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USA beklagen die alarmierenden Kosten der Hysterie um die Klimaänderung

Ein Bericht vom 20. Mai stellte fest: während die jährliche Finanzierung mit öffentlichen Geldern für solche Maßnahmen substantiell gestiegen ist, fehlt es an einem gemeinsamen Verständnis der zahlreichen verantwortlichen Funktionäre. Diese Zustandsbeschreibung stimmt mit den Schlussfolgerungen eines Forschungsservices des Kongresses von 2008 überein, welche „kein allumfassendes politisches Ziel für die die Klimaänderung gefunden hat, das die unterstützten Programme steuert, und dass es keine Prioritäten in diesen Programmen gibt“.

Der GAO zufolge sind die jährlichen Ausgaben für das Klima gestiegen, und zwar von 4,6 Milliarden Dollar im Jahre 2003 auf 8,8 Milliarden 2010, was sich über die gesamte Periode zu einer Summe von 106,7 Milliarden summiert. Das Geld wurde in vier allgemeinen Kategorien ausgegeben: Technologien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, Wissenschaft zum Verständnis des Klimawandels, internationale Hilfe für Entwicklungsländer und Anpassungen, um auf aktuelle oder erwartete Änderungen zu reagieren. Die Ausgaben für Technologien, dem größten Teilbereich, stiegen von 2,56 Milliarden auf 5,5 Milliarden während dieser Zeitspanne, mit zunehmendem Anteil in den Gesamtausgaben. Daten, die von Joanne Nova am Science And Policy Institute zusammengestellt worden sind, deuten darauf hin, dass die US-Regierung zwischen 1989 und 2009 mehr als 32,5 Milliarden für Studien bzgl. des Klimas ausgegeben hat. Darin sind nicht enthalten die weiteren 79 Milliarden Dollar für Technologien zur Erforschung des Klimawandels, Hilfen für das Ausland und Steuernachlässe für „grüne Energie“.

Das OMB [Office of Management and Budget, eine Behörde in den USA] wies darauf hin, dass die zuvor bekannt gegebenen Zusammenstellungen zum Budget nicht die verloren gegangenen Erträge für die speziellen Abschreibungen und Steuernachlässe enthielten, die dazu gedacht waren, Reduktionen von Treibhausgasemissionen zu beflügeln. Sie wiesen diesen Subventionen einen Betrag in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar zu, die der öffentlichen Verwaltung im Jahr 2010 allein verloren gegangen waren (16,1 Milliarden seit 1993), was die Summe [der Verluste] seit 2003 auf 122,8 Milliarden steigen lässt. Dann gibt es da noch weitere 26,1 Milliarden, die für Programme zur Klimaänderung und damit zusammenhängende Aktivitäten im Rahmen des American Recovery and Reinvestment Act (oder „Stimulus Bill“) eingeplant sind.

Die Ausgaben zur Klimaänderung werden sich so schnell nicht verringern… so lange nicht, wie die gegenwärtige Obama-Politik vorherrscht. Eine beantragte Summe von 1382 Millionen Dollar für das Budget im Finanzjahr 2012 für globale Initiativen zur Klimaänderung (Global Climate Change Initiative GCCI), dazu gedacht, Entwicklungsländern bei ihren Bemühungen gegen die menschengemachten Probleme der globalen Erwärmung zu helfen, bedeutet eine Steigerung um 557% seit dem Finanzjahr 2008 (damals 202 Millionen). Implementiert in Programme, die vom Department of State, Treasury sowie der U.S. Agency for International Development (USAID) gesponsert worden sind, werden diese Programme durch das Budget der Regierung finanziert. Es wird festgestellt: „Die Beantragung des Budgets für das Finanzjahr 2012 folgt dem Klimagipfel in Cancun im Dezember 2010, wo ein Paket von ‚national angemessenen’ Maßnahmen geschnürt wurde mit dem Ziel, eine gefährliche Klimaänderung zu verhindern“. Dies ist Teil zu einem „…Bekenntnis zur kurz- und langfristigen Finanzierung der entwickelten Länder, die sich auf eine Summe von fast 30 Milliarden Dollar für den Zeitraum 2010 bis 2012 sowie 100 Milliarden jährlich bis 2020 beläuft“.

