die kambrische Explosion!).

Wie heute in Anbetracht dieser seit langem bekannten Fakten von dem unsichtbaren und ungiftigen, die Grundlage allen Lebens bildenden Gas Kohlendioxyd als „Verschmutzung“ der Luft gesprochen werden kann, ist eine geradezu blasphemische Verirrung.

Nun wird also Dekarbonisierung angesagt. Wie wird das in der Praxis realisiert werden und was ist der eigentliche Zweck?

Der technisch naheliegendste und am wenigsten kostspielige Weg wäre der Ausbau der Kernenergie. Der ist aber, wie Frau Merkel zu erkennen behauptet hat, in Deutschland wegen der großen Erdbeben- und Tsunamigefahr nicht gangbar.

Den ersten noch etwas unbeholfenen Schritt machte der grüne Trittin mit seiner Energiewende und dem dafür geschaffenen „Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“. Dies verschaffte Deutschland den nach Dänemark teuersten Strom und veränderte schon jetzt manche deutsche Landschaften etwa im Norden entlang der A 20 und in Rheinland-Pfalz entlang der A 61. Aus grüner Sicht könnte man sagen, dass dort das eher langweilige Landschaftsbild durch die vielen Windturbinen mit ihren sich zeitweilig drehenden Flügeln deutlich abwechslungsreicher geworden ist. Die mit der Bezeichnung „erneuerbare Energie“ implizierte Außerkraftsetzung des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik ist allerdings noch nicht richtig gelungen. Es ist festzustellen: Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, ist die Energie einfach unerneuerbar weg!

Selbst die zahlreichen Experten im UBA und bei den NGO’s wie Greenpeace, BUND, NABU usw. haben aber erkannt, dass ein Industrieland nicht nur Strom braucht, wenn der Wind weht und/oder die Sonne scheint. Um dieses Problem zu lösen braucht man aber „nur“ geeignete Speicher zu bauen, wie sie die Technik in Form von Pumpspeicherwerken, Druckluftspeichern mit ihren dazu gehörenden Wärmespeichern oder Wasserstofferzeugern (Power to Gas) kennt. Für eine so, nach Meinung all dieser Experten realisierbare, grundlastfähige Versorgung mit Elektroenergie braucht man allerdings ein vielfaches der derzeit installierten Windkraftanlagen, Fotovoltaik- und Biogasanlagen, zumal dieses System ja auch noch die vielen Elektroautos und noch nicht auf Nullenergie umgestellten Haushalte versorgen muss.

Einige Ausnahmen für nicht dekarbonisierte Systeme muss es auch noch geben. Auf das Flugzeug etwa wird man nicht völlig verzichten wollen. Auch beim Militär fällt einem die Vorstellung eines Kampfpanzers mit Elektroantrieb noch schwer.

Alles in Allem haben wir dann aber endlich die von den Grünen aller Parteien schon lange versprochenen gigantischen Zahlen neuer Arbeitsplätze, deren Finanzierung allerdings noch nicht ganz geklärt ist.

Leider können selbst grüne Techniker (so etwas soll es geben) leicht ausrechnen, dass für das hier umrissene totale Dekarbonisierungsprogramm die Fläche Deutschlands nicht ausreicht. In diesem Zusammenhang ist dann oft von noch nicht ausgeschöpften, sagenhaften Effizienzsteigerungen die Rede. Schellnhuber im Kölner Stadtanzeiger vom 10.06.15: „Energie muss überall effizienter genutzt werden“. Und das ausgerechnet bei alleiniger Verwendung der Maschinen mit dem schlechtesten Wirkungs- und vor allem Flächennutzungsgrad wie Fotovoltaik und WKA.

Wenn bei einer Mangelsituation die marktwirtschaftliche Problemlösung der Anpassung der Produktion an den Bedarf nicht den politischen Vorgaben entspricht, muss eben der planwirtschaftliche Weg gegangen werden, indem der Bedarf an das Angebot angepasst wird. Die Klimakanzlerin hat auf diesem Gebiet in ihrer Jugend auch als Funktionärin des Parteiapparats umfangreiche Erfahrungen gesammelt, die ihr jetzt zu Gute kommen. Die erforderlichen theoretischen Grundlagen liefert ihr Think-Tank, der WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen). Dieser Rat wurde 1992 vor dem sogenannten „Erdgipfel von Rio“ als „unabhängiges“ Beratergremium gegründet, das von der Bundesregierung mit der Erstellung von Sondergutachten beauftragt werden kann. Die Mitglieder werden vom Bundeskabinett berufen (wodurch garantiert ist, dass der jeweilige Rat das gewünschte Ergebnis liefert). Gegenwärtiger Vorsitzender ist Prof. Dr. Dr. hc Hans-Joachim Schellnhuber vom PIK (Potsdam Institut für Klimafolgen (interessante Wortschöpfung)) mit 300 Mitarbeitern. Der Rat legt der Bundesregierung jährlich ein Hauptgutachten vor zum Thema „Welt im Wandel“.

Eine Besonderheit dieser „Gutachten“ ist, dass sie in der Regel keine Beratung etwa durch objektiv, ohne Bewertung beschriebene Probleme und mit möglichst alternativen Problemlösungsvorschlägen machen, sondern gleich die entsprechenden Maßnahmen in Form sogenannter „Leitplanken“ vorgeben. Im Rahmen dieser Gutachten werden Factsheets herausgegeben.

Welche konkreten Vorstellungen Angela Merkels Berater dabei im Auge haben und die sie, wenn man ihren Worten in Elmau folgt, in Paris zur Grundlage verbindlicher Beschlüsse machen will, ist beschrieben im Hauptgutachten 2011 unter dem Titel:

Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“. In der Einführung heißt es: „Dieser Bericht begründet die dringende Notwendigkeit einer post-fossilen Wirtschaftsweise, zeigt zugleich die Machbarkeit der Wende zur Nachhaltigkeit auf und präsentiert zehn konkrete Maßnahmenbündel zur Beschleunigung des erforderlichen Umbaus. … Damit die Transformation tatsächlich gelingen kann, muss ein Gesellschaftsvertrag zur Innovation durch einen neuartigen Diskurs zwischen Regierungen und Bürgern innerhalb und außerhalb des Nationalstaats geschlossen werden.“

Und weiter: „ …dass dies nur gelingen kann, wenn Staaten, Unternehmen und die gesamte Zivilgesellschaft gemeinsam die richtigen Weichen stellen und alle Mittel der regionalen und globalen Zusammenarbeit ausschöpfen.“

Welche Weichen richtig sind, entscheidet der WBGU zusammen mit dem Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen UNFCCC. Für den noch unter dem Nationalsozialismus aufgewachsenen Autor klingt dies in Sprache und Diktion wie ein Auszug aus einem Kompilat aus „Mein Kampf“ und dem „Kommunistischen Manifest“. Dieser Stil setzt sich dann auch in den hier speziell diskutierten Ausführungen zur Klima und Energiepolitik fort.

Worum es im Kern letztlich geht, hat Ottmar Edenhofer (Stellvertretender Direktor und Chefökonom des PIK) 2010 auf dem Klimagipfel in Cancun erstmalig ausgesprochen. Wegen ihrer Klarheit soll die oft zitierte Aussage hier nochmals angeführt werden.

… Der Klimagipfel in Cancun .. ist keine Klimakonferenz, sondern eine der größten Wirtschaftskonferenzen seit dem zweiten Weltkrieg. Warum? Weil wir noch 11000 Gigatonnen Kohlenstoff in den Kohlereserven unter unseren Füßen haben – und wir dürfen nur noch 400 Gt in der Atmosphäre ablagern, wenn wir das Zweigradziel halten wollen. 11000 zu 400 – da führt kein Weg dran vorbei, dass ein Großteil der fossilen Reserven im Boden bleiben muss.

De facto ist das eine Enteignung der Länder mit den Bodenschätzen. …

Zunächst mal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um.

. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun“

Damit ist deutlich gesagt, worum es eigentlich geht. Die Kritiker der Klimapolitik sollten aufhören sich mit Diskussionen um die Gültigkeit irgendwelcher Klimaprognosen ablenken zu lassen.

Die Frage muss lauten: Cui Bono? Wer will hier wen abzocken?

Das geht auch letztlich aus dem neuesten Produkt aus dem Hause WBGU hervor. Das 150 seitige Sondergutachten: „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“, ein bombastischer, pseudowissenschaftlicher Schwulst, der im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit entstanden ist. An Hand unzähliger Computersimulationen wird eine Welt beschrieben, in der alle Lebensbereiche unter der Leitung eines gestaltenden Staates, international vom UNFCCC koordiniert, dem Ziel der Dekarbonisierung untergeordnet werden.

Der erste Satz der Zusammenfassung lautet: „Der 5. Sachstandsbericht des IPCC macht unmissverständlich klar: Inakzeptable Klimafolgen, die sich jenseits der 2° Leitplanke häufen dürften, können nur vermieden werden, wenn der weitere Anstieg der Treibhausgaskonzentration so bald wie möglich gestoppt wird. Der WBGU empfiehlt daher, die CO2 Emissionen aus fossilen Energieträgern bis spätestens 2070 auf Null zu senken.“

Auf den Seiten 13 und 14 heißt es dazu mit Bezug auf den o.a. Bericht, dass bei Änderungen in einem Klimasystem die Unterscheidung von externen Einflüssen von der internen Variabilität schwierig ist. Dafür habe man „Experimente“ mit Klimamodellen gemacht, aus denen eindeutig hervorging, dass die Erwärmung der letzten 50 Jahre „nur durch den durch anthropogene Emissionen erzeugten Anstieg im CO2 Gehalt der Atmosphäre erklärt werden kann“. Dazu werden Diagramme mit Vergleichen der Modellrechnungen aus CMIP3 und CMIP5 (3) gezeigt (siehe Bild ), auf denen auf nicht ganz klare Weise ein „natürlicher“ und ein vom Menschen beeinflusster Antrieb unterschieden wird. Auf dem entsprechenden Diagramm ist gut erkennbar, wie seit etwa dem Jahr 2000 die gemessenen Werte hinter den Modellrechnungen zurückbleiben. Dazu nochmals Zitat aus IPCC 5: „Daraus resultiert, dass es extrem wahrscheinlich (>95% Wahrscheinlichkeit) ist, dass mehr als die Hälfte des Anstiegs der Oberflächentemperatur der Erde von 1951 bis 2010 durch menschliche Aktivitäten zustande gekommen ist“. Der Wert der Klimasensitivität (4) bezüglich CO2 wird laut IPCC 2013 mit 66% Wahrscheinlichkeit zwischen 1,5 und 4,5 °C angegeben. Das ist ungefähr so, als ob in der Versicherungs-Statistik festgestellt wird, dass mit 95% Wahrscheinlichkeit die Menschen nicht älter als 100 Jahre werden.

Auf einer derart schwachen Faktenlage fußt die oben zitierte apodiktische Feststellung über die „unmissverständliche“ Tatsache des menschengemachten Klimawandels in der Zusammenfassung. Vermutlich dachten sich die Autoren, dass die Politiker und Journalisten ohnehin nur die Zusammenfassung lesen werden.

Die Autoren halten eine kritische Diskussion der behaupteten Fakten für CO2 usw. nicht für nötig Es wird über Modellergebnisse geschwafelt. Man bewegt sich in einer virtuellen Welt und auf dieser dünnen Argumentationsgrundlage wird die dringende Empfehlung zum Umbau der gesamten Weltwirtschaft abgeleitet.

In der Zusammenfassung heißt es weiter: „ Der zeitnahe Ausstieg aus den CO2 Emissionen ist unabdingbar. Die Aussagen des 5. IPCC Sachstandberichts sind eindeutig: Der Klimawandel findet statt und der Einfluss des Menschen ist unstrittig. Die Beweislage zur globalen Erwärmung ist überwältigend.“ (das haben die durch „Experimente“ mit Klimamodellen herausgefunden!!) und weiter: „Jede weitere Verzögerung der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft würde die gebotene Klimastabilisierung erschweren und erheblich verteuern.“

(Hervorhebungen durch den Autor)

Zu den damit verbundenen Kosten heißt es in der Zusammenfassung: „Eine weltweite Transformation zu einer klimaverträglichen Gesellschaft ist ohne große Konsumverluste und Kosten für die Weltwirtschaft realisierbar“.

Dieser Punkt wird im weiteren Verlauf des Textes immer wieder behandelt, jedoch nie mit wirklich harten Fakten belegt. Es ist hier nicht möglich weiter auf das unglaubliche Geschwafel einzugehen, das in diesem Bericht dem Leser zugemutet wird. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass das Wort „Kernenergie“ in der ganzen Studie nur einmal vorkommt, wo beiläufig erwähnt wird, dass diese an der gegenwärtigen Energieversorgung mit 6% beteiligt ist.

Wie man angesichts der sich bereits jetzt in Deutschland durch die Energiewende sichtbar werdenden Probleme und der gigantischen Kapitalverluste, die notwendigerweise mit einer Dekarbonisierung der Elektrizitätswirtschaft verbunden sind, von geringen Kosten reden kann, ist geradezu grotesk. Gleichzeitig sollen auf dem nächsten Klimagipfel in Paris gigantische Transferleistungen festgeschrieben werden, die die Industrieländer zusätzlich zu den eigenen durch die Dekarbonisierung verursachten Lasten aufbringen sollen.

In welcher Welt leben die Autoren dieser Studie, die von einem Team unter Leitung eines Prof. für theoretische Physik mit zwei Doktortiteln geleitet wird?

Bei dieser Sachlage ergibt sich die Frage, wie könnte denn einmal die Erfolgskontrolle all der teuren „Klimaschutzmaßnahmen“ aussehen. In dieser Hinsicht ist festzustellen, dass sich die Klimakanzlerin in einer sehr komfortablen Situation befindet. Es gibt Abschätzungen, nach denen die von menschlichen Aktivitäten verursachten CO2 Emissionen nur mit 5% am natürlichen CO2 Kreislauf beteiligt sind. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland nur etwa 2,5% des vom Menschen verursachten CO2 Eintrags liefert, kann man feststellen, dass selbst eine 100 prozentige Minderung der deutschen CO2 Emissionen im CO2 Gehalt der Atmosphäre praktisch kaum messbar sein wird. Da andererseits aus paläontologischen und historischen Daten klar erkennbar ist, dass der CO2 Gehalt der Atmosphäre mit einer Verzögerung bis zu einigen 100 Jahren der Temperatur folgt, und da diese nicht steigt und man sogar Abkühlungstendenzen erwarten kann, wird der CO2-Anteil der Atmosphäre in Zukunft vermutlich nicht im selben Maß wie bisher weiter steigen oder sogar sinken. Das kann dann als Erfolg der Dekarbonisierungspolitik verkauft werden.

