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Rosige E-Mobil Zukunft? Ein Bericht von 2050 aus dem Ministerium für Energiezuteilung und Mangelwirtschaft

Wir gehen in der Rechnung zunächst davon aus, dass die Deutschen es sich nicht nehmen lassen wollen, selbst über Tag und Stunde bestimmen zu können, zu der sie ihre Fahrzeuge bewegen und dass es sich dabei immer noch um größtenteils private Fahrzeuge handeln wird. Aber selbst wenn diverse Car-Sharing-Dienste besonders in den Großstädten zunehmen würden, dürfte die pro Person zu erbringende Transportleistung kaum kleiner werden. Dadurch verringert sich nur die Anzahl der PKW, nicht die Anzahl der gefahrenen Kilometer oder der Energiebedarf. Wir müssen also die Energie, die im Jahresverbrauch an Diesel und Benzin steckt, in Form von elektrischem Strom bereitstellen. Im Jahr 2014 sah der Verbrauch von Kraftstoffen in Deutschland so aus (energetische Umrechnung siehe hier):

43,2 Milliarden Liter Dieselkraftstoff je 9,86 kWh = 425,9 Milliarden kWh sowie
25 Milliarden Liter Benzin je 8,77 kWh = 216,25 Milliarden kWh

Zusammen also 642 Milliarden kWh. Aber keine Bange, diese Energie wird technisch bedingt wegen des Verbrennungsmotors nur zu etwa 30% genutzt, während ein Elektroauto auf stolze 85% Energieeffizienz kommt. Probleme mit Außentemperatur, füllstandabhängigem Verbrauch und Selbstentladung vernachlässige ich hier mal. Wir können den Energiebedarf also durch 2,4 teilen und müssten so nur noch 267,58 Milliarden kWh pro Jahr bereitstellen, damit sich auf den Straßen die Räder drehen. Ob das viel oder wenig ist, spielt zunächst mal keine Rolle. Auf jeden Fall ist es Energie, die zusätzlich zu den etwa 2015 erzeugten 646 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt und bereitgestellt werden muss. Das entspricht etwa einem Drittel des derzeit jährlich in Deutschland erzeugten Stroms. Oben drauf. Das ist ein dickes Stück Energie und das muss irgendwo produziert werden. Nur wie, das ist die Frage.

Ein durchschnittliches Kernkraftwerk hat eine Nennleistung von 1 Gigawatt und man kann pro Jahr mit etwa 8.000 Betriebsstunden rechnen. Macht also 8 Milliarden kWh pro Jahr. Wir bräuchten somit etwa 33 neue Kernkraftwerke, um die Energie zu erzeugen, die wir im Jahr 2014 in Form von Benzin und Diesel verbraucht haben. Rechnen wir nicht in Kernkraftwerken, von denen haben wir uns ja dank eines kurzen Nachdenkens von Frau Merkel verabschiedet. Wir schalten lieber 17 AKW ab als 33 neue zu bauen! Rechnen wir auch nicht in Kohlekraftwerken, denn die erzeugen CO2, was uns bei der „Decarbonisierung“ leider gar nicht hilft. Aber kann man in Windanlagen rechnen? Oder in Quadratmetern Solarvoltaik? Im spanischen Weltreich des 16. Jahrhunderts ging die Sonne bekanntlich niemals unter, dieses Privileg haben wir in Deutschland leider nicht. Auch der Wind ist ein sehr unzuverlässiger Geselle, selbst dann, wenn wir die Offshore-Kraftwerke in der Nordsee nehmen…im schlimmsten Fall ist es möglich, dass kein einziges der wind- und sonnenabhängigen Kraftwerke Strom liefert. Zumindest weht der Wind bei Tag und Nacht gleichermaßen wahrscheinlich, was man von der Einsatzbereitschaft einer Solaranlage kaum sagen kann. Deshalb rechnen wir ab jetzt der Einfachheit halber nur mit der Windenergie weiter.

Ein On-Shore Windrad leistet heute etwa 3 Megawatt und kommt auf 1500-5000 Volllast-Betriebsstunden pro Jahr. Eigentlich kann man mit keiner einzigen Kilowattstunde wirklich rechnen (obwohl man auch mit allen Volllastbetriebstunden fertig werden muss) und es gibt erhebliche Regel-Probleme nach oben und unten, wir rechnen aber mal sehr optimistisch und nehmen an, dass jedes Windrad 3000 Stunden läuft und so pro Jahr insgesamt 9 GWh (0,009 TWh) erzeugen kann – wann immer das auch sein mag oder wie über das Jahr verteilt. Um die benötigten 267 TWh für unsere Elektromobilität zu erzeugen, bräuchte man also etwa 29.666 große Windanlagen – theoretisch, Sie wissen schon. Denn leider sind Wind- und Solaranlagen nicht grundlastfähig, weil sie den Strom nicht dann erzeugen, wenn er gebraucht wird – und andererseits, wenn er erzeugt wird, er auch sofort verbraucht werden muss. Autos laden geht also nur, wenn der Wind weht – das zu regeln muss das „intelligente Netz“ der Zukunft leisten.

Willkommen in Nordkorea

Derzeit schaffen die 26.800 installierten Windanlagen einen Anteil von 13.3% an der deutschen Stromproduktion. Um den Anteil auf theoretische 100% zu steigern, wären weitere 115.000 Anlagen notwendig, plus die 29.666 Anlagen für unsere Elektromobilität, macht etwa 171.500 Anlagen oder je 2,1 km2 in Deutschland ein Windrad oder alle 1,45 km in jede Richtung ein Windrad, egal ob Hochgebirge, Münchner Innenstadt, Naturschutzgebiet oder Arena auf Schalke – herzlichen Glückwunsch, auch an euch, liebe Zugvögel! Außerdem würde Deutschland bei Windstille vom Weltall aus betrachtet nachts so aussehen wie Nordkorea.

Alles intelligent geregelt – das volatile Stromnetz der Zukunft

Wenn Sie sich daran gewöhnt haben, sich morgens zu einer bestimmten Zeit mit dem Auto auf Ihren Weg zur Arbeit zu machen, werden Sie sich umstellen müssen. Denn nur, wenn über Nacht genug Kapazität im Netz war, hat Ihr Auto aufladen können. Außerdem hingen zur selben Zeit so viele andere Autos am Tropf, dass das „Intelligente Netz“, welches es heute noch gar nicht gibt, ausgerechnet Ihrem Auto das Laden verweigerte. Pech gehabt, mehr Glück beim nächsten Mal. Vielleicht reden Sie mal mit Ihrem Chef, ob er für ein saftiges Entgelt Ihre Ladepriorität im Ministerium für Energiezuteilung und Mangelwirtschaft erhöhen lassen könnte. Denn Sie wissen ja: Grüne Minister und VIP Stromkunden werden zuvorkommend beliefert. Für die VIP‘s entfallen auch die Zwangspausen auf längeren Reisen oder im Büro, wenn das intelligente Netz zwecks Abbau von Netzüberkapazitäten alle Autofahrer von der Straße und aus den Büros holt. Freie Fahrt, auch bei Schwach- oder Starkwind – daran erkennt man die mobile Oberklasse im Jahr 2050.

Da Sie nun nicht zur Arbeit fahren können, haben Sie die Gelegenheit, mal ausgiebig zu frühstücken. Leider konnte der Bäcker keine Brötchen backen, ihm fehlte die Energie. Aber die Prognose des intelligenten Netzes sagt, dass es so gegen 11 Uhr soweit sein könnte, der Bäcker wird rechtzeitig automatisch geweckt, um sein Energiefenster optimal nutzen zu können. Ihre Netz-Energieuhr sagt Ihnen sowieso gerade, dass jetzt noch nicht die Zeit zum Frühstücken ist. Legen Sie sich also wieder hin, decken Sie sich gut zu und denken nicht mal an die Heizung. Die gehorcht Ihren Wünschen nämlich nur dann, wenn es Strom dafür gibt. Ab 11 Uhr vielleicht. Denn für „Heizung um Sieben“ reicht Ihr Gehalt ausgerechnet heute nun wirklich nicht!

Da es nach abgeschlossener Energiewende kaum noch grundlastfähige Kraftwerke gibt, dienen die wenigen Wasserkraftwerke vor allem dazu, das intelligente Netz zu erhalten und die Energie für die Regelprozesse und IT zu liefern. Die Steuerung sämtlicher Energieprozesse (Einspeisung und Verbrauch) musste an das Netz übergeben werden, welches nun genau und automatisiert regelt, wann eine Waschmaschine läuft, ein E-Auto geladen (oder entladen) wird und ob und wann ein Rock-Konzert stattfinden darf. Letzteres kann nur gesichert stattfinden, wenn alle Besucher die Restkapazität ihrer E-Autos an die Bühnenanlage abgeben – vielleicht reicht es ja sogar noch für den Heimweg, wenn die Band auf die Zugabe verzichtet. Jederzeit müssen die Verbraucher sich an die extremen Energieangebots- und Preisschwankungen anpassen, die Taschenlampen-App am Smartphone wird so sicher zur wichtigsten Funktion im Jahr 2050.

Musste man früher nur einen Schalter umlegen, um Strom zu verbrauchen, ist der Schalter in der Zukunft nur noch dazu da, den Wunsch nach Verbrauch anzukündigen. Den Rest regeln das Netz, Ihre Stellung im System und der Zufall des Gleichgewichts an Energieangebot und Energienachfrage. Das Netz sorgt auch schon mal dafür, dass mitten in der Nacht alle Lichter angehen, weil eine gigantische Kapazitätsblase die Netze zu überlasten droht, da mal wieder ein „Sturm mit Namen“ über Deutschland fegt. In dem Fall werden Sie aber zuverlässig automatisch geweckt, denn Lichtzeit ist Lesezeit! Nutzen Sie die Gelegenheit, schlafen können Sie morgen früh, wenn der Wind sich wieder gelegt hat!

Auf unsere Nachbarn in Europa können wir im Energienotfall übrigens nicht mehr hoffen. Die haben sich mittlerweile von unserem Netz abgekoppelt, weil die Unberechenbarkeit unserer Import/Export-Strommengen die Stabilität in ihren eigenen, nicht so stark geregelten Netzen ständig gefährdete. Energie-Insel Deutschland. Energiespeicher? Immer noch nicht in Sicht. Nicht für diese Kapazitäten. Außerdem ist einfach kein Platz für große Pumpspeicherkraftwerke, weil überall Windkraftanlagen stehen oder der Juchtenkäfer siedelt. Eine entwickelte menschliche Gesellschaft, die weitestgehend unabhängig von Tageslicht, Temperatur, Jahreszeit, Wind und Flaute funktioniert, konsumiert, verbraucht und „einfach so“ lebt, wird es dann nicht mehr geben. Jedenfalls nicht für alle.

Weniger ist das neue mehr, gemeinsam das neue individuell

Aber vielleicht führt uns diese Mangelenergie-Utopie auch gleich einen Schritt weiter. Vielleicht bauen wir mehr als nur unsere Energiewirtschaft um, dann müssen wir nicht ganz so viele Windkraftanlagen bauen. Zunächst einmal stellen wir sicher, dass es keine Notwendigkeit mehr für Individualverkehr gibt. Jeder wohnt maximal 10 Kilometer von seinem Arbeitsplatz entfernt. Private Autos brauchen wir dann nicht mehr, das Fahrrad übernimmt die Kurzstrecke. Die energieaufwendige Versorgung eines jeden einzelnen Haushaltes mit Lebensmitteln und anderen Gütern muss wegfallen. Wir kochen und essen viel effizienter in Gemeinschaftsküchen, die zentral beliefert werden können. Supermärkte gibt es auch nicht mehr, so fällt noch ein Transportschritt weg. 99% der Menschen in Deutschland wohnen dann in Metropolen mit mindestens 500.000 Einwohnern, eine Reise „weit weg“ wird für die meisten genauso undenkbar sein wie vor 200 Jahren, denn aus energetischen Gründen bewegen wir uns nur selten aus unserer Home-Zone heraus. Vor 200 Jahren war es der Mangel an Transportmöglichkeiten – es gab nur das Pferd – in Zukunft ist es der Mangel an Energie, der uns an einen Ort fesselt.

Tschüss Autoindustrie, es war schön mit dir all‘ die Jahre. Das war’s dann Tourismus, die Welt gibt’s nur noch bei GoogleEarth. Auf Nimmerwiedersehen, chemische Industrie und Pharmazie! Euren Bedarf an ununterbrochener Energiezufuhr können wir nicht mehr befriedigen. Metallurgie und Maschinenbau, macht‘s gut! Euer Stahl will einfach nicht so schmelzen, wie Wind und Sonne dies gestatten. Ihr alle werdet schon ein Plätzchen finden auf dem Planeten und die Fachkräfte aus Deutschland werden sicher gern hinterherkommen. Aber das Flüchtlingsproblem, das ist gelöst. Wenn die Migranten erst sehen, wohin die Decarbonisierung Deutschlands Industriegesellschaft gebracht hat, biegt man mit seinem Traum vom eigenen BMW spätestens in Libyen lieber nach rechts in Richtung Indien ab. Dort erfüllt sich der Traum vom neuen 5er Modell vielleicht noch. Mit einem Auto aus den Bangalore Motoren Werken.

Fazit

Die Rechnungen hier können Sie aufgrund des vorliegenden Zahlenmaterials leicht selbst nachvollziehen. Es braucht nicht viel mehr als Dreisatz. Mir ist völlig klar, dass ich mit meinen Annahmen meilenweit danebenliegen könnte. Ich bin sicher, dass ich versehentlich einige Fehler übernommen habe, die das Ergebnis mehr oder weniger beeinflussen, aber mein Ansatz ist ja auch nicht streng wissenschaftlich, sondern empirisch. Allerdings habe ich bereits ähnliche Rechnungen mit ähnlichen Ergebnissen von seriösen Wissenschaftlern gesehen. Im besten Fall ist das alles hier Humbug und die Energiewende wird am Ende tatsächlich genau wie geplant funktionieren, weil Skeptiker wie ich irgendetwas Entscheidendes übersehen haben. Vielleicht ist es aber auch genau umgekehrt und der „Große Plan“ hat am Ende nicht mehr Substanz und Wirklichkeitsbezug als ein Fünf-Jahres-Plan des Zentralkomitees der SED. Vielleicht haben die Initiatoren der Energiewende und der Decarbonisierung ihrerseits etwas Wichtiges übersehen und wir gehen gerade einen sehr gefährlichen Weg – dass wir ihn derzeit fast allein gehen, könnte ein Indiz dafür sein. Vielleicht zeigt der epische Irrtum des Jürgen Trittin, der meinte, die Energiewende werde jeden Bundesbürger monatlich „nicht mehr kosten, als eine Kugel Eis“ aber auch, dass es genauso gut seine Seite sein könnte, die komplett danebenliegt.

Und wie immer gilt: wer es besser weiß, darf meine Zweifel gern mithilfe stichhaltiger Kommentare zerstreuen.


Kleines Glossar

Installierte Leistung: Die maximale Leistung eines Kraftwerkes, eines Windrades oder einer Solaranlage, die es im Betrieb abgeben kann, ohne den Faktor Zeit. Man spricht auch oft von Nennleistung. Ein Sprinter wie Ursain Bolt hat zum Beispiel eine bestimmte maximale Leistung, die er jedoch nur über eine Strecke von 100 oder 200 Meter erbringen kann, was uns zum Begriff des

Regelarbeitsvermögens führt. Wieviel Sprints kann Bolt pro Jahr laufen? Wieviel Zeit muss er für Training, Schlaf, Essen und andere Dinge aufbringen? Ein Kraftwerk muss gewartet werden, ein AKW hat regelmäßige Revisionen und produziert dann keinen Strom. Ein Windkraftwerk steht still bei Flaute und starkem Sturm und muss auch immer wieder gewartet werden.

Bei einem Netz aus grundlastfähigen Kraftwerken lässt sich die Regelarbeit so abstimmen, dass immer eine gewisse geforderte Grundenergieversorgung sichergestellt ist, weil ihr Betrieb nicht von unbeeinflussbaren Faktoren wie Wind oder Sonne anhängig ist. Dabei ist ein Gleichgewicht aus Energieerzeugern und Energieverbrauchern absolut entscheidend. Ändert sich auf einer der beiden Seiten etwas, spricht man von

Regelbedarf. Kraftwerkskapazität muss zugeschaltet oder abgeschaltet werden. Das Laden eines Elektroautos, womöglich noch mit Schnellladefunktion, stellt eine erhebliche Belastung auf der Verbraucherseite dar. Das Auto ist in diesem Moment der mit Abstand größte Verbraucher im Haus. Schon heute warnen die Netzbetreiber vor unkalkulierbaren Überlastungen, wenn die Anzahl der Elektroautos stark zunähme. Ohne einen raschen regelnden Eingriff kann das Netz dann schon mal zusammenbrechen – genauso, wie im Fall eines Überangebots auf der Erzeugerseite. Das Problem bei einem Zusammenbruch des Netzes ist es, das Netz dann Stück für Stück wieder hochzufahren. Dazu benötigt man zunächst Kraftwerke mit einer besonderen Fähigkeit, dem

Schwarzstart. Das bedeutet, dass ein Kraftwerk ohne elektrische Energiezufuhr von außen selbstständig wieder mit der Stromerzeugung beginnen kann, was in Deutschland fast nur Wasserkraftwerke können. Selbst Windanlagen müssen im Zweifelsfall zunächst mit Energie von außen in die richtige Richtung gedreht werden.

Übernommen von Roger Letschs Website unbesorgt hier




Kraftvolle Länder, reiche Menschen!

Die zwei installierten Lichter sowie Motorsägen und Bohrer. Ihre Produktivität vervierfachte sich. Sie stellten lokale Arbeiter ein, um noch mehr Tische und Stühle von noch besserer Qualität zu höheren Preisen herzustellen und diese zu verschiffen an lokale und weit entfernt wohnende Kunden. Die Arbeiter konnten mehr Geld ausgeben, so dass weitere Familien davon profitierten.

Der Lebensstandard stieg, konnten die Familien sich doch jetzt Lampen, Kühlschränke, Fernseher, Computer und andere elektronische Geräte kaufen, die viele Amerikaner und Europäer einfach als gegeben hinnehmen. Die Gemeinde wurde in die moderne Zeit katapultiert, unternehmerischer Geist entfaltete sich, neue Industrien öffneten und seit Neuem hatten Familien Zugang zu Beschäftigung und zur globalen Wirtschaft.

Selbst am äußersten Rand des elektrifizierten Gebietes profitierten die Menschen noch. Bheki Vilakazi eröffnete einen kleinen Laden, so dass die Menschen ihre Handys aufladen konnten, bevor sie sich in das Veld aufmachten, wo rasche Kommunikation im Falle eines Unfalles über Leben und Tod entscheiden kann, oder wenn Autos liegen blieben oder wilden Tieren gegenüber standen.

200 Meilen entfernt, nahe Tzaneen, erkannten andere Unternehmer, dass ihr Boden und das tropische Klima Bananen ausgezeichneter Qualität hervorbrachte. Nachdem ihr ländliches Gebiet an die Stromversorgung angeschlossen worden war, richteten sie die Du Roi Nursery und das banana cloning laboratory ein, in dem Wissenschaftler überragende Qualität entwickelten – Saatgut frei von Krankheiten, eingebettet in eine Schutzschicht und verschifft nach ganz Afrika und zu anderen Gebieten der Welt.

Jane Ramothwala besuchte nur bis zur zehnten Klasse eine ländliche Schule und war ein Zimmermädchen in einem Hotel, bevor sie eine general nursery-Arbeiterin in dem Unternehmen wurde. Während der folgenden Jahrzehnte arbeitete sie hart, um sich mit jeder Facette von Geschäftsoperationen vertraut zu machen, brachte sich selbst Englisch bei und absolvierte viele Kurse der Erwachsenenbildung – wollte sie doch zur Managerin des Pflanzenlabors des Unternehmens werden.

Derzeit verdient sie fünf mal so viel Geld als zuvor. Während jener Zeit vermehrten sich die Pflanzen von 800.000 auf 10 Millionen, und heute arbeiten im Laboratorium, im Vertrieb und in der Aufzucht viele College-Absolventen und 45 Arbeiter mit geringer Ausbildung. Deren Leben haben sich grundlegend verändert, viele haben moderne Wohnungen eingerichtet, und deren Kinder stehen vor einer viel besseren Zukunft als irgendjemand nur eine Generation zuvor zu träumen gewagt hatte.

Zugang zu Strom, sagt Jane, „hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Lebensqualität vieler Familien in ländlichen Gebieten der Provinz Limpopo“. Ihre Lebensqualität sowie die ihrer Nachbarn hat sich verbessert. Es gibt viel mehr Chancen und Zugang zu Nachrichten von überall her.

Diese Szenarien wiederholen sich auf der ganzen Welt, von Nigeria und Kenia über Chile, Peru, China, Indien, Indonesien bis hin zu Dutzenden anderer Länder. Tausende anderer Gemeinden, Millionen andere Familien wollen die gleichen Chancen haben. Aber derzeit müssen Viele weiter ohne Strom leben, oder sie haben Strom nur sporadisch oder unvorhersagbar nur ein paar Stunden pro Woche.

Verteilt über den Globus fehlt es fast drei Milliarden Menschen – fast der Hälfte der Weltbevölkerung – immer noch an regelmäßig und zuverlässig verfügbarem Strom. Fast 1,3 Milliarden Menschen haben gar keinen Zugang zu Strom.

In Afrika südlich der Sahara haben 600 Millionen Menschen – fast doppelt so viele, wie die USA Einwohner haben, und 70% der Bevölkerung in jenem Gebiet – immer noch gar keinen Zugang zu Strom, oder dieser fließt nur begrenzt und sporadisch (hier). Über 80% der Bewohner sind immer noch abhängig von Holz, Dung und Holzkohle zum Heizen oder Kochen, was zu extensiver Rauchbildung und Luftverschmutzung in ihren Wohnungen und Dörfern führt.

In Indien haben über 300 Millionen Menschen (fast so viele, wie in den USA und Mexiko leben) immer noch überhaupt keinen Strom; zehn Millionen weitere Menschen haben ihn höchstens für wenige Stunden am Tag.

Unzählige Menschen in diesen Gemeinden leben in erbärmlicher Armut, oftmals lediglich von ein paar Dollars pro Tag. Das Pro-Kopf-Einkommen in Afrika südlich der Sahara beträgt grob etwa 1 Dollar pro Tag, schreibt der in Sambia geborene Ökonom Dambisa Moyo. Damit gibt es dort den höchsten Anteil armer Familien weltweit.

Mütter in diesen Gemeinden bringen jeden Tag Stunden über offenem Feuer gebeugt zu, ihre Babys auf ihrem Rücken, und atmen giftigen Rauch Tag für Tag. Viele müssen sich hinlegen wegen schwächender und oftmals tödlicher Lungenkrankheiten. Ihren Wohnungen, Schulen und Krankenhäusern fehlt es an den grundlegendsten, auf Strom basierenden Geräten: Lampen, Kühlschränke, Radios, Fernseher, Computer und Trinkwasser. [Auf das alles sollen wir ja unseren Politikern und Medien zufolge hierzulande auch verzichten, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint! Gute Nacht, Deutschland! Anm. d. Übers.]

Ihre Häuser aus Lehm und Stroh sowie anderen traditionellen Baustoffen bieten ideale Brutstätten für Fliegen und Mücken, die ihre Opfer mit Malaria und anderen tödlichen Krankheiten infizieren. Frauen und Kinder müssen meilenweit laufen, um Krüge mit unbehandeltem Wasser zu schleppen, in dem es von Bakterien und Parasiten wimmelt, die zu Cholera, Durchfälle und Flussblindheit führen. Ungekühlte Nahrungsmittel verderben schnell, was weitere Darmkrankheiten zur Folge hat.

Hunderte Millionen werden ernsthaft krank, und fünf Millionen sterben jedes Jahr durch Lungen- und Darmkrankheiten. Ursache sind das Einatmen von Rauch offener Feuer und das Fehlen von Kühlschränken, sauberem Wasser und sicherer Nahrungsmittel.

Wenn die Sonne untergeht, endet ihr Alltag, es sei denn, sie können bei Kerzen- oder Taschenlampenlicht oder Ölfunzeln arbeiten.

Die Umweltkosten sind genauso hoch. Die Gorilla-Habitate in Ruanda werden zu Holzkohle verarbeitet, um Kochfeuer anzuzünden. In Sambia und anderswo fällen Unternehmer Bäume zu Tausenden entlang Autobahnen und verwandeln Waldhabitate in Grasland. Dann verkaufen sie Brennholz an Autofahrer, die zurück zu ihren nicht elektrifizierten Wohnungen in ländlichen Gebieten oder sogar ganzen Stadtteilen eilen.

Genauso schnell wie Wohlfahrtsorganisationen in reichen Ländern Baumpflanz-Kampagnen anzetteln, fällen die Menschen auf der ganzen Welt Bäume, um grundlegenden Bedürfnissen wie Kochen und Heizen zu genügen.

Solange es keine zuverlässige und bezahlbare Stromversorgung gibt, wird dies noch viele Jahrzehnte so weitergehen. Schritt für Schritt, Hektar für Hektar werden Wälder zu Grasland, die dann einfach hinweg gespült werden durch Wind und Regen. Und die Menschen werden in ihrer Armut gefangen bleiben, in Elend, Krankheiten und frühzeitigem Sterben.

Diese nicht nachhaltige menschliche und ökologische Zerstörung kann aber umgekehrt werden, genau wie es in den USA der Fall war. Einen vitalen Anteil daran haben Kraftwerke, die mit stetig verbesserter Verschmutzungs-Kontrolle ausgestattet sind – und die Kohle oder Erdgas verbrennen, welches Hunderte Male mehr Energie pro Pfund liefert als Holz, Dung oder Biotreibstoffe auf Pflanzengrundlage.

„Zugang zu den Vorteilen, die eine ausreichende Energieversorgung mit sich bringt, wiegt viel schwerer als deren geringer Beitrag zu Treibhausgas-Emissionen“, schreibt der Kolumnist bei der New York Times Andrew Revkin auf seinem DotEarth Blog. Afrika sitzt auf riesigen Lagerstätten von Kohle, Erdgas und flüssigen Kondensaten, die weitgehend ignoriert werden oder einfach als unerwünschte Nebenprodukte verbrannt werden, wenn Unternehmen Rohöl fördern. Kann nicht mal irgendjemand ein Geschäftsmodell erfinden, welches diese „neben-Treibstoffe“ auffängt anstatt sie zu verbrennen, fragte er sich.

Ultimativ geht es bei den Debatten um Energie, Umwelt, Klimawandel und Ökonomie um zwei Dinge:

1) Werden die Armen der Welt ihren ordnungsgemäßen Platz einnehmen unter den gesunden und wohlhabenden Menschen auf der Erde – oder müssen sie ihre Hoffnungen und Träume aufgeben wegen deplatzierter Gesundheits- und Umweltbedenken?

2) Werden arme Länder, Gemeinden und Familien ihre eigene Zukunft bestimmen – oder werden ihnen diese Entscheidungen abgenommen durch Politiker und Aktivisten, die verlogene Behauptungen über Umweltkatastrophen ausstoßen, um Verträge, Gesetze, Vorschriften und politische Maßnahmen zu rechtfertigen, die diesen Menschen den Zugang zu sicherer und bezahlbarer Stromversorgung und anderen modernen, lebensrettenden Technologien verwehren – und sie dadurch zu ewiger Armut, Krankheit und frühzeitigem Tod zu verurteilen.

Der ganze Artikel steht hier: https://www.masterresource.org/developing-countries/powering-countries-empowering-people-part-i/

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/09/23/powering-countries-empowering-people/

Zu diesem Beitrag passt die folgende Meldung von Reuters:

Führende chinesische Kohleproduzenten haben begonnen, ihre Produktion zu steigern, berichtete das China Securities Journal vor ein paar Tagen. Damit werden potentiell 11 Millionen Tonnen neuer Vorräte jeden Monat auf den Markt geworfen, was den kometenhaften Preisanstieg in Asien stoppen soll (siehe Graphik unten). Der Beschluss folgte einem Treffen zu Beginn dieses Monats, einen Entwurf zu erarbeiten, der es den Bergbauern erlaubt, ihren täglichen Output um 500.000 Tonnen zu steigern, falls die Preise zwei Wochen lang auf 500 Yuan (74,94 Dollar) pro Tonne steigen. Der größte chinesische Kohleerzeuger Shenhua Group hat grünes Licht bekommen, seinen Output um 2,79 Millionen Tonnen pro Monat zu steigern, hieß es in dem Journal.

Reuters, 23 September 2016

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutschlands Energiewende: Eine Politik zum Chaos

Beitrag übernommen von The Economistvom 13. August 2016

Das wichtigste Instrument in diesem Übergang ist eine Politik, die erneuerbare Energien subventioniert. Deutschland garantiert Investoren in grüner Energie, das ihr Strom bevorzugt in das Stromnetz gespeist wird und zwar zu hohen Preisen die für 20 Jahre festgelegt sind. Dank dieser Unterstützung ist der Anteil der erneuerbaren Energien in der deutschen Stromerzeugung von 3,6% im Jahr 1990 auf 30% im letzten Jahr hoch gegangen. Aber obwohl grüne Energie auch in den meisten EU-Ländern und Amerika subventioniert wird, sind Deutschlands Bemühungen ungewöhnlich großzügig. Die Verbraucher zahlen den Preis für die Subventionen mit mehr als 20 Milliarden Euro jährlich, Tendenz steigend, durch ihre Stromrechnung. Deutsche zahlen mehr für Strom als alle anderen Europäer außer den Dänen (die deutsche Industrie ist von einem Teil der Last befreit).

Es ist nicht leicht, grün zu sein: Auch mit neuen Reformen, bleiben Zweifel an Deutschland Energiewende

Als Ergebnis, ist Deutschlands Erneuerbare Energien Gesetz schon seit langem reformbedürftig gewesen. Im Juli, nach langem Tauziehen, änderte das deutsche Parlament es schließlich. Die Regierung wird weiterhin den Zubau an erneuerbaren Energien bestimmen, um zu versuchen, den Klimawandel zu verlangsamen. Das Ziel der Regierung ist es, bis zum Jahr 2025 etwa 40-45% des Stroms aus erneuerbaren Energien einzuspeisen, bis zum Jahr 2035 sollen es dann 55-60% sein, im Endausbau dann mindestens 80% bis zum Jahr 2050.

Aber ab dem nächsten Jahr wird die feste Einspeisevergütung für alle erneuerbaren Energien durch Auktionen ersetzt, in denen die Anleger verschlossene Gebote abgeben, um neue Wind- oder Solarparks zu bauen. Diejenigen, die das für den niedrigsten Preis tun, werden gewinnen und nur sie werden für die Energie, die sie liefern, bezahlt werden [sonst Strombörse, der Übersetzer]. (Kleine Installationen von Solaranlagen auf Dächern und dergleichen, bleiben im alten System.)