Dann gibt es da noch jene klimabezogenen eskalierenden Kosten der Regulationen durch die EPA, die unter dem Deckmantel des Clean Air Act Industrien und Arbeitsplätze vernichten. Diese wild über das Ziel hinaus schießenden Kosten werden durch die Proklamation der EPA gerechtfertigt, dass CO2 ein Verschmutzer ist. Diese Feststellung ignorierte eine gegenteilige Schlussfolgerung in der eigenen Studie der EPA mit dem Titel „Internal Study on Climate“, wo es heißt: „Angesichts des rückläufigen Temperaturtrends seit 1998 (von dem manch einer annimmt, dass er sich bis zum Jahr 2030 fortsetzt) gibt es keinen speziellen Grund zu überstürzten Beschlüssen, die auf einer wissenschaftlichen Hypothese beruhen, die offensichtlich die meisten der verfügbaren Daten gar nicht erklären kann“.

Die Small Business Administration [?] schätzt, dass die Einhaltung solcher Regulierungen die US-Wirtschaft jährlich 1,75 Billionen (trillions) Dollar pro Jahr kosten – etwa 12% bis 14% des Bruttoinlandsproduktes (GDP) sowie die Hälfte der 3,456 Billionen Dollar, die Washington derzeit ausgibt. Das Competitive Enterprise Institute (CEI) nimmt an, dass die jährlichen Kosten näher bei 1,8 Billionen Dollar liegen, wenn geschätzte 55,4 Milliarden Dollar durch Regulierungen in das Budget eingeschlossen werden. CEI beobachtet weiterhin, dass die Kosten dieser Regulierungen die Umsätze vor Steuern des Jahres 2008 von 1,436 Billionen übersteigen; um 87% über der geschätzten individuellen Einkommenssteuer von 936 Milliarden liegen und eine Bundesregierung [der USA] zeigen, deren Beteiligung an der gesamten Wirtschaft 35,5% erreicht, wenn man sie mit den Ausgaben des Jahres 2010 vergleicht.

Ein Vorhersagemodell der U.S. Energy Information Administration deutet an, dass eine vorgeschlagene Reduktion der CO2-Emissionen um 70% dazu führen wird, dass die Benzinpreise um 77% steigen werden, 3 Millionen Arbeitsplätze vernichtet werden und das mittlere Einkommen eines Haushalts um mehr als 4000 Dollar pro Jahr verringert wird.

Die EPA reiht sich inzwischen in viele andere Kampagnen gegen fossile Treibstoffe ein, und zwar durch eine neue Gesetzgebung zur Reduktion von Quecksilberemissionen aus der Kohleverbrennung.

Paradoxerweise kommt dies zu einem Zeitpunkt, wenn die Amerikaner beinahe gezwungen werden, herkömmliche Glühbirnen zu verwerfen und durch kompakte Leuchtstofflampen zu ersetzen, die Quecksilber enthalten, von dem das meiste irgendwann auf Müllkippen in der Landschaft landen wird. Die EPA peitschte dieses Programm im März durch und ließ nur 60 Tage für öffentliche Einwendungen zu, obwohl in der Praxis 120 bis 180 Tage vorgesehen sind. Die Quecksilberemissionen der USA stiegen im Zuge dieses Prozesses um den Faktor 1000. Sogar die EPA gibt zu, dass diese Regelung pro Jahr 10,9 Milliarden Dollar kosten wird. Die International Brotherhood of Electrical Workers, normalerweise ein Verbündeter des Weißen Hauses, sagt, dass die Regelung direkt 50 000 jobs vernichten wird sowie weitere 200 000 im Zusammenhang damit. 

