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Jetzt bekannt: Sechs schwere Sicherheitsmängel in Fukushima! Und Fakten zur Kernkraftwerken der IV Generation

Politiker erklären jetzt, dass ihnen die Fukushima-Katastrophe die Größe des Restrisikos deutscher Kernkraftwerke klar gemacht hätte. Welch ein Unsinn. Das ist nur dasjenige Risiko, das bei einem richtig ausgelegten, bestens konstruierten und auch später sicherheitstechnisch nachgerüsteten Kraftwerk am Ende übrig bleibt. Bei den japanischen Reaktoren war das bei Weitem nicht der Fall.

Es gab dort 6 schwere Fehler

Fehler 1

Der Reaktor war auf ein stärkstes Erdbeben von 8,4 ausgelegt – wie es aber schon 1933 auftrat. Es gab keine Sicherheitsreserve darüber – und so übertraf das Beben vom 11.März  die Belastungsgrenze des Reaktors um 25%.

Fehler Nr. 2

war die krasse Mißachtung der Höhe eines Tsunamis, denn im Mittel alle 30 Jahre gab es Tsunamis mit Wellenhöhen über 10 m, oft weit darüber.  Der Betonwall am Meer hatte 5,7 m – dazu kamen 4,3 m vom höher gelegenen Kraftwerk. Die reale Tsunamiwelle hatte aber 14 m. Damit verbunden war

Fehler Nr. 3:

Die Diesel für die Notkühlung befanden sich im Untergeschoß und dieser Raum war auch nicht gegen Hochwasser abgedichtet. Die Diesel soffen ab, die Kühlung fiel aus.

Fehler Nr. 4

war die Unterlassung einer Nachrüstung der zu schwachen Druckentlastungs-Leitungen in der US-Konstruktion. Diese können im Falle einer Kernaufheizung durch den Druck von Dampf und Wasserstoff Lecks bekommen, wodurch alles in das Reaktorgebäude gelangen kann. In den USA wurde das erkannt und die Leitungen verstärkt – in Japan nicht.

Fehler Nr.5:

Weil diese Druckentlastung keine Filter enthielt, konnten radioaktive Aerosole und Partikel entweichen und nach außen gelangen. Deutsche Reaktoren haben diese Filter, die 99,9% zurück halten.

Fehler Nr. 6:

Der im Reaktorgebäude angesammelte Wasserstoff – siehe Nr.5 – konnte explodieren, weil die japanischen Reaktoren im Gegensatz zu unseren nicht über Rekombinatoren verfügen, die Wasserstoff zu Wasser umwandeln. So kam es zu den Explosionen und zur Verbreitung radioaktiver Substanzen. Deshalb lag das tatsächliche Risiko der Fukushima-Reaktoren um das Zig-Tausendfache über dem theoretischen Restrisiko.

Die in Japan unbegreiflicherweise unterlassenen Maßnahmen sind in deutschen KKW lange verwirklicht. Keinen dieser Fehler und Unterlassungen hätte unsere Reaktorsicherheits-Kommission RSK durchgehen lassen – die übrigens von 2002 bis 2006 von Michael Sailer, Mitglied der Geschäftsführung des Öko-Instituts Darmstadt,  geleitet wurde, der heute noch RSK-Mitglied ist.

Dr.-Ing. Günter Keil, Sankt Augustin 18.5.2011

Update: aus 

Grüne surfen auf dem Tsunami an die Macht

…..Niemand hat sich gefragt, warum das Kraftwerk Fukushima nach dem Erdbeben genauso aussah wie vor dem Erdbeben, abgesehen von der geborstenen Betonhülle des Reaktorbaus, welche erst nachträglich durch eine Wasserstoffexplosion aufbrach. Eigentlich hätten die Gebäude doch in Mitleidenschaft gezogen werden müssen bei Horizontalbeschleunigungen von bis zu 550 cm/s2, die auf dem Kernkraftwerksgelände in Ost-West-Richtung gemessen wurden. Die Erdbebensicherheit der Konstruktion hatte seine Aufgabe erfüllt. Alle Sicherheitseinrichtungen taten planmäßig ihren Dienst. Auch die Zerstörung der örtlichen Stromversorgung konnte dem Kraftwerk nichts anhaben, dann aber passierte es. Etwa eine Stunde nach dem verheerenden Beben erreichte ein an dieser Stelle ca. 14 m hoher Tsunami die Küste. Mühelos überwand er die 5,7 m hohe Steinbarriere im Meer, die zweifellos zu niedrig ausgelegt war und spülte ins Kraftwerk hinein bis in die Höhe der Notstromdiesel, die daraufhin ihren Dienst versagten. Im Folgenden konnte die Kühlung nur noch für eine kurze Zeit aufrechterhalten werden, der Rest ist bekannt…

Weiterführender Link zu den Ursachen der Fukushima Havarie hier

Fragen zu KKW der IV Generation: Erläuterungen von Konstantin Foskolos; Deputy Head Nuclear Energy and Safety Research Department Paul Scherrer Institut*

http://www.psi.ch/

Sehr geehrter Herr XXXXXXX Stefan Hirschberg leitete Ihre Anfrage an mich weiter. Hier ein Paar kurze Antworten zu Ihren Fragen: 

F. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird bei der heutigen Reaktorgeneration (III) das Energiepotential von Uran nur zu einem verschwindend geringen Teil genutzt. Zahlen zwischen 1 und 3% werden genannt. Stimmt das, und wenn ja, woran liegt das? Was geschieht mit den restlichen ca. 97%? Sind die allesamt "nuklearer" Abfall?

A. Ja, das stimmt. Dies liegt daran, dass in Leichtwasserreaktoren (LWR, welche die Mehrheit der heute in Betrieb stehenden Anlagen ausmachen) die Kernspaltung durch den Aufprall von langsamen („thermischen“) Neutronen auf die spaltbaren Kerne verursacht wird. Das Uran in der Natur besteht aus zwei Isotopen, U-235 (0.7%) und U-238 (99.3%), wovon nur das erste mit thermischen Neutronen gespalten werden kann. Über die Anreicherung wird der Anteil von U-235 auf bis zu 5% erhöht, und dies gelangt in den Reaktor. Allerdings wird der Brennstoff herausgenommen, bevor das U-235 völlig gespalten wird; der „abgebrannte“ Brennstoff enthält noch 1-2% U-235. Der Rest besteht hauptsächlich aus „Ballast“, d.h. U-238. Allerdings wird ein kleiner Teil des U-238 über den Einfang von Neutronen zu Plutonium verwandelt, welches wiederum mit thermischen Neutronen spaltbar ist. 

F. Was geschieht bei der "Wiederaufbereitung"? Wird daraus wieder verwendbares Reaktormaterial gewonnen?

A. Bei der Wiederaufarbeitung wird der abgebrannte Brennstoff in Salpetersäure aufgelöst und seine verschiedenen Bestandteile mittels chemischer Bindestoffe separiert. So gewinnt man separat Uran (wie gesagt noch 1-2% angereichert), Plutonium, und ein Gemisch aus Spaltprodukten und den sog. „höheren Actiniden“ (Americium, Curium)“. Dieses Gemisch bildet den eigentlichen Abfall, der nach der Abtrennung mit Sand vermischt, geschmolzen und verglast wird. Die daraus entstehenden (hochradioaktiven) Glaszylinder werden in Stahlbehältern eingepackt und mit Castor-Behältern von der Wiederaufbereitungsanlage zur Zwischen- und Endlagerung geführt. Wiederaufarbeitungsanlagen gibt es in Frankreich (La Hague), Grossbritannien (Sellafield), Japan (Rokkasho) und Russlad (Mayak). Findet keine Wiederaufarbeitung statt, so transportieren die Castor-Behälter ganze Brennelemente vom jeweiligen Reaktor zum Zwischenlager und später zum Endlager. 

F. Wenn ja, was geschieht damit? Nach Deutschland kommen doch nur die Castor Behälter zur "Endlagerung" zurück.

A. Das abgetrennte Uran und Plutonium sind wertvolle Rohstoffe, die wieder in den Reaktor eingesetzt werden können. Allerdings waren bis vor kurzem die Uranpreise auf dem Spotmarkt so tief, dass es sich nicht lohnte, rezykliertes Material einzusetzen. Die sich abzeichnende Wiedergeburt der Kernenergie mit weltweit erhöhtem Bedarf an spaltbaren Materialien und die steigenden Uranpreise werden vermutlich zu einem nachhaltigeren Umgang mit dieser Ressource und zur Nutzung auch von rezykliertem Material führen. Allerdings besteht mancherorts entweder eine politische Verhinderung für Wiederaufarbeitung (D: Verbot, CH: Moratorium), andere Länder haben bewusst davon abgesehen (USA), in der Hoffnung damit das Proliferationsrisiko zu reduzieren. Tatsache ist, dass es heute keine technischen Massnahmen gibt, welche einen Missbrauch des abgetrennten Plutoniums deterministisch ausschliessen können – man nutzt internationale Kontrollen und prozedurale Massnahmen. Tatsache ist auch, dass solcher „Missbrauch“ bisher nur von Staaten, aber nie von sonstigen Gruppierungen ausgeübt wurde. 

F. Wie hoch wäre die "Ausbeute" bei der VI. Generation von Kernreaktoren?

A. Reaktoren der Generation IV arbeiten mehrheitlich mit schnellen Neutronen, welche alle spaltbaren Isotope spalten können. Damit kann theoretisch der gesamte energetische Inhalt des Urans genutzt, und auch das Plutonium und die höheren Actiniden gespalten werden. Nach mehrfacher Wiederaufarbeitung und Rezyklierung blieben somit theoretisch nur Spaltprodukte übrig, die endgelagert werden müssten; allerdings haben diese viel kürzere Halbwertszeiten und zerfallen somit viel schneller zu nicht-radioaktiven Isotopen. Damit lassen sich die erforderlichen Endlagerzeiten massiv verkürzen, von heute einigen 100000 Jahren auf einige 100 Jahre. Gegenüber LWR steigt die Nutzung von Uran bei schnellen Reaktoren um mindestens einen Faktor 50 – was auch die Frage der Ressourcenverfügbarkeit wesentlich entschärft. 

F. Worin liegt das "Neue" von "Transmutation" im Vergleich zur Wiederaufbereitung?

A. Transmutation ist die Verwandlung von einem Isotop in ein anderes. Allgemein wird damit die Umwandlung durch Spaltung von höheren Actiniden mit sehr langen Halbwertszeiten in wesentlich kurzlebigere Spaltprodukte gemeint; solche Spaltungen finden in Reaktoren mit schnellen Neutronen statt, also Reaktoren der Generation IV. Wiederaufarbeitung ist ein der Transmutation vorgelagerter Prozess, um die zu rezyklierenden und zu transmutierenden Isotope von den Spaltprodukten zu separieren. Parallel zur Entwicklung neuer Reaktoren der Generation IV werden fortgeschrittene Wiederaufarbeitungsmethoden entwickelt, welche kompakter und effizienter sind und weniger Abfall produzieren; es wäre möglich, solche kleine Wiederaufarbeitungsanlagen mit dem Reaktor auf dem gleichen Standort zu kombinieren und somit die lästigen Castor-Transporte massiv zu reduzieren.

Ich hoffe damit Ihre Fragen im Wesentlichen beantwortet zu haben. Sie finden eingehendere Information zu Reaktoren der Generation IV unter http://gif.inel.gov/roadmap/ und zur Kerntechnik allgemein im ausgezeichneten Lexikon zur Kernenergie des Forschungszentrums Karlsruhe: http://iwrwww1.fzk.de/kernenergielexikon/ .

Freundliche Grüsse,
 
Konstantin Foskolos
Deputy Head
Nuclear Energy and Safety Research Department
Paul Scherrer Institut http://www.psi.ch/

Das Paul Scherer Institut ist eine international anerkannte private Forschungseinrichtung in der Schweiz. Es arbeitet eng mit dem Gen IV Forum GIF zusammen:

The Generation IV International Forum (GIF) is a cooperative international endeavor organized to carry out the research and development (R&D) needed to establish the feasibility and performance capabilities of the next generation nuclear energy systems.

Zum Transmutationsverfahren der Vermeidung und weitgehenden Unschädlichkeitsmachung des Kernbrennstoff-Abfalls s. auch die EIKE-News von Pressesprecher Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke hier




Neues zu Gorleben: Irreführung durch Wikipedia seit Oktober 2008

Eine umfassende und gründliche Studie der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) kam 2008 zu dem Ergebnis (1), dass keine Erkenntnisse gegen die Langzeitsicherheit des Salzstocks Gorleben vorliegen. Hier Auszüge aus der Zusammenfassung der Studie von 2008:

            „Die Erkundung des Salzstocks Gorleben im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg erfolgte von 1979 bis zum Beginn des politisch bedingten Moratoriums am 1. Oktober 2000, welches die Einstellung aller Standortuntersuchungen beinhaltet. Das Untersuchungsprogramm bestand aus der übertägigen und untertägigen geologischen und bergmännischen Erkundung sowie aus der Bearbeitung und Bewertung aller Fragen, die für eine spätere Eignungs- und Sicherheitsaussage notwendig sind.“

            „Abschätzungen zur Bedeutung der Subrosion für die Langzeitsicherheit des geplanten Endlagers ergaben, dass die Mächtigkeit des Hauptsalzes als wesentlichster sicherheitsrelevanter Bestandteil des einschlusswirksamen Gebirgsbereiches auch nach Ablauf eines  Zeitraums von bis zu einer Million Jahre aufgrund der ermittelten Subrosionsraten, der  wahrscheinlich zu erwartenden epirogenetischen Entwicklung des regionalen Umfeldes und der nur noch geringen Salzaufstiegstendenzen genügend groß ist, um einen Radionuklid-transport aus dem Endlager in die Biosphäre nachhaltig zu verhindern.“

            „Die in einigen Bohrungen und bei den Auffahrungen beobachteten Lösungsvorkommen waren an bestimmte stratigraphische Horizonte, wie z. B den Hauptanhydrit oder den Grenzbereich zwischen der Staßfurt- und der Leine-Folge, gebunden. Die Lösungszuflüsse erfolgten zeitlich begrenzt. Untersuchungen ergaben, dass von isolierten Hohlräumen oder Kluftsystemen auszugehen ist, die durch den Aufschluss während der Erkundung entleert wurden. Entsprechende Erkundungsergebnisse gelten auch für die Vorkommen von Kohlenwasserstoffen, die teilweise die Zutritte der Lösungen begleiteten und ebenfalls in ihren Mengen und ihrem zeitlichen Auftreten begrenzt waren.“

            „Aufgrund der bisherigen Untersuchungsergebnisse konnte für den Erkundungsbereich 1 die Größe der Verbreitungsfläche des Endlager-Wirtsgesteins (Hauptsalz) im Bereich der 840m-Sohle bzw. 150m unterhalb der 840m-Sohle abgeschätzt werden. Unter Berücksichtigung eines 50m breiten Sicherheitspfeilers zum Kaliflöz Staßfurt und zum Hauptanhydrit stehen im EB 1 mindestens 306.000 m2 Hauptsalz für ein mögliches Endlager zur Verfügung.“