Diese Reform ist ein wichtiger Schritt in Richtung Marktwirtschaft, sagt Patrick Graichen von Agora Energiewende, einem Think-Tank. Aber Probleme bleiben. Lokale Politiker, vor allem in Bayern, nehmen eine „nicht neben meinem Garten“ Haltung zu Stromleitungen an, die gebaut werden müssen, um Elektrizität aus dem windigen Norden in den industriellen Süden zu bringen. Diese Stromleitungen müssen jetzt im Boden verlegt werden, was sie viel teurer [und wesentlich unzuverlässiger] macht.

Außerdem befasst sich die neue Reform nicht mit grundlegenden Mängeln der Energiewende. Das erste ist, dass zwar der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung steigt, die Gesamtproduktion bisher aber nicht sauberer geworden ist, wie die gemessenen Emissionen zeigen. Ein Grund dafür ist die schnelle Entscheidung von Angela Merkel, aufgrund der Flut-Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011, die Kernkraft bis zum Jahr 2022 auslaufen zu lassen (welche keine Treibhausgase emittiert).

Während erneuerbare Energien diese fehlende nukleare Kapazität an windigen und sonnigen Tagen leicht kompensieren können, werden andere Energiequellen für den Rest benötigt, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Umweltfreundliche Gaskraftwerke wären die nächste beste Option, aber sie sind im Betrieb teurer als Kohlekraftwerke [und daher nicht wirtschaftlich]. Und daher verlässt sich Deutschland weiterhin auf die so behauptete, schmutzige Braunkohle und auf die nur etwas weniger schmutzige Steinkohle. Dies gibt der Energiewende ein „Glaubwürdigkeitsproblem", sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

Daneben hat sich die Energiewende bisher fast ausschließlich auf die Stromerzeugung konzentriert. Aber Strom macht nur etwa 21% der Energie aus, die in Deutschland verbraucht wird. Der Rest wird für Autos und Lastwagen verwendet und um Häuser zu heizen. Erneuerbare Quellen spielen kaum eine Rolle in diesen Bereichen. Elektrofahrzeuge bleiben eher ein Marketing-Traum(a) als das sie Realität werden. Zu wenige Deutsche kaufen sie [und fahren sie auch], um die Luft sauberer zu machen, obwohl sich dies im Zuge des Volkswagen Dieselemissionen Skandal im vergangenen Jahr geändert haben könnte.

Die Politik der Energiewende, sagt Clemens Fuest des Ifo Instituts, einem Think-Tank in München, hatte drei Ziele: Die Energieversorgung zuverlässig zu halten; die Energie erschwinglich machen; und die Erzeugung sauberer zu machen, um die Umwelt zu retten, mit dem Ziel, die Emissionen um 95% zwischen 1990 und 2050 zu beschneiden. „Alle drei Ziele werden verpasst, so dass Deutschlands Energiewende“ ein internationales Beispiel für schlechte Politik ist".

Das mag ein bisschen hart sein. Deutschland Politik hat dazu beigetragen, die Kosten für Solarkollektoren und Windtechnik zu senken(?) Aber um die Revolution zu bekommen, die die Regierung in Deutschland wirklich will, sind weit drastischere Reformen erforderlich.

 Bild: stopthesethings.files.wordpress.com/2013/05/angry-german-kid.jpg

Beitrag gefunden auf Stopthesethings vom 20.09.2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2016/09/20/germanys-wind-powered-transition-a-policy-in-chaos/




Ein weiteres internationales Beispiel für schlechte Energiepolitik

Bild rechts: Im Mittelpunkt dieses Beitrags: Südaustralien

Für Australien, das einem Nationalen Erneuerbaren Energie-Ziel (RET) folgt, ist Südaustralien (SA) diese Stelle. Das RET Australiens soll bis zum Jahr 2020 33.000 Gigawattstunden Strom mittels definierter erneuerbarer Quellen erzeugen. Dem Finanzminister von SA Tom Koutsanis zufolge, der gleichzeitig auch Energieminister ist, hat die Regierung festgelegt, dass in SA „die besten Bedingungen für Windparks“ gefunden werden können.

Die Regierung des Staates war dafür empfänglich, wobei der Premierminister von SA Jay Wetherill versprach, die Hauptstadt Adelaide „bis zum Jahr 2050 zur ersten Kohlenstoff-neutralen Stadt zu machen“. Das RET des Staates sind 50% erneuerbare Energie bis 2025. Wetherill behauptete im Jahre 2014: „Dieses neue Ziel, die Hälfte der in unserem Staat verbrauchten Energie mittels Erneuerbarer erzeugen zu lassen, wird Arbeitsplätze schaffen sowie Investitionen auslösen und das produzierende Gewerbe beflügeln“.

In Wirklichkeit hat man in SA jetzt erkannt, dass Worte billig sind, keineswegs aber erneuerbare Energie.

Die Entscheidung, sich ein 50%-Ziel zu setzen, wird jetzt von Tony Wood, einem Analysten bei der Denkfabrik Grattan Institute, närrisch genannt. Lindsay Partridge, Chefin von Brickworks nannte es „komplette Naivität und Dummheit“. Brickworks ist einer der führenden Erzeuger von Baustoffen.

Inzwischen hat der größte Windkraft-Erzeuger von SA genügend Kapazität installiert, dass unter idealen Bedingungen der gegenwärtige Strombedarf zu 100% gedeckt werden könnte. „Allerdings tendiert die Windkraft dazu, gerade zu Zeiten maximalen Bedarfs niedriger zu sein“. Dies sagt der australische Energie-Gesetzgeber [Energy Regulator]. „In Südaustralien trägt Wind typischerweise 10% der registrierten Kapazität bei während sommerlicher Zeiten mit Spitzen-Bedarf“. Tatsächlich, erklärt Jo Nova, „saugen sie Strom anstatt ihn zu erzeugen“.

Im vorigen Monat kam es in SA zu einer Energiekrise, für die The Australian, die größte Zeitung des Landes, „eine Über-Abhängigkeit von unzuverlässiger und teurer Wind- und Solarenergie“ verantwortlich machte. Die Zeitung warnte, dass das RET „andere Staaten auf den Weg zwingen wird, den Südaustralien eingeschlagen hat, wo man die höchsten und variabelsten Preise im nationalen Stromnetz zahlt“. Jo Nova fügt hinzu: „Südaustralien verfügt über mehr ,erneuerbare‘ Windenergie als überall sonst in Australien. Sie zahlen auch die höchsten Strompreise (hier), haben die höchste Arbeitslosigkeit und die größte Zahl säumiger Zahler sowie Stromabschaltungen. Zufall?“

Im Juli resultierte das Zusammentreffen mehrerer Faktoren in einer gewaltigen Spitze der Strompreise – bis zu 100 mal mehr als normal.

Im März wurde das letzte Kohlekraftwerk in Südaustralien geschlossen – aus dem Markt gedrängt durch subventionierte Windenergie. Sogar noch davor berichtete The Australian, dass die Strompreise „mindestens 50% höher lagen als in jedwedem anderen Staat“. Dem australischen Energy Market Operator lag der mittlere tägliche Spotpreis in SA bei 46,82 Dollar pro Megawattstunde. Nach der Schließung des Kraftwerkes: 80,47 Dollar. Im Juni: 123,10 Dollar – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Im Juli: 262,97 Dollar.

Fred Moore, geschäftsführender Direktor von Alfon Engineering, einem Hersteller von Komponenten für SA, spricht die Spitzen der Strompreise an, die kleine und mittlere Betriebe zu schaffen machen. Er sagt, dass sein jüngster Stromvertrag um fast 50% gestiegen ist. Bis Ende Mai musste sein Betrieb 3000 Dollar pro Monat Stromkosten zahlen, jetzt sind es etwa 4500 Dollar pro Monat. Er sagt: „Ich weiß nicht wie lange sich das Unternehmen dies noch leisten kann“.

Als Folge des Verlustes der Kohle ist SA jetzt abhängig von der Erzeugung von Erdgas und Kohlestrom, der mittels einem einzigen Konnektor aus dem benachbarten Victoria importiert werden muss, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint.

Teilweise durch einen ruhigen, kalten Winter (ein Wetter, dass nicht gerade begünstigend ist für Windparks) ist die Nachfrage nach Erdgas hoch, ebenso wie die Preise. Außerdem wurde der Heywood-Konnektor inzwischen aufgerüstet – was die Kapazität von Kohlestrom verringerte, von dem SA abhängig ist. SA hat die Stromerzeugung mittels Kohle inzwischen aufgegeben und die Abhängigkeit von Windenergie verstärkt hat. Dazu schreibt The Australian: „Der Operator des nationalen Energiemarktes hat gewarnt, dass Südaustralien wahrscheinlich weiterhin mit einer hohen Preis-Volatilität konfrontiert ist, ebenso wie mit ,deutlich niedrigerer‘ Verfügbarkeit von Strom“.

Dann kam die brutale Kältewelle, was mehr Menschen dazu brachte, ihre elektrischen Heizquellen anzuschalten – was die Nachfrage enorm in die Höhe trieb. Die linkslastigen Staatsfunktionäre von Labour waren gezwungen, nach zusätzlicher zuverlässiger, fossil erzeugter Energie zu verlangen. Da der Konnektor schon an der Grenze seiner Belastbarkeit angelangt war, bestand die einzige Option darin, ein bereits eingemottetes Gaskraftwerk wieder anzufahren – ein sehr teures Unterfangen.

Das Gaskraftwerk war geschlossen worden aus Gründen der Durchsetzung politischer Prioritäten – was bedeutet, dass falls erneuerbare Energie verfügbar ist, diese auch verwendet werden muss, was Erdgas zu einer Backup-Energiequelle herunterstuft. Dies in Kombination mit subventionierter Windkraft machte das Kraftwerk unprofitabel.

Die Australian Financial Review (AFR) erklärt: Energieexperten zufolge ergeben sich aus der starken Abhängigkeit SAs von Windkraft zwei massive Probleme – erstens, weil die verbleibenden Grundlast-Generatoren mehr erwirtschaften müssen in kürzeren Zeiträumen, wenn kein Wind weht, und zweitens, weil Grundlast-Kohle- und -Gaserzeuger komplett aus dem Markt gedrängt werden“.

Große, von der Energiekrise am meisten betroffene industrielle Verbraucher „sind erbost ob des Höhenfluges der Energiepreise“. Der AFR zufolge sagte Adelaide Brighton Cement, eines der wenigen noch in SA ansässigen energieintensiven Unternehmen, dass der fluktuierende Strompreis dem Geschäft sehr zusetzt. „Als Konkurrent in einem globalen Markt ist es unabdingbar für uns, ununterbrochen Zugang zu haben zu ökonomisch wettbewerbsfähiger Energie“.

Jacqui McGill, ein anderer Industrieller, stimmt dem zu: „Wir agieren in einem globalen Markt … um global wettbewerbsfähig zu sein, brauchen wir wettbewerbsfähige Preise für unsere Bedürfnisse, eines davon ist Energie“. Hinzugefügt wird, dass einige große Unternehmen in SA vor möglichen Schließungen warnen wegen der höheren Energiepreise – die Folge eines durchgepeitschten Übergangs zu immer mehr erneuerbarer Energie. Der Adelaide Advertiser berichtet: „einige der größten Arbeitgeber des Staates standen kurz vor der vorübergehenden Schließung wegen der rasant steigenden Strompreise, was die Produktion zu teuer macht“. Das ist nicht gerade die von Wetherill versprochene Schaffung von Arbeitsplätzen.

„Natürlich, falls man irgendeine Art von contrarian eccentric ist“, schreibt Judith Sloan, ein Wirtschaftsjournalist bei The Australian, „kann man argumentieren, dass steigende Strompreise die Produktion in Australien immer weniger wettbewerbsfähig haben werden lassen. So hat der RET indirekt zum Erreichen des Emissions-Reduktions-Zieles beigetragen – aber nicht auf positive Weise“.

Die Energiekrise in SA ist ein Weckruf und eine Warnung an die anderen [australischen Bundesstaaten, wird doch das Problem Koutsantonis zufolge „schon sehr bald nach New South Wales und Victoria kommen“. Aber Nationen, die stark in Erneuerbare investieren, sollten daraus Lehren ziehen.

Malcolm Roberts, Direktor bei Australian Petroleum Production and Exploration Association, nannte die Lage in SA einen „Testfall“ für die Integration erneuerbarer Energie in das Stromnetz in großem Stil. Keith Orchison, ehemaliger Direktor der Electricity Supply Association of Australia (von 1991 bis 2003), inzwischen im Ruhestand und als Berater bei Coolibah Commentary tätig, sagt, dass die gegenwärtige Politik getrieben wird von „Ideologie, Aktionismus und Populismus“.

Roberts fügte hinzu: „Keine Technologie ist perfekt. Kohle ist wie geschaffen für Grundlast-Energie, aber nicht so gut für Spitzen-Nachfrage. Dafür ist Erdgas wie geschaffen. Man braucht Gas als Auffangnetz für noch mehr Erneuerbare“. Sogar der Direktor von Clean Energy Council Kane Thornton räumte ein, „dass konventionelle Energieerzeugung wie mittels Gas höchstwahrscheinlich als Backup weiterhin gebraucht wird“.

Die vielleicht beste Erklärung für die Energiekrise in SA stammt vom Australian Energy Council, vormals Electricity Supply Association of Australia, welche es „ein zufälliges Experiment nannte, wie weit man Technologien wie Wind und Solar treiben kann in einem Stromnetz, bevor etwas zusammenbricht“. Orchison weiter: „Der Council sagt, dass periodische Erneuerbare zwar Kohlenstoff-Emissionen reduzieren, jedoch ultimativ die Strompreise für die Endverbraucher in die Höhe treiben und Risiken hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Systems heraufbeschwören“.

Am 13. August sprach The Economist in einem Artikel mit der Überschrift [übersetzt] „Es ist nicht einfach, grün zu sein“, die drei Ziele der Energiewende in Deutschland an: „1) zuverlässige, 2) bezahlbare Energieverorgung, 3) Umweltschutz, wobei das Ziel lautet, die Emissionen von 1990 bis 2050 um 95% zu verringern“. Alle drei Ziele werden laut Clemens Füst von der in München ansässigen Denkfabrik IFO „verfehlt“. Er nennt Deutschland „ein internationales Beispiel für schlechte Energiepolitik“. Hier können wir jetzt Südaustralien hinzufügen und möglicherweise sogar ganz Australien. [Hervorhebung vom Übersetzer]

Dies ist Orchison zufolge eine Folge davon, „dass man einer puristischen Sichtweise nachjagt um den politischen Preis der Energiesicherheit“.

Die Frage bleibt: Wird Amerika aus diesen schlimmen Beispielen Lehren ziehen, oder werden wir weiter den Abwärtsweg beschreiten, auf den uns Präsident Obama gezwungen hat – nämlich Milliarden auszugeben für einen kleinen umweltlichen Vorteil und rasant steigender Preise für Haushalte und Industrie? Das Ergebnis der Wahl im November wird diese Frage beantworten.

Link: http://www.cfact.org/2016/08/29/a-new-international-example-for-bad-energy-policy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis: Im Original gibt es noch viele weitere Links, die aber ausnahmslos entweder hinter einer Zahlschranke liegen oder die Meldung „Page Not Found“ zeigen.




Chaos & Klima – Teil 3: Chaos & Modelle

In diesem Essay geht es darum, die möglichen Verbindungen zwischen Klima und Chaos zu klären. Dies ist keine hochtechnische Diskussion, sondern eine grundlegende Einführung zu diesem Thema, um etwas zu erhellen, was das IPCC meint mit seiner Aussage „wir haben es mit einem gekoppelten, nichtlinearen und chaotischen System“ zu tun und wie dies unser Verständnis von Klima und Klimawissenschaft verändern könnte. Dies ist der Dritte Teil einer Reihe. Die anderen beiden Teile stehen hier (Teil 1) und hier (Teil 2). In diesem Beitrag geht es um Periodenverdoppelung, welche zu Chaos führt, und darum, was Chaos für die Klimamodellierung bedeutet.

Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass jedwede Verwendung des Wortes Chaos (und dessen Ableitung chaotisch) in diesem Essay die Absicht hat, Bedeutungen zu haben im Sinne der Chaos-Theorie, „also der Bereich in der Mathematik, der das Verhalten dynamischer Systeme zum Inhalt hat, die hoch sensitiv sind gegenüber den Ausgangsbedingungen“. Das Wort Chaos bedeutet hier nicht „vollständige Konfusion und Unordnung: ein Zustand, in dem Verhalten und Ereignisse durch nichts kontrolliert werden“. Vielmehr bezieht es sich hier auf dynamische Systeme, in denen „kleine Differenzen in den Ausgangsbedingungen … erheblich voneinander abweichende Ergebnisse zeitigen … mit dem Beweis, dass langfristige Prophezeiungen allgemein unmöglich sind. Dies ist sogar in deterministischen Systemen der Fall. Dies bedeutet, dass deren zukünftiges Verhalten vollständig von den Ausgangsbedingungen bestimmt wird, ohne Einbeziehung irgendwelcher zufälliger Elemente. Mit anderen Worten, die deterministische Natur dieser Systeme macht sie nicht [automatisch] vorhersagbar. Edward Lorenz nannte dies ein „scheinbar zufälliges und unvorhersagbares Verhalten, das nichtsdestotrotz präzisen und oftmals einfach zu beschreibenden Regeln folgt“. Falls man diesen wichtigen Unterschied nicht versteht, wird man das gesamte Thema völlig missverstehen. Falls Obiges nicht klar ist (was keine Überraschung wäre, ist dies doch kein einfaches Konzept), lese man zumindest den Beitrag bei Wikipedia zur Chaos-Theorie.

Das Problem der Periodenverdoppelung

Die klassische mathematische Formel, die die Prinzipien der Chaos-Theorie beschreibt, ist die logistische Gleichung, die ich in dieser Beitragsreihe immer wieder verwendet habe.

Der Biologe Robert May gebraucht sie als ein „demographisches Modell analog der logistischen Gleichung“ … wobei „xn eine Zahl zwischen Null und Eins ist, die das Verhältnis der bestehenden Bevölkerung zur maximal möglichen Bevölkerung repräsentiert“. Der Parameter r ist die reproduktive Rate, ausgedrückt in ganzen Zahlen. In der logistischen Karte konzentrieren wir uns auf das Intervall (0, 4). Wenn wir das tun, erzeugt es das universelle Bifurkations-Diagramm für die logistische Gleichung, oder logistische Karte, welche die Charakteristiken zeigt, wenn sich der Parameter r ändert:

Dem folgen Zeitreihen der Ergebnisse bei verschiedenen Werten von r – was mit den farbigen vertikalen Linien korrespondiert:

Für jetzt wollen wir die Bereiche ignorieren, die nahezu durchgehend mit grau bedeckt sind und uns auf die Schnittpunkte mit den farbigen Linien konzentrieren. Wir sehen, dass die Zunahme von r bis 3,1 eine Sägezahn-Graphik erzeugt mit einer Periode von 2. Bei 3,5 verdoppelt sich die Periode auf 4, dann rapide auf 8 und dann 16 (es gibt auch Punkte für 32 und 64 usw.). Außerdem reichen die Magnituden-Werte (die x) von einer engen Bandbreite von 20% der Einheit bei der Periode 2 bis zu kolossalen 45% der Einheit (die gesamte Bandbreite) bei Periode 4.

Falls wir die Dynamik des Windes über dem neuen Design einer Flugzeug-Tragfläche betrachten, würden wir als Erstes eine kleine unerklärliche Vibration erkennen (da der Wert unseres r kaum über 3 hinausgeht), gefolgt von einem definitiven Schütteln bei r = 3,1. Dann beobachte man, wie sich das Ding sich selbst in Stücke zerlegt, wenn r immer weiter zunimmt.

Einige könnten denken, dass dies irgendwie eine „Rückkopplung“, ein „Rückkopplungs-Loop“ oder ein „Runaway-Rückkopplungs-Loop“ ist. Sie hätten unrecht. Das Ergebnis – unsere sich selbst in Stücke zerlegende arme hypothetische Flugzeug-Tragfläche – sieht sicher so ähnlich aus, aber die Ursache ist eine ganz andere. Dies ist ein universelles Phänomen chaotischer, nichtlinearer Systeme, repräsentiert durch das Bifurkations-Diagramm. In gewisser Weise gibt es keine andere Ursache als die Natur des Systems selbst.

Man vergesse nicht, es muss einen Grund geben für die Zunahme des Faktors r – aber eine Zunahme von r – sagen wir mal eine Verdoppelung von 1 auf 2 – führt weder zu Instabilität noch zu Chaos, sondern nur zu einer Zunahme der Magnitude von x (siehe das kleine eingefügte Bild im größeren Bild oben). Die Zunahme von r von 2 auf 2,5 hat den gleichen harmlosen Effekt, nämlich eine Zunahme der Magnitude von x. Die einfache Tatsache des Zunehmenden r führt nicht zu einer Verdoppelung der Periode selbst – sondern, wie ich in Teil 2 dieser Reihe gezeigt habe, zu Stabilität bei höheren Werten von x – es sei denn, der Wert von r wird größer als 3. An diesem Punkt beginnt der Prozess der Perioden-Verdoppelung, was zu Chaos führt.

(Es gibt viele nicht lineare, chaotische Systeme in der physikalischen Welt, die alle ihre eigenen Parameter und Formeln haben, und die ihre eigenen Bedingungen haben, an welchen in dem System die Perioden-Verdoppelung und damit das Chaos beginnt. Lediglich in der logistischen Gleichung ist die magische Zahl 3).

Man beachte auch die anderen ziemlich komischen Dinge hier: bei 3,8+ gibt es ein Fenster mit einer Periode 3, welches in eine Periode 6 springt, dann 12, dann 24 … die kleine Bifurkation nahe dem untersten Teil der braunen Linie bei 3,8 sieht – falls man sie vergrößert – genau so aus wie eine invertierte Version des gesamten Diagramms – ein Vorgang, dem man Selbst-Ähnlichkeit nennt, den wir aber hier nicht behandeln.

Gibt es das auch in der realen Welt? Jawohl! Boomende und vergehende Tierpopulationen, Wirtschaft (siehe eine logistische Karten für eine modifizierte Phillips-Kurve hier), in strömenden Flüssigkeiten, in den Vibrationen von Systemen in Bewegung, in unregelmäßigen Herztönen, was zu lebensbedrohenden Bedingungen führt. Sprünge der Perioden-Verdoppelung sind allgemein und können in physikalischen Systemen ziemlich destruktiv sein.

Diese Art von Phänomenen kann die Ursache sein für den Zusammenbruch der Tacoma Narrows-Brücke (1940) hier, von dem es bei Wiki heißt: „In vielen Physik-Lehrbüchern wird dieses Ereignis als ein Musterbeispiel für elementar erzwungene Resonanz angeführt, wobei der Wind eine externe periodische Frequenz zeigt, die zu der natürlich strukturierten Frequenz der Brücke passte, obwohl der tatsächliche Grund für den Zusammenbruch aeroelastisches Flattern [aeroelastic flutter] war“. Man beachte, dass der Wind nur mit etwa 40 mph [ca. 64 km/h bzw. 6 Bft] wehte.

Herzspezialisten haben mit der Chaos-Theorie gearbeitet sowie mit der ins Chaos führenden Perioden-Verdoppelung bei der Untersuchung von Herzschlag-Unregelmäßigkeiten wie etwa cardiac dysrhythmias, ventricular fibrillation and pulseless ventricular tachycardia. Hier folgt ein Ausschnitt aus meinem letzten EKG, welcher die elektrischen Impulse zeigt, wenn mein Herz vier mal schlägt:

Man versicherte mir, dass es genauso aussieht wie es aussehen muss. Allerdings kann es auch schief laufen, und das passiert auch tatsächlich:

Der Schnelle Herzschlag oben (Herzrasen) scheint eine Verdoppelung des Herzschlags zu sein. Shannon Lin an der UC Davis, berichtet in einer Studie mit dem Titel „Chaos in Human Systems, dass im Falle von Herzrhytmus-Störungen EKGs implementiert werden, um die vom Herz erzeugten elektrischen Ströme zu messen. Nach Begutachtung der Daten waren die Ärzte in der Lage, den Herzschlag mittels eines Chaos-Kontrollprogramms zu manipulieren“. Weitere Details stehen hier.

Wenn ich sage, dass Perioden-Verdoppelungs-Bifurkationen in dynamischen Systemen universell sind, übertreibe ich nicht – man versuche es selbst mit der einfachen Suche im Internet nach ,images bifurcation diagram‚. Klickt man sich durch die Ursprünge der resultierenden Bilder kann man eine Ahnung bekommen – man findet sie überall in nicht linearen, dynamischen Systemen – Biologie, Evolution, Chemie, Physik, Mathematik, Wärmefluss, strömende Flüssigkeiten, Manipulation des Herzschlags, das Studium und die Funktionen von Neuronen im Gehirn, verschiedene physikalische Oszillatoren, kartographische Erfassung und Kontrolle von Epidemien wie Masern, Sorgen von Ingenieuren hinsichtlich von Vibrationen in Strukturen und so weiter (also wirklich…).

Wie in Teil 2 dieser Reihe erklärt, wissen Ingenieure um das Chaos und führen umfangreiche Untersuchungen durch, damit ihre Systeme innerhalb der Parameter stabiler Regimes verbleiben. In einer Ingenieurs-Studie heißt es: „Chaos ist bei den meisten technischen Anwendungen unerwünscht. Viele Forscher haben sich dem Auffinden neuer Wege verschrieben, um Chaos effizienter zu unterdrücken und zu kontrollieren“.

Perioden-Verdoppelung führt zu Chaos

Weiter vorn in dieser Reihe habe ich Edward Lorenz mit den Worten zitiert „Ein Phänomen, dass man später ,Chaos‘ nennt – scheinbar zufälliges und unvorhersagbares Verhalten, das nichtsdestotrotz präzisen und oft sogar einfach zu formulierenden regeln folgt“.

[Einschub des Übersetzers: Ich selbst habe mich als Hobby ebenfalls mal mit der Chaos-Theorie beschäftigt. Man unterscheidet das ,deterministische Chaos‘, das dennoch strikt durchweg bekannten Gesetzen folgt, wie es der Autor hier beschreibt, und das ,absolute Chaos‘ wie z. B. der Flug eines Schmetterlings. Merkwürdig, dass der Autor diesen grundlegenden Unterschied hier nicht erwähnt.

Ende Einschub]

Er verwendet den Terminus Chaos, um Prozesse zu beschreiben, die „scheinbar zufällig fortschreiten, obwohl deren Verhalten strikt durch präzise Gesetze vorgegeben wird“. Er weitet die Definition aus auf „Phänomene, die leicht zufällig sind, unter der Voraussetzung, dass ihre viel größere offensichtliche Zufälligkeit nicht ein Nebenprodukt ihrer leichten wahren Zufälligkeit ist. Das heißt, Prozesse in der realen Welt, die so aussehen, als ob sie zufällig ablaufen – vielleicht ein fallendes Blatt oder eine flatternde Fahne – sollten ebenfalls als Chaos gelten, solange sie weiterhin zufällig aussehen, selbst falls irgendeine wahre Zufälligkeit irgendwie eliminiert werden kann“.

(Dieses definitorische Problem wird verschärft durch die Verwendung zahlreicher anderer Termini – Nichtlinearität, nichtlineare Dynamik, Komplexität und Fraktale – welche heute oftmals synonym verwendet werden mit Chaos im einen oder anderen Sinne. Und das als Clou auf der Tatsache, dass der Terminus ,Chaos-Theorie‘ eine Fehlbezeichnung ist – es handelt sich nicht um eine einzelne Theorie, sondern ein weites Feld für Studien, und betrifft Systeme, die durchweg deterministisch sind).

Unser Bifurkations-Diagramm zeigt, was passiert, wenn ein nicht lineares, dynamisches System über einen bestimmten Punkt hinausgeht – seien das nun Dynamik der Population, aerodynamische Flüsse oder der Bau von Brücken. Aufeinander folgende Perioden-Verdoppelungen führen zu Chaos – scheinbar zufälligem und unvorhersagbarem Verhalten – der nahezu durchweg grau gefärbte Teil der Logistischen Graphik. In einigen chaotischen Systemen kommt es zu period halving cascades gefolgt von Stabilität, diese wiederum gefolgt von aufeinander folgenden Perioden-Verdoppelungen. Die Wahrheit ist, dass dieses Verhalten IN KEINER WEISE zufällig ist, sondern strikt deterministisch. Aber an jedwedem und an allen gegebenen Punkten in dem chaotischen Bereich sind alle zukünftigen individuellen Werte unvorhersagbar. Sie können nicht bestimmt werden, ohne sie tatsächlich zu berechnen.

Versteckt im Chaos-Regime finden sich Bereiche mit periodischem Verhalten, in perfekter Ordnung. Man beachte auch, dass die Werte von x eingezwängt sind – bei einem r-Wert von 3,7 wird x nicht unter 0,2 und nicht über 0,9 liegen (auf einer einheitlichen Skala). Steigt r jedoch über vier, kann x jeden beliebigen Wert annehmen, in der gesamten Bandbreite, alles oder nichts, und alles dazwischen.

Was noch sonderbarer ist: wenn die Datenpunkte im chaotischen Bereich auf unterschiedliche Weise betrachtet werden, kann ein dynamisches System mit einem chaotischen Attraktor lokal instabil, global aber stabil sein: sind einige Sequenzen erst einmal in den Attraktor eingetreten, divergieren Nachbarpunkte voneinander, verlassen aber niemals den Attraktor. Solche unterschiedliche Betrachtungen können beispielsweise eine Zeitreihe von Differenzen der Werte zu jedem nachfolgenden Punkt sein, oder in mehreren Dimensionen. Dann zeigen sich sehr komplexe und mathematisch wunderschöne Beziehungen, Strange Attractors genannt.

Der Rössler-Attraktor ist ein Beispiel:

Der Rössler-Attraktor wurde von Otto Rössler im Jahre 1976 entworfen, „aber die ursprünglichen theoretischen Gleichungen stellten sich später als nützlich bei der Modellierung von Gleichgewicht bei chemischen Reaktionen heraus“.

Dave Fultz (1921-2002) arbeitete am berühmten Hydrodynamics Lab der University of Chicago. Dort „erdachte Dave klug und systematisch noch vor Aufkommen der numerischen Modellierung eine Anzahl von Labor-Anomalien, um Einsicht zu erlangen in viele komplexe atmosphärische Prozesse, am bedeutendsten der atmosphärischen allgemeinen Zirkulation. Seine ,dishpan‚-Experimente ergaben greifbare Beispiele von anderenfalls kaum verstandenen physikalischen Prozessen“. In seiner dishpan [Übersetzung nach LEO: Abwaschschüssel) fand er nicht nur die atmosphärischen Prozessen innewohnende Ordnung wie etwa dem Jetstream, sondern auch Dinge, die ihn verstörten. „Für eine organized person ist Chaos sowohl ein Objekt der Faszination, weil es so unterschiedlich daherkommt, als auch der Besorgnis“. Raymond Hide hat in Cambridge ähnliche Arbeiten durchgeführt, wobei diese Bilder des grundlegenden dishpan-Apparates sowie einige von deren Ergebnissen eingingen, einschließlich eines chaotischen Zustandes rechts.

Diese physikalischen Experimente wurden nahezu simultan in numerischen Modellen nachgebildet, einschließlich jenes berühmten Modells, das von Edward Lorenz entwickelt worden war.

