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Globale Erwärmung ursächlich für 37% aller Todesfälle aufgrund von Hitze seit 1991 … gähn!

Studie macht Klimawandel für 37 Prozent der Hitzetoten weltweit verantwortlich
„Das sind hitzebedingte Todesfälle, die eigentlich verhindert werden können. Es ist etwas, das wir direkt verursachen“, sagte ein Epidemiologe.

Mehr als ein Drittel der weltweiten Hitzetoten jedes Jahr sind direkt auf die globale Erwärmung zurückzuführen, so die neueste Studie, die die menschlichen Kosten des Klimawandels berechnet.

Aber die Wissenschaftler sagen, dass dies nur ein Bruchteil der Gesamtkosten des Klimawandels ist – noch mehr Menschen sterben durch andere extreme Wetterereignisse, die durch die globale Erwärmung verstärkt werden, wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren – und die Zahl der Hitzetoten wird mit steigenden Temperaturen exponentiell wachsen.

Dutzende von Forschern, die die Hitzetoten in 732 Städten rund um den Globus von 1991 bis 2018 untersuchten, berechneten, dass 37 Prozent durch höhere Temperaturen aufgrund der vom Menschen verursachten Erwärmung verursacht wurden, so eine Studie, die am Montag in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde.

[…]

Etwa 35 Prozent der Hitzetoten in den Vereinigten Staaten können auf den Klimawandel zurückgeführt werden, so die Studie. Das sind insgesamt mehr als 1.100 Todesfälle pro Jahr in etwa 200 US-Städten, die von 141 in New York getoppt werden. Honolulu hatte mit 82 Prozent den höchsten Anteil an Hitzetoten, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.
[…]
NBC News

Die Studie von „Dutzenden von Forschern“ befindet sich hinter einer Zahlschranke.

Die Anzahl von Hitzetoten wird mit steigenden Temperaturen exponentiell zunehmen“

Warum nimmt sie nicht schon jetzt exponentiell zu?

Abbildung 1. Hitzebedingte Todesfälle in den USA, 1979-2018. „Zwischen 1998 und 1999 hat die Weltgesundheitsorganisation die internationalen Codes zur Klassifizierung von Todesursachen überarbeitet. <b>Daher können Daten von vor 1999 nicht ohne weiteres mit Daten von 1999 und später verglichen werden</b>.“ US EPA

Mehr als ein Drittel der jährlichen Hitzetoten auf der Welt sind direkt auf die globale Erwärmung zurückzuführen“

Also… müssen wir weniger kältebedingte Todesfälle haben… oder?

Abbildung 2. Kältebedingte Sterberate in den USA, 1979-2016. Seit 1999 ist die kältebedingte Sterberate etwa doppelt so hoch wie die hitzebedingte Sterberate. US EPA

Honolulu hatte den höchsten Anteil an hitzebedingten Todesfällen, der auf den Klimawandel zurückzuführen ist, nämlich 82 Prozent.“

Laut CDC gab es von 1999-2016 so wenige hitzebedingte Todesfälle in Honolulu County, dass eine zuverlässige Todesrate nicht berechnet werden kann. Das ist die gesamte Insel Oʻahu. Aufgrund von Beschränkungen der Verwendung von Daten werde ich die tatsächliche Zahl oder sogar den Link zum Datensatz nicht veröffentlichen. Wenn Sie jedoch „CDC WONDER“ googeln (oder Duck Duck Go), können Sie Stunden damit verbringen, durch mehr Todesursachen zu waten, als ich jemals dachte.

Aber es wird noch komischer …

Abbildung 3: Honolulu HI, Klimawandel seit <i>The Ice Age Cometh</i> GISS

Und jetzt zu etwas ganz Anderem …“

Dieses „Problem“ wurde vor über 20 Jahren gelöst…

Abstract

Hitze ist die wichtigste wetterbedingte Todesursache in den Vereinigten Staaten. Zunehmende Hitze und Feuchtigkeit, die zumindest teilweise mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängen, lassen vermuten, dass es zu einem langfristigen Anstieg der hitzebedingten Sterblichkeit kommen könnte. Wir berechneten die jährliche Übersterblichkeit an Tagen, an denen die scheinbare Temperatur – ein Index, der Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit kombiniert – einen Schwellenwert für 28 große Ballungsräume in den Vereinigten Staaten von 1964 bis 1998 überstieg. Die hitzebedingte Sterblichkeitsrate ging im Laufe der Zeit in 19 der 28 Städte deutlich zurück. Für den 28-Städte-Durchschnitt gab es 41,0 +/- 4,8 (Mittelwert +/- SE) hitzebedingte Todesfälle pro Jahr (pro Standardmillion) in den 1960er und 1970er Jahren, 17,3 +/- 2,7 in den 1980er Jahren und 10,5 +/- 2,0 in den 1990er Jahren. In den 1960er und 1970er Jahren wiesen fast alle Studienstädte eine deutlich über dem Normalwert liegende Sterblichkeit an Tagen mit hohen scheinbaren Temperaturen auf. In den 1980er Jahren gab es in vielen Städten, insbesondere im typisch heißen und feuchten Süden der USA, keine erhöhte Sterblichkeit. In den 1990er Jahren breitete sich dieser Effekt nordwärts über die Städte im Landesinneren aus. Diese systematische Desensibilisierung der Großstadtbevölkerung gegenüber hoher Hitze und Luftfeuchtigkeit im Laufe der Zeit kann auf eine Reihe von technologischen, infrastrukturellen und biophysikalischen Anpassungen zurückgeführt werden, einschließlich der zunehmenden Verfügbarkeit von Klimaanlagen.

Davis, Knappenberger, Michaels, and Novicoff, 2003

The answer is blowing in the…” window

Reference

Davis, R. E. , Knappenberger, P. C. , Michaels, P. J. , & Novicoff, W. M. (2003). Changing heat‐related mortality in the United States. Environmental Health Perspectives, 111(14), 1712–1718. 10.1289/ehp.6336 [PMC free article] [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/06/01/global-warming-caused-37-of-heat-related-deaths-since-1991-yawn/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Der grüne Frontalangriff auf das Landleben

Das Vorurteil, die Grünen von heute seien im Grunde nichts anderes mehr als eine wohlständige urbane Elite mit Hang zur Besserwisserei und Volkserziehung und würden sich vorwiegend aus Verwaltung und Campus rekrutieren (also aus staatsabhängiger Beschäftigung und einer akademischen Elite, die auf dem regulären Arbeitsmarkt nie tätig war), hat mittlerweile einige Mühe, nur als Vorurteil zu gelten. Der Versuch der grünen Spitzenkraft Baerbock, sich mit fragwürdigen akademischen Meriten bei potenziellen Wählern als „eine von uns“ darzustellen, spricht Bände. Die Grünen sind eben in Gänze nicht „Schweine, Hühner, Kühe melken“, sondern definieren sich heute eher „vom Völkerrecht her“, weshalb fast allen grünen Politikfelder im Zusammenwirken nichts anderes als ein Frontalangriff auf den sogenannten „ländlichen Raum“ sind.

Der Programmentwurf der Grünen ist noch im Entwurfsstadium, und dies darf noch als Ausrede dafür gelten, dass medial nur wenig Reibung daran stattfindet. Dass der Parteitag vom 11. bis 13. Juni aber die großen Linien ändern wird, darf als ausgeschlossen gelten.

Annalena Baerbock stolpert unterdessen durch die deutschen Medien und hinterlässt dort nicht nur Spott und peinliche Zitate, sondern zeigt auch immer wieder die Peitsche, mit der die Grünen nach gewonnener Wahl zur Züchtigung des CO2 emittierenden Landes schreiten wollen – natürlich nur zu unser aller Wohl und auf unseren ausdrücklichen Wunsch! Schließlich heißt es schon im ersten Satz des mit „Eine Einladung“ überschriebenen Programmentwurfs:

„… durch Wahlen entscheidet eine Gesellschaft, wer sie sein will.“

Da würde ich doch vor der Wahl gern noch das „Safeword“ erfahren. Aber konzentrieren wir uns auf die Pläne, die die Grünen für den „ländlichen Raum“ haben, die in meinen Augen in der Konsequenz die geballte Verachtung für alles zeigen, was an Lebensentwürfen und Realitäten jenseits der Städte existiert. Dabei klafft eine große Lücke zwischen Gesagtem und Gemeintem, denn nähme man das schriftlich Dargelegte für bare Münze, müssten vom ökobewegten Langzeitstudenten auf Gender-Lehramt bis zum dieselfahrenden und Fleisch aus Massentierhaltung essenden Arbeiter im Braunkohletagebau alle zu den Gewinnern grüner Politik zählen – was definitiv nicht der Fall ist. Wer Parteiprogramme lesen kann, der kennt natürlich die Neigung, allen alles zu versprechen – dem einen glänzenden Geschäfte und Subventionen und dem anderen eben „learn to code“.

Vielleicht funktioniert diese grüne Versprechensorgie in der Stadt, ich weiß es nicht. Auf dem Land reicht der Blick aber vielleicht etwas weiter, und wenn beispielsweise dem Schweinezüchter die Erweiterung seiner Ställe und der idyllischen Ortsrandlage bessere Luft versprochen würde, widerspräche sich das eben sehr offensichtlich, und man verscherzt es sich am Ende mit beiden Wählergruppen.

Angriff an drei Fronten

Mindestens drei Themenfelder sind es, die eng miteinander verzahnt sind und im grünen Krieg gegen die Realität des „ländlichen Raums“ eine wichtige Rolle spielen: Landwirtschaft, Wohnen und Mobilität. Den durchschnittlichen Landwirt nehmen die Grünen ohnehin fast nur noch als Feinstaubschleuder, Nitratquelle, Giftmischer und Zerstörer der Biodiversität wahr. Beklagt werden seine Monokulturen, versprochen werden ihm im Programmentwurf „vielfältige Fruchtfolgen und die Nutzung robuster Arten“, ganz so, als hätten die Grünen gerade die Dreifelderwirtschaft erfunden.

Man tut so, als wäre all dies nicht schon seit Jahrhunderten Praxis und die Landwirtschaft irgendwann bei der Erfindung des Pflugs in ihrer Krume steckengeblieben. Ein erheblicher Teil der Monokultur auf unseren Feldern besteht übrigens aus der Energiepflanze Mais, welche ausgerechnet jene Biogasanlagen benötigen, mit denen unsere künftige Kanzlerin Baerbock die Grundlast im Netz abdecken möchte, wie sie erst neulich bei Maischberger erklärte. Beim Pokern würde ich jetzt meinen Einsatz verdoppeln und sagen „ich will sehen“.

Eine weitere ihrer Monokulturen möchten die Grünen sogar noch ausweiten, „Photovoltaik in die Fläche bringen“ heißt es da. Also nicht nur auf jedes Dach (und die meinen wirklich jedes Dach, lesen Sie das Programm), sondern auch „… neben Autobahnen und Schienen auf versiegelten Flächen, etwa über Parkplätzen und Brachen und auf Konversions oder Bergbauflächen […] nicht auf wertvollem Ackerland.“

Vergessen wir mal die Parkplätze, sonst muss ich sofort lachen. Aber neben Autobahnen und Schienen, auf Brachen und ehemaligen Bergbauflächen befinden sich meist naturbelassene oder sogar renaturierte Flächen. Wenn man denen mit einem Solardach das Regenwasser abgräbt, ist das vielleicht keine so gute Idee für Artenvielfalt und besonders die Insekten, deren Rettung uns die Grünen doch stets ans Herz legen. Bislang gehörte Ackerland auch nicht gerade zu den „wertvollen Flächen“ für Grüne, sondern eben diese Brachen, auf denen die Natur nach Gusto walten kann. Mit einem Dach darüber, das Licht und Wasser abhält, wird das nichts werden. Wie „wertvoll“ Ackerland für die Grünen tatsächlich ist, zeigt sich an den Plänen zum Ausbau der Windenergie.

Fledermäuse, Vögel und Insekten an Windräder „gewöhnen“

„Beim Windausbau gilt es den Konflikt mit Natur- und Artenschutz zu minimieren, Anwohner*innen zu schützen und die Verfahren zur Genehmigung zu beschleunigen. […] exzessive Mindestabstände zu Siedlungen, müssen der Vergangenheit angehören.“ 

Man kann den Konflikt mit Natur- und Artenschutz aber nur minimieren, wenn man die Anzahl der Windkraftanlagen verringert, statt sie zu erhöhen. Fledermäuse, Vögel und Insekten werden sich schlicht nicht an die Anlagen „gewöhnen“, sondern von den Anlagen in Stücke gerissen. Mehr Anlagen, mehr Stücke, weniger Artenschutz. Solange, bis nichts mehr in Stücke gerissen werden kann. Von der Bodenversiegelung der tausende Tonnen wiegenden Fundamente reden wir hier erst gar nicht.

Auch der Schutz der Anwohner und die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren sind unvereinbare Gegensätze, weil die Anlagen eben gerade nicht im Interesse der Anwohner errichtet werden. Die Benutzung des Adjektivs „exzessiv“ ist in Zeiten von „Abstand halten“ geradezu eine Unverschämtheit. Zumal die Anlagen nicht den Städten, sondern stets den Dörfern immer dichter auf die Pelle rücken. So verwandelt man immer mehr Ackerfläche in Industriegebiete, in denen der Strom produziert werden soll (sei es nun mit Mais, Photovoltaik oder durch Wind), der in den Städten gebraucht wird.

Grüne Grausamkeiten

Was Wohnen und Mobilität angeht, muss man die geplanten grünen Grausamkeiten im Zusammenspiel betrachten. Es ist ja kein Geheimnis, dass das Eigenheim nicht gerade ein grünes Lieblingsprojekt ist. Der Flächenverbrauch sei zu hoch, sagen ausgerechnet jene, die zur Errichtung von Windparks große Waldflächen verbrauchen. Dass das Einfamilienhaus sich dennoch immer noch großer Beliebtheit erfreut, liegt sicher nicht an den nicht ganz bolzenfesten Eigentumsrechten, den Baukosten und den Bauvorschriften hierzulande. Es muss also etwas mit der Lebensqualität und dem Wunsch zu tun haben, sein Leben ganz generell selbstbestimmter, freier und in gewissem Abstand zu anderen Menschen (zum eigenen und zu dessen Nutzen) zu gestalten. Dass der Staat dabei so wenig mitzureden hat wie bei keiner anderen Wohnform, ist den Grünen ein Dorn im Auge. Doch man ist ja nicht dumm, man baut dem Wähler Gedankenbrücken, die nur leider nicht sehr tragfähig sind:

„Das Auto ist für viele Menschen im ländlichen Raum unverzichtbar und gerade für viele Familien im ländlichen Raum kaum wegzudenken. Dort setzen wir deshalb an erster Stelle auf die Chancen der Antriebswende. Das E‑Auto ist insbesondere im Paket mit Solaranlagen auf dem Dach, einem Stromspeicher im Keller und einer Wallbox in der Garage eine zukunftsfähige Lösung, die wir gerade im ländlichen Raum ausbauen wollen.“

Klingt gut, oder? Das Auto ist gerettet! Natürlich nicht in der Stadt, denn da ist es ja verzichtbar. Für alle meine Leser, die nicht auf dem Dorf, sondern in der Stadt leben, haben die Grünen anderes im Sinn: „Autonomes Fahren, vernetzte Mobilitätsangebote, nutzen statt besitzen.“

Aber auch auf dem Land gibt es bald nur noch das E‑Auto. Immerhin: Solar auf dem Dach, Speicher im Keller … der Realismus hält Einzug in grüne Politik. Man weiß sehr wohl, dass das Netz nicht der Speicher ist und dass die beschworene „Antriebswende“ zum E‑Auto nicht in der Masse funktioniert. Man möchte für die Energieversorgung der Elektroautos auf dem Land auf halbautonome Lösungen setzen, weil man ganz genau weiß, dass die Netze – egal in welcher Ausbaustufe – es nicht verkraften würden, wenn zwischen 18 Uhr und 6 Uhr Millionen Elektroautos ihre Batterien aufladen. Diese Insellösungen sind nicht beliebig skalierbar, die Ladeleistung schwankt mit dem Wetter, die Kosten sind hoch und da ist ja noch ein anderer Kampfbegriff (um nicht zu sagen Kemfertbegriff) der Grünen Weltretter: die Sektorkopplung. Für die Kopplung von Stromversorgung und Verkehr bedeutet dies zum Beispiel, dass der geladene Akku im Auto im Bedarfsfall auch Energie ins Netz speisen muss. Pech hat, wer dann gerade losfahren will. Auto, Smartmeter und Alexa sagen dann vielleicht: „Es gibt Wichtigeres, übe Energiesolidarität, bleib im Homeoffice!“

Förderung der Landflucht

Besser wäre es also, und das ist das eigentliche Ziel der Grünen, wenn man auf individuelle Mobilität gleich ganz verzichtet und auf den ÖPNV umsteigt. Das Parteiprogramm ist voll von diesbezüglichen Ankündigungen neuer Segnungen, gerade für den ländlichen Raum. Glaubhaft ist davon wenig, weil viel zu teuer. Zum Beispiel, wenn die Reaktivierung stillgelegter (und teilweise seit Jahrzehnten abgerissener) Bahnstrecken versprochen wird. Allein die Planung würde Jahrzehnte dauern und käme zur angepeilten Weltrettung bis 2040 sicher zu spät.

„Wir wollen den Wechsel zu Fahrrad, Bus und Bahn für alle möglich machen und auch finanziell fördern. Deshalb wollen wir mit dem Mobilpass auch attraktive Tarife und Sozialtarife fördern. Ein Haushalt, der sein Auto dauerhaft abmeldet, soll zudem für ein Jahr eine Mobilitätsprämie für die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel bekommen.“

Die ausgelobte Mobilitätsprämie ist nichts anderes als die Förderung der Landflucht jener, die sich die teure neue Elektromobilität und den Sanierungszwang für Immobilien nicht mehr leisten können. In der Stadt nähme sie die Abschaffung individueller Autos per Zwang vorweg. Denn nur in der Stadt macht es überhaupt Sinn, ganz auf das Auto zu verzichten, und wer im fünften Stock in einer subventionierten Sozialwohnung lebt, für den sind Ladeinfrastruktur, Wallbox und Stromspeicher im Keller ohnehin Kokolores.

Man anerkennt also die Notwendigkeit des Autos auf dem Land, möchte dessen Nutzung perspektivisch aber so teuer und exklusiv wie nur möglich machen, damit es die Menschen zurück in die Städte zieht, wo es ÖPNV gibt. Der grüne Alltagsheld fährt dort selbstverständlich ohnehin nur Fahrrad. Das mag auch jeder machen, der dies will. Aber er sollte es schon freiwillig wollen sollen.

Die an den Schrauben drehen

Das Wort Marktwirtschaft kommt im grünen Programmentwurf auf 137 Seiten ganze sechs Mal vor. Geht man mal mit dem Taschenrechner durch den Text, fragt man sich natürlich, wo all das Geld herkommen soll, das unsere künftige grüne Kanzlerin in ihrer Phantasie schon mit vollen Händen ausgegeben hat. Besteuern, umverteilen, fördern, dann noch mehr umverteilen und besteuern, um mehr fördern zu können. Bestes Beispiel ist die gerade in Vorschlag gebrachte Erhöhung der Benzinpreise um 16 Cent, mit der Baerbock durch die Medien tingelte.

Warum gerade 16 Cent? Vielleicht hat irgendein Kobold das alles ausgerechnet? Vielleicht klingen in ihren Ohren Literpreise von 1,80 Euro nach Happy Hour? Vielleicht ist ihr auch einfach egal, wie die Krankenschwester, der Paketbote oder die Busfahrerin zur Arbeit kommt. Doch auch für das energiearme Prekariat dafür haben die Grünen eine passende Umverteilungsantwort: das Energiegeld! 75 Euro pro Kopf und Jahr sollen es sein, die „betroffene Familien“ als Segnung aus der Grünen Umverteilungsmaschine erhalten sollen.

Ein schlechter Witz angesichts der bevorstehenden Mehrkosten. Ich bezweifle auch, dass erst eine Bahnstrecke bis hinter jede Fichte gebaut wird, bevor Frau Baerbock die Benzinpreise anheben lassen würde, um dem Umstieg auf ÖPNV Nachdruck zu verleihen. Der Preisdruck hat keine steuernde Wirkung, wenn die Alternativen zum Auto schlicht fehlen. Zudem darf man annehmen, dass für die Prüfung der „Betroffenheit“ eine umfangreiche Verwaltungsmaschine aufs Gleis gesetzt werden wird, die ihrerseits wieder Energie (und vor allem viel Geld) verbraucht.

