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Verursacht der Nord-Polarwirbel in Südafrika Hagelstürme?

Ein EIKE-Freund, in Johannesburg geboren, berichtete uns von Hagelstürmen, die Verwandte ihm aus der alten Heimat schickten. Zu sehen: Ein heftiger Hagelsturm, der das Dach von einem Haus der Familie überlastete und einbrechen ließ. Hier ein Video aus Benoni nahe Johannesburg:

Nebenbei: In Südafrika ist gerade Hochsommer, sonst mit Temperaturen von 30 bis 35°C. Zwar gibt es immer mal wieder Schneefälle im Land, aber nicht derart heftig. Wie erklärte der WDR auf der Facebook-Seite von Quarks noch gleich? Der Wirbel über dem Nordpol schwäche sich ab, da der Temperaturgradient zwischen Pol und Äquator immer geringer werde und somit per Fliehkraft (?) Arme des Wirbels nach Süden entkommen könnten.

Quelle: WDR: https://www.facebook.com/quarks.de/videos/132851045361014

Ob der Nordpolarwirbel nun über den Äquator hinweg seine Arme bis Südafrika geschickt hat? Übrigens war Neu Süd-Wales in Australien vor sieben Monaten auch schon eingeschneit. Ein seltener antarktischer Blast, wie die Medien dort meinten? Also nur Wetter, kein Klima? Hoffen wir es, denn warm ist gut, kalt ist schlecht.

 




Grüße aus Frankreich: Emmanuel Macrons Klimagesetz

Macron hat sich offenbar in den Kopf gesetzt, bei der Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens von 2015 nachhaltigen Ruhm zu erwerben. Gilt doch das Pariser Vertragswerk als Meisterstück französischer Diplomatie. Deshalb kündigte er schon bei seiner Wahl im Jahre 2017 ein umfassendes Klimaschutzgesetz (loi sur le climat) an. Dieses soll sowohl die verschiedenen Formen der Energiegewinnung als auch des (sparsamen) Energieeinsatzes regeln. Um ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen, war der Rat von Fachleuten offenbar zunächst wenig gefragt. Um dem Ruf der „Gelbwesten“ und anderer Bürgerbewegungen nach etwas mehr direkter Demokratie in der nach wie vor überzentralisierten Republik zumindest formal nachzugeben, berief die Regierung stattdessen eine „Convention citoyenne sur le climat“ ein. Diesem Bürger-Komitee gehörten 149 angeblich nach dem Zufallsprinzip ausgewählte einfache Franzosen an.

Wie man sich denken kann, stellten diese Menschen eine nicht zuletzt durch den Medienstar Greta Thunberg beeinflusste Wunschliste zusammen, in der so gut wie nichts zusammenpasst: Zum Beispiel 100 Prozent Elektromobilität und gleichzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie-Nutzung. Viele Vorschläge waren so utopisch, dass sie bei der Abfassung eines Gesetzesvorschlags durch ein Redaktions-Komitee von vornherein nicht berücksichtigt werden konnten. Der in der zweiten März-Woche einem Ausschuss der Nationalversammlung vorgelegte Gesetzentwurf umfasst 79 Artikel, die in sechs Kapitel unterteilt sind. Der Ausschuss muss sich mit mehr als 5.000 Änderungsvorschlägen herumplagen. Am Ende wird wohl niemand mit dem gewählten Prozedere glücklich sein.

Emmanuel Macron selbst repräsentiert im Grunde nicht mehr Franzosen als die, die ihn 2017 im ersten Wahlgang gewählt haben, das heißt 24 Prozent der Wähler. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er in der Zwischenzeit mehr Franzosen überzeugen konnte. Bei den Kommunalwahlen im Frühjahr 2020 wurde Macrons Bewegung „La République en Marche (LREM)“ gar von der Splitterpartei der Grünen überrundet. Seither versucht Macron noch deutlicher als zuvor, den Grünen durch Anbiederung Wind aus den Segeln zu nehmen. Für die energetische Zukunft Frankreichs bedeutet das nichts Gutes.

Barbara Pompili, Macrons Ministerin für die ökologische Wende, übt sich schon jetzt fleißig in Anti-Kernkraft-Propaganda und macht Reklame für 100 Prozent erneuerbare Energien. Nur so sei das Ziel, die Energieversorgung bis zum Jahre 2050 CO2-frei zu machen erreichbar. Sie „vergisst“ dabei, dass die französische Elektrizitätsversorgung dank des hohen Anteils von Kernkraftwerken von über 70 Prozent und eines beachtlichen Beitrags von Wasserkraftwerken schon jetzt deutlich über 90 Prozent CO2-frei ist. Durch die Ausweitung des Beitrags von Wind- und Solarkraftwerken würde die Kohlenstoff-Intensität der Energiegewinnung unweigerlich wieder steigen. Denn während Kernkraftwerke über ihren gesamten Lebenszyklus nur 6 Gramm je Kilowattstunde ausstoßen, sind es bei der Windenergie 15 und bei der Solarenergie sogar 50 Gramm. Noch ungünstiger fällt der Vergleich des Flächenbedarfs aus: Je erzeugter Terawattstunde sind es bei der Kernenergie 8 Hektar, bei der Solarenergie jedoch 1.600 und bei der Windenergie gar 14.000 Hektar. Wer oder was treibt die französische politische Klasse, ihren Trumpf, die Kernenergie so leicht aus der Hand zu geben?




Klimaduell: Verzichtvorschläge von Nachhaltigkeitsstudenten

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Brandenburg HNNE starten am 23. März ein „Klimaduell“. Dabei geht es keineswegs darum, Argumente für oder gegen den menschgemachten Klimawandel zu auszutauschen, denn der gilt als Voraussetzung für die Existenz ganzer Studiengänge.

Nein, es sollen von Mitarbeitern und Studenten praktikable Ideen ausgearbeitet werden, im Alltag CO2 einzusparen. Da unsere Industriezivilisation fast vollständig auf Wärmekraftmaschinen beruht, ist klar, worauf es hinausläuft: eine Woche kalt duschen, Bücher lesen statt Netflix-Filme gucken, Heizung abdrehen, Fahrrad fahren und nicht in den Urlaub fliegen.

Trotz der ganzen Verzichts-Arien wissen die Studenten natürlich:

Klimaschutz kann jeder und jede und es macht sogar Spaß

Ja, das wollen wir sehen, daß die Generation Smartphone & Weltbürger auf irgend etwas verzichtet, wenn die Kamera nicht dabei ist. Vielleicht kann Stefan Rahmstorf den zukünftigen Klimarettern ins Gewissen reden; er hält nämlich den Eröffnungsvortrag und leitet Seminare.

Die HNNE in Eberswalde scheint eine höhere Bildungseinrichtung eigens für das „woke“ Bildungsbürgertum zu sein, wo Arzttöchter und Anwaltsöhne für die Klimaöko-NGOs und den höheren öffentlichen Dienst ausgebildet werden. Die angebotenen Masterstudiengänge klingen schon nach Greenpeace oder anderen Transfergeldjob-Organisationen:

Global Change Management M.Sc.
Forestry System Transformation M.Sc.
Forest Information Technolgy
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz
Regionalentwicklung und Naturschutz M.Sc.
Öko-Agrarmanagement M.Sc.
Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement M.A. (karrierebegleitend)
Bildung-Nachhaltigkeit-Transformation M.A. (karrierebegleitend)
Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft
Nachhaltige Unternehmensführung M.A.
Nachhaltiges Tourismusmanagement M.A.

Wem das nicht reicht, findet in Deutschland zahlreiche andere kleine Provinz-Hochschulen, die, um genügend Studenten in ihre Region zu locken und Fördergelder zu bekommen, „woke“ grüne Studiengäne anbieten, die für die Wirtschaft und die Infrastruktur uninteressant sind, aber meist mit Steuern gut finanziert werden. Wie wäre es mit dem Bachelor Klimaschutz und Klimaanpassung in Bingen am Rhein, wo der berühmte Mäuseturm ist?

Der Meeresspiegel steigt, Gletscher schmelzen, Küstenstädte drohen zu versinken – Klimawandel ist eine Tatsache. Im bundesweit ersten Bachelor Klimaschutz und Klimaanpassung befassen Sie sich mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie den Strategien zu Schutz und Anpassung. Das Studium baut auf den Grundlagen, den Naturwissenschaften auf.




Es gibt solche Modelle und solche Modelle

Ich erwähne das alles, um Sie wissen zu lassen, dass ich weit, weit davon entfernt bin, ein Anfänger oder gar ein Programmierer-Geselle zu sein. Ich habe z. B. mit „computerbasierter Evolution“ gearbeitet, um zu versuchen, den Aktienmarkt zu analysieren, bevor die meisten Leute überhaupt davon gehört haben. …

Nun, wer meine Arbeiten gelesen hat weiß, dass ich weit davon entfernt bin, Computer-Klimamodelle zu lieben. Ich wurde gefragt: „Was haben Sie gegen Computermodelle?“ und „Wie können Sie den Modellen nicht vertrauen, wir benutzen sie doch für alles?“

Nun, basierend auf einer lebenslangen Erfahrung auf diesem Gebiet kann ich Ihnen ein paar Dinge über Computerklimamodelle und Computermodelle im Allgemeinen versichern. Hier ist die Kurzfassung:

● Ein Computermodell ist nichts anderes als eine physikalische Umsetzung der Überzeugungen, Vorstellungen, falschen Ideen und Missverständnisse desjenigen, der das Modell geschrieben hat. Daher werden die Ergebnisse, die es produziert, die Überzeugungen, Auffassungen, falschen Ideen und Missverständnisse des Programmierers unterstützen, bestätigen und verkörpern. Alles, was der Computer tut, ist, diese Überzeugungen und Missverständnisse offiziell und vernünftig aussehen zu lassen. Oh, und er macht sehr, sehr schnell Fehler. Ich habe das schon erlebt.

● Computer-Klimamodelle gehören zu einer bestimmten Klasse von Modellen, die „iterative“ Computermodelle genannt werden. In dieser Klasse von Modellen wird die Ausgabe eines Zeitschrittes als Eingabe für den nächsten Zeitschritt in den Computer zurückgespeist. Mitglieder dieser Klasse von Modellen sind notorisch launisch, instabil und neigen zu internen Oszillationen und allgemein zum Herunterfallen. Normalerweise müssen sie in gewisser Weise künstlich „eingezäunt“ werden, damit sie nicht außer Kontrolle geraten.

● Wie jeder bestätigen kann, der schon einmal versucht hat, z. B. den Aktienmarkt zu modellieren, kann ein Modell, das die Vergangenheit absolut fehlerfrei reproduzieren kann, in der Tat sehr wahrscheinlich völlig falsche Vorhersagen für die Zukunft liefern wird. Ich habe das auch schon erlebt. Wie es in der Brokerwerbung in den USA heißen muss: „Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftigen Erfolg“.

● Das bedeutet, dass die Tatsache, dass ein Klimamodell das vergangene Klima perfekt nachzeichnen kann, NICHT bedeutet, dass es eine genaue Darstellung der Realität ist. Und vor allem bedeutet es NICHT, dass es die Zukunft genau vorhersagen kann.

● Chaotische Systeme wie Wetter und Klima sind notorisch schwer zu modellieren, selbst auf kurze Sicht. Das ist der Grund, warum Vorhersagen über den zukünftigen Weg eines Wirbelsturms in den nächsten 48 Stunden die Form eines Kegels und nicht einer geraden Linie haben.

● Es gibt einen ganzen Zweig der Informatik namens „V&V“, was für Validierung und Verifizierung steht. So können Sie sicher sein, dass Ihre Software der Aufgabe gewachsen ist, für die sie entwickelt wurde. Hier ist eine Beschreibung aus dem Internet:

Was ist Software-Verifizierung und -Validierung (V&V)?

Verifizierung

820.3(a) Verifikation ist die Bestätigung durch Prüfung und Erbringung eines objektiven Nachweises, dass festgelegte Anforderungen erfüllt wurden.

„Dokumentierte Verfahren, die in der Benutzerumgebung durchgeführt werden, um die Ergebnisse zu erhalten, aufzuzeichnen und zu interpretieren, die erforderlich sind, um festzustellen, dass die vorgegebenen Spezifikationen erfüllt wurden“ (AAMI).

Validierung

820.3(z) Validierung bedeutet die Bestätigung durch Untersuchung und Erbringung eines objektiven Nachweises, dass die besonderen Anforderungen für einen bestimmten Verwendungszweck konsistent erfüllt werden können.

Prozessvalidierung bedeutet die Feststellung durch objektive Beweise, dass ein Prozess konsistent ein Ergebnis oder ein Produkt erzeugt, das seinen vorgegebenen Spezifikationen entspricht.

Designvalidierung ist der objektive Nachweis, dass die Produktspezifikationen mit den Bedürfnissen des Anwenders und der vorgesehenen Verwendung(en) übereinstimmen.

Dokumentiertes Verfahren zur Erlangung, Aufzeichnung und Interpretation der Ergebnisse, die erforderlich sind, um festzustellen, dass ein Prozess konsistent ein Produkt hervorbringt, das den vorgegebenen Spezifikationen entspricht“ (AAMI).

Weitere Informationen zu V&V hier.

● Ihre durchschnittliche Fahrstuhl-Steuerungssoftware wurde mehr V&V unterzogen als die Computerklimamodelle. Und wenn die Software eines Computermodells nicht einer umfangreichen und strengen V&V unterzogen wurde, ist die Tatsache, dass das Modell sagt, dass etwas in der Modellwelt passiert, KEIN Beweis dafür, dass es in der realen Welt tatsächlich passiert … und selbst dann, wie man sagt, „Mist auftritt“. Wir haben eine Marssonde verloren, weil jemand eine einzige Zahl nicht von imperialen Maßen in metrische umgerechnet hat … und Sie können darauf wetten, dass die NASA ihre Programme einer umfangreichen und strengen V&V unterzieht.

● Computermodellierer, mich manchmal eingeschlossen, unterliegen alle dem fast unwiderstehlichen Wunsch, die Modellwelt mit der realen Welt zu verwechseln. Sie sagen Dinge wie „Wir haben festgestellt, dass das Klimaphänomen X durch den Antrieb Y verursacht wird“. Richtig wäre aber: „Wir haben festgestellt, dass in unserem Modell das modellierte Klimaphänomen X durch unseren modellierten Antrieb Y verursacht wird“. Leider sind die Modellierer nicht die einzigen, die bei diesem Prozess getäuscht werden.

● Je mehr einstellbare Parameter ein Modell hat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass es die Realität genau abbildet. Klimamodelle haben Dutzende von abstimmbaren Parametern. Hier sind 25 von ihnen, es gibt aber noch viele mehr:

Was ist falsch mit Parametern in einem Modell? Hier ist eine oft wiederholte Geschichte über den berühmten Physiker Freeman Dyson, der von dem noch berühmteren Enrico Fermi zu diesem Thema belehrt wurde …

Im Frühjahr 1953 hatten wir nach heroischen Anstrengungen theoretische Graphen der Meson-Proton-Streuung gezeichnet. Wir beobachteten freudig, dass unsere berechneten Zahlen ziemlich gut mit den gemessenen Zahlen von Fermi übereinstimmten. Also machte ich einen Termin aus, um mich mit Fermi zu treffen und ihm unsere Ergebnisse zu zeigen. Stolz fuhr ich mit dem Greyhound-Bus von Ithaca nach Chicago, um Fermi ein Paket mit unseren theoretischen Graphen zu zeigen.

Als ich in Fermis Büro ankam, überreichte ich Fermi die Graphen, aber er warf kaum einen Blick auf sie. Er lud mich ein, Platz zu nehmen, und fragte mich freundlich nach der Gesundheit meiner Frau und unseres neugeborenen kleinen Sohnes, der jetzt fünfzig Jahre alt geworden war. Dann verkündete er sein Urteil mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. „Es gibt zwei Wege, Berechnungen in der theoretischen Physik durchzuführen“, sagte er. „Der eine Weg, und das ist der Weg, den ich bevorzuge, besteht darin, ein klares physikalisches Bild von dem Prozess zu haben, den man berechnet. Der andere Weg ist, einen präzisen und in sich konsistenten mathematischen Formalismus zu haben. Beides hat man nicht.“

Ich war etwas verblüfft, wagte es aber ihn zu fragen, warum er die pseudoskalare Mesontheorie nicht als einen in sich konsistenten mathematischen Formalismus ansah. Er antwortete: „Die Quanten-Elektrodynamik ist eine gute Theorie, weil die Kräfte schwach sind, und wenn der Formalismus mehrdeutig ist, haben wir ein klares physikalisches Bild, das uns leitet. Bei der pseudoskalaren Mesonentheorie gibt es kein physikalisches Bild, und die Kräfte sind so stark, dass nichts konvergiert. Um Ihre berechneten Ergebnisse zu erreichen, mussten Sie willkürliche Abschneideverfahren einführen, die weder auf solider Physik noch auf solider Mathematik beruhen.“

In meiner Verzweiflung fragte ich Fermi, ob er nicht beeindruckt sei von der Übereinstimmung zwischen unseren berechneten Zahlen und seinen gemessenen Zahlen. Er antwortete: „Wie viele willkürliche Parameter haben Sie für Ihre Berechnungen verwendet?“ Ich dachte einen Moment über unsere Abschneideverfahren nach und sagte: „Vier.“ Er sagte: „Ich erinnere mich, dass mein Freund John von Neumann zu sagen pflegte: Mit vier Parametern kann ich einen Elefanten einpassen, und mit fünf kann ich ihn mit dem Rüssel wackeln lassen.“ Damit war das Gespräch beendet. Ich bedankte mich bei Fermi für seine Zeit und Mühe, und nahm traurig den nächsten Bus zurück nach Ithaca, um den Studenten die schlechte Nachricht zu überbringen.

● Das Klima ist wohl das komplexeste System, das der Mensch zu modellieren versucht hat. Es hat nicht weniger als sechs große Subsysteme – den Ozean, die Atmosphäre, die Lithosphäre, die Cryosphäre, die Biosphäre und die Elektrosphäre. Keines dieser Subsysteme ist für sich genommen gut verstanden, und wir haben nur punktuelle, lückenhafte, grobe Messungen von jedem einzelnen. Jedes von ihnen hat seine eigenen internen Zyklen, Mechanismen, Phänomene, Resonanzen und Rückkopplungen. Jedes der Subsysteme interagiert mit jedem der anderen. Es gibt wichtige Phänomene, die auf allen Zeitskalen von Nanosekunden bis zu Millionen von Jahren und auf allen räumlichen Skalen von Nanometern bis zum gesamten Planeten auftreten. Schließlich gibt es sowohl interne als auch externe Einflüsse von unbekanntem Ausmaß und Wirkung. Wie wirkt sich zum Beispiel der Sonnenwind auf die Biosphäre aus? Nicht nur das, wir sind erst seit ein paar Jahrzehnten an dem Projekt dran. Unsere Modelle sind … nun ja … um großzügig zu sein, würde ich sie als Bastelvorlagen für die Komplexität der realen Welt bezeichnen.

