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Zur Ethik und Wissenschafts­philosophie der Klimadiskussion

Der Vortrag von Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann fand per Internet-Chat in der neuen Reihe „Praktisch Philosophie?“ im deutsch-amerikanischen Institut Heidelberg DAI am 3.Feb. 2021 statt. Es ist als Youtube Video verfügbar:

Lassen Sie sich nicht von der ungewöhnlichen Länge des Vortrags  von etwa zwei Stunden abschrecken, Gethmann fesselt vom ersten bis zum letzten Moment. Strenge Erkenntnislogik, klare Erläuterungen und praktische Analogien wechseln sich ab. Wer einen weltfremden Philosophen erwartete, hatte sich getäuscht.

Die folgende kurze Rezension soll Appetit darauf machen und dem DAI Heidelberg und dem Referenten für mutiges „Gegen den Strom schwimmen“ danken.

Gethmanns Credo: „Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben“. (so auch Dieter Nuhr)

Seine Kritik am Status der Klima-Diskussion war dreifach gegliedert:

  1. Es gibt einen Problem-Monismus (der Klimawandel sei eine einzigartige Bedrohung und unsere Lösungen sind alternativlos)
  2. Zu viele Wissenschaftler vertreten eine unhaltbare Gewissheit (Gewissheit, wieScience is settled“)
  3. Der politische Determinismus ist gefährlich (Es gibt nur einen Planeten, und den müssen wir jetzt retten, koste es was wolle)

Zu 1. Problem-Monismus

Ist der anthropogene Klimawandel (AGW) die einzige oder auch nur die größte der globalen Herausforderungen? Aktuell zeigt bereits die Corona-Krise, dass dies nicht stimmen kann.

Daraus leitet sich das Prioritätsproblem ab. Mit was begründet man den Klimaschutz als das TOP-Problem, und gibt es einen Klimaschutz überhaupt? Gethmanns vernünftige Antwort: Man kann das Klima nicht schützen, aber z. B. unseren Wohlstand, wenn er denn gefährdet sei.

Die verschiedenen konkreten Gefährdungs-Fragen lauten also – wobei  umgekehrte Fragen nach den Vorteilen der aktuellen globalen Erwärmung wie die Nordwärtsausbreitung von landwirtschaftlichen Anbauflächen, aber auch die zunehmende Pflanzenmasse unseres Planeten infolge des hinzugekommenen anthropogenen CO2 nicht angesprochen wurden:

Wohlstandsverluste? Übersterblichkeit? Wüstenwachstum? Überflutungen? Kulturgüterverluste? Biodiversitätsverluste? Die jeweiligen Wissenschaftler konzentrieren sich dabei logischerweise nur auf IHR Problemfeld. Sie werfen deshalb der restlichen Gesellschaft Blindheit oder Desinteresse für IHR Problem vor und driften mit Unterstützung der Medien in den Alarmismus ab.

Politische Entscheider aber müssen multikritkeriell und multidimensional denken!

Zu 2. Gewissheit

Unerschütterliche Gewissheiten gibt es in der Wissenschaft nicht!

Manche Klimaforscher vermitteln der Politik den Eindruck, ihre Forschungsergebnisse seien sicher. Das ist ein Verstoß gegen grundlegende wissenschaftstheoretische Postulate und birgt die Gefahr der Selbstdiskreditierung. Gethmann benennt explizit und namentlich die PIK-Forscher Schellnhuber und Rahmstorf, aber als positives Gegenbeispiel den Hamburger Klimaforscher Hans v. Storch. Er hätte auch sagen können „Science is not settled“. Zu Klima-Gretas „Listen to the Science“ bemerkte Gethmann, dass „to listen to“, eher mit „mit „zuhören“ als mit „folgen“ übersetzt werden sollte.

Beim Klima gibt es prinzipiell zwei verschiedene Ursachenfelder: physiogene Treiber, stellvertretend Vulkane, und anthropogene Treiber, stellvertretend Treibhausgase. Seltsamerweise erwähnt Gethmann hier den physiogenen Treiber Wasserdampf als stärkstes Treibhausgas nicht, was eine bewusste Auslassung zu sein scheint.

Klimamodelle sind nach Hans v. Storch Approximationen des wirklichen Klimasystems. Was in die Approximation hineingerechnet wird, ist subjektive Entscheidung. Er stellt klar, dass bei chaotischen nichtlinearen Systemen aus winzigen Unterschieden der Anfangsbedingungen völlig andere Ergebnisse resultieren können (Butterfly-Effekt).

Prinzipiell ist die AGW-Hypothese keine ausreichende Klimawandelerklärung, weil weite Teile der Klimawissenschaft nicht umfassend untersuchen, was es noch geben könnte. Klima ist Wetterstatistik. Von Klima spricht man im Beobachtungszeitraum von 30 Jahren. Das macht es sinnlos, kurzfristige Schwankungen als Trends zu verkaufen und das macht die Verifizierung von Modellierungsergebnissen praktisch unmöglich. Einen Ausweg bietet aber die Prüfung von Modellrechnungen an der Klimavergangenheit. Deren Grenzen liegen aber dort, wo die Datengrundlage (z. B. Eisbohrkerne) zu große Toleranzen aufweist.

Die Klimaforschung behauptet, dass der gegenwärtige Temperaturanstieg höher als normal ausfällt, und dass die beste Erklärung hierzu die Wirkung der anthropogenen Treibhausgase ist.

Deren vorschnelle Empfehlung an die Politik lautet also: Reduktion der Emissionen/Dekarbonisierung.

Doch die „beste“ Erklärung muss nicht die wahre sein. Sie kann falsch sein!

Gethmann, der sich nach seinen Kommentaren wohl zu den Skeptikern zählt, unterscheidet in der Klimadebatte zwischen

– Bejahern der AGW-Hypothese als Alarmisten

– Ablehnern der AG-Hypothese als Verneiner

– „Keine Ahnung“ des Laienpublikums

– „Nichts ist gewiss“ der qualifizierten Skeptiker,

Wissenschaft ist immer nur Konsens über Bewährtes, nicht die Verkündung absoluter, ewiger Wahrheiten.

Zu 3. Politischer Determinismus

Gethmann kritisiert die wechselseitigen Übergriffe von Politik und Wissenschaft. Wissenschaft soll die wissenslogischen Prämissen liefern. Deshalb gilt für sie das Forschungs- und Falsifizierungsgebot. Politik handelt zu oft nach gesinnungsethischen Moralvorstellungen, simplen Mehrheitsforderungen oder Ideologie. Sie bedenkt die Folgen ihrer Handlungen in der Regel nicht.

Final stellt Gethmann zum vernünftigen Zusammenspiel von Gesellschafft und Politik folgende Forderungen auf:

  • Entscheidungen der Politik sollen zur rechten Zeit getroffen werden! Weder Alarmismus, noch Bequemlichkeit dürfen die Politik leiten, sondern Verantwortung für die Bevölkerung.
  • Entscheidungen sollen revidierbar sein (Kein Abbrechen aller Brücken hinter uns)
  • Keine Humanexperimente, wie ein Demokratiemoratorium wegen Klimaschutz

Die offene Gesellschaft braucht die Diskussion, um die notwendigen Kompromisse zu finden, in denen sie zwar keine Perfektion erreicht, aber die Vernunft bewahrt.

In der abschließenden Fragerunde war dem DAI-Moderator anzumerken, dass er Probleme mit den skeptischen  Aussagen Gethmanns hatte. Fragen aus dem Chat warfen Gethmann sogar unberechtigte Kritik an der Klimaforschung vor. Hier war seine Argumentationsstärke zu erkennen, als er wiederum klar zwischen seriösen Forschern und ideologisierten Klimaaktivisten differenzierte.

Auf eine Frage nach der vernünftigen Reversibilität politischer Entscheidungen brachte er zwei Beispiele: Die „Klimadeiche“ (weit vorausgreifender Küstenschutz) und den Braunkohlenausstieg (Ressourcenschonung bei Kohle). Kurz gesagt, Maßnahmen, die sowieso vernünftig sind, weil sie andere Vorteile als den fragwürdigen Klimaschutz aufweisen, sollte man durchaus auch jetzt ergreifen! Beide Beispiele hinken aber, weil deren Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht stimmt, und die Kollateralschäden (Flächenblockade und Umstieg von Kohle- auf Gasnutzung) nicht durchdacht sind.

Was Prof. Gethmann verschwieg:

  • Die Vorteile der aktuellen globalen Erwärmung
  • Die ungeklärte Rolle des Wasserdampfes bei den Treibhausgasen (Rückkopplung)
  • Das Eigeninteresse der IPCC-Mitglieder an erwartungsgerechten Aussagen (Bias), das dazu führt, bestimmte Forschungsergebnisse (Einfluss der Sonnenaktivität aufs Klima) zu unterdrücken.
  • Das Eigeninteresse der Politiker an Angstpsychosen zwecks demokratisch nicht legitimierter Transformationsziele, wie dem Great Reset, der inzwischen von der sogenannten Zivilgesellschaft (Club of Rome, WEF, Big Tech, Big Finance, UN, EU, WHO, WBGU, Wuppertalinstitut, Kirchen, NGOs) gefordert wird.
  • Die Unsinnigkeit und Übergriffigkeit durch „Klimanotstände“ und „Klimaflüchtlinge“
  • Die zukunftsichernde Kernenergie als den einzigen Weg, der sowohl ressourcen- als auch umweltschonend ist

Ich hätte gerne noch die Frage gestellt, was eigentlich im Ethikrat der Bundesregierung abgeht, wenn im Nachbarraum der WBGU die „Große Transformation“ plant?

Nachschlag: die „ WELT+“ vom 7.2.2021 berichtet, dass die Bundesregierung im Jahre 2020 mindestens 20 mal ein Treffen mit „FFF“ hatte.




Neue Analyse: Bevölkerungsdichte korrumpiert die US-Temperatur-Aufzeichnungen

Die Veröffentlichung dieser Studie löste einen Sturm der Kritik aus, wie schlecht der „offizielle“ Temperaturrekord ist, weil ich herausfand, dass etwa 90% der Wetterstationen in den USA durch städtische Einflüsse beeinträchtigt sind, die ihre Messungen beeinflussen. Im Dezember 2015 demonstrierte ich auf dem Kongress der American Geophysical Union, dass die langfristigen Temperaturtrends dieser kompromittierten Stationen deutlich höher* waren als die von Stationen, die ordnungsgemäß gewartet wurden, und dies wurde durch ein NOAA-Experiment und eine Studie unterstützt, die 2019 veröffentlicht wurde und zeigte, dass schlechte Wetterstationsstandorte zu einer künstlichen langfristigen Erwärmung führen.

[*In deutscher Übersetzung beim EIKE hier]

Jetzt sind weitere, diese Prämisse unterstützende Beweise aufgetaucht. In einem Artikel auf seiner Website veröffentlicht, schlägt Klimaforscher Dr. Roy Spencer U.S. Erwärmung Trends könnte weitgehend künstlich sein.

In seiner Analyse untersuchte Dr. Spencer einen anderen Datensatz, der von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) verwaltet wird, und fand heraus, dass Wetterstationen, die zur Messung von Klimatrends verwendet werden, niedrigere langfristige Temperaturtrends melden, wenn sie um die Bevölkerungsdichte bereinigt werden:

… die Stationen mit der höchsten Bevölkerungsdichte hatten einen Erwärmungstrend von ~0,25 C/Dekade, wobei der Erwärmungstrend mit abnehmender Bevölkerungsdichte abnahm…“

Er fügt hinzu:

Bezeichnenderweise würde die Extrapolation auf eine Bevölkerungsdichte von Null im Wesentlichen keine Erwärmung in den Vereinigten Staaten während 1973-2011 ergeben. Wie wir sehen werden (unten), sagen offizielle Temperaturdaten, dass dieser Zeitraum einen erheblichen Erwärmungstrend aufwies, der mit der Erwärmung in den Orten mit der höchsten Bevölkerungsdichte übereinstimmt.

Wie kann man dieses Ergebnis anders erklären, als dass zumindest für den Zeitraum 1973-2011 (1) eine falsche Erwärmung an den Stationen mit höherer Bevölkerungsdichte auftrat und (2) die Beweise im Wesentlichen keine Erwärmung unterstützen, falls es keine Menschen (null Bevölkerungsdichte) gegeben hätte, um das Mikroklima um die Thermometerstandorte zu verändern?

Ich behaupte nicht, dass es keine globale Erwärmung gegeben hat (aus welchen Gründen auch immer). Ich behaupte, dass es Beweise für eine falsche Erwärmung in den Thermometerdaten gibt, die entfernt werden müssen.“

Diese Korrelation zwischen der Bevölkerungsdichte und dem Temperaturtrend wurde bereits 1996 von James Goodridge festgestellt, der genau den gleichen Effekt in Kalifornien fand, indem er die Bevölkerungszahl eines Bezirks im Vergleich zu den Temperaturtrends der Wetterstationen untersuchte. Goodridge veröffentlichte eine von Experten begutachtete Arbeit zu diesem Thema im Bulletin of the American Meteorological Society. Seine Grafik verdeutlicht den Punkt:

Quelle: James D. Goodridge: Comments on Regional Simulations of Greenhouse Warming Including Natural Variability , 1996, Bulletin of the American Meteorological Society.

Es ist klar, dass eine höhere Bevölkerungsdichte die langfristigen Temperaturtrends beeinflusst. Dieser „Urban Heat Island“-Effekt (UHI) wurde immer wieder festgestellt und bewiesen, doch die offiziellen staatlichen Temperaturaufzeichner wollen das Problem nicht anerkennen oder richtig angehen. Diese jüngste Analyse von Dr. Spencer legt nahe, dass die staatlichen Aufzeichner das Problem nicht richtig angehen und wahrscheinlich den Fehler durch eine Reihe von schlecht durchdachten statistischen Manipulationen noch vergrößern.