Abschließend nochmals die Frage: Cui bono? Wer ist die in der Studie beschriebene Weltbürgerbewegung?

Der Autor findet dazu keine überzeugende Antwort. Im Laufe der menschlichen Geschichte hat es immer wieder Zeiten kollektiven Wahns gegeben. Der Hexenwahn, der Faschismus, der Marxismus – werden spätere Geschichtsschreiber vom Zeitalter des Klimawahns sprechen?

(1) Siehe z.B. E. Schmidt, Thermodynamik: Wärme kann nie von selbst von einem Körper niederer Temperatur auf einen Körper höherer Temperatur übergehen.

(2) Rutherford Online – Lexikon der Elemente

    (3) CMIP5: Coupled Model Intercomparison Project of the World Climate Research.

(4)Damit wird der prognostizierte Anstieg der Globaltemperatur bei Verdoppelung des CO2 Gehalts bezeichnet.

Lohmar, den 15.06.2015

Normann Treinies




Enzyklika „Laudato Si“ – kein naturwissenschaftlisches Lehrbuch

Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, der Chef-Ökonom des PIK, der im Vorfeld der Enzyklika vom Vatikan konsultiert wurde und der diese am gleichen Tag in Berlin in der Katholischen Akademie vorstellt, wird zitiert: „Die Atmosphäre -der Himmel über uns allen- ist ein globales Gemeinschaftsgut, aber sie wird von einigen als Abfalldeponie für Treibhausgase benutzt. Der Papst zeigt genau das deutlich auf, und damit schreibt er Geschichte. Wenn wir gefährlichen Klimawandel vermeiden wollen, müssen wir die Nutzung unserer Atmosphäre beschränken, indem wir den CO2-Emiossionen einen Preis geben.“ Schreibt der Papst Geschichte und welche?

 Lustiges Video über den Klimaschützer Papst Franziskus

Die lange angekündigte und vom „Zeitgeist“ mit hohen Erwartungen beladene Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus trägt das Datum 24. Mai 2015. Die Christenheit feierte Pfingsten, den Tag, an dem der Heilige Geist“ auf die Erde kam. In der Apostelgeschichte heißt es: Plötzlich hörte man ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem die Jünger waren.“ Doch das Rauschen blieb aus und erst am 18. Juni 2015 wurde der Weltöffentlichkeit „Gelobt seist du“, die „Umwelt-Enzyklika“ des Papstes präsentiert.

Wenn einer päpstlichen Enzyklika auch eine  disziplinierende Lehrautorität zukommt, so nimmt sie doch keine päpstliche Unfehlbarkeit in Anspruch und darf daher geprüft,  hinterfragt und durchaus kritisiert werden. Unter 14. heißt es: „Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten.“ Dies ist ein hehres Unterfangen und solange utopisch, solange uns Menschen der Schöpfungsplan verborgen ist und als Geheimnis in Gott ruht. Doch wann wurde die Einladung zum „neuen Dialog“ ausgesprochen? Unbekannt ist ebenso, wer alles an der Enzyklika gearbeitet hat und wie viele Federn an ihr geschrieben haben, denn der Papst allein kann dies nicht gemacht haben.

Abschnitt 15. beginnt mit dem Satz: „Dann werde ich versuchen, zu den Wurzeln der gegenwärtigen Situation vorzudringen, bis zu den „tiefsten Ursachen“.  Doch wer über das Klima redet, muss sich dessen Ursache gewiss sein und zu seiner Wurzel, dem Wetter vordringen. Die „Klimaexperten“ hassen zwar das Wetter, weil es undiszipliniert und ungehorsam ist,  aber sie können nicht leugnen, dass das Wetter die Grundlage jedweder Klimabetrachtung ist. Auch die biologische Vielfalt auf der Erdsphäre hat ihre Ursache in der Wettervielfalt. Die Aussage unter 21. „Die Erde, unser Haus“ stimmt nicht. Daher gibt es auch kein „Globalklima“, obgleich man in einem Haus über die Steuerung eines Thermostaten ein „Einheitsklima“ herstellen kann. Auf der Erdoberfläche, die von den polaren bis zu den tropischen Reicht, muss der Mensch Häuser bauen, in denen er vor dem Wetter Schutz suchen und so vor allem im Winter durch Beheizen überleben kann.

Unter 69. heißt es: „Der Herr hat die Erde mit Weisheit gegründet“.  Der Satz unter 79. „In diesem Universum, das aus offenen Systemen gebildet ist, die miteinander in Kommunikation treten“, verbietet es, wenn nicht die Weisheit des Herrn in Frage gestellt werden soll, die Erde als ein „geschlossenes Ökosystem“ anzusehen. Wer die „gesamte Schöpfung“ betrachtet und eine „ganzheitliche Ökologie“ anstrebt, muss das ganze Universum ins Auge fassen. Er muss zumindest anerkennen, dass Leben auf der Erde ohne die Strahlungsenergie der Sonne unmöglich ist. Nicht ohne Grund, so heißt es in der Genesis, gab Gott nach der Erschaffung von Himmel und Erde den Befehl „Es werde Licht!“

Das Licht, ob sichtbar oder unsichtbar, erwärmt die Erde, aber extrem unterschiedlich, was in der Erdgestalt liegt, die sich als „Kugel“ täglich um die eigene Achse wie jährlich um die Sonne dreht. Der Wechsel der Temperaturen mit dem Wechsel der Jahreszeiten belegt den übermächtigen Einfluss der Sonne und bezeugt die Weisheit Gottes. Die Erderwärmung durch die Sonne entfacht keinen „Teufelskreis“ (Punkt 24.), denn dem täglichen Einstrahlungsgewinn durch die Sonne steht die immerwährende Ausstrahlung der Erde als Verlust gegenüber. Überwiegt die Einstrahlung, dann herrscht Sommer mit hohen Temperaturen, überwiegt die Ausstrahlung, dann haben wir Winter und tiefe bis eisige Temperaturen. Die Gerechtigkeit des Schöpfers liegt darin, dass die Jahreszeiten mal die Nordhemisphäre mal die Südhemisphäre begünstigen bzw. benachteiligen. Der Mensch hat sich bei der Besiedlung der Erde an diese Gegebenheiten angepasst.

Unter 98. heißt es: „Jesus lebte in vollkommener Harmonie mit der Schöpfung, und die anderen wunderten sich: „Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen.“ (Mt 8,27)  Markus erzählt in seinem Evangelium, wie sich über dem See Genezareth ein heftiger Sturmwind erhob und das Schiff mit Wasser füllte. Die ängstlichen Jünger weckten Jesus, der den Wind bedrohte und dann sprach: „Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille.“ Wahrscheinlich wusste Jesus um die plötzlichen Fall Winde, ihr plötzliches Entstehen wie vergehen. Doch bis heute hat der Mensch keine Macht über das Wetter, so sehr er danach trachtet.

Und solange der Mensch keine Macht über das Wetter hat, hat er auch keine Macht über das Klima, denn dieses hängt ursachlich per Definition vom Wetter ab. Wenn auch die Atmosphäre als gemeinsames Gut angesehen werden kann, so ist das Wetter keine gemeinsames Gut, sondern ein ungleiches Gut. Die Pole werden nie tropisches Wetter haben und umgekehrt. Klima heißt Neigung und die Neigung der Sonnenstrahlen in Bezug auf die Erdoberfläche erzeugt die Wettervielfalt, von der wiederum Klima abgeleitet ist. Klima ist ungleich, ungerecht und „Klimagerechtigkeit“ ein utopischer Wunschtraum!

Der Punkt 23. stammt mit Sicherheit nicht aus der Feder von Papst Franziskus, doch hätte die Päpstliche Akademie der Wissenschaften alles tun müssen, dass solch unhaltbare Passagen in die Enzyklika Aufnahme finden. Er beginnt mit dem Satz: „Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle.“ Es gibt eine ganze Fülle sehr unterschiedlicher Klimata auf der Erde, als statistisches Abbild sehr unterschiedlichen Wetters. Es ist völlig abwegig, das Klima als gemeinschaftliches Gut von allen Menschen für alle Menschen. Auch die Berufung aus „zahlreiche wissenschaftliche Studien“ und die „starke Konzentration von Treibhausgasen“ rechtfertigt nicht folgenden Satz: „Wenn sie sich in der Atmosphäre intensivieren, verhindern sie, dass die von der Erde reflektierte Wärme der Sonnenstrahlen sich im Weltraum verliert.“

Hierzu passt der Satz unter 110.: „Die Wirklichkeit steht über der Idee.“ Tag für Tag erleben wir während der Vegetationsperiode auf beiden Hemisphären den Anstieg der Temperaturen mit „Sonnenaufgang“ und ihr Absinken mit „Sonnenuntergang“.  Gleichzeitig erleben wir aufgrund der Photosynthese der grünen Pflanzen, wie am Tage der CO2-Gehalt der Luft abnimmt und während der Nacht aus dem Boden heraus wieder aufgefüllt wird und zunimmt, denn die Pflanzen sind existentiell auf CO2 in der Luft als Nahrungsmittel angewiesen. Ohne grüne Pflanzen gäbe es keine Nahrung und keinen Sauerstoff. Daher hat Gott auch zuerst die Pflanzen und dann die Tiere geschaffen. Und erst als er sah, dass es gut war, schuf er den Menschen.

In der Enzyklika wird die große anthropozentrische Maßlosigkeit (116) angeprangert, wird eine mutige kulturelle Revolution (114) gefordert und wird gesagt, dass die weltweite Ökologiebewegung bereits einen langen Weg zurückgelegt hat (166.). Es wird die Notwendigkeit des Vorhandenseins einer „echten politischen Weltautorität“ (175.) für nötig erachtet. Es wird gesagt, dass sich die Politik nicht der Wirtschaft und diese sich nicht dem Diktat der Technokratie unterwerfen darf (189.) Das ist richtig, aber weder die Politik noch die Kirche darf sich dem Diktat der Wissenschaft unterwerfen. Hier fehlt der Enzyklika jedweder kritische Ansatz.

Der Wissenschaft gegenüber herrscht eine sträfliche Leichtgläubigkeit, eine Untertanen-Mentalität. Es grenzt an eine Selbstaufgabe, wenn dazu aufgerufen wird, durch Erziehung ein „ökologisches Bürgertum“ (211.) zu schaffen und „Leitlinien ökologischer Spiritualität“ (216) zu entwerfen, um zu einer „Versöhnung mit der Schöpfung“ (218) zu kommen. Gleichzeitig heißt es unter 221., „dass Gott die Welt erschaffen und in sie eine Ordnung und Dynamik hineingelegt hat, die der Mensch nicht ignorieren darf“. 

Jawohl, die Welt ist dynamisch und nicht statisch. Und am dynamischsten von allen Naturereignissen ist das Wetter. Wie das Wetter so sind auch Erdbeben und Vulkane Naturereignisse, mit denen der Mensch leben muss. Dies sieht auch Papst Franziskus so, denn unter 228. fordert er von uns, „den Wind, die Sonne und die Wolken zu lieben und zu akzeptieren, obwohl sie sich nicht unserer Kontrolle unterwerfen.“ Wir sollten dem Beispiel von Jesus folgen und die Natur wie ihre Abläufe akzeptieren, um wieder in vollkommener Harmonie mit der Schöpfung zu leben.

Die größte Gefährdung der Freiheit des Menschen liegt in dem Satz 208.: „Wenn wir fähig sind, den Individualismus zu überwinden, kann sich wirklich ein alternativer Lebensstil entwickeln, und eine bedeutende Veränderung in der Gesellschaft wird möglich sein.“  Ist das Auftrag der römisch-katholischen Kirche, die jeden Mensch als einmaliges Individuum, als Geschöpf Gottes ansieht? Sollen wir Christen unsere Glaubens- und Gewissensfreiheit aufgeben, um in einem kommunistischen Kollektiv aufzugehen? Wer die „Zeit irrationalen Vertrauens auf den Fortschritt und das menschliche Können“ (19.) anprangert, muss auch nach deren Ursache fragen. Diese liegt eindeutig im Marxismus und Kommunismus!

Wer die Humboldt-Universität in Berlin betritt, dessen Blick fällt automatisch auf Karl Marx und seine Aussage: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“ Karl Marx deklarierte den Fortschritt zum Geschichtsgesetz. Er frönte dem Materialismus und bereitete dem Konsumismus den Weg. Der Fortschrittswahn wird keineswegs besser, wenn man ihm den Deckmantel „nachhaltig“ umhängt. In der Enzyklika wird die „Kultur des Relativismus“ als „Krankheit“ (123.) bezeichnet. Aber ist das nicht Ausdruck des Relativismus, wenn unter 183. gefordert wird: „Immer ist es notwendig, den Konsens unter den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren einzuholen, die unterschiedliche Perspektiven, Lösungen und Alternativen beisteuern können.“

Wohl deswegen hat der Vatikan das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung als Berater bemüht und dessen Leiter, Prof. Dr. Hans Joachim (John) Schellnhuber CBE am Tag vor der Präsentation von „Laudato Si“ zum ordentlichen Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften gemacht. Schellnhuber hat sich selbst offen als Agnostiker bezeichnet. Der Agnostizismus ist nachhaltig offen und sowohl mit dem Theismus als auch dem Atheismus vereinbar. Auch ist der Agnostizismus eine Weltanschauung, die vor allem die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens und Verstehens bzw. Begreifens betont? Wer jedoch die „prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens“ betont, sollte nicht als Zukunftsberater sondern eher als Orakel-Prophet auftreten.

Oppenheim, im Juni 2015   

 Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne




Die arg gebeutelten Energieversorger

RWE: In prekärer Lage

Die RWE ist einer der fünf führenden Strom- und Gasanbieter in Europa. Mit ihrem Know-how bei der Gewinnung von Braunkohle, der Stromerzeugung aus Gas, Kohle, Kernkraft und regenerativen Quellen, dem Energiehandel sowie der Verteilung und dem Vertrieb von Strom und Gas ist der Konzern auf allen Stufen derWertschöpfungskette tätig. Gemessen am Absatz, ist RWE in Europa die Nr. 3 beim Strom und die Nr. 5 beim Gas.

