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Rekonstruierte Temperaturverläufe der vergangenen zwei Jahrtausende. Eine Literatursichtung von 1990 bis ganz aktuell

Warum ist die mittelalterliche Warmzeit (um ca. 1000 nach Chr.) so wichtig? Weil damit der Klimaalarm teilweise begründet wird. Nach der „politisch korrekten Klimalehre“ darf es damals nicht wärmer als derzeit gewesen sein. Übersteigen die heutigen Temperaturen die damaligen, sei dies ein Beleg für den anthropogen bedingten Wandel, da diese eine natürliche Variation angeblich niemals „erzeugen“ könnte. Weiter begann danach auch die aktuelle Warmzeit erst mit dem Beginn der Industrialisierung um ca. 1820 … 1850 vorwiegend durch das dadurch emittierte anthropogene CO2.

Wo befindet sich die aktuelle Erdtemperatur

Nicht jeder Leser ist fit in der Klimahistorie. Deshalb anbei die Darstellung, wo sich das Klima aktuell befindet. Bild 1 zeigt den Verlauf seit dem Ende der letzten Eiszeit. Im Artikel selbst geht es um den rot eingegrenzten Bereich der vergangenen zwei Jahrtausende.

Bild 1 Bodennahe nordhemisphärische Mitteltemperaturen der letzten 11.000 Jahre nach Dansgaard (1969) und Schönwiese (1995), (aus KIHZ, 2000)

Welche Studie zeigt das richtige Klima der vergangenen 2000 Jahre

Wirklich weiß das wohl niemand. Die folgenden Darstellungen sollen zeigen, welche Unterschiede bestehen und dass sich das „Wissen“ und damit die Aussagen darüber regelmäßig ändern. als Konsequenz bedeutet dies allerdings auch, dass man durch Wahl der „geeigneten“ Darstellung inzwischen jede (gewünschte) Aussage problemlos mit Studien „belegen“ kann.

Um eine grobe Einstufung zu erhalten wurde versucht, in den im Artikel exemplarisch gezeigten Klima-Rekonstruktionsverläufen die Temperaturdifferenz vom Mittelwert der mittelalterlichen Warmzeit bis zum Jahr 1950 zu ermitteln. Die Versuche sind in den Bildern zugefügt und somit nachvollziehbar (sowie zusätzlich am Ende in einer Tabelle zusammengefasst). In vielen Kurven ist das allerdings nur recht ungenau möglich, weshalb diese Auswertung nur grobe Anhaltswerte zur Orientierung liefert. Das Schlussjahr 1950 wurde gewählt, da viele Rekonstruktionen knapp danach enden. Wer den Vergleich mit der ganz aktuellen Temperatur ergänzen möchte, muss also die Differenz seit dem Jahr 1950 dazu addieren.

Gelistet sind die Klimastudien ungefähr nach Publizierdatum, beginnend mit dem AR1 des IPCC von 1990 bis zu ganz aktuellen.

Listung von Klimarekonstruktionen der vergangenen 2000 Jahre

IPCC Report AR1 von 1990

 

Bild 2 [6]  IPCC Report AR1 von 1990 Figure 7.1 (letztes von drei Bildern)

Bildtext: Schematic diagrams of global temperature variations since the Pleistocene on three time scales (a) the last million years (b) the last ten thousand years and (c) the last thousand years The dotted line nominally represents conditions near the beginning of the twentieth century

IPCC Report AR3 von 2001

Dieser Report zeigt die berühmte Hockeystick-Kurve. Die mittelalterliche Warmzeit ist fast verschwunden. Die aktuelle Warmperiode beginnt um 1900. Die Mittelwertbildung verschleiert den breiten (grauen) Unsicherheitsbereich.

  

Bild 3 [7]  IPCC Report AR3 von 2001 Figure 1: Variations of the Earth’s surface temperature over the last millennium.

  

IPCC AR4 von 2007

Die Darstellung im AR4 zeigt exemplarisch die Variabilitäten verschiedener Proxyrekonstruktionen. Dieses „Spaghetti-Durcheinander“ wird durch Mittelwert-Bildung meistens „verschleiert“. Aus den verschiedenen Verläufen kann man sich jede Differenz heraussuchen, indem man die passende Gegend auswählt.

Gerade diese Grafik ist gut geeignet zur Darstellung des „Klimarettungsproblems“. Nach der IPCC-Lehre und dem letzten Klimagipfel darf sich die Erde bis 2100 maximal um 0,6 Grad erhöhen „Paris COP21 Verpflichtung“. Das kostet Deutschland Unsummen von Milliarden EUR durch die erzwungene CO2 Vermeidung. In der Grafik kann man erkennen, was 0,6 Grad (eingezeichnete) Veränderung bei der typischen Klimavariabilität bedeuten – nämlich nichts -, sowie dass es innerhalb von 100 Jahreszeiträumen regelmäßig natürlich bedingte Veränderungen größer 0,6 Grad gab.

 

Bild 4 [11] IPCC AR4 2007: Figure 1.

Bildtext: The heterogeneous nature of climate during the ‘Medieval Warm Period’ is illustrated by the wide spread of values exhibited by the individual records that have been used to reconstruct NH mean temperature. These consist of individual, or small regional averages of, proxy records collated from those used by Mann and Jones (2003), Esper et al. (2002) and Luckman and Wilson (2005), but exclude shorter series or those with no evidence of sensitivity to local temperature. These records have not been calibrated here, but each has been smoothed with a 20-year filter and scaled to have zero mean and unit standard deviation over the period 1001 to 1980.

Weiter finden sich darin auch Rekonstruktionen zur Südhalbkugel (Tasmanien und Neuseeland). Diese scheint die Zyklen der Nordhalbkugel nicht durchlaufen zu haben. Anm.: „kaltesonne“ ist aktuell dabei dies anhand einer Recherche zu widerlegen.

Man beachte, dass es auf Neuseeland bereits um 1600 begann stetig wärmer zu werden.

 

Bild 5 [11] IPCC AR4 von 2007.Figure 6.12.

Bildtext: Temperature reconstructions for regions in the SH: two annual temperature series from South American tree ring data (Villalba et al., 2003); annual temperature estimates from borehole inversions for southern Africa and Australia (Huang et al, 2000); summer temperature series from Tasmania and New Zealand tree ring data (Cook et al., 2000, 2002a). The black curves show summer or annual instrumental temperatures for each region. All tree ring and instrumental series were smoothed with a 25-year filter and represent anomalies (°C) from the 1961 to 1990 mean (indicated by the horizontal lines).

Loehle at al 2008

Nach dieser Studie war die mittelalterliche Warmzeit deutlich wärmer und die aktuelle Warmzeit beginnt eindeutig um 1600.

Bild 6 [9] Globaler historischer Klimaverlauf Jahr 0 … 1935

Bildtext: The Medieval Warming Period (MWP) was significantly warmer than the bimillennial average during most of the period 820 – 1040 AD. The Little Ice Age was significantly cooler than the average during most of 1440 – 1740 AD. The warmest tridecade of the MWP was warmer than the most recent tridecade, but not significantly so.

IPCC AR5 2013

Gegenüber dem AR4 zeigt die Darstellung nichts wirklich Neues, doch sind Mittelwerte enthalten. Weiterhin sieht man die vielen stark voneinander abweichenden  Rekonstruktionsverläufe.

Bild 7 [8]  Historischer Klimaverlauf. Quelle: AR5, Figure 5.7

Bildtext: Reconstructed (a) Northern Hemisphere and (b) Southern Hemisphere, and (c) global annual temperatures during the last 2000 years. Individual reconstructions (see Appendix 5.A.1 for further information about each one) are shown as indicated in the legends, grouped by colour according to their spatial representation (red: land-only all latitudes; orange: land-only extratropical latitudes; light blue: land and sea extra-tropical latitudes; dark blue: land and sea all latitudes) and instrumental temperatures shown in black (Hadley Centre/ Climatic Research Unit (CRU) gridded surface temperature-4 data set (HadCRUT4) land and sea, and CRU Gridded Dataset of Global Historical Near-Surface Air TEMperature Anomalies Over Land version 4 (CRUTEM4) land-only; Morice et al., 2012). All series represent anomalies (°C) from the 1881–1980 mean (horizontal dashed line) and have been smoothed with a fiter that reduces variations on time scales less than about 50 years.

 Horst-Joachim Lüdecke, Sept. 2011

 Das Besondere an dieser Publikation ist die Einbeziehung der Rekonstruktion von Tropfsteinanalysen des Professors Mangini der Uni Heidelberg (blaue Linien). Tropfsteinanalysen haben gegenüber den üblichen, auf biologischen Materialien basierenden wie Baumringanalysen (z.B. beim Hockeystick) den Vorteil, die Temperatur ganzjährig zu referenzieren und auch nicht Verzerrungen durch „Wetterstress“ oder Schädlinge abzubilden. Dieser Professor war unter den ersten, welche sich trauten öffentlich zu verkünden dass die mittelalterliche Warmzeit wärmer gewesen ist, als vom IPCC angegeben. Zusatzinformation lässt sich bei [15] nachlesen.

Auch diese Rekonstruktionen zeigen zudem den Beginn der aktuellen Warmzeit spätestens um 1600.

Bild 8 [13] Fig. 5. Temperaturrekonstruktionen aus Tropfsteinen (Blau) und biologichen Materialien (Grün)

Bildtext: (Color online) Reconstructed long-range annual records, SPA12 (blue) from a stalagmite and MOB (green) from a stack of tree rings in the northern hemisphere and further biological proxies (as an anomaly). The variance of MOB is roughly seven times smaller than for SPA12. In both records, the medieval warm period and the Maunder Minimum can be clearly identified.

ESPER et al, 2014: Northern European summer temperature variations

 Auch diese Studie zeigt eine deutlich wärmere mittelalterliche Warmzeit. Man beachte die im Bereich von 4 °C liegende Spannweite der Temperaturen und die Extremwerte (mit Jahreszahlen gekennzeichnet). Zudem steht in der Studie:

 [4] The reconstruction has centennial-scale variations superimposed on this trend, indicating conditions during Medieval and Roman times were probably warmer than in the late 20th century.

 

Bild 9 [4] Figure 5 (Auszug) Rekonstruierter Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre der nordeuropäischen Sommertemperatur

Bildtext: N-Eur temperature reconstruction at annual resolution (black) and after smoothing using a 100-year filter (white). Green curve is a linear regression fit to the annually resolved data over the 17 BC to AD 2006 period. Grey area indicates the smoothed standard error (2SE) of the calibration model, using variable chronology replicated error estimates (from B). Dates indicate the three coldest and warmest years over the past two millennia. This figure is available in colour online at wileyonlinelibrary.com.

Buentgen et al. 2016

Dies ist eine ganz aktuelle Studie.

Auffallend ist die große Temperaturvariabilität der Jahreswerte um mehrere Grad. Man beachte, dass die Sommertemperatur der Alpen von 1700 bis aktuell deutlich vom „typischen“ Klimaverlauf abweicht.

Bild 10 [12] Figure 2, vom Autor ergänzt

Bildtext: Eurasian summer temperature variability. a,b, Reconstructed temperatures from the Russian Altai (a) and the European Alps5 (b), with blue and red squares indicating (51/47) positive and (53/57) negative annual extremes (>2 standard deviations), respectively. Grey background shadings denote reconstruction uncertainty after 80-year low-pass filtering (Supplementary Fig. 9). c,d, Ice-core-derived global estimates of volcanic14 (GVF; dark grey; c) and total solar irradiance17 (TSI; light dashed grey; d) forcing. Black dashed lines refer to the long-term reconstruction mean of the Common Era.

Luterbacher et al, 29.01.2016: European summer temperatures since Roman times

Diese ebenfalls ganz aktuelle Studie ist aus mehreren Gründen interessant. Es steht darin, dass selbst die aktuellen mittleren Sommertemperaturen die der historischen Warmzeiten nicht übersteigt, zumindest nicht statistisch signifikant.

 [3] Our reconstructions compare well with independent instrumental and proxy-based temperature estimates, but suggest a larger amplitude in summer temperature variability than previously reported. Both CPS and BHM reconstructions indicate that the mean 20th century European summer temperature was not significantly different from some earlier centuries, including the 1st, 2nd, 8th and 10th centuries CE. The 1st century(in BHM also the 10th century) may even have been slightly warmer than the 20th century, but the difference is not statistically significant.

… The warmest century in both the CPS and BHM reconstructions is the 1st century CE (for BHM also the 10th century).

 Allerdings wird dazu dann eine Einschränkung gemacht, dass die 30-Jahresmittel dagegen früher nicht wärmer waren.

[3] Comparing each 50 yr period with the 19512000 period reveals a similar pattern. Recent summers, however, have been unusually warm in the context of the last two millennia and there are no 30 yr periods in either reconstruction that exceed the mean average European summer temperature of the last 3 decades (19862015 CE).

Weiter steht in der Studie, dass die Klimamodelle die Verläufe nicht ausreichend genau simulieren können – also stark mängelbehaftet sind. Und etwas zusätzlich Interessantes: Die Sommertemperaturen waren früher weit variabler, als man bisher annahm.

[3] Our BHM-based reconstruction shows more pronounced changes in mean summer temperatures over Europe than previously reported

  

Bild 11 [3] Verlauf der sommerlichen Maximaltemperaturen Europa.  BHM (Dunkelblau) und CPS (Rot): rekonstruierter Temperaturverlauf. Andere Farben: rückwirkende Simulationstests.

 Bildtext: Simulated and reconstructed European summer land temperature anomalies (with respect to 15001850 CE) for the last 1200 yr, smoothed with a 31 yr moving average filter. BHM (CPS) reconstructed temperatures are shown in blue (red) over the spread of model runs. Simulations are distinguished by solar forcing: stronger (SUNWIDE, purple; TSI change from the LMM to present >0.23%) and weaker (SUNNARROW, green; TSI change from the LMM to present <0.1%). The ensemble mean (heavy line) and the two bands accounting for 50% and 80% (shading) of the spread are shown for the model ensemble (see SOM for further details).

 Die zwei Darstellungen in der Studie zur historischen Temperatur (es ist heute nicht wärmer als früher, aber es war früher doch wärmer sofern man anders mittelt) führen zur Möglichkeit unterschiedlicher Interpretationen. Die Pressemitteilung der Uni hat sie voll genutzt und daraus einen Klimaalarm generiert:

Justus-Liebig-Universität Giessen. 29. Januar 2016 Pressemitteilung [2]:

Europäische Sommer so heiß wie seit über 2000 Jahren nicht

Klimaretter.Info, das Portal für ökopolitisch korrekte Darstellungen nahm dies sofort auf und  informierte ebenfalls alarmistisch:

 [14] Klimaretter.Info. Benjamin von Brackel (Anm.: Politikwissenschaftler), 29. Januar 2016:

Selbst die Römer hatten’s nicht so warm

Unsere Sommer sind die wärmsten seit 2.000 Jahren in Europa. Das zeigen neue Baumring-Analysen. Die Temperaturrekorde ließen sich nicht mehr mit natürlichen Schwankungen erklären, folgern Forscher, sondern nur mit dem menschengemachten Klimawandel.*

*Anmerkung des Autors: Diese letzte Aussage ist in der Studie selbst nirgends auch nur im Ansatz hinterlegt. Man hat den Eindruck, bei Klimaretter.Info hat niemand die Studie selbst eingesehen.

„kaltesonne“ hat die Studie ebenfalls rezensiert. Dort wurde sie aber wirklich durchgesehen und detailliert berichtet.  Es lohnt sich, diese Rezension selbst zu lesen: „Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand“.

kaltesonne – Rezension (Auszug)[1]:

Zu den Autoren der Studie gehören neben Luterbacher u.a. auch Fredrik Ljungqvist, Ulf Büntgen und Jan Esper, die sich in der Vergangenheit sehr um eine seriösere Richtung in den Klimawisenschaften verdient gemacht haben. Daher verwundert der reißerische Titel der Pressemitteilung und die krampfhaft in den Text eingesprenkelten Klimaalarm-Floskeln schon. War das Buckeln vor dem IPCC und der verkrampfte Hinweis auf die angeblich (vollständig) vom Menschen herbeigeführte aktuelle Erwärmung wirklich notwendig? Waren diese Stil-Elemente quasi als wissenschaftliche Lebensversicherung notwendig, um überhaupt mit dieser Studie in die Öffentlichkeit gehen zu können, ohne von IPCC-Hardlinern abgestraft zu werden?

Wir begeben uns auf Spurensuche. Was ist dran am Hitzewellenalarm? Zunächst fällt auf, dass der Titel der Publikation im Gegensatz zur Pressemitteilung auffällig neutral gewählt wurde:

European summer temperatures since Roman times

An dieser Stelle sollten wir uns die Hauptabbildung aus Pressemitteilung näher anschauen. Interessanterweise taucht die Abbildung in der Arbeit selber gar nicht auf, weder im Haupttext, noch im Datensupplement. Zu erkennen ist die in der Pressemeldung angeführte starke natürliche Variabilität der Temperaturen. Die bekannte Abfolge der Römischen Wärmeperiode, Kälteperiode der Völkerwanderungszeit, Mittelalterlichen Wärmeperiode, Kleinen Eiszeit und Modernen Wärmeperiode ist gut zu erkennen. Aus irgendeinem Grund bleiben die Begriffe jedoch in der Pressemitteilung unerwähnt.

Auffällig ist weiterhin die überlagerte knallig-rote Linie, welche die Entwicklung der letzten Jahrzehnte besonders bedrohlich erscheinen läßt. Eine fragwürdige Suggestivmethode. Das Ende der blauen 30-Jahres-Mittelwertlinie ist vom rot so stark überstrahlt, dass man es gar nicht richtig erkennt. Erst wenn man ganz genau hinschaut, wird deutlich, dass die blaue Linie lediglich das Niveau der Mittelalterlichen Wärmeperiode um 1200 n.Chr. und der Römischen Wärmephase um 50 n. Chr. erreicht.

 

Bild 12  [3]  Grafik: CC BY-SA 4.0 J.P. Werner/EuroMed2k Members.

Und genau dies steht dann wenig überraschend auch in der Kurzfassung der Arbeit:

In der Realität fand die Gruppe um Luterbacher also das genaue Gegenteil von dem was in ihrer eigenen Pressemitteilung behauptet wird. Die Temperaturen des 20. Jahrhundert unterscheiden sich nicht von den vorangegangenen Wärmephasen. Die Römische Wärmeperiode könnte sogar noch einen Tick wärmer gewesen sein, konzedieren Luterbacher und Kollegen.

Zusammenfassung der Klimarekonstruktionen

 In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der gezeigten Studien / Berichte zusammengefasst:

   

Bild 13 Zusammenfassung der bisher dargestellten Klimarekonstruktionen

Beim Betrachten der Kurven fällt auf, dass sich bereits in der Vergangenheit in kurzen Zeiträumen gewaltige Temperaturschwankungen ereignet haben.  Ob die Aktuelle daraus als „einmalig“ hervorsticht, hängt von der verwendeten Publizierung und oft auch vom Maßstab ab.

Je mehr man sich die Klimakurven ansieht, umso stärker wird allerdings der Verdacht, dass sich die Genauigkeit der Proxirekonstruktionen über die Jahrzehnte nicht wirklich verbessert hat. Zumindest reicht sie nicht aus, um die Frage, ob es zur mittelalterlichen Warmzeit wärmer oder kälter war damit sicher zu beantworten. 

Dies ist auch verständlich. Eine moderne, sauber geeichte elektronische Wetterstation misst in idealer Umgebung gerade einmal auf +-0,2 °C genau. Eine Rekonstruktion über 1.000 – 2.000 Jahre zurück welche noch zusätzlich eine Proxi-Kalibrierung benötigt, soll dann großflächig Temperaturdifferenzen auf 0,2 … 0,5 Grad genau bestimmen. Das ist nicht möglich. Indem man aber Computer stur rechnen lässt, werden solche Ergebnisse präsentiert.

Auch die Zeitzuordnung scheint überaus problematisch zu sein, wie man an den vielen teils erheblichen Zeit-Verschiebungen zwischen den Kurven sehen kann. Wenn aber Temperatur und Zeitzuordnung nicht stimmen, entstehen beim Berechnen der Regressionen echte mathematische Fehler „Über die unsachgemäße Anwendung der Regression kleinster Quadrate“. Auch die Summenkurve kann dann natürlich nicht mehr stimmen.

Ein weiteres Thema bei den jüngeren Publizierungen ist die rückwirkende Simulationsprüfung. Immer öfter wird erkannt (Bsp. [3]), dass die Rückprojektionen der Klimamodelle falsche Ergebnisse liefern. Damit ist aber auch klar, dass sie die Zukunft genau so falsch projizieren (werden).

Diskussion der Klimarekonstruktion CL12loc aus dem AR5

 Betrachten wir noch einmal das Bild aus dem IPCC AR5 Bericht von 2013.

 

 Bild 14 [8]  Historischer Klimaverlauf. Quelle: AR5 von 2013, Figure 5.7

In dieser beispielhaften „Spaghettisammlung“ verschiedener (möglicher) Klimaverläufe sticht die hellblaue Rekonstruktion durch ihre enorme Variabilität hervor. Diese Rekonstruktion CL12loc stammt aus der Studie*:

 [10]*: Christiansen and Ljungqvist, 18.04.2012: The extra-tropical Northern Hemisphere temperature in the last two millennia: reconstructions of low-frequency variability

 *Im AR5 wird über die Bildinfo CL12oc auf eine Quelle „Christiansen and Ljungqvist (2012)“ verweisen. Der Autor hat in allen (für ihn einsehbaren) Studien dieser Autoren keine Kurve mit der gleichen Temperatur im Jahr 1460 und 1630 gefunden wie sie die hellblaue Kurve ausweist. Deshalb wir in den weiteren Ausführungen auf die Darstellungen aus Studien beider Autoren von 2012 und 2010 Bezug genommen. Die Unterschiede haben keinen Einfluss auf das Interpretationsergebnis.

Eine Anfrage beim deutschen IPCC-Büro zur Quelle dieser Klimarekonstruktion läuft, ist aber noch nicht beantwortet.

  

In der besagten Studie wurden anhand umfangreichen Proximaterials die Klimaverläufe der letzten 2000 und der letzten 500 Jahre rekonstruiert.

Die wichtigen Ergebnisse draus sind:

 Die mittelalterliche Warmzeit war um 0,6 Grad wärmer als bisher angenommen und die nach-mittelalterliche Kaltzeit um -1 Grad kälter:

 [10] The two-millennia long reconstruction shows a well defined Medieval Warm Period, with a peak warming

ca. 950–1050 AD reaching 0.6 C relative to the reference period 1880–1960 AD.

The 500-yr long reconstruction confirms previous results obtained with the LOC method applied to a smaller proxy compilation; in particular it shows the Little Ice Age cumulating in 1580–1720 AD with a temperature minimum of −1.0 ◦C below the reference period.

Nachdem damit ersichtlich ist, dass niemand genau weiß, wie warm die mittelalterliche Warmzeit genau war, sie aber nach den aktuellen Erkenntnissen sicher wärmer war als  in der Hockeystick-Kurve angegeben, kommt ein zweiter Aspekt zum Tragen, der Beginn der aktuellen Warmzeit.

Nach der neueren Klimarekonstruktion hat die aktuelle Warmzeit spätestens um 1650 also mindestens 200 Jahre früher als die Industrialisierung begonnen

CO2 kann damit als „Starter“ der aktuellen Warmzeit ausgeschlossen werden

Im folgenden Bild Nr. 15 sieht man die Rekonstruktionen nochmals im Detail im Vergleich mit älteren Klimakurven. Neben dem dass die nach-mittelalterliche Kaltzeit erheblich kälter war als bisher angenommen, fällt auf dass danach die aktuelle Warmzeit bereits um 1650 beginn und nicht erst gegen 1850. Dadurch sehen die Verläufe – Beginn der mittelalterlichen Warmzeit und der aktuellen – sehr ähnlich aus und ein menschlicher Einfluss ist weder erforderlich noch ersichtlich.

Anm.: im Bild 14 (AR5) ist die Minimaltemperatur bereits um 1460, also fast 200 Jahre früher erreicht worden. Die in der Veröffentlichung [10] hinterlegten Grafiken weichen vom IPCC-Bild an einigen Stellen deutlich ab. Z.B. sind die ausgeprägten Minimas um ca. 550 und 1460 darin nicht in der Größenordnung zu finden. Nach Bild 14 würde die aktuelle Warmzeit bereits um 1460, also nochmals fast 200 Jahre früher (in Summe um 400 Jahre)  beginnen.

 

Bild 15 [10] Vergleich der neuen Klimarekonstruktionen (LOC 2k und LOC 500y) mit anderen Rekonstruktionen aus dem AR5

Bildtext: Fig. 6. Some previous temperature reconstructions, (Hegerl et al., 2007; Loehle and McCulloch, 2008; Huang et al., 2008; Mann
et al., 2008, 2009; Ljungqvist, 2010; Christiansen and Ljungqvist, 2011) published subsequently to the IPCC Fourth Assessment Report (Solomon et al., 2007) shown together with the LOC reconstructions of the present paper. All reconstructions are centered
to zero mean in the 1880–1960 AD period and have been 50-yr smoothed with a Gaussian filter. The confidence intervals of the
LOC reconstructions of the present paper (from Figs. 5 and 8) are also shown (dashed curves).

Noch deutlicher zeigt sich dies anhand eines Proxis der Alpen im folgenden Bild.