            „Um Aussagen zur geologischen Langzeitsicherheit des geplanten Endlagers machen zu können, müssen mögliche Transportpfade für Radionuklide beschrieben werden. Als Transportpfade gelten im Salzgestein Klüfte und Störungen. Aufgrund der Kriecheigenschaften des Salzes sowie der sich mit der Zeit verringernden oder völlig versiegenden Zulaufmengen von Salzlösungen und ihres geringen Volumens muss von räumlich begrenzten, zum größten Teil verheilten Kluftsystemen ausgegangen werden, sodass nach den bisherigen Erkenntnissen kein durchgängiger Transportweg aus dem Salzstock zur Salzstock bzw. Erdoberfläche vorliegt.“

            „Trotz der bislang noch nicht abgeschlossenen Erkundung des EB 1 kann nach den bisherigen Untersuchungen festgestellt werden, dass aus geowissenschaftlicher Sicht keine Erkenntnisse aus dem Studium des Salinars gegen die Langzeitsicherheit des Salzstocks Gorleben vorliegen und dass das Hauptsalz der Staßfurt-Folge als potenzielles Wirtsgestein für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen wird.“

Autor Dr. W. Monninger, Hervorhebungen durch den Autor

Quellen:

(1) O. Bornemann, J. Behlau, R. Fischbeck, J. Hammer, W. Jaritz, S. Keller, G. Mingerzahn, M. Schramm (2008):  Standortbeschreibung Gorleben, Teil 3: Ergebnisse der über- und untertägigen Erkundung des Salinars – Geol.Jb., C 73, 5-211, 50 Abb., 7 Tab., 5 Anl.; Hannover, erschienen bei Schweizerbart Stuttgart, ISBN 978-3-510-95964-8.

http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/endlagerung-hochradioaktiver-abfaelle-endlagerprojekt-gorleben,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Geotechnik/geotechnik__node.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_Gorleben




EIKE Grundsätze zur Energiepolitik

Die aufgrund des EEG sowie des CO2-Zertifikat-Handels dramatisch weiter steigenden Strompreise werden zu Abwanderungen von Unternehmen aus den davon besonders betroffenen Industrie-Zweigen führen ("De-Industrialisierung"). Erhebliche Arbeitsplatzverluste werden die Folge sein, verbunden mit einschneidender Verminderung der staatlichen Steuer-Einnahmen.

EIKE unterstützt alle Bemühungen für einen rationellen Umgang mit Energie, wenn sie zu einer realen Senkung der Gesamtkosten führen. 

EIKE sieht keine Gefahren für die künftige Energieversorgung der Menschheit durch einen Mangel an Primärenergieträgern, da die schon heute bekannten fossilen und nuklearen Energieressourcen für überschaubare Zeiträume reichen werden

EIKE lehnt energiepolitische Maßnahmen ab, die zu einer unwirtschaftlichen, unzuverlässigen und umwelt-unverträglichen Energieversorgung führen. Eine solche Politik (EEG) fügt der wirtschaftlichen Entwicklung großen Schaden zu, und beeinträchtigt zugleich den Lebensstandard der Bürger erheblich.

EIKE fordert daher:

* Ersatzlose Streichung des "Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG“.

* Sofortige Einstellung des Handels mit Kohlendioxid-Emissions-Zertifikaten.

* Beendigung der Versuche, Kohlendioxid mit dem kostspieligen und für die Bevölkerung riskanten CCS-Verfahren in den Erdboden zu pressen. 

* Beendigung der Kernenergie-Diskriminierung

Dr. Dietmar Ufer EIKE, Michael Limburg EIKE

Den vollen Wortlaut unserer Energiegrundsätze finden Sie im Hauptmenue unter Mission/Energie oder klicken Sie hier!




Schottische Windfarmen für Stopp der Stromproduktion bezahlt

Sechs schottische Windfarmen haben bis zu £300.000 erhalten, um die Stromproduktion einzustellen. Die über sechs Anlagen in Schottland verteilten Turbinen waren gestoppt worden, weil das Netz den erzeugten Strom nicht mehr aufnehmen konnte. Die Details der Auszahlungen kamen auf Grund von Nachforschungen der Renewable Energy Foundation (REF) heraus. REF erklärte, die Energiefirmen hätten £300.000 erhalten, damit sie die Turbinen  zwischen dem 5. und 6. April für mehrere Stunden abstellten
Den REF-Nachforschungen zufolge haben diese Auszahlungen dem 20fachen der Strommenge entsprochen, die mit laufenden Turbinen hätte erzeugt werden können.?Die größte Auszahlung in Höhe von £308.000 hat im April die Whitelee Windfarm in East Renfrewshire erhalten, die im Besitz von Scottish Power ist.?Die im Besitz von RWE nPower befindliche Farr Windfarm südlich von Inverness hat im gleichen Monat £265.000 erhalten.
Das im Besitz von SSE Renewables befindliche Hadyardhill in South Ayrshire hat für den Stopp der Energieproduktion £140.000 erhalten, die Blacklaw Windfarm in Lanarkshire – ebenfalls im Besitz von Scottish Power – hat £130.000 erhalten.
Die Millennium Windfarm in den Highlands und Beinn Tharsuin, nördlich von Alness, haben je  £33.000 und £11.500 erhalten.
Dr. Lee Moroney, Planungsdirektor für das REF, welches in der Vergangenheit die Subventionierung der Erneuerbaren kritisierte, sagte: "Die Unbeständigkeit der Windkraft stellt die Netzsteuerung vor Probleme, für die es keine billigen Lösungen gibt. Zukünftig brauchen wir größere elektrische Speichereinrichtungen und engere Vernetzung mit unseren EU-Nachbarn, so dass überschüssiger Strom verkauft oder gekauft werden kann, falls nötig."
Energie aber einfach nicht abzunehmen und Windfarmen noch großzügig dafür zu bezahlen, ist nicht nur teuer sondern auch sehr verschwenderisch.
"Die Regierung muss das Ausmaß und das Tempo des Windkraftausbaus überdenken, bevor die Kosten für den Umgang damit unerträglich hoch steigen und das Ausmaß der Verschwendung zu einem Skandal wird."
Vom National Grid verlautete, dass infolge starker Winde und schwerer Regenfälle in Schottland in der Nacht vom 5. auf den 6. April das Netz überlastet wurde, weil mehr Windkraft erzeugt als verbraucht worden wäre.
Sprecher Stewart Larque sagte: "Eine unserer Hauptaufgaben ist, das Energie-Angebot und den Bedarf aufeinander abzustimmen. In der Nacht vom 5. auf den 6. April stürmte und regnete es in Schottland sehr stark, daher wurde auch mehr Strom als normal aus Wasserkraft produziert."
Mr. Larque fügte hinzu, dass ein Fehler im Übertragungssystem den Transfer der Energie in den englischen Süden verhinderte und daher die Produktion abgeschaltet werden musste.
Er bestätigte auch, dass National Grid  £280m für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage ausgegeben hätte.
Ein Sprecher des Department for Energy and Climate Change (DECC) beschrieb den Vorfall als "außergewöhnlich" und forderte mehr Speicherkapazität. "Zukünftig brauchen wir mehr Speicher für Strom und stärkere Vernetzung mit unseren EU-Nachbarn, um Stromüberschuss zu verkaufen oder bei Bedarf einzukaufen," fügte er hinzu.
Ein Sprecher der schottischen Regierung sagte, der Anteil der Erneuerbaren am schottischen Stromverbrauch betrüge 27,4% und fügte hinzu, dass National Grid für den netzweiten Ausgleich der Erzeugung aus allen Quellen und der Anpassung an den Verbrauch verantwortlich wäre und dass es vorkommen könnte, dass Erzeuger ihre Produktion im Rahmen des Prozesses drosseln müssten.: "Die schottische und die englische Regierung arbeiten gleichzeitig mit National Grid und Dritten in der Industrie zusammen, um die Netzkapazität zu stärken und Engpässe zu beheben."

Den Originalbetrag finden Sie hier

Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE




Goldrausch für Schiefergas oder nur falsche Illusionen?

Auf dem Energiegipfel der Europäischen Union im Februar wurde kein anderer Punkt der Tagesordnung so kontrovers diskutiert wie die Auswirkungen der Gewinnung von Schiefergas. Trotz Protesten seitens der grünen Lobby stimmten die Energieminister der EU darin überein, dass die möglicherweise die gesamte Szene verändernde Natur von Schiefer während der kommenden Monate sorgfältig überdacht werden würde.

Unkoventionelle Gasvorräte sind in Schieferformationen tief unter der Erdoberfläche eingelagert. Diese geologischen Schichten enthalten riesige Vorräte an Schiefergas. Um diese Vorräte auszubeuten, bohren Energiefirmen viele Kilometer tief in den Felsen und danach horizontal in viele verschiedene Richtungen. Schätzungen der International Energy Agency zufolge könnten die Vorräte unkonventionellen Gases die Menschheit für mehr als 250 Jahre mit billiger und relativ sauberer Energie versorgen.

Jüngsten Studien zufolge befinden sich gewaltige Lagerstätten für Schiefergas auch in Europa. Polen, Frankreich und die Ukraine allein könnten Vorräte haben, die mindestens 200 oder 300 Jahre reichen. Da ist es kein Wunder, dass viele europäische Länder in Schiefergas eine goldene Möglichkeit sehen, sowohl billige Energie zu erzeugen als auch ihre Abhängigkeit von Importen aus Russland und dem Nahen Osten zu reduzieren. Schon jetzt ist in Deutschland die Wende im Energiemix weg von Kernkraft und hin zum Gas im Gange. Berlin hat erst in der vorigen Woche verlauten lassen, dass die neue deutsche Energiepolitik sich ab jetzt auf den Bau von mehr gasbetriebenen Kraftwerken konzentrieren will, um die drohende Lücke wegen der fortgeschrittenen Abkehr von der Kernkraft zu füllen. [Wenn das so in den deutschen Medien berichtet wurde, habe ich das überhört/überlesen. Aber ich übersetze ja auch nur… A. d. Übers.]

Mehr noch, die Finanzkrise zwingt die europäischen Regierungen, Subventionen zu kürzen und Anreize für grüne Energieprogramme zurückzufahren, die nicht verfügbar sind, um nicht zu sagen, dass sie zu einer langen Periode des Mangels führen. Auch Firmen reduzieren ihre Investitionen in grüne Energie, da natürliches Gas immer attraktiver wird, und ziehen ihr Investment von den Erneuerbaren ab.

Ein neuer Bericht für die Global Warming Policy Foundation von Matt Ridley "The Shale Gas Shock" [etwa: der Schiefergasschock] hebt hervor, dass unkonventionelles Gas nicht nur überreichlich vorhanden und relativ billig ist, sondern auch verspricht, den Markt zu verändern, ist doch dieses Gas auch noch billiger als Kernkraft, erneuerbare Energie und sogar Kohle. Ridley zufolge „verschiebt die Schieferrevolution die Erschöpfung fossiler Treibstoffe nach hinten und ermöglicht es, Kohlendioxidemissionen zu verringern, ohne dass die Energiepreise steigen“.

Während der Ölpreis in den letzten Monaten gestiegen ist, verspricht Schiefergas den Beginn einer neuen Ära billiger, reichlich vorhandener und relativ sauberer Energie. In immer mehr europäischen Ländern haben Energiefirmen damit begonnen, Bohrungen niederzubringen, um die Lagerstätten von Schiefergas sowie ihre kommerzielle Ausbeutung zu erkunden. Betreiber von erneuerbarer Energie sowie von Kohle- und Kernkraft werden zunehmend nervös über diesen neuen und billigen Wettbewerber.

Angesichts des heraufziehenden Schieferbooms versucht die grüne Energielobby der EU, mit allen Mitteln nach Wegen zu suchen, um Europas fragilen und hoch subventionierten Sektor der grünen Energie zu schützen. In scharfem Gegensatz dazu ist die Schiefergasrevolution ganz ohne vom Steuerzahler finanzierte Subventionen, Vorgaben der Regierung oder Zölle vorangekommen. Sie wird ausschließlich durch neue Technologien gefördert, die die Ausbeutung von Schiefer profitabel machen.

Wegen der massiven Fündigkeit von Schiefergas und der stetig zunehmenden Verfügbarkeit sind die Gaspreise dramatisch gefallen, was positive Auswirkungen für Industrie, Haushalte und die Energiesicherheit gleichzeitig hat. Die konventionelle Klima- und Energiestrategie in Europa sieht sich jetzt mit einer gewaltigen Herausforderung konfrontiert. Regierungen sind gut beraten, diese goldene Gelegenheit des Schiefergases nicht zu vergeuden. Und doch ist in Europa das Urteil zur Schieferrevolution noch nicht gesprochen, wie Ridley ausführt: „Schiefergas wird erheblicher Opposition von fest verwurzelten und mächtigen Interessen der Umweltgruppen, aber auch der Kohle- und Kernkraft sowie der Erneuerbaren gegenüber stehen, ebenso wie politischer Trägheit. Letztendlich wird es darum gehen, ob überschuldete europäische Regierungen, die Industrie oder die Bevölkerung in der Lage sind, dieser starken Quelle neuer Erträge und sauberer Energie zu widerstehen, die noch dazu ohne Subventionen auskommt.“

Dr. Benny Peiser ist Direktor der Global Warming Policy Foundation

Link: http://www.publicserviceeurope.com/article/317/gold-rush-for-shale-gas-or-false-dawn

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Man lasse nicht die Wasserköpfe die Schiefergasrevolution zerstören

Stellen Sie sich vor, wie Umweltaktivisten reagieren würden, wenn sich ein solches Wunder tatsächlich ereignen würde!

Tatsächlich brauchen wir uns das gar nicht mehr vorstellen, denn das Wunder ist bereits geschehen. Es nennt sich Schiefergas und ist Gegenstand eines spannenden neuen Berichtes für die Global Warming Policy Foundation von Matt Ridley mit einem Vorwort von Professor Freeman Dyson. Weder Ridley noch Dyson haben viele Zweifel, dass Schiefergas die Antwort auf unsere Gebete ist.

Wie Dyson in seinem Vorwort schreibt:

Wegen des Schiefergases wird die Luft in Peking sauber werden, genauso wie die Londoner Luft vor sechzig Jahren. Wegen des Schiefergases wird saubere Luft nicht länger nur ein Luxus sein, den sich nur reiche Leute leisten können. Wegen des Schiefergases werden sich Gesundheit und Wohlstand (wealth and health) viel gleichmäßiger über unseren Globus ausbreiten.

Und wie haben die Umweltaktivisten reagiert? Nun, sie haben natürlich versucht, das Ganze in Grund und Boden zu stampfen.