Viele Läufe von Klimamodellen enden auf dem Fußboden des Schneideraums, weil sie nicht mit den Überzeugungen, Auffassungen, falschen Ideen und Missverständnissen des besagten Programmierers übereinstimmen. Sie zeigen uns nur die Ergebnisse der Modellläufe, mit denen sie einverstanden sind, nicht aber die Ergebnisse der Läufe, bei denen das Modell aus den Fugen geraten ist. Hier sind zweitausend Läufe von 414 Versionen eines Modells, das zuerst eine Kontroll- und dann eine Doppel-CO2-Simulation durchführt. Man erkennt, dass viele der Ergebnisse weit aus dem Rahmen fallen:

Aus all diesen Überlegungen folgt, dass jeder, der glaubt, dass die Klimamodelle etwas „beweisen“ oder „feststellen“ oder „verifizieren“ können, was vor fünfhundert Jahren passiert ist oder in hundert Jahren passieren wird, in einem Narrenparadies lebt. Diese Modelle sind dieser Aufgabe in keiner Weise gewachsen. Sie mögen uns Einsichten bieten oder uns dazu bringen, neue Ideen in Betracht zu ziehen, aber sie können nur Dinge in der Modellwelt „beweisen“, nicht aber in der realen Welt.

Ich möchte klarstellen, dass ich selbst Dutzende von Modellen geschrieben habe und nicht gegen Modelle bin. Ich habe sie mein ganzes Leben lang geschrieben und benutzt. Allerdings gibt es diese Modelle, und dann gibt es jene Modelle. Einige Modelle wurden getestet und einer umfangreichen V&V unterzogen, und ihre Ergebnisse wurden mit der realen Welt verglichen und als sehr genau befunden. Also benutzen wir sie, um interplanetare Sonden zu navigieren und neue Flugzeug-Tragflächen und ähnliches zu entwerfen.

Klimamodelle gehören leider nicht zu dieser Klasse von Modellen. Verdammt, wenn sie es wären, bräuchten wir nur eines von ihnen, anstatt der Dutzenden, die heute existieren und die uns alle unterschiedliche Antworten geben … was zu der ultimativen Hybris der Modellierer führt, der Idee, dass die Mittelung dieser Dutzenden von Modellen das „Rauschen“ beseitigt und nur solide Ergebnisse zurücklässt.

Schließlich könnte ich als lebenslanger Computerprogrammierer der Behauptung „Alle Modelle sind falsch, aber einige sind nützlich“ nicht mehr widersprechen. Nehmen wir beispielsweise die CFD-Modelle, die die Boeing-Ingenieure verwenden, um die Tragflächen von Jumbo-Jets zu entwerfen oder die Modelle, die unsere Aufzüge steuern. Will mir jemand ernsthaft weismachen, dass diese Modelle falsch sind? Wer das wirklich glaubt, würde nie wieder fliegen oder in einen Aufzug steigen. Sicher, sie sind keine exakten Reproduktionen der Realität, das ist es, was „Modell“ bedeutet … aber sie sind richtig genug, um sich in Situationen, in denen es um Leben und Tod geht, auf sie verlassen zu können.

Lassen Sie mich diese Frage klar formulieren. Während Modelle, die richtig sind, absolut nützlich sind, ist es sicherlich auch möglich, dass ein Modell, das falsch ist, nützlich ist.

Aber damit ein Modell, das falsch ist, nützlich ist, müssen wir unbedingt verstehen, WARUM es falsch ist. Sobald wir wissen, wo es falsch gelaufen ist, können wir den Fehler beheben. Aber bei den komplexen iterativen Klimamodellen, die Dutzende von Parametern benötigen, bei denen die Ausgabe eines Zyklus‘ als Eingabe für den nächsten Zyklus verwendet wird und bei denen ein hundertjähriger Lauf mit einem halbstündigen Zeitschritt 1,75 Millionen Schritte umfasst, ist es fast unmöglich zu bestimmen, wo ein Klimamodell vom Weg abgekommen ist. War es ein Fehler in dem Parameter, der die Eistemperatur in 10.000 Fuß Höhe angibt? War es ein Fehler in dem Parameter, der die Bildung von Schmelztümpeln auf dem Meereis nur auf bestimmte Monate beschränkt? Es gibt keine Möglichkeit, das festzustellen, also gibt es auch keine Möglichkeit, aus unseren Fehlern zu lernen.

Als nächstes werden alle diese Modelle „getrimmt“, um den vergangenen langsamen Erwärmungstrend darzustellen. Und im Allgemeinen machen sie das gut … weil die verschiedenen Parameter angepasst und das Modell im Laufe der Zeit verändert wurde, bis sie das taten. Es ist also keine Überraschung, dass sie diesen Job gut machen können … zumindest in den Teilen der Vergangenheit, auf die sie getrimmt worden waren, um sie zu reproduzieren.

Aber dann ziehen die Modellierer die modellierten „anthropogenen Antriebe“ wie CO2 heraus und verkünden stolz, dass – da das Modell die vergangene allmähliche Erwärmung nicht mehr reproduzieren kann – dies beweist, dass die anthropogenen Antriebe die Ursache der Erwärmung sind … Ich nehme an, dass das Problem mit dieser Behauptung klar wird.

Hinzu kommt, dass die Gittergröße der Computermodelle weit größer ist als wichtige Klimaphänomene wie Gewitter, Staubteufel und Tornados. Wenn das Klimamodell falsch ist, liegt das daran, dass es diese Phänomene nicht enthält? Ich sage: ja … die Klima-Computermodellierer sagen nichts.

Wir wissen ja nicht einmal, ob die Navier-Stokes-Gleichungen der Strömungsdynamik, wie sie in den Klimamodellen verwendet werden, zur richtigen Antwort konvergieren, und soweit ich das beurteilen kann, gibt es keine Möglichkeit, das zu bestimmen.

Um den Kreis zu schließen, lassen Sie mich zu meinem Ausgangspunkt zurückkehren – ein Computermodell ist nichts anderes als meine Ideen, die verfestigt wurden. Das war’s. Das ist alles.

Wenn ich also denke, dass CO2 der geheime Steuerknopf für die globale Temperatur ist, dann wird die Ausgabe eines jeden von mir erstellten Modells diese Annahme widerspiegeln und verifizieren.

Wenn ich aber denke (wie ich es tue), dass die Temperatur durch sich entwickelnde Phänomene in engen Grenzen gehalten wird, dann wird die Ausgabe meines neuen Modells diese Annahme widerspiegeln und verifizieren.

Nun, würden die Ausgaben eines dieser sehr unterschiedlichen Modelle „Beweise“ für die reale Welt sein?

Nicht auf diesem Planeten.

Und das ist die kurze Liste der Dinge, die mit Computermodellen falsch sind … es gibt viel mehr, aber wie Pierre sagte, „die Ränder dieser Seite sind zu klein, um sie zu enthalten“ …

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/03/12/there-are-climate-models-and-there-are-climate-models/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Diesel – das Nachrüstungs-Desaster

Die Autos fahren dafür jetzt in östlichen Ländern. Wesentlich verantwortlich: der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann.

Die Bauernfängerei verfing nicht. Die Diesel-Nachrüstung wurde zum Megaflop. Kaum ein Dieselfahrer wollte sein Auto nachrüsten lassen, obwohl ein erheblicher politischer Druck von Grünen und dem Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) aufgebaut wurde. Deren Forderung: Die Autoindustrie sollte die Nachrüstung bezahlen. Die Hersteller legten schließlich 3.000 Euro pro Diesel dazu – doch fast niemand wollte die haben. Laut Stuttgarter Zeitung hat Daimler knapp 900, VW knapp 200 mal den Zuschuss bezahlt.

Was bleibt: Milliardenschäden für Tausende von Dieselfahrern und eine grüne Landesregierung von Baden-Württemberg, die in Stuttgart das einzige Diesel-Fahrverbot für eine komplette Region verantwortet. Dort dürfen sogar relativ neue Euro 5 Diesel-Fahrzeuge nicht fahren.

Aber auch Hersteller von Nachrüst-Systemen wurden nicht glücklich, obwohl sie doch so schön Umwelt-NGOs geschmiert und Millionen in die Entwicklung der Nachrüstsätze investiert hatten. Einer der Hersteller, der auf fette Gewinne durch Abgas-Nachrüstsysteme spekulierte, war die Baumot-Group, laut Eigenwerbung »führender Anbieter ganzheitlicher Lösungen im Bereich der Abgasnachbehandlung«. Die hatte Mitte Januar Insolvenzschutz beantragt. Ihre große Hoffnung auf viele Nachrüst-Systeme hat sich nicht erfüllt.

Zur Erinnerung: Nachrüstung – das war eines jener großen Themen im Gefolge des Dieselskandals. Diesel-Motoren sollten viele 100.000 »vorzeitige Tote« verursachen, wie in Simulationsmodellen ausgerechnet wurde. Über die EU wurden sinnlose, absurd niedrige Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide festgelegt. Die lieferten die Begründung, dass Dieselfahrzeuge nicht mehr in viele Innenstädte fahren durften, und legten die Grundlage für eine regelrechte Flut an Klagen der DUH vor Verwaltungsgerichten, damit Städte Fahrverbote verhängen sollten.

Die angepriesene Lösung: Nachrüstsätze sollten scheinbar einfach in den Diesel-Abgasstrang eingebaut werden, und Dieselfahrzeuge damit wieder in verbotene Innenstädte fahren dürfen.

»Seien Sie einer der ersten, dessen Auto nicht von Fahrverboten betroffen sein wird.« Der Werbespruch kam von einer »Aktion Hardwarenachrüstung«. Die wiederum war eine Initiative des Aktionsbündnisses »Gerechtigkeit im VW-Abgasskandal«.

Seinerzeit mit bei den Gerechtigkeitsfanatikern: Mitbegründer Axel Friedrich, Hartmut Bäumer von Bündnis 90/die Grünen, ehemaliger Richter und Landtagsabgeordneter, und einer der Hersteller der SCR-Nachrüstsysteme, die Baumot Group AG, die den Autofahrern da so nett Gerechtigkeit widerfahren lassen wollten.

Der Chemiker und Aktivist Axel Friedrich ist eine ominöse Figur, die mal Abteilungsleiter des Umweltbundesamts war, dann die internationale NGO international Council on clean Transportation (ITCC) mit begründete – die hatte den VW-Skandal ausgelöst – und der schließlich mit seinem Institut … dem Abmahnverein DUH zuarbeitet.

Er, der um die von langer Hand vorbereiteten schrittweisen Herabsetzungen der Grenzwerte für Abgase bis in technisch nicht erreichbare Bereich genau Bescheid wusste, warnte seinerzeit das Bundesumweltministerium mit dem SPD-Mann Siegmar Gabriel an der Spitze vor einem drohenden Desaster.

Unter den Akteuren weiterhin: Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik des ADAC. Der brachte die frühere Interessensvertretung der Autofahrer auf dunkelgrünen Kurs. Kolke arbeitete vorher als Ingenieur bei einem Hersteller der Nachrüstsysteme. Er wirkte zudem, bevor er beim ADAC diese Lösung eifrig verfocht, beim Umweltbundesamt – unter wiederum jenem Axel Friedrich. Dann war Kolke noch bei – HJS.

HJS wiederum ist ein Hersteller von Partikelfilter in Menden im Sauerland. Der war einer der Lieferanten der Test-Katalysatoren, die in Baden-Württemberg der ADAC im Augenblick in einem Langzeittest unter die Lupe nahm. HJS ist jener Filterhersteller, der sich schon früh gegenüber der (DUH) erkenntlich gezeigt hat und diesen Verein mit Spenden bedachte.

Fachleuten war bereits damals klar, dass eine solche Nachrüstung teurer absoluter Unsinn ist. Zu tiefgreifend mussten die Eingriffe in Technik des Abgasstrangs und Motorensteuerung sein. Auch der Effekt war vernachlässigbar, um willkürlich festgelegte Grenzwerte ohne Sinn nahe an der natürlichen Grenze noch ein wenig herunterzudrücken. Verwaltungsrichter winkten jedoch praktisch im Fließbandverfahren sämtliche Klagen der Deutschen Umwelthilfe durch.

Völlig verblüfft hörten die Abgeordneten im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, dass es technisch enorm komplex ist, in das sorgfältig ausgetüftelte und getestete Abgassystem eines Autos nachträglich eine neue Technologie einzubauen. FDP und Linke hatten eine Anhörung von Experten beantragt. Der Stuttgarter AfD-Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexperten Dirk Spaniel: »Nachrüstung ist Unsinn. Es ist nicht damit getan, SCR-Kats, AdBlue-Tanks, Leitungen, Pumpen für AdBlue, Gasgenerator für die Harnstoff-Hydrolyse, Steuerelektronik einzubauen. Das Ganze muss im Sommer und Winter getestet werden ebenso mit Crashtest. Man will ja auch wissen, ob sich die Katanlage im Falle eines Crashs in den Passagierraum bohrt.«

Er sah »überhaupt keinen Handlungsbedarf«, die Diskussion um Stickoxide sei reine Panikmache, die von dubiosen Umweltverbänden gesteuert werde. Außer dem ehemaligen Daimler-Automobilingenieur hat vermutlich noch kein Abgeordneter einen Motor von innen gesehen.

Eine gespenstische Debatte setzte ein, bei der Fakten keine Rolle mehr spielten. Auch externe Fachleute wie der Maschinenbau-Professor Dr. Koch vom Karlsruher Institut für Technologie KIT wiesen auf die enormen Kosten und den geringen Nutzen und die hohen Risiken einer Nachrüstung hin.

Demgegenüber forderten Deutsche Umwelthilfe und BUND lautstark Hardware-Nachrüstung auf Kosten der Hersteller. Der ADAC hatte es eilig: »Um Fahrverbote für Euro-5-Dieselfahrzeuge zu vermeiden und die Luft in besonders belasteten Städten wie Stuttgart rasch zu verbessern, müssen so schnell wie möglich Nachrüstsätze für volumenstarke Modelle anderer Hersteller auf den Markt kommen.«

Doch jetzt stellt sich das gesamte Nachrüst-Unterfangen als millionenteures Desaster heraus. Ein Sprecher von VW zur Stuttgarter Zeitung: »Das Konzept der Hardware Nachrüstung darf als gescheitert angesehen werden. Die Kunden fragen die Lösung so gut wie nicht nach.«

Für die Dieselfahrer bleiben Schäden in Milliardenhöhe. Ihre teilweise fünf, sechs Jahre neuen Autos waren plötzlich wertlos. Sie konnten nicht mehr mit ihren Autos in die Innenstadt von Stuttgart fahren. Die Autos fahren dafür jetzt in östlichen Ländern.
Wesentlich verantwortlich für das Dieseldesaster in Baden-Württemberg: der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann. In dessen Ministerium wirkt Uwe Lahl, ebenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter des Umweltbundesamtes. In seiner Zeit in diesem Amt wurden Autokäufer mit Steuervergünstigungen zum Kauf »sauberer« Euro-5 Diesel geködert. Lahl wusste schon damals, dass mit diesen Diesel-Fahrzeugen die Luftgrenzwerte bis 2020 nicht eingehalten werden konnten.

Verkehrsminister Hermann lehnt übrigens eine Aufhebung des Diesel-Fahrverbotes im Großraum Stuttgart standhaft ab. Euro 5 Diesel dürfen nicht fahren in der Stadt, in der einst das Automobil erfunden wurde.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 




Studie: „Fridays for Future“ nicht repräsentativ für Jugend

Die Welt vom 10. März berichtet über die Umfrage der EIB zum Klimawandel 2019-2020, die ergab, daß  Menschen über 65 Jahre in einigen Fragen zum Klima deutlich besorgter seien als jüngere. Zum Beispiel halten 47% der Rentner das Verbot besonders emissionslastiger Produkte und Dienstleistungen für richtig, aber nur 27% der 15- bis 29-jährigen. Ähnlich sieht es beim Verbot von Inlandsflügen aus, die nur 31% der jüngeren Vergleichsgruppe, aber 46% der Rentner.

Das zweite Beispiel zeigt, woher der Wind weht: Die Jüngeren wollen Spaß haben und konsumieren; oder sie brauchen bestimmte Dinge, um im Job und Familienleben bestehen zu können. Die Rentner sind flexibler und haben erfahrungsgemäß ein höheres Verantwortungsbewußtsein, das durch mediale PR aktiviert werden kann.

Darüberhinaus ist Fridays for future keineswegs eine idealistische Jugendbewegung, sondern die schönste Ausrede, seit es Schulschwänzen gibt. Das Verhalten der Kinder, Jugendlichen und Studenten auf den Demos (und im Alltag) zegt deutlich, daß eigener Verzicht eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Spaß, Gemeinschaftserleben, draußen sein, eigenes „Macht“-Erleben denen „da oben“ gegenüber, das ist sichtbar das wahrscheinliche Hauptmotiv für FFF. Ein Leser schrieb uns zum Beispiel, daß seine Enkelin am Freitag fürs Klima hüpft, aber kein Problem damit hat, am Samstag zum Festival nach Schottland zu fliegen.

Die anderen Ergebnisse der EIB-Studie stimmen den Klimakritiker aber weniger optimistisch, da sie zeigt, wie viele Menschen in Europa den Aussagen der Alarmisten Glauben schenken. Interessanterweise gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: Der protestantische Norden macht sich mehr Sorgen ums „heißer“ werdende Klima, der katholische Süden weniger. Tatsächlich muß es genau so sein, weil es ja dank solarer Zyklen kälter und der Norden noch härtere Winter bekommen wird, während das im Sommer glühende Rom sich auf milde Temperaturen freuen kann.

Wie mag es zum Meinungsgefälle in Europa kommen? Die nördlichen Staaten wie Deutschland oder Schweden sind seit Jahrzehnten sehr wohlhabend und haben daher seit den 1980ern eine gut ausgebaute Sozial- und NGO-Industrie, die ihre Interessen zu vertreten weiß. Im Süden ist das Kapital eher in den Familien verankert und steht von Transfergeld abhängigen Vereinen nicht zur Verfügung.

 




Der Weg zum ewigen Lockdown – Studie von Umweltaktivisten fordert drastische CO2-Reduzierungen

The Guardian, Fiona Harvey Environment correspondent, 03.März 2021

Die Kohlendioxidemissionen müssen für das nächste Jahrzehnt ungefähr alle zwei Jahre um das Äquivalent eines globalen Lockdowns sinken, damit die Welt innerhalb sicherer Grenzen der globalen Erwärmung bleibt, wie Untersuchungen gezeigt haben .

Lockdowns auf der ganzen Welt führten zu einem beispiellosen Rückgang der Emissionen um etwa 7% im Jahr 2020 oder um etwa 2,6 Mrd. Tonnen CO 2 , aber jedes Jahr des nächsten Jahrzehnts sind Reduzierungen zwischen 1 Mrd. und 2 Mrd. Tonnen erforderlich, um gute Chancen zu haben, den Temperaturanstieg zu begrenzen. Die Temperatur steigt auf 1,5 ° C oder 2 ° C des vorindustriellen Niveaus, wie es das Pariser Abkommen vorschreibt.