Das Chaos-Problem in Klimamodellen

„Das Klimasystem ist ein gekoppeltes, nichtlineares chaotisches System“, und wenn jemand dieses System modelliert, besteht das Modell mathematisch aus verschiedenen Formeln für die nichtlineare Dynamik fließender Bewegungen, Wärmetransfer und so weiter.

Die Wärmetransfer-Gleichungen lauten:

Bemerkung zu Stefan-Boltzmann: „Thermische Strahlung bei Gleichgewicht wurde von Planck untersucht mittels gleichgewichts-thermodynamischer Konzepte. Die thermischen Eigenschaften des Gases aus Photonen sind bekannt. Eine davon, das Stefan-Boltzmann-Gesetz, gibt den Wert des Energieflusses mit den Termen der Temperatur des Emitters durch ein Kraftgesetz [power law]: σT4. Das klassische Schema ist nicht mehr anwendbar (beispielsweise wenn die Strahlung nicht im Gleichgewicht ist infolge der Gegenwart thermischer Quellen oder Temperaturgradienten). Dann wird es notwendig, eine Nicht-Gleichgewicht-Theorie heranzuziehen. Ein erster Versuch, Nicht-Gleichgewichts-Strahlung zu beschreiben könnte durchgeführt werden mittels Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik. Nichtsdestotrotz sind einige der Gesetze, die das Verhalten thermischer Strahlung bestimmen, nicht lineare Gesetze, deren Ableitung jenseits des Schirmes dieser Theorie liegen, die lediglich lineare Beziehungen bietet zwischen Flüssen und Kräften“. — Nonequilibrium Stefan-Boltzmann law,  Pérez-Madrid_ and Rubí (2010).

Und dann ist da noch die Boltzmann’sche Transport-Gleichung [Boltzman Transport Equation (BTE)], welche das statistische Verhalten eines thermodynamischen Systems beschreibt, das sich nicht im Gleichgewicht befindet. Ein klassisches Beispiel hierfür ist eine Flüssigkeit mit Temperaturgradienten wie etwa ein Ozean oder eine Atmosphäre. Darin fließt Wärme aus wärmeren zu kälteren Gebieten. „Die BTE ist eine nonlinear integro-differential equation, und die unbekannte Funktion in der Gleichung ist vermutlich eine Wahrscheinlichkeits-Dichte-Funktion im sechsdimensionalen Raum mit Geschwindigkeit und Lage eines Partikels. Das Problem der Existenz und Einheitlichkeit von Lösungen ist immer noch nicht vollständig gelöst, aber einige Ergebnisse aus jüngster Zeit sind vielversprechend. „Das Ausformulieren der Formel wird uns hier nicht erleuchten. Allerdings weise ich darauf hin, dass die Gleichung eine nichtlineare stochastische partielle Differentialgleichung ist, weil die unbekannte Funktion in der Gleichung eine kontinuierliche Zufallsvariable ist. (In einem stochastischen Prozess gibt es einige Unbestimmtheiten: selbst wenn die Ausgangsbedingung (oder der Startpunkt) bekannt ist, gibt es viele (oftmals unendlich viele) Richtungen, in die sich der Prozess entwickeln kann).

Und was auch auf das Klima anwendbar ist: Newtons Gesetz von Abkühlung

„Konvektive Abkühlung wird manchmal beschrieben als Newtons Gesetz von Abkühlung: Die Rate des Wärmeverlustes eines Körpers ist proportional zum Temperaturunterschied zwischen dem Körper und dessen Umgebung“.

Allerdings erfordert die Gültigkeit des Newton’schen Abkühlungsgesetzes definitionsgemäß, dass die Rate des Wärmeverlustes durch Konvektion eine lineare Funktion („proportional zu“) der Temperaturdifferenz ist, die den Wärmetransport antreibt, und bei konvektiver Abkühlung ist dies manchmal nicht der Fall. Allgemein ist Konvektion nicht linear abhängig von Temperaturgradienten und in manchen Fällen sogar stark nichtlinear. In diesen Fällen ist das Newton’sche Gesetz nicht anwendbar (zusätzlicher Link).

Die Navier–Stokes-Gleichungen beschreiben die Bewegung viskos flüssiger Substanzen. Sie werden zur Modellierung von Dingen wie Wetter und Ozeanströmungen herangezogen und sind nichtlineare partielle Differentialgleichungen im allgemeinen Fall und gelten daher auch für fast jede reale Situation. Die Nichtlinearität macht die meisten Probleme schwierig oder unmöglich zu lösen und ist der Hauptbeitragende zur Turbulenz, welche die Gleichungen modellieren.

Ich bin sicher, dass all jene, die diesen Blog oft besuchen, die Bedeutung dieser Formeln/Gesetze erkennen. Es kann verstörend sein zu bemerken, dass die Stefan-Boltzmann-Gleichung, das Newton’sche Abkühlungsgesetz und Navier-Stokes-Gleichungen der Dynamik von Flüssigkeiten tatsächlich nicht linear sind, sondern dort, wo die Ozeane auf die Atmosphäre treffen, allesamt in ihrer Natur und ihrem Verhalten nichtlinear sind (hier). Diese sind Teil der vielen anderen nichtlinearen dynamischen Systeme, die bei der Klimamodellierung involviert sind.

Die in der täglichen Wissenschaft verwendeten linearen Versionen, einschließlich der Klimawissenschaft, sind oftmals nichts weiter als vereinfachte Versionen der wirklichen Phänomene, die sie beschreiben sollen – vereinfacht, um die Nichtlinearitäten einzuschränken oder zu entfernen. In der realen Welt, der sich nicht im Gleichgewicht befindlichen Welt, verhalten sich Klimaphänomene nichtlinear im Sinne nichtlinearer dynamischer Systeme. Warum aber verwenden wir diese vereinfachten Formeln, falls sie nicht akkurat die reale Welt reflektieren? Weil die Formeln, die die reale Welt akkurat beschreiben, nichtlinear sind und viel zu schwierig – oder unmöglich – zu lösen sind – und selbst wenn sie lösbar wären, würden sie Ergebnisse zeitigen, die unter normalen Bedingungen mit einem Wort unvorhersagbar und hoch sensitiv gegenüber den Ausgangsbedingungen (hier) sind. Nicht alle Formeln können adäquat vereinfacht werden, um die Nichtlinearität zu entfernen.

Diese Beispiele sollen illustrieren, immer neu wiederholen und daran erinnern, dass viele der physikalischen Prinzipien und der mathematischen Formeln, die diese Prinzipien beschreiben, in ihrer ursprünglichen und geeigneten Form nichtlinear sind, da sie nichtlineare dynamische Systeme repräsentieren. Und diese Formeln finden Eingang in die allgemeinen Zirkulationsmodelle, die Wetter, Klima und Klimawandel vorhersagen sollen.

Das Ergebnis dieser Lage sind Modellsimulationen, die genau wie dieses Multi-Model-Ensemble der Wintertemperaturen in der Arktis aussehen, überlagert mit einer CRUT2.0-Version der gemessenen Temperaturen:

Der Begleittext zeigt, dass „alle drei Läufe von einem der Modelle (violette dünne Linien mit offenen Dreiecken) mit relativ warmen Zuständen begonnen haben, im Gegensatz zu Simulationen anderer Modelle und Beobachtungen. Die Simulation von Meereis durch dieses Modell zeigt offensichtlich eine ungeeignete Initialisierung für die Simulation des Klimas im 20. Jahrhundert (Zhang and Walsh 2006). Eine andere Erklärung ist, dass sich das Modell immer noch in einem Nicht-Gleichgewichts-Zustand befindet (Y. Yu 2005, IPCC Workshop, persönliche Unterhaltung). Aus diesem Grunde werden die Ergebnisse vom FGOALS-g1.0 aus der Statistik und den Diskussionen in den folgenden Abschnitten ausgeschlossen“. Mit anderen Worten, obwohl das allgemeine Bild eines von vielen jeweiligen Läufen von 20 Modellen ist, wobei jeder Lauf klassisch nichtlineare, chaotische Ergebnisse liefert, waren die FGOALS-Läufe so weit entfernt davon, synchron mit den Anderen zu sein, (aus noch nicht völlig verstandenen Gründen), dass sie einfach weggeworfen werden mussten – nicht weil es sich um ein schlechtes Modell handelt – sondern aufgrund der grundsätzlich nichtlinearen Natur der Physik des modellierten Klimas – die Physik ist extrem sensitiv gegenüber Ausgansgbedingungen, und wenn wir lediglich „die Mathematik ausführen“, ist das Ergebnis – das Chaos in ihrem Wesen – kaum eingeschränkt.

Alles in allem erkennt man, dass es eine Art eines grünlich-bläulich konzentrierten Bandes zu geben scheint, das von 1880 bis 2000 läuft mit einem Startwert bei -0,3 und endend bei +0,3, welches etwa 0,4 Grad breit aussieht. Ich habe den Verdacht, dass dies auf der Grundlage – oder ein Artefakt einer – gewissen Übereinstimmung von Parametern zwischen den Modellen beruht. Dies sollte nicht verwechselt werden mit einer übereinstimmenden Vorhersage/Projektion. Es ist in der Klimawissenschaft Standardpraxis, alle jene (Arten von) zitternden Linien (Modellergebnisse) zu „mitteln“ und das eine „Projektion“ zu nennen. Warum das absurd ist, wird deutlich, wenn man diesen Beitrag liest: Real Science Debates Are Not Rare, ein Gastbeitrag hier bei WUWT von Dr. Robert G. Brown im Oktober 2014.

Diese Diskussion über Modelle beabsichtigt in keiner Weise, ein Angriff auf Modelle allgemein zu sein, sondern sie soll lediglich darauf hinweisen, dass die Ergebnisse derartiger Modelle der Output gekoppelter nichtlinearer chaotischer Systeme sind und folglich drastisch unterschiedliche Ergebnisse für das gleiche Problem liefern, mit den gleichen physikalischen Formeln, unter Verwendung sich geringfügig unterscheidender Modelle für das gleiche Klimasystem mit den im Wesentlichen gleichen Ausgangsbedingungen.

Die Ergebnisse des obigen Modelllauf-Ensembles „prophezeien nicht“ die bekannte Vergangenheit mit irgendeinem Grad von Genauigkeit und zeigen sogar die offensichtlichen Höhen und Tiefen nicht. Der Hauptgrund hierfür ist nicht, dass die Modelle unrichtig und unvollständig sind – sondern dass sie korrekt genug sind, um zumindest Einiges der Nichtlinearität des realen Klimas zu enthalten. Folglich erzeugen sie Ergebnisse, die 1) sich wild über die gesamte Bandbreite erstrecken, abhängig von Ausgangsbedingungen, und 2) sich jedes Mal unterscheiden, wenn man sie laufen lässt mit irgendeiner anderen als genau der gleichen Ausgangsbedingung ohne jede Variation – beide diese Fakten sind Seiten der gleichen Medaille – Chaos.

Wenn man also durch die Linse der Chaos-Theorie schaut – der Linse des Studiums nichtlinearer dynamischer Systeme – ist es nahezu unsinnig zu sagen, dass die „(Klima-“)Modelle in Übereinstimmung sind.

Aber Moment, einige könnten sagen, dass ein bläulich-grünes Band und die Steigung auf der rechten Seite … uns sicher etwas sagen kann, dass die Modelle darin übereinstimmen, dass die Temperatur allgemein steigen wird und schneller steigen wird, je näher man der Gegenwart kommt. Die Antwort hierauf aus der Chaos-Theorie ist es, darauf hinzuweisen, dass den grundlegenden Gleichungen Parameter hinzugefügt worden waren, um dieses Ergebnis sicherzustellen – dass das Modell „frisiert“ worden war zu „funktionieren“ – Frisiert, um zumindest allgemein dieses Ergebnis zu erzeugen. Würde das Modell nämlich die Vergangenheit nicht einmal annähernd reproduzieren, die bekannten Beobachtungsdaten, würde das Modell als falsch angesehen – um aber das Modell als korrekt zu beurteilen oder es überhaupt als gerechtfertigt anzusehen, muss es dieses allgemeine Bild erzeugen, um mit einem Jahrhundert bekannter Beobachtungsdaten „übereinzustimmen“.

Es ist dieses Frisieren, um es „passend“ zur jüngsten Vergangenheit zu machen, das die Modelle darin einschränkt, mit steigendem CO2 eine Zunahme zu erzeugen – es ist einfach Teil der Formel, die verwendet wurde, um das Modell in allen Fällen zu erzeugen. In unserem Beispielbild unten wären die Modelle, wenn sie nicht Projektionen geliefert hätten, die ähnlich aussahen wie im Zeitraum 1980 bis 1999, so lange re-frisiert worden, bis sie genau dieses Ergebnis hervorbringen würden. Ohne dieses Frisieren sagt uns die Chaos-Theorie, dass die Modelle Ergebnisse liefern würden, die mehr der rechten Seite dieses Bildes ähneln, wo die Temperatur immer noch chaotisch ist, aber wie auch immer man es dreht und wendet, die Temperatur nicht frisiert/parametrisiert worden ist, um automatisch mit dem CO2 zu steigen. (Die blaue Linie repräsentiert die Mittellinie der Projektionen zum Jahr 2000 (dem Beginn der „Zukunft“ für diese Läufe).

Ich habe in Part 2 dieser Reihe gezeigt, wie einfach diese Art von Frisieren erreicht werden kann, was zu diesen beiden Bildern führt:

In der kleinen oberen Graphik, die ich innerhalb von 10 Minuten erstellt hatte, verwendete ich die einfachste aller nichtlinearen Formeln (die logistic equation), wobei ich den Antrieb (das „r“ in der Formel) leicht verändert habe, so dass es minütlich zu- und abnimmt – um lediglich ein Tausendstel Grad pro Jahr, auf oder ab während verschiedener Zeiträume (wobei ich mein Modell grob an die globale mittlere Festlandstemperatur von 1856 bis 2014 angepasst habe). Zu diesem Ergebnis habe ich dann eine Hinzufügung addiert, die zufällig variiert zwischen 2 und 6 Prozent. Überlagert man meine frisierte chaotische Graphik den realen Beobachtungen, zeigt sich das fit. Ich beweise hier nichts bzgl. Klima, sondern nur, wie einfach, wie trivial es ist, selbst eine bekannte nichtlineare Formel so zu parametrisieren, dass ein bekannter Datensatz simuliert wird.

Wie wir sehen, ist es möglich, dass die Parameter, das Frisieren von GCMs den Haupt-Kontrollfaktor des Aussehens und der Richtung der Modellergebnisse repräsentieren kann.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Frisieren/die Parametrisierung eines GCMs viel komplexer und schwieriger ist und außerdem – wie wir am Beispiel der Wintertemperaturen in der Arktis sehen – nicht immer erfolgreich ist.

Einige (auf der Seite der Klima-Abweichler) charakterisieren dieses Frisieren, diese Parametrisierung der Klimamodelle als eine Art des Schummelns. Aber das ist es nicht. Es ist einfach ein notwendiger Schritt, falls die Modelle für überhaupt etwas brauchbar sein sollen. Es ist dieser Notwendigkeit geschuldet, dass die wirklichen Auswirkungen einer solchen Parametrisierung vollständig bekannt gemacht werden müssen, wenn man die Ergebnisse der Modellläufe und Ensembles interpretieren will – etwas, von dem viele glauben, dass es in den derzeitigen klimawissenschaftlichen Diskussionen fehlt. Jene Bekanntmachung muss begleitet sein von der Bekanntmachung der wirklichen Bedeutung der zugrunde liegenden Nichtlinearitäten und folglich der gesamt-Limitierungen der Modelle selbst.

Einige Klimawissenschaftler, Mathematiker und Statistiker sind der Meinung, dass es einfach nicht möglich ist, Modelle auf der Grundlage multipler gekoppelter (voneinander abhängiger) nichtlinearer dynamischer Systeme zu verwenden, wobei jedes sehr stark von seinen eigenen Ausgangsbedingungen abhängt. Man verändere sie ein wenig und gieße bedeutsame Projektionen oder Prophezeiungen zukünftiger Klimazustände aus – oder sogar Vergangenheit oder Gegenwart. Sie fühlen, dass es sogar noch unwahrscheinlicher ist, dass die Vermengung oder Mittelung multipler Modellprojektionen Ergebnisse erzeugen kann die zu jeder Art objektiver Realität passen – vor allem der Zukunft.

Der Autor: Bevor dieser Beitrag kommentiert wird:

Erstens, ich lehne es nach wie vor ab, mich in irgendeiner Art und Weise darüber zu streiten, ob das Klima der Erde ein „gekoppeltes, nichtlineares chaotisches System“ ist oder nicht. Vielmehr biete ich die folgende Liste mit Links an, die nicht mit mir übereinstimmen und für jeden, der mehr wissen möchte über die Chaos-Theorie und deren Implikationen:

The Essence of Chaos — Edward Lorenz
Does God Play Dice ? — Ian Stewart
CHAOS: Making a New Science — James Gleick
Chaos and Fractals: New Frontiers of Science — Peitgen, Jurgens and Saupe

Additional reading suggestions at Good Reads (skip the Connie Willis novella)

Zweitens, bevor man sich darüber auslässt, wie das Klima „nicht chaotisch ist“ oder der und der Datensatz „nicht chaotisch ist“, gehe man noch einmal zurück zu den Definitionen zu Beginn dieses Beitrags.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/09/04/chaos-climate-part-3-chaos-models/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neue Studie von Greenpeace Energy: Stromversorgung stabiler ohne Atomkraftwerke

Bild rechts: Der Jahresbericht 2015 der Bundesnetzagentur preist an:

Vielfältige Maßnahmen für ein Ziel – Energiewende

Klimaretter.Info  vom 05. September 2016:

[1] Stromversorgung stabiler ohne AKW

Vor fünfeinhalb Jahren hat Deutschland den Atomausstieg beschlossen – dennoch kann die Stromversorgung stabil und sicher gewährleistet werden. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Energy Brainpool hervor, die jetzt anlässlich der "Halbzeit" der für 2022 geplanten Abschaltung der letzten AKW veröffentlicht wurde.
… Die Behauptung der europäischen AKW-Lobby, die Atomkraft garantiere eine besonders stabile Stromversorgung, sei falsch, schlussfolgerte Auftraggeber Greenpeace Energy aus den Ergebnissen der Studie. Diese zeige außerdem, dass die Kohlekraftwerke, die derzeit als Reserve für abgeschaltete Reaktoren betrieben werden, nach und nach ersetzt werden könnten.

Ministerien sind auch nicht unabhängig (und nicht klüger), deshalb erschien auch dort eine ähnliche Meldung:
[3] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Versorgungsqualität in Deutschland steigt

Ein solcher Erfolg des EEG wäre eine räuige Umkehr vom bisherigen Kritiker zum Befürworter und ein Gläschen Champagner wert – wenn die Studie das EEG analysiert hätte und damit eine Aussage darüber geben würde.
So aber ist die Studie, welche Greenpeace Energy verfassen lies, wieder ein Bilderbuch-Beleg, wie man Fakten in das Gegenteil drehen lässt und Wichtiges weg lässt, um eine gewünschte Aussage zu erhalten.

Die Greenpeace Energy Studie

Studie energy brainpool:  [2] BISHERIGE AUSWIRKUNGEN DES KERNKRAFTAUSSTIEGS AUF DIE VERSORGUNGSSICHERHEIT Kurzanalyse im Auftrag von Greenpeace Energy eG

[2] Ziel der Studie
Vor diesem Hintergrund soll im Folgenden der deutsche Kernenergieausstieg bei gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung mit Blick auf die Versorgungssicherheit analysiert werden.

[2] … Bei konventionellen Kraftwerken können bestimmte Wettereignisse die Versorgungssituation verschärfen. So mussten in den heißen Sommern 2006 und 2007 Kraftwerke gedrosselt oder gänzlich abgeschaltet werden, um die Flusstemperaturen durch das Kühlwasser nicht über die zulässigen Grenzwerte ansteigen zu lassen. Niedrige Pegelstände von Flüssen führten bei Kohlekraftwerken im Dezember 2015 zu Versorgungsengpässen, weil die Kraftwerke nicht mehr per Schiff mit Kohle beliefert werden konnten.
Windkraft kann nach Zahlen des BMWi eine gesicherte Leistung von 7 Prozent der installierten Leistung beisteuern; mit anderen Worten existiert bei der Windkraft ein überregionaler Ausgleichseffekt: An Land oder auf See weht auch zum Zeitpunkt der Jahreshöchstlast genug Wind für 7 Prozent Einspeisung. Je größer das Gebiet ist, das für die Windkraft betrachtet wird, desto größer ist der Beitrag zur gesicherten Leistung. Bei einer gesamteuropäischen Betrachtung geht das BMWi etwa von 14 Prozent aus.

[2] … In den Folgejahren der Energiewende wird der Zubau von erneuerbaren Energien voraussichtlich zu großen Anteilen auf Wind- und Photovoltaikanlagen basieren. Um dann in einem auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem weiterhin ein hohes Maß an Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist die Nutzung von Flexibilitätsoptionen (vgl. Energy Brainpool/Fraunhofer IWES, 2015) nötig. Flexibilitätsoptionen wie kurzfristige Speicher (z. B. Batterien) und langfristige Speicher (z. B. Power-to-Gas) können auf der Erzeugungsseite zur Erhöhung der Versorgungssicherheit beitragen. Darüber hinaus kommt der Flexibilisierung der Nachfrageseite (z. B. durch DSM) eine besondere Bedeutung zu. Denn mit DSM kann auf Basis (betriebs-)wirtschaftlicher Erwägungen die Jahreshöchstlast reduziert werden. Hierzu sind weitere Anpassungen an den Rahmenbedingungen des Strommarktes nötig (vgl. Energy Brainpool/Fraunhofer IWES, 2015), die sich mit dem Strommarktgesetz teilweise in der Umsetzung befinden.

Diskussion der Studie

Der SAIDI Wert

Die Überschrift der Meldungen lautet: Stromversorgung stabiler ohne AKW
Bezogen wird diese Aussage alleine auf den SAIDI Wert, der die Versorgungsqualität als Kennziffer ausweist. Betrachtet wird in der Studie nicht zufällig erst der Zeitraum vom Jahr 2006 an. Vorher gibt es nämlich keine Daten zum SAID – Index [3] für Deutschland. Trotzdem wird dieser Index wird als Basis für die euphorische Aussage genommen. Ob das Netz vorher nicht stabiler war, weiss also niemand. Und ob er beim aktuellen Erzeugermix überhaupt eine Aussage liefern kann, ist recht unwahrscheinlich. Jedenfalls liegt nach dieser Bewertung Deutschland in Europa erst an vierter Stelle bezüglich der Versorgungssicherheit.

Das Bild aus der Studie zeigt zudem:
-Vor dem Atomausstieg Anfang 2011, von 2006 – 2010 verbesserte sich der SAID-Index um -30,8 %
-Nach dem Atomausstieg von 2011 – 2014 verbesserte er sich nur noch um -17,6 %

Man hätte also auch texten können:
Seit Beginn des Atomausstiegs beträgt die Verbesserung der Netzqualität nur noch die Hälfte.
Damit soll gezeigt werden, dass dieser Index über den Zustand und Zukunft der EEG-Versorgung überhaupt nichts aussagt.

 

Bild 1 [2] SAIDI Wert Deutschland

[3] SAIDI Wert
Jochen Homann, Präsident der BNetzA, erläutert: "Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der systematischen Erfassung der Stromversorgungsqualität durch die Bundesnetzagentur im Jahr 2006. Diese Verbesserung der Versorgungsqualität liegt vor allem daran, dass das Jahr 2014 nur wenige Extremwetterereignisse aufwies. Ein maßgeblicher Einfluss der Energiewende und der steigenden dezentralen Erzeugungsleistung auf die Versorgungsqualität ist auch weiterhin nicht erkennbar."
SAIDI-Wert: Es werden weder geplante Unterbrechungen noch Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt, wie etwa Naturkatastrophen, berücksichtigt. In die Berechnung fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die auf atmosphärische Einwirkungen, Einwirkungen Dritter, Zuständigkeit des Netzbetreibers und aus anderen Netzen rückwirkende Störungen zurückzuführen sind. Die Unterbrechung muss zudem länger als drei Minuten dauern.

Deutschland liegt damit in Europa an vierter Stelle hinter Luxemburg, Dänemark, Schweiz
[4] Figure 4: Total SAIDI (planned and unplanned, including exceptional events)

Stabiler ohne AKW

Die Presseinformation suggeriert, es würde keine AKW-Versorgung mehr geben. Dabei hat die AKW-Einspeisung nur wie folgt abgenommen:
-seit 1990: 40 %
-seit 2000: 46 % (Höchststand der AKW-Einspeisung)
-seit 2007: 34,7 %

Es werden also immer noch 65,3 % AKW-Strom (bezogen auf 2006) eingespeist. Von „ohne AKW“ kann also keine Rede sein. Erst im Text wird darauf hingewiesen „ … anlässlich der Halbzeit … „.

Die Pressemeldung suggeriert weiter, dass dies ein Beleg für die Verbesserung der Stabilität trotz Ökostrom wäre.
Bild 2 zeigt, dass der komplette Grundlastanteil weiterhin von konventionellen Kraftwerken geleistet wird (Einspeiseanteil ca. 74 %). Anmerkung: Wasserkraft wird als konventionell bewertet, da diese bereits vor der EEG-Wende vorhanden war.

Bild 2 Bruttostromerzeugung in Deutschland 1990–2015 Quelle WIKIPEDIA. Anm.: Der Ökostromanteil ist durch vom Autor zugefügten, zwei weissen, gestrichelten Linien gekennzeichnet.

Noch deutlicher sieht man es anhand der AGORA-Datengrafiken. Bild 3 zeigt, was die konventionellen Kraftwerke leisten (müssen), Bild 4 zeigt, was Ökostrom als un-planbaren „Zappelstrom“ liefert und anrichtet.

 

Bild 3 Stromverbrauch Deutschland und Stromerzeugung konventionelle Kraftwerke (inkl. Kernkraft) und Wasserkraft vom 01.01.2016 – 05.09.2016. Quelle: AGORA

Bild 4 Stromverbrauch Deutschland und Öko-Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) vom 01.01.2016 – 05.09.2016. Quelle: AGORA

Eine Studie welche behauptet, der SAIDI-Wert hätte sich durch die Verringerung der AKW-Einspeisung verbessert, kann man damit einfach als eine „Lügenpostille“ bezeichnen. Dass die Versorgungsgüte so gut ist, liegt einzig an:

-der herausragenden Qualität der konventionellen Kraftwerke und des Netzes,
-das man immer noch parallel die komplette Leistung mittels konventioneller Kraftwerke vorhält und diese nicht wie gefordert abgeschaltet hat,
-dass man im Notfall die Ökostrom-Einspeisung einfach kappt oder (so lange das noch geht) an das Ausland verschleudert:
Muttertag war EEG-Geschenktag auf Kosten der nicht privilegierten Stromkunden

  

Probleme wurden gelistet, aber nicht in die Bewertung einbezogen

In der Studie hört die Bewertung nicht zufällig mit dem aktuellen Zustand auf. Denn dass die Unstabilität erst kommen wird, wenn die konventionelle Grundlastversorgung durch politischen Zwang abgeschaltet wird, erkennt sie genau, führt es aber nicht aus.

Studie: [2]In den Folgejahren der Energiewende wird der Zubau von erneuerbaren Energien voraussichtlich zu großen Anteilen auf Wind- und Photovoltaikanlagen basieren. Um dann in einem auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem weiterhin ein hohes Maß an Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist die Nutzung von Flexibilitätsoptionen (vgl. Energy Brainpool/Fraunhofer IWES, 2015) nötig. Flexibilitätsoptionen wie kurzfristige Speicher (z. B. Batterien) und langfristige Speicher (z. B. Power-to-Gas) können auf der Erzeugungsseite zur Erhöhung der Versorgungssicherheit beitragen. Darüber hinaus kommt der Flexibilisierung der Nachfrageseite (z. B. durch DSM) eine besondere Bedeutung zu.

Anstelle einer seriösen Bewertung fabuliert sie Lösungen, welche aktuell nicht entfernt in Sicht sind. Da können  Klimaretter.Info und Greenpeace Energy noch so frei weg unseriöse Luftschlösser malen, es geht nicht, bzw. nur mit extremen Zusatz-Kosten. Wie unser SPD Wirtschaftsminister jüngst verkündet hat, ist dies allerdings auch das Ziel seiner Partei:
Science Sceptical Blog: Wohlfahrt statt Wohlstand – Gabriels Aufbruch in die Energiearmut
Sofern die politische Landschaft in Berlin erhalten bleibt, mag sich dieser Aspekt der  Studie also bewahrheiten. Jedoch nicht mit der Überschrift „der Strom würde stabiler“, sondern der wenige, verfügbare Strom wird so teuer, dass er nur noch an Vermögende als stabiles Kontingent geliefert wird.

Warum das EEG-Netz (noch) nicht zusammen bricht, wurde ebenfalls nur gelistet, aber nicht in die Bewertung einbezogen 

Studie: [2] Die untersuchten Indikatoren zeigen, dass ein hohes Niveau an Versorgungssicherheit während des Kernenergieausstiegs bei gleichzeitigem Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aufrechterhalten wurde. Allerdings waren dafür weitere Maßnahmen nötig. Solche Maßnahmen sind insbesondere
der Ausbau, die Verstärkung und die intelligente Steuerung (smart grid) des Stromnetzes auf Übertragungs- und Verteilnetzebene wie auch das operative Verhalten der Stromerzeuger und Stromverbraucher,
das sich beispielsweise in einer Stärkung des kurzfristigen Stromhandels oder in der Anpassung des
Stromverbrauchs an das Dargebot erneuerbarer Energien (demand side management) abzeichnet. Wie
genau diese Maßnahmen im Einzelnen zur Erhaltung der Versorgungssicherheit beitrugen und welchen
konkreten Anteil sie daran hatten, bedarf weiterer Untersuchungen.

Eine seriöse Studie hätte etwas mehr dazu sagen müssen, wie die Netzstabilität trotz der hohen Ökostrom-Einspeiseschwankungen erhalten wird und vor allem dies auch in die Bewertung mit einbeziehen müssen. Der wesentliche Teil (wie komplettes, konventionelles Backup an Versorgung) wurde bereits in einem vorher gehenden Kapitel angesprochen, doch es kommen weitere dazu:

-Inzwischen werden die unteren Spannungsebenen teuer mit geregelten Trafos ausgerüstet, um die Spannungspegel (noch) in den zulässigen Grenzen zu halten, was nur funktioniert, wenn genügend Verbraucher vorhanden sind.
EIKE: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 für Dummies, Teil 2 intelligente Versorgungsnetze
-Es müssen immer mehr Netzeingriffe erfolgen, um es stabil zu halten (Bild 5).

