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Termin vormerken: Podiumsdiskussion zur Energiewende und zum Klimawandel mit Hans-Josef Fell; (Grüne); Andreas Brabeck (RWE) und Michael Limburg (EIKE) am 22.6.15 um 19:00 in Berlin

Die Diskussion wird in den Räumen der Bundeszentrale für politische Bildung in der Friedrichtsraße 50 im 4. Stock, Veranstaltungssaal, 10117 Berlin durchgeführt. Der Eintritt ist kostenlos. Anmelden können Sie sich hier.

In der Ankündigung der Veranstaltung auf der Website der Bundeszentrale findet man die folgende Einführung:

In der Wissenschaft besteht offenbar breiter Konsens darüber, dass viele Wetteranomalien wie Wirbelstürme, Dürren oder Überschwemmungen auf einen Klimawandel zurückzuführen sind. Es sei sogar zu erwarten, dass dessen negative Folgen noch dramatisch zunehmen werden – zahlreiche Wissenschaftler/-innen entwerfen düstere Zukunftsszenarien und warnen vor einer Klimakatastrophe, sofern nicht gegengesteuert wird. Der Klimawandel, den es immer gab, unabhängig ob von Menschen verursacht oder durch andere Einflüsse erzeugt, verpflichte folgerichtig zum Handeln und dränge zu einer Energiewende. …  In der Themenzeit kommen auch skeptische Stimmen gegenüber dem Mainstream zu Wort. Kontroversität ist ein unverzichtbarer Bestandteil politischer Bildung, die die Aufgabe hat, das was in der Gesellschaft in unterschiedlichen Sichtweisen diskutiert wird auch entsprechend abzubilden. 

Die Themenzeit möchte daher dem Beutelsbacher Konsens entsprechend in einem bewußt kontrovers angelegten Podiumsgespräch sowohl Protagonisten als auch Skeptiker bzw. Kritiker zu Wort kommen lassen und zum Gesamtkomplex auch eine Stimme aus der Energiewirtschaft hören, die alles zu stemmen und zu realisieren hat: den Atomausstieg, die Sicherstellung der Grundlast und den sukzessiven Umstieg auf erneuerbare Energien. Dazu laden wir herzlich ein. 

Die Podiumsgäste: 
Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, Mitglied Bündnis 90/Die Grünen.
Andreas Brabeck, Leiter Politik Downstream/Regulatory, RWE AG.
Michael Limburg, Vizepräsident des Europäischen Instituts für Klima und Energie.
Durch den Abend führt als Moderatorin Dr. Iris Zink, Physikerin, Wissenschaftsjournalistin und Autorin von TerraX beim ZDF.

Leser dieser Site werden verstehen, dass ich ob dieser vielen kühnen fast immer unbestätigten aber dafür wohlfeilen Behauptungen nicht nur darüber verwundert war, überhaupt eingeladen worden zu sein, sondern sogar als Diskussionsteilnehmer teilnehmen solle. In den Vorbereitungsmails erhielt ich vom zuständigen Leiter dann auch den Text der Konzeption dieser speziellen Veranstaltung, wie es zuvor von den Kuratoren: Jennifer Borsky und Dr. Patrick Küppers ersonnen wurde. Ihre Beschreibung des Konzeptes -per PM verbreitet- liest sich (auszugsweise) wie folgt:

1.    Klimawandel: Verpflichtung zur Energiewende

In der Wissenschaft besteht breiter Konsens darüber, dass viele Wetteranomalien wie Wirbelstürme, Dürren oder Überschwemmungen auf einen menschengemachten Klimawandel zurückzuführen sind. Es ist sogar zu erwarten, dass dessen negative Folgen noch dramatisch zunehmen werden – zahlreiche Wissenschaftler_innen entwerfen düstere Zukunftsszenarien einer immer lebensfeindlicheren Umwelt. Der Klimawandel verpflichtet folglich den Menschen zum Handeln und drängt zu einer Energiewende.

Es werden einführende Fachbücher, populäre Sachbücher und Dokumentarfilme zu Ursachen und möglichen Folgen des Klimawandels aus naturwissenschaftlicher Perspektive (inklusive geophysischer Grundlagen des Klimasystems allgemein) präsentiert. Dabei werden auch skeptische Stimmen gegenüber dem geschilderten Konsens berücksichtigt. In den Blick geraten zudem Titel zur Klimaethik und zum Anthropozän. Medien also, die den Beitrag des Menschen an Klima und Umwelt herausstreichen und daraus die Verantwortung des Menschen folgern.

2.    Energiewende international: Die wichtigste globale Herausforderung?

Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels haben dazu geführt, dass die Notwendigkeit einer Veränderung des Umgangs mit den natürlichen Ressourcen der Erde weltweit ins Bewusstsein der politischen Akteure gerückt ist. Katastrophen wie Fukushima 2011 brachten zudem einen Ausstieg aus der Atomenergie auf die Tagesordnung. Welche Maßnahmen ergriffen werden müssen war und ist Gegenstand teilweise erbitterter Kontroversen. Insbesondere die Interessen der Energiewirtschaft und allgemein das Wachstumsstreben des Kapitalismus stehen aus Sicht zahlreicher Kritiker_innen einer wirklich wirksamen, globalen „Wende“ entgegen.

Es werden allgemein verständliche Fachbücher, populäre Sachbücher und essayistische Abhandlungen präsentiert, die den Bewusstwerdungsprozess hinsichtlich der drängenden Notwendigkeit des Klimaschutzes sowie die vielseitige Kritik und Debatte um das Thema dokumentieren 

3.    Energiewende in Deutschland: Ein internationales Vorbild?

Deutschlands Energiepolitik wird im internationalen Vergleich häufig als besonders vorbildlich und besonders ambitioniert hervorgehoben. Dazu werden aktuelle Strategien, konkrete Zielvorhaben, Beschlüsse der Bundesregierung sowie deren rechtliche Grundlagen (EEG) präsentiert.

Dennoch gibt es auch in Deutschland kritische Stimmen – sowohl aus der Richtung der konventionellen Energiewirtschaft, die durch die Energiewende Konjunktur und Arbeitsplätze in Gefahr sieht. als auch von Umweltschützer_innen, denen die bislang gefassten Beschlüsse zur Energiewende noch nicht weit genug gehen.

Die Produktion von erneuerbarer Energie ist mittlerweile ein bedeutender Wirtschaftszweig, der eine umfangreiche Lobbyarbeit betreibt. Im Fokus stehen daher auch Titel, die diese Zusammenhänge sowie insbesondere die Förder- und Subventionsmaßnahmen der Bundesregierung kritisch diskutieren.

Daraufhin schrieb ich dem zuständigen Ressortleiter die folgende Mail:

Lieber Herr XX

Wenn man dieses (Konzept)  liest, dann kann einen wirklich das Grauen überkommen, allerdings weniger ob der aufgestellten Behauptungen über die bereits erfolgten und noch viel schlimmer -zukünftigen- Schrecken des Klimawandels, sondern ob der sicher ungewollten aber deutlich erkennbaren Unbedarftheit der beiden Autoren, diese Behauptungen betreffend. Denn keine einzige davon ist- obwohl Mainstream- wissenschaftlich belegbar. Auch in den bisher 5 dickleibigen IPCC Reports finden Sie keinerlei Belege dazu.

Sie könnten daher direkt von den PR Abteilungen von Greenpeace, WWF oder Klimaretter Info abgeschrieben worden sein. Und das sind sie wohl auch, denn bei den Quellen Nennungen tauchen immer wieder diese drei auf, aber kein einziges kritisches Portal wie EIKE oder Die kalte Sonne o.ä-auf. 

Darf ich deshalb den Vorschlag machen und die ausführliche Konzeptbeschreibung wie folgt zu ergänzen: 

Da bisher nirgends nachgewiesen werden konnte, dass – trotz geringer Erwärmung im 20. Jh die sich aber nahtlos in das bisherigen natürlichen Klimavariationen einpassen.- die Zahl der Extremwetter aller Art, ob Stürme, Dürren Überschwemmungen etc. zugenommen haben, noch deren Entstehung zwar meteorologisch exakt aber keinesfalls auch nur annähernd mit den anthropogen emittierten Treibhausgasen erklärt werden kann, jedenfalls dann nicht, wenn man die üblichen wissenschaftlichen Arbeits- & Ethik-Regeln zugrunde legt, sollten wir nicht vergessen, den positiven Effekt der Zunahme der CO2 Konzentration als wertvollen Pflanzendünger zu beleuchten. Dank der CO2 Zunahme, und das wissen wir seit Justus v. Liebig, wurde die Erde erkennbar grüner, die Wüsten kleiner und die Ernten, insbesondere von Getreide wesentlich gesteigert. Die Pflanzen benötigen dadurch weniger Licht und weniger Wasser. Die Welt konnte dadurch sehr viel mehr Menschen ernähren als je  zuvor. Ein unschätzbarer aber realer Gewinn. So gesehen müssten die Emittenten von CO2 einen stattlichen Bonus erhalten, statt eines Malus. Denn im Gegensatz zu den vermuteten Schäden, die nirgends dem anthropogen induzierten Klimawandel zugeordnet werden können, ist dieser Dünge-Effekt in vielen hundert begutachteten Studien nachgewiesen. 

Ich verweise zudem auf diesen amüsanten Mailwechsel mit einem bekannten Meeresspiegelforscher und meinem Kollegen Prof. Dr. Lüdecke.

Nun hoffe ich, dass ich nicht wieder ausgeladen werden, freue mich auf das Gespräch

und verbleibe 

mit freundlichen Grüßen

Ihr 

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie) e.V. gemeinnützig

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/

Nun, ausgeladen wurde ich bisher nicht, aber der Chef schrieb mir verständnisvoll aber ablehnend zurück, dass das Konzept nun schon offziell verabschiedet sei und leider nicht mehr verändert werden könne.  Dann wird es in der Diskussion sicher etwas stärker zur Sache gehen.

(1) Hans Josef Fell ist einer von vier Autoren des EEG. 




Wendepunkt in der Klimadebatte? Klimamodelle nähern sich den Realitäten an

Fachveröffentlichungen gehen bis auf KS ~ 0.5 °C herunter, wohlgemerkt mit Berücksichtigung von Rückkoppelungseffekten (hier). Die hohen IPCC-Werte infolge der so genannten "Wasserdampf-Rückkoppelung" basieren auf folgender Annahme: Die mäßige atmosphärische Erwärmung von einigen Zehntel Grad durch zunehmendes CO2 lässt aus den Ozeanen Wasserdampf aufsteigen – insbesondere in Nähe der Tropen. Als unbestritten stärkstes Treibhausgas würde Wasserdampf dann die Erwärmung durch CO2 verstärken. Jedoch: Auch ein umgekehrter Effekt ist denkbar, wobei der vermehrte atmosphärische Wasserdampf bei in aller Regel ausreichend vorhandenen Kondensations-Kernen zusätzliche Wolkenbildung und Abkühlung bewirkt, nämlich Abschirmung des Sonnenlichtes und damit Gegenkoppelung.

Leider ist die KS nicht direkt messbar. Ferner existiert bis heute keine Fachpublikation, die irgend einen Temperatureinfluss durch anthropogene Emissionen belegen kann. Klimamodelle haben den Nachteil, dass sie die Wirklichkeit nicht oder nur mit künstlichen Korrekturen (fudge factors) beschreiben können. Ihr Versagen betrifft insbesondere die Klimavergangenheit mit 17-jähriger Temperatur-Stagnation, die Eintrittszeitpunkte des El Nino und den nicht vorhandenen HotSpot in den Tropen. Auf keinen Fall stimmen die Beobachtungen mit den Rückkoppelungsmodellen überein, so dass die betreffenden Klimamodelle insbesondere hinsichtlich der KS zu revidieren sind 

Arbeiten zur KS gabe es schon vielfach [1], insbesondere eine frühe Arbeit von Richard Lindzen, die sich auf den von Lindzen so benannten "Iris-Effekt" stützt (hier). Diese Arbeit kommt zu dem Ergebnis einer w.o.a. grundlegenden "Gegenkoppelung", und sie wurde damals von den Alarmisten heftig kritisiert und angegriffen. Umso erstaunlicher ist es, dass soeben in einer Fachpublikation von Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg der Iris-Effekt "wieder entdeckt" wurde. 

Zu dieser Fachpublikation haben Bosse und Vahrenholt auf dem Blog "kalte Sonne" eine ausführliche Zusammenstellung verfasst, die nachfolgend unverändert übernommen wird.

Horst-Joachim Lüdecke und Klaus-Eckart Puls (EIKE)

[1] R.S. Lindzen and Y-S. Choi: On the Observational Determination of Climate Sensitivity and Its Implications, Asia-Pacific J. Atmos. Sci. (47(4), 377-390 (2011), http://tinyurl.com/3mbresk

R.P. Allen: Combining satellite data and models to estimate cloud radiative effect at the surface and the atmosphere, Meteorol. Appl. 18, 324-333 (2011)

R.W. Spencer, and W.D. Braswell: On the Misdiagnosis of Surface Temperature Feedbacks from Variations in Earth’s Radiant Energy Balance, Remote Sensing 3(8) (2011), http://tinyurl.com/9cvuz32

R.W. Spencer, and W.D. Braswell: On the diagnosis of radiative feedback in the presence of unknown radiative forcing, Journal of Geophysical Research, Vol. 115 (2010), http://tinyurl.com/8kd694d

G. Paltridge et al.: Trends in middle- and upper-level tropospheric hunmidity from NCEP reanalysis data, Theor. Appl. Climatol. 98 (2009),http://www.drroyspencer.com/Paltridge-NCEP-vapor-2009.pdf

M. Beenstock, Y. Reingewertz, and N. Paldor: Polynomial cointegration tests of anthropogenic impact on global warming, Earth Syst. Dynam. 3, 173-188 (2012)

H. Harde: How much CO2 really contributes to global warming? Spectrospcopic studies and modelling of the influence of  H2O, CO2 and CH4 on our climate, Geophysical Research Abstracts, Vol. 13, EGU2011-4505-1 (2011), http://meetingorganizer.copernicus.org/EGU2011/EGU2011-4505-1.pdf 

F. Miskolczi: The stable stationary value of the Earth’s global average atmospheric Planck-weighted greenhouse-gas optical thickness, E&E, 21, No. 4 (2010)

R.W. Spencer and W.D. Braswell: On the misdiagnosis of surface temperature feedbacks from variations in Earth’s radiant energy balance, Remote Sens. 3, 1603-1613 (2011)

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 Hier der Original-Bericht 

Wendepunkt in der Klimadebatte?

Klimamodelle nähern sich den Realitäten an !

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt (24. April 2015)

Zu vielen Gelegenheiten machten wir an dieser Stelle auf die Diskrepanzen zwischen der beobachteten Welt und deren Wiederspiegelung in den neuesten Klimamodellen des IPCC (CMIP5) aufmerksam (vgl. hier und hier). Die Modellwerte liefen einfach viel zu deutlich von den Beobachtungen davon, das macht auch diese Darstellung von Roy Spencer deutlich:

Abb.1: Die Abweichung der Modellwerte zu den Satellitenbeobachtungen bis 2013, Quelle: Roy Spencer.

Jetzt nahmen sich ein Experte für Modellierung, Thomas Mauritsen und einer für Wolken und Aerosole,  Björn Stevens vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg der Sache an. In einer brandaktuellen Arbeit in Nature Geoscience (im Folgenden MS15) “Der fehlende Iris-Effekt als ein möglicher Grund für den unterdrückten Wasserzyklus und die hohe Klimasensivität in Modellen“ nahmen sie die Ist-Situation auf (die einigermaßen schlecht verständliche Pressemitteilung dazu kann man hier lesen):

1) Die Modelle reagieren offensichtlich zu empfindlich auf den Treibhausgasantrieb, die neueren Arbeiten zu den Beobachtungen ermitteln deutlich geringere Werte für diesen Antrieb. Die Klimasensivität (ECS) für einen sehr langen dauernden Zeitraum bis zum eingeschwungenen Zustand nach einer Treibhausgaserhöhung wird von Modellen im Mittel mit 3,3 Grad Celsius Erwärmung ausgegeben, die Beobachtungen weisen auf einen Wert um 2 Grad Celsius.

2) Der globale Wasserkreislauf wird in den Modellen nicht richtig berücksichtigt (zu gering).

Darüber hinaus ergibt sich ein weiteres Phänomen: Die obere Troposphäre in den Tropen sollte sich aufgrund jeder Erwärmung nach den Modellen viel mehr aufheizen als das auf dem Boden festzustellen ist. Das wird jedoch nicht in dem Maß beobachtet – wir berichteten darüber im Beitrag “Houston, wir haben ein Problem: Wir können den Hotspot nicht finden“. Die Autoren suchten nach einer gemeinsamen Erklärung für die Diskrepanzen, indem sie einen in Modellen bisher nicht berücksichtigten kühlend wirkenden Effekt im Geschehen suchten, und wurden fündig. Sie griffen einen älteren Ansatz von Richard Lindzen und seinen Kollegen aus dem Jahre 2001 auf: Die Erde hat eine „Iris“, eine Gegenkopplung, die dafür sorgt, dass bei mehr Erwärmung auch mehr Wärme abgegeben wird als bei kühleren Temperaturen. Dieser Mechanismus, so Lindzen, wirkt in den Tropen/Subtropen. In der aktuellen Arbeit wird das so illustriert:

 

Abb.2: Bei höheren Temperaturen entstehen mehr Gewitter über dem Meer und das Gebiet ohne hohe Wolken („Dry and clear“) dehnt sich mehr aus, die Wärme kann besser abgestrahlt werden („Strong OLR“) als bei geringeren Temperaturen, bei denen die Iris kleiner ist. Quelle: Bild 1 aus MS15.

Diese  „Selbstregulierung“ der Temperaturen der Erde nach Lindzen wurde natürlich  vom „Mainstream“ der Klimawissenschaft zurückgewiesen. So schrieben Chambers et al. im Journal of Climate 2002:

„As a result, the strength of the feedback effect is reduced by a factor of 10 or more. Contrary to the initial Iris hypothesis, most of the definitions tested in this paper result in a small positive feedback.”

Kevin Trenberth und Kollegen kanzelten 2010 in den Geophysical Research Letters die Iris-Theorie mit folgenden Worten ab:

„…and their [Lindzen et al. ] use of a limited tropical domain is especially problematic. Moreover their results do not stand up to independent testing.”   

Davon ließen sich die Autoren der aktuellen “Nature” Arbeit nicht beeindrucken, sondern machten sich die Mühe, den von Lindzen beschriebenen Effekt in ein hochmodernes Klimamodell zu integrieren. Was sich ergab, ist einigermaßen überraschend.

Der „tropische Hotspot“

 

Abb. 3: Die Temperaturen in der Höhe laut Modellen, Quelle: Bild S7 aus MS15.

Die Steigung der tropischen Temperaturtrends zwischen 7 und 14 km Höhe im Modell ohne Iris (Abbildung 3 links) und mit Iris (rechts).  Der modellierte Hotspot mit dem markanten Schwerpunkt in etwa 10 km und darüber ist verschwunden, sehr ähnlich zu den Beobachtungen:

Abb.4: Der „Hotspot“ in Modellen ohne Iris und die Beobachtungen. Quelle: „Climate4you“. Die 300hPa Luftdruck entsprechen ca. 8 km Höhe, die 200 hPa ca. 10 km Höhe über NN. Der gemessene Trend (dunkelrot bzw. blau), der modellierte Trend im Modellmittel ohne Iris ist rot gepunktet.

Die Wirkung des Iris-Effektes auf die ECS

Abb.5: Crossplot der ECS mit der zur Erhöhung der Temperatur negativen Wirkung der Iris. Der rote Punkt ist die ECS des Modells ohne Iris, die blauen Markierungen sind die Werte für die ECS in verschiedenen Ausprägungen der Iris.  Quelle: Bild 3a aus MS15

Die Iris verschiebt die ECS des verwendeten Modells von 2,81 hin zu 2,21, das sind 22% weniger Empfindlichkeit gegenüber der Erwärmungswirkung durch Treibhausgase.  Auch die Diskrepanz im Wasserzyklus (im Prinzip die Zunahme von Niederschlag bei Erwärmung) konnte durch Berücksichtigung der Iris im Modell gelöst werden.

Selbst wenn es hier an der einen oder anderen Stelle so erschienen haben mag, dass wir Modellen insgesamt misstrauen, so ist doch anzumerken, dass Modelle gerade in der Klimatologie sehr nützlich sein können wenn sie mit allen Informationen gespeist sind. Wir können mit der Atmosphäre nicht experimentieren und sind mehr oder weniger auf ein Universum im Rechner angewiesen. Nur sollten die Modelle auch die Realität wiedergeben und keine Scheinwelten aufbauen, die Katastrophenszenarien liefern. Um es in einem Beispiel zu erläutern: Die Astrophysik stand auch nach den ersten Bodenproben vom Mond vor dem Problem, dass sie nicht die Frage nach seinem Entstehen beantworten konnte. Die Proben waren wie ein Teil der Erde, enthielten jedoch kein Wasser.  Schließlich baute man ein Modell im Rechner und ließ alle möglichen Hypothesen durchspielen mit dem Kriterium: Am Ende sollte es möglichst genau so aussehen wie wir es heute beobachten.

Es blieb schließlich nur eine Möglichkeit, die das Ergebnis lieferte: In der Frühzeit der Erde wurde sie von einem marsgroßen Körper (postum genannt „Teja“) getroffen und aus den Trümmerteilen beider Körper  formte sich der Mond in relativ großer Nähe zur Erde. Durch die Gezeitenreibung entfernte er sich immer mehr und seine ursprünglich vorhandene Eigenrotation wurde “angehalten“, er weist der Erde immer dieselbe Seit zu.

Die Modellierung dieser Vorgänge war einfacher, man kennt ja das Ergebnis. Das ist bei Klimamodellen anders, daher ist eine saubere und verifizierbare Programmierung unter Berücksichtigung möglichst aller physikalisch wirkenden Faktoren so wichtig. Mit der vorgestellten Arbeit ist sehr wahrscheinlich ein wichtiger  Schritt in diese Richtung gegangen worden, sie brachte ähnlich dem „tapferen Schneiderlein“ gleich drei große Modellprobleme auf einen Streich einer Lösung näher.

Dazu gehört eben auch die mit der Iris-Komponente im Modell ermittelte ca. 22% geringere Empfindlichkeit des modellierten Klimasystems gegenüber Treibhausgasen. Das hören nicht alle gerne. Kevin Trenberth wird mit den Worten zitiert:

Die Arbeit ist schlecht geschrieben und irreführend. Es wäre nicht notwendig gewesen, ins  „Iris-Horn“ zu stoßen.“

Trenberth fast wütend:

Die Autoren haben es sogar in den verdammten Titel geschrieben“.