Die EPA hat kürzlich auch neue Umweltmaßnahmen angekündigt, die im Wesentlichen zu einem Ende des Kohletagebaus in einer Region von sechs [US-]Bundesstaaten um die Appalachen führen werden, wo 2008 mehr als 10% der US-Kohle gefördert wurde und wo 20000 Menschen arbeiten. Und wie viel Beachtung schenkt die EPA den ernsten ökonomischen und beschäftigungstechnischen Auswirkungen dieser Initiativen? Die eindeutige Antwort ist – gar keine!

Als die Politikerin Vicky Hartzler (Republikaner) aus Montana die Frage nach den Konsequenzen aufwarf, bekam sie von der Administratorin der EPA Gina McCarthy einen Brief mit einer sehr klaren Antwort: „Unter dem Clean Air Act müssen Entscheidungen hinsichtlich der nationalen Luftgütestandards (NAAQS) allein auf der Evaluation wissenschaftlicher Beweise beruhen, da sie Gesundheits- und Umweltaspekte betreffen. Folglich ist es der Agentur verboten, Kosten bei der Durchsetzung der NAAQS in Erwägung zu ziehen“. In einer Antwort auf eine Anfrage von Cory Gardner (Republikaner) aus Colorado, die er vor dem Environment und Energy Committee des Weißen Hauses im Hinblick auf Regulationen gestellt hatte, die die Industrien zum Recycling von Asche und anderen Nebenprodukte fossiler Treibstoffe für Beton und Dämmmaterialien betreffen, stellte der EPA-Administrator Mathy Stanislaus fest: „Wir haben noch keinen direkten Blick auf die Arbeitsplätze hinsichtlich dieses Vorschlags geworfen“.

Ist es nicht höchste zeit, dass alle für die Regulationen Verantwortlichen einen ernsten Blick auf diese Kosten und Auswirkungen werfen? Hat Präsident Obama schließlich nicht in der Anordnung Nummer 13563 im Januar speziell verlangt, dass alle neuen Regelungen durch Regierungsagenturen die Schaffung von Arbeitsplätzen berücksichtigen sollen?

Man bedenke, dass die gegenwärtige Politik Hunderte Milliarden kostet, die wir uns zusammen mit Millionen verloren gehender Arbeitsmöglichkeiten nicht leisten können; sie alle basieren extensiv auf einer schwindlerischen, politisch erzeugten Klimakrise ohne jeden wissenschaftlichen Beweis. Dies geschieht zu einer Zeit, in der unser nationales Defizit einer Anhebung der Schuldenobergrenze in Höhe unseres Bruttoinlandproduktes folgt und die Kreditwürdigkeit der USA zum ersten Mal in seiner Geschichte herab gestuft worden ist.

Vergessen Sie es, die natürliche Klimaänderung zu stoppen! Es ist das politische Klima für diese Umstände, das wir wirklich ändern müssen! Das ist die Bedrohung, die ein sehr gewichtiger Anlass für Alarm ist!

Link zum Original: hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Wärmedämmung: Die so genannte Gebäudesanierung. Schilda lässt grüßen

Das Einpacken von Gebäuden mit Dezimeter dicken Dämmplatten soll an das Anziehen warmer Daunenjacken und Wollmützen im Winter erinnern. So suggeriert es ein von der Bundesregierung verbreitetes Plakat, das Häuser mit Wollmützen zeigt. Es soll Hausbesitzer auf die Möglichkeit hinweisen, durch den Einbau dreifach verglaster Fenster, durch das Auswechseln des Heizkessels und durch eine aufwändige Isolierung des Daches und der Mauern mit Dämmplatten Heizkosten zu sparen. Aber lohnt der Aufwand wirklich? Wer in Deutschland die Heizkosten benachbarter gedämmter und ungedämmter Gebäude gleicher Bauart vergleichen möchte, kommt nicht weit. Es gibt dazu keine Normalbürgern zugängliche Daten. Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) kam jedenfalls zum Schluss, dass eine energetische „Sanierung“ von Gründerzeithäusern den Heizenergiebedarf bestenfalls um 10,6 Prozent senkt. Der Gerichtssachverständige Prof. Dipl. Ing. Jens Fehrenberg (Hildesheim) kam an die Heizkostenabrechnung benachbarter gedämmter und ungedämmter Wohnblocks in Hannover und stellte sogar fest, dass die zuletzt genannten weniger Energie verbrauchten als die angeblich energetisch sanierten.