Zunächst erstellten sie, wie der Oberaktivist Josh Fox, eine Polemik im Stile von Michael Moore plus Al Gore, genannt Gasland.

Danach rückten sie mit einer katastrophal klingenden Studie von der Cornell University hier heraus, in der sie vor abscheulich zunehmenden Treibhausgasemissionen warnen.

Dann kommt unser eigener Lieferant pseudowissenschaftlicher Untergangsszenarien, das Tyndall Centre mit noch mehr Angst erzeugenden Warnungen daher, worüber schadenfroh hier berichtet wird,

Und bevor die Schiefergasindustrie so richtig loslegen kann, wurde in aller Eile bereits ein Bild in die empfänglichen Gehirne der Öffentlichkeit gepflanzt: Schiefergas ist schlecht, weil zu dessen Gewinnung ein Prozess namens „fracking“ erforderlich ist. Das klingt unnatürlich und ängstlich und ein bisschen wie ein Schimpfwort, und weil es zu Gaslecks unter Wasser und Methanlecks in die Atmosphäre oder so führt; und weil alle „Experten“ sagen, es sollte wegen des „Vorsorgeprinzips“ noch weiter untersucht (i. e. auf unbestimmte Zukunft verschoben) werden. Da waren wir doch schon mal, oder?

Sehen Sie, ich wollte nicht, dass es in meinem ersten Blog nach meiner Pause um die Umwelt oder die verflixte Erderwärmung oder um Energiefragen aller Art geht (ich wollte über Texas schreiben, aber das muss warten). Das Ganze ist die wichtigste Sache unserer Zeit. Es ist wichtiger als die königliche Hochzeit [in UK]; es ist viel, viel nachhaltiger als Osama Bin Laden; es wird unser Leben (und das unserer Urururenkel) in fast unvorstellbarer Vielfalt bereichern. Und doch, wie viele Leute tauchten auf der Pressekonferenz der GWPF heute früh auf? Etwa ein Dutzend. Und wie viel Raum wird diese wunderbare, positive, erhebende Geschichte in den Mainstreammedien einnehmen? Viel, viel weniger als der Raum, den man Fox’ tendenziösem Propagandastreifen einräumen wird, oder den (inzwischen rundum entlarvten) Berichten von Cornell und des Tyndall Centre, das ist sicher.

Ich überlasse es Matt Ridley, in seinem Bericht zu erklären, warum die Vorteile von Schiefergas  die (sehr geringen) Nachteile weit überwiegen.

Was ich hier einfach tun möchte … ist, Sie an die horrende soziopolitische Krise zu erinnern, der wir in der freien Welt heute gegenüber stehen: eine Krise, in der ökonomischer Fortschritt und der gesunde Menschenverstand in Gefahr sind, und zwar durch eine heimtückische, lügnerische und erschreckend mächtige globale grüne Bewegung, die ihre Tentakeln in fast jedem Kuchen hat, von der Obama Administration über David Camerons Koalition bis zur EU, den UN und den MSM (Mainstreammedien) sowie in Schulen, Universitäten und NGOS. Die Ideologie dieser Wasserköpfe (Original: Watermelons) hat fast nichts mit der Rettung der Umwelt zu tun (wenn doch, würden sie die Schiefergasrevolution umarmen), sondern fast alles mit einer instinktiven Abscheu vor ökonomischem Wachstum zusammen mit einem schikanösen, puritanischen Zwang, Energiepolitik mittels einem Diktat zu betreiben, anstatt sie den Marktkräften zu überlassen, die effektivste Methode zu finden.

Schiefergas wird nicht sterben; die ökonomischen Argumente zu seinen Gunsten sind zu stark, als dass es ignoriert werden könnte (besonders in Ländern wie Polen mit massiven Reserven von Schiefergas und in jenen Ländern des ehemaligen Ostblocks, die keine Sekunde länger von Wladimir Putins Russland betrogen werden wollen). Aber was wir während der kommenden paar Monate und Jahre erleben werden, sind gut aufeinander abgestimmte Bemühungen von grünen Kampagnen und ihren Sympathisanten in der EU, den Namen Schiefergas zu beschmutzen, um ihre bevorzugte (und natürlich katastrophal teure und umweltzerstörerische) Energiequelle zu fördern, die erneuerbare Energie.

Wir dürfen ihnen nicht erlauben, damit davonzukommen. Unsere ökonomische Zukunft – geschweige denn die Höhe unserer Rechnungen – hängt davon ab.

Link: http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100086418/dont-let-the-watermelons-kill-the-shale-gas-revolution/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Weiterführende Artikel hier in der Financial Times 

Brückentechnologie Schiefergas

Neues Gas macht Europa mächtiger

Deutschland kann für den Umbau seines Energiesystems auf langfristig niedrige Gaspreise setzen. Grund dafür ist ein dauerhaftes Gasüberangebot aus unkonventionellen Quellen in Europa. von Nikolai Fichtner Berlin




Das Atomzeitalter ist noch lange nicht zu Ende!

Weshalb Gates die hastige Abkehr der schwarz-gelben Bundesregierung von der Atomenergie mitleidig belächelte, erfuhren die Leser des Wall Street Journal schon Ende Februar. Gates leitet nämlich neben der größten privaten Stiftung der Welt unter anderem auch die kleine Start-up-Firma TerraPower LLC. Das einstweilen nur 30 Mann starke Unternehmen arbeitet daran, Kernreaktoren kleiner, billiger und sicherer zu machen. Gates träumt von einem inhärent sicheren Mini-Kernreaktor, der samt eingeschweißtem Brennstoff in der Erde verbuddelt oder auf Schiffen montiert werden könnte, wo er wartungsfrei 50 bis 100 Jahre lang arbeiten könnte. Die Ingenieure von TerraPower arbeiten bereits am Modell eines so genannten Wanderwellen-Reaktors, in Deutschland bekannt als „Brüter“ – allerdings bislang nur am Bildschirm.

Die Idee für einen solchen Reaktor stammt vom Atom-Pionier Edward Teller. Der Wanderwellen-Reaktor würde für die „Zündung“ nur eine kleine Menge spaltbares Uran 235 benötigen. Die bei der Spaltung von Uran 235 freiwerdenden Neutronen würden von einem Mantel aus abgereichertem Uran 238 aufgefangen, das dabei langsam in Plutonium 239 umgewandelt würde. Dieser Mantel aus abgereichertem Uran, das heißt Abfall aus herkömmlichen Kernkraftwerken, würde etwa 90 Prozent der gesamten Brennstoffmenge ausmachen. Das darin entstehende Plutonium würde durch die Aufnahme weiterer Neutronen über lange Zeit Energie freisetzen. Diese Energie würde durch flüssiges Natrium von Reaktorkern abtransportiert und könnte dann über einen Wärmetauscher auf Turbinen geleitet werden.

Bill Gates weist selbst darauf hin, dass ein solcher Reaktor zurzeit auch in den USA nicht genehmigungsfähig wäre. Es wird wohl noch etliche Jahre dauern, bis die Entwicklungsarbeit so weit gediehen ist, dass sich die Frage der Genehmigung überhaupt stellt. Er sieht aber große Chancen, für sein Projekt die Unterstützung der US-Regierung zu bekommen. Denn Präsident Barack Obama hat in seinem Ansatz für den Bundeshaushalt für 2012 nicht weniger als 853 Millionen Dollar für die Kernforschung einschließlich der Entwicklung von Kleinreaktoren in Aussicht gestellt.

Bill Gates und seine Firma stehen mit Der Idee, sichere Mini-Atomkraftwerke zu entwickeln, keineswegs allein. Schon vor knapp zwei Jahren stellte Prof. Craig F. Smith, der Inhaber des Lawrence Livermore National Laboratory  Lehrstuhls in Monterey/Kalifornien den Small Secure Transportable Autonomous Reactor (SSTAR) vor, bei dem flüssiges Blei als Kühlmittel dienen soll. Blei hat gegenüber Natrium den Vorteil, dass es nicht brennt und obendrein eventuell aus dem Reaktor entweichende Radioaktivität schluckt. Ein Wärmetauscher überträgt die Energie vom flüssigen Blei auf Kohlenstoffdioxid (CO2), das eine Gasturbine antreibt. Eine Kernschmelze ist bei diesem Reaktortyp ausgeschlossen. Smith weist darauf hin, dass schon 15 Länder bei der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA in Wien insgesamt 50 ähnliche Reaktorkonzepte angemeldet haben. Von den in den USA tätigen Nuklear-Firmen verfolgt der japanische Mischkonzern Toshiba, der im Jahre 2006 den bis dahin führenden großen US-Reaktorbauer Westinghouse übernommen hat, das SSTAR-Konzept. Schon relativ weit soll die Entwicklung eines transportablen Klein-Reaktors von 10 Megawatt Leistung gediehen sein. Toshiba arbeitet dabei eng mit der russischen Staatsholding Rosatom zusammen. Die US-Firma Hyperion Power arbeitet in Santa Fe an einem Kleinreaktor mit 25 Megawatt Leistung. Dabei handelt es sich um eine verbesserte Version der russischen Alpha-U-Boot-Klasse, die flüssiges Blei und Wismut für die Kühlung benutzt. Auch der etablierte Großreaktorbauer Babcock & Wilcox hat kleinere Reaktormodelle als neue Geschäftschance entdeckt.

Die Russen haben sich auf den Bau schwimmender „Brüter“ mittlerer Kapazität spezialisiert. Am 30. Juni 2010 fand in der baltischen Werft in St. Petersburg der Stapellauf des ersten schwimmfähigen Kernkraftwerks Akademik Lomonossow statt. Die Barke mit zwei modularen Kompakt-Reaktoren soll ab 2012 die schlecht zugängliche Siedlung Viljuchinsk auf der Halbinsel Kamtschatka von der See aus mit Strom versorgen. Rosatom möchte offenbar den Bau modularer schwimmfähiger Kernreaktoren zu einem originellen Geschäftsmodell ausbauen. Die Staatsholding sieht große Exportchancen für schwimmende Kernkraftwerke in Asien, Lateinamerika und Nordafrika, denn die Metropolen der Schwellenländer befinden sich meistens an der Küste. Neben der Stromversorgung könnten schwimmende Kernkraftwerke auch gut als Energiequelle für die Meerwasser-Entsalzung dienen.

Craig F. Smith sieht im Bau modularer Mini-Kernkraftwerke erst den richtigen Beginn des Atomzeitalters. Denn im Unterschied zu Großreaktoren können diese wie Henry Fords berühmtes Model T preisgünstig in Groß-Serie hergestellt und überall hin transportiert werden, sobald sich bestimmte Typen in der Praxis bewährt haben. Die Kleinreaktoren könnten so gebaut werden, dass sie mit passiver Kühlung auskommen und ihr kompakter Kern für die Nutzer unzugänglich bleibt. Den Kern könnte man in eine Kassette einschweißen, die nur en bloc ausgetauscht werden kann. Während bis heute nur 30 der 200 Länder der Erde über Kernreaktoren verfügen, werde die Atomenergie in Form von Kleinreaktoren für alle zugänglich und erschwinglich werden, meint Smith.

Wenn heute trotz der Katastrophe von Fukushima von einer möglichen „nuklearen Renaissance“ die Rede ist, gilt das wohl in erster Linie für Mini-KKW. Bei Groß-KKW auf der Basis verbesserter Druckwasser-Reaktoren (EPR) zeigen sich demgegenüber immer deutlicher Kosten-Hürden. Schon im Jahre 2008 wurden die Stromerzeugungskosten des französischen EPR bei Flammanville/Nordfrankreich auf mindestens 46 Euro je Megawattstunde geschätzt. Die Baukosten des EPR in Olkiluoto/Finnland gehen an die fünf Milliarden Euro. Weitere EPR-Projekte, etwa in Polen, haben sich denn auch hauptsächlich wegen ungelöster Finanzierungsfragen verzögert. Die Anbieter mobiler und preiswerter Mini-KKW werden sich also wohl nicht über mangelndes Kundeninteresse zu beklagen haben. In Deutschland müssen aber wohl erst die Lichter ausgegangen sein, bevor Bill Gates’ Idee hier auf fruchtbaren Boden fällt.

Edgar L. Gärtner EIKE

 Weiterführende Links: NZZ  Tiefe Wasserstände: «KKW müssen Leistung runterfahren»

dapd vom 11.5.11:  Merkel nimmt steigende Energiepreise in Kauf




Des Kaisers nachhaltige Kleider!

Der Gremium-Vorsitzende Hans Joachim Schellnhuber hat deshalb ein paar zünftige Ideen, wie diese beseitigt werden können, beispielsweise durch „Volksentscheide mit Teilnahmepflicht“ oder von „Ombudsleuten für die Rechte künftiger Generationen – vielleicht sogar mit Parlamentssitz“. Schellnhuber freut sich auf die nachhaltige Zukunft jenseits unserer gegenwärtigen „Mitläuferdemokratie“ und beruft sich dabei auf Umweltminister Norbert Röttgen, der den Weg in die Nachhaltigkeit für eine „zivilisatorische Höchstleistung“ hält. Bundeskanzlerin Merkel bezeichnet Nachhaltigkeit als „Leitprinzip der Bundesregierung“ und möchte sie zu einem „Markenzeichen des 21. Jahrhunderts“ machen. Deshalb fordert sie den deutschen Volkskörper auf, „über alle Lebensbereiche hinweg, den Nachhaltigkeitsgedanken zu verinnerlichen“.

Nun würden wir das ja gerne tun, wenn uns endlich jemand sagen könnte, was Nachhaltigkeit eigentlich ist. Der WBGU hilft mit seiner Definition nicht wirklich weiter: „Nachhaltigkeit ist nicht zuletzt Phantasie.“ Mit den verschiedenen Erläuterungen des Begriffs könnte man eine ganze Dussmann-Filiale füllen, was aber auch nicht schlauer machen würde, denn es handelt sich unisono um schwere Kopfgeburten, in denen eine gefühlte Elite dem dummen Volk das Denken abnimmt. „Nachhaltigkeit klingt so natürlich, so biologisch so ökologisch“, schrieb einmal Hubert Markl, der ehemalige Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, „da unklar genug ist, was es eigentlich bedeuten soll, können sich von Wirtschaft und Wissenschaft bis zu Politik und Kirchentagen alle darauf einigen“.

Die bekannteste Definition stammt von der „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“ („Brundtland-Kommission“) der Vereinten Nationen aus dem Jahre 1987. Danach ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie „die Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Menschen befriedigt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen in Frage zu stellen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Nachhaltigkeit ist demnach eine Art Welterlösungsformel. Problematisch wird es erst, wenn der Kellner die Rechnung bringt: Welche Bedürfnisse dürfen es denn noch konkret sein? Eine vollwertige Mahlzeit pro Tag? Oder drei? Darf’s auch eine Wohnung sein, Altbau oder Platte? Steht uns ein Urlaub zu, womöglich gar mit dem Flugzeug? Und wer entscheidet das? Vielleicht der Wissenschaftliche Beirat für globale Umweltfragen?