Welche Angst geht da im „Klima-Establishment“ jetzt wohl um? Dass es sich bis in die Politik herumspricht, dass die Klimakatastrophe nicht stattfindet? Björn Stevens Forschungsergebnisse könnten vielleicht einmal in die Geschichte der Klimawissenschaft als Wendepunkt der Debatte eingehen.

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Zum vorstehende Thema kürzlich bei EIKE erschienen:

Die Achilles-Ferse der Klima-Modelle : "Wasserdampf-Verstärkung"

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-achilles-ferse-der-klima-modelle-wasserdampf-verstaerkung/  06.03.2013

==> ANLAGE PDF

Z u s a m m e n f a s s u n g :

Seit 20 Jahren prognostizieren die Klima-Modelle stereotyp: ‚Die Erdatmosphäre wird sich bei CO2-Verdopplung um 2-5 Grad erwärmen.‘  Diese Metapher ist allgegenwärtig. Der "gläubigen" Öffentlichkeit ist jedoch nahezu unbekannt, daß die physikalischen Gesetze bei der Auswertung der CO2-Spektral-Banden allenfalls +1 Grad Erwärmung ergeben. Genau das steht auch in den IPCC-Berichten. Alle darüber hinaus gehenden Erwärmungs-Raten werden in den Modellen mit hypothetischen "Selbst-Verstärkungs-Prozessen" erzielt, insbesondere mit der so genannten "Wasser-Dampf-Verstärkung". Umfangreiche Auswertungen von Messungen in der Atmosphäre zeigen, daß die Natur das ganze Gegenteil macht: Die Wasserdampf-Konzentration in allen Schichten der Atmosphäre zeigt seit Jahrzehnten einen abnehmenden Trend !

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Prominenter Klimaforscher Martin Visbeck (GEOMAR) bestätigt: kein menschgemachter Klimaeinfluss feststellbar!

Prof. Martin Visbeck gehört zu den von den deutschen Medien gesuchten Interviewpartnern. Kein Wunder angesichts seiner beeindruckenden Auszeichnungen und Gremienzugehörigkeiten (hier). In einem Interview verstieg sich allerdings dieser "Experte" auf eine Zukunftsvorhersage für Meeresspiegel, die selbst den bekannten sachlichen Unsinn des IPCC noch weit in den Schatten stellte.

Hierauf wurde Klaus Puls (Dipl.-Meteorologe) aktiv. Er schrieb Visbeck an und bat um nähere Erläuterung seiner Prognosen (hier). Die Antworten Visbecks waren ausweichend, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Daraufhin bat Klaus Puls seinen Freund und EIKE-Kollegen Prof. Horst-Joachim Lüdecke um Mithilfe. Lüdecke ist Verfasser einer Handvoll begutachteter Fachbeiträge in internationalen Klimajournalen (hier) und erschien daher als geeigneter Ansprechpartner für Visbeck. Mit den fast nicht mehr zählbaren Fachveröffentlichungen Visbecks konnte er als publizierender Pensionär natürlich nicht mithalten. Nun ist Masse nicht unbedingt immer auch Qualität. Wie würde die Sache daher wohl ausgehen?

Die sich ergebende E-Mail-Diskussion findet sich hier. Sie ist seitens Visbeck’s überraschenderweise gekennzeichnet durch Ausweichen, Versuch einer Veröffentlichungsverhinderung, dann mit 180-Grad-Schwenk doch der Zusage von fachlich fundierten Antworten und schlussendlich dem impliziten Eingeständnis seines Scheiterns verbunden mit einer glatten sachlichen Unwahrheit (Visbeck behauptete, er hätte die Fragen Lüdeckes beantwortet, was nicht der Fall war).

Italiener pflegen zu solch schwachem Verhalten achselzuckend und nachsichtig "fa brutta figura" zu sagen. Eigentlich schade, es hätte etwas daraus werden können, denn wir waren alle auf fachlich fundierte Äußerungen des GEOMAR-Experten gespannt. Leider kam nur heiße Luft. Die abschließenden drei Mails (leicht gekürzt) der beiden Diskutanten zur eigenen Beurteilung des Lesers noch einmal nachfolgend, vollständig sind sie nachzulesen hier:

Lüdecke schrieb am 19. Mai 2015:

Sehr geehrter Herr Visbeck,

Frage 1: "Kennen Sie eine begutachtete Fachpublikation, welche die Erwärmung des 20. Jahrhunderts auf ANTHROPOGENE Ursachen zurückführt – nur auf Grundlage von Messungen bzw. Proxy-Daten, ohne Klimamodelle zu Hilfe zu nehmen".

Ihr Alternativvorschlag ist nicht hilfreich. Dass sich Meere erwärmen, wenn sich die Lufttemperaturen erhöhen, ist trivial, darüber muss man nicht diskutieren. Es geht hier um einen möglichen anthropogenen Einfluss. Nur für den hat sich Ihr Interviewer interessiert, nur für den interessiere ich mich im gegebenen Zusammenhang und nur für den interessieren sich die EIKE-Leser. Damit nicht wieder Missverständnisse entstehen: Theoretisch wird dieser Einfluss postuliert, einverstanden. Es geht darum, ob er aus den NATÜRLICHEN Temperaturfluktuationen herausgefiltert werden kann. Ich kenne nur begutachtete Arbeiten, die bestätigen, dass dies nicht möglich ist.

Auch Frage 2 ist nicht schwer zu begreifen. Definieren wir als Vergleichszeitraum einfach die Zeit nach Ende der letzten Eiszeit, also grob 10.000 Jahre zurück. Die Church-Arbeit kenne ich, sie bezieht sich auf den Zeitraum ab 1961, das ist hier irrelevant. Ich hatte ähnlich, wie in Frage 1 um Auskunft gebeten, ob die Bewegungen der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert ungewöhnliche Extreme gegenüber den Bewegungen der Klimavergangenheit aufweisen. Auch hier kenne ich keine begutachtete Arbeit, die dies belegen würde.

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Auf diese Mail hin gab Visbeck schlicht auf, denn er schrieb am 20.Mai 2015 knapp:

Sehr geehrter Herr Lüdecke,

ich glaube ich habe Ihre Fragen beantwortet. Wenn Sie das nicht so sehen sind wir wohl am Ende unserer Kommunikation angekommen.

MfG
M. Visbeck

Da es also keine Beantwortung von zwei absolut unmissverständlichen Fragen gab, schrieb Lüdecke am gleichen Tage zurück:

Lieber Herr Visbeck,

danke für Ihre abschließende Mail. Durch Nichtbeantwortung meiner beiden Fragen haben Sie diese bestens beantwortet. Ich erlaube mir daher zusammenzufassen:  Weder bei Temperaturen noch bei Meeresspiegeln ist ein anthropogener Einfluss feststellbar – allenfalls vielleicht mit Hilfe getunter Klimamodelle. Diese Bestätigung wurde von einem hochrangigen Vertreter der deutschen Klimaforschung – implizit – erhalten. Das ist doch schon mal etwas.

Jeder, der unseren Mailwechsel verfolgt hat, wird sich seinen Teil denken. Einigermaßen vertraut mit der extrem dünnen Argumentationsbasis der Klima-Alarmisten bin ich dennoch überrascht. Etwas mehr fachliche Substanz hatte ich bei so tollen Zukunftsprognosen über unsere Meere schon erwartet. Wird bei GEOMAR eigentlich noch fachlich gearbeitet oder vorrangig Klimapolitik betrieben? Auch interessant wäre zu wissen, ob Sie bei den unzähligen papern, die sich auf Ihrer Webseite finden, aktiv mitgearbeitet haben, oder einfach nur so als Mitautor draufstehen, was ja bekanntlich oft akademischer Usus ist. Schade für die vielen deutschen Vertreter der Klimaforschung, mit denen man sich mit fachlichem Gewinn austauschen kann. Diese werden von den Medien links liegen gelassen, weil sie nicht als Klima-Alarmisten taugen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei weiteren Interviews.

Alles Gute und
Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Fazit:

Das Ergebnis ist weder überraschend, noch unerwartet und schon gar nicht sensationell. Es gibt tatsächlich keine begutachteten Publikationen, die einen maßgebenden anthropogenen Klimaeinfluss ohne Zuhilfenahme von Klimamodellen, in die fiktive Annahmen eingebaut sind, belegen können. Öffentlich sprechen dies bisher und unserer Kenntnis nach aber nur die renommierte Klimaforscherin Judith Curry [1] und der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) aus [2].

Nebenbei: Die Aussage des WBGU erfolgte 1997. Heute spricht der WBGU nur noch ökoideologischen, sachlichen Quatsch. Der Grund: alle neutralen Klimaexperten sind aus dem Beirat entfernt worden. Jetzt sind Ökojünger dran, wie Kulturwissenschaftler, Umweltpsychologen, "Anthropogeographen" (so etwas gibt es tatsächlich, diese Leute kosten alle den Steuerzahler einen Haufen Geld, man braucht sich über nichts mehr zu wundern). In einem Institut, das sich ernsthaft mit Klima- und den sich daraus ergebenden Umweltveränderungen beschäftigt, sind diese hochgestochenen Experten zweifellos unterfordert, wir wollten eigentlich empfehlen sie zur besseren Verwendung in frei werdende Stellen an Volkshochschulen zu vermitteln, wollen aber den dortigen fach- und sachkundigen Lehrern nicht unrecht tun.

Nun wieder ernsthaft: Angesichts der Faktenlage ist  das "Herumeiern" von Visbeck unverständlich. Er hätte doch den korrekten Sachverhalt, den jeder Klimaexperte mit Fachliteraturhintergrund bestens kennt, ruhig explizit bestätigen können. Dabei wäre ihm kein Zacken aus der Krone gefallen. Doch eigentlich ist dieses Erzeugen von heißer Luft statt Faktennennung auch wieder nicht so überraschend, hat er doch vergleichbar Dünnes tlw. auch Falsches schon bei der Begutachtung einer Dissertation von sich gegeben. Insofern blieb auch der akademische Schuster bei seinem Leisten

Dass er auch diesmal keine "Butter bei die Fische" gab, lässt deshalb entweder einen starken Druck des Öko-Kartells vermuten, das auf gar keinen Fall auch nur den geringsten Fußbreit Boden verlieren möchte, oder Visbeck kann es einfach nicht besser und klammert sich deshalb an nicht ernstzunehmende, weil fiktive "Beweise", die seine Unkenntnis nur noch deutlicher machen. Der Klimagipfel in Paris steht schließlich vor der Tür, und da muss noch einmal kräftig getrommelt werden, wie es uns die ARD vormacht. Ein Bayerischer Tornado weil wir Fleisch essen und kein Müsli, da haben wir’s, hüllen wir uns in Sack und Asche und atmen wir weniger aus, dann wird’s in Bayern wieder schönes Wetter. Rätselhaft bei den zunehmenden Extremwettermeldungen der ARD jedesmal vor Klimagipfeln ist nur die Frage, woher die Natur die Termine dieser Gipfel kennt. 

Wer die DDR-Klimapropaganda der ARD inzwischen noch ernst nimmt, sollte wirklich zum Arzt gehen. Vielleicht könnte uns aber in dieser spannenden Frage nach der Terminkenntnis der Natur Visbeck fachlich weiterhelfen – aber nein, fast schon vergessen, der mag uns ja nicht mehr antworten. Ob mit Leuten wie Visbeck und dem aktuellen WBGU-Beirat das Öko-Kartell gut bedient ist, mag man bezweifeln. Die schaffen ja nicht einmal eine ordentliche Verteidigung ihrer Ökoreligion.

Quellennachweise

[1] Judith Curry: "… die unbequeme Wahrheit, dass keine Zunahmen in Extremwetterereignisen entdeckt wurden und es extrem schwierig ist Wetter- oder Klimaänderungen auf menschgemachte Einflüsse zurückzuführen..", geschrieben auf ihrem Blog (hier) unter "Challenging the 2 °C target" am 3. Okt. 2014.

[2] "Ziele für den Klimaschutz": Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), 1997, 2.1, Seite 8 (hier)




Puls vs. Visbeck – noch einmal

meine Mal an Visbeck am 17.Mai 2015

Lieber Herr Kollege Visbeck,

mein Freund Klaus Puls bat mich um Klärung in einer öffentlichen E-Mail-Diskussion mit Ihnen. Inzwischen habe ich mir die entsprechende Veröffentlichung auf der EIKE-Homepage vom 9.Mai 2015 näher angesehen.  Offenbar wurde hier aneinander vorbei geredet, denn es geht nur um Ihre beiden folgenden Behauptungen in einem Interview

– dass die Erderwärmung schon weit fortgeschritten sei
– man  eine Zunahme des Meeresspiegels um 80 cm bis 1 m bis zum Ende des Jahrhunderts erwarte

Sie schreiben in Ihrer E-Mail an Herrn Puls "Sie waren ja und ich bin deutscher Beamter und ich weiß, dass die Bundesregierung großen Wert darauf legt, dass der von ihr in Auftrag gegebene IPCC-Bericht nach den besten Regeln der Wissenschaft erstellt wird". Lassen Sie mich zuerst kurz auf diesen Satz eingehen. Erstens bleibt man auch nach seiner Pensionierung Beamter, zweitens ist mir nicht bekannt, dass die Bundesregierung beim IPCC einen Bericht in Auftrag gegeben hätte (es war vielmehr die UN) und drittens kümmert sich um einen Wunsch der Bundesregierung nach besten Regeln der Wissenschaft allenfalls der Kuckuck. Was Sie über einen solchen Wunsch zu wissen meinen, ist in einer Fachdiskussion ebenfalls ohne Belang. Die Bundesregierung ist die letzte Institution, die zu wissenschaftlichen Regeln etwas zu sagen hat, verletzt sie diese doch selber am laufenden Band.  

Ihre E-Mail-Aussagen belegen eine befremdliche Vorstellung von einem beamteten Hochschullehrer. Als ein solcher ist man ausschließlich der wissenschaftlichen Wahrheit verpflichtet, nicht der Bundesregierung oder irgendeinem Institut. Oder formal: als beamteter Professor unterliegt man der Dienst-, nicht aber der Fachaufsicht. Das unterscheidet uns von allen anderen Beamten, nur die Richter (keine Beamten)  verfügen über einen ähnlichen, gesetzlich geschützten Freiraum. Hochschulprofessoren, die die Ergebnisse ihrer Forschung nach den Wünschen des Arbeitgebers, der Regierung, ihres Instituts o.ä.m. tunen, gehören zu der Gruppe, die einst Ernst August Prinz von Hannover so charakterisierte: "Professoren, Huren und Tänzerinnen kann man überall für Geld haben. Sie gehen dorthin, wo man ihnen einige Groschen mehr bietet".

Auch ich bin Beamter und habe den Amtseid geleistet. In diesem kam der Begriff „gewissenhaft“ vor.  Sie und ich haben über Klimathemen in Peer-Review-Journalen publiziert,  Sie wesentlich mehr, was hier unerheblich ist. Daher sind uns beiden die guten Regeln der Wissenschaft bestens bekannt. Das von Ihnen als Zeuge bemühte IPCC hat mit diesen guten Regeln nichts zu tun, es ist eine politische Institution. Wenn unter Fachkollegen Sachdispute ausgetragen werden, sind als Belege Fachveröffentlichungen in begutachteten Fachzeitschriften üblich, nicht Aussagen vom IPCC, vom Blog eines Herrn Rahmstorf, von EIKE  u.w.m. Es wäre für die Diskussion mit Herrn Puls zielstellend gewesen, wenn Sie sich an diese, Ihnen bekannten Regeln gehalten hätten. Als Beamter gehört es gemäß Diensteid  zu Ihrer Pflicht, gewissenhaft(!) um fachliche Auskunft Nachsuchende, hier Ihr Interviewer bzw. Herr Puls, zu informieren und nicht mit Ökoideologie geschmückte persönliche Meinungen unters Volk zu streuen, mögen diese von Medien, Politik oder irgendwelchen Bundesregierungen auch noch so gewünscht sein.

Zu den disputierten Themen:

Dass "die Erderwärmung schon weit fortgeschritten sei" ist ein Nullsatz ohne Sachinformation und allenfalls als grün-ideologische Aussage in Kaffeekränzchen angebracht. Die Erwärmung im 20. Jahrhundert (danach hatten wir bis heute Stillstand, das wissen Sie ebenso gut wie ich) passt in Stärke und Geschwindigkeit zur Klimavergangenheit und ist nicht ungewöhnlich. Die Erwärmung im 20. Jahrhundert entspricht dem mittelalterlichen Klimaoptimum. In der Römerzeit oder gar den beiden vorangegangenen Holozänmaxima waren die globalen Mitteltemperaturen noch weit höher. Damit es nicht albern wird, ersparen Sie mir bitte, hier alle einschlägigen Proxy-Daten und begutachteten Publikationen aufzuzählen.

Es wäre vielmehr interessant zu wissen, ob Ihnen auch nur eine begutachteten Fachpublikation bekannt ist, welche die aktuelle Erwärmung des 20. Jahrhunderts nach den guten Regeln der Wissenschaft schlüssig auf anthropogene Einflüsse zurückzuführen vermag. Erlauben Sie mir, dabei Klimamodelle auszuschließen, mit denen kann man bekanntlich alles herleiten, was nicht messbar ist. Ich diskutiere beim Thema „Aussagen über die Klimazukunft“ nur über Messungen oder über Klimamodelle, die die bisherigen Messungen bestätigen, also die Klimavergangenheit ausreichend gut wiedergeben, die Zeitpunkte des El Nino zuverlässig berechnen und nicht eine fiktive Erwärmung über dem Tropengürtel in 5 – 8 km Höhe vorhersagen (Hot Spot), die man auch in Tausenden von Ballonmessungen nicht auffinden kann. Diese Modelle gibt es nicht.

Um Missverständnisse zu vermeiden, bezieht sich meine Modell-Ablehnung keineswegs auf die Klima-Detailforschung, hier sind Modelle nützlich. Die Milankovitch-Hypothese ist beispielsweise solch ein Fall. Vermutlich wird man die hier noch ungelösten Probleme (warum endete eine Eiszeit ausgerechnet zu einem bestimmten Zeitpunkt, obwohl andere Zeitpunkte die gleichen Voraussetzungen für das Ende boten?) nur mit guten Modelle lösen können.

Zu den Meeresspiegeln: auch hier bitte die Regel "keine Modelle der zukünftigen Entwicklungen der Meeresspiegel". Beschränkt man sich auf die Messungen bis zum heutigen Tage, ist jedenfalls nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Herr Puls hatte Ihnen ja ausreichend Quellen zugesandt. Ich erlaube mir in Beschränkung auf begutachtete Literatur insbesondere auf die Arbeiten von Behre [1], Wahl [2], Moerner [3], Jevrejeva [4], v.Storch [5] und Parker [6] hinzuweisen. Das dürfte, zusammen mit den Altimetriedaten der Satelliten ausreichen. Insbesondere in [5] wird belegt, dass Modelle die Beobachtungen nicht wiedergeben, in [6] werden Probleme der Satellitenaltimetrie angesprochen. Als Fazit dieser begutachteten Fachpublikationen ist ein "bis heute nichts Ungewöhnliches bei Meeresspiegeln" gerechtfertigt. Und genau dies hätten Sie dem Interviewer auch gewissenhaft mitteilen sollen. Das etwas schwammige "man" in Ihren „erwarteten 80 cm bis 1 m Meeresspiegelerhöhung bis Ende des Jahrhunderts“ ist demnach nichts anderes als ein unmissverständliches "ich", was Sie als gewissenhafter Beamter ebenfalls dem Interviewer hätten sagen sollen.

Ich würde mich über eine fachliche und mit entsprechenden begutachteten Publikationen belegte Antwort und eine weitere Diskussion freuen, erwarte aber, ehrlich gesagt, keine. Jedesmal, wenn Fachleute einer bestimmten Advokatenrichtung Farbe bekennen sollen, weichen sie aus, schützen Zeitmangel vor oder flüchten in indiskutable Gemeinplätze. Woran mag das wohl liegen?

Diese Mail an Sie und die evtl. nachfolgende Diskussion werden auf der EIKE-Homepage öffentlich gemacht. Sie sollten dort Ihre Chance als „alleiniger Besitzer der wissenschaftlichen Wahrheit über Meersspiegel und die Klimazukunft“ nutzen.
 

[1] K.-E. Behre, Boreas, DOI 10.1080/03009480600923386 (2007)

[2] T. Wahl et al., Earth Science Reviews, 124, 51-67 (2013)

[3] N.-A. Moerner, E&E, Vol. 24, No. 3 & 4 (2013)

[4] S. Jevrejeva et al., Global and Planetary Change 113, 11-22 (2014)

[5] H. v.Storch et al., Ocean Dynamics, DOI 10.1007/s10236-008-0142-9 (2008)

[6] A. Parker, Pattern recogn. Phys., 2(2), 65-74 (2014)

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Die Antwort auf diese Mail erfolgte schnell und knapp wie folgt am 18.Mai:

Lieber Herr Lüdecke, ich habe die private Konversation mit

Herrn Puls nicht frei gegeben und erwarte, dass das auch so

bleibt.

MfG M. Visbeck

Meine Antwort daraufhin (18.Mai) lautete:

Lieber Herr Visbeck,

Sie können gerne erwarten was Sie wünschen, der Austausch von Sachstandpunkten zur Klimafrage ist bereits in EIKE veröffentlicht, und auch dieser Mailwechsel wird veröffentlicht. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass alle angesprochenen Mail nichts Privates enthielten oder enthalten werden. Es geht um Sachfragen, die im öffentlichen Interesse liegen. Hier haben Sie nach meiner Auffassung sogar die Pflicht zu antworten. Wir (EIKE) jedenfalls würden uns über Sachantworten freuen, werden sie erwidern und veröffentlichen. Privates dürfen Sie gerne weglassen, wir sind nicht daran interessiert. Wenn keine Antwort erfolgt, wird auch dies veröffentlicht.  Auf Ihrer Webseite fand ich übrigens zu Ihren öffentlichen Auftritten

Bei so viel Kompetenz werden Ihnen doch sicher die Antworten zu meinen Anfragen nicht schwer fallen.

