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Asse und Gorleben: Die wahre Geschichte!

Gorleben hat schon unendlich viel Geld gekostet und Zeit verbraucht, was Mi­nister Gabriel nicht davon abhielt, es jetzt für „politisch tot“ zu erklären, um gleichzeitig die Suche nach einem neuen Standort anzu­mah­nen. Bei einem neuen Standort würde alles von vorne anfangen, und nach weiteren 20 Jah­ren würde sich auch der neue irgend­wann als politisch ungeeignet heraus­stellen, und wie­der hätte man Milliarden nutzlos ausgege­ben. Im Oktober 2006 (Heft 39) be­richtete Der Spiegel, Minister Gabriel beabsichtige, mehrere Standorte alternativ zu untersu­chen, um den ‚bestgeeigneten’ zu finden. Bei diesem Konzept blieben Finanzen und Logik glei­chermaßen auf der Strecke: Für Gorleben und Konrad wurden bereits 2,1 Mrd. € ausgegeben, und wie viele Standorte man auch untersuchte, man wüsste nie, dass nicht ein anderer noch besser ist! Ein Standort muss geeignet sein, mehr lässt sich weder bezahlen noch nachweisen.

Bei der letzten großen Protestaktion gegen Castor-Transporte erklärte Claudia Roth in einem Radiointerview genau, wa­rum Gorleben ungeeignet sei: Die Grube Asse hätte als Pilotanlage versagt und das beweise, dass auch Gorleben nicht geeignet sei. Aus fachlichen Gründen ist diese Gleichset­zung nicht nur falsch sondern auch dumm, wie im folgenden gezeigt werden soll.

Unbestreitbar ist Asse als Pilotanlage falsch betrieben worden, und es ist auch keine Entschuldi­gung, dass man zur Zeit der Einlagerung vor Jahrzehnten noch nicht wissen konnte, welche Bri­sanz dieser Komplex einmal haben würde. Das Verhalten des Salzes war schließlich bekannt. Das grundsätzliche Problem der Asse ist nicht der Umstand, dass man die Fässer nicht ord­nungsgemäß in Reih’ und Glied aufgestellt hat – das hätte das heutige Problem nicht verhindert –, sondern dass man sie in ausgebeutete und aufgelas­sene Strebe eingelagert hat, die sich zu nahe am Rande des Salzstockes befinden, und dass diese Einlagerungskammern nicht anschließend dicht abgeschlossen wurden. Ihre randnahe Lage er­gab sich aus dem Umstand, dass sich dort die Salzarten befanden, die man gewinnen wollte. Wa­rum verursachen die randnahe Lage und das Offenlassen das Problem?  Die Kenntnis einiger Fakten kann helfen, die Gründe für das Prob­lem zu verstehen.

Bildung der Salzstöcke

Bis vor ca. 240 Millionen Jahren war Mitteleuropa über einen Zeitraum von ca. 10 Millionen Jahren von einem flachen Meer bedeckt. Dieses ‚Zechstein-Meer’ war nach Nordwesten mit dem Ozean verbunden, und da warmes Klima herrschte, verdunstete aus dem Zechstein-Meer viel Wasser. Frisches Ozean-Wasser floss nach und vergrößerte mit seiner gelösten Salzfracht die Salzkon­zentration des Meeres soweit, dass das Salz auskristallisierte und als mehrere hundert Meter mächtiger Stapel horizontal abgelagert wurde. Als diese Periode zu Ende ging, wa­r im Raume Hanno­ver sogar eine Schicht von etwa 1200 m Salz abgelagert worden. In den darauf­folgenden geologi­schen Perioden wurden über dem Salz bis zu 1500 m jüngere Sedimente ab­gelagert. Ihr Gewicht konnte das Salz nicht aushalten – und musste es auch nicht, denn es kann sich unter Auflast langsam bruchlos verformen und sehr langsam ‚fließen’ – viskoplastisch wird dieses Verhalten genannt. Salz ist außerdem leichter als die jüngeren Sedimente. Wegen beider Eigen­schaften ist es in Jahrmillionen in die Bereiche mit geringe­rer Auflast gewandert und dort in die überlagern­den Schichten eingepresst worden. Die Abbildung 1 illustriert mit 8 parallelen Schnitten diese Ent­wick­lung in den aufeinanderfol­genden geologischen Epochen an Beispiel des Salzstockes Gorleben.

 

Abbildung 1: Zeitliche Entwicklung eines Salzstockes durch Salzaufstieg (Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – BGR)

Das aufsteigende Salz hat die umge­benden Gesteine seitlich verdrängt und ist pilzar­tig als ‚Salz­stock’ aufgestiegen. Dieser Aufstieg geht zu Ende, wenn der größte Teil des ursprünglichen Salzlagers ausgewandert und in den Salz­stock einge­presst worden ist. Unter der norddeutschen Tiefebene existieren viele solcher Salz­stöcke, und jeder hat seine eigene Geometrie und innere Struktur. Im allgemeinen sind sie bis zu 3000 m tief und wenige bis viele Kilometer lang, bei einer Breite bis zu einem Kilometer.

Beim Salzstock Gorleben begann dieser Aufstieg schon bald nach der Ablagerung der Se­dimente in der ‚Buntsandsteinzeit’ etwa ab 240 Millionen Jahren und setzte sich in der Folgezeit fort. Zu Beginn der Tertiärzeit, also vor 65 Millionen Jahren, reichte der Salzstock bis an die Oberfläche. Im Alttertiär ging der Aufstieg zu Ende, weil in der Region die für die Abwanderung des Salzes verfügbare Menge weitgehend ausge­presst war, also aufgestiegen ist. Danach wurde der Salz­stock im Jungtertiär und im darauf folgenden Quartär von bis zu 160 m Sedimenten überlagert (Abbildung 2). In dieser Zeit, also seit etwa 23 Millionen Jahren, ist der Salz­stock nur noch um ca. 0,03/a mm aufge­stiegen, also um 3 mm in 100 Jahren. Er ist seitdem praktisch sta­bil. Viermal wurde er in den Eiszeiten der letzten 650.000 Jahre für jeweils Zehn­tausende von Jahren von mächtigen Gletschern belastet. Die Sedimente wurden verdichtet, der Salzstock blieb erhalten.

 

Abbildung 2: Überlagerung des Salzstockes von Gorleben nach dem Auslaufen des Salsaufstieges im Jungtertiär und Quartär (Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – BGR)

Dichtigkeit der Salzstöcke

Die Salze liegen in kristallisierter Form vor. Die Grenzflächen zwischen den Kristallen sind ge­schlossen; sie blei­ben es, wenn sich die Salzkörper sehr langsam ver­formen. Wie alle Kristalle, sind Salzkristalle jedoch spaltbar und deshalb können sie oder Grenz­flächen zwischen ihnen bei großen Drücken aufge­presst werden.

Die Gesteinsschichten in der Umgebung der Salzstöcke enthalten Grundwas­ser. An den Kontakt­flächen der Salzstöcke wird deshalb solange Salz abgelöst, bis das Wasser gesät­tigt ist. Ob das viel ist und ständig erfolgt, oder wenig und dann stagniert, wird von der Ge­schwindigkeit be­stimmt, mit der sich das Grundwasser erneu­ern kann. Erfolgt der Grundwasseraus­tausch wegen ungünstiger hydrogeologischer Verhältnisse schnell, löst das Grund­wasser den Salzstock auf – er verschwindet, und es bleiben nur noch die unlösli­chen Reste zurück – sog. ‚Restbrekzien’ (Ab­bildung 3). Salzstöcke sind des­wegen ent­weder nicht mehr vor­handen oder sie sind dicht, denn das den Salz­stock umgebende stag­nie­rende Grundwas­ser ist mit Salz gesättigt und kann deshalb kein weiteres Salz auf­nehmen. Das salzge­sättigte Wasser ist außerdem schwe­rer und fließt nicht nach oben. Ein noch existierender Salz­stock be­weist folglich, dass keine Grundwas­sererneue­rung statt findet, und der Salzstock erhalten bleibt. Diese Gesetzmäßigkeiten sprechen dafür, dass die Salzstöcke auch in Zukunft so bleiben wie sie in den letzten Jahrmillionen wa­ren, ande­renfalls gäbe es sie nicht mehr.

Eine besondere Situation liegt über den Salzstöcken vor: Analog zum seitlichen Außenrand der Salzstöcke hat sich das dort vorhandene Grundwasser mit gelöstem Salz gesät­tigt, unlösliche Gesteinspartien sind als Restbrekzie erhalten geblieben. Bei schnellem Was­seraustausch wäre der Salzstock in der geologischen Vergangenheit zur Tiefe hin abgelaugt wor­den und würde nicht mehr existieren. Er existiert noch, weil wegen günstiger hydrogeologi­scher Gegeben­heiten kein Wasseraustausch statt fand, oder so ge­ring war, dass er wirkungslos blieb. Abbildung 3 zeigt die Restbreckzie über dem Salzstock Gorleben. Ihre geringe Mächtigkeit von einigen zehn Metern beweist, dass die Ablaugung unerheblich geblieben ist, und das wird auch zukünftig nicht anders ein.