 

Bild 5 Netzeingriffe von 02.042013 bis 31.08.2016, MWh / Netzeingriff (linke Achse MWh), Anzahl Netzeingriffe (rechte Achse Anzahl). Zeitraster jeweils von April – April. Grafik vom Autor anhand der Daten von: Netztransparenz.de, Redispatch-Maßnahmen, erstellt

Bundesnetzagentur, 3. Quartalsbericht 2015 zu Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen:

Gegenüber dem Jahr 2014 hat sich die Redispatchgesamtmenge im Jahr 2015 damit mehr als verdreifacht. Diese Entwicklung schlägt sich ebenfalls in den Kosten nieder. Durch eine erste Abschätzung der ÜNB wurden die Kosten der Redispatchanforderungen (ohne Countertrading) auf rund 402,5 Mio. Euro taxiert. Im Jahr 2014 betrugen die Kosten noch rund 185,4 Mio. Euro. Redispatchmaßnahmen wurden in allen Regelzonen, insbesondere aber von TenneT und 50Hertz, ergriffen.

 

Bild 5.1 Bild der Redispatchmaßnahmen nach Stunden. Quelle: Bundesnetzagentur: Redispatch

Weiter fabuliert die Studie von einer Grundlastfähigkeit des Windstromes:

[2] Windkraft kann nach Zahlen des BMWi eine gesicherte Leistung von 7 Prozent der installierten Leistung beisteuern; mit anderen Worten existiert bei der Windkraft ein überregionaler Ausgleichseffekt: An Land oder auf See weht auch

zum Zeitpunkt der Jahreshöchstlast genug Wind für 7 Prozent Einspeisung. Je größer das Gebiet ist, das
für die Windkraft betrachtet wird, desto größer ist der Beitrag zur gesicherten Leistung. Bei einer gesamteuropäischen Betrachtung geht das BMWi etwa von 14 Prozent aus.

Dass Windkraft nicht grundlastfähig ist, wurde auf EIKE schon mehrmals, auch vom Autor dargelegt:
Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig 

Dazu der Bereitstellungsverlauf Offshore Windkraft im Jahr 2015 (Bild 6). Die Einspeisung kann fast auf 0 fallen. Natürlich ist es bei onshore-Anlagen etwas besser. Jedoch gibt es die Leitungen von der Nordsee in den Süden nicht in ausreichendem Maß. und selbst wenn, entständen dadurch Verluste in erheblicher Größenordnung, welche die geringfügigen „pseudo-Grundlastfähigkeiten“ zur Makulatur machen würden. Auch wird in der Studie nicht erwähnt, dass es Ziel des EEG-Netzes ist, auf regionale Verteilnetze zu reduzieren, womit der „überregionale Ausgleichseffekt“ sowieso unmöglich wird.

Bild 6 Energie-Bereitstellung Windkraft onshore im Jahr 2015. Quelle AGORA

Kohlekraftwerke, die derzeit als Reserve für abgeschaltete Reaktoren betrieben werden, könnten nach und nach ersetzt werden.

In der Mitteilung von Klimaretter.Info steht: [1] Diese (Studie) zeige außerdem, dass die Kohlekraftwerke, die derzeit als Reserve für abgeschaltete Reaktoren betrieben werden, nach und nach ersetzt werden könnten.

In der Studie ist darüber allerdings nichts zu finden. Dort stehen nur beispielhaft Hoffnungen und Forderungen wie:

[2] Der weiteren Flexibilisierung des Strommarkts durch die konsequente Etablierung des Demand-SideManagements, durch kurzfristige Speicher (z. B. Batterien) und langfristige Speicher (z. B. Power-to-Gas) kommt dabei eine Schlüsselrolle bei der Anpassung des Stromsystems auf hohe Anteile erneuerbarer Energien bei einem gleichzeitig hohen Niveau an Versorgungssicherheit zu. Parallel zur Flexibilisierung des Energiesystems muss das Stromnetz, das ursprünglich auf große und zentrale Erzeugungsanlagen ausgerichtet war, auf eine zunehmend kleinteiligere und dezentrale erneuerbare Erzeugungsstruktur mit einer anderen geographischen Verteilung angepasst werden.
Wenn dieser Umbau des Energiesystems marktwirtschaftlich gelingen soll und dabei Synergien eines gemeinsamen europäischen Binnenmarktes genutzt werden sollen, müssen auch die regulatorischen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene entsprechend angepasst werden.

Aus solchen vagen Fabulierungen abzuleiten: „ … könnten nach und nach ersetzt werden … „ ist typisch für Professorin C. Kemfert: Eine Professorin klärt den VDI auf, wie das EEG „wirklich“ funktioniert
Man hat keine Lösung (wie es die Studie selbst sagt), aber viele Ideen. C. Kemfert erklärt die Ideen einfach zu Lösungen. Dafür wird sie allseits hofiert, denn es ist genau das, was die Politik hören will.
Allerdings ist die Bundesregierung wohl nicht so optimistisch, wie ihre Energieberater(-innen). Sie rechnet wohl bald mit ersten Blackouts, wie ihr jüngster Aufruf zur privaten Bevorratung zeigt.

Fazit

Es ist immer wieder erschütternd, wie dick und unverblümt in Studien Behauptungen aufgestellt werden, die bewusster Irreführung gleich kommen. Und es ist noch erschütternder, dass angebliche Fachpersonen bis zu Regierungeberater(-innen) solches unterstützen und befürworten.

Man bekommt mit unserer Klima- und EEG-hysterischen Umweltministerin, Frau Hendricks langsam Mitleid. Wie soll diese Person mit erkennbar wenig Ahnung zu ihren Aufgabengebieten, aber einem unerschütterlichen Ökoglauben die richtige Information bekommen, wenn ihre Berater(-innen) sie darüber falsch, bzw. nur ideologisch gefiltert informieren.
Denn dass Frau Hendricks ab und zu bei EIKE vorbei sieht und sich die Information dort kostenlos holt, ist eher unwahrscheinlich (was nichts kostet, kann nichts Wert sein).

Quellen

[1]
Klimaretter.Info 05. September 2016: Stromversorgung stabiler ohne AKW
http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/21867-stromversorgung-stabiler-ohne-akw

[2]
energy brainpool: BISHERIGE AUSWIRKUNGEN DES KERNKRAFTAUSSTIEGS AUF DIE VERSORGUNGSSICHERHEIT
Kurzanalyse im Auftrag von Greenpeace Energy eG
http://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/pressematerial/Hinkley_Point/2016-08-30_Energy-Brainpool_Kurzstudie_Kernenergieausstieg-und-Versorgungssicherheit_Greenpeace-Energy_3.Entwurf.pdf

[3]
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Versorgungsqualität in Deutschland steigt
https://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2015/16/Meldung/infografik-versorgungsqualitaet.html

[4]
CEER Benchmarking Report 5.2 on the Continuity of Electricity Supply Data update Ref: C14-EQS-62-03 12 February 2015




Energiewende und Blackout: The Day after

Die Energiewende rast unbemerkt vom Volk den Hang hinunter und wird die Industrie und den Lebensstandard der Bürger mitreißen. Und ein Blackout würde alle Albträume der Grünen über einen GAU toppen, wenn er passiert.

Die Energiewende surft derzeit auf einem Tsunami von Lügen und Unwissenheit durch ein Labyrinth voller Nebelbombenwerfer und Möchtegernexperten. Energiesysteme sind komplizierte, schwer zu verstehende Zusammenhänge. Sie werden weder vom Laien noch von Journalisten oder gar von Politikern so einfach überblickt. Die Beschäftigung damit ist langweilig und erfordert tieferes Fachwissen. So kommt es, dass selbst eine Physikerin, die in Chemie promoviert hat, an eine Energiewende ohne industrielle Speicher glaubt. Aber sie glaubt ja auch daran, dass wir das schaffen.

Es ist genug Geld da, um das Scheitern der Energiewende kaschieren zu können

Die von der Energiewende ausgelösten Erosionsprozesse der Wirtschaft sind schleichend und somit für den Laien fast unsichtbar. Da haben es Scharlatane leicht, die der Öffentlichkeit physikalischen Unsinn als Tatsachen verkaufen. Und alle fachkundigen Warner werden von einer grün-moralinsauren Inquisition an den Pranger gestellt, damit ja niemand auf die Idee kommt, ihnen zuzuhören.

Es fehlt auch nicht an Geld, um das Scheitern der Energiewende mittelfristig kaschieren zu können. Immer neue Kurpfuscherei an den Symptomen wird von der Politik eingeleitet. Zwangsbezahlt wird diese Vergeudung von inzwischen 27 Milliarden Euro pro Jahr vom Stromkunden und Steuerzahler. Auch die Steigerung dieser gewaltigen Summe geht schleichend voran.

Die Profiteure und Scharlatane sitzen in den Redaktionsstuben, auf den politischen Machtpositionen und sogar in den „Expertengremien“. Sie behaupten unisono den selben physikalischen Blödsinn vom Endsieg der Energiewende: es ist bald geschafft, man brauche nur noch etwas mehr vom Selben (Geld) und ein paar Stromtrassen. Die Öffentlichkeit hat keine Chance, sich vernünftig zu informieren. Nunmehr, nach vielen Jahren Propaganda-Trommelfeuer glauben fast alle Menschen in Deutschland an eine erfolgreiche Energiewende.

Im benachbarten Ausland – ohne diese Propaganda – schüttelt man verständnislos den Kopf und baut an den Grenzen teure technische Schutzmaßnahmen, um sich vor den Folgen dieser irrsinnigen Energiepolitik zu schützen. Phasenschieber als Stacheldraht, um die Invasion der deutschen Dumping-Energie aufzuhalten, mein Gott!

Wie lange fährt ein Auto mit Windrad auf dem Dach?

Stellen Sie sich vor, Sie wären stolzer Besitzer eines revolutionären Öko-Volkswagens. Viele Windrädchen auf dem Auto-Dach und auch viele Sonnenkollektoren. Wenn der Wind weht und die Sonne scheint ist das Fahren damit eine Freude. Leider bleibt die Kiste sofort stehen, wenn es dunkel und windstill wird, weil sie keinen Speicher hat, der die Energie hätte speichern können, während es auf dem Parkplatz stand. Im Gegenteil, Sie mussten die Windrädchen blockieren und die Kollektoren abdecken, damit das Ökoauto sich nicht selbstständig macht, wenn Sie gar nicht fahren wollen.

Nun können Sie sagen: „Fahre ich eben nicht, wenn kein Wind weht“ – für die Umwelt. Aber Sie sind Taxifahrer, Ihr Einkommen hängt gewissermaßen von der Kontinuität ihrer Fahrerei ab. Und einen Energiespeicher hat Ihr Auto nicht, weil der noch nicht erfunden ist. Was tun? Richtig geraten, Sie brauchen noch ein zweites Auto für diese Fälle, eines mit einem richtigen Motor, das auch dann fährt, wenn’s dunkel und windstill ist. Das ist machbar, aber teuer – Sie müssen zwei völlig gleichwertige Autos betreiben, eins für das passende Wetter und eines für immer dann, wenn das Wetter nicht passt.

Genauso funktioniert die Energiewende. Wir haben ein schönes Öko-Energie-System aus Wind und Sonne, das uns am 8. Mai dieses Jahres sogar für ein paar Minuten voll mit Elektroenergie versorgte. Manchmal wird sogar zu viel Strom erzeugt. Aber am 9. Mai war’s vorbei mit Wind und Sonne und die Kohlekraftwerksschornsteine rauchten wieder. Der Strom kam für den Verbraucher wie immer aus der Steckdose. Nur, vom Kunden unbemerkt, der konventionelle „Zweitkraftwerkspark“ machte den Strom.

Die Windmüller und Sonnenkönige ficht das nicht an, denn den Zweitkraftwerkspark bezahlt ja der Staat. Der französische Präsident Hollande hat mal im Fernsehen gesagt: „Das kostet nichts, das bezahlt ja der Staat“. Dazu hat er dümmlich gegrinst. Ein Wutschrei ging durch Frankreich. Dort weiss jedes Kind: der Staat kann gar nichts bezahlen, was der Steuerzahler nicht vorher erarbeitet hat. Also, liebe Leser, den Zweitkraftwerkspark bezahlen Sie.

Der unheilbare Konstruktionsfehler der Energiewende

Selbst wenn die Sonne Tag und Nacht 360 Tage im Jahr schiene und der Wind 364 Tage durchwehte, brauchten wir den ganzen Zweitkraftwerkspark mit 100 Prozent Kapazität für die paar Stunden, in denen absolut kein Wind weht und keine Sonne scheint. Sonst bricht das Stromnetz zusammen – es gibt einen Blackout. Das ist der unheilbare Konstruktionsfehler der Energiewende. Die Gefahr eines Blackouts wächst und wächst mit jedem konventionellen Kraftwerk, dass in diesem Subventionsgestrüpp pleitegeht.

Nun könnten Sie sagen: „Für ein paar Stunden verzichten wir doch gerne mal auf Strom und machen es uns im Kerzenschein gemütlich. Für die Umwelt! Das klingt auf den ersten Blick gut. Meinen Sie wirklich?

Was passiert bei einem großen Stromausfall? Ein großflächiger Stromausfall heißt „Blackout„. Hier mal eine kleine unvollständige Liste, was bei einem Blackout so alles nach und nach nicht mehr funktioniert:

·       Das Licht geht aus, auch auf den Straßen und in den Geschäften, in der U-Bahn, in den Fabriken…

·       Tausende Aufzüge bleiben stecken…

·       Verkehrsampeln fallen aus, es entsteht ein Verkehrschaos mit diversen Unfällen…

·       U-Bahn, Metro und Bahn bleiben stehen…

·       Die Benzinpumpen an den Tankstellen fallen aus, es gibt keinen Sprit mehr…

·       Geldautomaten und Ladenkassen funktionieren nicht mehr, die Banken und Geschäfte schließen…

·       Kühltruhen werden nicht mehr gekühlt…

·       Das Telefonnetz und Radio und Fernsehen gehen nicht mehr – außer ein paar batteriegerieben Geräte für kurze Zeit, dann fallen auch die Sender aus…

·       Die Heiznetzumwälzpumpe und die Elektronik Ihrer Heizung bleibt stehen, es wird kalt in Ihrem Haus…

·       Das Leitungswasser hört auf zu fließen, da die Trinkwasser-Pumpen nicht mehr laufen – Sie können ihre Toilette nicht mehr benutzen, sich nicht mehr waschen… Hoffentlich haben Sie genügend Mineralwasser für die Familie im Haus…

·       Alle elektrischen Kochstellen versagen, auch zum Wärmen von Babynahrung, die Leute fangen an und machen provisorische Feuer in den Wohnungen… es fängt an, hier und dort zu brennen…

·       Krankenwagen und Feuerwehr bleiben im Verkehrschaos stecken…

·       Die Krankenhäuser werden über Notstromdiesel versorgt – für zwei Tage … dann ist der Diesel alle … die Ärzte müssen die nichtversorgungsfähigen Intensivstationpatienten einfach sterben lassen oder eutanasieren…

·       Der Notstand wird ausgerufen, es gibt Ausgangssperren…

·       Plünderungen und Unruhen brechen aus…

Eine Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommt zu dem Ergebnis, dass durch einen langandauernden und großflächigen Stromausfall alle kritischen Infrastrukturen betroffen wären und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft kaum zu verhindern wäre. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials sei ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden – sagt Wikipedia

Ein Blackout wird das Land paralysieren und viele Todeopfer kosten

Bei einem Blackout dauert es oft mehrere Tage, bis das System systematisch wieder angefahren werden kann. Man benötigt „kaltstartfähige“ Kraftwerke und muss nach und nach das ganze Energiesystem wiederaufbauen. Einfach zuschalten geht nicht, da alle Verbraucher eingeschaltet sind und das Netz sofort wieder zusammenbricht. In diesen wenigen Tagen wird es viele Todesopfer geben: Kranke auf der Intensivstation, Verletzte von Unfällen und Bränden, Erfrorene, Opfer von Kriminalität und Unruhen. Die Schwächsten trifft es zuerst – Babys, Kinder, Alte, Kranke. Was ich hier mit Blackout beschreibe, ist ein Worst-Case-Szenario, wenn auch vielfach geschehen. Man denke nur an einige Blackouts in großen USA-Städten und ihre Folgen. Und die waren nicht mal flächendeckend.

Wenn Sie meine Beschreibung des Blackouts für übertrieben halten, dann stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie sind mit dem PKW und ihrer Familie auf der Flucht vor dem Chaos in ihrer Stadt zu Verwandten auf dem Land. Die Verwandten haben noch einen eigenen Brunnen, eine volle Speisekammer, Hühner im Stall, einen Kachelofen und ein Plumpsklo. 300 km vor dem Ziel geht Ihnen der Sprit aus. Auf den Straßen herrschen Anarchie und der Mob. Ihre Familie, die Kinder sind bedroht. Würden Sie einem Schwächeren seinen vollen Benzinkanister wegnehmen, um Ihre Familie zu retten? Würden Sie sich am Plündern eines Supermarktes beteiligen, wenn ihr Baby unbedingt etwas Wasser und Babybrei benötigen würde?

Solange die Zivilisation unsere Grundbedürfnisse decken kann, benehmen wir uns einigermaßen zivilisiert – wenn man mal von einigen Fußball-Hooligans und der Antifa am Rande einer Pegida-Demo absieht. Aber bei Durst, Hunger, Kälte und Lebensgefahr reagiert etwas Uraltes in uns, das wir zum Glück noch nicht kennen und auch nie kennenlernen möchten. Die Decke unserer Zivilisation ist papierdünn und fragil und wir möchten uns nicht in einer Situation sehen, wenn sie zerreißt.

Die umweltschädliche Geldvernichtung ist längst eingetreten

Vor 10 Jahren hatte Deutschland eine stabile Energieversorgung mit zuverlässigem Strom zu durchschnittlichen Preisen. Heute muss der Netzbetreiber mit tausenden von Eingriffen das Stromnetz stabil halten und die Preise haben sich verdoppelt, sie sind weltspitze. Die Gefahr eines Blackouts wächst mit jedem neuen Windrad.

Das unsichtbare Szenario der Energiewende, das wirtschaftlich verheerende, ist längst eingetreten, nämlich die umweltschädliche Geldvernichtung. Die Stromkunden schultern Milliarden ohne Nutzen für die Umwelt. Geld, das woanders bitter fehlt. Das Geld der Steuerzahler wird von unten nach oben umverteilt. Der Industriestandort schwächelt, die Industrie verabschiedet sich leise und langsam aus Deutschland.

Mich beeindrucken dabei zwei Dinge: Die Bürger lassen sich diese Abzocke ohne Murren seit Jahren gefallen und glauben immer noch den falschen Energiewendepropheten. Die Energiewende ist nicht nur ein technisches Experiment, sondern ein Menschenexperiment mit völlig fragwürdigem Ausgang. Es wäre besser, dieses Experiment erst mal an Ratten auszuprobieren.

Die Politiker haben offensichtlich keinerlei Skrupel, das Geld der Bürger mit vollen Händen zum Fenster raus zu werfen. Was, die Erdkabel kosten zehn Mal so viel, wie Freileitungen? Dafür ist die Akzeptanz besser? Dann machen wir die Stromtrassen eben mit Erdkabeln. Die Rechnung bekommt der Stromkunde. Dass EEG mit seiner „Umlagenfinanzierung“ ist ein klassisches Beispiel von Steuererhöhung ohne die Steuer zu erhöhen. Aber das Geld des Steuerzahlers ist trotzdem weg. Nein, es ist nicht weg, es haben nur Andere.

Wer hält die  Scharlatane und Nebelkerzenwerfer auf?

Die Energiewende wird angetrieben von Umverteilung gewaltiger Geldmengen und von ideologischem Wunschdenken von spinnerten Eliten. Die Scharlatane verstehen noch nicht einmal, wie das System funktioniert, drehen aber wie wild am Steuerrad. Ihre Unterstützer, die linken Journalisten verstehen die Physik auch nicht, sind aber ebenfalls getrieben von Illusionen über die Machbarkeit ihrer Ideologie. Es regiert das Prinzip Hoffnung. In ihrer Selbstherrlichkeit haben sie es sogar versäumt, die vielbeschworene „europäische Lösung“ auf dem Gebiet der Energiepolitik auch nur zu erwägen. Alle zusammen drehen ein gigantisches planwirtschaftliches Rad, das von Vornherein zum Scheitern verurteilt war. Das Urteil spricht die gnadenlose Physik.

Man darf den falschen Propheten nicht das Wohl und Wehe einer modernen Industriegesellschaft überlassen. Die Energieversorgung ist nämlich ihr Rückgrat.  In zwei Jahrzehnten werden sie Deutschland zu einem dritten Welt-Land heruntergewirtschaftet haben, wenn man sie nicht aufhält. Und unsere Energiewirtschaft wird den Russen oder den Chinesen gehören – mit allen nur denkbaren Folgen.

Wenn die Deutschen keine Kernenergie wollen, selber schuld. Aber dann brauchen wir entweder 450 neue Pumpspeicherwerke zu den bestehenden 35 dazu, oder wir brauchen Kohle und Gas. Aus allem aussteigen, heißt nämlich aus dem Lebensstandard aussteigen. Ich glaube beinahe, das ist das heimliche Ziel der Eliten – einfach leben – für die Anderen. Unsere Gesellschaft wird sich ändern und ich freue mich nicht darauf.

Es sei denn, irgendein Genie erfindet einen billigen industriereifen großtechnischen Energiespeicher. Aber was, wenn nicht?

Autor Manfred Haferburg reist als Experte für Kernkraftsicherheit um die Welt und kennt so viele Atomkraftwerke wie kaum ein anderer Mensch. Bis 1989 gehörte er zur Leitung des größten AKW der DDR (Greifswald) – geriet in Ungnade, wurde von der Partei zum Staatsfeind erklärt und inhaftiert.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Der unaufhaltsame, gestufte Fall der „Deutschen Energiewende“ – ein ganzheitliches Desaster

Aber Strom aus Wind und Sonne schwankt zwischen praktisch Null und ihrer jeweiligen Nennleistung – das gilt genau so für den ständig als grundlastfähig bezeichneten Offshore-Strom.

Die daraus resultierende Frage, woher der Strom nachts bei Windstille kommen soll, bleibt unbeantwortet – Speicherverfahren in Deutschland sind weder praktikabel noch bezahlbar.

Aber spätestens in 2018 wird massiv Strom über Wind und Sonne erzeugt werden, der oberhalb des höchsten Strombedarfes liegen wird, in 2050 ist es bereits die Hälfte, d.h.dieser Strom muß zwingend gespeichert werden oder die Anlagen müssen still gesetzt werden (das gilt auch für den Stromtransfer von Nord nach Süd).

Eine geistige Auseinandersetzung mit diesen Fakten findet in Deutschland nicht statt, vielmehr folgt man kritiklos einem ökoideologischen Mainstream.

Das erinnert an das religiöse Mittelalter, als Hexen für den Klimawandel verantwortlich gemacht und verbrannt wurden. So rennen wir wie die Lemminge in einen mittelalterlichen Agrarstaat.

Die in den letzten Jahren vermehrt aufgekommene ökologische Ausrichtung der Parteien im Gefolge mit den Medien- oder umgekehrt- haben basierend auf den Angst-einflößenden Aussagen von sog. Wissenschaftlern zum quasi tödlichen Klimawandel durch die angebliche Wirkung des CO2 diverse „Energiewenden“ in Deutschland ausgelöst.

Ziel ist die möglichst weitgehende Vermeidung des Weltunterganges durch die Verminderung des CO2-Ausstoßes.

Dabei interessiert nicht die Aussage, dass CO2 aus thermodynamischen Gründen das Klima nicht beeinflussen kann sowie das erwartungsgemäße völlige Versagen all dieser von diversen Wissenschaftlern erstellten Klimamodelle bezüglich der Temperaturvorhersage (Bild 1) (1) oder die Aussage, dass die jährliche Zunahme des weltweiten CO2- Ausstoßes bei etwa 0,50 Mrd. t/a liegt, die Minderung des Ausstoßes in Deutschland durch die „Energiewende“ bei lediglich etwa 0,01 Mrd. t/a – so sie denn gelänge.

Bild 1 (rechts oben) zeigt die mit Satelliten gemessenen weltweiten Temperaturen UAH und RSS, die seit etwa 19 Jahren nicht mehr ansteigen trotz steigender CO2-Gehalte, und die hoffnungslosen Ergebnisse der letzten 44 Modellrechnungen mit ihren ausgewiesenen Temperaturanstiegen, die sich von den restlichen etwa 50 Modellrechnungen -die im Bild nicht dargestellt sind – in ihren peinlichen Aussagen in Nichts unterscheiden.

Das Geschäft mit der Angst fällt in Deutschland schon immer auf fruchtbaren Boden und die Ergebnisse der philosophischen Betrachtungen zu den Ursachen der „German Angst“ sind vielfältig.

So ist Deutschland am konsequentesten –basierend auf einer gezielt geschürten Strahlenangst ohne jede Versachlichung- aus der Atomkraft ausgestiegen. So gab es in den 80er Jahren nur in Deutschland eine apokalyptische Angst vor dem „Waldsterben“, das nie eintrat.

So überrascht es auch nicht, dass es in Deutschland in den letzten Jahren ohne Verifikation der Fakten an diversen „Energiewenden“ nicht gefehlt hat, zumal die Energiewirtschaft mit 42% CO2-Äquivalenten gemessen an der Landwirtschaft mit 7,5%, den Gebäuden mit 12%, dem Verkehr mit 17% und Industrie&Gewerbe/Handel/Dienstleistungen mit 20% den größten Verursacher der sog.„Treibhausgasemissionen" darstellt (Angaben 2013).(2)

Hier nun eine kurze Betrachtung der letzten „Energiewendevariationen“ und einen Ausblick auf den zur Zeit in der Diskussion befindlichen „Klimaschutzplan 2050“ mit den wesentlichen Zielen:

a) „Energiewende 2010/2011“

 

2020

2050

Anteil erneuerbarer Energien 

35%

Mind. 80%

Stromverbrauch

-20%

– 50%

CO2-Minderung 

 

80-95%

b) „Energiewende 2014“

 

2025

2035

2050

Anteil erneuerbarer Energien 

40-50%

55-60%

Mind. 80%

Stromverbrauch

keine Angaben

Stromerzeugungskapazitäten

 

Solar (GW)

Wind Land (GW)

Wind See (GW)

Sonstige“ (GW)

Summe (GW)

Stand 2013

 35

33

10

78

Zuwachs bis 2030

40

40

21,5

1,5

103

Stand 2030

75

94,5

11,7

181

Zuwachs 2030/2050

50

50

?

2,0

102

Stand 2050

125

144,5

13,5

283

(keine Angaben zu Wind See in 2030-2050)

c) „Eckpunkte für die geplante Novelle des EEG“ (Beschluß am 08.06.2016) (3)

 

Solar

Wind Land

Wind See

Sonstige“

Zuwachs bis 2019 (GW/a)   

2,5

2,8

1,1

0,15 (nur Biomasse)

Zuwachs nach 2019 (GW/a)

2,5

2,9

1,1

0,20 (nur Biomasse)

(Wind See 15 GW bis 2030)     

(keine Begrenzung mehr für Solar mit 52 GW)

d) „Klimaschutzplan 2050“

Dekarbonisierung“ (Verzicht auf die Verbrennung von Kohle, Öl, Gas):

 bis 2050

Abbau der CO2-Emissionen gegenüber 1990: 

100% bis 2050

Die nun im „Klimaschutzplan 2050“ angesprochene Forderung bzw. die von Frau Merkel auf dem G7-Gipfel in Elmau in 2015 bereits eingebrachte „Dekarbonisierung“ – eine bereits 2007 von Herrn Schellnhuber, dem Gründer und Chef des Potsdam Institut für Klimaforschungsfolgen (PIK) geforderte Maßnahme – soll nun bis 2050 in allen Bereichen vollendet werden.

Diese Forderung ist eigentlich für die Energieerzeugung obsolet, wird sie doch in den zahlreichen „Energiewenden“ immer wieder zumindest bis 95% gefordert – von diversen Parteien und Nichtregierungsorganisationen schon längst bis 100%.

Es stellt sich jedoch bei all diesen nicht enden wollenden Aktivitäten zu den„Energiewenden“ stets die Frage nach ihrer Funkionalität, insbesondere nach dem Umgang mit den durch das volatile Verhalten der Stromerzeuger Wind und Solar anfallenden Stromüberschußmengen.

1.„Energiewende 2014“ und die Gründe für das gestufte Scheitern

Es soll daher einmal am Beispiel der „Energiewende 2014“ die Nichtfunktionalität dieser Energiewenden beleuchtet werden.

Die fogenden Auswertungen fußen auf den Angaben der „Energiewende 2014“ sowie folgenden Annahmen:

·       gleichbleibende Stromerzeugung bis 2050 von 600 TWh/a (ohne Berücksichtigung Elektroautos)

·       angesetzter Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung: 80%

·      Basisjahr für die Wind- und Solardaten ist zunächst das Jahr 2013 mit Nutzungsgraden für Wind von 19, von Solar von 9% (4)

Bild 2

In  Bild 2 sind zunächst gemäß dem Plan der „Energiewende 2014“ der Kapazitätsanteil der „Sonstigen“ (Wasser, Biomasse etc.) über die Laufzeit der Energiewende bis 2015 aufgetragen, dann additiv die Summe Wind+Solar+„Sonstige“ sowie schließlich additiv die Stromerzeugungskapazitäten von Wind+Solar+„Sonstige“+konventionelle Stromerzeuger.

Nun haben statistische Auswertungen der Stromerzeugung von Wind, Sonne und Wind+Sonne bezogen auf die jeweilige Nennleistung der Jahre 2011-2013 gezeigt, dass zwar bei der ausschließlichen Betrachtung der Windleistung diese zwischen praktisch Null und 85% und bei der Solarleistung zwischen 0 und 80% an die Nennleistung heranreichen, bei der summarischen Betrachtung aber nur zu 60%. (Bild 3) (5)

Bild 3

Da diese Auswertungen auf gemittelten Stundenwerten basieren, ist davon auszugehen, dass bei allen drei Größen in der Spitze auch Werte von jeweils 100% kurzzeitig erreicht werden.

Als Beleg für den Rückgang der Stromerzeugung von Wind+Sonne gegen Null sei auch als Beispiel auf die Einspeiseleistung  von Wind+Solar, die installierte Wind-+Solarleistung sowie den Stromverbrauch im Mai 2016 in Bild 4 verwiesen. (6) Bei installierten Leistungen von Wind+Solar von etwa 87 000 MW schwanken die Leistungen von Wind+Solar zwischen 619 MW (0,79% bezogen auf die Nennleistung) und 44 202 MW (entsprechend 50,99%) bei einem Mittelwert von 14 423 MW (entsprechend 16,64%).

Aus Bild 4 wird weiter deutlich, dass die Schwankungen in der Stromerzeugungskapazität über Wind und Sonne kurzzeitig mit bis über 30 000 MW beträchtlich sein können bei z.Z. etwa 30 % Stromerzeugung über alternative Energien, was der Leistung von drei Kraftwerken entspricht, die dann kurzfristig abgeregelt oder hochgefahren werden müssen.

Es stellt sich schon hier die Frage nach der Lösung dieses Problems bei einem Anteil an erneuerbaren Energien von 100% in 2050, wenn keine konventionellen Kraftwerke mehr vorhanden sind (vgl.auch später).