Dennoch: das Unternehmen RWE steckt in der Krise. Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien verdienen die Gas- und Kohlekraftwerke zu wenig Geld; ein Teil der Kraftwerke ist nicht mehr wirtschaftlich. An den wichtigsten Finanzzahlenfür das Geschäftsjahr 2014 lässt sich dies (im Vergleich zum Vorjahr 2013) gut ablesen: der Umsatz ist auf 48 Milliarden Euro (im Vergleich zu 52 Mrd. in 2013) gesunken. Das nachhaltige Nettoergebnis reduzierte sich auf 1,282 Mrd. Euro (2013: 2,314 Mrd.). Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich 2014 auf 28,220 Mrd. Euro gegenüber 21,861 in 2013. In etwa gleich blieben die langfristigen Schulden mit 46,324 Mrd. Euro. Kein Wunder, dass der Personalstand von 64.896 auf 59.784 in 2014 abgebaut werden musste. Marktzinsbedingt mussten auch die Rückstellungen für die (zu üppigen?) Pensionen angehoben werden. 

Die Erosion der Kraftwerksmargen hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. Als Peter Terium, der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, im Sommer 2012 sein Amt antrat, handelte die Megawattstunde Strom am deutschen Terminmarkt noch mit 49 Euro; aktuell liegt der Strompreis nur noch bei 32 Euro. Bleibt es bei diesem Preisniveau, wird "RWE Generation" trotz aller Effizienzverbesserungen, in nicht allzu ferner Zukunft einen betrieblichen Verlust ausweisen. Nicht unwahrscheinlich ist, das sich der Strompreis noch weiter nach unten bewegt.

Bild rechts: RWE-Hauptverwaltung in Essen (Turm verkauft und zurück geleast)

Aber Gas- und Kohlekraftwerke werden weiterhin gebraucht. Ohne diese Anlagen entstünden regelmäßig Versorgungslücken, nämlich, wenn der Wind nicht weht und, wenn die Sonne nicht scheint. Denn Wind- und Solarstrom sind nun mal nicht auf Knopfdruck verfügbar. Deshalb setzt sich RWE energisch für den sogenanntenKapazitätsmarkt ein. Nach diesem Modell erhalten Stromerzeuger auch dafür eine Vergütung, dass sie Kraftwerke betriebsbereit halten, die jederzeit bei Engpässen hochgefahren werden können. So, wie auch Fußballspieler bezahlt werden, wenn sie auf der Ersatzbank sitzen, aber einsatzbereit sind, falls Spieler auf dem Platz ausfallen sollten. In Großbritannien, Frankreich und neuerdings Polen ist man diesen Weg schon gegangen. Das Bundeswirtschaftsministerium lehnt dieses Modell bislang ab, da es bei der Energiewende keine weiteren Subventionen gestatten möchte. 

Ein Top-Thema auf der politischen Agenda in Deutschland ist gegenwärtig derKlimaschutz. Damit der Ausstoß von CO2 um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 gemindert wird, sollen eine Reihe von Kohlekraftwerken abgeschaltet bzw. mit einer Klimasteuer belegt werden. RWE fürchtet erhebliche Strukturumbrüche insbesondere bei der Braunkohle. Ein vorzeitiges Aus der Braunkohle würde den Verlust dieser sicheren, kostengünstigen und subventionsfreien Energiequelle bedeuten, worunter auch die Versorgungssicherheit insgesamt zu leiden hätte. Inzwischen warnen auch die Gewerkschaften mit Demonstrationen vor dem "sozialen Blackout ganzer Regionen" und dem Verlust von bis zu 100,000 Arbeitsplätzen. 

Um RWE mittelfristig wieder auf Wachstumskurs zu bringen, will sich der Vorstand vorrangig auf die drei Felder erneuerbare Energien, Netzgeschäft und Vertrieb konzentrieren. In der Nordsee und an der walisischen Küste sollen große Windparks entstehen, und zwar im Verbund mit solventen Partnern. Damit werden Risiken und Kosten auf mehrere Schultern verteilt. Bei der Umsetzung der Energiewende kommt dem Stromnetz eine Schlüsselrolle zu. Mehr als 300.000 Stromerzeugungsanlagen auf der Basis erneuerbarer Energien sind aktuell an das RWE-Netz angeschlossen und jedes Jahr werden es mehr. Eine Milliarde Euro pro Jahr soll in den Erhalt und den Ausbau dieser Netze investiert werden, wobei ein auf Jahre festgelegter regulatorischer Rahmen stabile Renditen (qua Subvention!) garantiert. Schließlich will man den 23 Millionen Strom- und Gaskunden zukünftig innovative Produkte und Dienstleistungen via Internet, z. B. Smart-Home etc, anbieten.

Trotzdem: das Marktumfeld bleibt schwierig und wird sogar noch schwieriger werden. Die Krise der konventionellen Stromerzeugung wird auch weiterhin die Ertragslage von RWE prägen. Der Betriebsgewinn könnte in diesem Jahr nochmals um zehn Prozent sinken. Der Vorstand hat für diesen Fall bereits eine Änderung seiner Dividendenpolitik angekündigt, um die nötigen Investitionen zu ermöglichen. Die Kommunen in NRW, welche die RWE-Dividenden zum Ausgleich ihrer Haushalte brauchen, werden dies nicht gerne vernommen haben.

EnBW:  Weiter im Sinkflug

Eigentlich hätte ein kleiner Raum in Karlsruhe genügt, um die diesjährige Aktionärsversammlung des Stromriesen Energie Baden-Württemberg (EnBW)abzuhalten. Denn 46,75 Prozent aller Aktien befinden sich im Besitz der Landesgesellschaft "Neckarpri" und weitere 46.75 % gehören dem Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke "OEW", einem Zusammenschluss von 9 Landkreisen. Die Chefs dieser beiden Großaktionäre, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landrat Heinz Seiffert, hätten (zusammen mit Vorstand und Aufsichtsrat) die Hauptversammlung vermutlich in 1 bis 2 Stunden hinter sich gebracht. 
Aber das wäre natürlich nicht im Sinne der allermeisten Kleinaktionäre gewesen, deren "Streubesitz" sich immerhin auf stattliche 0,39 % beläuft. Meist sind es betagte ältere Badenwerker, die es genießen, einmal im Jahr von ihrer früheren Firma bewirtet zu werden. Sie erfreuen sich an den angebotenen Würsteln sowie (vegetarischen) Grünkernhamburgern und lassen die alten Zeiten hochleben. Wie bei früheren Anlässen dieser Art, mischte sich auch diesmal ein veritabler ehemaliger Staatsrat und Badenwerksvorstand unter den Kreis der Ehemaligen.
Die winzige Dividende von 69 Cent pro Aktie veranlasste nicht wenige Rentner zu einem Nachschlag in Form der angebotenen "Naturalien", aber selbst diese war noch zu üppig angesichts der Finanzlage des Konzerns. Die EnBW fuhr im Berichtszeitraum 2014 nämlich keinen Gewinn, sondern einen Verlust von 387,6 Millionen Euro ein und finanzierte die Dividende gewissermaßen aus der Substanz zu Lasten der Investitionen. Diese werden aber zur gewollten Umsteuerung des Konzerns auf erneuerbare Energien, wie Windparks, benötigt. Dafür ließ sich der Vorstand einige "Tricks" einfallen. Zum einen das rigorose Sparprogramm "Fokus", welches den Mitarbeiter etwa eine Milliarde Euro pro Jahr abringt; zum anderen durch den Verkauf von Tafelsilber, zum Beispiel großen Anteilen an den gerade gebauten Windparks, wie "Baltic 2". Das hat zur Folge, dass das Geschäftssegment Stromerzeugung in Zukunft sinken wird. 

CEO Frank Mastiaux, bei EnBW-Hauptversammlung in Karlsruhe; Bild W. Marth

Hinzu kommt, dass das Unternehmen EnBW von erheblichen Schulden geplagt wird. Zum Jahresende beliefen sich – gemäß Bilanz – die langfristigen Schulden auf 24 Milliarden Euro, die kurzfristigen immerhin noch auf 9,5 Milliarden. Bei einem Umsatz von 21 Milliarden ist dies nicht wenig! Vorstandschef Frank Mastiaux bekannte, dass die Rückstellungen für die Pensionäre und die Kernkraftwerke erhöht werden mussten, um dem niedrigen Zinsniveau des Marktes zu begegnen. Kritische Aktionärsvertreter hinterfragten auch den Anstieg des Mitarbeiterstabs auf  20.092 und verglichen sie mit den 58.000 bei Eon, deren Umsatz mit 111,5 Milliarden indes weit höher liegt. Der Vorstand verwies auf die verschiedenartige Strukturen in beiden Organisationen.

Sorgen bereitet dem Vorstand auch der Verfall der Strompreise an der Börse (36 Prozent seit 2011)und die daraus erwachsenden geringen Margen. Auch die Wettbewerbslage hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Kunden wechseln immer mehr ihren früher angestammten Versorger, was insbesondere für die Industriekunden gilt. Weil die Stadtwerke und Kommunen häufig ihre Netze aufkaufen, kommt es zum Phänomen der Netzaufsplitterung. Dies hat auch den Kurs der EnBW-Aktie beeinflusst, die seit 2011 von 41 auf derzeit 25 gefallen ist. 

Als Leitmotiv gibt der Vorstand aus: Energiewende.Sicher.Machen. Das klingt ein bisschen wie das Pfeifen im Walde, aber was will ein armer Vorstand der EnBW auch öffentlich verkünden, wenn er in einem rot-grün regierten Land bestehen will. Und wenn im Aufsichtsrat  solche Energieexperten, wie Gunda Röstel, die ehemalige Sonderschullehrerin und Vorsitzende der Grünen Partei sitzen. Für 48.000 Euro Aufsichtsratsvergütung per anno, übrigens. (Darüber hinaus bringt Frau Röstel ihre Fachkenntnisse noch in vier weiteren Räten und Beiräten ein).

Dr. Mastiaux sollte in seinen Prognosen allerdings auch nicht übertreiben. So bekannte er sich bei der Aktionärsversammlung mehrfach zu dem bundespolitischen Ziel, im Jahr 2050 volle 80 Prozent der Stromenergie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Und, dass er die EnBW im Jahr 2020 auf erneuerbare Stromerzeugung umgestellt haben werde. Beides ist, mit Verlaub, höchst unwahrscheinlich. Als würstelgestärkter Altrentner prophezeihe ich hingegen folgendes:
1. Das Ziel der Bundesregierung zur 80 %igen Stromerzeugung im Jahr 2050 ist aus technischen und wirtschaftlichen Gründen unerreichbar.
2. Die EnBW wird die politisch gewollte Abschaltung ihrer restlichen beiden "cash-cows" Philippsburg 2 (im Jahr 2019) und Neckarwestheim II (2022) als drittgrößter deutscher Energiekonzern nicht überstehen. Die wenigen Windparks, welche ohnehin nur (nicht planbaren) "Zappelstrom" liefern, reichen bei weitem nicht aus um ein Industrieland, wie Baden-Württemberg, ausreichend mit Grundlaststrom zu versorgen. Da die Gleichstrommonsterleitungen noch lange Zeit von der Bevölkerung blockiert werden, ist nur die Einfuhr von ausländischem Strom eine realistische Option. 
3. In jedem Fall wird der Sinkflug der EnBW-Aktie anhalten.

E.ON: aus eins mach zwei

Ende 2013 ist Deutschlands größter Energiekonzern mit einer neuen Unternehmensstrategie an die Öffentlichkeit gegangen. Ihr lag die Einschätzung zugrunde, dass sich seit Fukushima zwei verschiedene Energiewelten entwickelt haben: eine klassische und eine neue. Beide sind nicht unabhängig von einander, im Gegenteil, sie bedingen sich sogar – stellen aber ganz unterschiedliche Anforderungen an das Energieunternehmen. In der neuen Energiewelt kommt es auf erneuerbare und dezentrale Stromerzeugung, intelligente Netze und Kundenorientierung an; in der klassischen Energiewelt ist vor allem Know-how und Kosteneffizienz in der Großstromerzeugung mit konventionellen Kraftwerken gefragt.

E.on hat daraus die Konsequenz gezogen, dass sich der Konzern in zwei unabhängige Firmen aufspalten sollte, die sich jeweils auf die verschiedenen Herausforderungen fokussieren. Ab 1. Januar 2016 wird es daher zwei Gesellschaften geben. So strebt E.on künftig eine Führungsposition bei den erneuerbaren Energien und den innovativen Kundenbeziehungen an; die neue Gesellschaft soll eine starke und gestaltende Rolle bei den klassischen Strom- und Gasgeschäften einnehmen.  

 Hauptversammlung der E.ON, in Grugahalle Essen; Bild W. Marth

Inzwischen (Stand April 2015) sind weitere organisatorische Entscheidungen gefallen. Die abgespaltene Schwesterfirma von E.on hat einen neuen Namen:Uniper. Das Kunstwort steht für Unique Performance; es wurde von einem langjährigen Mitarbeiter der E.on vorgeschlagen und hat sich gegen weitere 3000 Vorschläge durchgesetzt. Vorstandsvorsitzender von Uniper wird Klaus Schäfer, derzeit noch Finanzchef der E.on. Der Sitz des Unternehmens wird in Düsseldorf sein, wo es die bisher von E.on benutzten Liegenschaften bezieht. Voraussichtlich wird Uniper 20.000 Menschen beschäftigen, etwa 40.000 werden bei E.on verbleiben. E.on wird weiterhin von Johannes Teyssen geführt werden, was viele Mitarbeiter ziemlich überraschte, denn Teyssen war bislang eher als Kritiker der Energiewende und der erneuerbaren Energien bekannt.

Skeptiker dieser Firmenaufspaltung vermuten in Presseveröffentlichungen, dass E.on die Altlasten aus Atom und Kohle in eine Art öffentliche "Bad Bank" ausgliedern wolle, um das Zukunftsgeschäft mit den erneuerbaren Energien nicht zu gefährden. Die bilanziellen Zahlen im E.on-Geschäftsbericht für 2014 sind nicht berauschend. Das Unternehmen musste einen Rekordverlust von 3,1 Milliarden Euro hinnehmen, wozu auch Fehlinvestitionen in Südeuropa beigetragen haben. Hinzu kommt, das der Konzern auch von immensen Schulden geplagt wird: 63,3 Milliarden Euro im langfristigen und 35,6 Milliarden im kurzfristigen Bereich.