 

Abbildung 3: Restbrekzie über  dem Salzstock Gorleben (Ausschnitt) (Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – BGR)

Problem der Asse

In der Tiefe der Einlagerungskammern von ca. 500 m herrscht im Nachbargestein ein Wasser­druck von ca. 50 bar. Für den Salzstockrand ergibt sich daraus ein sehr großer Wasserdruck, der auf die stehen gebliebene Salzbarriere zwischen Außenrand und Einlagerungskammer einwirkt. Er bewirkt, dass einzelne Grenz­flä­chen zwischen den Salzkristal­len aufgepresst werden und Grundwasser von außen in die Einla­gerungskammern einsickern kann. Von 12 m³ pro Tag ist die Rede, das sind 500 l/h bzw. 8,3 l/min bzw. 0,13 l/sec, also je Minute ungefähr ein Wassereimer voll. Selbstverständlich ist das nicht akzeptabel. Aber es ist kein Wassereinbruch, denn dann handelte es sich um viele Kubikmeter pro Sekunde.

Die Einsickerung von Grundwasser aus dem Nachbargestein wäre vermieden worden, hätte man die Kammern im In­neren des Salzstockes ange­ordnet, also weit genug vom Rand entfernt, und wären sie nach ihrer Füllung ver­schlos­sen wor­den. Das kann man heute noch tun. Eine solche Sanierung wäre die einfachste und vermut­lich preiswerteste Lösung. Das jedenfalls ist die Lehre aus dem Fall Asse. Falsch ist, wenn von manchen das Zurücksi­ckern der Salzlauge in das Nach­bargestein befürchtet wird. Sowenig wie aus einem abge­tauchten U-Boot Wasser durch ein Loch in der Schweißnaht gegen den Wasser­druck nach außen fließen kann, sickert infiltrierte Lauge freiwillig gegen den Außendruck zurück ins Nachbargestein, und damit in den Wasser­kreislauf.

Gorleben

Am 2.9.2009 zitierte Alexandra Jacobson in der Neuen Westfälischen Jochen Stay mit der Er­kenntnis, “Dass Gorleben ungeeignet sei, weil der Salzstock direkten Kontakt zum Oberflächen­wasser habe, sei zum Glück nun auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden“. Diese Tat­sache ist richtig, widerlegt aber die Folgerung, die Herr Stay für sich ab­leitet oder die für den Leser beabsichtigt ist. Sie beweist vielmehr, dass das Grundwasser den Salzstock nicht auflöst, denn auch hier wirken die zuvor be­schriebenen Gesetzmäßigkeiten: sie garantieren, dass der Salzstock auch in Zukunft so bleibt wie er in den letzten Jahrmillionen war.

Rein zufällig (!) vor der Wahl  ist kürzlich bekannt geworden, dass Kanzler Kohl seinerzeit eine Beurteilung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt modifiziert haben wollte, die 1983 we­gen einer angeblich unzureichenden Mächtigkeit von tonigen Sedimenten über zentralen Berei­chen des Salzstockes eine Kontamination der Biosphäre für möglich hielt. Tatsächlich spielt die Mächtigkeit der tonigen Schichten als Teil der jungen Sedimenten keine Rolle: Auch to­nige Se­dimente sind durchlässig, wenn auch sehr viel weniger als sandige. Selbst sehr große Durchläs­sigkeitsunterschiede sind für diese Pro­zesse unerheblich, denn die Durchlässigkeitsunter­schiede werden durch die langen Zeiträume kompensiert, und über dem Salzstock sind die jun­gen Sedi­mente ohnehin mit salz­gesät­tigtem Grundwasser gefüllt. Das wäre auch bei anderen Mächtig­keiten der tonigen Sedimente nicht anders gewe­sen, und diese Gegeben­heiten wer­den auch künftig vorliegen, weshalb eine Kontamina­tions­gefahr ausgeschlossen werden kann.  Als Mit­glieder einer früheren Niedersächsischen Landesregierung haben die Minister Gabriel und Trit­tin das noch ebenso positiv beurteilt.

Folgerungen

Claudia Roths Beurteilung ist fachlich falsch. Warum ist sie auch dumm? Die wissen­schaftlich-technische Entwicklung ist das Ergebnis von Versuch und Irrtum, was sicher auch Frau Roth weiß. Ohne diese dem Menschen eigene Vorgehensweise wäre unsere durch­schnittliche Lebens­erwartung kaum höher als 30 Jahre, und es herrschte noch mittelalterliches Handwerk, hätte man bei Fehl­schlägen aufgegeben. Bekanntlich hat man sich um Verbesserungen bemüht und war dabei erfolg­reich. Deshalb kom­men wir heute schneller von A nach B als zur Postkutschenzeit – und auch Frau Roth wird dar­auf nicht ver­zichten wollen. Wa­rum sollte man nach soviel Investi­tio­nen, das, was man im Fall Asse gelernt hat, nicht auch in Gorleben anwen­den? Ein ver­nünfti­ger Grund für einen solchen Verzicht ist nicht zu erkennen.

Der tatsächliche Grund ist klar: Da ‚Anti-Atom’ für viele die Existenzgrundlage ist und/oder Wähler­stimmen verspricht, kommt vor Wahlen jedes vermeintliche Argument gegen Asse, Gor­leben, Krümmel etc. wie gerufen, mag es auch noch so falsch und nicht selten sogar ziemlich albern sein – „löchrig wie Schweizer Käse“ – , wobei auch dieser Vergleich falsch ist, denn seine Lö­cher sind nicht miteinander verbunden! Eigentlich sollten sich in Demokratien wahlkämp­fende Führungskräfte schämen, mit plumper Bauernfängerei auf Stimmenfang zu gehen. Es ist schon atemberaubend, mit welcher Sicherheit sich Politiker zu Sachverhalten äußern, von denen sie erkennbar keine Ahnung haben, wenn sie damit nur Wählerstimmen gewinnen können.

Aller­dings sind solche Politiker leider in ‚bester’ Gesellschaft, wenn man bedenkt, welchen Blödsinn man selbst in renommierten Zeitungen lesen kann: So wird im Spiegel CO2 schon mal als giftig bezeichnet, obwohl es mit Wasser die Grundlage unserer Nahrungskette ist. Nach dem Zeit-Dossier von Roland Kirbach (10.9.2009) „…könnte der …Salzstock Asse einstürzen und 126000 Tonnen Atommüll freisetzen.“ Das wirkt dramatisch, und ist ja wohl auch so beabsich­tigt, hat aber mit der Realität nichts zu tun. Wenn Häuser wegen Erdbeben oder das Stadtarchiv in Köln wegen Baufehler einstürzen, suchen wir tagelang – und oft vergeblich – nach Verschüt­teten, und das nur wenige Meter unter der Erdoberfläche. Sollte das Bergwerk Asse denn wirk­lich einstür­zen, was sehr wahrscheinlich überhaupt nicht oder zumindest noch nicht so schnell geschehen wird, würde der Atommüll nicht freigesetzt, sondern in 500 m Tiefe begraben und dabei mit vielen hundert Metern Salz überdeckt.

Der Salzstock von Gorleben ist sachlich ge­eignet, darf es aber aus politischen Gründen nicht sein, denn er eignet sich vorzüglich immer wieder zur Stim­mungsmache und beeinflusst Wahl­entscheidungen – und wie wirksam das funktioniert, wissen wir aus bitterer Erfahrung.

Gegen­wärtig befinden sich auf der Welt 443 Atomkraftwerke im Betrieb, sind 47 im Bau und 81 in der Planung. Deutschland ist von Ländern umgeben, die Atomkraftwerke betreiben; Frank­reich ge­winnt sogar 78% seines Stromes auf diese Weise. Wer dezidiert die Atomkraft für un­verant­wortbar hält, weil sie nach seiner Meinung eine Gefahr für die Menschheit darstellt, und wer den Mut hat zu glauben, nur er wüsste trotz unserer bitteren Erfahrung mit deutscher Hybris schon wieder den richtigen Weg, müsste doch eigentlich versuchen, die anderen Länder, die das Gegenteil praktizieren, von ihrem fal­schen Weg abzubringen. Was nutzt uns Anti-Atom, wenn  weltweit und vor allem in den Nachbarländern Atomkraftwerke betrieben werden, Atomunfälle wirken schließlich global. Da man weiß, dass sich die anderen Länder nicht von uns belehren lassen, geschieht das nicht. Man ist ja, beispielsweise in Frankreich, auch sicher nicht der Mei­nung, dass die eigenen Fachleute und die Politiker dumm und verantwortungslos sind. Unsere diesbezügliche – vernünftige – Zurückhaltung beweist aber auch, was wirklich mit der Aus­stiegs- und Anti-Atom-Politik gemeint ist: Angst zu ma­chen, um Wählerstimmen zu gewinnen.  Und das ist wirklich verantwortungslos!

Apropos Gorleben: Nach seinem Beispiel wird in New Mexico seit Jahrzehnten ein Salz­stock als Endlager betrieben.

Dipl.-Geologe Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert, EIKE

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Meinungsfreiheit in der Wissenschaft in Gefahr? Wissenschaftler warnt vor bestellter Wissenschaft!

War in einer so wichtigen politischen Streitfrage der nuklearen Entsorgung Riesenhuber wirklich ahnungslos? Dann war er als Minister falsch am Platz. Zumal es ein Gegen-Gutachten des Quartärgeologen Prof. Duphorn gab, der sich vom Befürworter zum Gegner des atomaren Endlagers Gorleben wandelte.

Hat sich prinzipiell nichts geändert? Welche Einflussnahme übt die Politik heute zum „heißen“ Thema Klimawandel aus? Zum Beispiel veröffentlichte der Geophysiker Georg Delisle von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) 2007 in einer renommierten Fachzeitschrift einen Forschungsbeitrag, der Kritik am IPCC-Bericht übt. Im Wesentlichen geht es darum, dass laut Delisle die Permafrostböden in der Arktis im 21. Jahrhundert nicht gefährdet sind.
In einem “vertraulichen” Dossier des Bundesumweltamtes, das sofort in der taz stand, wurde die Arbeit der Hannoveraner Behörde als “irrelevant”, “eindeutig falsch”, “anmaßend” und “fernab jeder Realität” gegeißelt (Überschrift des taz Artikels: „ Die Amtliche Lüge vom prima Klima”. Dem entgegen hat die American Geophysical Union, (AGU), die jüngste Klima-Publikation von G. Delisle zum “AGU Journal Highlight” gekürt.

Die Kanzlerin, die den Klimawandel als hervorragendes Instrument für milliarden-schwere Einnahmen aus dem CO2-Emissionshandel benutzen will, weiß wahrscheinlich (auch) erwartungsgemäß – ähnlich wie Riesenhuber damals – nichts von den Angriffen auf Delisle und die BGR.

Der wachsende Druck der Politik geht offensichtlich in Richtung Zwang und Gehirnwäsche. Dazu  SPIEGEL ONLINE (17.09.2009): „Immer mehr Industrieländer gehen dazu über, den Klimaschutz auch durch Gesetze zu erzwingen. In Großbritannien wächst laut einer Umfrage die Angst vor einer Klima-Polizei und drakonischen Strafen.“ Gerät auch die Meinungsfreiheit zu Klimawandel und Klimaschutz jetzt in ernste Gefahr?

Prof. Dr. Werner Kirstein




Solarthermie! Wer findet den kleinen Unterschied?




Frankfurter Rundschau und Greenpeace wissen es genau: Der gekaufte Protest der Öl-Multis; die Lobby begehrt auf

Das darf nicht sein, das weiß doch jeder, das die nur Böses im Schilde führen. Und mit ihnen all die hunderttausende von deren Beschäftigten, die weltweit täglich für diese üblen Burschen arbeiten, und fröhlich, scheinheilig aber wohl nichtsahnend, die armen Erdenbüger mit dem "Umweltgift CO2" versorgen. Aber, da hat die FR ein wachsames Auge drauf, denn nur Greenpeace, BUND, NABU und CO wollen wirklich allein unser Heil!

Zugespielt wurde uns dieser Text von einem Ex-Greenpeace Mitglied, das wegen der Klimaverdummung von Greenpeace verärgert austrat. Eine wachsame Greenpeacefrau*, die es bei der Stange halten wollte, versorgte ihn mit diesem überzeugenden Text.  Zuvor gab aber Greenpeace in einem anderen Schreiben zu:

 “…Wir sehen uns außer Stande jede Entwicklung in der Klimaforschung zu kommentieren, da wir meist nicht wissenschaftlich, sondern politisch arbeiten…”

Na, endlich! Diese Vermutung hatten wir schon länger

Lesen Sie selbst, was sich Klein Ostermann so ausmalt.

Der gekaufte Protest der Öl-Multis Die Lobby begehrt auf

Washington. Was die Gegner der Gesundheitsreform können, mag Jack Gerard gedacht haben, das können wir auch. Der Mann ist Präsident des American Petroleum Institute (API), einem Lobbyarm von Amerikas mächtiger Öl- und Gasindustrie. Vorige Woche schickte Gerard ein Rundschreiben an Verbandsmitglieder, zu denen Multis wie Shell, Exxon Mobile oder ConocoPhillips gehören.

Pech nur, dass die E-Mail Greeenpeace zugespielt wurde. Gerard hatte vergeblich gebeten, das Schreiben vertraulich zu behandeln: "Wir wollen nicht, dass Kritiker unseren Spielplan kennen."

Wie die Gegner der Gesundheitsreform will die Öl-Lobby lautstarke Proteste inszenieren – um Obama und seine Demokraten unter Druck zu setzen und so das neue Klimagesetz zu verhindern……..

Den ganzen Artikel finden Sie hier: 

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1889471&em_loc=1231

Leserbriefe hier: leserbrief@fr-online.de 

* Greenpeace Aktivistin: Angela Schadt Information und Förderer-Service

Greenpeace e. V. 22745 Hamburg

 M.L.




Endlager Gorleben: geeignet oder ungeeignet?

Vor kurzem zitierte Alexandra Jacobson in der „Neuen Westfälischen“ Jochen Stay mit der Erkenntnis, “Dass Gorleben ungeeignet sei, weil der Salzstock direkten Kontakt zur Oberfläche habe, sei zum Glück nun auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden“.  “.  Diese Tat­sache ist richtig, beweist aber genau das Gegenteil: Der Salzstock von Gorleben besteht in dieser Form seit ca. 80 Mill. Jahren.  Salzstöcke sind pilzförmige Körper von bis zu 1000 m Tiefe und vielen hundert Metern Breite und Länge. Das Gebirge in ihrer Umgebung enthält Grundwas­ser, und das reicht bis an den Außenrand der Salzstöcke. An den seitlichen Rändern und an der Oberfläche wird Salz abgelöst. Ob das viel ist und ständig erfolgt, oder wenig und dann stagniert, wird von der Geschwindigkeit bestimmt, mit der das Grundwasser sich erneu­ert. Erfolgt der Grundwasseraustausch schnell, löst das Grundwasser den Salzstock auf – er verschwindet. Salzstöcke sind deswegen entweder nicht mehr vorhanden oder sie sind dicht! Das den Salz­stock umgebende stagnierende Grundwasser ist gesättigt und kann kein weiteres Salz auf­nehmen. Das salzgesättigte Wasser ist außerdem schwerer und fließt nicht nach oben. Diese Gesetzmäßigkeiten garantieren, dass der Salzstock auch in Zukunft so bleibt wie er in den letzten Jahrmillionen war. Der Salzstock von Gorleben ist sachlich geeignet, darf es aber aus politischen Gründen nicht sein, denn er eignet sich zur Stimmungsmache und beeinflusst Wahlentscheidungen – und wie wirksam das funktioniert, wissen wir spätestens seit 1933.

Das Problem der Endlagerung muss dringend gelöst werden, denn der vorhandene Abfall muss entsorgt werden. Gorleben hat schon unendlich viel Geld gekostet und Zeit verbraucht.  Bei einem neuen Standort würde alles von vorne anfangen – und nach weiteren 20 Jahren würde sich auch der neue irgendwann dann auch als politisch ungeeignet herausstellen. Dass man immer noch Nuklearabfall in Fässer einbetoniert und in die Tiefsee versenkt  und damit direkt in den Wasserkreislauf, stört nicht und wird offensichtlich für ungefährlicher gehalten, als den Abfall dort zu begraben, wo er dem Wasserkreislauf für immer entzogen bleibt.  Apropos Gorleben: Nach seinem Beispiel wird in Neu Mexico seit Jahrzehnten ein Salzstock als Endlager betrieben.

Zum Atomausstieg: Gegenwärtig werden auf der Welt 443 AKW betrieben, sind 47 im Bau und 81 in der Planung. Selbstverständlich sind die Menschen dort alle dumm und verantwor­tungslos. Nur in Deutschland weiß man es besser und lässt sich in seiner Überzeugung durch nichts beirren, obwohl die Welt ja nicht das erste Mal an unserem Wesen genesen sollte. Es ist nicht zu fassen, wie viele Landsleute immer noch nicht aus der Geschichte gelernt haben, wozu Hybris und besserwissende Überzeugung schließlich führen.

Einstein hatte Recht: „Zwei Dinge sind unendlich: das Weltall und die Dummheit der Menschen“. 

Diplom-Geologe Prof. Dr. rer nat. Friedrich-Karl Ewert. 




Richtigstellung: Der renommierte Wissenschaftsautor Dr. Sven Titz nennt CO2 nicht Giftgas“

Wir freuen uns über diese Klarstellung und haben den Text in den News zu dieser Meldung entsprechend geändert. Gleichzeitig drücken wir unser Bedauern darüber aus, dass durch den -für den Leser nicht zu erkennenden- unverantwortlichen Eingriff der Redaktion dieses Blattes der Eindruck entstehen musste, dass der renommierte Wissenschaftsjournalist einem solchen Unsinn das Wort redet. Wir bedauern daher diese Fehlmeldung, weil unsere Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel auf Fakten beruhen sollte und nicht auf Zeitungsenten. 

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE




Kinderindoktrination statt Kinderbildung: Die Schleswig Holsteiner Nachrichten nennen in ihrer Kinderbeilage CO2 ein giftiges Gas !

http://www.shz.de/

Sylter Rundschau, 22. August 2009

KiNA>Nachrichten für Kinder: Ein Speicher in der Tiefe für das Klimagas CO2

Wohin mit dem Kohlendioxid (CO2), das bei der Stromerzeugung entsteht? Einige Leute wollen das giftige Gas im Boden speichern – auch in Schleswig-Holstein. Kina erklärt die Technik – und warum es Streit darum gibt.

Ketzin – ringsum sind Felder und Bäume, die Vögel zwitschern. Die Forschungsanlage in der Nähe der kleinen Stadt Ketzin in Brandenburg liegt so richtig auf dem Land. Nur ein paar Tanks deuten darauf  hin, dass an diesem Ort etwas Ungewöhnliches  passiert. In den Tanks steckt nämlich das Gas Kohlendioxid. Hier wird es unter  die Erde gepumpt.

Kohlendioxid – kurz CO2 – kommt ganz normal in unserer Luft vor. Viel davon entsteht, wenn Öl, Kohle, Gas oder Benzin verbrannt werden – also etwa in Kraftwerken und in vielen Autos. Das ist ein Problem. denn zu viel Kohlendioxid in der Luft schadet dem Klima. Es trägt dazu bei, dass sich unsere Erde erwärmt. Viele Politiker und Wissenschaftler zerbrechen sich deswegen den Kopf, wie wir Menschen weniger Kohlendioxid in die Luft pusten können.

Eine Idee dabei ist: Weg mit einem Teil des Kohlendioxids, ab unter die Erde! Genau das probieren die Forscher hier in Ketzin aus. Sie pumpen das Gas in den Boden. „Seit einem Jahr machen wir das jetzt“, sagt Michael Kühn, einer der Wissenschaftler. 19.000 Tonnen Kohlendioxid seien schon tief im unter Ketzin. So viel bläst manch großes Kraftwerk in Deutschland an einem halben Tag etwa durch seine Schornsteine in die Luft.

In Ketzin pumpen die Forscher das Gas durch ein Rohr 700 Meter in den Boden. Ganz unten hat das Rohr Löcher. Durch die kommt das Gas heraus. In dieser Tiefe hat das Gestein unter Ketzin Poren wie ein Schwamm. Dieser Gesteinsschwamm ist mit salzigem Wasser gefüllt. Wenn das Kohlendioxid hinuntergepumpt wird, drückt es das Salzwasser beiseite.

Aber das Gas ist leichter als Wasser. Warum blubbert es nicht einfach durch das Gestein wieder nach oben, bis zur Erdoberfläche? Das liegt daran, dass über dem Gasspeicher eine Gesteinsschicht aus Lehm ist, erklärt der Fachmann Michael Kühn. Und die hält dicht. Unter der Lehmschicht bleibt das Kohlendioxid gefangen wie die Luft in einer Taucherglocke.

Die Forscher wollen ausprobieren, ob das Kohlendioxid wirklich im Boden bleibt. Solange das so wäre, könnte das Gas dort unten dem Klima nicht mehr schaden. Wenn der Test zu Ende ist, holen sie das Rohr aus der Erde. Anschließend füllen sie viel Zement in das Loch, um es abzudichten.

 „In den Jahren danach werden wir dann  die Stelle überwachen“, sagt Michael Kühn. Denn die Forscher und die Einwohner von Ketzin wollen natürlich nicht, dass plötzlich Gas aus dem Boden kommt. An einigen Orten protestieren die Menschen auch gegen das Ganze. Die Forscher hoffen aber, dass ihr Versuch ein bisschen hilft, den Menschen die Angst vor so einem Gasspeicher zu nehmen.

SVEN TITZ

Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG

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24937 Flensburg
Telefon: 0461 / 808 – 0
Leserservice: 0180 / 180 1010  <leserbriefe@shz.de>

 

E-Mail vom 27.08.09 an <leserbriefe@shz.de>

Wie bereits im Untertitel mitgeteilt distanziert sich der Autor Dr. Sven Titz von der Bezeichnung "giftiges Gas" für CO2. Diese stamme auch nicht von ihm, sondern von der Redaktion. 

 

 

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„Autoritäten nicht blind vertrauen“ – Interview mit Vince Ebert

FreieWelt.net:  Sie nehmen im Rahmen Ihres Comedyprogramms die häufige Verzerrung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der medialen Berichterstattung aufs Korn.  Wie kommt es zu diesen Verzerrungen?

Vince Ebert: Als vor einigen Wochen ein Trafobrand im Kernkraftwerk Krümmel zur Schnellabschaltung führte, habe ich in keinem einzigen „seriösen“ Medium erfahren, dass auf der achtstufigen internationalen Sicherheitsskala der Vorfall in die Kategorie „Null“ eingestuft wurde. Die öffentliche Diskussion über Reizthemen wie Atomkraft oder Gentechnologie wird von Menschen dominiert, die oft noch nicht mal wissen, was ein Gen ist, oder die Becquerel für einen französischen Landwein halten.

Obwohl man zum Beispiel die Photovoltaik mit jährlich einer Milliarde Euro subventioniert, macht sie nur 0,3 Prozent des Energiemixes aus. Rein von der Ökobilanz wäre es also effektiver, Langzeitarbeitslosen 100.000 Euro pro Jahr zu zahlen, damit sie ein, zwei Stündchen am Tag auf Ergometern für den deutschen Energiehaushalt strampeln Deswegen heißt Solarenergie ja auch so. Weil sie so lala funktioniert.

Aber statt sich ernsthaft mit zukunftsfähigen Technologien auseinanderzusetzen, träumen wir von Ackerbau und Viehzucht vor 100 Jahren, stellen Windmühlen auf und schicken unsere Kinder in Schulen in denen sie lernen, ihren eigenen Namen zu tanzen. Und dieses weltfremde Rumgeeiere nennen wir dann „Fortschritt“. 

FreieWelt.net:  Wie groß ist die Gefahr, dass die Wissenschaft von der Politik missbraucht wird?

Vince Ebert: Das Geschäft mit der angeblichen Klimakatastrophe ist ein sehr gutes Beispiel. Viele Politiker retten lieber das Klima in 50 Jahren, als sich heute mit so lästigen Themen wie Rentenpolitik oder der Gesundheitsreform zu beschäftigen. Der Staat pumpt seit Jahren Unsummen von Fördergeldern in Klimaforschungsinstitute – im Wesentlichen, um den Satz zu hören: Es wird alles immer schlimmer – wir müssen endlich etwas tun!

Vielen ist nicht bewusst, dass es in der Klimaforschung im Grunde gar nicht um Wissenschaft geht. Die computergestützten Klimamodelle, auf die sich alle Prognosen stützen, basieren nämlich alle auf sogenannten „nichtlinearen Systemen“. Ich habe in meinem Studium und später als Unternehmensberater diese nichtlinearen Systeme kennen gelernt und weiß, dass man mit ihnen jedes beliebige Ergebnis „errechnen“ kann, wenn man nur geschickt den ein oder anderen Anfangsparameter minimal variiert. Salopp gesagt sind Prognosen von Klimamodellen also nichts anderes als die in Formeln gegossene Meinung ihrer Schöpfer.

Das steht übrigens auch so im Weltklimabericht. In Kapitel 13 (ganz weit hinten also) findet sich der Satz: „Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten nichtlinearen chaotischen Systemen. Dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima nicht möglich.“ Egal ob Sie also eine Versicherung abschließen oder die Welt retten wollen – lesen Sie vorher auf jeden Fall das Kleingedruckte!…….

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Das ganze Interview finden Sie hier




Elektromobilität im Test: Der Bund will 8 Modellregionen mit 500 Mill. € Steuergeld „fördern“!

Elektromobilität in Verbindung mit erneuerbarer Energie wäre ein Traumpaar, wenn der Ladestrom aus erneuerbare Energien für die Autofahrer bezahlbar wäre. Eine kWh Energie aus Diesel oder Benzin kostet derzeit rd. 10 Cent inklusive rd. 40 % Mineralöl-Steueranteil und Mehrwertsteuer, also ohne Steueranteile rd. 4 Ct/kWh.
Strom aus Sonnenenergie kostet ohne Steueranteile rd. 43 Ct/kWh, Strom aus Windenergie im  Onshore/Offshoremix rd. 12 Ct/kWh.
Berücksichtigt man, dass der Wirkungsgrad des Elektroantriebs ohne Fahrzeugklimatisierung mit 20 kWh/100 km etwa um den Faktor 3 günstiger ist als der Brennstoffantrieb (6 l/100 km), so wäre bei Windstrom so etwa Gleichpreisigkeit gegeben, bei Strom aus Sonnenenergie wäre dieser jedoch noch immer um den Faktor drei teurer, also einem Benzinpreis von rd. 4 Euro pro Liter entsprechend.
Wegen der begrenzten Stromspeicherfähigkeit heutiger Batterien müsste man im Winter auf die Autoheizung und im Sommer auf die Klimatisierung aus Energiespargründen wohl komplett verzichten, da die 20 kWh /100 km fast ausschließlich in mechanische Antriebsenergie umgewandelt werden.
Wenn das Elektroauto an einer üblichen Haushaltssteckdose 230V mit 3 kW Ladeleistung aufgeladen wird, benötigt man rd. 7 Stunden Ladezeit um den Akku mit 20 kWh für 100 km Fahrstrecke zu laden. Ob die vorgesehene staatliche Anschubhilfe von 500 Mio. € (5.000 € Zuschuss für die ersten 100.000 E-Autos) den Verdruss über die geringe Reichweite und fehlende Klimatisierung ausreichend kompensieren kann, wird die Zukunft erweisen.

 
Warum das bisher mit der Markteinführung von Elektroautos nicht funktionierte,  kann man am Hockenheimring erfahren, dort ist zu lesen:

Dr. Georg von Opel stellte mit einem elekt-rogetriebenen Opel GT am 17./18.05.1971 sechs neue Weltrekorde auf. Im Fond des Wagens hatte man die 360 Volt Batterien in vier Trögen untergebracht. Den Kilometer mit fliegendem Start legte er mit 188,86 km/h zurück, die 10 Meilen Distanz mit 127,16 km/h." Das war vor 38 Jahren!
Am Institut für Stromrichtertechnik der RWTH Aachen war zu dieser Zeit der Ford 12 M mit Elektroantrieb auch bereits vielfach erfolgreich erprobt und durch Diplom- und Promotionsarbeiten gut und reichhaltig dokumentiert. Wenn Opel das Weltmeisterauto 1971 serienmäßig gebaut hätte, wären sie damals schon pleite gewesen, weil keiner es gekauft hätte.
Die Spinnerei über Netzstützfunktionen und gewinnbringende Rücklieferung der elektrischen Energie ist in Kenntnis des Energiemarktgeschehens und der energietechnischen Erfordernisse im UCTE-Verbundnetz ohnehin absurd. So genannte "Intelligente Netze" mit Zugriff für Jedermann ist da wohl ein verführerisches Stichwort, für Politiker, Journalisten, und einige praxisferne Theoretiker,  ebenso wie die derzeit – bezeichnenderweise von der Münchener Rück vermarktete – medienfüllende Idee vom Strom aus der Sahara, von dem Herr Dr. Großmann, CEO bei RWE,  treffend sagte:
 "Es ist eine prima Idee. Mehr aber auch nicht."

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer, dass die schöne Braut des Traumpaares „Auto/Erneuerbare  Energie“ für die meisten Autofahrer unbezahlbar wäre oder technisch unterlaufen würde. Dagegen kann bei Akzeptanz der Ladezeit und Reichweitenbegrenzung die Aufladung zu den reinen Arbeitskosten im normalen Mixstromtarif durchaus attraktiv für den Betrieb eines Elektroautos sein.

Prof. Dr. Alt

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Das Ende des Solar-Märchens!

ddp schreibt in der Welt dazu: "Der Solarpark im brandenburgischen Lieberose ist der größte in Deutschland. Das Kraftwerk mit einer Leistung von 53 Megawatt ist 162 Hektar groß, was der Fläche von mehr als 210 Fußballfeldern entspricht. Nach der endgültigen Fertigstellung im Dezember sollen rund 700 000 Dünnschicht-Module Strom erzeugen.Der Solarpark soll künftig Strom für etwa 15 000 Einfamilienhäuser liefern. Damit könnten rund 35 000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden."

Es sagt natürlich niemand der Bevölkerung dass es sich um ein grünes Luxusobjekt 1. Klasse handelt. 160 Mio € Investition für maximale und seltene 53 MW Spitzenleistung, aber auch nur dann, wenn die Sonne mal kräftig scheint. Das ist in Brandenburg sicher häufiger als im verregneten Jülich, aber trotzdem nicht so häufig um die Anlage rentabel zu machen. Solaranlagen haben im kühlen, dunklen Deutschland einen Nutzungsgrad von nur 8%. Also nur 8% der Zeit im Jahr liefern sie rechnerisch ihre Nennleistung ab. Dafür werden  3000 €/kW Investition aufgewendet. Für ein Kraftwerk, das nur zu 8 % der verfügbaren Zeit rechnerisch in Betrieb ist. Ein modernes Kohlekraftwerk, dass statt der hier verbrauchten Fläche von 162 Hektar, ca. 200 Hektar verbrauchte, dafür aber rund um die Uhr (Mutzungsgrad 90 %) seine Leistung von 650 MW – also mehr als das 10 fache bereitstellt, wäre für einen Buchteil der Kosten/kWh zu haben gewesen. Und hätte ein Vielfaches des CO2 eingespart, so man es denn unbedingt einsparen will.

Aber, kaum dass die internationale Konkurrenz – die jeder als Lippenbekenntnis unbedingt will- zeigt was sie kann, nämlich einfache Technologie deutlich billiger zu produzieren als wir, fordern deutsche Solarunternehmen wieder die Einführung paradiesischer Schutzräume und Subventionen: David Schraven schreibt dazu in der Welt vom 21.8.09

"Die deutsche Solarbranche fordert staatliche Eingriffe, um ihre tiefe Krise zu überwinden. Vor allem die in den europäischen Markt drängenden chinesischen Hersteller bereiten den deutschen Produzenten Kopfschmerzen. "Wir erleben eine Art von Dumping", sagte der Vorstandschef des Solarkonzerns Conergy, Dieter Ammer….."  und " Wir brauchen eine Europaklausel im EEG, um unseren Markt zu schützen", sagte Asbeck. Nur Module aus europäischer Produktion sollten gefördert werden."

So wie unsere Politiker gestrickt sind wird dieser ungenierte Ruf nach Protektionismus und Bürgergeld nicht verhallen und so werden sie das teure Pflänzchen Solarwirtschaft mit unserem Geld zusätzlich weiter päppeln. Das EEG macht´s möglich und die Landesfürsten wetteifern beim Subventionieren.

Lesen Sie dazu alle Artikel in der -immer noch an solare Wunder glaubenden- Rheinischen Post. http://nachrichten.rp-online.de/article/wirtschaft/Das-Ende-des-Solar-Maerchens/49415

und die Welt. http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/article4366637/Solarbranche-fordert-noch-mehr-Subventionen.html

M.L. EIKE




Kernkraft: Warum sagen Sie nicht die Wahrheit Herr Trittin?

Trittin schreibt in seiner Einleitung: „Arnulf Baring“* fordert einen neuen Energierealismus. Dazu ist es nötig, sich den Realitäten der Atomenergie auch zu stellen.“
Die von Trittin dargestellten Realitäten der Atomenergie sind in vielen Punkten falsch, unsachlich oder überzogen. Zu den einzelnen Äußerungen von Trittin ist folgende Gegendarstellung erforderlich:

Behauptung 1: Kein Kernkraftwerk ist vor einem Super-GAU sicher.

Trittin hat sich offenbar nicht ausreichend mit den Mehrfachabsicherungen der deutschen Kernkraftwerke befasst. Der häufig geäußerte Hinweis auf Tschernobyl zieht bei deutschen Kernkraftwerken nicht. In Tschernobyl wurde ein unzulässiger Versuch mit massiver Abschaltung von Sicherheitseinrichtungen durchgeführt. Die ursprünglich zur Erzeugung von Waffenplutonium gebauten Reaktoren vom Tschernobyltyp hätten in Deutschland nie eine Genehmigung erhalten.

Behauptung 2 : Fast nirgends ist die Entsorgung gelöst.

In Deutschland könnte dies längst erledigt sein, wenn Trittin und dann Gabriel die Weitererkundung von Gorleben nicht seit 9 Jahren sabotiert hätten. In der Vereinbarung vom 14.6.2000 steht, dass bisher nichts gegen die Eignung von Gorleben spricht. Das hat die Rot-Grüne-Bundesregierung mit dem damaligen Umweltminister Trittin unterschrieben. Die ganze Welt beneidet uns um unsere Salzstöcke.

Behauptung 3 : Der Ausbau erneuerbarer Energien kommt viel schneller voran als gedacht:

Möglich macht es das von Trittin unter Rot-Grün durchgesetzte Erneuerbare Energie-Gesetz (EEG). Die unwirtschaftlichen Stromvergütungen für Wind- und Solarstrom bezahlen wir als Bürger über den Strompreis. Das ist eine massive Subvention. Mit solchen Subventionen könnte man auch Ananas am Nordpol anbauen. Auch Ex-Bundes-Wirtschaftsminister Müller hatte schon 2001 diese überzogenen Subventionen beklagt.

Behauptung 4: Neue Atomkraftwerke sind unwirtschaftlich.

Gegenüber Wind- und Solarstrom sind die AKWs allemal wirtschaftlich. Können die Finnen, Franzosen, Engländer, Russen, Chinesen, Inder und andere Nationen nicht rechnen oder sind sie zu dumm? Sie alle wollen neue Kernkraftwerke bauen: Schweiz, Italien, Ungarn, Türkei, selbst das OPEC-Land Venezuela.

Behauptung 5: Die Mehrheit der Bevölkerung, darunter viele Wähler von CDU/CSU lehnen die Kernenergie ab oder will sie höchstens noch übergangsweise dulden.

Die Umfragen über viele Jahre haben immer wieder gezeigt, dass eine Mehrheit von etwa 60 % den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke will. Einige Tausend Grüne und die Berufsprotestierer von Greenpeace, die sich öffentlichkeitswirksam in den Medien präsentieren, geben ein falsches Bild über die tatsächlichen Verhältnisse.

Behauptung 6: Die Bundesregierung veranschlagt die bisher geflossenen direkten und indirekten staatlichen Subventionen für die Atomwirtschaft auf gut 30 Mrd. €. Jede neue Technologie braucht Anschubfinanzierung.

In den vergangenen 8 Jahren sind fast 22 Mrd. € in die Solarstromerzeugung geflossen und rund 30 Mrd.€ in die Förderung der Windenergie. Während jetzt mit der Kernkraft echtes Geld verdient wird, werden die erneuerbaren Energien, insbesondere Solar- und Windstrom laufend weiter subventioniert mit dem Geld der Stromverbraucher. Und das obwohl die Techniken bewährt sind.

Behauptung 7: Die ältesten laufenden Atomkraftwerke kommen im Laufe ihres Betriebes jedes für sich auf 400 Störfälle.

Das sind nach der Internationalen INES-Skala meldepflichtige Ereignisse, aber keine Störfälle. Alle kleinsten Vorfälle müssen gemeldet werden, wie z.B. der Ausfall einer Pumpe.

Behauptung 8: Die EVUs haben die Vereinbarung zum Atomausstieg nicht in einer Art Blackout, sondern auf Basis einer nüchternen Kalkulation unterschrieben.

Falsch! Das war damals fast eine Erpressung der Rot-Grünen Bundesregierung, mit Unterstützung der Chaoten von der Straße. Die EVUs erwarteten damals mit der Zustimmung zum Atomausstieg eine Beruhigung der Situation.

Behauptung 9: die ältesten 7 deutschen Atomkraftwerke sind schlecht ausgerüstet, so dass es bei einem Absturz eines Verkehrsflugzeuges auf das Kraftwerk zu einer Freisetzung von Radioaktivität kommen würde.

Wenn das stimmte, dann gilt das erst Recht für die mehr als 100 Atomkraftwerke rundherum um Deutschland. Aber nur in Deutschland wird das Spiel mit der Angst getrieben. Die Reaktorschutzhüllen (sog.Containments) sind für den Absturz von Militärmaschinen ausgelegt.

Behauptung 10: In der EU 27 ist die Zahl der Atomkraftwerke rückläufig. Waren 1988 noch 177 Anlagen in Betrieb, so sind es heute nur noch 145 Anlagen.

Diese Aussage ist unseriös und falsch. 1988 gab es die EU 27 noch nicht, damals existierte noch der Ostblock. Dort wurden massiv Kernkraftwerke stillgelegt (auch in der ehemaligen DDR) wegen der zusammengebrochenen Infrastruktur.

Behauptung 11: Deutschland wird zunehmend zum Stromexporteur. 2007 entsprach das der Leistung von 4 Großkraftwerken.

Die aus Deutschland 2007 und 2008 exportierten Strommengen von 19 und 22,5 Terawattstunden  machen für Trittin Deutschland zum Stromexporteur. Dass es sich dabei nur um ca. 4% der deutschen Stromerzeugung handelt, die in den Vorjahren auch schon in die umgekehrte Richtung flossen, bleibt ungesagt.

Behauptung 12: Statt der vereinbarten 3 Mrd.€ wird das neue Kernkraftwerk in Finnland 4,5 Mrd. € kosten.

Das ist für die Offshore-Windanlagen ähnlich. Deren Strom wurde zunächst mit Erzeugungskosten von 10 cts/kWh veranschlagt, inzwischen hat die Windstromlobby durchgesetzt, dass die Vergütung 15 cts/kWh betragen muss, um kostendeckend zu sein.

Behauptung 13: Gerade einmal 2,5 % der weltweit genutzten Endenergie stammen aus der Kernspaltung.

Da wird mit unzutreffenden Begriffen gerechnet. Die Endenergie beinhaltet auch den Verbrauch an Wärmeenergie  und den Kraftstoffverbrauch für den Verkehrssektor. Das ist ein Trittinscher Taschenspielertrick. Man muss hier die Stromproduktion betrachten, diese beträgt weltweit 12 % aus Kernenergie.

Behauptung 14: Schon heute beschäftigt die Erneuerbare Energie Branche 280.000 Menschen.

Das ist erfreulich für die Arbeitsplätze bedeutet aber für die Volkswirtschaft eine enorme Subvention. Setzt man nur 20.000 € pro Arbeitsplatz und Jahr an, so sind das rund 5 Mrd.€ pro Jahr. Nach Angaben des RWI wird jeder Arbeitsplatz in der Solarstrom-Industrie mit 153.000,- Euro pro Jahr subventioniert.

Behauptung 15: Die Erneuerbaren Energien kosten die Bevölkerung 1,50 €pro Person und Monat.

Das wären 72 € pro Jahr für einen 4-Personen-Haushalt. Diese Zahl ist viel zu niedrig. Für einen 4-Personenhaushalt liegt sie heute bei 500 € pro Jahr mit steigender Tendenz mit weiterem  Ausbau des Solarstroms.

Behauptung 16: Die heutige Grundlast – auch dies ist eine entscheidende Neuerung seit 2001 –ist bereits erneuerbar. Der Strom der zuerst eingespeist wird, ist aus erneuerbaren Energien.

Dies ist eine falsche und dumme Argumentation. Grundlast heißt: dies ist Strom, der immer verfügbar ist für die Industrie und auch für den privaten Stromverbraucher. Wind- und Solarstrom sind wetterabhängig und nicht kalkulierbar. Die Bürger sind sicher nicht bereit ihren Strombedarf für den Computer, den Küchenherd und die Beleuchtung nach dem Wetter zu gestalten. Den Grundlaststrom in Deutschland liefern Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke.

Behauptung 17: Die Atomkraft ist längst zur Bremse für den Klimaschutz geworden.

Falsch !  Die deutschen Kernkraftwerke vermeiden pro Jahr 150 Mill. t CO2, soviel wie der gesamte Kraftfahrzeugverkehr ausstößt.

Behauptung 18: Es wird Zeit, dass wir uns von der Atomenergie als einer altmodischen Nischentechnologie verabschieden.

Antwort: Wir brauchen weltweit alle Möglichkeiten zur Energieerzeugung, einschließlich der Kernenergie. In aller Welt werden neue Atomkraftwerke gebaut. Es sind zur Zeit 34 Atomkraftwerke im Bau , ca. 80 in konkreter Planung und mehr als 100 in der Vorplanung. Es wird Zeit, dass Deutschland als hoch industrialisiertes  Land den Atomausstieg in den Papierkorb der Geschichte legt, wie es in Schweden erfolgt ist.

Dr. Ludwig Lindner Bürger für Technik

* Jürgen Trittin schreibt darin: Dieser Artikel ist eine Replik auf den Artikel des Publizisten und Historikers Arnulf Baring „Kernenergie: die Geschichte eines Realitätsverlusts“ in der FAZ vom 2.7.09 S.12.

Anmerkung EIKE

Jürgen Trittin war früher Mitglied des kommunistischen Bundes Westdeutschland. Daher rühren seine ideologisch- dialektischen Argumentationen. Erhellend dazu einige Zitate von Trittin, die seine Ansichten untermauern.

"Wir werden den Leuten den Wohlstandschauvinismus schon austreiben." (Jürgen Trittin als Bundesumweltminister und Regierungsmitglied)

»Energie ist die Basis fast jeder Wertschöpfung. Der Zugang zu Energie, zum Beispiel zu Strom, entscheidet vielfach darüber, ob überhaupt Wertschöpfong beginnen kann. «Buch Trittin "Welt Um Welt" S. 130

Der internationale Klimaschutz operiert bereits mit einer absoluten Obergrenze für Emissionen und mit Verschmutzungsanteilen, die einzelnen Ländern zugewiesen werden. (…) Das Verursachertprinzip müssen wir aber nicht nur für Staaten einführen, sondern für alle globalen Akteure, für internationale Konzerne ebenso wie für Verbraucher aus der globalen Oberschicht.  "Welt Um Welt, S. 104

Dazu jemand der eine kühlen Kopf bewahrte:
"Jedes Gesetz, das er mit Rückendeckung der SPD durchsetzt, schadet der Wirtschaft. Deutschlands sinkender Wohlstand hat einen Namen: Jürgen Trittin" (Hans-Olaf Henkel, Ex-BDI-Präsident)

Michael Limburg EIKE




Wüstenstrom bedroht den gesunden Menschenverstand!

1. Ob die für die Erzeugung und den Transport von solarthermisch erzeugtem Strom in der Sahara bis zum Jahre 2050 vorgesehenen Investitionen von mindestens 400 Milliarden Euro angemessen sind, ist eine eher theoretische Frage. Tatsache ist, dass der gesamte Strombedarf Deutschlands selbst bei Berücksichtigung der hohen Stromsteuer und der EEG-Umlage für ungefähr 30 Milliarden Euro im Jahr gedeckt werden kann. Wird der begonnene „Atom-Ausstieg“ wie geplant fortgesetzt und entwickelt sich der CO2-Emissionshandel, dann werden sich unsere Stromkosten rasch verdoppeln. Ob das den „Wüstenstrom“ wettbewerbsfähig machen wird, ist völlig offen. Es ist lediglich absehbar, dass das Desertec-Projekt viel teurer werden wird als vorläufig angenommen. Und das ist schon extrem teuer. Da die Standorte der Parabolspiegel-Kraftwerke noch nicht gefunden sind, lässt sich nicht abschätzen, wie weit und in welcher Form der durch sie erzeugte Strom transportiert werden wird. Für die Münchner Rück sind aber letztlich die durch Destertec vermiedenen „Klimaschäden“ ausschlaggebend. Doch diese sind rein hypothetischer Natur. Viel spricht dafür, dass es bei einer fortgesetzten Erderwärmung mehr Gewinner als Verlierer gäbe, denn Historikern ist bekannt, dass im mittelalterlichen „Klimaoptimum“ der Wohlstand wuchs. Außerdem dürfte die Erderwärmung ab einem bestimmten Niveau zu einer fortschreitenden Ergrünung der Sahara führen. Es gäbe dann möglicherweise überhaupt einen Platz mehr für „Wüstenkraftwerke.“

2. Klar ist, dass Solarstrom aus der Sahara heute bei weitem nicht wettbewerbsfähig wäre. Das zumindest für die Durchleitung des Wüstenstroms benötigte EU-Land Frankreich setzt weiterhin auf preisgünstigen Atomstrom. Dieser würde auch in Zukunft deutlich günstiger sein als Solarstrom.

3. In der Tat sind die Argumente der Fotovoltaik-Lobby gegenüber Desertec schwach. Sie beruhen auf der Angst heutiger Subventionsempfänger, in naher Zukunft Konkurrenz von einer weiteren um Subventionen werbenden Lobby zu bekommen. Dennoch hat die Fotovoltaik-Lobby recht, wenn sie darauf hinweist, dass Solarstrom aus der Sahara in Deutschland nicht gebraucht wird. Denn es gibt hier neben sehr kostengünstig arbeitenden, weil abgeschriebenen Kernkraftwerken auch moderne Braunkohlekraftwerke, die Strom viel, viel kostengünstiger liefern, solange dieser nicht durch den CO2-Emissionshandel und/oder Öko-Steuern künstlich verteuert wird. Somit bin ich bereits beim Punkt 4.

  1. 4. Was bringt die Kollegen bzw. die Münchner Rück dazu, zu behaupten, das Kohlezeitalter gehe unweigerlich zu Ende? Im Gegenteil spricht Vieles dafür, dass es gerade erst richtig beginnt. Nicht nur in China gehen Kohlekraftwerke im Wochenrhythmus in Betrieb. Und wer wollte behaupten, die Kohlevorräte der Erde gingen zur Neige? Es gibt allenfalls vorübergehende Nachschubprobleme, aber keine Verknappung von Kohle. Die bekannten Lagerstätten reichen noch für Jahrhunderte. Da nicht nachweisbar ist, dass das bei der Verbrennung von Kohle entstehende Kohlenstoffdioxid irgendeinen negativen Einfluss auf Wetter und Klima ausübt, besteht kein Grund, auf die Nutzung dieses Naturschatzes zu verzichten.

  2. 5. In der Tat würde uns Desertec abhängig machen von politisch höchst instabilen Ländern. Insbesondere in Algerien, das, rein technisch gesehen, die besten Standortbedingungen für solarthermische Kraftwerke böte, gibt die politische Entwicklung Anlass zu großer Sorge. Die politische Macht befindet sich dort in den Händen einer aus der nationalen Befreiungsbewegung FLN  gegen die französische Kolonialmacht hervorgegangenen Filzokratie. Nicht von ungefähr hat der in Algerien aufgewachsene französische Literaturnobelpreisträger Albert Camus, trotz seines Engagements gegen den Kolonialismus, immer wieder davor gewarnt, die politische Macht in die Hände von „Banditen“ geraten zu lassen. Die in Algerien seit Jahrzehnten herrschende Cliquenwirtschaft hat verhindert, dass das mit Bodenschätzen aller Art gesegnete Land zu Wohlstand gelangt. Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und fortschreitende Armut bereiten den Boden für Terroristen des Al-Kaida-Netzwerkes, deren erklärtes Ziel die Wiederherstellung des Kalifats Al Andalus bis zu den Pyrenäen und darüber hinaus bis nach Südfrankreich ist.

  3. 6. Das Desertec-Project hat durchaus ein kolonialistisches Geschmäckle. Das wäre anders, wenn die Initiative von den nordafrikanischen Ländern ausgegangen wäre. Die wirtschaftliche Entwicklung in bislang armen Ländern beflügeln könnte das Projekt nur unter geeigneten politischen Rahmenbedingungen.

  4. 7. In der Tat sind die Transportverluste bei der ins Auge gefassten Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) im Prinzip deutlich geringer als bei Wechselspannung. Bisherige Erfahrungen beziehen sich aber ausschließlich auf die Punkt-zu-Punkt-Übertragung großer Strommengen vom Ort der Erzeugung zu einem Ort hohen Verbrauchs. Das Desertec-Projekt ist hingegen als Verbund einer Vielzahl von Solarthermie-Kraftwerken konzipiert. Da die Standorte dieser Kraftwerke noch nicht feststehen, ist die Länge der notwendigen Übertragungswege und somit auch die Transportverluste überhaupt noch nicht abschätzbar. Es ist auch noch nicht geklärt, ob die erzeugte Elektrizität in Europa über ein noch nicht existierendes Gleichstromnetz oder über das vorhandene Wechselstromnetz verteilt werden wird.

  5. 8. Sandstürme scheinen in der Tat ein eher geringes Problem zu sein, zumal sich die Parabolspiegel mithilfe ihrer ohnehin vorhandenen Nachführ-Motoren im Ernstfall aus dem Wind drehen lassen. Sie liefern dann aber auch keinen Dampf zur Stromerzeugung mehr

  6. 9. In der Tat würde Desertec zur Zementierung der Abhängigkeit der Stromverbraucher von zentralistischen Versorgungssystemen beitragen. Es gäbe durchaus sichere dezentrale Alternativen: etwa kleine Nuklear-Batterien beziehungsweise Hochtemperaturreaktoren oder auch Blockheizkraftwerke mit Stirling-Motoren, die man im Keller von Ein- oder Mehrfamilienhäusern aufstellen oder in deren Vorgärten vergraben könnte. Solche dezentralen, entsprechend individueller Bedürfnisse steuerbaren Energieversorgungstechniken würden durch Kontinente übergreifendce Versorgungsstrukturen höchstwahrscheinlich gehemmt.

10. Das Desertec-Projekt lebt von dem vor allem in Deutschland verbreiteten gutmenschlichen Wunschdenken. Dessen Grundlage sind historisch bedingte Schuld-Komplexe und eine damit zusammenhängende Verlierer-Mentalität. Im Unterschied zu Idealen können Utopien, sobald sie zu totalitären Fiktionen geworden sind, durchaus Realität werden – allerdings nur als Farce.

Edgar L. Gärtner

Den Originalartikel der Welt  finden sie hier 

Weitere interessante Stellungnahmen zu dieser Fata Morgana finden Sie u.a. in den VDI  Nachrichten sowie hier ein Kommentar von J. Steinhöfel




Windkraftförderer Öl- und Gasmilliardär T. Boone Pickens: Dümmer geht´s nümmer!

Doch es kam anders. Keiner wollte die Milliarden aufbringen, um die unnützen Windkreisel in the Middle of Nowwhere (Panhandle zwischen Oklahoma und Texas) ans Netz anzuschliessen. Jetzt muss er sie zwischenlagern, seine Garage sei dafür zu klein, um die gekauften und zum Teil schon gelieferten 600 Kolosse unterzubringen, klagte Pickens. Nun hofft er auf Zwangsbeglückungsmassnahmen von Obama. Der wird´s schon richten. Yes he can! Lesen Sie die ganze Geschichte hier

Michael Limburg EIKE




Störfall Politik- wie beim KKW Krümmel gelogen wird! Realität: die letzten 15 Jahre für Deutschland lagen 98 % der gemeldeten 2198 Ereignisse bei Stufe 0; nur 3 Ereignisse bei Stufe 2

Die Schnellabschaltungen am 28.6.2007 waren meldepflichtige Ereignisse, die auf der Stufe Null der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken eingestuft wurden, d.h. keine oder nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung.  Nach dieser Bewertung ist auch die Schnellabschaltung von Krümmel am 4.7.09 ein Ereignis der Stufe Null. Bei keinem dieser Ausfälle trat Radioaktivität nach außen auf.

Alle Kraftwerke haben Transformatoren, auch Kohlekraftwerke, Windkraftwerke, Wasserkraftwerke und auch im ICE gibt es Trafos. Alle Transformatoren funktionieren nur mit dem Risiko von Kurzschlüssen. Wenn Sie im Internet unter google/Trafoschäden nachschauen, finden Sie viele Beispiele von Trafoschäden und nicht nur über die Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel .

Wenn  Herr Gabriel und und die für die Atomaufsicht zuständige Schleswig-holsteinische Sozial-Ministerin Trauernicht glaubwürdig sein wollen, müssten sie die Abschaltung aller Anlagen mit Transformatoren fordern, auch der Wasserkraftwerke.

Statt zu polemisieren und die Abschaltung von Krümmel und weiteren Kernkraftwerken zu fordern,sollte sich Gabriel mit den Fakten befassen. Alle , auch die kleinsten Vorkommnisse in Kernkraftwerken müssen gemeldet werden – im Gegensatz zu anderen Kraftwerken -es sind sog. meldepflichtige Ereignisse. Diese werden nach der sog.INES-Skala der IAEA (Internationale Atomenergie-Kommission) bewertet. Dadurch entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass laufend Störungen in den Kernkraftwerken vorliegen, in anderen Kraftwerken jedoch nicht.

Tatsache ist jedoch: nach der vorliegenden Statistik über die letzten 15 Jahre für Deutschland  lagen 98 % der gemeldeten 2198 Ereignisse bei Stufe 0   und nur 3 Ereignisse bei Stufe 2  (Störfall). Diese INES-Skala erfasst alle Vorgänge in deutschen Kernkraftwerken, von dem ausgefallenen Relais, einer lockeren Schraube, einer nicht schaltbaren Reservepumpe bis zu echten Großstörungen (Stufe 7 z.B. Tschernobyl).Die deutschen Kernkraftwerke sind also sehr sicher, es hat noch keinen Toten durch Strahleneinwirkungen gegeben. Wenn von linken Kreisen die Kernenergie als Pannentechnologie bezeichnet wird, dann zeugt das von mangelnder Sachkenntnis.

Der Trafoschaden am 4.7. wurde sehr schnell bemerkt und gemeldet und zwar von der Polizei, die nach einer Demonstration von Kernkraftgegnern noch vor Ort war.

Gastautor Dr.Ludwig Lindner

Als Anlage zur Info:  Die INES-Skala

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Strom aus der Sahara? Eine technisch nüchterne Betrachtung!

Wäre unsere Bundesregierung nicht gut beraten, wenn sie sich zu dem DESERTEC-Projekt sehr zurückhaltend äußern würde, obschon das Scheitern der deutschen Energiepolitik in der großen Koalition unserem Land in Verbindung mit dem singulären Ausstiegsbeschluss aus der kostengünstigen Stromerzeugung aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie die vorderen Plätze der teuersten Energieländer beschert hat.

Auf der "Green Energy Recovery" Tagung der SPD in Berlin am 22.6.09 hat unser Umweltminister Herr Gabriel das Projekt noch als große Chance vorgestellt und sich der Zustimmung von Herrn Außenminister Steinmeier erfreut, beide wohl in sachlich totaler Unkenntnis. Der dort zu Wort gekommene Altkanzler Schröder war ebenfalls begeistert, erkannte er doch sofort, dass dann bei fehlendem Sonnenschein während der Nachtstunden sein Erdgas aus Russland erst so richtig ins Geschäft kommen würde.
Es wird mit dem visionären Sahara-Stromprojekt von fachfremder Seite die Verwirrung nun perfekt gemacht. Es ist kein Zufall, dass diese Idee nicht von Fachleuten der Energietechnik sondern ausnahmslos von Bankern, Versicherungsleuten und am Tropf der öffenlichen Forschungsmittel hängenden reinen Theoretikern propagiert wird, die noch nie Verantwortung für eine bezahlbare Energieversorgung tragen mussten.

Die solare Stromerzeugung aus thermischen Anlagen in der Sahara ist mindestens um den Faktor fünf teurer als die verbrauchsnahe Braunkohle- und Kernenergiestromerzeugung bei uns. Hinzu kommt der Energietransport mittels 800 kV Höchstspannungs-Gleichstromleitungen, die Masthöhen und Leiterseilquerschnitte erfordern, die bisher in Europa unbekannt sind, jedoch die Masthöhen der 400 kV Drehstrommaste erheblich übersteigen. Bei Wahl der bisher in Europa üblichen Seilquerschnitte 240/40 mm2 Aluminium/Stahlseile in Viererbündelanordnung würden als Übertragungsverluste bei 800 kV Gleichspannung auf dem 5000 km langen Transportweg rd. 50 % des sehr teuer produzierten Sonnenstroms bereits wieder verloren gehen.

Erst erheblich höhere Seilquerschnitte könnten diese Verluste auf eine erträgliche Größe von etwa 15 % reduzieren, allerdings erheblich stärkere Mastkonstruktionen erfordern. Ob ein Land wie Frankreich, das verbrauchsnahe Kernenergiestromerzeugungsanlagen gewohnt ist, derartige Leitungstrassen als Transitland akzeptieren würde, steht ohnehin in den Sternen. Jedenfalls würde dies eine wettbewerblich vertretbare Industrieproduktion an deutschen Standorten unmöglich machen*. Aber auch bei uns wären derartige Leitungstrassen wohl kaum genehmigungsfähig. Über die spinnerhafte Idee einer Verkabelung ist jeder Kommentar aus fachlicher Sicht unnötig.

Man kann an deutschen Hochschulen u.a. auch Energietechnik studieren und in diesem Bereich Sachkunde erlangen, viele – insbesondere in der Politik – scheinen das noch nicht zu wissen.
Das DESERTEC-Projekt ist eine gute Möglichkeit, Forschungsmittel zu beantragen und anschließend im Wüstensand nutz- und spurenlos zu versenken.
Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt FH Aachen 

Siehe auch Hilfsblätter hierzu aus meiner Vorlesung an der FH Aachen als Anlage.

Eine umfassende Analyse der Situation lieferte Autor Rudolff Kipp in Readers Edition: Strom aus der Wüste? Auf Sand gebaute Zukunftsutopien.

http://www.readers-edition.de/2009/06/25/strom-aus-der-wueste-auf-sand-gebaute-zukunftsutopien/

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