Da sich die Beweise häufen, dass korrumpierte Daten ein falsches Erwärmungssignal liefern, ist es an der Zeit, dass die NOAA, die NASA und andere staatliche Wissenschaftsagenturen ihre schlechten Daten bereinigen und genauere, nicht wärmeverzerrte Temperaturaufzeichnungen präsentieren.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Anthony Watts is a senior fellow for environment and climate at The Heartland Institute. Watts has been in the weather business both in front of, and behind the camera as an on-air television eteorologist since 1978, and currently does daily radio forecasts. He has created weather graphics presentation systems for television, specialized weather instrumentation, as well as co-authored peer-reviewed papers on climate issues. He operates the most viewed website in the world on climate, the award-winning website wattsupwiththat.com

Link: https://climaterealism.com/2021/02/new-analysis-shows-population-density-is-corrupting-u-s-temperature-record/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Ein erschreckender Gedanke

Wahrscheinlich dachte er nur, ich sei naiv, denn im Laufe der Jahre sah ich, wie Drohungen gegen mich auftauchten. Da merkte ich immer mehr, dass er sicherlich recht hatte.

Für mich ist das unwirklich. Ich spreche nicht von den Wissenschaftlern auf der anderen Seite, die anderer Meinung sind als ich. Die meisten von ihnen wissen es nicht, aber ich lese ihre Forschung, sehe, woher sie kommen, glaube aber, dass sie die Rolle von CO2 überbewerten. Dafür gibt es Gründe, einer davon ist, dass sie keine Vorhersagen machen, bei denen man das Gesamtbild der Atmosphäre richtig einschätzen kann. Sie sind auf ihr Thema fokussiert und befinden sich in einer Position, in der sie sich nicht zurückziehen können. Das ist der Grund, warum Michael Schellenbergers Buch „Apocalypse Never“ so bemerkenswert ist. Er war mittendrin, und während er wie die meisten von uns glaubte, dass CO2 ein Faktor für das Klima ist (aber in sehr unterschiedlicher Größenordnung), kam er dazu, das zu sagen, was die meisten von uns darüber sagen, wie schädlich das ist. Berücksichtigt man jetzt, dass es keine Gnade von dieser Seite gibt, falls man ausschert, und keine Toleranz von Dissens, dann kann man ermessen, dass es eine Menge Mut dafür braucht.

Es sind also nicht die Wissenschaftler. Es sind die Menschen, die beschlossen haben, dass wir zum Einen unsere Lebensweise ändern müssen. Oder deren Thema es ist, den Planeten retten zu müssen. Ich konkurriere in der Arena der Ideen zum Beispiel mit Leuten, die im College an der Bar gesessen haben (nicht, dass daran etwas falsch wäre), während ich Stunden im Kartenraum der Penn State University verbracht habe, um die Karten über Stürme aus den 30er, 40er und 50er Jahren zu erforschen. Und wenn sie sprechen, offenbaren sie ihre völlige Unkenntnis darüber, wie schlimm das Wetter war und sein kann. Jetzt haben sie die Kontrolle über die Politik und wollen Leute zum Schweigen bringen, die tatsächlich wissen, was los war. Wie es so weit kommen konnte, ist mir unbegreiflich. Wie kann man im Angesicht von COVID oder von hungernden Menschen oder Menschen, die versuchen, ihren Job zu behalten, sagen, dass in 12 Jahren wegen des Klimawandels die Welt untergeht und dass dies das größte Problem ist, das wir haben. Es ist fast unbegreiflich, dass wir uns heute an diesem Punkt befinden.

Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen. Die Leute können sagen, was sie wollen, selbst falls es aus Unwissenheit und Arroganz geschieht. Aber dann versuchen, die Leute zum Schweigen zu bringen? Und falls das nicht klappt, drohen sie mit Maßnahmen, die eindeutig gegen unsere Verfassung verstoßen? Wie kann das selbst für den glühendsten Liberalen akzeptabel sein? Vielleicht liegt es daran, dass liberal heute eine falsche Bezeichnung ist, denn liberal bedeutet, dass man ein Freidenker ist, nicht jemand, der den freien Austausch von Ideen einschränken will. Und es ist offensichtlich, dass wir auf einem Weg sind, Dissens zum Schweigen zu bringen, und zwar mit allen Mitteln.

Aber dass es so weit gekommen ist zeigt, wie tief wir als Nation in Bezug auf wahre Freiheit bei der Suche nach der richtigen Antwort in jeder Angelegenheit gefallen sind. Aber es kann und wird wahrscheinlich noch schlimmer werden. Kürzlich hat mich ein anderer Meteorologe darauf angesprochen, dass man in diesem politischen Klima versuchen könnte, mich zum Schweigen zu bringen, unter dem Vorwand, ich würde mit meinen Prognosen Unruhe verbreiten. Wenn es nicht von der Regierung kommt, dann soll man es nicht beachten.

Vielleicht bin ich paranoid, oder doch nicht?

Ich möchte, dass Sie sich diese von uns herausgegebene Prognose der Auswirkungen der Hurrikan-Saison im letzten April ansehen.

Dabei nicht vergessen: Dies ist nicht nur eine Auflistung von Zahlen, sondern es sagt den Leuten, wo wir glaubten, dass die Hurrikane hinziehen würden.

[Hervorhebung im Original]

Dies ging also im April heraus:

Und Folgendes war tatsächlich geschehen:

Denken Sie daran, dass es eine Sache ist, Zahlen oder einen ACE-Index [Accumulated Cyclone Energy = Wirbelsturm-Index] zu prognostizieren (was wir auch tun). Eine ganz andere, den Leuten vor der Saison zu sagen, WO sie hinziehen werden!

Niemand in den Medien hat sich dazu geäußert. Aber angesichts des politischen Klimas – was könnte passieren, falls dies das tatsächliche Ergebnis wäre, eine Nicht-Saison wie 1982?

Würde man mich verklagen, weil meine Tätigkeit von der Regierung nicht geduldet wird, weil ich angeblich Panik verbreite und Unruhe schüre? Immerhin wurde meine Graphik veröffentlicht. Sie impliziert, dass die Menschen, die auf diese Prognose bauen, sich danach richten (und meine Kunden unter den Unternehmen tun das auch, um ihre Planungen abzusichern. Falls sich das für sie rechnet, haben sie einen Vorteil. Falls nicht und es öfter vorkommt, wird man mir kündigen). Ich mache alles öffentlich, damit jeder den Erfolg sieht und ich vielleicht noch mehr Kunden gewinne. Aber der Punkt ist: Falls die Saison so nicht stattfand, ist es jetzt so, dass alle, die meine Haltung bzgl. Klima nicht mögen, darauf aus sind, mich zum Schweigen zu bringen – oder Schlimmeres.

Zum Beispiel warnen wir unsere Kunden schon dieses Jahr vor einer großen Tornado-Saison und einem sehr heißen, trockenen Sommer, ähnlich wie in den Jahren 2010, 2011 und 2012. Das ist eine ziemlich gewagte Aussage.

Aber falls es nicht eintritt, würde man mir dann vorwerfen, Panik zu schüren und Unruhe zu stiften?

Oder nehmen wir den derzeitigen Schneesturm [der zu diesem Zeitpunkt {4. 2. 2021} die Ostküste der USA heimsucht, A. d. Übers.]. Jeder, der meine Arbeit verfolgt, bei Twitter oder anderswo weiß, dass wir diesen Schneesturm schon vor über einer Woche avisiert hatten. Bereits vor zwei Wochen hatten wir Schneeräumungs- und Energie-Versorgungsunternehmen auf dieses Ereignis hingewiesen! Am Donnerstag prognostizierte ich 30 bis 40 cm Neuschnee für den Großraum New York City am Montag und Dienstag. Wenn man jetzt weiß, wie viele Menschen die entsprechende Sendung verfolgen und dann anderen Menschen davon berichten, dann habe ich im Grunde 10 bis 20 Millionen Menschen gesagt, dass es zu einem verheerenden Schneesturm kommen werde. Wie es aussieht, haben alle das mit der Zeit verinnerlicht, und der Sturm hielt ja dann auch das, was er versprach. Aber was wäre, wenn das nicht der Fall gewesen wäre? Könnte man mich dann beschuldigen, öffentlichen Unfrieden zu verbreiten? Oder Unruhe zu stiften?

Es ist unglaublich, dass ein Meteorologe oder irgendein anderer Prognostiker Angst haben muss, zum Schweigen gebracht zu werden, falls seine Prognose nicht eintrifft. Das werden die Marktkräfte besorgen, falls man häufig falsch liegt – und falls man an einen freien Markt glaubt. Es ist schwer genug, Vorhersagen zu erstellen, für welche die Leute bezahlen, wenn man bedenkt, dass wir einen großen nationalen Wetterdienst haben, sowie Medien und 1700 private Wetterdienste, die alle miteinander konkurrieren. Aber genau das ist ja Freiheit. Angst macht uns lediglich der Gedanke, dass jemand in einer vom Steuerzahler finanzierten Behörde versucht, andere Meinungen gewaltsam zu unterdrücken – sei es nun bzgl. Wetter, Klima oder was auch immer.

Ist das Paranoia? Bei meinem Freund, dem Ringer im Jahre 2006 hätte ich das gedacht, aber er hat Recht behalten. Und dass ein anderer Meteorologe das anspricht aufgrund dessen, was er da draußen sieht, hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich kann nicht glauben, dass es so weit gekommen ist, vor allem bei Wetter und Klima.

Es läuft also darauf hinaus: Ich kann einfach nie falsch liegen. Was eine gute Sache ist, falls Sie mein Kunde sind.

Ich finde Trost in diesem Bibelvers: „…. Vielleicht bist du für eine solche Zeit wie diese gemacht“

Ich vermute, dass das auch auf einige von Ihnen zutrifft, die dies lesen.

Autor: Joe Bastardi is a pioneer in extreme weather and long-range forecasting. He is the author of “The Climate Chronicles: Inconvenient Revelations You Won’t Hear From Al Gore — and Others” which you can purchase at the CFACT bookstore. His new book The Weaponization of Weather in the Phony Climate war can be found here. phonyclimatewar.com

Link: https://www.cfact.org/2021/02/01/a-chilling-thought/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




PIK-Forscher: Klimawandel führte zur Entwicklung von Coronavirus in Südchina

Die Bild berichtet, daß Robert Beyer vom PIK mit Kollegen der Universität Cambridge und der Uni Hawaii-Manoa (unweit des Vulkans Mauna Loa bzw. der zentralen CO2-Meßstation) der Meinung seien, daß der Klimawandel Südchina zu einem „Hotspot für Corona“ machte. Die konkrete Formulierung im Magazin-Artikel hört sich allerdings etwas vorsichtiger an:

Verschiebungen in der globalen Fledermausvielfalt deuten auf eine mögliche Rolle des Klimawandels bei der Entstehung von SARS-CoV-1 und SARS-CoV-2 hin

Sars-1 ist, die Reiferen werden sich erinnern, die Corona-Infektion, die 2002/03 auch in Deutschland Schlagzeilen machte. In EIKEs Heimstatt Jena gab es damals einen Patienten, der mit Lungenentzündung „kaum noch drei Treppenstufen“ heraufkam. Dennoch kam zur Zeit von Kanzler Schröder niemand auf die Idee, einen Massenquarantäne auszurufen und jedem eine Atemschutzmaske fast überall zu verordnen.

Liest man sich den Artikel von Beyer et alii durch, merkt man schnell, daß das Thema Klimawandel im Text irgendwie „zugesetzt“ wirkt. Tatsächlich beschäftigten sich die Forscher mit der gestiegenen Zahl von Feldermausarten im warmen „blauen“ China des Südens, und der daraus gestiegenen Zahl von Corona-Virenarten. Die Behauptung, daß die Artenzahl der Fledertiere in der Provinz Jünnan (Yunnan) vom Klimawandel, dem natürlichen oder dem menschgemachten, herrührt, wird im Artikel mit den üblichen Rechenmodellen zum Klima, aber auch zur Vegetation, „bewiesen“.

Was gar nicht falsch sein muß: Es ist nicht nur dem geneigten EIKE-Leser bekannt, daß unser blau-grüner Planet seit 1980 ordentlich an Pflanzenmasse zugelegt hat; die Welt wird also grüner und grüner. Das mag am CO2 liegen, das durch die natürliche Warmphase seit 1850 aus den Ozeanen gast, durch die Temperaturen selbst, durch mehr Feuchtigkeit, oder auch regional durch Naturschutzmaßnahmen. Oder durch wirtschaftliche Maßnahmen des Menschen; ein Australier erzählte mir einmal, daß seine Heimat mehr Känguruhs beherberge als je zuvor, weil die Hüpfer durch Landwirtschaft im trockenen Inneren des Kontinentes mehr Wasser finden als früher.

Warum auch immer, die chinesische Provinz Jünnan ist wie viele andere Teile der Welt grüner geworden und hat nun mehr Wald als früher, in dem sich Flughunde und Fledermäuse wohl fühlen. „Mehr Wald“ ist in urbanen Umweltschützerkreisen des Westens eigentlich ein Wert an sich; wie die Ver-Windradung Deutschlands aber zeigt, geht es in Wirklichkeit um Politik und Geld, und nicht um Natur.

Da die Natur zudem keineswegs sanft und verletzlich ist, sondern teils äußerst brutal und sehr mächtig, birgt mehr Natur auch mehr Gefahren. Deswegen leben wir Menschen ja vorzugsweise in Siedlungen mit Pseudo-Natur wie Gärten oder Zoos. Und mehr Fledermäuse bedeuten eben auch mehr Viren und andere Parasiten, die via verspeister Schuppentiere in Wuhan auf den Menschen überspringen – eine Zoonose. Nebenbei: Wuhan, die urbane Herkunft der aktuellen Corona-Pandemie, liegt viel weiter nördlich als Jünnan.