Und so soll mit der individuellen Mobilitätsentscheidung der nächste Lebensbereich staatlicher Kontrolle überstellt werden – zumindest für jene, die von explodierenden Preisen und der Verkomplizierung ihres Lebens betroffen sind, weil sie nicht über ein gut dotiertes politisches Mandat verfügen und über die Höhe von Weihnachtsgeld und Boni selbst bestimmen können und, ohne zu überlegen, für all die geforderten Ausgleichszahlungen, Ablasszettel, Schweigegelder und Zertifikate blechen zu können. So wie Annalena Baerbock selbst, die zwar gern grillt, aber dann natürlich nur „Grillkohle mit Zertifikat“ verwendet (hier ab Minute 21:05).

Unter dem Strich würde sich grüne Politik für ländliche Gegenden als besonders verheerend und einschneidend erweisen, weil man dort weder auf die Segnungen des ÖPNV auf dem Niveau einer Stadt noch an ein autofreies Paradies oder dessen elektrische Ableitung hoffen kann. Auch weil man dort in Einfamilienhäusern wohnt, weil man es eben so will und für diese Freiheit auch längere Wege zur Arbeit in Kauf nimmt, die sich am Ende oft nicht als zeitaufwändiger erweisen als eine Bus-und-Bahn-Odyssee durch Hannover oder Berlin. Niemand braucht hier auf dem Land die Grünen, schon weil man hier bereits seit Jahrhunderten die Äcker mit wechselnden Fruchtfolgen bestellt, ohne dass dies je in einem grünen Parteiprogramm als der ganz neue heiße Scheiß verkündet werden musste.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.

 




Kältereport Nr. 12

Adelaide zittert sich durch den kältesten Mai-Morgen seit fast 100 Jahren

31. Mai: Aus irgendeinem Grund titelte die adelaide.com, dass es der kälteste Mai-Morgen in Melbourne seit 70 Jahren war. Man muss fast bis zum Ende des Artikels lesen, bevor man feststellt, dass es der kälteste Maimorgen in Adelaide seit 1927 war.

Von adelaiade.com:

Es war ein frostiger Morgen in ganz Südost-Australien, mit vielen Orten im Landesinneren, die weit unter den Nullpunkt fielen und Adelaide, das auf 3,5°C fiel – der gleich kälteste Mai-Morgen seit 1927.

Währenddessen zitterte Melbourne durch den kältesten Maimorgen seit mehr als 70 Jahren, wie das Bureau of Meteorology am Sonntag mitteilte.

Die Temperatur fiel auf 1.7°C, das ist der niedrigste Wert für die Stadt seit Mitte des letzten Jahrhunderts.

Es war der kälteste Mai-Morgen seit 1949. Aber der kälteste in den Aufzeichnungen war der 29. Mai 1916, als die Temperatur auf -1,1°C fiel.

Und nicht vergessen: dies gilt nicht nur für das Datum galt, sondern für den gesamten Monat.

https://www.adelaidenow.com.au/technology/environment/melbourne-shivers-through-coldest-may-morning-in-70-years/news-story/d74d6354dc227c1d6b713f08d22440f0

Link: https://www.iceagenow.info/adelaide-shivers-through-coldest-may-morning-in-almost-100-years/

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Nordosten der USA: So kalt sie seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr

31. Mai: Dutzende – wahrscheinlich eher Hunderte – Kälterekorde wurden am Samstag gebrochen.

Viele Orte brachen Kalt-Tagesrekorde, während andere Rekorde für die niedrigste Tageshöchsttemperatur brachen.

Einige dieser Rekorde für die niedrigste Tageshöchsttemperatur reichen bis in die 1800er Jahre zurück.

Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund zwingt AccuWeather uns, sich durch mehrere weitschweifige, unwichtige Absätze zu quälen, bevor man zum Kern dieser Geschichte kommt, der da lautet:

Rekordkälte über einem riesigen Gebiet der nördlichen Staaten.

Mehr als zwei Dutzend Großstädte von Ohio und Kentucky ostwärts bis ins südliche Neuengland haben am 29. Mai entweder einen neuen Tagesrekord für die niedrigste Temperatur aufgestellt oder einen neuen Rekord aufgestellt. Ein paar bemerkenswerte Städte in dieser Liste sind New York City und Baltimore.

Und wer weiß, wie viele Kälterekorde in den kleineren Städten und Ortschaften gebrochen wurden?

Darüber hinaus wurden in Teilen der Großen Seen, im Nordosten und in anderen Gebieten im Norden des Landes neue Tiefsttemperaturrekorde aufgestellt oder gebrochen.

Link: https://www.iceagenow.info/record-cold-across-northeast-dating-back-to-the-1800s/

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Intensive Kälte hat Südost-Australien fest im Griff – viele neue monatliche Kälterekorde

31. Mai: Intensive Kälte sucht derzeit Südost-Australien heim, da polare Luft auf einer durch geringe Sonnenaktivität verursachten meridionalen Jetstream-Strömung ungewöhnlich weit nach Norden strömt.

Am Wochenende wurden eine Vielzahl neuer Tiefsttemperaturrekorde für den Monat Mai aufgestellt, vor allem auf Flinders Island, am Lake Victoria und in Marrawah.

Die extreme Herbstkälte erweist sich auch als hartnäckig, mit Tiefstwerten, die heute Morgen, Montag, 31. Mai, in Loxton (-3,5°C) und Lameroo (-1,1°C) registriert wurden.

Zusätzlich fiel Melbourne auf einen Tiefstwert von 1.7C, das ist der niedrigste Maiwert in der Hauptstadt seit 1949.

Link: https://electroverse.net/intense-cold-grips-australia/

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Außerordentlich starke Schneefälle – die stärksten seit über zwei Jahrzehnten – in Patagonien

1. Juni: Ushuaia ist eine Stadt in Argentinien. Sie liegt auf der Inselgruppe Feuerland, der südlichsten Spitze Südamerikas, die den Spitznamen „Ende der Welt“ trägt – seit einer ganzen Woche versinkt die Stadt in historischen Schneemengen.

Der (andauernde) Schneesturm brachte allein am Wochenende mehr als 50 cm in Ushuaia und hat seit Beginn des Sturms vor etwa einer Woche mehr als einen Meter abgeladen.

„Wir haben seit mehr als zwei Jahrzehnten keinen so starken Schneefall mehr erlebt“, sagte Cristian Elías, der Koordinator des Zivilschutzes der Region, wie ambito.com berichtet.

Link: https://electroverse.net/exceptional-snowfall-pummels-patagonia/

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702 Texaner starben während des rekordverdächtigen Frostes im Februar, weit mehr als die offizielle Zahl der Todesopfer im Staat von 151

1. Juni: (Facebook hat mir den Zugriff auf mein altes Konto dauerhaft gesperrt. Wenn Sie die Plattform verwenden, klicken Sie bitte hier, um meine neu erstellte Seite zu mögen/folgen und helfen, die Wahrheit zu verbreiten)

Eine aktuelle Datenanalyse von BuzzFeed News durchgeführt schätzt, dass es 702 Todesfälle von Wintersturm Uri in Texas im Februar, fast fünfmal höher als der Staat die offizielle Todesrate.

Anhand von Daten der Centers for Disease Control (CDC) über die Sterblichkeitsrate konnten Forscher feststellen, dass 702 Menschen an Ursachen starben, die wahrscheinlich mit dem großen Frost zusammenhingen, so eine Analyse von Buzzfeed News.

Die endgültige offizielle Zahl des Staates liegt bei 151.

Von den Stromausfällen, die mit der historischen Kälte einhergingen, waren satte 69 Prozent der Texaner betroffen.

Link: https://electroverse.net/702-texans-died-in-februarys-record-breaking-freeze-far-higher-than-the-states-official-death-toll-of-151/

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Warnung vor seltenem „Level 5“-Schneefall in Südafrika: „das kann lebensgefährlich werden“

2. Juni: TheSouthAfrican.com beschreibt eine Schneewarnung der Stufe 5 als „so etwas wie ein Sammlerstück in Südafrika“ – dennoch sind nun einige Bezirke für den 2. Juni in „hoher Alarmbereitschaft“.

Eine mächtige antarktische Front hat sich im zentralen Inneren des südlichen Afrikas eingenistet, mit außergewöhnlich kalten Bedingungen auf dem Weg nach Südafrika.

Bis Mittwoch, 2. Juni, gilt für mehrere Regionen eine äußerst seltene „Schneewarnung der Stufe 5“.

Der südafrikanische Wetterdienst (SAWS) machte die Ankündigung auf seinen Social-Media-Seiten am Dienstagnachmittag und fügte hinzu, dass eine „sehr kalte“ Nacht auf viele zukommen würde.

Link: https://electroverse.net/rare-level-5-snowfall-warning-issued-in-south-africa/

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Kältestes „Sommer“-Wochenende in Atlantic City jemals

2. Juni: Im Südosten New Jerseys herrschten am Memorial-Day-Wochenende rekordverdächtig niedrige Temperaturen. Der Atlantic City International Airport verzeichnete sowohl am Samstag als auch am Sonntag die niedrigsten jemals gemessenen Tageshöchsttemperaturen.

Wie pressofatlanticcity.com berichtet, entsprachen die Höchsttemperaturen von 12 Grad während des „megteorologischen Sommeranfangs“ den mittleren Werten für März und waren die kältesten, die in Wetterbüchern seit 1943 aufgezeichnet worden waren.

In der S. Farley Marina in Atlantic City [einem Freizeitzentrum] wurden am Samstag und Sonntag Tageshöchstwerte von nur 13 Grad gemessen.

Am Sonntag war auch ein neuer Tiefstwert aufgetreten in einer Reihe, die in der Marina bis ins Jahr 1874 zurückreicht.

[Dieser Beitrag enthält viele Hintergrund-Informationen, weshalb er demnächst in vollständiger Übersetzung auf dieser Website erscheine n wird. A. d. Übers.]

Link: https://electroverse.net/coldest-summer-weekend-on-record-in-atlantic-city/

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5 Meter Vorsaison-Schnee begräbt den Mt. Hutt in Neuseeland

3. Juni: Erst letzte Woche litt Neuseeland unter rekordverdächtiger Mai-Kälte* – und jetzt kämpft die Insel mit rekordverdächtigen Mengen an frühem Saison-Schnee.

[*siehe den vorigen Kältereport]

Der Juni mag den Beginn des meteorologischen Winters in Neuseeland markieren, aber der Schnee, den die höheren Lagen der Südinsel erhalten haben, war etwas anderes und wurde von Einheimischen als „phänomenal“ und „episch“ beschrieben.

Der Mount Hutt erhebt sich im Westen der Canterbury Plains auf der Südinsel Neuseelands, über dem verzweigten Oberlauf des Rakaia River und 80 Kilometer westlich von Christchurch. Sein Gipfel liegt 2190 Meter über dem Meeresspiegel.

Link: https://electroverse.net/16-4-feet-5-meters-of-early-season-snow-buries-mt-hutt-new-zealand/

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Doppelt so viele Lawinen-Tote als normal in Europa durch „überreichlichen Schnee“

3. Juni: Die Schneedecke nimmt überall auf dem Planeten zu, da die geringe Sonnenaktivität weiterhin das Klima der Erde beeinflusst.

Und wie es bei „politisch nicht korrekten“ realen Beobachtungen immer der Fall ist, sie erfordern keine MSM-Berichterstattung, keine Aufmerksamkeit, keine Propaganda.

Link: https://electroverse.net/double-the-average-avalanche-deaths-in-europe-blamed-on-abundant-snow/

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Und noch einmal Australien:

Vorsaison-Kälte in Sydney

4. Juni: Sydney, Australien, verzeichnete gerade den kältesten Tag seit fünf Jahren – ein Vorgeschmack auf die mächtige antarktische Kältewelle, der derzeit aufzieht und bis zum 9. Juni den Großteil des australischen Kontinents treffen soll.

Sydney verzeichnete den niedrigsten Tageshöchstwert seit fünf Jahren, da bewölktes und nasses Wetter die Temperaturen am Donnerstag, den 3. Juni, auf dem Observatory Hill in Sydneys Stadtzentrum bei nur 13,4°C hielt.

Link: https://electroverse.net/early-season-cold-blasts-sydney-australia-failed-winter-predictions/

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Ein weiterer Beitrag mit Hintergrund-Informationen der jüngsten Kälte auf der gesamten Nordhemisphäre steht hier.

Unter diesem Link findet sich eine überaus treffende Bemerkung zu all diesen Ereignissen: Jeder wichtige Datenpunkt deutet jetzt auf eine Abkühlung des Planeten hin.

Wie lange wird es dauern, bis der IPCC und seine MSM-Schoßhündchen über die Fakten berichten?

Wie lange wird es dauern, bis die Massen aus ihrer künstlich herbeigeführten Psychose erwachen und ihnen offenbar wird, dass alles, was ihnen jemals gesagt wurde, auf Lügen und Agenden basierte?

AGW kann niemals eine Abkühlung des Planeten erklären – das geht einfach nicht – die Leute sollten sich auf ein brutales Erwachen einstellen.

wird fortgesetzt …

Zusammengestellt und übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Bedeutung von hitze­bedingter Sterblich­keit, die auf schlechte Modellierung zurückzu­führen ist

Die Studie behauptet, dass hitzebedingte Todesfälle an 732 Standorten in 43 erfassten Ländern um durchschnittlich 37,0 % zugenommen haben. 37,0 % Anstieg zwischen 1991 und 2018.

Um eine solche Behauptung aufzustellen, müsste man Folgendes nachweisen:

1. Die Extremtemperaturen haben an den Studienorten tatsächlich zugenommen

2. Der Temperaturanstieg während des Studienzeitraums ist nicht auf andere Faktoren wie den städtischen Wärmeinseleffekt zurückzuführen

3. Die Todesfälle haben während der Hitzeperioden tatsächlich zugenommen

4. Der Anstieg der Todesfälle ist nicht auf die Zunahme der Bevölkerung zurückzuführen

5. Der Anstieg der Sterbefälle ist nicht auf ein höheres Durchschnittsalter der Bevölkerung zurückzuführen

6. Keine anderen Faktoren haben einen Einfluss auf die Todesfälle, wie z.B. Naturkatastrophen

Überprüfen wir einmal, wie diese Studie diese Fragen abdeckt, um ihre Argumente zu belegen. Lassen Sie uns mit der Temperatur beginnen.

In der Studie angewandte Verfahren

Die Studie analysiert die Daten in zwei Schritten. Zunächst wird ein Assoziationsmodell zwischen Todesfällen und Tagestemperatur erstellt:

Wie in den Erläuterungen zu den Verfahren ausführlich beschrieben, schätzt ein Modell der ersten Stufe Assoziationen für jeden Standort, die dann in einer Meta-Analyse gepoolt werden (die zweite Stufe). Die beobachteten Temperatur- und Mortalitätsdaten wurden durch das Multi-Country Multi-City (MCC) Collaborative Research Network, dem bisher größten Wetter- und Gesundheitsdaten-Konsortium, erhoben (https://mccstudy.lshtm.ac.uk).

Sie stellen nicht den vollständigen Datensatz als Teil der ergänzenden Daten zur Verfügung, aber sie stellen R-Code und Beispieldatensatz zur Verfügung. Aus dem Beispieldatensatz können wir die folgenden Quelldaten für jeden Standort sehen:

Beispieldaten aus dem Ergänzungsmaterial

Datum, Todesfälle und Temperatur. Die Grundannahme scheint zu sein, dass eine hohe Temperatur einen direkten Einfluss auf die Sterberate hat. Aber halt! Wo sind die Bevölkerungsdaten oder Daten zur Altersverteilung? Solche Details scheinen als triviale Informationen betrachtet zu werden, die für eine State-of-the-Art-Analyse nicht benötigt werden.

In vielen Ländern dürfte die Bevölkerung innerhalb des Untersuchungsortes bereits in den letzten 10 Jahren erheblich zugenommen haben. Das Gleiche gilt für den Anteil der Senioren, der an vielen Studienorten mit der Sterblichkeitsrate steigt.

Der zweite Schritt, den sie machen, ist, den Wert für „Klimawandel“-bedingte Todesfälle zu ermitteln:

Im zweiten Schritt haben wir die geschätzten Expositions-Wirkungsfunktionen, um die hitzebedingte Sterblichkeitslast zwischen1991 und 2018 für jeden Ort unter zwei Szenarien zu berechnen: ein faktisches Szenario, das aus Simulationen des historischen Klimas (alle Klimaantriebe) und ein kontrafaktisches Szenario, bei dem die Klimasimulationen nur durch natürliche Einflüsse getrieben werden, was dem Klima entspricht das in einer Welt ohne den vom Menschen verursachten oder anthropogenen Klimawandel.

Wirklich simpel: Einfach die Beziehung zwischen Temperatur und Sterblichkeitsrate ermitteln und dann mit Hilfe von Klimamodellen betrachten, um wie viel die Temperatur gestiegen ist. Das Endergebnis ist der Prozentsatz der Todesfälle, die durch den Klimawandel verursacht wurden.

Unkompliziert und völlig falsch. Anstatt alle zuvor aufgeführten Faktoren (1 bis 7) zu bewerten, berücksichtigen sie keinen einzigen davon. Um diesen Punkt zu beweisen, lassen Sie uns ein paar Orte genauer analysieren.

Abbildung 5 aus der Studie: Hitzebedingte Sterblichkeitsrate, die auf den vom Menschen verursachten Klimawandel 1991-2018 zurückzuführen ist.

Die obige Abbildung wird als Teil der Studie zur Verfügung gestellt. Die Analyse aller 732 Standorte würde einen erheblichen Aufwand für die Datenerfassung erfordern, daher konzentrieren wir uns auf zwei Länder, die mit einer hohen „hitzebedingten Sterblichkeitsrate, die auf den Klimawandel zurückzuführen ist“ hervorgehoben werden.

Beginnen wir mit Finnland:

Hitzebedingte Sterblichkeit in Finnland

Laut einer Studie weisen das nordeuropäische Land Finnland und die Hauptstadt Helsinki eine hohe hitzebedingte Sterblichkeitsrate auf. Wirklich? Finnland? Mein Heimatland ist nicht gerade für hohe Temperaturen oder lange Hitzewellen bekannt. Die meisten Finnen warten auf anständige Sommertemperaturen, was als über 25 Celsius gilt. Es gibt sogar ein finnisches Wort „helle“ für dieses sonnige Sommerwetter, und wenn die „Helle“ eintrifft, ist das für die Mehrheit der Finnen jeden Sommer eine gute Nachricht.

Um die gestiegenen Temperaturen zu begründen, müssen wir zunächst feststellen, ob diese „Hitzewellen“ in Finnland zugenommen haben. Für die Hauptstadt Finnlands liegen uns Temperaturdaten zwischen 1844-2021 vor. Zählen wir für jedes Jahr die Tage mit einem Temperaturmaximum von über 25 Celsius:

Anzahl der Tage im Jahr mit einer Höchsttemperatur bei 25°C. Datenquelle: Finnisches Meteorologisches Institut, frei zugängliche Daten

Was wir sehen können, ist keine signifikante Zunahme von 25°C-Tagen in den Daten von Helsinki Kaisaniemi. Ein leichter Anstieg am Ende unterscheidet sich nicht signifikant von den 1940er Jahren. Berücksichtigen Sie auch den erhöhten Urban Heat Island-Effekt: Die Bevölkerung von Helsinki ist jetzt viel höher als in den 1940er Jahren.

Wenn man die Studie nur auf die Jahre 1991-2018 beschränkt, könnte man die Zunahme der warmen Tage (fälschlicherweise) auf den Klimawandel zurückführen.

Für Helsinki ist also der Punkt 1: „Die Extremtemperaturen haben an den Studienorten tatsächlich zugenommen“ nur teilweise richtig.

Wie sieht es mit den Sterbefällen aus?