Bild 4

Zum Funktionieren der Energiewende gehört auch, dass die über Wind+Solar in Bild 2 eingezeichnete mittlere Nutzung von Wind, Sonne und "Sonstigen" nur erreicht werden kann, wenn die über dem Mittelwert anfallende Stromkapazität gespeichert wird und in Zeiten nicht ausreichender Leistungen unterhalb der mittleren Stromerzeugungskapazität wieder eingepeist werden kann (im Sinne von Bild 5; im Bild wird die unterhalb des Mittelwertes fehlene Leistung durch Gas ausgeglichen).(7)

Nun wird es wirtschaftlich wenig Sinn machen, die letzten vernachlässigbaren Stromerzeugungsspitzen von Wind+Solar aufzufangen und zu speichern, sondern nur bis zu der in der statistischen Auswertung dargelegten 60%-Stromleistung aus Wind+Solar(Bild 3).(5)


Bild 5

So ist in Bild 2 die Stromerzeugungskapazität von 60% Wind+Solar und additiv dazu der Anteil der „Sonstigen“ eingetragen, praktisch als eine weitere zu diskutierende Größe für den nutzbringenden Kapazitätsanteil über die erneuerbaren Energien.

Außerdem enthält Bild 2 die Schwankungsbreite des Strombedarfes zwischen 32 und 76 GW basierend ebenfalls auf der statistischen Auswertung der Jahre 2011-2013 (Stundenwerte).(5) Die Netzkapazität liegt zur Zeit bei etwa 80 GW.

Unter den gegebenen Annahmen errechnet sich z.B. für das Jahr 2050 bei einem angesetzten Stromanteil über die erneuerbaren Energien von 80% eine zu installierende Erzeugungskapazität von 350 GW, für die konventionellen von nur 15 GW. (4)

Das bedeutet, dass die Stromerzeugungskapazität über Wind und Solar bei den gegebenen Nutzungsgraden in den kommenden Jahren bei wenig Strom aus Offshore-Anlagen um 7,3 GW/a angehoben werden muß (bei Vernachlässigung des geringen Anstieges der „Sonstigen“), was man bei den „Eckpunkten für die geplante Novelle des EEG“ (08.06.2016) nicht erkennen kann.

Aber die Leistungsangaben in GW machen noch keine Aussagen zu der eigentlichen Stromerzeugung.

Aus Bild 3 wird deutlich, dass die Stromerzeugung oberhalb von 60% der Nennleistung von Wind+Solar durch den schlechten Nutzungsgrad von Wind und Sonne gegen Null geht und daher eine hohe Leistungskapazität bereit gestellt werden muß. (Bild 2).

Die 60%-Linie von Wind+Solar+“Sonstige“ schneidet die obere Strombedarfslinie bereits im Jahre 2018, d.h. es fällt ab diesem Jahr durch den vermehrten Anteil an alternativen Energien Strom an, der völlig am Bedarf vorbei geht und der zum Gelingen der „Energiewende 2014“ zwingend gespeichert werden muß oder die Wind- und Solaranlagen müssen still gesetzt werden (Bild 2).

Stufe 1 des Scheiterns der „Energiewende 2014“ (bis 2018)

In der Zeit vor 2018, in der die 60%-Linie der alternativen Energien unterhalb der oberen Strombedarfslinie liegt, kann zumindest noch theoretisch der insgesamt erzeugte Strom über die alternativen Energien dem Strombedarf teilweise zugeordnet werden.

Das schließt jedoch vor 2018 nicht aus, dass z.B. an den Wochenenden, wenn die untere Strombedarfslinie niedrig liegt (vgl.Bild 4), dennoch z.B.bei starkem Wind und viel Sonne die untere Strombedarfslinie massiv überschritten wird, was zu erheblichem Überschußstromanfall führen kann (vgl.später).

Das heißt, man bewegt sich vor dem Jahre 2018 in einem sich überlagernden stochastischen Bereich von Stromerzeugung über die alternativen Energien und dem stochastischen Bereich der Stromnachfrage, so dass eine mathematische Berechnung der Stromüberschußmengen nur schwer möglich ist.

Aber in der Zeit vor 2018 ist die volatile Stromerzeugung über Wind und Sonne noch eingebettet in die Flexibilität einer noch hohen Stromerzeugung über konventionelle Kraftwerke (wobei praktisch ausschließlich Kohlekrafterke für eine hohe Flexibilität sorgen können), so dass der durch die alternativen Stromerzeuger anfallende Überschußstrom noch einigermaßen abgefedert werden kann, nicht zuletzt auch über die Stromabgabe an Nachbarländer über eine Zuzahlung („negative Strompreise“).

So war im Jahre 2013 der physikalische Stromaustausch mit unseren Nachbarländern mit 72,1 Mrd. kWh/a bereits beträchtlich. Der höchste Stromexport fand mit den Niederlanden (24,5), Österreich (14,4) und der Schweiz (11,7 Mrd. kWh/a) statt, der höchste Import mit den Ländern Frankreich (11,8) und Tschechien (9,4 Mrd. kWh/a) über Atomstrom.(8)

Dies führte durch die "negativen Strompreise" in den Niederlanden zu deutlich abfallenden Strompreisen, außerdem sind Arbeitsplätze in einigen Ländern durch das notwendige Zurückfahren ausgerechnet von Pumpspeicherwerken durch den billigen deutschen subventionierten Stromimport gefährdet (Österreich, Schweiz).

In der Stufe 1 nähert sich bis 2018 die 60%-Linie aus Wind+Sonne+“Sonstige“ immer mehr dem oberen Strombedarf, so dass insbesondere an den Wochenenden von ständig steigenden Stromüberschußmengen auszugehen ist.

So zeigt Bild 6 an einem Beispiel im Mai 2016, wie der Börsenwert des Stroms stark "negativ" wird- insbesondere an Wochenenden- , wenn das Überangebot an Überschußstrom nicht abgefedert werden kann.(8) So fällt am ersten Wochenende im Mai 2016 der Börsenwert auf minus 130 €/MWh bzw. 13 ct/kWh an der Börse EEX Leipzig ab bei Mittelwerten von nur noch 22,36 €/MWh.

Bild 6 

 

 

Schließlich war im Monat Mai, 2016, der Strom aus Wind und Sonne durch den niedrigen Börsenwert nur 202 Mio. € wert, d. h. es mußten über EEG 1 742 Mio. € an die Erzeuger des alternativen Stroms gezahlt werden, was von den Stromverbrauchern übernommen werden muß.

Damit sind die konventionellen Kraftwerke nicht mehr konkurrenzfähig.

Die Anzahl der Stunden mit „negativen Strompreisen“ hat erwartungsgemäß seit 2010 ständig zugenommen, was zu erheblichen Zusatzkosten geführt hat  (Bild 7). (10) So lagen z.B. die „negativen Strompreise“ an der Börse bereits 2012 teilweise bei minus 58,80 €/MWh bzw. minus 5,80 ct/kWh, die von den Stromverbrauchern übernommen werden müssen, da die Stromerzeugung über alternative Stromerzeuger stets Vorrang hat.

 Bild 7

Durch den zunehmendem Anteil an erneuerbaren Energien hat sich durch das zunehmende kostenfreie Angebot des bereits über das EEG bezahlten Wind- und Solarstroms der Börsenpreis für Strom in den letzten 6-7 Jahren mehr als halbiert.

Außerdem führt die Zunahme der alternativen Energien über die damit verknüpfte volatile Stromerzeugung und der Rückgang der konventionellen Kraftwerke zu einer Zunahme der Netzeingriffe (Bild 8; vergleiche auch „Stufe 3“). (11)

Bild 8

Die Folgen dieser überbordenden, am Stromverbrauch vorbei produzierten Überschussmengen führen bereits jetzt in den europäischen Nachbarländern zu fortschreitenden Schwierigkeiten mit ihren Stromnetzen.

An den Grenzen zu Polen und Tschechien werden schon Phasenschieber gebaut, die ungeplante Stromflüsse abblocken sollen.

Dänemark, Norwegen und Schweden haben sich jüngst bei der EU-Kommission über Deutschland beklagt. Das überfüllte und unzureichend ausgebaute  deutsche Stromnetz verhindere den Durchfluß ihres günstigen (Öko-)Stroms Richtung Süden.(12)

Stufe 2 des Scheiterns der „Energiewende 2014“ (2018-2050)

Ab dem Jahre 2018 wird nun Strom erzeugt, der völlig am Verbrauch vorbei geht.

Der gewaltig zunehmende Abstand der 60%-Linie für Wind+Sonne+“Sonstige“ zur oberen Strombedarfslinie nach 2018 steigt über 38 GW in 2025 und 81 GW in 2035 auf 139 GW in 2050 an (Bild 2).

Mit Hilfe von Bild 3 lassen sich nun die sich daraus ergebenden Strommengen abgreifen (4):

Der tägliche Strombedarf liegt bei 600 TWh/a oder 600 000 GWh/a bei 1644 GWh/Tag, d.h. in 2050 entspricht die Überschußmenge mit 726 GWh/Tag fast der Hälfte der täglichen Stromerzeugung.

Entweder können diese Strommengen gespeichert werden oder die Wind- und Solaranlagen müssen still gesetzt werden, was naturgemäß mit erheblichen Kosten verbunden ist.(13)

Das größte deutsche Pumpspeicherwerk Goldisthal hat eine Leistung von 8,4 GWh/Tag, was –wollte man die Speicherung über Pumpspeicher lösen – folgende Anzahl erforderlich machen würde: (4)

Eine solche Lösung scheidet jedoch aus leicht nachzuvollziehenden Gründen aus.

Geht man davon aus, dass andere Speicherverfahren für Strom wie „Power to Gas“, Batterien, etc. hoffnungslos am Wirkungsgrad und den Kosten scheitern (z.B. Wirkungsgrad der Erzeugungskette "Power to Gas" über H2- Erzeugung, Methanherstellung, Stromherstellung über Methan liegt bei rd. 25%), muß das Vorhaben „Energiewende“ so schnell wie möglich gestoppt werden bis praktikable und bezahlbare Lösungen erarbeitet wurden.

Hinzu kommt, dass durch die „Energiewende 2014“ – so sie denn gelänge – der CO2-Gehalt der Atmosphäre  nur um 0,000 008% vermindert werden könnte- bei Ausgangsgehalten von 0,039%. (13)

Schließlich muß noch auf die notwendige Erweiterung der Netzkapazität in der Stufe 2 hingewiesen werden – z.B. in 2050 auf 220 GW – mit all den damit verknüpften Kosten, die bereits jetzt die Abgaben über EEG übersteigen(Bild 2).

Stufe 3 des Scheiterns der „Energiewende 2014“ (2040-2050)

Parallel zur Stufe 2 gesellt sich spätestens ab 2040 ein weiteres Problem: die Stromversorgungssicherheit.

In Bild 8 war bereits im Bereich der noch erträglichen Stufe 1 auf die Zunahme der Eingriffe zur Stabilisierung der Stromversorgung hingewiesen worden.

Wenn der elektrische Strom nicht gespeichert werden kann, muß in einem Stromversorgungsnetz der an irgendeiner Stelle entnommene Strom unmittelbar in gleicher Menge wieder eingespeist werden, d.h. es ist muß stets ein Gleichgewicht zwischen Stromentnahme und Stromerzeugung aufrecht erhalten werden.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei Stromausfall den Netzbetreibern oft nur Sekunden zur Vermeidung eines flächendeckenden Stromausfalles verbleiben, eine Zeit, in der selbst primär regelfähige Kraftwerke ihre Leistungsabgabe nur um Bruchteile des erforderlichen Betrages heraufsetzen können.

Die einzige sofort verfügbare Leistungsreserve, auf die ein Netzbetreiber in den ersten entscheidenden Sekunden zurückgreifen kann, ist die in den rotierenden Massen der Turbinen  und Generatoren konventioneller Kraftwerke (Kohle-, Kern-, Gas- und Wasserkraftwerke) gepeicherte kinetische Energie.

Daher sollte bei einem immer höheren Aufkommen an volatilen Stromerzeugern eine kritische Grenze für konventionelle Kraftwerke von rd. 28 GW nicht unterschritten werden, um eine erforderliche Mindestreserve an Primärleistung vorzuhalten, die ab 2040 ständig unterschritten würde.(14)

Diese kritische Grenze wird jedoch bereits heute teilweise bei dem derzeitigen Anteil von Strom aus Wind und Solar teilweise unterschritten (Bild 4), was sich in einer zunehmenden Zahl an Eingriffen äußert.

Solaranlagen besitzen überhaupt keine rotierenden Massen, die rotierenden Massen der Windkraftanlagen sind gemessen an den konventionellen Stromerzeugern verschwindend gering.

Bei einem Blackout können selbst Gaskraftwerke wenig ausrichten, da es auch bei diesen mehrere Minuten dauert, bis der Generator nennenswerte Leistungen abgeben kann (etwa 5 Minuten bis zur vollen Leistung). (15)

Auch die Aussagen der Stufe 3 belegen, dass eine Erzeugung des Stroms von mind. 80% über alternative Energien nicht möglich ist, geschweige denn von 100% nach der Vorstellung diverser Parteien und Nichtregierungsorganisationen bzw. der Vorstellung einer „Dekarbonisierung“.

Eine zur „Energiewende 2014“ analoge kritische Betrachtung der am 08.06.2016 beschlossenen „Eckpunkte für die geplante Novelle  des EEG“ kann hier wegen der bisher unvollständigen Angaben nicht vorgenommen werden.

2. Geplanter „Klimaschutzplan 2050“ mit vollständiger „Dekarbonisierung“ und das Problem des Stromtransfers nach Süden

Das Bundesministerium für Umwelt plant nach jetzigem Kenntnisstand im Herbst den „Klimaschutzplan 2050“ in die Gesetzgebung einzubringen. Ziel ist u.a. nicht nur der vollständige Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern bis 2050 in der Stromerzeugung (Energiesektor) mit z.Z. 42% CO2-Äquivalenten – wo die „Dekarbonisierung“ praktisch schon vollzogen ist – sondern auch in den Bereichen

·       Landwirtschaft mit 7,5% CO2-Äquivalenten

·       Gebäuden mit 12% CO2-Äquivalenten

·       Verkehr mit 17% CO2-Äquivalenten

·       Industrie&Gewerbe/Handel/Dienstleistungen mit 20% CO2-Äquivalenten.                                                                                            

Hierbei ist zu bedenken, dass z. Z. der Primärenergiebedarf Deutschlands durch erneuerbare Energien gerade einmal mit weniger als 10% gedeckt ist. Alleine für die Energiewende im Energiesektor mit 42% CO2-Äquivalenten ist bei einem Anteil von 80% erneuerbarer Energien ein Flächenbedarf von etwa 25% der Gesamtfläche Deutschlands erforderlich. (4,13) Wird nun der Anteil der erneuerbaren Energien im Rahmen der Energiewende von 80 auf 100% aufgestockt und zudem in den Bereichen Landwirtschaft, Gebäude, Verkehr sowie Industrie&Gewerbe/Handel/Dienstleistungen mit insgesamt 58% CO2-Äquivalenten die "Dekarbonisierung" durchgezogen, müßte weit mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands mit erneuerbaren Energien zugepflastert werden. Zudem stellt sich auch hier die schlichte Frage, wo nachts bei Windstille der Strom herkommen soll – bei fehlenden Stromspeichern.

Wie bereits erwähnt stellt sich für den Energiesektor die Frage nach der „Dekarbonisierung“ aufgrund des bisher Dargelegten in 2050 wegen des ganzheitlichen Scheiterns der Energiewende ohnehin nicht mehr, außerdem können bei dem Ansatz der Stromerzeugung über alternative Energien von 80% ohnehin nur noch 15 GW von 365 GW über konventionelle Kraftwerke dargestellt werden.

Im Folgenden soll dennoch der Umrechnung der 15 GW in alternative Energien nachgegangen werden.

Eine zu installierende Leistung von 15 GW über konventionelle Kraftwerke entsprechen bei einer Nutzungszeit von 90% 13,5 GW, die über die alternative Energien aus Wind und Sonne erzeugt werden müßten.

In 2013 lag der mittlere Nutzungsgrad von Wind und Sonne bei 13,4% (19% über Wind, 9% über Sonne) bei fast gleichen Anteilen von Wind-und Solarstrom. (4)

Für 13.5 GW müßten dann     13,5/0,134 = 101 GW   über die alternativen Energien Wind und Sonne erstellt werden, was in Summe einer Gesamtinstallation von

                                         350 +101 GW = 451 GW

über die alternativen Energien entspräche.

Bei einer Installation von rd.14 GW über „Sonstige“ verbleiben dann in 2050  437 GW für Wind und Sonne.

Diese gewaltige zu installierende Leistung könnte nur vermindert werden durch die Installtion eines hohen Anteiles an Wind Offshore-Anlagen, deren Nutzungsgrade zur Zeit bei etwa 30% gesehen werden.

Würde in 2050 das Verhältnis von Wind offshore zu Wind onshore zu Solar im günstigsten Falle gleich liegen, ergäben sich folgende mittlere Nutzungsgrade

                     146x 9  +  146x 19   +  146x 30 /437    =    19,3%,

was dann einer verminderten Leistungskapazität für Wind und Sonne von 303 GW entspräche.

Welche Leistungskapazität auch immer entstünde, der Strom müßte zu großen Teilen über „Stromautobahnen“ nach Süden gebracht werden.

Das Problem des Stromtransfers nach Süden

Eigentlich sollten die „Stromautobahnen“ nach dem Auslaufen der Kernkraftwerke  in 2022 fertig gestellt sein. Aber die Fertigstellung verzögert sich über einen vermehrten Ausbau über Erdkabel, die eine Fertigstellung erst nach 2025 erlauben.

Würde theoretisch in einem Gedankenexperiment unterstellt, dass lediglich nur die angesetzten rd. 100 GW über Offshore-Wind nach Süden zu transferieren wären, so müßte dieser Nord-Süd-Link für eine solche Kapazität ausgelegt sein.

Es zeigt sich aber, dass sich Strom aus Wind offshore- obwohl stets behauptet-  nicht als Grundlast einstufen läßt (z.B. Mai 2016; Bild 9). (16)

Bild 9

Offshore-Strom folgt in seinen Schwankungen dem Onshore-Strom, d.h. Windflauten an Land decken sich mit Windflauten auf See.

In gleicher Weise kann bei Windstrom generell nicht davon ausgegangen werden, dass irgendwo in Europa stets ausreichend Wind weht, um Windflauten an anderer Stelle auszugleichen (Bild 10).(10) Im Bild sind die Windstromkapazitäten von praktisch allen Deutschland nahe liegenden Ländern neben denen von Deutschland eingetragen. Eindeutig überlappen sich Stark- und Schwachwindzeiträume in allen Ländern.

Folglich würden bei einem mittleren Nutzungsgrad von Wind offshore von 30% dann im Mittel 30 GW für den Süden angeboten werden, wobei die Schwankungsbreite zwischen praktisch Null und 100 GW läge.(Z.Z. sind 5 HGÜ-Verbindungen mit einer Übertragungskapazität von je 2 GW vorgesehen (Internet)).

Bild 10

Um eine mittlere Leistung von 30 GW anbieten zu können, müßten dann im Sinne von Bild 5 die oberhalb des mittleren Leistungsangebotes von 30 GW anfallende Stromkapazität  gespeichert werden und in Zeiten nicht ausreichender Leistungen unterhalb der mittleren Stromerzeugungskapazität wieder eingespeist werden.

Wie soll nun ein für die mannigfaltige und auf Strom mit hoher Qualität angewiesene Industrie im Süden Deutschlands ein entsprechender Strom geliefert werden- ohne Stromspeicher- von den immensen Netzkosten abgesehen?

4.Fazit

Das für eine Industrienation beschämende und stümperhafte Vorhaben „Energiewende“ wird kläglich scheitern – das Ausland lacht.

Etwa 90% der Deutschen glauben an einen durch den menschlichen CO2-Ausstoß verursachten tödlichen Klimawandel, obwohl es dafür keinen einzigen Beweis gibt.

Seit dem es die Erde gibt, gibt es Klimawandel – im Mittelalter wurden sogar teilweise zu Weihnachten Erdbeeren geerntet.

Wie konnten sich die Deutschen so verrennen?

Das „Intergovernmentel Panel on Climate Change“ (IPCC), der Klimarat der Vereinten Nationen (gegründet 1988), hatte durch gefälschte Temperaturmessungen und über wissenschaftlich fragwürdige Modelle zum Einfluß von CO2 auf die Klimaerwärmung die Welt aufhorchen lassen.

Gleichzeitig nahm El Gore u.a. diese Aussage als Vorlage für eine beispiellose Kampagne gegen das CO2 in weltweiten Vorträgen und sparte nicht mit atemberaubenden Aussagen zum Anstieg des Meeresspiegels, was ihm auch noch den Nobelpreis einbrachte und ihn schließlich auch noch zu einem reichen Mann machte.

Die deutschen, grün ausgerichteten Politikjournalisten (26,9% stehen den Grünen nahe, 15,5% der SPD, 9% der CDU, 7,4% der FDP, 4,2% den Linken; 37% politisch neutral) nahmen diese Vorlage gerne auf und setzten in Bildern z.B. den Kölner Dom unter Wasser, sprachen von unerträglichen Temperaturanstiegen, vom Abschmelzen der Pole, vom Schwund der Eisbärpopulationen,etc..Die Kirchen riefen zum Kampf gegen das Höllenfeuer auf Erden durch zunehmende CO2-Gehalte auf, ganz zu schweigen von deutschen Wissenschaftlern, die davor warnten, dass sich die Ozeane in „Sprudelwasser verwandeln“ oder den Tropen der „Ökozid“ droht, etc., etc..

Aber auch bestimmte Parteien und die weitgehend von Spenden abhängigen Nichtregierungsorganisationen folgten ohne Verifikation von Fakten diesem Trend. Sogar ein „Ethikrat“, bestehend aus Bischhöfen, Soziologen, Politikern etc.wurde für technische Fragestellungen mißbraucht (Ausstieg Kernenergie).

Der Start einer emotionalen Irrationalität hatte hinsichtlich Klimawandel und Energiewende begonnen, Fakten wurden mit einer absoluten Moralisierung zugedeckt.

Damit war in der deutschen Öffentlichkeit die Basis für eine einzigartige Ausbreitung von Angst gelegt, von der der Soziologe N.Luhmann sagte:“Angst widersteht jeder Kritik der reinen Vernunft. Wer Angst hat, ist moralisch im Recht“.

Der Philosoph N.Bolz ging noch weiter:“Wenn christliche Religionen die Menschen nicht mehr ansprechen, suchen sie Ersatzreligionen. Und die mächtigste der gegenwärtigen Ersatzreligionen ist die grüne Bewegung, das Umweltbewußtsein“.

Damit ist der Weg verschlossen zu dem, was Horaz schon vor 2000 Jahren sagte:“Sapere aude“ (wage zu verstehen, deinen Verstand zu gebrauchen).

Im religiösen Mittelalter wurde dieser Verantwortung nicht nachgekommen. Hexen wurden für klimatische Veränderungen verantwortlich gemacht und verbrannt.

Erst Immanuel Kant übersetzte dann in der Aufklärung das „Sapere aude“ mit „Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“.

Bei der geistigen Schaffung dieser Energiewende wird die Anwendung des eigenen Verstandes wieder außer Kraft gesetzt – wir sind wieder im Mittelalter angekommem. Wir bewegen uns auf dem geistigen Niveau von Aussagen wie:“Die Sonne schickt keine Rechnung“ oder „Der Strom aus den konventionellen Kraftwerken verstopft das Netz. Die Forderung muß deshalb lauten, Kohlekraftwerke aus dem Markt zu nehmen“ (Umweltminister NRW). (17)

Nun rennen wir wie die Lemminge von einem bestens funktionierenden Industriestaat zurück in einen mittelalterlichen Agrarstaat.

Dr.-Ing. Erhard Beppler

Quellen

1. Spencer, R: www.drroyspencer.com       

2. www.klimaschutzplan2050.de

3. FAZ, 09.06.2016

4. Beppler,E.: „Energiewende 2014- ein Debakel“BoD 2015; ISBN 978-3-7386-9418-5

5. Schuster, R.: Mitteilung vom 02.05.2014 – siehe auch (4)

6. Schuster, R.: Mitteilung von Juni 2016

7. Öllerer, K.: Windenergie in der Grund-, Mitte- und Spitzenlast: www.oellerer.net; siehe auch (4)

8. Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)

9. Schuster, R.: Mitteilung Juni 2016

10. Schuster, R.: Mitteilung Januar 2016

11.Mueller, F.F.: „Netzstörungen: Der unheilbare Erbdefekt der Energiewende“, EIKE, 27.01.2016

12. FAZ, 04.05.2016

13. Beppler, E.: Energiewende- Zweite industrielle Revolution oder Fiasko“, BoD, 2013; ISBN 978-3-7322-0034-4

14. Mueller,F.F.: EIKE,29.01.2014

15. Mueller, F.F.: EIKE, 03.05.2015

16. Schuster, R.: Mitteilung 14.06.2016

17. FAZ, 16.06.2016




Die Klimarettung segelt unter falscher Flagge

Durch den gezielten Einsatz von Desinformation geben heute die Opfer also freiwillig ihr Geld ab, beispielsweise um die ganze Welt zu retten. Denn „Klimarettung“ steht heute für alles das, was den Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegt: Umweltschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Und weil es bei der Energiewende ja um „Generationengerechtigkeit“, globale „Klimagerechtigkeit“ und die Rettung der gesamten Menschheit geht, dürfen natürlich weder die wissenschaftlichen Grundlagen noch die wirklichen Motive oder gar das erzielte Ergebnis hinterfragt werden.
Machen wir es trotzdem einfach mal:
Umweltschutz: Mit Windkraftanlagen und Solarparks werden die letzten naturnahen Landschaften in unserm Land zugepflastert. Windkraftanlagen schreddern tausende von Vögel und Fledermäuse und treiben die Anwohner buchstäblich in den Windwahn. Und Solarparks müssen ständig gereinigt und von pflanzlichem Aufwuchs frei gehalten werden, wie immer das auch ökologisch korrekt geschehen mag.
Widerspruch: Die Erzeugung von „erneuerbarer Energie“ geht zu Lasten von Umwelt, Natur und Menschen! Übrigens sind Windkraftanlagen und Solarparks die einzigen Investitionen, mit der sich momentan ohne großes Risiko um die 10 Prozent Verzinsung jährlich erwirtschaften lassen. Und das soll wohl auch so bleiben, man denke nur einmal an die beabsichtigte zusätzliche Förderung von „windschwachen“ Standorten durch das EEG…
Ressourcenschonung: In Ermangelung von Speichern für den Ausgleich der Erzeugungsschwankungen von Grünstrom müssen weiterhin konventionelle Kraftwerke in Größenordnung der Spitzenlast (maximaler Stromverbrauch) vorgehalten werden. Wir werden am Ende also zwei komplette Kraftwerksparks betreiben, die von der Leistung her beide unsere Spitzenlast bedienen könnten – wenn denn der Wind weht und die Sonne scheint. Außerdem erfordert Grünstrom zusätzliche Stromtrassen quer durchs Land, vom Traum eines intelligenten „Smartgrids“ für alle Stromverbraucher einmal ganz abgesehen.
Widerspruch: Die Energiewende erfordert mehr als doppelt so viele Ressourcen, wie wir sie für eine sichere Stromversorgung allein aus konventionellen Quellen benötigen würden!
Nachhaltigkeit: Moderne Kohlekraftwerke sind so ausgelegt, dass sie bei Nennleistung ihren größten Wirkungsgrad erzielen und damit auch den geringsten CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde produzieren. Bei Grünstrom-Überschuss sieht die Sache leider ganz anders aus, da wird unter Teil-Last vermehrt CO2 emittiert, ohne dass der Endkunde diesen Strom verwerten kann. Der produzierte Strom wird vielmehr gegen eine zusätzliche Strafgebühr, für die der Stromkunde ebenfalls aufkommen muss, ins Ausland entsorgt. Kohlekraftwerke können bei Flaute nun einmal nicht mit einem sofortigen Kaltstart reagieren. Unser CO2-Ausstoß sinkt also nicht, sondern unsere alternative Energieerzeugung erfordert weiterhin den Betrieb konventioneller Kraftwerke, schon allein für die Einhaltung der Netzfrequenz, die Grünstrom grundsätzlich nicht gewährleisten kann.
Widerspruch: Der vorgeblichen „Einsparung von CO2“ mittels „Energiewende“ und EEG zwecks Rettung des Weltklimas stehen trotz ungeheurer Kosten für die „nicht privilegierten“ EEG-Endverbraucher und unabsehbaren ökologischen Schäden an naturnahen Lebensräumen auch in Zukunft keinerlei CO2-Einsparungen gegenüber.
Durch den gezielten Einsatz von Desinformation über das natürliche Klimageschehen und die physikalischen Grundlagen der Energieerzeugung bezahlen wir also in einem völlig sinnlosen Ablasshandel sehr viel Geld für vorgeblichen “Klimaschutz“. Aber wegen des dauerhaft notwendigen Parallelbetriebs von konventionellen „Schattenkraftwerken“ ist eine CO2-Reduzierung in der Energieerzeugung überhaupt nicht möglich.
Mit dem falschen Argument einer angeblich notwendigen „Klimarettung“ richten wir also unsere Umwelt und unsere wirtschaftlichen Ressourcen sinnlos zu Grunde und gefährden damit nicht nur nachhaltig unseren eigenen Lebensstandard, sondern auch den der nachfolgenden Generationen…

Uli Weber ist Autor des Buches Klimahysterie ist keine Lösung.

Übernommen von Die kalte Sonne hier




Deutschland lässt sich abschaffen – macht alle mit

Bild rechts: Startbild eines EEG-Erklärungsvideos Quelle: DIE WELT

Bildbeschreibung des Autors: Kein Windhauch weht, die Sonne geht, der Strom sich gleich mit schlafen legt. Zum Speichern war der Tag zu schlecht, nun wird es kalt, geschieht dir recht. Ein teurer Stromer vor dem Haus, hätte noch Strom, doch wird nichts draus. Das EVU dank Smart-grid Schaltung, lutscht den grad aus – das ist EEG-Mangelverwaltung.

Greenpeace Energy: Alles mit Ökostrom ist machbar

Greenpeace hat sich scheinbar vorgenommen, an Deutschland seine Macht zu prüfen und heraus zu bekommen, wie weit es damit gehen kann[7]. Hebel sind die vollkommen unsinnigen Klimaziele, die dank einer klimahysterischen Umweltministerin – und einer politischen Kaste, sowie Beratern[6] welche sie darin unterstützen – der Welt versprochen hat, Deutschland – koste es was es wolle – als Klima-Vorzeigeland zu präsentieren.

Als Hebel dienen dazu von Greenpeace beauftragte „Studien“, welche immer das Gleiche belegen sollen: Was Greenpeace will und fordert, kann durch genügend Wunder und vor allem Geldausgaben immer irgendwie Wirklichkeit werden. Das gilt für das Klima und natürlich auch für das EEG.

Eine solche Studie ist eben wieder erschienen: htw Berlin: Sektorkopplungsstudie [2]

Die Greenpeace Energy Sektorkopplungssstudie

Wie immer, gibt es dazu zwei vollkommen konträre Meinungen.