Daß die Sars-1 und-2-Viren aus China kommen, dürfte einen ehrlichen Virologen kaum verwundern – China mit seiner teils hohen Bevölkerungsdichte, seinen im Süden hohen Temperaturen und dem häufig engen Mensch-Nutztier-Kontakt auf dem Land ist als Brutstätte der jährlichen Influenza-Welle bestens bekannt. Die Grippeviren springen meist von Vögeln auf den Menschen über; es gibt aber auch andere Nutz- und Haustiere wie Schweine, die Zoonosen verursachen. Das Coronavirus findet man in Europa übrigens meist bei Rind und Pferd.

Der Artikel der Forscher von PIK, Cambridge und der Uni Hawaii zeigt exemplarisch das Problem der politiknahen Wissenschaft: Es muß nicht unbedingt nur grob gefälscht werden wie bei der Hockeyschlägerkurve des Michael E. Mann, man kann auch reale Daten so interpretieren, daß sie in das Narrativ der mächtigen von Transfers lebenden Interessensgruppen passen, um seine bescheidenen Ergebnisse in der Tagespresse lesen und weitere Forschungsgelder erhalten zu können.

Die Bild folgt der Intention gerne:

Ein weiterer Grund, um in Sachen Klima endlich mehr tätig zu sein. Denn niemand kann Pandemien als Dauerzustand wollen.

Die Verquickung zweier unzusammenhängender Themen zur Profitmaximierung in den Pseudowissenschaften und der Politik nennt man übrigens „Intersektionalismus“ – also Schnittmengenbildung. „Corona kommt von Klima, Klimawandel ist sexistisch oder rechts“ usw. Daß die (wohlhabende) Bevölkerung daran mittlerweile glaubt, zeigt die Frage einer Mutter aus Wattenscheid, die in der „Eltern-Bürgerrunde“ mit Angela Merkel vom 4. Februar allen Ernstes die Frage danach stellte, was die Regierung gegen den Klimawandel tue, um Pandemien zu verhindern. Lustigerweise spricht die Frau von „Waldrodung“ statt von Zunahme der Wälder –  die Kollegen von der Achse spießen auf.




PIK-Special: Es wird kälter, weil es wärmer wird

Für alle, die sich für die wissenschaftlichen Hintergründe der aktuellen Kälte in Deutschland interessieren: Wenn die Nordatlantische Oszillation NAO negativ ist, wird es im deutschen Winter meist kalt. Das ist gängiges Wissen, z.B. beim Met Office oder Lüdecke et al. 2020. Und momentan ist die NAO – dreimal dürfen Sie raten – negativ. Und mit kurzen Unterbrechungen war sie es seit Anfang Januar 2021. Nachzuschlagen z.B. bei der NOAA:

Was das PIK hier verkündet, ist von vielen anderen Wissenschaftlern bereits mehrfach widerlegt worden. Weder hängen Kältewellen mit der sich erwärmenden Arktis zusammen, noch sind blockierte Wetterlagen im Zuge des Klimawandels häufiger geworden. Zu Kältewellen diesen Beitrag der Klimaschau sehen:

Zu den blockierten Wetterlagen hier schauen:

Wer es noch genauer wissen möchte, liest in unserem Buch „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ kurz mal die Kapitel 17 und 22 nach: „Ist das Klima heute wirklich extremer als früher?“ und „Führt die Klimaerwärmung wirklich zu mehr Kältewellen?“.

Zum Glück haben noch mehr Fachleute bemerkt, was das PIK hier veranstaltet. Auf t-online und im Kölner Stadtanzeiger wird Jörg Kachelmann mit einem Tweet in Richtung Potsdam zitiert:

„Man weiß nie, was schrecklicher und skrupelloser ist, alle die Rechtswürstchen, die eine winterliche Wetterlage als Argument gegen die Klimakrise sehen oder der verzweifelt unwissenschaftliche @rahmstorf, der eine gewöhnliche Winter-Wetterlage nun auch dem Klimawandel zuordnet“, schreibt Kachelmann dort. Der „Spiegel“ biete dem „lustigen Professor“ eine „Plattform für Dinge (…), die weltweit niemand so sieht wie er“.

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Am besten ist aber der FFF-Fanboy Marcel. Der feuert unter dem Kachelmannwetter Tweet ganz Salven von Abkürzungen und versucht so Kompetenz zu simulieren. Er fällt seinem Vorbeter Rahmstorf allerdings gewaltig in den Rücken, indem er ausgerechnet Oszillationen und die Sonne für das Geschehen verantwortlich macht. Vielleicht hat dem jungen Klimaaktivisten noch niemand erzählt, dass diese natürlichen Schwankungen im Klimasystem sowie die Sonnenflecken nicht menschengemacht sind?

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Vor Kurzem berichteten wir über eine Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK, die versuchte, einen Zusammenhang zwischen Klimawandel, dem menschgemachten versteht sich, und der COVID 19-Pandemie herzustellen. Corona überstrahlt nach wie vor alles und da liegt es nahe, das eigene Thema einfach mit der Pandemie zu verbinden. Nicht überall kamen die Thesen gut an und es gibt einen Artikel bei Carbonbrief, in der Stimmen die Studie kritisieren:

Dr Dann Mitchell – joint Met Office chair in climate hazards at the University of Bristol, who was not involved in the study – tells Carbon Brief about issues with the climate data used:

“Using some of our best climate observations, the authors identify a strong climate-driven signal over Myanmar and Laos, but there will be large uncertainties associated with variables such as cloud cover in that region, especially 100 years ago in South Asia – there is a lot of missing data there.””

Dr Matthew Struebig, from the University of Kent, is a member of the group, and warns that this map distribution data is “grossly insufficient”. He adds:

“Many species are not fully assessed, and too many are so poorly known they are only documented as a few dots on a map. Very little is known about optimum or preferred vegetation types – especially in the region highlighted in this study.

The study estimates the bat fauna of southern China and neighbouring countries increased by a whopping 40+ species in around 120 years. To put that into perspective, that would mean the number of bat species in Myanmar doubled in little over a century. Simply looking back at old species accounts and ecological studies from the region shows this simply did not happen.”

He adds that he is “sceptical of the link” between climate change and bat distribution change, and that the study makes “too many assumptions for me to conclude that climate change could have increased the likelihood of the pandemic occurring in this way”.”

Übrigens, war es nicht das PIK, das noch im Herbst 2019 mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizierte, dass ein El Niño im November 2020 stattfinden wird? Gekommen ist dann eine La Niña.

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Mit freundlicher Genehmigung von der  Kalten Sonne übernommen.

Anmerkung der Redaktion (Zitat aus „der Nairobi Report von 2007). 

Mark Steyn, über­liefert im Lon­don Daily Tele­graph…..die ein­fache Sicht der Klima der Kli­maka­tas­tro­phen­be­trei­ber. Danach be­hauptet Ste­ven Guil­beault von Green­peace France klar und deut­lich:

„Globale Er­wär­mung kann be­deu­ten, daß es wär­mer wird, kann aber auch be­deu­ten das es käl­ter wird, es kann be­deu­ten es wird trock­ener, es kann be­deu­ten es wird nas­ser. Das ist es, womit wir es zu tun ha­ben.“

Nicht schwer zu be­greifen: Wird es wär­mer, ist es ein Zei­chen der globalen Er­wär­mung, wird es käl­ter ist es eben­falls ein Zei­chen der globalen Er­wär­mung. Eine prak­tische Ein­stel­lung, um alles und je­des der heili­gen Kirche der globalen Er­wär­mung zu un­terwer­fen.

Greenpeace hat schon früh erkannt, wozu die „Klimakatastrophe“, heute zur „Klimakrise“ weichgespült, alles taugt.

 




Unerwartetes Eis

Paul Holland, ein Klimamodellierer des British Antarctic Survey, hat die letzten zehn Jahre damit verbracht, das Meereis der Antarktis und das Südpolarmeer zu untersuchen. In letzter Zeit hat er die Jahreszeiten der Antarktis unter die Lupe genommen und untersucht, wie schnell das Eis kommt und geht. Holland glaubt, dass diese Jahreszeiten ein Schlüssel zu einem Rätsel sein könnten: Falls die Temperaturen auf der Erde steigen und das Meereis in der Arktis schnell schrumpft, warum nimmt dann das Meereis in der Antarktis langsam zu?

Gegensätzliches an den Polen

Meereis ist einfach gefrorenes Meerwasser. Obwohl es nur in der Arktis und der Antarktis vorkommt, beeinflusst es das Klima der Erde iumr n großem Maße. Seine helle Oberfläche reflektiert das Sonnenlicht zurück ins All. Eisige Gebiete absorbieren weniger Sonnenenergie und bleiben relativ kühl. Wenn die Temperaturen mit der Zeit steigen und mehr Meereis schmilzt, reflektieren weniger helle Oberflächen das Sonnenlicht zurück ins All. Das Eis und das freiliegende Meerwasser absorbieren mehr Sonnenenergie und dies führt zu mehr Schmelzen und mehr Erwärmung.

Diese Szene zeigt eine Mischung von Meereisarten, die im Südlichen Ozean häufig vorkommen. Die unterschiedlichen Stärken des Meereises bilden ein Spektrum von Farben und Formen, das von dunklem, schwarzem, offenem Wasser über eine dünne, fettartige Bedeckung, genannt Fetteis, bis hin zu dickerem, grauem Eis reicht. Älteres Meereis hat eine leuchtend weiße Schneedecke und viele chaotische Deformationsmerkmale, die als Bergrücken und Geröllfelder sichtbar sind und durch die ständige Bewegung des Packeises verursacht werden. (Mit freundlicher Genehmigung von M. Studinger/NASA)

Wissenschaftler haben diese Rückkopplungsschleife von Erwärmung und Schmelzen in der Arktis beobachtet. Für sie ist das arktische Meereis ein zuverlässiger Indikator für ein sich veränderndes globales Klima. Am meisten Aufmerksamkeit schenken sie im September, wenn das arktische Meereis auf seine geringste Ausdehnung pro Jahr schrumpft. Diese minimale Ausdehnung, die seit 1979 von Satelliten gemessen wird, hat bis zu 13,7 Prozent pro Jahrzehnt abgenommen. Das antarktische Meereis hingegen wurde bisher nicht als Indikator für den Klimawandel angesehen. Während das arktische Meereis meist mitten im landumschlossenen Ozean liegt – und damit empfindlicher auf Sonnenlicht und sich erwärmende Luft reagiert – umgibt das antarktische Meereis das Land und ist ständig starkem Wind und Wellengang ausgesetzt.

Laut Klimamodellen sollten steigende globale Temperaturen das Meereis in beiden Regionen schrumpfen lassen. Doch Beobachtungen zeigen, dass die Eisausdehnung in der Arktis schneller geschrumpft ist als von den Modellen vorhergesagt, und in der Antarktis hat sie leicht zugenommen. Die Forscher schauen sich die Antarktis viel genauer an und fragen: „Moment mal, was geht da unten vor?“ Holland ist einer von denen, die fasziniert sind.

„Der Fall Antarktis ist genauso interessant wie der Fall Arktis“, sagte Holland. „Man kann das eine nicht verstehen, ohne das andere zu verstehen.“

Der Umgang mit den Modellen

Für Holland stellt die Diskrepanz Teile der Klimamodelle in Frage. Modellierungsgruppen aus der ganzen Welt arbeiten am Coupled Model Intercomparison Project Phase 5 (CMIP5) zusammen, welches [vermeintlich] das Klima der Erde simuliert und vorhersagt, wie es sich in naher Zukunft verändern wird. Weltpolitiker und Entscheidungsträger verlassen sich darauf, um zu entscheiden, wie stark die Länder den Kohlenstoffausstoß begrenzen sollten, von dem bekannt ist, dass er einige Aspekte des Klimawandels verursacht.

„Fast alle CMIP5-Modelle simulieren eine Abnahme des antarktischen Meereises“, sagte Holland. „Es gibt ein Problem in dem Teil, der die letzten 30 Jahre der Meereis-Variabilität reproduziert.“ Holland war auf der Suche nach Daten, um seine eigene Modellierung der Trends im antarktischen Eis zu verbessern und zu verifizieren, als er bemerkte, dass andere Forscher feststellten, dass die Trends in den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich stark ausfallen.

Die meisten Studien über Trends im antarktischen Meereis konzentrieren sich auf Veränderungen der Eisausdehnung. Für Holland war es wichtiger, zu untersuchen, wie schnell das Eis von Saison zu Saison wächst oder schrumpft. „Änderungen der Klimaerwärmung wirken sich direkt auf die Geschwindigkeit des Eiswachstums aus“, sagte er, „nicht auf die Menge des Eises.“ Eine Abkühlung von Jahr zu Jahr im Herbst kann zum Beispiel ein schnelleres Eiswachstum im Herbst verursachen, aber nicht unbedingt eine Zunahme der Eismenge im Herbst.

Auf dem Meereis nahe der Scott Base in der Antarktis bildet sich eine Barriere. Dazu kommt es, wenn einzelne Eisschollen zusammenstoßen und sich aufeinander türmen. Oben sind Lenticularis-Wolken zu sehen [sie entstehen häufig im Lee von Gebirgen. A. d. Übers.]. (Mit freundlicher Genehmigung von M. Studinger/NASA)
Frühjahrs-Überraschung

Holland verwendete Daten des National Snow and Ice Data Center Distributed Active Archive Center (NSIDC DAAC) der NASA, um die Wachstumsrate der Eiskonzentration für jeden einzelnen Tag zu berechnen, die er als Intensivierung bezeichnete, und die Wachstumsrate der gesamten Eisfläche, die er als Expansion bezeichnete. „Ich habe das für alle dreißig Jahre an Daten gemacht und die Trends aufgezeichnet“, sagte er. Hollands Diagramme zeigten, dass die verschiedenen Regionen im Südlichen Ozean zum Gesamtanstieg beitrugen, aber sie hatten sehr unterschiedliche Trends im Meereiswachstum. Das deutet darauf hin, dass die Geografie und unterschiedliche Windmuster eine Rolle spielen. Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, untersuchte Holland daher die saisonalen Windtrends für die verschiedenen Regionen.