Um die Sterblichkeit zu untersuchen, habe ich die folgenden Daten aus den offenen Daten von Statistics Finland für die Jahre 1945-2020 heruntergeladen:

Gesamtbevölkerung

Todesfälle in den Monaten Juni, Juli und August

Todesfälle in anderen Monaten

Bevölkerungsdaten der Altersgruppe über 85 Jahre

Todesfälle der Altersgruppe über 85 Jahre

Ich habe einen Trend der Todesfälle in den Sommermonaten (Juni, Juli und August) im Vergleich zu allen Todesfällen im selben Jahr berechnet. Der Prozentsatz ist extrem stabil und sogar leicht abnehmend im Zeitraum der Nature-Studie, also von 1991 bis 2018, wenn man bedenkt, dass die Bevölkerung in der Altersgruppe 85 Jahre oder älter zwischen 1945-2019 um das 10-fache gestiegen ist. Ältere Menschen neigen dazu, anfälliger für hohe Temperaturen zu sein, aber das hat keinen Einfluss auf die Sterblichkeit.

Wenn man also die oben genannten Punkte berücksichtigt:

● Die Sterblichkeit während der Sommermonate hat in Finnland nicht zugenommen – überhaupt nicht

Zusammenfassend: Die Daten belegen keinerlei Anstieg der Sterblichkeit während der Sommermonate.

Hitzebedingte Sterblichkeit in Spanien

Spanien ist in der Nature-Studie sogar noch dunkelroter, da es sehr anfällig für hitzebedingten Anstieg der Sterblichkeit ist.

Zum Glück gibt es für Spanien eine weitere Studie:

Achebak H, Devolder D, Ballester J (2018) Heat-related mortality trends under recent climate warming in Spain: A 36-year observational study. PLoS Med 15(7): e1002617. https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1002617

Diese Studie umfasst 47 Großstädte aus Spanien für die Sommermonate zwischen 1980 und 2015. Diese Studie verwendet reale Sterblichkeitsdaten und Temperaturen für diesen Zeitraum – nicht nur Modelle, wie es die Nature-Studie tut.

Haben sie eine steigende Sterblichkeit gefunden? Nein, haben sie nicht.

Achebak H, Devolder D, Ballester J (2018), Abbildung 5

Sie fanden zwar steigende Temperaturen mit dem Anstieg von 0,32 Celsius pro Jahrzehnt. Aber die Gesamtsterblichkeit nimmt ab – stark.

Das zeitliche Muster der einzelnen Todesursachen war bei Männern und Frauen ähnlich (S2 Abb.), mit einem Rückgang der Zahl der Todesfälle durch Kreislauferkrankungen und einem Anstieg der Zahl der Todesfälle durch Atemwegserkrankungen. Allerdings nahm die Sterblichkeit bei Frauen bei den Kreislauferkrankungen langsamer ab, wodurch der Unterschied zwischen Frauen und Männern größer wurde. Darüber hinaus stieg die Sterblichkeit bei Atemwegserkrankungen bei Frauen schneller an, wodurch sich das Ausmaß des Unterschieds zwischen Frauen und Männern verringerte.

Achebak H, Devolder D, Ballester J (2018)

Die blaue und die rote Linie in der Abbildung stellen zeitlich variierende jährliche RR-Kurven dar, basierend auf dem Sommer 1984 (kühlster Sommer des Zeitraums) und die rote Linie basiert auf dem Jahr 2003 (heißester Sommer des Zeitraums). Die Sterblichkeitsrate für ähnliche Temperaturen ist insgesamt für den Untersuchungszeitraum rückläufig.

Die Studie wies auf einen starken Rückgang der Ursachen-spezifischen und Ursachen-geschlechtsspezifischen Sterblichkeit RR in Verbindung mit Sommertemperaturen für die letzten dreieinhalb Jahrzehnte hin und – mit Ausnahme von Atemwegserkrankungen (für Männer und Frauen zusammen und nur für Frauen) – auf einen Abwärtstrend der hitzebedingten Todesfälle. Diese Ergebnisse unterstützen nachdrücklich die Hypothese, dass der beobachtete Erwärmungstrend bei den Sommertemperaturen in Spanien nicht mit einem allgemeinen Anstieg des auf Hitze zurückzuführenden Anteils der Sterblichkeit einherging, was auf einen erheblichen Rückgang der Anfälligkeit der Bevölkerung für hohe Temperaturen zurückzuführen ist.

Der Abwärtstrend ist trotz des Anteils der über 64-Jährigen im Laufe der Jahre deutlich gestiegen. Aber warum? Auch darauf gibt die Studie eine Antwort:

Der allgemeine Abwärtstrend bei den Mortalitätsrisiken wurde von einigen Forschern auf die sozioökonomische Entwicklung und strukturelle Veränderungen, wie z. B. Verbesserungen im Wohnungsbau und in der Gesundheitsversorgung, oder sogar auf spezifische Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zurückgeführt. Die großen sozioökonomischen Fortschritte, die in Spanien in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben, könnten ebenfalls zu dieser Reaktion beigetragen haben und somit die Auswirkungen der Mortalitätsrisiken im Laufe der Zeit verringern. So sind beispielsweise das Bruttoinlandsprodukt (von 8.798 € pro Kopf im Jahr 1991 auf 22.813 € im Jahr 2009), die Lebenserwartung bei der Geburt (von 77,08 Jahren auf 81,58), die Ausgaben für das Gesundheitswesen (von 605 € pro Kopf auf 2.182 €) und den Sozialschutz (von 1.845 € pro Kopf auf 5.746 €) sowie die Anzahl der Ärzte (von 3.930 pro Million Einwohner auf 4.760 pro Million Einwohner) in Spanien stark gestiegen. Darüber hinaus hat die Nutzung von Klimaanlagen, die in den USA als ein Hauptfaktor für die Verringerung der hitzebedingten Sterblichkeit postuliert wird, in spanischen Haushalten im analysierten Zeitraum ebenfalls stark zugenommen (von 5,3 % auf 35,5 %).

Zusammengefasst: Anpassung. Die spanische Bevölkerung hat erhebliche Investitionen in Klimaanlagen getätigt – weil sie es kann. Das steigende Einkommen bietet bessere Möglichkeiten, mit der überschüssigen Wärme umzugehen.

Die gleiche Anpassung ist auch in der Nature-Studie sichtbar: Die Sterblichkeitskurve beginnt bei höherer Temperatur an Orten zu steigen, an denen die Überhitzung die Norm ist: Kuwait-Stadt, Bangkok usw. Es ist schwer zu argumentieren, warum sich diese Anpassung nicht fortsetzen sollte – und das trotz eines möglichen Klimawandels.

Conclusion

Die in A. M. Vicedo-Cabrera et all 2021 verwendeten Verfahren sind ernsthaft fehlerhaft, was dazu führt, dass die Ergebnisse und Schlussfolgerungen ungültig sind.

Diese Widerlegung bezog sich nur auf zwei Länder (Finnland und Spanien), aber schon das beweist:

● Es gibt keine erhöhte hitzebedingte Sterblichkeit aus irgendeinem Grund, und wenn es insgesamt keinen Anstieg der Sterblichkeit gibt, ist es unmöglich, dass der Klimawandel irgendeinen Effekt hat

● Alle Erhöhungen sind auf fehlerhafte Verfahren zurückzuführen, die sich auf Klimamodelle statt auf reale Sterblichkeitsdaten stützen

● Selbst dann versäumt es die Studie, andere Faktoren zu erwähnen, die die Sterblichkeit beeinflussen, wie z.B. die Alterung und Zunahme der Bevölkerung

● Die Anpassung an die Überhitzung erfolgt überall automatisch, wenn das steigende Einkommen dies zulässt

References

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/06/03/the-burden-of-heat-related-mortality-attributable-to-poor-modeling/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Temperaturen im Mai, das Shell-Urteil und wie lange verbleibt CO2 in der Luft

Die Abweichung der globalen Mitteltemperatur der satellitengestützten Messungen vom Durchschnitt der Jahre 1991 – 2020 stieg im Mai 2021 nur unwesentlich auf + 0,08 Grad Celsius an. Wir haben es im Frühjahr global mit Temperaturen zu tun, die wir zuletzt vor acht Jahren hatten. Rechnet man den Durchschnitt der Temperaturen der zurückliegenden Jahre aus, so ist rechnerisch eine Erwärmungspause seit sechs Jahren festzustellen.
Der Durchschnitt der Temperaturerhöhung seit 1979 beträgt 0,14 Grad Celsius pro Jahrzehnt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Feststellung mehrerer Wissenschaftler, dass in den letzten 20 Jahren die Erwärmung nur zu weniger als der Hälfte von der auf die Erde zurückgestrahlten langwelligen Strahlung stammt – dem klassischen Treibhauseffekt – und zum größeren Teil von einer Zunahme der kurzwelligen Sonnenstrahlung verursacht worden ist. Die Sonnenstrahlung hat sich zwar nicht wesentlich verändert, aber die Durchlässigkeit der Wolken hat sich vergrößert (cloud thinning). Über die Ursachen tappen wir noch im Dunkeln. Für die Vertreter der Auffassung, dass CO2 zu 100 % die Ursache der neuzeitlichen Erwärmung ist, ist für den Rückgang der Wolkendichte der steigende CO2-Gehalt verantwortlich. Aber es gibt auch die Möglichkeit natürlicher Ursachen, etwa Rückgang der Aerosole, Veränderung des Sonnenmagnetfelds oder zyklischer Meeresoszillationen wie die AMO (atlantische Multidekadenoszillation) oder PDO (pazifische dekadische Oszillation). Es wird spannend zu beobachten, wie sich die Wolkensituation und die Einstrahlung auf die Erde in den nächsten Jahren entwickelt.
Im Folgenden die Grafik von Antero Olllila – gelb: Kurzwellige Einstrahlung SW auf die Erdoberfläche, blau: langwellige Rückstrahlung LW, rot: dem Sonnenzyklus folgende Gesamtstrahlung in etwa 20 km Höhe.

Gerichtsurteil im Haag: Der Fall Royal Dutch Shell

Ein niederländisches Gericht hat im Haag auf Grund der Klage von sieben Umweltschutzverbänden und zahlreichen Bürgern verpflichtet, den CO2– Ausstoß nicht nur in der Produktion, sondern auch bei den Öl -, Kraftstoff- und Gaskunden um 45 % bis 2030 zu verringern.
Der Tenor des Urteils erinnert stark an die Argumentation des deutschen Bundesverfassungsgerichts. So heißt es in Ziffer 2.3.1 des Urteils:

„CO2 wird in die Atmosphäre emittiert, wo es für hunderte von Jahren oder sogar länger verbleibt“,

…ein Sachverhalt der hochumstritten ist, wie ich unten ausführen werde.

Die Aufnahme durch Ozeane und Pflanzen stellt das Gericht zwar fest, allerdings “ wird die Aufnahme ständig kleiner wegen der Waldzerstörung und der Erwärmungen der Ozeane“. Das ist dann genauso falsch wie die Begründung des Bundesverfassungsgerichtes, ich erinnere an diese grandiose Fehlleistung des Gerichtes: „Nur kleine Teile der anthropogenen Emissionen werden von den Meeren und der terrestrischen Biosphäre aufgenommen“.
Die Aufnahme von CO2 in die Ozeane steigt entsprechend den physikalischen Gesetzen mit der CO2-Konzentration in der Luft. Ebenso ist die Aufnahme der Pflanzen angestiegen, da sie dem erhöhten CO2-Angebot folgend mehr CO2 aufnehmen und stärker wachsen.
Von den 2019 ausgestoßenen anthropogenen 5 ppm werden 55 % von Ozeanen und Pflanzen aufgenommen. Da 1 ppm 7,8 Gigatonnen Kohlensauerstoff entspricht, werden also 39 Gigatonnen emittiert und 21,45 Gigatonnen von Ozeanen und Pflanzen aufgenommen.  Das ist selbst im letzten IPCC-Bericht auf Seite 471 nachzulesen
. Ganz wichtig für das Verständnis ist, -und ich habe ernsthafte Zweifel, ob die holländischen und deutschen Richter das verstanden haben- daß die zusätzliche Aufnahme des CO2 durch Ozeane und Pflanzen proportional zur Konzentrationszunahme des CO2 in der Atmosphäre gegenüber 1860 verläuft und nicht proportional zur jährlichen Emission. Denn man kann davon ausgehen, dass vor 1860 das CO2 in der Luft, in den Ozeanen und in den Pflanzen sich in einem Gleichgewicht befand.
Die Aufnahme hängt also ab von dem Unterschied der aktuellen Konzentration in der Atmosphäre (aktuell 419 ppm) gegen über der vorindustriellen Zeit (280 ppm) und nicht von der Höhe der Emission (aktuell 5 ppm). Das bedeutet aber auch, dass bei einer Emission, die dem heute erreichten Senkenfluß von 21,45 Gigatonnen entspricht, kein CO2 –Anstieg mehr erfolgt. Das CO2 Budget wäre also unbegrenzt, wenn die 21,45 Gigatonnen eingehalten werden und es gäbe keinen weiteren Anstieg der CO2-Konzentration.

Anders ausgedrückt: bei einer Halbierung der Emissionen wäre die Katastrophe abgesagt und die CO2-Konzentration sinkt sogar leicht.
Wer die Berechnungen nachvollziehen will, kann das in einer Arbeit von Kees Le Clair tun. Le Clair zeigt, dass selbst bei einer jährlichen Reduktion der globalen Emission um nur 1,5 % die vom IPCC als kritisch angesehenen 450 ppm niemals überschritten werden.
Die folgende Grafik des global carbon projects zeigt die Dynamik der Quellen und Senken. Würde man die obere Hälfte (Emissionen) um 50 % absenken, würde die dunkelblaue und grüne Fläche bestehen bleiben und die Konzentration in der Luft (hellblau) leicht sinken.

Die Halbwertszeit des CO2 in der Luft beträgt 37 Jahre 

Die vom IPCC eingeführte Budget -Emission, die die Gerichte übernommen haben, führen völlig in die Irre und sind unwissenschaftlich, weil sie die immer noch wachsenden Senken ignorieren. Dies wäre zutreffend, wenn der IPCC nachweisen könnte, dass die Senken in absehbarer Zeit versiegen. Das kann das IPCC aber nicht, denn die Ozeane haben noch ein gigantisches Speichervermögen. In den arktischen und antarktischen Breiten sinken jährlich eine Million Kubikkilometer sehr salzhaltigen Meerwassers mit mehr als 100 Milliarden Tonnen CO2 in die Tiefe, um dann wieder in niedrige Breiten zurückzuströmen und erst nach mehreren hundert Jahren (400 im Atlantik, 1.000 Jahre im Pazifik wieder aufzutauchen. Da ist keine Sättigung in Sicht.

Das Gericht in Den Haag macht dann im nächsten Schritt den gleichen Fehler wie das BVG, wonach “ es einen direkten Link zwischen menschengemachten CO2-Emissionen… und der globalen Erwärmung gibt.“ (Ziffer 2.3.2)

Die Abbauzeit des CO2 lässt sich relativ einfach berechnen. Teilt man die gegenüber dem Ausgangszustand (280 ppm) anthropogen erzeugte CO2-Konzentration eines Jahres durch den Abbau (durch Aufnahme in Ozeane und Pflanzen) in dem jeweiligen Jahr, so erhält man die Abbauzeit, in der der Ausgangswert auf einen Wert von 1/e (36,79 %) abgeklungen ist. Sie betrug 1959 insgesamt 55 Jahre (34 ppm:  0,64 ppm) und 2019 etwa 50 Jahre (130 ppm: 2,6 ppm). Um die Abbauzeiten mit den Halbwertszeiten des IPCC vergleichbar zu machen, müssen diese mit dem Faktor ln 2 (0,6931) multipliziert werden. So erhalten wir eine Halbwertszeit von 38 Jahren in 1959 und 35 Jahren in 2019. Es zeigt sich eher eine Verringerung der Halbwertszeiten, was im Einklang steht mit der deutlich angestiegenen Photosyntheseleistung der Pflanzen. (Quelle: Unerwünschte Wahrheiten, Kap.9, S. 108). Kees Le Clair kommt in seinen Berechnungen auf 37 Jahre. In 2.3.4 rechnet das niederländische Gericht vor:

„Globale Emissionen befinden sich bei 40 Gigatonnen CO2 pro Jahr… Jedes Jahr, in dem die globalen Emissionen sich auf diesem Niveau befinden, verringert das globale Budget um 40 Gigatonnen.“

Nach Rechnung des Gerichtes haben wir nur noch zwölf Jahre, um das 1,5 °C Ziel nicht zu brechen. Das hatten wir schon von Greta gehört.
Wann stehen endlich die ernstzunehmenden Klimaforscher auf und beenden diese Klippschulen- Rechnerei?

Die Folgen 

Das Gericht leitet dann aus dem 1,5 ° C Report des IPCC  (wonach weltweit die Emissionen bis 2030 um 45 % sinken werden – sie werden aber dank Chinas, Indiens und der sich entwickelnden Welt eher um 10 % steigen) die Verpflichtung gegenüber Shell ab, die CO2-Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens um 45 % bis 2030 ( Basis 2019) zu reduzieren.
Das einzig tröstliche an dem Shell – Fall ist, daß offenbar andere Länder eine ähnlich „bekloppte“ (Sigmar Gabriel) Klimapolitik machen wie Deutschland.
Das Appeasement, das Shell schon seit geraumer Zeit in Sachen CO2 an den Tag legt („wir stehen voll hinter den Pariser Abkommen, wir wollen bis 2050 um 45 % CO2 reduzieren…“) und selbst die großzügige Finanzierung von Klima-NGOs hat Shell nicht genutzt. Insofern hält sich unser Mitleid in Grenzen.
Erst, wenn es den Firmen an den Kragen geht, erwachen die Manager vom wohlfühligen Mitschwimmen im Mainstream. Jetzt meldet sich sogar Herr Brudermüller, CEO der BASF, der bislang eher dadurch aufgefallen ist, dass er auf grünen Parteitagen das grüne hohe Lied gesungen hat. Nun kommt auch er zum Ergebnis, dass der Ersatz fossiler Rohstoffe zu einer Vervielfachung des Strombedarfs führen wird.

„Für unseren Standort Ludwigshafen wird er sich verdreifachen“.

Zur Erinnerung: die BASF in Ludwigshafen verbraucht schon heute eine Strommenge wie Dänemark.
 Als die Kernenergie stillgelegt wurde, schwiegen die Manager, als die Stromindustrie auseinandergenommen wurde, kam kein Protest, als die Automobilindustrie ihrer Grundlagen beraubt wurde, ebenso Schweigen. Nun geht es um die Chemie und die Petrochemie, den Kern jeder Industriegesellschaft. Die deutsche chemische Industrie ist die größte in Europa und liegt weltweit hinter China, USA und Japan an der vierten Stelle. 464.000 Arbeitsplätze gibt es hierzulande in 2.000 Unternehmen der Chemieindustrie, mit Zulieferern eine Million hochwertige Arbeitsplätze.
 Schauen Sie sich um in Ihrem Umfeld, um zu entdecken, worauf man verzichten würde ohne Petrochemie, ohne Pharmaka, ohne Handy-Bildschirm, ohne Kabelummantelung, Dämmstoffe, Kosmetika , Farben. Lacke, Beschichtungen, Kunstfasern, Klebstoffe, Wasch-und Reinigungsmittel. Und stellen Sie sich vor, es müsste aus Wasserstoff aus Windmühlen produziert werden. Ist das realistisch? Nach der Strommangelwirtschaft mit Abschaltungen droht die Chemiemangelwirtschaft mit dreimal so teuren Produkten oder auf Bezugsschein.
Denn eins ist klar: Nach dem Urteil aus dem Haag werden die Deutsche Umwelthilfe, FFF und Greenpeace versuchen, auch der deutschen Chemieindustrie per Gerichtsbeschluß den Garaus zu machen.




XR-Sprecherin über Klimaskeptiker: „Ich denke, daß das Fernsehen gar keinen Platz bieten sollte für so unfundierte Meinungen.“

Die Gäste in der Sendung:
– Annemarie Botzki, Klimaaktivistin
– Thorsten Glauber, Umweltminister in Bayern, Freie Wähler
– Ingo Hahn, Fraktionsvorsitzender der AfD im Bayerischen Landtag
– Justus Haucap, Wirtschaftswissenschaftler, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Wir sind in so einer ernsten globalen Situation – ich finde, diese Diskussion kann man sich sparen, auch im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Ganz ehrlich.
….sagt Annemarie Botzki von Extinction Rebellion, der noch radikaleren (bzw. extremistischen) Partnerorganisation von Fridays for future. Das geht dann selbst dem ARD-Moderator zu weit, der nach dem zweiten Mal reagiert:
Wir haben schon die Aufgabe, einen bestimmten Anteil der Bevölkerung, der die AfD und Herrn Hahn wählt, in die Diskussion einzubeziehen.
Recht hat er; und gut, daß es mal jemand in den Öffentlich-Rechtlichen sagt. „Klimaleugner“ wie Michael Limburg oder AfD-Politiker wie Jörg Meuthen oder Alice Weidel findet man in Gesprächssendungen kaum noch, Markus Lanz ausgenommen.
Zweiter Pluspunkt dieser Münchener Runde ist, auch wenn es paradox erscheint, die Einladung der XR-Chefin Botzki. XR-Leute sieht man kaum im Fernsehen, da die Redaktionen wohl ahnen, welche Extremisten das sind und daß diese, wie hier geschehen, gleich ordentlich lospoltern.
Nicht vergessen: Der Haupt-Gründer von XR ist Roger Hallam, der Ende 2019 den Holocaust leugnete und seitdem der Damnatio memoriae anheim gefallen ist (sogar auf Wikipedia – schauen Sie einmal hier). Es ist nicht glaubhaft, daß Hallams antisemitische Ansichten zuvor intern unbekannt waren, was aber wohl nicht störte, da die Öko-Organisation als teilweise israel-und judenfeindlich bekannt ist.
Und wer ist eigentlich Annemarie Botzki, sozusagen die Luisa Neubauer von XR? Sie ist 34, stammt aus Duisburg, studierte Sozialwissenschaft, Europäische Politik und Umweltmanagement.
Thilo Jung, der in letzter Zeit durch seine Angriffe auf Boris Reitschuster bekannt wurde, hat sie einmal interviewt. Im Gespräch erzählt sie, daß sie lange für die russische nichtstaatliche (?) Nachrichtenagentur Interfax in London arbeitete, und dabei sich um Themen wie Energie kümmerte.
Interessanter Link – vergessen wir nicht: Sollte Deutschland eines Tages alle Kohle- und Kernkraftwerke gesprengt haben, braucht es dennoch eine doppelte Infrastruktur mit Notfall-Ersatz-Kraftwerken, die mit russischem Gas betrieben werden, wenn irgendwo Dunkelflaute herrscht (also häufig). Die russische Regierung unter Putin, die über Gazprom die Energieindustrie des Landes kontrolliert, hat als gewisse Interessen an der deutschen Energiewende….
Ob Frau Botzki diese Zusammenhänge klar sind? Im Video wirkt sie eher naiv.




Nach dem Klima-Urteil gegen Shell kommt wohl die Chemieindustrie an die Reihe

Doch der Erfolg der Kläger wird Nachahmer auf den Plan rufen. Bald könnte die deutsche Chemieindustrie dran sein.

Ein niederländisches Gericht in den Haag hat den Ölkonzern Royal Dutch Shell auf Grund der Klage von sieben Umweltschutzverbänden und zahlreichen Bürgern verpflichtet, den CO2- Ausstoss nicht nur in der Produktion, sondern auch bei den Öl -, Kraftstoff- und Gaskunden um 45 Prozent bis 2030 zu verringern.

Der Tenor des Urteils erinnert stark an die Argumentation des deutschen Bundesverfassungsgerichts. So heißt es in Ziffer 2.3.1 des Urteils: „CO2 wird in die Atmosphäre emittiert, wo es für hunderte von Jahren oder sogar länger verbleibt“, ein Sachverhalt der hochumstritten ist, wie ich unten ausführen werde. Die Aufnahme durch Ozeane und Pflanzen stellt das Gericht zwar fest, allerdings „wird die Aufnahme ständig kleiner wegen der Waldzerstörung und der Erwärmungen der Ozeane“.

Das ist dann genauso falsch wie die Begründung des Bundesverfassungsgerichtes, ich erinnere an diese grandiose Fehlleistung des Gerichtes: „Nur kleine Teile der anthropogenen Emissionen werden von den Meeren und der terrestrischen Biosphäre aufgenommen“. Die Aufnahme von CO2 in die Ozeane steigt entsprechend den physikalischen Gesetzen mit der CO2 Konzentration in der Luft. Ebenso ist die Aufnahme der Pflanzen angestiegen, da sie dem erhöhten CO2- Angebot folgend mehr CO2 aufnehmen und stärker wachsen.

NEUER GESCHÄFTSZWEIG FÜR NGOS?

Urteil in Den Haag gegen Shell: Verstoß gegen „globale Klimaziele“

Von den 2019 ausgestoßenen anthropogenen 5 ppm werden 55 Prozent von Ozeanen und Pflanzen aufgenommen. Da 1 ppm 7,8 Gigatonnen CO2 entspricht, werden also 39 Gigatonnen emittiert und 21,45 Gigatonnen von Ozeanen und Pflanzen aufgenommen. Das ist selbst im letzten IPCC-Berichtauf Seite 471 nachzulesen. Ganz wichtig für das Verständnis ist – und ich habe ernsthafte Zweifel, ob die holländischen und deutschen Richter das verstanden haben –, dass die zusätzliche Aufnahme des CO2 durch Ozeane und Pflanzen proportional zur Konzentrationszunahme des CO2 in der Atmosphäre gegenüber 1860 verläuft und nicht proportional zur jährlichen Emission. Denn man kann davon ausgehen, dass vor 1860 das CO2 in der Luft, in den Ozeanen und in den Pflanzen sich in einem Gleichgewicht befand.

Die Aufnahme hängt also ab von dem Unterschied der aktuellen Konzentration in der Atmosphäre (aktuell 419 ppm) gegenüber der vorindustriellen Zeit (280 ppm) und nicht von der Höhe der Emission (aktuell 5 ppm). Das bedeutet aber auch, dass bei einer Emission, die dem heute erreichten Senkenfluss von 21,45 Gigatonnen entspricht, kein CO2 Anstieg mehr erfolgt. Das CO2-Budget wäre also unbegrenzt, wenn die 21,45 Gigatonnen eingehalten werden und es gäbe keinen weiteren Anstieg der CO2-Konzentration. Anders ausgedrückt: Bei einer Halbierung der Emissionen wäre die Katastrophe abgesagt und die CO2 Konzentration sinkt sogar leicht.

Wer die Berechnungen nachvollziehen will, kann das in einer Arbeit von Kees Le Clair tun. Le Clair zeigt, dass selbst bei einer jährlichen Reduktion der globalen Emission um nur 1,5 Prozent die vom IPCC als kritisch angesehenen 450 ppm niemals überschritten werden.

Die folgende Grafik des global carbon projects zeigt die Dynamik der Quellen und Senken. Würde man die obere Hälfte (Emissionen) um 50 % absenken, würde die dunkelblaue und grüne Fläche bestehen bleiben und die Konzentration in der Luft (hellblau) leicht sinken.

Die Halbwertszeit des CO2 in der Luft beträgt 37 Jahre

WISSENSCHAFTLICHE UNSICHERHEITEN

Das Verfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutz stützt sich auf fragwürdige Quellen

Die vom IPCC eingeführten Emissionsbudgets, die die Gerichte übernommen haben, führen völlig in die Irre und sind unwissenschaftlich, weil sie die immer noch wachsenden Senken ignorieren. Dies wäre zutreffend, wenn der IPCC nachweisen könnte, dass die Senken in absehbarer Zeit versiegen. Das kann das IPCC aber nicht, denn die Ozeane haben noch ein gigantisches Speichervermögen. In den arktischen und antarktischen Breiten sinken jährlich eine Million Kubikkilometer sehr salzhaltigen Meerwassers mit mehr als 100 Milliarden Tonnen CO2 in die Tiefe, um dann wieder in niedrige Breiten zurückzuströmem und erst nach mehreren hundert Jahren (400 im Atlantik, 1000 Jahre im Pazifik wieder aufzutauchen. Da ist keine Sättigung in Sicht.

Das Gericht in Den Haag macht dann im nächsten Schritt den gleichen Fehler wie das BVG, wonach „es einen direkten Link zwischen menschengemachten CO2-Emissionen… und der globalen Erwärmung gibt.“ (Ziffer 2.3.2)

Die Abbauzeit des CO2 lässt sich relativ einfach berechnen. Teilt man die gegenüber dem Ausgangszustand (280 ppm) anthropogen erzeugte CO2-Konzentration eines Jahres durch den Abbau (durch Aufnahme in Ozeane und Pflanzen) in dem jeweiligen Jahr, so erhält man die Abbauzeit, in der der Ausgangswert auf einen Wert von 1/e (36,79 Prozent) abgeklungen ist. Sie betrug 1959 insgesamt 55 Jahre (34 ppm : 0,64 ppm) und 2019 etwa 50 Jahre (130 ppm : 2,6 ppm). Um die Abbauzeiten mit den Halbwertszeiten des IPCC vergleichbar zu machen, müssen diese mit dem Faktor ln 2 (0,6931) multipliziert werden. So erhalten wir eine Halbwertszeit von 38 Jahren in 1959 und 35 Jahren in 2019. Es zeigt sich eher eine Verringerung der Halbwertszeiten, was im Einklang steht mit der deutlich angestiegenen Photosyntheseleistung der Pflanzen. (Quelle: Unerwünschte Wahrheiten, Kap.9, S. 108). Kees Le Clairkommt in seinen Berechnungen auf 37 Jahre.

In 2.3.4 rechnet das holländische Gericht vor : „Globale Emissionen befinden sich bei 40 Gigatonnen CO2 pro Jahr… Jedes Jahr, in dem die globalen Emissionen sich auf diesem Niveau befinden, verringert das globale Budget um 40 Gigatonnen.“ Nach Rechnung des Gerichtes haben wir nur noch 12 Jahre, um das 1,5 °C Ziel nicht zu brechen. Das hatten wir schon von Greta gehört.

Wann stehen endlich die ernstzunehmenden Klimaforscher auf und beenden diese Klippschulen-Rechnerei?

Die Folgen

Das Gericht leitet dann aus dem 1,5° C Report des IPCC (wonach weltweit die Emissionen bis 2030 um 45 Prozent sinken werden – sie werden aber dank Chinas, Indiens und der sich entwickelnden Welt eher um 10 % steigen) die Verpflichtung gegenüber Shell ab, die CO2-Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens um 45 Prozent bis 2030 (Basis 2019) zu reduzieren.

Das einzig tröstliche an dem Shell-Fall ist, dass offenbar andere Länder eine ähnlich „bekloppte“ (Sigmar Gabriel) Klimapolitik machen wie Deutschland. Das Appeasement, das Shell schon seit geraumer Zeit in Sachen CO2 an den Tag legt (wir stehen voll hinter den Pariser Abkommen, wir wollen bis 2050 um 45 Prozent CO2 reduzieren), und selbst die großzügige Finanzierung von Klima-NGOs hat Shell nicht genutzt. Insofern hält sich unser Mitleid in Grenzen.

DIE ARGUMENTATION HÄLT KEINEN TAG

Bundesverfassungsgericht hebt Grundgesetz zu Gunsten der Klimapolitik auf

Erst, wenn es den Firmen an den Kragen geht, erwachen die Manager vom wohlfühligen Mitschwimmen im Mainstream. Jetzt meldet sich sogar Herr Brudermüller zu Wort, CEO der BASF, der bislang eher dadurch aufgefallen ist, dass er auf grünen Parteitagen das grüne hohe Lied gesungen hat. Nun kommt auch er zum Ergebnis, dass der Ersatz fossiller Rohstoffe zu einer Vervielfachung des Strombedarfs führen wird: „Für unseren Standort Ludwigshafen wird er sich verdreifachen“. Zur Erinnerung: Die BASF in Lugwigshafen verbraucht schon heute eine Strommenge wie ganz Dänemark.

Als die Kernenergie stillgelegt wurde, schwiegen die Manager, als die Stromindustrie auseinandergenommen wurde, kam kein Protest, als die Automobilindustrie ihrer Grundlagen beraubt wurde, ebenso Schweigen. Nun geht es um die Chemie und die Petrochemie, den Kern jeder Industriegesellschaft. Die deutsche chemische Industrie ist die größte in Europa und liegt weltweit hinter China , USA und Japan an der vierten Stelle. 464 000 Arbeitsplätze gibt es hierzulande in 2000 Unternehmen der Chemieindustrie, mit Zulieferern eine Million hochwertige Arbeitplätze.

Schauen Sie sich um in Ihrem Umfeld, um zu entdecken, worauf man verzichten würde ohne Petrochemie, ohne Pharmaka, ohne Handy-Bildschirm, ohne Kabelummantelung, Dämmstoffe, Kosmetika, Farben, Lacke, Beschichtungen, Kunstfasern, Klebstoffe, Wasch-und Reinigungsmittel. Und stellen Sie sich vor, es müsste aus Wasserstoff aus Windmühlen produziert werden. Ist das realistisch? Nach der Strommangelwirtschaft mit Abschaltungen droht die Chemiemangelwirtschaft mit dreimal so teuren Produkten – oder auf Bezugsschein.

Denn eines ist klar: Nach dem Urteil von Den Haag werden die Deutsche Umwelthillfe, FFF und Greenpeace versuchen, auch der Deutschen Chemieindustrie per Gerichtsbeschluss den Garaus zu machen.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 

 




Gleichzeitiges Aufblühen von Umwelt, Natur und Wirtschaft: Ein Beispiel aus Indien

Trotz üppiger Wälder und angenehmer Umgebung gab es ständigen Stress für die lokalen Gemeinden, die Armut zu bekämpfen und finanzielle Stabilität zu erreichen. Dies war die Geschichte Indiens in den 1990er Jahren.

Zwei Jahrzehnte später ist Indien nicht nur wirtschaftlich stärker geworden, sondern hat es auch geschafft, viele seiner Arten durch effektive, datengesteuerte Schutzprogramme zu retten – und findet weiterhin Wege, um gefährdete Arten zu retten.

Naturschutz mitten im rapiden ökonomischen Wachstum

Vor dem Jahr 2000 war Indien noch ein junges Entwicklungsland. Im Jahr 1993 lebten 45 % der Bevölkerung in Armut. Im Jahr 2011 (der letzten Volkszählung) lebten nur noch 21 % der Bevölkerung in Armut. Dennoch leben schätzungsweise immer noch rund 218 Millionen Menschen in Indien in „extremer“ Armut (weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag).

Allein zwischen 2011 und 2015 konnten mehr als 90 Millionen Menschen aus der extremen Armut befreit werden. Indiens BIP lag im Jahr 2000 bei rund 468 Mrd. US-Dollar. Im Jahr 2019 wurde das BIP auf 2,8 Billionen US-Dollar geschätzt. Das ist eine phänomenale Leistung.

Da liegt der Gedanke nahe, dass eine solch rasante wirtschaftliche Entwicklung und die Ausdehnung menschlicher Siedlungen einen negativen Einfluss auf Indiens Tierwelt gehabt hätte.

Das war jedoch keineswegs der Fall. In diesen Jahren ist es Indien gelungen, strenge Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die auch kurzfristig einen immensen Nutzen bringen.
Laut einer kürzlich durchgeführten Waldzählung ist die Waldfläche im ganzen Land gewachsen. Zu den vielen Erfolgsgeschichten des Wildtierschutzes gehört auch die Zunahme der Tigerpopulation.

Im Jahr 2006 gab es nur 1.411 Tiger. Diese Zahl hat sich in den nächsten 12 Jahren mehr als verdoppelt, und im Jahr 2018 gab es 2.967 Tiger.

Die südindischen Tropenwälder des Western Ghat Gebirges beherbergen einen bedeutenden Teil dieser Tiger, einschließlich derer im Mudumalai Tiger Reserve. Das Mudumalai-Tiger-Reservat ist Teil der Nilgiris-Region, die auch eine Reihe von Bergstädten beherbergt, die als Handelsknotenpunkte für die Produkte der Region fungieren.

Das Tiger-Schutzgebiet Mudumalai und die Nilgiris-Ökonomie

Ich war ein häufiger Besucher des Reservats. Es ist die Heimat von Elefanten, Tigern, Leoparden, schwarzen Panthern, Faultieren, indischen Fleckenhirschen, Sambhar-Hirschen, Schakalen, indischen Wildhunden, indischen Bisons (Gaur), Rhesusaffen, grauen Languren, Nilgiri-Languren, schlanken Loris und einer Vogelfauna wie Pfauen, Malabarsittichen, dem großen indischen Nashornvogel, dem grauen Malabar-Hornvogel, Pfeifdrosseln, Laubsängern, etc.

Vor einem Monat konnten wir auf dem National Highway, der durch das Reservat führt, eine große Elefantenherde beobachten. Mudumalai hat ein einzigartiges Elefanten-Trainings- und Rehabilitationscamp, in dem gefangene Elefanten trainiert werden, um Abtrünnige (die immer wieder Menschen töten) zu fangen. Oft werden vier dieser trainierten Elefanten benötigt, um einen abtrünnigen Elefanten zu bändigen und zu transportieren, ein häufiger Anblick in den Dörfern der Nilgiris. Das Zentrum rehabilitiert verletzte wilde Elefanten und pflegt verwaiste wilde Elefantenkälber.

Das Reservat plant auch die Einrichtung eines Geier-Rettungs-, Rehabilitations- und Zuchtzentrums in der landschaftlich reizvollen Region des Sigur-Plateaus. Die Hochebene ist einer der letzten verbleibenden Lebensräume für drei stark bedrohte Geierarten – den Weißbürzelgeier, den Rotkopf- oder asiatischen Königsgeier und den Langschnabelgeier. Außerdem wird das Plateau auch von Schmutzgeier, Mönchsgeier und Himalaya-Gänsegeier besucht.

All diese Schutzaktivitäten und die damit verbundenen Erfolge gingen gleichzeitig einher mit einem Wachstum der Wirtschaft in der Region während der letzten zwei Jahrzehnte. Der Wildtier-Tourismus ist hier eine der größten Einnahmequellen. Die Region liegt nicht weit von Indiens Siliziumzentrum Bangalore entfernt und zieht das ganze Jahr über Touristen an.

Die menschlichen Siedlungen in den umliegenden Hügelregionen befinden sich in einer idealen Höhenlage für den Anbau von Karotten, Rüben, Kartoffeln, Kohl, Salat, Erdbeeren, Tee und anderen Früchten, die einen hohen Gewinn abwerfen. Das Gemüse aus den Regionen ist im ganzen Land sehr gefragt.

Der Fall Mudumalai ist nur ein Beispiel. Es gibt andere Schutzgebiete, in denen die Wildtierbehörden phänomenale Arbeit geleistet haben. Das Sahyadri-Tiger-Reservat (Bundesstaat Maharashtra) ist ein weiteres Beispiel, in dem der Konflikt zwischen Mensch und Wildtier reduziert wurde, während sowohl die Dorfbevölkerung als auch die Tierpopulation gedeihen konnten. Ich habe es während meiner Arbeit als Wildtierökologe in diesen Wäldern von Maharashtra, dem Bundesstaat mit dem höchsten BIP (400 Milliarden US-Dollar) des Landes, aus erster Hand erlebt. Das Mudumalai-Tigerreservat liegt ebenfalls in einem Bundesstaat mit dem zweithöchsten BIP Indiens (270 Mrd. US$).

Es handelt sich also nicht um Wildtierreservate in der Mitte von Nirgendwo. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe zu schnell wachsenden Wirtschaftszentren und schaffen es dennoch, wichtige Arten erfolgreich zu erhalten. In der Tat kann man argumentieren, dass das BIP-Wachstum diese Volkswirtschaften in die Lage versetzt hat, die Wälder besser zu schützen und übermäßige Abholzung zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Indien in der Lage war, Entwicklung und Schutz in Einklang zu bringen. Indien ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wirtschaftliches Wachstum und Naturschutzbemühungen gleichzeitig stattfinden können, wobei ersteres bei der Umsetzung von letzterem hilft.

Wir müssen uns von dem weit verbreiteten Irrglauben verabschieden, dass Entwicklung Wildtiere zerstört, und nach Beispielen wie Mudumalai und anderen Reservaten in Indien suchen, die in Wäldern anderswo auf der Welt nachgeahmt werden können.

Autor: Vijay Raj Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is an Environmental Researcher based in New Delhi, India. He served as a Graduate Research Assistant at the University of British Columbia, Canada and has worked in the fields of Conservation, Climate change and Energy.“

Link: https://www.cfact.org/2021/05/12/when-wildlife-and-the-economy-flourish-together-a-case-from-india/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Tante Betty und ihre neue Identität: die „Schallwende“

Von Kuebi = Armin Kübelbeck - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15474434

Bei den Partys geht es rund

Tante Betty war eine ältere, alleinstehende Dame, die es sich in ihrer frisch renovierten Zweizimmerwohnung in einer deutschen Großstadt hübsch eingerichtet hatte. Ihre finanzielle Situation war gesichert und sie führte ein sorgenfreies Leben.

Sie hatte eine verheiratete Tochter, aber noch keine Enkel; dafür einen sehr lebhaften Jack-Russel-Terrier. Trotzdem hätte sie sich manchmal mehr Abwechslung gewünscht. Besuche und Einladungen von Freundinnen wurden in letzter Zeit seltener.

Ihre Wohnung lag im obersten Stockwerk des Gebäudes, das sie sich mit zwei Dutzend anderer Parteien teilte. Ein paarmal im Jahr gab es Versammlung der Bewohner, in der die üblichen Themen debattiert wurden. In letzter Zeit ging es oft um Lärm. Obwohl Altbau war das Haus hellhörig; vermutlich lag es an dem weiträumigen, gekachelten Treppenhaus.

Ein ums andere Mal versicherten sich die Bewohner gegenseitig alles zu tun, um den Lärm zu mindern. Aber es half nichts. Im Treppenhaus installierte man jetzt ein Mikrophon um den Schallpegel aufzuzeichnen – und der stieg langsam aber sicher an. Von Monat zu Monat wurde die Phon-Zahl höher. Die guten Vorsätze der Bewohner waren Lippenbekenntnisse, und wenn Party war, dann ging es eben rund, insbesondere auch bei der jungen Multikulti-Generation. Und bei so vielen Mietern im Haus gibt es immer irgendwo einen Grund zum Feiern.

Die Nachbarin mahlt den Kaffee

Tante Betty aber nahm den Kampf gegen Lärm sehr ernst. Sie ging die Treppe nie in High Heels runter, sondern mit Pantoffeln und wechselte die Schuhe vor Verlassen des Hauses. Auch in ihrer Wohnung sorgte sie für absolute Stille. Sie verabschiedete sich sogar, schweren Herzens, von einem Kanarienvogel, der ihr zugeflogen war und der manchmal zwitscherte. Das war zwar fröhlich aber eben auch laut.

Bei den Mieterversammlungen wurden jeweils mit viel Jammern die neuesten Phon-Zahlen präsentiert, und sie lagen jedes Mal höher als zuvor. Keiner hielt sich an die vereinbarten Maßnahmen – außer Tante Betty. Um einen weiteren Beitrag zu leisten installierte sie in ihrer Wohnung jetzt sogenannte Lärmsäulen. Das sind zylinderförmige, deckenhohe Gebilde aus Schaumstoff, so dick wie ein mittlerer Baumstamm, die jeglichen Schall absorbieren.

Sie entsorgte auch ihre elektrische, lautstarke Kaffeemühle, mit der morgens die Vorbereitungen für das Frühstück begannen, und bat Ihre Nachbarin den Kaffee für sie zu mahlen. Die war sehr hilfsbereit und tat das gerne, insbesondere weil Betty anbot, im Gegenzug Ihren Müll runter zu tragen. Daß das Mahlen in der Nachbarwohnung auch Geräusche machte, daran dachte Betty nicht: Aus den Augen aus dem Sinn. Die Nachbarin kaufte sogar eine neue Kaffeemühle, extra für Betty.

Der freundliche Schwiegersohn

Tochter und Schwiegersohn aber begannen sich Sorgen um Tanke Bettys Zustand zu machen, insbesondere, weil sie immer einsamer lebte. Die alten Freundinnen lehnten Einladungen höflich, aber konsequent ab. Kein Wunder – insbesondere die wattierten Schallsäulen in der schönen Wohnung strahlten einen Hauch von Wahnsinn aus. Geduldig versuchte der Schwiegersohn ihr zu erklären, dass ihre Anstrengungen und Investitionen in die Schallwende – das war inzwischen ihre Bezeichnung für das Projekt – keinerlei Einfluss hätten. Von Monat zu Monat wurde es im Hause lauter, trotz ihrer Anstrengungen. Sie beharrte aber darauf, dass jeder Beitrag zähle, dass doch einer den Anfang machen müsse.

Man erklärte ihr, dass ihr Beitrag eben nicht zählte, wenn jeden Monat in der Summe ein Vielfaches an Lärm dazukommt. Und auch, dass „den Anfang machen“ nichts bringt, wenn niemand ihr folgt. Er drängte sie, ihr Projekt Schallwende einzustellen und stattdessen unter die Leute zu gehen und das Leben zu genießen.

Für Tante Betty waren diese Gespräche schmerzhaft; schließlich brach sie in Tränen aus und schluchzte: „Aber wenn ich mit meinem Projekt aufhöre, was bleibt mir dann noch. Ich habe doch sonst nichts!“

Die Kaffeemühlen stehen in Tschechien

Liebe Leserin, lieber Leser, für den Fall, dass Sie es noch nicht bemerkt haben: das Haus ist unser Planet Erde, der Schall ist das CO2 und Tante Betty ist Deutschland. Die Kaffeemühle, das sind die konventionellen Energiequellen, die man ins Ausland verlagert hat, ja, und die häßlichen Schallsäulen, die sind in Wirklichkeit ein paar hundert Meter hoch, haben drei Flügel und zerstören die Anmut unseres Lebensraums.

Wenn Sie jetzt einwenden, der Vergleich würde hinken, dann gebe ich Ihnen Recht. Es ist nämlich keine Frage, dass Lärm der Gesundheit schadet; der Schaden durch CO2 aber ist durchaus umstritten. Insofern ist die Realität noch verrückter als die Geschichte von Tante Betty.

Fakt ist, dass ohne die deutsche Energiewende, ohne die Zehntausenden von Windmühlen, ohne den teuersten Strom der Welt und ohne die angedrohte Einschränkung der Mobilität die Erde sich um kein Deut schneller oder langsamer erwärmen wird, falls sie das überhaupt tut.

Vielleicht sagen Sie jetzt, dass die meisten Deutschen diese Energiewende eigentlich gar nicht wollen; sie sei Resultat einer strategischen Allianz aus Politik, Goldgräbern und Medien, die uns systematisch in die Irre leiten. Ja, das mag schon sein, aber die könnten das nicht mit uns machen, wäre da nicht in der Seele der Bevölkerung der geheime Wunsch nach solch einer masochistischen Politik. Was bleibt uns dann noch?

Aber wie kann so etwas kommen?

Beim Ringen um die Aufarbeitung unserer Vergangenheit hat man gleich die ganze „Festplatte“ mit der Aufschrift „Deutsche Geschichte“ neu formatiert. Die Identität  kraft unserer Herkunft, unsere Tradition ging dabei verloren. Letzte Relikte, die sich in die Gegenwart gerettet haben, sind heute entweder „Nazi“ oder tabu. Die Dichter und Denker sind ebenso „out“ wie technisch- wirtschaftliche Kompetenz. Schwarz-rot-gold ist peinlich und der Name Deutschland ist das Unwort der 21. Jahrhunderts.

Aber was bleibt uns dann noch? Und so wie Tante Betty für ihre Identität die Schallwende erfunden hat, so haben wir Deutsche uns mit der Sorge ums Klima eine neue Identität gegeben. Das ist eine neue raison d’être, eine vermeintlich unbefleckte Daseinsberechtigung.

Wie lange noch?

Zwar bringt die Energiewende für die Mehrheit deutliche Einbußen an Lebensqualität mit sich und nur ganz Wenigen beschert sie monströse Gewinne an Macht und Geld. Das nehmen wir aber gerne in Kauf, denn das Ganze ist so etwas wie Sühne – es nützt zwar niemandem, aber fühlt sich irgendwie gut an.

Bei der Wahl im September nun wird die deutsche Bevölkerung demonstrieren, wie weit sie auf diesem destruktiven Pfad Richtung „Tipping Point“ noch gehen möchte. Wir wollen doch nicht so enden wie Tante Betty. Die wurde nämlich in eine Anstalt eingewiesen.

Das kam so: Ihr kleiner Hund bellte eines Abends ganz laut, und das war ihr so peinlich, dass sie versuchte, ihm die Stimmbänder mit einer Nagelschere zu durchschneiden.  Das ging schief und das arme Tier verblutete. Daraufhin fiel Betty in eine tiefe Ohnmacht und wurde erst am nächsten Morgen entdeckt, als die Nachbarin kam um den Kaffee zum Mahlen abzuholen. Die Polizei wurde gerufen und die Dinge nahmen ihren Lauf.

Die übrigen Hausbewohner aber, denen sie Vorbild sein wollte, nahmen von Bettys Schicksal keine Notiz.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Himalaya-Gletscher sind doch zäher als gedacht, Trinkwasserversorgung ist gesichert




Der Monat Mai über die letzten 240 Jahre: Keine CO2-Treibhaus­wirkung erkennbar

Grafik 1: Keine Maierwärmung seit 1881. Der rote Temperaturkurvenverlauf zeigt das übliche Auf und Ab mit leicht wärmeren und kälteren Phasen. Unten rechts die ins Diagramm eingeblendete CO2-Konzentrationsgrafik vom Mouna Loa von 1958 bis April 2021. (ständig steigend)

Anmerkung zu Grafik 1: Der DWD hat in den letzten Jahren einige Maiwerte vor 1940 um ein Zehntel nach unten korrigiert, also kälter gemacht, z.B. 1889 von 15,9 auf 15,8°C. Außerdem: Vor dreißig Jahren erfolgte ein Temperatursprung um etwa 0,7 Grad auf ein wärmeres Plateau.

Zu Beginn der Betrachtung, vor 141 Maijahren war der Mai sogar leicht wärmer wie die letzten 3 Jahre. Berücksichtigen müsste man außerdem, dass damals der Schnitt aus ganz anderen Messstationen gebildet wurde als heute, die Wetterstationen standen an viel kälteren Plätzen. Das Kaiserreich war ein gänzlich anderes Deutschland. Weitgehend unverändert blieb die Sprache und die Namen der Ortschaften. Einzel stehende Klöster in der Landschaft, singuläre Groß-Gutshöfe oder Wetterstationen bei Forsthäusern am Waldrand gibt es nicht mehr. Die Wetterstationen stehen heute bevorzugt dort, wo die Menschen leben oder arbeiten, also in Wärmeinseln bei Flughäfen, in Gewerbegebieten, am Stadtrand oder bereits in der Siedlung, weil sie von der Bebauung eingeholt und eingemauert wurden. Wichtig: Die Wetterstationen stehen heute an wärmeren Plätzen, die Temperaturdaten sind nicht direkt vergleichbar. Auch der Charakter der ursprünglicheren Landschaft hat sich wärmend verändert: großflächige Trockenlegungen, die industrielle Land- und Forstwirtschaft, Windräder, Freifotovoltaikanlagen und der Straßenbau durchziehen die Natur. Jede Straße ist bei Sonnenbestrahlung ein Wärmeband in der Landschaft.

Zudem lag der Messreihenbeginn des DWD im Jahre 1881 in einem leichten Kältetal. Das zeigt uns die nächste Grafik, die 100 Jahre weiter zurückreichende DWD-Wetterstation auf dem Hohenpeißenberg. Obwohl sich der ursprüngliche Standort durch Wechsel nach 1936 wärmend verändert hat, ist die Kältedepression – das Wellental – um 1881 deutlich erkennbar.

Beispiel Hohenpeißenberg: Messbeginn 100 Jahre früher.

Der Standort der Wetterstation war bis 1936 am direkten Anbau zur Klosterkirche, und zwar an der Nordwand, damals ganzjährig unbeheizt. Seit gut 50 Jahren steht die DWD-Station in einem neuen DWD-Zentrum, frei stehend und somit den 220 bis 230 Mai-Sonnenstunden ausgesetzt, allerdings in einer international genormten Wetterhütte mit entsprechenden Strahlungsabschirmungen. Mai 2021: 8,3°C

Abb. 2: Auffallend: 1) Der Mai wurde in den 240 Jahren nicht wärmer. 2) Die wirklichen warmen Maimonate liegen lange zurück, die meisten sind vor 1881, dem Beginn der DWD-Messreihe. 3) Die Jahre um 1881, dem DWD-Messbeginn befinden sich in einer leichten Kältedelle.

Frage an die Leserschaft: Wie würde der Maiverlauf aussehen, wenn die Station HPB nicht von der Nordwand der Klosterkirche an den heutigen sonnenscheinreichen Standort versetzt worden wäre? Der leichte Maitemperatursprung um 1990 auf ein höheres Plateau wäre allerdings geblieben.

Doch nun zurück zu Grafik 1, den DWD-Deutschlandtemperaturen. Je näher wir auf der Zeitachse der Gegenwart kommen, desto mehr ähnelt sich das damalige Kaiserreich dem heutigen Zustand an, die Wärmeinsel- und Standortunterschiede zu heute verringern sich.

Abb. 3a: Die Maitemperaturen Deutschlands zeigen seit 1915 überhaupt keine Erwärmung mehr. In der Mitte des letzten Jahrhunderts waren die Maimonate vier Jahrzehnte lang kälter, – um 1950 eine ähnliche Kältedelle wie um 1881 – momentan sind wir wieder auf einem leicht höheren Niveau, das 1992 begann. Mit CO2 hat der Verlauf nichts zu tun, denn dieses lebensnotwendige Gas hat im gesamten Zeitraum kontinuierlich zugenommen. Für 1915, dem Grafikbeginn wird die Konzentration auf 290 bis 300 ppm geschätzt.

Abb. 3b Die CO2-Konzentration hat in den zurückliegenden Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Den Temperaturen des Monats Mai ist das egal.

Die gleichzeitig leichte Zunahme der DWD Maitemperaturen ab 1955 – siehe Grafik 3a -aus der Kältedepression heraus ist eine reine Zufallskorrelation mit dem Verlauf der Grafik 3b, da die polynome Trendlinie bei 3a anstatt des Temperatursprunges um 1990 einen Linienverlauf wählt und den kleinen Temperatursprung im Jahre 1992 fließend übergeht. Die letzten 30 Jahre bis heute sind dann gegenläufig.

Die Sonne bringt es an Tag – mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme

Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer, welche in Deutschland in den meisten Monaten während der vergangenen Jahrzehnte zunahm. Damit ist auch der kleine Mai-Temperatursprung im Zeitraum 1988 bis 1992 erklärbar. Er ist natürlichen Ursprungs, denn CO2 ist nicht für die Zunahme der Sonnenstunden verantwortlich, was allerdings auch niemand der CO2-Treifhauseffektgläubigen behauptet. Halten wir fest: Die Sonnenstunden brachten damals die zusätzliche Maiwärme. So war der Mai 2018 mit über 250 Sonnenstunden sehr sonnenscheinreich. Die letzten 3 Maien dagegen eher sonnenscheinarm, 2021 registriert der DWD 165 Stunden (Normal 200). Dafür lagen die Niederschläge mit 140% deutlich über dem Vergleichszeitraum 1991 bis 2020

Von weiterem Interesse dürfte sein, wie sich die Maitemperaturen seit 1992 innerhalb der Grenzen der heutigen Bundesrepublik und innerhalb des letzten leicht höheren Temperaturniveaus verhalten. Das zeigen uns die nächsten Grafiken

Abb.4: Seit 1992 gehen die Maitemperaturen laut DWD wieder leicht, wenn auch nicht signifikant zurück. Die letzten 3 Jahre ordnen sich wieder in die Kältedepression um 1950 und 1881 ein.

Selbstverständlich sinken die Maitemperaturen bei wärmeinselarmen Station viel stärker. Als Beispiel nehmen wir Rosenheim in Oberbayern, die Wetterstation liegt nördlich in den Innwiesen, also bereits eine ländliche Station ebenso wie Zeitz, Buchen im Odenwald, Schneifelforsthaus oder Amtsberg..

Abb.5a: Wärmeinselarme Stationen wie Rosenheim kühlten in den letzten 3 Jahrzehnten viel stärker ab als die mehrheitlich Wärmeinsel beeinflussten DWD-Stationen. In Rosenheim wurde der Mai deutlich über 2 Grad kälter.

Gründe des Mai-Temperatur-Rückganges seit 1992: die kälter werdenden Eisheiligen.

Abb. 5b: Wir haben im Team, Baritz/Kowatsch/Seifert nicht wenige DWD-Stationen untersucht. Interessant war, dass die fünf Tage vor den Eisheiligen und die fünf Tage nach Eisheilgen leicht wärmer sind. Die rapide seit 30 Jahren kälter werdenden fünf Tage vom 11. bis 15. ziehen den Maigesamtschnitt aller Wetterstationen nach unten. (lt.Trendlinie bei Rosenheim knapp 4 Grad)

Die Eisheiligen werden kälter, eigentlich so richtig erst ab 1996, eine Tatsache die der DWD und auch der Artikel in Wikipedia überhaupt noch nicht registriert hat, siehe DWD-Erklärung vom letzten Jahr. „Eisheiligen machen kaum noch Angst“ , letzter Abschnitt. Zitat: „ In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben. Manchmal kam es zu Kaltlufteinbrüchen bereits Anfang Mai oder erst Ende Mai. Fröste traten jedoch auch dann immer seltener auf. Gelegentlich wurden die Eisheiligen bei Tageshöchstwerten von über 25 Grad Celsius sogar zu „Schweißheiligen“. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität sprechen kann. Viele Experten führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück,…“

Unglaublich wie der ungenannte Pressereferent des DWD sein eigenes Haus blamiert. Im Schnitt sind die Eisheiligen in den letzten 30 Jahren in Deutschland laut Trendlinie knapp um 3 Grad kälter geworden, während im gleichen Zeitraum die CO2-Konzentrationen um circa 55 ppm gestiegen sind.

Zurück zum Gesamtmonat Mai: Weiter oben haben wir erwähnt, dass die Maitemperaturen der DWD-Stationen nach dem Kriege in einem kleinen Temperaturwellental lagen und ab 1988 bis 1992 der Anstieg auf ein leicht höheres Niveau erfolgte, seitdem aber wieder abkühlen. Interessant sind nun wärmeinselarmen Stationen, in deren Umgebung sich seit 40 Jahren kaum etwas verändert hat wie Amtsberg am Fuße des Erzgebirges. Die Natur und Umwelt in der Umgebung blieb dieselbe und damit intakt. Die Wetterstation steht dort am selben Fleck in einer gleich bleibenden Umgebung, leider besteht sie erst seit 1981 und der Maiverlauf ist folgender: Keine Spur irgendeiner CO2-Treibhauserwärmung in den letzten 40 Jahren.

Abb. 6: Keine Spur irgendeiner Treibhauserwärmung bei der wärmeinselarmen Station Amtsberg, im Gegenteil, der Mai wurde bereits seit 1981, dem Bestehen der Station wieder kälter.

Nun zeigt der DWD aber gerne seine Maigrafik seit 1881 und blendet alle unsere bisher im Artikel genannten Argumente aus. https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html

Abb. 7: Seit 1881, also seit 140 Jahren sind die Maitemperaturen bei den DWD-Stationen leicht gestiegen. Der Anstieg der Trendlinie in der DWD-Grafik seit 1881 hat 3 Gründe

  1. Die Jahre um 1881 lagen in einem Kältewellental
  2. Die Wetterstationen standen im Kaiserreich an kälteren Orten im Vergleich zu den heutigen DWD-Stationen. (zusätzliche WI-Effekte)
  3. Der DWD hat in den letzten Jahren einige Werte im linken Teil seiner Grafik (1881- 1940) um ein Zehntel kälter gemacht. (hat unbedeutende Auswirkungen)

Außerdem vergleicht der DWD mit den Jahren 1961- 1990, die 12,1 C, die noch größtenteils zur Kältedepression gehören, siehe Grafik 1

Der wachsende Wärmeinseleffekt in den Zeitreihen.

Besonders nach dem Krieg, also seit 76 Jahren hat sich Deutschland wesentlich verändert, in der Einwohnerzahl, durch die Bebauung in die freie Natur hinein, sowie eine Trockenlegung ganzer Landschaften. Überall greift der Mensch wärmend in die Natur ein und die hoch stehende Maisonne heizt die Bebauung tagsüber stark auf, während die einstige Feuchtwiese nicht über 20°C hinauskam und nachts stark abkühlte. Aus einst kleinen Wärmeinseln sind seit 1945 riesige zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Allein im Heimatort des Artikelverfassers hat sich seit 1950 die Einwohnerzahl verdoppelt, die bebaute Fläche verzehnfacht und der Energieverbrauch mindestens verhundertfacht. Da fast alle Klimastationen des DWD inzwischen in den Wärmeregionen stehen, (15% der Deutschlandfläche) einsame Forsthäuser am Waldrand mit Wetterstation gibt es nicht mehr- messen die heutigen Thermometer diese schleichende Wärmeinselerwärmung ganzer Regionen innerhalb der letzten Jahrzehnte mit. Wissenschaftlich richtig ist somit nur die Aussage, dass die Thermometer an den heutigen Standorten höhere Temperaturen messen als bei den ländlicheren Standorten vor über 100 Jahren.0

Ausschließlich durch den sich ständig vergrößernden Wärmeinseleffekt bei den DWD-Messstationen wirkt der Mensch an der Erwärmung mit. Nicht CO2 ist der anthropogene Anteil der Erwärmung, sondern die stetig wachsende Wärmeinselerwärmung. Es handelt sich um einen wissenschaftlichen Irrtum.

Eine Wetterstation in den USA: Schön wäre es, wenn es noch eine Wetterstation gäbe, die genauso unverändert in einer gleich gebliebenen Umgebung steht wie vor 140 Jahren. Wir haben eine gefunden, allerdings nicht in Deutschland, sondern in den USA. Die Dale Enterprise Weather Station in Virginia. Bei einer Farm werden am selben ländlichen Standort von der gleichen Familie bereits seit 5 Generationen die Temperaturen erfasst. Allerdings wächst der einstige Kleinort Harrisonburg, inzwischen eine Stadt, immer weiter auf die Farm zu. Dale Enterprise ist die älteste Klimastation in Virginia und die drittälteste seit damals noch messende Station in den USA. Jedoch die einzige am selben fast unverändert gebliebenen Standort. Jedoch führt inzwischen ein vierspuriger Highway an der Farm vorbei. Zusätzliche Sonnenstunden im Mai wirken sich auch in den USA sofort erwärmend aus.

Abb. 8: Keinerlei Erwärmung des US-Wetterstation Dale-Enterprise seit 1880 beim Monat Mai. Leider hat auch diese Station in den letzten 100 Jahren einen leichte WI-effekt entwickelt, der vom Thermometer mitgemessen wird. Sonst wäre die Trendlinie deutlicher fallend. Vor allem lag 1880 in keiner Kältedelle wie Deutschland damals.

Wir fragen uns: Würde der Maiverlauf in Deutschland vielleicht ähnlich aussehen seit 1880, wenn Deutschland so geblieben wäre wie 1880 und alle DWD-Stationen auch noch in denselben kälteren Umgebungen von einstmals stehen würden? Oder würde sich eine noch viel deutlicher sinkende Maitrendlinie für das heutige Deutschland ergeben?

Wir halten fest:

Die globalen CO2-Konzentrationen steigen, der Mai wird nicht wärmer. Zwischen den Temperaturverläufen des Monats Mai und dem CO2-Anstieg besteht keinerlei Zusammenhang.

Der Monat Mai zeigt: Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. (Grafik 8)

Wie der Mai sich weiterentwickelt wissen wir nicht, wir wissen auch nicht, ob die Landschaftszerstörung durch Bebauung und Trockenlegung und damit die Ausweitung der Wärmeregionen im selben Maße sich fortsetzen wird. Ein Umdenken in der Bevölkerung deutet sich an, nicht aber bei den Bürgermeistern mit mehrheitlich bebauungs- und flächenversiegelnden Gemeinderäten.

Info: der Versiegelungsflächenzähler, Straßen und Häuser zusammen: 50 217 km², das sind etwa 15% an der Gesamtfläche Deutschlands. https://www.dr-frank-schroeter.de/Bodenverbrauch/Aktueller_Stand.htm

Das Klima wandelt sich immer. Das hat natürliche und menschengemachte Gründe. Kampf dem Klimawandel durch eine CO2-Steuer ändert nichts. Es handelt sich eigentlich um eine Ablass-Steuer zur Gewissens-Beruhigung, vergleichbar mit dem Ablasshandel im Mittelalter. Die großflächige Zerstörung und Trockenlegung einstiger Naturlandschaften sind der menschenverursachende Klimatreiber. Verstärkter Natur- und Umweltschutz ist zu fordern, sauberes Wasser, saubere Luft und unvergiftete Böden.

 




Die Union of Concerned Scientists versucht, Steve Koonin zu „versenken“

Zu schade, dass ihre Analyse von der ursprünglichen Inhaltsanalyse-Expertin Kimberly Neuendorf vor Gericht in Stücke gerissen wurde, die schrieb:

[Oreskes‘ Analyse] stützt die Schlussfolgerungen der Studie nicht, weil ihre Analyse eine Reihe von grundlegenden Fehlern aufweist. Der Inhaltsanalyse von S&O fehlt es an Zuverlässigkeit, Validität, Objektivität, Verallgemeinerbarkeit und Replizierbarkeit. „ (May, 2020c, S. 169).

Peter Frumhoff von der Union of Concerned Scientists war einer der Hauptorganisatoren der ExxonKnew-Kampagne und bezahlte sogar die Reisekosten der Generalstaatsanwälte der Bundesstaaten, die an den verschiedenen Kampagnentreffen und Ankündigungen teilnahmen. Seitdem stecken sie bis zum Hals in diesen Kampagnen gegen die freie Meinungsäußerung. Sie sind keine netten Leute.

Jetzt geben sie Benjamin Santer eine Stimme, dem „Fingerabdruck“-Mann, der weithin für seine Last-Minute-Änderungen an Kapitel 8 des zweiten IPCC-Berichts (SAR) von 1995 kritisiert wurde. Er und John Houghton erzwangen eine Last-Minute-Änderung der Schlussfolgerungen von Kapitel 8, nachdem das Team des Kapitels die Schlussfolgerung gebilligt hatte, dass „bisher keine Studie sowohl eine signifikante Klimaveränderung festgestellt als auch diese Veränderung ganz oder teilweise positiv auf anthropogene Ursachen zurückgeführt hat.“ Unter politischem Druck, wahrscheinlich von Vizepräsident Al Gore, kehrten sie den wissenschaftlichen Befund um und änderten die Schlussfolgerung in:

Die Bilanz der Beweise deutet auf einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima hin.“ (IPCC, 1996, S. 4)

Diese politische Änderung eines wissenschaftlichen Dokuments führte zu einem enormen Aufruhr in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und befleckte für immer den Ruf des IPCC für wissenschaftliche Integrität. Mehr über diesen beschämenden Vorfall können Sie hier nachlesen.

Jetzt geht Santer gegen Koonins Buch vor, und zwar in einem UCS-Website-Blogpost mit dem Titel: „Climate Denialism Has No Place at Lawrence Livermore National Laboratory.“ Sie können es in voller Länge hier lesen. Sie erinnern sich vielleicht, dass Santer an Koonins APS-Workshop zum Klimawandel teilgenommen hat, über den ich hier geschrieben habe. In diesem Workshop fand ich, dass Santer seine Position gut verteidigt hat. Es ist klar, dass er und Koonin in Fragen des Klimawandels nicht einer Meinung sind, aber beide haben sich bei diesem Treffen gut benommen und die Themen als Fachleute diskutiert.

Santer hat sich allerdings verändert. Sein Essay auf der UCS-Website ist nicht professionell. Aus irgendeinem Grund scheint er zu denken, dass weil Koonin nicht den Titel „Klimawissenschaftler“ annimmt, es ihm nicht erlaubt ist, sich zum Thema zu äußern. Wir werden uns daran erinnern, dass Koonin über 250 begutachtete Artikel geschrieben hat, die laut Google Scholar über 14.000 mal erwähnt worden waren. Er war auch Wissenschaftsberater im Energie-Ministerium der Obama-Regierung. Befinden sich die einzigen Gesalbten nur in der kleinen Gruppe der selbsternannten „Klimawissenschaftler“, die über das Klima sprechen dürfen? Wie kommt man in diese geschätzte Priesterschaft? Wenn man Santers Aufsatz liest, könnte man meinen, sie seien von Gott berufen.

Wie die meisten in der „Seid-Still-Kultur“ sagt Santer: „Freie Meinungsäußerung ist wichtig“, aber der Text seines Beitrags legt nahe, dass nur seiner kleinen Gemeinschaft freie Meinungsäußerung in Bezug auf die Klimawissenschaft erlaubt ist. Er scheint entschlossen, sie Koonin zu verweigern. Sorry Benjamin, freie Meinungsäußerung funktioniert nur, wenn jeder sie hat.

Works Cited

IPCC. (1996). SAR, Climate Change 1995, The Science of Climate Change. Cambridge: Cambridge University Press. Retrieved from https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/ipcc_sar_wg_I_full_report.pdf

May, A. (2020c). Politics and Climate Change: A History. Springfield, Missouri: American Freedom Publications. link

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2021/05/24/the-union-of-concerned-scientists-tries-to-cancel-steve-koonin/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Der Temperatur-CO2-Klima­zusammenhang: eine erkenntnis­theoretische Neube­wertung von Eisbohr­kernen

Die erkenntnistheoretische Schwäche der gegenwärtigen Simulationen rührt daher, dass sie sich auf keine unabhängigen Beweise für den Einfluss von Treibhausgasen auf das Klima über ausreichend lange Zeiträume stützen. Insbesondere kann die Gültigkeit der Modelle nicht nachgewiesen werden, solange zumindest die wichtigsten Merkmale der Klimaänderungen, nämlich die Glazial-Interglazial-Übergänge und die unterschiedliche Dauer der Interglaziale, unberücksichtigt bleiben. In ähnlicher Weise ist die konstante Zeitverzögerung von 7000 Jahren zwischen Temperatur- und CO2-Abnahme nach der Deglazialisierung ein weiteres wichtiges Merkmal, das verstanden werden muss. In diesem Licht betrachtet, sollte die aktuelle Klimadebatte als die jüngste der großen Kontroversen betrachtet werden, die den Marsch der Geowissenschaften unterbrochen haben, obwohl sie sich von den vorangegangenen durch ihre unterschiedlichsten sozialen, ökologischen, ökonomischen und politischen Verästelungen deutlich unterscheidet.

1 Introduction

Das vielleicht wichtigste Merkmal, das die Geschichte der Wissenschaft beweist, ist, wie Gedanken, die für sehr lange Zeiträume einhellig akzeptiert wurden, schließlich entschieden verworfen wurden. Unter unzähligen Beispielen sind zwei der berühmtesten die zentrale Position der Erde im Universum und die Theorie der vier Elemente (Feuer, Luft, Wasser und Erde), die sich durch den Austausch ihrer vier Qualitäten (heiß, kalt, trocken und nass) gegenseitig umwandeln. Beide Theorien blieben trotz früh aufgezeigter Mängel 2 Jahrtausende lang unangefochten. Für den Geozentrismus widersprach z. B. die 24-Stunden-Drehung der entferntesten Fixsterne um den Pol glatt der festen Regel, dass die siderischen Umlaufzeiten von den 27,3 Tagen des Mondes bis zu den 29,4 Jahren des Saturn mit der Entfernung der Himmelskörper von der Erde deutlich zunehmen. In ähnlicher Weise wurde die Vier-Elemente-Theorie bereits von Theophrastus (4.-3. Jh. v. Chr.) kritisiert, der darauf hinwies, dass das Feuer „ohne Brennstoff nicht bestehen kann. Daher scheint es töricht, vom Feuer als einer ersten Substanz und einem ursprünglichen Element zu sprechen.“

So robust und überzeugend sie auch erscheinen mögen, Theorien sind selten immun gegen verschiedene Arten von Fehlern, die mehr oder weniger schnell auftauchen und als Keimzelle für entweder eine umfassende Neuformulierung oder für eine vollständige Ablehnung dienen, wie zum Beispiel der Geozentrismus und die Vier-Elemente-Theorie. Unter der vernünftigen Prämisse, dass wir nicht schlauer sind als unsere Vorgänger, besteht ein faszinierendes Problem darin, herauszufinden, welche der gegenwärtig akzeptierten Theorien in der Zukunft in Vergessenheit geraten könnten, und Historiker untersuchen zu lassen, warum ihr Untergang nicht früher stattgefunden hat. Das Ziel besteht also darin, praktische oder theoretische Schwächen aufzuspüren und zu beurteilen, ob sie tatsächlich von Bedeutung sind oder nicht. Zu diesem Zweck sind erkenntnistheoretische Ansätze am wertvollsten, weil sie sich auf grundlegende Prinzipien konzentrieren, ohne sich in technische Details vertiefen zu müssen.

Eine These, der man folgen kann, ist, dass die anthropogenen Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen, wie z. B. Methan, das Klima der Erde stark erwärmen. Da die CO2-Emissionen als der derzeit wichtigste Einflussfaktor auf das Klima gelten, denkt man über beispiellose Anstrengungen nach, wie man kohlenstofffreie Gesellschaften innerhalb weniger Jahrzehnte erreichen kann. In Anbetracht der großen sozialen, ökologischen, politischen und wirtschaftlichen Fragen, die ein solcher Übergang aufwirft, verdienen zwei Punkte besondere Aufmerksamkeit. Der erste betrifft die geochemischen Nachweise, die für die Treibhauswirkung von CO2 (und auch von CH4) über Zeiträume vorliegen, die lang genug sind, um große Klimazyklen zu umfassen. Der zweite befasst sich mit dem tatsächlichen heuristischen Wert von Klimasimulationen, der allgemein anerkannt zu sein scheint, ohne dass er wirklich tiefgreifend analysiert wurde. Beide Punkte sollen daher in der vorliegenden Studie aus erkenntnistheoretischer Sicht kritisch überprüft werden. Tatsächlich wird der verfolgte Ansatz durch die in beiden Punkten aufgezeigten gravierenden Schwächen gerechtfertigt, die insbesondere noch einmal verdeutlichen, warum Modelle, auf die man sich heute in vielen Bereichen der Wissenschaft und der öffentlichen Politik so ausgiebig verlässt, keinen wirklichen Beweiswert haben können.

3 Die Relation zwischen Temperatur und CO2

3.1 Die Eisbohrkern-Analysen

Die bis in eine Tiefe von 3310 m gebohrten Eiskerne der russischen Vostok-Station haben die ersten umfassenden Klima-Aufzeichnungen über die letzten 423.000 Jahre geliefert (Petit et al., 1999). Einschließlich des aktuellen Zyklus‘ wurden fünf große Zyklen von Vergletscherung und Deglaziation festgestellt. Die vier ältesten Zyklen dauerten jeweils von 87.000 bis 123.000 Jahre, während derer sich die Temperaturen in der Antarktis um etwa 10°C veränderten und die atmosphärischen CO2-Konzentrationen zwischen 180 und 300 ppmv (parts per million by volume; Abb. 1) schwankten, wobei die niedrigsten Werte die photosynthetische Aktivität zwar verlangsamten, aber nicht behinderten (Gerhart und Ward, 2010). Ein weiterer Datensatz, der bis 800.000 Jahre zurückreicht, wurde später am Standort Dome C des European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA), 560 km südlich von Vostok, gewonnen (Lüthi et al., 2008). Die beiden Analyseserien sind sich in ihrem Überlappungszeitraum sehr ähnlich. Zwischen 400.000 und 800.000 Jahre zeigt die Aufzeichnung von Dome C vier weitere Gletscherzyklen in einer Tiefe von 200 m. Möglicherweise aufgrund von Störungen und Umlagerungen des akkumulierten Eises zeigt das ältere Material jedoch Erwärmungs-/Abkühlungsepisoden in Form von breiteren Merkmalen. Obwohl diese zusätzlichen Zyklen für die Untersuchung von Übergängen zwischen glazialen und interglazialen Bedingungen wertvoll sind, werden sie hier nicht berücksichtigt, da ihre geringere Auflösung weitere Aussagen über die Temperatur-CO2-Beziehung verhindert.

Abbildung 1: Temperaturschwankungen (ΔT) als Ursache für die Änderungen der atmosphärischen CO2-Konzentrationen während der letzten 423.000 Jahre der Vostok-Aufzeichnung und ihre Kontrolle durch Milankovitch-Einstrahlungszyklen. Alle Daten aus Petit et al. (1999) sind in chronologischer Reihenfolge von links nach rechts aufgetragen, einschließlich der oben dargestellten Einstrahlungsschwankungen in Watt pro Quadratmeter (W/m²), die für einen Referenzwert Mitte Juni bei 65°N angegeben sind. Die dünnen vertikalen Balken betonen die Steilheit der Temperatur- und CO2-Anstiege zu Beginn der Zyklen, für die die jeweilige Dauer angegeben ist (Zyklus V wegen seines fehlenden Beginns ausgeschlossen). Die systematisch schmaleren Spitzen für die Temperaturen im Vergleich zu den CO2-Konzentrationen sind besonders gut am Anfang der Zyklen zu erkennen (wo zusammenhängende Temperatur-, CO2– und Einstrahlungsspitzen durch dicke horizontale Balken angezeigt werden) und durch die Temperatur- und CO2-Spitzen (signalisiert durch ausgefüllte Punkte), die mit den reduzierten Einstrahlungsänderungen der charakteristischen wiederkehrenden Milankovitch-Konfigurationen verbunden sind (Punkte in den Einstrahlungsplots, die genau an den Positionen der Temperatur-Doubletten platziert sind). Quelle

[Von der Übersetzung dieser Passagen wird abgesehen, da das hier Beschriebene oft schon anderweitig beschrieben ist. Auch bzgl. der danach besprochenen geochemischen Einflüsse wird auf das Original verwiesen. A. d. Übers.]

4 Erkenntnistheoretische Analyse

4.1 Die atmosphärische CO2-Konzentration: ein reiner Temperatureffekt?

Trotz der oben erwähnten Schlussfolgerung (iii) hat die bemerkenswerte Proportionalität zwischen den Amplituden der Anstiege der Temperaturen und der CO2-Konzentrationen zu Beginn der Glazial-Interglazial-Übergänge dazu geführt festzustellen, welcher dieser beiden Parameter den anderen kontrollierte (Petit et al., 1999). Für die starken Anfangsanstiege ist die Bestimmung einer Zeitdifferenz zwischen den beiden Beobachtungsreihen problematisch, insbesondere wegen der Zeit, die für den Eisporen-Einschluss benötigt wird. Weitere Analysen und Interpretationen haben ergeben, dass die CO2-Zunahmen weniger als 1 kyr hinter den anfänglichen Temperaturanstiegen zurückblieben (Fisher et al., 1999; Caillon et al., 2003; Vakulenko et al., 2004). Weitere Arbeiten weisen auf noch kürzere Zeitverzögerungen (Pedro et al., 2012) oder sogar auf eine praktische Synchronizität hin (Parrenin et al., 2013). Diese enge Kopplung steht in Übereinstimmung mit den schnellen Raten, mit denen sich das atmosphärische CO2 an Änderungen der Ozeanoberflächentemperatur anpasst, wie sie in einer Studie über den Zeitraum 1980-2011 beobachtet wurden (Humlum et al., 2013).

[Es folgt eine sehr technisch gehaltene und umfangreiche Beschreibung des Verfahrens, hinsichtlich der ebenfalls auf das Original verwiesen wird. Wichtiger erscheinen die Implikationen all dessen, weshalb jetzt gleich zu diesen Abschnitten übergegangen wird. A. d. Übers.]

Abbildung 2: Die bemerkenswerte Korrelation zwischen den Schwankungen der Temperatur und der atmosphärischen Methankonzentrationen in der Vostok-Aufzeichnung. Die Daten aus Petit et al. (1999) sind in chronologischer Reihenfolge von links nach rechts aufgetragen. Quelle

5 Implikationen

5.1 Das CO2-Phänomen

Korrelation impliziert in der Regel nicht zwangsläufig Kausalität. Ein Fehlen der Korrelation schließt dagegen jede Kausalität entschieden aus. Die von den Klimamodellen zugewiesene treibende Rolle des CO2 mit den gegenteiligen Schlussfolgerungen aus den Eiskerndaten in Einklang zu bringen, scheint daher mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet zu sein. Die Eiskernergebnisse verlagern also die Beweislast für einen CO2-Einfluss auf die Temperatur auf die Befürworter des Rückkopplungsmechanismus und machen darüber hinaus jegliche Bestimmung der Klimasensitivität problematisch.