Klimaretter.Info als Sprachrohr einer Beraterin[6] unserer Umweltministerin überschlägt sich geradezu mit Lob. Endlich wurde wieder ein Professor gefunden, der das was die Mit-Herausgeberin C. Kemfert schon immer sagt bestätigt. Kleine Wehrmutstropfen bleiben nicht unerwähnt, aber im Großen Ganzen ist das, was dieser Professor errechnet hat doch einfach nur toll. Dass dieser Herr Professor reine Luftschlösser baut, jede Physik ignoriert (fehlende Speichertechnologien) und die einzige Begründung das 1,5-Grad Ziel ist erschüttert eine Regierungsberaterin nicht. Und die utopischen Kosten sind kein Mangel, sondern eine echte Herausforderung.

Schließlich hat das Ziel die Regierung vorgegeben. Aufgabe ist nicht, dieses in Frage zu stellen, sondern ausschließlich diesen Endkampf abgehobener Politiker und Berater um das Klima zu unterstützen.

Vorab zu den Kosten.

Das Beste ist immer, sie gar nicht zu ermitteln, sondern einfach Vermutungen anzustellen, wie es ein Herr Tritti(h)n schon vorgemacht und zielsicher daneben getroffen hat. So kann man hinterher zumindest keinen Rechenfehler nachweisen. Die Studie macht da keine Ausnahme:

[4] Den finanziellen Aspekt des Systemwechsels hat Quaschning in der Studie außen vor gelassen. Keiffenheim schätzt, dass das neue Energiesystem nicht nur sicherer ist als das jetzige, sondern auch günstiger. Neben wegfallenden Folge- und Ewigkeitskosten der fossilen Energieträger würden auch Milliarden an Euro durch das Ausbleiben von Energieimporten gespart.

Nun ein Kommentarauszug von Klimaretter

Klimaretter.Info [1]: Alles mit Ökostrom ist machbar

Deutschland klimaneutral zu machen bedeutet vor allem, die fossilen durch erneuerbare Energien zu ersetzen – nicht nur beim Strom, sondern auch für Wärme und Verkehr. Was offenbar für viele Politiker utopisch klingt, hat Volker Quaschning von der HTW Berlin jetzt durchgerechnet. Alles mit grünem Strom ist danach machbar, allerdings werden manche der Botschaften auch der Ökobranche nicht so gefallen.

"Gut 87 Prozent fehlen also noch an einer erfolgreichen Energiewende", schloss Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) am Montag in Berlin. Er stellte eine umfangreiche Studie zur sogenannten "Sektorkopplung" vor. Die Studie geht, einfach gesagt, der Frage nach, wie viel Ökoenergie das Industrieland Deutschland für "alles" – also Strom, Wärme und Verkehr – braucht, wenn es gänzlich auf Atom, Kohle, Gas und Öl verzichtet – und zwar ab dem Jahr 2040.

Diese Marke ist für Quaschning das zeitliche Maß des Klimaschutzes, weil nur dann noch die Chance besteht, dass die Bundesrepublik ihren Beitrag zu einem globalen 1,5-Grad-Ziel leistet. Während derzeit selbst Greenpeace und Co "nur" eine Verdreifachung des Tempos der Energiewende verlangen, setzt Quaschning noch eins drauf und sieht eine vier- bis fünffache Beschleunigung als nötig an.

Ein paar Medien haben die Studie trotzdem unabhängig betrachtet und sind zu anderen Interpretationen gekommen.

DIE WELT [3]: Die absurden Auswüchse des Klimaschutzes

Viele Umweltpolitiker hatten Tränen in den Augen, als die Weltgemeinschaft beschloss, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Nur: Was zur Erreichung dieses Ziels notwendig sein würde, war vielen wohl selbst im April dieses Jahres noch nicht klar, als die ersten 170 Staatsvertreter, unter ihnen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), den Klimavertrag im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York unterzeichneten. Das Papier sieht immerhin die "Dekarbonisierung" der Welt vor – also das Ende aller Emissionen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid. Das ist gleichzusetzen mit dem Ende aller Verbrennungsprozesse in Motoren, Heizungskesseln und Kraftwerken – denn dort entsteht das CO2.

Was es aber genau bedeutet, wenn man alle kohlenstoffhaltigen Brenn- und Kraftstoffe loswerden und durch Ökostrom ersetzen will, zeigt nun eine Studie, die Greenpeace Energy in Berlin präsentierte. Es handelt sich um die erste größere Untersuchung zum Thema "Sektorkopplung" – also die Ausweitung der Energiewende auf die Sektoren Verkehr und Heizwärme. Nach den Berechnungen des Studienautors Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) müssen dafür etwa schon "gegen 2025 die Produktion von Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselmotoren eingestellt und für den Güterverkehr wichtige Fernstraßen mit Oberleitungen versehen werden". Oberleitungen wie bei der Bahn sind der Studie zufolge auch über den deutschen Autobahnen nötig, weil selbstverständlich auch der gesamte Bus- und Güterverkehr in kürzester Zeit elektrifiziert werden muss. Konzepte und Kostenschätzungen gibt es dazu freilich noch nicht.

Was der politisch verordnete Tod des Verbrennungsmotors innerhalb der nächsten zehn Jahre für die deutsche Automobilindustrie, ihre Wettbewerbsposition, ihre Arbeitsplätze und ihre Standortpolitik bedeuten würde, darüber lässt sich die Studie nicht weiter aus. Denn es gibt noch andere wichtige Baustellen, etwa im Immobilienbereich: "Da bei Heizungssystemen von Produktzyklen von bis zu 20 Jahren ausgegangen werden muss, ist ein Verbot des Einbaus neuer Öl- und Gasheizungen sowie KWK-Anlagen ab dem Jahr 2020 erforderlich, um eine vollständige Dekarbonisierung im Jahr 2040 zu erreichen", heißt es in der Studie wörtlich.

Deutsche Heizungsbauer müssten sofort die Produktion umstellen

Die Angst vor einer „Öko-Diktatur“

Zieht man ab, dass Windräder immer höher und leistungsstärker werden, bedeutet dies wohl nicht die Verfünffachung der heutigen Zahl an Windkraftanlagen in Deutschland. Vielleicht reicht das Vierfache oder Dreifache aus. Selbst in diesem Fall müssten aber die Landbewohner sich – und ihre Kinder – mental darauf vorbereiten, dass aus den 26.000 Rotortürmen, die heute bereits in der Landschaft stehen, in den nächsten Jahren gut 80.000 Anlagen werden, wenn Greenpeace mit der vorgelegten Studie den Weg zum Pariser Klimaziel denn richtig beschreibt.

Inzwischen werden die Auswüchse der Klimarettung und des EEG so eklatant, dass sogar der FOCUS, sonst für jeden Klimaalarm unbegrenzt empfänglich, einem mutigen Redakteur die Gelegenheit gab, einen Artikel zu platzieren:

FOCUS ONLINE 14.06.2016 [5]: Klimaschutz-Paradox Kommentar: Energiewende richtet größeren Schaden an als die Klimaveränderung

Die Energiewende soll unseren Planeten retten. Dafür werden keine Kosten und Mühen gescheut. Doch der gute Wille verpufft, wenn wir dabei den Ursprungsgedanke überrennen, meint FOCUS-Online-Experte Florian Asche. Die Politik scheint dieses Paradoxon zu ignorieren.

Kürzlich diskutierte die Bundesregierung unter lautstarker Begleitung der Windindustrie über eine Verlangsamung des Ausbaus der Windenergie. Geld spielt in dieser Diskussion keine Rolle, die Verschwendung von Energie und die fehlende Speicherkapazität für Strom. Es ging darin um Zuschüsse und Ausschreibungen, um Klimaziele und Megawatt. Nur zwei Worte fehlten in der Debatte: Umweltschutz und Landschaftspflege.

Doch nichts ist uns zu teuer, wenn es um die Rettung unseres Planeten geht. Bis zum Jahr 2030 werden nach Erhebungen des Wirtschaftsrates insgesamt 400 Milliarden Euro für den guten Zweck der Energiewende lockergemacht. International betrachtet, ist diese Jahrtausendleistung völlig ohne Belang. Die so eingesparte Menge an CO2 entspricht nämlich der Ausstoßsteigerung in China innerhalb von drei Monaten.

Gleichzeitig sorgen unzureichende Stromnetze und fehlende Speichermöglichkeiten dafür, dass dieser gute Wille auch regional völlig nutzlos verpufft. Der Stromkunde zahlt mittlerweile dafür, dass andere Länder den von uns erzeugten Ökostrom abnehmen, um unsere eigenen Netze nicht zu überlasten. All das interessiert offensichtlich niemanden. Das ungeliebte Fracking der USA hat dort für CO2-Einsparungen gesorgt, die den Effekt in Europa um ein mehrfaches übertreffen.

Wäre Deutschland bereit gewesen, durch Energie-Allianzen einen Bruchteil seiner Mehrkosten für alternative Energien in Entwicklungsländern zu investieren, dann wäre der globale Klimanutzen deutlich höher gewesen. Doch niemanden scheint das wirklich zu interessieren. Im Gegenteil, die Apologeten der alternativlosen Windenergie haben Hochkonjunktur.

Es stellt sich inzwischen wieder die Frage: Muss in Deutschland immer alles erst durch „herausragende“ politische Gestalten und ihre willfährigen Mitläufer aus der vermeintlichen „Intelligenz“ vollkommen kaputt gemacht werden, bevor irgendwo Pflänzchen der Vernunft keimen können?

Nachtrag von Fred F. Mueller

Das Narrenschiff 4.0

Das Barometer fällt, es dreht auf Sturm

nur Schwachsinn kommt vom Kommandoturm

ein dumpfes Mahlen schüttelt die Turbinen

bekifftes Lachen tönt aus den Kabinen,

die Spannung schwankt wild wie stürmische See

im Fernsehen spiel’n sie nur Humbatätärä

Die Infrastruktur krankt, Szenarien sind frisiert

die Netze am Limit und Reserven blockiert

die Trafos ächzen, die Leitungen summen

Von den Windmühlen hört man warnendes Brummen,

Das Staatsschiff krängt, es rollt und stampft wie wild

Doch auf der Brücke setzt sich niemand ins Bild

Die Medien lügen, der Käpt’n ist selfie-trunken

Die Industrie in dumpfe Lethargie versunken

Im Wissenschaftsrat lauter meineid’ge Halunken

Die Bürokraten zu feig um SOS zu funken

Und „Burning Barbara“ führt das Narrenschiff

Mit Volldampf voraus und exakt Richtung Riff!

Sehr frei nach einem bekannten deutschen Liedtext

Fred F. Mueller

Quellen

[1] Klimaretter.Info: Alles mit Ökostrom ist machbar

http://www.klimaretter.info/forschung/hintergrund/21439-alles-mit-oekostrom-ist-machbar

[2] Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin: SEKTORKOPPLUNG DURCH DIE ENERGIEWENDE

http://pvspeicher.htw-berlin.de/sektorkopplungsstudie/

[3] DIE WELT: Die absurden Auswüchse des Klimaschutzes

http://www.welt.de/wirtschaft/article156381085/Die-absurden-Auswuechse-des-Klimaschutzes.html

[4] neue energie, Michael Hahn, 20.06.16: Studie zur Sektorkopplung unter Strom

https://www.neueenergie.net/wissen/technologien/unter-strom

[5] FOCUS ONLINE 14.06.2016: Klimaschutz-ParadoxKommentar: Energiewende richtet größeren Schaden an als die Klimaveränderung

http://www.focus.de/wissen/experten/florian_asche/klimaschutz-paradox-kommentar-energiewende-richtet-groesseren-schaden-an-als-die-klimaveraenderung_id_5612641.html

[6] EIKE 05.06.2016: Eine Professorin klärt den VDI auf, wie das EEG „wirklich“ funktioniert

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/eine-professorin-klaert-den-vdi-auf-wie-das-eeg-wirklich-funktioniert/

[7] EIKE: Der Mensch verliert durch Kohlekraftwerke statistisch insgesamt 3 Stunden an Lebenszeit nachdem er vorher damit 40 Jahre Lebenszeit gewann, deshalb muss er Greenpeace zufolge auf billigen Kohlestrom verzichten 21.04.2016

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-mensch-verliert-durch-kohlekraftwerke-statistisch-insgesamt-3-stunden-an-lebenszeit-nachdem-er-vorher-damit-40-jahre-lebenszeit-gewann-deshalb-muss-er-greenpeace-zufolge-auf-billigen-kohlestrom-verzichten/

EIKE: Paris COP21 Verpflichtung: Greenpeace und Hendricks wollen Deutschland über das 1,5 ° Ziel so arm wie Bhutan, Gambia oder Äthopien machen

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/paris-cop21-verpflichtung-greenpeace-und-hendricks-wollen-deutschland-ueber-das-15-ziel-so-arm-wie-bhutan-gambia-oder-aethopien-machen/

EIKE: Greenpeace eNERGIE und IWES Fraunhofer fordern die vollständige Dekarbonisierung Deutschlands bis zum Jahr 2050 – die Politik macht angefeuert durch die Medien begeistert mit

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/greenpeace-energie-und-iwes-fraunhofer-fordern-die-vollstaendige-dekarbonisierung/




INDOK, TRI und NATION

Bild rechts: Erklärung siehe am Ende dieses Beitrags!

Vor einiger Zeit hat ein sehr engagierter Grundschullehrer an seiner Schule das Projekt „Zauberhafte Physik“ initiiert. Damit wollten er und seine KollegInnen den Kindern mit Experimenten spielerisch Grundlagen physikalischer Gesetze beibringen. Zu diesem Zweck hat er bei einer entsprechenden Firma um Material gekauft.

In der Folge hat ihm die Firma immer wieder Angebote zum Thema geschickt. Darunter war auch dieses hier.

Sein Kommentar hierzu, mit dem er sich auch an das Europäische Institut für Klima und Energie EIKE gewandt hatte:

Über das, was hier angeboten wird, bin ich gelinde gesagt, entsetzt.

Hier werden offensichtlich Informationsmaterialien angeboten, mit denen die Kinder/Schüler in politisch korrektem Sinne indoktriniert werden sollen.“

Rein zufällig (?) haben mir Drittklässler an „meiner“ Schule noch am gleichen Tag ein Lehrbuch für den HSU-Unterricht gezeigt („Erlebniswelt 3/4, Ausgabe 2015, ISBN 978-3-637-01690-3), in dem es auch um das Thema Energie ging. Und dort stand genau das: CO2 ist ein Schadstoff usw. Dazu hatten die Kinder ein Arbeitsblatt, in dem sie in einer Tabelle Vor- und Nachteile bestimmter Energieformen eintragen sollten (Kohle, Erdgas, Öl, Wind und Solar). Sie haben mich gefragt – und das war für mich wie ein roter Blitz vor meinen Augen! Das Dilemma, das mir schon während meiner letzten Berufsjahre zu schaffen gemacht hatte, hat mich erreicht!

Demnächst werde ich eine Mail an die Cornelsen Schulverlage GmbH senden. Auch das wird man später auf meiner Website nachlesen können.

Aber zumindest habe ich mich in einer E-Mail an die Rektorin der Schule gewandt. Diese E-Mail hatte folgenden Wortlaut:

Beispielhaft möchte ich einen einzigen Punkt herausgreifen, um zu verdeutlichen, in welchem Dilemma ich stecke. In den Lehrbuch wird Kohlendioxid CO2 als „Schadstoff“ bezeichnet. Das wird den Kindern so eingetrichtert. Aber ist dieses CO2 nicht UNABDINGBAR NOTWENDIG für das Leben auf der Erde? Ohne dieses Spurengas gibt es kein Leben, keine Tiere, keine Pflanzen, keine Menschen. Die Erde wäre wüst und leer wie der Mond. Wie kann ein solcher Stoff ein „Schadstoff“ sein? Zumal er so gering in der Luft vorhanden ist, dass es für die Pflanzen schon fast gefährlich wird?

(Vergleich: Stellen Sie sich bitte einen Sack mit zehntausend Murmeln vor. Ganze vier Murmeln davon entfallen auf das CO2. Oder schauen Sie das Bild im Anhang: 1 Quadratmeter = 10.000 Quadratzentimeter. Ganze vier davon [links unten] gehören dem CO2-Anteil. Und das soll Katastrophen auslösen?).

Der Punkt für mich ist: Darf ich den Kindern das sagen? Oder bekommen sie dann Ärger mit den LehrerInnen, weil die etwas anderes hören wollen?

Darf ich den Kindern überhaupt mit Fakten kommen, die dem allgemeinen Lehrdiktat widersprechen? Die Kinder fragen mich! Wenn ich ihnen aber das sage, was sie im Unterricht (offenbar) hören, müsste ich lügen. Wenn ich ihnen aber sage, wie es wirklich ist, bekommen sie vielleicht Ärger oder eine schlechte Note.

Beides ist mir unmöglich! Bitte helfen Sie mir, wie ich mich da verhalten soll. Auf die Fragen der Kinder habe ich lahm geantwortet, dass sie einfach aufpassen sollen, was die Lehrerin/der Lehrer sagt. Aber das löst doch das Problem nicht!

Ich bin nur zu gerne bereit, Ihnen und/oder dem gesamten Kollegium die Fakten vorzustellen! Fakten, keine Ideologie! Aber gelangen dann nicht SIE in das gleiche Dilemma? Wird nicht vom Ministerium vorgegeben, was die Wahrheit zu sein hat?

Auf diesen Hilferuf erhielt ich sofort die folgende Antwort:

Leider bin ich als Schulleitung nicht die Stelle, welche Ihr Problem lösen könnte.

Im Bildungswesen gilt Länderhoheit. Das bedeutet, das Staatsministerium bestimmt die Lehrpläne und genehmigt ebenso die Zulassung der Lehrmittel von den Schulbuchverlagen für den Unterricht. Wie in anderen Bereichen auch, gibt es zu manchen Themen sicher unterschiedliche Ansichten; oft ist sich ja nicht einmal die Wissenschaft einig. Wenn Sie das von Ihnen beschriebene Dilemma als so belastend empfinden, rate ich Ihnen, dies in den Raum zu stellen und ansonsten keine Aussage zu treffen, die Sie in eine unzufriedene Lage bringt.

Von schulischer Seite aus sei gesagt, dass wir dem Lehrplan verpflichtet sind und in der Leistungsmessung Lernziele auch nur lehrplangemäß überprüft und bewertet werden können.

Vor allem aufgrund des letzten Satzes habe ich mich entschlossen, mich bei diesem Thema absolut herauszuhalten. So schmerzhaft es für mich war, der Indoktrination der Kinder tatenlos zusehen zu müssen – aber ich konnte den Kindern nur lahm sagen, sie „sollten aufpassen, was die Lehrerin/der Lehrer dazu sagt“.

Was sonst soll ich tun? Eine ausgezeichnete Grundlage für diese Entscheidung lieferte mir ein anderer EIKE-Autor, der mir schrieb:

Wenn Sie versuchen, in diesem schulischen Bereich zu opponieren, werden Sie nur verlieren. Da ich weiß, wie sehr Sie Kinder mögen, würde ich Ihnen raten, sich den Kontakt nicht zu gefährden und mit den Kindern nur „unkritische“ Themen zu behandeln. Alles andere würde über kurz oder lang in einer persönlichen Katastrophe münden.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Aber es geht mir nun mal gegen den Strich, diese Indoktrination von Kindern, von den UN als „Verbrechen gegen die Menschheit“ gelistet, einfach so hinzunehmen. Natürlich könnte man die LehrerInnen fragen, ob den Kindern auch bestimmte Fakten vermittelt werden. Dazu habe ich mir mal folgenden Fragenkatalog ausgedacht:

Zu CO2: Wird den Kindern gesagt, dass

  1. 1. CO2 KEIN Schadstoff, sondern für das gesamte Leben auf der Erde UNABDINGBAR NOTWENDIG ist?

  2. 2. es in der Luft nur einen Anteil von 0,04% hat? Das sind in einem Sack mit zehntausend Murmeln ganze 4 Murmeln?

  3. 3. es Klimawandel auf der Erde gibt, SEIT DIESE BESTEHT, also seit 4 MILLIARDEN Jahren? Und dass NOCH NIE das CO2 irgendeine Rolle dabei spielte?

Zu Solarenergie: Wird den Kindern gesagt, dass

  1. 1. die Herstellung der Solarmodule viel mehr Energie (fossile Energie!) verbraucht als es jemals während seiner gesamten Lebensdauer erzeugen kann? Dass also mit Solarenergie auf der Erde mehr Energie verbraucht wird als ohne Solarenergie?

  2. 2. Solarpaneele eine hoch giftige Angelegenheit sind und dass sie nach Ende ihrer Betriebsdauer (ca. 15 bis 20 Jahre) NICHT RECYCELT werden können, sondern als TEURER SONDERMÜLL entsorgt werden müssen?

  3. 3. zur Herstellung mehrere hoch giftige Zusatzstoffe erforderlich sind, die hauptsächlich in China abgebaut werden und die dazu führen, dass riesige Flächen verseucht werden?

Zu Windenergie: Wird den Kindern gesagt, dass

  1. 1. Windräder verheerende Umweltschäden hervorrufen, dass sie zu Tausenden Vögel und Fledermäuse töten (zerschreddern)?

  2. 2. man für die Errichtung eines einzelnen Windrades in Waldgebieten ca. 6000 Quadratmeter Wald abholzen muss, die auch nicht wieder aufgeforstet werden können? Dass man breite Schneisen für befestigte Zufahrten dauerhaft freihalten muss, damit Feuerwehren im Falle eines Brandes sofort dorthin gelangen können?

  3. 3. Zu Windparks in der Nordsee: Wird den Kindern gesagt, dass im Falle eines großen Öltankers, der vor der Küste mit einem Maschinenschaden manövrierunfähig ist und in einen solchen Windpark treibt, wo ihm die Betonsockel der Windräder den Rumpf aufschlitzen, es keinerlei Möglichkeit gibt, die folgende Ölpest irgendwie einzudämmen? Und welche verheerenden Schäden daraus beispielsweise für das Wattenmeer resultieren können?

Zu „Erneuerbarer Energie“ allgemein (wobei „erneuerbar“ allein als Begriff schon physikalisch Unsinn ist. Energie ist nicht erneuerbar, siehe Energie-Erhaltungssatz): Wird den Kindern gesagt, dass

  1. 1. die Erzeugung von Wind- und Solarstrom um ein Vielfaches mehr kostet als je damit erwirtschaftet werden kann?

  2. 2. man in Fällen, bei denen die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht (oder auch zu stark) weht, auf Reservekraftwerke (Kohle, Erdgas) zurückgreifen muss, um in Deutschland nicht die gesamte Industriestruktur zusammenbrechen zu lassen?

Dieser Fragenkatalog ist sicher noch um ein Vielfaches erweiterbar. Aber damit löste sich natürlich nicht mein Problem, und ich habe diese Fragen erst mal für mich behalten. Aber auf meiner Website habe ich mal versucht darzustellen, wie man sozusagen „mit gleicher Münze“ Kindern die (wirkliche) Gegenposition nahe bringen könnte. Das ist nicht einfach, und ich habe auch nur einen Punkt herausgegriffen, nämlich das mit dem CO2. Der Vorteil hierbei ist, dass Geschwurbel jedweder Art bei Kindern völlig ungeeignet ist.

Als mir die Kinder ihr Lehrbuch gezeigt haben, hatte ich darauf hingewiesen, dass der Stoff, um den es hier ging, für das Überleben auf der Erde unabdingbar war. Woraufhin ein Mädchen sofort mit dem Hinweis kam: „Ach ja, das CO2!“

Es war schon bemerkenswert, mit welchem Tonfall diese Antwort kam. Ihre daneben stehende Klassenkameradin nickte nur. Offenbar wussten beide genau, was es mit diesem CO2 auf sich hatte. Das war für den Artikel auf meiner Website hilfreich. Dazu hier ein Ausschnitt:

Natur: Ich glaube, du bist etwas böse, weil ich schon so viel von dir verbraucht habe.

Ce-O-Zwei: Böse ist das falsche Wort, denn wenn du mich ganz aufgebraucht hast, musst du ja selbst sterben. Du kannst nicht anders. Aber vielleicht gibt es ja Hoffnung.

Natur: Hoffnung? Auch für mich? Erzähl doch mal!

Ce-O-Zwei: Oh, das lässt sich nicht mit ein oder zwei Sätzen sagen. Sieh mal, als du angefangen hast, das Leben zu erzeugen, hast du eine absolut geniale Erfindung gemacht: Du hast uns das Grün der Pflanzen gegeben! Die Erwachsenen nennen es Chlorophyll, aber das ist wieder so ein kompliziertes Wort.

Natur: Ja, das habe ich erfunden. Aber ohne dich, liebes Ce-O-Zwei, wäre das nicht gegangen. Ach ja, Treibstoff oder Benzin habe ich dafür auch gebraucht. Aber das habe ich mir von der Sonne genommen.

Ce-O-Zwei: Genau! Aber ich glaube, jetzt solltest du selbst mal erzählen, was du mit mir gemacht hast mit Hilfe der Sonne, und warum es von mir jetzt nur noch so wenig in der Luft gibt.

Natur: Nun, ich habe deine zwei Bestandteile mit Hilfe der Sonne aufgespalten! Den Kohlenstoff habe ich für das Wachstum von Pflanzen gebraucht. Den Sauerstoff brauchte ich nicht, den habe ich einfach der Luft hinzugefügt.

Ce-O-Zwei: Aha! Und nachdem du mich einmal getrennt hattest, konntest du mich nicht wieder zusammen kleben, oder?

Natur: Genau! Das ist so, wenn man ein Stück Schokolade von der Tafel abbricht – es lässt sich nicht wieder zusammen fügen. Das wäre un-natürlich gewesen.

Ce-O-Zwei: Richtig! Aber damit hast du immer mehr von mir genascht, du Gierwanst. Die Pflanzen sind ja Lebewesen, und Lebewesen sterben nun mal irgendwann. Der Kohlenstoff, mein einer Bestandteil, bleibt aber drin. Und wenn die tote Pflanze von der Erde begraben wird, ist der Kohlenstoff auch in der Erde – und unwiederbringlich verloren!

Natur (seufzt): Tja, so bin ich nun mal, ich kann ja nichts dafür.

Ce-O-Zwei: Aber denk doch mal nach! Du kannst doch so viel! Schließlich hast du mich aufgespalten und damit das Leben zum Blühen gebracht. Kannst du den Kohlenstoff nicht irgendwie wieder aus der Erde holen, damit ich ihn wiederbekomme? Denn damit kann ich doch dich, die Natur und das Leben wieder stärken.

Ich meine: du, liebe Natur, hast mich doch aufgespalten und den Kohlenstoff in die Erde gebracht. Das ist eigentlich Verschwendung. Kann man ihn nicht irgendwie recyceln?

Natur: Hmmm… nein, direkt kann ich das nicht. Aber ich habe inzwischen eine Spezies erschaffen, die es kann. Es geht nur mit Feuer, und es gibt nur eine Lebensform, eine einzige Spezies, die das Feuer beherrscht. Das sind die Menschen.

Ce-O-Zwei: Aha! Und weiter?

Natur: Na ja, es ist eigentlich ganz einfach! Der Mensch muss den Kohlenstoff aus der Erde holen und verbrennen! Ich will nicht einmal dafür etwas haben. Der Kohlenstoff ist mein Geschenk an die Menschen, die damit Licht machen, heizen und kochen können.

Ich will es mal noch anders sagen: Die Sonne mit ihrer Energie hat deine beiden Bestandteile getrennt. (Das macht sie übrigens immer noch, solange es grüne Pflanzen gibt). Aber wenn man den Kohlenstoff verbrennt, ist so viel Energie da, dass der Kohlenstoff sich wieder mit dem Sauerstoff verbindet – und du bist wieder da!

Das hat für mich unschätzbare Vorteile: Ich kann dich wieder verwenden, um neues Leben zu schaffen und das bestehende Leben zu stärken. Mit der Wärme des Feuers kann der Mensch Energie erzeugen, Strom und noch Vieles mehr.

Der ganze Beitrag auf meiner Website steht hier. Am Ende habe ich zur Verdeutlichung das Bild oben rechts beigefügt mit folgender Erklärung:

Die ganze Fläche ist 1 Meter mal 1 Meter groß – ein Quadratmeter. Wenn ihr das in der Schule schon gehabt habt: ein Quadratmeter sind zehntausend Quadratzentimeter. Oben habe ich dazu „Murmeln" geschrieben, das könnt ihr euch vielleicht besser vorstellen.

Und von diesen zehntausend Quadratzentimetern gehören dem Ce-O-Zwei ganze vier! Sie sind links oben in der Ecke blau gefärbt. Schaut genau – es ist kaum zu erkennen.

Und dieser winzige Anteil, der für das Leben fast schon zu klein ist, der soll nach Ansicht einiger Menschen die Erde verbrennen, wenn man den Anteil ein klein wenig größer macht – etwa um die rote Fläche! Könnt ihr euch so einen Unsinn vorstellen?

Noch deutlicher wird dieser Unsinn, wenn ihr euch mal die grün gefärbte Fläche anschaut. So viel Ce-O-Zwei war in der Luft, als ich angefangen habe, das Leben auf der Erde zu entwickeln. Es ist viel mehr als heute – und die Welt ist natürlich nicht verbrannt! Sondern sie ist aufgeblüht!

Und jetzt versteht ihr vielleicht auch, warum ich, die Natur, mich an euch Kinder wende. Ihr, die Kinder, könnt vielleicht etwas ändern. Denn vergesst nicht: Ihr seid die Zukunft, und es ist eure Zukunft, die die Erwachsenen hier verspielen!

© Chris Frey im Juni 2016




Deutschland auf dem Weg in die « Dritte Welt »

Lieber Leser, seinen Sie gewiss: ohne eine billige, zuverlässige und großindustriell nutzbare Speichertechnologie muss die Energiewende scheitern. Und diese Speicher-Technologie ist noch nicht erfunden, auch wenn die grünlackierten Experten noch so schrill das Gegenteil behaupten. Es sollte uns zu denken geben, dass kein einziges Land der Welt den deutschen Vorreitern folgt – Geisterfahrer ist stets der, dem alle anderen entgegenkommen.

Warum unbemerkt?

Die Energiewende surft auf einem Tsunami von Lügen und Unwissenheit durch ein Labyrinth voller Nebelbombenwerfer und Möchtegernexperten.

Energiesysteme sind komplizierte, schwer zu verstehende Zusammenhänge. Sie werden weder vom Laien noch von Journalisten oder gar von Politikern so einfach überblickt. Die Beschäftigung damit ist langweilig und erfordert tieferes Fachwissen. So kommt es, dass selbst eine Physikerin, die in Chemie promoviert hat, an eine Energiewende ohne industrielle Speicher glaubt. Aber sie glaubt ja auch daran, dass wir das schaffen.

Die von der Energiewende ausgelösten Erosionsprozesse der Wirtschaft sind schleichend und somit für den Laien fast unsichtbar. Da haben es Scharlatane leicht, die der Öffentlichkeit physikalischen Unsinn als Tatsachen verkaufen. Und alle fachkundigen Warner werden von einer grün-moralinsauren Inquisition an den Pranger gestellt, damit ja niemand auf die Idee kommt, ihnen zuzuhören.