Nachdem die Arbeiterschaft und die Dritte Welt sich selbstständig gemacht haben und als Mündel ausfallen, verschafft die „Nachhaltigkeit“ Weltbeglückern die Chance, sich zum Sprecher des „Klimas“ zu machen oder noch besser „künftiger Generationen“. „Es findet gleichzeitig eine Entmündigung und Anmaßung statt“, schreibt der Ökonom Oliver Marc Hartwich. Entmündigt wird die heutige Generation, denn ihr wird eine eigene Entscheidung, ihr Leben selbstverantwortlich zu führen, abgenommen. Außerdem maßt sich derjenige, der im angeblichen Interesse künftiger Generationen Forderungen erhebt, an, für eben jene Generationen sprechen zu können.

Doch welche Generationen sind überhaupt gemeint? Die in 50 Jahren, in 100 Jahren, in 1000 Jahren oder in 100 Millionen Jahren? Wird es dann überhaupt noch Menschen geben? Und was wird gut für sie sein? Was hätte ein Wissenschaftler Ende des 19.Jahrhunderts zu unserem heutigen Wohle empfohlen? Nachhaltige Pferdekutschen? Petroleumlampen? Raddampfer?
Und was ist vorzuziehen: zehn Millionen Familien für die nächsten 100 Jahre gut zu versorgen oder 100 Familien für die nächsten zehn Millionen Jahre? Sollen die Armen von heute etwa zugunsten der Reichen von Morgen verzichten? Könnte es nicht auch sein, dass die Menschen in 100 Jahren reicher sind als wir heute, genau wie wir reicher sind als unsere Großeltern? Es mag die Wohlmeinenden schmerzen und verstören: Unseren heutigen Wohlstand und Fortschritt verdanken wir weniger der Sorge früherer Generationen um uns, als vielmehr ihrem Wunsch selbst besser zu leben.

Anstatt die Zukunft als ergebnisoffenes Entdeckungsverfahren zu sehen, wird die Idee einer besseren Welt nach Plan wieder salonfähig. An die Stelle des tastenden Fortschritts durch Irrtum und Versuch, soll eine global gesteuerte Ressourcenbewirtschaftung treten. Sie soll im Hinblick auf einen hypothetischen paradiesischen Endzustand erfolgen. Eine solche Idee ist utopisch und Im Kern totalitär.

Auch die populäre Ansicht, dass Nachhaltigkeit gleichsam um ein ehernes Gesetz der Natur sei, ist ein Irrtum. Der Begriff stammt aus dem Waldbau und meint dort, dass man nicht mehr Holz einschlagen solle als nachwächst oder aufgeforstet wird. Dies ist kein natürliches, sondern ein ökonomisches Prinzip. Es geht um Bestandswahrung, wie sie beispielsweise auch bei Wildtier- oder Fischbeständen sinnvoll ist. Deutsche Forstmeister verhalfen dem Prinzip im 18. Jahrhundert erstmals zur Geltung, hatten dabei aber garantiert keine gesellschaftliche Leitidee im Sinn.

Es mag eine kosmische Kränkung sein, aber das Leben ist nicht nachhaltig. Natur ist Anarchie, Revolution, Chaos, Katastrophe. Natur ist ständige Veränderung und Anpassung an neue Umstände, ihr Erfolgsprinzip heißt Evolution, also permanente Veränderung. 98 Prozent aller jemals auf der Erde existenten Arten sind ausgestorben, bevor der Mensch überhaupt auf der Bildfläche erschien. Hätte sich die Natur vor ein paar Millionen Jahren entschieden nachhaltig zu sein, dann dominierten heute noch die Dinosaurier den Planeten. Die Krisen, in denen die Menschen an die Grenzen des Wachstums stießen, konnten bislang immer nur durch Veränderung, menschlichen Erfindungsgeist und neuartigen Einsatz von Technik gelöst werden.

Dass dabei Mäßigung und Vernunft nicht schaden können, ist eine Selbstverständlichkeit und schon gar nicht neu. „Für augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht“, wusste schon im 19. Jahrhundert der deutsche Technik-Pionier und Unternehmer Werner von Siemens, ohne dafür eine Ethik-Komission oder partizipative Wissenschaft zu benötigen.

Autor: Dirk Maxeiner, Mit freundlicher Genehmigung zuerst erschienen in DIE WELT vom 14.5.2011 und auf Achgut.

Update:

„Wir bewegen uns in Richtung Ökodiktatur“

Auch FAS Redakteur  Winand v. Petersdorf erkennt die schreckliche Philosophie hinter grünen Wohlfühlversprechen Auszug aus FAS vom 15.5.11:

Vor allem Klimaforscher verlieren die Geduld mit zähen demokratischen Prozessen. Der weltberühmte Klimaforscher James Hansen, der das renommierte NASA Goddard Institute for Space Studies in New York leitet, äußert regelmäßig laute Zweifel, dass Demokratien die Klimaerwärmung stoppen können. Jüngst lobte er Chinas autokratisches Regime als Hoffnung. Dort könnte das nachhaltige Leben einfach verordnet werden. Von Angela Merkels oberstem Klimaberater Hans Joachim Schellnhuber stammt der Vorschlag, das Parlament um einen ungewählten Zukunftsrat zu ergänzen, der Gesetze mitbestimmt und dabei als Anwalt künftiger Generationen agiert – eine Art Wohlfahrtsausschuss.

Mehr hier:
http://www.faz.net/…~ATpl~Ecommon~Scontent.html




Grüne ‚verloren’, sobald sich Wachstum durchsetzt

In einer Kolumne im Guardian hat sich Mr. Monbiot in dieser Woche darüber beklagt, dass grüne Aktivisten damit gescheitert sind, „tiefe Glaubenssätze … die in einigen Fällen ungeprüft bleiben“ zu überwinden. Er sagte, dass hauptsächlich die Schlacht um die Energieversorgung und Kohlenstoffemissionen dafür gesorgt hat, dass die Umweltbewegung in die Auswahl von Zielsetzungen gezwungen wurde, die „zueinander passen“.

Die grünen Vorhersagen des Zusammenbruchs wurden nicht Wirklichkeit, wächst doch die kohlenstoffbasierte Wirtschaft immer weiter. „Das Problem, dem wir gegenüber stehen“, sagt er, „ist nicht, dass wir zu wenig fossile Treibstoffe haben, sondern zu viele!“ Zwar nehmen die konventionellen Ölvorräte ab, doch wird die Wirtschaft dann auf Ölsände, Schiefergas und Kohle ausweichen. Wenn die Kohle zur Neige geht, werden andere fossile Treibstoffe deren Platz einnehmen. Weil die Grünen ihre politischen und ideologischen Ansätze nicht auf sinnvolle Weise in der Weltwirtschaft durchsetzen können, sieht Mr. Monbiot die Welt auf eine „Umweltzerstörung“ zugehen.

Mr. Monbiots Defätismus angesichts der ökonomischen und technologischen Realität repräsentiert nur einen Aspekt der anscheinend in Gang gekommenen großen Änderung in Politik und Wirtschaft rund um die Klimaänderung.

Ein anderes Omen: Jeff Immelt, der Chef des globalen Industrieriesen General Electric (GE), hat öffentlich den Umgang von GE mit Klimaaspekten und der Intervention der Regierung, um die Kohlenstoffemissionen zu kontrollieren, neu ausgerichtet. In Kommentaren dieser Woche, berichtet Reuters, hat Mr. Immelt – ein ausgesprochener Aktivist bzgl. der Klimaänderung und Berater von Präsident Obama – gesagt: „Wenn ich eines noch einmal machen müsste, würde ich nicht soviel über grün gesagt haben“.

Er sagte auch, dass er seine aktivistische Unterstützung einer umfassenden Energiepolitik der USA einstellen werde. „Obwohl ich an die globale Erwärmung und an die Wissenschaft glaube … hat diese eine zu elitäre Assoziation angenommen; es war zu wertvoll, und es brachte die Opponenten zu der Ansicht, wenn man grüne Initiativen fördert, sind einem die Arbeitsplätze egal. Ich bin ein Geschäftsmann. Das heißt, alles, worum es mir geht, sind Arbeitsplätze“. Über die nationale grüne Politik sagte er: „Ich bin in gewisser Weise darüber hinweg, für eine umfassende Energiepolitik zu werben. Ich halte meinen Kopf wieder gesenkt und arbeite“.

Mr. Immelts Konversion zur Schaffung von Arbeitsplätzen als eine Priorität könnte sehr gut in weiter gefasstem Sinne die öffentliche und politische Meinung über die Klimaänderungen und Kohlenstoffemissionen spiegeln. Dass die Öffentlichkeit in Klimadingen irgendwie unsicher ist, ist nichts Neues, wobei die Zweifel sich sicher verstärken werden im Zuge einer neuen Studie, die diese Woche in Science erschienen ist und die zeigte, dass sich die Klimaänderung von Land zu Land unterschiedlich auswirkt. Tatsächlich gab es seit 1980 in Kanada und den USA keine Anzeichen einer Erwärmung. Vielmehr sind die Temperaturen seit jenem Jahr zurückgegangen.

In der Studie in Science, angeführt von David Lobell von der Stanford University, haben Forscher entdeckt, dass die Stabilität des Klimas in Nordamerika zu einer Zunahme der landwirtschaftlichen Produktion geführt hatte, während Erwärmung in anderen Teilen der Welt einen Rückgang der Produktion einiger Ernteerzeugnisse in einigen Regionen gebracht haben könnte. Im Großen und Ganzen kam die stark abgesicherte Studie zu dem Ergebnis, dass noch mehr Forschung notwendig ist.

Ungewissheit und Doppelsinn, Markenzeichen der Klimawissenschaft, könnte die Ergebnisse einer Meinungsumfrage in UK erklären. Eric Berger, Wissenschaftsautor beim Houston Chronicle, sagt, dass eine britische Umfrage vor Kurzem gezeigt hatte, dass immer mehr Menschen davon überzeugt sind, dass die Vorteile der Klimaänderung die Risiken überkompensieren, viel mehr als umgekehrt. Mit anderen Worten, nur etwa ein Viertel der Antwortenden glaubt, dass die Risiken des Klimawandels größer sind als die Vorteile.

Für Politiker bedeutet das, dass die jüngsten Entwicklungen keine drastischen Aktionen gegen Kohlenstoff nahelegen, die von den Wählern automatisch begrüßt werden. In Nordamerika unterminiert die fehlende Erwärmung die politische Motivation. Anderswo werden die Menschen darauf aufmerksam, dass es im Falle einer tatsächlichen Erwärmung Gewinner und Verlierer gibt – also warum sollte man Kohlenstoffkontrollen einführen, die zu wirtschaftlichen Risiken führen können?

Mittlerweile werden die grünen Träume einer kohlenstofffreien Zukunft immer schwächer, fährt doch die Energieindustrie der Welt fort, ständig neue fossile Energiequellen zu erschließen. Riesige Ölfelder wurden in Brasilien entdeckt. Die größte Revolution bzgl. Energie liegt nicht bei Sonne und Wind, wie es die Grünen immer fasziniert hat, sondern bei Schiefergas. Eine Übersicht über die Schiefergasreserven, The Shale Gas Shock, durch den Journalisten Matt Ridley für die Global Warming Policy Foundation (GWPF), hebt die erstaunlichen Perspektiven für Schiefergas rund um die Welt hervor, einer Energiequelle mit geringerem Kohlenstoffausstoß – und viel billiger (Siehe den begleitenden Auszug.).

All dies treibt die George Monbiots dieser Welt zum Rückzug. Er stellte die, wie er es nannte, „heikle Frage für uns Grüne“, eine Frage, die die grüne Ideologie nicht beantworten kann. „Warum ist die globale Wirtschaft nicht zusammen gebrochen, so wie wir es vorhergesagt haben? Ja, sie schwankte, wenn auch hauptsächlich aus anderen Gründen. Inzwischen ist das globale Wachstum zurückgekehrt, und zwar mit Zins und Zinseszins: es erreichte im vorigen Jahr 4,6%, und das IMF nimmt die gleiche Rate 2011 und 2012 an… Nicht nur, dass die Wirtschaft offenbar viel widerstandsfähiger gegen Nachschubprobleme ist als wir angenommen haben, sondern auch, dass das Ergebnis dieser Probleme eine Zunahme und nicht eine Abnahme der Umweltzerstörung ist“.

Nach Mr. Monbiots Meinung erzeugen jedoch alle menschlichen Aktivitäten eine Umweltzerstörung, weshalb sich viele Menschen außerhalb der grünen Bewegung in etwas einbringen, was er umweltbedingte „Glaubenssysteme“ nannte. Was die Menschen wollen, ist, was Mr. Immelt dazu gebracht hat, sein „alles, was mich bewegt, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen“ zur ersten Priorität zu erheben. Er könnte die Erzeugung von Wohlstand, Produktion und Reichtum hinzugefügt haben.

Link: http://opinion.financialpost.com/2011/05/05/terence-corcoran-greens-%E2%80%98lost%E2%80%99-as-growth-prevails/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Smart Grid und dezentralisierte Stromerzeugung: Ein flüchtiger Blick auf eine ferne Zukunft

Ist es das richtige Gleis, 1. die Kapazität des Netzes zu erhöhen und neue Übertragungswege einzuführen, um die Integration von Wind- und Solarenergie in brauchbarem Umfang vorzubereiten, oder 2. Smart Meters zu implementieren, um die Versorgung aus dieser schwankenden und unzuverlässigen Quelle zu regeln (sprich zu begrenzen)?

Absolut nicht! Solche unklugen Initiativen werden eine unakzeptabel hohe Investition in die Elemente des Grids erfordern, die nur zu schnell irrelevant werden dürften, wenn die erforderlichen Änderungen der Strominfrastruktur in der Zukunft konstruiert und eingeführt werden.

Aber erste Dinge zuerst: Was bedeuten die Begriffe Dezentralisierte Erzeugung (DG) und Smart Grid?

Dezentralisierte Stromerzeugung (Distributed Generation DG)

Eines der vordergründigen Ziele der DG ist es, eine gewisse Ebene des lokalen Stromverbrauchs zu erreichen und nicht, diesen Strom in das Netz einzuspeisen. Das Aufzwingen eines bestimmten Niveaus Erneuerbarer Energien (RES) und von Einspeisetarifen mit Vorzugspreisen, um die Entwicklung der Wind- und Solartechnik voranzutreiben, wird für Letzteres zu einem „Goldrausch“ führen. Die Stromerzeugung durch Wind und Sonne im großindustriellen Maßstab ist ähnlich der traditionellen Erzeugung, in denen der Strombedarf in großen Gebieten gedeckt wird, und im Falle von Solar- und Windenergie häufig über weite Entfernungen. Der Strom wird geographisch verteilt, und das ist ein Element der Differenzierung von konventionellen Quellen der Stromerzeugung. Aber dies ist so wegen der weit verteilten Treibstoffe sowie Sonnenlicht und Wind.

Die korrekte Darstellung von DG enthält die kleinräumige Stromerzeugung, zum Beispiel durch Solarpaneele auf den Dächern und eventuell Mikrowindturbinen (bessere Designs sind möglich) ebenso wie viele andere kleinräumige Erzeugungsmöglichkeiten, und diese Liste kann ziemlich lang sein. Diese werden in Mikronetze integriert, die selbständig die lokale Produktion steuern, ebenso wie die Speicherung (was auf diesem Niveau auch heute schon möglich ist und in Zukunft vielversprechend aussieht) sowie den Verbrauch und die Verbindung zum Netz über intelligente Leitungen. Mikronetze können viele Arten von „Gemeinden“ bedienen, zum Beispiel Wohngebiete (vor allem in ländlichen Gebieten), eine Kombination von kommerziellen/industriellen/privaten Gemeinschaften und Universitäten. Mit solchen „Konzepten“ wird bereits experimentiert, zum Beispiel an der University of California, San Diego (UCSD). Die Konzepte schließen eine Kombination mit einem Heiz- und Stromsystem mittels Gasturbinen sowie solaren Technologien und Brennstoffzellen ein, die hier beschrieben werden, sowie Elektroautos, beschrieben hier. Ein Zitat von Byron Washom, dem Direktor der Strategischen Energieinitiativen auf dem Campus ist angemessen:

 „Die USCD wird zu einem Laboratorium werden, in dem Technologien getestet werden sowie das Verhalten der Verbraucher analysiert werden kann”.

Man ignoriere den Hype in den o. g. Beispielen, aber applaudiere dem Versuch, sich den beschriebenen Entwicklungen anzunähern, wie sie von Washom auf den Punkt gebracht worden sind.

Werden die “smart” meters, die heute schon installiert werden, mit den smart grids kompatibel sein, die erst noch entworfen und entwickelt werden müssen? Das ist unwahrscheinlich und birgt das Potential hoher unnützer Kosten, was künftige Generationen belasten dürfte. Heutzutage scheint die Hauptaufgabe der smart meters darin zu bestehen, ein Mittel zur Erhöhung der Stromraten zu sein, und zwar durch eine aggressive Preisgestaltung von Tag zu Tag. Damit sollen die erforderlichen großen Investitionen gedeckt werden, vor allem für Windfarmen samt deren zu ihrer Unterstützung erforderlichen Verteilungs- und Erzeugungsmöglichkeiten.

Das Smart Grid

In einer Broschüre des Department of Energy (DOE) werden kurzfristige Initiativen, wie sie im zweiten Abschnitt oben beschrieben werden, als das „intelligentere“ Netz bezeichnet und sollen den Weg zum „smart“ grid ebnen. Sogar ohne jedes Wissen über die involvierten Probleme wird jeder, dem unglaubwürdige Versprechen bekannt sind, die in manchen Werbungen nur zu offensichtlich sind, die Warnzeichen erkennen. Hier folgt ein Auszug aus dem Papier des DOE über Initiativen zum „smarter“ grid (Hervorhebung von mir):

  • Verbesserung der Zuverlässigkeit auf ein Niveau, wie es zuvor noch nie möglich war
  • Verbesserung der Bezahlbarkeit
  • Stärkung unserer globalen Wettbewerbsfähigkeit
  • Vollständige Verbindung von erneuerbaren und herkömmlichen Energiequellen
  • Potentielle Reduzierung unseres Kohlenstoff-Fußabdrucks (interessanter Aspekt)
  • Einführung von Fortschritten und einer Effizienz, die man noch entwerfen muss.

Mehr Informationen hierzu und über die Warnungen der North American Electric Reliability Corporation (NERC) wurden vor Kurzem hier beschrieben.

In Wirklichkeit weiß kein Mensch, wie die smart grids schließlich aussehen werden. Sie repräsentieren eine grundlegende Verschiebung der Infrastruktur unserer elektrischen Energie, die notwendigerweise lange brauchen wird, bis sie sich auswirkt, teilweise auch deshalb, weil sie zu sozialen Auswirkungen bei jeder dieser Umstrukturierungen führen wird. Wie schon erwähnt, ist es sinnvoll, als Zeitrahmen zur Verwirklichung dieser Pläne aus diesen Gründen sowie aus Gründen der Entwicklung und des Preises vieler Technologien innerhalb einer solide konstruierten Architektur die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts anzunehmen.

Führt man sich dies vor Augen, ist die heute vorgenommene aggressive Einführung wahrscheinlich nur vorläufig und hat fragwürdige Motive. Ebenso weiß kein Mensch, wie der Transport, die Kommunikation, die Informationsprozesse, die Bildung, eine Weltregierung, die Gesundheitsvorsorge, die Erzeugung von Nahrungsmitteln und die städtische Entwicklung im gleichen Zeitrahmen aussehen. Effektive Änderungen in all diesen Komplexen sind evolutionärer und nicht revolutionärer Natur. Die Stromerzeugung und –verteilung ist genauso fundamental wie dies alles, und jemand, der dies in kurzer Zeit revolutionieren will, ist einfach desinformiert.

In einem Artikel in der Ausgabe der Zeitschrift Power Magazine im April 2011 [Original: 2021; vermutet wird ein Schreibfehler. A. d. Übers.] mit der Überschrift „Smart Grid und dezentrale Erzeugung: besser beides zusammen“ findet sich ein gut dargestellter Hintergrund für diese Entwicklungen. Unter den vielen dort genannten Details sind einige, die einen vernünftigen Rahmen für diese bedeutende Änderung der Infrastruktur beschreiben:

  • Niemand weiß, wie die Smart Grids im Endeffekt aussehen. Daher sollten keine frühen und große Investitionen in die Entwicklung von Technologien gesteckt werden, bevor diese nicht besser verstanden sind.
  • Eine der primären Funktionen von DG ist es, den lokalen Bedarf zu decken, und nicht die Einspeisung ins Netz.
  • Wir sollten uns nicht durch Diskussionen über die teure Einführung von Konzepten ablenken lassen (d. h. in brauchbarem Umfang die Speicherung von Elektrizität, die großräumige Verbreitung von Elektromobilen), die erst in ferner Zukunft verwirklicht werden können.
  • Eine grundlegende Entwicklung muss der Sicherheit des Internets gelten. Dazu empfiehlt es sich, 1. übereilte Implementationen zu vermeiden und 2. die Wichtigkeit der lokalen Natur der wahrscheinlichsten Struktur künftiger smart grids zu beachten, die einer netzweiten Einspeisung entgegen steht.

Link: http://www.masterresource.org/2011/04/the-smart-grid-and-dg/#more-14745

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Unterstrichen wird in diesem Beitrag die lokale Natur der sog. smart grids. Für die großräumige Stromerzeugung z. B. für energieintensive Unternehmen werden sie also nie taugen. Auch wird gründlich mit dem Aktionismus aufgeräumt, der vor allem hierzulande derzeit in dieser Hinsicht an den Tag gelegt wird.

Nur am Rande kurz gestreift wird die Möglichkeit irgendwelcher Institutionen, unseren Stromverbrauch und damit unser gesamtes Verhalten lückenlos zu überwachen. Hier gilt es, besonders wachsam zu sein!

C. F.




Die Irrtümer in der Kernenergiediskussion

Ist Radioaktivität gefährlich?

Die ganze Welt ist voller radioaktiver Stoffe. Auch der Mensch trägt Radioaktivität in seinem Körper, er ist eine Strahlenquelle mit ca. 10 000 Becquerel (Bq). Um die Bedeutung dieser Menge von Radioaktivität beurteilen zu können, ist ein Vergleichsmaßstab erforderlich. Man muß wissen, was eventuell gefährlich sein könnte und was harmlos ist. Die Zahl der radioaktiven Zerfallsprozesse in Becquerel (Bq) sagt wenig aus, maßgebend ist erst die Dosis in Sievert (Sv), ein Maß für die im menschlichen Körper durch radioaktive Strahlen umgesetzte Energie. Bei einer kurzzeitigen Ganzkörperdosis von ca. 1 Sievert leidet der Mensch unter der Strahlenkrankheit, aber er gesundet wieder. Bei der 5-fachen Dosis ist mit dem Tode zu rechnen.
Bei einer Teilkörperbestrahlung sieht es ganz anders aus: bei Krebsbehandlungen werden Organdosen von ca. 40 Sievert in ca. 20 Einzelportionen verabreicht, bei Röntgen oder CT können Organdosen größer als 100 Milli-Sievert erreicht werden, das verträgt der Mensch [1]. Immer spielt die körperliche Verfassung und die Zeit der Einwirkung eine Rolle, weil sich der Organismus erholen kann. Das ist individuell verschieden.
Ein passender Vergleich ist die Flasche Schnaps, in kurzer Zeit getrunken kann es extrem schädlich sein, nicht aber bei Verteilung über längere Zeit [Alkohol hat ebenso wie ionisierende Strahlung eine deterministische Wirkung (Strahlenkrankheit bzw. Alkoholvergiftung) und als stochastische Wirkung ein Krebsrisiko].

Die Hintergrundstrahlung in Japan (Fukushima) ist sehr niedrig, sie liegt bei 0,05 bis 0,07 Mikro-Sievert pro Stunde. Erst beim hundertmillionenfachen im Bereich einiger Sievert wird es gefährlich. Dazwischen liegen gesetzlich festgelegte „Grenz“-Werte, die als Vorsorgewerte zu sehen sind.

Grundsätzlich gilt der Satz des Paracelsus auch für Radioaktivität: „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht das Gift“. Und bei kleiner Dosis gibt es die „adaptive Antwort“ eines Organismus, denn das Immunsystem des Körpers wird trainiert. Der Organismus lernt es, sich gegen eine Einwirkung von außen zu wehren, wie am Prinzip der Schutzimpfung eindrucksvoll bewiesen wird. Eine kleine Dosis ist nicht schädlich, sie ist oft nützlich.

Die Halbwertszeit beträgt 30 Jahre!

So oder ähnlich heißt es, um eine immerwährende Gefahr zu suggerieren. Aber die Halbwertszeit besagt nichts über „Gefahr“. Es ist umgekehrt, eine große Halbwertszeit heißt, dass wenige Atomkerne zerfallen, das bedeutet wenig Strahlung und daher eher harmlos. Kleine Halbwertszeit bedeutet, dass viele Atomkerne pro Zeiteinheit zerfallen, das heißt dann starke Strahlung und höhere Gefahr. So wurde der ehemalige russische Agent Alexander Litwinenko mit Polonium-210 vergiftet, ein alpha-Strahler mit der Halbwertszeit 138 Tage. Zur Vergiftung reichte weniger als 1 Mikrogramm in seinem Körper. Andererseits kommt der größte Teil der Radioaktivität im menschlichen Körper vom Kalium-40. Es sind ca. 4500 Bq mit Halbwertszeit 1,3 Milliarden Jahre. Der Mensch strahlt fast unendlich lange, das ist harmlos.

Ist eine „verseuchte“ Gegend auf ewig unbewohnbar?

Beispiel Tschernobyl

Vier Jahre nach dem Tschernobyl-Unfall konnte erstmals das kontaminierte Gebiet in den Nachfolgestaaten der UdSSR von Leuten aus dem Westen betreten werden, es waren Fachleute der Wiener IAEO für ca. 3 Monate dort. Von 8000 an die Bewohner verteilten Filmdosimetern zeigten 90% nach 2 Monaten nichts an, weniger als die Nachweisgrenze 0,2 Milli-Sievert. Es errechnet sich weniger als 0,15 Mikrosievert pro Stunde, die ganz normale Hintergrundstrahlung [2]. Zum Vergleich: beim Fliegen auf Reiseflughöhe in unseren Breiten beträgt der Strahlenpegel 5 Mikro-Sievert pro Stunde, in der Concorde waren es wegen der größeren Höhe 10 bis 15 Mikro-Sievert pro Stunde. Daher kritisierte die IAEO in ihrem Bericht die Umsiedlungen als zu weitgehend aus Gesichtspunkten des Strahlenschutzes, dsgl. die Lebensmittelrestriktionen.

Für die evakuierte 30-km-Zone um Tschernobyl wird heute eine zusätzliche Jahresdosis zwischen 0,5 und 5 Milli-Sievert pro Jahr angegeben [3] (in Deutschland haben wir bis zu 10 Milli-Sievert pro Jahr, punktuell kann die Dosis noch höher sein). Es wohnen in der 30-km-Zone wieder Rückkehrer, die man gewähren lässt, und es arbeiten dort auch über 10 000 Menschen, die aber in der Regel in dem 45km entfernten neu erbauten Ort Slavutich schlafen. Man kann das Gebiet um Tschernobyl als Tourist besuchen, dann erhält man beim Flug dorthin eine höhere Dosisleistung und auch höhere Gesamtdosis als vor Ort selber [4].

Beispiel Fukushima

In Japan ist alles anders, es gab von Beginn an ausführliche Info über das Internet, auch in deutscher Übersetzung [5]. Aus dem Verlauf der veröffentlichten Daten zur Ortsdosisleistung an verschiedenen Messpunkten beim Kraftwerk von Fukushima ist alles wichtige zu sehen: Es gab Freisetzungen von Radioaktivität durch die Explosionen und die Druckentlastungen des Containment, dabei wurden während einiger Stunden etliche Milli-Sievert pro Stunde erreicht. Inzwischen geht der Strahlungspegel kontinuierlich an allen Messstellen zurück. Die Strahlung hat die höchsten Werte dicht an den Reaktorblöcken (inzwischen unter 500 Mikro-Sievert pro Stunde), an den ca. 1km entfernten Toren des Geländes < 100 Mikro-Sievert pro Stunde bis < 20 Mikro-Sievert pro Stunde.

Die Daten am Kraftwerksstandort werden in groben Zügen durch Messungen der Ortsdosisleistung am 3.4.2011 im 30-km-Umkreis bestätigt [6]:

Entfernung vom Kraftwerk in km

Ortsdosisleistung in Mikro-Sievert pro Stunde

30

1,1

20

1,3

17

2,5

15

6,5

8

5,5

3

3,6

2,9

1,2

2,5

7,8

1,8

11

1,5

94…109

Zum Vergleich: Ortsdosisleistung auf Reiseflughöhe um 5 Mikro-Sievert pro Stunde. Jahresdosis für fliegendes Personal im Mittel 2,2 Milli-Sievert und maximal 9,0 Milli-Sievert [7]. Es gibt auf der Welt Orte mit einer Jahresdosis > 100 Milli-Sievert, auch dort leben Menschen ohne Beeinträchtigung ihrer Gesundheit [8].

Die Daten zeigen, dass niemand außerhalb des Kraftwerkgeländes von Fukushima eine schädliche Dosis erhalten wird, die zur Strahlenkrankheit führt. Der Strahlenpegel ist im Vergleich zur Hintergrundstrahlung vor dem Unfall erheblich angestiegen, um das hundertfache oder noch mehr. Dennoch ist der Abstand zu einer schädliche Dosis noch groß genug. Die vorsorglich evakuierten Gebiete werden bald wieder bewohnbar sein, falls es die japanischen Gesetze erlauben. Es sind nach Beschluß der japanischen Regierung weitere Evakuierungen im größeren Abstand > 20 km Abstand geplant, wenn dort Jahresdosen > 20 Milli-Sievert erreicht werden können [5]. Ob diese Absichten tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten, ebenso die Dauer aller Maßnahmen.

Für die Mitarbeiter im Kraftwerk wurde ein Grenzwert von 250 Milli-Sievert festgesetzt [5]. Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeiter vorsichtig sein werden und diese Grenze einhalten, dann werden sie mit hoher Sicherheit keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten haben.

Was ist mit „verseuchten“ Lebensmitteln?

Natürlich kommt mit der Nahrung zusätzliche Radioaktivität in den Körper, das galt bei Tschernobyl, das gilt heute für Fukushima. Entscheidend ist die Dosis. Rechnen wir dazu ein Beispiel: radioaktiv „belastete“ Pilze mit 4000 Bq/kg, das kommt vor und liegt um den Faktor 100 über dem Durchschnitt unserer Lebensmittel von 40 Bq/kg. Durch Verspeisen von 100g dieser Pilze – das dürfte die Menge einer reichlichen Mahlzeit sein – ergibt sich die zusätzliche Bestrahlungsdosis von 5,6 Mikro-Sievert (errechnet durch Multiplikation mit dem Dosisfaktor 1,4 E-8 Sv/Bq für Cs-137 beim Verspeisen). Das ist auch die Zusatzdosis, die man bei einem 1-stündigen Flug auf Reiseflughöhe in unseren Breiten erhält, wie schon gesagt wurde.

Erst neulich hat Frau Ministerin Aigner mitgeteilt, dass aus Vorsorge der „Grenz“-wert für Lebensmittel von ca. 1000 Bq/kg auf die Hälfte verringert worden ist. Wer 1 kg Nahrungsmittel mit 500 Bq/kg verspeist, erhält eine Dosis, die rund einer Flugstunde entspricht. 70 Millionen Deutsche gehen im Jahr auf Flugreise, und das nicht nur für eine Stunde, das wird toleriert. Dieselbe Dosis durch Lebensmittel soll nicht erlaubt sein – warum, das hat Frau Ministerin Aigner nicht erläutert. Die Gesetzgebung um Strahlung und Radioaktivität ist nicht von Logik gekennzeichnet, es ist Politik!

Übrigens sind die Dosisfaktoren für Cäsium-137 und Jod-131 nahezu identisch (eff. Dosis, Ganzkörper, Ingestion), daher gilt oben gesagtes in ausreichender Genauigkeit auch für Jod-131.

Was sind die Schlussfolgerungen?

In unserer Welt – insbesondere in Deutschland – wird eine Strahlendosis durch Radioaktivität sehr unterschiedlich beurteilt, sehr streng bei Kernkraftwerken, großzügig hingegen bei Flugreisen, Medizin und Bodenstrahlung, das ist Politik [9]. In anderen Ländern ist es ähnlich. Die endgültigen Folgen für Japan müssen abgewartet werden. Heute ist abzuschätzen, dass durch die zerstörten Kraftwerke in Japan keine Menschen zu Schaden kommen werden, obwohl die Kraftwerken im Vergleich zu den in Deutschland schon Sicherheitsmängel aufweisen. Warum dennoch die Kernkraftwerke in Deutschland weg sollen, bleibt ein Geheimnis unserer Politiker. Die Kerntechnik ist keine Risikotechnologie, auch wenn in unzähligen Broschüren, Verlautbarungen, Studien ein Gegenteiliges behauptet wird.

Niedrige Strahlendosen sind nicht schädlich, sie sind nützlich für Lebewesen, das war gängiges Wissen in den 50-er und 60-er Jahren. Dieses Wissen wird heute nicht mehr beachtet, es wird aussterben. In Deutschland wird vom Bundesamt für Strahlenschutz versucht, die Schädlichkeit niedriger Dosen zu beweisen, Aufträge zu Studien wurden vergeben. Es ist zu erwarten, dass in den fertigen Arbeiten schwammige Formulierungen stehen, mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen.

Es gibt immer wieder Berechnungen von hohen zu erwartenden Opferzahlen infolge Krebs durch Strahlung. Diese sind bei solchen Krebsrisiken zu finden, die in die politische Diskussion geraten sind. Mit Hilfe der dazu benutzten LNT-Theorie können aus kleinen Risiken große beeindruckende Opferzahlen errechnet werden. Von renommierten Strahlenschutzfachleuten wird dieses Vorgehen als falsch beurteilt [8] [10]. Dazu wird später gesondert berichtet.

Dr. Lutz Niemann für EIKE

Literatur

[1] Hans Kiefer, Winfried Koelzer, „Strahlen und Strahlenschutz“, 2. Aufl. 1987, ISBN 3-540-17679-9

[2] „Das internationale Tschernobyl-Projekt“, Schlussfolgerungen und Empfehlungen, IAEO, Wien 1991

[3] Jürgen Kraemer, Dietmar Zappe: „Tschernobyl und die 30-km-Zone“, atw 56. Jg. (2011) Heft 2 Seite 88 ff

[4] Dr. Hermann Hinsch, "Das Märchen von der Asse", ISBN 978-3-8370-9977-5, Seite 30

[5] Radiologischer Lagebericht unter http://fukushima.grs.de/

[6] http://www.youtube.com/watch?v=yp9iJ3pPuL8&feature=player_embedded

[7] StrahlenschutzPRAXIS 1/09

[8] Z. Jaworowski, Symposium „Entwicklungen im Strahlenschutz“ am 29.11.2001, München, auch in atw 47, Januar 2002, Seite 22 – 27

[9] Dr. Klaus Henrichs, „Nutzen und Kosten der neuen deutschen Strahlenschutzverordnung aus pragmatischer Sicht“, Symposium „Entwicklungen im Strahlenschutz“ am 29.11.2001, München

[10] Prof. Klaus Becker, „Ursachen, Folgen und Therapie des Radiophobie-Syndroms“, Vortrag am 28.5.2003 an der University of Massachusetts, gedruckt in atw 49. Jg. (2004) Heft 3 – März, S. 177 ff




Nichts dazugelernt!

In Japan verstrahlt das Atomkraftwerk Fukushima eine Region, die vielleicht auf Jahrzehnte unbewohnbar bleibt. Fast noch heftiger sind die Schocks im 12 000 Kilometer entfernten Deutschland. Da setzt Fukushima eine Kettenreaktion in Gang, die nüchternes Denken vernebelt und politische Hyperventilation auslöst. 

Die ganze Nation fixiert sich auf die Frage: „Wer schafft den schnellsten Atomausstieg?“ Und dabei geht es drunter und drüber in den Köpfen. Wie sonst wäre zu bewerten, was ein vergrüntes Leitmedium so formuliert:

„Wenn (der Atomausstieg) gelingt, wird die Bundesrepublik zum Modell für ein neues nachhaltiges Wirtschaften, das die Ressourcen schont und künftige Generationen nicht belastet. Es wird führend sein in der Entwicklung und Produktion energiesparender Zukunftstechnologien, ein grüner Exportweltmeister.“

Hurra, wieder einmal rettet Deutschland die Welt!

Damit kein Missverständnis entsteht: Ich gehöre nicht zu den Freunden der Kernenergie. Zwar habe ich als junger Reporter über die saubere Atomkraft berichtet, als das längst abgeschaltete Kernkraftwerk in Obrigheim gebaut wurde: kein Dreck aus Schornsteinen, Unabhängigkeit vom Öl, Energie im Überfluss.
Doch 1986 produzierte ich eine Reportage über die Atomtestgebiete in der Südsee. Dort war ich auf dem Plutoniumdom von Eniwetok, der noch 30000 Jahre tödlich strahlt. Besuchte die Insulaner von Rongelap, wo noch in der zweiten Generation mehr als die Hälfte der Kinder als Missgeburten auf die Welt kamen, viele nur als Fleischklumpen. Ich sprach mit ehemaligen Bewohnern von Bikini, deren freiwillige Umsiedlung mit zynischen oder arglosen Versprechen erreicht wurde: Sie müssten ihr Land kurzfristig zur Verfügung stellen, weil etwas getestet werde, was den ewigen Weltfrieden bringe, erklärte der amerikanische Offizier damals. Die Inseln sind bis heute nur bedingt bewohnbar.
Das Thema hat mich nie wieder losgelassen. Dabei bin ich zu diesem Fazit gekommen: Die Geschichte der Kernspaltung ist verbunden mit grenzenloser Naivität der Forscher, mit Vertuschungen und Lügen der Regierungen und Nutznießer. Und sie ist mit Hoffnungen und Ängsten verbunden, die sich rationaler Betrachtung entziehen. Das, was sich gerade in der Bundesrepublik abspielt, ist dafür ein schlagender Beweis.
Als vor 50 Jahren das Atomzeitalter auch in Deutschland begann, gab es den Konsens aller relevanten Kräfte, dass die Atomkraft die Zukunft mitbestimmen soll. Aus heutiger Sicht mag das falsch gewesen sein. Aber damals wurde jeder Skeptiker so heftig geschmäht und geächtet wie heute Kritiker der Sonnen- und Windideologie. Bald konnten wir lesen, dass Deutschland die besten Atomkraftwerke baue und führend in der Technologie sei. Heute ist es ein Standardsatz aller Parteien, dass wir führend seien bei erneuerbaren Energien.
Es scheint ein innerer Zwang zu sein, dass wir immer die Ersten und Besten sein wollen. Die wilhelminische Überzeugung gehört offenbar dazu, wenn den Deutschen wieder eine Patentlösung aufgeschwatzt werden soll.
Im Wettbewerb um den radikalsten und umweltschonendsten Ausstieg aus der Nuklearwirtschaft ist ein Wort völlig untergegangen, mit dem zumindest Union und FDP einmal ihre Existenzberechtigung begründeten. Das Wort heißt „Marktwirtschaft“ .

Viel Markt hat es in der Energiewirtschaft noch nie gegeben, weder bei der Erzeugung noch bei der Verteilung. Aber jetzt werden auch noch seine letzten Spuren beseitigt. Der Sündenfall war das Einspeisegesetz für erneuerbare Energie (EEG). Auch hier ist eine Klarstellung nötig: Dieses Gesetz ist keine grüne oder rot-grüne Erfindung, sondern es stammt aus der schwarz-gelben Ära Kohl. Mit seiner Erfindung brüsten sich Angela Merkel und Klaus Töpfer. So gesehen ist es auch nicht verwunderlich, wenn jetzt aus dem Regierungslager keinerlei Ideen kommen, wie eine marktwirtschaftlich organisierte Energiepolitik aussehen kann.
Das EEG widerspricht eigentlich den Prinzipien aller Parteien außer denen der Grünen. Es ist eine besonders widerwärtige Form der Subventionsverschleierung und Klientelpolitik. Verpackt wird diese Umverteilung des Vermögens von unten nach oben in die Weltrettungsterminologie des Klimaschutzes.

Zynische Klientelpolitik

Wie können FDP und Union ein Gesetz gutheißen, in dem der Absatz eines Produkts zu einem vielfach über dem Marktpreis liegenden Preis in unbeschränkter Menge vom Staat garantiert wird? Das ist Planwirtschaft pur. Der Zynismus, der in jeder Subvention steckt, wird beim EEG noch auf die Spitze getrieben. Nicht der Staat bezahlt, nein er zwingt den Verbraucher, die überteuerte Ware direkt abzunehmen. Wahrscheinlich hatten die Erfinder die berechtigte Sorge, dass das EEG nicht überleben würde, müssten die vielen Milliarden, die es kostet, aus dem Staatshaushalt bezahlt werden.
Das EEG hat den Vorteil, dass die „bürgerlichen Parteien“ ihrer Klientel neue Subventionen zuschieben können. Sinkende Agrarsubventionen werden durch Solaranlagen ausgeglichen. Denn wer die besonders üppige Solarförderung abgreifen will, braucht Dächer oder Land. Beides trifft vor allem auf Landwirte und Gutsbesitzer zu. Entsprechend erschüttert waren die Thurn und Taxis, als zuletzt auf Druck des Wirtschaftsministers die Solarförderung gekürzt und Anlagen auf Grünflächen verboten wurden: Das Fürstenhaus wollte gerade das größte Solarkraftwerk der Republik bauen.
Wenn Sie zu den Freiberuflern und Besserverdienenden gehören, haben Sie sicher auch schon Angebote erhalten, die Ihnen acht Prozent Verzinsung garantieren, wenn Sie in einen Windpark investieren. Das ist eine lohnende Anlage, angesichts der zwei Prozent, die Ihre Bank vielleicht bietet. Acht Prozent sind aber nur möglich, weil der Staat durch das EEG die Gewinne garantiert, die der Verbraucher bezahlen muss. Um diese üblen Kapitalverschiebungen zu rechtfertigen, muss man schon die Rettung der Welt beschwören. Sonst wären solche Schweinereien gar nicht möglich.
Die Umverteilung von unten nach oben erklärt auch die Erfolge der Grünen in den wohlhabenden Schichten. Keine andere Partei sichert deren Wohlstand mit solch moralisch überhöhter Inbrunst wie die die Grünen. Der Schwenk der FDP zum EEG hat auch mehr mit Klientelpolitik zu tun als mit Überzeugung.
Warum macht die SPD da mit? Ich weiß es nicht. Es ist doch ihre Klientel, die gebeutelt wird. Dass sie so hemmungslos die Umverteilung von unten nach oben  betreibt, zeigt einige Verwirrung an.

Wenn es für eine Förderung alternativer Energien einen Grundkonsens in der Gesellschaft gibt, dann ist das EEG eine der schlechtesten Lösungen. Die marktwirtschaftlichste Form eines solchen Eingriffs wäre eine knappe Vorschrift: Jeder Stromanbieter muss in seinem Mix einen Anteil von sagen wir 20 Prozent alternativer Energie haben. Dies würde einen Wettbewerb um die preisgünstigste Technik auslösen.

Der Staat könnte durch Förderung der Grundlagentechnologien helfen. Das alles wäre ordnungspolitisch sauber, sozial gerecht und mindestens so umweltfreundlich wie die jetzige Verspargelung der Landschaft. Es nähme aber dem Staat die Macht, über die Energiepolitik die Bürger zu gängeln und auszunehmen.

Der Staat dominiert die Energiebranche wie kaum eine andere. Sie ist so attraktiv für Politiker, weil niemand auf das Produkt Strom verzichten kann. Aber wie bei jedem Produkt, das der Staat beherrscht, entstehen systematisch Abzocke und Korruption. Der Staat fördert die Monopolbildung und durchsetzt dann die Führung mit seinen Vertretern, auch wenn die Watt und Volt nicht unterscheiden können. Das ist keine deutsche Besonderheit. In Japan hat die Skandalfirma Tepco, die Fukushima betreibt, das Monopol im Großraum Tokio. Wettbewerber gibt es nicht.

Da Japan sich früh von der Kohle verabschieden musste, einfach weil es im Land keine mehr gab, fiel dies mit der Hochzeit der Atomeuphorie zusammen. Also setzte der Staat auf Kernkraft, also wurden die Gesetze so gestaltet, dass die regionalen Monopolversorger Reaktoren bauen konnten. Die staatliche Aufsicht eröffnete ihnen Spielräume, sich hin und wieder über Auflagen hinwegzusetzen. Auch Japan konnte den Interessenkonflikt nicht lösen, den eine staatlich bevormundete Wirtschaft produziert. Für den Machterhalt und die Rendite wurden Kompromisse bei der Kontrolle geschlossen.

Es ist sicher kein Zufall, dass Japan und Frankreich, zwei Staaten, die jede Deregulierung im Strommarkt vermieden, besonders konsequent auf Atomstrom setzten. In den USA, wo es Wettbewerb gibt, wurden nach der Beinahekatastrophe von Harrisburg keine Reaktoren mehr gebaut. Sie waren einfach zu teuer. Sicherheitsauflagen und Haftungsrisiken wurden zu hoch.

Die Branche war fast erledigt. Ihre Wiederauferstehung verdankt sie der These vom menschengemachten Klimawandel. Die Wissenschaftlerin Sonja Boehmer -Christiansen hat detailliert den Einfluss der Nuklearindustrie auf die Premierministerin Margaret Thatcher beschrieben, die die CO2-Theorie forcierte, auch um ihre Bergarbeiter loszuwerden. Keine Branche hat die Theorie so unterstützt wie die Atomwirtschaft. In Deutschland kam das vor allem bei CDU und FDP an. 

In Frankreich und Japan war immer klar, dass die Regierung die Gesetze so gestaltet, dass sich der Bau von Atomkraftwerken rechnet. Dies ist offenbar die Voraussetzung für Nukleartechnologie. Auch in Deutschland flossen Milliardensubventionen in Entwicklung und Bau der Atommeiler. Die Wege dieser Finanzierung waren so vielfältig und verzweigt, dass sie von einem Außenstehenden nicht mehr nachzuvollziehen sind. Aber wir wissen heute: Es waren Fehlinvestitionen.

Weder Politik noch Wirtschaft haben daraus gelernt.

Mit gleicher Leidenschaft stürzen sie sich nun auf die erneuerbaren Energien. Dabei gibt es das eigentlich gar nicht: Energie, die verbraucht ist, ist weg. Es gibt alternative Energien, die weiter erforscht werden müssen. Nicht für den möglichst schnellen Atomausstieg, sondern um eine möglichst preiswerte, dauerhafte Energieversorgung zu sichern.

Wenn die Politik, sei sie schwarz-gelb oder rot-grün, nun die Führung beim Umbau der Energiewirtschaft übernehmen will, dann gehen wir gefährlichen Zeiten entgegen. Es drohen Subventionsorgien ohnegleichen. Der Wettlauf der Industrie um das grünste Image hat bereits begonnen. Sie wird das liefern, was der Staat finanziert. Siemens oder EnBW ist es wurscht, woher der Strom kommt – solange der Staat Geschäfte mit Gewinn garantiert.

Damit die vergrünte Staatswirtschaft nicht zusammenbricht, muss die Klimawandeldoktrin um jeden Preis verteidigt werden, auch wenn sie international schon auf dem Rückzug ist. Aber das ist ein anderes Thema. Heute ist nur festzuhalten: Neben der Vernunft hat das Reaktorunglück bei uns ein weiteres Opfer – den Markt. Unter den Folgen werden wir mindestens so lange leiden wie die Japaner unter den Strahlen von Fukushima.

von Günter Ederer,

mit freundlicher Genehmigung des Autors, erschienen zuerst in Capital 05/2011

Er bekennt sich dazu, kein neutraler Beobachter zu sein: Günter Ederer, 69, ficht als Wirtschaftsjournalist für die Freiheit und die Marktwirtschaft. Als TV-Reporter und Dokumentarfilmer hat er in über 60 Ländern gedreht, unter anderem war er sechs Jahre lang Japan-Korrespondent des ZDF. Nebenbei schrieb er mehrere erfolgreiche Bücher. Ederer hat den Ludwig Erhard-Preis und zahlreiche andere Auszeichnungen erhalten. Anfang März ist sein neuestes Buch erschienen:"Träum weiter Deutschland! Politisch korrekt gegen die Wand"

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Kernenergie: Deutschland steigt aus – Polen steigt ein!

1. Die Regierung hat ein Moratorium verhängt und die 7 ältesten KKW  vom Netz nehmen lassen. Alle KKW sollen einem Stresstest unterzogen werden. Dazu der Schweinfurter Professor  für Thermodynamik  und Energietechnik Johannes Paulus: „Jedem Insider ist doch klar, dass hier Gründe gesucht werden, um die 7 KKW endgültig abschalten zu können. Das ganze sind nur Alibitests., die so getaktet sind, dass das Ergebnis schon vorher feststeht. Das ist eine Willkür der Politik. Die Regierung will die 7 KKW stilllegen und sucht jetzt eine technische Begründung dafür.“ (Interview im Schweinfurter Tagblatt 16.4.2011)

2. Der Deutsche Bundestag beschäftigte sich 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erneut mit dem Super-GAU. In einer öffentlichen Anhörung am 13.April 2011 kamen sowohl Experten und Diplomaten zu Wort als auch Liquidatoren, die an dem Unfall im Jahr 1986 am Unglücksort halfen“, die somit 25 Jahre überlebt haben  ( (Deutsches Ärzteblatt, Jg.108 22.4.2011, Seite C 715)

3. Ethik-Kommission: Atomausstieg dauert mindestens 10 Jahre E.On-Chef Teyssen warnte vor dem übereilten Ausstieg aus der Kernkraft. Deutschlands größter Energiekonzern E.On hat Gas- und Kohlekraftwerke hochgefahren und Wartungsarbeiten verschoben, um Stromausfälle zu verhindern. E.On Chef Johannes Teyssen sagte: „Netzwerkbetreiber hätten darum gebeten, weil sie kurzfristige Blackouts infolge der abgeschalteten Kernkraftwerke fürchten. „Aber wir verschieben auch auf Bitten der Netzbetreiber, sofern das technisch vertretbar ist, Revisionen von Werken, um keinen plötzlichen Spannungsabfall zu erzeugen.“Teyssen  fürchtet bei steigenden Strompreisen eine Deindustriealisierung Deutschlands. 830.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr. „Wenn die energieintensive Grundstoff- und Chemieindustrie uns verlassen, ist das für die ganze Wirtschaft schlimm. In einer Wirtschaft ohne Grundstoffindustrie, ohne Stahl- und Aluminiumerzeugung gebe es auch keine heimischen Werkzeugmaschinen mehr „Dann werden auch keine Windkraftwerke mehr bei uns gebaut.“ Deutschland könne nicht nur von Dienstleistungen und Landwirtschaft leben“ so Teyssen. (Wirtschaftswoche 01.05.2011, http://wiwo.de/t/a/464720)

4. EU-Kommissar Günther Oettinger kritisiert die Energiewende der Bundesregierung. Es reiche nicht aus zu sagen, man wolle viel erneuerbare Energien, so Oettinger. Berlin müsse auch erklären, aus welchen Quellen die Energie kommen solle. (Bild 04.05.2011)

5. Laut einem Kommentar der "FAZ" ist innerhalb der CDU die Debatte über die Atomkraft noch lange nicht beendet. Die Union tue sich schwer mit dem neuen Kurs, auch wenn die Parteispitze deutlich zu machen suche, eigentlich werde keine neue Politik betrieben. Weil das in Teilen der Parteibasis anders gesehen oder auch nicht verstanden werde, habe die Führung nun zu kämpfen. (FAZ  04.05.2011) „Es verbietet sich die Energiepolitik der nächsten 30 Jahre von den Stimmungen im Frühjahr 2011 abhängig zu machen“ (Hessen CDU-Generalsekretär Peter Beuth in Bild 3.5.2011) .

6. Kostiantyn Gryschtchenko, Außenminister der Ukraine (Tschernobyl):
Die Realität der Weltwirtschaft macht die Atomenergie nötig. Sie stellt eine wichtige Säule der Volkswirtschaften dar. Millionen von Arbeitsplätzen hängen davon ab. Dies kann nicht durch andere Energiequellen ersetzt werden. Die internationale Atomenergiebehörde IAEA sollte aufhören, zu Selbstberuhigungsmitteln zu greifen, und stattdessen ihre Aufgabe eines internationalen Kontrolleurs entschlossener erfüllen. (FAZ 28.4.2011, S.10)

Der Knaller der Woche: "Anreize" für umweltfreundliches Kosmetik (Pekunia non olet!)

7. Deutschland finanziert die „Entwicklung eines Lippenpflegestiftes auf Torfbasis mit 260.000 €“und mit 355.000 € die Entwicklung neuer Erntemaschinen für Kamillenblüten“ siehe Verschwendungsbericht des Bundes der Steuerzahler (Kommentar CHR Wolfram Weimers, Focus 17/21 S. 5 – Wie Versailles  – nur ohne Krieg Deutschland zahlt für andere Staaten, die viele Jahre dramatisch über ihre Verhältnisse lebten)

Übernommen und tlw. gekürzt aus>aus Energie, Wissenschaft und Technik 5.5.2011

Bürger für Technik www.buerger-fuer-technik.de

Dr. Ludwig Lindner, Emslandstr. 5, 45770 Marl

Tel: 02365-35725 Fax: 02365-698 6782  Ludwig_Lindner@t-online.de

                            




Warum es mit den Windrädern nicht läuft!

Im ersten vollen Jahr seines inzwischen 20jährigen Lebens hat der Weiße Elefant in Oldbury erfreuliche 209 KWh Elektrizität erzeugt – genug Strom um eine einfache 100W Leselampe etwas weniger als drei Monate leuchten zu lassen. Für den Rest der Zeit musste man sich etwas anderes als das Lesen im Bett einfallen lassen.

Der jährliche Gesamterlös betrug fast £23 (bei einem KWh-Preis von 11 Pence). Unter der Annahme, dass es keine Finanzierungskosten, Versicherung oder Wartung gab, und nach Abzug des 20jährigen Erlöses (in Höhe des vorjährigen Erlöses), betrugen die nicht amortisierten Netto-Kapitalkosten rund £5.415,20.

Diese Zahl untertreibt die tatsächlichen Kosten. Die englische Regierung hat viel von ihren Klimaschutzmaßnahmen hinter einem bewusst komplexen Netz von Abgaben, Steuern, Belastungen und Zuwendungen verborgen, und – vor allem – hinter einer heimlichen Verdoppelung der zu bezahlenden Strompreise, um damit großzügige Subventionierungen an alle im Windturbinengeschäft Tätigen auszuschütten (Wir Großgrundbesitzer nennen das Yacht-Hilfen). Die Webseite des Ergebenheits-Ministeriums nennt diesen obskurantistischen Mischmasch gar nicht amüsant "Transparenz".
[Anm. d. Ü.: Monckton nennt das brit. Department of Energy and Climate Change "King Canute Department". König Canute war ein Märchenkönig, der sich mit Ja-Sagern und Ergebenheitsschranzen umgab, die dem König einredeten, er sei allmächtig, bis der König selbst die Probe machte und die Begrenztheit seiner Macht erkennen musste, weil er dem Meer die Flut nicht verbieten konnte.] 

Wie viel "Klimaerwärmung" wird der Weiße Riese verhindern? Wenn er läuft, wird er 209.000/ 365/24 oder durchschnittlich fast 24 Watth erzeugen: gerade genug, um eine elektrische Zahnbürste zu betreiben.

Der durchschnittliche englische Stromverbrauch beträgt laut Transparenz-Ministerium 43,2 GW. Die Stromerzeugung trägt mit einem Drittel zu den englischen CO2-Emissionen bei, England trägt 1,5% zu den globalen Emissionen bei. Also beträgt der Anteil p der CO2-Emissionen, die die Wertlose Windturbine verhindert, 24 / 43’’200’000.000 / 3 x 0,015, oder 2,76 x 10(hoch minus 2), oder, wie Admiral Hill-Norton so etwas nannte, "zwei Drittel von drei Fünfteln von Verdammt-noch-mal-Null-Komma-nix". Überspringen Sie die folgenden Absätze, wenn Ihnen von der Mathematik der Schädel raucht.

Heute beträgt die CO2-Konzentration 390 ppmv (weniger als 0.04%, obgleich die meisten Menschen meinen, sie läge eher in der Größenordnung von 20-30%). Anstelle der 438 ppmv CO2- Konzentration, welche das IPCC für 2030 in seinem A2-Szenarium vorhersagt, wird sie dank des Wunderkreisels 438 – p(438-39) betragen, oder anders gesagt: sieben Achtel von Null-Komma-Nix unter 438 ppmv.

Der Weltklimarat IPeCaC [Anm. d. Ü.: Ipecac = Brechmittel, gewonnen aus einer Tropenpflanze]  sagt, dass im Zeitraum von 2000 – 2100 durch das CO2 und andere Schadstoffe pro Quadratmeter ein Strahlungsantrieb von 8 Watt (ohne Bezug) erzeugt würde (S. 803 des 2007er Klimaberichts, SPM.3 Grafik S. 13) und damit 3,4 Celsiusgrade an “globaler Erwärmung” verursacht würden. (Zunahme von 2000-2010: 0,0 Celsiusgrade)

Das ergibt den "transienten Jahrhundert-Klima-Sensitivitäts-Parameter", der 3,4/8 beträgt oder 0,425 Celsiusgrad/W/m2. Der ist mit 5,35 zu multiplizieren, dem Koeffizienten in der Gleichung vom CO2-Antrieb, um zum "transienten globalen Jahrhundert-Erwärmungs-Koeffizienten" zu gelangen: n = 2,274 Celsiusgrad. Wir brauchen uns wegen der Erwärmung jenseits von 2100 keine Gedanken zu machen, weil es nach Solomon et. al. (2009) 1000 bis 3000 Jahre braucht bis sie kommt. Viel zu langsam, um unvermeidbaren Schaden zu verursachen.

Man multipliziere den Logarithmus jedweder proportionalen Veränderung in der CO2-Konzentration mit dem "transienten globalen Jahrhundert-Erwärmungs-Koeffizienten" n, und man erhält einen Schätzwert der vermutlich eintretenden (oder zu verhindernden) globalen Erwärmung zwischen Heute und 2100.