 

Bild 16 [15]  Proxi der Alpen aus FIG. 8. Local temperature reconstructions (K) based on the proxies in Table 1 and HadCRUT2v, calibration period AD 1880–1960

Diese Aussage findet sich aber nicht nur in [10], sondern parallel in anderen Rekonstruktionen sowie auch in der Haupt-Mittelwertlinie des AR5 selbst:

Klimarekonstruktionen mit einem früheren Beginn der aktuellen Warmzeit:

·         Bild 8:  ca. 1550 und 1650 (violette Pfeile)

·         Bild 11: 1600  (violetter Pfeil)

·         Bild 12: ca. 1450 und 1600 ((violette Pfeile)

·         Bild 14: 1450 und 1600 (rote Pfeile) in der Hauptlinie des AR5 für Land und See global (siehe dazu auch Bild (17)

Wird die Klimageschichte umgeschrieben?

 Wenn die Verfasser der Studie [10] damit recht haben dass die bisherige Methodik der Proxiauswertung falsche Ergebnisse lieferte  (und der Verlauf LOC 2k der wirklich richtige ist), was sich auch anhand der Verläufe anderer Rekonstruktionen in der Listung des vorhergehenden Absatzes „Klimarekonstruktionen mit einer Verschiebung des Beginns der aktuellen Warmzeit“ bestätigt,  muss die anthropogene Beeinflussung der Klimageschichte umgeschrieben werden.

Allerdings findet sich dazu noch kaum eine Diskussion, obwohl es sogar im AR5 offensichtlich ist wie Bild 17 zeigt. Der Autor hat darin den relevanten Teil der Hockeystick-Kurve (Bild 3) mit der Mittelwert-Linie „Land und See global“ aus dem AR5 (Bild 14) überlagert. Die Begründung, dass die aktuelle Warmzeit ausschließlich durch anthropogenes CO2 nach 1800 (Bild 18) gestartet wurde ist demnach bereits im AR5 selbst widerlegt.

  

Bild 17 Auszug der Hockeystick-Kurve mit vom Autor zugefügtem Verlauf (hellbraune Linien) der Rekonstruktion „Land und See global“ aus dem AR5

Noch offensichtlicher wird die Diskrepanz, wenn man den Hockeystick im gleichen Maßstab zu den neueren Proxianalysen kopiert (Bild 17). Dass dieser durch neuere Proxis endgültig überholt ist, wird offensichtlich. Der Hockeystick wurde zwar 2009 vom Ersteller deutlich korrigiert (Man et al 2009) ist aber auch damit noch weit entfernt von denen der aktuellen Rekonstruktionen.

 

Bild 17.1 Hockeystick (Bild 3) und neuere Proxis (Bild 15) im gleichen Maßstab überlagert

Nun weiss man natürlich nicht, welches die alleine richtige Kurve ist. Aber die drastischen Unterschiede belegen, dass das Thema nicht entfernt „gesettelt“ ist, sondern dringend einer neuen Diskussion bedarf, auch wenn das PIC eine solche für absolut unnötig hält (siehe Zitierung von Prof. Rahmstorf am Ende des Artikels). Explosiv ist das Thema allemal. Die schöne, glatte Verlaufskurve des Hockeystick war (neben dem Beginn der Erwärmung ab der Industrialisierung) auch der Beleg, dass das Klima keine Sprünge gemacht hätte und die aktuelle, starke  Erwärmung somit unnatürlich sein muss. Wenn von dieser schön geraden Temperaturlinie jedoch nichts mehr übrig bleibt, ist auch diese Hypothese hinfällig.   

  

Bild 18  CO2-Emissionen (Bildauszug). Quelle: AR5 Climate Change 2014 Synthesis Report

Bildtext (Auszug): Figure 1.5 |  Annual global anthropogenic carbon dioxide (CO2) emissions (gigatonne of CO2-equivalent per year, GtCO2/yr) from fossil fuel combustion, cement production and flaring, and forestry and other land use (FOLU), 1750–2011.

Dass die anthropogene CO2-Klimatheorie damit schnell in den Mülleimer der Geschichte wandert, wird allerdings kaum passieren. Zu viele Reputationen und vor allem Geld werden es noch lange Zeit verhindern. Aber aufhalten wird man es nicht mehr können.

Klimazukunft

Klimamodelle werden aufgrund der Proxis parametriert. Wenn schon die Vergangenheit praktisch nicht (in der erforderlichen Genauigkeit) rekonstruierbar ist, kann auch die Zukunft daraus nicht richtig berechnet werden. Wer es sehen will, kann es im Bild 18 erkennen. Wer würde ahnen dass es sich dabei um eine Originalgrafik aus dem IPCC AR5 handelt. 

Bild 19  Projektionskurven. Quelle: AR5 2013 Figure TS.14. Seite 87

Unser Bundesministerium für Bildung und Forschung zeigt da lieber die politisch „richtige“ Darstellung (Bild 20).  Aktuell kann man dort immer noch eine Broschüre „Herausforderung Klimawandel“ laden. Im Begleittext steht dazu:

„Das numerische Experiment zeigt, dass das Klimamodell die so rekonstruierte globale Klimaentwicklung (Abb. 16) und insbesondere das Phänomen der sogenannten „Kleinen Eiszeit” in Europa recht realistisch zu simulieren vermag“.

 Dass inzwischen viele neue Studien aufzeigen, dass diese Aussage  „realistisch zu simulieren vermag“ überhaupt nicht stimmt sowie die aktuellen Rekonstruktionen der Temperaturen im Mittelalter inzwischen deutlich anders aussehen, soll der Bürger wohl nicht über ein für Bildung und  Forschung zuständiges Ministerium erfahren.

Bild 20   Bundesministerium für Bildung und Forschung, Broschüre: Herausforderung Klimawandel, Abbildung 16

Das Portal für streng klimatreue Information – Klimaretter.info – sieht auch keinerlei Handlungsbedarf und lobt zudem weiterhin die Hockeystickkurve und deren Autor „Paris ist die wahrscheinlich letzte Chance“.

Und damit liegt klimaretter.info haargenau auf der Linie des PIK.

SciLogs Klimalounge

Paläoklima: Die letzten 2000 Jahre

15. Mai 2013 von Stefan Rahmstorf in Paläoklima (Besprechung des Pages 2k Projektes)

Stefan Rahmstorf : Paläoklima: Die letzten 2000 Jahre – Im globalen Durchschnitt gleicht die neue Rekonstruktion fast aufs Haar dem bekannten „Hockeyschläger“, der vor fünfzehn Jahren erstellten ersten derartigen Rekonstruktion.

Nachspann

Beispiele von Klimaproxis

Um Lesern welche sich mit der Thematik weniger auskennen ein Gefühl zu geben, wie Klimaproxis aussehen, anbei ein Auszug solcher Proxis aus  [10]. Nur die Mittelwertbildung macht daraus die bekannten scharfen Linien – und der Computer berechnet auch treu dazu den „Vertrauensbereich“. Und beim Klimagipfel (er-)finden daraus 40.000 „Fachleute“ durch Diskussionen und Abstimmen die wahre Temperatur. Man muss nur fest daran glauben, dass Masse (und Computerprogramme) immer die Wahrheit (er-)kennen.

  

Bild 21 [10] Beispiele von Proxis (Auszug aus Fig. 3 der Studie)

 Quellen

 [1]

kaltesonne 08.03.2016: Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand

[2]

Justus Liebig Universität Giessen, Pressemitteilung: Europäische Sommer so heiß wie seit über 2000 Jahren nicht

https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm19-16

[3]

Luterbacher et al, 29.01.2016: European summer temperatures since Roman times

[4]

JOURNAL OF QUATERNARY SCIENCE (2014) 29(5) 487–494, ESPER et al: Northern European summer temperature variations
over the Common Era from integrated tree-ring density records

[5]

TU Berlin. Erläuterung zur Vorlesung TWK an der TU-Berlin Inst. für Ökologie: Rekonstruktion der mittleren Temperatur auf der Nord-Halbkugel in den vergangenen 1.000 bis 2.000 Jahren.

http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de//project/lv-twk/002-holozaen-2000jahre.htm

[6]

IPCC Report AR 1, 1990

[7]

IPCC AR 3 WG 1, 2001. Climate Change 2001 THE SCIENTIFIC BASIS

[8]

IPCC AR5 WG1, 2013. Climate Change 2013, The Physical Science Basis

[9]

Loehle at al:Correction to: A 2000-YEAR GLOBAL TEMPERATURE RECONSTRUCTION BASED ON NON-TREE RING PROXIES ENERGY & ENVIRONMENT VOLUME 19 No. 1 2008

[10]

Clim. Past, 8, 765–786, 2012. Christiansen and Ljungqvist, 18.04.2012: The extra-tropical Northern Hemisphere temperature in the last two millennia: reconstructions of low-frequency variability

[11]

IPCC AR4 WG 1, 2007: The Physical Science Basis: Hemispheric Temperatures in the ‘Medieval Warm Period’

[12]

Buentgen et al.2016_NatureGS: Cooling and societal change during the Late Antique Little Ice Age from 536 to around 660 AD

[13]

Horst-Joachim Lüdecke Sept. 2011: Long-Term Instrumental and Reconstructed Temperature Records Contradict Anthropogenic Global Warming, Energy & Environment 22, 6, 2011, arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1110/1110.1841v1.pdf

[14]

klimaretter.info, 29. Januar 2016: Selbst die Römer hatten’s nicht so warm

http://www.klimaretter.info/forschung/hintergrund/20549-selbst-die-roemer-hattens-nicht-so-warm

[15]

CHRISTIANSEN AND LJUNGQVIST DECEMBER 2011: Reconstruction of the Extratropical NH Mean Temperature over the Last Millennium with a Method that Preserves Low-Frequency Variability




Zurück in die Steinzeit! Die Weimarer Klimaschutzerklärung der Bündnis-Grünen vom 8.1.2016 – Mit Naturgesetzen unvereinbar

Klimaschutzerklärung (Original hier):

Die Klimakrise ist die größte ökologische Herausforderung unseres Jahrhunderts. Sie verursacht immer mehr Wetterkatastrophen, trocknet Böden aus, verknappt Wasser, tötet tausende Tier- und Pflanzenarten und zerstört unsere Lebensgrundlagen und unsere Gesundheit. Sie verschärft Kriege, befeuert die globale Ungerechtigkeit und zwingt Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen.

Video von der Klausurtagung der Grünen Fraktion, mit dem Auftritt des PIK Chefs H.J. Schellnhuber -mit Dank an Spürnase R. Hoffmann für das Aufspüren dieses Ausschnitts

Kommentar/Richtigstellung:

In der Klimaschutzerklärung wird eine Schädigung des Klimas durch menschgemachtes CO2 wie eine Binsenwahrheit einfach behauptet. Daraus wird dann weiter die Existenz einer „Klimakrise“ abgeleitet. Beides entspricht nicht den Fakten. Zunächst zur „Klimakrise“: Es gibt sie nicht! Ein Blick in die Vergangenheit zeigt beträchtliche Klimaänderungen als stete Begleiter der Erdgeschichte. Die seit Beginn der Industrialisierung aufgetretenen, sehr moderaten Temperaturänderungen bis zum heutigen Tage sind mit solchen starken Klimaänderungen nicht vergleichbar. Frühere Klimaänderungen wie die römische und die mittelalterliche Warmzeit oder umgekehrt die kleine Eiszeit gegen Ende des 17. Jahrhunderts zeichneten sich durch ungleich höhere Intensitäten und zum Teil auch Geschwindigkeiten aus [6], [12]. Nur die kleine Eiszeit mit ihren Hungersnöten und einer regelmäßig über ganze Winter zugefrorenen Ostsee, darf als Klimakrise für die damaligen Menschen bezeichnet werden. Warmzeiten bewirkten dagegen stets kulturelle Höhepunkte der Menschheit. Gletscher sind bekanntlich zuverlässige Klimazeugen. Messungen und Analysen von Gletschern belegen, dass es während mehr als 80% der letzten 10.000 Jahre wärmer war als heute [9].

Die Behauptung über mehr Wetterkatastrophen ist komplett falsch, weil bar jeder Sachgrundlage. Wetterstationen weltweit erheben seit mehr als 100 Jahren Statistiken und geben verlässliche Antworten. Diese finden sich in der meteorologischen Fachliteratur (Kraus, Ebel: Risiko Wetter) und insbesondere auch in den Sachstandberichten des Weltklimarats (IPCC), wie dem jüngsten Bericht von 2013, AR5 [1]. In keinem gibt es auch nur den Hauch eines Hinweises darauf, dass Extremwetter im Ansteigen begriffen sind – weder an Zahl noch an Stärke. Im Gegenteil besonders bei Stürmen und Hurrikanes ist vorwiegend sogar eine Abnahme zu verzeichnen. Zur „Entlastung“ der Verfasser des Parteitagsprogramms, die die Sachstandberichte des IPCC offenbar nicht kennen,  sei hinzugefügt, dass all diese IPCC-Aussagen in den Berichten des IPCC für Politiker entfernt wurden. Der Grund: In den letztgenannten Berichten haben die Politiker des jeweiligen Landes ein Mitspracherecht über den Inhalt.

Klimaschutzerklärung

Die Weltgemeinschaft hat mit dem Klimaabkommen von Paris eine wichtige Etappe für den Klimaschutz erreicht. Die Botschaft an die Welt ist eindeutig: Raus aus den Fossilen, rein in die Erneuerbaren. Der Ausbau der Atomkraft mit ihrem Risiko, ihren Folgeproblemen und ihren immensen Kosten ist dazu keine Alternative. Der neue Weltklimavertrag setzt gute Ziele. Er bringt die Hoffnung auf eine klimaneutrale Wirtschaft zurück in die Köpfe und Herzen der Menschen, auf eine saubere Wirtschaft und Industrie, die unsere Lebensgrundlagen erhält. Der Vertrag selbst aber überwindet die Klimakrise noch lange nicht. Er muss nun von den nationalen Regierungen umgesetzt werden. Die Arbeit fängt jetzt erst an!……

Kommentar/Richtigstellung:

Der Pariser Klimavertrag ist eine reine Absichtserklärung ohne jedwede Bindung der Unterzeichner. Bezeichnenderweise enthält er auch eine Ausstiegsklausel. Kein Land, das diesen Vertrag unterschrieben hat, muss sich nach irgend welchen Vorgaben richten, eigene Entscheidung und Beurteilung ist ausdrücklicher Vertragsbestandteil [10]. Ebenso entfällt jegliche Sanktionierungsmöglichkeit. Die BRIC Staaten hätten sich ohnehin auf nichts anderes eingelassen.

Klimaschutzerklärung

…. Das gilt auch und besonders für Deutschland. Als viertgrößtes Industrieland der Welt haben wir eine herausragende Verantwortung für den Klimaschutz. In unserem Land sind die Voraussetzungen für eine positive Rolle im Klimaschutz besonders gut. Deutschland ist wirtschaftlich stark und technologisch hoch entwickelt. In vielen klimapolitisch relevanten Bereichen haben grüne Politik und innovativer Unternehmergeist für rasante Entwicklungen gesorgt. Sie geben uns die Mittel zu einer ökologischen Modernisierung der Gesellschaft und einer Wirtschaftsweise ohne schädliche Klimagase an die Hand. Die grüne Energiewende in Deutschland, jahrelang angetrieben durch grüne Politik in Bund und Ländern, hat erneuerbare Energien global marktreif, effizient und günstig gemacht. Auch in vielen anderen Umwelttechnologien sind wir führend und verfügen über die technischen Mittel, die Kreativität und den sozialen Innovationsgeist den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Weltweit steigen nun jedoch immer mehr Staaten auf Erneuerbare um und stellen mit ihrer Dynamik Deutschland in den Schatten.

Kommentar/Richtigstellung:

Zur deutschen Verantwortung: Die Behauptung, Deutschland hätte eine herausragende Verantwortung für den Klimaschutz, argumentiert an der Realität vorbei. Deutschlands CO2 Emissionen haben einen Anteil von etwa 2% an den Weltemissionen, der Rest wird maßgeblich von den BRIC Staaten Brasilien, Russland, Indien, China sowie den USA verursacht. Diese Länder werden sich von niemandem, schon gar nicht von den deutschen Grünen, Einschränkungen ihrer industriellen Entwicklung vorschreiben lassen. Deutsche Reduzierung seiner 2% CO2 Emissionen ist global de facto ein Nichts. Wenn von deutscher Verantwortung oder gar Vorbildfunktion die Rede ist, sollte ein Blick in die deutsche Geschichte genügen, um ganz generell die Fragwürdigkeit solcher Bestrebungen zu erkennen(„genesen am deutschen Wesen“).

Zur Marktreife, Effizienz und Günstigkeit erneuerbarer Energien:  Diese Behauptung ist angesichts der wirtschaftlichen Zahlen absurd. Unvermeidbare Haupteigenschaften grüner Energien aus Wind, Sonne und Energiepflanzen sind extreme Kosten und immense Naturschädigung. Da grüne Energien nur durch hohe direkte oder indirekte staatliche Subventionen am Leben erhalten werden können, besteht angesichts der Behauptung in der Klimaschutzerklärung ein unauflösbarer Widerspruch zu den riesigen Subventionen für erneuerbare Energien.  Warum empfiehlt – bei hilfsweise angenommenem Zutreffen der behaupteten Effizienz und Günstigkeit – die Klimaschutzerklärung nicht die Abschaffung aller Subventionen für grüne Energien, wenn diese doch so effizient und kostengünstig sind? Die eingesparten Subventionsmittel wären nutzbringender zur Beseitigung des Hungers wie zur Ertüchtigung der Trinkwasserversorgung in der dritten Welt eingesetzt.

Klimaschutzerklärung

Als erstes führendes Industrieland hat Deutschland den Atomausstieg beschlossen und kann damit Beispiel gebend sein für eine vollständige Energiewende. Leider fehlt der derzeitigen Bundesregierung der politische Wille zu mehr Klimaschutz in Deutschland. Die große Koalition stellt sich auf der Weltbühne gern als Vorreiter für Klimaschutz dar, so auch auf der Pariser Konferenz. Doch das ist sie nicht! Sie redet grün und handelt schwarz. Unter Schwarz-Rot ist der Pro-Kopf Ausstoß an CO2 in Deutschland trotz des jahrelangen Booms erneuerbarer Energien kaum gesunken. Denn Union und SPD schützen nicht das Klima, sondern die Interessen der Autoindustrie, der Energiekonzerne und der Agrarfabriken.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bremst den Ausbau der erneuerbaren Energien, versagt bei der Energieeffizienzpolitik und wirft der Braunkohle 1,6 Milliarden Euro neue Subventionen hinterher. Er fördert weiterhin den Export von Kohlekraftwerkstechnologie. Mit Gabriel gibt es keine Kohleabgabe, keine CO2 Grenzwerte für Kohle- und Gaskraftwerke, kein nationales Klimaschutzgesetz. Statt auf wirtschaftliche Innovationen für den Standort Deutschland setzt der Wirtschaftsminister auf Rezepte von gestern.

Der Verkehr stößt weiterhin ungebremst CO2 aus, Verkehrsminister Alexander Dobrindt tut rein gar nichts dagegen. Im größten Skandal der deutschen Automobilgeschichte ist er einfach abgetaucht. Dabei ist die Dieselgate-Affäre weit mehr als ein VW-Skandal. Sie zeigt, wie weit die Kumpanei zwischen Autoindustrie und schwarz-roter Regierung geht. Gegen bessere CO2-Grenzwerte für PKW kämpft Angela Merkel höchstpersönlich in Brüssel. Den Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren und den Einstieg in die E-Mobilität verschläft die Bundesregierung. Damit lähmt sie den Aufbruch der Automobilwirtschaft und gefährdet auch hier die Innovationsfähigkeit des Standortes Deutschland. Eine Energiewende im Verkehr? Fehlanzeige.

Kommentar/Richtigstellung: 

Zum Atomausstieg

Deutschland ist keineswegs beispielgebend für andere Nationen, wie es der ungebremste Zubau der Kernenergie weltweit zeigt [7]. Deutschland ist vielmehr beispielgebend dafür, wie man diese saubere und sichere Industrie, das mit dieser Industrie verbundene technische Know-How und schließlich die aufgewendeten Milliarden einfach wegwirft. Deutschland erntete weltweit für diese Fehlentscheidung lediglich verständnisloses Kopfschütteln. In der Klimaschutzerklärung ist darüber nichts zu lesen.

Warum ist der CO2 Ausstoß Deutschlands nicht gesunken

Zunächst trifft die Aussage zu, dass trotz des jahrelangen Booms an erneuerbaren Energien der Pro-Kopf Ausstoß an CO2 in Deutschland nicht gesunken ist. Dies ist bei nur etwa 3% Anteil an Primärenergie Deutschlands durch Windräder und Photovoltaik auch nicht verwunderlich [2]. Der extrem kleine Wert von 3% rührt daher, dass die Leistungsdichten von Wind und Sonne nicht nur hierzulande für eine technisch/wirtschaftliche Nutzung zur Stromerzeugung viel zu klein sind [14]. Sonne liefert darüber hinaus überwiegend keinen Strom, denn die Sonne scheint nicht nachts und bei Wolkenbedeckung. Windräder liefern im bundesdeutschen Schnitt nur 17% ihrer Nennleistung. D.h. diese Stromfabriken stehen rechnerische 80% (Wind) bzw. 90% (Sonne) der Zeit des Jahres still. Man braucht daher nicht lange zu rechnen, um zu erkennen, dass solche Stromerzeugungsmethoden zwangsläufig unwirtschaftlich sein müssen. Strom kann, um die Nachteile zu vervollständigen, aus physikalischen Gründen in großem Maßstab nicht ohne extrem teure Umwege gespeichert werden.

Zum Klimaschutz von Union und SPD:

Klima ist –weil als langjähriger statistischer Mittelwert lokaler Wetterdaten definiert –  zwangsläufig ein unbeherrschbarer chaotischer Prozess, der naturgesetzlich nicht geschützt werden kann. Man müsste dazu mit dem Schutz des Wetters beginnen. Die Forderung nach „Klimaschutz“ ist ein sinnleeres politisches Konstrukt und gleichbedeutend mit der Forderung nach Verletzung von Naturgesetzen. Wir zitieren Prof. Heinz Miller als international anerkannten Klimaforscher und ehemaligen Vize-Direktor des Alfred-Wegener Instituts in Bremerhaven: Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie „Klimakollaps“ oder „Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen“.

Autoindustrie und „Klimaschutz“:

Mit folgenden Informationen lässt sich ohne Taschenrechner abschätzen, dass der Mensch durch seine schiere Existenz für doppelt soviel emittiertes CO2 wie alle Autos der Welt zusammen verantwortlich ist: Weltweit gibt es 1 Milliarde Autos, jedes Auto fährt jährlich 10.000 km und stößt im Schnitt 150 g CO2 pro km Fahrstrecke aus – macht global 1,5 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr. Heute bevölkern die Erde 7 Milliarden Menschen, von denen jeder jährlich 0,4 Tonnen CO2 ausatmet (nicht naturneutral, das CO2 der Ausatmung entspricht dem bei der zivilisierten Nahrungsmittelherstellung emittierten CO2, so verbraucht allein der Bäcker für 1 Laib Brot schon 0,7 Liter Erdöl beim Backen, in der Landwirtschaft entsteht CO2 usw.) – macht 3 Milliarden Tonnen CO2 aus menschlicher Ausatmung. Das ist das Doppelte des Autoverkehrs.  Der Parteitag der Grünen sollte vielleicht noch einmal über seine Forderungen nach Abschaffung der Benzinautos überdenken und dafür die „Abschaffung des Ausatmens propagieren“, das würde für ihr Verständnis der realen Zusammenhänge noch besser passen.

Klimaschutzerklärung

Trotz aller Fortschritte in den grün-mitregierten Ländern: Bundesweit findet auch die Wende zu einer grünen Landwirtschaft nicht statt. Schwarz-Rot setzt auf Agrarfabriken und Billigfleisch für den Weltmarkt. In Deutschland ist auch die Landwirtschaft ein großer Verursacher von Treibhausgasen und trägt im hohen Maß zur Klimakrise bei. Sie führt neben dem Wahnsinn der Massentierhaltung und dem Antibiotika-Missbrauch dazu, dass unsere Böden überdüngt sind und unser Wasser viele giftige Rückstände enthält.

Kommentar/Richtigstellung:

Über die Nachteile der Massentierhaltung und des Antibiotika-Missbrauchs braucht nicht diskutiert zu werden, hier sind wir ähnlicher Auffassung. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass ohne Massentierhaltung der Verzehr von Fleisch nur noch den Reichen unter uns vorbehalten bleiben wird. Das ist es offensichtlich was von grünen gut situierten Bürgern angestrebt wird.

Klimaschutzerklärung

Der Gebäudebereich ist für rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und ein Drittel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Doch bisher geschieht hier außer Ankündigungen nicht viel. Die Energiewende darf nicht an der Tatenlosigkeit im Wärmesektor scheitern.

Kommentar/Richtigstellung

Die gravierenden Fehlentwicklungen durch gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung, die wegen gesetzlich zementierter, falsch verstandener Bauphysik keine Heizenergie einsparen, dafür aber in Massen Fassaden beschädigen und Räume durch unvermeidbare Schimmelbildung unbewohnbar machen und dafür sorgen dass giftige Stoffe in das Grundwasser gelangen, sind inzwischen bekannt [4]. Der zu Silvester bekannt gewordene Brand der Fassade eine 63 Stockwerke hohen Hotel-Hochhauses in Dubai, das mit deutscher Dämmtechnik ausgestattet war, bestätigt dies erneut. Die gesetzlichen Vorschriften für Haus- und Wohnungsbesitzer müssen sich auf wirksame Kontrollen des Umwelt/Denkmalschutzes beschränken. Sie dürfen keinen gesetzlichen Dämmzwang mehr beinhalten. Die Entscheidung für oder gegen Dämmung ist allein dem Eigentümer der Immobilie zu überlassen.