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Darauf antwortete Herr Visbeck am 18.Mai:

Sehr geehrter Herr Lüdecke, ich antworte gerne und oft auf 
Fachfragen. Bitte schreiben Sie mir eine klar formulierte 
Frage und dann bekommen Sie gerne eine Antwort. In Interviews 
und bei öffentlichen Veranstaltungen werde ich of zu Themen 
befragt die über meine ureigenen Forschung hinaus gehen. Und 
meine Antworten beziehen sich auf das (auch von der 
Bundesregierung in Auftrag gegeben) Fachgutachten zum Klima 
(IPCC). Wenn Sie die Ansicht der Mehrheit der Forschung nicht 
teilen dürfen Sie das. Dann sind wir unterschiedlicher Meinung.
Ich beziehe mein Wissen aus eigener Forschungsarbeit und dem 
Dialog mit anderen Experten. 
HG von M. Visbeck
und meine Antwort darauf ebenfalls am 18.Mai
Lieber Herr Visbeck,
danke für Ihre Bereitschaft zu antworten. In meiner Mail vom 
18.Mai hatte ich die maßgebenden zwei Fragen klar formuliert, 
beide Fragen ausschließlich auf der Basis von MESSUNGEN oder 
von Proxy-Daten und NICHT von MODELLEN der Klimazukunft. Sie 
sind nachfolgend wiederholt:
1.Frage: "Es wäre vielmehr interessant zu wissen, ob Ihnen auch
nur eine begutachteten Fachpublikation bekannt ist, welche die 
aktuelle Erwärmung des 20. Jahrhunderts nach den guten Regeln 
der Wissenschaft schlüssig auf anthropogene Einflüsse 
zurückzuführen vermag". 
Die zweite betrifft die Situation der Meeresspiegel: Ich führte 
aus, dass die von mir genannten Arbeiten [1] bis [6] sowie die 
Satelliten-Altimetriedaten bis heute nichts Ungewöhnliches 
anzeigen. 
2. Frage: Stimmen Sie dem zu, oder können Sie begutachtete 
Arbeiten anführen, die für die gegenwärtige Situation, 
klimahistorisch vergleichend, Entwicklungen nachweisen können, 
wie sie noch niemals in den letzten Jahrtausenden, insbesondere 
den dort aufgetretenen Warmzeiten, schon mehrfach vorgekommen 
sind? 
Aussagen der von Ihnen permanent angeführten 
politischen=nicht-wissenschaftlichen Organisation IPCC haben in 
einer Sachdiskussion nichts zu suchen. Ferner kann ich mit 
"Mehrheit der Forschung" oder gar "Bundesregierung, die irgend 
einen Unsinn in Auftrag gegeben haben soll", nichts anfangen. 
Um es klar auszudrücken: ich kann keine Mehrheit an 
Fachpublikationen unter dem o.g. Kriterium "Messungen, keine 
Modelle" erkennen, die für Klima-Alarmismus brauchbar wären. 
Als einzige ist die berühmte Proxy-Temperaturkurve der 
antarktischen Vostok-Station über die letzten 500.000 Jahre 
auszunehmen, die einem wirklich bange machen kann, denn in 
ein paar Tausend Jahren geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit 
wieder in eine Eiszeit. "Mehrheit der Forschung" ist ferner 
kein zulässiger Diskussionsbegriff. Mehrheiten - die es hier 
gar nicht gibt, es sind mediale und politische Mehrheiten 
- sind nicht mit sachlicher Richtigkeit gleichzusetzen. Nehmen 
Sie mir es daher bitte nicht übel, aber wenn Sie nicht beim rein
 Sachlichen aus begutachteter Fachliteratur bleiben, sind Ihre 
Antworten in einer Sachdiskussion sinnlos. 
Beste Grüße 
Horst-Joachim Lüdecke

Die AnwortMail von Visbeck am 19.Mai 2015
Sehr geehrter Herr Lüdecke On 18 May 2015, at 21:14, 
Horst-Joachim Lüdecke <moluedecke@t-online.de> wrote: 
Lieber Herr Visbeck, danke für Ihre Bereitschaft zu 
antworten. In meiner Mail vom 18.Mai hatte ich die 
maßgebenden zwei Fragen klar formuliert, beide Fragen 
ausschließlich auf der Basis von MESSUNGEN oder von 
Proxy-Daten und NICHT von MODELLEN der Klimazukunft. 
Sie sind nachfolgend wiederholt: 
1.Frage:  "Es wäre vielmehr interessant zu wissen, ob Ihnen 
auch nur eine begutachteten Fachpublikation bekannt ist, 
welche die aktuelle Erwärmung des 20. Jahrhunderts nach den 
guten Regeln der Wissenschaft schlüssig auf anthropogene 
Einflüsse zurückzuführen vermag".  

Ich verstehe Ihre Frage nicht. "nach den guten Regeln der Wissenschaft schlüssig" ist aus meinem Verständnis heraus kein Teil einer Frage sondern ein wertendes Statement. Eine solche Frage kann ich leider nicht beantworten. Ich schlage eine alternative Frage vor, die ich gerne beantworte: 1a) "Welche Publikation zeigt den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Erwärmung der Meere?" Abraham, J.P., M. Baringer, N.L. Bindoff, T. Boyer, L.J. Cheng, J.A. Church, J.L. Conroy, C.M. Domingues, J.T. Fasullo, J. Gilson, G. Goni, S.A. Good, J. M. Gorman, V. Gouretski, M. Ishii, G.C. Johnson, S. Kizu, J.M. Lyman, A. M. Macdonald, W.J. Minkowycz, S.E. Moffitt, M.D. Palmer, A.R. Piola, F. Reseghetti, K. Schuckmann, K.E. Trenberth, I. Velicogna, J.K. Willis, A review of global ocean temperature observations: Implications for ocean heat content estimates and climate change, Reviews of Geophysics, Volume 51(3), pages 450–483, DOI: 10.1002/rog.20022 Auch das paper von Trenberth fasst recht gut den Stand der Forschung zu den Ursachen der Erwärmung zusammen. Trenberth, K. E., Fasullo, J. T., & Balmaseda, M. A., 2014a: Earth’s energy imbalance. J. Climate, 27, 3129-3144, doi: 10.1175/JCLI‐D-13-00294.

Die zweite betrifft die Situation der Meeresspiegel: Ich 
führte aus, dass die von mir genannten Arbeiten [1] bis [6] 
sowie die Satelliten-Altimetriedaten bis heute nichts 
Ungewöhnliches anzeigen.  2. Frage : Stimmen Sie dem zu, 
oder können Sie begutachtete Arbeiten anführen, die für die 
gegenwärtige Situation, klimahistorisch vergleichend, 
Entwicklungen nachweisen können, wie sie noch niemals in 
den letzten Jahrtausenden, insbesondere den dort 
aufgetretenen Warmzeiten, schon mehrfach vorgekommen sind? 

Diese Frage erschliesst sich mit noch weniger. "klimahistorisch vergleichend" mit welcher Periode der Erdgeschichte? Aus wissenschaftlicher Sicht sind die Eis- und Warmzeiten sehr spannend. Sie zeichnen sich aus Sicht des Ozeanographen besonders dadurch aus, dass mehr Wasser an Land in Gletschern gebunden war. Die Ursachen von Eiszeiten liegen in der veränderten solaren Einstrahlung als Folge von Verschiebungen der Orbitalbahn der Erde. Diese ändern sich über Jahrtausende. Dort gab es sehr unterschiedliche Klimazustände. Schnelle Wandel über einem Zeitraum von 100 Jahren sind nicht dokumentiert. Der Meeresspiegel hat das in den letzten 100 Jahren eindeutig getan und die Raten sind im Vergleich zu den Eiszeiten schnell. Man kann allerdings einige Szenarien mit Klimamodellen nachstellen und so etwas über mögliche Meeresspiegeländerungen lernen (siehe folgende von Ihnen zitierte Arbeit). Die von Ihnen aufgeführte Arbeit (5): "Relationship between global mean sea-level and global mean temperature in a climate simulation of the past millennium" Hans von Storch, Eduardo Zorita, Jesús F. González-Rouco kenne ich und macht zwei wichtige Punkte. Nur mit Klimamodellen kann man die Frage ob Meeresspiegelanstiege signifikant mit der globalen Mitteltemperatur verbunden sind test. Das ist aus meiner Sicht ein vernünftiger Ansatz und erlaubt es andere vereinfachte Vorhersagemethoden zu überprüfen. Der IPCC hat wegen dieser und ähnlicher Studien die semiempirischen Vorhersagen des Meeresspiegels als unsicher eingestuft. Ohne Klimamodelle wären solche Aussagen schwer zu treffen. Mit Beobachtungen kommt man da nicht weiter, das es diese nun mal nicht in der nötigen Güte für mehr als 50-100 Jahren gibt. Ich selber finde die beiden Arbeiten von Church et als sehr lehrreich. Hier werden vor allem auch Pegel Beobachtungen benutzt. Altimeter sind ja nicht so hilfreich, da nur 20 Jahre beobachtet wurden und die 50+ Jahres Perspektive fehlt. Aber Altimeter sind sehr gut für die Analyse der räumlichen Muster. Church, J.A., N. J. White, L. F. Konikow, C. M. Domingues, J. G. Cogley, E. Rignot, J. M. Gregory, M. R. van den Broeke, A. J. Monaghan, I. Velicogna, 2011: Revisiting the Earth’s sealevel and energy budgets from 1961 to 2008, Geophysical Research Letters, 38, L18601, doi:10.1029/2011GL048794. And Correction: Church, J.A. White, N.J., Konikow, L.F., Domingues, C.M., Cogley, J.G., Rignot E. & Gregory, J.M., 2013: Correction to Revisiting the Earth’s sea-level and energy budgets for 1961 to 2008. Geophysical Research Letters, DOI: 10.1002/grl.50752. Die weiteren Ausführungen in Ihrer e-mail teile ich nicht. HG von M. Visbeck

Meine Antwortmail vom gleichen Tage:

Sehr geehrter Herr Visbeck,

ich bin mir nicht sicher, ob Sie wirklich nicht verstehen oder vielleicht nicht verstehen wollen. Zu Frage 1: Wenn es Sie stört, lassen Sie einfach das "nach den Regeln der Wissenschaft schlüssig" weg, also nochmals formuliert:

Frage 1: "Kennen Sie eine begutachtete Fachpublikation, welche die Erwärmung des 20. Jahrhunderts auf ANTHROPOGENE Ursachen zurückführt – nur auf Grundlage von Messungen bzw. Proxy-Daten, ohne Klimamodelle zu Hilfe zu nehmen".

Ihr Alternativvorschlag ist nicht hilfreich. Dass sich Meere erwärmen, wenn sich die Lufttemperaturen erhöhen, ist trivial, darüber muss man nicht diskutieren. Es geht hier um einen möglichen anthropogenen Einfluss. Nur für den hat sich Ihr Interviewer interessiert, nur für den interessiere ich mich im gegebenen Zusammenhang und nur für den interessieren sich die EIKE-Leser. Damit nicht wieder Missverständnisse entstehen: Theoretisch wird dieser Einfluss postuliert, einverstanden. Es geht darum, ob er aus den NATÜRLICHEN Temperaturfluktuationen herausgefiltert werden kann. Ich kenne nur begutachtete Arbeiten, die bestätigen, dass dies nicht möglich ist.

Auch Frage 2 ist nicht schwer zu begreifen. Definieren wir als Vergleichszeitraum einfach die Zeit nach Ende der letzten Eiszeit, also grob 10.000 Jahre zurück. Die Church-Arbeit kenne ich, sie bezieht sich auf den Zeitraum ab 1961, das ist hier irrelevant. Ich hatte ähnlich, wie in Frage 1 um Auskunft gebeten, ob die Bewegungen der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert ungewöhnliche Extreme gegenüber den Bewegungen der Klimavergangenheit aufweisen. Auch hier kenne ich keine begutachtete Arbeit, die dies belegen würde.

Dass Sie mit meinen restlichen Ausführungen nicht einverstanden sind, ist verständlich. Verwunderlich ist nur, wie eine Institution (IPCC), die von ökoideologischen NGO’S majorisiert wird und sich durch eine schon kaum noch übersehbare Zahl von Skandalen und Durchstechereien auszeichnet, überhaupt noch ernst genommen wird. Das IPCC, der ideologisch geprägte Teil der Klimawissenschaft, die deutschen Medien und die deutsche Politik bilden zusammen ein modernes Lehrstück für intellektuelle Dekadenz und einen wieder aufkeimenden Faschismus, diesmal Ökofaschismus. Dieses Lehrstück wird, falls wieder Vernunft eingekehrt sein sollte, Historikern noch Aufarbeitungsarbeiten für viele Jahrzehnte liefern. Ehe ich es vergesse, der Link zum EIKE-Artikel, in dem der Mail-Wechsel veröffentlicht wird ist http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/puls-vs-visbeck-noch-einmal/. Falls Sie EIKE nicht kennen: es handelt sich um einen kritischen Internet-Blog mit mehreren Tausend Aufrufen täglich.

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Die folgenden beiden E-Mails bilden den (nicht) überraschenden Abschluss. Visbeck gibt auf.

Visbeck schreibt am 20.Mai:

Sehr geehrter Herr Lüdecke,

ich glaube ich habe Ihre Fragen beantwortet. Wenn Sie das nicht so sehen sind wir wohl am Ende unserer Kommunikation angekommen.

MfG
M. Visbeck

Das ist unmissverständlich. Meine Antwort darauf am gleichen Tag:

Lieber Herr Visbeck,

danke für Ihre abschließende Mail. Durch Nichtbeantwortung meiner beiden Fragen haben Sie diese bestens beantwortet. Ich erlaube mir daher zusammenzufassen:  Weder bei Temperaturen noch bei Meeresspiegeln ist ein anthropogener Einfluss feststellbar – allenfalls vielleicht mit Hilfe getunter Klimamodelle. Diese Bestätigung wurde von einem hochrangigen Vertreter der deutschen Klimaforschung – implizit – erhalten. Das ist doch schon mal etwas.

Jeder, der unseren Mailwechsel verfolgt hat, wird sich seinen Teil denken. Einigermaßen vertraut mit der extrem dünnen Argumentationsbasis der Klima-Alarmisten bin ich dennoch überrascht. Etwas mehr fachliche Substanz hatte ich bei so tollen Zukunftsprognosen über unsere Meere schon erwartet. Wird bei GEOMAR eigentlich noch fachlich gearbeitet oder vorrangig Klimapolitik betrieben? Auch interessant wäre zu wissen, ob Sie bei den unzähligen papern, die sich auf Ihrer Webseite finden, aktiv mitgearbeitet haben, oder einfach nur so als Mitautor draufstehen, was ja bekanntlich oft akademischer Usus ist. Schade für die vielen deutschen Vertreter der Klimaforschung, mit denen man sich mit fachlichem Gewinn austauschen kann. Diese werden von den Medien links liegen gelassen, weil sie nicht als Klima-Alarmisten taugen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei weiteren Interviews.

Alles Gute und
Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke




„Misereor – Die zweifelhafte Leuchte des Herrn“

Bernhard Blach

"Die Katholische Institution Misereor gibt sich gerne das Label eines Bischöflichen Hilfswerks. Unter der Schirmherrschaft von Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz wird seit dem 99. Katholikentag in Regensburg nicht mehr nur gegen den Hunger und gegen die Armut in der Welt zu Felde gezogen, sondern…

…nun will man auch das Klima retten.

Daß sich die Hilfsorganisation bei diesem Thema mehr als verhoben hat, wollen wir im folgenden Beitrag deutlich machen und offenlegen, wie das Hilfswerk versucht, mit dem Thema Stimmung zu machen, um sich als Retter des Klimas gegenüber der Gemeinde zu generieren. Daß dieser Versuch keineswegs dazu beiträgt, Brücken zu bauen, wird dadurch deutlich, daß die Organisation nicht nur falsche Behauptungen und Vereinfachungen zum Besten gibt, sondern das Ihr Hauptgeschäftsführer Monsignore Pirmin Spiegel ausgerechnet das rot-grüne Markenzeichen für Verdrehungen von Tatsachen und Texter von wirren Pamphleten, Toralf Staud, in Ihrer Zeitschrift "Misereor“ zu Wort kommen läßt …".

                           

 Und weiter a.a.O.:

"Da das Thema Energiewende mittlerweile aber nicht mehr mit rein wissenschaftlichen Sachargumenten geführt wird, sondern den Charakter einer Ersatzreligion angenommen hat, paßt die ideologisch geführte Debatte wahrscheinlich auch ganz gut in das Gesamtkonzept Katholischer Seelsorge hinein, um die ahnungslosen Schäfchen mit "Entweder-Oder-Parolen" weiter zu verunsichern, um sich dann als Erlösungshort für Umweltretter zu präsentieren."

 Und w.a.a.O.:

"… wie eng die (einseitige) Beziehung zwischen  dem Hilfswerk Misereor und dem Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) mit dem bereits von uns kritisierten Prof. Dr. Otmar Edenhofer tatsächlich ist. Die Zusammenarbeit funktioniert dergestalt, daß die Panikmacher des PIK immer neue Angstszenarien – getarnt als wissenschaftliche Erkenntnisse – in die Welt setzen, die von Misereor nach Belieben übernommen werden, um per Mitleidsmasche gutmütige Christen zu noch mehr Spenden zu animieren. Ein guter Teil dieser Spenden fließt dann – als Forschungsgeld deklariert – an PIK wieder zurück. In den Jahren 2007 bis 2010 waren das immerhin über 520.000 EUR…".  [Quelle in der Original-Arbeit].

Und w.a.a.O.:

"Welche grotesken Formen der Weltrettungswahn mittlerweile auch in christlichen Kreisen angenommen hat, zeigt ein Artikel von Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie in der Zeitschrift "Neue Energie“. Da schreibt er z.B., das "Christus zum Sinnbild für alle geworden ist, die verspottet und verachtet werden wie die Energiewende-Akteure, die für eine nachhaltige Energieerzeugung und damit für den Erhalt der Erde kämpfen. Getrieben von Spott schleppt sich die Branche wie Christus in Richtung Golgatha. Die Nägel, mit denen die Energiewende gekreuzigt werden soll, hat die Politik schon geschmiedet. Beseitigen Sie, liebe Abgeordnete, die Nägel einer unsäglichen Kreuzigung.“ [Quelle in der Original-Arbeit].

Und w.a.a.O.:

"Zusammen mit dem Naturschutzverein BUND hat Misereor beim Wuppertaler Institut für Klima-Umwelt-Energie GmbH bereits in 1996 eine Studie mit dem Titel "Zukunftsfähiges Deutschland“ erstellen lassen. Dieses 450-seitige Werk wurde rasch zur Bibel der deutschsprachigen Öko-Bewegung, denn es enthält die Begründungen für die Forderung nach einem Ausstieg aus der Atomwirtschaft, nach Verminderung des Kohle-Einsatzes und die Forderung nach einer Reduzierung des C02-Ausstosses um 80 % bis zum Jahre 2050, weil klar wäre, das der Mensch der Verursacher der Klimaerwärmung ist."

Und w.a.a.O.:

"Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privat-Universität Linz sieht die Diskussion und die in Deutschland seit Jahren geschürte Angst vor Radioaktivität und Klimakatastrophe als eine moderne Form der Gottesfurcht. Gottesfurcht wäre die Mutter der Weisheit. Daher dürfe man mit guten Gründen Ängste schüren. Er hält die Forderung der Öko-Bewegung nach einer großen Transformation der Gesellschaft für voll gerechtfertigt." [Quelle in der Original-Arbeit].

Und w.a.a.O.:

"… nennen wir es schlicht Dummheit, wenn Misereor und die Katholische Bischofskonferenz in überheblicher Weise glaubt, beim Thema Energieversorgung zeitgeist-konform die Mehrheits-Ideologie zu vertreten und damit glaubt, auf der guten Seite zu stehen. Wir halten dagegen und sagen, daß es keineswegs gut ist, wenn Windkraftanlagen jede Menge Umweltschäden verursachen, jede Menge Land verbrauchen, aufgrund der bestehenden Volatilität keine Versorgungssicherheit gewährleisten können, jede Menge Vögel jedes Jahr das Leben kostet und der Strompreis für viele Menschen aufgrund der Dauersubventionen in wenigen Jahren bald unbezahlbar sein wird. Und  es ist auch nicht gut, wenn für Biogas geworben wird, ohne  darauf aufmerksam zu machen (jedenfalls nicht auf dem Kirchentag), daß durch die Erzeugung in Deutschland wertvolles Ackerland aufgrund des Anbaus von Mais verloren geht und in der Welt zu einer Verteuerung von Nahrungsmitteln aufgrund der Konkurrenz zwischen Tank und Teller führt. Wir halten das Verheizen von Mais und Weizen zum Zwecke der Erzeugung von Biogas oder Sprit jedenfalls für moralisch höchst unanständig, weil dadurch die Überlebens-Chancen für die Ärmsten der Armen in der Welt weiter sinken."

Q u e l l e n :

1 Misereor – das Magazin 2014: Kirchen, Energiewende und Klima; Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke: 31.05.2014 http://tinyurl.com/nnhryzp

[2]  Kirche im Klimawahn: "Nicht mehr als JA und AMEN"; Klaus-Eckart Puls; 19.12.2014; http://tinyurl.com/q9zfvmd

[3] MISEREOR – DIE ZWEIFELHAFTE LEUCHTE DES HERRN; Bernhard Blach,; Der Beitrag erschien im Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur, Rückblick 2014, Ausgabe 2015, Hrsg: Revierkohle e.V., Hamburg 2015; http://www.revierkohle.de/

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Der komplette Aufsatz ist öffentlich erschienen und abgedruckt im "Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur" [3] , sowie auch über http://www.revierkohle.de/ einsehbar.

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Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle: eine NAGRA Sonderausstellung im Kernkraftwerk Leibstadt (Schweiz)

NAGRA ist Abkürzung für Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle in der Schweiz (hier). Den Eventkalender des Kernkraftwerks Leibstadt finden Sie hier. Der vollständige Text der Einladung des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL) lautet:

1.Mai bis 7. Juni: Nagra Sonderausstellung

Radioaktive Abfälle sind heute vorhanden. Dieser radioaktive Abfall lässt sich nicht wegdiskutieren – aber sicher im Gestein lagern. Im KKL präsentiert sich die NAGRA mit einer interessanten Sonderausstellung zur Tiefenlagerung.

An zwei speziellen Tagen können Sie Ihre Fragen zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle direkt mit NAGRA-Mitarbeitern diskutieren. Besuchen Sie uns an der Zurzibieter Kulturnacht (hier) und am internationalen Museumstag (hier).

Als weitere Attraktion kann an beiden Tagen selber ein Ammonit aus Gestein geklopft werden. Diesen dürfen Sie auch behalten. Wir offerieren Ihnen eine kleine Verpflegung in unserer Cafeteria.

Während der gesamten Dauer kann die KKL, sowie die NAGARA-Sonderausstellung über zwei Etagen, während unserer Öffnungszeit frei besichtigt werden. Auf Wunsch bekommen Sie auch eine Kurzführung.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.




Mitmachen: Demonstration der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie gegen die Energiewende – der Anfang vom Ende der Energiewende?