Vattenfall: Rückzug aus der Braunkohle

Die Vattenfall GmbH mit Sitz in Berlin ist eine 100-prozentige Tochter der schwedischen Mutterfirma Vattenfall AB und wird ziemlich eng von Stockholm aus gesteuert. Da der deutsche Bereich in die Bilanz des Gesamtkonzerns konsolidiert ist, sind wenige verlässliche Geschäftszahlen bekannt. Der Umsatz des (deutschen) Unternehmens beträgt ca. 11 Milliarden Euro, es werden rd. 20.000 Menschen beschäftigt. Vattenfall betreibt das Übertragungsnetz 50Hertz sowie die beiden Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel, welche allerdings im Zuge von Fukushima abgeschaltet wurden. Als Betreiber der Lausitzer Braunkohle-Tagebaue und der Kohlekraftwerke steht Vattenfall immer wieder im Zentrum gesellschaftlicher Konflikte. Der im Herbst 2014 neu ernannte Firmenchef Magnus Hall hat die Braunkohle-Tagebaue samt Kraftwerke zum Verkauf gestellt. Wegen der damit verbundenen und gefährdeten Arbeitsplätze hat dies erhebliche Unruhe bei der brandenburgischen Regierung und den Gewerkschaften ausgelöst. Darüber hinaus hat Vattenfall bei einem amerikanischen Gericht eine Klage in Höhe von 4,7 Milliarden Euro wegen der Stilllegung der beiden genannten Atomkraftwerke eingereicht. Alles zusammen gesehen entsteht der Eindruck, dass sich Vattenfall zumindest partiell aus dem deutschen Bereich zurückziehen möchte.

Übernommen von Dr. W. Marths Rentnerblock




Bundesnetzagentur- Der Wahnsinn geht weiter

Das neu erschaffene Handelsgut der Reservekraftwerke

Irgendwann hat auch jedes Kraftwerk sein Lebensende erreicht: Meist nicht aus technischen Gründen (ein Kraftwerk muß bis zuletzt gewartet werden), oft aus technologischen Gründen, überwiegend aus wirtschaftlichen Erwägungen und neuerdings sogar, aus politischen Gründen (Ausstieg aus der Kernenergie). Normalerweise — wie gesagt, bis auf Kernkraftwerke in Deutschland — eine auf betriebswirtschaftliche Daten fußende unternehmerische Entscheidung.

Mit einfachen Worten: Wenn die laufenden Kosten, die erzielten Einnahmen übersteigen, wird es stillgelegt. Nun hat man auch früher solche Kraftwerke (eher einzelne Blöcke in einem Großkraftwerk) nicht sofort abgerissen, sondern sie erst einmal in die sogenannte "Kaltreserve" überführt. Unter "Kaltreserve" versteht man sorgsam gepflegte Einheiten, die man innerhalb weniger Tage wieder in Betrieb setzen kann. Das kostet natürlich zusätzlich Geld. Quasi eine Versicherungsprämie gegen Ausfälle von Kraftwerken (unerwartete Schäden, Umbau- und Wartungsmaßnahmen etc.). Wieviel und welche Blöcke man in der Kaltreserve belässt, ist wieder eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Weil das so ist, werden stets die Einheiten mit den höchsten Unterhaltungskosten — meist die ältesten — Einheiten endgültig abgerissen.

An dieser Stelle muß man verstehen, daß der notwendige Umfang der Kaltreserve ausschließlich in der Verantwortung des jeweiligen Betreibers liegt. Wer seinen Kraftwerkspark optimal betreibt, auf dem Stand der Technik hält und stets gut wartet, kommt mit einer entsprechend kleinen Reserve aus. Wer über den richtigen Brennstoffmix verfügt, braucht unerwartete Preisschwankungen nicht zu fürchten.

Die Politik hat nun durch ihre Vorgaben (Ausstieg aus der Kernenergie, Wunschenergie Wind und Sonne), die vorher beschriebenen Zusammenhänge außer Kraft gesetzt. Damit die Politik nun ihren Willen durchsetzen kann, muß sie die Entscheidung übernehmen, welche Kraftwerke stillgelegt werden dürfen. Da aber Enteignungen in unserem Wirtschaftssystem (noch) schwer durchsetzbar sind, mußte eine Krücke gefunden werden. Will oder muß ein Betreiber ein Kraftwerk abschalten, muß er sich dies genehmigen lassen. Dies stellt für sich schon, einen schwerwiegenden Eingriff in das Grundrecht auf Eigentum, Gewerbefreiheit und Vertragsfreiheit dar. Um das durchziehen zu können, muß man zumindest eine akzeptable Entschädigung vorsehen. Das Wirtschaftsgut "Reservekraftwerk" war geboren. Ein weiteres, von Politikerhand erschaffenes, planwirtschaftliches Monster, welches weitere Monster gebären wird!

Was genau, ist ein Reservekraftwerk?

Wenn der Politik — vertreten durch die Bundesnetzagentur — die  endgültige Abschaltung eines Kraftwerks missfällt, wird es zu einem Reservekraftwerk erklärt. Ein Reservekraftwerk darf ausdrücklich nicht mehr von seinem Eigentümer benutzt werden, muß aber stets und in vollem Umfang (Personal, Wartung, Prüfungen etc.) durch ihn unterhalten werden. Lediglich der zuständige Übertragungsnetzbetreiber entscheidet, wann, wie oft, für wie lange, das Kraftwerk betrieben werden soll. Für einen solch schweren Eingriff in das Recht auf Eigentum, muß es natürlich eine Entschädigung geben. Diese Kosten werden auf alle Stromverbraucher über das Netzentgeld umgelegt. Ganz neben bei, ist das eine weitere Verschleierung der tatsächlichen Kosten der Windenergie!

Die Festlegung der Entschädigung wird im heute üblichen Neusprech als

"Durchführung eines Interessenbekundungsverfahrens "

bezeichnet. Dahinter verbirgt sich folgende Problematik: Die Entschädigung muß ausgehandelt werden. Wenn ein Eigentümer — aus welchen Gründen auch immer — partout kein Reservekraftwerk haben will, kann er sich durch die Nennung eines überhöhten Preises schützen. Deshalb wird schon mal vorsorglich mit der Keule "Gewährleistung der Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems" gedroht. Andererseits ist die Bundesnetzagentur in einer eher schwachen Position, da bestimmte Kraftwerke aus bekannten technischen Gründen faktisch eine Monopolstellung besitzen. In der Praxis werden die Verhandlungen eher in größter Harmonie verlaufen. Handelt es sich doch um ein klassisches Geschäft zu Lasten Dritter: Wir Stromkunden müssen auf jeden Fall zahlen, sitzen aber gar nicht am Verhandlungstisch.

Wozu braucht man überhaupt Reservekraftwerke?

In einem Stromnetz müssen zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort Energieverbrauch und Produktion in einem Gleichgewicht sein. Vor dem Zeitalter des Ökologismus hat man deshalb die Kraftwerke so nah wie möglich an den Verbrauchsschwerpunkten gebaut. Teilweise sogar in den Städten (Berlin, Hamburg, München etc.) und hat dabei die Abwärme noch für die Fernheizung verwendet. Insbesondere für die Windenergie wurde zu deren Förderung die Standortwahl freigegeben. Der Strom muß nun irgendwie zum Verbraucher fließen. Die Windparks wurden und werden bevorzugt in Norddeutschland oder sogar im Meer errichtet. Inzwischen hat man dort erhebliche Überkapazitäten. Der Abfallstrom muß auf biegen und brechen (Abnahmezwang) in Süddeutschland und im Ausland entsorgt werden. Genau dieser Abfallstrom ist aber das Hauptproblem! Nicht die Dunkelflaute, von der inzwischen sogar in der breiteren Öffentlichkeit geredet wird, ist der Grund für neue Leitungen und Reservekraftwerke. Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, kann der Bedarf problemlos mit dem vorhandenen Stromnetz und den (noch) vorhandenen Kraftwerken abgedeckt werden. Nur wenn der Wind — ausnahmsweise — mal etwas stärker weht, ergibt sich sofort ein Problem für jedes Stromnetz! Selbst ein immer weiter betriebener Netzausbau ist deshalb keine Lösung. Auch wenn man das Stromnetz so erweitert, daß auch Windenergiespitzen immer transportiert werden können, ist das nur an wenigen Stunden im Jahr nötig und damit völlig unwirtschaftlich.

An dieser Stelle scheint ein kleiner Einschub zum Umweltschutz nötig. Niemand kann große Mengen elektrischer Energie ohne Verluste quer durch Deutschland verschieben. Schon heute betragen allein die Verluste im Übertragungsnetz (das ist nur das Hochspannungsnetz!) an "Starkwindtagen" 1500 MWel! Wie die Simulationen der Bundesnetzagentur zeigen, werden diese mit dem Ausbau der Windenergie beständig ansteigen.

Ein weiteres Zauberwort: "Redispatch"

Redispatch ist, wenn man bestimmte Kraftwerke im Netz runter regelt, um die Flüsse innerhalb des Netzes zu verändern. Natürlich muß man diese Minderleistung an anderer Stelle zusätzlich einspeisen. Dazu dienen die Reservekraftwerke und deshalb haben auch nur die Übertragungsnetzbetreiber eine Verfügung über sie. Man kann sich das (stark vereinfacht) so vorstellen: Wenn eine Übertragungsleitung an ihre Grenzen zu stoßen droht, kann man die Kraftwerke vor der Leitung etwas abregeln. Natürlich fehlt diese Leistung am anderen Ende, was zumindest dort zu Spannungseinbrüchen und Frequenzschwankungen führen würde. Als Gegenmaßnahme muß das Reservekraftwerk dort, die fehlende Leistung ersetzen. An dieser Stelle sei daran erinnert, daß bereits für den Winter 2015/2016 eine Reserveleistung von geschätzt 6,7 bis 7,8 GWel eingekauft werden muß. Die Kosten hierfür sind noch nicht bekannt. Immerhin entspricht das rund sieben Kernkraftwerken und eine solche Leistung kauft man auch in Deutschland nicht beim Kaufmann um die Ecke.

Es muß noch einmal ganz deutlich gesagt werden, das Problem ist nicht, wenn der Wind nicht weht (Dunkelflaute), sondern wenn er mal weht! Bereits jetzt haben wir bei Starkwind ein Exportsaldo von 12,1 GW. Bei Dunkelflaute (meist am Wintertag) ergibt sich nur ein Importsaldo von -2,1 GW. Die eigenen Kraftwerke reichen (noch) aus, um Deutschland zu versorgen. Im Gegensatz dazu, muß der Abfallstrom bei stärkerem Wind erst einmal zu den Grenzen transportiert werden, bevor er anschließend im Ausland teuer entsorgt werden kann.

Milchmädchen und der CO2-freie Windstrom

Bis vor wenigen Jahren, wurde man von den Schlangenölverkäufern der Windindustrie immer brüsk abgeschmettert, wenn man von der Dunkelflaute sprach. Obwohl jedem, der sich mit den meteorologischen Daten auseinandergesetzt hat, vollkommen klar war, daß der Wind eben nicht immer weht. Gerade im Winter, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist, treten immer wieder großräumige Hochdruckwetterlagen in Europa auf. Heute sind diese Meßdaten der Windstromproduktion von jedermann im Netz einsehbar.

Wenn man den einschlägigen Umfragen glauben mag, ist die (gut verdienende) Mehrheit in Deutschland gern bereit, höhere Strompreise zu bezahlen, wenn sie dadurch das Weltklima retten darf. So eine Art von Ablasshandel halt. Allerdings werden auch immer mehr Gutmenschen stutzig über einen vermeintlichen Widerspruch: Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über neue Rekorde an der Ökostrom-Produktionsfront berichtet wird — nur die CO2-Produktion sinkt nicht parallel dazu! Nur die Schlangenölverkäufer jubeln noch über jede zusätzliche "CO2-freie" Kilowattstunde aus Windstrom.

Abb 1: Anteil in TWh "Erneuerbarer" Energien an der Bruttostromerzeugung in TWh (blau) und C2 Emission in Mio t (rot) aus fossil befeuerten Kraftwerken. In 2014 war die Emission wieder dank des milden Winters etwas geringer. Daten BDEW, Stat. Bundesamt, AGEBGrafik Limburg 

Windstrom ist nur so lange "CO2-frei", wie er den Windpark noch nicht verlassen hat. Selbst hartgesottene "Öko’s" wissen aber, daß er im Windpark ohne jeden Wert ist. Er muß noch auf einem hunderte Kilometer langen Weg bis zu den Verbrauchsstellen im In- und Ausland gelangen. Ohne konventionelle Kraftwerke, läßt sich aber kein "Zappelstrom" transportieren. Inzwischen kann man aber auch dies messen! Je höher die Produktion von Windstrom an verbrauchsfernen Standorten ist, um so höher ist die CO2-Freisetzung um diesen Strom über weite Strecken transportieren zu können. Da kommt auch kein Netzausbau hinterher.

Planwirtschaft gegen Realität

Es ist politisch gewollt, noch mehr Windparks im Meer zu bauen. Gleichzeitig will man aus der Kernenergie aussteigen. Der Ersatz dieser Kraftwerke durch (fossile) Neubauten ist unerwünscht. Es beginnt der Kampf gegen die noch vorhandenen Kohlekraftwerke. All das zusammen genommen, führt zu einem gigantischen Park von Reservekraftwerken mit steigendem CO2-Ausstoß. Letztendlich zum Zusammenbruch des Strommarktes mit anschließender Verstaatlichung.

Man kann schon heute die Entwicklung in Echtzeit an der Strombörse verfolgen. Jedes mal, wenn der Wind etwas stärker weht, fallen die Strompreise  an der Börse synchron. Einziger Grund, ist der politisch verursachte Abnahmezwang. Wenn man in einem Markt eine Überversorgung herbeiführt, fallen die Preise so lange, bis genug Marktteilnehmer die Produktion einstellen. Schon heute werden für etliche Stunden sogar negative Preise erzielt. Nichts weiter, als eine Entsorgungsgebühr für die Vernichtung der Überproduktion. Je tiefer die Preise fallen, um so mehr Produzenten können ihre Kosten nicht mehr decken und stellen die Produktion ein. Dies betrifft im derzeitigen System ausschließlich die fossilen Kraftwerke. Denn die Windstromerzeuger erhalten auch weiterhin ihren Garantiepreis für ihre garantiert abgenommene elektrische Energie! Dies haben ausschließlich die Politiker zu verantworten, denn sie haben diesen Irrsinn in Gesetzesform gegossen.