Klimaschutzerklärung

Klimaschutz ist auch Wirtschaftspolitik. Die Staaten der Welt haben auf der Klimakonferenz im Dezember in Paris die Richtung vorgegeben. Dafür brauchen die Unternehmen jetzt Planungssicherheit. Doch bislang hat Bundesumweltministerin Hendricks sonntags den Kohleausstieg und den Abbau der schädlichen Dieselsubventionen verkündet, während montags Sigmar Gabriel und Alexander Dobrindt das exakte Gegenteil in konkrete Politik umgesetzt haben. Das schafft Planungsunsicherheit und Investitionszurückhaltung bei den Unternehmen. 

In der Energiewirtschaft sind die Folgen dieser Politik heute bereits an allen Orten zu beobachten: Die alten Energiekonzerne schreiben rote Zahlen, weil sie zu lange auf das falsche Geschäftsmodell gesetzt haben. Den Solarunternehmen geht die Puste aus, weil eben nicht klar ist: Will die Bundesregierung Klimaschutz und 100 Prozent Erneuerbare oder soll die Kohlewirtschaft erhalten bleiben?

Kommentar/Richtigstellung

Wie auch schon in vielen Abschnitten zuvor vertauschen die Bündnis-Grünen hier erneut Ursache und Wirkung. Die Energieversorger und mit ihnen die Energieversorgung gehen nicht deswegen kaputt, weil sie aufs falsche Geschäftsmodell gesetzt haben, sondern weil ihnen die grüne  Politik eben dieses Geschäftsmodell, das auf kostenoptimale, sichere und umweltfreundliche Stromversorgung ausgelegt war,über das Märchen vom „Klimaschutz“ zerstörte. Mit der vom EEG erzwungenen Vorrangeinspeisung drückt massenhaft und zur Unzeit erzeugter Flatterstrom aus EE Anlagen die konventionellen Kraftwerke aus dem Netz und lässt sie zu reinen Lückenfüllern verkommen. Damit kann niemand mehr Geld verdienen, mit der Folge, dass eben diese Grundsicherung unserer Stromversorgung entweder dauerhaft stillgelegt wird, oder zwanghaft – mittels weiterer Subventionen, weil sonst für die Betreiber unrentabel- am Netz und in Betrieb gehalten werden muss. Hinzu kommt, dass dadurch auch die unerlässlichen Primär Taktgeber für die Netzfrequenz von 50 Hz und – Phase aus dem Netz gedrängt werden, eine Rolle die keine der EE Anlagen übernehmen kann, aber von allen gebraucht wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die so betriebenen konventionellen Kraftwerke wg. des dauernden Lastwechsels auf schnellen Verschleiß gefahren werden müssen, was Reparatur und Wartungskosten nachhaltig erhöht und zu weiteren Belastungen der Verbraucher führt.

Und den Solarunternehmen geht deshalb die Puste aus, weil Solarmodulproduktion eine Low-Technologie ist die in Hochpreisländern wie in Deutschland nie eine Zukunft hatte. Was wiederum zwar von Anfang an bekannt war, aber den Bündnisgrünen aus ideologischen Gründen ausgeblendet wurde.

 

Klimaschutzerklärung

Ähnliches deutet sich in der Automobilwirtschaft an: Notwendige Zukunftsinnovationen und Investitionen unterbleiben, weil die Branche nicht weiß, ob die Bundesregierung nun voll auf Klimaschutz setzt und Elektromobilität fördert. Oder bleibt es bei E-Mobilitäts-Politshow ohne Maßnahmen? So wird in Sachen des umwelt- und gesundheitsschädlichen Diesels nichts entschieden. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass Dieselautos auch noch in 30 Jahren zig millionenfach über deutsche Straßen tuckern könnten. Vor allem die Städte und Ballungsräume werden mit den Schadstoffbelastungen allein gelassen und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger weiter auf Jahre hinaus geschädigt. 

Mit dieser Verunsicherung von Wirtschaft und Gesellschaft, die absehbar auch negative Folgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland haben wird, muss Schluss sein. Es braucht jetzt ein klares Signal, dass Investitionen in schmutzige und klimaschädliche Technologien keine Zukunft mehr haben. Dass es auch anders geht, erleben wir in den grün mitregierten Ländern, beispielsweise mit den Impulsen für eine nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg oder für eine tiergerechte Viehhaltung in Niedersachsen. Grüne Wirtschaftspolitik zielt auf eine ökologische Modernisierung, in deren Mittelpunkt Wohlstand und Lebensqualität stehen statt einer blinden Orientierung am BIP-Wachstum.

Kommentar/Richtigstellung

Die deutsche Automobilbranche ist in Zukunftsinvestitionen und -Innovationen weltweit führend, dies braucht nicht belegt zu werden. Die Zurückhaltung beim Elektroauto hat sachliche Gründe: aus physikalischen (naturgesetzlichen) Gründen sind der Speicherung von Strom mit Batterien engste Grenzen gesetzt und Entwicklungssprünge sehr unwahrscheinlich und daher nirgendwo erkennbar. Batterien, auch die modernsten ihrer Art, sind zu teuer, zu schwer und können daher für den Anforderungen an ein normales Auto mit einer Tank-Reichweite von 1000 km und Heizung im Winter niemals  gerecht werden. Ausgenommen sind Sonderfahrzeuge u.a. für den Stadtverkehr und vor allem Elektrofahrräder Das Problem der Entsorgung der Batterien mit hochgiftigen Metallverbindungen bei Hunderttausenden oder gar Millionen von Elektrofahrzeugen wird in der Klimaschutzerklärung übergangen. 

Der Aussage “ Mit dieser Verunsicherung von Wirtschaft und Gesellschaft, die absehbar auch negative Folgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland haben wird, muss Schluss sein“, ist zuzustimmen. Allerdings trifft dieser Satz umgekehrt auf die „Grünen“ zu. Es muss Schluss sein mit den absurden Vorschlägen des  Klimaschutzberichts, der die Hauptexistenzgrundlage unserer Wirtschaft, nämlich die Kohleverstromung, die Autoindustrie und damit folgend den Maschinenbau und die Zulieferer des Mittelstandes entsorgen will.

Klimaschutzerklärung

Deutschland hat sich selbst ein Klimaziel gesetzt: 40 Prozent weniger Treibhausgase bis 2020. Bislang haben wir davon nur 27 Prozent erreicht. Die große Koalition müsste ihre Aktivitäten verdreifachen. Stattdessen ist absehbar, dass Deutschland die Klimaziele krachend verfehlen wird. Der Klimaschutz muss deshalb rechtlich verbindlich festgelegt werden. Deutschland braucht eine CO2-Bremse im Grundgesetz, damit Klimaschutz endlich – wie beim Tierschutz bereits geschehen – als Verfassungsziel verankert wird. Das hilft unabhängig von Legislaturperioden, dass die Paris-Klimaziele national umgesetzt werden.

Die Umsetzung des Verfassungsziels Klimaschutz muss ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz regeln, das bis 2050 jährliche Zielvorgaben für die Sektoren Stromerzeugung, Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft festlegt und mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen versieht. Ein verbindliches Klimaschutzgesetz schafft Orientierung und Planungssicherheit für Investitions- und Produktentscheidungen und erhält so auch unsere industrielle Wertschöpfung. Das Klimaschutzgesetz sorgt dafür, dass die notwendigen Strukturentscheidungen nicht mehr länger vertagt werden:

Kommentar/Richtigstellung

Die in der Klimaschutzerklärung genannte Zielsetzung von 40% weniger Treibhausgasen ist ein Fiktion ohne sachliche Basis. CO2 ist gemäß dem IPCC ein Treibhausgas. Dessen Hypothese nimmt an, dass zusätzliches anthropogenes CO2 zur Erwärmungswirkung beiträgt. Dies aber nur unwesentlich, denn die Abhängigkeit Temperatur von CO2 Konzentration wird vom IPCC als logarithmisch angegeben. Das bedeutet, dass auch große Zunahmen der Konzentration nur noch unmaßgebliche Wirkungen haben könnten. Über die weiteren maßgebenden Vorgänge, wie Konvektion, Atmosphärenchemie, -Physik und insbesondere die Wolkenbildung bestehen dann noch zu wenig Kenntnisse, um zuverlässige Aussagen machen zu können.

Die entscheidende Größe ist die sog. Klimasensitivität [8], die die vermutete mittlere globale Temperatursteigerung infolge Verdoppelung der CO2 Konzentration angibt. Dieser Wert ist wegen des zuvor erwähnten logarithmischen Gesetzes unabhängig von der CO2 Ausgangskonzentration. Daher ist es erstaunlich, dass die Klimasensitivität tatsächlich unbekannt ist! Dieses bemerkenswerte Faktum findet sich schwarz auf weiß im jüngsten IPCC Bericht für Politiker – versteckt in der Fußnote 16 [5]. Bei unbekannter Klimasensitivität sind alle CO2 Einsparungsmaßnahmen und insbesondere auch die Klimaschutzerklärung von Weimar Makulatur. 

Die meteorologischen Messungen bestätigen diesen Sachverhalt. Ein erwärmender Einfluss des menschgemachten CO2 konnte bis heute von keiner begutachteten Fachveröffentlichung auf Grund von Messwerte-Analysen belegt werden. Dies beweist, dass er offenbar so klein ist, dass er in den natürlichen Temperaturschwankungen untergeht.  Bemerkenswerterweise wird dies von einem der prominentesten Sachwalter einer gefährlichen globalen Erwärmung infolge menschgemachter Einwirkungen, Prof. Hans-Joachim Schellnhuber, selber bestätigt. Allerdings lediglich in einer Fachpublikation, die nur wenige Experten kennen [13]. Dort konnte an Hand von Langzeit-Messungen in etwa 100 weltweit verstreuten Stationen keine globale Erwärmung aufgefunden werden [13]. Das in der Arbeit verwendete Verfahren ist immer noch gültig. 

Abschließend noch eine kleine Abschätzung: Die Verfasser der Klimaschutzerklärung haben offensichtlich nicht verstanden, was sie da hinschrieben, denn sie haben bei den 40% weniger CO2 bis 2020 den Bezug vergessen. Die entsprechenden Seiten der Bundesregierung [3] zeigen, dass „gegenüber dem Jahr 1990“ gemeint ist. Ferner soll dieses Ziel durch die Aktion „Klimaschutz“ durch zusätzliche Einsparungen von max. 80 Mio. Tonnen CO2 flankiert werden. Die Wirkung dieser Zusatzmaßnahme ist leicht auszurechnen (2 Gt Kohlenstoff entsprechen etwa 1 ppm atmosphärischem CO2): Die Einsparungen von 80 Mio. Tonnen CO2 ergeben grob 0.005 ppm CO2 in der Atmosphäre weniger, denn nur die Hälfte der anthropogenen Emissionen geht in die Atmosphäre, die andere Hälfte in den Ozean und ins Pflanzenwachstum. Nehmen wir eine ungünstigste Klimasensitivität von 4 °C an, erspart Deutschland der Welt durch die Zusatzaktion „Klimaschutz“ (0,005/400) x 4 = 0,00005 °C Erwärmung. In Worten sind dies ein halbes Zehntausendstel °C Erwärmung weniger – jeder Kommentar zu diesem Unsinn überflüssig. 

Klimaschutzerklärung

1. Kohleausstieg in den nächsten 15 bis 20 Jahren und der konsequente Übergang in die Erneuerbare Stromversorgung 

2. Weg vom Öl im Straßenverkehr in den nächsten zwei Jahrzehnten und der Einstieg in eine grüne Mobilität mit Elektromobilen, Power-to-Gas, einer Verdoppelung von Bus und Bahn-Angeboten und der Vernetzung aller Verkehrsmittel. 

3. Ein klimaneutraler Gebäudebestand in den nächsten 25 Jahren durch Faire Wärme mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz 

4. Ausstieg aus der industriellen Massentierhaltung und Einstieg in eine grüne Landwirtschaft, die an Flächen und Umwelt angepasst wirtschaftet.

Um den notwendigen Wandel zu befördern, brauchen wir zudem ein Sofortprogramm zum Klimaschutz in den wichtigsten Bereichen Energie/ Strom, Industrie, Wärme, Verkehr und Landwirtschaft, begleitet von einer gestärkten Energie- und Klimaforschung:

ENERGIEWENDE VORANBRINGEN, KOHLEAUSSTIEG JETZT!

Aus dem Beschluss von Paris leitet sich klar ab: Die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft kommt. Damit ist der Kohleausstieg keine Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wie“ und „Wie schnell“. Die Bundesregierung verweigert sich dieser Frage stur, obwohl eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hier eine klare Meinung hat – für Klimaschutz und gegen Kohlekraft. Wolkige Langfristziele nützen nichts, der Kohleausstieg muss jetzt beginnen. Der CO2-Preis alleine wird es dabei nicht regeln können, deshalb sind dazu neue und zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Ein aktiver Kohleausstieg ist auch energiewirtschaftlich geboten, weil effiziente und flexible Gaskraftwerke durch Kohlestrom vom Markt gedrängt werden. Überkapazitäten im konventionellen Kraftwerkspark erweisen sich mehr und mehr als Belastung für den Strommarkt.

Wir wollen das international anerkannte, aber von der Bundesregierung ignorierte Instrument der CO2-Grenzwerte nutzen. Mit einem maximalen Emissionsbudget pro Kraftwerksblock wird eine wirksame Grenze gesetzt und das 40-Prozent—Klimaziel kann bis 2020 noch erreicht werden. Länder wie die USA oder Großbritannien sind diesen Weg bereits gegangen.

Gleichzeitig muss der Deckel für die erneuerbaren Energien verschwinden, denn er würgt die Energiewende ab. Wir brauchen weiterhin einen dynamischen und ambitionierten Ausbau, an dem die Bürgerinnen und Bürger teilhaben können. Für Windenergie an Land und Photovoltaik heißt das: Einspeisevergütung erhalten und Hindernisse für die Bürgerenergie abbauen. Nur wenn wir beides angehen, den Kohleausstieg einleiten und die Erneuerbaren wieder auf die Überholspur bringen, nimmt die Energiewende erneut an Fahrt auf. 

EMISSIONSHANDEL IN GANG BRINGEN, ANREIZE FÜR DIE INDUSTRIE!

Bislang erhält die energieintensive Industrie ihre CO2-Verschmutzungsrechte weitgehend kostenlos zugeteilt und profitieren von umfangreichen Ausnahmen bei den Energiesteuern. Ihr hoher Stromverbrauch wird über eine Strompreiskompensation in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro jährlich subventioniert. Hinzu kommen die zahlreichen Subventionen in Milliardenhöhe bei der Besonderen Ausgleichsregelung im Erneuerbare-Energien-Getz (EEG), bei den Netzentgelten und vieles mehr. Doch die Industrie braucht Anreize, um in klimafreundliche Technologien zu investieren und um im Wettbewerb auf den Märkten von Morgen zu bestehen. 

Statt weiterhin hohen Energieverbrauch zu begünstigen, wollen wir Investitionen in den Klimaschutz belohnen. Wir wollen dafür den europäischen Emissionshandel reformieren, indem wir zwei Milliarden überschüssige Zertifikate löschen. Bis zur Einführung eines europäischen Mindestpreises für CO2 soll Deutschland vorangehen und national einen Mindestpreis einführen. Ausnahmen bei der Energiesteuer, der Besonderen Ausgleichsregelung und den Netzentgelten wollen wir auf die wenigen Branchen beschränken, denen tatsächlich Nachteile im internationalen Wettbewerb entstehen. 

AUFBRUCH IN DEN KLIMANEUTRALEN VERKEHR!

Die Verkehrspolitik braucht einen Aufbruch. Die CO2-Emissionen aus diesem Bereich sind heute nicht niedriger als vor zehn Jahren. Die Bundesregierung muss jetzt den Ausstieg aus den fossilen Energien einleiten. Wir Grüne im Bundestag wollen weg vom Öl im Straßenverkehr in den nächsten 20 Jahren. Wir wollen Städte, die Fahrradfahrern und Fußgängern ausreichend Raum geben und die frei sind von giftigen Abgasen.

Die Zukunft fährt elektrisch mit erneuerbarem Strom und intelligent vernetzt. Wir wollen mit einer Investitionsoffensive „Grüne Mobilität“ den Bahnverkehr stärken und neben dem Deutschlandtakt im Schienenverkehr alle Verkehrsangebote nahtlos und nutzerfreundlich miteinander verknüpfen. Wir wollen die Elektromobilität auf der Straße auf den Weg bringen. Mit einer Kaufprämie für die Anschaffung von E-Mobilen einschließlich besonderer Anreize für Busse, Nutzfahrzeuge sowie Taxis und andere Fahrzeugflotten im innerstädtischen Bereich sowie der erforderlichen Infrastruktur erreichen wir den Umstieg.

FAIRE WÄRME OHNE KLIMAGASE!

Die preisgünstigste und klimafreundlichste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss. Im Gebäudebestand existieren große Energieeinsparpotentiale, sei es durch die Dämmung der Gebäudehülle und den Austausch von Heizungen. Doch der Bundesregierung ist es bisher nicht gelungen, die Sanierungsraten zu erhöhen, den Energieverbrauch nennenswert zu reduzieren oder den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Wärme zu steigern. Damit vernachlässigt sie ein ganz zentrales Mittel für den Klimaschutz. Mit einem runderneuerten Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) nach dem Vorbild Baden-Württembergs werden wir auch für bestehende Gebäude eine Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Wärme einführen. Mit unserem Paket „Faire Wärme“ flankieren wir die neuen Auflagen mit Förderprogrammen und sorgen dadurch auch für den nötigen sozialen Ausgleich. Mit dem Fokus auf Sanierungsfahrpläne und Zuschüsse für ganze Stadtviertel wollen wir wirksam gegen Verdrängung vorgehen. Wir fördern 10.000 Wärmespeicher in den Kommunen und bessere Beratung für die Menschen. Die soziale Dimension der Klimafolgen vor Ort und international muss noch stärker in den Forschungsfokus gerückt werden. 

AGRARWENDE HIN ZU EINER GRÜNEND LANDWIRTSCHAFT!

Die Landwirtschaft ist bei der Klimakrise Opfer und Täter zugleich. Rund ein Drittel aller klimaschädlichen Gase gehen weltweit auf ihr Konto. Insbesondere die industrielle Massentierhaltung ist Gift für unser Klima. Sie treibt den Fleischkonsum nach oben und sie deckt ihre Nachfrage nach Eiweißfuttermitteln aus nicht nachhaltigen Quellen wie Gen-Soja. Für den Futtermittelanbau auch für deutsche Viehtröge werden Regenwälder gerodet und Moore trockengelegt. Gleichzeitig leiden Bäuerinnen und Bauern weltweit unter den Folgen der Klimakrise, wie Dürren, Starkregen und Stürmen. Deshalb wollen wir die Bauern und Bäuerinnen zu Partnern des Klimaschutzes machen. Wir brauchen eine standortangepasste,  ökologisch nachhaltige Landwirtschaft, die mehr Klimagase bindet als freisetzt. Das erfordert eine andere Förderpolitik und einen konsequenten Schutz des Bodens, unserer Lebensgrundlage. Das Potential eines humusreichen Bodens als natürliche CO2-Senke muss systematisch erschlossen werden. Klimaschonende Landwirtschaft setzt auch auf den Verzicht von industrieller und exportorientierter Massentierhaltung und auf die Reduktion von Pestiziden und Chemiedünger. Daher wollen wir eine Flächenbindung der Tierhaltung, den Ökolandbau deutlich stärker fördern und Agrar-Subventionen nur noch zweckgebunden für Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft nach nachhaltigen, insbesondere ökologischen und klimafreundlichen, sowie Tierwohl-, Kriterien vergeben. 

WELTWEIT GELD RAUS AUS DER KOHLE, REIN IN DEN KLIMASCHUTZ!

Deutschland muss endlich vollständig aus der internationalen Kohlefinanzierung aussteigen. Deutsche Kohlekraftwerke dürfen keinen Platz mehr in Deutschlands Exportbilanz haben.

Stattdessen muss die Bundesregierung jetzt massiv in den internationalen Klimaschutz investieren und einen Plan vorlegen, wie die finanziellen Zusagen sowohl für die internationale Entwicklungszusammenarbeit als auch den internationalen Klimaschutz erfüllt werden sollen. Das gelingt nur, wenn die große Koalition kohärent vorgeht. Sie muss die Klimakrise als Fluchtursache anerkennen und den Paris-Vertrag mit der SDG-Nachhaltigkeitsagenda zusammen denken. 

Die bisher von der Bundesregierung praktizierte doppelte Anrechnung von Klima- und Entwicklungsgeldern muss beendet werden. Es braucht dringend einen transparenten Aufwuchsplan für die Haushaltsmittel in diesen Bereichen, der sich an der Verantwortung Deutschlands für die Klimakrise orientiert und der 7,0 – 9,0 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln zusätzlich für den internationalen Klimaschutz zur Verfügung stellt.

Die Finanzmärkte sind zentral für die ökologische Modernisierung der Wirtschaft. Noch fließt zu viel Geld in fossile Industrien. Wir brauchen eine systematische Begrünung des gesamten Finanzsystems. Ökologisch und ökonomisch führt an einem Divestment aus fossilen Energien kein Weg vorbei. Zunächst muss volle Transparenz über die Klimawirkung von Investitionen hergestellt werden, damit Anleger wissen, wohin ihr Geld fließt und wie stark Unternehmen klimaschädliche Gase emittieren. Für die staatlich geförderte Altersvorsorge in Deutschland wollen wir verbindliche Mindestkriterien festlegen – der Staat darf nicht Investitionen fördern, die seine eigenen klimapolitischen Ziele konterkarieren. Zudem

wollen wir erreichen, dass sich Banken im öffentlichen Eigentum wie Sparkassen und Landesbanken am Divestment beteiligen. 

DEUTSCHLAND KANN VIEL MEHR ALS SCHWARZ-ROT.

Wenn die Bundesregierung das Pariser Abkommen ernst nimmt, muss sie ihre nationale Politik um 180 Grad wenden. Und sie darf die Wende hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft nicht auf die lange Bank schieben, sondern muss jetzt handeln. Wir brauchen eine Bundesregierung mit Mut, Herz und Weitblick. Die Technologie ist da, die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen unseres Landes sind bereit dazu.

Kommentar/Richtigstellung

Divestment.

Wenn die Bündnis-Grünen fordern, dass  sich Investoren aus ihren Investments mit fossilen Energien zurückziehen sollen, dann öffnen sie insbesondere den BRIC Staaten allen voran China aber auch den Diktaturen der Ölstaaten Tür und Tor für den Ausverkauf unserer Industrie. Länder, denen Umweltschutz völlig egal ist, die aber die deutsche Wirtschaft zu Schnäppchenpreisen übernehmen können, wenn diese nicht schon zuvor auf Nimmerwiedersehen wg. der hohen Energiekosten abgewandert ist. Bereits jetzt hat der Wahnsinn der Eurorettung um jeden Preis und die damit einhergehende überbordende Staatsverschuldung der EU die EZB veranlasst die Zinsen auf ein Allzeittief fast auf Null abzusenken und damit die Sparer um jährlich ca. 40 Mrd € Zinsertrag gebracht, genauer gesagt, enteignet. Dies wiederum trifft die Lebensversicherungen und die Pensionsfonds ins Mark. Ihnen jetzt auch noch aufzuerlegen per Gesetz nur noch in grün ideologische Anlagen investieren zu dürfen, ist daher an Zynismus nicht mehr zu überbieten und lässt auf bewusste Absicht (Zerstörung der deutschen Industrie) schließen.

Emissionshandel

Auch die Forderung, den Emissionshandel auszuweiten, schlägt in dieselbe Kerbe. Sie bedeutet Enteignung durch künstlich überhöhte Kosten, die allein von den Verbrauchern zu schultern und zudem kontraproduktiv sind. Denn jede durch den Emissionshandel hierzulande „eingesparte“ Tonne CO2 wird an anderer Stelle, weil billiger, in die Luft geblasen.  Diese Forderung ist auch deswegen scheinheilig, weil die gleichzeitige massive Subventionierung der EE-Erzeuger – wenn sie denn CO2 Emissionen vermeiden würden, was sie bis heute nicht tun – dafür sorgt, dass woanders eben diese Emissionen erhöht werden.

Völlig außer acht – aber für grüne Ideologen typisch – lässt diese Forderung die positive Wirkung des CO2 als erstklassigen Pflanzendünger. Anders als bei der nur herbeigeredeten aber nirgends auffindbaren (auch in keinem der bisher 5 IPCC Berichte) Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2 ist dessen Düngewirkung, durch hunderte begutachteter Studien belegt, unbestreitbar. Nimmt man also die Internalisierung externer Effekte ernst, so wie es die Emissionshandelbefürworter tun, dann müssen die unbestreitbar vorhandenen positiven Effekt bonifiziert werden, d.h. den Emittenten  muss für jede Tonne CO2 ein Bonus gezahlt werden.

Fazit: Diese Klimaschutzerklärung beschreibt den Weg in die industrielle Steinzeit

Die Weimarer Klimaschutzerklärung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen vom 08.01.2016 fordert das Freisetzen des für alles Leben unabdingbaren Naturgases CO2 [11] durch den Menschen nahezu vollständig  zu unterbinden. Je höher die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre, desto stärker läuft der bedeutendste biogeochemische Prozess, die Photosynthese [11]. Das wiederum führt zu einem stärkeren globalen Pflanzenwuchs insbesondere von Nahrungspflanzen[15] und trägt dazu bei, die Menschheit von gegenwärtig 7 Milliarden Köpfen besser zu ernähren. 

Im Laufe der Erdgeschichte betrug der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre schon einmal das 15-fache des heutigen Wertes von 400 ppm, ohne dass die Erde den Wärmetod erlitt. Eine weltweite Reduktion des atmosphärischen CO2 würde zu niedrigeren Ernten, zur Drosselung der industriellen Entwicklung in Drittländern und damit zu einer Reduktion der Bevölkerungszahlen führen – um das Wort Genozid zu vermeiden. Die Zeitschrift „FUSION“, Heft 2 (2015) titelt denn auch entsprechend „Der grüne Plan zur Bevölkerungsreduktion“.  Glücklicherweise stellen deutsche CO2-Einsparungen auf Grund ihrer vernachlässigbaren Größe im Weltmaßstab keine Gefahr für die Menschheit dar. Sie sind aber eine Gefahr für den industrieabhängigen Wohlstand in Deutschland. 

Klima kann nicht geschützt werden, weder ein tropisches, noch ein mediterranes, noch ein polares, Wetter als Untereinheit von Klima auch nicht. Die Argumentation des Klimaschutzprogramms ignoriert daher nicht nur den gesunden Menschenverstand sondern den heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand und setzt sich sogar über Naturgesetze salopp hinweg. Durch politischen Willen kann man Naturgesetze und technische Regeln glücklicherweise nicht verändern. Ob sich die Verantwortlichen der Klimaschutzerklärung darüber im Klaren sind? 

Schon das erste Etappe des Klimaschutzprogramms von 40% weniger Treibhausgasen bis 2020 würde exorbitante volkswirtschaftliche Kosten verursachen, die globale Mitteltemperatur aber selbst unter ungünstigsten Annahmen nur um wenige Tausendstel °C verringern. Offensichtlich sind sich die Verantwortlichen der Klimaschutzerklärung darüber nicht im Klaren oder es ist ihnen egal.

Das Klimaschutzprogramm ist daher ein Programm zur Zerstörung der deutschen Industrie; in dem es fordert, konventionelle Kraftwerke stillzulegen und damit den energieintensiven Metallurgie- und Chemiebetrieben sowie auch dem Automobil-, Maschinenbau- bis hin zu den zugehörigen Klein- und mittelständischen Unternehmen die Existenzgrundlage entzieht. Mit der Realisierung dieses Programms würden Millionen Arbeitsplätze vernichtet und Deutschland sich wieder dem  Zustand eines Agrarstaates nähern – und dies mit dem unzutreffenden Argument von einer Klimaschädigung durch menschverursachtes CO2.

Auch das wird von den Verfassern der Klimaschutzerklärung bewusst in Kauf genommen.

Da es undenkbar scheint, dass die Verfasser der Klimaschutzerklärung sich nicht über deren Folgen im Klaren waren, folgt zwangsweise, dass mit der Klimaschutzerklärung ein ganz anderes Ziel beabsichtigt ist, nämlich eine staatliche Planwirtschaft, basierend auf Verbots- und Gebotsgesetzen – also die Abschaffung von Eigenverantwortung des Menschen, Liberalismus und einer Demokratie freier Bürger. Es geht um eine große Transformation der Gesellschaft unter dem Vorwand einer angeblich notwendigen ökologischen Umgestaltung, also um die Umsetzung einer verquerten ökologischen Ideologie.

Quellen

[1] AR5, https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/

[2] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Mitteilungen zur Primärenergie und zum Strom

[3] https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/11/2015-11-18-aktionsplan-klimaschutz-2020.html

[4] http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/haus-waermedaemmung-unter-den-neuen-energiespargesetzen/

[5] http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg1/WG1AR5_SPM_FINAL.pdf

[6] H. Kehl: TU Berlin, http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de/project/lv-twk/002-holozaene-optima-und-pessima.htm

[7] http://www.kernenergie.de/kernenergie/themen/kernkraftwerke/kernkraftwerke-weltweit.php

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivit%C3%A4t

[9] G. Patzelt, Univ. Innsbruck, Vortrag auf der EIKE-Klimakonferenz, Essen, Dez. 2015,

http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Programm_Klimakonferenz_Essen_2015.12.11-12.-ZH_01.pdf

[10] http://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/future/documentation_en.htm

[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese

[12] J.H. Reichholf, Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends, Fischer Verlag

[13] http://arxiv.org/pdf/physics/0212042.pdf, dort in Diskussion (iii)

[14] 9 Fragen zur Energiewende: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/9-fragen-zur-energiewende/

[15] M.L. Parry et al., Effects of climate change on global food production under SRES emissions and socio-economic scenarios, Global Environ. Change 14, 53, 2004




Eine wissenschaftliche Schlussfolgerung der 9. Klimakonferenz von EIKE in Essen

Es handelt sich um Abbildung 1. Als Basis dienen die Temperaturdaten der Wetterstation Tasiilaq des Dänischen Meteorologischen Instituts DMI (Cappelen J., 2013).

Im Rahmen der Klimakonferenz in Essen wurde anhand der Auswer­tung von Temperatur­daten, Analysen grönländischer Eisbohrkerne und der Gletscher­entwicklung in den Alpen aufgezeigt, dass der Klimawandel der vergangenen Jahrzehnte natürliche Ursachen haben muss. Dies sind im wesentlichen Aktivitäts­schwankungen der Sonne und zyklische Änderungen der Meeresströmungen. Dem gegenüber stehen die Vorstellungen des IPCC und seinen Vertretern. Sie propagieren ja bekanntermaßen, dass durch geringfügig erhöhte CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre die globale Temperatur in Zukunft weiter ansteigen soll.

Abbildung 1: Eine der wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der 9. Klimakonferenz von EIKE, zusammengefasst in einer Graphik.

Was mit größerer Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft passieren wird, kann man in der „Brauküche“ für das Wetter in Mittel­europa, dem Nordatlantik östlich von Grönland, studieren. Die Forschungs­arbeiten von Prof. Wagner (1940) und Dr. Rudloff (1967), Hinweise links unten in der Graphik, waren Reaktionen auf Klimawandel in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, der sich auch in den Temperaturen von Ostgrönland gezeigt hat. Der erneute Anstieg der Temperatur nach 1970 wird fälsch­licherweise mit dem vermeintlichen Einfluss des Menschen auf das globale Klima in Zusammenhang gebracht, dem AGW, dem „Anthropogenic Global Warming“. Der Leser möge selbst in Abbildung 1 abschätzen, welche Entwicklung die Temperatur in der „Brauküche“ der Grönlandsee in naher Zukunft nehmen wird. „Which trend will be more reliable, A.G.?”

Mancher Leser wird sich die Frage stellen, ob es nicht etwas verwegen ist, von der Tempe­ratur­entwicklung einer einzelnen Wetterstation auf die Klimaentwicklung von Mitteleuropa oder gar der globalen Entwicklung zu schließen? Nein! Das ist es in diesem Fall nicht!

Frolov et al. (2010) fanden eine ähnliche Temperaturentwicklung ganz in der Nachbarschaft in der Barentssee nord­östlich von Skandinavien, siehe Abbildung 2.  Das Maximum um 1940 und das Minimum um 1970 decken sich zweifelsfrei mit den Verhältnissen im östlichen Grönland.

Abbildung 2: Temperatur-Entwicklung in der Barentssee, 1900-2060 (Frolov et al., 2010).

Bekanntermaßen ist das Temperaturgeschehen in der gesamten Arktis nicht unabhängig von der globalen Klima­entwicklung, siehe Abbildung 3. Wie Alexandrov et al. (2003) und Koelle D. (2016) gezeigt haben, finden die Temperatur­anomalien der Arktis ihre Ergänzung im globalen Temperaturgeschehen. Das Maximum um 1940 und das Minimum um 1970 sind im zeitlichen Ablauf nahezu deckungsgleich.

Abbildung 3: Temperaturentwicklung in der Arktis 1860 bis 2000 im Vergleich mit der globalen, trendbereinigten Temperatur (Aleksandrov et al., 2003).

Dieses Schwingungs­muster, das sich sowohl im lokalen wie im globalen Maßstab zeigt, ist der Einfluss der pazifischen und der atlantischen Zirkulationsschwankung der Ozean­strömungen, der PDO und der AMO1. So bringt die AMO, siehe Abbildung 4, eine Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen des gesamten nordatlantischen Beckens mit sich, mit der Folge zyklischer Änderungen der Temperatur in der Grönlandsee und auch der Barentssee.

Abbildung 4: Der Verlauf der Atlantischen Multidekadischen Oszillation AMO von 1856 bis 2015. Datenquelle: NOAA ESRL Kaplan Dataset.

Lüdecke et al. (2013 und 2015) haben in Übereinstimmung mit vielen anderen Autoren den lang­fristigen Einfluss der Sonne und der Meeresströmungen auf das Klimageschehen der Erde bestätigt. Deshalb ist es geradezu paradox, dass diese Zusammenhänge in der öffentlichen Diskussion nicht angemessen gewürdigt werden. Grundlegende Erkenntnisse zum solaren Einfluss auf das Klima gibt es in Deutschland sogar schon seit über 140 Jahren (Michelbach, 2015).

Mit diesem Hintergrund ist die Verwendung der Daten der Wetterstation Tasiilaq, gelegen am Rand der mitteleuropäischen Wetterküche in der Grönlandsee, gerechtfertigt, um das Klimageschehen vergangener und zukünftiger Jahrzehnte aufzuzeigen. Dazu kann man die Wetterstation Tasiilaq sogar über Suchmaschinen im Internet aufsuchen.

Dem Interessierten wird damit die Möglichkeit gegeben, persönlich über die nahe Klima­zukunft Grönlands und Mitteleuropas nachzudenken. In der PDF-Datei im Anhang findet der Leser die Graphik aus Abbildung 1 zusammen mit einer sogenannten „Stummen“ Graphik. Ausgedruckt kann dies als Anregung zum Einstieg in eine Klimadiskussion mit anderen Personen, wie Umweltschützern, Schülern etc. verwendet werden.

Der Autor wünscht für das neue Jahr ergiebige Gespräche bei der Interpretation der Graphik und eine lebhafte Diskussion zu den natürlichen Ursachen des Klimawandels.

Danke dem Organisationsteam der 9. Klimakonferenz von EIKE in Essen!

Quellen:

Aleksandrov E.I., Bryazgin N.N., and Dementiev A.A. 2003. Tendencies in the changes of the surface air temperature and atmospheric fallouts in the North Polar region in the second part of the 20th century // The study of climate changes and ocean and atmosphere interactions in Polar zones: Proc. AARI vol. 446.— P. 31–40. (Rus).

Cappelen, J. (2013): Technical Report 13-04 Greenland – DMI Historical Climate Data Collection 1873 – 2012 – with Danish Abstracts. www.dmi.dk/fileadmin/Rapporter/TR/tr13-04.pdf

Frolov, I. E.  et al (2010): Climate Change in Eurasean Arctic Shelf Seas, Springer-Verlag.

Koelle, D. E. (2016): Warum ist die arktische Eisbedeckung immer noch nicht verschwunden – trotz der zahlreichen Ankündigungen?,  Kalte Sonne, 15.Jan.2016, www.kaltesonne.de.

Lüdecke, H.-J.; Hempelmann, A. and Weiss, C. O. (2013):  Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records. Clim. Past, 9, 447–452.

Lüdecke, H.-J.; Weiss, C. O. and Hempelmann A. (2015): Paleoclimate forcing by the solar De Vries/Suess cycle. Clim. Past Discuss., 11, 279–305.

Michelbach S. (2015): Solares Paradoxon Deutschlands Teil I, Kalte Sonne, 29.Mai 2015 sowie Solares Paradoxon Deutschlands Teil II: Das Klimapendel schlägt zurück, Kalte Sonne, 7.Dez.2015 (www.kaltesonne.de)

Rudloff, Hans v. (1967): Die Schwankungen und Pendelungen des Klimas in Europa seit dem Beginn der regelmäßigen Instrumenten-Beobachtungen (1670). Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig.

Wagner, Artur (1940): Klimaänderungen und Klimaschwankungen. Die Wissenschaft Band 92, Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig.

1) PDO – Pazifische Dekadische Oszillation; AMO – Atlantische Multidekadische Oszillation

Anhang:

Wissenschaftliche Schlussfolgerung der 9. Klimakonferenz von EIKE zusammengefasst in einer Graphik als PDF-Datei

EIKE SM Abschätzung der nahen Klimazukunft Grönlands und Mitteleuropas Jan 2016.pdf

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EIKE: 9. Internationale Klima und Energiekonferenz IKEK 2015 in Essen erfolgreich beendet

Die politikoffizielle Klimakonferenz von Paris am 30.No. bis 11.Dez. 2015 hat trotz ihres organisatorischen, medialen und politischen Aufwandes kaum Resonanz in der deutschen Presse erfahren. Kein Wunder, war doch das Ergebnis von Paris gleich "Null", wie es jüngst der bekannte Klimaforscher Mojib Latif in einem Interview der Nordseezeitung eingestand. Paris ergab nämlich keine verbindlichen Verpflichtungen für die unterzeichnenden Länder. Dieses Desaster ist nur noch mit dem der Vorgänger-Konferenz von Kopenhagen zu vergleichen. Hinter diesem erneuten Misserfolg verbirgt sich die unausgesprochene Weigerung der BRIC Staaten Brasilien, Russland, Indien und China sich vom Westen auch nur die geringsten Emissionsreduktionen von CO2 und somit Einschränkungen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung vorschreiben zu lassen. Staaten der dritten Welt schließen sich dieser Weigerung an. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn der Westen die wirtschaftlichen Kosten seiner CO2 Reduktionswünsche dem betreffenden Land selber bezahlt.

Die vom Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE) veranstalten Klimakonferenzen sind im Gegensatz zu den ungleich größeren politischen Klimakonferenzen ausgesprochene "Renner" – allerdings ebenfalls nicht in den Medien sondern zumindest beim interessierten Fachpublikum. Für die Ignoranz der Medien können wir nichts, eingeladen sind sie jedesmal. Die EIKE-Klimakonferenzen finden in der Regel zeitlich parallel oder kurz nach den Großkonferenzen der offiziellen Politik statt, so hier am 11.-12.Dez. 2015 im Haus der Technik in Essen.

Unter den Rednern waren internationale und deutsche Klimaexperten. Stellvertretend seien Willie Soon (Klimaforscher, Univ. Harvard), Henrik Svensmark (Klimaforscher, Center for Sun-Climate Research des dänischen National Space Center), Tom Segalstad (Umweltgeologe, Univ. Oslo), Gernot Patzelt (Glaziologe, Univ. Innsbruck) oder die EIKE-Mitglieder Friedrich-Karl Ewert (Geologe, Univ. Paderborn), Klaus Puls (Meteorologe) und Horst-Joachim Lüdecke (Physiker, HTW des Saarlandes) genannt.  Die Vortragsthemen überspannten in gewohnter Weise die Sachthemen Klima, Energie und gelegentlich auch das zugehörige Randgeschehen. Als Merkmal jeder guten Konferenz zählten die öffentlichen Diskussionen unmittelbar nach jedem Vortrag und die persönlichen Gespräche in den Kaffee- und Essenspausen jedesmal zu den Höhepunkten. Zuhörer hatten nämlich Gelegenheit, die Vortragenden persönlich zu ihrem Vortrag oder zu weitergehenden Thema zu befragen. Zu den wichtigsten Sachaussagen der Konferenz gehörten die folgenden Aussagen:

   Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert: Die  NASA-Temperaturdaten wurde zum Wärmeren hin angepasst. 85% der GISS Temperaturtrends wurden in Richtung "wärmer" manipuliert.

  Absenkung des pH Wertes der Ozeane bei höheren CO2 – Konzentrationen der Atmosphäre sein.

Prof. Dr. Gernot Patzelt: Untersuchungen an Gletschern belegen, dass es über 80% der letzten 8000 Jahre wärmer war als heute.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke: Die atmosphärische CO2 Konzentration kann auch nach Verbrennen aller Kohlereserven nicht über das Doppelte des heutigen Wertes von 400 ppm ansteigen.

 

Die EIKE-Klimakonferenz schloss mit einem Vortrag von James Taylor vom Heartland Institut über das Thema „Die Wahrheit erfolgreicher Klimaschutzprojekte“, ihr endgültiger Abschluss war ein Sektempfang.

EIKE wird nicht nur durch seine Klimakonferenzen sondern insbesondere über das Internet und soziale Foren immer populärer. Der Verein EIKE e.V. ist ein Zusammenschluss von Freiwilligen – meist Naturwissenschaftlern und Ingenieuren. Es versteht sich als mediales Forum, welches das totale Vakuum der deutschen Medienlandschaft mit kritischen Berichten über "Klimaschutz" und "Energiewende" ausfüllt (wir möchten mit "Vakuum" den vermehrt zu vernehmenden Begriff "Lügenpresse" vermeiden, der auch für das Verschweigen von relevanter Information gilt).

Bei EIKE dienen zur Information vorrangig die News auf seiner Internet-Seite, die generell anders lautende Meinungen als die des Weltklimarats (IPCC) oder der deutschen Umwelt- und Energiepolitik veröffentlichen. Das fachliche Niveau ist dabei weit gespannt. Es reicht von populären Übertragungen begutachteter Fachveröffentlichungen bis hin zur Veröffentlichung  abweichender Meinungen von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren vom Mainstream. Letztere sind zwar in der Regel nicht mit Fachveröffentlichungen belegt, bieten aber dem EIKE-Leser oft interessante Denkanstöße, die dann im Kommentarteil der EIKE-News zu engagierten Diskussionen führen. Alle Mitglieder von EIKE sind ohne finanzielle Vergütung aktiv.

In früheren, stets scharfen Kritiken der Medien an EIKE wurde unzutreffend stets von einem Lobby-Verein gesprochen, dem man verleumderisch sogar finanzielle Abhängigkeit von "Big Oil" unterstellte. In diesen Kritiken kam niemals zur Sprache, dass eine Reihe von EIKE – Mitgliedern regelmäßig in begutachteten Klimafachzeitschriften publizieren. Dies war nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass EIKE den gesetzlichen Status der Gemeinnützigkeit erhielt.  Aktuell sind in den letzten fünf Jahren 10 begutachtete Fachpublikationen zu Klima- und verwandten Themen von insgesamt 6 EIKE-Autoren erschienen, darunter in so renommierten Fachzeitschriften wie Climate of the Past oder Earth System Dynamics, beide Zeitschriften der European Geoscience Union. Der Vorwurf des Lobbyismus ist inzwischen verstummt und wurde durch totales Ignorieren ersetzt. Die Gegner von EIKE sehen dies jetzt offenbar als die wirksamere Methode an, ein politisch unerwünschtes Sprachrohr der wissenschaftlichen Meinungsfreiheit medial zu isolieren. Es gelingt immer weniger.

Überhaupt keine Resonanz in den deutschen Medien erfahren aber auch diejenigen Klimawissenschaftler weltweit, die sich einem Konsens verweigern, so wie er regelmäßig auf den politischen Klimakonferenzen beschworen und zur Schau getragen wird. Dabei ist "wissenschaftlicher Konsens" das genaue Gegenteil von guter Wissenschaft. Diese kann immer nur durch Abweichung vom Hergebrachten und niemals mittels "Konsens" Fortschritte erzielen. Über die Richtigkeit dieser Einschätzung liefert die Wissenschaftsgeschichte ausreichend Beispiele. Die Öffentlichkeit kann sich durch das fragwürdige Schweigen der Medien über die Existenz von kritischen Klimawissenschaftlern noch nicht einmal ein zuverlässiges Bild über deren Anteil an der Gesamtheit aller einschlägigen Forscher machen.

Vermutlich liegt man aber mit der Einschätzung von mehrheitlichen "Klima-Skeptikern" im Vergleich zu "Klima-Alarmisten" nicht falsch. Die Gruppe bestens vernetzter, von Medien sowie Politik weltweit gehätschelter und mit Mitteln überhäufter Advokaten-Wissenschaftler ist nämlich nicht sehr groß. Ihr ist es mit medialer und politischer Hilfe und durch NGO’s wie Greenpeace aber dennoch gelungen, die Meinungshoheit beim Laienpublikum zu erreichen. Kritiker am Mainstream äußern ihre Skepsis dagegen fast nie laut. Und wenn doch, dann erst nach ihrer Pensionierung, um persönlichen beruflichen Schaden zu vermeiden.  

Man darf daher nicht allzu große Hoffnung darauf setzen, dass sich die deutschen Medien an ihren Auftrag zu objektivem Journalismus erinnern und über die für einen ordentlichen Wissenschaftsbetrieb extrem schädlichen Entwicklungen der bewussten und gesteuerten Ausgrenzung von Gegenstimmen endlich berichten. Im Gegensatz zur Migrantenproblematik und infolge Jahrzehnte langer Täuschung der Bevölkerung über fiktive Klimakatastrophen in ferner Zukunft, angesichts völliger Unkenntnis über die wirtschaftlich fatalen Folgen der deutschen Klimapolitik (Energiewende) und schlussendlich angesichts der unzähligen Profiteure liegt die Schwelle zu den dringend erforderlichen öffentlichen Protesten gegen "Klimaschutz" und Energiewende besonders hoch.




Welche Lachplatte ist besser, die Klimagipfelvereinbarung von Paris oder der zugehörige Teletext der ARD?

Der ARD Teletext am 12.12.2015 um 23-15 Uhr im Wortlaut:

In Paris hat sich die Weltgemeinschaft zum ersten mal auf ein verbindliches Abkommen zum Klimaschutz geeinigt.
Die fast 200 Teilnehmerländer verpflichten sich, von 2020 an die Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad zu begrenzen. Vorgesehen ist ein Umbau der weltweiten Energieversorgung und eine Abkehr von Kohle und Öl, um den Ausstoß gefährlicher Treibhausgase zu drosseln.
Die selbstgesteckten Klima-Ziele der einzelnen Länder sollen alle fünf Jahre überprüft und nachgebessert werden.

Wow, also daher die unendliche Erleichterung. Endlich einmal nach Kyoto, Kopenhagen usw. wirklich etwas erreicht!

Doch halt, was wurde denn nun vereinbart?

Antwort: Ist doch klar, nichts anderes als die Abkehr von Kohle und Öl als selbstgestecktes Ziel.

Moment! Selbstgesteckt?

Nun ja, eben genau dies, man entscheidet selber, wie weit man sich abkehrt – äähmm, eben von Null bis hundert Prozent. Hmmm. Und wozu hat man sich verpflichtet? Ähhmm, na ja, eben seine selbstgesteckten Ziele alle fünf Jahre zu überprüfen und nachzubessern. Der Leser möge verzeihen, aber die Tastatur lässt sich auf Grund stärkerer Lachanfälle leider nicht mehr beherrschen. Daher der Versuch eines neuen Absatzes.

Wie zur Unterstreichung dieser Lachnummer, genannt "Pariser Klimavertrag", hier ein Zitat vom Ort des Geschehens von unser allseits geschätzten Klimaministerin Barbara Hendricks, die vor Freude und Erleichterung weinen musste, als der Vertrag endlich unterzeichnet war. Den Grund für diese Erleichterung offenbart sie in diesem Interview. Mit Dank an R. Hoffmann für diese Juwel ministerlicher Unbedarftheit, als würdiger Vertreterin der politischen Klasse, die unsere Interessen in Paris zu vertreten hatte. Offenbar war es ihr möglich ihre bereits hier gezeigte völlige Ahnungslosigkeit nochmals zu übertreffen. Wie sie das geschafft hat, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Die sympathische Vereinbarung von Paris haben mit großer Freude wohl alle Teilnehmer unterzeichnet, daher nochmal in Wiederholung, weil es so schön ist:

ich, Land X verpflichte mich, ab 2020 ein selbstgestecktes Ziel alle fünf Jahre zu überprüfen und nachzubessern.

Der zugehörige Teletext der ARD ist dann das Sahnehäubchen an feinem Humor und gleichzeitig mustergültiger Leserinformation. Er erinnert an einen alten DDR-Witz, der den Lesern nicht vorenthalten werden soll und der so geht:

In einem mit großem weltweiten Werbeaufwand verabredeten Autorennen treten ein westliches gegen ein DDR-Rennauto an. Das Rennen gewinnt dummerweise das westliche Fahrzeug. Dazu steht am nächsten Tag im Leitartikel des neuen Deutschland das Folgende (für junge Leser, die das "neue Deutschland" nicht mehr kennen: es war die Staatszeitung der ehemaligen DDR, die als Pendant viele Leute heute in der Alpen-Prawda, vulgo "Süddeutsche Zeitung", wiederzuerkennen glauben):

In einem weltweit beachteten Wettbewerb zwischen einem Rennauto der DDR und einem westlichen Rennwagen hat sich wieder einmal die Überlegenheit des real existierenden Sozialismus gegen die westliche Dekadenz erwiesen. Das westliche Renngerät erreichte mit Mühe den vorletzten Platz, wohingegen der DDR-Flitzer hervorragender Zweiter wurde.

Ergänzung der Redaktion:

Es ist immer schön, wenn man in seinen Vorhersagen bestätigt wird, auch wenn dabei einmal mehr die ganze Verlogenheit der deutschen wie internationalen Klimapolitik deutlich zu Tage tritt. Wir schrieben in diesem Beitrag am 1.11.15 (hier

Die 21. Klimakonferenz in Paris wird scheitern, ebenso wie  ihre 20 Vorgängerkonferenzen. 

Aber niemand wird es scheitern nennen, sie werden es Erfolg nennen.  Egal wie dürftig das Ergebnis sein wird, es wird quer durch alle Medien als Erfolg verkauft werden. Nach dem Motto: „Gut, das wir miteinander geredet haben“.

Hatte Abraham Lincoln recht?

Und die IPCC Klima-Karawane wird weiter ziehen, an einen anderen schönen Ort dieser Welt, im nächsten Jahr, und das selbe Lied wird wieder gesungen werden. Solange bis die Teilnehmer ihr biologisches Ende erreicht haben werden, oder vielleicht doch schon eher, wenn die Erkenntnis von Abraham Lincoln doch gelten sollte:

Man kann alle Leute für eine kurze Zeit täuschen

Man kann sogar einige Leute für sehr lange Zeit täuschen

Aber man kann nicht alle Leute für sehr lange Zeit täuschen.

Das sollte nun aber bald geschehen sein, mehr Wissen braucht es eigentlich nicht. Die Republikaner haben bereits angekündigt den Vertrag zu "schreddern" (hier), sobald die Präsidentschaftswahlen 2016 vorbei seien. Mit ihren breiten Mehrheiten in beiden Häusern dürfte ihnen das auch gelingen. Egal, was Obama für Finten ersinnen mag.




Pinocchiopresse? Lügenpresse? Die deutschen Medien und ihre „Klimakatastrophen“

Der Klimarat IPCC wird von allen Medien und der Politik als verbindliches Sprachrohr der Klimaforschung angesehen. Das IPCC gibt im Abstand von 5-7 Jahren Berichte heraus, in welchen es den neueste Stand der Klimaforschung zu dokumentieren sucht (hier, hier, hier, hier) – zuletzt 2013/14 (AR5).

Darüber hinaus wird auf einer abschließenden IPCC-Konferenz ein Summary for Policymakers (SPM) zusammen geschrieben. Diese Texte werden nicht mehr von den IPCC-Wisenschaftlern der ausführlichen Einzelteile der Assessment-Reports (ca. 3000 Seiten) geschrieben, sondern im Wesentlichen von Regierungsvertretern, NGO’s und einigen auf dem poltischen Mainstream eingeschwenkten Wissenschaftlern. 

Dabei bemerkenswert:

Die sachlichen und zum Teil sehr vernüchternden und einem Alarmismus gegenüber kritischen IPCC-Original-Aussagen werden im SPM bis zur Unkenntlichkeit verändert, verstümmelt oder ganz weg gelassen!

Dazu ist jüngst eine aktuelle Kurz-Gegenüberstellung publiziert worden:

IPCC 2014 : "Synthese" kontra Messungen und Fakten

(http://tinyurl.com/pjosarx + http://tinyurl.com/okd6mzu u. PDF-Anlage)

Die grundlegenden Fragestellungen zu alledem sind:

(1) Nehmen in jüngster Zeit Extremwetterereignisse (in Klimazeiträumen) zu ?

(2) Hat der Mensch einen Einfluss auf Extremwetterereignisse ?

Zu (1) Mehr Extremwetter ?

Dazu ist in den IPCC-Original-Brichten zu lesen:

Über tropische Stürme und Hurrikane

[IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]:No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

Keine robusten Trends bei den jährlichen Zahlen von tropischen Stürmen, Hurrikans und Stark-Hurrikans konnten in den letzten 100 Jahren im Nordatlantischen Becken ausgemacht werden.

Über tropische Zyklone

[IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

“Aktuelle Datensätze zeigen keine signifikanten beobachteten Trends bei der weltweiten tropischen Wirbelsturmfrequenz während des letzten Jahrhunderts und es ist ungewiss, ob ein berichteter langfristiger Anstieg der tropischen Wirbelsturm-Frequenz robust ist, nach Berücksichtigung der letzten Änderungen in den Beobachtungs-Möglichkeiten.“

Über außer-tropischeZyklone

[IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220]: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

“Zusammenfassend ist das Vertrauen in große Änderungen in der Intensität extremer aussertropischer Zyklone seit 1900 gering. Es gibt auch [nur] ein geringes Vertrauen für einen klaren Trend bei Sturm-Proxies wegen Inkonsistenzen zwischen den Studien oder wegen dem Fehlen von Langzeitdaten des letzten Jahrhunderts in einigen Teilen der Welt (vor allem auf der Südhemisphäre). Ebenso ist das Vertrauen in Trends in extreme Winde niedrig, wegen der Qualität und wegen Konsistenz-Problemen mit den analysierten Daten.“

Über Dürren

[IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50]:

”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

“Es besteht ein geringes Vertrauen im globalen Maßstab beobachteten Trend an Dürre oder Trockenheit (Mangel an Niederschlag), aus Mangel an direkten Beobachtungen, Abhängigkeiten von abgeleiteten Trends auf der Indexauswahl und wegen geographischer Unstimmigkeiten in den Trends.“

sowie

in [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 215]:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

"Zusammenfassend kommt die aktuelle Bewertung zu dem Schluß, daß es zur Zeit nicht genug Hinweise und [nur] ein geringes Vertrauen in einen beobachteten globalen Trend an Dürre oder Trockenheit (Mangel an Niederschlägen) gibt, aus Mangel an direkten Beobachtungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts, geographischen Inkonsistenzen in den Trends und Abhängigkeiten der abgeleiteten Trends auf der Indexauswahl. Auf Basis aktualisierter Studien waren die AR4-Schlußfolgerungen bezüglich global zunehmender Trends an Dürre seit den 1970er Jahren wahrscheinlich übertrieben. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß die Häufigkeit und Intensität von Dürre im Mittelmeerraum und Westafrika sich erhöhen könnte und im Zentrum von Nordamerika und Nordwest-Australien seit 1950 abnehmen könnte."

Zu Überflutungen

[IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112]: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

“Es besteht weiterhin ein Mangel an Beweisen und deshalb ein geringes Vertrauen in Bezug auf Trend-Anzeichen in Bezug auf Größe und / oder Häufigkeit von Überschwemmungen auf globaler Ebene der Instrumenten-Aufzeichnungen.“

Über Hagel und Gewitter

[IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

"Zusammenfassend gibt es [nur] ein geringes Vertrauen in beobachtete Trends bei den Unwetter-Erscheinungen wie Hagel und Gewitter wegen historischen Daten-Inhomogenitäten und Unzulänglichkeiten bei der Systemüberwachung."

Und schließlich fasst das IPCC zusammen

[IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219]: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Es gibt [nur] begrenzte Anhaltspunkte zu Änderungen bei Extremereignissen, die mit anderen Klimavariablen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts verbunden sind.“

Es ist bemerkenswert, dass alle diese Zitate und Aussagen in der 28-seitigen deutschen Fassung des Summary for policymakers (hier) fehlen!

Damit ist anhand der wissenschaftlich gehaltenen und damit allein maßgebenden IPCC-Aussagen absolut klar:

Extremwetterzunahmen im jüngsten Klimazeitraum sind nicht auffindbar von den Wetterdiensten.

Zum gleichen Ergebnis kommen zwei deutsche Hochschullehrer, die dazu ein ganzes Buch geschrieben haben:

H. Krauss* u. U. Ebel: Risiko Wetter, Springer (2003); 250 S., zahlr. Abbildungen

)* Professor Helmut Kraus war weltweit anerkannter Ordinarius für Meteorologie an der Universität Bonn.

Zu (2): Anthropogenen Einfluss auf Klima-Ereignisse?

Für die in den Klima-Modellen prognostizierte Erwärmung ist die so genannte Klima-Sensitivität des CO2 entscheidend. Sie beschreibt die hypothetische Erwärmungsrate (global gemittelt) in Grad bei CO2-Verdoppelung. Ist sie groß, besteht evtl. Gefährdung, ist sie klein, dann nicht. Interessanterweise ist der Wert dieser Klimasensitivität aber bis heute der Wissenschaft unbekannt bzw. umstritten. Genau das steht sogar im jüngsten IPCC-Bericht (2013/14), Summary for Policymakers, SPM auf S.16 als Fußnote (hier): "No best estimate for equilibrum climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies".

Für die Klimasensitivität kann keine Abschätzung angegeben werden, weil keine wissenschaftliche Übereinstimmung über ihren Wert an Hand von Evidenz und Studien vorliegt.

Daraus folgt zwingend, dass alle diskutierten "Klimaschutzmaßnahmen", die aktuell in Paris für Wirbel sorgen, auf einem unbekannten Zahlenwert  beruhen. Absurder geht’s nimmer. Die Welt hat wahrlich andere Probleme als sich mit einem fiktiven Problem zu beschäftigen, dessen Stärke unbekannt ist.

Dennoch fabulieren hierzulande Professoren als wissenschaftliche Clowns über ein 2-Grad-Ziel (http://tinyurl.com/nvkyft7) . Man befragt sie in den deutschen "Qualitätsmedien" fast im Wochentakt zu ihrem sachlichen Quatsch. Einer dieser Clowns steht wohl schon kurz vor der Seligsprechung durch den Papst.

Wenn uns ein Energieberater erzählen würde, dass unser Wohnhaus brennt, nur weil sich die Lufttemperatur auf Grund der anthropogenen Erwärmung um 1 Grad °C erhöht hat, dann würde man ihn unsanft vor die Tür setzen. Ein WGBU-Mitglied als Berater der Bundesregierung (Prof. Hans-Joachim Schellnhuber) darf dagegen von Selbstverbrennung faseln, nur weil seit Beginn der Industrialisierung die global gemittelte Lufttempertaur um 0,7 °C angestiegen ist.

Bei alledem ist noch zu berücksichtigen, dass der Klimarat IPCC in seinem jüngsten Bericht darauf hinweist, dass  es – seit mittlerweile mehr als 15 Jahren – keine Erwärmung mehr gibt [IPCC 2013/14, IPCC, AR5, Climate Change 2013: Technical Summary, p.61]:

"… Fifteen-year-long hiatus periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series".

"… 15 Jahre Hiatus in den beiden Zeitreihen CMIP5 und GMST ist allgemein bekannt" (Wir lassen "Hiatus = Pause" stehen, weil mit dieser Wortwahl das IPCC suggerieren möchte, die vorangegangene Erwärmung gehe irgendwann weiter, es handele sich also nur um eine Lücke.)

Man kann natürlich die vorstehend aufgeführten Fakten und Messungen durch "Glauben" ersetzen, indem man sich den meisten Journalisten und Politikern anschließt, deren natürlicher Feind die naturwissenschaftliche Wahrheit anhand von Messungen ist (Im deutschen Journalismus gibt es auch löbliche Ausnahmen, stellvertretend hier). Musterbeispiele für Ausblendung der Fakten sind die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (gem. ihrer Promotion Sachverständige für "Margarinefragen am Niederrhein") sowie auch die  Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihre naturwissenschaftliche Vorbildung anscheinend komplett über Bord geworfen hat und mit niemandem, der anderer Klimameinung als sie ist, zu diskutieren wünscht (hier): Dieses kann man durchaus als ein zusätzliches Musterbeispiel gegen Bürgernähe und gelebte Demokratie anzusehen.

CO2-Einsparungen verursachen in Wirtschaft und Industrie Kosten von hunderten Milliarden Euro. Die Klimawirksamkeit solcher CO2-Einsparungen beträgt sogar in den ungünstigsten IPCC-Szenarien nur unmessbare Temperatur-Minderungen im Hundertstel Grad-Bereich bis zum Ende unseres Jahrhunderts. Darf eine souveräne deutsche Regierung das unter billigender Schädigung der deutschen Wirtschaft und des gesunden Menschenverstandes propagieren ? Jedenfalls – genau das tut sie.

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Eine zusammenfassende Übersicht zu "Extremwetter-Trends – JA oder NEIN ?" mit zahlreichen Graphiken findet sich in der PDF-Anlage 1; eine Gegenüberstellung SPM vs. gemessene Realität in Anlage 2.

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Ausser Sicht: Ozeanographie für Seereisende – eine Buchbesprechung

Den Autor der Buchbesprechung erinnert „Außer Sicht“ an das „Buch der sieben Meere“ von Peter Freuchten (Knaur Verlag), das ihn seine gesamte Jugend begleitet hat und auch später immer wieder einmal erneutes Lesevergnügen lieferte (leider sind derartige wirklich gute Bücher aus den Verlagssortimenten heute verschwunden und nur noch antiquarisch erhältlich). Dammschneiders „Außer Sicht“ kann man vielleicht als das Pendant des Buchs der sieben Meere für Erwachsene mit wesentlich detaillierterer und mehr wissenschaftlicher Behandlung des Stoffs ansehen.

Geschichtliche Fakten wie die großen Seeschlachten, großen Reisen und seltsame Geschichten wie im „Buch der sieben Meere“ sind in Dammschneiders Werk natürlich nicht zu finden, weil sie den noch zumutbaren Buchumfang von „Außer Sicht“ völlig gesprengt hätten und es eben kein Jugendbuch ist. Vielleicht kann Dammschneider ja später einmal eine Version seines „Ausser Sicht“ für Jugendliche schreiben. Es wäre wünschenswert und pädagogisch wertvoll.

Trotz „fehlender Piraten“ werden aber die erwachsenen Leser von „Außer Sicht“ in gelungen unterhaltsamer Weise über den umfangreichen, vielfältigen und zum Teil recht komplexen Stoff unterrichtet, der sich über Geographie, Ozeanographie, Ozeanchemie, Ozeanphysik (ARGO Programm), Wassertemperaturen, Oberflächenströmungen, Tiefenströmungen, unterseeischen Vulkanismus, Rohstoffe, Meereis, Gezeiten bis hin zur Klimarelevanz der Weltmeere erstreckt (Aufzählung nicht vollständig).

All dies erfolgt an Hand einer Kreuzfahrt, die als Themenlieferant dient. Die stets spürbare Bemühung, auch komplexe Themen möglichst anschaulich zu vermitteln, ist gelungen. Anschaulichkeit erfährt natürlich unvermeidbare Einschränkungen, wenn sehr komplexe Themen zur Sprache kommen, wie bespielsweise die Erläuterung all der astronomischen und terrestrischen Prozesse sowie der zahlreichen Randbedingungen, welche die Gezeiten steuern.

Das Buch „Ausser Sicht“ kann der vielen Details wegen in einem Zug wohl nur mit kühnem Übergehen von Einzelheiten gelesen werden, die dann bei Bedarf später nachgeholt werden. „Ausser Sicht“ ist daher sehr wohl auch als Nachschlagewerk geeignet, wenn man sich über ein bestimmtes Gebiet der Ozeankunde vor dem endgültigen Eintauchen in die Fachliteratur näher unterrichten möchte.

Man bekommt beim Lesen Lust, einmal die beschriebene Seereise selber mitzumachen. Über einzelne Kapitel näher zu berichten verbietet sich aus Platzgründen, daher nur stellvertretend zwei Beispiele: Wer außer Fachleuten (zumindest wer südlich der Mainlinie) weiß schon, dass große Teile der Nordsee noch bis vor etwa 8000 Jahren trocken lagen, von Menschen besiedelt wurden und dieses Gebiet, die „Doggerbank“, etwa die halbe Fläche der heutigen Niederlande umfasste? Hunderte Funde von Steinwerkzeugen, Harpunen und menschlichen Knochen belegen die Geschichte am Nordseegrund.  

Als zweites Beispiel wird das Thema „Klimawandel“ EIKE Leser sicher besonders interessieren. Hier betont Dammschneider die maßgebende Rolle der Ozeane. Auch zur Rolle des Menschen auf irgend ein Klima der Erde nimmt Dammschneider in unaufgeregt wissenschaftlicher Sichtweise Stellung, wenn er schreibt:

Auch wenn es nicht der originäre Part des Buches sein kann, muss an dieser Stelle doch auf das Thema Klimawandel eingegangen werden. Es ist schlicht und einfach unvermeidlich, zumindest die grundsätzlichen Hintergründe kurz darzustellen. Denn „Klimawandel“ ist, mit seinen tendenziellen Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation und vor allem der zu erwartenden globalen und auch regionalen Temperaturentwicklung, die mit Abstand mächtigste potentielle Einflussgrösse auf die „Physik der Ozeane“ … nicht zuletzt und logischerweise für jene der Wassertemperaturen. Und die wiederum spielen eine entscheidende Rolle bei der zukünftigen Entwicklung der weltweiten Wasserstände an den Küsten der Meere. Dass es Klimawandel im Verlauf der Erdgeschichte gab, ist keine Sekunde zu bezweifeln. Und dass es auch zukünftig Änderungen im Klima geben wird, kann niemand ernsthaft in Frage stellen. Und dass es selbst in den letzten 2.000 Jahren schon mal wärmer oder zumindest so warm war wie heute, kann auch niemand ignorieren … obwohl zu der Zeit mit Sicherheit nicht der Mensch dafür verantwortlich war.

Was hingegen zu diskutieren ist: Welche Rolle spielt nun die Menschheit? Ist sie „nur“ Konsument oder vielmehr ein Destruent? In welchem Masse hat der Mensch in den letzten industriell geprägten Jahrzehnten mit Nutzung fossiler Energiequellen Einfluss auf klimarelevante Faktoren genommen? Darüber gibt es Streit. Genauer gesagt, ist es jedoch weniger ein Streit darüber, ob der Mensch eine Einflussgrösse darstellt, als vielmehr wieviel davon der Menschheit zuzuordnen ist. Der grössere Teil der Medien und der sogenannten Verantwortungsträger der Gesellschaft nimmt hierzu bereits seit Jahren eindeutig Stellung: Die Menschheit stelle eine Gefahr im Klimawandel der Jetztzeit dar bzw. der Mensch sei es, den man als Hauptverantwortlichen an den Pranger stellen müsse. Mit zunehmender Erkenntnis über die globalen Zusammenhänge im Wetter- und damit Klima-System werden allerdings auch immer mehr Stimmen laut, die fragen, ob man es sich bisher nicht zu einfach gemacht hat, indem man das CO2 als „den“ Klimafaktor in den Mittelpunkt gestellt hat und dessen Mitverursacher, nämlich den Menschen anklagt.

Das Buch von Dammschneider ist bei Amazon erhältlich. Es darf als bezeichnend für die heutige Situation von Buchveröffentlichungen gelten, dass solch exzellente Werke wie das von Dammschneider offenbar nur noch im Selbstverlag (hier books on demand) herausgegeben werden können. Neben den wirtschaftlichen sind dafür in einigen Fällen auch politische Gründe verantwortlich. So sind beispielsweise – wirtschaftlich nicht nachvollziehbar – die „Klimafakten“ von Berner und Streif offenbar mit einem politischen „Neuverlegungsverbot“ belegt, obwohl sie heute antiquarisch bereits mit 100 € gehandelt werden.

Wir wünschen dem Buch von Dammschneider viele Leser.

Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher




Offener Brief an die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf zu ihren Aussagen über Klimakatastrophen

Frau

Staatsministerin Ulrike Scharf 

  p e r s ö n l i c h 

Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Rosenkavalierplatz 2

81925 München

 

Sehr geehrte Frau Scharf,

als Ministerin im bayerischen Kabinett sind Sie neben Verbraucherschutz auch für Umweltfragen zuständig. Ihre öffentlichen Äußerungen, die den Klimawandel betreffen, werden dabei geprägt durch Behauptungen wie "Schließlich drohe der Klimawandel das Gesicht der Welt zu verändern" oder "Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu" oder "Es gibt Prognosen wonach sich bis zu 100 Millionen Menschen weiter auf den Weg machen werden, weil sie durch den Klimawandel ihre Lebensgrundlagen verlieren. Und für uns ist klar – Klimaschutz ist auch Flüchtlingspolitik" [1]. Wir möchten Ihnen nun gerne einige Anmerkungen und Fragen zur Kenntnis bringen.

Zunächst möchten wir als wissenschaftlich unstrittig festhalten: Klimawandel ist naturgesetzlich, konstantes Klima gab es noch nie und kann es nie geben.

Zu Ihren Ausführungen:

Sie meinen offenbar, dass anthropogene Einflüsse für den aktuellen, sehr gemäßigten und im natürlichen Bereich der Klimavergangenheit liegenden Klimawandel verantwortlich seien. Ferner sprechen Sie von zunehmenden Extremwetterereignissen. Wir dürfen daher Ihre Aussagen unterteilen in

(a) "Extremwetterereignisse nehmen generell zu"

(b)"diese Zunahme wird durch anthropogene Einflüsse, z.B. CO2 Emissionen verursacht". 

 

Zu Punkt (a) "Extremwetterereignisse nehmen generell zu":

Als für die Umwelt zuständige Politikerin ist Ihnen bekannt, dass die Politik den Klimarat IPCC als Sprachrohr der Klimaforschung ansieht. Dabei scheinen Ihnen aber die weit über die "Summary forPolicymakers SPM" hinausgehenden, allein maßgebenden, detaillierten und sehr umfangreichen Berichte dieser Institution unbekannt zu sein [2]. In diesen finden sich nämlich sehr präzise Aussagen, die im krassen Gegensatz zu Ihren oben zitierten Bemerkungen stehen. Wir zitieren in Folgendem direkt aus diesen IPCC-Berichten 2001, 2013 und 2014 wörtlich (es gibt leider keine deutschen Versionen dieser Berichte):

Tropische Stürme und HurrikaneIPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

TropischeZyklone IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216 “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220“In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren ]: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 215:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen : ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216“In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Es ist bemerkenswert, dass alle diese Zitate und Aussagen in der 28-seitigen deutschen Fassung des Summary for policymakers [3] fehlen! Alle wissenschaftlichen und damit allein maßgebenden IPCC-Aussagen sind dagegen absolut klar: Extremwetterzunahmen im jüngsten Klimazeitraum sind nicht auffindbar von den Wetterdiensten. Der Vollständigkeit halber fügen wir noch hinzu, dass sich die entwarnenden IPCC-Aussagen mit denen der Fachwissenschaft decken. Hier empfehlen wir insbesondere das Buch von Krauss und Ebel: Risiko Wetter. Professor H. Kraus war weltweit anerkannter Ordinarius für Meteorologie an der Universität Bonn.

 

Zu Punkt (b) "….. diese Zunahme wird durch anthropogene Einflüsse, z.B. CO2 Emissionen verursacht"(Zitat Frau Scharf):

Für die in den Klima-Modellen prognostizierte Erwärmung ist die so genannte Klima-Sensitivität des CO2 entscheidend. Sie beschreibt die hypothetische Erwärmungsrate in Grad bei CO2-Verdoppelung. Ist sie groß, besteht evtl. Gefährdung, ist sie klein, dann nicht. Interessanterweise ist der Wert dieser Klimasensitivität aber bis heute der Wissenschaft unbekannt. Genau das steht sogar im jüngsten IPCC-Bericht (2013/14), Summary for Policymakers, SPM auf S.16 als Fußnote [4]: "No best estimate for equilibrum climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies".

Daraus folgt zwingend, dass alle "Klimaschutzmaßnahmen" auf einem unbekannten Zahlenwert  beruhen.

Bei alledem ist noch zu berücksichtigen, dass der Klimarat IPCC in seinem jüngsten Bericht darauf hinweist, dass  es – seit mittlerweile mehr als 15 Jahren – keine Erwärmung mehr gibt [IPCC 2013/14, IPCC, AR5, Climate Change 2013: Technical Summary, p.61]:

"… Fifteen-year-long hiatus periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series".

Sehr geehrte Frau Scharf, wir können uns kaum vorstellen, dass Ihnen alle diese vorstehend zitierten konkreten IPCC-Aussagen unbekannt sind. Wenn doch, so möchten wir gerne mit diesem Schreiben zur Erweiterung Ihres Informationsstandes beitragen. Möglicherweise führt das ja auch dazu, daß Sie es künftig vermeiden, Ihre von uns w.o. zitierten Aussagen zu wiederholen, denn sie sind peinlich, weil sie den wissenschaftlich gesicherten Fakten widersprechen.

Als Pressesprecher des Europäischen Instituts für Klima und Energie mit einem Blog, der täglich viele Tausend Internet-Besucher zählt [5], erlauben wir uns dieses Schreiben öffentlich zu machen. Unsere Leser möchten nämlich gerne mehr über Ihre Motivation zu Ihren oben angeführten, sachlich unzutreffenden Aussagen sowie insbesondere über die wissenschaftlichen Quellen wissen, mit denen Sie diese Aussagen begründen. Wir bitten Sie daher hiermit, diese wissenschaftlichen Quellen zu nennen.

Bitte machen Sie sich nicht die Mühe, mediale Aussagen von Advokaten-Forschern wie etwa Prof. Hans-Joachim Schellnhuber oder Prof. Mojib Latif als Quellen zu nennen, da diese Wissenschaftler ihre Position in unzulässiger Weise zur Propagierung ideologischer Ziele missbrauchen. Von Mojib Latif wurde beispielsweise im Spiegel Online vom 1.4.2000 die Aussage veröffentlicht, es werde in Deutschland keine Winter mit Schnee mehr geben [6]. Dieser Unsinn bedarf keines weiteren Kommentars. Unter Quellen verstehen wir die wissenschaftliche Fachliteratur, meteorologische Fachbücher oder eben die wissenschaftlichen Berichte des IPCC (nicht die Zusammenfassungen für Politiker).

Schließlich: Wir werden auch Ihre Antwort auf dem EIKE Blog veröffentlichen und weiter für die Verbreitung in Foren wie Facebook etc. sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Horst-Joachim Lüdecke, Klaus-Eckart Puls





Die schleichende Deindustrialisierung Deutschlands durch Energiewende und „Klimaschutz“

Hier ohne Umschweife die Antwort: es ist die wertschöpfende deutsche Industrie. Mit deren Steuergeldern werden auch die Staatsdiener bezahlt, die den Öko-Unfug dann verbreiten. Lesen können Öko-Gläubige aber noch. Daher sei ihnen das hermeneutische (verstehende) Lesen der nachfolgenden Veröffentlichung des deutschen Arbeitgeberverbands empfohlen. Man darf schließlich nie die Hoffnung auf Einsicht fahren lassen, auch in ökovernebelte Hirne kann sich ab und zu ein Lichstrahl von Erkenntnis der Realität verirren.