Holland fand heraus, dass die Winde das Meereis in einigen Regionen ausbreiten und in anderen komprimieren oder intakt halten, und dass diese Effekte im Frühjahr begannen. Dies widersprach einer früheren Studie, in der Holland und Ron Kwok vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA anhand von Daten zur Eisdrift feststellten, dass zunehmende Nordwinde im Herbst die Schwankungen verursachten.

„Ich dachte immer – und soweit ich weiß, dachten das auch alle anderen – dass die größten Veränderungen im Herbst stattfinden müssen“, sagte Holland. „Aber interessant für mich ist jetzt, dass wir uns den Frühling ansehen müssen. Der Trend ist im Herbst größer, aber es scheint, dass er im Frühling entsteht.“

„Paul hat zwei weitere Meereis-Maßzahlen erstellt, mit denen wir beurteilen können, wie das antarktische Meereis reagiert“, sagte die Forscherin Sharon Stammerjohn und bezog sich dabei auf die Maße der Intensivierung und Ausdehnung. Die neuen Maßzahlen helfen dabei zu beurteilen, wie das System reagiert, im Gegensatz zur einfachen Überwachung des Zustands des Systems. „Sagen wir, Ihre Temperatur liegt bei 37,3°C“, sagte Stammerjohn. „Sie haben keinen Einblick in diese Temperatur, es sei denn, Sie messen sie eine Stunde später erneut und sehen, dass sie sich auf 38,3°C verändert hat. Dann können Sie sagen, okay, mein System reagiert auf etwas.“

Die Tafeln oben zeigen saisonale Schwankungen der Meereismengen für jede Region und den gesamten Südlichen Ozean. Die mittlere monatliche Gesamteisausdehnung (b) erreicht ihren Höhepunkt im Herbst, und die mittlere monatliche Gesamteisfläche (a) erreicht ihren Höhepunkt im Winter. Trends von Jahr zu Jahr in der monatlichen Gesamteisfläche (c) zeigen, dass das antarktische Meereis in den letzten dreißig Jahren dazu tendiert, sich im Herbst auszudehnen. Zwischenjährliche Trends in der monatlichen Gesamteisausdehnung (d) zeigen, dass Veränderungen im Eiswachstum im Frühjahr die Veränderung des Eises im darauffolgenden Sommer und Herbst bewirkten. (Mit freundlicher Genehmigung von P. R. Holland)

Partielle Erklärungen

Holland untersucht weiterhin den antarktischen Frühling, um besser zu verstehen, warum sich das antarktische Meereis verändert. Während Hollands Arbeit den Forschern hilft, das Problem im Detail zu sehen, entwickeln Wissenschaftler weiterhin Ideen darüber, warum sich das Eis ausdehnt.

Eine Studie legt paradoxerweise nahe, dass die Erwärmung der Ozeane und das verstärkte Abschmelzen des antarktischen Eisschildes die kleine, aber statistisch signifikante Meereisausdehnung in der Region verursacht. Eine andere Studie deutet darauf hin, dass Regen, der durch ein wärmeres Klima verursacht wird, einen Zustrom von Süßwasser in den Südlichen Ozean verursacht hat, wodurch dieser weniger dicht wird und die ozeanische Wärme daran gehindert wird, das Meereis in der Antarktis zu erreichen. Bis heute gibt es keinen Konsens über den Grund für die Ausdehnung.

„Es wurden teilweise Erklärungen angeboten, aber wir haben kein vollständiges Bild“, sagte Ted Scambos, ein Wissenschaftler am NSIDC DAAC. „Dies könnte einfach ein Fall von ‚wir wissen es noch nicht‘ sein.“

Kaiserpinguine ruhen in der Nähe der Küste in der Antarktis und jagen im nahen Meereis nach Nahrung. (Mit freundlicher Genehmigung von K. Watson)

References

Bintanja, R., G. J. Van Oldenborgh, S. S. Drijfhout, B. Wouters, and C. A. Katsman. 2013. Important role for ocean warming and increased ice-shelf melt in Antarctic sea-ice expansion. Nature Geoscience 6: 376–379, doi:10.1038/ngeo1767.

Cavalieri, D. J., C. L. Parkinson, P. Gloersen, and H. Zwally. 1996, updated yearly. Sea Ice Concentrations from Nimbus-7 SMMR and DMSP SSM/I-SSMIS Passive Microwave Data. Southern Hemisphere. Boulder, Colorado USA: NASA National Snow and Ice Data Center (NSIDC) DAAC.

Holland, P. R. 2014. The seasonality of Antarctic sea ice trends. Geophysical Research Letters 41, doi:10.1002/2014GL060172.

Holland, P. R. and Kwok, R. 2012. Wind driven trends in Antarctic sea-ice drift. Nature Geoscience 5: 872–875, doi:10.1038/ngeo1627.

Holland, P. R., N Bruneau, C. Enright, M. Losch, N. T. Kurtz, R. Kwok. 2014. Modeled trends in Antarctic sea ice thickness. Journal of Climate 27: 3,784–3,801, doi:10.1175/JCLI-D-13-00301.1.

Kirkman, C. H., C. M. Bitz. 2011. The effect of the sea ice freshwater flux on Southern Ocean temperatures in CCSM3: Deep-ocean warming and delayed surface warming. Journal of Climate 24: 2,224–2,237, doi:10.1175/2010JCLI3625.1.

Scambos, T. A., R. Ross, T. Haran, R. Bauer, and D.G. Ainley. 2013. A camera and multisensor automated station design for polar physical and biological systems monitoring: AMIGOS. Journal of Glaciology 59(214): 303–314, doi:10.3189/2013JoG12J170.

Stammerjohn, S., R. Massom, D. Rind, and D. Martinson. 2012. Regions of rapid sea ice change: An interhemispheric seasonal comparison. Geophysical Research Letters 39, L06501, doi:10.1029/2012GL050874.

Weitere Informationen

NASA National Snow and Ice Data Center Distributed Active Archive Center (NSIDC DAAC)

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/02/01/unexpected-ice/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimaschau 14 – die Tagesschau von Sebastian Lüning




Wie viel globale Erwärmung sollte der nächste IPCC-Report prophezeien?

Wie Monckton von Brenchley et al. (2015) in einer Studie für die Chinesische Akademie der Wissenschaften im Jahr 2015 betonten, braucht man kein komplexes, milliardenschweres Computermodell, das bei jedem Einschalten den Stromverbrauch einer Kleinstadt verschlingt und ein Dutzend Eisbären umfallen lässt, falls man nur die ECS berechnen will. ECS ist ein nützlicher Standardmaßstab, weil der verdoppelte CO2-Antrieb ungefähr dem gesamten anthropogenen Antrieb entspricht, den wir in diesem Jahrhundert bei einem Business-as-usual-Szenario erwarten könnten. Diese Studie wurde übrigens von der Website der Zeitschrift der Chinesischen Akademie häufiger heruntergeladen als jedes andere in ihrer 60-jährigen Geschichte, und zwar um eine ganze Größenordnung.

Hier ist ein praktischer ECS-Rechner zum Selbermachen, der auf den neuesten Daten basiert:

Das IPCC (1990) hatte eine mittelfristige anthropogene Erwärmung von 0,34 K pro Dekade simuliert. In der Realität jedoch beträgt der Least-Squares-Trend über die 30 Jahre 1991-2020 der mittleren Anomalien in zwei monatlichen Temperaturdatensätzen für die Oberfläche (GISS und HadCRUT) und zwei für die untere Troposphäre (RSS und UAH) 0,2 K pro Dekade, wovon 70 % (Wu et al. 2019), also 0,14 K, auf uns zurückzuführen sind.

Daher hat sich die ursprüngliche mittelfristige Erwärmung der unteren Atmosphäre des IPCC als 2,4-fach überbewertet erwiesen. John Christy (2021) hat kürzlich in einem faszinierenden Online-Vortrag gezeigt (Abb. 1), dass die CMIP6-Modelle die mittelfristige Erwärmung der mittleren Troposphäre ebenfalls um das 2,4-fache überbewertet haben:

Abb. 1: Die 2,4-fache Übertreibung der mittleren Erwärmung der mittleren Troposphäre in den CMIP6-Modellen.

Man kann eine erste grobe Schätzung der mittleren ECS erhalten, indem man die mittlere CMIP6 ECS-Vorhersage von 3,7 K (Meehl et al. 2020) nimmt und durch 2,4 dividiert. Antwort: 1,5 K: nicht genug, um sich Sorgen zu machen.

Um ECS ΔE2 genauer abzuleiten, indem man die Ideen der Studie von der Chinese Academy weiter entwickelt, braucht man nur sieben leicht zugängliche und vernünftig eingeschränkte mittlere Parameter aus dem Mainstream:

1: Der Planck-Sensitivitätsparameter P ist die erste Ableitung der Stefan-Boltzmann-Gleichung: d.h. das Verhältnis der Oberflächentemperatur zum 4-fachen der Albedo-angepassten einfallenden Strahlungsflussdichte über der Atmosphäre (Schlesinger 1988). Somit ist P= 288 / (4 x 241), oder 0,3 K/Wm². Dieser unumstrittene Wert variiert mit der Oberflächentemperatur: aber von 1850 bis zur Verdoppelung des CO2 im Vergleich zur heutigen Temperatur ist er nahe genug an 0,3 und macht damit keinen wesentlichen Unterschied.

2: Der Verdopplungs-CO2-Strahlungsantrieb ΔQ2 wurde in Andrews (2012) mit 3,45 W/m² angegeben, dem Mittelwert von 15 CMIP5-Modellen. Für CMIP6 geben Zelinka et al. (2020) 3,52 W/m² an. Da wir die neuesten Mainstream-Daten verwenden, ziehen wir Letzteren heran.

3: Der exponentielle Wachstumsfaktor H pro Rückkopplungs-Einheit mit der Referenzsensitivität wird hier vorsichtshalber mit dem Wert von 1,07 pro K gleichgesetzt, der in Wentz (2007) als Clausius-Clapeyron-Zunahme der spezifischen Feuchtigkeit bei Erwärmung angegeben wird. Auch diese Größe variiert mit der Temperatur, kann aber über das hier relevante enge Temperaturintervall sicher als konstant angenommen werden. In der Realität wird das exponentielle Wachstum der spezifischen Luftfeuchtigkeit durch die logarithmische Temperaturreaktion auf dieses Wachstum ausgeglichen, und das IPCC (2013) schätzt, dass im mittleren Bereich alle anderen Rückkopplungen sich selbst aufheben. In der Realität gibt es wahrscheinlich nur ein geringes oder gar kein Wachstum der Einheitsrückkopplung unter den heutigen Bedingungen. Doch selbst falls man H = 1,2 annehmen würde, was deutlich über der Realität liegt, würde sich ECS kaum ändern.

4: Der anthropogene Antrieb ΔQ1 von 1850-2020 betrug 2,9 W/m², die Summe des 3,2 W/m² akkumulierten Treibhausgasantriebs und der 0,4 W/m² Ozon-, -0,8 W/m² Aerosol- und 0,1 W/m² Black-Carbon-Antriebe (NOAA AGGI; Gaudel+ 2020; Dittus+ 2020; IPCC 2001, S. 351).

5: Der anthropogene Anteil M der Erwärmung und des Strahlungsungleichgewichts von 1850-2020 betrug 0,7 (Wu et al., 2019; Scafetta 2021). Die Arbeit von Wu hat Gerald Meehl als Co-Autor.

6: Die vorübergehende Erwärmung T1 von 1850-2020 betrug 1,07 K (HadCRUT5: Morice et al. 2020). Basierend auf Wu et al. waren nur 70% davon, also 0,75 K, anthropogen bedingt.

7: Das Energieungleichgewicht ΔN1 der Erde von 1850-2020 berücksichtigt die Verzögerung des Einsetzens der Erwärmung nach einem Forcing. Schuckmann et al. (2020) geben die aktuelle Mainstream-Mittelwertschätzung 0,87 W/m².

Abb. 2: Die sieben Größen für die ECS-Gleichung

Mit diesen sieben Größen (Abb. 2), alle im mittleren Bereich, alle aktuell, alle aus klimatologischen Mainstream-Quellen, kann man nicht nur eine verlässliche mittlere Schätzung des beobachteten ECS direkt ableiten, ohne auf überkomplexe, unzureichend falsifizierbare und fehleranfällige Computermodelle zurückgreifen zu müssen, sondern auch die Vertretbarkeit des derzeit projizierten ECS-Intervalls 3,7 [2,0, 5,7] K (mittlerer Bereich Meehl et al., 2020; Grenzen Sherwood et al., 2020) falsifizieren. Die Berechnungen sind in Abb. 3 dargestellt. Diese einfache Tabelle bedeutet den Untergang für die Profiteure des Untergangs.

Abb. 3. ECS einfach gemacht. Die sieben Eingangsgrößen sind in grün dargestellt.

Wie es funktioniert: Seit 1850 haben wir nun angeblich 170 Jahre lang das Klima beeinflusst. Davor war unser Einfluss vernachlässigbar. Aus den sieben Größen in Abb. 2 lässt sich eine entscheidende Größe ableiten – die Einheitsrückkopplungs-Reaktion, die zusätzliche Erwärmung durch Rückkopplung pro Grad Referenzsensitivität. Damit lässt sich diese Reaktion für den Zeitraum von jetzt bis zur CO2-Verdoppelung mit Hilfe des Exponentialwachstumsfaktors H finden, woraus sich ECS ΔR1 ableiten lässt.

1850-2020: Die Periodeneinheit der Rückkopplungsreaktion U1 ist 1 kleiner als das Verhältnis der Gleichgewichtssensitivität ΔE1 zur Referenzsensitivität ΔR1: d. h. 1 kleiner als das Verhältnis der Periodenerwärmung einschließlich Rückkopplungsreaktion zur Periodenerwärmung ohne Rückkopplungsreaktion).

Die Perioden-Referenzsensitivität ΔR1, die direkte Erwärmung vor Hinzurechnung der Rückkopplung, beträgt 0,865 K, das Produkt aus dem Planck-Parameter 0,3 K W-1 m2 und dem anthropogenen Perioden-Antrieb ΔQ1 von 2,9 W/m².