So wird argumentiert, die Rettung der Welt vor dem Wärmetod und die sofortige Stilllegung der unverantwortlichen deutschen Kernkraftwerke seien unverzichtbar. Die Frage, ob dies sachlich überhaupt zutrifft, darf nicht diskutiert, ja noch nicht einmal gestellt werden. Die politisch oktroyierte Remedur gegen den propagierten Klimauntergang und den zu erwartenden Super-Gau des deutschen Kernkraftwerkparks ist freilich katastrophal. Üppige Vergütungen infolge des EEG in umgekehrter Richtung des Armutsgradienten haben eine Lobby unzähliger Wind- und Solardach-Profiteure auf Kosten der wehrlosen Verbraucher am unteren Ende der Einkommensskala entstehen lassen. Der sich immer deutlicher abzeichnende EEG-Wahnsinn wurde dennoch unantastbar. Nun ist zwar die Phase der Ernüchterung erreicht, leider aber noch nicht die der Vernunft.

Selbst die großen Printmedien wie z.B. die FAZ oder die WELT sehen sich allmählich zu energiewendekritischen Kommentaren genötigt, so dass auch die bald zu erwartende Forderung nach ersatzloser Streichung des EEG nicht mehr zur automatischen "Kreuzigung" führt. Diese Entwicklung prallt natürlich von unserer rautengeschmückten Sachwalterin ab. Gäbe es nicht zwei Auswirkungen des EEG, bei denen auch für die Einfältigsten allmählich der Spaß aufhört, würde man vergeblich auf das Ende der Vernunftblockade durch die besagte Verantwortliche hoffen.

Es sind einmal die ungebremst ansteigenden Stromkosten privater Haushalte, Kostenerhöhungen, von denen die unser Land ernährende Industrie zwar noch weitgehend ausgespart ist, aber wer weiß wie lange noch. Schließlich ist Grün, mit dem sich fast alle deutschen Parteien schmücken, eine schwer abwaschbare Farbe.  Zum anderen sind es die infolge Energiewende wegfallenden Arbeitsplätze, die Energieerzeuger machen den Anfang. Nicht einmal Micky-Mouse nimmt es der grünen Propaganda noch ab, dass  die erneuerbaren Energien wirklich neue Arbeitsplätze schaffen. Zwar schaffen sie schon neue Arbeitsplätze, aber "nicht wirklich“, denn es fallen infolge der Energiewende mehr Arbeitsplätze an anderer Stelle weg. Die Arbeitsplatz-Bilanz der Energiewende ist extrem negativ [1]. 

Auf Grund fehlender Sachkenntnis der Bevölkerung ist der einfachste Weg zur Einsicht leider versperrt. Der geht so: Stromerzeugungsmethoden mit zu geringer Leistungsdichte RHO = P / A (P = Leistung [kW], A = überstrichene Propellerfläche eines Windrads [m^2]) erfordern nun einmal einen extrem hohen Wert von A, um gemäß RHO x A = P eine ausreichende Leistung P zu erhalten. Darum sind Windräder so riesig. Großes A bedeutet hohen Material- und Flächenverbrauch, somit hohe Kosten. Zudem ergeben sich extreme Landschafts- und Naturbelastungen. Als zweites K.O.-Kriterium kommt die Unstetigkeit der Stromlieferung hinzu.  Wind- und Sonnenstrom sind für das Versorgungsnetz einer Industrienation  unbrauchbar und schädlich, denn sie verringern seine Stabilität. Speicherung in großem Maßstab gibt es nicht zu vernünftigen Konditionen. Man braucht infolgedessen Schattenkraftwerke (ihre Gesamtleistung muss der aller Solarzellen und Windräder entsprechen!) oder man muss eben die Windmühlen bei Stromüberproduktion abregeln. Überflüssig zu erwähnen, dass die Leistungsdichten an den Kesselwänden eines Kohlekraftwerks oder gar den Brennstabhüllen von Kernkraftwerken fast schon astronomisch höher sind als die von Wind und Sonne. Darum ist Kohle- und Uranstrom so billig.

Man kann diese einfache Argumentation natürlich vergessen. Sie kann niemals Erfolg haben, weil die zugehörigen Sachkenntnisse der Bevölkerung für ihr Verständnis nicht ausreichen. Ein mathematischer Bruch sowie der Begriff Leistung [kW] als Arbeit [kWh] pro Zeit [h] und schlussendlich gar Leistungsdichte [kW/m^2] sind unübersteigbare Hürden. Der Standardspruch aller akademischen Schwachköpfe hierzulande ist schließlich das bekannte "in Mathe und Physik war ich schon immer schlecht", der stets mit unüberhörbaren Stolz geäußert wird. Dabei vergessen diese "Schöngeister", dass naturwissenschaftliche Kenntnisse zur klassischen Bildung gehören. Goethe war in Biologie, Geologie, Ingenieurswissenschaften und Physik auf der Höhe seiner Zeit. Bleiben wir daher im Folgenden besser bei Kosten und Arbeitsplätzen, das verstehen (rudimentär) selbst ausschließlich literarisch oder musisch Gebildete.

Für die Experten geht es nur noch um die Frage "wie lange noch?". Wie hoch ist der Leidensdruck der EEG-Geschädigten? Wie mächtig ist die Mafia der von Subventionen bestens versorgten Windradinvestoren und -betreibern, wie stark sind die privaten Profiteure von Solardächern? Nur darauf kommt es politisch an. Die Frage ist schwer zu beantworten. Allerdings lässt jüngst der deutsche Arbeitgeberverband auf seiner Webseite aufhorchen (http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/index.html).  Hier findet sich eine rücksichtslose Sachkritik zur Energiewende sowie ein Aufruf zu einer Großdemonstration unter der Überschrift "Wir wehren uns! Gegen den sozialen Blackout ganzer Regionen!" (hier). Bemerkenswert ist, dass der Aufruf seitens einer Gewerkschaft erfolgt, hier von BERGBAU, CHEMIE, ENERGIE. Zum gleichen Termin am gleichen Ort und im Schulterschluss läuft bei dieser Demo die "Volksinitiative – rettet Brandenburg" mit, die sich gegen die Windradinstallationen wendet. Der Aufruf ist als pdf hier angehängt, die Webseite der Volksinitiative (hier). 

Man darf auf das Echo gespannt sein, denn Bergbau, Chemie, Energie sind die natürlichen Feinde der Ökoideologen, die inzwischen die deutsche Meinungshoheit besitzen und deren Zerstörungsspur in unserem Land vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung über Greenpeace bis hin zu den Kirchen verantwortet wird.  Dem Autor erscheint es für die weitere Entwicklung maßgebend, wie weit es die nun aktiv gewordene Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie vermag, weitere Gewerkschaften zu mobilisieren. Allein wird sie es gegen den geballten Widerstand der EEG-Lobbyisten und die Sachunkenntnis der Bevölkerung über die einfachsten technisch-wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht stemmen können.

Im Grunde sollte für alle  Arbeitnehmer das leicht nachprüfbare und Kriterium nachvollziehbar sein, dass das EEG – zusammen mit dem unsinnigen Abschalten der sichersten Kernkraftwerke weltweit – zwangsläufig die gesamte industrielle Wertschöpfungskette Deutschlands zerstört.  A la longue nimmt durch Klimaschutz und Energiewende zumindest jeder in diesem Lande schwersten Schaden, der bei einem klassischen (keinem grünen), energieverbrauchenden Industrieunternehmen in Arbeit und Brot steht. Auf der anderen Seite reden Gewerkschaftsmitglieder aber auch in solchen Unternehmen mit, die vom EEG profitieren. Es wird also spannend werden.

Schlussendlich ein Wort zu den deutschen Medien, hier insbesondere zu den öffentlich rechtlichen TV- und Rundfunkanstalten. Sie werden zu Recht von tiefer blickenden Zeitgenossen nur noch mit den Verhältnissen in der ehemaligen DDR oder noch früheren Zeiten verglichen. Hat man beispielsweise in den unzähligen TV-Berichten, TV-Talkshows oder in Radiosendungen zur Energiewende jemals andere als grüne Vertreter gesehen oder gehört – beliebteste Eingeladene mit ihrem unübertroffenen sachlichen Unsinn ist traditionell Claudia Kemfert. Eine faire, gleichgewichtige Worterteilung an unabhängige Energiefachleute wäre leicht möglich, erfolgte aber nie und wird wohl auch nicht erfolgen. Die Strategie der Ausblendung von ernsthaften Gegenstimmen und dem Verschweigen von politisch Unkorrektem hat sich inzwischen bis zur Perfektion in der deutschen  Medienlandschaft etabliert und wie erstickender Mehltau über das Land gelegt.

Abgeordnete mit eigenem Denken gegen eine Parteilinie, die in Befolgung demokratischer Spielregeln den Willen ihrer Wähler erfüllen möchten, werden mit Verlust ihres Listenplatzes bei der nächsten Wahl bestraft. Sachbuchautoren wie Thilo Sarrazin droht man mit Parteiausschluss, linke Aktivisten kündigten ihm sogar körperliche Gewalt nach seinen Vorträgen an. Der Autor bittet um Entschuldigung für die letztgenannte Erwähnung, denn selbstverständlich gibt es hierzulande nur rechte Gewalt, die schweren Verletzungen von Polizisten bei Einsätzen in anderen als rechtsgerichteten Gewaltdemonstrationen sind gemäß deutschen Medien logisch nur so zu erklären, dass sich diese die Polizisten selber zufügten, denn linke Gewalt – iwoo, das gibt’s doch hierzulande gar nicht.

Im Interesse einer persönlichen Klarstellung  bedeutet die Erwähnung Sarrazins keineswegs, dass der Autor seinen Hypothesen (gänzlich) zustimmt. Der Autor ist aber ein glühender Verehrer Voltaires, der einmal einem seiner heftigsten Meinungsgegner in einem offenen Brief den bemerkenswerten Satz schrieb "Sire, ich teile Ihre Auffassung nicht, lasse mich aber dafür zerreißen, dass Sie diese öffentlich äußern dürfen" [2]. Von der Aufklärung Voltaires sind wir im inzwischen dunklen Medien-Deutschland meilenweit entfernt.  Der sachliche Diskurs, verbunden mit höflichem Anhören und Ernstnehmen der gegnerischen Argumente, ist definitiv nicht mehr in Mode. Nur noch seltenen Mut von wenigen Aufrechten gibt es noch,  als stellvertretendes Beispiel kann hier der Berliner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky mit seinem Buch "Neukölln ist überall"  genannt werden.

Sogar TV-Comedy-Sendungen machen fleißig das Spielchen des Tabus von politisch Inkorrektem mit, denn sie verletzen nur solche Tabus, die keine sind. Stellvertretend dafür ist die oberflächlich-unterhaltsame heute-Show von Oliver Welke, die mit konstruiertem Humor die Verächtlichmachung von Meinungsrealitäten in der Bevölkerung  betreibt und damit vermutlich bei den meisten TV-Zuschauern sogar eine unbeabsichtigte Gegenwirkung erzielt. In einer der jüngsten Sendungen (10. April) antwortete der heute-Show-Clown-Reporter auf nachdenkenswert-bedenkliche Aussagen von Interviewten jedesmal mit überbetont-gespielter Zustimmung. Die Nummer wirkte hilflos, Komik fehlte, und sie belegte, dass es im heutigen Deutschland – Internet, Buchveröffentlichungen und wenige Printmedien ausgenommen – tatsächlich keine wirklich unabhängigen Berichterstattungen und Meinungsäußerungen in den Medien mehr gibt. Über die vielfältigen Gründe ist oft geschrieben und spekuliert worden, der Autor empfiehlt zur tieferen Analyse die Artikel von Konrad Kustos in GEOLITICO, einer unabhängigen Internet-Zeitschrift (man findet seine Beiträge nach Eingabe seines Namens in der GEOLITICO-Suchfunktion).

 

[1] Überblicks-Studie von K.P. Green: The Myth of Green Energy Jobs: The European Experience, American Enterprise Institute (AEI), 2011, (hier), (hier)

[2] Jean Orieux: Das Leben des Voltaire, Insel Verlag (1968)

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Das Rätsel der Eiszeiten: Teil XVI – Roe vs. Huybers II

Im vorigen Artikel betrachteten wir die Studie von Gerard Roe aus dem Jahr 2006 mit dem Titel In defense of Milankovitch. Wir verglichen die Rate der Änderung des Eisvolumens – wie im Huybers-Datensatz 2007 gemessen – mit der sommerlichen Einstrahlung bei 65°N. Die Ergebnisse waren interessant, korrelierten sie doch sehr gut während der ersten 200.000 Jahre, bevor sie außer Phase liefen. Als Folge davon war die (Pearson-)Korrelation über 500.000 Jahre sehr klein, aber ziemlich gut über die ersten 200.000 Jahre.

Ohne weitere Daten könnten wir vermuten, dass die Ergebnisse zeigen, dass sich der Datensatz ohne „orbitales Tuning“ – und dem Fehlen objektiver radiometrischer Datierungen – mit der Zeit immer mehr von der Realität entfernt und ein „orbital getunter“ Datensatz die beste Annäherung wäre. Wir würden definitiv erwarten, dass ältere Daten mehr Unsicherheiten aufweisen, da sich Fehler akkumulieren, wenn man irgendeine Art Modell benutzt. Allerdings haben wir in einem früheren Artikel objektivere Datierungen für Termination II betrachtet (und auch in den Kommentaren bei einigen früheren Terminationen). Diese Daten erhielten wir via radiometrischer Datierung an verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Methoden. Also fragte ich mich:

Was passiert, falls wir einen Datensatz wie Huybers 2007 nehmen und diesen mittels Altersmarkierungen erneut kartieren?

Auf diese Weise wurden alle Eisbohrkern-Datensätze grundlegend konstruiert, obwohl die Verfahren ausgereifter sind (siehe Anmerkung 1).

Für meine erste grobe Annäherung zog ich einfach einen Satz mit Terminations-Zeitpunkten heran (etwa aus der Mitte des Zeitraumes zwischen maximaler Vereisung und Höhepunkt der Zwischeneiszeit), und zwar sowohl von Huybers als auch von Winograd et al. 1992. Dann habe ich die Zeitbasis der bestehenden Proxydaten von Huybers zwischen jedem Satz von Altersmarkierungen erneut geplottet. Möglicherweise ist es einfacher, einen Vergleich davor ↔ danach zu zeigen als das Verfahren noch weiter zu erklären. Man beachte den Tiefpunkt zwischen von 100.000 und 150.000 Jahren. Dieser korrespondiert mit weniger Eis, es handelt sich um das Interglazial:

 

Figure 1

Das Verfahren ist im Grunde eine lineare Neukartierung. Ich bin sicher, dass es bessere Wege gibt, aber ich erwarte nicht, dass diese das Ergebnis wesentlich verändern würden. Ein wichtiger Punkt (mit meiner sehr einfachen Methode) ist, dass der älteste Datenzeitpunkt, den wir betrachten, eine Inkonsistenz verursachen kann (da es nichts gibt, um die Daten zwischen der letzten Altersmarkierung und dem Enddatum zu belegen). Darum geht der erste Datensatz unten über 270.000 Jahre.

T-III wird von Winograd 1992 datiert als vor 253.000 Jahren eingetreten. Also habe ich einen Zeitpunkt kurz danach gewählt. Hier folgt der Vergleich der Änderungsrate des Eisvolumens mit der Einstrahlung mit den gleichen Rahmenbedingungen wie im letzten Artikel. Man erkennt, dass alles sehr gut anti-korreliert ist:

 

Figure 2 – Click to Expand (nur in der englischen Originalversion)

Zum Vergleich: Das Ergebnis im vorigen Artikel von 0-200.000 Jahren ohne Neukartierung des Proxy-Datensatzes. Man erkennt, dass alles sehr gut korreliert ist:

 

Figure 3 – Click to Expand (nur in der englischen Originalversion)

Für die neu kartierten Daten: Korrelation = -0,30. Dies ist genauso negativ korreliert mit dem Einstrahlungswert wie LR04 (eon orbital getunter Datensatz) positiv korreliert ist. Interessehalber machte ich das Gleiche mit einer Zeitbasis von vor 0 bis 200.000 Jahren. Dies bedeutet: alles von vor 140.000 bis 200.000 Jahren wurde nicht durch einen überarbeiteten T-III-Zeitpunkt belegt. Ergebnis: Korrelation = 0. Die Interpretation ist einfach – die älteren Daten wurden infolge einer späteren objektiven T-III-Datierung nicht verschoben, daher gibt es hier ein besseres Zusammenspiel zwischen Einstrahlung und der Änderungsrate des Eisvolumens für diese älteren Daten.

Schlussfolgerung

Gibt es eine Schlussfolgerung? Sie starrt uns sicher ins Gesicht, bleibt also als Übung für interessierte Studenten im Raum stehen.

Ich habe Kopfschmerzen.

Articles in the Series

References

In defense of Milankovitch, Gerard Roe, Geophysical Research Letters (2006) – free paper

Glacial variability over the last two million years: an extended depth-derived agemodel, continuous obliquity pacing, and the Pleistocene progression, Peter Huybers, Quaternary Science Reviews (2007) – free paper

Datasets for Huybers 2007 are here:
ftp://ftp.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/contributions_by_author/huybers2006/
and
http://www.people.fas.harvard.edu/~phuybers/Progression/

Continuous 500,000-Year Climate Record from Vein Calcite in Devils Hole, Nevada, Winograd, Coplen, Landwehr, Riggs, Ludwig, Szabo, Kolesar & Revesz, Science (1992) – paywall, but might be available with a free Science registration

Insolation data calculated from Jonathan Levine’s MATLAB program

Anmerkungen

Anmerkung 1

Hier folgt ein Auszug aus der Studie von Parennin et al. 2007: The EDC3 chronology for the EPICA Dome C ice core:

In diesem Artikel präsentieren wir EDC3, den neuen Altersmaßstab von 800.000 Jahren aus dem Eisbohrkern EPICA Dome C. Er wird gebildet aus einer Kombination verschiedener Altersmarkierungen und einem glaziologischen Modell. Er wird in drei Schritten erzeugt.

Erstens, eine Altersskala wird erzeugt durch die Anwendung eines Eisfluss-Modells am Dome C. Unabhängige Altersmarkierungen werden verwendet, um viele kaum verstandene Parameter in diesem Modell zu kontrollieren (wie z. B. die Bedingungen an der Gletschersohle) durch ein inverses Verfahren.

Zweitens, die Altersskala wird synchronisiert mit der neuen grönländischen GICC05-Altersskala über drei Zeiträume: die letzten 6000 Jahre, die letzte Deglaziation und das Laschamp-Ereignis (vor etwa 41.000 Jahren).

Drittens, die Altersskala wird in den unteren rund 500 m korrigiert (korrespondierend mit dem Zeitraum von vor 400.000 bis 800.000 Jahren), bei dem das Modell nicht in der Lage ist, die komplexe Verteilung der Eisflüsse zu erfassen.

From Parennin et al 2007

Link: http://scienceofdoom.com/2014/02/03/ghosts-of-climates-past-sixteen-roe-vs-huybers-ii/

Link: http://scienceofdoom.com/2014/02/02/ghosts-of-climates-past-fifteen-roe-vs-huybers/

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/

Teil VI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-vi-hypothesen-im-ueberfluss/

Teil VII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-7-global-circulation-models-i/

Teil VIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-8-global-circulation-models-ii/

Teil IX: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-9-global-circulation-models-iii/

Teil X: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-10-global-circulation-models-iv/

Teil XI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xi-das-ende-der-letzten-eiszeit/

Teil XII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xii-gcm-v-wie-enden-eiszeiten/

Teil XIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiii-terminator-ii/

Teil XIV: www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiv-konzepte-und-daten/

Teil XV: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xv-roe-vs-huybers/




Falschmessung des windradgenerierten Infraschalls durch die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württembergs (LUBW)

Der baden-württembergische Umweltminister hat schon einmal die Unwahrheit gesagt, als er im April 2014 im Stuttgarter Landtag auf  eine Anfrage hin erklärte, der von Windräder emittierte Infraschall sei gesundheitlich unschädlich, da unhörbar. Zu diesem Zeitpunkt war behördenintern bereits bekannt, dass sich das Umweltbundesamt  von dieser These distanziert hat und stattdessen in der Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall eine Arbeit ausführlich besprochen hat,  die die Wahrnehmbarkeit des Infraschalls weit unterhalb der Hörschwelle wissenschaftlich bewiesen hatte. Damit war implizit der Bewertung der Schallimmission von WKAs durch die TA Lärm  die wissenschaftliche Grundlage entzogen worden, denn in den gesetzlichen Vorschriften wird der unterhalb 8 Hz liegende Infraschall nicht berücksichtigt, da man bei der Abfassung der entsprechenden Verordnungen davon ausging, dass Infraschall unterhalb der Schmerzgrenze nicht hör- oder wahrnehmbar sei.

Noch kritischer dürfte für die Genehmigungspraxis der Zulassungsbehörden die Feststellung in der  Machbarkeitsstudie sein, dass die Ausbreitung von Infraschall nicht prognostizierbar sei. Es ist also nicht mehr möglich, vorab die Grenzen von Konzentrationsflächen entsprechend dem Windenergieerlass von BW festzulegen.

Um zu retten, was nicht mehr zu retten ist, behauptet der Minister zusammen mit der Präsidentin der LUBW am 12. 2.15 auf dem Internetportal seines Ministeriums

dass der Pegel in der Umgebung von Windkraftanlagen bereits im Nahbereich zwischen 150 und 300 Meter deutlich unter der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegt …  und

….dass sich beim Einschalten einer in 700 Metern Abstand befindlichen Windenergieanlage    der gemessene Infraschall-Pegel nicht mehr nennenswert erhöht.

Diese Aussagen beruhen auf Messungen, die die LUBW kurz zuvor in einem Zwischenbericht /1/ veröffentlicht hat. Die erste Aussage wiederholt die eingangs erwähnte wahrheitswidrige These. Der zweiten  Aussage könnte man zustimmen, wenn der Ausdruck   Infraschall-Pegel ersetzt würde durch  Infraschall-Rausch-Pegel. Allerdings besitzt jedes windradgenerierte Infraschallspektrum auch eine diskrete Komponente, die sogenannten Flügelharmonischen bei den blade passing frequencies, deren Grundharmonische nahe bei einem Hertz liegt. Ceranna /2/ wies bereits 2006 nach, dass die zweite Flügelharmonische eines 200kW-Windrades  bei 2 km in einem Hintergrundrauschen von 50dB versinkt, die eines 2MW-Windrades aber erst bei ca. 20 km. Dagegen wurden die von der LUBW gemessenen Spektren durch eine viel zu breitbandige Apparatefunktion so stark geglättet, dass die Flügelharmonischen nur bei sehr kleinem Abstand vom Windrad nicht im Rauschen versanken. Aber gerade diese schmalbandigen Infraschallsignale werden für Gesundheitsstörungen bis hin zu schwersten Depressionen einschließlich Suizid verantwortlich gemacht. Auch die Machbarkeitsstudie erwähnt nachdrücklich, dass schmalbandiger, tonhhaltiger Infraschall besonders belästigend wirke.  Es ist daher unverständlich, warum die LUBW eine experimentelle Technik angewandt hatte, mit der der schmalbandige Anteil des Infraschalls bei größeren Entfernungen wegretuschiert wurde, obwohl man durch eine einfache Kopie der Anordnung von Ceranna /2/ dies mühelos hätte vermeiden können.

An mindestens sechs Stellen in dem Zwischenbericht finden sich Hinweise, dass der LUBW diese experimentellen Mängel bekannt waren. Es ist zu vermuten, dass die Präsidentin der LUBW den Umweltminister  vor den möglichen und dann tatsächlich auch erfolgten  Fehlinterpretationen  gewarnt hat. Denn in der ministeriellen Behauptung, die bisherigen Untersuchungen der LUBW belegen, dass das Thema Infraschall dem Ausbau der Windkraft nicht entgegensteht, signalisiert die Einschränkung bisherig, dass allen Beteiligten bewusst war, dass den retuschierten Messungen des Zwischenberichtes eben kein schlüssiger Beweis für die Unschädlichkeit des windradgenerierten Infraschalls zu entnehmen ist.

/1/ Ratzel, U. et al., Tieffrequente Geräusche und Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen, LUBW  (2015) PDF (pdf ist hier beigefügt)  
/2/ Ceranna, L., G. Hartmann & M. Henger, Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, PDF (pdf ist hier beigefügt)

Anschrift: Dr. Joachim Schlüter, Hohlenweg 8, 79410 Badenweiler; e-mail: schlueter-J@gmx.de

 

Die EIKE-Redaktion bittet herzlich alle Leser, denen Windrad-Bürgerinitiativen oder Kläger gegen Windrad-Installationen/-Planungsverfahren bekannt sind, diese von dem oben stehenden Text in Kenntnis zu setzen. Es wird höchste Zeit, dem gesundheitsschädlichen und vögelzerschreddernden Treiben von rücksichtslosen grünen Ideologen in Regierungsverantwortung (und ihren Unterstützern im deutschen Parteienspektrum) ein Ende zu setzen und wieder an Vernunft zu gemahnen. Die Pflicht jeden Volksvertreters, bei seinen Entscheidungen auf Unversehrtheit an Leib und Leben der Bürger zu achten, fordert der Amtseid, und der Tierschutz findet sich bereits im deutschen Grundgesetz. 

An dieser Stelle sei noch einmal auf das "Die Landesregierung nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger im Zusammenhang mit dem Ausbau der Windenergie sehr ernst" eingegangen: In meinen zahlreichen  Sach-Vorträgen zu "Energiewende" und "Klima" vor Bürgerinitiativen, bei denen die Organisatoren stets und insbesondere auch Politiker einluden, hatte ich noch nie das Vergnügen einem dieser Eingeladenen in Rede, Antwort oder Sach-Diskussion gegenüberzustehen. Man fragt sich, ob diese Leute überhaupt noch wissen, mit welchen Verpflichtungen ihre verantwortliche öffentliche Stellung verbunden ist.

Man stellt sich aber auch die Frage nach der Intelligenz einer Wahlbevölkerung, die wieder einmal in der deutschen Geschichte durch eine von allen deutschen Medien unterstützte Ökopropaganda um den Verstand gebracht wurde. Diesmal lauten die Parolen der Rattenfänger: CO2 muss zur Verhinderung einer Klimakatastrophe um jeden Preis vermieden werden, Wind- und Sonnenstrom sind die Silberkugeln einer modernen Stromversorgung und Kernkraftwerke sind Teufelszeug. Die Ziele dieser Drahtzieher sind freilich nicht das Wohl der Bevölkerung sondern wie aus der Historie ablesbar stets ganz andere.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

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Selber denken nicht erwünscht: der Niedergang der FAZ

Grundsätzlich ist v. Rauchhaupt bei seiner Diskreditierung von wissenschaftlich qualifizierten Skeptikern der folgende zentrale Punkt komplett unbekannt: ORDENTLICHE Wissenschaft (nicht nur Klimawissenschaft) wird prinzipiell und immer NUR von SKEPTIKERN betrieben. Ohne Skepsis kann es gar keinen wissenschaftlichen Fortschritt geben, lediglich Stillstand und Bestätigungen eines jeweils herrschenden Konsens. Musterbeispiel dafür bietet uns die Wissenschaft des europäischen Mittelalters unter dem Diktat von Aristoteles und katholischer Kirche (Scholastik). Echte Wissenschaft sucht dagegen die Wahrheit und muss infolgedessen alle bisher bekannten wissenschaftlichen Ergebnisse inklusive der eigenen permanent immer wieder in Frage stellen.

Man wird bei der naiven Katalogisierung v. Rauchhaupts in „Berge von Konsens“ auf der einen und „Skeptiker“ auf der anderen Seite an eine Aussage Albert Einsteins erinnert, der im beginnenden dritten Reich auf den persönlichen Anwurf, Hunderte deutscher Physiker hätten seine Relativitätstheorie widerlegt, antwortete: „Wieso Hunderte, einer genügt“. Immerhin gibt Rauchhaupt vor, in der Klimaliteratur geschnuppert und zahlreiche skeptische Fachautoren entdeckt zu haben, vermutlich hat er sie sich aber doch nur von einem Fachmann benennen lassen. Es sind Fachautoren, deren Forschungsergebnisse nicht mit dem von ihm beschworenen AGW-Konsens zusammenpassen. Dabei vermeidet er wenigstens den in den Medien so beliebten 97%-Konsensquatsch. Leider bleibt es bei diesem kleinen Pluspunkt, der Rest seines Artikels ist in seiner intellektuellen Qualität erbärmlich.

Um den von ihm selbst bemerkten Fehler der Nennung von ernst zu nehmenden Skeptikern an der reinen AGW-Lehre (AGW = anthropogenic global warming) wieder gutzumachen, ist der Folgefehler wohl unvermeidbar, die fachliche Kompetenz der aufgeführten Skeptiker anzuzweifeln. V. Rauchhaupt schreibt nämlich: „Auffällig ist allerdings, dass viele von ihnen gar nicht aus der Klima- oder Atmosphärenforschung kommen“. Seltsam, denn schließlich kommt ja selbst der bekannteste deutsche Klima-Alarmist Stephan Rahmstorf in seiner universitären Ausbildung nicht unmittelbar vom Klimafach sondern der Relativitätstheorie (hier).

Vielleicht ist aber hier eine erheiternde Diskussion des Autors mit einem Fachkollegen aus der Volkswirtschaft hilfreich. Dieser tat eine begutachtete Klimaveröffentlichung als wertlos ab, weil der Verfasser Physiker und daher kein Klimaforscher sei. Der Autor ist sich auch heute noch nicht sicher, ob es ihm gelang seinem Kollegen – immerhin Professor für Volkswirtschaft, also zwangsweise mit Abitur und Studium geschmückt – verständlich zu machen, dass Klimaforschung zur Physik gehört, auf dem sich (sic) Physiker, Meteorologen, Chemiker, Mathematiker etc. ohne jedwede fachlichen Abstriche tummeln, jeder ohnehin wieder auf einem Spezialgebiet innerhalb von „Klima“. Der Oberbegriff all dieser Fachleute ist nun einmal deswegen „Klimaforscher“, weil sie ihre Forschungsergebnisse in begutachteten Klimafachjournalen publizieren. Ein universitäres Studienfach „Klima“ gibt es nicht.

Extreme fachliche Nähe, die von den Medien bei umstrittenen wissenschaftlichen Erkenntnissen oft mit der unabdingbaren Forderung nach „Fachexperten von der Pike auf“ verbunden wird (so wie bei unserem lustigen Volkswirt-Kollegen), hat vielleicht für das manuelle Handwerk seine Berechtigung, nicht aber für die wissenschaftliche Forschung. Zahlreiche naturwissenschaftliche Nobelpreise sind an Forscher gegangen, die keinesfalls von der Pike auf das Gebiet bearbeiteten, auf dem sie später ausgezeichnet wurden. Forscher, die ihr früheres Spezialgebiet verließen und dabei natürlich bei ihrem Fachgebiet blieben, produzierten oft besonders interessante und gute Arbeiten. Verständlich, denn nur das Abweichen von ausgetretenen Pfaden führt auf neue Wege.

Ob diese Zusammenhänge auch Zeitungsredakteuren ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund geläufig sind? Heute geraten diese einfachen Zusammenhänge tatsächlich zunehmend in Vergessenheit, denn die Jagd nach Drittmitteln erlaubt es guten universitären Forschern immer seltener, wissenschaftlich einmal etwas völlig Neues zu beginnen. Wer mehrere Jahre nicht publiziert, weil er sich in Neues einarbeitet, ist aus dem Geschäft, seine Forschungsmittel trocknen aus. Auf diese Weise kann auch „Konsens“ entstehen. Einstein oder Heisenberg hätten heute keine guten Karten im Wissenschaftsbetrieb.

Die von v. Rauchhaupt wegen ihrer nicht unmittelbaren Zuständigkeit diskreditierten Forscher publizieren in begutachteten Fachzeitschriften, was bedeutet, dass die eingereichten Arbeiten von anonymen Klima-Fachkollegen (Peer Review) auf Korrektheit und ausreichendes Niveau überprüft werden. Der persönliche Fachhintergrund der Verfasser spielt dabei keine Rolle. Ordentliche wissenschaftliche Publikationen beschränken sich auf das bearbeitete Thema, ziehen im Allgemeinen keine über das Fachliche hinausgehenden Schlüsse und dürfen nicht voreingenommen sein. Sind sie diese Bedingungen nicht erfüllt, insbesondere die letztgenannte, werden sie abgelehnt, wie es dem Klima-Alarmisten Stephan Rahmstorf mit einer eingereichten Arbeit geschah (hier), (hier).

Verlassen wir nun die v. Rauchhaupt’sche Erbsenzählerei von begutachteten Fachpublikationen mit Ergebnissen, die von unkundigen Journalisten einer politisch unkorrekten, weil skeptischen Sicht zugeordnet werden. In einer vom Autor verfassten EIKE-News wurde dieses Thema schon weit gründlicher behandelt (hier), v. Rauchhaupt hätte sich zuvor besser bei EIKE informieren sollen. Wenden wir uns jetzt lieber dem „selber denken unerwünscht“ zu! Dazu ist es zweckmäßig, die einschlägigen wissenschaftlichen Klimapublikationen in MESSUNGEN und THEORIE/Modelle zu unterscheiden. Dies ist tatsächlich der zentrale Punkt! Nur Theorie(Modell)-Publikationen kennen eine maßgebende anthropogene Klimabeeinflussung. Publikationen, die sich mit dem Gewinnen/Analyse von Klimamessdaten befassen, kennen sie praktisch nicht. Können wir daraus etwas lernen? Durchaus! Hören wir uns dazu einfach den nach Einstein vielleicht berühmtesten Physiker des 20. Jahrhunderts, Richard Feynman, an, der sinngemäß folgendes, insbesondere zur heutigen Klimaforschung passendes,  sagte:

Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der eine Theorie vorstellt,

egal, wie elegant sie ist,

egal wie plausibel sie klingt,

egal wer sie unterstützt,

……

wenn sie nicht durch Messungen (Beobachtungen) bestätigt wird, dann ist sie falsch.

Tatsächlich ist bis heute kein maßgebender anthropogener Einfluss auf Klimaänderungen auf der Basis von Messungen und/oder Beobachtungen nachweisbar. Alle seit Beginn der Industrialisierung – man wählt hierzu im allg. das Jahr 1850 – gemessenen Klimaänderungen bewegen sich im bekannten Schwankungsbereich der früheren Vergangenheit und erreichen selbst in ihren Maximalausschlägen nach oben oder unten nicht die Extrema, die im Zeitraum ab Ende der letzten Eiszeit (grob 10 000 Jahre) bis 1850 mehrfach aufzufinden sind. Und noch mehr: Es sind ab 1850 keine, über den klimahistorisch bekannten Bereich hinaus gehenden Extremwetterveränderungen, Eisschmelzen oder Meeresspiegelveränderungen bekannt [1] und (hier), (hier).

Mit dem Maßstab von Feynman, dessen Gültigkeit bis heute nicht in Zweifel gezogen wird und der DAS Paradigma der modernen Naturwissenschaft überhaupt darstellt, ist die AGW-Hypothese schlicht FALSCH.

Um nicht missverstanden zu werden: aus physikalischen Gründen muss es einen anthropogenen Klimaeinfluss geben, er ist aber so schwach, dass er bis heute messtechnisch aus dem natürlichen Klimarauschen nicht herausfilterbar ist, was (sehr frei) nach Wittgenstein bedeutet: „Über etwas, was man nicht messen kann, sollte man sich nicht den Kopf zerbrechen und schon gar keine politischen Agenden konstruieren“.

Richard Feynman muss eigentlich ausreichen, um ideologisch angetriebenen Klima-Alarmismus ins Reich der Science Fiction oder Scholastik zu verbannen. Aber leider ist dies nicht so, insbesondere die westliche Politik ist vom Klima-Alarmismus so fasziniert wie Fliegen von dem berühmten Misthaufen. Die Welt teilt sich hier in zwei Lager: wenig beeindruckt von dem gemäß Feynman-Maßstab fiktiven AGW ist weit überwiegend die dritte Welt (nur Länder mit Profithoffnungen, wie die Malediven, machen da eine Ausnahme) und sind es China, Indien, Brasilien, Russland, inzwischen sogar Australien. Dagegen verharren in unbeirrbarer Befolgung des sakrosankten Erwärmungskanons die EU, die Schweiz und die USA. Beeindruckend ist, wie deren politischen Verantwortlichen jedwede Diskussion über Sachgrundlage, Sinn und Unsinn dieser AGW-Aktion schon im Grundsatz ablehnen, vermeiden, ja undemokratisch abwürgen und sich ungeprüft auf die Seite des IPCC schlagen. Es soll aus Platzgründen hier nicht entschieden werden, ob dieser Mangel an Einsicht auf intellektuelle Defizite, ideologischen Glauben, politische Korrektheit (undemokratischer Fraktionszwang in deutschen Parlamenten), politisches Erfolgsstreben oder schlicht auf profane Profitgier zurückzuführen ist.

Weiter wollen wir uns jetzt anhören, was ein ebenso bedeutender und bekannter Physiker wie Albert Einstein und Richard Feynman, nämlich Werner Heisenberg, zum Problem der zu lauten Verkündigung von angeblich gesicherten wissenschaftlichen Wahrheiten seitens Fachkollegen, Medien und Laien anmerkte:

Will man den Wahrheitsgehalt einer Aussage beurteilen, sollte man sich zuerst die Methoden des Aussagenden ansehen“.

Für jeden ehrlichen, nicht auf den Kopf gefallenen Zeitgenossen ist dieses Vorgehen gut nachvollziehbar. Man braucht sich hierzu nur den sachlichen Mega-Unsinn von prominenten Exponenten des PIK wie „2 Grad-Ziel“, „große Transformation“ oder „Umverteilung des Weltvermögens“ vor Augen zu halten. Zweifellos geht es diesen Alarmisten allein um politische Ideologie, nicht um die Sorge vor einer globalen Erwärmung. Man schüttelt bei diesen Aussagen aus dem PIK nur noch den Kopf und fragt sich, warum insbesondere wir Deutsche so schwer aus unserer bisherigen Geschichte lernen und undemokratische Propagandisten nicht einfach aus ihren Ämtern entfernen.

Ebenso „heisenbergfündig“ wird man beim IPCC, einem ökoideologischen Verein, von Regierungen installiert und beherrscht (4), der mit Wissenschaft absolut nichts gemein hat und von dem – aktuell des polizeirelevanten Vorwurfs sexueller Übergriffe wegen zum Rücktritt gezwungen – Vorsitzenden Pachauri geleitet wurde. Dieser ehrenvolle Herr Pachauri hat die dem IPCC stets gebannt lauschende Weltöffentlichkeit schamlos belogen (z.B. Himalaya-Gletscherschmelze), wobei ein Irrtum immer einmal vorkommen kann, nicht aber das Beharren auf ihm, wenn die Fakten bereits bekannt sind.

Die durchgesickerten E-Mail von dem IPCC zuarbeitenden Forschern scheinen ebenfalls für die Anwendung der Heisenberg-Regel gut geeignet (hierzu gibt es zu viele Links, daher einfach im EIKE-Suchfunktionsfenster climategate einsetzen und selber auswählen). Welche Lehre können wir aus all dem ziehen? Diese muss jeder Leser für sich selber auswählen. Zumindest die folgende Lehre ist aber definitiv allgemeingültig:

Ehrliche Wissenschaft ist ausschließlich der Wahrheit verpflichtet, muss sich stets in Frage stellen und darf sich grundsätzlich niemals an industrielle, politische oder ideologische Interessen verkaufen. Die dabei zugrunde liegenden Motive der Wissenschaftler sind irrelevant. Sie lassen sich immer als für die menschliche Gemeinschaft nützlich oder gar unverzichtbar begründen. Die Wirklichkeit sieht sehr oft anders aus. In einem heute kaum noch vorstellbaren Extremfall wurde schon einmal hierzulande aus unvollständig gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Kampagne geschmiedet, die Millionen Menschenleben gekostet hat. Es war die Eugenik des dritten Reichs. Das damals durchaus als ehrenwert geltende Motiv der beteiligten Forscher war die Reinhaltung der arischen Rasse. Mit diesem Extrembeispiel soll keine Verbindung zwischen der heutigen CO2-Kampagne und einem der dunkelsten Punkte der deutschen Wissenschaft hergestellt werden. Es zeigt nur, wie gefährlich es ist, wenn sich Forscher außerwissenschaftlichen Institutionen, wie hier dem IPCC, zur Verfügung stellen, welches dann ihre Forschungsergebnisse für seine fragwürdige Ideologie und Politik vereinnahmt.

Noch ein Wort zum Niedergang der deutschen Qualitäts-Printmedien. Zumindest die FAZ war früher einmal kritisch (hier), (hier), (hier) und [2], man mag es kaum noch glauben. Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Heute hat sich politische Korrektheit wie Mehltau über das ehemals hochwertige Blatt gelegt. Nicht zuletzt aus diesem Grunde verliert die FAZ kontinuierlich Leser. So übernimmt v. Rauchhaupt ungeprüft die inzwischen unzählige Male wiederholte und noch niemals nachgewiesene Verleumdung, Klimarealisten – im vorliegenden Fall der Klimaforscher Wei-Hock Soon – würden von der Erdölindustrie finanziert. Die Assoziation, dass damit ihre Forschungsergebnisse den Wünschen der Geldgeber folgen, ergibt sich dann, wohl beabsichtigt, von selber. V. Rauchhaupt schreibt nämlich (Hervorhebung vom Autor):

Am selben Tag berichtete die New York Times über Dokumente, die nahelegen, dass der Klimaforscher Wei-Hock „Willie“ Soon vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) mehr als 1,2 Millionen Dollar von Unternehmen bekam, die von der Nutzung fossiler Energieträger leben – und diese Einnahmequelle verheimlicht hat. Soons Forschungsarbeiten, sogar seine Aussagen vor dem amerikanischen Kongress waren in seinen Vereinbarungen mit den Geldgebern aus der Kohle- und Erdölbranche als „lieferbare Resultate“ (deliverables) bezeichnet worden.

Der Autor möchte hierzu zweierlei anmerken: das bereits genannte PIK führt auf seiner Webseite alle Geldgeber auf [3], darunter erstaunlicherweise sogar die katholische Kirche, somit also Geld aus Spenden von Gläubigen, von denen man annehmen darf, dass sie von dieser Verwendung nichts wussten und mehr an „Brot für die Welt“ dachten. Die katholische Kirche ist wohl ebenso „klimazuständig“ wie die Erdölindustrie. Zum zweiten zahlt die Kohle- und Erdölindustrie ihre Steuern und ist für Auto-, Luftverkehr und chemische Industrie unverzichtbar. Wenn grün-rote Ideologie diese Industrien im Reich des Bösen verortet, sollte sie einmal darüber nachdenken, wie sich das Leben in der Steinzeit ohne Medikamente, Zahnärzte und maschinelle Fortbewegung anfühlte.

Ob irgend etwas Substantielles an den Vorwürfen gegen Wei-Hock Soon vorliegt, kann hier natürlich nicht entschieden werden. Die Replik Soons ist dieser EIKE-News angefügt (in Englisch), vor Beweis des Gegenteils ist ihr Glauben zu schenken. Man darf freilich mit Sicherheit davon ausgehen, dass bei einem Beleg der Richtigkeit von Soons Replik keinerlei Berichtigung des Redakteurs v. Rauchhaupt in der FAZ erfolgen wird – das wäre dann wieder eine Bestätigung der Heisenberg-Regel oder vielleicht dogar Bestätigung der Bezeichnung (Lügenpresse), mit dem Dresdner Demonstranten die deutschen Medien abkanzelten.

Wir bedauern zwar den Abstieg der FAZ, lesen an Stelle der FAZ lieber GEOLITICO und informieren uns ferner fast nur noch im Internet über die Fakten. Für Zeitgenossen, die mitdenken und nicht jeden Medien-Mist, angefangen von den öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Sendern bis hin zu den schon erwähnten rot-grünen Kampfblättern, schlucken, ist dies die bessere Option. Ganz wertlos ist das Studium von FAZ, der Alpen-Prawda (Süddeutsche Zeitung) und dem ersten ideologischen Kampfblatt „Frankfurter Rundschau“ dennoch nicht. Man lernt dabei, wie weit Deutschland bereits von objektiven Medienberichten und -Analysen grüngesäubert ist. Wer noch tiefer blickt, lernt außerdem, in welche Richtung der Leser manipuliert wird, vermag also einzuschätzen, was die jeweiligen Machtelite, die steuert, was in den Printmedien stehen muss, mit uns vorhat.

Anhang Statement of Dr. Willie Soon

In recent weeks I have been the target of attacks in the press by various radical environmental and politically motivated groups. This effort should be seen for what it is: a shameless attempt to silence my scientific research and writings, and to make an example out of me as a warning to any other researcher who may dare question in the slightest their fervently held orthodoxy of anthropogenic global warming.

I am saddened and appalled by this effort, not only because of the personal hurt it causes me and my family and friends, but also because of the damage it does to the integrity of the scientific process. I am willing to debate the substance of my research and competing views of climate change with anyone, anytime, anywhere. It is a shame that those who disagree with me resolutely decline all public debate and stoop instead to underhanded and unscientific ad hominem tactics.