Aktuelle Klimamodelle sind in der Praxis nicht falsifizierbar im Sinne von Popper (1959), weil sie so komplex sind, so viele physikalische Parameter einbeziehen, auf so viele Daten für ihr Design und ihre Bewertung angewiesen sind, keine angemessenen Abschätzungen der Fehlerfortpflanzung haben und unter der Tatsache kranken, dass die Beobachtungen, die sie reproduzieren sollen, nicht nach Belieben verändert werden können, um ihre Reaktionen unter sehr unterschiedlichen Bedingungen zu überprüfen. Stattdessen wird behauptet, dass Modelle dank ihrer soliden physikalischen Grundlage zuverlässig sind, was durch die vorliegende Analyse nicht gestützt wird, während auch auf den subjektiven Begriff des Konsens‘ zurückgegriffen wird, um ihre Gültigkeit zu behaupten. Ob ein solcher Konsens vorliegt, muss hier nicht weiter diskutiert werden, da dieser Begriff epistemologisch irrelevant ist. Wie bereits angedeutet, ist die Geschichte der Wissenschaft nichts anderes als ein langer Spaziergang über den Friedhof, auf dem Ideen, die mit überwältigender Mehrheit akzeptiert wurden, nun in Frieden ruhen.

[Hervorhebungen vom Übersetzer]

Für das vorliegende Thema wurde der Punkt im späten 19. Jahrhundert und dann wieder in der Mitte des 20. Jahrhunderts bemerkenswert gut durch den Konsens veranschaulicht, der nacheinander für, dann gegen und schließlich wieder für die astronomische Steuerung von Eiszeiten erreicht wurde. Wie Imbrie und Palmer Imbrie (1979) für die letztgenannte Periode feststellten, „wurden während der 1930er und 1940er Jahre die meisten europäischen Geologen von der Milankovitch-Theorie überzeugt“ und „die Mehrheit der Wissenschaftler favorisierte noch bis 1950 die astronomische Theorie. Aber in den frühen 1950er Jahren kam es zu einer dramatischen Kehrtwende, denn bis 1955 wurde die astronomische Theorie von den meisten Geologen abgelehnt.“ Die Argumente gegen die astronomische Theorie wurden besonders stark, als die neue Technik der 14C-Datierung „ein Muster klimatischer Veränderungen offenbarte, das in fast jedem Punkt mit der astronomischen Theorie im Widerspruch stand.“ Kurz bevor Hays, Imbrie und Shackelton ihre bahnbrechende Studie veröffentlichten (Hays et al., 1976), war laut Imbrie und Palmer Imbrie „bis 1969 die Mehrheit der Wissenschaftler ausreichend beeindruckt von den Radiokohlenstoff-Beweisen gegen die Milankovitch-Theorie, um die Idee als ernsthaften Anwärter für die Auslösung von Eiszeiten zu eliminieren.“

Im Gegensatz zu Klimasimulationen ist die vorliegende Analyse offen für eine Falsifizierbarkeit, da ihr Trugschluss, falls vorhanden, eindeutig aufgezeigt werden könnte. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass der hier verfolgte Ansatz alle für das Problem relevanten Faktoren mit entsprechender Gewichtung direkt integriert und völlig unabhängig ist von angenommenen physikalischen Mechanismen, vermuteten Wechselwirkungen zwischen Klimavariablen, Überlegungen zum CO2-Zyklus, statistischen Analysen ausgewählter, für das Problem als repräsentativ angenommener Datensätze und sonstigen Simulationsmerkmalen.

Eine Kardinalregel in der Wissenschaft ist es, eine Hypothese zu verwerfen, die den experimentellen Befunden, die sie erklären soll, eindeutig widerspricht, insbesondere wenn sie auch dem grundlegendsten Lehrsatz der Wissenschaft widerspricht, dem Prinzip des Nicht-Widerspruchs, das in den Worten von Aristoteles „das Sicherste von allem“ ist. Wenn die vorliegende Analyse nicht widerlegt werden kann, dann sollte man das Arrhen’sche Paradigma ablehnen und schlussfolgern, (i) dass Änderungen der Konzentration des atmosphärischen CO2 bis 300 ppm allenfalls geringe Auswirkungen auf die Temperaturen während der letzten 423.000 Jahre hatten, (ii) dass sich die Konzentration des atmosphärischen CO2 während dieser Periode einfach an die vorherrschenden Temperaturbedingungen an der Erdoberfläche angepasst hat, deren Schwankungen hauptsächlich durch Einstrahlungsänderungen während der Milankovitch-Zyklen bestimmt wurden, und (iii) dass signifikante Beiträge von CO2 und CH4 zu Temperaturänderungen an der Erdoberfläche durch direkte, unabhängige Beweise nicht belegt sind.

Die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Temperaturanstiege entlang der Milankovitch-Zyklen durch steigende CO2-Konzentrationen ausgelöst worden sein könnten, ist in der Tat überraschend, da dies gegen die grundlegende Thermodynamik verstoßen würde. Wie seit den Arbeiten von Planck bekannt, stellt Strahlung nicht nur Energie, sondern auch Entropie dar. Unabhängig davon, auf welche Art und Weise die Strahlungsentropie auf die Erdoberfläche und die Atmosphäre übertragen wird oder von ihnen verloren geht, ist es eine grundlegende Tatsache, dass Temperatur und Entropie die intensiven bzw. extensiven konjugierten Variablen der thermischen Energie sind. Unter allen Umständen ist also jede Temperatur- (oder allgemeiner: Enthalpie-) Änderung eines Systems notwendigerweise mit einer Entropieänderung verbunden (siehe Richet, 2001). Dies ist eine andere Art zu sagen, dass Treibhausgase das Klima nur über thermische Änderungen beeinflussen können. Als solche würden sich ihre Auswirkungen in jeder Temperaturaufzeichnung manifestieren, die in dieser Hinsicht als Thermogramme in thermischen Analysen betrachtet werden müssen.

Natürlich könnte man alternativ behaupten, dass andere Faktoren als CO2-Temperatur-Wechselwirkungen an dem sehr komplexen Klimaproblem beteiligt sind; wenn dem so ist, wäre jedoch ein wichtiger Aspekt, dass Änderungen des atmosphärischen CO2-Gehalts von zehn oder sogar hunderten Teilen pro Million sicherlich nicht direkt auf das Eisvolumen oder Kipppunkte im Zusammenhang mit den Mustern der ozeanischen Zirkulation einwirken könnten, um nur ein wichtiges Merkmal zu nennen, sondern nur über thermische Änderungen wie oben beschrieben. Es bleibt also die Schlussfolgerung, dass es weder in Klimamodellen noch in der Umweltpolitik sinnvoll ist, den Auswirkungen von CO2 so viel Bedeutung beizumessen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Bei Eisbohrkernen ist ein erster Schlüsselfaktor, der zuverlässige Abschätzungen der Temperaturen in Bezug auf die CO2– und CH4-Konzentrationen gewährleistet, die Bestimmung der drei Parameter für dieselben Eisfragmente bekannten Alters. Ein zweiter Faktor ist die Tatsache, dass die in den Polarregionen beobachteten Temperaturschwankungen von bis zu 12°C während der Klimazyklen viel größer sind als die 2-3°C, die die gesamte Erde betreffen, was die viel höhere Auflösung der polaren Aufzeichnungen erklärt. Und ein dritter Faktor sind die großen Zeitskalen dieser Beobachtungen, die mehr als 1000-mal länger sind als die der Klimasimulationen und der verfügbaren Messungen von atmosphärischen Temperaturen und Gaskonzentrationen. Von besonderer Bedeutung ist auch, dass die hier betrachteten 423.000 Jahre lang genug sind, um vier komplette Gletscherzyklen zu umfassen, für die kurzfristige Schwankungen vernachlässigt werden können, aber kurz genug, um nicht von anderen Faktoren beeinflusst zu werden, wie z.B. Änderungen der Kontinentalpositionen, die über sehr lange Zeitskalen eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus ist das Fehlen von Korrelationen, die den CO2-Antrieb unterstützen, immun gegen die unvermeidlichen Verzerrungen, die entstehen, wenn nicht zusammenhängende Datensätze für verschiedene Parameter verwendet werden, insbesondere wenn einige indirekt aus Proxy-Studien abgeleitet werden oder wenn Untersuchungen sich mit kurzen Zeiträumen befassen.

In der Atmosphäre wurde die maximale CO2-Konzentration von 300 ppm, die in der Vostok-Aufzeichnung gefunden wurde, in den 1910er Jahren wieder erreicht. Die Hauptwirkung solch hoher Konzentrationen bestand lediglich darin, den zeitlichen Nachlauf des CO2 hinter den Temperaturvorsprüngen erheblich zu vergrößern, ohne signifikante Auswirkungen auf das Klima der Vergangenheit. Daher ist es zweifelhaft, dass eine signifikante globale Erwärmung durch menschliche Emissionen während des größten Teils des 20. Jahrhunderts als Folge des bis in die 1980er Jahre beobachteten zusätzlichen CO2-Anstiegs von 50 ppm verursacht worden sein könnte. In Anbetracht des Mangels an Beweisen für Rückkopplungsmechanismen, die besonders gut durch die CH4-Aufzeichnung demonstriert werden, bleibt in der Tat zu bestimmen, ab welchem Niveau, wenn überhaupt, die CO2-Konzentrationen beginnen würden, relevant zu werden und die schlimmen Folgen der aktuellen CO2-Konzentrationen zu bestimmen. Das Prinzip der Parsimonie deutet also darauf hin, dass die gegenwärtige Erwärmung nur eine der wiederkehrenden Schwankungen ist, die in den letzten beiden Klimazyklen deutlich als Spitzen aufgezeichnet wurden, die in der Vostok-Aufzeichnung (Abb. 1) noch nicht gemittelt wurden und erstaunlicherweise in Diskussionen über kurzfristige Temperaturschwankungen übersehen zu werden scheinen. Wie schon oft angemerkt, wäre es in der Tat eine willkürliche Annahme, dass ein so chaotisches und hochgradig heterogenes System wie die Erde, das durch komplexe Sätze gekoppelter nichtlinearer Gleichungen beschrieben werden muss, sich über lange Zeiträume immer gleichmäßig entwickeln würde.

Die wahrscheinlich ausführlichste geochemische Diskussion der Gletscherzyklen und der Klimaauswirkungen von CO2 wurde von Broecker (2018) veröffentlicht, der darauf hinwies, dass einige wichtige Merkmale des vergangenen Klimas nicht durch CO2-Variationen erklärt werden können. Broecker stellte dennoch fest, dass „die geologische Aufzeichnung ein starkes Argument dafür liefert, dass CO2 maßgeblich an vergangenen Klimaveränderungen beteiligt war“, und fügte hinzu, dass „wie die Aufzeichnung für die letzten 150.000 Jahre deutlich machen“, CO2 „nicht allein gewirkt hat“, weil Sonneneinstrahlungszyklen, Ozeanzirkulation oder Reorganisation und latitudinale Temperaturgradienten ebenfalls dazu beigetragen haben. Die anderen von Broecker genannten Faktoren sind zwar weniger wichtig als die Sonneneinstrahlungszyklen, müssen aber bei detaillierteren Darstellungen des Klimawandels sicherlich berücksichtigt werden. Insgesamt beruht die grundlegende Bedeutung der Antarktis-Aufzeichnungen jedoch auf der Tatsache, dass die Vergletscherungszyklen die auffälligsten Merkmale der Klimaveränderungen sind und dass die daraus resultierenden Meeresspiegelschwankungen notwendigerweise den gesamten Planeten betreffen. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Synchronizität der Erwärmungs- und Abkühlungsepisoden, die über lange Zeitskalen zwischen Grönland und der Antarktis gefunden wurden (Pedro et al., 2011). Darüber hinaus deutet die bemerkenswerte Synchronität von Temperatur- und Methanvariationen auf das Fehlen größerer latitudinaler Zeitverzögerungen hin, da das Methanbudget weitgehend durch tropische Quellen und Senken (Loulergue et al., 2008) und nicht durch Wechselwirkungen mit dem Meerwasser (Reeburgh, 2007) gesteuert zu sein scheint.

5.2 Die Gefahr von Zirkelschlüssen

Petit (2013) behauptete, dass die verstärkende Rolle von CO2 auf den Klimawandel zuerst durch die Wostok-Analysen nachgewiesen wurde und fügte hinzu, dass diese Ergebnisse dann „sehr schnell vom IPCC berücksichtigt wurden, der kürzlich zu dem Schluss kam, dass menschliche Aktivitäten für die aktuelle Klimaerwärmung verantwortlich sind.“ Die Bedeutung der Wostok-Ergebnisse stand also im Mittelpunkt der aktuellen Debatte, auch wenn inzwischen allgemein betont wird, dass die globale Erwärmung stattdessen durch ein quantitatives Verständnis der physikalischen Mechanismen nachgewiesen wird, durch die Temperaturen und CO2-Konzentrationen in fortgeschrittenen Klimamodellen miteinander in Beziehung stehen.

Bezüglich ihrer Vostok-Analysen stellten Petit et al. (1999) fest, dass „Ergebnisse aus verschiedenen Klimasimulationen die Annahme nahelegen, dass Treibhausgase auf globaler Ebene signifikant (möglicherweise etwa die Hälfte, d. h. 2-3°C) zur global gemittelten glazial-interglazialen Temperaturänderung beigetragen haben.“ Dass diese Aussage durch die vorliegende Analyse eindeutig widerlegt wird, entkräftet wiederum die Klimasimulationen, aus denen sie abgeleitet wurde. Die CO2-Rückkopplung, die die Eiskernergebnisse angeblich zeigen, scheint also ein Beispiel für eine recht häufige Situation zu sein, in der eine vorgefasste Meinung über die Kausalität zu einer Fehlinterpretation der Daten geführt hat – vielleicht auch deshalb, weil diese Ergebnisse nicht als Funktion der Zeit, sondern der Tiefe aufgetragen wurden, was die Illusion hervorrufen kann, dass CO2-Spitzen systematisch den Temperaturspitzen vorausgehen. Diese Situation veranschaulicht die Gefahr, theoretische Konzepte auf ein sehr komplexes System zu übertragen, wenn die Beobachtungsunterstützung unvollständig ist oder wenn eine unabhängige, strenge Bewertung der Gültigkeit des Verfahrens fehlt. Mit anderen Worten: Die Interpretation der CO2– und Temperaturaufzeichnungen von Eiskernen im Lichte von Klimamodellen stellt einen falschen methodischen Sprung dar. Ironischerweise würde jede Behauptung, dass Modelle die berichtete Klimaentwicklung seit dem späten 20. Jahrhundert genau reproduzieren, eher ihre falsche Natur illustrieren und nicht ihre Gültigkeit beweisen, wenn die Temperaturanstiege dieser Periode nicht durch Erhöhungen der CO2-Konzentrationen verursacht werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Hinzu kommt eine große erkenntnistheoretische Schwäche der Klimamodelle, denn die Zeitskalen von maximal 150 Jahren, die sie mit direkten oder indirekten Beobachtungen berücksichtigen, sind im Vergleich zu denen der kürzesten Schwankungen, welche die Klima-Aufzeichnungen zeigen, ungeheuer kurz (Abb. 1). Die Situation ist analog zu den Versuchen, die grundlegende Physik der Gezeiten zu verstehen, indem man sich auf eine einzelne Kräuselung an der Wasseroberfläche konzentriert und nicht auf ganze Ebbe- und Flut-Zyklen mit variablen Amplituden. Die Verlässlichkeit von Klimamodellen sollte also daran gemessen werden, ob sie in der Lage sind, zumindest die Hauptmerkmale der letzten Gletscherzyklen, beginnend mit den scharfen Glazial-Interglazial-Übergängen, wiederzugeben. Angesichts der fundamentalen Rolle, die den Treibhausgasen zugewiesen wird, kann kein bestimmtes Modell als gültig angesehen werden, solange die Breitenunterschiede zwischen Temperatur- und CO2-Spitzen nicht quantitativ berücksichtigt werden.

Tatsächlich leiden die aktuellen Modelle an der zirkulären Natur der Argumentation hinter ihrem angenommenen Rückkopplungs-Mechanismus, wobei der vorhergesagte Einfluss von CO2 letztlich einfach mit den postulierten Effekten in einer Situation übereinstimmt, in der die anthropogenen Anstiege der CO2-Konzentrationen zufällig mit denen der Temperaturen einhergehen. In einer Art reductio ad absurdum würde sich eine ähnliche Situation ergeben, wenn man den beobachteten quantitativen Zusammenhang zwischen den jüngsten Anstiegen der atmosphärischen CO2-Gehalte und der geographischen Verschiebung des magnetischen Nordpols (Abb. 3) als Kausalitätsbeziehung interpretieren würde – was natürlich angesichts einer völligen physikalischen Unplausibilität nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden kann!

Abbildung 3: Die stark beschleunigte Verschiebung des magnetischen Nordpols (nach Witze, 2019). Ähnliche Strecken wurden von 1900 bis 1980 und von 2000 bis 2020 zurückgelegt, die quantitativ (aber natürlich zufällig) in beiden Zeiträumen mit einem ∼40 ppm Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration korrelieren (Hawaii Observatory, 2019).

In einer bekannten Aussage veranschaulichte der lateinische Schriftsteller Macrobius (fl. frühes 5. Jh. v. Chr.) vor langer Zeit eine solche Zirkularität, als er erklärte, warum der Ort der Erde im Zentrum der Welt liegt. Er behauptete, in einer Art und Weise, die an komplexe Rückkopplungen erinnert, dass „jene Gründe wahrhaft unumstößlich sind, die sich gegenseitig bestätigen, wobei der eine den anderen begründet und jeder aus dem anderen hervorgeht, wobei er niemals die Unterstützung des anderen aufgibt.“ Dann schloss Macrobius, dass „die Natur mit solchen Bindungen die Erde festgehalten hat: alle Dinge tendieren zu ihr hin, weil sie sich als Mitte nicht bewegt; wiederum bewegt sie sich nicht, weil sie unten ist; schließlich muss sie unten sein, weil alle Dinge zu ihr hin tendieren.“

5.3 Geowissenschaften – ein Fallgruben-Erzeuger

Für einen Geowissenschaftler ist die laufende Klimadebatte eine Erinnerung an die lange Reihe von Kontroversen, für die die Geologie besonders anfällig war (siehe Hallam, 1989). Die enorme Größe, die sehr langen Zeitskalen, die Komplexität und die große Anzahl von Parametern, die für das Erdsystem als Ganzes berücksichtigt werden müssen, haben mehr als einmal eminente Wissenschaftler, die sich zu sehr ihrer eigenen Physik verschrieben haben, eindeutig in die Irre geführt. Die immer wieder zu hörende Behauptung, die Wissenschaft habe das Klimaproblem endgültig gelöst, erinnert den Beobachter besonders an zwei berühmte Debatten. In Bezug auf die Bewegung der Kontinente hatte der sehr einflussreiche Mathematiker und theoretische Geophysiker Jeffreys (1929) recht, als er behauptete, dass bei einer starren Erde „säkulare Drift der Kontinente relativ zum Rest der Kruste, wie sie von Wegener und anderen behauptet wurde, nicht in Frage kommt.“ Aber er lag trotzdem ziemlich falsch, weil er keine Konvektion in einem hochviskosen Mantel vorstellte, die zur gleichen Zeit von Holmes (1928) als ein brauchbarer Prozess vorgeschlagen worden war.