Die Perioden-Gleichgewichts-Sensitivität ΔE1, die eventuelle Erwärmung, nachdem alle kurzzeitigen Rückkopplungen gewirkt haben und sich das Klima wieder im Gleichgewicht befindet, ist etwas komplizierter. Sie ist das Produkt aus zwei Ausdrücken: dem anthropogenen Anteil M ΔT1 der beobachteten vorübergehenden Erwärmung ΔT1 und dem Energie-Gleichgewichts-Verhältnis.

Das Energie-Ungleichgewichts-Verhältnis ist der periodische anthropogene Antrieb ΔQ1 geteilt durch die Differenz zwischen ΔQ1 und dem anthropogenen Anteil M ΔN1 des periodischen Energie-Ungleichgewichts der Erde ΔN1. Im Gleichgewicht gäbe es kein Energieungleichgewicht: der Divisor und der Dividend wären beide gleich ΔQ1. In diesem Fall wäre ΔE1 gleich M ΔT1. Besteht jedoch (wie derzeit) ein Energieungleichgewicht, wird es auch ohne weiteren Strahlungsantrieb nach 2020 zu einer weiteren Erwärmung kommen, so dass ΔE1 das Produkt aus M ΔT1 und dem Energieungleichgewichtsverhältnis ist: also 0,975 K.

Die Einheits-Rückkopplungs-Reaktion U1, die Rückkopplungs-Reaktion pro Grad der Perioden-Referenzempfindlichkeit, ist 1 kleiner als der Systemverstärkungsfaktor ΔE1 / ΔR1. Er beträgt nur 0,127. Vergleichen Sie diesen einfachen, aus Beobachtungen abgeleiteten Mittelwert mit dem Wert von 3,0, der in der folgenden Passage aus Lacis et al. (2010) impliziert ist, die die fehlerhafte offizielle Position zusammenfasst:

Nicht-kondensierende Treibhausgase, die 25 % des gesamten terrestrischen Treibhauseffekts ausmachen, … sorgen für die stabile Temperaturstruktur, die die gegenwärtigen Niveaus des atmosphärischen Wasserdampfs und der Wolken über Rückkopplungsprozesse aufrechterhält, die die restlichen 75 % des Treibhauseffekts ausmachen“ (Lacis et al., 2010).

2020 auf verdoppeltes CO2:  Wie bei 1850-2020, so bei verdoppelter CO2-Konzentration im Vergleich zu den 415 ppmv im Jahr 2020, beginnen Sie mit der Periode die Referenzsensitivität ΔR2, die direkte Erwärmung vor der Addition jeglicher Rückkopplung. ΔR2 ist 1,054 K. Es ist das Produkt aus dem 0,3 K/Wm² (Planck-Parameter) und den 3,52 W/m² anthropogenen Periodenantrieb ΔQ2.

Als nächstes wird die Rückkopplung berücksichtigt, um ECS ΔE2 zu erhalten. Die Methode besteht darin, die Rückkopplungsreaktion U1 der Einheit 1850-2020 entsprechend dem Exponential-Wachstumsfaktor H zu erhöhen.

Das Einheits-Rückkopplungsverhältnis X ist gleich exp(P ΔQ2 ln H), d. h. exp(ΔR2 ln H), oder, einfacher, aber für Mathematik-Puristen anstößig, HΔR2, was 1,074 ist.

Die Einheitsrückkopplung U2 ist das Produkt aus U1 und X, d. h. 1,136.

ECS ΔE2 ist das Produkt aus der Referenzsensitivität ΔE2 auf verdoppeltes CO2 und dem Systemverstärkungsfaktor U2 + 1, d. h. 1,2 K. Nicht 3,7 K (CMIP6: Meehl et al. 2020). Nicht 3,9 K (CMIP6: Zelinka et al. 2020). Nur 1,2 K mittlere anthropogene globale Erwärmung als Reaktion auf verdoppeltes CO2, oder auf alle anthropogenen Antriebe über das gesamte 21. Jahrhundert. Kein großer „Klimanotstand“ also, oder?

Falsifizierung von ECS-Vorhersagen über das Rückkopplungsverhältnis X: Mit dem Wissen, dass die aus Beobachtungen abgeleitete Einheits-Rückkopplungs-Reaktion U1 für 1850-2020 0,127 betrug, ist es möglich, den Wert von XP abzuleiten, der in jeder ECS-Vorhersage ΔE2P impliziert ist: XP = (XP / ΔR2 – 1). Zum Beispiel impliziert der von Meehl et al. (2020) und Sherwood et al. (2020) vorhergesagte ECS von 3,7 [2,0, 5,7] K impliziert XP auf 20 [7, 35]. Selbst die untere Grenze X = 7 würde unhaltbar suggerieren, dass die Rückkopplungsreaktion pro Grad direkter Erwärmung nach 2020 das absurde Siebenfache der Rückkopplungsreaktion pro Grad vor 2020 beträgt. Der in mehreren extremen Arbeiten vorhergesagte High-End-ECS von 10 K ist noch unmöglicher und impliziert X = 67.

Die Unsicherheiten sind gering, da sich die Klimatologie inzwischen auf die Werte der sieben Schlüsselparameter geeinigt hat, die für die Ermittlung des ECS ausreichen. Würde man die 40 Jahre der etwas schnelleren Erwärmung von 1980-2020 als Berechnungsgrundlage nehmen, statt 1850-2020, würde der mittlere ECS auf nur 1,4 K steigen. Selbst falls die gesamte Erwärmung der Industriezeit anthropogen wäre, würde der ECS nur 2 K betragen, aber es wäre nicht mehr der mittlere ECS auf der Basis der aktuellen Mainstream-Daten.

Was sie falsch verstanden haben: Wie haben sich die Klimawissenschaftler dann jemals vorstellen können, dass die globale Erwärmung etwa dreimal so hoch sein würde, wie es die realen Beobachtungen, die sich in ihren neuesten Midrange-Daten widerspiegeln, einen unvoreingenommenen Untersucher erwarten lassen würden?

Klimamodelle verkörpern den Feedback-Formalismus nicht direkt. Ihre ECS-Vorhersagen spiegeln jedoch den Fehler wider, indem sie eine 2,4-mal höhere mittelfristige, anthropogene Erwärmung zeigen als während der letzten 30 Jahre beobachtet, und sie prophezeien das Dreifache der realistischen mittelfristigen ECS.

Im Jahr 2006, in Vorbereitung auf meinen ersten Artikel über die globale Erwärmung, schrieb ich an den verstorbenen Sir John Houghton, damals Vorsitzender der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe des IPCC, um zu fragen, warum man dachte, dass die eventuelle globale Erwärmung etwa das Dreifache der direkten Erwärmung betragen würde. Er antwortete, dass der natürliche Treibhauseffekt – die Differenz zwischen der 255 K Emissions-Temperatur ohne Treibhausgase und der 287 K gemessenen Temperatur im Jahr 1850 – 8 K Referenzsensitivität auf Treibhausgase und 24 K Rückkopplungsreaktion darauf umfasste.

Es war diese Erwartung von 3 K Rückkopplung auf jeweils 1 K direkte Erwärmung, also insgesamt 4 K Erwärmung, die die Modellierer dazu brachte, 3 oder 4 K ECS im mittleren Bereich zu erwarten.

Die Klimatologen hatten vergessen, dass die Sonne scheint (Abb. 4). Was sie übersehen hatten, als sie Mitte der 1980er Jahre die Rückkopplungsformel aus der Regelungstheorie entlehnten war, dass die 24 K vorindustrielle Rückkopplungs-Reaktion nicht nur eine Antwort auf die 8 K direkte Erwärmung durch Treibhausgase war. Ein großer Teil dieser 24 K war eine Reaktion auf die 255 K Emissionstemperatur, die sich auf der Erde auch ohne Treibhausgase eingestellt hätte.

Abb. 4. Wie die Klimaforscher vergaßen, dass die Sonne scheint.

In Wirklichkeit war die vorindustrielle Referenztemperatur die Summe der 255-K-Emissionstemperatur und der 8-K-Referenzsensitivität für vorindustrielle Treibhausgase: also irgendwo in der Gegend von 263 K. Da die 255-K-Emissionstemperatur das 32-fache der 8-K-Referenzsensitivität für Treibhausgase ist, war ein erheblicher Teil der gesamten vorindustriellen Rückkopplungsreaktion von 24 K auf die erstere zurückzuführen, was den Anteil der letzteren entsprechend reduzierte.

Rückkopplung ist eine allgemein gültige Eigenschaft dynamischer Systeme (Systeme, die ihren Zustand mit der Zeit ändern), von elektronischen Schaltkreisen bis zum Klima. Falls und nur falls die gesamte vorindustrielle Referenztemperatur 8 K betrug und es überhaupt keine Rückkopplungsreaktion auf die Emissionstemperatur gab, wäre es zulässig, sich vorzustellen, dass die Rückkopplungsreaktion der Einheit so groß wie 3 war. Selbst dann würde nicht automatisch folgen, dass die Rückkopplungsreaktion der Einheit heute auch nur annähernd so groß wie 3 sein könnte.

Das IPCC wiederholte den Fehler in seinem Fünften Sachstandsbericht von 2013 (AR 5) und wird ihn in seinem bevorstehenden Sechsten Sachstandsbericht (AR 6) erneut begehen. Man definiert „Klima-Rückkopplung“ als Reaktion nur auf Störungen (fünfmal in der Definition erwähnt), schweigt aber über die weitaus größere Rückkopplungsreaktion auf die Emissionstemperatur selbst. Sie sollte ihre mehrtausendseitigen Berichte durch die einzige Monstergleichung (Abb. 5) ersetzen, die die schrittweisen Berechnungen in Abb. 3 zusammenfasst:

Abb. 5: Die Monster-ECS-Gleichung: einfacher, billiger, smarter als jedes Giganten-Klimamodell

Wären Sie bereit, Ihren Namen unter einen Bericht an das IPCC zu setzen, unter dessen Fehlerprotokoll, und es darüber zu informieren, dass ECS grob überbewertet wurde und um Korrektur bitten? Falls ja, kontaktieren Sie mich über das erste Wort meines Nachnamens [at] mail [dot] com und lassen Sie es mich wissen. Denn die neuesten Mainstream-Mitteldaten, auf die sich das IPCC zwangsläufig stützen muss, schließen die schnelle, gefährliche Erwärmung aus, die es so lange, so zuversichtlich, so gewinnbringend, aber so fehlgeleitet vorhergesagt hat.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/02/01/how-much-global-warming-should-ipccs-next-report-predict/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkungen des Übersetzers hierzu: Auch mit diesem Beitrag zeigt sich, dass Lord Monckton von einer Erwärmungswirkung durch CO2 aujsgeht – wenn gleich auch viel geringer als vom IPCC prophezeit. Nun mehren sich die Zweifel an einer solchen Wirkung immer mehr, was heißt, dass auch Lord Monckton irgendwo einem Trugschluss unterliegen muss. Vielleicht kann ein versierter Kommentator dazu etwas sagen?

 




Genaue Berichterstattung fällt wie Blätter im Herbst

Das gilt besonders dann, wenn die Geschichte mit Hilfe einer Pressemitteilung fabuliert wird, die von Journalisten wortwörtlich übernommen wurde. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum so viele Kommentatoren über Klimafragen wie in einem Pamphlet schreiben. Sie verzerren, indem sie viel zu viel vereinfachen, und dann verstärken sie das, was übrig bleibt, über seine wahre Bedeutung hinaus und rechtfertigen es, weil sie eine Schlagzeile gesehen haben.

Natürlich habe ich ein aktuelles Beispiel dafür, und natürlich wird es durch den Guardian gut illustriert. Ihre jüngste Schlagzeile lautete „Climate Change: Crisis making autumn leaves fall earlier, study finds.“ Anderswo tauchte das auch auf, denn die Geschichte stammte aus einer Pressemitteilung, darunter „Inside Climate News“ (Pulitzer-Preis-gekrönte, überparteiliche Berichterstattung über die größte Krise unseres Planeten, heißt es darin ohne einen Hauch von Ironie).

Aus dem Guardian: „Die globale Erwärmung scheint die Bäume dazu zu bringen, ihre Blätter früher abzuwerfen, so eine neue Studie.“ Aus Inside Climate News: „Neue Forschungen zeigen, dass mit der Erwärmung des Planeten die Laubbäume in den gemäßigten europäischen Wäldern ihre Blätter früher abwerfen.“

Scheint einfach zu sein … bis man sich die Original-Forschung ansieht.

Hier ist der relevante Satz bezüglich des Herbstbeginns:

…Vorhersagen von einer zuvor erwarteten 2- bis 3-wöchigen Verzögerung für den Rest des Jahrhunderts reduzierten sich auf eine solche von 3 bis 6 Tagen.

Nun sehe man mir nach, wenn ich ein wenig pedantisch bin, wie es Wissenschaftler und Journalisten sein sollten, aber ein Vorrücken des Herbstes um 3-6 Tage in den nächsten 80 Jahren scheint mir etwas zu sein, das in den saisonalen Schwankungen ziemlich untergehen würde. Nehmen wir die untere Grenze von 3 Tagen Herbstvorlauf in 80 Jahren. Das ist etwa ein Tag alle 27 Jahre. Also wirklich! Können wir feststellen, ob der Herbst nach mehr als einem Vierteljahrhundert einen Tag früher beginnt? Könnten wir sagen, falls er zwei oder drei Tage früher beginnt?

Das ist so ziemlich alles, was es zu sagen gibt. Die Pointe passt nicht zu den Details. Die Schlagzeile „Study finds autumn leaves fall earlier“ gibt eine Nachricht wieder, während die Forschungsarbeit eine Zahl von Tagen bis zum Ende dieses Jahrhunderts angibt. Letzteres ist nicht messbar, ersteres ist irreführend.

Link: https://www.thegwpf.com/accurate-reporting-falls-like-leaves-in-autumn/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Enorme Luftmassen­gegensätze und Februar-Kälte 2021 in Teilen Deutschlands – wie unge­wöhnlich ist das?