Let me be clear. I have never been motivated by financial gain to write any scientific paper, nor have I ever hidden grants or any other alleged conflict of interest. I have been a solar and stellar physicist at the Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics for a quarter of a century, during which time I have published numerous peer-reviewed, scholarly articles. The fact that my research has been supported in part by donations to the Smithsonian Institution from many sources, including some energy producers, has long been a matter of public record. In submitting my academic writings I have always complied with what I understood to be disclosure practices in my field generally, consistent with the level of disclosure made by many of my Smithsonian colleagues.

If the standards for disclosure are to change, then let them change evenly. If a journal that has peer-reviewed and published my work concludes that additional disclosures are appropriate, I am happy to comply. I would ask only that other authors—on all sides of the debate—are also required to make similar disclosures. And I call on the media outlets that have so quickly repeated my attackers’ accusations to similarly look into the motivations of and disclosures that may or may not have been made by their preferred, IPCC-linked scientists.

I regret deeply that the attacks on me now appear to have spilled over onto other scientists who have dared to question the degree to which human activities might be causing dangerous global warming, a topic that ought rightly be the subject of rigorous open debate, not personal attack. I similarly regret the terrible message this pillorying sends young researchers about the costs of questioning widely accepted “truths.”

Finally, I thank all my many colleagues and friends who have bravely objected to this smear campaign on my behalf and I challenge all parties involved to focus on real scientific issues for the betterment of humanity.

Quellen:

[1] IPCC Climate Change 2001, the sientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155 (hier) sowie IPCC Extremwetterbericht (2012) 

[2] FAZ vom 8.4.2007: “Wissenschaftliches Stückwerk“

[3] Sachbericht 2013 – Potsdam Institute for Climate Impact, aus dem Internet frei herunterladbar. Bericht von EIKE dazu hier

[4] Der scheidende Vorsitzende des IPCC Rachendra Pachauri sagte am 3. September 2010 in Beantwortung der Frage “Stifling politics out of science, does that make it devoid of its real social purpose?” Pachauri sagte der Times of India, (Hervorhebungen hinzugefügt) Let’s face it, we are an intergovernmental body and our strength and acceptability of what we produce is largely because we are owned by governments. If that was not the case, then we would be like any other scientific body that maybe producing first-rate reports but don’t see the light of the day because they don’t matter in policy-making. Now clearly, if it’s an inter-governmental body and we want governments’ ownership of what we produce, obviously they will give us guidance of what direction to follow, what are the questions they want answered. Unfortunately, people have completely missed the original resolution by which IPCC was set up. It clearly says that our assessment should include realistic response strategies. If that is not an assessment of policies, then what does it represent?




Das Rätsel der Eiszeiten: Teil XV – Roe vs. Huybers

February 2, 2014 by scienceofdoom

Einige Leser haben nach der faszinierenden Studie von Gerard Roe 2006 gefragt, die als Verteidigung von Milankovitch gelten kann.

Die Studie von Roe scheint eine exzellente Übereinstimmung zwischen der Änderungsrate des Eisvolumens und der Einstrahlung bei 65° im Juni zu zeigen. Eine Zeitlang war ich durch die Studie verwirrt, denn falls dieser Wert der Einstrahlung wirklich erfolgreich Änderungen des Eisvolumens vorhersagen kann, wäre der Fall erledigt gewesen. Außer wir strampeln uns ab, glaziale Terminationen mit der Einstrahlung in Übereinstimmung zu bringen (siehe frühere Beiträge, die Teile XIII, XII und XI – Ende der letzten Eiszeit). Und wir sollten auch erwarten, eine Periode von 100.000 Jahren im Einstrahlungsspektrum bei 65°N zu finden. Das ist aber nicht der Fall. Um Roe gerecht zu werden – er stellt fest: Die Milankovitch-Hypothese, so wie sie hier formuliert ist, erklärt nicht die starken rapiden Deglaziationen, zu denen es am Ende einiger Eiszeit-Zyklen gekommen war. Um genau zu sein: Niemand scheint in Frage zu stellen, dass das Wachstum und das Schrumpfen von Eisschilden zumindest zu einem geringen Teil den Zyklen von 40.000 Jahren (Schiefe) und 20.000 Jahren (Präzession) folgen. Was genau also versucht die Studie als neu zu zeigen? Das fehlende Steinchen dieses Puzzles ist die Frage, warum Eiszeiten beginnen und enden. Auf der Haben-Seite führt Roe aus: Überraschenderweise verbleibt die Milankovitch-Hypothese nicht klar definiert.

Das ist genau der gleiche Punkt, den ich in Teil VI angesprochen habe: “Teil VI-Hypotheses Abound”. Einer der Gründe, warum ich einige Zeit damit zugebracht habe, Datensätze zu sammeln und zu verstehen, – siehe Teil XIV, Concepts & HD Data – ist diese Art von Problemen. Roes Abbildung 2 geht über eine halbe Seite, deckt aber 800.000 Jahre ab. Mit den eingezeichneten dicken Linien kann ich eigentlich nicht sagen, ob es eine Übereinstimmung gibt, und da ich über reale Statistik kein Fachmann bin, möchte ich lieber die Daten sehen als lediglich eine Korrelation zu akzeptieren.

Es ist nicht sehr sinnvoll, SPECMAP (oder LR4) mit der Einstrahlung zu vergleichen, weil beide Datensätze auf die Einstrahlung im Sommer bei 65°N „getrimmt“ sind. Falls wir das als Erfolg ansehen, akzeptieren wir, dass die Erzeuger des Datensatzes in ihrem Vorhaben kompetent vorgegangen sind. Falls wir keinen Erfolg finden, müssten wir ihnen ungern diese schlechte Nachrichten mitteilen.

Glücklicherweise haben wir einen interessanten Datensatz von Peter Huybers (2007). Dies ist eine Aktualisierung von HW04 (Huybers & Wunsch 2004), die einen Proxy für das globale Eisvolumen aus Tiefsee-Bohrkernen ohne „orbitales Tuning“ erstellt haben. Er basiert auf einem autokorrelierten Sedimentations-Modell und setzt voraus, dass Schlüssel-Wendepunkte aus vielen verschiedenen Bohrkernen alle zur gleichen Zeit stattfanden sowie ein grundlegendes, datierbares Ereignis vor etwa 800.000 Jahren, das sich in den meisten Bohrkernen zeigt.

Einige Leser fragen sich nun: Warum benutzt man nicht die Eisbohrkerne, von denen hier schon die Rede war? Gute Frage. Das Sauerstoffisotop (δ18O) oder Deuteriumisotop (δD) in dem Eisbohrkern ist mehr eine Maßzahl der lokalen Temperatur als irgend etwas anderes (und die Analyse ist außerdem kompliziert) Die Eisbohrkerne aus Grönland und der Antarktis bieten viele nützliche Daten, aber leider nicht die des globalen Eisvolumens. Dafür müssen wir das in den Tiefsee-Sedimenten gespeicherte δ18O heranziehen. Das δ18O in den Tiefsee-Bohrkernen scheint in erster Ordnung eine Maßzahl der Wassermenge zu sein, die in globalen Eisschilden gebunden ist. Allerdings gibt es keinen einfachen Weg, die Ozean-Sedimente  objektiv zu datieren, so dass einige Annahmen gemacht werden müssen. Glücklicherweise hat Roe seine Theorie mit zwei Datensätzen verglichen, dem berühmten SPECMAP (Warnung: orbitales Tuning wurde bei der Erstellung dieses Datensatzes benutzt) und HW04:


Bildinschrift: Abbildung 2: Wie Abbildung 1, aber hier der Vergleich der Einstrahlungs-Anomalie im Juni bei 65° mit der zeitlichen Änderungsrate des globalen Eisvolumens (dV/dt). Die SPECIMAP-Aufzeichnung hat keine Verzögerung, die HW04-Aufzeichnung nur eine von 1000 Jahren. Damit soll die maximale Kreuz-Korrelation mit der Zeitreihe der Einstrahlung von jeweils -0,8 und 0,4 gezeigt werden. Autokorrelations-Schätzungen zeigen, dass die SPECIMAP- und HW04-Zeitreihen von dV/dt jeweils 106 bzw. 123 Freiheisgrade aufweisen (Anm. der EIKE-Redaktion: wir wissen nicht, was mit diesen Freiheitsgraden gemeint ist). Daher sind die Korrelationen in beiden Fällen signifikant deutlich über dem 99%-Niveau. Falls die HW04-Aufzeichnung genauso wie SPECIMAP geglättet wird (mittels eines neun-Punkte-Gauss-Filters (Imbrie et al. 1984)), nimmt die maximale Kreuz-Korrelation nicht zu. Einheiten wie in Abbildung 1.

Abbildung 1

Ich habe den aktualisierten Datensatz Huybers 2007 heruntergeladen. Er liegt in 1000-Jahres-Intervallen vor. Ich habe die Einstrahlung auf allen Breiten und für alle Tage der letzten 500.000 Jahre mittels des MATLAB-Programms von Jonathan Levine berechnet. Auch diese liegt somit in 1000-Jahres-Intervallen vor. Ich habe die Werte bei 65°N und vom 21. Juni benutzt (Tag 172-dank Climater). Ich habe dann die Änderung des Eisvolumens in einer sehr einfachen Weise berechnet – Wert bei t +1 minus Wert bei t), dividiert durch die Zeitänderung. Den daraus resultierenden Datensatz habe ich mit der gleichen Bandbreite skaliert wie die Einstrahlungs-Anomalien, so dass sich alles leicht plotten lässt. Und ich plottete die Einstrahlungs-Anomalie = mittlere (Einstrahlung) minus Einstrahlung:


Abbildung 2 – Click to Expand (nur im Originalaufsatz möglich)

Die beiden Datensätze sehen während der letzten 500.000 Jahre sehr ähnlich aus. Ich vermute, dass irgendwelche kleineren Änderungen, z. B. um 370.000 Jahre, der Aktualisierung der Datensätze geschuldet sind. Man beachte, dass die Einstrahlungs-Anomalie effektiv invertiert ist, um die Trends augenscheinlicher zu machen – hohe Einstrahlung sollte zu einer negativen Änderung des Eisvolumens führen und umgekehrt.

 


Abbildung 3 – Click to Expand  (nur im Originalaufsatz möglich)

Ich habe die Pearson-Korrelation zwischen den beiden Datensätzen berechnet und nur 0,08 erhalten. Das ist extrem wenig. Es sagt uns lediglich, was wir durch Betrachten des Graphen erkennen können – die beiden Schlüsselwerte sind anfangs in Phase, laufen dann auseinander und sind am Ende erneut in Phase. Im Detail

Correlation between 0-100 kyrs:   0.66 (groß)
Correlation between 101-200 kyrs:  0.51 (groß)
Correlation between 201-300 kyrs:  -0.72 (Anti-Korrelation)
Correlation between 301-400 kyrs  -0.27 (Anti-Korrelation)
Correlation between 401-500 kyrs:  0.18 (so ungefähr)

Ich habe auch eine Spearman rank correlation durchgeführt. (Sie korreliert die Rangfolge der beiden Datensätze, um sie widerstandsfähig gegen Ausreißer zu machen) = 0,09, und nur weil ich konnte, auch eine Kendall correlation = 0,07. Ich bin ein Amateur in Sachen Statistik, so dass ein Vergleich von Datensätzen außer durch Betrachten derselben nicht mein Ding ist. Vielleicht liegt irgendwo auch ein Anfänger-Fehler vor.

Dann untersuchte ich Kreuz-Korrelationen. Physikalischer Hintergrund ist, dass die Konzentration von  18O in der Tiefsee mindestens einige tausend Jahre braucht, um auf Änderungen des Eisvolumens zu reagieren, einfach wegen der langsamen Zirkulation der großen Meeresströme. Die Ergebnisse zeigen, dass es eine bessere Korrelation mit einer Verzögerung von 35.000 Jahren gibt, doch gibt es hierfür keine physikalische Begründung. Es ist möglicherweise lediglich eine bessere Anpassung eines Datensatzes mit einer offenbar langsamen Phasenverschiebung während des Aufzeichnungs-Zeitraumes. Bei einer bedeutsamen großen Meeresströmungs-Verzögerung von einigen tausend Jahren ist die Korrelation schlechter (anti-korreliert):

 


Abbildung 4

Auf der Plus-Seite sehen (nächste Abbildung) die ersten 200.000 Jahre ziemlich eindrucksvoll aus einschließlich Terminationen:


Figure 5


Abbildung 6

Das erstaunte mich. Was erkennen wir aus den Daten der ersten 200.000 Jahre (Abbildung 6)? Nun, die letzten beiden Terminationen (siehe die letzten beiden Beiträge) sind leicht zu identifizieren, weil die Änderungsrate des Eisvolumens im Verhältnis zu Einstrahlung etwa vier mal so groß ist, wenn keine Termination stattfindet.

Schiebt man das kleine Problem beiseite, dass die Südhemisphäre bei der letzten Deglaziation (Part Eleven – End of the Last Ice age) führend war, geht hier etwas Interessantes vor. Fast wie bei einer Theorie, bei der lediglich ein leicht zu identifizierender Link fehlt; ein kleines Teil eines Puzzles, das lediglich noch eingepasst werden muss – und die Nature-Studie wartet.

Schauen wir auf einige Details. Es scheint, dass T-II, falls markiert durch die verschiedenen radiometrischen Werte, die wir in Part Thirteen – Terminator II gesehen haben, die Ursache wäre für das Aus-Der-Phase-Laufen der 100k – 200k-Werte (der große schwarze Dip bei 125.000 Jahren würde sich um 15.000 Jahre nach links bewegen). Also ist meine nächste Objektive (siehe Sixteen – Roe vs Huybers II ) das Setzen einer Zeitmarkierung für Termination II aus den radiometrischen Datierungswerten und dann den Datensatz von Huybers 2007 dahin zu „verschieben“ und der jüngsten T1-Datierung. Auch müssen die Eisbohrkern-Proxys aus den Tiefsee-Bohrkernen realen Änderungen des Eisvolumens hinterherlaufen mit einer Periode von, sagen wir, 1000 bis 3000 Jahren (siehe Anmerkung 1). Das stützt die Roe-Hypothese, weil sich die schwarze Kurve nach links bewegt. Schauen wir, was nach diesen Änderungen passiert. Und hoffentlich werden scharfsichtige Leser Gelegenheiten für Verbesserungen in diesem Artikel ausmachen und auch das fehlende Puzzle-Teilchen finden, das dann zu der begehrten Nature-Studie führt.

 

References

In defense of Milankovitch, Gerard Roe, Geophysical Research Letters (2006) – free paper

Glacial variability over the last two million years: an extended depth-derived agemodel, continuous obliquity pacing, and the Pleistocene progression, Peter Huybers, Quaternary Science Reviews (2007) – free paper

How long to oceanic tracer and proxy equilibrium?, C Wunsch & P Heimbach, Quaternary Science Reviews (2008) – free paper

Datasets for Huybers 2007 are here:
ftp://ftp.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/contributions_by_author/huybers2006/
and
http://www.people.fas.harvard.edu/~phuybers/Progression/

Insolation data calculated from Jonathan Levine’s MATLAB program (just ask for this data in Excel or MATLAB format)

Notes (im Original belassen)

Note 1: See, for example, Wunsch & Heimbach 2008:

The various time scales for distribution of tracers and proxies in the global ocean are critical to the interpretation of data from deep- sea cores. To obtain some basic physical insight into their behavior, a global ocean circulation model, forced to least-square consistency with modern data, is used to find lower bounds for the time taken by surface-injected passive tracers to reach equilibrium. Depending upon the geographical scope of the injection, major gradients exist, laterally, between the abyssal North Atlantic and North Pacific, and vertically over much of the ocean, persisting for periods longer than 2000 years and with magnitudes bearing little or no relation to radiocarbon ages. The relative vigor of the North Atlantic convective process means that tracer events originating far from that location at the sea surface will tend to display abyssal signatures there first, possibly leading to misinterpretation of the event location. Ice volume (glacio-eustatic) corrections to deep-sea d18O values, involving fresh water addition or subtraction, regionally at the sea surface, cannot be assumed to be close to instantaneous in the global ocean, and must be determined quantitatively by modelling the flow and by including numerous more complex dynamical interactions.

Link: http://scienceofdoom.com/2014/02/02/ghosts-of-climates-past-fifteen-roe-vs-huybers/

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/

Teil VI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-vi-hypothesen-im-ueberfluss/

Teil VII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-7-global-circulation-models-i/

Teil VIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-8-global-circulation-models-ii/

Teil IX: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-9-global-circulation-models-iii/

Teil X: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-10-global-circulation-models-iv/

Teil XI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xi-das-ende-der-letzten-eiszeit/

Teil XII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xii-gcm-v-wie-enden-eiszeiten/

Teil XIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiii-terminator-ii/

Teil XV: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiv-konzepte-und-daten/




Einladung zum Essener Klimagespräch

Da es bei diesem rechtlich bindenden Abkommen in erster Linie um die Reduzierung von CO2 Emissionen gehen wird, ist es zwingend die Grundlagen dieses Abkommens kritisch zu hinterfragen. Denn entgegen der Aussagen von Klimaschützern, stellt die Forschung zum CO2 Anstiegs während des 20. Jahrhunderts die These vom menschengemachten Klimawandel in Frage. 

Neue Untersuchungen von Prof. Murry Salby benutzen Klimaänderungen und atmosphärische Spurengase um den CO2 Kreislauf zu klären, welcher die Änderungen des CO2 Gehalts der Atmosphäre bestimmt. Seine Untersuchungen erhellen die Hauptmechanismen für die Änderungen, speziell für den Anstieg während des 20. Jahrhunderts.               

Die Analyse ergibt eine obere Grenze für die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Obwohl feststellbar, ist dieser menschliche Beitrag gering. Entsprechend gering ist der menschliche Einfluss auf das Klima. Der Hauptanstieg des atmosphärischen CO2 rührt von natürlichen Quellen her. Auf diesen hat der Mensch keinen Einfluss. Eine unabhängige Untersuchung bestätigt das Verhältnis von natürlicher zu menschlich verursachter Emission.

Prof. Carl-Otto Weiss zeigt in seinem Vortrag, dass Spektralanalyse und Rekonstruktion historischer Temperaturen aus Proxy-Temperaturdaten der letzten 2500 Jahre nur periodische Komponenten zeigen. Das schließt insbesondere einen wesentlichen Einfluss des (nichtperiodischen) CO2 Anstiegs in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung aus.                

Prof. Weiss belegt auch, wie die Temperatur der letzten 300 Jahre von nur 2 Zyklen bestimmt wird. Langfristig dominierend ist der ~200 Jahre Zyklus als der bekannte De Vries Zyklus der Sonnenaktivität. Diesem überlagert ist die bekannte, kurzfristigere irdische AMO/PDO- Oszillation mit ~65 Jahren Periode.  Der zyklische Charakter des Klimas erlaubt als Voraussage Abkühlung bis ca. 2080

Programm

Freitag – 13. März 2015

17.45 Uhr Registrierung

18.30 Uhr  Begrüßung 

                 Dr. Holger Thuß

Präsident, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

18:35 Uhr Stopp für die Energiewende!

Kann die De-Industrialisierung noch verhindert werden?

Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling früher Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, Düsseldorf

18.50 Uhr  Neue Forschungsergebnisse zum Ursprung atmosphärischen CO2        

Prof. Dr. Murry Salby
bis 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Klimaforschung an der Macquarie Universität von Sydney und vorher Professor an der University of Colorado, Boulder     

Der Vortrag wird simultan übersetzt auch die anschließende Diskussion

anschließend Fragen und Diskussion

20.00 Uhr  Die bestimmenden Faktoren der Erdtemperatur

Prof. Dr. Carl-Otto Weiss
EIKE Fachbeirat und ehem. Direktor und Professor an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig                

anschließend Fragen und Diskussion

21.00 Uhr  Empfang – Es werden Fingerfood und Getränke serviert

Über die Referenten 

Prof. Dr. Murry Salby ist Autor der Standardwerke “Physics of the Atmosphere and Climate” (Cambridge University Press) sowie “Fundamentals of Atmospheric Physics” (Academic Press) und ist weltweit als Atmosphärenphysiker anerkannt. Er hat Aufsehen mit den Ergebnissen seiner Forschung erregt über das Verhältnis der Isotopen 12C- und 13C und der Entwicklung der CO2-Konzentrationen rund um den Globus. Er ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass die anthropogenen Emissionen nur geringe Auswirkungen auf die globale CO2-Konzentration haben. Sie seien überwiegend Folge der Temperaturveränderung. Dieser Zusammenhang ist bislang lediglich aus den Erwärmungsphasen nach den letzten Eiszeiten bekannt. Prof. Salby erweitert diesen Zusammenhang auf unsere gegenwärtige Klimaentwicklung.

Prof. Dr. Carl-Otto Weiss war Direktor und Professor an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig und forscht seit Jahren über die Temperaturentwicklung der letzten Jahrtausende. Er veröffentlichte zusammen mit Prof. Horst-Joachim Lüdecke und Alexander Hempelmann vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Hamburg die Forschungsarbeit „Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records“.

Kartendaten © 2015 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google

Veranstaltungsort 

Haus der Technik Hollestraße 1,

45127 Essen

genau gegenüber dem Hauptbahnhof

Das Haus der Technik bietet einen Service für Hotelreservierung und andere Dientleistungen an, siehe pdf Anhänge

Eine Online Anmeldung können Sie hier vornehmen. Anmeldeformulare für Fax und Postanmeldung sowie das Programm selbst finden Sie als pdf im Anhang. In Kürze wird auch die Onlineanmeldung freigeschaltet.

Anmeldung

Mit vollem Namen, Anschrift und Institution formlos per Internet hier, Email, Brief oder Fax an EIKE e.V.

Email: info@eike-klima-energie.eu

Fax: 03641 – 3279 8589    

Brief: EIKE Registrierung, Postfach 110111, 07722 Jena

Tagungsgebühren

                                                                                          

Privatpersonen   20 €

Firmenvertreter 50 €

Zahlung an: EIKE e.V., Volksbank Saaletal Rudolstadt Konto Nr.: 42 42 92 01, BLZ: 830 944 54

IBAN: DE34 8309 4454 0042 4292 01      BIC: GENODEF1RUJ   oder via PayPal auf der EIKE Website

Spenden an das Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE) sind steuerbegünstigt.

Spenden für EIKE bitte auf das oben angegebene Konto oder via PayPal auf der EIKE Website.

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Nachhaltige Wahrheiten vs. Lügenpresse

Versucht man sich dem Wahrheitsbegriff zu nähern, wird es komplex. Um nicht in ontologischen Spitzfindigkeiten zu versanden, definieren wir daher selber, Puristen und Philosophen mögen uns diesen Dilettantismus nachsehen: Wahrheit ist für uns  „WAS IST“. Rudolf Augstein hatte solches einmal als Motto seiner journalistischen Bemühungen charakterisiert. Er forderte von seinen Redakteuren „berichten, was ist“. Was waren das noch Zeiten, als der SPIEGEL wirklich kritisch war! Wir sehen dieses Bemühen Rudolf Augsteins als erstrebenswertes Ideal für alle Medien an und wenden uns nun der Wahrheitsvermittelung durch die Printpresse und öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Sachen Energiewende und Klimawandel zu. Dazu definieren wir drei Grade von Wahrheitsverfälschung je nach Schwere des Vergehens:

1. Vorsätzlich falsch berichten.

2. Unterschlagen von unerwünschter Information wie es etwa Donna Laframboise beschreibt: „Es ist eine Sache, eine andere Meinung zu haben. Es ist aber etwas völlig anderes, vorzutäuschen, andere als die eigene Meinung würden gar nicht existieren, oder zu behaupten, solche Meinungen verdienten keine Aufmerksamkeit“.

3. Diffamierung von Gruppen oder Einzelpersonen mit anderer Auffassung als der des Mainstreams.

Wir mögen es gerne blumiger, denken dabei an die wachsende Nase Pinocchios beim lügen und sprechen daher an Stelle nüchterner Grade von „Nase länger geworden“, „Nase lang“ und „Nase riesenlang“ unseres lustigen Pinocchio.

Die länger werdende Nase Pinocchios

Eine erste gute Nachricht vorweg: Über die deutsche Energiewende wird zunehmend von den Printmedien kritisch berichtet, wenn auch nicht überall, nicht einheitlich im selben Blatt und auch nicht immer. Aber dennoch: jeder Leser kann sich inzwischen sachlich informieren. Dazu muss er sich freilich die Mühe machen den deutschen Blätterwald zu durchforsten.

Wird dagegen sachlich falsch über die Energiewende berichtet, erfolgt dies in der Regel nicht von den Redakteuren selber, ihrer Kenntnisdefizite wegen sind sie dazu nicht in der Lage. Sie bedienen sich vielmehr in ständiger Wiederholung der Verlautbarungen grüner Advokaten, in der Regel der offenbar unvermeidbaren Wirtschafts-Professorin Claudia Kemfert. Deren ständig wiedergekauter sachlicher Unsinn zur Energiewende lässt dann bei vielen Leuten die Verwunderung aufkommen, wie so etwas mit einer veritablen Professur zusammenpasst.

Beim Klimawandel, genauer der angeblich menschgemachten globalen Erwärmung, im Folgenden AGW abgekürzt, liegen die Dinge freilich anders. Noch vor wenigen Jahren waren Blätter wie die FAZ noch sehr kritisch (hier, hier). Inzwischen ist aber aus AGW eine neue Staatsreligion geworden, die man nicht mehr anzutasten wagt. Der Begriff „Religion“ ist wörtlich zu nehmen, die Klima-Agenda der EKD belegt es. Da im medialen Bereich zum Thema AGW der Mangel an sachkundigen Redakteuren noch gravierender ist als beim Energiethema – denn da gibt es wenigstens Fachredakteure, die sich mit den Kosten auskennen -. wird ebenfalls zu „Proxies“ gegriffen. Man pickt von den großen Agenturen wie dpa oder gar dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) herausgegebene Klimabedrohungen auf und schreibt journalistisch Gefälliges dazu. Verstanden hat der betreffende Redakteur zwar fast gar nichts, aber eine hübsche Story ist allemal daraus geworden. Eigene Recherchen gibt es so gut wie keine. Stellvertretendes Beispiel für dieses Vorgehen ist der stets bemühte Biologe Müller-Jung von der FAZ.

Katastrophal wird es dann bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Hier gibt es absolut keine Zweifel mehr an Nutzen und Sinnhaftigkeit der Energiewende und noch weniger am AGW als einer gefährlichen Bedrohung der Menschheit. Die Täuschung, der man sich dabei bedient, besteht entweder in unverstandenen, stets wiederholten Worthülsen, deren Verkündung man ahnungslosen Redakteure seitens der Sendeleitungen auferlegt, oder – dies ist dann auf Zuhörer bzw. Zuschauer mit etwas mehr intellektuellem Tiefgang gezielt – in der Beauftragung von Fachleuten.

Hierbei sind insbesondere Prof. Harald Lesch und Rangar Yogeshwar zu nennen. Diese beiden Physiker als Wissenschaftsredakteure machen zweifellos ausgezeichnete TV-Wissenschaftssendungen. In den hier behandelten Themen Energie und Klima sind sie aber Advokaten, die sachlichen Unsinn billigend in Kauf nehmen (hier). Man muss ein wenig Verständnis haben, denn was bleibt ihnen anderes übrig? Wären sie fachlich objektiv und neutral, würde man sie schnell ersetzen. So erging es einst Joachim Bublath, der sich dem CO2-Katastrophenzirkus in einer seiner letzten Sendungen verweigerte und daraufhin prompt vom ZDF vor die Tür gesetzt wurde. Wir trauern dem bisher besten Wissenschaftsmoderator Joachim Bublath immer noch nach.

Wie sagte aber bereits der hannoversche König Ernst August (1771-1851): „Professoren, Huren und Balletttänzerinnen kann man für Geld überall haben“. Den heutigen Balletttänzerinnen tut er mit dieser Einschätzung vermutlich Unrecht. Doch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten haben sich diese königliche Einschätzung zweifellos zu Eigen gemacht.

Die lange Nase Pinocchios

Unterschlagen von Unerwünschtem ist zweifellos das beliebteste und am häufigsten angewandte Verfahren – in purer Reinkultur beim Thema AGW und hier ausnahmslos in allen Medien. Nur extrem selten gibt es hier doch einmal die eine oder andere Entgleisung vom Staatsglauben, uns sind hier nur die WELT und die Junge Freiheit bekannt. Der Beleg für unseren Vorwurf ist nicht schwer zu erbringen, wenige Punkte genügen:

1.) Es wird regelmäßig ein sog. wissenschaftlicher Konsens zum AGW beschworen, meist unterstützt von der Zahl 97%. Dies ist hochgradig absurd, denn sogar zwei Physik-Nobelpreisträger , Robert Laughlin und Ivar Glaever gehören zu den "AGW-Leugnern" (hier). Die fast schon unzähligen Petitionen von Klimawissenschaftlern und fachnahen Naturwissenschaftlern gegen die IPCC-Auffassung wurden noch nie in den deutschen Medien thematisiert (hier). Schlussendlich ist eine reichhaltige, begutachtete Klima-Fachliteratur zu nennen, die mit der AGW nicht einverstanden ist (hier).

2.) Die Affaire „Climate Gate“, bei der authentische E-Mails an die Öffentlichkeit gelangten, aus denen die Durchstechereien der AGW-Fraktion in einer nicht zu überbietenden Deutlichkeit hervorgingen, blieb in den deutschen Medien bis heute folgenlos. Hier sehen wir sozusagen in ein schwarzes Informationsloch. Die Links zu Climate Gate sind zu zahlreich, um sie hier alle aufzuführen, daher bei Bedarf ins EIKE-Suchfenster climate gate eingeben und selber aussuchen.

3.) Uns ist bis heute keine Buchbesprechung in den großen Printmedien von Sachbüchern bekannt, die sich kritisch mit der Energiewende und dem Klima-Alarmismus auseinandersetzen (Ausnahme wieder einmal die WELT). Dies ist bemerkenswert, wenn man sich ansieht, was sonst so an Literaturergüssen in den Feuilleton-Seiten der Qualitätszeitungen erscheint und auch noch umfangreiche Besprechungen erfährt. Wenn überhaupt, erfolgen Besprechungen kritischer Sachbücher in kleinen Lokalblättern, die noch in Familienbesitz und daher unabhängig sind.

Die riesenlange Nase Pinocchios

Die Diffamierung von Gruppen oder Einzelpersonen mit anderer Auffassung als der des Mainstreams, ihre infame Zuordnung zu unbeliebten Lobbygruppen und ähnliches mehr sind höchst unfeine Methoden. Klimaskeptiker in die Ecke von Pudeln der US-Erdölindustrie zu stellen, ist das bevorzugte Verfahren. Es ist zwar durchsichtig dämlich, aber viele Leute schlucken den Unsinn trotzdem, der Autor kann es an Hand vieler persönlicher Erfahrungen bestätigen. Als einzige Erklärung dafür bleibt die etwas traurige Erkenntnis, dass viele Zeitgenossen gar nicht auf die Idee kommen, es könne Mitmenschen geben, die etwas unentgeltlich aus Idealismus tun. Dies, so folgern sie nämlich messerscharf, kann nicht sein, denn "ohne Kohle mache ich selber ja schon grundsätzlich überhaupt nichts".

In der fragwürdigen Diffamierungsmethode dritten Grades haben sich insbesondere zwei "Qualitätszeitungen" hervorgetan, die ZEIT und die Süddeutsche Zeitung (hier, hier, hier). Auf nähere Kommentierung kann verzichtet werden. Die Artikel sprechen für sich und werden einmal zu interessantem Anschauungsmaterial über die Zustände in Deutschland für zukünftige Historiker werden.

Die Schilderung einer weiterer Episode sei noch erlaubt: Zum Zweck eines Übersichtsartikels zur Klimaproblematik lud die ZEIT den Autor nach Hamburg zum Interview ein. Im Wissen, dass solche Reisen stets sinnlose Zeitverschwendung sind, bat dieser daraufhin umgekehrt um den Besuch des Redakteurs in Heidelberg. Es erschien dann eine junge ZEIT-Redakteurin in Heidelberg, die nicht im Geringsten an einem Sachgespräch interessiert war, sondern sich ausschließlich nach EIKE-Interna erkundigte. Als sie diese nicht erhielt, sondern nur hartnäckig an Sachinhalte erinnert wurde, zog sie verstimmt ab und flog nach Hamburg zurück – außer Spesen nichts gewesen. Das Ergebnis ihrer Recherche (hier). Diese journalistische Glanzleistung bekam dann einen Journalistenpreis, was interessante Schlussfolgerungen auf den Zustand der ZEIT und von Netzwerken für gegenseitige Preisverleihungen zulässt. Der Kommentar des Autors zu dieser Affaire (hier).

Fazit

Bis auf die Ausnahme gelegentlich kritischer Berichterstattungen über die Energiewende kann von objektiven deutschen Medien bei Energiewende und Klimawandel definitiv keine Rede sein. Insbesondere in der Süddeutschen und der ZEIT drängen sich angesichts ihrer Verunglimpfungen von "Klimaleugnern" Stil- und Polemik-Vergleiche mit den ehemaligen Kampfzeitungen "Neues Deutschland (DDR)", "Prawda (UdSSR)" oder "Der Stürmer (antijüdische Propagandazeitung der NS-Zeit)" auf.

Bevorzugte Methode ist aber zweifellos das Unterschlagen von Unerwünschtem (Grad 2 bzw. die lange Nase Pinocchios). Der Vorwurf der direkten Fälschung ist damit schon einmal abgewehrt, man fühlt sich als Journalist zwar nicht besonders wohl in seiner Haut aber zumindest formal unschuldig. Das ist ein Irrtum. Wir sind sicher nicht die Einzigen mit der Auffassung, dass bewusstes Verschweigen von Gegenpositionen eine noch schlimmere journalistische Untat ist als die bewusste Verdrehung oder Fälschung von Tatsachen.

Die gute Nachricht: Wir können etwas tun.

Unsere Chance besteht darin, immer wieder den Mund aufzumachen und zu berichten "WAS IST", was wir in EIKE schließlich täglich tun. Dass dieser Weg erfolgreich sein kann, beweist die stetig ansteigende Zahl unserer Leser. Weitere Chancen bestehen darin Zeitungen zu boykottieren, die sich wahrheitsgemäßer Berichterstattung verweigern und sich besser in Internet-Blogs oder guten kritischen Internet-Zeitungen – stellvertretendes Beispiel GEOLITICO – zu informieren. Nicht zuletzt aus diesem Grund und natürlich auch noch aus anderweitigen Gründen spüren es die großen Zeitungen bereits an nachlassenden Auflagenstärken.

Die Verlautbarungen der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten sollte man aber paradoxerweise nicht versäumen! Natürlich nicht deswegen, um Fakten zu erfahren, die erhält man aus dem lokalen Käseblatt ohnehin besser, denn mit TV-Bildern wird viel zu viel in "Stimmungen" manipuliert. Nein, sondern deswegen, um ähnlich wie in der ehemaligen DDR "zwischen den Zeilen" zu lesen, welche Meinung einem untergejubelt werden soll, mit welchen Tricks dies geschieht und welche Kräfte dahinter zu vermuten sind. Man sollte die Methode des "zwischen den Zeilen lesen" natürlich auch auf die Printmedien anwenden, die man gerade zur Hand hat.

Kurz, es ist notwendig sich das kluge Wort des Nobelpreisträgers Werner Heisenberg zu Eigen zu machen „Will man den Wahrheitsgehalt einer Aussage beurteilen, muss man sich zuerst die Methoden des Aussagenden  ansehen“. Studieren Sie die Methoden der Klima-Alarmisten als den  Rattenfängern großer Transformationen, studieren Sie die Methoden der Medien! Stellvertretendes Musterbeispiel für "besondere" Aussagemethoden im TV ist der ZDF Moderator Claus Kleber, dessen empathisch-weinerlichen Weltinterpretationen Naiven Tränen entlockt und weniger Rührseligen köstliche Unterhaltung bietet, denn C. Kleber schlägt locker jeden Zirkus-Clown an Unterhaltungswert.

Bei Anwendung des Heisenberg-Kriteriums (nicht zu verwechseln mit der Heisenberg-Unschärferelation) braucht man sich ferner um den sachlichen Wert öffentlicher Klima-Aussagen, wie sie uns etwa seitens der wissenschaftlichen Repräsentanten des PIK angedient werden, schon nach kurzer Beoabachtung keine Gedanken mehr zu machen. Nur über den Zustand unseres Landes bleibt ein schaler Geschmack zurück. Das PIK als klima- und energiepolitische Propaganda-Institution wäre in einer ordentlich funktionierenden Demokratie längst abgewickelt worden. Nur bei ausschließlicher Konzentration auf seine wissenschaftliche Arbeit hat es eine Daseinsberechtigung, denn für staatlich alimentierte Forschungsinstitute, die massiv "Politik machen", sollte es in unserem parlamentarischen System prinzipiell keinen Platz geben.

Hat man sich die hier empfohlene Strategie des "Methoden-Studiums" der Medien einmal angeeignet, werden viele Dinge plötzlich klarer. Wenn man sich dann auch noch darüber informiert, wem in Deutschland die großen Printmedien gehören, in welchen Netzwerken deren Anteilseigner sich bewegen (Beispiel Atlantik-Brücke, hier, hier), mit welchen Figuren die Aufsichtsratsposten in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten besetzt sind, welche lukrativen Posten ausgeschiedene Politiker in Brüssel oder bei US-Großbanken für frühere "Gefälligkeiten" erhalten (Musterbeispiel Joschka Fischer: vom ehemaligen Steinewerfer auf Polizisten, hier, bis hin zum europäischen Sachhalter des politisch aktiven US-Großkapitals ECFR, hier, hier, hier), dann eröffnen sich ganz neue Erkenntnisperspektiven.

Die Quellen und Motive der medialen Manipulation, der wir unterworfen sind, schälen sich dann deutlich heraus. Leider gehören zu solchen Recherchen Zeit und Mühe, beides mögen viele nicht aufbringen. Journalisten im Brot der einschlägigen Zeitungen dürfen über diese Zusammenhänge nicht berichten, sonst sind sie ihren Job los. Erst mit viel Recherche und auf der Basis wirtschaftlicher Unabhängigkeit können die wahren Ursachen für die erfolgreiche Täuschung einer ganzen Nation ausgesprochen werden. Und dies auch nur vermittels des Internets, denn es ist (noch) frei.




Klima-Alarm für Klipp-Schüler – dümmer geht’s nümmer.

Die Beilage "Klimawandel, was ist das?" ist hier als pdf beigefügt. Sie setzt in ihrer Überschrift "leicht erklärt" hinzu. Nun ist leichtes Erklären ein ehrenwertes Bemühen, denn wer versteht schon etwas von dem unendlich komplexen Geschehen in Atmosphäre, Weltmeeren und Polareis, das sich überall auf der Erde als "Klima" manifestiert? "Das Parlament" hat die Aufgabe "leicht erklärt" allerdings zu wörtlich genommen. Für die schwierige Thematik vom Klimawandel nahm es nämlich die Beraterfirma „Nachrichtenwerk“ zu Hilfe. Deren Geschäftszweck gemäß Eigenwerbung besteht darin:

Alles verstehen und selbst entscheiden

Dieses Motto hilft ja vielleicht zu verstehen, was das "Nachrichtenwerk" will und kann. Damit unser Verstehen besser gelingt, lasen wir dann bei Nachrichtenwerk weiter: „Das NachrichtenWerk ist eine Übersetzungsagentur für leichte Sprache.“ Über ihre Zielgruppe heißt es: „Die Zielgruppe: Von Texten in leichter Sprache können vor allem Menschen mit einer Behinderung, Senioren, Kinder und Menschen mit Migrations-Hintergrund profitieren.“

Nun wissen wir nicht, wovon "Das Parlament" und ihre Helfer von Nachrichtenwerk wirklich etwas verstehen. Nur wovon sie nichts, absolut nichts verstehen, das steht außer Zweifel: von den elementaren Klimafakten. Darüber hinaus grenzt das, was der hier angesprochenen „Zielgruppe“ geboten wird, bereits an eine Diskriminierung der Menschen. Das Produkt, eine Zusammenstellung von Behauptungen, ist nämlich ein derartiger sachlicher Unsinn, dass er selbst für KITA-Kinder eine Beleidigung ihrer Intelligenz darstellt. Senioren und Menschen mit Migrations-Hintergrund dürften darüber noch mehr empört sein. Was hier vom Herausgeber, immerhin der höchsten deutschen parlamentarischen Instanz, ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird, ist einfach nur peinlich.

Wir gehen jetzt den Behauptungen des "Das Parlament" nach und stellen sie sachlich richtig. Schließlich lesen den Klima-Quatsch des "Das Parlament" auch ausländische Journalisten, werden sich über das intellektuelle Niveau unseres Landes und dessen politischen Vertretern ihre Gedanken machen und vermutlich weiterberichten. 

Punkt 1 – Das Parlament: Was ist Klima-Wandel?

a) Klima ist ein anderes Wort für Wetter.

b) Das Wetter ändert sich gerade, auf der Erde wird es immer wärmer.

c) Klima-Wandel gab es auf der Erde schon immer. Mal wird das Klima wärmer, mal wird das Klima kühler. Das ist normal.

e) Für den Klimawandel gibt es viele Gründe. Aber: ein Klima-Wandel dauert normalerweise viele Jahre. Dann können sich Menschen und Tiere darauf einstellen.

Punkt 1 – Kommentar von EIKE:

Es geht in den Behauptungen des Punkts 1 wie Kraut und Rüben durcheinander. Grob Falsches wechselt  sich wahllos und chaotisch mit wenigstens halbwegs Richtigem ab, verstanden haben die Autoren offensichtlich weder das eine noch das andere.

Zu a): Gemäß Definition der Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) ist "Klima" als das mindestens 30-jährige Mittel von Wetterparametern definiert (u.a. Temperaturen, Niederschlag, Sonnenschein-Dauer usw.). Es gibt nicht "das Klima" schlechthin sondern nur Klimazonen von tropisch bis polar. Das haben vielleicht auch Mitglieder des deutschen Bundestages einmal in der Schule gelernt oder wenigstens bei ihren Reisen in der Welt umher als Anschauungs-Unterricht geboten bekommen?

Dass das Wetter sich stets und ständig ändert, hat nichts mit Klima-Änderung in irgend einer Klimazone unserer Erde zu tun. Die Behauptung b) "auf der Erde wird es immer wärmer" ist sachlich falsch. Zumindest seit ca. 18 Jahren erleben wir im Trend global über die Jahre gemittelt einen Temperatur-Stillstand. Im 20. Jahrhundert wurde von den Wetterdiensten auf der Erde ein ungleichmäßiger geringfügiger Erwärmungsstrend gemessen, wobei etwa 1/4 aller verfügbaren Messreihen (es sind ungefähr 2500 brauchbare Einzelreihen von mindestens 100 Jahren Dauer) eine ABKÜHLUNG und keine Erwärmung zeigen [1], [2]. Die geringfügige Erwärmung des 20. Jahrhunderts liegt eindeutig im natürlichen Bereich der Klima-Variabilität der letzten Jahrhunderte, sein Maximum am Jahrhundertende entspricht etwa dem globalweiten mittelalterlichen Klimaoptimum. Das römische Klimaoptimum und insbesondere die beiden Holozän-Maxima, 4000 und 7000 Jahre vor heute waren dagegen noch wärmer.

Der Rest der  Anmerkungen zu Punkt 1 in "Das Parlament" ist nicht falsch, nur simpel, trivial, platt.

Punkt 2 – Das Parlament: Was ist schuld am Klimawandel?

a) Dieses Mal ist es aber anders: Die Menschen sind schuld am Klimawandel.

b) Sie machen viele Dinge, die der Umwelt schaden.

c) Zum Beispiel geben sie zu viele Treibhaus-Gase in die Luft.

d) Treibhausgase sind schlecht für die Umwelt. Treibhaus-Gase sind auch schuld am Klimawandel. Sie entstehen zum Beispiel beim Autofahren. Die Abgase gehen in die Luft und schädigen die Umwelt. Abgase sorgen für den Treibhaus-Effekt.

e) Der Treibhaus-Effekt ist schuld, dass der Klima-Wandel diesmal viel zu schnell geht. Die Folgen sind schlimm.

Punkt 2 – Kommentar von EIKE:

Wieder Kraut und Rüben, in Punkt 2 sind noch mehr sachliche Fehler auffindbar als in Punkt 1.

Zu a) "Die Menschen sind schuld am Klimawandel" widerspricht bereits c) in Punkt 1. Das fällt sogar flüchtigen Lesern auf. Dem "Das Parlament" völlig unbekannt ist, dass bis heute keine einzige begutachtete Fachveröffentlichung einen anthropogenen Einfluss auf Klimawerte nachweisen konnte. Das Problem ist nach wie vor ungelöst und läuft in der Fachliteratur unter "attribution and detection problem". Recht hat "Das Parlament", dass die Menschheit viele Dinge macht, die der Umwelt schaden, bloß weiß es nicht, welche Dinge dies wirklich sind. Zum Beispiel fischt die Menschheit die Weltmeere leer und lässt sie zu Müllkippen verkommen und (nun schauen wir mal ins eigene Haus) sie baut verantwortungslos riesige Windradanlagen in deutschen Naturschutzgebieten, die Fledermäuse und Greifvögel zerschreddern und die Anwohner durch Infraschall gesundheitlich schädigen. Der Gesamtausstoß Deutschlands an CO2 hat dabei durch die unsachgemäße Abschaltung der Hälfte aller Kernkraftwerke sogar zugenommen.

Die Behauptung d) ist bereits gruselig falsch – mit der einzigen korrekten Ausnahme, dass CO2 beim Autofahren entsteht. Mit "Treibhausgasen" ist wohl CO2 gemeint. Um eine Vorstellung von den Fakten zu erhalten, schauen wir uns an, welchen Einfluss das Autofahren im Vergleich mit unserer Ausatmung auf die CO2-Bilanz der Erde hat. Diese Abschätzung kann jeder gute Grundschüler nachvollziehen:

Jeder Mensch atmet 1kg/Tag CO2 aus, macht bei 7 Milliarden Menschen ~3 Gt/a. Auf der Welt fahren eine Milliarde Autos, jedes im Durchschnitt ca. 10.000 km pro Jahr, wobei jedes Auto pro km 0,15 kg CO2 emittiert. Der Weltautoverkehr erzeugt also ~1,5 Gt/a CO2. Es ist daher Fakt, dass wir Menschen mit unserer Ausatmung "das Klima doppelt so stark schädigen" wie der Autoverkehr. Unsere Ausatmung ist nicht naturneutral (wie bei wilden Tieren oder Amazonas-Indianern), denn das von uns erzeugte CO2 entspricht dem bei der Nahrungsmittelherstellung emittierten CO2 (Landwirtschaft, kochen, backen,..). So wird für das Backen eines Laibs Brot bereits 0,7 Liter Erdöl verfeuert.

"Das Parlament" schreibt in d) weiter: Treibhausgase (CO2) sind schlecht für die Umwelt. Das ist naturwissenschaftlicher Unsinn, das genaue Gegenteil ist richtig. Je mehr CO2 in der Luft, umso besser gedeihen und wachsen Pflanzen [3]. Tomatenzüchter wissen dies zum Beispiel, sie begasen ihre Gewächshäuser mit CO2. Der menschgemachte CO2-Anstieg der Erdatmosphäre von grob 100 ppm in den vergangenen 150 Jahren hat bereits zu einer deutlichen Ergrünung der Erde geführt und die Weltgetreideernten verbessert. Satelliten-Mesungen zeigen es.

Zu e): Die Behauptung "Der Treibhaus-Effekt ist schuld, dass der Klima-Wandel diesmal viel zu schnell geht" und "Die Folgen sind schlimm" von "Das Parlament" sind ebenfalls blühender sachlicher Unsinn. Der Klimawissenschaft ist, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute keineswegs bekannt, wie Klimawandel funktioniert. Die Behauptung, der Treibhaus-Effekt sei schuld daran, dass der Klima-Wandel diesmal viel zu schnell gehe, ist infolgedessen Phantasterei und "Die Folgen sind schlimm" in seiner Allgemeinheit sachlich falsch. Klimaerwärmung war für die Menschen der historischen Vergangenheit immer günstig, selbst das heute kalte Grönland wurde früher gemäß seinem Namen für die Landwirtschaft genutzt – Hungersnöte, Seuchen, Extremwetterzunahmen erfolgten dagegen stets in Kaltzeiten (Völkerwanderungen). Ausgerechnet diesmal soll alles anders sein? Wem will "das Palament" denn diesen Bären aufbinden? Selbstverständlich kann natürlicher Klimawandel schlimme Folgen haben, wir müssen uns vor solchen schädlichen Folgen schützen. CO2-Vermeidung gehört nicht dazu, sie ist wirkungslos.

Punkt 3 – Das Parlament: Was ist der Treibhauseffekt?

Dort heißt es u.a.: "… Es wird also immer wärmer. So ähnlich wie in einem Gewächshaus."

Punkt 3 – Kommentar von EIKE:

Schlicht und ergreifend: das ist nichts anderes als physikalischer Schwachsinn. Die Erde ist kein Gewächshaus, und die Atmosphäre hat kein Glas-Dach – weder ohne noch mit CO2. Der Treibhaus-Effekt (besser gesagt ein „ Atmosphäreneffekt“) der Atmosphäre ist vorhanden, jedoch als "Strahlen-Falle", nicht als "Abgas-Hülle". Zusätzliches "anthropogenes" CO2 kann -wenn überhaupt- nur wenige Zehntel Grad bewirken.

Punkt 4 – Das Parlament: Wer verursacht den Treibhauseffekt?

a) Die Menschen sind schuld am Treibhauseffekt. Damit sind sie schuld, dass die Erwärmung so schnell geht. Sie produzieren giftige Gase. Die zwei schlimmsten sind CO2 und Methan. CO2 ist die Abkürzung für das schwere Wort Kohlendioxid. Das ist sehr schädlich.

b) Methan ist auch schlecht für das Klima. Es wird hauptsächlich von Rindern ausgestoßen. Das heißt: auch viel Fleisch essen ist schlecht für das Klima. Es führt auch dazu, dass die Erde wärmer wird.

c) Die Forscher fanden folgendes heraus: in den nächsten 100 Jahren glauben sie: es wird 6,5 Grad wärmer.

Punkt 4 – Kommentar von EIKE:

a) Die Menschen sind schuld am Treibhauseffekt? Hier muss man sich jetzt festhalten. Folglich gab es vor der Industrialisierung keinen Treibhauseffekt? Wir schlagen daher die Autoren des "Das Parlament", die diese Entdeckung machten, für den Nobelpreis zur aufregendsten Umwälzung in der Atmosphärenphysik vor. CO2 ist ferner gemäß "Das Parlament" giftig und schädlich. Dümmer geht’s nümmer! Der verantwortliche Redakteur sollte noch einmal die Grundschulbank drücken. Dort lernt er dann: CO2 ist lebensnotwendiges Naturgas und Hauptbestandteil der Photosynthse [4]. Ohne CO2 gäbe es keine Pflanzen, keine Tiere, kein Getreide, kein Brot und letztlich keine Menschen!  

b) Methan ist ein wesentlich stärkeres Treibhausgas als CO2, wegen seiner weitaus geringeren Konzentration in der Atmosphäre als CO2 aber bedeutungslos. Wir können weiter beruhigt unser Steak genießen.

c) Mit den hier "gebotenen" 6,5 Grad übertrifft "Das Parlament" sogar den alarmistischen Klimarat IPCC mit dessen Modell-Spekulationen von 1,5-4,5 Grad noch um Längen  –  WER bietet mehr?

EIKE – Fazit: Wer solch einen sachlichen Unsinn als Herausgeber  (Deutscher Bundestag!) verantwortet, braucht sich nicht zu wundern, wenn man ihn nicht mehr ernst nimmt.

Quellen:

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Berkeley_Earth_Surface_Temperature

[2] H.-J. Lüdecke, R. Link, F.-K. Ewert: How Natural is the Recent Centennial Warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, Int. J. Mod. Phys. C, Vol. 22, No. 10 (2011), http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/How_natural.pdf

[3] B.A. Kimball: Agronomy Journal, Vol. 75, No. 5 (1982), hier

R.B. Myneni: letters to nature, 386 (1997), hier

M.L. Parry et al.: Effects of climate change on global food production under SRES emissions and socio-economic scenarios, Global Environ. Change 14, 53, 2004

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese

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Das Rätsel der Eiszeiten XIV: Konzepte und Daten

January 30, 2014 by scienceofdoom

In früheren Beiträgen haben wir uns die Ideen über die Gründe für die Auslösung und Beendigung von Eiszeiten angesehen – und sie kritisiert. Als Ursache wurde die Einstrahlung in den hohen nördlichen Breiten ausgemacht. Diese Ideen sind bekannt unter dem Label „Milankovitch-Antriebe“. In der Regel habe ich dieses Konzept veranschaulicht, indem ich die Einstrahlungsdaten in bestimmten Breiten und in der einen oder anderen Form geplottet habe.

Die Einstrahlung auf verschiedenen Breiten hängt ab von Schiefe und Präzession (ebenso wie von der Exzentrizität). Schiefe ist die Neigung der Erdachse – die in Zyklen über etwa 40.000 Jahre variiert. Präzession ist die Verlagerung des Punktes der größten Annäherung (Perihel) und wie diese mit dem Sommer auf der Nordhemisphäre zusammenfällt – dies variiert mit einem Zyklus über etwa 20.000 Jahre. Der Effekt der Präzession wird modifiziert durch die Exzentrizität der Erdachse – die in einem Zyklus über etwa 100.000 Jahre variiert. Falls der Erdorbit ein perfekter Kreis wäre (Exzentrizität = 0), dann hätte die „Präzession“ keinerlei Auswirkungen, weil die Entfernung der Erde von der Sonne konstant wäre. Mit zunehmender Exzentrizität wird die Auswirkung der Präzession größer.

Wie kann man dies noch deutlicher machen? Peter Huybers gibt in seiner Studie 2007 eine gute Erklärung für Schiefe und Präzession zusammen mit einigen sehr interessanten Gedanken, die später in einem weiteren Artikel aufgegriffen werden. Die obere Graphik zeigt die mittleren Werte der Einstrahlung pro Breite und Tag des Jahres (über 2 Millionen Jahre). Die zweite Graphik zeigt die Anomalie im Vergleich mit dem Mittelwert zu Zeiten maximaler Schiefe. Die dritte Graphik zeigt die Anomalie im Vergleich zum Mittel zu Zeiten maximaler Präzession. Die Graphen rechts zeigen das jährliche Mittel dieser Werte:

 

Abbildung 1

Wir erkennen sofort, dass Zeiten maximaler Präzession (untere Graphik) kaum Auswirkungen auf die jährlichen Mittelwerte haben (rechte Seite der Graphik). Dies ist so, weil die Zunahme im Sommer und Herbst durch die korrespondierende Abnahme im Frühjahr kompensiert wird. Wir können aber auch sehen, dass Zeiten maximaler Schiefe (mittlere Graphik) TATSÄCHLICH Auswirkungen auf die jährlichen Mittelwerte haben (rechte Seite der Graphik). Die Gesamtenergie verschiebt sich von den Tropen zu den Polen. Ich habe versucht, jedoch nicht sehr effektiv, einiges hiervon (mit zu vielen Graphiken) im Teil V zu erklären:  Part Five – Obliquity & Precession Changes.

Hier folgt nun eine andere Art und Weise, dieses Konzept zu betrachten. Für die letzten 500.000 Jahre habe ich die Schiefe (blau) und Präzession modifiziert durch Exzentrizität (e sin w) (hellgrün) in der oberen Graphik geplottet und zusätzlich in der unteren Graphik die jährliche Anomalie in Abhängigkeit von Breite und Zeit. WordPress zwingt alles in 500 Pixel weite Graphiken, die nicht allzu hilfreich sind. Also klicke man darauf, um die HD-Version zu bekommen:

Abbildung 2 – click to expand

Man kann leicht erkennen, dass die Schiefe-Zyklen über 40.000 Jahre mit Anomalien in hohen Breiten (Nord und Süd) korrespondieren, was über ziemlich viele Perioden hinweg gutgeht. Wenn die Schiefe (blau) hoch ist, gibt es in den hohen Breiten der Nord- und Südhemisphäre eine Zunahme der jährlichen mittleren Einstrahlung. Falls wir die Präzession (grün) betrachten, sehen wir keine korrespondierende Änderung des jährlichen Mittels (weil die Zunahme in einer Jahreszeit zumeist durch die Abnahme in der anderen Jahreszeit kompensiert wird). Huybers Studie enthält noch viel mehr als das, und ich empfehle ihre Lektüre. Er verfügt über eine globale Proxy-Datenbasis über 2 Millionen Jahre, die nicht abhängig ist von „orbitalem Tuning“ (Anmerkung 1) und eine interessante Erklärung und Demonstration der Schiefe als dem dominanten Faktor bei der „Steuerung“ der Eiszeiten. Wir werden auf seine Darlegungen zurückkommen.

In der Zwischenzeit habe ich verschiedene Datenquellen gesammelt. Eine große Herausforderung bzgl. des Verständnisses von Eiszeiten ist, dass die Graphiken es in den verschiedenen Studien nicht zulassen in die interessierende Zeitperiode hineinzuzoomen. Ich gedachte, dem abzuhelfen, indem ich die Daten zur Verfügung stelle – und die Daten in High Definition vergleiche anstatt in Schnappschüssen von 800.000 Jahren auf einer halben Breite eines Standard-pdf. Es ist ein laufender Prozess. Die obere Graphik (unten) enthält zwei Versionen von Temperatur-Proxys. Eine ist Huybers globale Proxy aus dem Eisvolumen (δ18O) aus Tiefsee-Bohrkernen (olivgrün), während die andere eine lokale Proxy für die Temperatur (δD) aus dem antarktischen Eisbohrkern Dome C (75°S, blau) ist. Diese Örtlichkeit ist allgemein bekannt als EDC, d. h. EPICA Dome C. Die beiden Datensätze werden in den ihnen eigenen Zeitmaßstäben gezeigt (mehr zu Zeitmaßstäben weiter unten):

 

 Abbildung 3 – click to expand

Die mittlere Graphik zeigt CO2 (blau) und CH4 (grün) aus Dome C. Es ist erstaunlich, wie eng CO2 und CH4 mit den Temperatur-Proxys und untereinander zusammenhängen. (Die CO2-Daten stammen von Lüthi et al. 2008 und die CH4-Daten von Loulerge et al. 2008). Die untere Graphik zeigt die Schiefe (rot) und die jährliche Einstrahlungs-Anomalie (blau) im Breitenmittel zwischen 70°S und 90°S. Weil wir hier die jährliche Einstrahlungs-Anomalie betrachten, ist dieser Wert vollständig in Phase mit der Schiefe. Warum sind die beiden Datensätze in der oberen Graphik außer Phase? Noch weiß ich darauf keine vollständige Antwort. Offensichtlich ist die Verzögerung von der Atmosphäre in die Tiefsee ein Teil der Erklärung.

Hier folgt nun ein 500.000 Jahre-Vergleich von LR04 (Lisiecki & Raymo 2005) und Huybers Datensatz – beides Tiefsee-Bohrkerne – aber LR04 verwendet „orbitales Tuning“. Die zweite Graphik enthält Schiefe & Präzession (modifiziert durch Exzentrizität). Die dritte Graphik zeigt EDC aus der Antarktis:

 

  Abbildung 4 – click to expand

Jetzt zoomen wir auf die letzten 150.000 Jahre mit zwei antarktischen Eisbohrkernen in der oberen Graphik und NGRIP (Nordgrönland) in der unteren Graphik:

   Abbildung 5 – click to expand

Und hier nun sehen wir EDML (hochaufgelöster Antarktis-Bohrkern) im Vergleich zu NGRIP (Grönland) während der letzten 150.000 Jahre (NGRIP reicht nur 123.000 Jahre zurück) plus CO2 & CH4 aus EDC – erneut zeigt sich die enge Korrespondenz von CO2 und CH4 mit den Temperaturaufzeichnungen in beiden Polargebieten:

 Abbildung 6 – click to expand

Der Vergleich und der Bezug zu „abrupter Klimaänderung“ in Grönland und der Antarktis wurde von EPICA 2006 thematisiert (man beachte, dass die Zeitskala in entgegen gesetzter Richtung zu den Graphiken oben verläuft).

Bildinschrift: Aufzeichnungen stabiler Isotope in der Antarktis zeigen synchrone tausendjährige Variationen während der letzten Eiszeit, während rapide Variationen in Grönland auftraten. a) EDML  δ18O-Aufzeichnung (violett, Auflösung 0,5 m; Grau: 15 m gleitendes Mittel) nach der Korrektur von Meeresspiegel und stromaufwärts (siehe ergänzende Information) während der letzten 150.000 Jahre. Die Isotopen-Aufzeichnung zeigt Eigenarten ähnlich denen von EDC12 (blau) und Dome F13 (rosa), aber mit feinerer Struktur während MIS3 und MIS4. Wir bemerken, dass EDML und EDC geplottet sind im neuen allgemeinen EDC3-Zeitmaßstab (siehe ergänzende Information) während Dome F geplottet ist in seinem individuellen Zeitmaßstab. Die Temperaturachse auf der rechten Seite zeigt angenäherte Bodentemperaturen bei EDML, wie abgeleitet aus dem räumlichen Gradienten zwischen  δ18O und Temperatur. b) δ18O-Aufzeichnung des NGRIP-Eisbohrkerns (grau). c) Staubaufzeichnung en der Eisbohrkerne EDML (rot) und EDC12 (rosa) in einer Auflösung von 1000 Jahren; diese Staub-Aufzeichnungen wurden benutzt für die zeitliche Synchronisation der Bohrkerne.

aus EPICA 2006

Abbildung 7 – click to expand

Zeitmaßstäbe

Wie die meisten Studien einräumen, ist der Zugang zu Daten der genauesten „hypothesenfreien“ Zeitmaßstäbe der Heilige Gral der Eiszeit-Analyse. Allerdings gibt es keine hypothesefreien Zeitmaßstäbe. Aber es gab inzwischen viele Fortschritte. Huybers Zeitmaßstab basiert primär auf a) Sedimentierungs-Modellen, b) dem Zusammenbinden der verschiedenen identifizierten Zeitpunkte der Anfänge und Beendigungen für jede einzelne Proxy und c) der unabhängig datierten Brunhes-Matuyama-Umkehrung vor 780.000 Jahren. Der Zeitmaßstab von EDC (EPICA Dome C) basiert auf einer Vielfalt von Altersmarkierungen:

●Für die ersten 50.000 Jahre mit der Verbindung der Daten mit Grönland (via hoher Auflösung von CH4 in beiden Aufzeichnungen), die nach Schichten gezählt werden können, infolge viel höheren Niederschlags.

●Vulkanausbrüche

●10Be-Ereignisse (Be10 ist ein kosmisches Isotop, red. Anmerkung), die unabhängig datiert werden können

●Eisfluss-Modelle – wie Eis unter Druck fließt und komprimiert wird

●und schließlich „orbitales Tuning“

EDC2 war der Zeitmaßstab, mit dem die Daten im bahnbrechenden 2004 EPICA-Paper präsentiert worden sind. Diese 2004 Studie zeigte den EDC-Bohrkern zurück bis 800.000 Jahre (davor war der Vostok-Bohrkern am längsten, der 400.000 Jahre zurückreichte). Die EPICA 2006-Studie war dann der Dronning Maud Land Core (EDML), der einen kürzeren Zeitraum abdeckte (150.000 Jahre), jedoch mit höherer Auflösung, was eine bessere Abstimmung zwischen der Antarktis und Grönland ermöglichte. Dies führte schließlich zu dem verbesserten EDC3-Zeitmaßstab.

In einer technischen Studie zur Datierung zeigen Parannin et al. 2007 die Unterschiede zwischen EDC3 und EDC2 und auch zwischen EDC3 und LR04.

 

 Abbildung 8 – Click to Expand

Falls man also Daten hat, muss man den Zeitmaßstab kennen, in dem sie geplottet sind. Ich verfüge über den EDC3-Zeitmaßstab hinsichtlich Eisbohrkern-Tiefe, so dass ich als Nächstes die EDC-Temperatur-Proxy (δD) von EDC2 auf EDC3 bringen werde. Ich habe auch Staubwerte bzw. Eisbohrkern-Tiefen für den EDC-Bohrkern – Staub als eine weitere faszinierende Variable, die zum Höhepunkt von Eiszeiten etwa 25 mal stärker ist im Vergleich zu Zwischeneiszeiten – all dies erfordert die Konversion zum EDC3-Zeitmaßstab. Andere Daten enthalten u. A. noch weitere atmosphärische Komponenten. Dann verfüge ich über die NGRIP-Daten (Nordgrönland), die 123.000 Jahre zurückreichen, allerdings im ursprünglichen Zeitmaßstab von 2004, der dann in den GICC5-Zeitmaßstab übergeführt wurde. Mitte 2013 wurde schließlich ein neuer antarktischer Zeitmaßstab vorgeschlagen – AICC2012 – der alle antarktischen Bohrkerne in einen gemeinsamen Zeitmaßstab zusammenführt. Siehe Referenzen unten.

Conclusion

Dieser Artikel sollte Schiefe und Präzession in einer anderen und hoffentlich nützlicheren Weise beleuchten und am Anfang einige Daten in hoher Auflösung zeigen.

References

Glacial variability over the last two million years: an extended depth-derived agemodel, continuous obliquity pacing, and the Pleistocene progression, Peter Huybers, Quaternary Science Reviews (2007) – free paper

Eight glacial cycles from an Antarctic ice core, EPICA community members, Nature (2004) – free paper

One-to-one coupling of glacial climate variability in Greenland and Antarctica,  EPICA Community Members, Nature (2006) – free paper

High-resolution carbon dioxide concentration record 650,000–800,000 years before present, Lüthi et al, Nature (2008)

Orbital and millennial-scale features of atmospheric CH4 over the past 800,000 years, Loulergue et al, Nature (2008)

A Pliocene-Pleistocene stack of 57 globally distributed benthic D18O records, Lorraine Lisiecki & Maureen E. Raymo, Paleoceanography (2005) – free paper

The EDC3 chronology for the EPICA Dome C ice core, Parennin et al, Climate of the Past (2007) – free paper

An optimized multi-proxy, multi-site Antarctic ice and gas orbital chronology (AICC2012): 120–800 ka, L. Bazin et al, Climate of the Past (2013) – free paper

The Antarctic ice core chronology (AICC2012): an optimized multi-parameter and multi-site dating approach for the last 120 thousand years, D. Veres et al, Climate of the Past (2013) – free paper

Anmerkungen

Anmerkung 1 – See for example Thirteen – Terminator II, under the heading What is the basis for the SPECMAP dating? 

It is important to understand the assumptions built into every ice age database.

Huybers 2007 continues the work of HW04 (Huybers & Wunsch 2004) which attempts to produce a global proxy datbase (a proxy for global ice volume) without any assumptions relating to the “Milankovitch theory”.

Link: http://scienceofdoom.com/2014/01/30/ghosts-of-climates-past-fourteen-concepts-hd-data/

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/

Teil VI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-vi-hypothesen-im-ueberfluss/

Teil VII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-7-global-circulation-models-i/

Teil VIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-8-global-circulation-models-ii/

Teil IX: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-9-global-circulation-models-iii/

Teil X: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-10-global-circulation-models-iv/

Teil XI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xi-das-ende-der-letzten-eiszeit/

Teil XII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xii-gcm-v-wie-enden-eiszeiten/

Teil XIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiii-terminator-ii/