Es gibt offensichtlich noch immer genug schlichte Gemüter, die diesen Zusammenhang gut finden. Sie glauben tatsächlich, daß so immer weniger fossile Energie verbraucht wird, wodurch das "Klima gerettet wird". Das Gegenteil ist der Fall! Je mehr Windenergie produziert werden soll, um so mehr fossile Energie (bei gleichzeitigem Verzicht auf Kernenergie) muß eingesetzt werden. Nicht nur bei Dunkelflaute muß der Strom in konventionellen Kraftwerken produziert werden, sondern auch bei jeder wetterabhängigen Überproduktion müssen vermehrt fossile Kraftwerke zum Transport des Windstroms zu den Entsorgungsstätten eingesetzt werden. Was heute schon an Sonn- und Feiertagen oder in der Nacht passiert, wird bei weiterem Ausbau bald ständig Realität sein. Es gibt keinen Ausweg aus diesem Dilemma:

·       Regelt man die Windmühlen mit zunehmendem Wind ab, wird deren Auslastung immer schlechter und es erhöhen sich beständig die Stromkosten bei den Verbrauchern. Man zahlt dann nur noch für Windmühlen, die in der Landschaft herumstehen. Wie lange die Wähler so etwas dulden, kann man vielleicht aus der Geschichte lernen. Wer kennt nicht mehr die Bilder von Obst- und Gemüseüberproduktion, die zur Stabilisierung der Preise gleich untergepflügt wurden oder die man gegen Gebühr auf der Müllkippe entsorgt hat.

·       Man versucht die Überschußenergie gleich in den Windparks zu speichern, bis sie auch tatsächlich benötigt werden. Bei dieser Energiewandlung gingen dann gleich rund die Hälfte der Produktion wieder verloren. Der zweite Hauptsatz läßt sich durch Ideologie nicht aushebeln! Abgesehen von den gigantischen Investitionen, die hierfür nötig wären. Die Butterberge und Fleischberge der planwirtschaftlichen europäischen Landwirtschaft waren Nicklichkeiten dagegen.

·       Man versucht wie bisher, die Überschüsse im Ausland zu entsorgen. Für die immer weiter entfernten Abnehmer, sind immer mehr Hochspannungsleitungen nötig, auf denen immer mehr elektrische Leistung gleich "verbraten" wird. Trotzdem wird man immer mehr Reservekraftwerke benötigen, um die Netze überhaupt betreiben zu können. Logischerweise werden die Betreiber immer ihre ältesten und umweltverschmutzenden Kraftwerke den Übertragungsnetzbetreibern vermieten.

Es gibt nur eine Möglichkeit diesen Wahnsinn zu stoppen. Man macht sofort Schluß damit. Dies kann aber nur die Politik leisten, weil sie dieses Monster der Planwirtschaft erst erschaffen hat.

Die europaweite Dimension

Die Idee, den Stromabfall gegen Gebühr im Ausland zu entsorgen, war ziemlich dämlich. Polen ist bereits dabei, seine Grenzen dicht zu machen. Man ist es leid, kostenlos Strom über Tschechien nach Bayern und Österreich zu transportieren. Auch die Idee Reservekraftwerke in Polen anzumieten, war ziemlich kurz gedacht. Weder sind die Polen bereit, ihre Souveränität für ein Linsengericht an die Deutschen zu verkaufen, noch die dadurch zusätzlich entstehenden Belastungen in ihrem Netz zu tragen. Einzig Greenpeace hätte sich wahrscheinlich einen Ast gelacht: Die als besonders umweltfreundlich bekannten (abgenutzten alten) Kohlekraftwerke in Polen von Deutschland weiter am Leben gehalten, um den "Grünen Strom" von der Ostsee nach Österreich und weiter zu verkaufen.

Besonders lustig ist auch, daß ausgerechnet Deutschland nun darüber nachdenkt, den Stromhandel mit Skandinavien und Österreich zu begrenzen. Leider weht auch der Wind in Dänemark, wenn er in Norddeutschland weht. Weil ganz Norddeutschland bereits mit Windstrom verstopft ist, tut jede zusätzliche Kilowattstunde, die Dänemark in Deutschland entsorgen will, besonders weh. Langsam merkt man, daß sich Deutschland zu einem Transitland für elektrische Energie entwickelt. Man findet es inzwischen auch  nicht mehr so prickelnd, daß deutsche Stromverbraucher für lukrative Geschäfte zwischen Österreich, Ungarn und Italien bezahlen müssen. Deutscher Stromabfall wird billig von Österreich aufgekauft und gewinnbringend an das alte KuK-Gebiet weiterverscherbelt. Inzwischen fließen bereits 8,5 GW nach Österreich. Tendenz weiter steigend. Alles ein Ergebnis des politisch gewollten "Ein-Zonen- Modells", in dem die örtliche Entfernung per Ukas außer Kraft gesetzt wurde. Strom soll überall gleich teuer sein. Transportkosten müssen zur Verschleierung aus anderen Töpfen bezahlt werden. 

Auch das "Vorangehen" hat sich als blöde Idee herausgestellt. Frankreich z. B. ist inzwischen auch in das Windgeschäft eingestiegen. Dumm nur, daß dort die geographischen Bedingungen (z. B. Atlantikküste) wesentlich günstiger als in Bayern und im Schwabenland sind, somit die Produktionskosten auch geringer. Warum sollte Frankreich also zusätzlichen Windstrom aus Deutschland importieren? Es sei denn, Michel ist bereit, die Subventionen weiter hoch zu schrauben.

Völlig verschlafen haben unsere Politiker beim "Vorangehen" den Netzausbau in Ost-West-Richtung. Man war zu sehr von der Idee besessen, die Kernkraftwerke in Süddeutschland abzuschalten und durch Windstrom zu ersetzen. Inzwischen hat man durch die politisch verordnete Überproduktion Strompreise an der Börse erzeugt, die (teilweise) unter den Brennstoffkosten liegen. Daraus ergeben sich erbliche Stromflüsse in Ost-West-Richtung. Ein Netzausbau auch in diese Richtung, ist unvermeidbar! Deutschland wird ein Land der "Stromautobahnen" und "Reservekraftwerke". Ist das, das "tolle Europa", was man uns immer zu verkaufen versucht hat? Gut gemeint, ist noch lange nicht, gut gemacht.

Übernommen von NUKEKLAUS hier 




Grüner Oberbürgermeister von Tübingen kann Widerspruch nicht leiden – Saudommes Gerede!

Hier die letzte Mail der Betroffenen an ihren Oberbürgermeister

Von: XXXXXXX

Gesendet: Mittwoch, 29. April 2015 11:22

An: ‚Palmer, Boris, Universitätsstadt Tübingen‘;

Betreff: AW: FAZ Artikel 27.4.15 WG: Zubau unserer Landschaft mit Windenergie Maschinen

Lieber Herr Palmer,

Sie dürfen mich gerne als egoistisch und saudomm hinstellen, macht mir rein gar nichts.

Trotzdem werden Sie es immer schwerer haben, meinen und den Argumenten von vielen anderen Bürgern  außer Diffamierung und Polemik etwas entgegen zu setzen.

Mit herzlichen Grüßen vom wunderschönen windkraftlosen Stauferland ins schöne Tübingen 

XXXXXXXX

 Zuvor sandte Ihr der Oberbürgermeister diese Mail

Von: Palmer, Boris, Universitätsstadt Tübingen [mailto:boris.palmer@tuebingen.de] 
Gesendet: Mittwoch, 29. April 2015 10:16

Betreff: AW: FAZ Artikel 27.4.15 WG: Zubau unserer Landschaft mit Windenergie Maschinen

Sehr geehrte Frau XXXXXXX,

in aller Deutlichkeit: Ihr egoistisches und sachfremdes Gerede verdient in der Terminologie des Remstals nur einen Begriff: Saudommes Lettagschwätz.

Null Sachverstand mal Null Bereitschaft zur Verantwortung = Null Bedeutung.

Mit Naturgesetzen zu der Schlussfolgerung zu kommen, dass wir eine faktisch unendliche Energieform nicht nutzen sollen, um für wenige Jahrzehnte die letzten Reste an Kohle und Gas aus dem Boden zu holen, bedarf einer Verblendung, die mit Sicherheit nicht heilbar ist.

Meinetwegen dürfen Sie diese Mail in der New York Times publizieren. 

Mit freundlichen Grüßen

Boris Palmer

Oberbürgermeister

Universitätsstadt Tübingen

Stadtverwaltung im Blauen Turm

Friedrichstraße 21, 72072 Tübingen

Tel. (0 70 71) 204 – 1200; Fax (0 70 71) 204 -1000

www.tuebingen.de

Und das war der Anlass: diese Mail der Betroffenen an den Oberbürgermeister, sowie an einige Verantwortliche bei den Stadtwerken…

Von: XXXXXXX

Gesendet: Dienstag, 28. April 2015 23:09

An: Palmer, Boris, Universitätsstadt Tübingen

Betreff: AW: FAZ Artikel 27.4.15 WG: Zubau unserer Landschaft mit Windenergie Maschinen

Sehr geehrte Damen und Herren,

im ehemaligen Militärdepot werden nur 3 Anlagen errichtet, die anderen 3 in unberührter Natur 700 m vom Kloster Adelberg und dem Naherholungszentrum Herrenbachstausee entfernt, inmitten dem herrlichen Stauferland!

Das Militärdepot ist sehr wohl ein unberührtes Paradies und zwar für Rotmilan, Fledermaus und für die noch seltenere Waldschnepfe.

Sie können in Baden-Württemberg Windenergie zubauen so viel und so lange sie wollen, das einzige was wir sicher erhalten ist eine hohe Zahl von MW installierter Leistung. Eine gesicherte Stromgrundversorgung erhalten Sie mit erneuerbarer Energie nie, sie haben ja noch nicht einmal eine vernünftige Speichertechnologie.

Was wir erhalten ist: wenn der Wind weht, eine Masse an Strommüll, den wir teuer ins Ausland verscherbeln müssen

Wenn wenig oder kein Wind weht, Strom aus Kohle oder Atom.

Denn leider gibt: 0 mal x mal beliebiger Anzahl installierter MW = 0 !

Bitte überzeugen Sie uns vom Gegenteil!

Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird sicher nicht am Widerstand der Bevölkerung scheitern, sondern an den Naturgesetzen.

Wind und Sonnenschein lassen sich eben nicht planen, sind sehr minimal speicherbar, und werden sich auch nicht unseren Verbrauchspitzenzeiten anpassen!

Aber vielleicht müssen wir erst mal Deutschland mit Windrädern und Maisfeldern und Solarfeldern überbauen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.

Hoffentlich sind dann wenigstens die  Atomkraftwerke unserer Nachbarländer sicher, damit wir deutsche Gutmenschen nicht irgendwann einmal durch einen französischen oder polnischen atomaren Super GAU umkommen!

Mit freundlichen Grüßen

XXXXXXX

BI Berken

Links zum Thema:

http://www.vernunftkraft.de/gruen-wirkt-toedlich/

http://www.region-stuttgart.org/wind/

http://webgis.region-stuttgart.org/ArcGIS/rest/services/Entwurf_Punktdarstellung/MapServer/3/22/attachments/199

Windkraft auf dem Schurwald: Windpark: Entscheidung im Mai

www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.windkraft-auf-dem-schurwald-windpark-

14.03.2015 – Windkraft auf dem Schurwald Windpark: Entscheidung im Mai … Göppingen sowie die Stadtwerke Fellbach und Tübingen feststellen mussten.

Protest: Bürgerinitiative kämpft gegen Windkraftanlage …

www.swp.de › NWZ, Göppingen › Lokales › Göppingen

07.04.2014 – Eine Bürgerinitiative im Schurwald läuft gegen das Projekt Sturm. Es geht … Fellbach, die Stadtwerke Schorndorf und die Stadtwerke Tübingen.




Zur kommenden E.ON Hauptversammlung – Ein Aktionär fragt nach

Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt                                           52078 Aachen, den 20.04.2015

E.ON HV 2015 Gegenantrag zur Ausgliederung der konventionellen Kraftwerkssparte als wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Geschäftsstrategie der E.ON  SE.

Begründung:

Die richtigerweise Weise zunehmend festgestellte unwirtschaftliche Einsatzdauer der konventionel-len Kraftwerke bis hin zum modernsten Gaskraftwerk in Irsching mit den Erdgasblöcken 4 und 5  hat zu der real eingetretenen „schwersten Krise“ der deutschen Stromerzeugungswirtschaft infol-ge unsinniger politischer Zielvorgaben des Gesetzgebers im Rahmen der Energiewende in Verbin-dung mit wettbewerbswidrigen Vergütungsregelungen nach dem Erneuerbare Energieen Gesetz (EEG) geführt und unvertretbare Sonderlasten für alle Stromverbraucher verursacht.

Wie die Wahrheit der Energiewende aussieht, möge die Leistungsganglinie für Deutschland aus Januar 2015 bereits deutlich machen:

Die verbleibende braune Fläche (Residuallast) wird derzeit durch konventionelle Leistung abgedeckt, demnächst durch  Gaskraftwerke deren Gas aus Russland kommt. Die Relation der beiden Flächen ist nur eine Frage der Kosten, derzeit rd. 20 Mrd. € pro Jahr EEG-Wind/Solar-Subvention.

Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Kommentare der Politikjournalisten in den Medien mit großer Wahrscheinlichkeit von „Grüner“ Ideologie geprägt sind und daher stets fachlich zu hinterfragen sind. 

 

Es ist fast peinlich, wenn in den  Medien über die Energiewende  in "Grüner Einseitigkeit"  (siehe Allensbach-Umfrage)  meist wahrheitswidrig berichtet  wird, und diese Unwahrheiten  von den meisten Bürgerinnen  und Bürger mangels Fachwissen  nicht erkannt werden kann und  somit keiner die Belange der  Stromkunden vertritt, die dem- nächst die Kosten dieser energie- wirtschaftlich sehr teuren, nur  fluktuierend verfügbaren Stromerzeugungsanlagen, bezahlen  müssen.   

Immer dann, wenn der Wind nicht weht, ist Deutschland demnächst von den Erdgaslieferungen aus Russland unabwendbar abhängig, ja bezüglich der deutschen Stromversorgung voll erpress-bar! Die Leistungseinspeisungen aus den mit 38,3 GW installierten Photovoltaikanlagen, entspre-chend  der Leistung von 30 Kernkraftwerken, sind in den Wintermonaten ohnehin praktisch ver-nachlässigbar.  Im Februar 2015 war der Wind noch weniger, die Sonne leicht mehr verfügbar. Man erkennt, dass auch eine beliebige Steigerung der installierten Wind und Solarleistung die Situation nicht wesentlich verbessern kann.

 

Die verbleibende braune Fläche (Residuallast) wird derzeit durch konventionelle Kraftwerke abgedeckt, demnächst durch Gaskraftwerke deren Gas aus Russland kommt. Die Relation der beiden Flächen ist nur eine Frage der Kosten, derzeit rd. 20 Mrd. € pro Jahr EEG- Wind/Solar-Subvention.

In dem nachfolgendem Diagramm sind die Windstrom- und Solarstromeinspeisungen mit der dreifachen der heutigen Leistung dargestellt, etwa die für 2030 angepeilte Situation in Deutschland.    

 Bereits der Vorgänger von Herrn Terium, Herr Dr. Großmann, wusste als Eigentümer der sehr viel Strom verbrauchenden Stahlerzeugung in seiner Georgs-Marienhütte bei Osnabrück wohl sehr genau, was Stromkosten für den Wettbewerb in der deutschen Industrie und in der Stahlproduktion insbesondere, bedeuten. Er hat als CEO von RWE, trotz der dem fehlgeleiteten Zeitgeist wider-sprechenden unpopulären, aber zutreffenden Fakten, nie davor zurückgeschreckt, den weltweit unbestrittenen angemessenen Mixverhältnis darzulegen und vor der inzwischen auch – spät aber vielleicht noch nicht zu spät – von unserer Bundesregierung als unvertretbar überbordend erkannten Solarstromsubventionierung mit jährlich über 12 Milliarden Euro für knapp 6 % der Stromerzeugung zu Lasten aller kleinen Stromverbraucher zu warnen, sowie dies der Wahrheit entsprechend offen zu legen. Dass, ohne das auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk dadurch verzichtbar würde.

Herr Dr. Johannes Teyssen weiß als Vorsitzender des Vorstands sicher sehr wohl, dass eine beliebige Steigerung der Wind- und Solarkapazität technisch zwar möglich ist, jedoch auch, dass dies deutlich höhere Stromerzeugungskosten und somit höhere Produktpreise in der gesamten deutschen Wirtschaft in wettbewerblich unverantwortbarer Höhe erfordert und unsere Stromversorgung eher unsicherer macht und daher in der extremen Zielsetzung sehr unvernünftig ist. Sollen die Vorstände aller großen Versorgungsunternehmen denn auch voll auf den Subventionszug auf-springen und unser Land damit in den wirtschaftlichen Ruin führen? Wenn kommunale Stadtwerke dies aus Opportunismus tun, bzw. tun müssen, ist das Übel genug. Die Energiewende wird erheblich teurer als gedacht, ist wettbewerblich ruinös und ergibt im Ergebnis weniger sicheren Strom, als wir bisher gewohnt sind.  

Bei der Zielvorgabe unserer neuen deutschen Energiepolitik: 80 % elektrische Energieerzeugung aus regenerativer Energie bis 2050, der UBA-Präsident Jochen Flachsbarth sagt sogar 100 %, ist es wichtig, nicht nur die nicht vorhandene zusätzliche Netz- und Speicherkapazität, sondern auch die Kosten gesamtverantwortlich in den Blick zu nehmen. Denn unabhängig von den Kosten ist technisch fast alles möglich. Für die Zielsetzungen der Politik spielen die Energiekosten scheinbar keine dominierende Rolle, wohl aber für die Masse der Bevölkerung, und unsere Industrie, die ohne bezahlbare Energie kaum leben und wettbewerblich arbeiten können, sehr wohl.   

Die derzeit in Deutschland vorhandene Speicherkapazität von rd. 9 GW, 54 GWh ist zur Überbrückung auch nur eines einzigen Tages mit Windflaute und nebeliger Wetterlage, also auch an Tagen ohne Photovoltaikleistungsdargebot, mit einem Tagesbedarf von rd. 1.600 GWh, nur der Tropfen auf einen heißen Stein. Dabei waren diese Pumpspeicherkraftwerke ja auch bereits ohne eine einzige Wind- oder Photovoltaikanlage für einen stabilen Netzbetrieb erforderlich, sonst wären die ja nicht da. Jetzt so zu tun, als ob diese für vorhandene Windflautezeiten, die in jedem Monat an einigen Tagen zu erwarten sind, mit maximaler Leistung frei verfügbar seien, ist daher unbegründet. Dabei kostet der Strom der hier gespeichert werden soll – im Wind/Sonnenmix –  ja bereits zwischen 8 bis 20 ct/kWh, also ein Mehrfaches des erträglichen, plus Speicherkosten.   

In der Vergangenheit hätte man einen Ingenieur der Energietechnik, der ein solches Szenario ernsthaft in Erwägung gezogen hätte, bestenfalls in eine energiewirtschaftliche Nachschulung geschickt, heutzutage nennt man so etwas einen sehr „ambitionierten Lösungsansatz“.   

Die Verantwortlichen für die Energieversorgung in Deutschland dürfen nicht vergessen, dass ihre Existenzberechtigung auch etwas mit den Erwartungen der Stromkunden, und das sind schließlich alle Bürger, die den Strom schlussendlich bezahlen müssen, zu tun hat. Hier bereits heute an vorderster Stelle der Strompreis-skala in Europa zu stehen, ist kei-ne Ehre.  

Der größte Profiteur der deutschen Energiewende – falls diese weiter fortschreitet – ist zweifellos Herr Putin! Dort in Russland hat man bereits vor einigen Jahren Order gegeben, die Stromerzeugung auf Erdgasbasis zurückzufahren und diese durch Kernkraftwerke zu ersetzen, um mehr Volumen an Gas für den Export zu haben. Im Vergleich dazu sind die EU- Sanktionen, wie Kontensperrungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise reine Spielerei.

Niedrige Weltmarktpreise auf dem Ölsektor werden derzeit durch höhere Gaspreise und erhöhtem Liefervolumen teilweise ausgeglichen.  Russland kann bei Stilllegung der sichersten Kernkraftwerke dieser Welt bis 2022 bei uns mit dann rd. 100 TWh Stromerzeugungsanteil abzüglich von vielleicht 30 % Wind-/Sonnenstromanteil dann ab 2022 auf einen sicheren Monopolabsatzmarkt nach Deutschland bauen. Falls die "Grünen" an der zukünftigen Regierung beteiligt sein sollten, ist dieser Monopol-Absatzmarkt in Richtung Deutschland totsicher.  

Dann, spätestens ab 2022, kann Herr Putin durch einen einfachen Gasschieber von seinem Büro im Kreml aus bei Windstille Deutschland dunkel schalten, und Windstille ist in jedem Monat sehr oft der Fall, siehe vorstehende Leistungsdiagramme!

Vernünftigerweise folgt auch kein Land dieser Erde unserem Vorbild: "Energiewende", gekoppelt mit Kernkraftwerks- und Kohlekraftwerksausstieg, ebenso wie die 1 Million E-Autos in diesem Jahrzehnt, trotz vielseitiger staatlicher Förderung zu Lasten aller anderen, reiner Wunschtraum sein wird.  

Es ist daher geboten, diesen derzeit noch gesetzlich legitimen, aber jeden einzelnen Bürger finanziell hoch belastenden unsinnigen Auswüchse gesetzlich zwar zulässigen, aber wirtschaftlich schädlichen Möglichkeiten der Energieerzeugung Einhalt zu gebieten.   

Dies ist auch in Übereinstimmung mit den  Forderungen unserer verehrten amtierenden Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel:

Bereits auf der Energiekonferenz am 29.10.2004 im Hyatt-Hotel in Köln sagte sie als damalige CDU-Chefin vor Managern der Deutschen Energiewirtschaft mit Ihrem ureigenen Gespür für die normative Kraft gesellschaftlicher Fehlentwicklungen:

   "Auf die Dauer gibt es so viele Profiteure der Windenergie, dass Sie keine Mehrheiten mehr finden, um das noch einzuschränken".  

Genau das ist inzwischen eingetreten, so dass rationale Argumente der energiewirtschaftlichen Vernunft solange ungehört bleiben müssen, bis der Leidensdruck der Menschen, die den elektrischen Strom schlussendlich bezahlen müssen, oder die weltpolitischen Randbedingungen, zu vernünftigem Handeln zwingen. Nun, 11 Jahr später,  ist es höchste Zeit, die Ankündigungen von da-mals durchzusetzen und dieser Fehlentwicklung Einhalt zu gebieten. Sie sagte folgerichtig weiter bei einer Tischrede beim Handelsblattdinner am 22.4.2013 in Berlin:  

"Wir müssen jetzt ein Gesetz ändern, das die alternativen Energien fördert – und von dem viele profitieren. Wie bisher können wir nicht weitermachen."

Das ist erstaunlich kompatibel mit den Ausführungen unseres Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel, er sagte am 17.4.2014 in Kassel in einem Vortrag bei dem Hersteller von Solarkomponenten SMA zur  Energiewende wörtlich folgendes:   


„Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.“  „Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“  „Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“


Entsprechendes wurde auch bereits vom Präsidenten des ifo-Institutes in München, Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Sinn in einem Vortrag mit dem Titel: "Energiewende ins Nichts" am 16.12.2013 an der LMU in München dargestellt und sehr eindrucksvoll in 13 Thesen begründet.   


Alle haben leider Recht, aber keiner wirklich die Kraft oder den Mut, die notwendigen Änderungen offensiv einzuleiten. Die Stromverbraucher müssen die EEG-Fehlentwicklungen noch lange bezahlen. Es bedarf noch viel Aufklärungsarbeit, um bei dem aus vielerlei Gründen fehlgeleiteten allgemeinen Zeitgeist wieder Akzeptanz für eine realistische Energiepolitik zu finden. Bezahlbare Stromspeicher stehen leider nicht zur Verfügung und sind auch auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Hier stehen wir bestenfalls noch im Stadium der „Ende offenen Grundlagenforschung“.  

Der Direktor der Denkschule für deutsche Energiepolitik „Agora Energiewende“, Herr Dr. Patrick Graichen wird in „Die Zeit“ vom 4.12.2014 zur Energiewende wie folgt zitiert:   


„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut,  leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben.  Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“


Diese leider späte Einsicht ist aus fachlicher Sicht einfach naiv.

Diesen Irrtum haben die Stromverbraucher mit jährlich über 10 Mrd. € an Mehrkosten für den Stromverbrauch zu bezahlen. An vielen einzelnen Tagesintervallen in jedem Monat ist die Summe aus Wind- und Sonnenanlagen bereitgestellten Leistung nahezu gleich Null. An solchen Tagen zeigt sich als harte Realität in Deutschland, dass auch bei beliebig vielen Wind- und Sonnenanlagen die hundertprozentige Ersatzleistungsbereitstellung aus konventionellen Kraftwerken unabdingbar ist. Da können auch teure „smart grids“ nicht weiterhelfen.  

Man benötigt also komplett zwei Systeme, eines für die Zeit, wenn der Wind weht und eines wie bisher, für die Zeit wenn der Wind nicht weht! Das wird aber unter Wettbewerbsbedingungen unbezahlbar und für unser Land unzumutbar sein.

Die 72 TWh KKW – Strom zu 3,5 ct/kWh wurden ersetzt durch fluktuierenden EEG-Strom zu rd. 16 ct/kWh, also zu Mehrkosten von jährlich über  9 Mrd. €! Daher ist es auch unkritisch, ob die Transportleitungen gebaut oder termingerecht fertig werden, so lange die BNA die Abschaltung der vorhandenen Kraftwerke verbietet  – und das wird so sein – (und die Eigentümer dann nicht insolvent werden, vorsichtshalber gliedert E.ON schon mal die Kraftwerkssparte aus!), haben wir doch eine sichere Stromversorgung. Nicht verfügbare Transportleitungen erhöhen nur faktisch die Zeitdauer der ohnehin auftretenden Windflauten!  

Die Medien beschäftigen sich mit dem Nonsens Problem, ob die EEG Belastung von 6,24 ct/kWh auf 6,17 ct/kWh plus MwSt. abgesenkt werden wird, oder ob stromintensive Industrien nun mehr oder weniger von der Umlage befreit werden oder als Folge die Produktion ins Ausland verlagern bzw. im Fall der Schienenbahnen die Mehrkosten direkt an die Fahrgäste weiterreichen. 

Im ersten Fall bedeutet das Arbeitsplatzverlust für viele, und im zweiten Fall ist es ein Nullsummenspiel für alle Bürger.

Leider hat es der auch von den Medien in unserem Land geförderte „Grüne Zeitgeist“ unserer Bundeskanzlerin ohne Verlust an Wählergunst nicht ermöglicht, das Notwendige auch politisch mehrheitsfähig durchzusetzen. Die bisher geringfügigen Anpassungen des EEG sind wirkungslos. Bei einer diesbezüglichen Wende zu energiewirtschaftlicher Vernunft, d.h. Abschaffung aller EEG-Subventionen, würde zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger es unserer Bundeskanzlerin politisch ermöglicht, das zu tun, was sie persönlich für richtig hält. Umso mehr ist zu hoffen, dass wir diesen Irrweg zu noch immer mehr Wind- und Solaranlagen nicht weiter fortschreiten und die durch falsche Propheten verkündete Machbarkeit der Energiewendeziele, noch rechtzeitig vor dem nicht mehr zu verschleiernden Scheitern dieser Zielsetzung erkennen mögen.   

Nur so können wir erreichen, dass unser Land infolge der essentiellen Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen zu bezahlbaren Gas- und Strompreisen sich weiterhin auf einen breiten Stromerzeugungsmix abstützen kann und demnächst nicht durch Herrn Putin erpressbar wird.  

Bei 80 % regenerativem Anteil unserer Stromerzeugung ist Deutschland zu windarmen Zeiten voll erpressbar, da ohne Erdgasbezug aus Russland, die als Ersatz der Kernkraftwerke noch zu bauenden Gaskraftwerke zur Leistungsbereitstellung, nicht betrieben werden können und damit eine stabile Stromversorgung in Deutschland  technisch nicht mehr möglich ist.   

Die Bezugsquellen aus den Niederlanden und Norwegen sind mengenmäßig gedeckelt, daher muss jeder Mehrbezug aus Russland importiert werden, es sei denn, wir errichten Flüssiggasterminals an der Küste analog zu Marseille in Frankreich für den Flüssiggas-Import aus Überseeländer. Das würde aber sehr hohe Investitionskosten und mindestens 10 Jahre Planungs- und Bauzeit erfordern.  

Der wesentliche Wirkungsmechanismus im derzeitigen deutschen Energiesystem sind eindeutig die maßlosen Zielsetzungen und Förderrichtlinien im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Damit liegt die Handlungshoheit und Verantwortung ebenso eindeutig bei der Politik, um unser Land vor weiterem gravierendem Schaden auf dem Gebiet der öffentlichen Stromversorgung zu bewahren. Die Ausgliederung der Kraftwerkssparte bei E.ON und die gegen Null tendierende Dividende bei  RWE (erstmalig nach über 100 Jahren) mit der Folge, dass die NRW Kommunen, die rd. 25 % der RWE Aktien halten, nun alle möglichen Steuern erhöhen müssen, um den Haushalt zu retten, zeigen der Politik wohl letztmalig, dass es höchste Zeit ist zu handeln und sich nicht in kosmetische EEG-Korrekturen oder in unrealistische Investitions-Wunschträume zu verlieren.  

Gegenüber der bei früheren Kraftwerksplanungen unterstellten Versorgungssicherheit von 10.000 Jahre/Tag entsprechend 2,7×10^5 % (Wahrscheinlichkeitstheoretischer Erwartungswert), was etwa der Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige im Lotto (6 aus 49) entspricht, hält man heute die Versorgung für ausreichend sicher, „wenn man mit dem Wetter Glück hatte“ und z.B. bei Windstille zufällig die Last ausreichend niedrig war oder dies durch Lastabschaltungen mittels demand side management erzwingt. 

Der glücklicherweise bislang ausgebliebene „blackout“ gaukelt bestenfalls eine Pseudo-Sicherheit vor. Solange hier in Deutschland sich kein großflächiger Versorgungsausfall einstellt, der gebietsweise – trotz aller Bemühungen – wetterbe-dingt einige Tage anhält, etwa wie Mitte der sechziger Jahre in den USA, sehe ich keine Hoffnung auf Abkehr von unserem derzeitigen Irrweg hinsichtlich unsinniger Zielsetzungen der Energiewende. Die RWE Aktionäre könnten hier einen wichtigen Beitrag zu energiewirtschaftlicher Vernunft leisten, denn auch beliebig viele Windräder liefern an windschwachen Tagen keine nennenswerte Leis-tung, denn bereits unsere Schulkinder wissen sehr gut, dass Null mal beliebig viel, immer noch Null bleibt

Fazit:  Technisch machbar ist fast alles, aber bezahlbar muss es sein und ohne erpressbar zu sein.  


Ich beantrage daher, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3 und 4 der Tagesordnung bezüglich der Ausgliederung der konventionellen Kraftwerkssparte nicht zu erteilen.  

Nachfolgend einige Kommentare nicht unbedeutender aber sachkundiger Persönlichkeiten zu der Energiethematik in Deutschland:  

Am 16.02.2015 um 18:33 schrieb Wirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement:

Lieber Herr Professor Alt, wollen Sie diese wirklich entlarvenden bzw. alle Illusionen zerstörenden Darstellungen nicht – beispielsweise – dem „Handelsblatt“ zur Veröffentlichung anbieten? Ich würde es empfehlen. Mit bestem Gruß, Ihr Wolfgang Clement  

Am 09.01.2015 um 10:36 schrieb Wolfgang Clement:

Lieber Herr Professor Alt, das ist eine hochinteressante Debatte, die mich genau so, wie ich sie in den übermittelten Beiträgen  wahrnehme,  beschäftigt.  Herzlichen Dank, dass ich hinein schauen durfte. Ihr Wolfgang Clement  

Sehr geehrter Herr Professor Alt, schon seit Jahren verfolge ich mit größtem Interesse Ihre stets fundierten Informationen zu Klima und v.a. Energie. Ihr Brief an die Bundeskanzlerin vom 10.2. 2015 ist so überzeugend geschrieben und durch Grafiken anschaulich erläutert, daß er große Verbreitung verdient. Darf ich dabei hel-fen?  Vielen Dank im voraus. Mit freundlichen Grüßen Bernward Löwenberg  Dr. Bernward Löwenberg Landrat des Main-Taunuskreises a.D. Bismarckstr. 15 D 65812 Bad Soden a.Ts. T: 0049 6196 21777 E: drbloe@arcor.de  

13.12.2009 Prof. von Weizsäcker:

Lieber Herr Alt, Inhaltlich kann ich Ihnen nur zustimmen. Interessant bleibt die Frage, warum das EEG trotzdem so beliebt ist: es ist ja, wie Sie in einer früheren Mail anhand des Beispiels des Solardachs auf dem Aldi-Laden an-schaulich gemacht haben, eine herrliche Umverteilungsmaschine von unten nach oben.  Die Investoren in Windmühlen und Solardächer gehören ja eher den vermögenden Teilen der Bevölkerung an. Sie beziehen Subventionen in demnächst zweistelliger Milliardenhöhe zulasten der Stromkunden,   sprich der Durchschnittsverdiener. Wenn nun die großen Energiekonzerne auf diesen Subventionswagen aufspringen, dann können sie in großen Anzeigen auf ihr ökologisches Gutmenschentum hinweisen, sich selbst so in Szene setzen. Und die Medien verdienen gut an diesen Anzeigen.    

Sie werden ihren Redakteuren wohlweislich keine Steine in den Weg legen, wenn diese das EEG als ökolo-gische Großtat preisen. Und wenn dann Wissenschaftler, die von Drittmitteln abhängen, diesem Unsinn auch noch eine gute Note geben, dann hat auch die Wissenschaft sich ins richtige Licht gerückt und kann auf eine  Drittmittelprämie für "political correctness" rechnen.  Ich habe es aufgegeben, gegen das EEG zu kämpfen. Die Front der Subventions-Profiteure ist viel zu breit und stark, als dass dagegen eine nüchterne Kostenrechnung noch ankommen könnte. Herzlich  Ihr Christian von Weizsäcker  

Am 15.4.2011 schrieb mir Herr Prof. Dr. C.C. von Weizsäcker, ehemals Uni Bonn: 

Lieber Herr Alt, wie sehr bewundere ich Ihre Aufopferung für die Sache: nämlich die sachgerechte Entscheidung in der Energiepolitik! Ich muss gestehen, dass ich dieses Opfer nicht bringe, obwohl ich Ihre Auffassungen teile. Man wird aber nichts in unserer Republik mit sachlichen Argumenten.   

Gestern Abend konnte man das wieder beobachten bei Maibrit Illner. Hans Werner Sinn hat versucht, ruhig und sachlich zu argumentieren. Damit kam er nicht durch. Das Wort wurde ihm einfach abgeschnitten. Demgegenüber hofiert mit viel Emotionalität und Lautstärke ein Norbert Röttgen die gegenwärtige Meinungsmehrheit. So wird ihm dann viel Platz eingeräumt. Denn so ganz unabhängig von der großen Politik ist auch eine Maibrit Illner nicht. 

Sie kann es gar nicht wagen, Herrn Röttgen so das Wort abzuschneiden, wie es Hans Werner Sinn zugestoßen ist. Das Resultat alles dessen ist pathologisches Lernen. Die falschen Entscheidungen werden getroffen: Deutschland wird de-industrialisiert und die Chinesen lachen sich ins Fäustchen. Bei einem hinreichend weit gegangenen Verarmungsstand kommt dann vielleicht eine Wende in der Meinung. Herzliche Grüße Ihr Christian von Weizsäcker  

Am 19.2.2015 schrieb der ehemalige Präsident der IHK Aachen, Dr. Stephan Kufferath:  L

ieber Herr Prof. Alt, es war für mich eine ebenso große Freude wie für meinen Vater eine Ehre, dass Sie persönlich Abschied von ihm genommen haben.  Herzlichen Dank! Ich habe ihm immer wieder bis in seine letzten Tage ihre e-mails und Stellungnahmen zur Energiepolitik weitergeleitet, er war begeistert von der Klarheit und Verständlichkeit Ihrer Positionen und Ihrer ungebrochenen Hartnäckigkeit, diese zu vertreten. Auch im Angedenken an meinen Vater bitte ich Sie herzlich: bleiben Sie dabei!!! Mit beste Grüßen Ihr – Dr. Stephan Kufferath –    – Vorstand – 

Am 25.2.2012 schrieb mir Herr Rechtsanwalt E. Mueller", der als Jurist für die bezahlbare Stromversorgung aller Bürger in unserer Stadt Aachen über viele Jahre beruflich hohe Verantwortung getragen hat, zur Thematik: "Windenergieanlagen im Münsterwald sehr motivierend in dieser Sache:  

Sehr geehrter Herr Prof. Alt, ich bedanke mich herzlich für Ihr unermüdliches Engagement. Bitte bleiben Sie dabei, getreu dem Motto: „Die Welt ist immer nur von Einzelnen bewegt worden."  Dass Sie mit Ihren hervorragenden Fachkenntnissen im Rahmen der UVP auch eine Einwendung eingereicht haben, begrüße ich besonders. Ich mache allerdings darauf aufmerksam, dass wirtschaftliche Erwägungen im Rahmen der UVP (Leider!) keine Rolle spielen werden.   Es ist aber dennoch sehr sinnvoll, diese einzubringen, weil die Gemeindeordnung (§ 107a) den Gemeinden einen engen Rahmen für ihre energiewirtschaftliche Betätigung setzt. In (ggf. nachweisbarer) Kenntnis der Unwirtschaftlichkeit ihres Handelns haben die Verantwortlichen danach keine Möglichkeit mehr, sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen. (Dass der Rat alles beschlossen habe, ist allein deshalb kein Entschuldi-gungsgrund, weil die Verantwortlichen den Rat über die wirtschaftlichen Konsequenzen zu keinem Zeitpunkt  aufgeklärt haben, obwohl sie dazu nach § 113 Gemeindeordnung verpflichtet waren.) Nochmals: Herzlichen Dank! Mit freundlichen Grüßen Eckart Mueller      

Am 25.2.2012 schrieb mir der ehemalige Institutsdirektor für elektrische Anlagen und Energiewirt-schaft der RWTH Aachen, Herr Prof. Dr.-Ing. H.-J. Haubrich:  

Lieber Herr Alt, ich bewundere Ihren Einsatz und Ihren unermüdlichen Versuch, der Wahrheit eine Bahn zu brechen. Ich fürchte nur, dass die zunehmenden finanziellen Eigeninteressen vieler unserer Mitbürger, ihre ideologische Verblendung und der mangelnde Mut  unserer Politiker in Verbindung mit  ihrem mangelnden Sachver-stand  die Fehlentwicklung erst aufhalten werden, wenn sie zu deutlich spürbaren Nachteilen für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und in der Haushaltskasse jedes Einzelnen geführt hat. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Beste Grüße Ihr Hans-Jürgen Haubrich  

Am 4.5.2004 schrieb Frau Dr. Merkel unsere heutige Bundeskanzlerin kurz vor ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin:




Deutschlands „Energiewende“ – unhaltbare Subventionen und ein instabiles System

Beim Thema Energieversorgung geht es um viel mehr, als die Märchenerzähler von den Erneuerbaren die Verbraucher glauben machen wollen.

Vielleicht hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel als Kind an einer Party teilgenommen, wobei sie die einzige war, die ohne ein Geschenk kam oder völlig falsch gekleidet war – und die Peinlichkeit darob verfolgt sie bis zum heutigen Tag. So könnte man mit psychodynamischer Psychologie (Freud) ihre Entscheidung vom 3. Dezember erklären, noch mehr Geld für Deutschlands scheiterndes Energie-Experiment auszugeben, um, wie es Reuters formuliert, „die Peinlichkeit zu vermeiden, das regierungsamtliche Ziel einer Reduktion von Treibhausgasen um 40% bis zum Jahre 2020 nicht zu erreichen“.

Als Europas größte Volkswirtschaft hat Deutschland sich auch die größten Ziele hinsichtlich der Reduktion von CO2-Emissionen gesetzt, und zwar durch ein Programm mit der Bezeichnung „Energiewende“*. Die Energiewende wurde im Jahre 2000 eingeläutet unter dem Vorgänger von Angela Merkel, der jedem Unternehmen Subventionen anbot, das grüne Energie erzeugt.

[*Der Begriff ,Energiewende‘ taucht ab hier immer so im Original auf. Anm. d. Übers.]

Während sich die Europäische Union zu einer Reduktion von CO2-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 verpflichtet hat, ist es das nationale Ziel Deutschlands, dies schon ein Jahrzehnt früher zu schaffen – was im Frühstadium des Programms auch machbar aussah. Allerdings hat das Programm im Endeffekt zu steigenden Kosten und auch steigenden Emissionen geführt, die das teure Programm eigentlich senken sollte.

Vor ein paar Monaten hatte Bloomberg berichtet, dass wegen des zunehmenden Kohleverbrauchs „Deutschlands Emissionen sogar gestiegen sind, obwohl sich die Erzeugung durch unregelmäßige Wind- und Solarenergie im vergangenen Jahrzehnt verfünffacht hatte“ – daher Merkels potentielle Peinlichkeit auf der globalen Bühne, wo sie sich selbst als Führerin bei der Reduktion von Emissionen ins Licht stellte.

Anfang Dezember haben sich 190 Regierungen zwei Wochen lang zu Klimaverhandlungen in Lima getroffen (wobei nach 30 Überstunden ein Kompromiss herauskam, den Umweltgruppen als „von schwach zu schwächer zu am schwächsten gehend“ ansehen). Während dieser Zeit, genauer am 3. Dezember stimmte Merkels Kabinett einem Paket zu, dass Deutschlands optimistisches – obwohl unrealistisches – Ziel fortschreibt und steigende Subventionen für Maßnahmen vorsah, die vermeintlich zur Reduktion von Emissionen führen. Hinsichtlich des deutschen „Klimaschutz-Paketes“ hat Umweltministerin Barbara Hendricks eingeräumt: „Falls keine zusätzlichen Schritte unternommen werden, wird Deutschland seine Ziele um fünf bis acht Prozentpunkte verfehlen“.

Die Folgen der Beschlüsse in Deutschland werden von den Betreibern von Kohlekraftwerken verlangen, ihre Emissionen um mindestens 22 Millionen Tonnen zu senken – was äquivalent mit der Schließung von acht dieser Kraftwerke ist. Die Financial Times (FT) glaubt, dass der Plan in Deutschland „zu Spannungsabfällen in deutschen Haushalten führen wird“.

Mit dem Ziel, bis zum Jahr 2050 80% des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken, hat Deutschland aggressiv einen grünen Traum verfolgt mit unhaltbaren Subventionen, die ein instabiles System hervorgebracht haben, das von der FT am 25. November beschrieben wird als „eine Lektion, wie man in der Energiepolitik zu viel zu schnell tun kann“.

Was also sind die Lektionen? Was sollten die USA und andere Länder von Deutschlands generösem Subventionsprogramm und der rapiden Entwicklung und Integration erneuerbarer Energie in das Netz lernen? Dies sind die Fragen, die sich die Gesetzgeber in den USA selbst stellen sollten, wenn sie über eine Erweiterung von Steuern nachdenken, die auch eine rückwirkende Ausweitung des inzwischen ausgelaufenen Production Tax Credit [eine Art Steuernachlass] enthält.