Der Februar – ein Monats-Extremist?

Mit einer Standard-Abweichung seiner Monatswerte von 2,79 (DWD-Flächenmittel Deutschland 1881 bis 2020) weist der Februar die höchste Variabilität aller Monate des Jahres auf. Auch der seit 1881 wärmste (1990 mit +5,7°C) und die kältesten (1929/1956 mit etwa minus 9°C) fallen in den Februar, müssen sich den „Rekord“ aber mit dem Januar 1940 teilen. Grimmige Februar-Kälte kam immer mal wieder vor:

1929 froren die südliche Ostsee, das Wattenmeer und alle größeren Flüsse zu. Fischerei und Hafenwirtschaft kamen zum Erliegen, es gab ein Massensterben in der Tierwelt; und es wurde gebietsweise „Polarschnee“ beobachtet, welcher nur bei extremsten Minusgraden fällt. In den meisten Teilen Deutschlands herrschte an allen Februar-Tagen Dauerfrost – ein in unseren wechselhaften Wintern sehr seltenes Ereignis. Näheres hier. Ein (leider sehr schlechter) Wetterkarten-Abdruck von 1929 zeigt, warum es damals so kalt war – ein Skandinavien-Hoch hatte sich etabliert:

Abbildung 1: Bodenwetterkarte vom 12.02.1929. Zur Orientierung: Links oben Island, links unten Spanien, rechts unten das Schwarze Meer und das Hoch-Zentrum über Mittelskandinavien. In Deutschland verbreitet Frühtemperaturen von minus 20 bis unter minus 35 Grad. Bildquelle: Beilage 20/1998 zur Wetterkarte (Amtsblatt) des Deutschen Wetterdienstes.

In den 1940ern gab es drei sehr kalte Februare, letztmalig im Hungerwinter 1947.

1956 ähnelte – nach milder Vorwitterung, dem 1929er Februar, man versuchte verzweifelt, mit Dynamit die Eisdecke des Rheins zu sprengen.

1963 fror das einzige Mal im 20. Jahrhundert der Bodensee so zu, dass er gefahrlos betreten und teils gar befahren werden konnte („Seegfrörne“). Selbst in der klirrend kalten „Kleinen Eiszeit“ kam das nur gelegentlich vor.

1986 letztmalig extrem kalter Februar; danach waren die von 1991, 1996, 2003 und 2012 noch mäßig kalt.

Wissenswertes über Luftmassengrenzen

Was eine Luftmasse ist, wird hier und hier erläutert. Bewegt sich eine Luftmasse mehr oder weniger aktiv gegen eine andere, so spricht man von einer Front. Der etwas martialische Begriff entstand unter dem Eindruck des gerade beendeten 1. Weltkrieges sozusagen als „Nebenprodukt“ der in den 1920er Jahren veröffentlichten Polarfront-Theorie des genialen Mathematikers, Physikers und Pioniers der modernen Meteorologie, VILHELM BJERKNES. Es gibt Warm-, Kalt- und Mischfronten („Okklusionen“); alle bewegen sich meist mehr oder weniger zügig in eine Richtung; ein ortsfester Beobachter erlebt ihre diversen Wettererscheinungen (Winddrehung, Wolken, oft auch Niederschläge und mehr oder minder deutliche tageszeitunabhängige Temperaturänderung) meist nur für kaum eine bis wenige Stunden. Doch mitunter treffen zwei annähernd gleich starke Strömungen aufeinander; dann kann jede beliebige Wetterfront über einen Zeitraum von etwa einem bis zu Tagen oder gar Wochen, mehr oder weniger ortsfest werden – eine Luftmassengrenze ist entstanden. In den Tropen mit ihrer Passat- und Monsunzirkulation sind solche stabilen „Wettergrenzen“ sogar klimatisch relevant – bestes Beispiel ist die Innertropische Konvergenzzone, welche, je nach Sonnenstand, stets langsam um den Äquator pendelt; sie spielt auch eine wesentliche Rolle bei den dortigen Regenzeiten („Sommermonsun“). In unseren gemäßigten Breiten mit ihrem wechselhaften „Westwetter“ kommen Luftmassengrenzen eher selten, aber in allen Jahreszeiten vor; am Rande der Polargebiete, wo der Westwind der gemäßigten Breiten und der polare Ostwind aufeinander treffen, sind sie wieder häufiger zu beobachten.

Winterliche Luftmassengrenzen – besonders extrem?

Während im Sommer zwischen Tropen und Polarregion nur ein Temperaturgefälle von etwa 25°C herrscht, sind es im Winter etwa 50 Grad und mehr. Außerdem erwärmt die Sommersonne Kaltluftmassen in der bodennahen Schicht rasch, was den Temperaturunterschied zu subtropischer Warmluft oft stark verkleinert. Nur im Winter können, gerade in den gemäßigten Breiten und am extremsten in Nordamerika, enorme Temperaturunterschiede von manchmal weit mehr als 30°C auf weniger als 500 Km Distanz, entstehen („Blizzard-Lagen“). In Mitteleuropa mindern die relativ warmen Randmeere Ost- und Nordsee sowie die „Riegelstellung“ der Alpen und des Skandinavischen Gebirges zwar die Kontraste, doch sind auch hier schon Temperaturkontraste von um die 30°C auf kaum 500 Km Distanz beobachtet worden, was aber nur unter besonderen Umständen, welche gleich noch erklärt werden, möglich ist.

Luftmassengrenzen und Niederschläge

Ob und in welcher Intensität oder Form Niederschläge an Luftmassengrenzen fallen, hängt neben der Schärfe des Temperaturkontrastes vor allem auch von der Aktivität der Warmluft und der Lage der Luftmassengrenze zum nächsten Höhentrog ab. Liegt sie in der Nähe einer Trog-Vorderseite, so herrscht dort positive Vorticity (aufsteigende Luftbewegung) – die wichtigste Voraussetzung für Niederschläge. Diese Konstellation ist auch der Grund, warum bei den in den letzten Jahrzehnten so häufigen Großwetterlagen Tief Britische Inseln und Trog über Westeuropa Ostdeutschland niederschlagsmäßig benachteiligt war – es lag schon zu weit östlich der Trog-Vorderseite, die aufziehenden Wetterfronten liefen sich, ähnlich wie Wellen am Strand, mit zunehmender Entfernung zum Trog regelrecht tot. Luftmassengrenzen rückseitig eines Troges oder gar unter Hochdruckeinfluss erzeugen meist nur etwas Sprühregen oder Schneegriesel; häufig entsteht an diesen jedoch Nebel und Hochnebel. An einer „idealen“ Luftmassengrenze wie der zu Silvester 1978 konnten (von Süd nach Nord) alle Niederschlagsformen Regen, Gefrierender Regen, Eisregen (Eiskörner) und Schnee, beobachtet werden. Der Gefrierende Regen und der Eisregen setzen aber auf der Südseite eine sehr milde Luftmasse (mS oder wenigstens mPs) voraus, welche beim bodennahen Vordringen der Kaltluft noch eine Weile in mittleren Luftschichten verbleibt. Da besonders die Subtropikluft (meist mS) mehr oder weniger schnell durch Okklusion „verbraucht“ und durch mPs oder gar mP ersetzt wird, fallen die Niederschläge meist im Laufe der Zeit überall als Schnee und nehmen gegen Ende, wenn sich die Kaltluft südwärts durchsetzt, meist auch an Intensität stark ab. Erwähnenswert ist aber noch die orographische Verstärkung der Niederschläge an den Nordostseiten der Berge; außerdem sind im Ost-und Nordseeraum extreme Schneemengen nicht durch die Hebungsvorgänge an der Luftmassengrenze selbst, sondern durch Labilisierung der über das relativ warme Wasser wehenden Kaltluft möglich. Im Gebiet der Großen Seen wird dieses dort häufige Phänomen der schauerartig verstärkten Schneefälle als „Lake Effect Snow“ bezeichnet. In den letzten gut 40 Jahren, also seit dem Extremwinter 1978/79, zeigt sich auch keine auffällige Zunahme der Niederschläge bei Grenzwetterlagen. Gerade die sehr trockenen Regionen Ostdeutschlands sind auf diese Grenzlagen mit ihren oft reichen Niederschlägen dringend angewiesen.

Abbildung 2: Boden- und Höhenkarte vom 14.02.1979, Mittag. Man erkennt den zur südwestlichen Nordsee gerichteten Höhentrog, an dessen Vorderseite (Norddeutschland) Hebung und damit starke Niederschläge begünstigt wurden – die zweite Schneekatastrophe des Winters 1878/79. Bildquelle: wetterzentrale.de, ergänzt.

Extreme Luftmassengrenzen – nur mit bestimmten Zutaten und bei genügend Entwicklungszeit?

Eine Luftmassengrenze über Deutschland kann auch entstehen, wenn die Strömungen eines jeweiligen Hochs über West- und Nordosteuropa in Deutschland aufeinander treffen; aber sie wird dann nie extrem sein. Das westliche Hoch lenkt eher gemäßigte Luft (mP, mSp) heran, das östliche zwar mitunter kalte Festlandsluft (cP), aber der extrem eisigen Nordluft (cA oder xA) ist wegen der dort herrschenden Ost- bis Südostströmung der kürzeste Weg nach Deutschland versperrt:

Abbildung 3 : Wetterlage vom 21. Januar 2006. Das über Norddeutschland liegende Tief trennte mäßig milde Luft (meist mP) im Westen von sehr kalter kontinentaler Subpolarluft im Osten und ging mit nur leichten Schnee- und Regenfällen einher. Diese Lage hatte schon am 17./18. Januar begonnen; und erst am 22. Januar setzte sich überall die Kaltluft durch. Bildquelle: wetterzentrale.de

Das folgende Beispiel der Februar-Situation 2021 zeigt die erforderliche Konstellation für eine scharfe Luftmassengrenze:

Abbildung 4: Vorhersagekarte des GFS für den 6. Februar 2021, 12 Uhr (entspricht der dann eingetretenen Realität weitgehend). Am Rande einer kräftigen, von der Arktis und Grönland nach Südskandinavien reichenden Hochs strömt Arktikluft (cA und xA) direkt in den Ostseeraum. Gleichzeitig gelangte Warmluft aus dem Mittelmeerraum nach Südwestdeutschland; dort setzte sich die Kaltluft zuletzt durch. Entlang der Luftmassengrenze schneite es über der Mitte Deutschlands stark. Bildquelle wetterzentrale.de; ergänzt.

Eine Sichtung der seit 1979 verfügbaren Wetterkarten ergab für fast alle markanten Luftmassengrenzen ein ähnliches Schema wie in Abbildung 4, nämlich als Ausgangspunkt eine oft südliche Westlage bei gleichzeitigem Aufbau eines Hochs über dem Nordmeerraum. Die südliche Westlage ermöglicht es, dass sich nicht zu starke Teiltiefs vom Atlantiktief lösen und Richtung Deutschland ziehen. Sie „liefern“ auf ihrer Südseite die Warmluft und saugen gleichzeitig auf ihrer Nordseite die an der Ostflanke des Hochs zur Ostsee gelangte Arktikluft an. Aber nur, wenn sich dieser Prozess mittels mehrerer Tiefs einige Male über Tage oder gar Wochen wiederholt, entsteht der enorme Temperaturkontrast, denn es braucht Zeit zur Entwicklung des nordöstlichen Kältereservoirs und zur wenigsten leichten Abkühlung der Randmeere. Besonders anhand der Grenzwetterlage 1978/79 und der aktuellen vom Januar/Februar 2021 lässt sich diese Tatsache gut belegen – leichte Variationen inbegriffen.

Die Silvester-Lage von 1978/79 und deren „Schwestern“

In Internet und Literatur finden sich haufenweise Berichte über den „Silvester-Blizzard“ des Jahreswechsels 1978/79. Doch weniger bekannt ist: Es gab knappe 14 Tage eher einen schwachen „Vorläufer“, welcher das Hauptereignis quasi ankündigte und vorbereitete, und mit dem Blizzard Mitte Februar 1979 einen folgenschweren Nachfolger (erneutes Schnee-Chaos über Norddeutschland). Im Folgenden einige Wetterkarten dazu:

Abbildungen 5a bis d: Von oben: 5a: Bodenkarte vom 16.12.1978, 13 Uhr, „Vorläufer“ des Silvester-Blizzards im Advent. Luftmassengrenze (langsam südwärts ziehende Kaltokklusion) über Mitteldeutschland, südlich davon in mPs 4 bis 9 Plusgrade, nördlich xP, bei Schneefall um 0°C. Ganz im Nordosten eine weitere Kaltfront, dahinter xA. 5b: Einen Tag vor Silvester hatte sich die Luftmassengrenze des „Großen Blizzards“ schon voll entwickelt – cA im Norden trifft direkt auf mPs im Süden; Temperaturkontraste über Deutschland fast 30°C. Man achte auf die „Zutaten“: Großes Hoch im Nordmeer-Raum und die kleinen Tiefdruckgebiete etwa entlang des 50. Breitengrades. 5c: Bodenkarte des Februar-Blizzards von 1979. Ganz ähnliche Struktur wie Abb. 5a, aber viel schärfere Temperaturkontraste. 5d: Europa-Höhenwetterkarte zum Februar-Blizzard; man achte wieder auf Nordmeer-Hoch und die Kette der Tiefs im Süden. Bildquellen: Berliner Wetterkarten vom 16. und 30.12.1978 sowie vom 14.02.1979, ergänzt.

Chronik einiger Grenzwetterlagen nach 1979

Hier können – da sonst zu umfänglich – nicht alle Ereignisse erwähnt werden. Es wird auf das Wetterkartenarchiv bei wetterzentrale.de verwiesen.

Anfang Februar 1980 schwächere Grenzlage mit intensiven Schneefällen über Norddeutschland; letztendlich setzte sich die Warmluft durch.

Im schneereichen Dezember 1981 mehrere Ereignisse zur Monatsmitte und an Weihnachten.