[Es drängt sich mir die Frage auf: .. vorindustrielles Niveau, also 1750 und früher? Da hatten wir die „kleine Eiszeit“, mit zugefrorenen Grachten in Holland, dem Eismarkt auf der Themse bei London, die Nahrungsmittel waren knapp, da die Wachstumsperiode zu gering und zu kalt waren – der Übersetzer]

Am Mittwoch veröffentlichte Untersuchungen zeigen, dass die Länder ihre Treibhausgasemissionsraten bereits vor der Covid-19-Pandemie zu verlangsamen begannen, jedoch nicht auf das Niveau, das zur Abwendung des Klimaschutzes erforderlich ist. Seit die Lockdowns in vielen Ländern im vergangenen Jahr gelockert wurden, gab es starke Anzeichen dafür, dass die Emissionen wieder auf Werte über die von 2019 steigen werden , was die Aussichten auf die Erreichung der Pariser Ziele erheblich beeinträchtigt.

Corinne Le Quéré, Hauptautorin der Studie, sagte, die Welt stehe an einem entscheidenden Punkt, als die Regierungen Geld in die Wirtschaft steckten, um mit den Auswirkungen der Pandemie fertig zu werden. „Wir brauchen alle zwei Jahre eine Reduzierung der Emissionen um etwa die Größe des Rückgangs [aufgrund der Lockdowns], jedoch mit völlig anderen Methoden „, sagte sie.

Die Regierungen müssen Klimaschutzmaßnahmen priorisieren, um sich von der Pandemie zu erholen, sagte sie:

 „Wir haben es in der Vergangenheit versäumt zu verstehen, dass wir den Klimawandel nicht als Nebenproblem angehen können. Es kann nicht um ein Gesetz oder eine Politik gehen, es muss in den Mittelpunkt jeder Politik gestellt werden. Jede Strategie und jeder Plan jeder Regierung muss im Einklang mit der Bekämpfung des Klimawandels stehen.“

Die Studie schließt sich anderen Untersuchungen an, die zeigen, dass der drastische Rückgang der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit der Pandemie nur geringe Auswirkungen auf die langfristigen Klimaziele haben wird und möglicherweise eine Rückschlag folgt, sofern die Länder nicht rasch Maßnahmen ergreifen , um ihre Volkswirtschaften von fossilen Brennstoffen abzuwenden

„Es gibt einen echten Widerspruch zwischen dem, was die Regierungen sagen, um eine grüne Erholung zu erreichen, und dem, was sie tun „, sagte Le Quéré. „Das ist sehr besorgniserregend.“

Glen Peters vom Cicero-Zentrum for climate research in Norway [Klimaforschung], der die Studie mitverfasst hat, sagte, dass strukturelle Veränderungen für Volkswirtschaften auf der ganzen Welt erforderlich seien, um sich von fossilen Brennstoffen und anderen kohlenstoffreichen Aktivitäten zu lösen:

„Die Emissionen waren im Jahr 2020 niedriger, da fossile Brennstoffe weniger genutzt wurden, nicht weil die Infrastruktur geschlossen wurde. Wenn die Infrastruktur für fossile Brennstoffe wieder vermehrt genutzt wird, besteht die Gefahr eines starken Anstiegs der Emissionen im Jahr 2021, wie dies nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 zu beobachten war .“

Die in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlichte Studie zeigt, dass viele der größten Volkswirtschaften der Welt ihre Emissionen [bereits] vor der Pandemie reduziert haben. Das Global Carbon Project, ein Team von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, stellte fest, dass 64 Länder ihre Emissionen im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 im Vergleich zu 2011 bis 2015 gesenkt hatten, 150 Länder verzeichneten jedoch einen Anstieg der Emissionen.

Die Länder müssen ihre Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen dringend verstärken, sagte Le Quéré. Die Studie zeigt, dass sich die jährliche Emissionssenkungsrate von 160 Mio. Tonnen pro Jahr in Ländern mit hohem Lebensstandard vor Ausbruch der Pandemie etwa verzehnfachen muss.

In Ländern mit niedrigerem Lebensstandard gab es zwischen 2016 und 2019 keine wirkliche Verlangsamung der Emissionen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Fünfjahresperioden. Auch solche Länder müssen ihren Emissionsanstieg in Zukunft drastisch verlangsamen, wenn die Pariser Ziele erreicht werden sollen.

Joeri Rogelj, Dozent für Klima am Imperial College London, (der nicht an der Studie beteiligt war), sagte, dass die Regierungen aufgrund der Pandemie und der Eile, die ins Stocken geratenen Volkswirtschaften wieder in Gang zu bringen, in Gefahr seien, ihre Klimaschutzverpflichtungen zurückzunehmen:

„Die Regierungen müssen ihre Erholungs Stimulus auf intelligente, zukunftssichere Weise anwenden, [aber] andere Analysen haben gezeigt, dass nur sehr wenige Regierungen diese Gelegenheit nutzen. Derzeit treiben die Maßnahmen und Investitionen vieler Regierungen als Reaktion auf Covid-19 die Emissionen in die entgegengesetzte Richtung.“

Dave Reay, Professor für Kohlenstoffmanagement an der Universität von Edinburgh, (der ebenfalls nicht an der Studie beteiligt war), sagte:

Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass es sich nicht um einen bessere Rückkehr zur Öffnung handelt, sondern häufiger um eine Rückkehr, zu was auch immer. Wenn wir die Chance nutzen wollen, wieder auf Kurs zu kommen, um die Pariser Ziele zu erreichen, muss der Weg aus der Pandemie sowohl global als auch grün sein. “

 ///

[Ab dieser Stelle fährt der Guardian mit Eigenwerbung fort]

… Wenn Sie heute aus Deutschland zu uns kommen, bitten wir um einen kleine Spende. In diesen turbulenten und herausfordernden Zeiten wie diesen, verlassen sich Millionen auf den Guardian für einen unabhängigen Journalismus, der für Wahrheit und Integrität steht. Die Leser haben sich entschieden, uns im Jahr 2020 mehr als 1,5 Millionen Mal finanziell zu unterstützen und sich bestehenden Unterstützern in 180 Ländern anzuschließen.

Für das Jahr 2021 verpflichten wir uns zu einem weiteren Jahr mit aussagekräftiger Berichterstattung, wir wirken Fehlinformationen entgegen und bieten eine maßgebliche, vertrauenswürdige Nachrichtenquelle für alle. Ohne Aktionäre oder Milliardärs-Eigentümer legen wir unsere eigene Agenda fest und bieten einen wahrheitsgetreuen Journalismus, der frei von kommerziellem und politischem Einfluss ist. Nie war es mehr darauf angekommen, ohne Angst oder Gunst nachzuforschen und heraus zu fordern.

Im Gegensatz zu vielen anderen haben wir unsere Entscheidung beibehalten: den Guardian-Journalismus für alle Leser offen zu halten, unabhängig davon, wo sie leben oder was sie sich leisten können, um zu bezahlen. Wir tun dies, weil wir an die Gleichheit der Informationen glauben, bei der jeder es verdient, genaue Nachrichten und durchdachte Analysen zu lesen. Immer mehr Menschen sind über die Weltereignisse gut informiert und werden zu sinnvollen Maßnahmen inspiriert.

Alleine im letzten Jahr haben wir den Lesern eine umfassende internationale Perspektive auf kritische Ereignisse geboten – von den Protesten gegen Black Lives Matter über die US-Präsidentschaftswahlen, den Brexit bis hin zur anhaltenden Pandemie. Wir haben unseren Reputation für eine dringende und aussagekräftige Berichterstattung über den Klimanotfall gestärkt und beschlossen, Werbung von Unternehmen für fossile Brennstoffe abzulehnen, uns von der Öl- und Gasindustrie zu trennen und die Weichen zu stellen, um bis 2030 keine Nettoemissionen zu erzielen.

https://www.theguardian.com/environment/2021/mar/03/global-lockdown-every-two-years-needed-to-meet-paris-co2-goals-study

Auf obige Geschichte bin ich durch Markus Gärtner, PI-News aufmerksam geworden, der darüber kurz berichtete: https://www.youtube.com/watch?v=B0eE2SIKCfM

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Ergänzung

In Anlehnung an obige Selbstdarstellung des Guardian: „…bei der jeder es verdient, genaue Nachrichten und durchdachte Analysen zu lesen..“, hier die Informationen zu den Protagonisten

Fiona Harvey ist eine preisgekrönte Umweltjournalistin für den Guardian

Fiona Harvey. Zuvor arbeitete sie mehr als ein Jahrzehnt für die Financial Times. Sie hat über alle wichtigen Umweltprobleme berichtet, von der Arktis bis zum Amazonas. Zu ihren zahlreichen Befragten gehören Ban Ki-moon, Tony Blair, Al Gore und Jeff Immelt

https://www.nature.com/articles/s41558-021-01001-0#author-information

Sowohl School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, UK
als auch Tyndall Centre for Climate Change Research, University of East Anglia, Norwich, UK

Corinne Le Quéré & Matthew W. Jones

Corinne Le Quéré ist eine kanadische Klimawissenschaftlerin. Sie ist Professorin für Klimawandelwissenschaft und -politik an der University of East Anglia und frühere langjährige Leiterin des Tyndall Centre for Climate Change Research.

Matthew W. Jones ist Mitglied im Global Carbon Project (GCP) bei. Das GCP bewertet jedes Jahr das globale Kohlenstoffbudget unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen aus fossilen Quellen, der Entwaldung und anderer Landnutzungsänderungen, der Aufnahme von CO2 durch Land und Ozeane sowie des in der Atmosphäre verbleibenden CO2.

Matt trug zu den GCP-Bewertungen 2019 und 2020 des globalen Kohlenstoffbudgets bei (Friedlingstein et al., 2019; 2020; Earth System Science Data).

CICERO Center for International Climate Research, Oslo, Norway
Glen P. Peters & Robbie M. Andrew

Glen P. Peters ,Research Director für die Forschung über menschliche Treiber des globalen Klimawandels, des globalen Kohlenstoffkreislaufs, der Bioenergie, der Szenarien, des nachhaltigen Verbrauchs, der internationalen Handels- und Klimapolitik, der Emissionsmetriken und vielem mehr.

Robbie Andrew ist Senior Researcher in der Climate Economics Unit. Sein Hauptinteresse ist es, die Zusammenhänge zwischen unserem Verhalten als Verbraucher und den entfernten und oft unsichtbaren Folgen dieser Verhaltensweisen aufzudecken.

Sowohl College of Engineering, Mathematics and Physical Sciences, University of Exeter, Exeter, England
Als auch LMD/IPSL, École Normale Supérieure/PSL Université, CNRS, École Polytechnique, Sorbonne Université, Paris, France
Pierre Friedlingstein

Professor Pierre Friedlingstein ist Empfänger des Wolfson Research Merit der Royal Society und hat einen Lehrstuhl für mathematische Modellierung des Klimasystems an der University of Exeter inne. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der globalen biogeochemischen Kreisläufe und ihrer Wechselwirkung mit dem Klimasystem.

.. Er ist Mitglied des Joint Steering Committee (JSC) des World Climate Research Program (WCRP) sowie Co-Vorsitzender der WCRP   Grand Challenge zu CO2-Rückkopplungen im Klimasystem . Er koordiniert das jährliche Global Carbon Budget des  Global Carbon – Projektes  (GCP) und auch das Co-Leitung   gekoppelten Klimakohlenstoffkreislauf intercomparison Projektes (C4MIP) und die TRENDY Land Kohlenstoff – Simulationen .

Seit 1994 ist er durch seine Teilnahme am Zwischenstaatlichen Gremium für Klimawandel (IPCC) aktiv an der Klimabewertung beteiligt. Er war Hauptautor des I PCC Fifth Assessment Report sowohl für die Arbeitsgruppe I als auch für den Synthesebericht.

Global Carbon Project, CSIRO Oceans and Atmosphere, Canberra, Australian Capital Territory, Australia
Josep G. Canadell

Dr. Josep (Pep) Canadell, Ph.D. Biology (Terrestrial ecology)
1995 University Autonomous of Barcelona, Spain, Executive Director Global Carbon Project and CSIRO Research Scientist

Department of Earth System Science, University of California, Irvine, Irvine, CA, USA
Steven J. Davis

University of California, Irvine  |  Dept. of Earth System Science

Die Befriedigung der weltweiten Nachfrage nach Energie, Nahrungsmitteln und Gütern ohne CO2-Ausstoß in die Atmosphäre ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Meine Forschung zielt darauf ab, das Ausmaß dieser Herausforderung zu verstehen und Wege zu finden, um sie zu bewältigen

Earth System Science Department, Stanford University, Stanford, CA, USA
Robert B. Jackson

Dort in den Bereichen

Rob Jackson und sein Labor untersuchen die vielfältigen Auswirkungen von Menschen auf die Erde. Sie suchen nach grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und nutzen diese, um die Politik zu gestalten und den ökologischen Fußabdruck der globalen Erwärmung, der Energiegewinnung und anderer Probleme zu verringern. Sie untersuchen derzeit die Auswirkungen des Klimawandels und der Dürre auf die Waldsterblichkeit und die Grünlandökosysteme. Sie arbeiten auch daran, die Treibhausgasemissionen durch das Global Carbon Project (globalcarbonproject.org), dessen Vorsitzender Jackson ist, zu messen und zu reduzieren.

 


Die Studie

Es wird hier ausschließlich mit absoluten Zahlen von CO2 operiert, ohne diese in einen Prozentualen Zusammenhang ihrem Anteil in der Atmosphäre zu stellen. –  siehe unten, Größenordnungen.  Viel mehr als, ich Ihnen hier herausgestellt habe, gibt es nicht zu entdecken.

Der Übersetzer

Fossil CO2 emissions in the post-COVID-19 era

Published: 03 March 2021

…. Die weltweiten fossilen CO 2 -Emissionen sind im Jahr 2020 um rund 2,6 Gt CO 2 auf 34 GtCO 2 gesunken (Abb. 1 ). Dieser projizierte Rückgang, der hauptsächlich durch die Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie verursacht wurde, liegt laut der Analyse des Global Carbon Project 1 auf der Grundlage mehrerer Studien 2 , 3 , 4 und aktueller monatlicher Energiedaten etwa 7% unter dem Niveau von 2019.

 …. Die Widerstandsfähigkeit der Erzeugung erneuerbarer Energien während der Krise 13 , 19 Sinkende Kosten und Vorteile für die Luftqualität sind zusätzliche Anreize zur Unterstützung des großflächigen Einsatzes erneuerbarer Energien als Maßnahme nach der Krise, die zur Bereitstellung von kohlenstoffarmem Strom erforderlich ist.

 

Größenordnungen sind:

[https://de.wikipedia.org/wiki/Erdatmospäre  5,15 x 10^18 kg]

Die gesamte Atmosphäre hat etwa die Masse von 1 Mio x 1 Mio x 1Mio in kg = 10 ^18 kg

Das sind als Größenordnung dann 10^15 Tonnen

[Der Co2 Anteil beträgt rund 0,04 % = 0,4 Promille = 400 ppm,]

Größenordnung bei 1%o wären das 10^12 Tonnen = 1000 Giga Tonnen

o.g. 34 Gt entsprechen dann davon rd. 3,4 % – und davon soll die Erde untergehen??




WDR und Wetterdienst: Die Winter werden immer wärmer!

Der Kälteeinbruch mit heftigen Eisstürmen im Februar; zuvor schon im Dezember im Alpenland; setzt die Klimaforscher und ihre Herolde in den Staatsmedien offenbar gehörig unter Argumentationszwang. Deswegen behaupten sie nicht mehr frech wie Latif im Jahre 2.000, es gäbe bald gar keine kalten Winter mehr mit Eis und Schnee, sondern erklären die Kälte zur Folge der Erderwärmung. Um den kritischen Bürger vom Zweifeln abzuhalten, kommen ARD/ZDF-Wetterfrösche und die Quarks-Journalisten dann mit Versatzstücken und Fachbegriffen wie „Polarwirbel“, von denen der Zuschauer noch nie etwas gehört hat und dann glaubt, die „Experten“ müssen es ja wissen.

Oder auch nicht, wie die Kommentare unter dem WDR-Beitrag auf Facebook zeigen. Desewegen legen die Klimareporter und der Deutsche Wetterdienst nun nach und präsentieren eine pikanterweise widersprechende Erzählung, nach der Winter seit 1880 kontinuierlich wärmer geworden sein.

Aber die Mehrzahl der Kommentatoren merkt den Trick und erdreistet sich, alternative Daten zu präsentieren, die nicht von der AfD, sondern von Wikipedia stammen, wo Klimaleugner bekanntlich nichts zu sagen haben.

Von Rosentod, Marsupilami – https://www.esrl.noaa.gov/psd/data/correlation/amon.us.long.data, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4313165

Einige Zitate:

Ist die durchgezogene rote Linie per Hand nach Gefühl eingezogen worden oder mathematisch berechnet mit einem Programm? An einigen Stellen scheint Trendlinie auf die Zeit nicht wirklich stimmig eingezogen zu sein. Ab Jahr 2000 sehe ich diesen Trend ähnlich steigend, unabhängig realen Wetters und Klimas, in der Kurve sichtbar steigend… Dafür sieht mir das nicht nach einer Steigung im Trend über die gesamte gezeigte Zeit aus?

 

Was ist das für eine Trendlinie? Wieso soll hier ein linearer Trend unterlegt werden, wenn die Periode von 1880- 1970 überhaupt keinen derartigen Trend ergibt! So manipuliert man, Quarks, stoppt das! Fast die gleiche Kurve zeigt die jährliche Sonnenscheindauer. Ungeachtet der fortgesetzten Erwärmung sinken jedoch die Januartempersturen in D! Erwärmt sich eigentlich die ganze Welt? Merke: es ist Zeit viele Klimafaktoren vollständig zu untersuchen, aber nicht mit manipulierenden Teilfaktoren schon Klimagesetze festzuschreiben. Mit all den Teilfaktoren und Studien ist noch niemanden gelungen, die Vergangenheit des Klimas nachzuvollziehen. Voraus ins Unbekannte kann jeder seine Meinung einbringen, aber irgendjemand von denen, die sich über die Zukunft und die Trends so sicher sind, sollte unbedingt mal die Vergangenheit im Nachhinein vorhersagen. Das hat bisher noch keiner geschafft!

 

Die gezeigte Kurve für das kleine Deutschland zeigt mit Blick auf Klimaentwicklung leider fast gar nichts.. Wärmere Winter in den letzten gut 20 Jahren in Deutschland dargestellt, zeigen höchstens das Wetter auf einem sehr kleinen Ausschnitt (Deutschland) der Welt. Mit Klima kann das kausal vielleicht zusammenhängen, muß aber nicht mehr als eine Entwicklung des Wetters sein. Eine Aussage mit Blick auf den Klimawandel, der wiederum seit mehr als 100 Jahren gesehen wird, kann ich mit diesem genau genommen einseitig motivierten Bild nicht erkennen. Wie ist denn die Entwicklung der Temperaturen der durchschnittlichen Wintertemperaturen im ganzen geographischen Europa gewesen? Das wäre dann ein ausreichend großes Gebiet, aber bitte nicht nur das Zipfelchen Deutschland für die Betrachtung der Klimaentwicklung heranziehen. Das ist, schon wieder wie bei anderen Themen leider auch in den letzten Monaten, politisch motiviertes „Zuschauer für dumm“ halten.

 

Ihr müsst schon mehr von der Zeitachse zeigen! Mit einem kleinen Ausschnitt lässt sich beliebig manipulieren! Übrigens wir sollten um jedes Grad froh sein, bei der jämmerlichen und unzuverlässigen Stromversorgung in Deutschland!