Vorausgeschickt noch eine Anmerkung zur Vermeidung von Missverständnissen: wir alle wollen konsequenten Naturschutz, saubere Luft, sauberes Wasser, gesunde Nahrungsmittel und propagieren daher auch alle vernünftigen Maßnahmen, die dies ermöglichen. Dieses Betreben hat nur nichts mit der aktuellen Öko-Agenda zu tun, die das Gegenteil von Naturschutz ist (naturschädigende Windräder) und hinter deren angeblich naturschützenden Bemühungen die gesellschaftsverändernden, undemokratischen Motive nicht zu übersehen sind.

Peter Schmidt, Präsident des deutschen Arbeitgeberverbands schreibt:

Nikolai Juchem vom Vorstand „Zukunft durch Industrie e.V.“ weist in seinem Beitrag auf eine schleichenden De-Industrialisierung Deutschlands hin,
Auf der Basis von Kennzahlen aus einer Studie von Handelsblatt Research zeigt er auf, dass ein schleichender, aber stetiger Trend zur Demontage der Industrie in Deutschland besteht. Diese für den Bürger noch kaum merkliche Entwicklung der letzten 20 Jahre korreliert mit einer zunehmenden Geringschätzung von Forschung, Wissenschaft und Technik, die in unserer Gesellschaft gezielt erzeugt und unterstützt wird.
Die Folge dieses eindeutigen Trends, der als kleiner Bach scheinbar harmlos begann, wird sich in der nächsten Generation als Sturzflut mit kaum noch reparablen Erosionen fortsetzen. Natürlich sind es auch die Energiekosten, die dieses Land zu einem immer weniger attraktiven Standort machen. Energie aber ist nur ein Teil des großen Problems der verbreiteten Fortschrittsverdrossenheit.
„Wie aus einer aktuellen Studie des Handelsblatt Research Institute (hier hervorgeht, veranlassen steigende Energiepreise, fehlende strategische Planungssicherheit und die weltweit höchsten Arbeitskosten immer mehr energieintensive Unternehmen in Deutschland ihren Investitionsschwerpunkt außerhalb Europas zu verlagern. So gingen in gingen die Nettoanlageinvestitionen dieser Unternehmen von +232 Millionen Euro im Jahr 2000, auf -1,7 Milliarden Euro im Jahr 2013 zurück..“

Den kompletten Beitrag, der nachfolgend vollständig mit freundlicher Genehmigung des deutschen Arbeitgeberverbands abgedruckt ist, können Sie im Original (hier) lesen.

Energieintensive Industrie
vor dem Exodus –
warum Deutschland sich inmitten einer schleichenden
De-Industrialisierung befindet

Es gab Zeiten, da musste man sich um die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland keinerlei Sorgen machen. Bis in die späten 70er Jahre galt in Politik und Gesellschaft ein Selbstverständnis, dass wirtschaftlicher Wohlstand mit einer starken Industrie im Lande einhergeht. In den 80er Jahren änderte sich diese Wahrnehmung rapide. Ausgelöst durch wirtschaftliche Krisen, insbesondere die große weltweite Stahlkrise, begann ein Strukturwandel in Europa, der vor allem in Großbritannien und Frankreich zu einer starken De-Industrialisierung führte. Zukünftiger Wohlstand und Wachstum sollten mehr auf dem heimischen Dienstleistungssektor basieren, Produktionsstätten ins billigere Ausland verlegt werden. Dieser Strukturwandel lässt sich klar an Zahlen ablesen. Lag zum Beispiel der Anteil des verarbeitenden Gewerbes 1980 in Großbritannien noch bei über 30 Prozent der Bruttowertschöfpung, ging dieser bis 2012 auf knapp 10 Prozent zurück. Mit über 22 Prozent Industrieanteil hat Deutschland dagegen nach wie vor einen im Vergleich zum EU-Durschnitt von 15 Prozent deutlich überdurchschnittlichen Industrialisierungsgrad, was unter anderem auf den starken Mittelstand zurückzuführen ist.

Lehman-Krise deckte Fehler des Strukturwandels auf

In der gesellschaftlichen Wahrnehmung nahm der Bedeutungsverlust der Industrie noch dadurch zu, dass im Zuge der Umweltbewegung Industrie eher als Vernichter von Lebensraum denn als Garant für Wohlstand und Beschäftigung wahrgenommen wurde. Erst die Folgen der durch den Zusammenbruch von Lehman in 2008 verursachten Wirtschafts- und Finanzkrise brachten viele Politikern zum Umdenken. Waren es doch höher industrialisierte Länder wie Deutschland, die verhältnismäßig schnell durch die Krise kamen und dynamisch auf den Wachstumspfad zurückkamen. Völlig anders stellte sich die Situation international zum Beispiel in den USA, Großbritannien und Frankreich dar. Der zeitweilige Zusammenbruch des Finanzsystems führte zu Kollateralschäden in der gesamten wirtschaftlichen Wertschöpfungskette und machte die strukturellen Schwächen der fehlenden Diversifikation des Wirtschaftssystems deutlich. Diese äußerten sich vor allem in einer stark ansteigenden Arbeitslosigkeit und im Falle von Frankreich zusätzlich in einer anhaltenden Wachstumsschwäche. Doch während Staaten wie die USA oder Großbritannien beflügelt von dieser Erkenntnis zur Kehrtwende und einer konsequenten Re-Industrialisierung aufbrachen, macht sich in Europa trotz aller Lippenbekenntnisse eine immer industriefeindlichere Politik breit. Dabei waren zunächst vor allem Politiker in Deutschland auf einmal wieder stolz auf die starke industrielle Basis, die EU-Kommission unter Barroso rief sogar ein Re-Industrialisierungsziel von 20 Prozent an der Bruttowertschöpfung im EU-Durchschnitt bis 2020 aus, als dieser Wert 2012 gerade mal bei knapp 15 Prozent lag. Doch Fukushima und die von Deutschland einseitig ausgerufene Energiewende stoppten diesen Prozess abrupt.

Aktuelle Studie: Schleichende De-Industrialisierung
in vollem Gang

Wie aus einer aktuellen Studie des Handelsblatt Research Institute (http://bit.ly/1RfWuuO) hervorgeht, veranlassen steigende Energiepreise, fehlende strategische Planungssicherheit und die weltweit höchsten Arbeitskosten immer mehr energieintensive Unternehmen in Deutschland ihren Investitionsschwerpunkt außerhalb Europas zu verlagern. So gingen in gingen die Nettoanlageinvestitionen dieser Unternehmen von +232 Millionen Euro im Jahr 2000, auf -1,7 Milliarden Euro im Jahr 2013 zurück. Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Produktion deutet das darauf hin, dass die Branchen aktuell zwar in einer guten Situation sind, energieintensive Sektoren wie die Stahl-, Aluminium-, Chemie- oder Glasindustrie für die Zukunft allerdings nur noch bedingt mit dem Standort Deutschland planen. Diese steigern kontinuierlich ihre Direktinvestitionen im Ausland, während sie im Inland den Kapitalstock schrumpfen lassen. In Deutschland liegt das Wachstum der Auslandsinvestitionen der Energieintensiven auf der einen Seite deutlich über denen des gesamten verarbeitenden Gewerbes, während die Inlandsinvestitionen gravierend unter den Zuwächsen der Auslandsinvestitionen liegen. Die Nettoanlageinvestitionen sind sogar negativ. Daraus lässt sich ableiten, dass die Unternehmen der energieintensiven Branchen ihre Produktion schleichend ins Ausland verlagern und damit den industriellen Kern der beiden Länder sukzessive verkleinern.

Ursächlich für diese Entwicklung sind vor allem die Wettbewerbsverzerrungen auf globaler Ebene durch eine übertriebene und unkoordinierte Vorreiterrolle Deutschlands und der EU bei der Klima- und Energiepolitik. Die Folgen zwingen mehr und mehr Unternehmenslenker zum Handeln. Leider geschieht das vielfach geräuschlos und im Resultat zeitverzögert. Investitionen werden umgelenkt, Teile der Wertschöpfungskette verabschieden sich und neue in der Regel hochwertige Arbeitsplätze entstehen im Ausland. Gleichzeitig verzeichnet Deutschland eine neue Rekordbeschäftigung und gilt als wirtschaftliches Vorbild in Europa, ja gar in der Welt. Wer will es da einem Politiker verübeln, dass er in einer solchen Situation kein Wasser in den Wein schütten will. Leider sind die Auswirkungen dieser fehlgesteuerten Politik vermutlich erst in einigen Jahren spürbar, wenn in der nächsten Wirtschaftskrise massiver Kostendruck entstehen dürfte.

Paris droht die Situation weiter zu verschärfen

Bei der anstehenden Klimakonferenz in Paris droht weiteres Ungemach. Die Politik steht unter einem massiven selbstverschuldeten Handlungsdruck, und die Gefahr eines Abkommens um jeden Preis steigt. Dabei wäre es nicht zuletzt im Interesse des Weltklimas dringend geboten, in der Klima- und Energiepolitik endlich weltweit einheitliche Standards und Regelungen zu vereinbaren (Level-Playing-Field) und die Wettbewerbsverzerrungen abzuschaffen. Aktuell sieht es nicht danach aus, als könne ein solches Ziel nur annähernd erreicht werden. Vieles deutet darauf hin, dass es weder einen einheitlichen CO2-Preis noch verbindliche Emissionssenkungsziele geben wird. Freiwillige Selbstverpflichtungen werden aber weder einem weltweiten fairen Wettbewerb noch dem Klima helfen. Nochmal zur Erinnerung: die EU steht gerade einmal für rund 10 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, Deutschland sogar nur für 2,2 Prozent! Aktuell liegen allerdings Vorschläge wie die der EU-Kommission für eine Novelle des CO2-Zertifikatehandels auf dem Tisch, die teilweise technisch nicht machbare Grenzwerte als Benchmark setzen und bei Umsetzung den fatalen Alleingang der EU mit allen negativen Konsequenzen für die europäische Industrie festzementieren würden. Als Beispiel würde diese Umsetzung wohl für einen Großteil der europäischen Stahlindustrie durch die damit verbundenen Mehrkosten das Aus bedeuten. Alleine für die deutschen Stahlhersteller rechnet die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit jährlichen Mehrkosten von rd. 1 Mrd. EUR aus dem Zertifikatehandel und das vor dem Hintergrund von Dumping-Importen aus China, einbrechenden Gewinnen und sich verstärkenden strukturellen Wettbewerbsnachteilen.

Die Bevölkerung muss ins Boot

Die Energiewende ist das vielleicht größte wirtschafts- und gesellschaftspolitische Projekt der Nachkriegszeit. Leider wird sie nicht so gemanaged und sehr einseitig in Bezug auf positive Wirkungen kommuniziert. Fundamentale Kritik in der Breite der medialen Berichterstattung ist selten, eine grundlegende parteipolitische Opposition zum Vorhaben sucht man in Deutschland vergebens. Aufgrund der hohen Komplexität der Zusammenhänge und des globalen Kontextes ist allerdings Augenmaß und internationale Abstimmung sowie Koordinierung unabdingbar, wenn Deutschland und Europa nicht einen unverhältnismäßig hohen Preis zahlen sollen. Dabei gilt es nicht zuletzt im Sinne einer funktionierenden Demokratie die Bevölkerung über mögliche Konsequenzen aufzuklären und ins Boot zu holen. Schon in den vergangenen Jahren wurde sichtbar, dass die Verunsicherung der BürgerInnen groß ist und dass auch Projekte der Energiewende in der Umsetzung keine Selbstläufer sind. Überall im Land haben sich Bürgerinitiativen gegen den Ausbau von Stromtrassen, Windparks oder Pumpspeicherkraftwerke formiert. Experten nennen das den NIMBY-Effekt (not-in-my-backyard), was so viel heißt wie "ihr könnt überall Energiewende machen, nur nicht bei mir".

Auf der anderen Seite haben sich Initiativen gegründet, die sich für eine höhere Akzeptanz von Industrie in der Gesellschaft einsetzen. Über einen offenen Dialog- und Erkläransatz auf Augenhöhe versuchen sie eine Vertrauensbasis zu schaffen und Fakten bzw. das Für und Wider von Projekten sachlich zu diskutieren. Als Beispiele solcher Initiativen seien an dieser Stelle in Nordrhein-Westfalen Zukunft durch Industrie e.V. mit Sitz in Düsseldorf (www.zukunft-durch-industrie.de) oder die sogenannte Akzeptanzoffensive In-du-strie (www.industrie-nordwestfalen.de) mit Sitz in Münster genannt, die beide eine Vorreiterrolle bei diesem Ansatz einnehmen. Mittlerweile hat auch die Bundespolitik die Notwendigkeit zum Handeln erkannt. In Kooperation mit Gewerkschaften und dem BDI hat das Bundeswirtschaftsministerium das Bündnis für Industrieakzeptanz "Zukunft der Industrie" gegründet (http://n3tzwerk.org/). Im nächsten Jahr soll eine bundesweite Aktionswoche die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit fokussiert auf das Thema lenken.

Dialog alleine ersetzt keine Politik

Maßnahmen und Aktionen in Richtung einer erhöhten Akzeptanz von Industrie in der Bevölkerung ersetzen allerdings keine nachhaltige und planbare Industrie- und Standortpolitik. Europa und insbesondere Deutschland haben lange gut von der industriellen Wertschöpfung gelebt. Das darf aber nicht als Selbstverständnis für die Zukunft vorausgesetzt werden. Die vielfach kopflos erscheinende Energie- und Klimapolitik hat die Rahmenbedingungen für energieintensive Unternehmen unkalkulierbar gemacht. Unternehmen brauchen aber Planungssicherheit für Investitionen, die teilweise eine Tragweite von mehreren Jahrzehnten umfassen. Wer einen starken Industrie- und Technologiestandort in Deutschland erhalten will, muss die Pfeiler dazu jetzt einschlagen und der schleichenden De-Industrialisierung entgegenwirken. Die aktuellen Bemühungen der USA oder Großbritannien zeigen, wie schwer es ist, das Rad zurückzudrehen. Die beiden Wirtschaftsnationen haben ihren schweren Fehler eingesehen, wir sollten ihn erst gar nicht machen.

Zum Artikel nur wenige kritische Anmerkungen:

Unter "Die Bevölkerung muss mit ins Boot" wird geklagt, dass keine politische Partei Fundamentalkritik an der Energiewende äußere. Dies trifft nicht zu: zumindest die AfD und einige Splitterparteien haben sich eindeutig gegen die Energiewende positioniert.

Unter "Paris droht die Situation weiter zu verschärfen" ist der Begriff "Weltklima" falsch. So etwas gibt es nicht, es gibt nur Klimazonen von tropisch bis polar. Im Folgenden ist dann die Betonung auf den geringen CO2 Emissionsanteil Deutschlands zwar sachlich gerechtfertigt, es fehlt aber die Anmerkung, dass bis heute keine wissenschaftliche Veröffentlichung einen maßgebenden Einfluss des Menschen auf irgend ein Klima der Erde nachweisen kann. Die Klimasensitivität, definiert als die globale Erwärmung bei hypothetischer Verdoppelung des atmosphärischen CO2 Gehalts, ist der Wissenschaft unbekannt. Dies bestätigt das IPCC in seinem Bericht für Politiker des Jahres 2013 (hier) auf S. 16 in einer verschämten Fußnote im Wortlaut "No best estimate for equilibrum climate sensitivity can not be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies". 

Die gesamte CO2 Agenda beruht auf einem unbekannten Zahlenwert und darf daher zutreffend als sachlich unbegründet bezeichnet werden.




Windradkapriolen oder „Windräder sind nur etwas für Kinder!“

Zuerst vier Leserhinweise (nichtchronologisch)

1. "Der Kalamitätenrotor tritt in die finale Phase" als Leserbrief eines ortkundigen Beobachters in "fact" schildert, wie eine kleine Odenwälder Gemeinde mit dem Erwerb und Betrieb eines Windrades die erste Millionen Euro in den Sand setzte und noch weitere finanzielle Einbußen auf Kosten des Steuerzahlers zu erwarten sind. Er ist als "Der_Kalamitätenrotor.pdf" angehängt. Seine Diktion ist humorvoll. Verbreitung des Leserbriefs durch EIKE-Leser ist hier ausdrücklich erwünscht. EIKE dankt dem Odenwaldmagazin "fact" für die Genehmigung der Veröffentlichung. Die hier geschilderten Vorkommnisse dürften für Schwachwindgebiete wie Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern typisch sein.

2. Wenn es nicht so tief traurig wäre, wenn ein Lebewesen durch ein Windrad getötet wird, könnte man die Bilder vielleicht lustig finden: Ein Geier wird von Windradflügeln erfasst und geht durch den Schlag zu Grunde – das Video (hier).

3. Der Gefahr, die von Windrädern durch Eiswurf ausgeht, nimmt sich der Artikel (hier) an. "Eiswurf" ist etwas euphemistisch gesagt, denn Eisgeschosse von den mehreren 100 km/h schnellen Flügelspitzen können für nahe Passanten oder Autofahrer lebensgefährlich werden.

4. Nachfolgend etwas zu Schallbelästigungen durch Windräder aus der Heimat "Ottos": Ostfriesischer Kurier, Norden/NDS, S.11, 11. November 2015, Redakteur ist Reschke-Luiken: 

Arle – „Die Probleme mit den Windkraftanlagen der Firma Enercon im Windpark Arle wurden in der Vergangenheit gern von Hersteller- und Investorenseite als ,besonderer Einzelfall’ abgetan“, schreibt Sven Reschke-Luiken in einer Pressemitteilung. Bei Planungen von neuen Windparks in der Region sollten Fehler wie in Arle vermieden werden. Es gebe immer wieder Berichte über Anwohnerbeschwerden. Ganz aktuell sei die Bürgerinitiative Arle aber auf einen Fall aufmerksam geworden, welcher erstaunliche Parallelen zu den hiesigen Schwierigkeiten aufweise.

„2014 sind in der Eifel Windkraftanlagen der Firma Enercon in Betrieb gegangen. Bald darauf beschwerten sich belästigte Bürger massiv und berichteten über ein nerviges Brummen, dass von den neuen großen Anlagen ausgehe. Es reicht nicht die Fenster zu schließen, das Brummen dringt trotzdem durch Mauern und Wände in die Häuser. Von schlaflosen Nächten und Gesundheitsgefahren ist die Rede“, berichtet Reschke-Luiken. „Unerträglich“, und „eine Zumutung“ seien weitere Äußerungen der Lärmgeplagten.

Anders als im Landkreis Aurich habe in der Eifel aber eine vom Kreis angeordnete Lärmmessung die Überschreitung der gesetzlichen Werte und die Tonhaltigkeit bestätigt. Außerdem sei ein permanentes Brummen festgestellt worden. Die Immissionsschutzbehörde des dortigen Kreises verfügte eine Nachtabschaltung, falls Enercon das Brummennicht bis zum15.Oktober in den Griff bekomme.„ Dies ist dem Hersteller nicht gelungen, sodass ab sofort unter Androhung einer Ordnungsstrafe eine Drosselung der 3000 KW- Anlagen auf 150 bis 300 KW erfolgen musste“, schreibt Reschke-Luiken. Ähnlich wie in Arle würden die Enercon-Ingenieure das Geräuschproblem nicht in den Griff bekommen.

In Arle werde jetzt, nachdem zwei Jahre vergeblicher Versuche das Brummen abzuschalten fehlschlugen, bei den Pannenrädern der komplette Kopf samt Generator und Rotoren abgebaut und durch ein neueres Modell ersetzt. „Ob das etwas bringt, werden die vereinbarten Messungen zeigen.“ Die Enercon E 101- Anlagen hätten sich mittlerweile zu einem Ladenhüter entwickelt. In Aurich seien deswegen Leiharbeiter entlassen worden, berichtet Reschke-Luiken. „Wenn auch die Probleme der Lärmopfer ähnlich sind, so zeigt doch der unterschiedliche Umgang von Kreisseite mit dem Thema, wie wichtig es ist, dass der Betreiber nicht gleichzeitig auch den Immissionsschutz überwachen darf“, fasst der Arler zusammen.

Ein solch rigoroses Vorgehen im Falle von Gefahren für die Gesundheit, hätte man sich vor Ort auch gewünscht. „Woanders ist es möglich, spontan in der Nacht bei Belästigungen Messungen durchzuführen. Dem Landkreis Aurich ist dies in zwei Jahren noch nicht gelungen“, zeigt sich Reschke-Luiken enttäuscht. Im Übrigen habe das niedersächsische Umweltministerium unlängst von einer Kommune unabhängige Gutachten für Schallprognosen gefordert. Es reiche nicht aus wenn der Hersteller prognostiziert, wie laut die Anlagen seien. „Bleibt zu hoffen, dass der Landkreis Aurich diesbezüglich seine Genehmigungspraxis überdenkt.“

Zu den Beobachtungen des Autors

Der Autor erlebt aktuell in Heidelberg, der Rheinebene, dem Odenwald und der Bergstraße den Meinungsumschwung der Bevölkerung und sogar der bisher recht "grünen" Medien in Sachen "Windradinstallationen". Waren bisher alle politischen Parteien (die zunehmend erstarkende AfD und Splitterparteien ausgenommen) als Befürworter der Energiewende selbstverständlich auch Befürworter von Windradinstallationen, hat sich das Bild inzwischen gewandelt. Selbst stramme "Grüne" zeigen erste Zerfallserscheinungen, wenn es ernst wird. Freilich ist alles erst unter dem St. Florians-Prinzip zu verstehen, also Energiewende "ja", sonst geht doch die Welt unter, aber bloß keine Windräder vor meiner Haustüre.

Bis es soweit ist, dass selbst den letzten Dummköpfen in der Bevölkerung der technisch-wirtschaftliche Energiewende-Unsinn schlechthin aufgegangen ist, wird es wohl noch bis zu irreparablen wirtschaftlichen Schäden andauern. Da hilft auch eine fast unendlich vorsichtige, aber sachlich korrekte Publikation dreier Professoren der Heidelberger Physik nicht weiter (hier). Mehr können sich die Kollegen der Heidelberger Physik offenbar nicht erlauben, als die Energiewende an Hand der Fakten gnadenlos bloßzustellen, aber die Aktion selber so hochzuloben, dass insgesamt eine Satire daraus geworden ist. Ob der staunende Laie diesen Spagat begreift? Schließlich wollen die physikalischen Institute von einer grün-roten Regierung finanziert sein.

Diese Regierung trat einst mit dem hehren Anspruch des Naturschutzes an und ist nun unter dem Deckmantel eines freundlich-senilen Landesvaters à la "Wolf und Rotkäppchen" zur naturzerstörendsten politischen Kraft überhaupt geworden. Respekt, solch einen diametralen Schwenk muss man erst einmal fertigbringen. Obwohl – mit schwäbischen Hausfrauen angeführt von einem scheinbar tapperten Märchenonkel ist hierzulande alles möglich. Wie auch immer, schärfer Blickenden wird spätestens jetzt endgültig klar geworden sein, woher und wohin der grüne Wind weht.

Es kommt Bewegung in die Windrad-Auseinandersetzung, und für Politiker Baden-Württembergs nach der Landtagswahl in 2016 wird es brenzlig. Egal welche Partei oder Koalition das Rennen macht, drückt sie weiter Windräder gegen den Willen der Bevölkerung durch, wie es zur Zeit geschieht, wird sie sich warm anziehen müssen. Zustände der Landschaftverspargelung wie in Thüringen wird sich die Bevölkerung Baden-Württembergs kaum gefallen lassen.

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Klimaerwärmung: Naturgesetze statt Panikmache

Das Gleichgewicht der Energieflüsse.

Vereinfachung

Die hauptamtliche Klimawissenschaft stellt ihre Disziplin gerne als äußerst komplex dar. Sie verwenden komplizierte Klimamodelle und Großrechner. Davon muss man sich nicht beeindrucken lassen. Wir wissen schließlich, dass für die Temperatur eines Körpers immer die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten. Die Temperatur eines jeden Körpers stellt sich so ein, dass die zugeführten Energieströme im Gleichgewicht mit den abgeführten stehen [3]. Diese triviale Tatsache ist auch als „erster Hauptsatz der Thermodynamik“ bekannt. Er gilt für Heizkörper, Herdplatte, den menschlichen Körper, die Bremsscheibe, die Sonne und Planeten, also auch für unsere Erde.

Für unsere Betrachtung treffen wir nun eine radikale Vereinfachung. Wir kontrahieren die Erdoberfläche zu einem einzigen fiktiven Quadratmeter. Darauf fassen wir anteilig Ozeane, Kontinente, Berge, Täler und Wüsten zusammen.  Auf diesem fiktiven Quadratmeter lassen wir das gesamte Klimageschehen eines Kalenderjahres statt finden. Auf diesem Quadratmeter herrscht per Definition die „globale Temperatur“. Seit etwa 20 Jahren liegt sie weitgehend unverändert bei 14,6 Grad Celsius. Im Verlauf der Erdgeschichte blieb sie bis auf wenige Grad Schwankungen vergleichsweise konstant. Nun betrachten wir die Energieflüsse an der Erdoberfläche, die das Klima bestimmen: 

Die Energieflüsse

Vier Energieflüsse bestimmen die globale Temperatur [4]:

Absorbierte Sonnenstrahlung

+160 Watt/m²

Infrarote Abstrahlung (netto)       

-63 Watt/m²

Konvektion

-17 Watt/m²

Wasserverdunstung

-80 Watt/m²

Sonneneinstrahlung

In die Energiebilanz an der Erdoberfläche geht weniger als die Hälfte der gesamten Strahlungsleistung der Sonne ein. Das liegt vor allem an den Wolken, die einen großen Teil des Himmels rund um den Globus ständig abdecken. Die Wirkung ist sehr stark, was wir sofort spüren, wenn eine Wolke vor die Sonne zieht. Wir ahnen, dass die Wolkenbedeckung für die Stabilität des Klimas eine wichtige Rolle spielt. Dazu später mehr.