Zum Jahresauftakt 1987 markante Grenzwetterlage; sie leitete einen sehr kalten Januar ein.

Anfang Dezember 1988 Grenzwetterlage mit ergiebigem Schnee und Eisregen; es folgte Tauwetter und ein sehr milder Winter.

1994 beendete eine Grenzwetterlage mit Schneefällen um den 24.02. eine kurze Kälteperiode.

Anfang Januar 2003 leitet eine Grenzwetterlage eine kürzere Kälteperiode ein.

Kürzere Grenzwetterlage um den 10. März 2006; sie leitete die letzte Phase des „Märzwinters“ in diesem Kälte-März ein.

Zum Jahreswechsel 2009/10 markante Luftmassengrenze mit Schnee und Eisregen; es folgt der kalte, schneereiche Januar 2010.

Im Winter 2012/13 teils schneereiche Grenzwetterlagen im Dezember und März.

Um den 20. Januar 2014 schwächere Grenzwetterlage im ansonsten sehr milden Winter.

Erste Januar-Dekade 2016 schwächeres Ereignis mit gebietsweisem Eisregen.

Ende Januar/Anfang Februar 2021 markantestes Grenzwetter-Ereignis seit 1979, bei „pendelnder“ Luftmassengrenze über eine Woche anhaltend, bauten sich, beginnend mit dem 28. Januar, starke Temperaturkontraste zwischen dem kalten Nordosten und dem teils extrem milden Südwestdeutschland, auf, welche zeitweilig gut 15°C erreichten; teils ergiebige Schnee-, Regen- und vereinzelt Eisregenfälle. Der in Weimar am 6./7. Februar gefallene Schnee hatte einen leicht gelb-grauen Farbton – er enthielt Sahara-Staub, ein eindeutiger Beleg für die Beteiligung einer subtropischen Luftmasse an diesen Niederschlagsprozessen.

Ursachen der Grenzwetterlagen und der strengen Winterkälte 2021

Sie sollen hier nur kurz erwähnt werden. Wie die vorangehende Aufzeichnung belegt, können Grenzwetterlagen auch in sonst milden, Westlagen-dominierten Wintern auftreten, wahrscheinlicher sind sie aber in solchen mit gestörten Zirkulationsverhältnissen. Neben Störungen in der Stratosphäre (Polarwirbel geschwächt, gesplittet oder gar massive, winterliche Stratosphären-Erwärmung) richtet sich der Blick stets auf die NAO, eine „Luftdruckschaukel“ zwischen Azoren-Hoch und Islandtief (positive NAO-Werte bedeuten oft eine Begünstigung, negative oft eine Schwächung oder gar eine Blockierung der Westlagen – ein Hoch nimmt dann den „Platz“ des Island-Tiefs ein) – wie wir sahen, eine der wichtigsten Voraussetzungen für intensive Luftmassengrenzen. Der Polarwirbel, im Dezember 2020 noch intakt und kräftig, war im Januar 2021 deutlich gestört. Und die NAO bewegte sich im Dezember leicht, im Januar deutlich im negativen Bereich:

Abbildung 6: Überwiegend negative NAO-Werte zwischen Dezember 2020 und Anfang Februar 2021. Im Dezember hatte das, wegen der häufigen Südlagen, keine negativen Temperaturauswirkungen; ab Januar stellte sich dann zunehmende Kälte ein.

Als Ursache dieser markanten Zirkulationsstörungen kommt unter anderem die momentan sehr geringe Sonnenaktivität in Betracht. Der im Vorjahr begonnene 25. SCHWABE-Zyklus schien im Spätherbst 2020 mit einer deutlichen Zunahme der Sonnenflecken-Zahlen an Dynamik zu gewinnen; doch im Laufe der folgenden Monate waren kaum noch Sonnenflecken zu beobachten.

Stefan Kämpfe, Diplom-Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Redaktionsschluss für diesen Beitrag: 7. Februar 2021




Die Temperaturen im Januar 2021 und die Erhöhung der CO2-Emissionen durch Holzverbrennung

 

Ist Holz die neue Kohle ? Der große Ökoschwindel durch Holzverbrennung

Am 14. Januar 2021 hat der Europäische Gerichtshof EUGH die Klage von sechs Klägern aus den Ländern Estland, Rumänien, Irland, Frankreich, Slowakei und USA abgewiesen, die gegen die europäische Richtlinie für Erneuerbare Energien (RED-Renewable Energy Directive) geklagt hatten. Die Kläger führten in ihrer Klage an, daß die Richtlinie, die die Verbrennung von Holz als  Null-CO2-Technologie aufführt, zur Zerstörung der europäischen und außereuropäischen Wäldern führt, eine zusätzliche CO2-Emission erzeugt und zu hohen Subventionen der Holzverbrennung in den EU-Ländern führt. Das Gericht wies die Klage mit der Begründung ab, den Klägern fehle die Klagebefugnis, da sie nicht individuell von der Politik der EU betroffen seien.
Worum geht es im einzelnen ?
Seit 2009, dem Inkrafttreten der ersten
Europäischen Richtlinie für Erneuerbare Energien (RED I) ermuntert die EU die Mitgliedsstaaten, Forstliche Biomasse zur Energiegewinnung einzusetzen. In Deutschland entstanden eine Vielzahl von kleinen Biomassekraftwerken (bis 20 MW), die ein Vielfaches des Börsenstrompreises (bis 20 ct/kwh)  vergütet bekamen und sogar einen zusätzlichen Bonus von 6 ct/kwh erhielten , wenn sie „nachwachsende Rohstoffe“ wie Pellets aus Forstbäumen einsetzten.

Mittlerweile werden ein Viertel aller gefällten Bäume in Europa zur Energieerzeugung verbrannt. Der größte Kohlekraftwerksbetreiber in Großbritannien DRAX  stellte seine Kraftwerke auf importierte Holzpellets um und erhält dafür pro Tag eine Subvention von zwei zwei Millionen Pfund. Insgesamt subventioniert Grossbritannien jährlich den Import von Holz zur Verbrennung mit zwei Milliarden Pfund. Holland subventioniert den Einsatz von Holzpellets in ehemaligen Kohlekraftwerken ebenfalls mit Milliardenbeträgen, hat allerdings im Oktober 2020 erklärt, die Subventionen auslaufen zu lassen.
Mittlerweile stammen
60 % der erneuerbaren Energien in Europa aus Biomasse (Holz, Biogas,Biosprit) und davon wiederum stammen 60 % aus Holz aus Wäldern.
Das heißt, mehr als ein Drittel der Erneuerbaren Energien Europas stammt aus der Holzverbrennung.

 Durch Holzverbrennung entsteht mehr CO2
Wie Timothy Searchinger von der Universität Princeton, zusammen mit anderen internationalen Wissenschaftlern, 2018 im Fachblatt Nature Communications („Europe’s renewable energy directive poised to harm global forests“) aufzeigte, emittiert ein Kraftwerk auf der Basis Holz 50 % mehr CO2 als ein Kohlekraftwerk, bezogen auf die gleiche produzierte Strommenge. Im Vergleich zu einem Gaskraftwerk ergeben sich sogar drei mal soviel CO2.
Die EU macht daraus Null, indem sie annimmt, dass ja durch die nachwachsenden Bäume  das CO
2 wieder aufgenommen wird und somit neutralisiert wird. Dies ist aber auf der Zeitachse ein schwerwiegender Irrtum, der 800 Wissenschaftler dazu führte, 2018 die EU aufzufordern, die Richtlinie hinsichtlich der Biomasseverbrennung zu ändern. EU-Kommission und EU-Parlament setzen sich darüber hinweg und hielten auch in der neuen Richtlinie (REDII) von 2018 an der Linie fest : Biomasseverbrennung emittiert kein CO2.
Dabei gab es zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die den auf der Hand liegenden Umstand problematisierten, dass es
Jahrzehnte benötigt um das beim Verbrennen von Holz entstandene CO2  durch nachwachsende Bäume wieder einzufangen. In einer umfassenden Studie bestimmten Wissenschaftler der kanadischen Forstverwaltung um Jerome Laganiere den Zeitpunkt der Parität, also die Zeit, die benötigt wird,um im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk oder einem Gaskraftwerk zu CO2-Verminderungseffekten durch Holzverbrennung zu kommen. Nutzt man 45 Jahre alte Bäume, so benötigt man beim Ersatz eines Kohlekraftwerks 78 bis 100 Jahre, um zu einem Verminderungseffekt zu kommen. Anders ausgedrückt: Fast ein Jahrhundert lang werden durch Holzverbrennung mehr CO2 ausgestossen als durch ein Kohlekraftwerk. Nimmt man 75 Jahre alte Bäume, so ist die Paritätszeit mehr als 100 Jahre. Das wird verursacht durch die höhere Emission bei der Verbrennung und das jahrzehntelange Fehlen des Baumes als CO2-Senke. Bei einem Gaskraftwerk sieht es noch dramatischer aus : Dort liegt die Paritätszeit weit über 100 Jahren, sowohl für 45 Jahre alte Bäume wie für 75 Jahre alte Bäume.
Die Autoren weisen daraufhin, dass diese Relation nur für die langsam wachsenden Wälder der Nordhalbkugel gilt.

Die EU sendet mit ihrer Biomasse-Politik das besorgniserregende Signal an den Rest der Welt, dass das Fällen und Verbrennen von Bäumen in irgendeiner Weise gut für das Klima sei. Länder wie Südkorea, China und Japan folgen bereits dem Beispiel der EU und wechseln von Kohlekraftwerken auf Biomasse – im sehr viel größeren Stil.
Da ja definitionsgemäß Holzverbrennung kein CO2 emittiert, sind Holzkraftwerke in Europa auch von den Kosten der CO2-Zertifikate freigestellt. Und auch für die Erfüllung der CO2-Ziele nach dem Pariser Abkommen sind die gewaltigen CO2-Mengen durch Holzverbrennung, die heute und in Zukunft augestossen werden, nicht existent.
Auch für die Bundesregierung sind diese CO2-Emissionen nicht existent, denn sie fördert in großem Stil den Ersatz von Gasheizungen durch Pelletheizungen.
Soviel zu „Follow the Science“.




Corona ist das Klima-Trainingslager*

Noch nie überwinterten so viele Wasservögel in der Schweiz. Auf dem Neuenburgersee wurden über 30 000 Exemplare mehr gesichtet als vor einem Jahr. Rekord.

Die fliegenden Flüchtlinge flogen dem skandinavischen und russischen Winter davon. Weil es im Norden und im Osten so unerbittlich kalt ist, retteten sie sich in die wärmere Schweiz.

Bitte keine falschen Schlussfolgerungen jetzt :

Natürlich wird es im Norden nur deshalb kälter, weil die Erde dramatisch wärmer wird.

Auch der Rekordschneefall in der Schweiz vor drei Wochen, den es gar nicht hätte geben dürfen, kann nur eine Folge der Erderwärmung sein. Was denn sonst.

Alle sagen es, also muss es stimmen: Egal, ob die Temperaturen steigen oder sinken, schuld daran ist die Erderwärmung, und schuld an der Erderwärmung ist der Mensch.

Deshalb müssen wir jetzt diese Erderwärmung stoppen, damit es in der Schweiz wieder kälter und in Russland wieder wärmer wird.

Sobald das Wetter spinnt, ist es Klima

Doch aufgepasst: Wetter und Klima sind zwei Paar Schuhe. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Vor allem dann nicht, wenn das Wetter normal ist.

Sobald das Wetter aber verrückt spielt, wenn es Hitzewellen, Stürme, Mörderlawinen oder Dürreperioden gibt, dann ist es nicht mehr Wetter, sondern Klima.

Logisch.

Können wir überhaupt noch etwas dagegen unternehmen? Aber sicher. So souverän wir gegenwärtig Corona meistern, so brillant werden wir auch die Erde retten.

Mattea Meyer ist beeindruckt. Die Co-Präsidentin der SP sagt es dieser Tage in einem Interview: «Corona beweist es: Wenn der politische Wille da ist, kann unsere Gesellschaft Berge versetzen.»Es klingt wie eine Drohung.

«Mit diesen Überlegungen», fährt die Jungpolitikerin fort, müsse man jetzt auch die «Klimakrise» anpacken und bewältigen.

Corona ist das Trainingslager für die Klimapolitik.

Was Corona ist, das wissen wir inzwischen: Ausnahmezustand, Flachlegung der Wirtschaft, Ausserkraftsetzung der Freiheit, Bundesräte, die mit Experten regieren, Dekrete statt Demokratie. Alle Macht dem Staat.

Bis jetzt machen die Schweizer erstaunlich brav mit. Anders als in den Niederlanden oder in Österreich begehrt fast niemand auf. Ein Volk von Einzelmasken.

Corona ist das Trainingslager für die Klimakrise. Darüber freut sich Mattea Meyer. Mit den Instrumenten der Pandemie werden wir auch das Klima in den Griff bekommen.

Welche Klimakrise meint sie eigentlich? Die Kälte in Russland? Die Wärme in der Schweiz? Die schmelzenden Gletscher geben Bäume frei. Sie standen dort, wo es heute keine Bäume gibt.

So akut tödlich kann der Klimawandel nicht sein. In der Schweiz sterben die meisten Menschen nach wie vor an Herz-Kreislauf-Krankheiten, an Krebs, an Unfällen, an Altersschwäche, an oder mit Corona.

Klimawandel heisst Hitze. Aber Hitzetode sind so selten, dass man sie in den Tabellen kaum findet. Noch ertrinkt kein Schweizer in seinem Wohnzimmer, weil er vom Monsun überrascht wird.

Zum Glück.

Haben wir mehr Schlammlawinenopfer in Hanglagen? Verschwinden Teile des Mittellands im Meer? Noch nicht.

Selbst in den USA, wo es immerhin Wüsten gibt, sieht es nicht so düster aus. Nur 0,3 Prozent aller Toten sterben, weil es wärmer wird.

Trotzdem. Die Tatsache, dass wir die Klimakrise nicht sehen, könnte erst recht ein Beweis sein für ihre tückische Gefährlichkeit. Daher muss gehandelt werden. Damit wir in dreissig Jahren überleben.