Wie ist das möglich? Ganz einfach: Die gedämmten Wände verhalten sich in der Praxis nicht so, wie es die rein theoretischen Rechenmodelle der Dämmstoff-Lobbyisten vorhersagen. Diese Modelle stützen sich allein auf den so genannten U-Wert (früher k-Wert) der Wärmedurchlässigkeit verschiedener Materialien. Dieser Zahlenwert vernachlässigt, dass der größte Teil der Wärme nicht durch Wärmeleitung in Festkörpern, sondern durch Abstrahlung verloren geht. Er vernachlässigt auch, dass der unter trockenen Laborbedingungen gemessene U-Wert nicht mehr gilt, wenn das Isoliermaterial feucht geworden ist. „Wärmedämmung auf der Außenwandfläche mindert zwar den Austrag von Wärme, verhindert aber ebenso den Eintrag“, erklärt Prof. Fehrenberg. Gerade im Winter, wenn die Sonne tief steht, nehmen vor allem Ziegelmauern tagsüber eine große Wärmemenge auf und geben sie nachts langsam sowohl an die Wohnräume als auch an die Umgebungsluft ab. Dadurch wird verhindert, dass die Mauer nachts so weit auskühlt, dass der Taupunkt unterschritten wird und sich Kondenswasser niederschlägt. Wird die Mauer jedoch isoliert und abgedichtet, verliert sie ihre Fähigkeit, die Feuchtigkeit zu regulieren. Gedämmte Fassaden erkalten abends viel schneller als ungedämmte. Das sich dann ansammelnde Kondenswasser ist ein idealer Lebensraum für Grünalgen, Schimmelpilze und Flechten. Schon nach wenigen Monaten werden deshalb nicht wenige der angeblich sanierten Häuserfassaden schmutzig grün. Um das zu verhindern, werden die Dämmplatten neuerdings mit hochgiftigen Algiziden und Fungiziden behandelt. Ein besonders schlauer Dämmstoff-Verkäufer bietet elektrische Fassadenheizungen an, um dem Problem beizukommen. Schilda lässt grüßen.

Deshalb rät Fehrenbergs Berufskollege Konrad Fischer aus Hochstadt am Obermain, ein auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisierter Architekt, seinen Kunden: „Wer wirklich Energie und Geld sparen möchte, sollte sinnlose Energiespar-Aufwendungen unterlassen!“ Fischer weist übrigens die von den Dämmfanatikern als Verkaufsargument benutzten Bilder von Wärmebildkameras als groben Unfug zurück. Selbstverständlich zeigen diese, dass ungedämmte Häuser nachts auffällig viel Wärme abstrahlen. Aber es handelt sich dabei überwiegend um die Sonnenenergie, die die Mauern bei Tage aufgenommen haben. Die nächtliche Abstrahlung verhindert, dass sich Feuchtigkeit auf und in den Mauern niederschlägt. Gedämmte Mauern hingegen, werden nachts kalt und feucht, weil sie tagsüber von wärmenden Sonnenstrahlen nicht mehr erreicht werden. Nicht von ungefähr haben alle US-amerikanischen Bundesstaaten das Dämmen der dort üblichen Holzrahmenhäuser verboten, nachdem sich dort der Hausschwamm ausgebreitet hatte. Europäische Öko-Kommissare hingegen wollen ihren Untertanen befehlen, in verschimmelten und schlecht belüfteten Gebäuden zu vegetieren, um die angeblich drohende Klimakatastrophe aufzuhalten.