Quarks, früher Quarks & Co. (und davor die Wissenschaftsshow), war schon vor dem Abgang von Ranga Yogeshwar in die Kritik der Einseitigkeit geraten. Nach der Übernahme von Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim wurde Quarks bei politisch relevanten Themen klar zum Sprachrohr von Regierung und Interessensgruppen, was groteske Blüten treibt: So forderte Nguyen-Kim eine Art Wissenschafts-TÜV für „richtige“ Forschung; und Kritikern wird schon einmal gesagt, „Fresse halten“, „F**k Dich ins Knie!“ und „Nach Deiner Meinung hab ich sicher nicht gefragt“.




Wöchentlicher Kältereport…

1. Tiere in Kasachstan schockartig zu Tode gefroren

Wir fragen uns, wie die Mammuts und Mastodons erfroren sind. Dieses Video könnte es erklären.

Diese Tiere in Kasachstan sind offenbar erfroren, als die Temperatur am 20. Januar 2021 auf -58°C fiel. (Ich vermute, dass es in Kasachstan im Moment keine globale Erwärmung gibt.)

Link: https://www.iceagenow.info/animals-instantly-freeze-to-death-in-kazakhstan-short-video/

(4. März 2021)

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2a. Schneesturm schneidet russisches Dorf von der Welt ab

Tschukotka von der Welt abgeschnitten: Tschukotka getroffen von einem Orkan von schweren Schneefall. Schulen geschlossen, Busse fahren nicht, Flughafen geschlossen, Dächer von Gebäuden abgerissen, Menschen werden buchstäblich vom Wind umgeworfen, schwerer Unfall, als 15 Autos und zwei Krankenwagen in der Stadt Artem zusammenstießen.

Schwerer Schneesturm in Anadyr.

Der größte Teil des russischen Fernen Ostens wird jetzt von einem Blizzard mit Winden in Hurrikan-Stärke heimgesucht.

„Muss die Hölle sein, sich durch solche Bedingungen kämpfen zu müssen“, sagt Leser David Hartley.

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2b. Stürme und Blizzards in Marokko

Am Freitag, 5. März, kam es in einigen Provinzen des Königreichs Marokko zu schweren Gewittern und Schneefällen. In den Städten Essaouira, Safi, Casablanca und El Jadida wurde die meteorologische Gefahrenstufe Orange ausgerufen.

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2c. Kältester Monat seit 9 Jahren in Russland

Der Februar 2021 war der kälteste Monat der letzten 9 Jahre, sagte der wissenschaftliche Direktor des russischen hydrometeorologischen Zentrums in einer Online-Konferenz, die diesen Donnerstag bei TASS stattfand. Darüber hinaus fiel die durchschnittliche monatliche Temperatur zum ersten Mal in diesem Zeitraum unter den Normalwert.

Und der Winter gibt nicht auf. Obwohl es schon März ist, werden die Fröste wieder stärker. In der Region Central kann die Temperatur an diesem Wochenende auf -18°C fallen.

Link zu 2.: https://www.iceagenow.info/blizzard-cuts-russian-village-off-from-the-world-storms-and-blizzards-in-morocco/

(5. März 2021)

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3. „Frühling“ explodierte mit Blizzards in Moskau und Umgebung

Dem Kalender nach ist das Frühjahr gekommen, aber stattdessen gab es in Moskau und Umgebung schwere Schneestürme.

Vorläufigen Vorhersagen zufolge beträgt die Abweichung der täglichen Temperatur 12 K oder mehr vom Normalwert.

Überraschenderweise wird der März-Frost den Januar-Frost um 3 Grad überflügeln!

Der März dürfte im Mittel kälter ausfallen als der Januar-Frost.

https://www.iceagenow.info/spring-has-exploded-in-blizzards-in-moscow-and-the-moscow-region/

(8. März 2021)

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4. Rekord-Kälte im Norden des Europäischen Russlands

Januar-Temperaturen im März: In einigen Gebieten sank die Temperatur bis -40°C oder sogar noch tiefer.

Im Norden des europäischen Territoriums wurden bereits Fröste von minus dreißig Grad festgestellt, und in mehreren Städten fiel die Temperatur in der Nacht zum ersten Frühlingsfeiertag auf Rekordtiefstwerte. Zusätzlich zu den bereits rekordtiefen Werten verschärfte sich der Frost von der Kola-Halbinsel bis Vorkuta noch weiter.

In der Region Murmansk war der Rekordhalter die Siedlung Krasnoschtschelje, wo die Temperatur auf -34,5°C fiel.

In der Region Archangelsk stach die nordöstlich des regionalen Zentrums gelegene Stadt Mezen mit einem neuen Tagestiefstwert von jetzt -31,9°C hervor.

In der Republik Komi wurde der Temperaturrekord in Pechora mit einer Tiefsttemperatur von -38,1°C aufgestellt.

In der Nacht zum Dienstag hielt die ungewöhnliche Kälte in Nordeuropa an. Im Gebiet Vorkuta sank die Temperatur auf -40°C und in einigen Gebieten sogar noch kälter als das.

http://www.hmn.ru/index.php?index=1&ts=210309120143

Link: https://www.iceagenow.info/record-cold-in-northern-european-russia/

(10. März 2021)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neues von der AMO

Mann 2011:

Die AMO, definiert als eine Oszillation mit einer Zeitskala von 40-60 Jahren, die ihren Ursprung in gekoppelten Prozessen zwischen Ozean und Atmosphäre im Nordatlantik hat, ist mit ziemlicher Sicherheit real“

und
„Dies ist eine Schlüsselerkenntnis von Knight et al. (2005) (deren Co-Autor ich war) sowie von Delworth und Mann (2000) [der Ursprung des Begriffs ‚Atlantic Multidecadal Oscillation‘ (AMO), den ich in einem Interview über Delworth und Mann mit Dick Kerr von Science im Jahr 2000 geprägt habe].

gefolgt von Mann 2021

Vor zwei Jahrzehnten prägte ich in einem Interview mit dem Wissenschaftsjournalisten Richard Kerr für die Zeitschrift Science den Begriff „Atlantic Multidecadal Oscillation“ (AMO), um eine interne Oszillation im Klimasystem zu beschreiben, die aus den Wechselwirkungen zwischen nordatlantischen Meeresströmungen und Windmustern resultiert.  … Heute haben meine Kollegen und ich in einem Forschungsartikel, der in der gleichen Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, den unserer Meinung nach bisher definitivsten Beweis erbracht, dass die AMO nicht wirklich existiert.

Ich genieße Manns Andeutung, dass er der Entdecker des AMO-Phänomens war, obwohl es in Wirklichkeit bereits 1994 von Schlesinger und Ramankutty detailliert beschrieben wurde, sechs Jahre vor der Veröffentlichung von Delworth und Mann. Auch in dem verlinkten Kerr-Artikel in Science, auf den sich Mann oben bezieht, sagt Kerr, obwohl er den Namen „Atlantic Multidecadal Oscillation“ ausführlich diskutiert, nie, dass Mann das Phänomen benannt hat … aber ich schweife ab.

Erstens, was ist die AMO? Es ist eine langsame Temperatur-Oszillation des Atlantiks, am deutlichsten sichtbar im Nordatlantik. Hier ist eine Grafik der Oszillation:

Abbildung 1. Lange AMO, von NOAA. Diese zeigt einen Zeitraum von etwa 65 Jahren. Es gibt verschiedene instrumentelle Versionen der AMO-Daten. Dies ist die längste instrumentelle Version der AMO, die von NOAA gehalten wird, beginnend im Jahr 1856.

Seit der ersten Beschreibung der AMO im Jahr 1994 wurde das Phänomen von einer Vielzahl von Wissenschaftlern eingehend untersucht. Eine Suche auf Google Scholar zeigt 31.300 Webseiten, die die AMO diskutieren. Warum also behauptet Michael Mann jetzt, dass es sich nicht um eine natürliche Variation des Atlantiks handelt?

Weil „modernste“ Klimamodelle das sagen … seine Studie beginnt so:

Eine Analyse modernster Klimamodell-Simulationen, die sich über das letzte Jahrtausend erstrecken, liefert keine Beweise für ein intern erzeugtes, multidekadisch oszillierendes Signal der Atlantischen Multidekadischen Oszillation (AMO) im Klimasystem und deutet stattdessen auf das Vorhandensein eines 50- bis 70-jährigen „AMO-ähnlichen“ Signals hin, das durch Episoden von explosivem Vulkanismus hoher Amplitude mit multidekadischem Rhythmus angetrieben wird.

(Tipp: Jedes Mal, wenn jemand anfängt, über „hochmoderne Klimamodelle“ zu sprechen, können Sie seine Behauptungen getrost ignorieren … aber ich schweife schon wieder ab).

Manns Behauptung in seiner neuen Studie „Multidecadal climate oscillations during the past millennium driven by volcanic forcing (Zahlschranke) lautet, dass in vorindustrieller Zeit das, was die Leute die „AMO“ nennen, eigentlich ein stabiler Atlantik war, der durch sporadische Vulkanausbrüche angetrieben wurde, die zufällig die gleiche Frequenz wie die AMO haben. Aber dann ist dieser vulkanische Antrieb in der Neuzeit erloschen, und gerade noch rechtzeitig wurde der vulkanische Antrieb durch den anthropogenen Antrieb ersetzt … lustig, wie das funktioniert. In M. Manns Welt sind immer die Menschen schuld.

Auf jeden Fall wollte ich sehen, was ich aus den Daten der instrumentellen und Proxy-AMO-Aufzeichnungen erfahren kann, zusammen mit den von Mann diskutierten vulkanischen Aufzeichnungen. Hier zunächst der Datensatz von Amman et al. mit 61 tropischen Eruptionen, von denen Mann et al. sagen, dass sie die AMO vor der Neuzeit angetrieben haben. Ich habe die Eruptionen als vertikale Linien dargestellt. Über diesen Vulkanlinien habe ich mehrere der empirischen Modi einer CEEMD-Analyse (Complete Ensemble Empirical Mode Decomposition) der Eruptionen eingeblendet, die die verschiedenen längerfristigen Zyklen in den Daten zeigen.

Abbildung 2. Tropische Vulkanausbrüche und verschiedene CEEMD-Modi.

Hier ist die Sache mit den Signalen. Wie der brillante Mathematiker Joe Fourier vor einigen Jahrhunderten gezeigt hat, kann jedes Signal als Summe von zugrundeliegenden Signalen mit verschiedenen Perioden zerlegt werden. CEEMD ist wie die Fourier-Analyse, nur dass sie ein Signal nicht in regelmäßige Sinuswellen zerlegt. Sie zerlegt ein Signal in zugrundeliegende Signale, die sich im Laufe der Zeit ändern können, wie man oben sehen kann.

Gibt es nun einen Zyklus in den Eruptionsdaten, der der ~ 65-jährigen Periode der AMO ähnelt? Nun … irgendwie schon. Aber da jedes einzelne Signal in zugrunde liegende Signale zerlegt werden kann, ist es vielleicht nur ein Zufall. Die zugrunde liegenden Signale müssen eine gewisse Periode haben, und die könnte nur fünfzig bis sechzig Jahre betragen, wie bei den Vulkanen.

Das sind also die Vulkane. Wie sieht es mit den Proxy-Aufzeichnungen der AMO aus? Der wichtigste, der von Mann diskutiert wird, ist die Studie von Wang et al, „Internal and external forcing of multidecadal Atlantic climate variability over the past 1,200 years“. Die Daten sind hier verfügbar. Sie basiert auf „einem Netzwerk von jährlich aufgelösten terrestrischen Proxy-Aufzeichnungen aus der zirkum-nordatlantischen Region.“ In dieser Studie unterschieden Wang et al. zwischen dem, was sie AMV, „Atlantic Multidecadal Variability“, und der AMO nannten. Sie sagten, dass etwa 30% der Variabilität der AMV von Vulkanen herrühren, und wenn man das herausrechnet, bleibt die AMO übrig. Ich bezweifle das, denn moderne Vulkane zeigen wenig Einfluss auf die AMO. Ich wollte auch sehen, wie gut die Eruptionen mit ihren Daten übereinstimmen, also habe ich ihre rohen „AMV“-Daten verwendet.

Zuerst habe ich mir angeschaut, wie gut die Wang-Proxy-Aufzeichnungen mit den in Abbildung 1 gezeigten instrumentellen Aufzeichnungen übereinstimmen. Ich habe auch den empirischen 50-60-Jahres-Modus der CEEMD-Analyse der oben in Abbildung 2 gezeigten Amman-Eruptions-Aufzeichnungen hinzugefügt:

Abbildung 3. Zwei AMO-Aufzeichnungen und eine Eruptionsaufzeichnung, 1856 bis heute.

Wir sehen in Abbildung 3 einige Dinge. Erstens ist die Wang-Paläo-Proxy-AMO (rot) sehr nah an der modernen instrumentellen AMO (blau).

Die Eruptionsdaten von Amman stimmen jedoch nur sehr schlecht mit den modernen AMO-Daten überein. Dies ist keine Überraschung. Sehen Sie sich Abbildung 1 an. Wenn Sie nicht wissen, in welchem Jahr der riesige Pinatubo-Ausbruch stattfand, können Sie es aus Abbildung 1 nicht erkennen.

Als nächstes habe ich mir die längerfristige Betrachtung der gleichen Daten angesehen. Abbildung 4 zeigt das Ergebnis:

Abbildung 4. Zwei AMO-Aufzeichnungen und eine Eruptionsaufzeichnung, 800 bis heute.

Wiederum sind einige interessante Dinge in Abbildung 4 zu sehen. Erstens beträgt die durchschnittliche Länge der Zyklen in der Paläo-AMO von Wang 65 Jahre, was mit den modernen Daten übereinstimmt.

Wie in der modernen Periode gibt es jedoch eine sehr schlechte Übereinstimmung zwischen den Daten der Amman-Eruptionen und den Wang-Paläodaten. Unter anderem beträgt die Periode der Eruptionsdaten im Durchschnitt 55 Jahre, nicht die 65 Jahre der Wang-Paläodaten oder der modernen Instrumentaldaten. Obwohl sie also zeitweise mit den Wang-Daten übereinstimmen, sind sie sowohl mit der instrumentellen AMO als auch mit den Wang-AMV-Daten synchron und nicht synchron.

Also … wie sind Mann et al. zu ihren Schlussfolgerungen gekommen? Wie oben erwähnt, Computermodelle …

Die CMIP5-Multimodel-Experimente des letzten Jahrtausends liefern ein Pseudo-Ensemble von N = 16 Simulationen, die mit geschätzten natürlichen Antrieben (vulkanisch und solar, mit geringen zusätzlichen Beiträgen von astronomischen, Treibhausgasen und Landnutzungsänderungen) über die vorindustrielle Periode angetrieben werden (das Intervall 1000 bis 1835 n. Chr. ist allen Simulationen gemeinsam). Wir schätzen die erzwungene Komponente der Temperaturvariation durch Mittelwertbildung über das Ensemble, basierend auf dem Prinzip, dass sich unabhängige Rauschrealisierungen in einem Ensemble-Mittelwert aufheben.

(Am Rande sei bemerkt, dass es sicherlich nicht immer stimmt, dass die Mittelung einer Anzahl von Modellausgaben bedeutet, dass sich die „Rauschrealisierungen aufheben“. Aber ich schweife wieder ab …)

Mir gefällt allerdings der Gedanke eines „Pseudo-Ensembles“ … ist das ein Haufen zufälliger Computermodelle, die an einer Straßenecke rumhängen, Zigaretten rauchen und so tun, als wären sie ein Ensemble? Aber ich schweife ab …

Und was waren ihre Schlussfolgerungen (Hervorhebung von mir)?

Die kollektive verfügbare Evidenz aus instrumentellen und Proxy-Beobachtungen sowie aus kontrollierten und erzwungenen Klimamodell-Simulationen der Vergangenheit und des letzten Jahrtausends deutet auf die Existenz extern erzwungener multidekadischer Oszillationen hin, die eine Folge konkurrierender anthropogener Antriebe während der historischen Ära und des zufälligen multidekadischen Rhythmus der explosiven tropischen Vulkanaktivität in den vergangenen Jahrhunderten sind. Es gibt keinen zwingenden Beweis für einen rein internen multidekadischen AMO-ähnlichen Zyklus.

Seine Behauptung ist, dass etwa elf Jahrhunderte lang „explosive tropische vulkanische Aktivität“ es so aussehen ließ, als gäbe es eine AMO. Und zufälligerweise, gerade als die vulkanischen Kräfte nachließen, verursachten CO2– und Sulfat-Antriebe die AMO-Schwankungen.

Sie werden mir verzeihen, wenn ich angesichts dessen, was ich in den obigen Abbildungen sehe, dieses Argument nicht einmal ansatzweise überzeugend finde.

Schließlich ist es das, was ich am Studium des Klimas liebe. Die Wissenschaft ist weit davon entfernt, festzustehen, und das gibt mir die Möglichkeit, aus jedem Papier, das herauskommt, etwas Neues zu lernen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/03/08/learning-about-the-amo/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Fritz Vahrenholt: Die Temperaturen im Februar 2021 und der Ausstieg aus der Versorgungssicherheit Deutschland und China

Hochgerechnet bis zum Ende des Jahrhunderts wären das noch einmal etwa 1,1 Grad Celsius, die  auf die bislang gemessene Erwärmung von 1,1 Grad Celsuis  seit 1880 hinzukommen. Letztere ist zu einem guten Teil auf die natürliche Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit  zurückzuführen. Es sollte nicht vergessen werden, dass der Temperaturmittelwert der letzten 2000 Jahre etwa um 0,4 Celsius höher liegt als das Referenz-Niveau zwischen 1850 und 1880.Und dieser Durchschnitt entspricht dem der Jahre 1940 bis 1970.
Wer sich näher dafür interessiert, sei auf unser Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ verwiesen.

Ausstieg aus der Versorgungssicherheit
Der Kohlekraftwerksausstieg nimmt Gestalt an, die damit verbundenen Probleme auch.

Zum 1. Januar 2021 wurden in Deutschland elf Steinkohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 4700 Megawatt abgeschaltet und die Betreiber für das vorzeitige Aus mit 317 Millionen € vergütet. Wie Daniel Wetzel in „Die Welt“ berichtete, wurde u.a. das leistungsstärkste deutsche Steinkohlekaftwerk  Heyden zum 1. Januar 2021 abgeschaltet – fünf Jahre vor dem eigentlich geplanten Aus.Die Anlage musste auf Ersuchen des Netzbetreibers Tennet seit dem Jahreswechsel bereits sechsmal wieder hochgefahren werden. Grund hierfür waren einerseits Störungen im europäischen Netz ( am. 8. Januar und 25. Februar ) und Dunkelflauten im Verlaufe des Januars und Februars. Zwei weitere Anlagen, die zum 1. Januar stillgelegt wurden, müssen wohl auf unbestimmte Zeit in Betrieb bleiben: Der Netzbetreiber Amprion beantragte bei der Bundesnetzagentur, das Kraftwerk Walsum 9 der STEAG und das Kraftwerk Hamm Westfalen E der RWE als „systemrelevant“ einzustufen und die Eigentümer zum Weiterbetrieb als Reservekraftwerke zu verpflichten.
Die Strommangelsituation wird in den  Dunkelflauten des nächsten Winters offenkundig werden, wenn weitere 3 Kernkraftwerke ( Brokdorf, Grundremmingen, Grohnde) abgeschaltet werden sollen.