Sie wissen haargenau, was kommt

Corona ist kein Ausnahmezustand, hofft Mattea Meyer. Es ist eine Inspiration. Es ist die neue Normalität. Nur die Bedrohungen wechseln. Das Klima ersetzt das Virus. Schon bald.

Ist dies eine Verschwörungstheorie? Vielleicht. Aber eine belegbare. Es gibt eine Verschwörung von Macht und Interessen. Man nennt es Klimapolitik. Viele profitieren davon. Der Mittelstand bezahlt.

Darum sitzt der Mittelstand jetzt auf der Anklagebank. Ihr seid schuld! Mit euren Autos, mit euren Wohnungen, mit eurer Marktwirtschaft, mit eurem Wohlstand! Opfert! Kauft euch frei!

Der Kanton Zürich fängt an. Ölheizungen müssen weg. «Der Markt allein wird es nicht richten», weiss der Grüne Florian Meier.

Der Markt richtet es nicht mehr. Also müssen es die Meyers und die Meiers richten, unterstützt von Bundesrätin Sommaruga und Katrin Schneeberger, Bundesamt für Umwelt.

Bei den Impfstoffen ringen sie um Überblick, aber beim Weltklima sind sie ihrer Sache bombensicher.

Je unschärfer die Gegenwart, desto klarer die Zukunft.

Corona ist das Klima-Trainingslager. Schaffen wir die Schweiz ab, um die Welt zu retten. Warum nicht? Der politische Wille, lehrt Mattea Meyers Pandemie, kann Berge versetzen.  R.K.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :  Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : | Die Weltwoche, Nr. 5 (2021) | 4. Februar 2021 ; EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor  Roger Köppel  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen :  http://www.weltwoche.ch/ ; Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion.

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Peking lehnt die Idee des Klimas als „eigenständiges Problem“ in den Beziehungen zwischen den USA und China ab

Als die Trump-Regierung einen Marathon an Reden abschloss, in denen  chinesische Kommunisten angeprangert wurden, und Trump eine harte Politik  bis in die letzten Tage hinein  verfolgte,  wurden die Erwartungen schwächer, dass sich die Biden-Regierung zumindest in den Beziehungen zu China stark verändern könnte. „Die bilateralen Beziehungen werden sich kaum ändern“, schrieben wir im Red Paper von SupChina 2021 und führten drei einschränkende Faktoren auf der Seite der Biden-Regierung an:

  • Es besteht überparteilicher Konsens in Washington, dass der US-amerikanische Ansatz gegenüber China weiterhin durchsetzungsfähig sein sollte, auch wenn es keine Einigung über politische Details gibt.
  • Die [neu] beauftragten Beamten der Biden Regierung würden aus Erfahrung wahrscheinlich erste Angebote eines Neu-Starts der bilateralen Beziehungen aus Peking abzulehnen. (Das Weiße Haus sagte Anfang dieser Woche, dass es sich vorerst mit “ strategischer Geduld “ China nähere.)
  • Ein neuer Anstieg der COVID-19-Fälle und die beispiellose Herausforderung einer landesweiten Einführung von Impfstoffen.

Natürlich spielt auch Peking eine entscheidende Rolle und heute hat China gezeigt, dass es trotz des Führungswechsels in Washington überhaupt nicht bestrebt ist, mit den USA befreundet zu sein. In der heutigen Pressekonferenz des Außenministeriums ( Englisch , Chinesisch ) goss Sprecher Zhào Lìjiān 赵立坚 kaltes Wasser auf die Idee der Zusammenarbeit zwischen den USA und China beim Klimawandel:

„China ist bereit, mit den Vereinigten Staaten und der internationalen Gemeinschaft auch bezüglich des Klimawandels zusammenzuarbeiten.

Trotzdem möchte ich betonen, dass die Zusammenarbeit zwischen China und den USA in bestimmten Bereichen – im Gegensatz zu Blumen, die trotz winterlicher Kälte in einem Gewächshaus blühen können – eng mit den bilateralen Beziehungen insgesamt verbunden ist. China hat immer wieder betont, dass sich niemand vorstellen sollte, China zu bitten, sie in bilateralen und globalen Angelegenheiten zu verstehen und zu unterstützen, wenn sie sich offen in Chinas innere Angelegenheiten einmischen und Chinas Interessen untergraben.

Wir hoffen, dass die Vereinigten Staaten günstige Bedingungen für die Koordinierung und Zusammenarbeit mit China in wichtigen Bereichen schaffen können.“

Mit anderen Worten, China ist anderer Meinung als Präsident Bidens Sonderbeauftragter für Klima, John Kerry, der gestern vorschlug, dass der Klimawandel ein „eigenständiges Thema“ in den Beziehungen zwischen den USA und China sein sollte.

„Die USA können nicht mit China zusammenarbeiten und gleichzeitig China konfrontieren“, wie es die nationalistische staatliche Medien-Boulevardzeitung Global Times heute in einem Artikel formulierte, in dem sie Kommentare von Zhao, anderen hochrangigen Beamten und chinesischen Wissenschaftlern zitierte.

 „Dieses wichtige Thema muss dreimal wiederholt werden: China betreibt keinen Völkermord, China betreibt keinen Völkermord,  China betreibt keinen Völkermord, zu keinem  Zeitraum.“ 

  • Das englischsprachige Transkript verkürzte dies auf „Es gab in China niemals einen Völkermord, zu keinem Zeitraum.“

https://supchina.com/2021/01/28/beijing-rejects-idea-of-climate-as-standalone-issue-in-u-s-china-relations/




„Klimaschutz“ : Riskantes Spiel mit dem Wetter*

Im August 2006 veröffentlichte der niederländische Nobelpreisträger Paul Crutzen, damals Leiter der Abteilung Chemie der Atmosphäre am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, einen polemischen Aufsatz in der Zeitschrift „Climate Change“. Darin behauptete er, dass die politischen Versuche zur Reduzierung des Ausstoßes von „Treibhausgasen“ keine nennenswerten Resultate gezeitigt hätten. Deswegen müsse nun ein umgehend nutzbarer „Fluchtweg“ her. Beispielsweise ließe sich die Erdatmosphäre ganz schnell abkühlen, wenn man gezielt Substanzen freisetze, welche dazu geeignet seien, die Sonneneinstrahlung in den oberen Luftschichten zu vermindern.

Das war die Geburtsstunde der Idee vom „Solar Radiation Management“, die in der Folgezeit besonders den Experimentalphysiker David Keith von der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts, USA) umtrieb. Allerdings scheiterte dessen erster großer Feldversuch 2012, bei dem Sulfatverbindungen in die Stratosphäre über der Wüste des US-Bundesstaats Neu Mexiko eingebracht werden sollten, schon in der Vorbereitungsphase. Doch Keith blieb hartnäckig und hob schließlich fünf Jahre später zusammen mit einigen Gleichgesinnten das „Harvard’s Solar Geoengineering Research Program“ aus der Taufe.

Bill Gates finanziert mit

Diese Forschungen zur „Planetaren Umgestaltung“ werden mittlerweile von fast drei Dutzend Firmen oder Stiftungen und vermögenden Einzelpersonen finanziert. Zu Letzteren gehören auch der ehemalige „Erdgaskönig“ John Arnold, der Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates sowie der frühere Vizepräsident des Daten-Giganten Google, Alan Eustace. Dazu kommen noch Kapitalgesellschaften wie Ronin Private Investments sowie das Weatherhead Center for International Affairs, das offensichtlich über sehr gute Verbindungen zum US-Militär verfügt.

Mithilfe dieser Sponsoren wollen Keith und sein Kollege Frank Keutsch vom Umweltzentrum der Harvard-Universität das Stratospheric Controlled Perturbation Experiment (ScoPEx) vorantreiben. In dessen Rahmen soll nun ein Kalziumkarbonat-Aerosol in der oberen Atmosphäre versprüht werden. Von diesem Eingriff in das Klimasystem erhoffen sich die US-Forscher und ihre Finanzierer eine stärkere Reflexion des Sonnenlichtes und dann im Nachgang dazu auch die gewünschte Klimaabkühlung.

Damit treten sie freilich in Konkurrenz zu anderen viel diskutierten Verfahren zur Absenkung der globalen Durchschnittstemperatur. Dazu gehören etwa das Einfangen und Einlagern des „Klimakillers“ Kohlendioxid, oder die Errichtung eines gigantischen Sonnenschirms aus 16 Billionen Siliziumscheiben an einem der Punkte in den Tiefen des Weltalls, wo sich die Anziehungskräfte unseres Planeten und der Sonne gegenseitig aufheben. Ebenso gibt es Pläne, im Zuge eines weiteren Projektes („Marine Cloud Brightening“) die tiefliegenden dunklen Wolken über den Ozeanen künstlich aufzuhellen, damit diese die Sonnenstrahlen besser reflektieren. Und manche Forscher schlagen sogar vor, hellen Sand in den eisfreien Gebieten der Arktis auszustreuen und die Gletscher mit weißer Plastikfolie zu bedecken sowie mehrere Billionen Tonnen Kunstschnee in der Antarktis zu produzieren.

Partikelwolke in 20.000 Metern

Doch jetzt scheint vor allem das „Harvard’s Solar Geoengineering“ die Nase vorn zu haben. Deshalb stehen bald die ersten Praxistests im Rahmen des ScoPEx an. Diese sind für den kommenden Juni geplant. Da wollen Keith und Keutsch unweit der nordschwedischen Stadt Kiruna einen drei Millionen Dollar teuren, unbemannten Ballon mit 600 Kilogramm Nutzlast starten – zunächst angeblich nur, um in Zusammenarbeit mit der Schwedischen Raumfahrtagentur sämtliche Systeme an Bord zu testen.

Im zweiten Anlauf ist dann aber auch schon die „Impfung“ der Stratosphäre über Skandinavien mit einer kleineren, vom Ballon ausgestreuten Menge Kalziumkarbonat vorgesehen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass so eine kilometerlange Partikelwolke in 20.000 Metern Höhe entsteht, welche das Sonnenlicht zum Teil ins All zurückwirft. Sollte das funktionieren, könnten dann groß anlegte „atmosphärische Injektionen“ rund um die Welt stattfinden. Für die veranschlagt Keith Kosten in Höhe von bis zu zehn Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Allerdings gibt es massive Kritik an dem ScoPEx-Projekt – und zwar auch von „Klimaschützern“ wie dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore. Die Kritiker machen geltend, dass dadurch nur an den Symptomen des Klimawandels herumkuriert würde, während die angeblichen Ursachen für die „Erderwärmung“ aus dem Blickfeld gerieten. Außerdem befürchten manche Gegner des Geoengineering à la Keith und Keutsch Schäden an der Ozonschicht. Andere Skeptiker wiederum verweisen auf die Risiken des Eingriffs in so hochkomplexe Systeme wie das Wetter und das Klima: Was, wenn es zu signifikanten Veränderungen der Niederschlagsmuster sowie einer viel zu starken und nicht mehr zu bremsenden Abkühlung käme?

Droht neues „Jahr ohne Sommer“ ?

Und tatsächlich existieren bereits zwei dramatische historische Beispiele dafür, was passiert, wenn größere Mengen Partikel oder Aerosole in die oberen Luftschichten der Erde gelangen und die Sonneneinstrahlung drosseln, wodurch die globale Durchschnittstemperatur sinkt. So bescherte der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815, bei dem 150 Kubikkilometer Asche freigesetzt wurden, der Menschheit 1816 das berüchtigte „Jahr ohne Sommer“ mit verheerenden Hungersnöten und Seuchenwellen.

Noch schlimmer dürfte es indes vor 74.000 Jahren gewesen sein. Damals stand der Homo sapiens wohl sogar kurz vor der totalen Auslöschung: Vermutlich überlebten nur 1000 bis 10.000 Individuen, weswegen der moderne Mensch heute eine auffallend geringe genetische Vielfalt aufweist. Ursache des Massensterbens sowie des hieraus resultierenden „Genetischen Flaschenhalses“ bei unserer Art waren höchstwahrscheinlich heftige Eruptionen des Supervulkans Toba auf der ebenfalls indonesischen Insel Sumatra.

Insofern könnte die Medizin, mit der Keith und Keutsch gegen die „Erderwärmung“ vorgehen wollen, gefährlicher für die Menschheit ausfallen als die vermeintlich zu kurierende Krankheit.

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Hinweis:  zusammenfassende Übersichten zu  „allerlei geplanten Experimenten der Klima-Retter“  :

h i e r  Anlagen : (1) Puls.LP.26(2010).Geo-Engin

 (2) JESCHKE.LP.25.Geo-Eng 

und hier :   „Die Klima-Klempner“ : https://eike.institute/2011/03/30/die-klima-klempner-geo-engineering/

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  29. Januar 2021, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Wolfgang Kaufmann für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Das Scheitern der Klimamodelle

Abbildung 1: Ergebnisse der CMIP5-Klimamodelle im Vergleich mit Messungen von Wetterballonen (grün). Einzelheiten dazu, warum die Modelle statistisch so falsch sind, können in einer Studie von McKitrick und Chroisty (2018) nachgelesen werden.

In der nächsten Graphik werden die Ergebnisse der neueren CMIP6-Modelle sowohl mit den Ballondaten (hellgrün) als auch mit den Daten der Wetter-Reanalyse (dunkelgrün) verglichen:

Abbildung 2: Modellergebnisse der CMIP6-Modelle im Vergleich zu den Mess-/Beobachtungsdaten.

Die Differenz zwischen den Modell-Simulationen und den Beobachtungen ist statistisch signifikant und zeigt, dass die Modelle unsinnig sind. Ebenso signifikant ist, dass diese Differenz bei den CMIP6-Modellen noch größer ist als bei CMIP5. Folglich zeigen die neueren Modelle noch weniger Übereinstimmung mit der Realität als sein Vorgänger. „Houston, wir haben ein Problem!“

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/02/02/climate-model-failure/

Übersetzt von Chris Frey EIKE