Bislang konnten sich deutsche Hausbesitzer den gesetzlichen Dämm-Verpflichtungen relativ leicht entziehen, wenn sie mithilfe von Gutachtern die Unwirtschaftlichkeit der von ihnen verlangten Energiespar-Investitionen darlegen konnten. Im Paragrafen 11 der Heizkostenverordnung zum deutschen Energieeinsparungsgesetz steht, dass Kosten dann als unverhältnismäßig hoch gelten, wenn diese nicht durch Einsparungen binnen zehn Jahren erwirtschaftet werden können. Bei der energetischen „Sanierung“ eines bescheidenen Einfamilienhauses gemäß den heute schon gültigen Vorschriften werden jedoch erfahrungsgemäß um die 600 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, das heißt mindestens 60.000 Euro fällig. Diese erlauben eine Heizkosteneinsparung von maximal 1.000 Euro im Jahr. Das heißt, es braucht 60 Jahre, um die Investition abzubezahlen. Bis dahin liegt der in die Zukunft investierende Eigentümer wahrscheinlich längst im Grab und das Haus ist vielleicht schon abgerissen.

Die herrschende grün angestrichene Finanzoligarchie arbeitet jedoch bereits eifrig an der Ermächtigung für die Einführung eines gesetzlichen Dämmungszwangs ohne Beachtung der wirtschaftlichen Zumutbarkeit und des Eigentumsschutzes. Die Hausbesitzer sollen zum Einbau von Vorrichtungen gezwungen werden, die ihrer physischen und finanziellen Gesundheit abträglich sind. Sie sollen Hypotheken aufnehmen müssen und dadurch abhängig werden vom staatlichen Papiergeldsystem. Darum geht es wohl im Kern bei dem im Europa-Parlament zur Abstimmung anstehenden Energieeffizienzplan der EU-Kommission, der im Wesentlichen in Berlin ausgedacht wurde. Als Hebel für dessen Umsetzung kommt eine Verschärfung der Anforderungen für den beim Immobilien-Verkauf obligatorischen Energieausweis in Frage. Die Deutschen werden bald gewahr werden, dass „Klimaschutz“ dem Versuch einer Enteignung durch die Hintertür gleichkommt.

Edgar Gärtner; EIKE; zuerst erschienen bei eigentümlich frei

Links:

Prof. Dipl.Ing. Jens Fehrenberg (Hildesheim)

Konrad Fischer aus Hochstadt am Obermain

Die Welt: Mieter drohen durch EU-Plan hohe Mehrkosten

Der Spiegel: Gebäudesanierung: Gut fürs Klima, schlecht fürs Portemonnaie

FAZ: Gebäudesanierung: Klimaschutz mit Schlagseite

FAZ: Altbausanierung: Abstumpfung mit Styroporplatten

FAZ: Frankfurt dämmt sogar ein Krematorium

Die Welt: Sanierte Häuser massenhaft von Algen befallen

FOCUS: Energetische Sanierung: Der grüne Schrecken




Der globale Kohleverbrauch steigt um fast 50% – und doch sinkt die globale Temperatur

Nein, sind sie nicht! Tatsächlich sind sie während der gleichen Periode leicht zurückgegangen. Man betrachte das Bild rechts!

Darin zeigt die blaue Linie den drastischen Anstieg des globalen Kohleverbrauchs, und doch sind die globalen Temperaturen gefallen.

Die Werte für den Kohleverbrauch (blaue Linie) stammen von hier, Review of World Energy. Dem Bericht zufolge sind China und Indien allein zu 90% für die Zunahme des Weltkohleverbrauchs verantwortlich.

Die international Energie-Agentur (IEA) sagt, dass aus China bis zum Jahr 2035 kolossale 600 Gigawatt Kapazität von Kohlekraftwerken kommen werden, das entspricht der gegenwärtigen Kapazität von den USA, der EU und Japan – zusammen! Während also in China jede Woche ein neues Kohlekraftwerk ans Netz geht, befinden sich Europa und die USA in der glücklichen Lage, eines innerhalb eines ganzen Jahres zu installieren.