Wie die Darstellung von Rolf Schuster von Vernunftkraft zeigt, konnte die Solarenergie (gelb) naturgemäss keinen Beitrag leisten. Die Windenergie (blau) lieferte nur mit 25 % der Nennleistung Strom und zeigte die üblichen 4-7 tägigen Dunkelflauten, in denen Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke und Kernkraftwerke ( im Diagramm braun) aus dem In- und Ausland einspringen mussten. Diese Mangelzeiten sind auch durch eine Vervielfachung der Wind-und Solaranlagen nicht aus der Welt zu schaffen. Wo kein Wind ist, fliesst bei 1 aber auch bei 6 Windkraftwerken kein Strom. Oder anders ausgedrückt: 6 mal Null ist Null.  Über die horrenden und nicht bezahlbaren Verluste durch Erzeugung von Wasserstoff, Speicherung und Rückverstromung zur Füllung der Dunkelflauten können Sie im November-newsletter  nachlesen.
Wie relevant ist unser Kohleausstieg weltweit ?
Während Deutschland sich von Kohlekraftwerken verabschiedet, sieht das global anders aus. Zwar gingen weltweit 17 000 MW Kohlekraftwerke vom Netz ( vornehmlich in den OECD Staaten) aber fast doppelt soviel Kapazität wurde  in China netto zugebaut. ( 8660 MW gingen 2020 in China vom Netz,36400 MW neue Kohlekraftwerke gingen ans Netz).

Im vierzehnten 5-Jahresplan der Volksrepublik China, der in diesen Tagen verabschiedet wird, streut die KP Chinas der Weltöffentlichkeit Sand in die Augen. Um 18 % soll die CO2-Emission, bezogen auf das Bruttosozialprodukt (BSP) bis 2025 gesenkt werden. Das hört sich doch grossartig an. Das BSP soll aber im nächsten und den darauffolgenden Jahren um 6 % steigen. Das wären dann also 30 % -18 % = 12 % CO2-Mehremissionen allein in den nächsten 5 Jahren. Dieser Zuwachs sind 1,2 Milliarden Tonnen CO2 , fast das doppelte der Gesamtemissionen Deutschlands. Aber China, der Weltexportmeister, hat im Pariser Abkommen den Status eines Entwicklungslandes. Das Land kann machen, was es will.

Die Botschaft des 5-Jahresplans  der chinesischen Staats- und Parteiführung dagegen lässt keinen Zweifel: Peking will einen dominanten Platz in der Weltwirtschaft. Das oberste Ziel lautet Autarkie.Wie gesagt : Laut UNO immer noch ein Entwicklungsland.




Wartet Nürnberg nun auf Corona-Auferstehungen…

Für Bürger weiterhin nur wenig Information

Wie das RKI, „vermeidet“ auch das Stadtportal Nürnberg sorgfältig, dem Bürger eine wirkliche Übersicht zu Corona zu bieten. Es wird zwar mit Zahlenwerten „um sich geschmissen“, doch was diese im Kontext wirklich Aussagen, erfährt man eher nicht.

So informiert das Nürnberger Stadtportal

Bild 1 Nürnberger Stadtportal. Screenshot vom 07.03.2021

Bild 2 Nürnberger Stadtportal. Screenshot vom 07.03.2021

Bild 3 Nürnberger Stadtportal. Screenshot vom 07.03.2021

Information zu Corona ist auch eher unwichtig. Es verführt nur zu eigenständigem Denken, was schon Adam und Eva unter einem damaligen Diktator sehr schlecht bekam. Es reicht, dass die Bürger wissen, welche Einschränkungen sie zu befolgen haben:
Corona: Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen – Stadtportal Nürnberg (nuernberg.de)

Bild 4 Nürnberger Stadtportal. Screenshot vom 07.03.2021

Bild 5 Nürnberger Stadtportal. Screenshot vom 07.03.2021

Dabei könnte man so viel Information bieten

So beträgt in Nürnberg die Belegung an Intensivbetten durch Coronapatienten nur noch 14,55 % (24 Betten) und davon ist nur die Hälfte (13 Fälle) invasiv beatmet.

Doch beginnen wir global. Der Verlauf der Sterbedaten Deutschland seit 2016 zeigt trotz „COVID“ und angeblich schon begonnener, dritter Welle ein deutliches Absinken unter Werte, welche früher – als es durch Grippe geschah – keinen Politiker auch nur entfernt interessiert hat

Bild 6 Sterbedaten Deutschland seit 2016 bis KW8, 2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Betrachtet man die Nicht-Risikogruppe unter 80 Jahren, wird es noch deutlicher:

Bild 7 Sterbedaten Deutschland für unter-/ab 80-jährige seit 2016 bis KW8, 2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Die folgende Grafik zeigt, wo die Sterbefallzahl aktuell „steht“. Weniger könnten nur noch „Auferstehungen“ erzielen, denn es ist bereits das Minimum an Sterbefallzahl der letzten fünf Jahre, obwohl die Alterspyramide jährlich „immer mehr“ verlangen würde!

Bild 8 Grafik des Statistischen Bundesamtes vom 09.03.2021

Die gleichen Daten etwas „aufgedröselt“:

Bild 9 Sterbedaten Deutschland der Jahre 2016 – 2021 von KW 38 – KW 16 Folgejahr (2021 bis KW8). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Nur ist das in Schweden ebenfalls so und die haben keinen rigorosen Lockdown.

Bild 10 Schweden, Coronaverstorbene vom 1.1. – 24.02. Grafik vom Autor erstellt. Daten abgerufen am 09.03.2021

Der wöchentliche Bericht der Helios Klinikgruppe zur Coronabelastung bestätigt es:

Bild 11 Berichterstattung Helios-Klinikgruppe Deutschland, Stand 07. März 2021. Anmerkung: In den Mini-Liniendiagrammen sind die Fälle im zeitlichen Verlauf seit 27.10.2020 dargestellt

Bild 12 Berichterstattung Helios-Klinikgruppe Deutschland, Stand 07. März 2021.

Bild 13 Berichterstattung Helios-Klinikgruppe Deutschland, Stand 07. März 2021.

Die vielen Landesfürsten, denen nichts anderes als Restriktionen einfallen, sollten sich mal fragen, warum im Musterland des (weltweit mit teuersten) Gesundheitssystems die Coronamortalität eine solch riesige Spanne aufweist:

Bild 14 Relative Anzahl Covid-Todesfälle der Bundesländer. Quelle der Grafik: ZEIT online 8.3.

Nürnberg

Wie global, fallen auch in Nürnberg die Covid-Meldefälle rasant:

Bild 15 Nürnberg, Covid-Meldefälle seit 01. Januar 2021 bis 04.03.2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI-Corona-Datensatz

Aber noch weit schneller fielen die Covid-Todesfälle insgesamt:

Bild 16 Nürnberg, Covid-Todesfälle gesamt seit 01. Januar 2021 bis 08.03.2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI-Corona-Datensatz

Und bei der Hochrisikogruppe 80+:

Bild 17 Nürnberg, Covid-Todesfälle 80+ seit 01. Januar 2021 bis 08.03.2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI-Corona-Datensatz

Wie Bild 3 schon zeigte, gibt es nur zwei Risikogruppen, die am schlimmsten betroffene über 80;

Bild 18 Nürnberg, Covid-Todesfälle unter und über 80+ seit 01. Januar 2021 bis 08.03.2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI-Corona-Datensatz

… und schon drastisch niedriger die zwischen 60 – 80 (wobei es eigentlich nur der Altersanteil über 70 ist, doch der RKI-Datensatz teilt diese Altersgruppe nicht mehr auf). Jedenfalls ist der Anteil an bis zum Alter von 60 an Corona-Verstorbenen geradezu verschwindend gering. Die Meldungen, es würden immer mehr Junge an Corona versterben, trifft zumindest für Nürnberg nicht entfernt zu.

Bild 19 Nürnberg, Covid-Todesfälle unter und über 60 seit 01. Januar 2021 bis 08.03.2021. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI-Corona-Datensatz

Wenn das noch Anlass zum Einsperren der nicht-Hochrisiko-Bevölkerung geben soll (also der bis 70), kann man wirklich nur noch sarkastisch Fragen, ob das Aufheben der Beschränkungen erst geschieht, wenn an Ostern Covid-Opfer auferstehen.

Covid lässt sich inzwischen auch gut behandeln

Ein Leiter im Fürther Klinikum berichtete am 05.03. der Lokalzeitung, wie erfolgreich man Covid-Infizierte inzwischen behandeln kann:
Der medizinische Direktor und Pandemiebeauftragte des Klinikum Fürth, Herr Dr. Wagner: „Inzwischen gebe es gute Therapiemöglichkeiten bei einer Covid-19-Erkrankung, zum Beispiel mit Antikörpern … sechs Patienten hatten sich mit dem Virus infiziert … kein Einziger ist danach an Covid erkrankt … “.

Meilenweit ist Nürnberg von Meldungen wie 2017/2018 zur damaligen Grippewelle entfernt:
Merkur 07.02.2017: Grippewelle: Kliniken machen Notaufnahmen dicht
Die Notaufnahmen mehrerer Kliniken in Nürnberg und München sind derzeit überlastet. Die Lage ist angespannt. Grund für die Situation ist auch die heftige Grippewelle.
In Franken sei zumindest die Grippewelle der Grund, sagte Hans-Peter Reißmann, Sprecher der Feuerwehr Nürnberg, bei der die Integrierte Rettungsleitstelle angesiedelt ist
Es kommen sehr viele Patienten in den Krankenhäusern an und teilweise fallen die Pflegekräfte wegen der Grippe aus“, sagte Reißmann am Dienstag. „Es ist extrem schwierig im Moment. Uns ist keine vergleichbare Situation in dem Ausmaß aus den vergangenen Jahren bekannt.“ Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst über die Engpässe berichtet.
Immer wieder müssten Kliniken in Nürnberg ihre Notaufnahmen zeitweise schließen, sagte Reißmann. Teils müssten Patienten auf Krankenhäuser in Erlangen und im Nürnberger Land verteilt werden. „Die Rettungswagen sind derzeit lange unterwegs, bis sie die Patienten unterbringen.“
Kliniken am Limit
Das Portal Ivena, das die Kapazitäten der Kliniken unter anderem in München und Nürnberg darstellt, zeigte am Dienstagvormittag vielfach rote Balken und signalisierte damit den Status „belegt“.

Was sagen unsere Politiker dazu

Ganz vorneweg Landesvater Söder, den ausschließlich die nichtssagende Inzidenz interessiert.
Zitierung aus einem Bericht zur letzten Landtagssondersitzung in München in einer Lokalzeitung vom 6. März, Artikel „Söder hat keine Strategie“:
… Söder verteidigt seinen Kurswechsel, erklärt, dass er den Inzidenzwert weiter die einzig belastbare Größe sei und dass ihm noch niemand eine tragfähige Alternative genannt hat …

Da fragt man sich wirklich, welches Kraut dieser Landesvater inzwischen raucht. Der Inzidenzwert wurde alleine als Grenzwert für die Überlastung der Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung eingeführt und ist damit lediglich ein Beleg für die administrativen Unfähigkeiten unserer Gesundheitsämter und eklatantem Versagen der Digitalministerin.
Zur Teil-Entschuldigung der Gesundheitsämter sei dazu gesagt, dass der für Nürnberg Zuständige der Zeitung berichtete, dass ein Inzidenzwert von 100 bezüglich der Nachverfolgung kein Problem sei.

Söders Aussage: … noch niemand hätte ihm eine tragfähige Alternative genannt,
ist der reine Hohn.
Um das zu lösen, braucht er sich einfach nur aussagekräftige Grafiken ansehen – die ihm das RKI und sein zuständiges Ministerium allerdings weiterhin nicht liefern, aber zum Beispiel EIKE, Achgut und Tichys Einblick. Zu denken wäre auch an Boris Palmer mit seinem „Tübinger Modell“ und Schweden.

Tichys Einblick hat gerade umfangreiche Info zu Corona mit vielen Grafiken publiziert (und kommt bezüglich der Datenlage zum gleichen Schluss wie der Autor):
Tichys Einblick, 08. März 2021: CORONA-UPDATE 8. MÄRZ 2021 Die Corona-Datengrundlage in Deutschland ist ein schlechter Witz
Die Inzidenzwerte steigen. Erneut wird damit eine Verlängerung des Lockdowns begründet. Doch wie zuverlässig sind diese Daten eigentlich, mit denen tiefgreifende Einschränkungen in das Leben der Menschen in Deutschland gerechtfertigt werden? … Die Daten, die das RKI und die Gesundheitsämter lieferten, zeugten immer von mangelndem politischen Willen, aussagekräftige Zahlen zur Verfügung zu stellen … Deutschland testet im internationalen Vergleich extrem wenig, daraus folgt eine sehr hohe Dunkelziffer. Diese Dunkelziffer muss nicht unbedingt aus wirklich Erkrankten bestehen – symptomlos Infizierte zu finden ist medizinisch vielleicht gar nicht so interessant. Wenn man aber die ganze Politik an der Inzidenz ausrichtet, dann muss die auch irgendeine Konstanz haben und wenigstens im Verhältnis aussagekräftig sein. Aber da wir eben eine so hohe Dunkelziffer haben, kann man durch eine Erhöhung der Testzahlen immer eine Erhöhung der Fallzahlen produzieren.
Während andere Länder konstant seit Beginn wöchentlich ihre Testzahlen erhöhen oder jedenfalls stagnieren lassen, folgt die Zahl in Deutschland den Infiziertenzahlen – oder eben andersherum …
Die sinkenden Todeszahlen (trotz steigender Infektionsmeldungen) sind vor allem zu erklären, wenn man sich die als Infektionszahlen gewerteten Positiv-Getesteten nach Altersklassen anschaut. Die zeigt nämlich: Dieser Anstieg der Infiziertenzahlen geht allein auf Infektionen bei unter 70-Jährigen zurück. Bei den im Winter weitaus überproportional häufig Infizierten Alten und sehr Alten sinkt die Inzidenz weiter.

Bild 20 Vergleich der Inzidenzwerte nach Altersklassen. Quelle: Tichys Einblick

Tichys Einblick: Egal ob das nun tatsächlich durch die anlaufende Impfung (über 90% der Pflegeheimbewohner sind erstgeimpft, 70% zweitgeimpft) oder durch die tatsächlich langsam ins Rollen kommende Schnellteststrategie kommt: Das Ergebnis ist eindeutig. Die Infektionsketten in Pflegeheimen sind größtenteils gebrochen – da hier bis zu 80 Prozent der Corona-Toten sind, ist das der entscheidende Punkt. Selbst wenn eine dritte Welle kommt, wird sie bei weitem nicht mehr die Folgen haben können, die etwas die zweite Welle noch hatte. Und selbst die hat im Rückblick nie einen Lockdown gerechtfertigt und der Lockdown, der trotzdem verhängt wurde, zeigte kaum Wirkung, wie der Vergleich mit Schweden zeigt.

Bild 21 Vergleich der Coronamortalität Deutschland/Schweden. Quelle: Tichys Einblick

Und zudem entlässt Herr Söder Personen ja sofort, wenn diese nicht zur bedingungslosen Hofberichterstattung bereit sind, wie der unbequeme Professor in seinem Corona-Ethikrat.

Das ist so, als wenn sich die unfehlbare Merkel über das penetrant desaströse Fachwissen und Unfähigkeit ihrer Ministerrunde beklagen würde, die sie sich selbst ganz bewusst über viele Jahre genau so „herangezüchtet“ hat.

Auch ansonsten brilliert Herr Söder mit einem „Wissen“, welches wohl nur er (und die von seinen Gnaden Abhängigen) glauben.
WELT, 07. März 2021: … Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder hat Kritik aus dem CSU-Bezirksvorstand Niederbayern an der andauernden Schließung weiter Teile des Einzelhandels und der Gastronomie zurückgewiesen. Deren Hygienekonzepte „funktionieren nur bei niedriger Inzidenz“, sagte Söder am Samstag bei einer Bezirksvorstandssitzung …
Dem Autor ist keine Studie bekannt, welche dafür Belege liefern würde. Allerdings gibt es so etwas wie Belege über eine Personengruppe, welche sich besonders häufig ansteckt, allerdings, weil diese Hygienekonzepte gar nicht erst einhält:
Bild-Zeitung und Tichys Einblick, 3.3.2021: 50 Prozent der Corona-Intensivpatienten bundesweit mit Migrationshintergrund?
Lange dauerte es, bis die hochbrisante Nachricht aus einer Schaltkonferenz des RKI-Chefs mit Chefärzten an die Öffentlichkeit durchsickerte: Über 90 Prozent der Corona-Intensivpatienten sollen in einer Lungenklinik Migrationshintergrund haben, bundesweit weit über 50 Prozent.
Nur, warum dürfen die schon länger hier Lebenden deshalb bedenkenlos am Grundgesetz vorbei eingesperrt werden?

Erkennbar hat sich Söder hoffnungslos in einen Wahn verrannt (rein persönliche Meinung des Autors).
Sein Vorgänger hätte seine Meinung über Nacht problemlos einfach um 180 Grad gedreht und wäre mit der neuen aufgestanden.
Die unfehlbare Merkel würde gar nichts mehr tun und seelenruhig warten, bis sich eine „tragfeste“, öffentliche Meinung ausgebildet hat, um dieser dann bedingungs- und bedenkenlos zu folgen.

Für den Narzisten Söder wäre das jedoch undenkbar. Er hat ja die einzige richtige Meinung und deshalb müssen alle anderen ihre ändern.
Wo käme man auch hin, wenn jeder Einbrecher sich Gedanken um die von ihm verursachten Folgeschäden machen müsste, die ja oft ein Vielfaches der Beute – sofern überhaupt eine gemacht wird – betragen. Und die Coronaeinschränkungen sind ein erheblicher Einbruch ins Grundgesetz …

Den Vogel schießen wieder die GRÜNEN ab, in deren Fürhrungsetage das öffentliche Ausweisen eklatanten Nichtwissens zu Fachthemen zum bejubelten Markenzeichen gehört:
Bericht zur Landtags-Sondersitzung: … Die GRÜEN überzeugt er nicht, Sie haben bisher die Linie der Staatsregierung mitgetragen, als einzige in der Opposition … Katharina Schulze … sie hätte sich eine härtere Linie von Söder gewünscht …

Eben immer das gleiche GRÜN: Zum Thema keine Ahnung, aber um etwas zu verbieten reicht diese …

Wie beim Klimawandel, die Angst muss geschürt bleiben

Bild 22 MSN Screenshot 09.03.2021

Bild 23 MSN Screenshot 09.03.2021

Bild 24 MSN Screenshot 09.03.2021

Wenn ein Bundesfürst sich traut, selbst zu denken und zu entscheiden, muss er sich „warm anziehen“. Denn dann kann er ja ein Verursacher des möglichen, kommenden Untergangs sein …

Bild 25 Tichys Einblick: NOTBREMSE BEI 200 STATT 100 Brandenburg kündigt Merkel die Corona-Gefolgschaft

Dass das Corona-Virus aus China kam, dürfen Kinder nicht erfahren

Natürlich schon, denn sogar die WHO geht davon aus. Aber sagen darf man es nicht mehr – zumindest Kindern nicht:
Tichys Einblick, 7.3.2021: CARLSEN VERLAG Kinder- und Jugendbuchverlag gehorcht chinesischen Zensurforderungen

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Selbstverständlich hat sich der Verlag sofort dafür entschuldigt (und die Ausgabe zurückgezogen).