Relevant ist auch der Höhepunkt der langen Kontroverse über das Alter der Erde am Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurde ein Alter von weniger als 100 Millionen Jahren scheinbar mit äußerster Strenge, d. h. ohne jegliche Anpassungsparameter, auf vier völlig unabhängige Arten nachgewiesen, nämlich aus der Abkühlungsgeschichte der Erde aus einem ursprünglich geschmolzenen Zustand, aus dem Alter der Sonne, wie es durch den ersten Hauptsatz der Thermodynamik eingeschränkt wird, aus der Zeit, die der Weltozean benötigt, um seinen Salzgehalt zu erlangen, und aus dem Zeitpunkt, zu dem sich der Mond von der Erde trennte, wie er aus astronomischen Überlegungen berechnet wird (siehe Richet, 2007). Tait (1885), ein bekannter Physiker und enger Freund Kelvins, veranschaulichte dann die Selbstsicherheit des Theoretikers, indem er behauptete: „Wir sagen: So viel zum Schlimmeren für die Geologie, wie sie gegenwärtig von ihren Hauptautoritäten verstanden wird, denn, wie Sie gleich sehen werden, machen es physikalische Überlegungen von verschiedenen unabhängigen Gesichtspunkten aus völlig unmöglich, dass mehr als zehn oder fünfzehn Millionen Jahre gewährt werden können.“

Vielleicht noch relevanter war der eindeutige Konsens, der in den 1890er Jahren erreicht wurde, als Geologen, die das Alter der Erde beurteilten, Wege fanden, die Anforderungen der Physiker zumindest teilweise zu erfüllen; indem sie ihre geschätzten Mächtigkeiten der stratigraphischen Säule und die durchschnittlichen Sedimentationsraten anpassten, kamen sie zu Altersangaben zwischen 26 und 100 Millionen Jahren. Die große Ironie der Situation bestand also darin, dass dieser Konsens, der spontan – d. h. ohne finanzielle Mittel, sozialen oder politischen Druck – erreicht wurde, um dem neu vorherrschenden physikalischen Paradigma zu entsprechen, nicht einmal zwei Jahrzehnte nach Taits Äußerung in Stücke zerbrach, als radioaktive Datierungen stattdessen auf ein Alter von Milliarden Jahren hinzuweisen begannen (siehe Richet, 2007).

Im Gegensatz zum Kontext früherer Debatten ist es unwahrscheinlich, dass neue grundlegende Prinzipien entdeckt werden müssen, um das Verständnis des Klimas zu verbessern. Wie die im Laufe der Jahre aufgezeigten Grenzen aktueller Klimamodelle zeigen (z. B. Lindzen, 1997; Christy et al., 2018; Lewis und Curry, 2018; McKitrick und Christy, 2020; Mitchell et al., 2020), geht es vielmehr darum festzustellen, welche der getroffenen Grundannahmen und verwendeten Rechenverfahren entweder zu grob oder gar falsch sind und welche Faktoren und Wechselwirkungen in den Simulationen weggelassen oder nicht richtig berücksichtigt wurden.

Die Frage ist keineswegs neu, wurden doch bereits verschiedene Vorschläge dazu gemacht. Ohne hier die Stichhaltigkeit solcher Ansätze diskutieren zu müssen, soll es genügen darauf hinzuweisen, (i) dass auf die ständig nacheilende Wirkung der CO2-Konzentrationen in Bezug auf die Änderungsrate des globalen Eises bereits hingewiesen wurde (z.B., Roe, 2006); (ii) dass der Strahlungsantrieb von CO2 und CH4 in klimatisch sensiblen Zonen und Breitengraden um ein Vielfaches kleiner ist als Änderungen der Sonneneinstrahlung (Soon, 2007); (iii) dass eine Verdopplung der gegenwärtigen Konzentrationen von CO2 und CH4 die Strahlungsantriebe um einige Prozent erhöhen würde, gemäß neueren Berechnungen, die für die fünf häufigsten Treibhausgase aus einem umfassenden Satz von über 333 000 Schwingungsbändern gemacht wurden (Van Wijngaarden und Happer, 2020); (iv) dass die üblicherweise angenommenen Treibhaus-Prozesse tatsächlich stark in Frage gestellt wurden (z. g., Chilingar et al., 2008; Allmendinger, 2017; Hertzberg et al., 2017; Nikolov und Zeller, 2017); (v) dass der Klimawandel aus dem fundamentalen thermodynamischen Blickwinkel der Entropieproduktion in der Atmosphäre wenig untersucht wurde (Delgado-Bonal, 2017); (vi) und dass das Gesamtbild auch in einer breiteren Perspektive umstritten ist (z. B. Hertzberg und Schreuder, 2016; Fleming, 2018; Frank, 2019). In Anlehnung an z. B. Blaauw (2017) wäre es besonders interessant zu prüfen, ob einfachere Modelle, die frei von Treibhausgaseffekten sind, verlässlichere Ergebnisse für längere Zeitspannen als die derzeit betrachteten liefern würden.

5.4 Auf dem Weg in eine neue Eiszeit?

Wie bereits erwähnt, ist ein wichtiges Merkmal, das im Hinblick auf die dynamischen Reaktionen berücksichtigt werden muss, die konstante Zeitverzögerung von 7000 Jahren zwischen den Temperatur- und CO2-Spitzen an den Interglazial-Glazial-Übergängen (Abb. 1). Sie ist viel länger als die Ausgleichszeiten für die CO2-Aufnahme durch den Weltozean, aber ihr konstanter Wert deutet auf Prozesse von einer allgemeinen Reproduzierbarkeit hin, die nicht zu erwarten gewesen wäre.

Im Hinblick auf die Milankovitch-Zyklen ist ein weiteres Problem von besonderer Bedeutung, eine quantitative Erklärung für die beobachteten 1:2-Verhältnisse der Temperaturspitzenbreiten zwischen Zyklus III und den Zyklen II und IV zu finden. Der aktuelle Übergang I in Abb. 1 ermöglichte die Erfindung des Ackerbaus und führte zu den Anfängen und der Ausbreitung der Zivilisation. Mit 13.000 Jahren ist die Halbwertsbreite seines Temperaturpeaks jedoch bereits viel größer als die 7000 Jahre des Zyklus‘ III und nähert sich den 15.000 bis 16.000 Jahren der Zyklen II und IV, was ernsthaft die Frage nach der nächsten Eiszeit aufwirft.

Als man begann, die Gültigkeit der Milankovitch-Zyklen anzuerkennen, ging man allgemein davon aus, dass die Temperaturen seit den späten 1930er Jahren abgenommen hatten (siehe Imbrie und Palmer Imbrie, 1979). Dass die Abkühlung viel länger dauerte als die Erwärmung in den großen Klimazyklen, stellte Kukla (1970), ein Autor, der ebenfalls ein Verfechter der Abkühlungsthese war, in seinen Lößstudien fest. So schlussfolgerten Kukla und Matthews (1972) aus sich ausdehnenden Schneebänken um die Baffin-Insel, aus der die Schifffahrt behindernden Eisspitze um Island oder aus dem Rückzug wärmeliebender Tiere nach Süden, dass „das natürliche Ende unserer warmen Epoche zweifellos nahe ist, wenn man eine geologische Zeitskala betrachtet.“

Im aktuellen Kontext der globalen Erwärmung werden solche Ängste vor einer neuen Eiszeit im Nachhinein sehr leichtfertig geäußert. Nach einem Modell, das auf einer Beziehung zwischen borealer Sommereinstrahlung und CO2-Konzentration basiert, würde die aktuelle Zwischeneiszeit wahrscheinlich noch 50 000 bis 100 000 Jahre andauern, abhängig von der Höhe der anthropogenen CO2-Emissionen (Ganopolski et al., 2016). Selbst wenn ein CO2-Antrieb angenommen wird, dann sollte die Zuverlässigkeit eines solchen Modells jedoch zunächst aus seiner Fähigkeit abgeleitet werden, die jeweiligen Dauer vergangener Eiszeiten quantitativ zu reproduzieren.

Solange eine solche Einschätzung fehlt, kann man stattdessen davon ausgehen, dass die hohe Sensitivität des Klimas gegenüber kleinen Merkmalen der Milankovitch-Zyklen (Abb. 1) es a priori unwahrscheinlich macht, dass die gegenwärtige Warmzeit wesentlich länger dauern sollte als die früheren. In dieser Hinsicht besteht der wichtige Unterschied zwischen heute und der Situation in den 1970er Jahren darin, dass die Abfolge von acht großen Gletscherzyklen während der letzten 800.000 Jahre so gut etabliert ist, dass die präzise Chronologie, die sich aus den Eiskernaufzeichnungen ergibt (Abb. 1), darauf hindeutet, dass ein Beginn der globalen Abkühlung in weniger als ein paar Jahrtausenden beobachtet werden könnte. Es ist zu erwarten, dass die Klimamodelle bis dahin den Grad an Zuverlässigkeit erreicht haben, der für genaue Vorhersagen erforderlich ist. Nichtsdestotrotz bleibt es dabei, dass die Bedrohung durch eine neue eintretende Eiszeit von außergewöhnlichem Ausmaß wäre, wie es bereits in den 1970er Jahren angedacht wurde, und die aktuellen Ängste vor einer globalen Erwärmung ziemlich unbedeutend aussehen lassen würde.

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Link: https://wattsupwiththat.com/2021/05/27/the-temperature-co2-climate-connection-an-epistemological-reappraisal-of-ice-core-messages/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Klima-Eilinfor­mation: Sehr kühler Frühling 2021 in Deutschland

Der Hauptanstieg der Frühlingstemperaturen in Deutschland fand schon bis zum Ende der 1940er Jahre statt. Nach einer 40ig-jährigen Abkühlungsphase stiegen die Frühlingstemperaturen ab den späten 1980er Jahren sprunghaft; seitdem gab es nur noch eine geringe Erwärmung.

Abbildung 1: Bei den Frühlingstemperaturen in Deutschland sind drei Entwicklungsphasen erkennbar: Eine merkliche Erwärmung um 1,1 K bis 1948, danach eine geringe Abkühlungsphase bis 1988 trotz stark steigender CO2-Konzentrationen; ab 1989 ein Klimasprung mit gehäuft sehr warmen Lenzen, gipfelnd in 2007 bei nur noch unwesentlicher Erwärmung. Diese DWD-Daten sind nicht WI-bereinigt; andernfalls wäre die Erwärmung geringer ausgefallen.

Weil in der Klimatologie stets die drei Monate März, April und Mai zum Frühling zusammengefasst werden, lohnt es sich, deren einzelne Entwicklung in der Zeit des „Neuzeit-Klimaoptimums“ ab 1988 genauer zu betrachten. Dabei zeigt sich, wie fragwürdig es ist, die stark steigenden CO2-Konzentrationen für die Temperaturentwicklung verantwortlich zu machen:

Abbildung 2: Temperaturverlauf der Lenzmonate im Deutschland-Mittel seit 1988. Nur der April wurde noch etwas wärmer, während sich die Märztemperaturen fast nicht änderten und der Mai leicht abkühlte. Keiner der Trends ist jedoch signifikant; und eine besorgniserregende, beschleunigte Klimaerwärmung ist nicht erkennbar. Die geringe Frühlingserwärmung seit den späten 1980ern erfolgte also nur auf Kosten des Aprils.

Eine der Hauptursachen der leicht gestiegenen Frühlingstemperaturen war die zunehmende Besonnung. Die geringe Besonnung der 1960er bis mittleren 1980er Jahre erklärt auch, warum es in dieser Phase leicht abkühlte. In Deutschland ist das Flächenmittel der Sonnenscheindauer leider erst seit 1951 verfügbar:

Abbildung 3: Leichte Lenz-Erwärmung in Deutschland seit 1951 bis 2020 auch dank höherer Besonnung (etwa 30% der Temperaturvariabilität werden von der Sonnenscheindauer bestimmt). Die Zunahme der Sonnenscheindauer hatte verschiedenste Ursachen, unter anderem die stark abnehmende Konzentration der Luftschadstoffe (SO2, Staub) und die Austrocknung Deutschlands durch Bebauung, Versiegelung und Meliorationen. Möglicherweise fördert auch die übertriebene Nutzung der Wind- und Solarenergie eine Bewölkungs- und Nebelabnahme, was mehr Besonnung nach sich zieht. Umrechnung der Sonnenscheindauer in Indexwerte, um sie anschaulicher mit den Lufttemperaturen in einer Grafik zu zeigen. Im Jahr 2021 stürzten die Lenz-Temperaturen unter anderem auch wegen der zu geringen Besonnung ab.

Neben der stärkeren Besonnung trugen auch verschiedenste Wärmeinsel-Effekte, die AMO-Warmphase sowie häufigere südliche Wetterlagen zur leichten Frühlingserwärmung in Deutschland bei, worauf hier nicht näher eingegangen werden soll.

 




Kältereport Nr. 11

Heftiger Schneesturm zum Ende des Frühjahres in Schottland – Akkumulationen in höher gelegenen Gebieten

May 25, 2021 Cap Allon

25. Mai: Die Schotten leiden in dieser Woche unter einem seltenen arktischen Spätfrühling, während der Großteil des europäischen Kontinents weiterhin von einer ungewöhnlichen Kältewelle heimgesucht wird.

Zentimeter um Zentimeter des seltenen und rekordverdächtigen späten Mai-Schnees legten sich über die höher gelegenen Teile Schottlands, wobei zusätzlicher und außergewöhnlich seltener Schneegestöber auch auf die tiefer gelegenen Gebiete niederging.

Diese „globale Erwärmung“ ist Schottlands jüngstes extremes Kälteereignis in den ersten fünf Monaten des Jahres, die bitterkalt waren.

Der Winter brachte beständige Minusgrade und heftige Schneefälle mit sich, was inthesnow.com als „eine der längsten Perioden von kaltem, schneereichem Wetter in diesem Jahrhundert“ bezeichnet.

Und selbst jetzt, wo der Sommer kurz vor der Tür steht, halten die Rekordkälte und der Schnee an.
Großbritannien ist weiterhin auf dem besten Weg, einen der kältesten Mai in der aufgezeichneten Geschichte zu verzeichnen, während der Monat bereits als der schneereichste aller Zeiten in die Geschichte eingegangen ist und den alten Rekord aus dem Jahr 1979 gebrochen hat.

Link: https://electroverse.net/violent-late-spring-snowstorm-blasts-scotland-buries-the-higher-elevations/

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Seltener Mai-Schneefall in Kaschmir und Indien

25.Mai: Am Sonntag erhielt Zentral-Kaschmir das, was thekashmirwalla.com als „seltenen Sommerschneefall“ und „extrem kalte Wetterbedingungen“ bezeichnet.

Einige der höchsten Schneemengen fielen im zentralkaschmirischen Ort Sonamarg.


Es schneite auch auf den Gipfeln in und um ZojiLa gestern, 24. Mai, laut DD News Ladakh.
Schneefall in Kaschmir tritt normalerweise während der Kernwintermonate, zwischen Dezember und Februar auf, fährt der thekashmirwalla.com Artikel fort – „Schneefall in der letzten Maihälfte ist unglaublich selten in der Region.“

Link siehe weiter unten

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Starke Schneefälle in Kaghan, Pakistan

25. Mai: Schaut man über die nördliche Grenze Indiens und nach Pakistan, wurden ebenfalls heftige Schneefälle gemeldet.

Laut dawn.com wurde das malerische Kaghan-Tal am Sonntag in ein Winterwunderland verwandelt, als extreme Kälte einsetzte.

Es begann am Mittag zu schneien und hielt den ganzen Tag über an.

Link: https://electroverse.net/rare-and-heavy-late-may-snowfall-hits-kashmir-india-and-kaghan-pakistan/

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Neuseeland: Neue absolute Kälte-Rekorde

Am Morgen des Donnerstags, 27. Mai, wurde Neuseeland von einer historischen Kältewelle heimgesucht.

Eine mächtiger Kaltlufteinbruch aus der Antarktis ließ die Temperatur am Dunedin International Airport im Südosten der Südinsel auf einer Höhe von 1,2 m auf -8,8°C fallen.

Dieser Wert stellt die niedrigste Temperatur dar, die jemals am Flughafen gemessen wurde (im Mai 1988 und im Juli 2007) und zwar in einer bis 1963 zurück reichenden Reihe.

Laut NIWA (Neuseelands offizielle meteorologische Agentur) wurde in Middlemarch, einer kleinen Stadt in der Region Otago auf der Südinsel, eine Temperatur von -10.1C (13.8F) auf einer Höhe von 213m (699 Fuß) gemessen.

Dies ist die niedrigste Herbsttemperatur in der Stadt seit 2001.

Das sind unglaubliche Tiefstwerte, besonders für den Herbst, besonders in dieser Zeit der katastrophalen globalen Erwärmung [sarc!]

Link siehe nach folgender Meldung

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Schnee & Eis in Grönland und Island sprengen den Messbereich (buchstäblich!)

27.Mai: Im Anschluss an den gestrigen Artikel über die historischen Zuwächse der Oberflächenmassenbilanz Grönlands in der Spätsaison hat die größte Insel der Welt nun einen ZUWACHS verzeichnet, die die SMB buchstäblich aus den Charts geschossen haben.

Ein Blick auf die offiziellen Zahlen des Dänischen Meteorologischen Instituts (DMI) zeigt, dass gestern, am 26. Mai, ein Tageszuwachs von mehr als 12 Gigatonnen verzeichnet wurde.
Dies ist erstaunlich und beispiellos, und das nicht nur für Ende Mai, sondern auch für jede Zeit während der Schneesaison.

Link: https://electroverse.net/new-zealand-suffers-all-time-record-cold-as-greenland-snow-ice-gains-head-off-the-charts-literally/

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Monatliche Tiefsttemperatur-Rekorde purzeln in Vanuatu

27.Mai: Nach der neuseeländischen Rekord-Kälte treten nun Rekordtiefstwerte in der Y-förmigen Inselgruppe VANUATU im Südpazifik auf, die aus etwa 83 vulkanischen Inseln besteht und sich über ca. 1.300 Kilometer erstreckt.

Am 27. Mai sank die Temperatur am Flughafen Pekoa auf der Insel Espiritu Santo auf 14,3°C.
Am 28. Mai wurde am Flughafen von Port Vila auf der Insel Efate ein Tiefstwert von 12,5°C registriert.

Beide Messwerte sind neue Rekord-Tiefstwerte für den Monat Mai.

Link: https://electroverse.net/low-temp-records-fall-in-vanuatu-as-late-season-snow-and-unprecedented-cold-sweep-toronto/

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Spät-Schneefälle und beispiellose Kälte in Toronto, Kanada

28.Mai: Der 28. Mai war ein historischer „Doppel-Rekordtag“ in Toronto, Kanada.

Zunächst einmal ging der Tag als der kälteste 28. Mai in die Wetterbücher ein, der jemals in der Stadt aufgezeichnet wurde, so der Meteorologe Peter Kimbell von Environment Canada.
Die Tageshöchsttemperatur erreichte am Freitagnachmittag nur kühle 4°C.

Für den nächstkältesten 28. Mai muss man den ganzen Weg zurück ins Jahr 1889 gehen, laut den Büchern für die Innenstadt von Toronto, die bis ins Jahr 1840 zurückreichen. Mit anderen Worten, es ist 130 Jahre her, dass die Einwohner Torontos einen so kalten 28. Mai erlebt haben.

Noch erstaunlicher ist, dass Toronto erst vor wenigen Tagen einen Höchstwert von 33°C erreichte – dies ist ein weiteres eindrucksvolles Beispiel für die „Schwankungen zwischen den Extremen“, die während Zeiten geringer Sonnenaktivität auftreten.


Zweitens brachte der Freitag der Stadt einen seltenen, späten Mai-Schneefall.

Dies ist Torontos zweitjüngster Schnee in den Aufzeichnungen nach dem 4. Juni 1945 (solares Minimum des Zyklus 17).

Es ist ein bisschen ein Schock, wenn man Griesel und weiße Schneeflocken sieht, obwohl man eine normale Höchsttemperatur von 22°C erwartet“, sagte Kimbell.

Link: https://electroverse.net/low-temp-records-fall-in-vanuatu-as-late-season-snow-and-unprecedented-cold-sweep-toronto/

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Überraschende Dicke des Arktischen Meereises

Die Zoologin Susan Crockford nannte die Verteilung des dicken arktischen Meereises (3,5-5m oder mehr) Ende Mai „überraschend“, besonders angesichts der Vermutung der WMO, dass uns nur noch fünf Jahre bleiben, um einen „gefährlichen Kipp-Punkt“ der globalen Temperaturen abzuwenden.

Link: https://electroverse.net/low-temp-records-fall-in-vanuatu-as-late-season-snow-and-unprecedented-cold-sweep-toronto/

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Unter diesem Link findet sich eine überaus treffende Bemerkung zu all diesen Ereignissen: Jeder wichtige Datenpunkt deutet jetzt auf eine Abkühlung des Planeten hin.

Wie lange wird es dauern, bis der IPCC und seine MSM-Schoßhündchen über die Fakten berichten?

Wie lange wird es dauern, bis die Massen aus ihrer künstlich herbeigeführten Psychose erwachen und ihnen offenbar wird, dass alles, was ihnen jemals gesagt wurde, auf Lügen und Agenden basierte?

AGW kann niemals eine Abkühlung des Planeten erklären – das geht einfach nicht – die Leute sollten sich auf ein brutales Erwachen einstellen.

wird fortgesetzt …

Zusammengestellt und übersetzt von Chris Frey EIKE