 

Bild 1: Sonnenintensität Wiesloch, 9. September 2015, 13:23

 

Bild 2: Und 3 Minuten später: Wolke vor der Sonne, Einbruch 88,5%

Verdunstung

Wir Ingenieure wissen, dass ein großer Energieaufwand erforderlich ist, um Wasser zu verdunsten. In den Kühltürmen der Kraftwerke werden über 1000 Megawatt Kühlleistung aufgebracht. Die Verdunstungskühlung ist für das Klima der wichtigste Mechanismus. Am Meeresklima kann man das deutlich nachvollziehen. Beim Wüstenklima wiederum sieht man die Folgen, wenn Wasser fehlt. Die Hälfte der an der Erdoberfläche absorbierten Sonneneinstrahlung wird durch Verdunstungskühlung abgeführt. Wasserdampf transportiert die Energie als latente Wärme in die höheren Regionen der Atmosphäre. Dort kondensiert er unter Wolkenbildung. Die frei werdende Kondensationswärme wird per Strahlung ans Weltall abgegeben. Die Verdunstung steigt mit der Temperatur. Das kann man an den gestiegenen Niederschlägen in der Welt [6] oder in Deutschland [7] ablesen.  Bei einer Erwärmung um ein Grad verdunstet Wasser gemäß VDI Dampfdruckkurve [8] um 6,4 Prozent schneller. Die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf ist kein limitierender Faktor. Sie wächst ebenfalls mit der Temperatur. Bezogen auf den aktuellen Energiefluss von 80 Watt/m² entspricht die Verdunstung einer zusätzlichen Kühlleistung von 5,12 Watt/m².

Bild 3: Dampfdruckkurve

Wolken

Zusätzliche Verdunstung an der Erdoberfläche führt zwangsläufig zu einer proportional verstärkten Wolkenbildung. Unterstellen wir eine gleichmäßige Ausdehnung der Wolken in alle drei Dimensionen, dann dürfte sich die Abschirmungswirkung um ca. 5 Prozent verstärken. Bei einer Abschirmungs Wirkung der Wolken von ca. 130 Watt/m² verringert sich die Einstrahlung um ca. 6,5 Watt/m²grad. Auch in umgekehrter Richtung schirmen die Wolken ab. Die kühlende Infrarotstrahlung von der Erdoberfläche wird reduziert. Bezogen auf einen Energiestrom von netto 63 Watt/m² macht dies bei linearer Interpolation etwa 3 Watt/m²grad Strahlungsantrieb aus. Der Saldo aus beiden Effekten ist eine Kühlwirkung von mindestens 3,0 Watt/m²grad.   

Infrarote Abstrahlung

Die kühlende Wirkung der infraroten Abstrahlung wird besonders in sternenklaren Nächten deutlich. Die Nettoabstrahlung von der Erdoberfläche beträgt 63 Watt/m². Sie steigt gemäß Strahlungsgleichung mit der 4ten Potenz der absoluten Temperatur. Bei einem Grad Erwärmung macht das 1,4 Prozent bzw. 0,9 Watt/m²grad aus.

Konvektion

An der Erdoberfläche erwärmen sich Luftpakete und steigen aufgrund von Dichteunterschieden in die Höhe. Die fühlbare Wärme wird in den höheren Schichten der Atmosphäre in Form von Strahlungsenergie ans Weltall abgegeben. Eine wärmere Erdoberfläche führt zu einem verstärkten konvektiven Energietransport. Ein Grad Erwärmung entspricht drei Prozent an zusätzlicher fühlbarer Wärme. Dabei ist die höhere Transportgeschwindigkeit durch den gestiegenen Auftrieb noch gar nicht berücksichtigt. Die aktuelle  Kühlwirkung durch Konvektion an der Erdoberfläche beträgt 17 Watt/m². Der kühlende Energiefluss durch Konvektion steigt deshalb um mindestens drei Prozent = 0,5 Watt/m²grad.

Positive Rückkoppelung

Die politische Klimawissenschaft krallt sie sich an einer angeblichen Selbstverstärkung durch Wasserdampf Rückkoppelung fest. Im Spektral Bereich des „atmosphärischen Fensters“ kann Wasserdampf noch zusätzlich infrarote Strahlung absorbieren. Aktuell werden ca. 8 Watt/m² von Wasserdampf absorbiert. Mit 6,4 Prozent mehr Wasserdampf errechnet sich daraus eine Rückkoppelung von 8 * 0,064 = 0,5 Watt/m²grad. Dieser Effekt ist allerdings im Vergleich mit den dämpfenden Mechanismen sehr gering. Dies wird allerdings aus guten Gründen nicht kommuniziert. Schließlich rettet die angeblich positive Rückkoppelung die Prognose einer Klimakatastrophe. Die Argumentation ist geschickt.  Jeder kennt die hässlichen Pfeiftöne wenn sich zwischen Mikrofon und Lautsprecher eine positive Rückkoppelung aufschaukelt. Mit dieser Analogie konnte man der Gesellschaft eine sich selbst verstärkende Erwärmung suggerieren.

Darin stecken zwei Gedankenfehler: Einmal wäre diese positive Rückkoppelung nicht ausschließlich auf Kohlendioxid zurückzuführen. Zum anderen müsste der Effekt zu einer „Runaway-Erwärmung“ führen. Viele Millionen Jahre Klimageschichte beweisen das Gegenteil. Die globale Temperatur hat sich immer nur innerhalb enger unsichtbarer Leitplanken bewegt. Die positive Rückkoppelung ist im Vergleich zu den Gegenkoppelungen viel zu schwach. Wir fassen die Änderungen der Energieflüsse zusammen:  

 

(Watt/m²grad)

infrarote Abstrahlung

Verstärkung durch Strahlungsgesetz

Abschwächung durch positive Rückkoppelung

 

-0,9

+0,5

Verstärkte Konvektion

-0,5

Verstärkte Wasserverdunstung

-5,1

Verstärkte Abschirmung der Sonne

-3,0

Summe aller Rückkoppelungseffekte

-9,0

Ein Grad Erwärmung der Erdoberfläche hätte insgesamt eine Gegenkoppelung in Höhe von 9 Watt/m² zur Folge.

Klimasensitivität

Die Klimasensitivität ist definiert als globale Erwärmung bei Verdoppelung der Kohlendioxid Konzentration. Das sind, bezogen auf den aktuellen Zustand, 800 ppm. Diesen Zustand werden wir möglicherweise nie erreichen, weil die fossilen Energieträger vorher erschöpft sind. Davon unabhängig ist die Klimasensitivität der gängige Maßstab für Prognosen der Klimaerwärmung. Im Sachstandsbericht des IPCC von 2007 liegen die Werte zwischen zwei und sechs Grad Celsius. Diese großen Differenzen beweisen, dass die politische Klimawissenschaft nicht über einen stringenten Algorithmus verfügt. Übereinstimmung herrscht über den Strahlungsantrieb bei Verdoppelung der Kohlendioxid Konzentration. Er beträgt 4 Watt/m². Man ist sich einig, dass die Treibhauswirkung von Kohlendioxid weitgehend gesättigt ist. Der anthropogene Treibhauseffekt ist gegenüber dem natürlichen fast zu vernachlässigen. Setzen wir die Gegenkoppelung von 9 Watt/m²grad mit dem Treibhauseffekt von 4 Watt/m² in Beziehung, ergibt sich eine „Klimasensitivität“ von 0,44 Grad Celsius. Wärmer wird es nicht!

Weitere, völlig unterschiedliche Berechnungsmethoden wurden von Hermann Harde [8], Richard Lindzen [9], oder P. Frank [10] vorgestellt. Alle haben eine Klimasensitivität in der Größenordnung von 0,5 Grad Celsius ermittelt. Wir brauchen uns also wirklich keine Sorgen ums Klima machen. Sorgen müssen wir uns allerdings machen, dass diese Fakten von Politik und Medien ignoriert werden. Stattdessen gräbt sich die angebliche Klimakatastrophe immer tiefer in unsere Gesellschaft ein. Für das Land der Dichter, Denker und Ingenieure ist das ein Armutszeugnis.

Quellen

[1] EIKE: Der Treibhauseffekt; Horst-Joachim Lüdecke und Rainer Link, Jan. 2010 (hier)

[2]  Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, p. 13, table SPM.3 A2 Scenario IPCC-Report 2007, AR4, WG1, Seite 96 [12]

[3] EIKE: Treibhauseffekt zu schwach für die Klimakatastrophe, Dr. Wolfgang Burkel, Sept. 2012, (hier)

[4] J.T. Kiehl and K.E. Trenberth: Earth’s annual global mean energy budget, Bull. Amer. Meteor. Soc. 78, 197-208, 1997

 

[5]  C.–D. Schönwiese and Silke Trömel: Langzeitänderungen des Niederschlags in Deutschland aus: WARNSIGNAL KLIMA: Genug Wasser für alle? 3.Auflage (2011), – Hrsg. Lozán, J. L. H. Graßl, P. Hupfer, L. Karbe and C.-D. Schönwiese: Data source DWD 2011

[6] Goddard Institute for Space Studies:                                                                                                   Observed Land Surface Precipitation Data: 1901-2000 (CRU TS 2.0)

[7] Vapour pressure curve built up by VDI (Association of German Engineers)  

[8] Hermann Harde: Was trägt Kohlendioxid wirklich zur globalen Erwärmung bei, ISBN 9 783842371576, Norderstedt: BoD, 2011

[9] R.S. Lindzen, and Y.-S. Choi: On the determination of climate feedbacks from ERBE data, Geophysical Research Letters, Vol. 36, L16705 (2009)

[10] Future Perfect 22.05.2010 by P. Frank, (hier)  




9 Fragen zu Kernkraftwerken

Alle beteiligten Autoren des Trios der „9 Fragen“ sind sich darüber im Klaren, dass gegen die neue Ökoreligion zur Zeit nicht anzukommen ist. Der Katechismus dieser Religion kann nämlich zusammengefasst werden unter

– „Öko-Indoktrinierung der Bevölkerung bis in die Kindergärten hinein“,

– „Öko-industrieller Komplex zur Ausbeutung der Bevölkerung“,

– „Öko-dominierte Medien“ und

– „Öko-Politik“

Auch der schlimmste anzunehmende Unfall eines mehrtägigen Blackouts mit zahlreichen Toten infolge stetig zunehmenden  Windstroms würde bei der gegenwärtigen Bewusstseinslage der Bevölkerung vermutlich nur resignierend kommentiert werden als

Zur Rettung der Welt vor dem Klima-Hitze-Tod, vor Big Oil, vor Kohledreckschleudern und insbesondere vor dem Hexenwerk „Kernkraftwerke“ sind eben Opfer unvermeidbar“.

Damit hätte die deutsche Volksverdummung der Nachkriegszeit ihren endgültigen Höhepunkt erreicht. Die Autoren sind trotz dieser noch vor 50 Jahren völlig unvorstellbaren Entwicklung in ein geistig-intellektuelles Nirwana hinein der Auffassung, dass Sachaufklärung stets eine Chance hat. Voltaire hat es vor 300 Jahren gegen ähnliche Gegner schließlich auch geschafft.

Die „9 Fragen zu Kernkraftwerken“ wurden nicht mit Word erstellt, wir können sie daher nur als pdf im Anhang zur Verfügung stellen. Ihr Herunterladen und ihre Verbreitung sind ausdrücklich gestattet und erwünscht. Seien Sie aber mit der Weiterverbreitung bei Bekannten und Freunden ein wenig vorsichtig. Deren Reaktion hat zwar den Vorteil, sich ein Bild über das intellektuelle Niveau der Adressaten verschafft zu haben, aber den Nachteil, dass Sie vielleicht auf ihre nächste Party nicht mehr eingeladen werden.

Die Autoren

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Ist das Klima chaotisch?

Wie das so geht bei derartigen Untersuchungen, wurde das Thema unserer Diskussion und Untersuchung bald zu einer größeren und noch interessantesten Frage – welcher der vielen natürlichen Datensätze (Temperatur, Regenmenge, Ausbrüche, Druck usw.) und/oder korrespondierende Klimamodelle sind chaotisch?

Natürlich muss ich mit der offensichtlichen Frage anfangen: was ist mit „chaotisch“ gemeint? Ein chaotisches System ist eines, in dem ähnliche Ausgangsbedingungen exponentiell entweder konvergieren oder divergieren. Ein Beispiel ist die Meeresoberfläche. Falls man zwei versiegelte leere Flaschen von einem Schiff mitten in einem Ozean ins Wasser wirft, je eine auf jeder Seite des Schiffes, werden sie mit der Zeit auseinanderdriften. Dieser Vorgang wird zunächst langsam ablaufen, dann aber schneller und immer schneller, wenn die Flaschen nämlich von verschiedenen Strömungen und Winden in verschiedenen Gebieten erfasst werden.

Ob ein Datesatz chaotisch ist oder nicht, wird allgemein mit Hilfe des Lyapunov-Exponenten [?] festgestellt. Dabei handelt es sich um eine Maßzahl des „Dehnungsfaktors“ [stretching factor]. In unserem Beispiel mit den Ozeanen misst der Dehnungsfaktor, wie schnell sich die beiden Punkte mit der Zeit auseinander bewegen. In einem chaotischen Datensatz nimmt der Dehnungsfaktor allgemein mit der Zeit zu oder ab. In nicht-chaotischen Datensätzen andererseits bleibt der Dehnungsfaktor mit der Zeit konstant. Die folgende Abbildung zeigt die „Lyanupov-Kurven“ der Evolution des Dehnungsfaktors mit der Zeit bei einigen natürlichen und berechneten Datensätzen.

Abbildung 1: Lyanupov-Kurven für einige Datensätze. Alle Datensätze sind vor der Analyse trendbereinigt und standardisiert worden.

Nun habe ich vier Arten von Datensätzen graphisch dargestellt, gekennzeichnet durch die vier Farben. Der erste Typ (rot), meist überdeckt von den blauen Linien, zeigt eine Auswahl von vier verschiedenen Zufalls-Datensätzen – normal, gleichmäßig, eine Poisson-Verteilung [?] und ein hoher Hurst-Exponent, teils Gauss’sche Zufallszahlen. Im Grunde liegen die Lyanupov-Kurven von Datensätzen mit Zufallszahlen ziemlich genau übereinander. Beginnend am Zeitpunkt 0 erreichen sie sehr schnell ihren maximalen Wert und verharren dann dabei. Wie zu erwarten war gibt es in den Zufallsdaten keinen Trend des Dehnungsfaktors mit der Zeit.

[Dieser Abschnitt enthält einige Fachbegriffe, die ich noch nie gehört habe. Um sicherzustellen, dass die Übersetzung korrekt ist, folgt hier das Original: Now, I’ve graphed four types of datasets above, indicated by the four colors. The first type, shown in red and mostly obscured by the blue lines, shows four different varieties of random numbers—normal, uniform, poisson, and high Hurst exponent fractional Gaussian random numbers. Basically the Lyapunov curves of the random number datasets are all plotting right on top of each other. Starting from time = 0, they climb rapidly to their maximum value and then just stay there. As we would expect from random data, there’s no trend in the stretching factor over time.]

Die nächste Gruppe in blau zeigt die Lyanupov-Kurven für ein halbes Dutzend klimabezogener Datensätze, nämlich:

● HadCRUT4 monatliche mittlere Lufttemperatur 1850 bis 2015

● Jährlichen Minimal-Wasserstand im Nil 622 bis 1284 [ Annual Nilometer Minimum River Height]

● Monatliche Gezeiten in Stockholm 1801 bis 2001

● Tägliche Maximum-Temperatur der Aufzeichnung in Central England 1878 bis 2015

● Tägliche mittlere Temperatur in Armagh, Irland, 1865 bis 2001

● Jährliche mittlere Durchflussmenge des Nils in m³ pro Sekunde, 1870 bis 1944

Wie man sieht, sind hinsichtlich der Lyanupov-Analyse alle sechs dieser klimabezogenen Datensätze (blaue Linien) nicht unterscheidbar von den vier Zufallsdatensätzen (rote Linien), welche wiederum untereinander ununterscheidbar sind. Keiner zeigt irgendwelche Spuren chaotischen Verhaltens.

Eine weitere Gruppe von Datensätzen, und zwar jene unten in gelben Farben, unterscheiden sich ziemlich von den Zufalls- und den Beobachtungs-Datensätzen. Bei ihnen handelt es sich um einige chaotische Datensätze. Man beachte, dass sie alle eines gemeinsam haben – wie oben erwähnt, nimmt die Entfernung voneinander (bestimmt nach dem „Dehnungsfaktor“) mit der Zeit zu. Die Rate des Auseinanderdriftens erreicht einfach nicht einen höchsten Punkt und bleibt dort, wie es bei den anderen beiden Datensätzen der Fall war. Die Rate des Auseinanderdriftens in chaotischen Datensätzen nimmt mit der Zeit unverändert weiter zu.

Schließlich sind noch ein paar andere Datensätze in violett gezeigt. Diese zeigen Beobachtungen von Phänomenen, die man gewöhnlich als „Treiber“ [forcings] betrachtet. Eine davon zeigt die Änderungen der Sonnenaktivität mit den täglichen Sonnenflecken als Proxy für die Aktivität von 1880 bis 2005. Die andere ist die jährliche optische Tiefe [Dichte?] von Aerosolen von 800 bis 2000, welche normalerweise eine Funktion vulkanischer Aktivität ist und aus Eisbohrkernen berechnet wurde. Komischerweise liegen diese beiden Datensätze irgendwo zwischen den Zufalls-Beobachtungen oben und den chaotischen Datensätzen unten. Zusätzlich zeigen beide eine signifikante Variation des Dehnungsfaktors mit der Zeit. Die Sonnenflecken zeigen einen leichten, wenngleich signifikanten Anstieg. Die optische Tiefe der Aerosole geht zurück, und es sieht so aus, als würde sie danach wieder steigen. Es scheint also, dass diese beiden Datensätze schwach chaotisch sind.

Diese Ergebnisse waren für mich sehr überraschend. Ich habe lange gedacht, ohne dies nachzuprüfen, dass das Klima chaotisch ist … allerdings zeigt diese Analyse, dass zumindest jene sechs Beobachtungs-Datensätze, die ich oben analysiert habe, nicht im Mindesten chaotisch sind. Aber was weiß ich schon … ich bin von gestern.

Gibt es überhaupt irgendwelche Klima-Datensätze, die chaotisch sind, und sei es auch nur schwach chaotisch? Ich denke schon. Es scheint, dass die Wassertemperatur tropischer Ozeane leicht chaotisch ist … aber dieser Frage werde ich im nächsten Beitrag nachgehen, in dem es um den Gedanken von Dan Hughes geht hinsichtlich der Hurst-Analyse, um zwischen chaotischen und nicht-chaotischen Datensätzen zu unterscheiden.

CODE: To calculate the Lyapunov exponent I’ve used the lyap_k function from the R package tseriesChaos. Here are the functions I used to make Figure 1:

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/10/22/is-the-climate-chaotic/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkungen von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke:

Der Aufsatz von Willis Eschenbach verwirrt, denn ihm sind unsere nachfolgend aufgeführten Arbeiten, die alle den Hurst-Exponenten als maßgebende Größe berücksichtigen, eigentlich bekannt, wurden aber weder erwähnt noch berücksichtigt. Zumindest bei einer Blogdiskussion (Judith Curry) über eine dieser Arbeiten war Eschenbach sogar mit dabei, ohne allerdings dabei tiefere Kenntnis über autokorrelierte Zeitreihen an den Tag zu legen, was seinen Aufsatz in WUWT verständlicher macht. Ich hatte in einem E-Mail-Verkehr mit ihm damals versucht, ihm die Grundzüge der DFA-Analyse zu erklären. Ob mit Erfolg, weiß ich nicht. (US-Kollegen haben oft die für mich oft befremdliche Art, wenn sie an einer Information interessiert sind, unglaublich nett und höflich um diese zu bitten und zu kommunizieren. Ist das Thema abgeschlossen oder kann man die Info nicht zufriedenstellend erbringen, wird der Austausch dann kommentarlos und abrupt abgebrochen, kein Dankeschön, nichts).

Der Blog "kalte Sonne" und die ersten beiden der unten aufgeführten Publikationen belegen, dass das Klima sehr wohl maßgebende zyklische Eigenschaften auf Zeitskalen von mehreren 100.000 Jahren (Milankovitch) bis zumindest herunter von 200 Jahren (de Vries / Suess Zyklus) aufweist. Chaotische Eigenschaften hat es überdies. Das Klima ist anscheinend beides, geforscht wird heute, wie sich die Anteile auswirken bzw. wie stark sie sind.

H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Paleoclimate forcing by the solar de Vries / Suess cycle, Clim. Past Discuss 11, 279-305, 2015
http://www.clim-past-discuss.net/11/279/2015/cpd-11-279-2015.pdf

H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records,
Clim.
Past. 9, 447-452 (2013), http://www.clim-past.net/9/447/2013/cp-9-447-2013.pdf 

H.-J. Lüdecke, R. Link, F.-K. Ewert: How Natural is the Recent Centennial Warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, Int. J. Mod. Phys. C, Vol. 22, No. 10 (2011), http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/How_natural.pdf

Bei einem Vergleich von natürlichen Zeitreihen mit den Ergebnissen aus Klimamodellen auf der Basis von Hurst Exponenten kann kaum Sinnvolles herauskommen. Für eine Hurst-Analysyse (mindestens 500 Datenpunkte) sind Messdaten erforderlich – Temperaturzeitreihen in aller Regel – aber auch Niederschlagsreihen. Solche Messdaten sind stets zufällig + autokorreliert. Nebenbei: Niederschlagsdaten sind nach bisherigen Untersuchungen nicht autokorreliert, also offenbar rein zufällig, hier.

Die Eigenschaft "zufällig + autokorreliert" weisen aber in aller Regel die Ergebnisse von Klimamodellen nicht auf, weil die Algorithmen in Klimamodellen den Hurst-Exponenten H auf unnatürliche Werte weit über 1 treiben (Natürliche Temperaturzeitreihen liegen um 0,5 < H < 0,9, der Wert H = 1 entspricht schon rotem Rauschen usw. Eine Zeitreihe mit H > 1 entfernt sich mit zunehmender Zeit beliebig weit vom Ausgangswert, ist also chaotisch, offenbar liefert hier auch der Ljyapunov Exponent ein ähnliches Werkzeug wie die Autokorrelationsanalyse DFA).

Jeder Algorithmus erhöht den Hurst-Exponent unnatürlich und verfälscht ihn, und Klimamodelle enthalten nun einmal Algorithmen. Man kann es auch von folgender Seite sehen: Es ist nicht einfach, zufällige Zeitreihen mit einer vorgegebenen Autokorrelation künstlich zu erzeugen. Ich bezweifle stark, dass es Zeitreihen von Klimamodellen gibt, die zufällige Ergebnisse liefern und dabei realistische Autokorrelationswerte (H < 1) aufweisen. Aber man weiß ja nie was den "Modellieren" noch so alles einfällt. Ein Vergleich von Messdaten mit Klimamodellergebnissen, der auf unterschiedliche Autokorrelation (Hurst-Exponenten) abzielt, erscheint mir daher sinnlos. Man vergleicht Äpfel mit Birnen.

Die physikalische Ursache für die Autokorrelation von realen Temperaturzeitreihen ist übrigens unbekannt. Es könnten in den Reihen steckende Zyklen sein, es kann aber auch etwas anderes sein. Um Zyklen zu entdecken oder gar näher zu analysieren ist die Autokorrelationsanalyse (DFA) leider nicht geeignet. Sie ist aber für vieles andere geeignet (s.o. unsere Arbeiten), näheres dazu würde hier zu weit führen.




Warnung an Bürgerinitiativen gegen Windräder – Ergänzung

Hier nun der Bericht von Herrn Heinz Hofmann:

Die Initiative zu diesem Bürgerdialog mit dem Thema „Energiewende in Hessen“ startete mit einem Schreiben des Landesverbandes Vernunftkraft in Hessen vom 14.8.2015 an das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr & Landesentwicklung Herrn Staatsminister Tarek al Wazir. Am 2.9.2015 fand ein Vorgespräch mit Hessenagentur und IFOK sowie Vernunftkraft in Frankfurt statt, wo Themen mit Inhalten, Teilnehmerkreis und Abläufe besprochen wurden.

Einig war man sich über folgende Schwerpunktthemen: „Windenergie“, „Netzausbau“ sowie „Gesamtsystem Energiewende in Hessen“.

Der Ablauf wurde Gesamt mit 3 Stunden fixiert, wobei für jeden Block ca. 1 Stunde vorgesehen war, beginnend jeweils mit einem Impulsvortrag von 15 Minuten und darauf folgender Diskussion.

Der Block Windenergie sollte mit einem Vertreter von Vernunftkraft, der Block Netzausbau mit einem Vertreter von „Bi‘s gegen den Südlink“ und das „Gesamtsystem Energiewende“ von Vernunftkraft und dem Südlink wegen der herausragenden Bedeutung auch mit je 15 Minuten beginnen. Falls nötig könne eine Kürzung  bei der Diskussionszeit erfolgen.

Einig war man sich um Öffentlichkeit sicherzustellen, über die Einladung beiderseits an Pressevertreter und eine Dokumentation der Veranstaltung auf Video sowie ungeschnittene Veröffentlichung im Internet.

Und jetzt wird es hochpolitisch. Die Verantwortlichen bei Vernunftkraft vergewisserten sich am 29.9.2015 bei der Hessenagentur, daß die Presse vereinbarungs- und wunschgemäß eingeladen sei. Das wurde auch so bestätigt und ihnen sogar freigestellt die Presse zusätzlich einzuladen. Dies wurde am 30.9. von Vernunftkraft telefonisch nachgeholt. Dabei stellte sich aufgrund von Stichproben heraus, daß eine Einladung des Ministeriums nicht vorlag. Diese Erkenntnis wurde noch am 30.9. gegen 18.00 Uhr  der Hessenagentur mitgeteilt. Die Reaktion des Ministeriums erfolgte am folgenden Morgen, den 1.10. um 7.34 Uhr mit einem Fax folgenden Inhalts an die Presse: im Anschluß an einen Austausch mit Bürgerinitiativen und Energiegenossenschaften wird  Herr Minister Tarek al Wazir mit Vertretern der BI’s und Energiegenossenschaften am Freitag, den 2. Oktober 2015, ca. 17.15 Uhr im Hessischen Wirtschaftsministerium, Kaiser-Friedrich-Ring 75, ein gemeinsames Pressestatement abgeben. Dazu laden wir herzlich ein.

Damit war die Vermutung zur Realität geworden: die Politik hatte mit einem bösen Foul der Demokratie hinterrücks einen Fußtritt versetzt. Über die Teilnahme von Bürgerenergiegenossenschaften und Projektierern sowie Vertreter des Bundesverbandes Windenergie war bis zu diesem Zeitpunkt keine Rede gewesen. Dies waren lediglich Störer des geplanten Bürgerdialogs. Trotz des doppelten Fouls entschied Vernunftkraft um des Dialoges willen die Veranstaltung nicht platzen zu lassen.

Sie wurden am folgenden Tag erneut enttäuscht.

Auf die Fakten, Zahlen und Zusammenhänge des Vortrags von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn wußte Herr Al Wazir keine Antwort außer Allgemeinplätzen wie – wir brauchen keine Grundlast mehr – wo soll der Strom in 100 Jahren herkommen ? – wenn wir Speicher brauchen, werden wir welche haben – wir exportieren mehr Strom als je zuvor, das ist ein echter Erfolg – von Gefährdung der Versorgungssicherheit kann keine Rede sein.

Nach den Südlink-Vertretern, die zum großen Erstaunen der mehrheitlich anwesenden Vernunftkraft-Vertreter sowie BI’s einen noch stärkeren Ausbau der Windkraft an Land forderten, wohl in der Hoffnung, daß dann die Trassen wegfallen würden, trat Herr Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Pressesprecher bei EIKE e.V., an das Podium und begann seinen Vortrag „Gesamtsystem Energiewende“ mit den gewünschten Schwerpunkten – Speicherung von EE-Strom, Alternativen zu EE-Stromerzeugung, Risiken. Vom Moderator von IFOK wurde er umgehend darauf hingewiesen, daß seine Redezeit absprachegemäß 5  Minuten betrage. Dies war das 2. Foul, man wollte ihn nicht anhören. Herr Prof. Lüdecke protestierte entschieden gegen diese Zumutung bei diesem Thema ! Die Süd-Link-Vertreter waren bereit zu einem Verzicht ihrer Redezeit, jedoch der Moderator blieb unerbittlich, er wies auf die angeblich vereinbarte Zeit hin. Man wollte  einfach keine kritische Diskussion mit diesem Thema und diesem Referenten eingehen. Daraufhin brach Herr Prof. Lüdecke ab und verließ unter Protest den Saal.

Mittlerweile war die vereinbarte Gesamtzeit leicht überschritten worden und Herr Al Wazir beendete die Veranstaltung mit den Worten, er hätte seinem Sohn versprochen eine Sportveranstaltung in Frankfurt am Abend zu besuchen und sagte die vorgesehene Pressekonferenz ebenfalls ab. Es war, wie sich herausstellte, aufgrund des vorangegangenen Hickhacks auch keine Presse anwesend.

Dies war das 3. Foul, was er sich erlaubte. Man lerne daraus: Traue keinem grünen Politiker, Vereinbarungen sind dazu da, daß sie gebrochen werden. Das ist dann gelebte Demokratie !




Warnung an Bürgerinitiativen gegen Windräder: Dialog mit der Politik ja – aber nicht unter allen Umständen!

In einem Rundschreiben des Hessischen Zweiges der bundesweiten Bürgerinitiative „Vernunftkraft“ (hier) wurde an alle Mitglieder Folgendes geschrieben (Anmerkung: ich bin kein Mitglied von Vernunftkraft, unterstütze aber deren Ziele):

Liebe hessische Vernunftkraftler-/ innen, sehr geehrte Damen & Herren der Bürgerinitiativen, vor dem für November 2015 geplanten Hessischen Energiegipfel 2.0 lädt der hessische Wirtschafts- und Energieminister die hessischen Bürgerinitiativen für den 2.10. zu einem Diskurs zu den Themen: Windenergie, Netzausbau (Südlink), Gesamtsystem Energiewende (Speicherung von EE-Strom, Alternativen zu EE-Stromerzeugung, Risiken) ins Landeshaus, Wiesbaden- Kaiser Friedrich-Ring 75 von 14:00 bis 17:00 Uhr ein. Vom Ablauf ist vorgesehen, dass es zu jedem der 3 Themenblöcke einen Impulsvortrag von Referenten aus dem Vernunftkraft- und dem Netzlager gibt. Daran schließt sich jeweils eine ca. 40 minütige Diskussion mit dem Minister und seinem Stab an. Der gesamte Zeitrahmen ist auf 3 Stunden festgelegt.

Ich wurde zu dieser Veranstaltung von Vernunftkraft als Redner zum dritten Thema „Gesamtsystem Energiewende“ eingeladen. Meine Antwort war zunächst abwartend, denn für den Tag der Veranstaltung war herrliches Wetter angesagt und ich hätte mit allem Hin- und Her von Heidelberg nach Wiesbaden und zurück den Tag abschreiben müssen. Also ließ ich mir von „Vernunftkraft“ erst einmal die Konditionen per Mail bestätigen: für jeden Vortrag waren gemäß Vernunftkraft 15 min. (etwas wenig) mit 40 min. anschließender Diskussion vom Ministerium zugesagt. Lohnte sich eigentlich kaum. Per Telefon hakte ich dann bei der Führung von Vernunftkraft mit folgenden Fragen nach: Sind die Medien eingeladen? Ich betonte bei diesem Gespräch ausdrücklich, dass Vernunftkraft selber einladen müsse, denn auf die Zusagen eines Ministeriums sei grundsätzlich kein Verlass.

Die Einladung der Medien wurde mir bestätigt. Mit dem Ministerium sei sogar eine Video-Aufnahmeerlaubnis der Veranstaltung vereinbart. Hier beging ich nun meinen ersten Fehler: ich hätte nach der schriftlichen Bestätigung seitens des Ministeriums fragen und diese von Vernunftkraft per Mail verlangen müssen. Dann könnte ich sie hier zeigen. So aber muss ich mich auf Vernunftkraft verlassen und kann für die wahren Zusammenhänge nicht bürgen. Neben Mitgliedern der Staatsregierung Hessens waren auch kommerzielle Unternehmen bei der Veranstaltung mit von der Partie, die – mit Steuergeldern finanziert – für Akzeptanz der Windradaktion in der Bevölkerung zu sorgen hatten, also im Klartext Werbefirmen. Die eingeladene BI „Südlink“ war gegen die Nord-Süd-Stromtrassen positioniert. Unter diesen Umständen ließ ich mich breitschlagen und sagte mit ungutem Bauchgefühl zu.

In Wiesbadener Landeshaus angekommen, war erst einmal der Personalausweis abzugeben – ok, Sicherheitsgründe, kennt man von Flughäfen, aber abzugeben? Kontrolle hätte gereicht. Im Eingangsbereich des Vortragssaals beim Empfang mit belegten Brötchen und Getränken lernte ich dann Herrn Tegelbekkers kennen, den Vorsitzenden der BI Vernunftkraft Hessens.

Er klagte mir ohne Umschweife, dass das Ministerium die Zusage der Presseeinladung nicht eingehalten hätte, eine eigene Einladung von Vernunftkraft wie von mir empfohlen erwähnte er nicht. Auch die Videoerlaubnis bestünde nicht mehr, vielmehr hatte der Minister ein Videoverbot verhängt. Meine Empfehlung an Herrn Tegelbekkers kam ohne Zögern: Vernunftkraft müsse die Veranstaltung sofort unter Protest und verlangter Protokolleintragung verlassen – ich halte diese möglich gewesene "Antwort" von Vernunftkraft auch heute noch für richtig und vermute, dass viele Mitglieder von Vernunftkraft inzwischen ebenfalls zur „Vernunft“ gekommen sind und meine Auffassung teilen.

Herr Tegelbekkers wandte ein, zwar auch an sofortigen Abbruch gedacht zu haben, aber aus Rücksicht auf die weiteren eingeladenen Teilnehmer dies schlecht machen könne. Mein Insistieren, doch, doch, er könne und müsse es sehr wohl machen, dies würde die nötige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzeugen und Al Wazir überhaupt nicht schmecken, hatte keinen Erfolg. Aber auch ich machte nun meinen zweiten Fehler, nämlich nicht selber sofort zurück nach Heidelberg zurück zu kehren. Der weitere Verlauf der Veranstaltung bestätigte meinen Fehler.

Der zuständige und einladende Staatsminister im Wirtschaftsministerium Tarek Al Wazir (ehemal. Fraktionsvorsitzender der Grünen im Hess. Landtag und Diplom-Politikologe) hielt seine Eingangsrede über die Notwendigkeit von neuen Windradinstallationen, in welcher er auch kurz den Ausschluss der Presse bei der aktuellen Veranstaltung im Interesse von „mehr Sachlichkeit“ erwähnte. Kein größerer Protest regte sich, außer einigen Buh-Rufen (soweit ich mich erinnere). Wie dann bei Ökoleuten gewohnt, wurden Sachbelege für die angebliche Notwendigkeit von Windrädern in der Rede von Wazir nicht einmal angedeutet.

Der erste BI Vortrag von Dr. Ahlborn war dagegen in extremem Kontrast zu den Worten Al Wazirs sachkundig und ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die geschilderten Fakten zur Windenergie sprachen für sich – eine völlig nutzlose Aktion mit der ausschließlichen Wirkung der Landschafts- und Naturschädigung. Auf die Replik Wazir’s war ich gespannt. Würde er sich über die üblichen bekannten Phrasen der Windradbefürworter hinaus etwas Originelles einfallen lassen? Nichts dergleichen erfolgte, der Sachinhalt seiner Replik auf Dr. Ahlborn entsprach etwa dem, was ein halbgebildeter Grundschulschüler nach entsprechender ideologischer Instruktion von sich gegeben hätte. Selbst von einem Politologen hatte das Publikum offenbar etwas mehr Substanz erwartet, denn oft unterbrach lautes Gelächter die Rede Al Wazir’s. 

Der zweite Vortrag seitens der Bürgerinitiative gegen Südlink riss mich aber auch nicht gerade vom Hocker, denn hier war beispielsweise nichts über den technischen Abersinn einer Aktion zu hören, nicht speicherbaren Spitzenstrom, der besonders dicke und kostspielige Kupferkabel erfordert, über hunderte von Kilometern nach Bayern durchzuleiten. Die BI Südlink bevorzugte die bekannten St. Florians Argumente „ist ja alles in Ordnung, aber auf keinen Fall vor unserer Haustüre“. Die Replik von Al Wazir kam diesmal infolge der besseren Ausweichmöglichkeit auf wirtschaftliche Argumente etwas geschmeidiger daher, sachlich war es aber derselbe Mist wie zuvor. Nicht nur Dr. Ahlborn auch BI Südlink und Wazir redeten schlicht aneinander vorbei. Ohne Eingehen auf und Akzeptieren von Sachargumenten ist so etwas wie ein konstruktiver "Dialog" definitiv unmöglich.

Nach der Pause kam schließlich meine Person an die Reihe. Währen der ersten 3 Minuten meines Vortrags, dessen Eingangsphase mit lautem Beifall des Publikums bedacht wurde, tuschelte Al Wazir demonstrativ mit einem Adlaten und betonte damit "Nicht Hinhören", wandte also das übliche Spielchen an, das man auf Bundestagsdebatten stets so schön im TV mitverfolgen kann, wenn ein Politiker direkt in einer Rede angegriffen wird. 

Dann unterbrach mich der Gesprächsleiter mit der Bemerkung, meine 5 Minuten Redezeit seien vorüber. Aller Protest von Vernunftkraft nutzte nichts, auch nicht, dass der nächste vorgesehene Redner aufstand und sich spontan bereit erklärte, seine Redezeit an mich abzutreten. Nüchtern zu konstatieren war also die Nichteinhaltung der an Vernunftkraft gegebenen Zusagen (wie nennt man so etwas in der Rechtsprechung?) sowie glatte Zensur. Ich gab also mein Mikro ab und verließ den Saal in der wenig tröstlichen Gewissheit, die Gauner im hessischen Ministerium eigentlich schon vorher gerochen zu haben. Immerhin kam ich auf diese Weise wenigstens relativ frühzeitig wieder nach Hause. Schade um den Tag! Dass ich mit meinen Bedenken Recht behielt war wenig Trost, einer der schönsten Sonnentage des Jahres war für mich definitiv für die Katz.

Was können Bürgerinitiativen gegen Windräder aus dieser Begebenheit lernen? Ich meine eine ganze Menge:
  1. 1. Ökoideologen scheuen sachkundige Opponenten wie der Teufel das Weihwasser – dies insbesondere in Gegenwart der Öffentlichkeit (Medien). Sie haben nämlich keine Sachargumente für den von ihnen verzapften Unsinn.

  2. 2. Opponenten brauchen sich nicht fürchten im Streitgespräch zu unterliegen. Zur Munitionierung reichen u.a. meine „9 Fragen zum Klimaschutz“ und die „9 Fragen zur Energiewende“ (hier, hier) weit aus, lesen der EIKE-Webseite ist zur Vertiefung empfohlen. Natürlich sollte man auf die rhetorischen Tricks des Gegenübers gefasst sein, wie Tatsachenverdrehungen, Angsterzeugung, Appell an das Gefühl an Stelle des Verstands, Weltrettung, Klimarettung etc.. Im Extremfall endet es mit dem Entzug der Redeerlaubnis, falls "Ökos" Oberhoheit über das Mikro haben (s. Beispiel Wiesbaden). Mit all dem muss man rechnen und Gegenmaßnahmen vorsehen.

  3. 3. Ökoideologen nutzen die ihnen durch die Politik gebahnten Vorteile schamlos aus und schrecken auch vor dem Bruch gegebener Zusagen nicht zurück. Dass diese Leute es mit ordentlichen Umgangsformen nicht so haben, belegen bereits ihre Anfänge in Ordnungsrecht und Gesetz brechenden Blockaden der Castor-Transporte. Ein Teilnehmer an gewalttätigen Demonstrationen (Steine gegen Polizisten) hat es hierzulande zum beliebtesten Außenminister gebracht und tingelt heute als Vertreter der US-Großfinanz durch Europa. Da braucht man sich eigentlich über nichts mehr zu wundern.

Daher meine Empfehlungen zu den von der Politik angebotenen "Dialogen" an alle Bürgerinitiativen gegen Windräder:
  1. 1. Lassen Sie sich auf „Dialoge“ nur dann ein, wenn Medien und ausreichende Öffentlichkeit Zeugen sind. Zu diesem Zweck müssen Sie die Medien selber(!) einladen und sich vorher auch vergewissern, ob sie kommen und berichtswillig sind. Ist dies nicht der Fall, lassen Sie „Dialoge“ besser bleiben. Sie werden Ökopolitiker mit Fakten niemals überzeugen können. Zusagen der Politik immer nur in schriftlicher Form akzeptieren und sofort unter Protest und Forderung nach Eintragung ins Protokoll die Veranstaltung verlassen, falls die Vereinbarungen gebrochen werden! Gelegentlich kommt so etwas dann in die Medien.

  2. 2. Sie sind gegen Ökoideologen nicht chancenlos, denn Ihr Gegner hat keine Sachargumente. Auch "Professoren" wie Schellnhuber, Rahmstorf, Latif, Grassl, Schönwiese, Edenhofer usw. haben keine Sachargumente zur Hand, nur sachlichen Unsinn (2 °C Ziel) oder Phrasen. Wenn Sie Fachleute in Ihren Reihen haben, kneifen diese „Spitzenvertreter“ deutscher Klimaforschung zuverlässig – wir kennen dies von EIKE-Veranstaltungen zur Genüge. So verweigerte das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nach einer fachlichen Diskussionsveranstaltung mit EIKE-Experten die Erstellung eines gemeinsamen Protokolls (das EIKE-Protokoll hier) in der Furcht sich öffentlich zu blamieren.

  3. 3. Ökopolitik bzw. Politik im Allgemeinen versteht nur eines – den Verlust von Wählerstimmen. Sachargumente sind zwecklos, nicht umsonst sagt der Volksmund „der natürliche Feind des Politikers ist der Sachverstand“ (trifft nicht auf alle Politiker zu, aber auf die meisten). Das beste Mittel der Wahl sind grundsätzlich und immer die Großdemonstrationen. So kam beispielsweise auch der Widerstand gegen TTIP mit seinen inakzeptablen „Geheimverhandlungen“ erst mit einer Großdemo aus den Startlöchern. Sachinformation und Fakten ergänzen und höhlen weiter den Stein.

Nach Wiesbaden denke ich mit Wehmut an die französischen Bauern, die sich anscheinend immer noch an ihre gute alte Tradition erinnern sogar einen König unter die Guillotine zu schicken. Im Deutschland des 18. Jahrhunderts war so etwas undenkbar. Wenn den modernen französischen Bauern etwas nicht passt, schneiden sie ihren Schweinen die Köpfe ab, werfen sie zusammen mit Gülle vor die Türen der betreffenden Ministerien und blockieren mit Traktoren den Verkehr. Sie erreichen damit fast immer ihr Ziel, allein schon deswegen weil diese Aktionen in die Medien kommen. Derartige Methoden müssen hier natürlich ausdrücklich zurückgewiesen werden, denn sie sind ordnungswidrig. Man darf aber durchaus einmal darüber nachdenken, warum sie so gut wirken und welche selbstbewusste Geisteshaltung freier Bürger sie zur Grundlage haben.

Die auch heute immer noch weltweit einzigartigen Phänomene "deutscher Konsens" und "deutsche Obrigkeitshörigkeit" sind Segen für Wirtschaft sowie Funktionieren Deutschlands aber Fluch für seine Vernunft und Seele. Sie erschweren wirkliche demokratische Prozesse und machen Deutschland ungewöhnlich anfällig für Diktaturen. Wir erleben dieses Phänomen zur Zeit mit der "Ökoideologie". Das Phänomen zeigt mustergültig, wie wenig aus der deutschen Geschichte gelernt wurde, wie selbst Fakten gegen gut gemachte, auf menschliche Emotionen zielende Propaganda kaum eine Chance haben und wie wieder einmal alle begeistert mitmachen und sich für eine fragwürdige Ideologie vor den Karren spannen lassen.

Nachtrag 22.Okt.2015:

Inzwischen erreichte mich eine Mail von Herrn Hofmann (Vernunftkraft), in welcher er zur Ergänzung und Bestätigung den Vorgang noch einmal aus Sicht von Vernunftkraft schildert. Er gab mir gerne seine Genehmigung, diesen Bericht meiner EIKE-News hinzuzufügen. Nachfolgend nun der Bericht von Herrn Hofmann:

Die Initiative zu diesem Bürgerdialog mit dem Thema „Energiewende in Hessen“ startete mit einem Schreiben des Landesverbandes Vernunftkraft in Hessen vom 14.8.2015 an das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr & Landesentwicklung Herrn Staatsminister Tarek al Wazir. Am 2.9.2015 fand ein Vorgespräch mit Hessenagentur und IFOK sowie Vernunftkraft in Frankfurt statt, wo Themen mit Inhalten, Teilnehmerkreis und Abläufe besprochen wurden.

Einig war man sich über folgende Schwerpunktthemen: „Windenergie“, „Netzausbau“ sowie „Gesamtsystem Energiewende in Hessen“.

Der Ablauf wurde Gesamt mit 3 Stunden fixiert, wobei für jeden Block ca. 1 Stunde vorgesehen war, beginnend jeweils mit einem Impulsvortrag von 15 Minuten und darauf folgender Diskussion.

Der Block Windenergie sollte mit einem Vertreter von Vernunftkraft, der Block Netzausbau mit einem Vertreter von „Bi‘s gegen den Südlink“ und das „Gesamtsystem Energiewende“ von Vernunftkraft und dem Südlink wegen der herausragenden Bedeutung auch mit je 15 Minuten beginnen. Falls nötig könne eine Kürzung  bei der Diskussionszeit erfolgen.

Einig war man sich um Öffentlichkeit sicherzustellen, über die Einladung beiderseits an Pressevertreter und eine Dokumentation der Veranstaltung auf Video sowie ungeschnittene Veröffentlichung im Internet.

Und jetzt wird es hochpolitisch. Die Verantwortlichen bei Vernunftkraft vergewisserten sich am 29.9.2015 bei der Hessenagentur, daß die Presse vereinbarungs- und wunschgemäß eingeladen sei. Das wurde auch so bestätigt und ihnen sogar freigestellt die Presse zusätzlich einzuladen. Dies wurde am 30.9. von Vernunftkraft telefonisch nachgeholt. Dabei stellte sich aufgrund von Stichproben heraus, daß eine Einladung des Ministeriums nicht vorlag. Diese Erkenntnis wurde noch am 30.9. gegen 18.00 Uhr  der Hessenagentur mitgeteilt. Die Reaktion des Ministeriums erfolgte am folgenden Morgen, den 1.10. um 7.34 Uhr mit einem Fax folgenden Inhalts an die Presse: im Anschluß an einen Austausch mit Bürgerinitiativen und Energiegenossenschaften wird  Herr Minister Tarek al Wazir mit Vertretern der BI’s und Energiegenossenschaften am Freitag, den 2. Oktober 2015, ca. 17.15 Uhr im Hessischen Wirtschaftsministerium, Kaiser-Friedrich-Ring 75, ein gemeinsames Pressestatement abgeben. Dazu laden wir herzlich ein.

Damit war die Vermutung zur Realität geworden: die Politik hatte mit einem bösen Foul der Demokratie hinterrücks einen Fußtritt versetzt. Über die Teilnahme von Bürgerenergiegenossenschaften und Projektierern sowie Vertreter des Bundesverbandes Windenergie war bis zu diesem Zeitpunkt keine Rede gewesen. Dies waren lediglich Störer des geplanten Bürgerdialogs. Trotz des doppelten Fouls entschied Vernunftkraft um des Dialoges willen die Veranstaltung nicht platzen zu lassen.

Sie wurden am folgenden Tag erneut enttäuscht.

Auf die Fakten, Zahlen und Zusammenhänge des Vortrags von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn wußte Herr Al Wazir keine Antwort außer Allgemeinplätzen wie – wir brauchen keine Grundlast mehr – wo soll der Strom in 100 Jahren herkommen ? – wenn wir Speicher brauchen, werden wir welche haben – wir exportieren mehr Strom als je zuvor, das ist ein echter Erfolg – von Gefährdung der Versorgungssicherheit kann keine Rede sein.

Nach den Südlink-Vertretern, die zum großen Erstaunen der mehrheitlich anwesenden Vernunftkraft-Vertreter sowie BI’s einen noch stärkeren Ausbau der Windkraft an Land forderten, wohl in der Hoffnung, daß dann die Trassen wegfallen würden, trat Herr Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Pressesprecher bei EIKE e.V., an das Podium und begann seinen Vortrag „Gesamtsystem Energiewende“ mit den gewünschten Schwerpunkten – Speicherung von EE-Strom, Alternativen zu EE-Stromerzeugung, Risiken). Vom Moderator von IFOK wurde er umgehend darauf hingewiesen, daß seine Redezeit absprachegemäß 5  Minuten betrage. Dies war das 2. Foul, man wollte ihn nicht anhören. Herr Prof. Lüdecke protestierte entschieden gegen diese Zumutung bei diesem Thema ! Die Süd-Link-Vertreter waren bereit zu einem Verzicht ihrer Redezeit, jedoch der Moderator blieb unerbittlich, er wies auf die angeblich vereinbarte Zeit hin. Man wollte  einfach keine kritische Diskussion mit diesem Thema und diesem Referenten eingehen. Daraufhin brach Herr Prof. Lüdecke ab und verließ unter Protest den Saal.

Mittlerweile war die vereinbarte Gesamtzeit leicht überschritten worden und Herr Al Wazir beendete die Veranstaltung mit den Worten, er hätte seinem Sohn versprochen eine Sportveranstaltung in Frankfurt am Abend zu besuchen und sagte die vorgesehene Pressekonferenz ebenfalls ab. Es war, wie sich herausstellte, aufgrund des vorangegangenen Hickhacks auch keine Presse anwesend.

Dies war das 3. Foul, was er sich erlaubte. Man lerne daraus: Traue keinem grünen Politiker, Vereinbarungen sind dazu da, daß sie gebrochen werden. Das ist dann gelebte Demokratie !