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Nun gibt es zwar Berichte, die den Ursprung in China verorten:
Redaktionsnetzwerk Deutschland, 10.10.2020: Forscher entdecken Ursprung des Coronavirus
China, Brasilien, Italien, Spanien: Lange gab es Spekulationen darüber, wo Sars-CoV-2 seinen Ursprung hat. Eine neue Studie zeigt nun, dass sich das Virus sehr wahrscheinlich doch, wie so oft vermutet, von China aus in die Welt verbreitete. Auch die Indizien dafür, dass Fledermäuse als Überträger fungierten, häufen sich.
Auch das PIK ist sich sicher, dass das Virus aus China kommt. Das konnten die sogar am Schreibtisch in Potsdam simulieren:
PIK Pressemitteilung 05.02.2021: Klimawandel spielte womöglich wichtige Rolle bei der Entstehung vom SARS-CoV-2
… Globale Treibhausgasemissionen haben im Laufe des letzten Jahrhunderts den wahrscheinlichen Ursprungsort von SARS-CoV-2 in Südchina zu einem Hotspot für Coronaviren gemacht, die von Fledermäusen übertragen werden. Klimatische Veränderungen in dieser Region haben das Wachstum von Waldgebieten befördert, die Fledermäusen geeignete Habitate bieten …

Aber richtig ist auch, dass die WHO es bisher zwar sehr stark vermutet – eigentlich auch so schreibt -, es jedoch nicht abschließend bestätigt hat. Man weiß ja nie, und so hat sie sich ein klitzekleines Schlupfloch gelassen:
WHO: … Welcher Zwischenwirt, also welches Tier, erstmals den Menschen mit dem Coronavirus angesteckt hat, ist nach Angaben der WHO-Experten jedenfalls weiterhin unklar und müsse noch genauer erforscht werden. Die Vermutung, das Virus könnte auch über tierische Tiefkühlprodukte aus Übersee weiterverbreitete worden sein, ist damit ebenso noch fraglich …

Abgesehen davon, dass deren Hypothese nicht entfernt bewiesen ist, läge es allerdings daran, dass der Klimawandel in China Auswirkungen hat, aufgrund dessen die Artenvielfalt zunimmt, was ständig die Gefahr neuer – immer schlimmerer – Pandemien birgt.
Etwas anderes – was noch viel weniger bewiesen ist – darf und soll man Kindern natürlich immer sagen:
[Link] EIKE 06. März 2021: Klimapropaganda nun auch konsequent für Kinder

 




Warum Klimaskeptiker psychisch daneben sind: Die Kritiker der Lobbygruppen werden in „Spektrum“ und Universitäten verunglimpft

Vor zwei Wochen machte ein „Skandal“ an der Universität Hamburg die Runde: Der Physikprofessor Roland Wiesendanger, Spezialist für Nanotechnologie, stellte in einer Quellenstudie etliche Hinweise zusammen, die kaum Zweifel daran lassen, daß das Corona-Sars2-Virus wahrscheinliche Folge von Gewinnmutationsforschung in einem Wuhaner Institut mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen ist.

Den krititschen Bürger überrascht das nicht, da schon seit Sommer 2020 in der Internetsphäre häufiger nahegelgt wurde, daß die räumliche Nähe eines großen virologischen Institutes zum Auftreten eines natürlichen (?) Coronavirus mehr als nur verdächtig ist. Überraschender war vielmehr der einhellige Schittsturm gegen Wiesendanger in den großen deutschen Medien.

Den Vogel schoß eine Redakteurin vom Spiegel ab, die in ihrem Artikel zu Wiesendangers Studie kaum über unbelegte Adjektive wie „krude“ und „unwissenschaftlich“ hinauskommt. (Empfehlung: Lesen Sie die Kommentare unter dem Artikel.) Man merkt beim Lesen deutlich, daß es weniger um eine Bewertung der Studie ging, als darum, ein seit Frühjahr 2020 festgezurrtes politmediales Narrativ mit allen Mitteln gegen mehr als nur kompetente Kritiker zu verteidigen.

Das Muster wiederholt sich heuer vielfach. Ein für Klimaskeptiker besonders ärgerlicher Artikel erschien wieder einmal im Wissenschaftsmagazin Spektrum. Es ist bei solchen Zeitschriften schon etwas Seltsames: Die Redakteure berichten seit Jahrzehnten anschaulich und korrekt, sogar kontrovers über relevante wissenschaftliche Themen, wie es sein soll. Nur bei den Narrativen, die politisch äußerst umtriebigen und infolgedessen mächtigen Interessensgruppen dienen, wird 1:1 nachgebetet, was die hohen Professoren aus PIK & Co. verlautbaren. Dabei würden zehn Minuten simple Google-Recherche ausreichen, um zahlreiche Gegenargumente zu Theorien wie der Klimaapokalypse zu finden.

Da aber die Verlagswelt immer mehr fusioniert und zentralisiert wird, ergeben sich politisch-wirtschaftliche Abhängigkeiten. Hinzu kommt der Filterblasen-Effekt von Akademikern, die schon im Gymnasium ein klares gesellschaftliches Feindbild gelernt haben. Da wundern dann solche Titel nicht:

Warum Menschen an einem Irrglauben festhalten – Ob es um die Klimakrise geht, um die Existenz des Coronavirus oder ums eigene Privatleben: Manche wollen einfach nicht wahrhaben, was längst erwiesen ist. Das hat weniger sachliche als psychologische Gründe.

Am interessantesten an diesem Desinformations-Artikel von Psychologin Christiane Gelitz ist der Kniff, echte Forschungsergebnisse im Sinne der eigenen politischen Überzeugung zu interpretieren – tatsächlich gibt die zitierte Forschung überhaupt nicht her, was behauptet wird. Pikanterweise erklärt eine zitierte Studie hingegen die Motivation von Gelitz, in ihrem Artikel „Irrgläubige“ wie Klima- und Coronaleugner als Opfer ihrer Psyche darzustellen.

Denn was steht in der zitierten Studie von Corey Cusimano und Tania Lombrozo in Cognition, einem renommierten Magazin zur Bewußtseins-Psychologie, und was steht nicht darin?

Zitat:

In einem Dilemma zwischen einer Überzeugung, die durch eine unparteiische Bewertung der Beweise gestützt wird (z. B. daß ein Freund eines Verbrechens schuldig ist) und der Überzeugung, die eine moralische Verpflichtung besser erfüllen würde (z. B. daß der Freund unschuldig ist), neigen Menschen oft zur zweiten Möglichkeit.

„Opa war kein Nazi“, so der Titel eines Buches aus den 2.000er Jahren, würde dieses Phänomen gut beschreiben. Nachgeborene Deutsche akzeptieren generell die Verbrechen im Hitlerdeutschland; aber die Schuld eigener Verwandter, denen man emotional verbunden ist, kann man nicht eingestehen, da die psychischen und sozialen Kosten zu hoch wären.

Zitat:

Aber denken die Menschen, daß Überzeugungen so zustande kommen sollten? Wir haben diese Frage in drei Studien behandelt und festgestellt, dass Menschen in einer Vielzahl von alltäglichen Situationen moralische Erwägungen als legitime Gründe für die Annahme von Aussagen betrachten, die nicht durch objektive, evidenzbasierte Argumentation gestützt werden.

Heißt bezogen auf unser Verwandten-Beispiel, daß ein Enkel seine Verbundenheit zum Großvater als gleichwertigen (oder sogar überlegenen) Grund für seine Überzeugung ansieht, die Schuld des Familienmitglieds zu ignorieren. Evolutionspsychologisch wundert dieses Phänomen überhaupt nicht, da das Ansprechen von Problemen oder Fehlverhalten (in der Vergangenheit) eine Gruppe sprengen kann, was in früheren Jahrtausenden oder Jahrhunderten zu Tod oder Armut führen konnte.

Mit diesem Modell läßt sich leicht erklären, warum von Privilegierten einmal etablierte Narrative wie Klimakatastrophe in heißer und kalter Version, Waldsterben oder FCKW-Ozonloch zumindest in bestimmten Milieus nicht angezweifelt werden dürfen; und warum die Konfrontation mit widersprechenden Fakten meist völlig folgenlos für die Überzeugtheit vom Narrativ bleibt. Was nicht heißt, daß die Überzeugten nicht sogar ganz offen gegen ihr Dogma verstoßen – wer Christiane Gelitz einmal beim klaren Corona-Verstoß oder auf dem Flughafen vor der Fernreise erwischen würde, würde ihr trotzdem kein Bekenntnis abringen können, Klima- oder Coronaleugnerin zu sein. Es kommt nur darauf an, was gesagt wird. Oder, mit ihren Worten:

Anders gesagt: Wenn jemand eine Ansicht vertritt, die mit den Fakten unvereinbar ist, dann nicht aus sachlichen, sondern aus persönlichen Gründen.

Es hat sich im politmedialen Komplex seit einigen Jahren eingebürgert, dem gesellschaftlichen Gegner die eigenen Fehler vorzuwerfen – „Haltet den Dieb!, schrie der Dieb“. Das klassische Bonmot zeigt, wie wirksam der Trick ist – wahrscheinlich, weil das Argument dann „verbraucht“ ist. Entscheidend ist, wer es zuerst nutzt. Außerdem gibt die „wissenschaftliche“ Auseinandersetzung mit dem „Versagen“ des Gegners dem Gläubigen das Gefühl der Überlegenheit – man selbst sei rational und informiert, der Gegner dumm und verblendet.

Der Mißbrauch der Arbeit von Cusimano und Lombrozo ist aber nur der erste Schritt der Desinformation im Spektrum-Artikel. Im folgenden bemüht Gelitz einen „Spezialisten“ für „Wissenschaftsskepsis“, einen Professor für Management der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Recht an der Universität von Queensland UQ in Australien. Matthew Hornsey, offenbar ein Sozialpsychologe, geht laut eigener Aussage in rund 130 Publikationen der Fage nach,

Warum widersetzen sich Menschen offensichtlich vernünftigen Botschaften?“

Gemeint ist damit nicht die Schwerkraft oder die Existenz von Atomen, sondern

wissenschaftliche Botschaften über Klimawandel, Impfung, Evolution usw.

Im Klartext: Es geht um typische Positionen rechter oder religiöser Teile der westlichen Gesellschaften. Wobei gerade die Ablehnung von Impfungen und die Vorliebe für Unfug wie Homöopathie bislang eher ein Charakteristikum Schickeria à la Prenzlauer Berg war – der Mann arbeitet wohl gern mit Strohmännern, also Unterstellungen. Beachtlich ist auch die Vermengung mit tatsächlichen Spinnereien wie Antidarwinismus oder Kreationismus, durch die z.B. die Klimaskepsis in die Nähe von vormodernen Mythologien gestellt wird.

Was ins Auge springt, ist, daß ein Sozialpsychologe Prof im Wirtschaftsinstitut ist. Gut, jeder Börsianer weiß, daß Psychologie im Aktienhandel extrem wichtig ist. Und Nobelpreisträger wie Daniel Kahneman haben bahnbrechende Arbeiten zu wirtschaftlich relevanten Entscheidungsfehlern publiziert. Schaut man sich aber die Publikationen von Hornsey der letzten Jahre an, merkt man, daß der Professor häufig dasselbe Thema variiert, die „Psychologie“ von Kritikern politisch-korrekter Narrative. Übliche Schlagworte sind Rassismus, Klimaleugnung, Verschwörungstheorien, Impfgegner, Wissenschaftsleugnung, rechts, Gruppenvorurteile, Sexismus, und – Donald Trump.

Der Mann erscheint dem kritischen Beobachter wie eine Art Miet-Forscher für die Belange privilegierter Interessensgruppen. Wobei man ihn wahrscheinlich nicht einmal bitten muß – Hornsey hat die Nische selber gefunden und liefert erwünschte Aussagen. Passend dazu sind seine Forschungsergebnisse alles andere als komplex und überrarschend, sondern eher banal und naheliegend. Kostprobe: Spektrum berichtet von sechs Motiven für die Wissenschaftsleugnung, die er gefunden habe: Ideologie, Egoismus, Verschwörungsglaube, Ängste, persönliche und soziale Identitäten.

Ach, wirklich. Daß Spinner und religiöse Ideologen Teile der Wirklichkeit ablehnen, die ihren Heiligen Büchern oder Milieu-Erzählungen widersprechen, ist seit dem Mittelalter nicht ganz unbekannt (Galilei: „Und sie bewegt sich doch!“). Bei Narzißten oder sozial unter starkem Druck stehenden Menschen verhält es sich bekanntermaßen ähnlich – gerade Hornseys und Gelitzens westliches Akademikermilieu mit seinen scharf definierten Feindbildern und Tabus ist das beste Beispiel dafür.
Bleiben noch die Ängstlichen – hier bietet die Corona-Medienkrise hervorragendes Anschauungsmaterial. Ich diskutierte einmal mit einem durch Tagesschau, Lokalzeitung & Co. völlig verängstigten älteren Herrn aus der Risikogruppe die statistische Gefährlichkeit des Sars2-Erregers – der Mann war aber mit rationalen (und beruhigenden) Argumenten völlig unerreichbar und reagierte aggressiv auf den „Virusleugner“.

Nun könnte man sagen, daß Matthew Hornsey von der australischen Provinzuni mit seinen Fachartikeln in teuren Magazinen, die kaum einer liest, unbedeutend und politisch irrelevant sei. Dem ist nicht so, weil er und ähnliche Feindbild-Definierer am Anfang einer medialen Wirkkette stehen, die an ihrem Ende zahlreiche Geister erreicht. Der vorliegende Spektrum-Artikel beweist es ja – die Redakteurin Christiane Gelitz liest mit dem Online-Verlagszugriff auf die Psychologie-Magazine deren wichtigste Themen und findet die Artikel von Hornsey und Cusimano/Lombrozo. Da die Themen Corona und „rechte Leugnung von xyz“ sowieso auf der Tagesordnung stehen, amalgamiert Gelitz aus den Studien ihren Text. Spektrum wird immer noch gern von Gymnasiasten, Nerdstudenten und Akademikern gelesen und liegt auch häufig von Lesekreisen verteilt in Arztpraxen (der geneigte Leser kann bestimmt noch mehr Beispiele nennen).
Und wie viele Leser von Spektrum zweifeln nun die Aussagen des geschickt geschriebenen Artikels an? Ein paar Prozent vielleicht. Wie viele gugeln die Originalquellen, oder auch nur die Heimseite von Hornseys Institut? Ich befürchte, daß es bis zur Veröffentlichung dieses Textes auf der EIKE-Seite nur Holger Thuß und ich waren, die genauer hinschauten.
Heißt, daß von den Lesern des Spektrum-Artikels nur ein kleiner Teil mitbekommt, daß die Studie von Cusimano und Lombrozo in keinster Weise die Ansicht von Gelitz stützt; und daß Hornsey keineswegs ein ehrenwerter neutraler Wissenschaftler, sondern eher ein PR-Spezialist ist.

Matthew Hornsey als erstes Glied der medialen Wirkkette hat übrigens noch mehr zu bieten als banale Forschung mit politischer Schlagseite. Pikanterweise publizierte er auch einen Artikel, in dem er untersucht, mit welchen Tricks die Buckligen von der Klimaleugnerseite dazu gebracht werden können, ihre unerwünschten Ansichten abzulegen.

Untätigkeit gegenüber dem Klimawandel verstehen (und reduzieren)

(…) Anschließend überprüfen wir in Theorie und Forschung, wie die Aufmerksamkeit von Menschen, die sich traditionell gegen Botschaften des Klimawandels wehren, wie z. B. solche mit hohem Konservatismus und Überzeugungen zum freien Markt, erfolgreich auf sich gezogen und deren Verhalten geändert werden können.

Heißt im Klartext, ein Professor im Wirtschaftsinstitut (!) will Kapitalismus-Anhänger umdrehen!
Es ist uns nicht bekannt, wie viele „politisch zuverlässige“ Psychologen und Sozialwissenschaftler, die Marktwirtschaft weder verstehen noch mögen, sich an den Wirtschaftsinstituten der westlichen Universitäten und Hochschulen befinden, aber es dürften nicht wenige sein. Ob die Sozialisten im Gewand des Wissenschaftlers einen schon lange bestehenden Psychologenposten im Wirtschaftsinstitut ergattern, oder ob die Ökonomen von der Unileitung einen Eiferer zusätzlich aufs Auge gedrückt bekommen (nach diesem Modell), spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Im zweiten Fall dürfte dem Minderleister von den Fachleuten wenigstens Gegenwind ins Gesicht blasen, wenn er das Renommée der Arbeitsgruppe untergräbt oder den anderen Vorschriften machen will.

https://www.kopp-verlag.de/a/propaganda?ws_tp1=kw&ref=googlemc&subref=pool/shopping&gclid=Cj0KCQiA7YyCBhD_ARIsALkj54o5BcgXgofEzw7K7MWxVXby9UXmp_q-kl_-Mx-ziO9LqxEuE7WrEywaAh9oEALw_wcB

Man sieht: Wie schon unsere kleine Serie über die „Psychologie der Klimalarmisten“ zeigte, werden die Diffamierungsstrategien gegen Kritiker und politische Tricks an den steuerfinanzierten Hochschulen westlicher Länder von Professoren ganz offiziell entwickelt und verbreitet. Davon erfährt der Steuerzahler und Bürger meist nichts; dennoch landen die ihn schädigenden Ideen in unterschiedlicher Form in der wissenschaftlichen und allgemeinen Presse; und mit Sicherheit auch in den Büros steuerfinanzierter NGOs und den Chefetagen der Ministerien und sozialistischen Parteien.




DER TAG DES EISBÄREN

Es könnte sein, dass Sie dieses Jahr bei all dem Corona Trubel einen wichtigen Termin übersehen haben: den 27. Februar, den Internationalen Tag des Eisbären. Er wurde von „Polar Bears International (PBI)“ ins Leben gerufen, einer Non-Profit Organisation, die laut Wikipedia im Jahr 2018 rund 6 Millionen Dollar Einnahmen hatte, gegenüber 3 Millionen Ausgaben.

Mission von PBI ist es, das Bewusstsein der Menschheit für die missliche Lage des polaren Bären zu wecken, dem die Eisschollen unter den Tatzen wegschmelzen. Besorgten Firmen oder Personen wird die Möglichkeit gegeben, durch eine Spende an PBI ihr Konto und ihr Gewissen zu erleichtern.

Bevor Sie nun ihr Scheckbuch zücken möchte ich Ihnen ein bisschen über die sympathischen Wuscheltiere des hohen Nordens erzählen.

Das arktische Eis

Es heißt also, dass die Erderwärmung auch die Arktis betrifft, und damit den Lebensraum der Eisbären. Wird es da tatsächlich wärmer? Am Nordpol ist es im Sommer etwa so kalt ist wie bei uns in einem sanften Winter. Mit einem Thermometer und ein paar Flaschen Scotch bewaffnet könnte es sich ein Meteorologe dort oben gemütlich einrichten und messen, ob es wärmer wird.

Seine Station stünde dann auf meterdickem Eis, mit vier Kilometern Wasser darunter, auf dem es mehr oder weniger frei driftet. Weniger frei im Winter, weil es dann an die Nordküsten diverser Kontinente stößt.

Das hat übrigens nichts mit Eisbergen zu tun, es ist polares Eis. Eisberge sind Bruchstücke von Gletschern, die vom Festland ins Meer gerutscht sind. Sie bestehen aus Süßwasser und dümpeln dann im Salzwasser. Das passiert z. B. an den Küsten von Grönland, Patagonien oder der Antarktis. Wir interessieren uns hier für das Eis, welches entsteht, weil das Meerwasser im Winter friert. Dabei wird die Oberfläche des Polarmeeres mit einer zunehmend dicken Eisschicht bedeckt, die sich wie ein riesiger Pfannkuchen um den Nordpol herum ausdehnt um dann im drauffolgenden Sommer wieder zu schrumpfen.

Bedenken Sie, dass die Sonne hier im Winter nie scheint, während sie im Sommer andauernd am Himmel steht. Die polare Eisfläche wächst und schwindet also im Jahresrhythmus, und zwar etwa um den Faktor 2. Die Eisbären haben ihr Dasein in Jahrmillionen diesem Zyklus angepasst, sonst hätten sie nicht überlebt.

Das Eis schrumpft – wie schon vor 200 Jahren

Will man den Einfluss einer möglichen Erderwärmung beobachten, dann muss man offensichtlich die Fläche des Eises immer im gleichen Monat messen und mögliche Veränderungen über einen langen Zeitraum beobachten. Dazu nimmt man den September, da hat das Eis nach einem halben Jahr Sonne seine minimale Ausdehnung. Die Ergebnisse sind hier dargestellt.

Die Fläche des September-Eises hat von 1979 bis 2015 offensichtlich von 8 auf 5 Millionen km2 abgenommen. Wenn das eine Scheibe wäre, dann wäre ihr Durchmesser von 3200 km auf 2500 km geschrumpft. Das ist sicherlich ein deutlicher Indikator für die Veränderung der Temperatur da oben, und der eingangs erwähnte Meteorologe kann sich seine Mühen sparen. Aber sind „wir“ daran schuld? Statt in diese Diskussion einzusteigen und damit eine Dose voller Würmer aufzumachen, zitiere ich lieber aus einem Brief des Präsidenten der ehrwürdigen Royal Society of London an die Admiralität seiner königlichen Hoheit Goerge III, geschrieben am 20.11.1817.

„Ihre Lordschaft wird zweifelsohne vernommen haben, dass in den zirkumpolaren Regionen ein beträchtlicher Klimawandel stattgefunden haben muss, der für uns derzeit unerklärlich ist.  Die schwere Kälte, die seit Jahrhunderten die Meere dort oben in eine undurchdringliche Barriere aus Eis eingeschlossen hatte, ist während der letzten zwei Jahre stark zurückgegangen.“

Das war 200 Jahre bevor Al Gore und Greta die Bühne betraten.

 

Kein Lebensraum?

Egal warum das heute wieder passiert, das Eis schrumpft auf jeden Fall. Wir wollen uns fragen, was das für die Eisbären bedeutet. Geht ihr Lebensraum verloren? Zur Zeit vermutet man um die 30.000 Bewohner auf 5 Millionen km2 arktischen Sommereises, also mehr als 100 kmpro Bär. Aus diversen Gründen ist das wohl nicht die richtige Betrachtungsweise, denn die Bären leben nicht von Quadratkilometern Eis, sie leben von Robben.

Und da gibt es einen ganz anderen, wichtigen Zusammenhang. Die Robbe ernährt sich ihrerseits von allerlei Fisch, von dem wir manchen auch gerne auf dem Teller haben. Die Fische leben von kleinen und noch kleineren Fischen und die wiederum essen gerne Krill, das sind winzige Krebse, die im Wasser driften. Die wiederum ernähren sich vom Zooplankton, dem kleinsten Getier der Meere. Das sind diese bizarr geformten Winzlinge im Millimeter Bereich. Kleiner geht’s nicht. Und was sollen die nun essen?

Sie essen pflanzliches Plankton, und das lebt nicht von Luft und Liebe, sondern von Licht und CO2. Weniger arktisches Eis bedeutet – erinnern Sie sich, wir sprechen hier von Millionen Quadratkilometern – dass mehr Sonne ins arktische Meer fällt. Das fördert die Photosynthese im pflanzlichen Plankton; ja, und ein bisschen mehr CO2 im Wasser kann dabei auch nicht schaden.

 

Gute Zeiten

Da haben wir sie also, die aquatische Nahrungskette. Sie beginnt mit Licht und CO2 und endet beim Eisbären. Der hat nun keine natürlichen Feinde – keine die noch leben. Und auch der Mensch, zumindest der böse weiße Mann, darf ihn nicht mehr jagen. Nur noch der Inuit, der schon immer mit ihm und von ihm gelebt hat.

Unter diesen günstigen Bedingungen sollte dann doch die Population der Bären deutlich anwachsen. Tut sie das? Die furchtlose Forscherin Susan J. Crockford hat das untersucht. Sie hat weder Angst vor den Klauen und Zähnen der weißen Riesen, noch vor Greta oder Al Gore. Ihre Beobachtungen hat sie hier veröffentlicht.

Sie schätzt, dass die Gesamtzahl der Bären zwischen 2015 und 2020 von 26.000 auf mindestens 30.000 zugenommen hat. Aber nicht nur das. In der Barents See hat sie beobachtet, dass auch der Leibesumfang der Bärinnen zugenommen hat. Sie sind hübscher und fetter als je zuvor und haben genügend Reserven, um zwei bis drei Bärchen zur Welt zu bringen und aufzuziehen. Das passiert Ende des Winters, meist in einer Art Iglu auf dem Festland. Wenn die Kleinen dann laufen und schwimmen können, dann geht’s wieder aufs Eis.

Die Bären kommen aber auch sonst an Land, etwa in die Umgebung der Stadt Churchill an der Hudson Bay. Das ist ihr südlichstes natürliches Habitat. Die rund 1000 Churchill-Bären sind quasi kanadische Staatsangehörige, ebenso wie die 900 Menschen, die schon länger dort leben.

 

Die Natur ist kein Streichelzoo

Das sind doch alles gute Nachrichten – zumindest für die Bären. Schlechte Nachricht allerdings für Robben, denn für jeden neuen Bären müssen ein paar hundert ihrer Babys herhalten, um ihn durchzufüttern. Die Natur ist eben kein Streichelzoo, auch wenn viele das nicht wahr haben wollen.

Der Rückgang des Eises wird außer Fischreichtum und Bärenglück mit Sicherheit noch andere Folgen für das arktische Leben haben. Aber die Zusammenhänge sind viel zu komplex, als dass man es wagen könnte, darüber Prognosen und Modellrechnungen anzustellen. Nur unsere grünen Klimajünger haben da keine Scheu; sie wissen immer, wie alles wird, nämlich immer schlimmer.

Die brauchen weder Fakten noch Logik. Mit der typischen Selbstüberschätzung von Halbgebildeten bedienen sie einen Zeitgeist, der ihnen mit williger Infantilität in die absurdesten Sackgassen folgt.

 

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazonerhältlich.

 




Beseitigung der AMO

Seine Studie trägt den Titel „Multidecadal climate oscilliations during the past millennium driven by volcanic forcing. Daraus das

Abstract

Frühere Forschungen sprechen für eine interne multidekadische (40- bis 60-jährige) Oszillation, die sich vom Klimarauschen unterscheidet. Neuere Studien haben behauptet, dass diese so genannte Atlantische Multidekadische Oszillation stattdessen eine Manifestation konkurrierender zeitvariabler Effekte von anthropogenen Treibhausgasen und Sulfataerosolen ist. Diese Schlussfolgerung wird durch das Fehlen von robusten multidekadischen Klimaschwingungen in den Kontrollsimulationen der aktuellen Modellgeneration gestützt. Paläoklimadaten zeigen jedoch ein multidekadisches Oszillationsverhalten während der vorindustriellen Ära. Durch den Vergleich von Kontroll- und forcierten „Last Millennium“-Simulationen zeigen wir, dass diese scheinbaren multidekadischen Oszillationen ein Artefakt von Impulsen vulkanischer Aktivität während der vorindustriellen Ära sind, die sich deutlich auf das multidekadische (50- bis 70-jährige) Frequenzband projizieren. Wir kommen zu dem Schluss, dass es keine überzeugenden Beweise für interne multidekadische Oszillationen im Klimasystem gibt.

Mann hat einen Blog-Beitrag über das Papier bei RealClimate

Wow! Auf einen Schlag sind die lästigen Probleme des „Grand Hiatus“ Mitte des 20. Jahrhunderts, die Debatten über die Zuordnung der Erwärmung des 20. Jahrhunderts und die Rolle der multidekadischen internen Variabilität sowie die Schwierigkeit, die jüngste Zunahme der atlantischen Hurrikanaktivität dem AGW zuzuschreiben, alle verschwunden. Brillant! Fast so „brillant“ wie der Hockeystick.

Zufälligerweise habe ich den Entwurf eines Kapitels aus einem Bericht, den ich gerade schreibe, in der Tasche. Ich habe den relevanten Text unten auszugsweise wiedergegeben (ich bitte zu entschuldigen, dass ich keine Links zu den Referenzen habe):

9.Multidekadische Variabilität des Atlantiks

Der Atlantische Ozean ist für die globale Ozeanzirkulation besonders wichtig, da sich im nördlichen Nordatlantik das Nordatlantische Tiefenwasser (NADW) bildet, eine wichtige Komponente der Atlantic Meridional Overturning Circulation (AMOC). Die AMOC umfasst die nordwärts gerichtete Strömung des warmen, salzigen Wassers im oberen Atlantik und die südwärts gerichtete Strömung des umgewandelten, kalten, frischen NADW im tiefen Atlantik, die ein wesentlicher Treiber des beträchtlichen nordwärts gerichteten atlantischen Wärmetransports über den Äquator ist.

Hinsichtlich der Wassertemperatur im Atlantik (SST) wurden multidekadische Schwankungen in räumlicher Größenordnung der Ozeanbecken beobachtet. Die im Atlantik beobachtete großräumige multidekadische Variabilität wird als Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO) bezeichnet. Der multidekadische Charakter der AMO unterscheidet sich von der interannualen Ozeanvariabilität, die durch den führenden Modus der atmosphärischen Zirkulations-Variabilität über dem Nordatlantik, die Nordatlantische Oszillation (NAO), verursacht wird. Der Begriff Atlantische Multidekadische Variabilität (AMV) wird oft verwendet, weil die beobachteten multidekadischen Schwankungen im Atlantik möglicherweise keine Oszillation mit einer einzigen Frequenz sind, sondern aus einem breiteren Band niederfrequenter Signale bestehen.

9.1 Index-Definition und Klimatologie

Die Atlantische Multidekadische Oszillation (AMO) ist mit beckenweiten Schwankungen der SST und des Meeresspiegeldrucks (SLP) verbunden. Für die positive AMO-Phase wird dies manchmal als eine fast gleichmäßige Erwärmung des Nordatlantiks dargestellt. Der traditionelle AMO-Index assoziiert die positive AMO-Phase mit einem Muster hufeisenförmiger SST-Anomalien im Nordatlantik mit ausgeprägter Erwärmung im tropischen und Teilen des östlichen subtropischen Nordatlantiks, einem anomal kühlen Gebiet vor der US-Ostküste und warmen Anomalien um die Südspitze Grönlands.

Abbildung 9.1: Index der Atlantischen Multidekadischen Oszillation von 1880 bis 2018

Die letzten 100 bis 150 Jahre der atlantischen SSTs sind durch einen Jahrhunderte langen Nettoanstieg und Perioden multidekadischer Erwärmung und Abkühlung gekennzeichnet. Die Begründung für die Trennung „Trend+AMO“ wird jedoch durch die fehlende Linearität des globalen Erwärmungstrends konterkariert, so dass die Trendbereinigung den AMO-Index verfremdet. Die Nichtlinearität ist besonders ausgeprägt während des Zeitraums 1945-1975, als die globalen SSTs einen leichten Abkühlungstrend zeigten.

Um die mit der Trendbereinigung verbundenen Unklarheiten bei der Formulierung des AMO-Index zu beseitigen, hat Johnstone (2017) einen atlantischen „Arc“-Index formuliert, der auf der führenden Hauptkomponente der nordatlantischen SST-Variabilität (60°N bis 0°, 70°W-0°W) basiert. Der atlantische „Arc“-SST-Index spiegelt die kohärente Variabilität innerhalb eines bogenförmigen Musters auf Beckenebene wider (manchmal als „Hufeisen“ bezeichnet), eine Signatur der AMO, die den tropischen Nordatlantik, die östliche Grenze der mittleren Breiten und einen Großteil des subpolaren Nordens umfasst (Abb. 9.2).

Abbildung 9.2: Das Bogenmuster wird durch die fette schwarze Linie abgegrenzt, die den tropischen Nordatlantik, die östliche Grenze der mittleren Breiten und einen Großteil des subpolaren Nordatlantiks umfasst.  Von Johnstone.

Das Arc-Muster wird als räumliche Signatur der AMO erkannt, die mit der gekoppelten Ozean-Atmosphären-Variabilität identifiziert wird, und ist eng mit einem „Tripol“-Muster der SST-Reaktion auf die NAO verbunden. Der Arc-Index zeigt eine Nettoerwärmung zusätzlich zu der multidekadischen Periode, die als kühle Phase der AMO anerkannt ist (Abbildung 9.3). Da der Arc-Index sowohl die AMO-Variabilität als auch den allgemeinen Erwärmungstrend kombiniert, ist es sinnvoller, ihn als Definition multidekadischer Regime und Verschiebungen zu interpretieren (siehe Abschnitt 9.4).

Der Arc Index (Abbildung 9.3) zeigt abrupte Verschiebungen in die warme Phase in den Jahren 1926 und 1995, die mit der konventionellen AMO-Analyse in Abbildung 9.1 übereinstimmen. Die Analyse von Johnstone zeigt eine Verschiebung in die kalte Phase im Jahr 1971, was sich von der Analyse in Abbildung 9.1 unterscheidet, die die Verschiebung in die kalte Phase im Jahr 1964 anzeigt. Der AMO-Index von Klotzbach und Gray (2008) zeigt ebenfalls eine Verschiebung in die kalte Phase im Jahr 1970 an.

Abbildung 9.3: Zeitreihe des atlantischen Arc-Index‘ von 1880 bis Anfang 2018. Nach Johnstone

9.2 Paläoklima-Rekonstruktionen

Die Kürze der verfügbaren instrumentellen Daten begrenzt unser Verständnis der Atlantischen Multidekadischen Variabilität (AMV). Paläoklima-Proxy-Rekonstruktionen von AMV-bezogenen Signalen, die über die instrumentelle Ära hinausreichen, bieten eine wichtige Grundlage für das Verständnis der Natur und der zeitlichen Stationarität der AMV.

Die jüngste AMV-Rekonstruktion von Wang et al. (2017) unter Verwendung von terrestrischen Proxy-Aufzeichnungen (Baumringe, Eisbohrkerne usw.) über die letzten 1.200 Jahre hat sowohl eine breite räumliche Abdeckung als auch eine hohe zeitliche (jährliche) Auflösung. Wang et al. (2017) fanden heraus, dass große Vulkanausbrüche und solare Einstrahlungsminima kühle Phasen der atlantischen multidekadischen Variabilität induzieren und zusammen etwa 30% der Varianz in der Rekonstruktion auf Zeitskalen größer als 30 Jahre erklären. Sie isolierten die intern erzeugte Komponente der atlantischen multidekadischen Variabilität, die sie als AMO definieren. Sie fanden heraus, dass die AMO den größten Beitrag zur atlantischen multidekadischen Variabilität in den letzten 1.200 Jahren leistet.

[Es folgen drei längere Abschnitte der Beschreibung von Rekonstruktionen von anderen Autoren. Auf deren Übersetzung wird hier der Länge wegen verzichtet. Alle Autoren kommen im Prinzip zu ähnlichen Ergebnissen. A. d. Übers.]

9.3 Klima-Dynamik

Trotz anhaltender Debatten über die Klimadynamik der AMV wird allgemein akzeptiert, dass die AMV eine komplexe Verschmelzung von natürlicher interner Variabilität der atlantischen meridionalen Umwälzzirkulation (AMOC), natürlichem stochastischem Rot-Rauschen des Ozeans durch die Atmosphäre (hauptsächlich die NAO) und externem Antrieb durch vulkanische Ereignisse, Aerosolpartikel und Treibhausgase darstellt.

9.3.1 Die AMO

Die Atlantische Multidekadische Oszillation (AMO) ist der prominenteste Modus der multidekadischen atlantischen Variabilität; die physikalischen Ursprünge der AMO bleiben jedoch ein Thema anhaltender Debatten. Die beobachteten SST-Änderungen der AMO werden seit langem auf langsame Variationen des nordwärts gerichteten Wärmetransports im oberen Ozean durch die AMOC zurückgeführt. Ozeanische Prozesse bieten einen plausiblen Mechanismus für große multidekadische Klimaschwankungen; solche Schlussfolgerungen basieren aufgrund der kurzen Aufzeichnung der AMOC-Zirkulation, die erst 2004 beginnt, weitgehend auf Klimamodell-Simulationen.

Es wurden mehrere zusätzliche Hypothesen für AMV-Prozesse vorgeschlagen. Es wurde angenommen, dass anthropogene Aerosole eine Hauptursache für die beobachtete AMV sind. Das Argument ist, dass ein Anstieg des linear verzögerten AMV-SST-Indexes durch den erhöhten abwärts gerichteten kurzwelligen Strahlungswärmefluss erzwungen wird, der durch die abnehmenden anthropogenen Aerosole durch ihre Wechselwirkung mit Wolken induziert wird. Der beobachtete Rückgang des subpolaren AMV-SST-Signals in der letzten Dekade steht jedoch im Widerspruch zu der kürzlich beobachteten Veränderung (eine leichte Abnahme) der anthropogenen Aerosole über der nordatlantischen Region. Wie von Zhang et al. (2019) zusammengefasst, widerspricht die Hypothese, dass Änderungen des externen Strahlungsantriebs ein Haupttreiber der AMV sind, vielen beobachteten Schlüsselelementen der AMV.

[Diese Problematik wird naturgemäß ebenfalls von mehreren anderen Autoren untersucht. Deren Zusammenfassungen werden hier der Ähnlichkeit der Ergebnisse wegen nicht mit übersetzt. A. d. Übers.]

Alles in allem ist die kombinierte Wirkung von NAO und EAP [= East Atlantic Pattern] für einen unregelmäßigen und gedämpften Modus der Variabilität der AMOC/AMV verantwortlich, der etwa 35-40 Jahre zum Aufbau und etwa 15-20 Jahre zum Abbau benötigt. Zusätzlich zur direkten NAO-/EAP-Wirkung wird die Beendigung von AMOC/AMV-Ereignissen auch durch die Advektion von anomalem Süßwasser aus dem subtropischen nordatlantischen Becken entlang der mittleren westlichen Grenzozeanzirkulation und auch aus der Arktis aufgrund des beträchtlichen Eisvolumenverlusts in Verbindung mit den insgesamt wärmeren atmosphärischen Bedingungen bei erhöhter AMOC induziert.

Abbildung 9.8:Schematisches Diagramm für ein Positiv-Ereignis von AMOC/AMV. Nach RuprichRobert und Cassou (2014)

Aktualisierung: Eine ausgezeichnete neue Publikation der American Meteorological Society bestätigt im Wesentlichen meine Ergebnisse.

9.4 Verschiebungen in jüngerer Zeit

Wie von Robson et al. (2012) zusammengefasst, erfuhr der subpolare Wirbel des Nordatlantiks Mitte der 1990er Jahre eine bemerkenswert schnelle Erwärmung, wobei die Wassertemperatur in nur 2 Jahren um etwa 1,8°C gestiegen war. Diese schnelle Erwärmung folgte auf eine lang anhaltende positive Phase der Nordatlantischen Oszillation (NAO), fiel aber auch mit einem ungewöhnlich negativen NAO-Index im Winter 1995/96 zusammen. Durch den Vergleich von Ozeananalysen und sorgfältig entworfenen Modellexperimenten zeigten sie, dass diese schnelle Erwärmung als eine verzögerte Reaktion auf die verlängerte positive Phase der NAO verstanden werden kann und nicht einfach als eine sofortige Reaktion auf den negativen NAO-Index von 1995/96. Außerdem folgerten sie, dass die Erwärmung teilweise durch einen Anstieg und anschließenden Rückgang der meridionalen Umwälzzirkulation und des nordwärts gerichteten Wärmetransports des Atlantiks verursacht wurde.

Robson et al. (2016) zeigten, dass sich seit 2005 ein großes Volumen des subpolaren Nordatlantiks deutlich abgekühlt hat und damit der vorherige Erwärmungstrend umgekehrt wurde. Durch die Analyse von Beobachtungen und einem hochmodernen Klimamodell zeigten sie, dass diese Abkühlung mit einer Abnahme der Stärke der Ozeanzirkulation und des Wärmetransports konsistent ist, die mit rekordverdächtig niedrigen Dichten in der tiefen Labradorsee verbunden ist. Die geringe Dichte in der tiefen Labradorsee ist in erster Linie auf die Erwärmung des tiefen Ozeans seit 1995 zurückzuführen, aber auch eine langfristige Auffrischung spielte eine Rolle. Sie schlossen daraus, dass die beobachtete Abkühlung einer großen Region des oberen Nordatlantiks seit 2005 nicht als direkte Reaktion auf Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation im gleichen Zeitraum erklärt werden kann.

Johnstone (2017) beschreibt ein „coupled shift model“ des niederfrequenten nordatlantischen Klimawandels, das auf abrupten Übergängen zwischen quasi-stabilen Wassertemperaturen und gekoppelten atmosphärischen Zirkulationen basiert. Diese Hypothese beschreibt wiederkehrende stufenförmige Änderungen der nordatlantischen SST, wobei SST-Störungen mit großer Amplitude gelegentlich als anomale multidekadische Klimazustände durch positive Atmosphäre-Ozean-Rückkopplungen aufrechterhalten werden. Es wird der statistische Nachweis erbracht, dass niederfrequente SST-Änderungen keine graduellen Prozesse waren, wie sie üblicherweise beschrieben werden, sondern durch eine Reihe von kurzen, diskreten Ereignissen, gekennzeichnet durch abrupte ~1-Jahres-stufenartige Verschiebungen, die längere multidekadische Perioden mit relativ geringen Veränderungen trennen.

Die starke Erwärmung des Atlantiks Mitte der 1990er Jahre (Abbildung 9.1), die von gefilterten AMO-Indizes als ein allmählicher Prozess dargestellt wird, der sich über ein Jahrzehnt oder länger hinzieht, lässt sich auf einen abrupten und bemerkenswert kontinuierlichen Anstieg der SST auf der Beckenskala zurückführen, der im Oktober/November 1994 begann und im Wesentlichen als +0,8°C SST-Änderung über den größten Teil des Nordatlantiks bis Juli 1995 vollzogen wurde (Abbildung 9.3). Die abrupte Erwärmung von 1994-95 wurde in den folgenden Monaten, in den nächsten Jahren und in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten bis zur Gegenwart nicht gebremst und führte schnell zu einem neuen wärmeren Klimazustand*. Die beckenweite Ausdehnung der Verschiebung von 1995 ist an der abrupten Verschiebung der monatlichen SST-Anomalien sowohl über dem subpolaren Nordatlantik (50-60oN) als auch über den subtropischen Rändern von NW-Afrika zu erkennen, die sich fast gleichzeitig erwärmten (Arc Index, Abbildung 9.2).

[*Siehe hierzu auch die Arbeiten von Kämpfe & Kowatsch zum „Temperatursprung“ in Mitteleuropa. A. d. Übers.]

Verschiebungen erscheinen in der jährlichen Arc-SST-Aufzeichnung (Abb. 9.3) als ausgeprägte Jahr-zu-Jahr-Sprünge in den Jahren 1925-26 (+0,5°C), 1970-71 (-0,3°) und 1994-95 (+0,6°), denen eine multidekadische Persistenz ähnlicher Anomalien in Bezug auf die Vorjahre folgte (1926-1970: +0,5°C, 1971-1994: -0,2°C und 1995-2014: +0,5°). In jedem dieser Intervalle fehlt ein signifikanter linearer Arc-SST-Trend, was darauf hindeutet, dass auf große vorübergehende Klimaänderungen eine Restabilisierung der Wärmebilanz des Oberozeans und die Persistenz neuer anomaler Bedingungen über Jahre bis zu mehreren Jahrzehnten folgte. Arc-SST-Änderungen 1926, 1971 und 1995 traten mit moderaten gleichgerichteten Anomalien der Winter (Oktober-März) Niño 3.4 SST auf, was auf eine systematische Rolle von ENSO bei der Erzeugung von niederfrequenten Klimaänderungen im Nordatlantik hindeutet.

Ein spezifischerer regionaler Indikator zeigt sich in der Korrespondenz der SST-Verschiebungen des Bogens mit hochamplitudigen SST-Änderungen vor Nordwestafrika, die im September 1925, August 1970 und November 1994 ihren Höhepunkt erreichten. Westafrikanische SSTs sind eine prominente Komponente des Atlantischen Multidekadischen Modus (AMM), der als Brücke über Zeitskalen hinweg dienen kann, indem er SST-Störungen als anhaltende Klimaanomalien aufrechterhält.

Eine physikalische Implikation des Verschiebungsmodells ist, dass niederfrequente Klimaveränderungen durch gelegentliche Impulse der Wärmeaufnahme und -abgabe des oberen Ozeans auftreten, und nicht durch allmähliche oder kumulative Prozesse.

Die Atmosphäre-Ozean-Bedingungen, die zur Erwärmung von 1994-95 führten, weisen bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit der Erwärmung von 1925-26 und (entgegengesetzt) mit der Abkühlung von 1970-1971 auf, was auf die Vorhersagbarkeit größerer Klimaverschiebungen im Nordatlantik hindeutet. Allen drei Ereignissen gingen in den vorangegangenen 2-3 Jahren einzigartig starke Anomalien des Meeresspiegeldrucks (SLP) mit entgegengesetztem Vorzeichen um die Norwegische See innerhalb eines breiteren NAO-ähnlichen Musters voraus. In jedem Fall wies der Übergangswinter moderate ENSO-Bedingungen auf, die die sich entwickelnde Temperaturveränderung begünstigten, und jede Verschiebung zeichnete sich durch extreme lokale SST-Veränderungen vor NW-Afrika aus.

Historisch gesehen waren atlantische Verschiebungen durch extreme kurzfristige SST-Änderungen vor NW-Afrika gekennzeichnet: ein Verhalten, das derzeit nicht zu beobachten ist, da die subtropischen und tropischen Gebiete des Bogens in einem warmen Zustand verbleiben, der 1995 begann. 
Es ist jedoch bemerkenswert, dass die subpolaren SSTs von 50-60N Anzeichen einer abrupten Abkühlung seit 2015 zeigen (Abb. 9.10), ein Verhalten, das auf eine „partielle“ Verschiebung hindeutet, die bald den breiteren Nordatlantik, einschließlich der Tropen, betreffen könnte. Die aktuelle Divergenz zwischen subpolarer und tropischer nordatlantischer SST ist möglicherweise analog zu dem Verhalten, das in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren zu beobachten war, als die schnelle subpolare Abkühlung 1969-70 dem starken Rückgang der tropischen SST 1971 etwas vorausging. Basierend auf historischen Mustern könnte ein abrupter Wechsel zu kühleren Bedingungen unmittelbar bevorstehen, obwohl die ungewöhnlich lange Zeitspanne von 1926 bis 1970 darauf hindeutet, dass auch eine erhebliche Verzögerung von bis zu 10-20 Jahren plausibel sein könnte.

Abbildung 9.10: Jährliche SST-Anomalien für den subpolaren und tropischen Nordatlantik. Die subpolare SST (blau, 60°-50°N) zeigt einen starken Abfall und anhaltend kühle Bedingungen seit 2015 (20°N- 0°, rot). Eine ähnliche Divergenz um 1970 könnte ein früher Hinweis auf eine Abkühlung des tropischen und breiteren Nordatlantiks in den nächsten Jahren sein.

Inwieweit war die AMO-Verschiebung von 1995 durch Klimamodelle vorhersagbar? Msadek et al. (2014) fassen die dekadischen Vorhersageexperimente zusammen, die mit dem GFDL-Klimamodell durchgeführt wurden. Die Initialisierung des Modells erzeugt eine hohe Kompetenz in der rückwirkenden Vorhersage der Erwärmung Mitte der 1990er Jahre, die von den nicht initialisierten Vorhersagen nicht erfasst wird. Alle Hindcasts, die in den frühen 1990er Jahren initialisiert wurden, zeigen eine Erwärmung des SPG (subpolarer Wirbel); allerdings sind nur die 1995 und 1996 initialisierten Hindcasts im Ensemble-Mittel in der Lage, die beobachtete abrupte Erwärmung und die damit verbundene Abnahme und Kontraktion des SPG zu reproduzieren. Die verbesserte dekadische Vorhersagefähigkeit des Atlantiks wird in erster Linie durch die Initialisierung der AMOC-Anomalien erreicht, anstatt die AMOC-Anomalien in den hohen nördlichen Breiten vorherzusagen.

Bei der Betrachtung einer möglichen zukünftigen Verschiebung in die kalte Phase der AMO ist es lehrreich, die vorherige Verschiebung in die kalte Phase zu betrachten, die in den 1960er und frühen 1970er Jahren stattfand, als sich die Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik schnell abkühlten. Hodson et al. (2014) wiesen nach, dass die Abkühlung in mehreren unterschiedlichen Phasen verlief:

1964-68: Die anfängliche Abkühlung ist größtenteils auf die nordischen Meere und die Golfstromverlängerung beschränkt. In diesem Zeitraum gibt es keine nennenswerten atmosphärischen Zirkulationsanomalien, abgesehen von einer kleinen niedrigen MSLP-Anomalie über der Arktis im Oktober-Juni.

1968-72: Mit dem Fortschreiten der Abkühlung dehnen sich kühle Anomalien auf einen Großteil des subpolaren Wirbels (SPG) und der nördlichen mittleren Breiten aus. Es gibt einen Hinweis auf niedrige SLP-Anomalien über Nordafrika, aber der auffälligste Hinweis auf Zirkulationsanomalien ist eine antizyklonale Anomalie im Juli-September, die sich über Nordeuropa und nach Asien erstreckt.

1972-76: Die kühlen Anomalien erreichen in dieser Periode ihre maximale Größe und räumliche Ausdehnung. Der westliche Teil des subtropischen Nordatlantiks zeigt keine signifikante Abkühlung, was zu einem Tripol- (oder Hufeisen-) Muster führt. Das Muster der SLP-Anomalien projiziert sich auf die positive Phase der NAO.

9.5 Klimamodell-Simulationen

Viele gekoppelte Klimamodelle simulieren die Atlantische Dekadische Variabilität, die in mancher Hinsicht mit den verfügbaren Beobachtungen übereinstimmt. Die Mechanismen unterscheiden sich jedoch stark von Modell zu Modell, und die unzureichende Beobachtungsdatenbank erlaubt keine Unterscheidung zwischen „realistischen“ und „unrealistischen“ Simulationen (Latif und Keenlyside, 2011). Ruiz-Barradas et al. (2013) untersuchten historische Simulationen der AMO in CMIP3- und CMIP5-Modellen. Die Variabilität der AMO in den Bereichen 10-20/70-80 Jahre wird in den Modellen überschätzt/unterschätzt.

Cheng et al. (2013; 2015) untersuchten die Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (AMOC), die von 10 Modellen aus CMIP5 für das historische und zukünftige Klima simuliert wurde. Das Multimodel-Ensemblemittel der AMOC zeigt eine multidekadische Variabilität mit einer 60-jährigen Periode; alle Einzelmodelle projizieren sich konsistent auf diesen multidekadischen Modus.

Wie die NCA (2017) zusammenfasst, variiert die simulierte AMOC-AMV-Verknüpfung zwischen den gekoppelten globalen Klimamodellen beträchtlich, was wahrscheinlich aus der Streuung der Modellverzerrungen im Mittelwert im Nordatlantik resultiert. Die AMOC-AMV-Verknüpfung hängt von den Amplituden der niederfrequenten AMOC-Variabilität ab, die in Klimamodellen viel schwächer ist als in der realen Welt aufgrund der unterschätzten niederfrequenten AMOC-Variabilität, die die relative Rolle des externen Strahlungsantriebs oder des stochastischen atmosphärischen Antriebs in der AMV verstärkt.

Der Zeitpunkt einer Verschiebung in die AMO-Kaltphase ist nicht vorhersehbar; er hängt bis zu einem gewissen Grad von unvorhersehbaren Wettervariabilitäten ab. Die Analyse historischer und paläoklimatischer Aufzeichnungen legt jedoch nahe, dass ein Übergang in die kalte Phase vor 2050 zu erwarten ist. Enfield und Cid-Serrano (2006) verwendeten paläoklimatische Rekonstruktionen der AMO, um eine probabilistische Projektion der nächsten AMO-Verschiebung zu entwickeln. Die Analyse von Enfield und Cid-Serrano deutet darauf hin, dass eine Verschiebung in die kalte Phase innerhalb der nächsten 13 Jahre stattfinden sollte, mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 %, dass die Verschiebung in den nächsten 6 Jahren stattfindet.

Evaluierung der Studie von Mann et al.:

Mit diesem Kontext können Sie sehen, warum ich die Aerosol-Erklärung (Verschmutzung und/oder Vulkane) als Erklärung für die Ursachen der AMO nicht akzeptiere.  Es gibt erhebliche Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten in der Klimadynamik-Gemeinschaft zu diesem Thema, was angesichts der offensichtlichen komplexen Wechselwirkungen zwischen den Ozeanzirkulationen und der AMOC, dem Wetter und der interannuellen Klimavariabilität sowie dem externen Antrieb durch die Sonne und Vulkane nicht überraschend ist.

Was genau ist also falsch an Manns Analyse? Er verlässt sich auf globale Klimamodelle, die bei der Simulation der AMO unzureichend sind.  Dies wurde zuletzt von Kravtsov et al. (2018) hervorgehoben, die zu dem Schluss kamen, dass:

„Während die Klimamodelle verschiedene Niveaus der dekadischen Klimavariabilität und einige regionale Ähnlichkeiten mit den Beobachtungen aufweisen, stimmt keine der betrachteten Modellsimulationen mit dem beobachteten Signal in Bezug auf seine Größe, räumliche Muster und ihre zeitliche Entwicklung überein. Diese Ergebnisse unterstreichen ein erhebliches Maß an Unsicherheit in unserer Interpretation des beobachteten Klimawandels unter Verwendung der aktuellen Generation von Klimamodellen.“

Sich auf globale Klimamodelle zu verlassen, die die multidekadische interne Variabilität nicht adäquat simulieren, um zu „beweisen“, dass eine solche multidekadische interne Variabilität nicht existiert, ist ein Zirkelschluss (bestenfalls). Wie kann so etwas in einer Zeitschrift wie Science veröffentlicht werden?  Peer-Review ist sooooo kaputt.

Was Mann in den Klimamodell-Simulationen sieht, ist die kurzperiodische tropische Ausprägung der AMO, die auf den Nordatlantik beschränkt ist – nicht die multidekadische Variabilität, die mit der globalen Oszillation verbunden ist.  Diese tropische Ausprägung kann sehr wohl bis zu einem gewissen Grad durch tropische Vulkanausbrüche erzwungen werden, sagt aber wenig über die globale multi-dekadische Variabilität aus, die von größtem Interesse ist.

Die tatsächliche multidekadische Klimavariabilität wird größtenteils intern generiert, obwohl solare Variationen helfen können, das Tempo zu bestimmen, und große Vulkanausbrüche können die Variationen maskieren oder helfen, eine Verschiebung auszulösen.

Warum ist das wichtig?  Die verschiedenen Phasen der AMO sind verbunden mit: Die Aktivität der atlantischen Hurrikane, die Massenbilanz Grönlands und Witterung, die Nordamerika und Europa beeinflussen (insbesondere Dürren); ganz zu schweigen von der globalen Temperaturänderung.

Aus der Pressemitteilung der Penn State University geht hervor, dass ein Hauptmotiv für die Annullierung der AMO darin besteht, dass Mann die Zunahme der atlantischen Hurrikan-Aktivität seit 1995 dem AGW zuschreiben kann.  Die Annullierung der AMO wird hier nicht viel helfen.  Wie in meinem letzten Beitrag über den AIR-Versicherungssektor-Bericht diskutiert, war die Anzahl der großen Hurrikane (Cat 3+) im Atlantik während der 1950er und 1960er Jahre (frühere warme Phase der AMO) mindestens so groß wie in den letzten beiden Jahrzehnten bei deutlich niedrigeren SSTs.

Ein weiteres zentrales Problem mit der AMO ist, dass die gesamte Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den letzten Jahrzehnten von der Grönlandschmelze herrührt, die stark von der AMO beeinflusst wird.

Unter der Annahme, dass sich die Natur weiterhin so verhält, wie sie es in den letzten 8 Jahrtausenden getan hat, werden wir irgendwann (möglicherweise im nächsten Jahrzehnt) eine Verschiebung in die kalte Phase der AMO sehen, mit einer Abschwächung der atlantischen Hurrikanaktivität und des grönländischen Massenverlustes.

Abschließend sei gesagt, dass Manns Bestreben, die mittelalterliche Warmzeit und jetzt die AMO zu annullieren, um zu zeigen, dass die jüngste Erwärmung zu 100% anthropogen ist, für Wissenschaftler, die etwas von Klimadynamik und globalen Klimamodellen verstehen, überhaupt nicht überzeugend ist.

Link: https://judithcurry.com/2021/03/06/canceling-the-amo/

Übersetzt von Chris Frey EIKE