Es fehlt auch nicht an Geld, um das Scheitern der Energiewende mittelfristig kaschieren zu können. Immer neue Kurpfuscherei an den Symptomen wird von der Politik eingeleitet. Zwangsbezahlt wird diese Vergeudung von inzwischen 27 Milliarden Euro pro Jahr vom Stromkunden und Steuerzahler. Auch die Steigerung dieser gewaltigen Summe geht schleichend voran.

Die Profiteure und Scharlatane sitzen in den Redaktionsstuben, auf den politischen Machtpositionen und sogar in den „Expertengremien“. Sie behaupten unisono den selben physikalischen Blödsinn vom Endsieg der Energiewende: es ist bald geschafft, man brauche nur noch etwas mehr vom Selben (Geld) und ein paar Stromtrassen. Die Öffentlichkeit hat keine Chance, sich vernünftig zu informieren. Nunmehr, nach vielen Jahren Propaganda-Trommelfeuer glauben fast alle Menschen in Deutschland an eine erfolgreiche Energiewende.

Im benachbarten Ausland – ohne diese Propaganda – schüttelt man verständnislos den Kopf und baut an den Grenzen teure technische Schutzmaßnahmen, um sich vor den Folgen dieser irrsinnigen Energiepolitik zu schützen. Phasenschieber als Stacheldraht, um die Invasion der deutschen Dumping-Energie aufzuhalten, mein Gott!

Warum kann die Energiewende nicht gelingen?

Stellen Sie sich vor, Sie wären stolzer Besitzer eines revolutionären Öko-Volkswagens. Viele Windrädchen auf dem Auto-Dach und auch viele Sonnenkollektoren. Wenn der Wind weht und die Sonne scheint ist das Fahren damit eine Freude. Leider bleibt die Kiste sofort stehen, wenn es dunkel und windstill wird, weil sie keinen Speicher hat, der die Energie hätte speichern können, während es auf dem Parkplatz stand. Im Gegenteil, Sie mussten die Windrädchen blockieren und die Kollektoren abdecken, damit das Ökoauto sich nicht selbstständig macht, wenn Sie gar nicht fahren wollen.

Nun können Sie sagen: „Fahre ich eben nicht, wenn kein Wind weht“ – für die Umwelt. Aber Sie sind Taxifahrer, Ihr Einkommen hängt gewissermaßen von der Kontinuität ihrer Fahrerei ab. Und einen Energiespeicher hat Ihr Auto nicht, weil der noch nicht erfunden ist.

Was tun? Richtig geraten, Sie brauchen noch ein zweites Auto für diese Fälle, eines mit einem richtigen Motor, das auch dann fährt, wenn’s dunkel und windstill ist. Das ist machbar, aber teuer – Sie müssen zwei völlig gleichwertige Autos betreiben, eins für das passende Wetter und eines für immer dann, wenn das Wetter nicht passt.

Abb. 1 Netzeingriffe seit 2007. Man sieht deutlich den exponentiellen Anstieg. Grafik: M. Limburg; Daten http://www.netztransparenz.de/de/Redispatch.htm

Genauso funktioniert die Energiewende. Wir haben ein schönes Öko-Energie-System aus Wind und Sonne, das uns am 8. Mai dieses Jahres sogar für ein paar Minuten voll mit Elektroenergie versorgte. Manchmal wird sogar zu viel Strom erzeugt. Aber am 9. Mai war‘s vorbei mit Wind und Sonne und die Kohlekraftwerksschornsteine rauchten wieder. Der Strom kam für den Verbraucher wie immer aus der Steckdose. Nur, vom Kunden unbemerkt, der konventionelle „Zweitkraftwerkspark“ machte den Strom.

Die Windmüller und Sonnenkönige ficht das nicht an, denn den Zweitkraftwerkspark bezahlt ja der Staat. Der französische Präsident Hollande hat mal im Fernsehen gesagt: „Das kostet nichts, das bezahlt ja der Staat“. Dazu hat er dümmlich gegrinst. Ein Wutschrei ging durch Frankreich. Dort weiß jedes Kind: der Staat kann gar nichts bezahlen, was der Steuerzahler nicht vorher erarbeitet hat.

Also, liebe Leser, den Zweitkraftwerkspark bezahlen Sie.

Selbst wenn die Sonne Tag und Nacht 360 Tage im Jahr schiene und der Wind 364 Tage durchwehte, brauchten wir den ganzen Zweitkraftwerkspark mit 100% Kapazität für die paar Stunden, in denen absolut kein Wind weht und keine Sonne scheint. Sonst bricht das Stromnetz zusammen – es gibt einen Blackout. Das ist der unheilbare Konstruktionsfehler der Energiewende. Die Gefahr eines Blackouts wächst und wächst mit jedem konventionellen Kraftwerk, dass in diesem Subventionsgestrüpp pleitegeht und mit jedem neuen Windrad.

Abb. 2: Netzeingriffe pro Jahr und Hochrechnung bei unverändertem Zubau. Wann der Blackoutpunkt erreicht wird, ist unbekannt. Das er erreicht wird ist sicher. Grafik: M. Limburg; Daten http://www.netztransparenz.de/de/Redispatch.htm



Was passiert bei einem großen Stromausfall?


Nun könnten Sie sagen: „Für ein paar Stunden verzichten wir doch gerne mal auf Strom und machen es uns im Kerzenschein gemütlich. Für die Umwelt! Das klingt auf den ersten Blick gut. Meinen Sie wirklich?

Ein großflächiger Stromausfall heißt „Blackout“. Hier mal eine kleine unvollständige Liste, was bei einem Blackout so alles nach und nach nicht mehr funktioniert:

·       Das Licht geht aus, auch auf den Straßen und in den Geschäften, in der U-Bahn, in den Fabriken…

·       Tausende Aufzüge bleiben stecken…

·       Verkehrsampeln fallen aus, es entsteht ein Verkehrschaos mit diversen Unfällen…

·       U-Bahn, Metro und Bahn bleiben stehen…

·       Die Benzinpumpen an den Tankstellen fallen aus, es gibt keinen Sprit mehr…

·       Geldautomaten und Ladenkassen funktionieren nicht mehr, die Banken und Geschäfte schließen…

·       Kühltruhen werden nicht mehr gekühlt…

·       Das Telefonnetz und Radio und Fernsehen gehen nicht mehr – außer ein paar batteriegerieben Geräte für kurze Zeit, dann fallen auch die Sender aus…

·       Die Heiznetzumwälzpumpe und die Elektronik Ihrer Heizung bleibt stehen, es wird kalt in Ihrem Haus…

·       Das Leitungswasser hört auf zu fließen, da die Trinkwasser-Pumpen nicht mehr laufen – Sie können ihre Toilette nicht mehr benutzen, sich nicht mehr waschen… Hoffentlich haben Sie genügend Mineralwasser für die Familie im Haus…

·       Alle elektrischen Kochstellen versagen, auch zum Wärmen von Babynahrung, die Leute fangen an und machen provisorische Feuer in den Wohnungen… es fängt an, hier und dort zu brennen…

·       Krankenwagen und Feuerwehr bleiben im Verkehrschaos stecken…

·       Die Krankenhäuser werden über Notstromdiesel versorgt – für zwei Tage … dann ist der Diesel alle … die Ärzte müssen die nichtversorgungsfähigen Intensivstation Patienten einfach sterben lassen oder eutanasieren…

·       Der Notstand wird ausgerufen, es gibt Ausgangssperren…

·       Plünderungen und Unruhen brechen aus…

Eine Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommt zu dem Ergebnis, dass durch einen langandauernden und großflächigen Stromausfall alle kritischen Infrastrukturen betroffen wären und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft kaum zu verhindern wäre. Insbesondere die einschlägige Drucksache des deutschen Bundestages Nr. 17/5672 vom Jahre 2012 verschweigt hier nichts mehr. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials sei ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden – sagt Wikipedia

Bei einem Blackout dauert es oft mehrere Tage, bis das System systematisch wieder angefahren werden kann. Man benötigt „kaltstartfähige“ Kraftwerke und muss nach und nach das ganze Energiesystem wiederaufbauen. Einfach zuschalten geht nicht, da alle Verbraucher eingeschaltet sind und das Netz sofort wieder zusammenbricht.

In diesen wenigen Tagen wird es viele Todesopfer geben: Kranke auf der Intensivstation, Verletzte von Unfällen und Bränden, Erfrorene, Opfer von Kriminalität und Unruhen. Die Schwächsten trifft es zuerst – Babys, Kinder, Alte, Kranke.

Die Decke unserer Zivilisation ist dünn

Was ich hier mit Blackout beschreibe, ist ein Worst-Case-Szenario, wenn auch vielfach geschehen. Man denke nur an einige Blackouts in großen USA-Städten und ihre Folgen. Und die waren nicht mal flächendeckend.

Wenn Sie meine Beschreibung des Blackouts für übertrieben halten, dann stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie sind mit dem PKW und ihrer Familie auf der Flucht vor dem Chaos in ihrer Stadt zu Verwandten auf dem Land. Die Verwandten haben noch einen eigenen Brunnen, eine volle Speisekammer, Hühner im Stall, einen Kachelofen und ein Plumpsklo. 300 km vor dem Ziel geht Ihnen der Sprit aus. Auf den Straßen herrschen Anarchie und der Mob. Ihre Familie, die Kinder sind bedroht. Würden Sie einem Schwächeren seinen vollen Benzinkanister wegnehmen, um Ihre Familie zu retten? Würden Sie sich am Plündern eines Supermarktes beteiligen, wenn ihr Baby unbedingt etwas Wasser und Baby Brei benötigen würde?

Solange die Zivilisation unsere Grundbedürfnisse decken kann, benehmen wir uns einigermaßen zivilisiert – wenn man mal von einigen Fußball-Hooligans und der Antifa am Rande einer Pegida-Demo absieht. Aber bei Durst, Hunger, Kälte und Lebensgefahr reagiert etwas Uraltes in uns, das wir zum Glück noch nicht kennen und auch nie kennenlernen möchten. Die Decke unserer Zivilisation ist papierdünn und fragil und wir möchten uns nicht in einer Situation sehen, wenn sie zerreißt.

Das unsichtbare Szenario

Vor 10 Jahren hatte Deutschland eine stabile Energieversorgung mit zuverlässigem Strom zu durchschnittlichen Preisen. Heute muss der Netzbetreiber mit tausenden von Eingriffen das Stromnetz stabil halten und die Preise haben sich verdoppelt, sie sind weltspitze.

Das unsichtbare Szenario der Energiewende, das wirtschaftlich verheerende, ist längst eingetreten, nämlich die umweltschädliche Geldvernichtung. Die Stromkunden schultern Milliarden ohne Nutzen für die Umwelt. Geld, das woanders bitter fehlt. Das Geld der Steuerzahler wird von unten nach oben umverteilt. Der Industriestandort schwächelt, die Industrie verabschiedet sich leise und langsam aus Deutschland.

Mich beeindrucken dabei zwei Dinge:

Die Bürger lassen sich diese Abzocke ohne Murren seit Jahren gefallen und glauben immer noch den falschen Energiewendepropheten. Die Energiewende ist nicht nur ein technisches Experiment, sondern ein Menschenexperiment mit völlig fragwürdigem Ausgang. Es wäre besser, dieses Experiment erst mal an Ratten auszuprobieren.

Die Politiker haben offensichtlich keinerlei Skrupel, das Geld der Bürger mit vollen Händen zum Fenster raus zu werfen. Was, die Erdkabel kosten zehn Mal so viel, wie Freileitungen? Dafür ist die Akzeptanz besser? Dann machen wir die Stromtrassen eben mit Erdkabeln. Die Rechnung bekommt der Stromkunde. Dass EEG mit seiner „Umlagen Finanzierung“ ist ein klassisches Beispiel von Steuererhöhung ohne die Steuer zu erhöhen. Aber das Geld des Steuerzahlers ist trotzdem weg. Nein, es ist nicht weg, es haben nur Andere.

Eine Gruppe von Scharlatanen und Nebelkerzenwerfern ist am Ruder

Die Energiewende wird angetrieben von Umverteilung gewaltiger Geldmengen und von ideologischem Wunschdenken von spinnerten Eliten. Die Scharlatane verstehen noch nicht einmal, wie das System funktioniert, drehen aber wie wild am Steuerrad. Ihre Unterstützer, die linken Journalisten verstehen die Physik auch nicht, sind aber ebenfalls getrieben von Illusionen über die Machbarkeit ihrer Ideologie. Es regiert das Prinzip Hoffnung. In ihrer Selbstherrlichkeit haben sie es sogar versäumt, die vielbeschworene „europäische Lösung“ auf dem Gebiet der Energiepolitik auch nur zu erwägen. Alle zusammen drehen ein gigantisches planwirtschaftliches Rad, das von Vornherein zum Scheitern verurteilt war. Das Urteil spricht die gnadenlose Physik.

Man darf den falschen Propheten nicht das Wohl und Wehe einer modernen Industriegesellschaft überlassen. Die Energieversorgung ist nämlich ihr Rückgrat.  In zwei Jahrzehnten werden sie Deutschland zu einem dritten Welt-Land heruntergewirtschaftet haben, wenn man sie nicht aufhält. Und unsere Energiewirtschaft wird den Russen oder den Chinesen gehören – mit allen nur denkbaren Folgen.

Wenn die Deutschen keine Kernenergie wollen, selber schuld. Aber dann brauchen wir entweder 4000 neue Pumpspeicherwerke zu den bestehenden 35 dazu, oder wir brauchen Kohle und Gas. Aus allem aussteigen, heißt nämlich aus dem Lebensstandard aussteigen. Ich glaube beinahe, das ist das heimliche Ziel der Eliten – einfach leben – für die Anderen. Unsere Gesellschaft wird sich ändern und ich freue mich nicht darauf.

Es sei denn, irgendein Genie erfindet einen billigen industriereifen großtechnischen Energiespeicher. Aber was, wenn nicht?

Autor Manfred Haferburg reist als Experte für Kernkraftsicherheit um die Welt und kennt so viele Atomkraftwerke wie kaum ein anderer Mensch. Bis 1989 gehörte er zur Leitung des größten AKW der DDR (Greifswald) – geriet in Ungnade, wurde von der Partei zum Staatsfeind erklärt und inhaftiert. Das Vorwort zu seinem Roman „Wohn-Haft“ (erschienen beim KUUUK-Verlag) schrieb Wolf Biermann.

Ergänzung der Redaktion

Dazu passt die PM die die Europäische Kommission jüngst herausgab. Acht Braunkohle-KW werden bis 2022 stillgelegt.

Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass die von Deutschland geplante Gewährung öffentlicher Mittel von 1,6 Mrd. Euro für die schrittweise Stilllegung von acht Braunkohlekraftwerken mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die Maßnahme umweltpolitische Zielen der EU fördert, da sie Deutschland hilft, sein CO2-Emissionsziel zu erreichen, ohne den Wettbewerb im Binnenmarkt übermäßig zu verfälschen. Die Entscheidung betrifft Meiler in Buschhaus (392MW) (MIBRAG), Frimmersdorf (600MW), Niederaußem (3091MW), Neurath (4400MW) (RWE) und Jänschwalde (3000MW) (Vattenfall).

(27.5.2016) Nach den von Deutschland im November 2015 angemeldeten Plänen sollen acht Braunkohlekraftwerke in Deutschland schrittweise stillgelegt werden. Der erste Meiler soll im Oktober 2016 den Betrieb einstellen, der letzte im Oktober 2019. Die Betreiber dieser Kraftwerke sollen einen Ausgleich für die Gewinne erhalten, die ihnen entgehen, weil sie dann keinen Strom mehr auf dem Markt verkaufen können.

Die Verbrennung von Braunkohle ist eines der umweltschädlichsten Stromerzeugungsverfahren und mit sehr hohen CO2-Emissionen verbunden. In Deutschland, wo der Strommarkt derzeit Überkapazitäten aufweist, ist die Braunkohleverbrennung nach wie vor die wichtigste Technologie. 2015 wurden 24 Prozent der gesamten Stromerzeugung durch Braunkohlekraftwerke bereitgestellt. Auf die acht betroffenen Kohlemeiler entfallen 13 Prozent der Gesamtkapazität der deutschen Braunkohlekraftwerke.

Stillegung dient dem Emissionsziel Deutschlands

Mit der schrittweisen Stilllegung von acht Kraftwerken möchte die Bundesregierung eine Verringerung der CO2-Emissionen um 11-12,5 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen, sobald alle acht Blöcke im Jahr 2020 vom Netz gegangen sind. Dies ist mehr als die Hälfte des zusätzlichen Beitrags, den die deutsche Energiewirtschaft noch leisten muss, um das Emissionsziel Deutschlands für das Jahr 2020 zu erreichen. Im Dezember 2014 hatte die Bundesregierung angekündigt, dass die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gesenkt werden sollen.

Die Kosten für die Stilllegung der Anlagen werden von den Betreibern selbst getragen. Für die entgangenen Gewinne will Deutschland den Betreibern jedoch einen Ausgleich gewähren. Die Kommission berücksichtigte bei der Prüfung des Ausgleichs, dass die Maßnahme Deutschland bei der Verwirklichung seines Emissionsziels deutlich voranbringt.

Kein ungerechtfertigter Vorteil  gegenüber Wettbewerbern

Ferner nahm sie die Vergütung für die Betreiber unter die Lupe, um sicherzustellen, dass diesen kein ungerechtfertigter Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern verschafft wird. Dabei stellte die Kommission fest, dass die Vergütung im Wesentlichen auf den Gewinnen basiert, die die Betreiber der acht Anlagen erzielen würden, wenn sie weitere vier Jahre (womit die durchschnittliche erwartete Lebensdauer der Anlagen noch nicht ausgeschöpft wäre) auf dem Strommarkt tätig wären.

Daher kam die Kommission zu dem Schluss, dass die Maßnahme voraussichtlich geringe Auswirkungen auf den Strommarkt haben wird und etwaige beihilfebedingte Wettbewerbsverfälschungen durch die Vorteile für die Umwelt weitgehend ausgeglichen werden.

Die Maßnahme betrifft acht Braunkohlekraftwerke verschiedener Betreiber: Buschhaus (MIBRAG), Frimmersdorf P, Frimmersdorf Q, Niederaußem E, Niederaußem F, Neurath C (RWE) sowie Jänschwalde F und Jänschwalde E (Vattenfall).

Weitere Informationen sind auf der Website der GD Wettbewerb im öffentlich zugänglichen Register unter der Nummer SA.42536 verfügbar.

In einer separaten Entscheidung hat die Europäische Kommission festgestellt, dass die von Spanien geplante Beihilfe in Höhe von 2,13 Mrd. Euro für die ordnungsgemäße Stilllegung von 26 nicht wettbewerbsfähigen Steinkohlebergwerken mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang stehen. Die Beihilfe soll die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Bergwerksstilllegungen abfedern, ohne den Wettbewerb im Binnenmarkt übermäßig zu verfälschen.  

Pressekontakt: Reinhard Hönighaus, Tel.: +49 (30) 2280-230

Mit Dank an Spürnase Hartmut Huene




Die Energiewende ist ein Krebsgeschwür für die deutsche Volkswirtschaft

Pressemitteilung Nr.138, 11.6.2016 

Unscheinbarer Start

Wie bei einem richtigen Krebsgeschwür war es ein unscheinbarer Anfang. Um die Stromerzeugung aus Wind und Sonnenstrahlung zu erproben und zu fördern, wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen. Der Betreiber einer regenerativen Stromanlage erhielt über zwanzig Jahre eine feste Vergütung. Die Vergütung deckte die Erzeugungskosten und bescherte dem Betreiber darüber hinaus noch eine überdurchschnittliche Rendite. Die für das Gesetz maßgeblich verantwortlichen Politiker haben dem Ökostrom-Prediger Franz Alt offensichtlich geglaubt, als er mit dem  Satz „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“ durch Deutschland zog und eine preiswerte und nie versiegende Stromversorgung voraussagte.

Da zunächst nur wenige Anlagen gebaut wurden, konnte der damalige grüne Umweltminister, Jürgen Trittin, die Deutschen mit der Aussage beschwichtigen, die Energiewende koste einem Durchschnittshaushalt nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat. So erschien auch die erste EEG-Umlage, mit der die Vergütung bezahlt wird, mit weniger als 0,5 Cent pro Kilowattstunde nicht als bedrohend.

Das Geschwür wächst

Doch die lukrativen Vergütungen zogen viele Investoren an. Die Banken sahen in der gesetzlich versprochenen hohen Vergütung über 20 Jahre eine sichere Anlage für ihre Kredite. Städte und Gemeinden glaubten, eine neue Quelle für Gewerbesteuer zu haben. Die Ratsmitglieder stimmten dem Bau von Anlagen zu, zumal diese vorgeblich das Klima retten sollten. Es wurde aber weder hinterfragt noch klar gesagt, wer hierfür letztlich die Kosten aufzubringen habe.

So schossen Windkraftanlagen bis zu 200 Meter in die Luft. Sie sind weit höher als der Kölner Dom. Hausdächer und sogar Kirchendächer, Brachflächen, aber auch Ackerland wurden mit Solarplatten verspiegelt. Auf wertvollem Ackerland wurden Energiepflanzen angebaut für die Erzeugung von Biogas, Ethanol und Biodiesel. Für Naturschutzgebiete, für unsere Wälder und für die von den Ökostromanlagen benachteiligten Anwohner gab es keine Schonung. So drehen sich in Deutschland heute mehr als 30.000 Windkraftanlagen mit über 45.000 Megawatt (MW) installierter Leistung. Nach den gerade ausgehandelten Vereinbarungen der Regierungsparteien soll die Leistung der Windstromanlagen jedes Jahr um weitere 2800 MW steigen. Das sind 1000 bis 1500 neue Windstromgeneratoren. Das Endziel ist, die Windstromleistung zu verdoppeln. Die installierte Leistung der Solaranlagen kommt mit derzeit mehr als 40.000 MW noch hinzu, die gleichfalls weiter wachsen soll.

Gebraucht dagegen wird in Deutschland je nach Tageszeit und Bedarfsschwankung nur eine Leistung von 40.000 bis 75.000 MW. An Wochentagen während der Arbeitszeit ist die nachgefragte Leistung am höchsten, nachts und am Wochenende sinkt sie deutlich ab. Dabei muss, was die Stromverbraucher an Leistung gerade nachfragen, zu jeder Sekunde haargenau bereitgestellt werden. Gelingt das nicht, wird das Netz entweder überlastet und Überlastsicherungen sprechen an, oder die Synchronisation der Wechselstromfrequenz wird gestört. Das bedeutet: In beiden Fällen kommt es zum Stromausfall.

Mit diesen Zahlen wird die Problematik des wetterwendischen und nicht planbaren Windstroms und Solarstrom verständlich. Bei Starkwind und Sonnenschein haben wir an Ökostrom heute schon zuviel. Aber er muss verbraucht werden, um das Netz nicht zu überlasten. Am einfachsten ist, ihn über das europäische Verbundsystem in die Nachbarländer zu leiten. Doch damit verschieben wir das Problem Überschussstrom zu unseren Nachbarn.  Wie bei einem richtigen Krebsgeschwür entwickeln sich nun Metastasen, an die die Gesetzgeber wohl nicht gedacht haben.

Metastase 1. Nachbarländer werden mit Ökostrom überflutet

Unsere Nachbarländer schützen sich vor dem Überschussstrom aus Deutschland mit Sperren an den Grenzen. Dafür sind große Transformatoren mit Phasenverschiebung  erforderlich. Es sind Investitionen im zweistelligen Millionenbereich. Sie sind zum Teil fertig gestellt oder in der Planung. Nur so können die Nachbarn ihr eigenes Netz sichern. Damit wird die Entsorgung des unbrauchbaren Ökostroms in die Nachbarländer deutlich erschwert.

Metastase 2. Entsorgung von überschüssigem Ökostrom kostet viel Geld

Den unzuverlässigen und nicht berechenbaren Ökostrom will niemand zu den hohen Vergütungskosten haben. Um ihn trotzdem in das Netz einspeisen zu können, wurde das EEG erweitert. Der teure Ökostrom wird an der Börse zu jedem noch so niedrigen Preis angeboten. So hatte der Ökostrom, der im Jahr 2015 mit rund 25 Milliarden Euro vergütet wurde, an der Börse nur noch einen Wert von zwei Milliarden Euro. Bei einem Überangebot an Ökostrom werden sogar Zuzahlungen („Negativpreise“) geleistet. Zu Ostern und am Muttertag dieses Jahres mussten für die Entsorgung überschüssigen Ökostroms jeweils mehr als 20 Millionen Euro gezahlt werden. Mit jeder neuen Ökostromanlage wird dies häufiger und mit höheren Beträgen geschehen. Die Metastase wächst.

Metastase 3. Erzeugungskosten konventioneller Kraftwerke steigen

Ökostrom muss nach dem EEG bevorzugt in das Netz eingespeist werden. Um das zu ermöglichen, müssen die konventionellen Kraftwerke, also die Kernkraftwerke, die Kohlekraftwerke und die Gaskraftwerke gedrosselt werde. Ihre Jahresproduktion wird vermindert, aber die Kosten für Abschreibungen, Personal und Wartung bleiben gleich hoch. Doch die Kosten je produzierter Kilowattstunde (kWh) nehmen zwangsläufig zu. Verzichten können wir auf die konventionellen Kraftwerke aber nicht. Sie müssen bereitstehen und einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Die Kosten für die Bereitschaft der konventionellen Kraftwerke werden auf über 4 Milliarden Euro im Jahr geschätzt.

Metastase 4. Ökostrom-Dumping treibt konventionelle Kraftwerke in den Ruin

Das vom EEG geforderte Verhökern des Ökostroms an der Börse zu jedem Preis, also weit unterhalb der Gestehungskosten, ist Dumping. Dumping zwingt den finanzschwächeren Kontrahenten in die Pleite. Dies sind die konventionellen Stromerzeuger. Und dieses Dumping müssen wir alle mit der EEG-Umlage finanzieren. So werden selbst die günstigsten Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke in den Ruin getrieben, obwohl sie den Strom zu einen Fünftel der mittleren EEG-Vergütung produzieren.

Es ist eine unsinnige Behauptung von Politikern und von den Medien, die großen Stromkonzerne hätten die Energiewende verschlafen. Dies sei die Ursache für ihre Verluste. Der Grund ist eindeutig das gesetzlich geforderte Dumping des Ökostroms. Es ist  also staatliche Politik, die die Kohlekraftwerke in die Pleite treibt. Das ist derart offenkundig, dass es dafür keiner weiteren Beweisführung bedarf.  Doch ohne Kohlekraftwerke (oder Kernkraftwerke) gibt es keine Stromversorgung, die sicher ist. Daher müssen sie mit Steuergeldern oder mit einer neuen Umlage auf den Strompreis stets betriebsbereit gehalten werden.

Metastase 5. Stromerzeuger der Nachbarländer werden unwirtschaftlich

Die Stromversorger unserer Nachbarländer kaufen den deutschen Billigstrom an den Strombörsen. Er ist preiswerter als die Erzeugungskosten ihrer eigenen Kraftwerke. Damit gelangen auch die Stromerzeuger unserer Nachbarländer  in die Verlustzone. So haben die großen Stromproduzenten der Schweiz einen Ausfall der Dividenden für die nächsten Jahre bekannt gegeben. Selbst der staatliche französische Energieversorger EDF gerät in wirtschaftliche Bedrängnis.

Metastase 6. Stromvergeudung statt Stromsparen

Die Politik hat erkannt, stromintensive Betriebe sind mit den hohen und weiter steigenden EEG- Umlagen nicht wirtschaftlich. Daher wurde diesen Firmen die EEG-Umlage erlassen. Als stromintensiv gelten Betriebe, die für eine Wertschöpfung von 1000 Euro mehr als eine gesetzlich festgelegte Energiemenge (kWh) brauchen. Firmen, die leicht unter dieser Grenze liegen, werden bei dieser Sachlage nicht Strom sparen, sondern Strom unnütz verbrauchen, damit sie den Grenzwert überschreiten. Der Erlass der EEG-Umlage ist für sie viel günstiger als der zusätzliche Stromverbrauch. Zahlen müssen diesen Unsinn alle, die mit der Umlage belastet werden. Wir!

Metastase 7. Die Industrie wandert ab

Die hohen Stromkosten und die unberechenbare deutsche Energiepolitik haben viele Firmen dazu gebracht, ihre Zukunft im kostengünstigen und strompolitisch berechenbaren Ausland zu suchen. Dazu werden die bestehenden Betriebe nicht in das Ausland verlagert, sondern es werden neue Betriebe mit den modernsten Fertigungsanlagen im Ausland aufgebaut. Investitionen in Deutschland werden dagegen reduziert oder ganz eingestellt und mit den abgeschriebenen Anlagen gute Gewinne erzielt, aus denen die Auslandsinvestitionen bezahlt  werden. Gefertigt werden die neuen Anlagen für das Ausland vorwiegend  in Deutschland, was hier zu einem vorrübergehenden Boom der Investitionsindustrie führt. Wenn in den deutschen abgeschriebenen Betrieben die Wartungskosten zu hoch werden,  gehen sie an „Heuschrecken“ über, die sie in die Insolvenz treiben.

Dieser Prozess findet seit mehr als zehn Jahren statt. Er ist schleichend und wird von der Politik kaum wahrgenommen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein: Eine Rückwanderung der verlorengegangenen Betriebe wird Jahrzehnte dauern, wenn in Deutschland wieder eine wirtschaftliche Energieversorgung herrscht.

Metastase 8. Umverteilung von unten nach oben

Dank der deutschen Energiepolitik bringen Investitionen in regenerative Energieanlagen hohe Renditen. Die Renditen müssen wir alle als EEG-Umlage mit unserer Stromrechnung bezahlen. Die privaten Haushalte, ob arm oder reich, brauchen alle etwa die gleiche Strommenge. Denn wir kochen und waschen elektrisch. Der Kühlschrank, die Gefriertruhe, das Fernsehgerät, der Computer und die anderen Haushaltsgeräte werden mit Strom betrieben. Nicht vergessen sollten wir das elektrische Licht. Vielfach brauchen die armen Haushalte sogar mehr Strom, weil sie nicht das Geld haben, stromsparende Geräte zu kaufen. Die armen Haushalte tragen überdurchschnittlich zur EEG-Umlage bei, die jedoch allein reichen Haushalten zufließt. Denn die Armen haben kein Kapital zum Investieren. Das EEG ist damit ein Gesetz zur Umverteilung von Arm nach Reich oder von unten nach oben. Es führt zu immer größeren sozialen Spannungen. Die Zahl der Haushalte, die ohne Strom leben müssen, weil sie die Stromrechnung nicht bezahlen konnten, nähert sich der Millionengrenze.

Metastase 9. Teurer und unnötiger Netzausbau

Das deutsche Stromnetz ist zur Versorgung mit Strom aus konventionellen Kraftwerken ausgelegt. Für das Einsammeln, Synchronisieren und Transformieren des regenerativen Stroms aus Anlagen, die über das Land verstreut sind, eignet es sich nur bedingt. Wegen Engpässen im Netz kann schon heute nicht immer der erzeugte Ökostrom in das Netz eingespeist werden. Die Erzeuger stört das wenig, da sie in diesen Fällen entschädigt werden. Dies gilt auch für Strom von Windkraftanlagen auf dem Meer, wenn die Landverbindung nicht rechtzeitig erstellt wird oder versagt. Bezahlen muss der Stromverbraucher mit immer höheren Stromkosten.