Der Sandwell-Sperlings-Häcksler wird nur 20 Jahre laufen, nicht 100, also wird unser Wert für n zu groß werden, und damit die Erwärmung überschätzen, die das Ding tatsächlich verhindern wird. Aber weil wir nun mal die "Seid-nett-zu-den-Bettnässern"-Woche haben, werden wir trotzdem den Jahrhundert-Wert für n ansetzen.

Das rechnen wir mal: 2,274 ln[438/(Klitzeklein x Winzig < 438)] das ergibt – mein  wissenschaftlicher Taschenrechner mit 12stelliger Anzeige konnte das nicht darstellen – also habe ich Microsoft Excel angeschaltet. Nach Bill Gates wird also die vom Birminghamer Fledermausklopfer zu verhindernde Erwärmung während der nächsten 20 Jahre weniger als 0.0000000000007 Celsiusgrade betragen. 

Wie es so schön auf den TV-Verkaufskanälen heißt: "Abwarten, es gibt noch Mehr!!!" Na ja, es könnte ja kaum weniger kommen. Wie viel würde es also kosten, fragte ich mich, 1 Celsiusgrad Erwärmung zu verhindern, wenn alle Verhinderungs-Maßnahmen des Klimawandels so lächerlich kosten-ineffizient sind, wie diese doofe Windmühle?

Man erhält die "Kostenwirksamkeit der Klimawandelverhinderung", indem man die zu verhindernde Gesamterwärmung durch die gesamten Lebenszykluskosten des Projekts teilt. Wie sieht die Antwort aus? Nun, es sind bezahlbare £8 Quadrillionen pro verhindertem Celsiusgrad Erwärmung. Das aber ist eine UNTERschätzung, weil unsere Methode zur ÜBERschätzung der verhinderten Erwärmung tendiert.

Und das bevor wir Politiker überhaupt Fragen gestellt haben, ob die IPeCaC-Schätzungen empörende schamlose Übertreibungen sind. [Ich höre Rufe wie "Nein!", "Schande!", "Tretet zurück!" "Ich beantrage, dem ehrenwerten Lord das Wort zu entziehen!" "Was habe ich mit meinem Antrag auf Kostenerstattung gemacht?"].

Nehmen wir an, die Verhinderung des Klimawandels aus anderen Gründen als CO2 wäre genau so ineffizient wie die Verhinderung des vom CO2 verursachten. In diesem Falle unter der Annahme – so macht es die Weltbank -,  dass das Welt-BSP etwa £36,5 Trillionen beträgt, welcher Anteil der globalen Wertschöpfung würde von der Klimawandelabwehr aufgefressen? Die Antwort ist: 736%, oder anders gesagt, der Wert von 736 Jahren Welt-Wertschöpfung. 

Das ist eine unmenschlich hohe Summe. Wie viel müsste jeder der 7 Mrd. Menschen auf der Welt im kommenden Jahrhundert löhnen, um die 3,4 Celsiusgrad Erwärmung zu verhindern, auf die der IPeCaC bis 2010 hofft? Jeder von uns müsste über £3,8 Millionen berappen, und das ist noch weit untertrieben. Ich werde meinen Learjet verkaufen und Linienflugzeuge benutzen müssen. Halt nein – was habe ich mit dieser Hochglanzbroschüre gemacht, wo es darum geht, wie viele zig Millionen ich mit den dreißig 70-Meter hohen Windrädern machen könnte, die ich am South Beat aufrichten könnte. Da steht’s ja in meinem Antrag auf Kostenerstattung. [Anm. d. Ü.: Monckton spielt hier auf den Skandal der betrügerischen Abrechnungen von Kosten zu Lasten der Steuerzahler.]  

"Der ehrenwerte Lord," würden die Regierungsschranzen vielleicht rufen, "führt vorsätzlich ein kleines, absurdes, untypisches Beispiel an. Schande! Rücktritt! Ausgaben!" usw.
Hier sind die entsprechenden Zahlen für die £60 Mio./Jahr Subventionierung (20 Jahre lang) für die weltgrößte Windfarm. Klingeling! Ich glaube, ich brauche doch noch einen Learjet. Und eine Yacht, und einen Lamborghini und einen Betthasen.

Die “globale Erwärmung”, die die Thanet Windfarm während ihrer 20jährigen Betriebsdauer verhindern wird, beträgt 0.000002 Celsiusgrade, oder zwei Millionstel eines Grades, oder 1/25 000 der kleinsten Veränderung der globalen Temperatur, die mit modernen Methoden überhaupt entdeckt werden kann. Die Effizienz der Verhinderung, pro Grad Erwärmung, beträgt £578 Trillionen, oder nahezu 6000 mal des gesamten Wertes von 296 Jahren englischer Friedens- und Kriegsschulden zur Zeit von Margaret Thatchers Amtsantritt. Das entspricht einer britischen Gesamtverschuldung von 1,7 Millionen Jahren, nur um 1 Grad Erwärmung zu verhindern.

Um die vom IPeCaC vorhergesagte Erwärmung von 3.4 Celsiusgrad im 21. Jh. zu vermeiden, würde in diesem Jahrhundert mehr als die Hälfte des gesamten globalen BSP benötigt, wenn alle Maßnahmen so ineffizient wären wie Thanet. Das würde jeden Menschen auf der Welt  über £280.000 kosten.

"Der ehrenwerte Lord pickt sich immer noch die Rosinen heraus! Rücktritt! Burggraben! Enteninsel" usw.
Aber betrachten Sie es doch mal von dieser Seite: Alle schottischen Windfarmen, die theoretisch 10% des englischen Stroms erzeugen können, (Tatsächliche Einspeisung 0 im kalten Dezember, als wir sie am meisten gebraucht hätten), werden nur 0,00002 Grad Erwärmung verhindern über ihre 20jährige Betriebszeit – das ist etwa so viel wie von allen chinesischen Windrädern zusammen.

Da haben wir es. Nach der größten und teuersten Propagandaschlacht in der Menschheitsgeschichte, die zu den höchsten Steuererhöhungen in der Menschheitsgeschichte geführt hat, mit dem Ziel des Stoppens des "Klimawandels", den es überhaupt nicht gibt, und auch nicht im vorhergesagten Tempo geben wird, stehen die ohnegleichen kostentunwirksamsten Ausgaben von Steuergeld in der Menschheitsgeschichte – und das will schon etwas heißen!

Mit der auf öffentliche Anerkennung zielenden Symbolpolitik verhält es sich wie folgt: die Politiker (das sind wir) machen die Symbole und das einfache Volk (das sind Sie) bekommt die Rechnung. Ich glaube, ich brauche doch noch einen Burggraben! Torquil, wirf bloß diesen Antrag auf Kostenerstattung nicht ins Feuer. Denk an das CO2!
[Anm. d. Ü: Bei den betrügerischen Kostenerstattungsanträgen waren von Lords auch Entenhäuser und Baumaßnahmen an Burggräben abgerechnet worden. Torquil ist ein in brit. Adelsfamilien anzutreffender Vorname.] 

Den Originalbeitrag finden Sie hier bei Watts up with that

Gastbeitrag von Viscount Monckton of Brenchley

die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE

Ergänzung der Redaktion:

Das auch in Deutschland die Renditeträume häufiger platzen darüber berichtet die Welt in ihrer Ausgabe vom1.5.11: Unter der Überschrift (Artikel hier) schreibt Autor Daniel Wetzel:

Anleger warten vergeblich auf Geld aus Ökofonds

Tausende Deutsche haben viel Geld in Windkraftfonds gesteckt. Doch von Traumrenditen keine Spur, der Ertrag vieler Windparks ist zu gering…

Die Kanzlerin kann froh sein, dass die Rotorblätter überhaupt in Schwung kommen, wenn sie den Startschuss gibt.

Auf Wind wartet auch Jürgen Neumann* – und zwar schon seit langen zehn Jahren. Der  Software-Entwickler hatte sich 2001 mit immerhin 30.000 Euro am Windpark Lüdersdorf in Brandenburg beteiligt. Die zehn Windräder sollten eigentlich bis zu acht Prozent Rendite pro Jahr abwerfen. „Das sah nach einer guten Anlage aus“, sagt Neumann, der Ökostrom „für eine gute Sache“ hält. Doch auf Geld aus seinem Öko-Investment wartet Neumann noch heute. Er beklagt: „Ausgeschüttet wurde noch nie irgendwas.“


Entwicklung der in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassenen Fonds…

Neumann hatte auf einen Anlageprospekt der WKN Windkraft Nord Beteiligungs-GmBH vertraut. 36,5 Millionen Kilowattstunden könnten jährlich geerntet werden, hieß es. Doch die Realität sah anders aus: Die in Aussicht gestellte Produktionsmenge erreichte der Windpark kein einziges Mal. Mit durchschnittlich 28 Millionen Kilowattstunden pro Jahr blieb der Ertrag stets so gering, dass es nur zur Schuldentilgung bei der Bank reichte, nicht aber für Nemann und die anderen Kommanditisten.

Wie Neumann geht es vielen Investoren. In ganz Deutschland warten Tausende Anleger vergeblich auf versprochene Traumrenditen aus Windkraftfonds. Mehrere Windparks wurden bereits wegen Insolvenz zwangsversteigert, Fondszeichner mussten den Totalverlust ihrer Gelder fürchten. 

* Name von der Redaktion geändert




Transformiert euch mal schön! Zur Arbeit der Ethikkommission:

Den Menschen muss wieder vorgeschrieben werden können, was sie als Glück zu empfinden haben. Weniger ist heute wieder mehr und die Rettung der Welt. "Wir sind sehr bewusst eine Ethikkommission." Dieser Satz von Töpfer bedeutet nichts anderes als die Forderung nach Meinungshoheit und nationaler Gleichschaltung. Die "Neue Deutsche Ethik" will entscheiden, wohin unsere Reise in die Zukunft zu gehen hat. Das befriedigt einmal mehr die in unserer Geschichte oft beschworene und immer leidvoll beendete Sehnsucht nach Zentralismus, der alles fein zu unserem Wohle für uns regelt. Die "Neue Deutsche Ethik" braucht keinen Föderalismus der Bundesländer und "Freistaaten" mehr, keine Selbstverwaltung unserer Städte und Gemeinden, keine freie und soziale Marktwirtschaft und am Ende auch nicht mehr die Freiheit und Würde des Menschen. 

Diese "Neue Deutsche Ethik" tritt in die mittelalterlichen fußstapfen von Kaiser und Papst und ist dabei sich die Gewaltstiefel der Zentralkomitees der kommunistischen und sozialistischen Parteien sowie der nationalistischen Diktaturen wieder anzuziehen. Nicht Plutonium, Chlor, CO2, PID oder Gen-Mais rauben uns Menschen Freiheit und Geld, sondern demagogische Rhetoriker, die nicht von Mensch zu Mensch mit uns reden, sondern via ARD und ZDF direkt auf unser Wohlstandsgewissen zugreifen. 

Über das Abschalten der Kernkraftwerke derzeitiger Bauart wäre durchaus seriös nachzudenken. Aber darum geht es nicht mehr, sondern es geht um das Aussteigen und das gleichzeitige Denkverbot über mögliche Verbesserungen bei einer weltweit etablierten Basistechnologie nach Einsteins Formel E=mc2. 

Deutschland war bis zur "Grünen Transformation" in den 80er Jahren dank einer gewaltigen geistigen und finanziellen, parteiübergreifenden Anstrengung patentrechtlich autonom und führend in der Welt, vor allem im Punkt "Sicherheit in der Kerntechnik". Nie war ein deutscher Druckwasserreaktor auch nur annähernd in Störfallnähe! Der 1989 vom NRW Ministerpräsident Johannes Rau ("Bruder Johannes") still gelegte Thoriumhochtemperaturreaktor (HTR 300) in Hamm an der Lippe schaltete sich bei Ausfall aller Versorgungsleistungen, also ohne Bedienungspersonal, ohne Energiezufuhr und ohne Kühlwasserzufuhr, von selbst automatisch ab! Diese fantastischen "fail safe" Funktionen wurden damals – ebenfalls parteiübergreifend – von der deutschen Politik über Nacht wertlos gemacht. Zwei solche HTR Reaktoren stehen heute in China als "Brücken in eine bessere Zukunft". "Tschernobyl" war eine russische, "Fukushima" die älteste amerikanische Reaktorbaureihe! 

Die Welt geht anders als wir davon von aus, dass aus "Tschernobyl" Lehren gezogen wurden und dass aus "Fukushima" noch entsprechende Lehren zu ziehen sind.Die Lehre aus Tschernobyl war die Abschaltung der Tschernobylreaktoren in "EU-27". Am Silvestermorgen 2010 wurde der letzte Tschernobylreakt6r in Litauen abgeschaltet. 

Nur Deutschland erklärt sich aus "ethischen Gründen", genauer gesagt aus christlich-jüdisch – islamischen Glaubensgründen, für lernunwillig und schaltet total und irrational ab. Wenn schon abgeschaltet werden soll, dann nicht wie jetzt in Panik nach Alter, sondern nach Reaktortyp, zuerst unsere "Fukushima"-Reaktoren und zuletzt erst unsere Druckwasserreaktoren "Made in Germany". Aber das würde ein Nachdenken erfordern, welches die "Neue Deutsche Ethik" nicht mehr zulassen möchte. 

Dr. Gerhard Stehlik EIKE, Der Artikel erschien als Leserbrief im Hanauer An

Anmerkung der Redaktion I:

Der Vorsitzende der Ethikkommission Prof. Dr. Klaus Töpfer Umweltbundesminister a.D. ist strategischer Berater der kommerziellen Desertec Initiative (s. beiliegende pdf). Ob es da einen Interessenkonflikt gegen könnte? Zitat aus der PM Desertec Industrie Inititative.

Paul van Son, Geschäftsführer der Dii GmbH: „Wir freuen uns sehr, dass Prof. Töpfer unsere Initiative unterstützt. Entscheidend für den Erfolg ist die Schaffung eines regulatorischen Rahmens für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika, um Investitionen in Sonnen- und Windenergie und interkontinentale Stromnetze zu ermöglichen. Wer könnte die damit verbundenen Fragen auf politischer Ebene besser adressieren als eine so erfahrene und in Europa und Afrika bekannte Persönlichkeit wie Herr Töpfer?“

 Mit Dank an Leser Treml für die Info.

Anmerkung der Redaktion II:

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – Im Feuilleton- durfte der Haupt-Einpeitscher der großen Transformation Prof. Hans Joachim Schellnhuber einen ganzseitigen Apell veröffentlichen.unter dem kuschligen Titel:

Generationenvertrag Vorwärts zur Natur

Seine Behauptung im Untertitel:

Wir steuern frontal auf die Brandmauern des planetarischen Systems zu. Doch es gibt Alternativen zum fossilnuklearen Komplex: Gedanken über einen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert .Von Hans Joachim Schellnhuber

erläutert  Autor Schellnhuber wie die "Schöne Neue Welt" aussehen sollte. Den Artikel finden Sie hier.

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