Glücklicherweise ist es einfach, die Antworten zu finden. Finadvice, ein in der Schweiz ansässiges Beratungsunternehmen für die Industrie der Erneuerbaren, hat eine umfassende Studie durchgeführt. Sie trägt den Titel „Development and Integration of Renewable Energy—Lessons Learned from Germany“. Die einführenden Bemerkungen in dem Bericht darüber enthalten u. A. das folgende Statement: „Die Autoren dieses Weißbuches möchten darauf hinweisen, dass sie in vollem Umfang Erneuerbare als Teil des Energie-Portfolios unterstützen … einige der Autoren haben direkte Aktien bei erneuerbaren Projekten“. Der Standpunkt des Autors ist eine wichtige Überlegung, besonders im Licht ihrer Ergebnisse. Sie wollen, dass das deutsche Experiment funktioniert, aber trotzdem beginnen sie in ihrer Executive Summary mit diesen Worten:

„Während des vorigen Jahrzehnts haben Politiker in Deutschland und anderen europäischen Ländern in bester Absicht eine Politik bzgl. erneuerbarer Energie betrieben mit großzügigen Subventionen, die sich selbst inzwischen allmählich als unhaltbar erwiesen haben. Das führte zu schweren unbeabsichtigten Konsequenzen für alle industriellen Interessengruppen [stakeholders]. Während diese Politik eine eindrucksvolle Entfaltung erneuerbarer Energiequellen zur Folge hatte, führte sie auch eindeutig zu Ungleichgewichten in den Energiemärkten. Dies wiederum führte zu bedeutenden Steigerungen der Energiepreise für die meisten Verbraucher ebenso wie zu Werteverfall für alle Interessengruppen: Verbraucher, Unternehmen für Erneuerbare, Stromversorger, Finanzinstitutionen und Investoren“.

Nach der Lektüre des gesamten 80 Seiten starken Weißbuches war ich betroffen von drei eindeutigen Erkenntnissen. Das deutsche Experiment hat die Energiekosten für Haushalte und Industrie steigen lassen, die Subventionen sind unhaltbar, und als Folge ist die Energieversorgung ohne Interventionen instabil.

Kosten

Uns hier in den USA wird fortwährend weisgemacht, dass erneuerbare Energie inzwischen bzgl. der Kosten mit traditionellen Energiequellen wie Kohle und Erdgas in etwa auf gleicher Höhe liegt (hier). Dagegen geht aus der Studie klar hervor, dass das deutsche Experiment zu „bedeutenden Steigerungen der Energiepreise für die meisten Verbraucher geführt hat“ – was „ultimativ dazu führt, dass diese hohen Preise an die Stromkonsumenten durchgereicht werden“. Die Preissteigerungen in Deutschland, bis zu fünfzig Prozent, sind dem Menschen und nicht den Märkten geschuldet – infolge der Gesetzgebung und nicht wegen der Investitionskosten. Die hohen Preise schädigen unverhältnismäßig die Armen, was zu einer neuen Wortschöpfung führte: „Energiearmut“.

Die höheren Kosten schmerzen – und nicht nur im Geldbeutel. Die Autoren verweisen auf einen Bericht der International Energy Agency EIA: „Es ist zu erwarten, dass die Europäische Union ein Drittel am globalen Marktanteil verlieren wird, und zwar bzgl. energieintensiver Exporte während der nächsten zwei Jahrzehnte infolge der hohen Energiepreise“.

Subventionen und Instabilität sind oberste Faktoren der hohen Preise in Deutschland.

Subventionen

Zur Erreichung der grünen Ziele Deutschlands wurden Einspeisetarife (FIT) eingeführt als ein Mechanismus zur „Stützung einer Technologie, die noch nicht kommerzielle Rentabilität erreicht hat“. FITs sind „Anreize zur Erhöhung der Erzeugung erneuerbarer Energie“. Hinsichtlich der FITs heißt es in dem Bericht: „diese Subvention ist sozialisiert und wird hauptsächlich durch ortsansässige Verbraucher aufgebracht“. Und weiter: „Wegen ihrer Großzügigkeit haben sich die FITs als fähig erwiesen, den Anteil erneuerbarer Energie rasch zu erhöhen“.

Die Original-FITs in Deutschland „waren unbegrenzt hinsichtlich der Quantität der installierten Erneuerbaren“ und „führten zu einem unhaltbaren Wachstum von Erneuerbaren“. Als Folge mussten Deutschland und andere EU-Länder „ihr Programm modifizieren und möglicherweise einstellen wegen der sehr hohen Kosten für ihre die Erneuerbaren unterstützenden Mechanismen“.

Deutschland hat auch angefangen, „Selbsterzeugungs-Abgaben“ einzuführen für Haushalte und Industrie, die ihre eigene Energie erzeugen – typischerweise durch Solarpaneele auf dem Dach, „um sicherzustellen, dass die Kosten des Unterhaltes des Netzes von allen Verbrauchern gezahlt werden, nicht nur von jenen ohne Solarpaneele“. Diese Abgaben haben einige der Kosten sparenden Anreize für teure Solarinstallationen verringert.

In Abschnitt vier des Berichtes mit der Überschrift „unbeabsichtigte Konsequenzen der deutschen Politik bzgl. Erneuerbarer“ heißt es: „Haushaltstechnische Hindernisse, Überversorgung und Verzerrung der Energiepreise, operationelle Durchführung, Marktökonomie (d. h. Deutschland schlägt vor, alle Unterstützungen für Biogas zu streichen), Schuldenstrukturen und Rückschläge für die höhere Preise bezahlen müssenden Verbraucher sind alles Faktoren, die gesetzgeberische Interventionen erfordern. Projiziert man dies über das Jahr 2014 hinaus, ist zu erwarten, dass diese Faktoren auch noch viele weitere Jahre bestehen werden“.

Stabilität

Hoffentlich verstehen die meisten Menschen heute – vor allem meine Leser – dass die unberechenbare und unzuverlässige Natur von Wind- und Solarenergie bedeutet, dass jedes Mal, wenn wir den Lichtschalter anknipsen, jedes Kilowatt Stromkapazität gestützt werden muss in Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Aber worüber die meisten von uns nicht nachdenken und was der Bericht hervorhebt ist, dass infolge der Vorteile für Erneuerbare durch „Vorrang-Einspeisung“ die traditionellen Kraftwerke ineffizient und unökonomisch laufen. „Thermische Grundlast-Kraftwerke waren für einen kontinuierlichen Betrieb ausgelegt … sie wurden gebaut, um 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche mit höchster Effizienz in Betrieb zu sein“. Jetzt laufen diese Kraftwerke wegen der Erneuerbaren nur einen Bruchteil dieser Zeit – obwohl die Kosten für deren Bau und Unterhalt gleich bleiben. „Der Effekt von weniger Betriebsstunden muss kompensiert werden durch höhere Preise während dieser Stunden“.

Vor der großen Integration der Erneuerbaren verdienten die Kraftwerke das meiste Geld in Zeiten hoher Nachfrage – und zwar mittags (wenn auch der meiste Sonnenstrom erzeugt wird). Das Ergebnis hat Auswirkungen auf die Erholung der Kosten. „Es gibt weniger Stunden, in denen die konventionellen Kraftwerke mehr verdienen als die marginalen Kosten, da sie weniger Stunden laufen als ursprünglich geplant und in vielen Fällen ausschließlich als Backup dienen.

Dies bedeutet finanzielle Schwierigkeiten für die Versorger, was zu niedrigeren Aktienkursen und Kreditratings geführt hat. Viele Werke werden vorsorglich geschlossen – was bedeutet, dass die Investitionskosten noch nicht wieder erwirtschaftet worden waren.

Weil der verminderte Verbrauch aus diesen Kraftwerken dafür sorgt, dass diese ihre Kosten nicht mehr vollständig decken können – obwohl sie nach wie vor rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen – rufen die Kraftwerksbetreiber in Deutschland jetzt nach Subventionen in Form von „Kapazitäts-Ausgleichszahlungen“. Der Bericht erklärt, dass ein Kraftwerk wegen „ökonomischer Probleme“ von der Schließung bedroht ist. Wegen deren Bedeutung zum „Erhalt der Stabilität des Systems“ jedoch wurde das Kraftwerk „per Verordnung online gehalten“, und die Fixkosten der Betreiber werden kompensiert.

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Jeder der „Development and Integration of Renewable Energy“ liest, wird zu der Schlussfolgerung kommen, dass weitaus mehr hinter der Verfügbarkeit von Energie steckt, die effizient, effektiv und ökonomisch sein soll, als die Märchenerzähler der Erneuerbaren die Verbraucher glauben machen wollen. Installiert man sich ein Solarpaneel auf dem Dach, steckt viel mehr dahinter als nur die Installation. Das deutsche Experiment beweist, dass Schmetterlinge, Regenbögen und Feenstaub die Welt in keiner Weise mit Energie versorgen können – Kohle, Erdgas und Kernkraft sind allesamt wichtige Bausteine im Energie-Protfolio.

Warum hat dann Merkel bloß Deutschlands Verpflichtung zu einem Energie- und Wirtschafts-Selbstmord fortgeschrieben? Alles ist dem globalen beschämenden Trauerspiel geschuldet, das auf Klimawandel-Konferenzen aufgeführt wird wie auf der jüngsten davon in Lima.

Wenn doch nur die Gesetzgeber in den USA „Development and Integration of Renewable Energy“ lesen würden, bevor sie für weitere Subventionen für Erneuerbare befinden, aber, zum Kuckuck, sie lesen nicht einmal die Rechnung – weshalb Ordnungsrufe aus gebildeten Kreisen so wichtig sind. Ich bin optimistisch. Vielleicht können wir von dem deutschen Experiment lernen, was die Deutschen selbst noch nicht gelernt haben. [Hervorhebung vom Übersetzer, der glaubt, dass man die Deutschen bewusst davon abhält zu lernen, warum auch immer].

The author of Energy Freedom, Marita Noon serves as the executive director for Energy Makes America Great Inc. and the companion educational organization, the Citizens’ Alliance for Responsible Energy (CARE). She hosts a weekly radio program: America’s Voice for Energy—which expands on the content of her weekly column.

 Link: http://www.redstate.com/diary/energyrabbit/2014/12/15/marita-noon-germanys-energy-transformation-unsustainable-subsidies-unstable-system/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Jochem Marotzke und Martin Stratmann (Hrsg)“Die Zukunft des Klimas“ – Eine Buchbesprechung

Das Buch ist von 18 „Spitzenwissenschaftlern“ geschrieben und aufgeteilt in 12 Kapitel. Das Vorwort der Herausgeber beginnt mit der Feststellung: „Der menschengemachte Klimawandel findet statt, und er berührt alle Facetten des Lebens.“ Das ist der große Pferdefuß des Buches. Es ist dogmatisch und eigentlich nur an Gläubige gerichtet, die ehrfürchtig alles glauben, was ohne jeden Beweis als Wissen präsentiert wird. Das „viel Vergnügen beim Lesen“ wirkt fast wie eine Verhöhnung. Nichts wird über die „Zukunft des Klimas“ gesagt. Es bleibt bei den üblichen Konjunktiv-Spekulationen wie, es könnte heißer, kälter, trockener, nasser werden. Überhaupt, das Wetter werde immer extremer.

Schlimmer noch, auf 230 Seiten wird mit keinem Wort gesagt, was Klima bedeutet. Die Klimaexperten arbeiten mit abstrakten Werkzeugen an einem abstrakten Objekt mit abstrakten Klimamodellen, die nur mit Szenarien spielen, aber keine Prognosen machen. Es wird verschwiegen, dass Klima nur anhand von vergangenen Wetterdaten beschrieben werden kann, die Kenntnis des Klimas folglich die Kenntnis des Wetters voraussetzt. An der maximalen Reichweite der Wetterprognosen endet auch das Wissen um die „Zukunft des Klimas“. Der Rest ist Spekulation!

Die Fantasie der Experten ist schon frappierend. Da werden die „Zugvögel zu Verkündern des Klimawandels“, ebenso die Pflanzen, obgleich sich die Zugvögel an den Lichtverhältnissen orientieren und die Pflanzen ganz vom Wetter abhängig sind. Unerklärlich ist, die Vegetation als „Fliegengewicht“ im globalen Klimageschehen darstellt, obwohl sie zentraler Bestandteil aller Klimadefinitionen ist. Der Kohlenstoffgehalt der Luft wird mit 830 und 720 Milliarden Tonnen, also mit einer Unsicherheit von 110 Milliarden Tonnen, angegeben, was aber bedeutet, dass alle fünf bis sieben Jahre ein CO2-Molekül durch Fotosynthese in ein Zuckermolekül eingebaut wird, sich also alle fünf bis sieben Jahren der CO2-Gehalt der Luft total erneuert. Dagegen wird in den Klimamodellen von einer Verweilzeit des CO2 in der Atmosphäre von 200 und mehr Jahren angenommen, um es ohne Beweis als Klimakiller brandmarken zu können.  CO2 ist Lebensvoraussetzung für die Existenz von Pflanzen und damit Grundvoraussetzung für alles Leben auf Erden.

Nicht nur der Begriff „Klima“, der aus dem Griechischen entlehnt ist und schlicht „Neigung“ bedeutet, es wird auch nicht erklärt, wie sich der statistisch aus Wetterdaten berechnete Wert Klima „erwärmen“ kann. Oder doch? Hier die Erklärung von Marotzke:  Der Boden strahlt Wärme ab und davon gehen 50 Prozent ins Weltall und 50 Prozent werden zur Erde reflektiert. Dieser erwärmt sich dadurch! Machen Sie ein einfaches Exempel: Bei Sturm werfen Sie 100 Euro in die Luft. Die 50 Prozent Scheine werden vom Winde verweht, doch die 50 Prozent Hartgeld fallen in ihren Schoß zurück. Werden Sie dadurch reicher? Nein, denn 50 Prozent sind verschwunden.  So geschieht es auch mit der Erdwärme und daraus folgt die nächtliche Abkühlung! Aus den Pflanzen beziehen Mensch und Tier ihre Lebensenergie. Das CO2 soll ein „Umweltgift“ sein? Da stockt einem der Atem!

Das Buch ist ein „Gebetbuch“ für Klimagläubige und nicht empfehlenswert. Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich mit ihrem politischen Wohlverhalten einen Bärendienst erwiesen. Hätte sie doch geschwiegen! Aber kann sie das bei der Abhängigkeit von Staatssubventionen?

 Die Zukunft des Klimas

Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen

Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft

Herausgegeben von Jochen Marotzke und Martin Stratmann

Beck-Verlag, München 2015, 230 Seiten, 16,95 Euro,

ISBN 978-3-404-66976-5