Zu verlegen sind neue Leitungen in den Verteilernetzen zum Einsammeln des Ökostroms, die nach Schätzungen des neuen Geschäftsführers des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fünfzig Milliarden Euro kosten. Zusätzlich sollen noch Stromtrassen gebaut werden zwischen Nord- und Süddeutschland. Solche Überlandleitungen kosten mehr als eine Million Euro pro Kilometer. Für eine Erdverkabelung steigen die Kosten nach Auskunft des Netzbetreibers Tennet auf das Siebenfache. Da es erhebliche Proteste gegen die Überlandleitungen gibt, will die Politik die Leitungen trotz der hohen Kosten in die Erde verlegen, um eine höhere Akzeptanz bei den Anliegern zu erreichen. Geld spielt keine Rolle. Der Stromverbraucher muss ja zahlen. Auch die Stromverluste auf den langen Leitungen, die über 10 Prozent liegen, werden stillschweigend in Kauf genommen. Die Energiewende soll weitergehen, auch wenn Kosten ohne Ende entstehen.

Die Volkswirtschaft wird immer schwächer

Wie bei einem biologischen Krebsgeschwür schwächen die Energiewende-Gesetze die gesamte Volkswirtschaft. Die Stromkosten, ein elementarer Wirtschaftsfaktor, steigen immer weiter. Wirtschaftliche Arbeitsplätze werden in das Ausland verlagert. Hoch subventionierte Arbeitsplätze im Ökostrombereich sind kein Ersatz. Strom wird verschleudert und vernichtet, statt ihn wirtschaftlich zu nutzen. Soziale Spannungen werden durch eine gesetzliche Umverteilung von unten nach oben vergrößert. Die Umwelt wird durch immer mehr Ökostromanlagen belastet und zerstört.

Wie wird es weiter gehen? Wird die Energiewende fortgeführt, muss die Volkswirtschaft einen  Kollaps erleiden. Deutschland wird dann zu einem Entwicklungsland.  Werden Politiker und Parteien dagegen Front machen und die Energiewende mit ihren planwirtschaftlichen Gesetzen beenden? Oder werden sie sich gegen die Profiteure der Energiewende nicht durchsetzen, weil viele von ihnen selbst zu den Profiteuren gehören? Wird das Volk, also der Wähler, gegen die Energiewende endlich  aufstehen? Werden sich politische Parteien finden, die die derzeitige Indoktrination, die schon in den Schulen anfängt, bekämpfen? Noch ist es Zeit zur Umkehr. Nur eine Totaloperation des Krebsgeschwürs „Energiewende“ kann uns vor einem Ende mit Schrecken bewahren.

Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

 
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Wunsch und Wirklichkeit beim Elektroauto

Für so was sitzt das Geld locker, für so was wird es verschleudert: für  E l e k t r o a u t o s ! Die Bundesregierung der großen Koalition von Union und SPD hat sich entschieden, den Absatz dieser Autos mit einer Kaufprämie voranzutreiben (hier). Der Bundestag allerdings soll darüber nicht bestimmen dürfen, denn Bundesfinanzminister Schäuble will für die Prämienkosten (600 Millionen Euro) keinen Nachtragshaushalt vorlegen, sondern den Betrag aus dem Klima- und Energiefonds bestreiten. Dem Nachtragshaushalt müsste das Parlament zustimmen, der Finanzierung aus dem Fonds nicht, und dann bekäme der Haushaltsausschuss den Prämienbeschluss der Regierung nur zur Kenntnisnahme (FAZ vom 11. Mai, Seite 17).

Das Geschwätz von gestern

Immerhin aber sind die Bedenken gegen die Prämie in der Unionsfraktion erheblich (FAZ vom 27. April, Seite 1). Bundesfinanzminister Schäuble war lange dagegen, erst Ende März zeigte er Bereitschaft. Abgelehnt hat die Prämie auch der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (hier). Ebenso hatte die frühere Bundesregierung unter Merkel 2012 entschieden – sogar einhellig, also mit Merkel (hier). Und noch zu Beginn der großen Koalition im Herbst 2013 war im Koalitionsvertrag festgeschrieben: „Bei der Unterstützung des Markthochlaufs der Elektromobilität setzen wir auf nutzerorientierte Anreize statt auf Kaufprämien.“ (FAZ vom 27.04.2016, Seite 16). Wir kennen das: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern. Oder gebildeter: Tempora mutantur et nos mutamus in illis. Aber Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander.

Von 2030 an wollen die „Klimaretter“ nur noch Elektroautos zulassen

Der Wunsch ist dieser: Den federführenden Politikern Barbara Hendricks und Rainer Baake schwebt vor, den Antrieb der Autos bis zum Jahr 2050 völlig auf Strom umzustellen, also den Treibstofftank durch die Batterie zu ersetzen. Hendricks ist Bundesministerin für Umwelt und hat einst Sozialwissenschaften und Geschichte für das Lehramt studiert. Baake ist Staatssekretär für Energie im Bundeswirtschaftsministerium und hat an der Uni Marburg seinen Diplom-Volkswirt gemacht. Da die Nutzungsdauer von Autos bis zu zwanzig Jahre beträgt, sollen nach den Vorstellungen dieser beiden und anderer “Klimaretter” von 2030 an nur noch Autos mit Elektroantrieb zugelassen werden. Gesetzlich verankern will man das bereits in der laufenden Legislaturperiode.

Die irrige Ansicht, Überschussstrom koste nichts

Die Wirklichkeit beschreibt die Stromverbraucherschutzvereinigung NAEB e.V. so: „Die Forderung, per Gesetz Elektromobilität zu erzwingen, sind typische Aktivitäten von ideologisch verblendeten Politikern, die keinen Bezug zur Realität haben.

Aus: Lübecker Nachrichten vom 19. Mai 2016

Sie gehen offensichtlich davon aus, mit dem Bau von weiteren Windstrom-, Solarstrom- und Biogasstromanlagen gäbe es in 15 Jahren Ökostrom im Überfluss, der Autobatterien füllen könne. Dahinter steckt die irrige Ansicht, Überschussstrom koste nichts. Natürlich ist das eine Milchmädchenrechnung. Die Kosten für den Überschussstrom muss der Stromkunde bezahlen, oder die Erzeuger von Ökostrom gehen pleite.“

Elektromobilität allein mit Ökostrom klappt nicht

„Das Laden von Autobatterien mit Ökostrom ist nur möglich, wenn Wind weht und Sonne scheint. Ist das nicht der Fall, müssen konventionelle Kraftwerke den Strom mit Brennstoffen erzeugen. Damit kommt die Frage auf: Gibt es überhaupt genug Strom, um die mehr als 40 Millionen Personenkraftwagen und die rund 2 Millionen Lastkraftwagen elektrisch zu betreiben? Allein die Personenkraftwagen verbrauchen für ihren Antrieb ohne Heizung und Klimaanlage im Jahr mindestens 120 Milliarden Kilowattstunden (kWh), die zusätzlich zu den 600 Milliarden kWh Stromverbrauch in Deutschland hinzukommen. Der Verbrauch für die Lastwagen liegt in einer ähnlichen Größenordnung. Die mehr als 25.000 Windstromanlagen und die Solaranlagen erzeugen zusammen knapp 100 Milliarden kWh Strom im Jahr, die im Mittel mit 15 Cent/kWh nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) vergütet werden. Mit der von der Bundesregierung geplanten Verdreifachung der Ökostromanlagen in Deutschland ist also rein rechnerisch genügend Ökostrom für den Elektroantrieb vorhanden.“

Nur wegen der Elektroautos werden 40 neue Großkraftwerke nötig

„Doch das gilt nur für die Strommengen, also für die Energie. Ganz anders sieht es mit der Verfügbarkeit der Energie aus, der Leistung (kW). Zum Aufladen der Autobatterien wird viel Strom, also eine hohe Leistung benötigt. Die muss zum Ladezeitpunkt vom Stromerzeuger bereitgestellt werden, weil sich Strom in größeren Mengen weder physikalisch noch wirtschaftlich speichern lässt. Dazu sind mindestens 40 neue große Kraftwerke mit je 1000 Megawatt Leistung zusätzlich erforderlich, die jederzeit abgerufen werden kann. Wind- und Solaranlagen sind nicht geeignet, denn nachts scheint keine Sonne und der Wind weht unregelmäßig oder gar nicht. Für elektrisch angetriebene Autos brauchen wir daher neue Großkraftwerke mit Brennstoffen. Dazu müssen auch noch Kernkraftwerke ersetzt werden, die in Deutschland nicht mehr akzeptiert werden. Wenn man also eine Elektromobilität erreichen will, müssen schleunigst neue Kraftwerke zum Betreiben mit Brennstoffen gebaut werden, statt Kohlekraftwerke abzuschalten.“

Elektromobilität wird viel teurer: Allein die Autobatterie kostet 40 000 Euro

„Es ist typisch für die gesamte Energiewende-Diskussion: Die Energiewende muss kommen – über Kosten reden wir nicht. Doch hier sollen die Kosten abgeschätzt werden. Ein Auto mit Elektroantrieb ist preiswerter und einfacher zu fahren als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dies ist der einzige Pluspunkt. Teuer wird die Batterie. Nach Angabe von NAEB-Mitgliedern, die in diesem Bereich forschen, kosten Batterien heute 500 Euro je 1 kWh Speicherkapazität. Selbst bei einer Halbierung durch Großserienproduktion kostet die Batterie etwa das Gleiche wie das restliche Fahrzeug. Für ein Auto mit einer Fahrleistung von 500 Kilometern braucht man eine Batterie, die 80 kWh speichern kann. Die Batterie kostet rund 40.000 Euro und muss nach etwa 7 Jahren erneuert werden. Die Speicherfähigkeit lässt bereits früher nach, wodurch die Reichweite sinkt.“

Batterie aufladen dauert 8 Stunden, Diesel tanken 3 Minuten

„Aber Elektrofahrzeuge, so wird dem Bürger suggeriert, fahren mit preiswertem Ökostrom. Dies ist falsch. Die Wendepolitik mit dem EEG treibt die Strompreise in die Höhe. Heute kostet Strom bereits 30 Cent/kWh. Und die Kosten steigen mit jeder Ökostromanlage weiter an. Man kann sich das selbst leicht ausrechnen. Mit vier Kilowattstunden Strom, die 1,20 Euro kosten, kommt ein Auto genau so weit wie mit einem Liter Diesel für 1,00 Euro. Der Dieselmotor liefert darüber hinaus reichlich Wärme und Kühlung, während die Reichweite beim Elektroauto drastisch sinkt, wenn das Fahrzeuginnere temperiert werden soll. Die Batterie muss mit einer Leistung von 10 kW aufgeladen werden, damit sie nach 8 Stunden ihre volle Kapazität hat. Für diese hohe Leistung brauchen viele Haushalte eine stärkere Leitung. Der Treibstoff für den Verbrennungsmotor ist dagegen ohne Zusatzkosten für den Autofahrer innerhalb von drei Minuten getankt.“

Die Kaufprämie ändert an der Wirklichkeit nichts

„Trägt man alle Fakten zusammen, kostet ein Elektroauto mindestens doppelt so viel wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Darüber hinaus muss man warten, bis die Batterie aufgeladen ist. Eine Fahrt quer durch Deutschland geht dann nur noch mit längeren Aufenthalten. Fast alle Autokäufer haben dies begriffen. Auch Kaufprämien von einigen tausend Euro ändern hieran nichts. Denn das Elektroauto ist auch dann noch wesentlich teurer und unzuverlässiger als die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Und selbst das Argument, Brennstoffe würden eingespart, stimmt nicht. Der Strom muss überwiegend in Kraftwerken mit Brennstoffen erzeugt werden mit dem gleichen Wirkungsgrad wie beim Verbrennungsmotor. Die Abwärme geht dann ungenutzt ins Freie und die Abgase in die Umwelt. Elektroautos werden daher nur von gut betuchten Technik-Freaks gekauft, die ein solches Gefährt als Zweit- oder Drittauto ausprobieren.“

Elektroautos sind technisch wie auch wirtschaftlich bisherigen Autos unterlegen

„Elektroautos sind technisch und wirtschaftlich den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor unterlegen. Sie bringen auch keine Verbesserung des Umweltschutzes und schonen Brennstoffvorkommen nicht. Die Planung, in Zukunft nur noch Elektromobile zuzulassen, ist sowohl technisch wie auch wirtschaftlich Unsinn. Die Frage lautet: Sind in den Ministerien keine Fachleute mit ausreichenden technischen und wirtschaftlichen Kenntnissen oder werden diese Fachleute zu weitreichenden Entscheidungen nicht gehört? Dem Autokäufer wird das egal sein. Er kann rechnen und wird eine solche unsinnige Politik durch die nächsten Wahlen hoffentlich beenden.“

Soweit die wörtlich zitierte NAEB-PR-Mitteilung zum Elektroauto (hier), nur die Zwischenüberschriften sind von mir hinzugefügt. Ein Professor, der an einer deutschen Hochschule Elektrochemie lehrt, kommentiert: „Die Deutschen werden irgendwann den Betrug erkennen, und ich kann nur hoffen, dass bis dahin kein irreversibler Schaden eingetreten ist. Narren kann man nicht aufhalten.“

Der Bürger und promovierte Diplom-Chemiker Hans Penner in Linkenheim-Hochstetten schrieb in einem Offenen Brief vom 27. April 2016 an Bundeskanzlerin Merkel: „Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, das Volk braucht noch etwas Zeit, bis es erkennt, wie schwer es von Ihnen finanziell unnötig belastet wird:
1. Arme Bürger müssen die Elektro-Autos reicher Leute finanzieren.
2. Arme Bürger müssen die Solardächer reicher Leute finanzieren.
3. Hunderttausende von Haushalten können ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen wegen Ihrer katastrophalen Energiepolitik.
4. Sie haben die Staatsverschuldung dramatisch in die Höhe getrieben.
5. Die Bürger müssen korrupte Banken und Staaten finanzieren.
6. Die Bürger müssen Immigranten finanzieren, die nicht asylberechtigt sind.
7. Die Kriminalität steigt und kostet Geld.
Auch haben viele Bürger Ihre Absicht noch nicht durchschaut, aus Deutschland einen islamischen Staat werden zu lassen, der die Menschenrechte ablehnt.“
Solche Briefe an Merkel hat dieser Bürger über die Jahre viele geschrieben (siehe hier). Es ist ziemlich sicher, dass Frau Merkel keinen dieser Brief je zu Gesicht bekommen hat und mit dem Namen Penner nichts wird anfangen können.

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Was zur Kaufprämie konkret vereinbart wurde: „Die Zuschüsse sollen 4000 Euro für reine Elektroautos und 3000 Euro für Hybride mit aufladbarer Batterie plus Verbrennungsmotor betragen. Dabei darf das Basismodell nach Listenpreis nicht teurer als 60 000 Euro sein.  Finanziert werden soll die Prämie je zur Hälfte vom Bund und von der Industrie, wie am Dienstagabend bei einem Treffen im Kanzleramt mit Branchenvertretern vereinbart wurde. „Wer zuerst kommt, bekommt die Förderung“, sagte Schäuble. Wenn die Summe von 1,2 Milliarden Euro ausgeschöpft sei, ende die Prämie. Daimler, Volkswagen und BMW haben eine fünfzigprozentige Beteiligung laut Regierung schon zugesagt. Zum Förderprogramm gehört auch der Aufbau von 15 000 neuen Ladestellen. Dafür stellt der Bund von 2017 bis 2020 rund 300 Millionen Euro bereit. Künftig soll auch jeder fünfte Wagen des Bundes ein Elektroauto sein. Für die Mehrkosten bei der Beschaffung werden 100 Millionen Euro vorgesehen. Wer das Elektroauto an seiner Arbeitsstätte auflädt, muss das nicht als geldwerten Vorteil in der Steuererklärung angeben. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte, mit den vereinbarten Maßnahmen hoffe man die Zahl der Elektroautos über die Schwelle von 500 000 zu heben.“ (Die FAZ vom Donnerstag, den 28. April 2016, Seite 1).

DIE ZEIT vom 18. Mai 2016: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/kaufpraemie-elektroautos-bundeskabinett-beschluss-elektromobilitaet   „Die Bundesregierung will den autoverliebten Deutschen die Elektromobilität schmackhaft machen. Das Kabinett beschloss die umstrittene Kaufprämie. 4.000 Euro gibt es demnach für reine Elektroautos und 3.000 Euro für Hybridfahrzeuge mit aufladbarer Batterie plus Verbrennungsmotor. Bedingung ist, dass das Basismodell nach Listenpreis nicht teurer als 60.000 Euro ist. Zudem sollen Käufer von Elektroautos für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden; bislang galt die Steuerbefreiung für fünf Jahre. Außerdem steckt der Bund 300 Millionen Euro in den Aufbau von 15.000 neuen Stromladestellen.  Die Regierung hofft, mindestens 300.000 Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag war noch das Ziel ausgerufen worden, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge durch Deutschland rollen.  Die Zuschüsse gibt es nur für Wagen, die nach dem 18. Mai gekauft wurden und mindestens neun Monate behalten werden. Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen und Vereine können sie ausschließlich online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen. Die Prämie soll so lange ausgeschüttet werden, bis der 1,2-Milliarden-Fördertopf leer ist – spätestens aber Ende Juni 2019. Die Kosten teilen sich Bund und Industrie. Neben deutschen Herstellern werden auch zahlreiche ausländische Autobauer für ihre Elektromodelle die Prämie anbieten.“

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Der Weltklimavertrag – eine UN-Klima-Posse ohne Substanz!

Das Ziel des Übereinkommens von Paris ist es, den Anstieg der Erdtemperatur unter 2 Grad Celsius zu halten. Der für Klimapolitik und Energie zuständige EU-Kommissar Miguel Arias Cañete erklärte im Vorfeld: „Wir haben eine Einigung erzielt, wir werden unsere Unterschrift leisten und wir werden handeln. In Europa haben wir bereits die Aufgabe in Angriff genommen, das Übereinkommen von Paris umzusetzen…“ Das Ziel der Staaten dieser Erde ist es, „die gefährliche Erwärmung der Erde zu bremsen und katastrophale Folgen abzuwenden“, so die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard. Im Tages-Anzeiger vom 23. April 2016 wird sie wie folgt zitiert: „Das ist das erste Abkommen im Bereich Klima, das universell gültig ist. Dass Staatspräsidenten hierher kommen und zu den Klimazielen stehen, hat Symbolik und sendet eine politische Botschaft, damit sich die ganze Welt auf den Weg macht, den Planeten weniger fossil zu gestalten.“

 

Der deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt betonte in einer Presseerklärung, dass das Weltklimaschutzabkommen die wichtige Rolle der Land- und Forstwirtschaft beim Klimaschutz unterstreiche. Es räume der Ernährungssicherheit oberste Priorität ein und würdige die Klimaleistung insbesondere der Wälder. Schmidt behauptete ferner, die Landwirtschaft trage durch die Bindung von atmosphärischem Kohlenstoffdioxid in Biomasse aktiv zum Klimaschutz bei. Er wurde deswegen von der Essensretter-Organisation „foodwatch“ heftig kritisiert. Dabei ist seit den Verssuchen von Jan Ingenhousz, Joseph Priestley und De Saussure (1804) die Photosynthese in ihren Grundzügen bekannt. Kohlenstoffdioxid + Wasser + Licht ergeben organische Substanz + Sauerstoff.

 

Dennoch ist der Landwirtschaftsminister Schmidt heftig zu kritisieren, denn er weiß ganz genau, dass das CO2 ein essentielles Grundnahrungsmittel für alle grünen Pflanzen ist und sein minimaler Gehalt in der Luft von 0,04 Prozent nichts, aber auch rein gar nichts mit den Lufttemperaturen auf der Erde zu tun hat. Verursacht etwa das CO2 Nachtfröste wie bei den „Eisheiligen“? Falls er zweifeln sollte, dann sollte er sich an dem Institut für Forstmeteorologie der Universität München nach den Tagesgängen der Lufttemperatur und des CO2-Gehalts der Luft im „Ebersbacher Forst“ erkundigen. Sie zeigen eindeutig, dass beider Tagesgänge keine Kausalität zeigen, ja nicht einmal eine Korrelation. Im Gegenteil, beide .sind gegenläufig. Wenn am Morgen die Sonne aufgeht, dann erwärmen ihre Strahlen den Erdboden und setzen zugleich die „chemische Fabrik“ Pflanze in Gang. Die Bäume entziehen ganztätig von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang der Luft das CO2 und bauen dies in „Biomasse“ ein. Sobald es dunkel wird, hört die Assimilation von CO2 auf. Betrug am Morgen der Gehalt der Waldluft an CO2 0,08-0,09 Prozent, so waren es am Abend 0,03 Prozent. So gewaltig ist der Hunger der Bäume nach Kohlenstoffdioxid.

 

Und was macht die Temperaturen? Sie steigen, solange die Sonne am Himmel emporsteigt. Sie erreichen ihr Maximum wenige Stunden nach dem Höchststand der Sonne und beginnen von dem Moment an zu fallen, wenn die von der Sonne dem Erdboden zu gestrahlte Energie geringer wird als die von dem erwärmten Erdboden abgestrahlte unsichtbare Infrarot-Energie. Der nachmittägliche Abfall der Temperatur hält an bis zum Sonnenaufgang. Die Sonne steuert den Tagesgang der Temperatur wie auch den Tagesgang des CO2, aber gegensätzlich. Dies zeigt sich auch im Jahresgang, wie selbst die Mauna-Loa-Kurve des CO2 auf Hawaii ganz deutlich an ihren jährlichen „Sägezähnen“ offenbart.

 

Dank wissenschaftlicher Irrtümer und der Fehlleitung des Weltklimarates IPCC ist der Pariser Vertrag nach Shakespeare „viel Lärm um Nichts“! Eine Prognose ist absolut sicher: Auch wenn die Staaten dieser Erde strikt ihre Versprechungen, die CO2-Emissionen deutlich zu senken und auf Null zu reduzieren, einhalten, werden sie ihre „Klimaziele“ verfehlen. Selbst wenn es, was auf der Erdkugel ohnehin unmöglich ist,  gelingen sollte, den CO2-Gehalt die Luft konstant zu halten, wird das „Klima“ nicht konstant sein, denn das „Klima“ richtet sich nach dem Wetter, wie allein die Definition des Begriffs „Klima“ zeigt. Das Wetter ist der Dirigent und schwingt den Taktstock, nach dessen Musik das „Klima“ tanzt.

 

„US-Justizministerium prüft strafrechtliche Verfolgung von Klimaleugnern“

 

Diese Meldung wurde am 21. April 2016, einen Tag vor der UN-Zeremonie von New York über das Internet verbreitet und wurde nicht sofort, auch bis heute nicht, dementiert. Wenn man nur die Überschrift liest, muss man sich an den Kopf fassen und sich fragen, ob die hohen US-Justizbeamten von „allen guten Geistern“ verlassen sind. Allein den Gedanken zu erwägen, ist schon ein Zeichen von Halb- oder Unbildung, die sich jedoch strafrechtlicher Verfolgung entzieht. Selbst die Götter haben es aufgegeben, gegen menschliche Dummheit vorzugehen.

 

Der Schwachsinn des Gedankens beginnt schon beim Begriff. Was bedeutet der Tatbestand „Klimaleugnen“ und welches Vergehen begeht der „Klimaleugner“? im deutschen Sprachgebrauch gibt es zur Umschreibung des Wettergeschehens im Speziellen oder im Generellen die drei Begriffe WETTER, WITTERUNG und KLIMA. Schon in der Grundschule werden diese Begriffe erklärt und den Schülern die Unterschiede verständlich gemacht.

 

WETTER ist das augenblickliche und sich permanent verändernde Wetter, der Ist-Zustand der Atmosphäre. Das Wetter selbst ist vom Luftdruck und seiner Verteilung bestimmt und selbst an Tief- und Hochdruckgebiete gebunden, die eine bestimmte Lebensdauer mit unterschiedlichem Wetter haben. Tiefdruckgebiete bringen im allgemeinen Wind, Wolken und Regen, Hochdruckgebiete dagegen trockenes und meist heiteres Wetter. Das sind grobe Charakteristika. Die Phasen, an denen das Wetter unter Tief- oder Hochdruckeinfluss stehen, nennt man pauschal WITTERUNG. Sie wird bestimmt durch die jeweilige Großwetterlage. Die Witterung ist realitätsnah, was vom KLIMA nicht mehr gesagt werden kann.

 

KLIMA ist ein menschliches Kunstprodukt, dem kein natürlicher Vorgang in der Natur entspricht. KLIMA ist laut offizieller und international gültiger Definition das gemittelte oder „mittlere Wettergeschehen“ an einem bestimmten Ort über eine Zeitspanne von 30 Jahren. Der Ort ist nicht austauschbar, denn das Wetter ist stark an die Topographie gebunden und von Ort zu Ort verschieden, wie man bei strichweisem Regen oder lokalen Gewittern beobachten kann. Auch ist die Temperatur höhenabhängig und muss wie der Luftdruck zum Vergleich immer auf Meeresniveau reduziert werden. Auch wenn wir permanent und penetrant von KLIMA reden, KLIMA gibt es nicht. KLIMA ist ein fiktiver mittlerer Zustand an einem Ort über eine Zeit, die mit 30 Jahren einer „Generation“ entspricht. „Islandtief“ und „Azorenhoch“ sind statistische Scheingebilde.

 

Ich bin noch nie einem Menschen begegnet, der im Ernst das KLIMA und den KLIMAWANDEL geleugnet hätte. Man kann nicht etwas leugnen, was es gar nicht gibt. Woran ernsthaft gezweifelt werden muss, ist die Erklärung der Geschichte des Klimawandels, die der Versuch einer Geschichte des ewigen Wetterwandels ist. Da Messungen der Wetterelemente erst jüngerer Natur sind, wird das Wetter grob rekonstruiert an den Spuren, die es in der Natur hinterlassen hat. Der Blick in den blauen Himmel gibt keinen Hinweis darauf, dass am Tag vorher ein heftiges Hagelgewitter niedergegangen ist, das entsprechende Schäden angerichtet hat.

 

Wenn der Generalbundesanwalt des Staates New York, Eric Schneiderman, feststellt, der „Klimawandel ist real“, dann ist das korrekt und kein Mensch hat das je bezweifelt. Das erdgeschichtliche Auf und ab zwischen Eiszeiten und Warmzeiten ist normal und völlig unabhängig von uns Menschen. Er kann damit nicht auf menschliche CO2-Emissionen zurückgeführt werden. Insbesondere das nacheiszeitliche Klima der vergangenen 10.000 Jahre mit dem Auf und Ab der Temperaturen bei konstanten CO2-Gehalt der Luft bei 0.027 Prozent ist mit der „Treibhaushypothese“ nicht erklärbar. Die Römer haben das „Klimaoptimum zur Römerzeit“ nicht ausgelöst, um Wein in England anzubauen, sondern von dieser Gunst der Natur profitiert. In solch eine Warmperiode fiel später die Entdeckung von Island (862), Grönland (980) und Neufundland (1000), das die Wikinger Vinland nannten.

 

Der eigentliche Skandal ist, dass die US-Justizministerin Loretta Lynch so wenig naturhistorisches Wissen besitzt, dass sie an das FBI eine Anfrage gerichtet hat herauszufinden, ob Kriterien vorliegen, die es Gerichten gestatten, zivilrechtlich gegen „Klimaleugner“ vorgehen zu können.

 

Von der Grünen-Partei droht die größte Gefahr für das Grün der Erde!

 

Ab Januar 2016 tickt bei Bündnis 90/Die Grünen die „Klima-Uhr“ mitsamt der Uralt-Parole „Zeit zum Handeln“. Zuerst der bekannte Sermon: „Das arktische Eis schmilzt, der Meeresspiegel steigt an, die Gletscher schmelzen, Starkregen, Hitzewellen, tropische Wirbelstürme nehmen zu, Dürre bereitet sich aus.“ An allem ist das CO2-Molekül schuld: „Vor allem die Kohleverbrennung mit ihren hohen CO2  Emissionen heizt die Erde auf. Wenn wir die Erde ernsthaft vom Fieber heilen wollen, müssen wir künftig auf sämtliche fossilen Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verzichten.“ Das heißt: „Raus aus Kohle, Öl und Gas – rein in die Erneuerbaren Energien!“ Der Gipfel des Unsinns ist die Forderung: „Die Verankerung einer CO2-Bremse im Grundgesetz, damit Klimaschutz als Verfassungsziel verankert wird, um unabhängig von Wahlen und Legislaturperioden die Paris-Klimaziele national umzusetzen.“

 

Und was ist, wenn die Natur die „Erneuerbaren Energien“ nicht erneuert? Oder haben die Grünen ein Rezept, wie sie den Wind motivieren immer so stark zu wehen, dass das Stromangebot exakt dem wechselnden Strombedarf angepasst wird? Der Wind orientiert sich nicht an grünen Utopien, sondern richtet sich nach dem Luftdruckgradient. Doch auf diesen hat der Mensch keinen Einfluss. Dies ist auch gut so, denn wer Wind sät, wird Sturm ernsten und windstilles Hochdruckwetter würde es nicht mehr geben.  Nein, der Mensch „erneuert“ weder den Wind noch die Sonne. Er ist darauf angewiesen, dass der Wind weht und keine Wolken am Himmel sind, damit wenigstens am Tag die Sonne scheinen kann.

 

Nein und abermals nein! Wind und Sonne sind nicht in der Lage, den Strombedarf unserer Industriegesellschaft kontinuierlich bedarfsgerecht zu decken. Beides sind keine „erneuerbare Energien“, bestenfalls „additive Energien“, die aber nicht in der Lage sind, die „fossilen Energien“ zu ersetzen. Wer „raus aus Kohle, Öl und Gas“ ruft, muss „rein in die Kernenergie“ rufen! Da führt kein Weg dran vorbei.

 

Außerdem scheinen die Grünen immer noch nicht begriffen zu haben, dass das CO2 weder eine „Klimakiller“ noch ein „Umweltgift“ ist, sondern einzig und allein ein Pflanzennahrungsmittel. Ohne CO2 in der Luft würden keine grünen Pflanzen wachsen, kein Baum und kein Strauch, würde es keine Nahrung geben für Tier und Mensch. Die Frage, ob man vegetarisch oder vegan leben möchte, erübrigt sich dann. CO2 ist ebenso wie das H2O unverzichtbar für die Photosynthese. Wer CO2-Freiheit zum Zwecke das Klimaschutzes propagiert, entzieht allem Leben, auch die selbst, die Existenzgrundlage.

 

Bei dieser unser aller Existenz gefährdenden Position der Grünen ist es mehr als verwunderlich, dass die Grünen politisch so mächtig werden konnten. Doch die Wähler müssen sich entscheiden, ob die völlig unnötig geschürte Klimaangst es wert ist, seine ganze Existenz aufs Spiel zu setzen.

 

Oppenheim, den 6. Mai 2016                     Dipl.-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne