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30 neue (2017) wissen­schaftliche Studien zerschlagen die Hockey­schläger-Graphik und Erwärmungs-Behaup­tungen im globalen Maßstab

Innerhalb des vorigen Monats sind weitere 14 Studien veröffentlicht worden, die allesamt weiterhin Zweifel an dem populären Konzept einer besonders ungewöhnlichen Erwärmung im globalen Maßstab während der letzten Zeit wecken.

Ja, einige Regionen der Erde haben sich während der letzten Jahrzehnte erwärmt bis zu einem gewissen Punkt. In einigen Regionen ist es gleichzeitig kälter geworden. Und in vielen Gebieten gab es überhaupt keine signifikanten Änderungen oder Trends relativ zu den letzten hunderttausenden von Jahren. Mit anderen Worten, es gibt nichts, was es historisch noch nie gegeben hat oder was bemerkenswert ist hinsichtlich des derzeitigen Klimas, wenn man es durch die Brille der natürlichen Variabilität betrachtet.

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[Anmerkung des Übersetzers zu den folgenden Abschnitten: Gelegentlich tauchen (Fach-)Begriffe auf, die weder im LEO noch in den Suchmaschinen zu finden sind. Diese habe ich unübersetzt gelassen und kursiv in die deutsche Übersetzung eingebaut.]

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Goursaud et al., 2017

Wilson et al., 2017

Cai and Liu et al., 2017

Der Zeitraum 2003 bis 2009 war die wärmste Periode in der Rekonstruktion. 1970 bis 2000 war kälter als das letzte Stadium der Kleinen Eiszeit (LIA).

Tegzes et al., 2017

Gegenstand dieser Studie war es, den nordwärts gerichteten ozeanischen Wärmetransport zu untersuchen in der NwASC (Norwegian Atlantic Slope Current) in längeren, geologisch bedeutsamen Zeitmaßstäben. Hierfür rekonstruierten wir Variationen der Stärke der NwASC zum Ende des Holozäns mittels des sortable-silt-Verfahrens [? Gemeint sind wahrscheinlich Schlamm-Ablagerungen. Anm. d. Übers.]. Danach analysierten wir die statistische Relation zwischen unseren Paläo-Fließrekonstruktionen und veröffentlichten Proxy-Aufzeichnungen der Hydrographie in den oberen Ozeanschichten an der gleichen Stelle vor Mittelnorwegen. Unsere sortable-silt-Zeitreihe zeigt eine deutliche Variabilität über Dekaden und Jahrhunderte, aber keinen langzeitlichen Trend während der letzten 4200 Jahre … Unsere Ergebnisse zeigen, dass Variationen im Hauptzweig des atlantischen Zuflusses nicht zwangsläufig zu proportionalen Änderungen des nordwärts gerichteten ozeanischen Wärmetransportes in die östlichen Nordmeere führt.

Fernández-Fernández et al., 2017

Der abrupte Klima-Übergang Anfang des 20. Jahrhunderts und die 25 Jahre lange Warnzeit von 1925 bis 1950 lösten den größten Teil des Rückzugs und des Massenverlustes dieser Gletscher seit dem Ende der Kleinen Eiszeit aus. Abkühlung während der sechziger, siebziger und achtziger Jahre veränderte diesen Trend mit Vorstößen der Gletscherzungen.

Tejedor et al., 2017

Guillet et al., 2017

Köse et al., 2017

Die Rekonstruktion ist gekennzeichnet durch eine Erwärmung während des 20. Jahrhunderts, doch scheinen extreme Warm- und Kaltereignisse während des 19. Jahrhunderts stärker gewesen zu sein als die Bedingungen im 20. Jahrhundert. Wir fanden signifikante Korrelationen zwischen unserer Rekonstruktion der Temperatur im März und April für Europa in der Türkei und Südosteuropa … Während der letzten 200 Jahre zeigt unsere Rekonstruktion, dass das kälteste Jahr das Jahr 1898 und das wärmste Jahr 1873 war. Die rekonstruierten Extrem-Ereignisse fielen auch mit Darstellungen historischer Aufzeichnungen zusammen. … Außerdem, die in unseren Aufzeichnungen zutage tretenden Erwärmungstrends stimmen überein mit Daten, die von Turkes und Sumer (2004) präsentiert worden waren, bei denen sie die Erwärmung im 20. Jahrhundert der zunehmenden Verstädterung in der Türkei zuordneten. Betrachtet man langzeitliche Änderungen der Temperaturen im Frühjahr, war das 19. Jahrhundert charakterisiert durch häufigere Fluktuationen im Vergleich zum 20. Jahrhundert, welches gekennzeichnet war durch graduellere Änderungen, darunter auch den Beginn abnehmender Tagesschwankungen in diesem Gebiet (Turkes und Sumer 2004).

Flannery et al., 2017

Der erste Teil der Rekonstruktion (1733 bis 1850) fällt zusammen mit dem Ende der Kleinen Eiszeit LIA und zeigt 3 der 4 kältesten Phasen in der Aufzeichnung. Allerdings unterscheidet sich die mittlere Wassertemperatur SST aus jenem Intervall während der LIA nicht signifikant vom SST-Mittel zum Ende des 20. Jahrhunderts. Das bekannteste Abkühlungsereignis im 20. Jahrhundert ist ein Jahrzehnt um das Jahr 1965. Dies korrespondiert mit einer Abkühlung im gesamten Nordatlantik und der Kaltphase der AMO.

Mayewski et al., 2017

Rydval et al., 2017

Die jüngste sommerliche Erwärmung in Schottland ist wahrscheinlich nicht einmalig, wenn man sie mit multidekadischen Warmzeiten vergleicht, welche im 14., 16. und 18. Jahrhundert registriert worden waren.

Reynolds et al., 2017

Rosenthal et al., 2017

Hier betrachten wir die Aufzeichnungen von Wassertemperaturen aus Sediment-Bohrkernen und Korallen im äquatorialen Pazifik und dem nordöstlichen Atlantik über 10.000 Jahre jenseits der instrumentellen Aufzeichnungen. Diese Aufzeichnungen zeigen, dass das Wasser von 0 bis 700 m während des thermischen Maximums im Holozän um 1,5 bis 2°C wärmer war als im vorigen Jahrhundert. Von der Mittelalterlichen Klima-Anomalie bis zur Kleinen Eiszeit kühlten sich die Wassermassen um 0,9°C ab. Diese Änderungen sind signifikant größer als die während des Instrumenten-Zeitalters dokumentierten Temperaturanomalien. Die impliziten großen Störungen der OHC [?] und des Energiehaushaltes der Erde stimmen nicht überein mit sehr kleinen Anomalien des Strahlungsantriebs während des Holozäns und der Common Era … Die Aufzeichnungen zeigen, dass dynamische Prozesse einen effizienten Mechanismus darstellen, um geringe Änderungen der Einstrahlung zu relativ großen OHC-Änderungen zu verstärken.

Li et al., 2017

Wir zeigen, dass die Sonnenaktivität eine Schlüsselrolle spielt beim Antrieb der klimatischen Fluktuationen in Nordchina während der letzten 22 Jahrhunderte. Dabei tritt in unseren Rekonstruktionen klar eine Periodizität von ~100, 50, 23 oder 22 Jahren hervor. … Es ist wiederholt gezeigt worden, sowohl durch Klima-Modellierung als auch durch Messdaten, dass die Sonnenaktivität eine Schlüsselrolle spielt hinsichtlich der klimatischen Fluktuationen im Holozän, treibt sie doch die Variabilität der globalen Temperatur und der atmosphärischen dynamischen Zirkulation.

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Dong et al., 2017

Nazarova et al., 2017

Die Anwendung von Transfer-Funktionen führten zu rekonstruierten Fluktuationen der Temperatur im Juli von etwa 3 K während der letzten 2800 Jahre. Niedrige Temperaturen (11,0 bis 12,0°C) wurden für die Zeiträume zwischen 1700 und 1500 Jahren vor heute rekonstruiert (korrespondierend mit der Kofun-Kaltphase) sowie zwischen vor 1200 und 150 Jahren (teilweise korrespondierend mit der Kleinen Eiszeit). Warmzeiten (Juli-Temperaturen) wurden rekonstruiert von vor 2700 bis 1800 Jahren, vor 1500 bis 1300 Jahren und seit 150 Jahren.

Samartin et al., 2017

Thienemann et al., 2017

Aus Proxy abgeleitete jährliche Mitteltemperaturen zeigen den niedrigsten Wert von 11.510 Jahren (7,6°C). Nachfolgend stiegen die Temperaturen bis 10,7°C bis vor 9540 Jahren, dann folgte eine allgemeine Abkühlung um etwa 2,5°C (auf 8,3°C).

Li et al., 2017

Im Gegensatz zum oft dokumentierten Erwärmungstrend während der letzten Jahrhunderte, aber konsistent mit der Temperaturaufzeichnung im nördlichen Tibetischen Plateau zeigen unsere Daten einen graduellen sinkenden Trend der mittleren jährlichen Lufttemperatur von 0,3°C von 1750 bis 1970. Dieses Ergebnis zeigt einen graduellen Abkühlungstrend in einigen hoch gelegenen Regionen während dieses Zeitraumes. Dies könnte eine neue Erklärung sein für die beobachtete Abnahme des asiatischen Sommermonsuns. Zusätzlich zeigen unsere Daten abrupte und gestiegene Temperaturvariationen von Jahr zu Jahr bis zum Zeitmaßstab von Jahrzehnten von 0,8 bis 2,2°C seit 1970, sowohl hinsichtlich Magnitude als auch Häufigkeit. Dies zeigt, dass das Klimasystem in hoch gelegenen Gebieten instabiler wird bei der gegenwärtigen globalen Erwärmung.

Krawczyk et al., 2017

Kawahata et al., 2017

Die Wassertemperatur zeigt ein breites Maximum (~17,3°C) im mittleren Holozän (vor 5000 bis 7000 Jahren), was mit der Jomon-Transgression [?] korrespondiert … Das Maximum der Wassertemperatur setzte sich nur ein Jahrhundert lang fort, danach fiel die Wassertemperatur um 3,5°C innerhalb von zwei Jahrhunderten. Viele Spitzen fluktuierten um 2°C über ein paar Jahrhunderte.

Saini et al., 2017

Dechnik et al., 2017

Allgemein ist akzeptiert, dass der relative Meeresspiegel vor etwa 7000 Jahren ein Maximum von 1 bis 1,5 Meter über dem heutigen Meeresspiegel erreicht hatte. (Lewis et al. 2013)

Wu et al., 2017

Die alkenone-basierte Rekonstruktion der Wassertemperatur zeigt eine rapide Erwärmung während der ersten 1500 Jahre im Holozän … eine Zunahme der Wassertemperatur von 23,0 auf 27,0°C, assoziiert mit einem verstärkten Sommermonsun von vor 10.350 bis 8900 Jahren. Dies war auch eine Periode eines rapiden Anstiegs des Meeresspiegels und maritimer Transgression [?], während der das Meer den palaeo-incised Kanal flutete … während dieser 1500 Jahre war die Ausflussmenge hoch und konzentriert innerhalb des Kanals, und die hohe Sedimentationsrate (11,8 mm pro Jahr oder 1,18 m pro Jahrhundert) lag sehr dicht bei der Rate des Meeresspiegel-Anstiegs.

Sun et al., 2017

Mindestens 6 Jahrhundert-Dürren ereigneten sich vor 7300, 6300, 5500, 3400, 2500 und 500 Jahren. Unsere Ergebnisse sind allgemein konsistent mit anderen Aufzeichnungen aus dem Gebiet des indischen Sommermonsuns und zeigen, dass die Intensität des Monsuns primär kontrolliert wird durch solare Einstrahlung im Zeitrahmen von einem Jahrhundert. Dieser externe Antrieb kann verstärkt worden sein durch Abkühlungsereignisse im Nordatlantik und die ENSO-Aktivität im östlichen tropischen Pazifik, was die ITC weiter südwärts abdrängte. Die Inkonsistenz zwischen der lokalen Regenmenge im südöstlichen Teil des QTP und die Monsunintensität können auch die Folge der Auswirkung der Sonnenaktivität auf den lokalen hydrologischen Zyklus an der Peripherie des Plateaus sein.

Wu et al., 2017

Park, 2017

Klimaänderungen in den küstennahen Gebieten von Ostasien zum Ende des Holozäns waren wahrscheinlich getrieben von der ENSO-Variation. Unser Pollen-Index der Wärme (TPIW) zeigt bedeutende Kaltereignisse zum Ende des Holozäns, assoziiert mit Perioden geringer Sonnenfleckenzahl, wie etwa während der Oort-, Wolf-, Spörer- und Maunder-Minima. Vergleiche mit anderen paläoklimatischen Aufzeichnungen aus Zentral- und Nordostchina, vor der Küste Nordjapans, der südlichen Philippinen und Peru zeigen allesamt signifikante Relationen zwischen Sonnenaktivität und Klima. Dies zeigt, dass die Sonnenaktivität die Variationen im Holozän sowohl des ostasiatischen Monsuns als auch die ENSO getrieben hat. Im besonderen scheint Letzteres vorherrschend das Klima in den küstennahen Gebieten Ostasiens kontrolliert zu haben, bis zu einem Ausmaß, dass der Einfluss der Präzession zum Ende des Holozäns fast zum Erliegen gekommen war.

Pendea et al., 2017 (Russland)

Das Thermische Maximum des Holozäns (HTM) war eine relativ warme Periode, die allgemein assoziiert ist mit dem orbital gesteuerten Maximum der sommerlichen Einstrahlung im Holozän (z. B. Berger et al. 1978; Bartlein et al. 2011). Das Timing variiert stark von Region zu Region, wird aber in allen Paläo-Aufzeichnungen gefunden im Zeitraum von vor 11.000 bis 5000 Jahren (z. B. Kaufman et al. 2004; Bartlein et al. 2011; Renssen et al. 2012). … In Kamtschatka variiert das Timing des HTM. Dirksen et al. (2013) finden wärmere Bedingungen als gegenwärtig im Zeitraum von vor 9000 bis 5000 Jahren im zentralen Kamtschatka und von vor 7000 bis 5800 Jahren an küstennahen Stellen.

Stivrins et al., 2017  (Lettland)

Schlussfolgerung: Mittels eines Multi-Proxy-Verfahrens untersuchten wir die Dynamik von thermocarst-Charakteristika im westlichen Litauen, wo es außerordentlich spät während des HTM zu thermokarst gekommen war. … Eine thermokarst-aktive Phase begann vor 8500 Jahren und dauerte mindestens bis vor 7400 Jahren. Angesichts des Umstandes, dass es zu thermokarst gekommen war zu einer Zeit, als die mittlere Lufttemperatur im Sommer graduell bis 2°C über die derzeitige Temperatur gestiegen war, können wir argumentieren, dass vor diesem Zeitpunkt die lokalen geomorphologischen Bedingungen am untersuchten Ort außergewöhnlich gewesen sein müssen, to secure ice-block from the surficial landscape transformation and environmental processes.

Bañuls-Cardona et al., 2017 (Spanien)

Während des Mittleren Holozäns entdecken wir bedeutende Klimaereignisse. Von vor 7000 bis 6800 Jahren registrieren wir klimatische Charakteristika, die mit dem Ende der Afrikanischen Feuchtperiode in Beziehung stehen können, nämlich eine Zunahme der Temperatur und eine fortschreitende Reduktion der Waldbedeckung als eine Folge des Rückgangs der Niederschlagsmenge. Die Temperaturen lagen um 1°C höher als das heutige Niveau, als eine Mittelmeer-Spezies besonders stark repräsentiert war (M. (T.) duodecimcostatus).

Åkesson et al., 2017 (Norwegen)

Rekonstruktionen für Südnorwegen auf der Grundlage von Pollen und Zuckmücken [chironomids] zeigen, dass die sommerlichen Temperaturen im Zeitraum von vor 8000 und 4000 Jahren um bis zu 2°C höher lagen als heute, als die solare Einstrahlung stärker war (Nesje und Dahl, 1991; Bjune et al., 2005; Velle et al., 2005a).

– See more at: http://notrickszone.com/2017/03/09/30-new-2017-scientific-papers-crush-the-hockey-stick-graph-and-global-scale-warming-claims/#sthash.95i1sKwQ.BIMmj48e.dpuf

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Übersetzt von Chris Frey EIKE




,Hide The Decline‘ enthüllt: 50 Graphiken, die keine Hockeyschläger sind, zerschlagen die Behauptungen bzgl. ,globaler‘ Erwärmung

Und zwar Folgendes: Wenn Wissenschaftler die Wasser- (SST) und Festlands-Temperaturen sowie den Wärmegehalt der Tiefsee aus paläoklimatischen Aufzeichnungen rekonstruieren (die hunderte oder tausende Jahre zurück reichen), und wenn sie die gleichen physikalischen Beweise zugrunde legen, um die derzeitigen Temperaturen zu rekonstruieren, dann scheint der rapide und gefährliche Erwärmungstrend, der mysteriöserweise die Form eines Hockeyschlägers während der letzten Jahrzehnte angenommen hatte, einfach … zu verschwinden. An seine Stelle sind moderne Temperaturaufzeichnungen aus der ganzen Welt getreten, die nicht einmal ansatzweise an einen sich rapide erwärmenden, gefährlichen und beispiellosen Hockeyschläger erinnern. Stattdessen enthüllen die paläoklimatischen Aufzeichnungen genau das Gegenteil. In weiten Gebieten der Erde war es die meiste Zeit während der letzten paar Tausend Jahre signifikant wärmer als jetzt.

Es folgt eine Zusammenstellung von 50 Temperaturgraphiken aus begutachteten wissenschaftlichen Studien. Einige Graphiken zeigen, dass a) die Temperaturen nach 1940 tatsächlich in vielen Regionen der Welt gesunken sind anstatt rapide zu steigen – das Gegenteil dessen, was Klimamodelle prophezeit hatten. Alle Graphiken zeigen, dass b) die Temperaturen nach 1940 keineswegs höher lagen als während der Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende vor dem steilen Anstieg anthropogener CO2-Emissionen. In einigen Gebieten war es sogar während der Kleinen Eiszeit (15. bis 19. Jahrhundert) wärmer als heute. Und schließlich zeigen diese 50 Graphiken eindeutig, dass c) das Konzept einer Erwärmung im globalen Maßstab oder ein global synchroner Anstieg der Temperaturen an der großen Mehrheit der Messstellen auf den Ozeanen und dem Festland während der jüngsten Zeit … wissenschaftlich nicht haltbar ist.

In vielen Gebieten der Welt sind die heutigen Temperaturen immer noch unter den kältesten Temperaturen der letzten vielen tausend Jahre. Der Meeresspiegel wiederum liegt an manchen Stellen so tief wie nie zuvor während der letzten 8000 Jahre; der relative Meeresspiegel lag 1 bis 4 Meter höher als heute noch vor ein paar tausend Jahren. Wo es wärmer geworden ist, war das auf moderate und leichte Weise der Fall, nicht rapide und gefährlich. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass das „Hide-The-Decline“-Phänomen so unabdingbar notwendig für die Fans des Hockeyschlägers unter den Rekonstrukteuren geworden ist

Saenger et al, 2009 (Bahamas) (Northern Hemisphere)

Wunsch and Heimbach, 2014  (Pacific, Atlantic, Indian Oceans)

Diskussion: „Eine sehr schwache langfristige Abkühlung (1993 bis 2011) ist erkennbar über den gesamten großen Rest des Ozeans in einer Tiefe unter 2000 m, einschließlich im gesamten Pazifischen und Indischen Ozean sowie dem ostatlantischen Becken“.

de Jong et al., 2013 (Chile)

Pitman and Smith, 2012  (Kanada)

Esper et al., 2012 (Nordeuropa, Skandinavien)

Divine et al, 2011  (Norwegen)

Sunkara and Tiwari, 2016  (Indien)

Drinkwater, 2006 (Grönland)

Hanna et al., 2004 (Island)

Goodkin et al., 2008  (Nordatlantik)

Yan et al., 2015 (South China Sea)

Munz et al., 2015  (Arabisches Meer)

Matskovsky and Helama, 2015   (Finnland, Schweden)

Cook et al., 2009  (Kanada)

Gennaretti et al., 2014  (Nordamerika)

Incarbona et al., 2016  (Sizilien, Ägäis)

Rosenthal et al., 2013 (Wärmegehalt im Pazifischen Ozean)

„Wir zeigen, dass Wassermassen in Verbindung mit dem Austausch zwischen Nordpazifik und Antarktis jeweils um 2,1°C bzw. 1,5°C wärmer waren während des Thermalen Maximums im mittleren Holozän als im vergangenen Jahrhundert. Beide Wassermassen waren ~0,9°C wärmer während der Mittelalterlichen Warmzeit als während der Kleinen Eiszeit und ~0,65°C wärmer als während der letzten Jahrzehnte“.

Zhu et al., 2016 (China)

Ault et al., 2013 (Äquatorialer Pazifik)

Hanhijärvi et al., 2013    (Arktis, Nordatlantik)

 

Schneider et al., 2006   (Antarktis)

Delong et al., 2012 (Tropischer Pazifik)

Zinke et al., 2014 (Südafrika)

Lyu et al., 2016  (China)

Esper et al., 2014 (Nordeuropa)

Fudge et al., 2016  (Antarktis)

Grudd et al., 2002 (Schweden)

Jalili et al., 2016  (Mittelmeer)

Gjerde et al., 2016 (Norwegische Gletscher)

Antinao and McDonald, 2013  (Tropischer Pazifik, Kalifornien)

Rella and Uchida, 2014 (Antarktis)

Shevenell et al., 2011  (NW äquatorialer Pazifik, Westantarktis, SE Pazifik)

Yamamoto, 2012  (Japan)

Durantou et al., 2012  (Arktischer Ozean)

„Die Wassertemperatur (Arktischer Ozean, Kanada) im Zeitraum ~1885 bis 1935 ist um bis zu 3°C wärmer als die mittlere derzeitige Temperatur an der Probenentnahmestelle. Für den Zeitraum ~1887 bis 1945 liegen die Werte der rekonstruierten Meereis-Bedeckung im Mittel bei 8,3 Monaten pro Jahr, was um 1,1 Monate unter den derzeitigen Werten liegt“.

Gajewski, 2015 (Kanadische Arktis, Grönland)

Fortin and Gajewski, 2016  (Kanadische Arktis)

Kim et al., 2007 (Nordafrika)

Kolansky et al., 2015  (Pazifik)

Lamy et al., 2012 (Chile)

Bostock et al., 2013  (Südsee)

Eldevik et al., 2014 (Norwegen, norwegische See)

„Während des Late Holocene (LH) sind die Wassertemperaturen im Nordatlantik und des Nordmeers vergleichbar mit den gegenwärtigen Werten, jedoch bis zu 1°C wärmer“.

Prieto et al., 2016  (Argentinien, Uruguay) Relativer Meeresspiegel

Dura et al., 2016 (Vancouver ) Relativer Meeresspiegel

Bracco et al., 2014  (Uruguay) Relativer Meeresspiegel

Kench et al., 2014 (zentraler Pazifik) Relativer Meeresspiegel

Link: http://notrickszone.com/2016/09/27/hide-the-decline-unveiled-50-non-hockey-stick-graphs-quash-modern-global-warming-claims/#sthash.unU7QuuM.dpbs

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ein atemberaubender ,Hockeyschläger‘ – wie Zugang zu Energie die Menschheit voran gebracht hat

Bei Wikipedia findet sich eine ähnliche Graphik:

Die Daten sind extrahiert aus „World Population, GDP and Per Capita GDP, 1-2003 AD”.

Und dann gibt es da noch diese Graphik, die bis in das Jahr 500 vor Christus zurück reicht:

Quelle: Victor V. Claar, “The Urgency of Poverty and the Hope of Genuinely Fair Trade,” Journal of Markets & Morality 16, no. 1 (Spring 2013): 274. GDP figures from J. Bradford DeLong, “Estimates of World GDP, One Million B.C.—Present.”

Aus dem Artikel:

Diese Graphik zeigt, wie nur allzu real dieser „riesige Anstieg des Wohlergehens“ während der letzten beiden Jahrhunderte war. Was diese ökonomischen Fortschritte sogar noch erstaunlicher macht ist, dass es gleichlaufend damit zu einer Bevölkerungsexplosion gekommen war. Es sind jetzt umso mehr „Köpfe“ in „pro Kopf“ enthalten, je weiter man in der Graphik nach rechts kommt, und doch erleben wir immer noch enorme Gewinne des Pro-Kopf-BIP. Die Ökonomin Deidre McCloskey schreibt:

Niemals zuvor ist so etwas geschehen. Man habe ständig im Hinterkopf: achteinhalb mehr Nahrung und Kleidung und Wohnungen und Bildung und Reisen und Bücher für den durchschnittlichen Bürger – obwohl es davon sechs mal mehr gibt.

Dennoch fand eine Umfrage der Barna Group im April vorigen Jahres heraus, dass den meisten Amerikanern diese ökonomischen Fortschritte in keiner Weise bewusst sind: „über 8 von 10 Amerikanern (84%) sind sich nicht bewusst, dass die globale Armut so drastisch abgenommen hat. Über zwei Drittel (67%) sagen, sie hätten gedacht, dass die Armut während der letzten drei Jahrzehnte immer weiter voran geschritten ist“. Sowohl die Realität der globalen Armut (1,2 Milliarden Menschen verbleiben in extremer Armut) und die öffentliche Wahrnehmung der Verbreitung und der schlimmen Folgen von Armut verdienen zunehmend Aufmerksamkeit.

Die Negativ-Spitze um das Jahr 1300 geht wahrscheinlich auf die große Hungersnot des Jahres 1315 zurück:

Die Große Hungersnot von 1315 bis 1317 (gelegentlich auch im Zeitraum 1315 bis 1322 datiert) war die erste einer Reihe großräumig auftretender Krisen, die Anfang des 14. Jahrhunderts Nordeuropa heimgesucht hatten. Unter den betroffenen Gebieten sind das kontinentale Europa (im Osten bis nach Russland und im Süden bis nach Italien) ebenso wie Großbritannien. Sie verursachte Millionen Todesopfer im Verlauf mehrerer Jahre und markiert den klaren Endpunkt einer Periode von Wachstum und Wohlstand zuvor zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert (hier).

Die Große Hungersnot begann mit schlechtem Wetter im Frühjahr 1315. Allgemeine Missernten dauerten über das Jahr 1316 bis zur Sommerernte 1317, und Europa hatte sich davon nicht vor dem Jahr 1322 vollständig erholt. Diese Zeit war gekennzeichnet durch extrem hohe Kriminalität, Krankheiten, Massensterben und sogar Kannibalismus und Kindstötungen. Die Krise zeitigte Konsequenzen für die Kirche, den Staat, die europäische Gesellschaft und brachte weitere Mishelligkeiten im 14. Jahrhundert.

Man beachte, dass es Kälte und Regen waren, nicht exzessive Wärme, die diese Krise verursacht hatten (hier):

Zwischen Anfang des 14. und Ende des 19. Jahrhunderts kühlte eine Periode der Abkühlung den Planeten, bekannt als die Kleine Eiszeit. Europa hatte die Hauptlast dieser ungünstigen Umstände zu tragen, wo es zu schlechtem und unbeständigen Wetter gekommen war, viele Jahrhunderte lang und besonders von 1560 bis 1660. Wissenschaftler diskutieren weiterhin über Ursachen und Zeitrahmen dieser Kältephase, welche verantwortlich gemacht wird für Katastrophen, die von Dürren und Hungersnöten bis zu Kriegen und Epidemien reichen. Der jüngsten Studie zufolge, veröffentlicht in den Geophysical Research Letters dieser Woche, haben Vulkanausbrüche unmittelbar vor dem Jahr 1300 zu einer Ausdehnung des Arktischen Eises geführt, was eine Kettenreaktion auslöste, die weltweit zu sinkenden Temperaturen führte.

Die Mittelalterliche Warmzeit von etwa 950 bis 1250, ist ebenfalls in der Graphik zu erkennen. Etwa um das Jahr 1000 erreichte das BIP einen Spitzenwert, um dann wieder zurückzugehen mit der Einkehr kalten und nassen Wetters.

Dann wurde die Dampfmaschine erfunden, der Zugang zu reichlicher, aber dennoch billiger Energie setzte ein, die industrielle Revolution nahm ihren Anfang, und die Welt schaute niemals zurück.

Wenn Ihnen das nächste Mal jemand sagt, wie schrecklich die Dinge heute sind, primär durch fossile Treibstoffe, zeigen Sie diese Graphik und fragen Sie, ob diese Leute sich die Bedingungen zurückwünschten, die damals geherrscht hatten.

Link: http://wattsupwiththat.com/2016/02/22/a-stunning-hockey-stick-how-access-to-energy-brought-humanity-forward/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Hockeyschläger Erfinder Michael Mann als Repräsentant der EPA eine völlige Fehlbesetzung

In einer der Schlüsselgraphiken im IPCC-Bericht aus dem Jahr 2001 waren abnehmende Werte der Briffa-Rekonstruktion entfernt worden (Christy nannte es treffender „verstümmelt“), was der Abbildung eine erheblich größeren Eindruck der Konsistenz verlieh als wirklich vorhanden. Diese Reduktion der Daten wurde bekannt gemacht (und heftig kritisiert) bei Climate Audit [=Blog des Autors] lange vor Klimagate.

Allerdings erschien dieser Vorgang in einem ganz neuen Licht nach Bekanntwerden der Klimagate-E-Mails, die enthüllten, dass leitende IPCC-Funktionäre sich Gedanken darüber gemacht hatten, dass die Briffa-Rekonstruktion (mit der Temperaturabnahme zum Ende des vorigen Jahrhunderts) „die Botschaft abschwächen“ würde, und dass Mann genauso besorgt war, weil die Briffa-Rekonstruktion „den Skeptikern Futter geben würde“.

Christy hat folgendes verdammendes Urteil  über Manns Verhalten als Leitautor des 3. IPCC-Berichtes abgegeben:

Schaut man auf den Hockeyschläger im IPCC-Bericht des Jahres 2001, zeigen die Beweise meiner Ansicht nach jetzt, dass ein IPCC-Leitautor zusammen mit einer kleinen Gefolgschaft von Wissenschaftlern die Temperaturaufzeichnungen der letzten 1000 Jahre falsch dargestellt hatte, (a) indem er sein eigenes Ergebnis als das Bestmögliche dargestellt hat, (b) indem er Studien mit seinen Erkenntnissen widersprechenden Ergebnissen beiseite geschoben hat und (c) indem er Ergebnisse von Anderen verstümmelt hat, um widersprechende Daten zu entfernen. Auch hat er jeden ernsthaften Versuch unterbunden, die wirklichen Unsicherheiten dieser Daten zu bestimmen.

Dabei hat Christy ein weiteres fundamentales Problem der Verstümmelung außen vor gelassen: es gab keinerlei Hinweise auf die Verstümmelung in IPCC 2001 selbst.

Wie unangebracht es war, ungünstige Daten aus der IPCC-Graphik herauszuhalten, war in der erweiterten Welt der Makler, Buchführer, Anwälte und Fonds-Manager leicht zu verstehen. In dieser Welt ist die Sympathie für Entschuldigungen vernachlässigbar. All dies scheint nicht nur Fehlverhalten zu sein, soweit es die Öffentlichkeit betrifft, sondern die Entfernung missliebiger Daten in der IPCC-Graphik schien auch ein Akt zu sein, „Daten oder Ergebnisse in einer Weise zu manipulieren, dass die Forschung nicht akkurat in den Forschungsaufzeichnungen zum Ausdruck kommt“. Dies erfüllt eine der Definitionen akademischen Fehlverhaltens in der NSF [= National Science Foundation der USA] und andere Definitionen akademischen Fehlverhaltens.  

Außerdem sind die Berichte sowohl von Oxburgh als auch Muir Russell zu dem Ergebnis gekommen, dass die Graphik in IPCC 2001 „irreführend“ sei. Allerdings wurde in KEINER Untersuchung der Vorfall selbst unter die Lupe genommen. In jeder Einzelnen wurde der Vorfall ignoriert oder man ist ihm ausgewichen.

Der heutige Beitrag wird die Betrachtung der EPA-Dokumente einleiten, die Mann in seinen Aussagen erwähnt hat. Dies ist nicht einfach zusammenzufassen. Die heutige Diskussion der EPA-Dokumente wird nur der erste Schritt sein.

Bloßstellung des Vorfalls IPCC 2001

Die Entfernung missliebiger Daten in Manns Abschnitt von IPCC 2001 war einer der zwei oder drei Spitzenthemen hinsichtlich Klimagate bei Climate Audit (CA). Die erste detaillierte Aufklärung hierzu habe ich am 9. Dezember 2009 hier geschrieben. Die Zusammenstellung der Chronologie von „Hiding the Decline“ war eine fortlaufende Arbeit: etwa sechs Monate später habe ich eine deutlich detailliertere Analyse durchgeführt (hier). Inzwischen gibt es weitere Informationen in GC2, denen man nachgehen muss.

Mein Artikel führte zu einer Story an prominenter Stelle in der Daily Mail – mit einem link zu CA hier am 12. Dezember. Die Daily Mail hat diese Graphik neu entworfen. Diese neue Graphik fand später den Weg zum Cover des zweiten Buches von Andrew Montford und wurde unter falscher Zuordnung in einer Petition zur Überarbeitung verwendet (siehe unten).

Oxburgh

Wie früher schon erwähnt war es nicht Aufgabe der Oxburgh-Kommission, Manns Verhalten zu untersuchen, sondern vielmehr eine Liste mit 11 akademischen Veröffentlichungen von Wissenschaftlern an der CRU. Sozusagen im Vorübergehen merkte Oxburgh an, dass es „bedauerlich“ sei, dass das IPCC die Diskrepanz zwischen der Briffa-Rekonstruktion und den tatsächlichen Temperaturen „zu beleuchten abgelehnt“ hat. Aber er fand „keine Mängel“ in den zugrunde liegenden Veröffentlichungen der CRU-Autoren:

Zum Beispiel wurde in den CRU-Veröffentlichungen wiederholt die Diskrepanz betont zwischen instrumentellen Aufzeichnungen und Baumring-Proxy-Rekonstruktionen Ende des 20. Jahrhunderts, aber in Präsentationen dieser Arbeiten durch das IPCC und andere wurde es manchmal abgelehnt, diese Angelegenheit näher zu betrachten. Zwar finden wir das bedauerlich, doch können wir keine solchen Mängel in den von uns untersuchten begutachteten Studien finden.

Ich teile Oxburghs Meinung nicht, wonach es in den akademischen Studien „keine Mängel“ gegeben hatte. Aber ich stimme ihm zu, wenn er sagt, dass der größere Mangel in der IPCC-Präsentation zu finden war. Auch stimme ich nicht seiner Einschätzung zu, dass die Phrase „abgelehnt zu beleuchten“ angemessen die tatsächliche Verstümmelung der Daten beschreibt. Aber selbst mit diesen Einschränkungen war Oxburgh mit der Graphik in IPCC 2001 nicht einverstanden.

Allerdings ist Oxburgh nicht über das Ergebnis hinausgegangen, dass das IPCC-Verhalten „bedauerlich“ war. Dass er den IPCC-Vorfall nicht untersucht hatte, wurde von mir und Anderen zu jener Zeit scharf kritisiert, jedoch vergeblich.

Muir Russell

Der Oxburgh-Bericht war Anfang April 2010  erschienen, viele Monate vor der Muir Russell-Kommission. Genau wie bei der Oxburgh-Kommission gab es auch bei Muir Russell an verschiedenen Stellen Kommentare zu der IPCC-2001-Graphik, jedoch wurde deren Erstellung nicht untersucht. Die Muir-Russell-Kommission hat auch unterschieden zwischen der IPCC-2001-Graphik (die sie „irreführend“ fand) und der Graphik im IPCC-AR4 (eine „deutliche Verbesserung“).

Die Kommentare von Muir Russell über den IPCC-2001-Vorfall (bei dem Mann Leitautor gewesen war) verschmolzen irgendwie mit dem WMO-Vorfall 1999 mit der „Trick“-E-Mail:

Angesichts seiner folgenden kultischen Bedeutung (nicht zuletzt die Verwendung einer ähnlichen Abbildung in IPCC-AR3) finden wir in Beziehung zu „Hide the Decline“, dass die dem WMO-Bericht zugeleitete Abbildung irreführend war in der Hinsicht, dass nicht beschrieben worden ist, dass die Daten nach 1960 abgeschnitten worden waren. Auch ist nicht klargestellt worden, dass Proxy- und Instrumenten-Daten miteinander vermischt worden waren. Wir finden nicht, dass es irreführend ist, Rekonstruktionen an einem bestimmten Punkt per se abzubrechen oder Daten zusammenzuführen, aber wir glauben, dass beide Prozesse deutlich hätten erwähnt werden müssen – idealerweise in der Abbildung, aber auch eindeutig in der Bildunterschrift oder im Text.

Muir Russell kam zu dem Ergebnis, dass die Auslassungen im AR 4 (Briffa – Leitautor) eine „signifikante Verbesserung“ gegenüber Mann waren und dass die Beschreibung und Präsentation nicht mehr irreführend war:

Wir finden nicht, dass die Art und Weise irreführend ist, mit der Daten aus Baumringen abgeleitet sowie im AR 4 beschrieben und in Abbildung 6.10 illustriert worden sind. Im Besonderen fanden wir hinsichtlich der Zusammensetzung der Temperatur-Rekonstruktionen keine Beweise für den Ausschluss anderer veröffentlichter Temperatur-Rekonstruktionen, die ein sehr unterschiedliches Bild zeigen. Die allgemeine Diskussion der Unsicherheits-Quellen im Text ist extensiv einschließlich Querverweisen auf Abweichungen. In dieser Hinsicht stellt es eine signifikante Verbesserung des IPCC-Berichtes 2001 dar.

Zwar stimme ich zu, dass der begleitende Text von Briffa im AR 4 weniger irreführend war als Manns entsprechender Abschnitt im AR 3, doch stimme ich nicht der Aussage zu, dass die Graphik weniger irreführend ist: Nach wie vor wird die Briffa-Rekonstruktion abgeschnitten und damit die tatsächliche Abweichung von der Briffa-Rekonstruktion versteckt.

Ironischerweise wurde der verbesserte Absatz im AR 4, der Briffa schützte, nur sehr widerwillig aufgenommen als Folge meiner Begutachtungs-Kommentare als Begutachter der zweiten Fassung des AR 4. Ich habe Briffa (den Nachfolger von Mann als Leitautor) aufgefordert, den Rückgang in der IPCC-Spaghetti-Graphik zu zeigen und den Unterschied zu erklären. Briffa lehnte es ab, den Rückgang zu zeigen (mit der lapidaren Begründung, dass dies nicht „angebracht“ sei). Dies führte zur Anfrage von David Holland im Rahmen des Gesetzes zur freien Information (FOI) und dem E-Mail-Destruktionsprogramm der CRU. Das ist eine weitere lange Hintergrundgeschichte. Briffa stimmte dann widerwillig zu, den Text mit der Kürzung und eine Diskussion des Divergenz-Problems hinzuzufügen. Obwohl IPCC-Leitautoren auf die Aufforderung nach angemessener Darstellung spöttisch lächelten, waren sie sich nicht zu schade, auf diesen Abschnitt zum eigenen Schutz zurückzugreifen.

Noch einmal sorgfältig beobachtet: während die Muir-Russell-Kommission mit den Ausführungen im AR 4 zufrieden waren (unter Briffas Überwachung), kam sie hinsichtlich derjenigen im AR3 (unter Manns Überwachung) zu dem Ergebnis, dass sie „irreführend“ waren.

Muir Russell in den Plädoyers

Auf Muir Russells oberflächliche Diskussion des „Rückgangs” wurde im Original im National Review Memorandum (14.Dezember 2012) verwiesen und auf Manns Antwort im Januar 2013. Beide Memoranden weisen bedeutende Fehler auf.

Nachdem sie korrekt und genau beobachtet hatten, dass der Muir-Russell-Bericht „keinerlei Meinung zu Mann geäußert hatte“, merkten die Anwälte von National Review an, dass Muir Russell das WMO-Diagramm von Jones als „irreführend“ beschrieben hat, aber unerklärlicherweise jeden Hinweis auf das „ähnliche“ Diagramm (hinsichtlich der Kürzung) in Manns Abschnitt im IPCC-2001 ausgelassen haben:

Auch hat Muir Russell keinerlei Einschätzung zu Mann gegeben, der nicht Teil der CRU war, sondern lediglich ein Mitarbeiter einiger seiner Wissenschaftler … Er fand, dass Jones Verwendung der Phrase „Hide the Decline“ die „irreführende“ Natur der Hockeyschläger-Graphik gezeigt hat, die das Cover des WMO-Berichtes 1999 geziert hatte (Seite 8).

Manns Anwälte stießen auf diese Übersicht und klagten National Review mit absolut ungerechtfertigter Selbstgerechtigkeit an zu versuchen, die „Beweise zu verschleiern“, wobei sie (fälschlich) unterstellten, dass der Kommentar von Muir Russell bzgl. „irreführend“ „absolut nichts mit Dr. Mann zu tun hatte oder mit irgendeiner von ihm erstellten Graphik“:

In ihrem Briefing zeigen die Verteidiger von National Review, dass die Untersuchung der University of East Anglia zu dem Ergebnis gekommen war, dass die Hockeyschläger-Graphik „irreführend“ war. Dieser Vorwurf ist ein weiteres Beispiel der Versuche der Verteidiger, die Beweise in diesem Fall zu verschleiern. Der Kommentar hinsichtlich „irreführend“ in diesem Bericht hatte absolut nichts mit Dr. Mann oder irgendeiner von ihm erstellten Graphik zu tun. Vielmehr war es das Ziel des Berichtes, eine übermäßig vereinfachte und künstliche Darstellung des Hockeyschlägers zu liefern, der auf dem Cover des WMO-Berichtes zum Zustand des Klimas 1999 abgebildet war. Dr. Mann hat diese Darstellung nicht erstellt, und der Versuch zu unterstellen, dass dieser Bericht Bemühungen Dr. Manns zur Irreführung darstellt, ist unaufrichtig.

Wieder einmal war Manns Behauptung falsch. Im Muir-Russell-Bericht waren mit dem Ausdruck „irreführend“ sowohl das WMO-Diagramm 1999 (erstellt von Jones) als auch die Darstellung im IPCC-Bericht (erstellt von Mann) bezeichnet worden. Es war also einfach falsch zu behaupten, dass das Ergebnis von Muir Russell „absolut nichts mit Dr. Mann oder einer von ihm erstellten Graphik zu tun hatte“. (Nebenbei: Während Mann nicht ultimativ für die Abbildung WMO 1999 verantwortlich war, hat Jones ihm diese Graphik zur Begutachtung übermittelt, und Mann hat davon nicht Abstand genommen. Als die CRU später T-Shirts mit der Graphik als Aufdruck hergestellt hatte, hat Mann eines geordert – vermutlich).

Parlamentskomitee, DECC, NOAA OIG

Das Wissenschafts-/Technik-Komitee ging auf die „Trick“-E-Mail ein, erwähnte aber nicht dass Diagramm im IPCC-AR 3. Auch DECC in UK und der Generalsekretär der NOAA haben das nicht getan.

Keine dieser fünf (zuvor begutachteten) Untersuchungen „entlastete“ Mann hinsichtlich IPCC 2001. Tatsächlich wurde in keiner dieser fünf der Vorfall auch nur untersucht, geschweige denn dass man irgendeinen Versuch unternommen hatte, die Verantwortlichkeit zwischen Mann und Briffa hinsichtlich der Verstümmelung der Briffa-Rekonstruktion aufzuschlüsseln.

Penn State Untersuchungskommission

Auch der Bericht der Penn State-Untersuchungskommission hat den IPCC-Vorfall nicht in irgendeiner Form erwähnt. Der diesem am Nächsten kommende Hinweis ist in ihrem Ergebnis enthalten, dass es „keine glaubwürdigen Beweise dafür gibt, dass er (Mann) das jemals getan hat (fälschen) und mit Sicherheit nicht während seiner Zeit bei Penn State“ (Letzteres vielleicht von Relevanz, da IPCC 2001 Manns Berufung an die Penn State vorausgegangen war):

Nach sorgfältiger Abwägung aller Beweise und allen relevanten Materials kommt das Untersuchungskomitee zu dem Ergebnis, dass es keine glaubwürdigen Beweise dafür gibt, dass Dr. Mann sich zu irgendeiner Zeit Bemühungen gewidmet hat oder hatte, direkt oder indirekt Daten zu fälschen oder zu unterdrücken. Während in den Wochen nach Veröffentlichung der Klimagate-E-Mails die Auffassung auftauchte, dass Dr. Mann sich mit der Unterdrückung oder Fälschung von Daten befasst hatte, gibt es keine glaubwürdigen Beweise, dass er das jemals getan hätte, und mit Sicherheit nicht während seiner Zeit bei Penn State. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Fälle, die Datenfälschungen zum Brennpunkt gemacht haben wie z. B. des „Tricks“, um Daten zu manipulieren, werden als eine Diskussion zwischen Dr. Jones und Anderen einschließlich Dr. Mann erklärt, wie man am Besten eine Graphik für einen Bericht der WMO zusammenstellen könne. Sie haben keine Daten gefälscht; sie haben versucht, eine verständliche Graphik zu konstruieren, die auch jene verstehen würden, die keine Experten auf dem Gebiet sind. Der sogenannte „Trick 1“ war nichts weiter als eine statistische Methode, mit der zwei oder mehr verschiedene Arten von Datensätzen auf legitime Weise durch eine Technik zusammengeführt werden, die von einer breiten Palette von Fachleuten auf diesem Gebiet begutachtet worden sind.

Die Verstümmelung der Daten in IPCC 2001 war fast gleich gelagert dem „Trick“-Vorfall, war aber ein anderer Vorfall mit einer anderen Technik und einer anderen leitenden Verantwortlichkeit. Es war aberwitzig zu behaupten, dass die „Verstümmelung“ der Daten in IPCC 2001 eine „statistische Methode war, um zwei oder mehr unterschiedliche Datensätze auf legitime Weise zusammenzuführen“: Das war nicht der Fall. Tatsächlich hat Christys Aussage vor dem Kongress gezeigt, dass selbst die Mitautoren von Mann im AR 3 sich nicht dem Umstand bewusst waren, dass er die unbequemen Daten von Briffa amputiert hatte.

Mehr noch, selbst die Kommissionen von Oxburgh und Muir Russell stimmten darin überein, dass die Stutzung der Daten in den Graphiken der Berichte WMO 1999 und IPCC 2001 „irreführend“ war. „Die Auslassung von Daten oder Ergebnissen in einer Weise, die die Forschung nicht angemessen repräsentiert“ ist die Definition der Falsifizierung.

Weiter. Die Umstände bei der Erstellung der Graphiken waren unterschiedlich, ein Punkt, den Mann selbst in seinen Aussagen vehement unterstrich. Der Ausdruck „Trick“ wurde nur bei Jones und seiner Konstruktion der WMO-1999-Graphik angewendet, und die Auslegung verschiedener Bedeutungen des Ausdrucks ist irrelevant bei der Frage, ob die IPCC-2001-Graphik irreführend war. (Obwohl ich im Vorübergehen anmerken möchte, dass die IPCC-2001-Graphik wohl nicht „Mikes Trick“ in dem Sinne wie bei Climate Audit definiert verwendet hat bei der Übernahme der Briffa-Rekonstruktion aus dem ersten Entwurf).

Den IPCC-Vorfall hätte von Penn State untersucht werden sollen. Allerdings hat das Untersuchungskomitee von Penn State keinerlei Beweise von Manns Kritikern herangezogen, sondern sich ausschließlich auf Beweise von seinen Unterstützern berufen, von denen mindestens einer (Gerald North) es abgelehnt hat, die E-Mails aus „professioneller Gefälligkeit“ zu lesen. Das Prozedere von Penn State verdient allen Hohn und Spott, den die Universität bekommen hat. (Später hat mich ein Mitglied des Untersuchungskomitees kontaktiert und erklärt, dass das Untersuchungskomitee mich absichtlich und nicht aus Versehen nicht kontaktiert hätte: er sagte, dass Easterling {von dem es heißt, dass er sich selbst „wegen Befangenheit abgelehnt“ hatte} dies nicht getan habe und ihn, das Mitglied, daran gehindert hatte, es zu tun).

Ohne Richtungsvorgabe der Untersuchungskommission hat die Penn State Untersuchungskommission den IPCC-2001-Vorfall nicht untersucht (oder irgendeinen anderen Vorgang zuvor). Das Untersuchungskomitee hat das Erstaunen von Dick Lindzen zu diesem Punkt aufgezeichnet.

Die EPA-Dokumente

Obwohl der IPCC-2001-Vorfall in den Berichten von Penn State nicht einmal erwähnt worden war,  tauchte er in den EPA-Dokumenten auf, die Mann bei seinen Aussagen erwähnt hatte. Diese Dokumente hatten ihren Ursprung nicht in einer Untersuchung akademischen Fehlverhaltens seitens Manns oder anderen, sondern stehen im Zusammenhang mit den vieljährigen EPA-Prozeduren zur Einführung von Vorschriften und im Besonderen im Zusammenhang mit der Ablehnung vieler Petitionen seitens der EPA, noch einmal zu überdenken, ob von den Treibhausgasen wirklich solche Gefahr ausgehe. An diesem Thema dürfte die EPA einiges Interesse gehabt haben. Der Hintergrund dieser Prozeduren ist für sich schon sehr interessant, spielt aber bei dem Thema dieses Beitrags nur peripher eine Rolle.

Das hervorstechende Merkmal in der Diskussion unten ist, dass die EPA sich der Kontroversen um den Hockeyschläger wohl bewusst war und weise darauf geachtet hat, sich selbst mit Vorbehalten zu umgeben. Daher war sie in der Lage zu vermeiden, zu Vorwürfen gegen Manns IPCC-2001-Diagramm Stellung zu beziehen, was für seine Zwecke rein akademisch war. Aber aus der Perspektive von Manns Aussagen bieten die EPA-Dokumente keine „Untersuchung“ oder „Entlastung“ hinsichtlich der Verstümmelung von Daten im IPCC-Bericht 2001.

Das Gefährdungs-Ergebnis – Entwurf und Endfassung

Im April 2009 hat die EPA in einer ihrer ersten Amtshandlungen nach Installierung der neuen Administration ein Dokument der Gefährdungs-Ergebnisse und der technischen Unterstützung ausgegeben.

Darin (wie es scheint) hat die EPA besondere Sorgfalt darauf verwandt, nicht in die Kontroverse um den Hockeyschläger einbezogen zu werden. Sie verließ sich hauptsächlich auf die relativ nuancierten Feststellungen der NAS-Kommission (und nicht auf IPCC 2001 oder selbst den AR 4). Zum Beispiel zitierte sie die NAS-Kommission wie folgt:

Der hemisphärischen oder globalen Mitteltemperatur vor etwa dem Jahr 900 kann nur sehr wenig Vertrauen entgegengebracht werden. Gründe sind die geringe Datendichte und die mit den Proxy-Daten verbundenen Unsicherheiten. Bei den Analysemethoden und der Kombination der Daten sind die Unsicherheiten viel größer als in jüngerer Zeit.

Gezeigt wurde die Spaghetti-Graphik aus dem NAS-Bericht 2006, eine Graphik, die auf konspirative Weise keine der drei Rekonstruktionen von Mann enthielt, die dieser im AR 3 (2001) verwendet hatte (Mann et al. 1999, Jones et al. 1998 oder der gekürzte Briffa et al. 2001). Das Auslassen der Briffa-Rekonstruktion ist wert erwähnt zu werden: Als Folge von Follands ursprünglicher Sorge, dass „die Botschaft verwässert würde“, hatte Mann ursprünglich vorgeschlagen, dass man die Briffa-Rekonstruktion einfach aus der Spaghetti-Graphik heraushalten sollte. Absichtlich oder unabsichtlich war es genau das, was die NAS auch getan hat.

Abbildung 1: Entwurf des EPA-Dokuments (TSD) zur technischen Unterstützung (NAS-Kommission 2006)

[Für Interessierte: Hier die Bildinschriften. Fettdruck oben: Abbildung 4.3: Rekonstruktionen der Variationen der Mitteltemperatur (Nordhemisphäre oder global) von sechs Teams.

Unten: Quelle: NRC 2006b. Rekonstruktionen der Variationen der Mitteltemperatur (hemisphärisch oder global) von sechs Forscherteams zusammen mit der instrumentellen Aufzeichnung der globalen Mitteltemperatur (schwarz). Jede Kurve illustriert die unterschiedliche Natur der Temperaturänderungen mit einer Bandbreite von Unsicherheiten, die immer größer zu werden scheint, je mehr man sich in der Zeit zurückbewegt.]

Die Endfassung des TSD enthielt dann nur noch die folgende kurze Referenz zum AR 4 des IPCC, in dem ebenfalls die Unsicherheit vor dem Jahr 1600 betont wird:

Nach Betrachtung dieser Studie und zusätzlichen Forschungen kam das IPCC im AR 4 zu dem Ergebnis: „Paläoklimatische Informationen stützen die Interpretation, dass die Wärme in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ungewöhnlich seit mindestens 1300 Jahren ist. Allerdings weist das IPCC wie NRC (2006b) warnend darauf hin, dass die Unsicherheiten vor dem Jahr 1600 signifikant sind“.

Das endgültige Gefährdungs-Ergebnis wurde am 7. Dezember 2009 veröffentlicht, einige Wochen nach Klimagate. Es gab eine 60-tägige Periode für Kommentare der Öffentlichkeit (bis zum 24. Juni 2009). Es wurde begleitet von der Synthese der EPA von Kommentaren der Öffentlichkeit und der Reaktionen der Agentur.

Diese Dokumente erregten praktisch keinerlei Aufmerksamkeit in den Klima-Blogs, die zu der Zeit hauptsächlich mit Klimagate selbst beschäftigt waren. Allerdings waren diese Dokumente ein wichtiges Stadium im verworrenen Prozess der US-Vorschriften.

Der nächste Schritt im Regulierungsprozess der USA war an Gegner der EPA-Prozeduren gerichtet, die eine Petition an die EPA richten sollten des Inhalts, dass die EPA ihr Gefährdungs-Ergebnis noch einmal überdenken möge. Organisationen, die gegen das Gefährdungs-Ergebnis waren, hatten nur 60 Tage lang Gelegenheit zu kommentieren. Innerhalb dieses Zeitfensters waren 10 Petitionen mit der Forderung nach einem Überdenken des Gefährdungs-Ergebnisses eingereicht worden (hier).

Unter den Petenten waren die Staaten Texas und Virginia sowie viele andere opponierende Parteien einschließlich einer gemeinsamen Petition vom Competitive Enterprise Institute CEI (zusammen mit dem Science and Environmental Policy Project SEPP und dem NIPCC). …

Die damals gerade bekannt gewordenen Klimagate-Dokumente wurden sehr stark in allen Petitionen beachtet, obwohl die meisten Petitionen meiner Ansicht nach nichts effektiv dazu beigetragen haben, die E-Mails mit potentiellen Gründen in Zusammenhang zu bringen, alles noch einmal zu überdenken. In der Rückschau wurde die Temperaturaufzeichnung überraschend stark überbetont – ein Punkt, der in den E-Mails selbst kaum angesprochen worden war. Hier bei Climate Audit haben wir schon oft darauf hingewiesen, sind aber nur auf taube Ohren gestoßen.

Während des kurzen Zeitfensters, in dem Petitionen zum Überdenken eingereicht werden konnten, waren die Klimagate-E-Mails immer noch sehr frisch, und es gab Missverständnisse bzgl. dieser E-Mails auf beiden Seiten der Debatte. Dabei fiel besonders das weit verbreitete Missverständnis auf, dass die E-Mails die CRU-Temperaturdaten betrafen, die gegen den Hockeyschläger und dessen Behandlung durch das IPCC sprachen.

Fragen zu den Temperaturdaten sind in den Petitionen vorherrschend. Viele der Petenten dachten fälschlich, dass sich die Hinweise auf den Gebrauch der CRUTEM-Aufzeichnungen bezogen, während sie tatsächlich für den wenig benutzten CRUTS-Datensatz standen. Die Kommentare über „zutiefst künstliche Anpassungen“ in Computerprogrammen wurden in ähnlicher Weise den CRU-Temperaturdaten zugeordnet, während sie tatsächlich mit der „Briffa-Gurke“ zusammenhingen (ein CRU-Verfahren, das vor der späteren Prozedur zu Hide the Decline  angewandt wurde).

Die CEI-Petition

Am 12. Februar 2010 hat CEI zusammen mit dem SEPP und dem NIPCC eine Petition zum Überdenken eingereicht. Großenteils ging es in der Petition um die Infragestellung der Temperaturaufzeichnungen. Angeführt wurde auch eine Anzahl gegenwärtiger Studien über fragwürdige IPCC-Hypothesen, die auf Berichten von Nicht-Regierungsorganisationen NGOs beruhen, z. B. Himalayagletscher, Amazonas-Regenwald, afrikanische Landwirtschaft.

Der erste Absatz in Abschnitt IV (A) ihrer Petition sprach das Thema Kürzung der Briffa-Rekonstruktion folgendermaßen an:

Auf dem Jahrestreffen der Geological Society of America im Oktober 2009 hat Prof. Don Easterbrook gezeigt, wie Baumringdaten aus Russland, die nach 1961 eine Abkühlung zeigen, für die vom IPCC gezeigten Graphiken künstlich verstümmelt worden waren. Diese Verstümmelung zeitigte den falschen Eindruck, dass die Baumringdaten zu den gemessenen Temperaturdaten Ende des 20. Jahrhunderts passen, was in Wirklichkeit nicht der Fall war. Dieser jetzt offengelegte Betrug zeigt, dass der AR 4 des IPCC wissenschaftlich fragwürdig ist. Die im November bekannt gewordenen E-Mails bestätigen, dass diese Fälschung reiflich durchdacht worden ist.

Während CEI mit seiner zentralen Behauptung, dass „die Verstümmelung den falschen Eindruck vermittelt, dass die Baumringdaten zu den gemessenen Temperaturdaten Ende des 20. Jahrhunderts passen, was in Wirklichkeit nicht der Fall war“, zu 100% richtig lag, enthielt der weitere Text der Eingabe viele überflüssige Fehler: Das Diagramm in der CEI-Petition stammt nicht von Don Easterbrook im Oktober 2009, sondern aus der Daily Mail im Dezember 2009 nach Klimagate. Schlimmer, das Diagramm steht nicht im AR 4, sondern im AR 3. Die Beschreibung des Diagramms im AR 4 wurde widerwillig von Briffa verbessert, hauptsächlich aufgrund meiner Begutachtungs-Kommentare. Dieser Punkt wurde später von der EPA gegen das CEI verwendet.

Die Ablehnung der Dokumente durch die EPA

Ende Juli 2010 hat die EPA eine Entscheidung veröffentlicht, in der die Petitionen zum nochmaligen Überdenken zurückgewiesen werden. Obwohl zu jener Zeit großes Interesse an Klimagate-Untersuchungen bestand, scheint damals niemand die Behandlung von Klimagate durch die EPA bemerkt oder in Betracht gezogen zu haben, dass die Klimagate-Diskussion der EPA eine „Untersuchung“ über akademisches Fehlverhalten ausgelöst hätte. Zum ersten Mal wurde dies etwa sechs Monate später erwähnt, als SKS als Teil seiner Kampagne  zur „Einrahmung“ von Klimagate dies ihrer Liste vermeintlicher „Entlastungen“ hinzufügte.

Das Dokument mit der Entscheidung ging einher mit einer Website, die nicht Gegenstand der gleichen Begutachtungsprozesse gewesen zu sein scheint wie die formalen Dokumente. Mehr dazu in einem anderen Beitrag.

Der IPCC-Vorfall in den RTP-Dokumenten

Das Dokument mit der Entscheidung wurden begleitet von drei Bänden unterstützender Dokumente (RTP = Antwort auf Petitionen; Links siehe hier), in denen die EPA Antworten auf Kommentare präsentierte, die aus den zahlreichen Petitionen synthetisiert worden waren, auf die die EPA geantwortet hat.

Im ersten Band der RTP ging es hauptsächlich um die Kontroversen bzgl. der Temperaturdaten. Im zweiten Band ging es um Kontroversen hinsichtlich der Irrtümer des IPCC und der Nicht-Objektivität des IPCC, während der dritte Band Einmischungen in die Begutachtungsprozesse und die Nicht-Objektivität bei der Auswahl der Literatur beschrieb. In weniger als 10% der Antworten ging es um paläoklimatische Themen, die eigentlich in den Klimagate-E-Mails das vorherrschende Thema waren.

Die EPA hat nicht die Namen der Autoren und der Beitragenden zu den RTPs veröffentlicht, ebenso wenig wie irgendwelche Informationen zu Prozeduren zur Entwicklung und Begutachtung des Dokuments. Es wäre interessant, die Namen der Autoren und Beitragenden und Begutachter zu dem Bericht zu kennen. Gab es Beitragende oder Begutachter von außerhalb wie z. B. Gavin Schmidt, der ein Begutachter des Dokuments zur technischen Unterstützung für das Gefährdungs-Ergebnis selbst war?

Die Antwort auf die Petitionen enthält auch erweiterte Kommentare zu den Klimagate-E-Mails, obwohl die EPA keine oder höchstens vernachlässigbare Bemühungen an den Tag gelegt hat, die tatsächliche Bedeutung der E-Mails zu beleuchten (z. B. ihre planlose oder nicht existente Analyse der „schmutzigen Wäsche“, „Verwässern der Botschaft“ und „Futter für die Skeptiker“ oder die bizarre Erwähnung der diskreditierten Mann et al. 2008-Rekonstruktion als vermeintlicher Gegenbeweis zum Thema Abweichungen).

Der IPCC-Vorfall wurde in den RTP-Kommentaren 1 bis 5 angesprochen, wobei die CEI-Eingabe wie folgt zitiert wurde:

Kommentare 1 bis 5: Das Competitive Enterprise Institute (CEI) bezieht sich auf eine Präsentation von Don Easterbrook bei der Gelogical Society of America (Easterbrook 2009). Dabei soll Easterbrook „gezeigt haben, dass Baumringdaten aus Russland, die nach 1961 eine Abkühlung zeigen, für die vom IPCC gezeigten Graphiken künstlich verstümmelt worden waren“. Der Petent behauptet weiter: „Diese Verstümmelung zeitigte den falschen Eindruck, dass die Baumringdaten zu den gemessenen Temperaturdaten Ende des 20. Jahrhunderts passen, was in Wirklichkeit nicht der Fall war. Dieser jetzt offengelegte Betrug zeigt, dass der AR 4 des IPCC wissenschaftlich fragwürdig ist. Die im November bekannt gewordenen E-Mails bestätigen, dass diese Fälschung reiflich durchdacht worden ist“.

Die EPA hat diese Eingabe wie folgt zurückgewiesen:

Antwort auf 1 bis 5: Die EPA hat die Informationen des Petenten begutachtet und festgestellt, dass vom Petenten zitierte Graphik nicht aus dem AR 4, sondern aus dem AR 3 stammt, der 2001 veröffentlicht worden war und im jüngsten IPCC-Bericht nicht mehr auftaucht. Im AR 4 wurden die jüngsten Daten hierzu in Abbildung 6.10 gezeigt. In dieser Abbildung enden drei von 12 Rekonstruktionen im Jahre 1960 (wie in Tabelle 6.1 im gleichen Kapitel dargestellt), weil die Rekonstruktionen in den zugrunde liegenden Studien ebenfalls 1960 enden. Sechs der 12 Rekonstruktionen laufen bis zum Jahr 1990 oder länger, wiederum basierend auf dem vom relevanten Datensatz abgedeckten Zeitraum.

Die Antwort der EPA enthält eine Abbildung vom NRC (2006), die sechs Rekonstruktionen zeigt, von denen eine 1960 endet. Weil diese Zustandsberichte die Gesamtheit der in der zugrunde liegenden Literatur präsentierten Daten zeigt, gibt es keine Beweise für irgendeinen „künstlichen Betrug“. Auch ist es kein Beweis, dass der AR 4 „wissenschaftlich fragwürdig“ ist.

Wie immer muss man genau beobachten, was gesagt wurde und was nicht.

Während das CEI auf das IPCC-2001-Diagramm (unter Manns Leit-Autorenschaft) verwiesen hat (wenngleich auch mit nicht korrekter Zuordnung) als Beispiel für einen „künstlichen Betrug“, hat sich die EPA in ihrer Antwort auf die Diagramme im NAS-Bericht 2006 und IPCC-AR 4 bezogen und festgestellt, dass diese Diagramme „keine Beweise für einen künstlichen Betrug“ liefern.

Weil sich die EPA in ihrem Gefährdungs-Ergebnis auf diese beiden Berichte bezogen hatte, war sie eigentlich verpflichtet, die tatsächlich gemeinten Diagramme zu begutachten. Aber nichts in diesem Abschnitt weist auf eine „Untersuchung“ oder „Entlastung“ von Manns Verstümmelung der Briffa-Rekonstruktion im Bericht 2001 hin.

Aus Sicht der EPA sind die Schwächen hinsichtlich des Gefährdungs-Ergebnisses gegen Vorwürfe der Fehlinterpretation des IPCC-2001-Diagramms geschützt. Außerdem hat sich die EPA auf den AR 4 verlassen (mit, wie erwähnt, verbesserter Auskunft) und auf NAS 2006. Deswegen war die EPA in der Lage, eine Untersuchung des Vorwurfs eines Fehlverhaltens in Zusammenhang mit dem IPCC-Bericht 2001 zu vermeiden. (Die irrtümliche Zuordnung des Diagramms seitens des CEI war eine zufällige Hilfe in dieser Hinsicht.)

Nebenbei: Ich bin nicht einverstanden mit anderen Aspekten der EPA-Analyse, obwohl diese Uneinigkeit nicht direkt relevant ist für den Punkt, dass sie Manns Verhalten in dieser Sache nicht „untersucht“ und ihn nicht „entlastet“ haben. Die EPA hat beobachtet, dass „drei von 12 Rekonstruktionen (im AR 4) 1960 enden, weil die Rekonstruktionen in den zugrunde liegenden Studien ebenfalls 1960 enden“.

Allerdings ist dies nicht die ganze Wahrheit oder bereits negativ beeinflusst durch IPCC-Überlegungen. Die originalen Briffa-Studien zur Abweichung zeigten ebenfalls Rekonstruktionen bis in die neunziger Jahre, vollständig samt Rückgang. Tatsächlich hat sich die Oxburgh-Kommission hierauf in ihrer Schlussfolgerung berufen, dass die Abweichung sauber in den zugrunde liegenden Studien gezeigt wird. Das Problem ist, dass es dabei eine nur allzu typische Inkonsistenz in den zugrunde liegenden Studien gibt: In der einen Graphik ist die Rekonstruktion nicht verkürzt (und zeigt) die Abweichung, während in der Spaghetti-Graphik von Briffa et al. 2001 die Briffa-Rekonstruktion still und leise gekürzt worden ist.

Sogar noch problematischer ist – und das geht direkt zurück zu der Klimagate-Korrespondenz 1999 – dass die Zustandsbeschreibungen des IPCC aufgehört haben, von der zugrunde liegenden Literatur unabhängig zu sein. Zu jener Zeit (Herbst 1999), als Mann, Jones, Briffa, Folland und Karl über ihre Sorgen sprachen, dass „die Botschaft verwässert würde“ oder man „den Skeptikern Futter geben“ würde, wurde die im AR 4 (und AR 3) in der Folge verwendete Version der Briffa-Rekonstruktion nicht veröffentlicht, und die Version, die Anfang Oktober 1999 an Mann gesandt wurde, war nicht gekürzt. Die erste Kürzung der Briffa-Rekonstruktion in IPCC-Dokumenten fand sich im ersten Entwurf von AR 3 (Ende Oktober 1999). Dabei wurde eine Version der Briffa-Rekonstruktion gekürzt, die im Archiv nicht gekürzt worden ist.

Link: http://climateaudit.org/2014/05/09/mann-misrepresents-the-epa-part-1/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Erfinder des Hockeyschlägers der globalen Erwärmung demontiert sich selbst*

[*Original taucht in der Überschrift der Begriff „double down“ als Verb auf. Mir ist keine sinnvolle Übersetzung eingefallen.]

Seit seiner Veröffentlichung in den Jahren 1998 und 1999 durchlief der Hockeyschläger eine turbulente Geschichte. Er wurde vom IPCC für den 3. Zustandsbericht übernommen, um die Behauptung einer wesentlichen anthropogenen globalen Erwärmung (AGW) während des 20. Jahrhunderts zu untermauern. Seitdem hat sich das IPCC selbst von dieser Graphik distanziert, die inzwischen vollständig diskreditiert ist. Sie verschweigt nicht nur die MWP und die LIA, sondern passt auch nicht zu anderen Analysen von Proxy-Daten. Die meiste Kritik stammt von der Arbeit zweier kanadischer Statistiker, Steven McIntyre und Ross McKitrick, die den Missbrauch von Daten, einen verzerrte Kalibrierungs-Prozess und fundamentale Fehler in den statistischen Methoden aufgedeckt haben.

McKitrick, ein Ökonometriker [?] an der Guelph University in Kanada, hat einen beißenden Kommentar zu Manns Editorial mit dem Titel „If you see something, say something“ [etwa: wenn du etwas siehst, sage etwas!]:

„OK, ich sehe einen zweitrangigen Wissenschaftler, der sich wie ein Esel verhält und sich selbst zu einem öffentlichen Ärgernis macht“.

Mein eigener Kommentar dazu lautet: „OK. Ich möchte dazu auch etwas sagen: Ich sehe einen Ideologen, der verzweifelt versucht, eine Hypothese aufrecht zu erhalten, die durch Beobachtungen längst widerlegt ist. Während die Mehrheit der Klimaalarmisten versucht, einen physikalischen Grund zur Rettung der AGW-Hypothese zu finden, ignoriert Mann schlicht die ‚unbequeme Wahrheit‘, dass sich das Klima seit mindestens 15 Jahren nicht mehr signifikant erwärmt hat – obwohl sich die Treibhausgasemissionen global stark erhöht haben“.

Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass „Hide-the-decline“-Mike das getan hat. Man erinnere sich nur an seinen von seinen Klimagate-Kumpanen so bewunderten „Nature-Trick“. … [Hier folgt ein kurzer Abriss des Klimagate-Skandals].

Wir wissen nicht, worauf sich der „Nature-Trick“ bezieht – solange wir nicht Michael Mann dazu bringen können uns zu sagen, warum er es abgelehnt hat, seine nie veröffentlichten Proxy-Daten nach 1980 zu zeigen. Wir müssen wohl warten, bis wir ihn im Zeugenstand und unter Eid haben. Aber ich habe den starken Verdacht, dass es etwas mit dem Fehlen jedweden Temperaturanstiegs darin nach 1980 zu tun hat; deren Veröffentlichung hätte zu einem Konflikt mit den veröffentlichten (und problematischen) Thermometerdaten geführt vor dem Hintergrund, dass die Menschen für einen derartigen Temperaturanstieg verantwortlich sind.

Aktuell haben wir aber inzwischen Proxy-Daten aus anderen Quellen, vor allem von Fredrick Ljungqvist und David Anderson. Ihre getrennten Veröffentlichungen stimmen darin überein, dass es seit 1940 nur einen geringen Temperaturanstieg gegeben habe, wenn überhaupt einen. Allerdings gab es zwischen 1920 und 1940 einen echten Temperaturanstieg, der in verschiedenen Proxy-Daten genauso zum Ausdruck kommt wie in Thermometermessungen.

Anti-Wissenschaft

In einer Anhörung vor dem US-Senat (am 16. Januar 2014) musste Michael Mann etwas erleben, was er gar nicht gerne hatte, und zwar von der kämpferischen Klimawissenschaftlerin und Bloggerin Judith Curry, Professorin bei Georgia Tech. Also hat er sich entschlossen, in seinem NYT-Editorial dazu etwas zu sagen. Dabei hat er jedoch vergessen, dass es oftmals besser ist, gar nichts zu sagen, als Judith Curry vorzuwerfen, mit Anti-Wissenschaft hausieren zu gehen.

Curry hat keine Zeit verloren, Manns Fehdehandschuh aufzunehmen und seine Worte gegen ihn zu verwenden:

„Da Sie mir öffentlich vorgeworfen haben, in meiner Aussage vor dem Kongress ‚Anti-Wissenschaft‘ betrieben zu haben, erwarte ich, dass Sie (öffentlich) meine Statements benennen und widerlegen, die faktisch ungenau sind, oder wo meine Schlussfolgerungen nicht durch die von mir vorgelegten Beweise gestützt werden.

Während der Anhörung hat mich Senator Whitehouse gefragt, warum manch einer mich einen ‚contrarian‘ nennt. Ich habe etwa wie folgt geantwortet: Skeptizismus ist eine der Normen in der Wissenschaft. Wir gewinnen Vertrauen in unsere Theorien, wenn sie allen Herausforderungen durch Skeptiker standhalten. Wenn sie jedoch stattdessen ihre eigenen Theorien dadurch verteidigen, dass sie Andersdenkende beschimpfen, ist das ein klares Zeichen, dass diese eigenen Theorien in Schwierigkeiten stecken“.

Ihre finale Botschaft an Mann:

„Wenn Sie vermeiden wollen, selbst als ‚Anti-Wissenschaftler‘ apostrophiert zu werden, sind Sie jetzt verpflichtet, auf meine Aussagen zu antworten!“

Krieg gegen die Kohle

Es ist interessant, dass Mann jetzt die Rolle eines Opfers spielt, vermeintlich bedrängt von mächtigen Interessen, die er dunkel als von der Industrie der fossilen Treibstoffe ausgehend sieht. Tatsächlich kann aber das Gegenteil der Fall sein. Mann wurde zu einem starken Befürworter von Kontrollen der Emissionen von Kohlendioxid, was sehr gut zu dem laufenden Krieg gegen die Kohle seitens der EPA und des Weißen Hauses passt – und zu der politischen Haltung der NYT – wonach Kohle die größte CO2-Quelle ist.

Es ist eine Ironie: während die Verbrennung von Kohle in China und Indien rapide zunimmt, ist das auch in Europa der Fall, wo die Politiker in der Vergangenheit Anti-CO2-Fanatiker waren, aber trotzdem die Kernkraft ausgeschaltet haben, die keinerlei CO2 emittiert.

In den USA werden Vorschriften erlassen, das CO2 aus den Abgasfahnen der Kraftwerke herauszufiltern und unterirdisch einzulagern. Die Kohlenstoff-Sequestrierung ist ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen und wurde noch nie kommerziell durchgeführt. Es gab sogar Rufe nach dem Herausfiltern von CO2 aus der globalen Atmosphäre, was unmöglich erscheint – und in jedem Falle sehr, sehr teuer wäre.

Und wozu das Ganze? Wie schon oft erwähnt, ist CO2 sehr vorteilhaft für die Landwirtschaft. Als natürlicher Dünger beschleunigt es das Wachstum der Ackerpflanzen. Der tschechische Physiker Lubos Motl hat berechnet: falls es möglich wäre, den CO2-Gehalt auf seinen vorindustriellen Wert zu reduzieren, würde die globale Landwirtschaft schwer geschädigt, und Milliarden Menschen würden verhungern.

Aber vielleicht ist es ja diese Art der Bevölkerungskontrolle, hinter der die Klimafanatiker her sind. Sie haben immer behauptet, dass die Erde überbevölkert ist und dass eine Anzahl Menschen entfernt werden muss, um natürliche Werte zu schützen – ein wirklich misanthropisches Schema. Im Jahre 1974 hat der Club of Rome eine detaillierte Studie veröffentlicht mit der Vorhersage, dass eine Milliarde Menschen den Hungertod sterben wird, was in den achtziger Jahren beginnen und um das Jahr 2010 seinen Höhepunkt erreichen wird. Einer der Befürworter dieser These ist jetzt der Wissenschaftsberater des Weißen Hauses.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science & Environmental Policy Project SEPP. Er ist spezialisiert auf Atmosphären- und Weltraumphysik. Als Experte für Fernerkundung und Satelliten diente er als Gründungsdirektor des US Weather Sattelite Service und jüngst als Vizepräsident des US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist leitendes Mitglied am Heartland Institute und dem Independent Institute. Er war Mitautor des NYT-Beststellers Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC, dessen Vorsitzender er seitdem ist. Das NIPCC hat zahlreiche wissenschaftliche Berichte veröffentlicht (www.NIPCCreport.org).

Read more: http://www.americanthinker.com/2014/01/the_inventor_of_the_global_warming_hockey_stick_doubles_down.html#ixzz2rx0MAgo6
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Übersetzt von Chris Frey EIKE




Geheimdienst und Hockeyschläger

Im AR 3 des IPCC aus dem Jahr 2001 war man dem gefolgt, und auch in allen Zustandsberichten danach schob das IPCC die Beweise beiseite und bevorzugte die Modelle, die sich schon bis dahin als völlig ungeeignet erwiesen haben (McIntyre & McKitrick 2005). Und dies, obwohl ich in meiner Experten-Begutachtung zum Entwurf des AR 5 400 auf der Datenbasis der Mittelalterlichen Warmzeit bei www.co2science.org erstellte Studien aufgelistet hatte, die zeigten, dass den Messungen zufolge die Mittelalterliche Warmzeit real und global aufgetreten war, und dass es fast überall wärmer als derzeit war.

Abbildung 1 rechts: Ein Frost-Jahrmarkt auf der Themse im Jahre 1694, zum Ende der Kleinen Eiszeit, die dem IPCC (2001) zufolge niemals stattgefunden hat.

Im Herbst 2013 hat mich die Regierung von Kolumbien nach Bogota eingeladen, wo man mich gebeten hat, nach zahlreichen Vorlesungen an der Universität und zwei Vorträgen vor der Anti-Korruption-Abteilung auch vor 200 Studierenden an der Army School of Intelligence and Counter-Intelligence zu sprechen.

Ich begann mit einem Zitat von Sun Tzu, dem ersten Strategen, der sich Gedanken darüber gemacht hat, wie man einen Krieg gewinnt. Er schrieb: „Das gesamte Kriegswesen basiert auf Irreführung und Täuschung“. Ich erklärte den Studierenden, dass ich ihnen anhand zahlreicher Beispiele eine Methode aufzeigen wollte, mit der ein intelligenter Offizier auch als Laie Täuschungen durchschauen kann, selbst in einem Bereich, der nicht zu seinen Spezialgebieten gehörte.

Mein erstes Bild war die absurde „Hockeyschläger-Graphik“, die die Mittelalterliche Warmzeit mit Hilfe einer Reihe von schamlosen statistischen Tricks weggebügelt hatte. Weiter führte ich aus: bevor die Modellierer ihre finstere Magie zur Zerschlagung der Mittelalterlichen Warmzeit hatten walten lassen, hatten sie sich darauf konzentriert, die messbaren Auswirkungen einer Temperaturänderung zu studieren. Und am offensichtlichsten wirkt sich eine Temperaturänderung auf den Meeresspiegel aus.

Wasser dehnt sich etwas aus, wenn es sich erwärmt. Diese thermische Expansion lässt den Meeresspiegel bei höheren Temperaturen steigen und bei niedrigeren fallen. Ich suchte nach einer Rekonstruktion des Meeresspiegel-Anstiegs im letzten Jahrtausend, und dank Dr. Willie Soon von Harvard-Smithonian fiel mir eine Graphik von Grinsted et al (2009) in die Hände.

Die Grinsted-Graphik passt nicht zum Hockeyschläger. Aber sie korreliert sehr stark mit dem früher vom IPCC gezeigten Verlauf. Ich erklärte den Studierenden, dass man mit dieser simplen, aber robusten Methode zeigen konnte, dass es im Mittelalter wirklich wärmer und während der Kleinen Eiszeit kälter als derzeit war.

Abbildung 2: Der Verlauf der globalen Temperaturen der letzten 420.000 Jahre, rekonstruiert aus dem Verhältnis von zwei Sauerstoffisotopen in den Wostok-Eisbohrkernen aus der Antarktis. Die absolute Temperatur schwankte lediglich um ± 3 Cº oder 1% während des gesamten Zeitraumes. Bildquelle: Willis Eschenbach

Ich wies auch darauf hin, dass trotz der ausgeprägten Temperatur-Fluktuationen des vergangenen Jahrtausends der globale Meeresspiegel um nur ± 20 cm während des gesamten Milleniums geschwankt hatte. Im Zuge dieser Fluktuationen war es zu Kaltphasen gekommen, in denen die Themse in London und der Hudson River in New York zum Ende des 16. Jahrhunderts wiederholt zufroren (siehe Abbildung 1 oben rechts). Mit einer Graphik des unnachahmlichen Willis Eschenbach (Abbildung 2)  zeigte ich, dass die absolute globale Temperatur während der letzten 420.000 Jahre lediglich um 3 °C oder 1% auf beiden Seiten des vieljährigen Mittels geschwankt hatte. Es ist schwierig, die globale Temperatur zu größeren Änderungen zu bringen.

Abbildung 3: Die Änderungen des Meeresspiegels nach Grinsted et al. (2009). Sie passen nicht zum Fehlen absoluter globaler Temperaturänderungen, wie sie im diskreditierten Hockeyschläger des IPCC im Jahre 2001 fabriziert worden waren.

Angesichts dieser geringen Temperatur-Fluktuationen – wie konnte der Meeresspiegel dann um 130 m steigen während der 11.400 Jahre seit dem Ende der letzten Eiszeit? Die mittlere Rate des Anstiegs betrug etwa 4 Fuß pro Jahrhundert [ca. 122 cm]. Die Antwort lautet: Eisschmelze. Sind die Temperaturen erst einmal hoch genug, um das Eis auf den großen nordhemisphärischen Landmassen zum Schmelzen zu bringen, wird der Meeresspiegel abrupt steigen, so wie es nach dem Ende der letzten Eiszeit der Fall war. Tatsächlich war die globale Temperatur den Eisbohrkernen zufolge in nur drei Jahren um 5°C gestiegen.

Allerdings waren die Änderungen in der Cryosphäre während des vergangenen Milleniums vergleichsweise gering. Der Hauptgrund für Änderungen des Meeresspiegels war die thermische Ausdehnung. Die Änderungen der letzten 1000 Jahre betrugen also nur Zentimeter, nicht Meter.

Nichtsdestotrotz war eindeutig, dass das Wetter im Mittelalter warm genug war, um den Meeresspiegel um 20 cm steigen zu lassen, und kühl genug, um ihn während der Kleinen Eiszeit sinken zu lassen. Dieser Verlauf passt nicht zum Hockeyschläger (Abbildung 3), aber es passt zum Schema des IPCC 1990, in dem sich sowohl die MWP als auch die LIA abzeichneten (Abbildung 4)

Abbildung 4: Der Verlauf des Meeresspiegels nach Grinsted et al. (2009) und der Temperatur nach dem IPCC (1990) sind eng und vielleicht kausal korreliert.

Der Direktor der Army School, der enthusiastisch genickt hatte bei diesem Teil meiner Ausführungen, verließ leise den Raum und kam wenige Minuten später wieder herein und hielt etwas in seiner Hand.

Am Ende meiner Vorlesung und nach einer außergewöhnlich großen Zahl scharfsinniger Fragen aus dem Auditorium kam der Direktor zum Rednerpult und zeichnete mich aus mit einer großartigen Medaille, der Medaille der Army School of Intelligence and Counter-Intelligence, die sich jetzt an einem Ehrenplatz auf dem Kaminsims unter den schönen Portraits meiner Vorfahren befindet.

Nach meiner Rückkehr nach Schottland habe ich einem Freund von der Auszeichnung erzählt. Seine Antwort: „Intelligenz-Medaille? An dich?“

Dafür hat man Freunde.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/12/08/intelligence-and-the-hockey-stick/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




American Tradition Institute (ATI) verklagt Universität auf die Veröffentlichung von Dokumenten zum „Hockeyschläger“

Bei diesen Aufzeichnungen handelt es sich um E-Mails in Zusammenhang mit dem berüchtigten „Hockeyschläger“ und die Institution, die diesen berühmt gemacht hatte, das IPCC. Das IPCC macht derzeit Schlagzeilen mit der jüngsten einer Serie von Proklamationen bzgl. der drohenden Klimakatastrophe und einer inzwischen schon rituellen Proklamation von sogar noch größerer Gewissheit, dass ökonomische Aktivitäten die Ursache dafür sind.

„Die Öffentlichkeit merkt immer starker, dass sie die Bemühungen finanziert hat, eine allgemein schädliche und sinnfreie* Energie-Angst-Agenda einzuführen, und zwar durch Aktivisten in der Regierungs-Bürokratie sowie grünen Interessengruppen, die sie lieben, bis hin zu Aktivisten, die sich in staatlichen Universitäten verbergen“, sagt Chris Horner, führendes Mitglied in der ATI, FMELC-Anwalt und Autor von The Liberal War On Transparency sowie der Initiator der Aktion. „Wir trachten weiterhin danach, Kopien der Aufzeichnungen einzusehen, für die die Öffentlichkeit bezahlt hat, und danach, der oft versprochenen, aber kaum einmal eingetretenen freiwilligen Transparenz der Regierung zum Durchbruch zu verhelfen. Zu oft schon haben öffentliche Einrichtungen uns aufgefordert, uns in langwierigen Kämpfen im Rahmen von Gesetzen zur Offenlegung von Aktivitäten zu engagieren. Die Öffentlichkeit muss zumindest eine Ahnung hinsichtlich des gewaltigen Apparates bekommen, den sie gefördert haben“, fügte er hinzu.

[*unübersetzbares Wortspiel: …all-pain, no-gain…]

ATI verlangte nach diesen Aufzeichnungen im Dezember 2011 [1]. Nachdem die Universität den Widerstand der betroffenen Professoren eingeräumt hatte – wie ATI vor Gericht aussagte, wurde beiden widerrechtlich erlaubt zu entscheiden, welche E-Mails sich darauf beziehen und welche zu erzeugen sie der Universität gestatten würden – bereitete U of A hunderte damit zusammenhängender E-Mails auf.

Unter den Unterlagen der U of A befand sich auch zum ersten Mal jemals eine 213 Seiten starke Roadmap mit vielen hundert E-Mails bzgl. des „Hockeyschlägers“ sowie des IPCC, bei denen die Akademiker darauf bestanden hatten, dass sie nicht veröffentlicht werden konnten. Unglücklicherweise waren die Indizes auch aus freien Stücken und nicht charakteristisch sehr sparsam mit Details, obwohl sie die Korrespondenz zwischen den Hockeyschläger- und den IPCC-Autoren offenlegen (Sie identifizieren z. B. auch E-Mails zwischen den Professoren und dem IPCC hinsichtlich der Koordinierung der Arbeit von Jonathan Overpeck an der Universität für die Umweltaktivistengruppe Union of Concerned Scientists sowie E-Mails von und an Phil Jones von der University of East Anglia, dem Ausgangspunkt von Klimagate).

Das ATI hat Anklage nach dem Public Records Law in Arizona erhoben, nachdem die Universität die Forderung des ATI abgelehnt hat, ausreichende Details dieser Indizes über zurück gehaltene Aufzeichnungen zur Verfügung zu stellen oder die darauf eingehenden Aufzeichnungen zu erzeugen. Das Goldwater Institute fungiert als der lokale Berater des ATI. Die Klage des ATI erklärt, wie in diese E-Mails, erstellt und versandt auf Kosten der Steuerzahler, zwei Akademiker involviert sind mit:

…einer Historie der Verwendung (öffentlicher) Ressourcen der Universität – einschließlich des Sendens und Empfangens von E-Mails, die für diesen Fall von Belang sind – für die arbeitsbezogene Teilnahme in damit zusammen hängenden Organisationen einschließlich des IPCC, welches Gegen­stand vieler, im Rahmen von Klimagate bekannt gewordener höchst kontroverser E-Mails war, versandt und empfangen auf öffentlich bezahlten Computern.

Durch das Bekanntwerden dieser E-Mails und Veröffentlichungen im Rahmen vieler Gesetze zur Informationsfreiheit [freedom of information laws] hat die Öffentlichkeit von verstörenden Praktiken durch ein Netzwerk öffentlich geförderter Akademiker erfahren. Unter diesen Praktiken waren eine fragwürdige Verwendung von Statistiken, organisierte Bemühungen, Gesetze zur Transparenz in den USA und UK zu unterlaufen, Kampagnen zur Verhinderung der Veröffentlichung abweichender Arbeiten, Rekrutierungen von Journalisten, die sich auf die Gegner einschießen sollten und Rache an Wissenschaftlern und Herausgebern von Zeitschriften, die abweichende Arbeiten bekannt gemacht haben.

Als Teil des Transparenz-Projektes vom ATI hat es nach Informationen verlangt und diese auch erhalten. Dabei geht es um Informationen von öffentlich geförderten Agenturen und Universitäten, die in Beziehung stehen zu der wichtigen öffentlichen politischen Frage einer vermeintlich katastrophalen, vom Menschen verursachten globalen Erwärmung und damit zusammen hängenden politischen Forderungen.

Das ATI ist auch in einen Rechtsstreit involviert, bei dem es um Aufzeichnungen der University of Virginia zu dieser Frage geht. Außerdem hat ATI zahlreiche Anfragen an verschiedene Agenturen und Universitäten gestellt, denen man aber nur teilweise nachgekommen ist. Das ATI hat dem obersten Gerichtshof von Virginia erklärt, warum das Gericht die UVA-Anfrage in Betracht ziehen sollte.

Das American Tradition Institute (ATI) ist eine öffentliche Einrichtung für politische Forschung und die Durchsetzung öffentlicher Interessen. Es befürwortet die Wiedereinsetzung der Prinzipien der Wissenschaft und des freien Marktes, verantwortungsbewussten Landverbrauch, das Management natürlicher Ressourcen, Energie, Eigentumsrechte und Prinzipien der Verwaltungsarbeit. Die Organisation bezieht aus seiner Transparenz-Initiative öffentliche Informationen im Rahmen von Informationsfreiheits-Gesetzen in Verbindung mit Umwelt- und Energiepolitik und darüber, wie politische Entscheidungsträger mit diesen öffentlichen Ressourcen umgehen.

________________________________

[1] Die University of Arizona (U of A) erkennt an, dass „die University of Arizona im Rahmen öffentlicher Gesetze arbeitet. Ziel dieser Gesetze ist es, der allgemeinen Öffentlichkeit, deren Steuergelder die Universität stützen, Einsicht in die Art und Weise unserer Arbeit bekommen. Auf Anfrage müssen die Untersuchung oder Kopien der meisten Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt werden, mit Ausnahme von zwei Kategorien, die nicht öffentlich sind“. http://tinyurl.com/nod76no, S. 5. (Bei diesen beiden Kategorien handelt es sich um Angaben zu Studenten und Personal, die nicht in die ATI-Anfrage involviert sind).

Auf der gleichen Website informiert die U of A neue Mitarbeiter unter der „Arizona Public Service Orientation“. „Innerhalb Ihrer ersten 30 Tage der Mitarbeit lesen Sie bitte die Information in dieser Orientierungshilfe. Am Ende drucken Sie die Checkliste und verifizieren Sie, dass Sie den Abschnitt vollständig bearbeitet haben, und senden Sie es an die für Ihren Arbeitsbereich zuständige Abteilung!“ http://tinyurl.com/p8zsavw, p. 4.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/09/09/ati-files-suit-to-compel-the-university-of-arizona-to-produce-records-related-to-so-called-hockey-stick-global-warming-research/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neuer Hockeyschläger Fehlalarm: Jungforscher Marcott führte Medien hinters Licht

Hauptperson unserer Geschichte ist der Jungwissenschaftler Shaun Marcott. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, im April 2011, reichte Marcott bei der Geologischen Fakultät der Oregon State University eine Doktorarbeit ein, in der er sich mit den Gletschern und der klimatischen Entwicklung der Erde während der späten Eiszeit sowie der letzten 10.000 Jahre beschäftigte. Der Arbeit voran stellt Marcott ein Zitat von Richard P. Feynman:

„Wissenschaft ist der Glaube an die Ignoranz der Experten“

Ach, hätte sich der junge Marcott doch dieses Motto vollständig zu Eigen gemacht, dann wäre ihm sicher einiges erspart geblieben. Aber davon ahnte er damals vielleicht noch nichts. Letztendlich waren es nämlich genau diese ignoranten Experten, die den Doktoranden zu Fall brachten.

Das Papier

Zwei Jahre später. Als Produkt der Dissertation erschien am 8. März 2013 in der Zeitschrift Science von Marcott eine Arbeit mit einer globalen Temperaturrekonstruktion der letzten 11.300 Jahre, also für die Zeit seit Ende der letzten Eiszeit. Der Publikationszeitpunkt war günstig, denn so konnte die Studie noch gerade so in den momentan entstehenden 5. Klimazustandsbericht des Weltklimarats IPCC eingearbeitet werden. Entsprechend viel Mühe machten sich die US-amerikanischen National Science Foundation und die Universität, die beide am Tag vor Veröffentlichung des Papiers kräftig Werbung betrieben und aufsehenerregende Pressemitteilungen herausgaben. So titelte die Science Foundation sensationsheischend:

Die Erde ist heute wärmer als während 70-80% der letzten 11.300 Jahre.

Auch die Universität Oregon wollte ihren Anteil an den Presselorbeeren und spielt daher in ihrem Titel auf die angeblich besondere Bedeutung der Erwärmung der letzten Jahrzehnte an:

Rekonstruktion der Temperaturgeschichte unterstreicht Bedeutung der kürzlichen Erwärmung

Noch am Erscheinungsdatum des Artikels war die Nachricht über den Atlantik geschwappt, wo die deutsche Presse die bedrohliche Nachricht ihren Lesern lustvoll und ungeprüft kredenzte. So berichtete der Berliner Tagesspiegel:

In den vergangenen Jahrzehnten sind die Temperaturen im globalen Durchschnitt gestiegen. Das zeigen zahlreiche Studien. Wie die Entwicklung über einen längeren Zeitraum aussieht, ist schon schwieriger festzustellen, da brauchbare Daten über das Weltklima nur für die letzten 1500 Jahre vorlagen. Shaun Marcott von der Oregon State University und Kollegen haben diese Spanne nun beträchtlich erweitert auf 11 300 Jahre. Ihre Daten zeigen, dass es derzeit wärmer ist als in drei Vierteln der gesamten Beobachtungszeit. Und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Erde bald einen neuen Temperaturrekord erleben wird.

Auch die klimaaktivistische Webplattform klimaretter.de freute sich sehr über die neue Studie und schrieb:

Die globalen Temperaturen steigen derzeit schneller als jemals zuvor seit dem Ende der letzten Eiszeit. Das ist das Ergebnis einer Studie, bei der ein Team von Wissenschaftlern um den Geologen Shaun Marcott von der Oregon State University in Corvallis die Temperaturen der vergangenen 11.300 Jahre rekonstruiert hat. “Wir wussten bereits, dass die Erde heute wärmer ist als während der vergangenen 2.000 Jahre”, sagt Marcott. “Jetzt wissen wir, dass sie heute wärmer ist als während – fast – der gesamten letzten 11.300 Jahre”. Steigt die Erwärmung im bisherigen Tempo, dann, so Jeremy Shakun von der Havard University, einer der Co-Autoren der Studie, “sind wir auf dem Weg zu einem Planeten, der ganz anders ist als das, was wir bis jetzt gewohnt sind”.

Shaun Marcott selbst macht es in einem Beitrag im National Journal ganz deutlich:

„Wir fanden, dass die Temperaturen in den letzten hundert Jahren im gleichen Maße angestiegen sind, wie sie im Laufe der letzten 6000 Jahre gefallen sind. In anderen Worten: Die Änderungsrate [der Erwärmung] ist sehr viel größer als irgendwann im gesamten Holozän“ [welches die letzten 11.500 Jahre nach Ende der Eiszeit abdeckt].

Shaun Marcott war über Nacht berühmt geworden, wie sein großes Vorbild Michael Mann. Die Presse riss sich um den Jungforscher. Die ganze Welt interessierte sich plötzlich für seine Meinung, wollte zitierfähige Sätze aus dem Mund des Shooting Stars hören, welche sogleich digital um die ganze Welt gefunkt wurden. Vertreter des IPCC beglückwünschten den jungen Mann zu seiner ausgezeichneten Arbeit. Der Weg zu einer goldenen Karriere stand offen. Wie bereits bei Michael Mann geschehen, konnte Marcott nun auf schnelle Beförderung, zügige Professur und verantwortungsvolle IPCC-Posten hoffen. Nach 15 enttäuschenden Jahren des Erwärmungsstopps gab es nun endlich wieder Hoffnung auf neue Temperaturrekorde. Endlich schien hier die neue Arbeit zu sein, die den Schlüssel zum ganz großen Neustart der Klimakatastrophe darstellte. Hier war er, der Beweis, dass alleinig der Mensch an der Klimaerwärmung Schuld war.

Man kann sich vorstellen, dass der Vater des ursprünglichen Hockey Sticks ganz aus dem Häuschen war. Michael Mann twitterte vergnügt, dieses Paper wäre der langersehnte ‚Dolch im Herzen‘ der Klimaleugner. Und Marcott hielt sich ganz eng an sein großes Vorbild, lobt diesen für seine Pionierarbeit und seine Ausdauer im Kampf gegen die Feinde der Wissenschaft. Im Wetterzentrale Forum jubilierte ein K.a.r.S.t.e.N, dies wäre doch eine geradezu bahnbrechende Arbeit, ein absoluter Meilenstein.

Wiederauferstehung einer Kurve: Kann man ihr wirklich vertrauen?

Klingt alles ziemlich gut. Trotzdem wollen wir uns die eigentlich unnötige Mühe machen und schauen kurz auf die in den Pressemitteilungen und Zeitungsartikeln gelobte neue Temperaturkurve:

Abbildung 1: Globale Temperaturrekonstruktion für die letzten 11.300 Jahre. Aus Marcott et al. (2013).

In der Tat ragt in der Heutezeit eine raketenhaft nach oben schießende Temperaturspitze aus der Kurve heraus. Allerdings erreicht sie gerade so etwa das Temperaturniveau, das bereits 4000 Jahre lang zu Beginn der Nacheiszeit geherrscht hat. Wäre dies nicht auch eine Schlagzeile wert gewesen? Zum Beispiel: „Neue Studie zeigt: Es war bereits tausende von Jahren mindestens so war wie heute.“

Dankenswerterweise haben die Autoren der Studie auch einen vergrößerten Ausschnitt ihrer Temperaturrekonstruktion für die letzten 2000 Jahre dazu gegeben:

Abbildung 2: Globale Temperaturrekonstruktion für die letzten 2,000 Jahre. Aus Marcott et al. (2013).

Fällt Ihnen etwas auf? Genau, das sieht doch fast genauso wie die berühmt berüchtigte Hockey Stick Kurve von Michael Mann aus. Weil jene so wunderschön ist, wollen wir sie hier nochmal zeigen:

Abbildung 3: Temperaturrekonstruktion der nördlichen Hemisphäre für die letzten 2,000 Jahre nach Michael Mann und Kollegen. Aus dem 3. IPCC-Bericht (Fig. 2.20).

Da war er also wieder, der gute alte Hockey Stick. Auferstanden von den Toten. Aber wie konnte dies sein? Neuere Untersuchungen hatten doch zwischenzeitlich eindeutig nachgewiesen, dass es vor 1000 Jahren eine Mittelalterliche Wärmeperiode gegeben haben muss, die in etwa das heutige Temperaturniveau hatte. Zu nennen sind hier beispielsweise die Arbeiten des Schweden Fredrik Ljungqvist (Abbildung 4). Selbst der ursprüngliche Hockey Stick Erfinder Michel Mann musste seine Kurve in den letzten Jahren signifikant verändern und die Mittelalterliche Wärmeperiode wieder integrieren.

Abbildung 4: Temperaturrekonstruktion der außertropischen nördlichen Hemisphäre für die letzten 3,000 Jahre. Nach Ljungqvist 2010.

Auf Basis dieser allbekannten Vorgeschichte hätten sich die wissenschaftlichen Gutachter von Science sowie die internationale Fachpresse eigentlich besondere Mühe geben müssen, die Studie des Jungforschers Marcott auf Herz und Nieren zu prüfen. Ganz so viele Jahre Erfahrung hat er ja noch nicht vorzuweisen, da kann ein bisschen gesundes Misstrauen wohl nicht schaden. Dabei stehen zwei Fragen im Vordergrund:

1) Wo ist die Mittelalterliche Wärmeperiode plötzlich geblieben?

2) Durch welche Daten ist die raketenhafte Erwärmung der letzten Jahrzehnte belegt, die laut der Marcott-Studie zuletzt vor 6000 Jahren erreicht worden sei?

Nur wenige Pressevertreter hatten die Problematik bereits früh erkannt. Dazu gehörte auch Axel Bojanowski von Spiegel Online, der sich bezüglich der Studie von Experten aus Deutschland (Jan Esper, Universität Mainz) und der Schweiz (Ulf Büntgen, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) beraten ließ. Und diese Exerten mahnten zur Vorsicht. Bojanowski schrieb:

Gleichwohl falle auf, dass es den Daten zufolge in den vergangenen 11.300 Jahren nie einen so starken Wärmesprung gegeben habe wie im vergangenen Jahrhundert, seit der Mensch das Klima erwärme, sagt Studienautor Marcott. Ob es jedoch tatsächlich der einzige derartige Temperatursprung gewesen sei, ist Büntgen und Esper zufolge unklar: Die zeitliche Genauigkeit der Kurve liege bei durchschnittlich 120 Jahren, gibt Büntgen zu bedenken. Nur in den vergangenen Jahrzehnten gibt es auf den Tag genaue Aufzeichnungen. “Da kann die jüngste Erwärmung im Vergleich dann dramatischer erscheinen”, sagt Esper. Die meisten Daten stammen vom Meeresgrund. Doch Klimadaten aus dem Ozean zeigen üblicherweise geringere Ausschläge nach warm und kalt als Daten vom Land, erläutert der Forscher. Die Temperatur könnte in Wirklichkeit also mehr Sprünge gemacht haben. Mögliche Auswirkungen solcher Klimaschocks auf historische Ereignisse sollen künftige Studien klären.

Kollegen-Check: Mit wem arbeitet Marcott eigentlich?

Bevor wir uns gleich der Analyse von Marcotts Klimakurve widmen, wollen wir kurz überprüfen, um wen es sich eigentlich bei den drei Co-Autoren des jungen Geologen handelt. Zunächst wäre da Alan Mix. Mix ist Professor an der Oregon State University. Er betreibt das hiesige Isotopenlabor, dessen Messungen für derlei Studien unverzichtbar sind. Interessanter sind jedoch die anderen beiden Mitautoren. Peter U. Clark ist ebenfalls Professor an der Fakultät und fungierte als Doktorvater von Marcott. Aber was noch viel wichtiger ist: Clark ist ‚Koordinierender Leitautor“ für Kapitel 13 (Meeresspiegel) des gerade entstehenden IPCC-Klimaberichts. Dies könnte vielleicht den klimaalarmistischen Ton der Arbeit erklären. Eine böse Vorahnung beschleicht uns: Werden hier möglicherweise noch letzte aufrüttelnde Mosaiksteinchen für den 5. Klimazustandsbericht fabriziert, sozusagen als Auftragsarbeiten für IPCC-Kollegen?

Dieser Verdacht erhärtet sich, wenn wir uns den letzten Co-Autor näher anschauen, Jeremy Shakun. Auch Shakun war bis vor kurzem noch Clarks Doktorand. Bereits vor einem Jahr fiel Shakun mit einem fragwürdigen Paper auf, in dem eines der größten Probleme des IPCC „gelöst“ wurde, nämlich das zeitliche Hinterherhinken des CO2-Verlaufs gegenüber der Temperatur in den letzten 600.000 Jahren. Wie kann das CO2 in einem solchen Fall Wärmetreiber sein? Jeremy Shakun stellte damals neue Altersdatierungen vor, und schwupps sah plötzlich alles viel besser aus (siehe unseren Blogbeitrag „Statistik-Trick befördert CO2 vom Beifahrer zum Chauffeur: Fragwürdiger neuer Shakun-Artikel in Nature“). Co-Autoren der umstrittenen Studie? Peter U. Clark und Shaun Marcott ! Man wird das Gefühl nicht los, dass hier ein Doktorvater seine Schützlinge für fragwürdige IPCC-Zwecke verheizt. Ohne zuviel vorweg nehmen zu wollen: Alterdatierungen spielen auch in unserer aktuellen Geschichte wieder eine wichtige Rolle.

Die Analyse

Schreiten wir nun zur Analyse des wissenschaftlichen Gehalts des Marcott-Artikels. Wir stützen uns dabei auf die wertvolle Arbeit etlicher fleißiger Faktenchecker wie etwa Steve McIntyre, Rud Istvan und Don Easterbrook, die in ihrer Freizeit die Arbeit verrichten, die eigentlich von den bezahlten Vollzeit-Forschern hätte selbst erbracht werden sollen. Die Links zu diesen Analysen sind jeweils in den Text eingearbeitet.

Kümmern wir uns zunächst um den großen, zentralen Temperaturberg in der Kurve, der etliche Jahrtausende des Untersuchungszeitraums dominiert hat. Hier scheint prinzipiell alles in Ordnung zu sein. Es handelt sich nämlich um das wohlbekannte ‚mittelholozäne Klimaoptimum‘ während dessen es auf der Erde um mindestens ein Grad wärmer war als heute. Grund hierfür war die Bahnkonstellation der Sonne um die Erde, so dass während der Nordsommer durch geometrische Effekte mehr Sonneneinstrahlung auf die landreiche Nordhalbkugel geriet (siehe S. 128 in „Die kalte Sonne“).

Kommen wir zur nächsten Frage: Warum sieht der Kurvenverlauf eigentlich so glatt aus? Aus geologischen Untersuchungen wissen wir doch eigentlich, dass der Temperaturverlauf viel hochfrequenter war und sich enorme Änderungen im Jahrhundert bis Jahrtausend-Maßstab ereigneten. Das Rätsel lässt sich zum Glück relativ leicht auflösen. Marcott und Co-Autoren selbst wiesen in der Einleitung ihres Papers hin, dass die verwendeten Datensätze eine mittlere zeitliche Auflösung von nur 120 Jahren haben, einige sogar nur von 500 Jahren. Das heißt, dass das Geschehen von bis zu 500 Jahren auf einen einzigen Punkt verschmilzt. Die Mittelalterliche Wärmephase wurde mit dieser Methode einfach weggeglättet. Zur Analyse der genauen Temperaturgeschichte sind Marcotts Kurven daher überhaupt nicht geeignet. Vielmehr geht es in der Arbeit um den groben, langfristigen Klimaverlauf, der durch das mittelholozäne Klimaoptimum und die darauf folgende Abkühlung im Prinzip auch gut abgebildet ist.

Die wirklich brennende Frage ist jedoch eher methodischer Natur: Wie kann in einer Arbeit, die nur eine zeitliche Auflösung von Jahrhunderten besitzt, eigentlich plötzlich eine Temperaturspitze in der Heutezeit nach oben schießen, die nur wenige Jahrzehnte umfasst? Ein Ding der Unmöglichkeit. Warum sind die Gutachter von Science nicht auf diesen Widerspruch gestoßen? Waren die Gutachter möglicherweise gar nicht daran interessiert, etwaige Schwächen aufzudecken? Zwischenzeitlich kursieren Gerüchte, dass einer der Gutachter Michael Mann gewesen sein soll, was einiges erklären würde. Und noch etwas fällt auf: In Marcotts Doktorarbeit ist das entsprechende Manuskript auf Seite 41 noch als Einreichung bei der Zeitschrift Nature gekennzeichnet. Hatten die Gutachter von Nature den Braten frühzeitig gerochen und das Manuskript kurzerhand abgelehnt?

Bohren wir noch etwas genauer nach und versuchen zu verstehen, wie die moderne Temperaturspitze in Marcotts Kurve zustande kam. Dazu schauen wir zunächst in Marcotts Doktorarbeit nach. Dort ist bekanntlich viel mehr Platz um Dinge zu erklären als in einem vierseitigen Science-Artikel. Aber was für eine Überraschung ! In Marcotts Doktorarbeit taucht die moderne Wärmespitze gar nicht auf ! Falls Sie es nicht glauben, laden Sie sich doch einfach mal das pdf der Arbeit herunter und schauen auf Seite 48 nach. Dort findet sich nämlich die folgende Kurve (Abbildung 4). Das Resultat: Keine moderne Wärmespitze !

Abbildung 5: Globale Temperaturentwicklung der letzten 2000 Jahre laut Marcotts Doktorarbeit 2011. Es fehlt die ominöse moderne Wärmespitze, das Herzstück des späteren Science Artikels.

Shaun Marcott selbst scheint sich also der Problematik durchaus bewusst gewesen zu sein, dass man in einem zeitlich schlecht aufgelösten und stark geglätteten Datensatz nicht plötzlich nach Belieben kurzfristige Zacken einbauen kann. Nun wissen wir alle, dass man in Doktorarbeiten auf keinen Fall Schummeln darf, um schlimme Spätfolgen zu vermeiden, wie einige deutsche Politiker am eigenen Leibe erfahren mussten. In wissenschaftlichen Papers hingegen kann man schreiben was man will. Wenn es von den Gutachtern durchgelassen wird, gilt es als akzeptiert. War die Temperaturspitze im Science-Artikel daher möglicherweise nur eine Art böses Spiel, mal sehen, ob die Gutachter es finden, und wenn nicht, dann umso besser? Wer könnte hinter diesen Bestrebungen stecken? Doktorvater Peter U. Clark, der sich als koordinierender IPCC-Leitautor in unwissenschaftlicher Weise dem klimaalarmistischen Gedankengut verschrieben haben könnte?

Es kommt noch besser. Die Grundlage für Marcotts Temperaturkurve bildeten 73 einzelne Temperaturkurven, die von anderen Forschern in verschiedenen Teilen der Erde erstellt und größtenteils bereits publiziert worden waren. Marcotts Arbeit bestand lediglich darin, die Daten statistisch zu bearbeiten und eine Gesamtkurve daraus zu formen. Und von den 73 verwendeten Temperaturkurven decken lediglich 9 die Zeit ab 1950 ab. In diesen 9 Kurven muss also irgendwie die moderne Wärmespitze der letzten Jahrzehnte stecken, die die Autoren in ihrem Science Paper und den Pressemitteilungen stolz präsentieren und hervorheben.

The Inconvenient Skeptic hat die Originaldaten dieser 9 Kurven einmal aufgetragen:

Abbildung 6: Darstellung der 9 Temperaturkurven, die in Marcotts Studie die Zeit nach 1950 abdecken und aus denen durch geeignete statistische Verfahren eine enorme Wärmespitze generiert wurde. Quelle: The Inconvenient Skeptic.

Sehen Sie es auch? Keine einzige der 9 Kurven besitzt eine ausgeprägte Wärmespitze in den letzten Jahrzehnten. Die Spitze im Science Paper ist ein übles, statistisches Artefakt. Was für eine Riesenpleite. Das Science Magazin sollte sich schleunigst neue Gutachter suchen.

Offensichtlich hat die Marcott-Truppe aber auch an den Originaldaten herumgedoktort, um die Wärmespitze herbeizuzaubern. Spürnasen wieSteve McIntyre fanden schließlich, was passiert war. Marcott nahm sich die „künstlerische Freiheit“ die Altersdatierungen unliebsamer Datenpunkte zu modifizieren, um die gewünschte Hockey Stick-Geometrie zu erhalten. Schauen Sie sich das mal an:

Abbildung 7: Originaltemperaturdaten (rot) und was daraus nach phantasievoller Modifikation durch Marcott et al. wurde. Quelle: Climate Audit.

Das Eingeständnis

Drei Wochen nach dem Erscheinen des Papers, musste die Marcott-Truppe schließlich ihre Flunkerei hinsichtlich der modernen Wärmespitze einräumen. In aller Stille, am Ostersonntag, dem 31. März 2013 erschien auf der klimaalarmistischen Webplattform realclimate.org eine langatmige Erklärung der Autoren, in der sorgfältig in den Buchstabensalat versteckt das überfällige Eingeständnis zu finden war: Ja, die Temperaturen des 20. Jahrhunderts in der publizierten Kurve sind statistisch nicht robust, und die Temperaturspitze daher auch nicht. Lesen Sie die Einlassung im englischen Original:

Question: What do paleotemperature reconstructions show about the temperature of the last 100 years?

Answer: Our global paleotemperature reconstruction includes a so-called “uptick” in temperatures during the 20th-century. However, in the paper we make the point that this particular feature is of shorter duration than the inherent smoothing in our statistical averaging procedure, and that it is based on only a few available paleo-reconstructions of the type we used. Thus, the 20th century portion of our paleotemperature stack is not statistically robust, cannot be considered representative of global temperature changes, and therefore is not the basis of any of our conclusions.

Im Prinzip stand dies sogar bereits auf der ersten Seite im Science Artikel, nur etwas verklausulierter (Fettsetzung ergänzt):

Without filling data gaps, our Standard5×5 reconstruction (Fig. 1A) exhibits 0.6°C greater warming over the past ~60 yrB.P. (1890 to 1950 CE) than our equivalent infilled 5° × 5° area-weighted mean stack (Fig. 1, C and D). However, considering the temporal resolution of our data set and the small number of records that cover this interval (Fig. 1G), this difference is probably not robust.

Da wundert es umso mehr, dass Marcott zum Zeitpunkt des Erscheinens des Artikels in den zahlreichen Medieninterviews stets die angeblich einzigartige Erwärmungsrate der letzten Jahrzehnte hervorhob, obwohl diese Erwärmungsrate nach eigenen Angaben im Paper sowie dem späteren Eingeständnis in keiner Weise belastbar war. Was ging bloß im Kopf des jungen Mannes vor? Wurde ihm zu diesem Vorgehen geraten oder war es seine eigene Idee, die Welt so zu täuschen?

Ein Skandal und keine Folgen?

Der Skandal ist aufgeflogen und trotzdem scheint es keinen der ehemaligen Berichterstatter der Studie zu interessieren. Tagesspiegel,Stuttgarter Zeitung und Klimaretter haben noch immer ihren Originalartikel im Netz, ohne Hinweis oder Addendum auf den sinnentstellenden Fehler. Die klimaalarmistische Gemeinde verstummte plötzlich und ging auf Tauchstation. Klimarealisten wie Ross McKittrick mussten die Lücke füllen und die Öffentlichkeit über die veränderte Sachlage in der Presse informieren.

In einer sorgfältigen Analyse diskutiert Roger Pielke Jr., Professor für Umweltstudien an der University of Colorado at Boulder, ob das Verhalten der vier Autoren der Temperaturstudie möglicherweise sogar den Tatbestand des wissenschaftlichen Fehlverhaltens erfüllt. Pielke kann dabei zeigen, dass die Gruppe um Shaun Marcott die Ergebnisse ihrer Studie in den beiden Pressemitteilungen fehlerhaft dargestellt haben, die dann von einer Vielzahl von Medien im guten Glauben übernommen wurden. Pielke fordert in seinem Artikel die Zeitschrift Science auf, die fehlerhaften Abbildungen im Fachartikel gegen korrekte Versionen auszutauschen und den Text entsprechend zu korrigieren. Weiterhin fordert Pielke die National Science Foundation auf, Korrekturen an ihrer irreführenden Pressemitteilung vorzunehmen. Bislang hat keine der beiden Parteien auf diese berechtigten Forderungen reagiert.

Angesichts der schweren wissenschaftlichen Verfehlungen wäre es vermutlich das Beste, wenn die Autoren das Paper zurückziehen würden. Einen solchen Schritt ist Mitte 2012 bereits eine australische Forschergruppe gegangen, die ebenfalls einen vergeblichen Wiederbelebungsversuch des Hockey Sticks gestartet hatten (siehe unseren Blogbeitrag „Kontroverse um neuen australischen „Hockey Stick“: Autoren ziehen Paper zurück“). Es lohnt sich also durchaus, in den kommenden Wochen öfter einmal auf der Webseite von Retraction Watchvorbeizuschauen. Schließlich wäre dem IPCC und der Oregon State University angeraten, die Aktivitäten des koordinierenden IPCC-Leitautors Peter U. Clark näher unter die Lupe zu nehmen. Die Verkettung seltsamer Vorkommnisse in seiner Forschungsgruppe sollte Anlass genug sein, die dort angewandten Methoden sowie die eigentlich notwendige wissenschaftliche Unparteilichkeit zu prüfen.

Dr. Sebastian Lüning

übernommen von „Die kalte Sonne“

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Schon wieder ein Hockeyschläger?

Dieser quasi-religöse Glaube an die katastrophale AGW ist immer noch eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in wissenschaftlichen und medialen Elitekreisen, selbst angesichts des Scheiterns früherer (Modell-)Vorhersagen hinsichtlich der Apokalypse und dem Bekenntnis eines Apostels, dass es während der letzten 17 Jahre keine globale Temperaturzunahme gegeben hat – im Gegensatz zu den Projektionen jedes einzelnen Klimamodells.

Wie andere religiöse Fanatiker auch treibt das Scheitern die Gläubigen nur dazu, frühere Behauptungen zu recyceln. Vorige Woche habe ich bei The Anatomy of Climate Science Hype die Art der Zusammenarbeit dieser unheiligen Drefaltigkeit behandelt: Ambitionierte Wissenschaftler; ein Wissenschaftsjournal, das ängstlich auf Publicity bedacht ist und die alte graue New York Times, die nur darauf wartet, alles zu veröffentlichen, was das Credo bestätigen könnte. In einer anderen Story der NYT (am 7. März) durch den Wissenschaftsreporter Justin Gillis wurde eine Studie (vom 8. März) in dem einst angesehenen Journal Science begutachtet.

Inzwischen haben viele von uns Skeptikern (eine Ehrenbezeichnung in der langen Historie wissenschaftlichen Fortschritts) Gelegenheit gehabt, diese Studie selbst zu begutachten. Es ist eine sehr detaillierte und schwierige Studie, dessen Leitautor Shaun Marcott von der Oregon State University (OSU) offensichtlich darauf abzielt, das nächste Aushängeschild des von den UN gesponserten IPCC zu werden. (Ich merke an, dass die OSU-Studie gerade noch vor Redaktionsschluss des IPCC-Berichtes dieses Jahres erschienen ist).

Nach umfangreichen Arbeiten bzgl. der Analyse von Proxies (historisch, nicht Thermometer-basiert) der letzten 11300 Jahre, dem Beginn des gegenwärtigen warmen Interglazials (Holozän) schlussfolgern die Autoren, dass die „gegenwärtige Erwärmung beispiellos“ ist. Das ist sie nicht – aber egal jetzt. Die gleiche Behauptung hat zuvor (in einer in Nature 1998 veröffentlichten Studie) Michael „Hide-the-Decline“ Mann mit seiner berüchtigten Hockeyschläger-Kurve aufgestellt, die inzwischen als „nicht nur falsch, sondern grundsätzlich wertlos“ überführt worden ist – um ein berühmtes Zitat von einem meiner Lehrer zu übernehmen, Wolfgang Pauli.

Das IPCC riss die Hockeyschläger-Kurve im Jahr 2001 an sich als seine Hauptstütze seiner Behauptungen bzgl. AGW. Er verschaffte einem frischen Doktoranden [PhD student] zu internationalem Ruhm – oder vielleicht Berüchtigtheit [notoriety]. Man kann alles über seinen tiefen Fall aus dem Buch von Andrew Montford The Hockey Stick Illusion: Climategate and the Corruption of Science erfahren. Die Klimagate-Kapitel, basierend auf Tausenden im November 2009 durchgesickerten (gehackten? Gestohlenen? Hängt davon ab, mit wem man redet) E-Mails beziehen sich auf die ganze erbärmliche Geschichte einer Bande von IPCC-Wissenschaftlern, hauptsächlich aus UK und den USA, die konspirativ zu kontrollieren gedachten, was Eingang in die IPCC-Berichte und die wissenschaftlichen Veröffentlichungen finden sollte.

Das IPCC glaubt nicht mehr an die Hockeyschläger-Kurve und brachte in seinem Bericht 2007 ein anderes Argument, um AGW zu stützen. Dieses Argument scheitert auch gerade, aber das IPCC gibt nicht auf. Eventuell werden sie irgendwann entdecken, dass AGW unwichtig und kaum erkennbar ist. Aber bis dahin wird man viel Geld verschwendet haben, um „die Klimaänderung zu bekämpfen, den Meeresspiegel daran zu hindern zu steigen und die Erde zu heilen“.

Die Science-Studie

Die vier Autoren, drei von der OSU und einer von Harvard, bleiben ziemlich unscharf bei der Definition des Wortes „kürzlich“ [recent]. Aber dann fügen sie eine gigantische Temperaturzunahme über das gesamte 20. Jahrhundert hinzu. Das ist die Krux ihrer Behauptung, aber auch ihr schwächster Punkt: Die einzige nachgewiesene Erwärmung fand von 1910 bis 1940 statt. Obwohl diese Erwärmung sicherlich wahr ist, glauben nur wenige fanatische Wissenschaftler, dass sie vom Menschen verursacht worden ist. Nicht einmal das IPCC betrachtet die Erwärmung bis 1940 als anthropogen.

Andererseits könnte die große behauptete Erwärmung von 1979 bis 2000 nicht einmal existieren. Über diese wichtige Frage sind die Meinungen geteilt. Die Erwärmung konnte in Satellitendaten sicherlich nicht nachgewiesen werden, und das ist die beste globale Beobachtung der Temperatur, die wir haben.

Natürlich ignorieren die Autoren die Tatsache, dass es seit mindestens einer Dekade gar keine Erwärmung gegeben hat – während die anthropogenen Treibhausgase immer schneller zugenommen haben. Philip Jones zufolge, dem Guru des IPCC hinsichtlich der globalen Temperatur, gab es keinerlei signifikante globale Erwärmung seit 17 Jahren!

Noch seltsamer mutet ihre Vorhersage für die Zukunft an – die vollständig auf nie validierten Computermodellen basiert. Sie schreiben: „Bis zum Jahr 2010 werden die globalen Temperaturen möglicherweise 5 bis 12 Sigma-Abweichungen [?] über dem Mittel des Holozäns liegen“. In einfachen Worten, dies bedeutet eine gewaltige Zunahme; aber die Wahrscheinlichkeit eines großen Temperaturanstiegs ist praktisch Null. Natürlich lassen sie sich viele Hintertürchen offen, indem sie mindestens ein halbes Dutzend Projektionen zeigen, abhängig vom jeweiligen angenommenen Szenario.

Verstecken der Datenmischung

Was hinsichtlich dieser jüngsten Bemühungen zur Behauptung einer ungewöhnlichen Erwärmung im 20. Jahrhundert und eines impliziten menschlichen Beitrags charakteristisch ist, ist deren Präsentation. Der Original-Hockeyschläger, erstmals 1998 veröffentlicht, erklärte genau und detailliert, dass die modernen instrumentellen (Thermometer-)Aufzeichnungen einfach einer Jahrhunderte langen Reihe von Proxy-Daten aufgepropft worden sind (nicht Thermometer-basiert); die OSU-Studie lehnt es ab, die Leser über diesen wichtigen Sachverhalt zu informieren.

Als Begutachter der IPCC-Berichte erinnere ich mich gut an die Bemühungen, das Vermengen von Proxy- und Thermometerdaten zu verschleiern: Im dritten IPCC-Zustandsbericht (2001) erschienen die Proxy-Temperaturreihe als schwarze Linie und die Temperaturen des 20. Jahrhunderts als blaue Linie. Ich habe mich darüber beschwert, dass dies sehr schwer unterscheidbar ist – vor allem in einer Xerox-Schwarzweißkopie. Seitdem haben das IPCC und alle anderen eine deutliche rote Farbe für die instrumentellen Daten verwendet. Diese Art der Darstellung fehlt allerdings in der gegenwärtigen OSU-Studie.

Es gibt eine Analogie aus neuester Zeit: Es ist so, als ob man Pferdefleisch in schwedische Hackbällchen füllt und diese als Rindfleisch anpreist. Im Falle der Hackbällchen hat der DNA-Beweis das mit dem Pferdefleisch überführt. Hier ist es die Tatsache, dass man am Ende der Aufzeichnung abrupte Temperaturänderungen erkennt – trotz der Feststellung des Autors, dass sie die Rohdaten einer 100-jährigen Glättung unterzogen haben. Mit so langen Glättungszeiten wie einem Jahrhundert kann man nicht erwarten, Temperaturspitzen zu erkennen, die nur etwa ein Jahrzehnt gedauert haben.

Was haben sie also wirklich gemacht? Ich habe den Verdacht, dass die Studie eine Auffrischung von Marcotts These aus seiner Doktorarbeit ist. Er hat auch erst vor Kurzem seinen PhD erhalten (2011) und hat das Schwein gehabt, dass der Hockeyschläger Nr. 2 nicht nur veröffentlicht, sondern auch international beworben worden ist. Alles darin basiert auf 73 Beispielen von Sedimenten aus den Tiefen der Ozeane, Korallen, Muscheln usw. Da gibt es nichts wirklich Neues: 1996 hat Lloyd Keigwin (von der Woods Hole Oceanographic Institution) eine solche Analyse in Science veröffentlicht. Er fand heraus, dass es vor 1000 Jahren wärmer war (während der Mittelalterlichen Warnzeit) – und erheblich wärmer vor 3000 Jahren und noch früher.

Warum also haben die Herausgeber von Science der OSU-Studie eine solche ‚Spezial’-Berhandlung zukommen lassen, Presseerklärungen verbreitet und Interviews usw. arrangiert? Vielleicht waren sie von der Behauptung der Autoren eingelullt, dass „der Planet heute wärmer ist als während 70 bis 80% der Zeit der letzten 11300 Jahre“. Aber wie der britische Klimaexperte David Whitehouse hervorhebt: „Natürlich kann man dies auch anders ausdrücken, nämlich dass die gegenwärtigen Temperaturen kälter sind als während 28% des Holozäns. Dieser Forschung zufolge liegen die Temperaturen des 20. Jahrhunderts etwa beim Mittelwert des Holozäns“.

Dieser ganze Fall illustriert ein weiteres Mal, wie ein einstmals angesehenes wissenschaftliches Journal einen bevor stehenden Artikel hochjubelt, indem es vorab Presseerklärungen an ausgewählte Journalisten schickt, die dann eine Sensations-Story daraus machen. Das kann Laien beeindrucken, aber es wird keine signifikanten Auswirkungen auf die Diskussion über AGW in der wirklichen Wissenschaft haben. Sein Einfluss auf die Politik ist Null – oder sollte es zumindest sein.

S. Fred Singer

S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project.  His specialty is atmospheric and space physics.   An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere.  He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute.  He co-authored the NY Times best-seller “Unstoppable Global Warming: Every 1500 years.”  In 2007, he founded and has since chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See www.NIPCCreport.org]. 

For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/03/14/another-hockey-stick/

A. d. Übers.: Auch von Steve McIntyre liegt hierzu etwas vor. Er präsentiert ein paar erhellende Graphiken:

Kein Aufwärtstrend in Marcotts Doktorarbeit

Ein Leser lenkte mein Augenmerk auf Marcotts Dissertation (siehe Kapitel 4 hier*). Marcotts Dissertation enthält eine Reihe von Diagrammen von identischem Stil wie der Science-Artikel. Die Proxy-Datensätze sind identisch.

[*Der Link hat das System regelmäßig zum Absturz gebracht. Man wechsle zum Original, um den Link anzukicken. A. d. Übers.]

Wie allerdings Jean S aufmerksam beobachtete, fehlt in den Diagrammen der These der abschließende Kick nach oben. Andere Aspekte der Modernen Zeit unterscheiden sich ebenfalls dramatisch.

Hier folgt Abbildung 1 aus dem Science-Artikel:

Und hier das korrespondierende Diagramm der These:

Die Unterschiede werden jedem sofort auffallen. Zusätzlich zu diesem Unterschied beim abschließenden Aufwärtstrend zeigten Versionen wichtiger Rekonstruktionen negative Werte zum Ende der Graphik der These, während sie zum Ende der Graphik in Science positive Werte aufweist.

Ich frage mich, wie dieser Unterschied zustande kommt.

Ein ähnliches Phänomen zeigt sich beim Simulations-Diagramm, das zur Unterstützung des Hockeyschlägers weit verbreitet worden ist. Hier folgt eine Vergrößerung des Abschnitts aus jüngerer Zeit in Sciencemag:

Und hier die korrespondierende Vergrößerung der These:

Steve McIntyre

Link: http://climateaudit.org/2013/03/14/no-uptick-in-marcott-thesis/ Übersetzt von Chris Frey EIKE




In China gibt es keine Hockeyschläger

Eine grundlegende chinesische Studie mit Baumringen aus Tibet durch Liu et al. (2011) zeigt, dass derzeit ein stocknormales Klima herrscht, wenn man es mit den vergangenen 2500 Jahren vergleicht. Die Temperatur, der Bereich, in dem sie sich ändert: das gab es zuvor auch schon alles. Nichts an der gegenwärtigen Periode ist „anomal“, tatsächlich kann die jüngste Erwärmungsphase in Tibet durch die Berechnung von Zyklen erklärt werden. Liu et al. haben die zugrunde liegenden Zyklen einer Fourier-Analyse unterzogen und daraus auch mutige Prognosen abgeleitet.

In Tibet lässt sich das gegenwärtige Temperaturregime 4 mal in früheren Zeiten finden, und zwar zur Zeit der Römer – vielleicht waren das die Streitwagen (chariots); dann im Dunklen Zeitalter – das war der Zusammenbruch der Industrie; dann im Mittelalter – das waren die Wikinger; und dann heute – das war die Industrialisierung. Ganz klar, diese Klimazyklen haben nichts mit der menschlichen Zivilisation zu tun. Das Team um Liu hat natürliche Zyklen verschiedener Längen gefunden: 2 bis 3 Jahre, 100 Jahre, 199 Jahre, 800 Jahre und 1324 Jahre. Die Kaltphasen stehen in Verbindung mit den Zyklen von Sonnenflecken. Wir sind nicht an den Anblick von mutigen Wissenschaftlern gewöhnt, die exakte Prognosen für 100 Jahre veröffentlichen, die sowohl Erwärmungs- als auch Abkühlungsphasen zeigen. Offensichtlich wird es sich bis 2068 abkühlen, gefolgt von einer erneuten Erwärmung, jedoch nicht bis auf das Niveau des Jahres 2006.

Über „Baumringe”

Jetzt werden einige sagen, dass die Skeptiker über Baumringe spötteln, und wir tun das – manchmal – über die aus der falschen Baumart (wie die Grannenkiefer) oder solche, die auf einer kleinen Menge von Beispielen beruhen (wie Yamal); sowie über solche mit irreführenden statistischen Tricks, die immer das gleiche Ergebnis hervorbringen, ganz egal, welche Daten man eingibt, und vor allem über solche, die Daten abschneiden, weil sie nicht mit [Daten von] Thermometern übereinstimmen, die neben Air-Condition-Anlagen oder Parkplätzen aufgestellt sind. Nur die Zeit wird uns sagen, ob diese Analyse es getroffen hat, aber es ist jedenfalls unserer Aufmerksamkeit wert.

Einige werden auch zu Recht darauf hinweisen, dass dies nur für Tibet und nicht im globalen Mittel gilt. Das stimmt. Aber die Ergebnisse stimmen gut mit Hunderten von  anderen Studien aus der ganzen Welt überein (Studien über das Mittelalter, die  Römerzeit, die Eisbohrkerne aus Grönland). Warum können wir eigentlich gute Baumringanalysen nicht an vielen Orten durchführen?

Jo


Amplitude, Änderungsraten, Periodizitäten und Gründe von Temperaturvariationen während der vergangenen 2485 Jahre sowie zukünftige Trends auf dem Plateau in Osttibet (Chinese Sci Bull,)

Abbildung 5: Vorhersage von Temperaturtrends auf dem Plateau in Osttibet für die nächsten 120 Jahre. Blaue Linie: ursprüngliche Reihen; orange Linie: kalibrierte Reihen von 464 v. Chr. bis 834 n Chr.; violette Linie: Verifikationsreihen von 835 bis 1980; rote Linie: Vorhersagereihen von 1980 bis 2134.

Das sind wunderbare Graphen. Man betrachte die folgende Analyse (power spectrum analysis) und die Zyklen…

ABSTRACT:

Amplitude, Änderungsraten, Periodizitäten und Gründe von Temperaturvariationen während der vergangenen 2485 Jahre sowie zukünftige Trends auf dem Plateau in Osttibet

Amplitude, Änderungsraten, Periodizitäten und Gründe von Temperaturvariationen während der vergangenen 2485 Jahre sowie zukünftige Trends auf dem Plateau in Osttibet wurden analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass extreme Klimaereignisse auf dem Plateau wie z. B. die Mittelalterliche Warmzeit, die Kleine Eiszeit und die Erwärmung des 20. Jahrhunderts synchron zu anderen Gebieten weltweit aufgetreten waren. Die größte Amplitude und Änderungsrate zeigte sich während des Östlichen Jin-Ereignisses (Eastern Jin Event EJE, 343 bis 425 n. Chr) und nicht im ausgehenden 20. Jahrhundert. Es zeigten sich signifikante Zyklen von 1324 Jahren, 800 Jahren, 199 Jahren, 110 Jahren und 2 bis 3 Jahren in den Zeitreihen der Temperatur während der letzten 2485 Jahre. Die Zyklen mit einer Dauer von 1324, 800, 199 und 110 Jahren stehen in Verbindung mit der Sonnenaktivität, die die Temperatur auf der Erdoberfläche erheblich beeinflusst. Die langzeitlichen Trends (mehr als 1000 Jahre) wurden durch den Zyklus mit einer Zeitskala von Jahrtausenden beeinflusst, und die Amplituden wurden von Jahrhunderte langen Zyklen dominiert; kalte Perioden korrelierten mit Minima der Sonnenflecken. Die Vorhersage wies darauf hin, dass die Temperatur in Zukunft bis etwa zum Jahr 2068 zurückgehen und danach wieder steigen wird.

Abbildung 1: Auf Baumringdaten basierende Rekonstruktion der Temperatur im osttibetanischen Plateau während der vergangenen 2485 Jahre (graue Linie), das 40-jährige gleitende Mittel (dicke schwarze Linie) und die 40-jährige gleitende Standardabweichung (dünne schwarze Linie); die horizontale Linie steht für die Mitteltemperatur dieser 2485 Jahre.

Abbildung 2: Power Spectrum Analyse der 2485-jährigen Temperaturreihe

Abbildung 3: Milleniumszyklus der Temperaturvariation während der letzten 2485 Jahre

Abbildung 4: Zerlegung der Hauptzyklen der 2485-jährigen Temperaturreihe auf dem Tibetanischen Plateau und Simulation einer periodischen Funktion. Oben: Graue Linie: Originalreihe; rote Linie: 1324-jähriger Zyklus; grüne Linie: 199-jähriger Zyklus; blaue Linie: 110-jähriger Zyklus. Unten: Drei Sinusfunktionen für verschiedene Zeitskalen. Rote gestrichelte Linie (y = 0.848 sin(0.005 t + 0.23)): 1324 Jahre; grüne Linie (y = 1.40 sin(0.032 t – 0.369)): 199 Jahre; blaue Linie (y = 1.875 sin(0.057 t + 2.846)): 110 Jahre. Die Zeit t steht für das Jahr im Zeitraum 484 v. Chr. bis 2000 n. Chr.

Schlussfolgerungen

Weltweite Klimaereignisse wie die MWP und die LIA sind in der 2485-jährigen Temperaturreihe erkennbar. Der größte Temperaturvergleich zwischen Vorhersage und Beobachtung wurde an sieben Stationen auf dem osttibetanischen Plateau durchgeführt (die sieben Stationen sind: Delingha, Dulan, Golmud, Lhasa, Nagqu, Dachaidan und Bange). Sowohl die Amplitude als auch die Rate der Temperaturänderung erreichten während des EJE ein größeres Ausmaß als im späten 20. Jahrhundert. Der Jahrtausende lange Zyklus der Sonnenaktivität bestimmte die langzeitlichen Trends der Temperaturvariationen, während die Jahrhunderte langen Zyklen die Amplitude dieser Variationen kontrollierten. Minima der Sonnenflecken waren mit Kaltzeiten assoziiert. Die mit Hilfe von caterpillar-SSA [?] gewonnenen Vorhersageergebnisse zeigten, dass die Temperatur bis etwa 2006 auf dem osttibetanischen Plateau gestiegen war und bis 2068 wieder zurückgehen wird, gefolgt von einem weiteren Anstieg. Die Regelmäßigkeit der Temperaturzu- und –abnahme über jeweils 600 Jahre (Abbildung 3) legt nahe, dass die Temperatur weitere 200 Jahre lang zunehmen wird, weil die kleine Eiszeit erst vor etwa 400 Jahren zu Ende gegangen ist. Eine kurzfristige Abnahme der Temperatur infolge von Zyklen einer Zeitskala von Jahrhunderten kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Offensichtlich hat die Sonnenaktivität erheblich die Temperatur auf dem osttibetanischen Plateau beeinflusst. Es gibt jedoch noch einige Unsicherheiten hinsichtlich unseres Verständnisses der Klimaänderung und wie der CO2-Gehalt das Klima beeinflusst. Weitere Untersuchungen sind also erforderlich.

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REFERENCES

Liu Y, Cai Q F, Song H M, et al. Amplitudes, rates, periodicities and causes of temperature variations in the past 2485 years and future trends over the central-eastern Tibetan Plateau. Chinese Sci Bull, 2994, doi: 10.1007/s11434-011-4713-7 [ -2011, 56: 2986Climate Change over the Past Millennium in China.] … Hat Tip: Geoffrey Gold.

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/12/07/in-china-there-are-no-hockey-sticks/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Der letzte Nagel im Sarg der Hockeyschlägerkurve!

Bei der berühmten Website Watts up with that liest man dazu:

"Dieses Papier ist eine unmittelbare und ernsthafte Widerlegung der Proxy-Rekonstruktionen von Mann. Es scheint auf den ersten Blick wasserdicht zu sein,  denn anstatt die Datenqualität der Proxydaten anzugreifen, nimmt man darin an, die Proxy-Daten seien für diese Zwecke genau genug und erzeugt dann eine Rückschau nach der Bayes-Methode. Dann, indem sie (die Autoren) eben diese Proxydaten einsetzten, zeigten sie, dass es es nicht gelang den scharfen Anstieg des 20. Jahrhunderts zu reproduzieren." 
Der Originaltext:

“This paper is a direct and serious rebuttal to the proxy reconstructions of Mann. It seems watertight on the surface, because instead of trying to attack the proxy data quality issues, they assumed the proxy data was accurate for their purpose, then created a bayesian backcast method. Then, using the proxy data, they demonstrate it fails to reproduce the sharp 20th century uptick.” 

Mit Dank an Dirk Maxeiner von ACHGUT, ausführlicher Bericht in Englisch hier




Sogar Alarmisten sehen Hansens Warnung als Farce an

Die neue Ausarbeitung von Hansen und 16 Co-Autoren, bei letzteren ist das vielleicht die erste für "Klimaforschung", wird von einer PR / Lobbying Firma Glover Park, komplett mit einer Pressemitteilung gefördert. Die Ausarbeitung wurde von einigen der weniger vorsichtigen Medien angepriesen, noch bevor es der Fachzeitschrift- Atmospheric Chemistry and Physics Discussions – zur Verfügung gestellt wurde. Noch wichtiger ist, das die gesamte PR stattfindet, bevor die Ausarbeitung durch ein Peer Review gelaufen ist- ein Prozess der im Gange ist und wahrscheinlich noch Monate dauert. Hansen hat die Umgehung des normalen Peer-Review-Prozess eingestanden, um den im Dezember in Paris erwarteten internationalen Klimavertrag zu beeinflussen.

Hansen und seine Koautoren argumentieren, dass das IPCC und andere Anhänger der anthropogenen Treibhaustheorie zu vorsichtig gewesen seien. Eine Erwärmung von 2 Grad Celsius, oft als "Limit" wie viel Erwärmung die Erde und ihre Bewohner vertragen können, ist "sehr gefährlich". Im Gegensatz zur IPCC-High-End-Schätzung des Meeresspiegelanstiegs von 2,7 Meter bis 2100, projizieren Hansen und seine Kollegen 10 Meter Anstieg bis 2100 mit einem Anstieg von 1,80 m mehr in wenigen Jahrzehnten danach. Die Ausarbeitung suggestiert, künftiger Klimawandel könnte sich in Superstürmen verheerend auf tief liegende Inseln, Küsten und sogar weit im Landesinneren auswirken.

Klingt wie ein vielversprechender Katastrophenfilm, nicht wahr? Ein unternehmungslustiger Regisseur würde es "der Tag vor dem Day After Tomorrow" nennen (mit einem Anklang an South Park [Kinder Komik]).

Die interessanteste Sache bei der neuen Veröffentlichung von Hansen, ist die Reaktion seiner Alarmisten Kollegen.

Die Washington Post zitierte Mann:

"Ihr Klimamodell-Szenario, bei dem das Schmelzwasser von Grönland und der Antarktis durch die Erwärmung der Pole verursacht ist, führt zu einer fast vollständigen Abschaltung des Wärmetransport der Ozeane in höhere Breiten, kühlt die meisten Teile der Welt (vor allem die mittleren Breiten oberhalb der Tropen) und scheint eher weit hergeholt zu sein."

Trenberth schrieb:

"Die Frage ist, wie relevant [die Schätzungen von Hansens et al.] in der realen Welt sind und was geschieht, wenn die globale Erwärmung fortschreitet? Sie scheinen mir überhaupt nicht realistisch. Es gibt viel zu viele Annahmen und Hochrechnungen für alles hier, um ernst genommen zu werden, außer um weitere Studien zu fördern." Er fuhr fort:" Die neue Hansen et al. Studie ist provokant und interessant, aber voll von Spekulationen und "was wäre wenn" -Szenarien. Es hat viele Vermutungen und riesige Hochrechnungen auf der Basis ganz fadenscheiniger Beweise … "

In Bezug auf die Beweise für drohende Superstürme setzt Hansen in erster Linie auf eine einzige umstrittene Ausarbeitung unter Verwendung von Methoden, "die selten in Quaternary Sciences [1] verwendet werden und in der Regel nicht ohne Überprüfung durch andere Verfahren akzeptiert werden.“ so der Geologe Max Engels, Uni Köln, der zusammenfasst: "… meiner Meinung nach, ist Kapitel 2.2 [der Abschnitt über Superstürme] eine etwas einseitige Perspektive auf geologische Beweise für … Mega-Stürme.”

"Das Beste was die Freunde von Hansen in der Verteidigung seiner Veröffentlichung aufbringen können ist“ meint Dr. Mann: „Unabhängig davon, ob all die Besonderheiten der Studie sich als richtig erweisen, haben die Autoren eine absolut kritische Diskussion ausgelöst. "

Lange bevor er die NASA verlies, hörte Hansen auf, ein neutraler Klimaforscher zu sein und wurde ein Umweltaktivist. Mit seiner neuen Veröffentlichung, hat er seinen Titel "Climate Chicken Little in Chief." [etwa: wenig gefragter Chef der Klima Hühner] weiter verteidigt. Er fährt fort, ein unübertroffener Klima Sonderling zu sein.

Erschienen auf Heartland, 31.Juli 2015

Übersetzer Andreas Demmig

http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/07/31/even-alarmists-view-hansen-warning-farce

[1] Quelle Wiki.org

Quaternary Science ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet mit Schwerpunkt auf dem Quartär, das die letzten 2.600.000 Jahre umfasst. Die Feldstudien der letzten Eiszeit und des jüngsten Interstadial, das Holozän, nutzen Proxy-Beweise, um die Umgebungen in dieser Zeit der Vergangenheit zu rekonstruieren und die Klima- und Umweltveränderungen die aufgetreten sind.




GWPF mit Analyse zur klimatischen ‘Gehirnwäsche’ an britischen Schulen

Bild rechts: Beispiel, wie das Verständnis von Grundschulkindern der anthropogenen globalen Erwärmung erzeugt werden soll. Quelle: Collace Primary School (Wensite perth & Kinross)

Im Folgenden die Kurzfassung der Analyse:

Executive summary

Wir haben Beispiele schwerer Fehler gefunden sowie irreführende Behauptungen und Verzerrungen durch die unzureichende Behandlung von Klimathemen in Lehrmaterialien für Schulen. Darunter sind viele verbreitet genutzte Lehrbücher, Lehrer unterstützende Ressourcen und Schülerprojekte. Wir finden Beispiele von Ökoaktivismus, den man sich an Schulen frei entfalten lässt, und die Schulen ermutigen ihre Schüler dabei mitzumachen. In jedem untersuchten Teilaspekt liegt der Schwerpunkt auf Angsterzeugung und auf zunehmende Befürchtungen, gefolgt von gezielten Anweisungen, wie Schüler leben sollten und auch dazu, was sie denken sollen. In einigen Fällen fanden wir die Ermutigung, „kleine politische Aktivisten“ in Schulen zu werden, was ihnen eine schwere Last von Verantwortung auferlegt für ihre Aktionen zur ,Rettung des Planeten‘, nicht zuletzt dadurch, dass man Druck auf deren Eltern ausübt. Das National Curriculum wurde kürzlich durch die Regierung begutachtet, aber die vorgeschlagenen Änderungen scheinen nicht geeignet, derartige Praktiken zu unterbinden. Umfragen zeigen, dass viele Kinder wütend oder ängstlich sind durch das, was man ihnen bzgl. des Klimageschehens einredet. Lehrer und Administratoren haben weitgehend freie Hand bei der Auswahl der Lehrbücher, anderen Materialien, Referenten von außerhalb und Schülerreisen für Schüler unter der Voraussetzung, dass diese sich entsprechend der auf Linie liegenden Ziele verhalten. Dadurch erhebt sich das Risiko, dass Einige alarmierende und politisch befrachtete Quellen auswählen, um die Kinder für das ,Umweltproblem‘ zu gewinnen. Dieses ,Problem‘ wird oftmals präsentiert durch den Begriff ,Nachhaltigkeit‘, ein kaum definiertes Schlagwort, mit dem politische und persönliche Aktionen gerechtfertigt werden, an denen kaum fundamental Kritik geübt wird. Viele Kampagnen von NGOs und anderer Organisationen mit Interessen wie Energieunternehmen bieten Lehrmaterialien und andere Quellen für den Gebrauch an Schulen an. Einige davon werden vermutlich auch genutzt. Es gibt eindeutig in dieser Hinsicht sehr ernste Bedenken. Wir appellieren daher an den Minister für Bildung in UK sowie an deren Kollegen in Schrottland, Wales und Nordirland, dringende Untersuchungen vorzunehmen hinsichtlich der Klimabildung an unseren Schulen. Nur eine systematische Evaluierung dessen, was da vor sich geht, kann das Ausmaß der Indoktrination erfassen ebenso wie die emotionalen Schäden und Bildungslücken der Schüler, zu denen es zweifellos dadurch kommt.

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Apropos “The Hockey Stick Illusion”. Ein wichtiges Element der Hockeyschläger-Affäre waren Baumringe, die in kreativer Weise in fragwürdige Klimasignale umgesetzt wurden. Ein Forscherteam um Matthew Salzer von der University of Arizona hat nun eine weitere Bestätigung gefunden, dass die damals verwendeten Baumringdaten krass von der Temperaturentwicklung abwichen. Alles schön nachzulesen in WUWT, Climate Audit und JoNova basierend auf Salzer et al.. Hier die Kurzfassung der Arbeit aus den Enviromental Research Letters, die dort im November 2014 erschien:

Sich ändernde Klimareaktion in Baumringen von Grannenkiefern mit Höhe und Aussehen

In den White Mountains in Kalifornien wurden acht Chronologien aus der Dicke von Baumringen in Grannenkiefern (Pinus longaeva) entwickelt, und zwar von Bäumen an der oberen Baumgrenze und unmittelbar unter der oberen Baumgrenze entlang nach Norden bzw. Süden weisender Querschnitte von der Baumgrenze bis etwa 90 m darunter. Es gibt Beweise für eine auf das Klima reagierende Schicht zwischen etwa 60 und 80 Metern unterhalb der Baumgrenze. Über dieser haben die Bäume bzgl. ihres Wachstums auf die Temperatur reagiert, darunter aber nicht. Chronologien von 80 m oder mehr unter der Baumgrenze zeigen eine Änderung bei den Reaktionen auf das Klima und korrelieren nicht stark mit temperatursensitiven Chronologien, die entwickelt wurden aus Bäumen an der oberen Baumgrenze. Vielmehr spiegeln sie mehr von Niederschlag abhängige Chronologien weiter unten. An den höchsten Stellen wachsen die Bäume auf Südhängen schneller als auf Nordhängen. Hohe Wachstumsraten im Bereich der Baumgrenze auf Südhängen haben seit Mitte der neunziger Jahre abgenommen. Dies zeigt die Möglichkeit, dass die Klimareaktion der höchsten, nach Süden zeigenden Bäume sich geändert haben könnten und dass die Temperatur nicht länger der Hauptfaktor hinsichtlich des Wachstums an Südhängen sein könnte. Diese Ergebnisse zeigen, dass zunehmende Wärme zu einer Divergenz zwischen Wachstum der Bäume und Temperatur führen kann, und zwar an zuvor temperatur-limitierten Stellen.

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Ein Musikfestival in Würzburg springt auf den Klimwandelzug auf, um seine Existenz zu retten. Im Jahr 2013 wurden die Musikanten vom Hochwasser geschädigt, einem Wetterereignis. Da es für Wetter derzeit kaum Verständnis gibt, wurde das Missgeschick schnell als Klimaschaden umbetitelt und dadurch kräftig Spendengelder eingesammelt. Die Welt berichtete am 5. Dezember 2014:

Der Klimawandel macht dem Würzburger Africa Festival zu schaffen: 2013 wurde es von Hochwasser überrascht, musste abgebrochen werden und herbe Verluste verkraften. Um künftig im Fall von Naturkatastrophen und ähnlichen Notfällen finanziell abgesichert zu sein, hat der Veranstalter nun eine Stiftung gegründet. «Das Wetter wird leider nicht besser, sondern schlechter. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen», betonte Festivalleiter Stefan Oschmann am Freitag in Würzburg.

Sicher macht es Sinn, ein Musikfestival gegen Wetterrisiken abzusichern. Die hat es immer gegeben und werden auch in Zukunft ihr Unwesen treiben. Aus klimatischer Sicht ist es jedoch ärgerlich, dass hier mit falschen Karten gespielt wird. Siehe unseren Blogbeitrag “Was waren die wahren Hintergründe der mitteleuropäischen Flut 2013?“.

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Nochmal Die Welt, diesmal vom 7. Dezember 2014:

Greenpeace: Stürme auf Philippinen zeigen Gefahren durch Klimawandel
Die heftigen Stürme auf den Philippinen verdeutlichen nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace die Bedrohungen durch den Klimawandel. “Die Natur verhandelt nicht”, sagte Greenpeace-Chef Kumi Naidoo am Sonntag bei einem Besuch in dem Land. “Wir müssen einsehen, dass uns die Zeit davon läuft”, ergänzte er.

Tja, da merkt man, dass Naidoo kein Naturwissenschaftler ist, sondern Politikwissenschaften studiert hat. Denn seriöse Forscher erteilen der Behauptung eine Absage und finden keinen Bezug zwischen Taifun Haiyan und dem Klimawandel. Siehe unseren Blogbeitrag “Klimaaktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität“.

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Ein Lob an die grösste Schweizer Konsumentenzeitschrift, das Migros-Magazin. In einem Gletscherartikel werden im Text Zweifel an der unumkehrbaren IPCC-Schmelzhypothese zugelassen. Es ist schön, dass man Prof. Christian Schlüchter zu Wort kommen ließ, was heutzutage schon als grosser Fortschritt gewertet werden kann. Hier der entsprechende Auszug aus dem Artikel “Im ewigen Eis”, der am 8. Dezember 2014 in Migros erschien:

Obwohl [der Langgletscher] der grösste Gletscher der Alpen ist, könnte er aufgrund der Klimaerwärmung in gut 100 Jahren bereits verschwunden sein. Diese Meinung hat der Glaziologe Martin Funk von der ETH Zürich jedenfalls 2006 gegenüber «10 vor 10» vertreten. Er prognostizierte, dass es in rund 100 Jahren, wenn überhaupt, Gletscher nur noch auf Höhen über 4000 Metern geben könnte. Andere wiederum weisen darauf hin, dass es vorübergehende Gletscherschwunde schon immer gegeben habe. Dazu zählt etwa der Berner Geologe Christian Schlüchter, der im SAC-Magazin «Alpen» kürzlich die These konstatierte, dass es seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 12 000 Jahren in den Alpen zwölf Phasen gegeben hätte, in denen die Gletscher deutlich kleiner waren als heute. Hansueli nimmts fatalistisch: «Uns Bergführern bleibt derzeit nichts anderes übrig, als uns den Gegebenheiten anzupassen.»

Das dort angesprochene Interview von Prof. Schlüchter in der SAC-Zeitschrift “Die Alpen” (Nr. 4/2014) ist für Mitglieder per Web abrufbar.

Link: http://www.kaltesonne.de/klimanews5-3/

Beitrag zuerst erschienen auf „Die Kalte Sonne“. Übersetzung der englsichen Passagen von Chris Frey EIKE




Climategate kommt vor Gericht!

Zunächst der wissenschaftliche Hintergrund:

Manns Besonderheit ergibt sich aus seinen Studien zum umstrittenen (und inzwischen gründlich diskreditierten) „Hockeyschläger“ (in den Zeitschriften Nature 1998 and Geophysical Research Letters 1999). Seine eigenwillige Analyse von Proxydaten (also keine Thermometerdaten) aus Datenquellen wie Baumringen, Eisbohrkernen, Sedimenten in den Ozeanen usw. beseitigte die gut dokumentierte Mittelalterliche Warmzeit MWP (900 bis 1200) sowie die Kleine Eiszeit LIA (1400 bis 1800) – dokumentiert von Prof. H. H. Lamb, dem Gründer der Climate Research Unit of East Anglia U (CRU-EAU) [siehe Bild rechts]. Mann erklärte dann das 20. Jahrhundert zum wärmsten seit 1000 Jahren. Sein Temperaturgraph in Form eines Hockeyschlägers wurde sofort zum Aushängeschild von Al Gore und dem IPCC, um deren Behauptung der anthropogenen globalen Erwärmung zu stützen.

Zwei kanadische Statistiker, Steven McIntyre und Ross McKitrick fanden schon bald ernste Fehler in Manns Analyse; sie konnten sogar zeigen, dass Manns Algorithmus immer zu einem „Hockeyschläger“ wird, selbst wenn man Zufalls-Werte eingibt. Was das Ganze noch schlimmer macht: Während im IPCC-Bericht 2001 Manns Ergebnisse noch als Bestätigung der AGW-Behauptungen aufgeführt worden waren, zeigt der jüngste Bericht aus dem Jahr 2007 nichts davon. Mann verteidigt seine Arbeit – in gewisser Weise – immer noch, ebenso wie einige seiner unkritischen Unterstützer. Von Al Gore gibt es dazu bisher keine Stellungnahme.

In seinem Buch verzerrt Mann die E-Mail-Aufzeichnungen des „Climategate“ Lecks; diese E-Mails wurden in keiner Weise verändert oder bearbeitet. Sie belegen eine Konspiration unter einer Clique britischer und amerikanischer Klimawissenschaftler zur Kontrolle dessen, was in den IPCC-Berichten erscheint und um die Veröffentlichung gegensätzlicher Ansichten durch Skeptiker in anerkannten wissenschaftlichen Journalen durch Manipulation des Begutachtungsprozesses zu verhindern.

Die vollständigste Diskussion der Climategate-E-Mails von Andrew W. Montford findet man hier. Eine mehr technische Behandlung gibt es auf dem Blog von McIntyre, www.climateaudit.org

Mike Mann versucht auch, Leser durch die Anführung von „Fakten“ in die Irre zu führen, und zwar durch die Verwechslung der Begriffe Temperaturniveau (gemessen in Grad Celsius) und Temteraturtrends gemessen in Grad Celsius pro Dekade, und hofft, dass niemand das bemerken würde. Während das gegenwärtige Niveau recht hoch ist (da sich das Klima immer noch von der Kleinen Eiszeit erholt), liegt der Trend seit einem Jahrzehnt bei Null – trotz der rasant steigenden CO2-Konzentrationen.

Bei der Lektüre von Manns Studien fand ich etwas sehr Seltsames: Seine Temperaturkurve (blaue Temperaturkurve im IPCC-Bericht) auf Basis von Proxydaten hört im Jahr 1978 abrupt auf und wird geglättet an die Thermometeraufzeichnungen angefügt (rote Kurve), die einen steilen Temperaturanstieg zeigen. Im Gegensatz dazu zeigen die von Satelliten gemessenen Temperaturwerte lediglich einen nicht signifikanten Anstieg zwischen 1978 und 1997 – ebenso wie unabhängige Daten von Wetterballonen aus der ganzen Welt.

Verwirrt durch dieses Missverhältnis habe ich Mann eine E-Mail geschrieben (damals war er noch an der University of Virginia) und ihn freundlich nach seinen Proxy-Daten nach 1978 gefragt. Alles, was ich darauf bekam, war eine harsche Antwort – was meinen Verdacht nur erhärtete, dass Mann die Daten zurückhielt, weil sie nicht mit den weithin akzeptierten Thermometerablesungen überein stimmten, die Hinweise auf die Existenz der globalen Erwärmung gaben. Ich glaube, dass dies die eigentliche Bedeutung der Bezeichnung „Mikes Nature Trick“ ist, die in den bekannt gewordenen Climategate-E-Mails aufgetaucht war – zusammen mit „hide the decline“. All das legt eine Manipulation grundlegender Daten nahe.

Natürlich war ich begierig zu erfahren, ob die von Mann zurück gehaltenen Daten nach 1978 eine Erwärmung zeigen. Falls sie das nicht tun, fällt der ganze IPCC-Fall AGW in sich zusammen – ebenso wie alle politischen Maßnahmen zur Kontrolle des Treibhausgases CO2. Diese Maßnahmen bestanden u. A. in der Einführung des Zertifikatehandels (Cap and Trade), der Kohlenstoffabscheidung in Kraftwerken sowie in zahlreichen kostspieligen Programmen zur Entwicklung alternativer „grüner“ Formen von Energie. Wir könnten bereits Hunderte Milliarden Dollar verschwendet haben – für nichts und wieder nichts. Falls das so sein sollte, müssten Mann und seine Unterstützer sehr viele Fragen beantworten.

Die Gerichtsphase

Im Jahre 1999 trat Mann der Fakultät an der U. of Virginia [UoV] als Assistenzprofessor bei und hatte Penn State sechs Jahre später nach dem Scheitern seines Versuchs, eine Anstellung zu erlangen, verlassen. Tatsächlich war er Mitglied meines Departements of Environmental Sciences, obwohl wir uns nicht begegnet sind.

Im Jahre 2010 hat der gerade gewählte Generalstaatsanwalt Kenneth Cucinelli aufgrund des Gesetzes FATA (Fraud Against Taxpayer Act, etwa: Gesetz gegen den Betrug des Steuerzahlers) im Rahmen einer zivilrechtliche Untersuchung die E-Mails von Mann angefordert, zusammen mit Arbeitsnotizen und anderen Dokumenten. Die Universität, eine vom Staat unterstützte Institution, hat dieser Forderung unter Hinweis auf die „Freiheit der Wissenschaft“ und ähnlichen Entschuldigungen abgelehnt. Sie haben dafür eine private Anwaltskanzlei beauftragt und bislang eine Million Dollar ausgegeben.

Ich bin ziemlich enttäuscht über die Weigerung meiner Universität, Manns E-Mails an den Generalstaatsanwalt (GA) von Virginia zu übergeben. Diese E-Mails könnten das Mysterium um „Mikes Nature Trick“ aufklären und zurück gehaltene Daten enthüllen. Mir wurde gesagt, dass es keine Probleme seitens der Univ. geben würde, wenn Greenpeace die E-Mails einer skeptischen Fakultät anfordern würde – einschließlich meiner eigenen – und zwar unter dem Gesetz zur freien Information (Freedom of Information Act FOIA). So viel zur „prinzipiellen Verteidigung“ der akademischen Freiheit seitens der Universität.

Der oberste Gerichtshof von Virginia hat AG Cucinellis Forderung inzwischen aufgrund einer technischen Auslegung in der Interpretation des Gesetzes in Virginia eine Absage erteilt. Aber das American Tradition Institute versucht, Manns E-Mails aus der Univ. unter dem FOIA zu extrahieren. Die Chancen dafür stehen gut – vor allem, seit die Universität nicht nur zugegeben hat, dass etwa 12 000 E-Mails existieren (von denen zuvor behauptet worden war, dass sie gelöscht worden seien) – sondern auch, dass sie diese E-Mails an Michael Mann übergeben hat, obwohl er nicht mehr Mitglied der Fakultät ist.

Wie Tom Jackman in der Wash Post am 21. März berichtet:

Der ATI-Fall begann im Stillen im Januar 2011 mit einer FOIA-Anfrage an die UoV nach den E-Mails an und von Mann sowie 39 anderen Personen, die in fünf staatlich geförderten Programmen tätig waren. Sieben Monate später gab die UoV fast 1800 E-Mails frei, sagte aber, dass sie weitere 12 000 E-Mails zurückhalte, die ihrer Ansicht nach nicht öffentlich oder vom FOIA-Gesetz 2.2-3705.4(4) gedeckt seien. Der Fall steht am 16. April zur Verhandlung an in Manassas (in Price William County, Virginia), einem Vorort von Washington Stadt. Von dort wird der Fall wahrscheinlich durch die Instanzen gehen und eindeutig festlegen, wie das FOIA-Gesetz dazu kommt, E-Mails vor einigen zu verstecken und vor anderen zu übergeben. Auch würde es einen internationalen Skandal hervorrufen– wenn Manns E-Mails zeigen, dass er die Daten zur Klimaänderung manipuliert hat, eine Anklage, von der er behauptet bereits freigesprochen zu sein.

Wie Jackman weiter berichtet, hat Mann gesagt, dass sein gemeinsames Interesse mit der UoV in seinen E-Mails bedeutet, dass die E-Mails an ihn übergeben werden können, aber nicht an Klimaskeptiker. Das American Tradition Institute, die konservative Gruppe, die hofft beweisen zu können, dass Klimawissenschaftler wie Mann ihre Daten manipuliert haben, sagt, dass die Universität die E-Mails nicht an eine Person übergeben kann und an eine andere nicht. Indem die Universität die E-Mails an Mann übergeben hat, hat sie alle Ausnahmen, die sie im Rahmen des FOIA anführte, selbst beiseite gewischt. Das sagt jedenfalls der Anwalt des ATI, David Schnare.

Schnare verwies dann auf die folgende Ansicht eines Generalstaatsanwaltes von Virginia aus dem Jahr 1983: "Wenn eine öffentliche Institution irgendeine Aufzeichnung verbreitet hat, „verlieren diese Aufzeichnungen ihren Ausnahmestatus im Rahmen“ des FOIA. Klarer scheint das Gesetz der USA zu sein, wonach die „selektive Auswahl … ein Angriff auf die dem FOIA zugrunde liegenden Ziele und als politische Maßnahme nicht tolerierbar ist“.

Inzwischen hat sich in diesem Fall ein anderer Weg aufgetan. Der kanadische Klimatologe Tim Ball schrieb witzelnd, „Mann sollte nicht bei Penn State, sondern bei einer staatlichen Besserungsanstalt“ sein*. Mann hat Ball daraufhin sofort verklagt. Aber das öffnete bei Mann eine Flanke im Vorspiel zu dem Prozess, einschließlich einer Aussage unter Eid.

Wir werden sehen, wie sich dieser Fall entwickelt. Tim Ball hat viele Möglichkeiten zu seiner Verteidigung. Ich hoffe, dass er sich auf die unterdrückten Daten nach 1978 konzentriert. Es würde passen, wenn Manns eigene Daten den IPCC-Antrieb für AGW zerstören würden.

*unübersetzbares Wortspiel! Original: „Mann should not be at Penn State but in a State Pen[itentiary]”

So oder so, die Wahrheit wird ans Licht kommen. Und wenn das geschieht, werden wir Zeuge eines gewaltigen Erdbebens sein, das die IPCC-Wissenschaftler, aber auch die Politiker in Amerika und Europa sowie die UN umfassen wird. Wollen wir hoffen, dass wir darauf nicht mehr zu lange warten müssen!

S. Fred Singer

S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project.  His specialty is atmospheric and space physics.   An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere.  He is a senior fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute.  In 2007, he founded and chaired NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change).  For recent writings, see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.  With about 2,000 other scientists who participated in the Intergovernmental Panel on Climate Change, including Michael Mann, he jointly received the Nobel Peace Prize in 2007.

Link: http://www.americanthinker.com/2012/04/climategate_heads_to_court.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis des Übersetzers: Am Ende folgt eine ausführliche Biographie von S. Fred Singer. Weil diese aber schon in früheren, für EIKE übersetzten Artikeln erschienen ist, wird sie hier aus Zeitgründen nicht mit übersetzt.




Warum ich Klima-Realist bin

Al Gores Klimadokumentation An Inconvenient Truth aus dem Jahr 2006 machte die globale Erwärmung in jenen Jahren weltweit zu einem äußerst populären Thema.

Wie Millionen andere vertraute ich Gores Vorhersagen. Ich hatte keinen Grund, an ihnen zu zweifeln. Der Gedanke an den globalen Klimatod und der Aufruf, ihn abzuwenden, traf meine Leidenschaft für die Natur und den Naturschutz.

Daher absolvierte ich mein Studium an einer der weltweit führenden Universitäten für Klimastudien, der University of East Anglia in Großbritannien. Die dortige Climatic Research Unit (CRU) ist – zusammen mit dem Hadley Centre – für die Entwicklung globaler Temperaturdatensätze verantwortlich, die als HadCRUT-Datensätze bekannt sind.

Aber meine Vorstellungen über die globale Erwärmung und die Wissenschaft, die sie umgibt, sollten erschüttert werden. Während ich an einer meiner Vorlesungen teilnahm, erhielten wir eine E-Mail von der Universität, in der wir aufgefordert wurden, unsere E-Mail-Passwörter sofort zu ändern.

Eine Woche später erfuhr ich, dass das E-Mail-System der Universität geknackt worden war und E-Mail-Inhalte von Wissenschaftlern der CRU an die Öffentlichkeit gelangten. Das Ereignis ist berüchtigt als „Climategate“ bekannt.

Es dauerte noch ein paar Jahre, bis ich die Auswirkungen dieses E-Mail-Lecks vollständig verstand. Der E-Mail-Austausch zwischen Wissenschaftlern der CRU und anderen Universitäten offenbarte einen absichtlichen Versuch, die gegenwärtige Erwärmung zu übertreiben und sie als beispiellos erscheinen zu lassen.

Ross McKitrick hat in „Understanding the Climategate Inquiries“ nachgewiesen, dass „die in den E-Mail-Austausch involvierten Wissenschaftler Beweise in den Berichten des IPCC [Intergovernmental Panel on Climate Change] und der WMO [World Meteorological Organization] manipuliert haben, um die Leser, einschließlich der politischen Entscheidungsträger, in die Irre zu führen.“

Außerdem haben die Wissenschaftler, nachdem sie absehen konnten, dass Anfragen auf sie zukommen würden, „einzeln oder in geheimer Absprache Schritte unternommen, um den Zugang zu Daten oder Methoden zu blockieren, um eine externe Prüfung ihrer Arbeit zu verhindern.“

McKitrick merkte an, dass Phil Jones – einer der Wissenschaftler der CRU – zugab, E-Mails zu löschen, wahrscheinlich in dem Versuch, die Offenlegung von Informationen zu verhindern, die den Gesetzen zur Informationsfreiheit unterliegen, und dass er seine Kollegen gebeten hatte, dasselbe zu tun.

Zahlreiche Untersuchungen und Gremien untersuchten das Leck und erklärten die Wissenschaftler für nicht schuldig. Andrew Montford, Autor der Klimabücher „Hiding the Decline“ und „The Hockey Stick Illusion“, fasste seine Erkenntnisse in zwei detaillierten, eifrig dokumentierten Analysen in Buchlänge zusammen: „Die Untersuchungen über das Verhalten und die Integrität der Wissenschaftler an der Climatic Research Unit waren übereilt, olberflächlich und weitgehend nicht überzeugend.“

Andrew Turnbull, der als ständiger Sekretär des Umweltministeriums (1994-1998) und als ständiger Sekretär des Finanzministeriums (1998-2002) in Großbritannien tätig war, sagte zu Climategate: „Nur wenn die Integrität der Wissenschaft wiederhergestellt wird und die Stärken und Schwächen der Hauptaussagen anerkannt werden, wird es die Vertrauensbasis mit der Öffentlichkeit geben, die politische Entscheidungsträger brauchen.“

Aber diese Integrität wurde nie wiederhergestellt.

Zum Beispiel wird die Arbeit der gleichen Wissenschaftler, die in Climategate verwickelt waren, als ultimativer Standard der Klimawissenschaft behandelt. Einige von ihnen, wie Michael Mann, gehören zu den einflussreichsten Personen im IPCC und zeichnen die Klimaplanung für politische Entscheidungsträger, deren Politik dann in vielen Nationen umgesetzt wird.

Die Climategate-Episode hat mich jedenfalls dazu gebracht zu hinterfragen, ob die globale Erwärmung so gefährlich ist, wie sie dargestellt wird.

Die Antworten auf meine Frage tröpfelte langsam über eine Reihe von Jahren ein. Beweise begannen aufzutauchen, dass Wissenschaftler eine große Lücke zwischen den tatsächlich beobachteten realen Temperaturdatensätzen (von Satelliten) und den Temperaturvorhersagen von Computer-Klimamodellen einräumten.

Auch wenn diese Unterschiede die Vorwürfe gegen die Climategate-Wissenschaftler nicht beweisen, so bestätigen sie doch eines: Die Computer-Klimamodelle übertreiben die zukünftige Erwärmungsrate aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit gegenüber Kohlendioxid-Emissionen. Infolgedessen zeigen die Modelle weiterhin eine übermäßige und irreale Erwärmungsrate für zukünftige Jahrzehnte.

Trotz zahlreicher Beweise verwendet das IPCC weiterhin diese fehlerhaften Modellvorhersagen, um die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger über zukünftige Änderungen der Temperatur zu informieren.

Ein stetiger Strom wissenschaftlicher Studien hat die Beweise für das Fehlen einer gefährlichen Erwärmung dokumentiert – das Niveau der Erwärmung des IPCC auf der Grundlage von Modellen der fünften und sechsten Generation (CMIP5 und CMIP6) und das offensichtliche Fehlen eines klimabedingten ökologischen Kollapses.

Allein im Jahr 2020 haben über 400 begutachtete wissenschaftliche Arbeiten eine skeptische Position zum Klimaalarmismus eingenommen. Diese Arbeiten – und Hunderte aus den Vorjahren – befassen sich mit verschiedenen Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, darunter Probleme bei der Beobachtung des Klimawandels, Klimarekonstruktionen, das Fehlen eines anthropogenen/CO2-Signals beim Anstieg des Meeresspiegels, natürliche Mechanismen, die den Klimawandel vorantreiben (solarer Einfluss auf das Klima, Ozeanzirkulationen, Wolkenklimaeinfluss, Schmelzen von Eisschilden in Gebieten mit hohem geothermischem Wärmefluss), hydrologische Trends, die nicht den modellierten Erwartungen folgen, die Tatsache, dass Korallen in warmen, CO2-reichen Umgebungen gedeihen, erhöhtes CO2 und höhere Ernteerträge, keine zunehmenden Trends bei intensiven Wirbelstürmen und der Häufigkeit von Dürren, der Mythos vom Massenaussterben aufgrund der globalen Abkühlung usw.

Die akademische Welt ist voll mit wissenschaftlicher Literatur, die der Position derjenigen widerspricht, die glauben, dass der Klimawandel beispiellos ist.

Außerdem wurde im Laufe des letzten Jahrzehnts deutlich, dass die meisten Behauptungen von Al Gore in seinem Dokumentarfilm von 2006 falsch waren. Im Gegensatz zu seinen Behauptungen blieb die Eisbärenpopulation stabil, die Arktis wurde im Sommer 2014 nicht eisfrei und Stürme wurden aufgrund der globalen Erwärmung nicht stärker.

Mit einfachen Worten: Gore hat die Welt in die Irre geführt und die Unwahrheit als Wissenschaft propagiert, und er tut dies weiterhin, während er von einer „Erneuerbaren“-Industrie profitiert, die als Heilmittel für die globale Erwärmung verkauft wird. Dabei erzeugt er selbst Kohlendioxid-Emissionen, die um ein Vielfaches höher sind als die einer durchschnittlichen Familie.

Es sind also nicht nur die Vorhersagen der Modelle falsch, sondern auch die Interpretationen der Klimadaten und die Propaganda eines Klimauntergangs waren ebenfalls falsch.

Heute wissen wir, dass die heutige Erwärmung nicht beispiellos ist. Eine Erwärmung dieses Ausmaßes hat es innerhalb der letzten 2000 Jahre zweimal gegeben. Außerdem befindet sich das Eis an beiden Polen auf historischen Höchstständen, sogar im Vergleich zur Kleinen Eiszeit des 17. Jahrhunderts.

Außerdem hat es keine Zunahme extremer Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels gegeben, und die Zahl der Todesopfer durch Umweltkatastrophen ist in den letzten 100 Jahren drastisch zurückgegangen.

So wurde ich zum Klima-Realisten. Ich erkenne an, dass es seit dem Ende der Kleinen Eiszeit im 17. Jahrhundert einen allmählichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur gegeben hat. Ich erkenne an, dass der Klimawandel auf beide Arten stattfinden kann – Erwärmung und Abkühlung. Ich erkenne an, dass anthropogene CO2-Emissionen und andere Treibhausgase positiv zur Erwärmung ab Mitte des 20. Jahrhunderts beigetragen haben könnten.

Ich erkenne auch an, dass die Erwärmung und das erhöhte atmosphärische Kohlendioxid, so es dazu beigetragen hat, der Gesellschaft tatsächlich geholfen haben. Die derzeitige atmosphärische Kohlendioxid-Konzentration, die fast 50 Prozent höher ist als im 17. Jahrhundert, und die Erwärmung – die vor allem im Winter, in höheren Breiten und Höhen und in der Nacht stattgefunden hat, wodurch die niedrigen Temperaturen gestiegen sind, aber kaum Auswirkungen auf die hohen Temperaturen hatten – haben tatsächlich zu optimalen Bedingungen für das globale Pflanzenwachstum geführt und damit das Aufblühen des Agrarsektors gefördert.

Die Populationen des bengalischen Tigers haben sich erholt, und die Eisbär-Populationen sind dank der Schutzbemühungen stabil. Die Waldfläche in Europa nimmt jedes Jahr zu, und die Länder pflanzen Baumsetzlinge in Rekordtempo. Die Lebenserwartung hat in vielen Ländern ein Allzeithoch erreicht, und jedes Jahr werden immer mehr Menschen aus der extremen Armut herausgeholt (obwohl Geschäftsschließungen zur Bekämpfung von COVID-19 diesen Trend umzukehren drohen). Der Zugang zu Süßwasser hat sich verbessert und die menschliche Produktivität ist drastisch gestiegen.

Es gibt also keinen wirklichen Klimanotstand. Was wir stattdessen haben, sind Prominente, Aktivisten, nicht gewählte politische Gremien wie die UN und sogar einige Klimawissenschaftler, die religiös einen populären Weltuntergangsglauben propagieren.

Die Modelle kennen die Zukunft nicht und die Climategate-Wissenschaftler auch nicht. Aber eine übertriebene Sichtweise der zukünftigen Erwärmung bietet den idealen Hintergrund für eine Kohlenstoff-feindliche Treibstoffpolitik, die das wirtschaftliche Wohlergehen jeder Gesellschaft auf der Welt untergraben wird. Das dürfen wir nicht zulassen.

Seien Sie auch ein Klima-Realist.

Link: http://cornwallalliance.org/2021/03/why-i-am-a-climate-realist/?

Übersetzt von Chris Frey EIKE