Die Nachfrage nach Kohle wird sich in naher Zukunft nicht ändern. Die IEA schätzt, dass die globale Bevölkerung im Jahr 2035 auf 8,5 Milliarden steigen wird. Das bedeutet eine gewaltige Steigerung der Nachfrage nach Strom. Schon heute ist es traurige Wahrheit, dass 20% der globalen Bevölkerung immer noch keinen Zugang zu elektrischem Strom haben. Der Preisauftrieb durch den CO2-Zertifikatehandel und Kohlesteuern wird die Lage für die Ärmsten nur noch schlimmer machen.

Aber jetzt, wo wir wissen, dass das Verbrennen von Kohle kaum einen merklichen Effekt auf Temperatur und Klima hat (Null-Korrelation), ist es höchste Zeit, unsere Anstrengungen, mehr Kohle zu produzieren, zu verdoppeln, so dass die Nachfrage in der Welt befriedigt werden und bittere Armut damit ein für allemal ausgerottet werden kann.

Pierre Gosselin

Link zu dem oben erwähnten BP-Bericht: hier

Link zu diesem Artikel auf NoTricksZone: hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




CCS und Dekarbonisierung wegen CO2 ? Viel Lärm um Nichts ! Teuer, gefährlich und kontraproduktiv !

Der CO2-Ge­halt der Luft war in der geologischen Vergan­genheit oft sehr viel höher als heute. Das war für die Biosphäre gut, denn CO2 ist der Grundbau­stoff der Nahrungsmittel. Und weil das so ist, soll­ten wir einen weiteren CO2-Anstieg – so er dann stattfände – nicht fürchten son­dern begrü­ßen: er würde das Pflanzenwachstum verstärken, was die Ernährung von immer mehr Men­schen er­leichtern wird. Was aber tun wir? CO2, der neben dem Wasser wichtigste Lebens­bau­stein, wird geächtet und durch Regie­rungsbe­schluss und Ab­segnung durch das Parla­ment mittels CCS-Tech­nologie unter die Erde verbannt, wodurch für das Leben auf der Erde ein er­hebliches ­Gefahrenpotential entsteht. Der Treibhauseffekt, den der Mensch angeblich mit seiner CO2-Pro­duktion verstärkt und da­mit den Kli­mawandel verursacht, wird von der Politik als Selbstverständ­lichkeit behandelt. Die Wissenschaft soll da­von mehrheitlich überzeugt sein, und es sei nur eine Minderheit, die ihn aus wirt­schaftli­chen Interessen bestreite. Diesen falschen Be­hauptungen muss widersprochen wer­den.

Wenn anthropogenes CO2 mittels verstärktem Treibhauseffekt die Erderwärmung be­schleuni­gen würde, müsste man das auf der Erde merken und messen  können. Man kann es nicht, wie die Fakten belegen: Die Ganglinien der realen Temperaturmessungen in Anlage 1 demonstrieren beispielhaft, dass die Erwärmungen im vorindustriellen Zeitalter zum Teil stärker waren und schneller er­folgten als seit 1950, als wir begannen, mehr Kohle, Öl und Gas zu verbrennen und damit CO2 zu produzieren und in die Luft zu entlassen. Statt einer verstärkten Erwärmung, die das CO2 hätte bewirken sollen, folgte bis 1980 eine Abkühlung, die sich nach einer ca. 15 Jahre andauernden zwischenzeitlichen Warmphase schon ab etwa 1998 wieder fortsetzt. Die Mehrheit der Stationen meldet eine neue Abkühlung, der CO2-Gehalt steigt gegenwärtig trotzdem noch an (Anlage 2). Dass die Wissenschaft mehrheitlich  von dem Modell – mehr CO2 beschleunigt die Erwärmung, die wiederum lässt den CO2-Gehalt weiter steigen – überzeugt ist, stimmt nicht, wie man mit den Stichwörtern CO2-Lüge oder Klimaschwindel oder Klimalüge schnell ergoogeln kann. Die Medien unterstützen mit Bildern diesen Zeitgeist nach Kräften: Grauer Smog über Städten, weiße Wolken aus Kühltürmen, schwarzer Rauch aus Schornsteinen sollen die Gefahr CO2 illustrieren! CO2 ist bekanntlich unsichtbar und geruchlos! Wir atmen CO2 ständig ein und aus – kann man es sehen? Nur Fehlanzeige oder bewusste Indoktrination?

Wer als interessierter Laie die öffentliche Diskussion zur Bedeutung des CO2 für unser Klima verfolgt, muss den Eindruck gewinnen, als hätte es einen großen Anteil an der Atmosphäre und wäre außerordentlich wirksam. Er ist in der Regel überrascht, wenn ihm die Zusammensetzung der Luft erläutert wird, dass sie nämlich zu 78% aus Stickstoff und 21% aus Sauerstoff besteht, und dass CO2 neben den anderen Spurengasen nur einen sehr kleinen Anteil hat. In der geologi­schen Vergangenheit war der Anteil von CO2 wesentlich größer, und unabhängig davon wech­selten Warm-, Kalt- und Eiszeiten miteinander ab. Der CO2-Gehalt ist variabel und nimmt ge­genwärtig zu: für 2011 wird sein Anteil mit 0,039 % (= 390 ppm) angegeben. Er ändert sich von Natur aus immer, weil die oberirdischen Vulkane und untermeerischen Förderschlote mal mehr, mal weniger CO2 liefern, weil die Ozeane mal mehr, mal weniger absorbieren oder wieder emit­tieren, und weil die Pflanzen und Tiere der Biosphäre je nach dem sich immer ändernden Klima mal mehr, mal weniger aufnehmen, um sich zu ernähren und nach ihrem Absterben durch die Verwesung wieder in die Luft entlassen.

CO2 befindet sich in einem Naturkreislauf, der gegenwärtig ca. 210 Gt/a C (Gt/a C – Gigaton­nen Kohlenstoff im Jahr) beinhaltet. An diesem Kreislauf ist auch der Mensch durch seine Er­nährung und At­mung – und seit einigen Jahrzehnten auch durch seine Industrie – betei­ligt, und zwar mit etwa 10 Gt/a C, kaum 5% der vorgenannten Gesamtmenge. Der Anteil Deutsch­lands an den 5% beträgt derzeit ca. 3%, mit abnehmender Tendenz.

Die CO2-Konzentration der Luft wächst gegenwärtig jährlich mit ca. 0,0002% (2 ppm). Sie  stammen teils aus unseren Emissionen, teils aus natürlichen Quellen, wie schon erwähnt. Der CO2-Ge­halt der Luft und der Ozeane unterliegt mehreren Gleichgewichten: beispielsweise tritt CO2 aus den Ozeanen in die Atmosphäre über, oder wird von einer wachsenden Biosphäre zu­sätzlich auf­genommen – oder freigesetzt. Diese Zustandsänderungen erfolgen mit unterschied­lich langer Verzögerung: wenn sich die Ozeane in vielen Jahren erwärmen, beginnt ihre Entga­sung nach Jahrzehnten, und es braucht Jahrhunderte, bis sich das neue Gleichgewicht eingestellt hat. Diese Änderung wirkt sich auf andere Gleichgewichte aus – was bedeutet, dass praktisch nie ein End­zustand erreicht ist und immer „alles fließt“. Alle diese Prozesse können in diesem Rah­men nicht detailliert erläutert werden.

Wir kennen nur den CO2-Anteil, den wir selbst in die Luft entlassen, aber was wann daraus wird und was zusätzlich aus anderen Quellen hinzukommt oder von Verbrauchern wieder aufge­nommen wird, ist unbekannt. Dazu ein Beispiel: Sehr viele Pflanzen und Tiere über und im Was­ser sind mit CO2 unterversorgt – beispielsweise liegt das Optimum für Weizen bei ca. 1000 ppm; wenn also die Atmosphäre CO2 aufnimmt, kommt es seinem Wachs­tum zu Gute – und wird der Luft wieder entzogen. Gegenwärtig emittiert allein der Ätna täg­lich ca. 35.000 Tonnen CO2; wie viel das vor 100 Jahren war, ist unbekannt, und ob diese Menge zukünftig abnimmt oder zu­nimmt, ist nicht voraussagbar. Der Ätna ist gegenwärtig zwar der produktivste CO2-Lieferant, aber es gibt oberirdisch viele andere und auf dem Ozeanboden noch sehr viel mehr davon.

Die wechselvolle Erd- und Klimageschichte ist 4,5 Milliarden Jahre alt. Aus geologischer Sicht kann man nur staunen, wie schon Änderungen weniger Jahre Klimaforscher ermuntern, Modelle zu entwickeln, Berechnungen anzustellen und Voraussagen zu wagen – nicht nur zum CO2-Haus­halt der Erde. Lei­der bleiben solche Szenarien keine akademischen Übungen, sondern werden publiziert, um von den Medien und der Politik propagandistisch in­strumentalisiert zu werden.

Nach der Empfehlung des IPCC und des WBGU soll die Globaltemperatur um nicht mehr als 2°C ansteigen, anderenfalls wären Klimakatastrophen nicht mehr zu verhindern. Die Fakten be­weisen, dass dieses ‚2°-Ziel’ der Poli­tik „un­sinnig“ ist, wie schon 2009 die Leiter des Geofor­schungszentrums Potsdam, des Alfred-Wegener-Instituts Bremer­haven und des Senckenberg-Museums Frank­furt/Main (Prof. Dr, Hüttl, Prof. Dr. Lochte, Prof. Dr. Moosbrug­ger) als führende geowissen­schaftliche Forschungsin­stitute Deutschlands in einem gemeinsamen Interview be­gründet und geurteilt haben.

Es ist wichtig zu wissen, dass CO2 nicht schädlich oder gar giftig ist, wie oft zu lesen und zu hören ist – und wie Schulkinder lernen müssen. Tatsächlich ist CO2 so wenig giftig wie Was­ser; es ist nur schwerer als Luft, und in einer CO2-gefüllten Mulde fehlt, wie unter Wasser, die Luft zum Atmen. Wasser kann man sehen, und man nimmt sich in acht. Das CO2 ist jedoch unsicht­bar, und in abflusslosen Mulden kann es eine Todesfalle sein. Deshalb gibt es Erstickungsun­fälle, nicht selten mit schlimmen Folgen, wie Anlage 3 zeigt: ein CO2-Ausbruch forderte in Ka­merun 1700 Todesopfer. CO2-Ausbrüche können sehr gefährlich sein, und deshalb ist die CCS-Technologie äußerst riskant, vor allem natürlich in dicht bewohnten Gebieten.

Wie fehlgeleitet der WBGU handelt, wird klar, wenn man sich mit der Frage ‚Dekarbonisie­rung‘ – ‚Entkoh­lenstoffung‘ seriös befasst. Beim WBGU scheint keiner zu wissen – oder nicht berücksichtigen zu wollen, dass

1)       unsere CO2-Produktion nur wenige Prozent des natürlichen CO2-Kreislaufes ausmacht, dass

2)       CO2  die Grund­lage des Lebens auf der Welt ist: mit­tels Pho­to­synthese pro­duzieren die Pflanzen aus CO2 und Wasser den Grundbaustoff aller Nahrungsmit­tel, und Pflan­zen und viele Tierarten benötigen CO2, um Holz und Skelette bil­den zu können, so wie auch unser Körper zu 9% aus Kohlenstoff besteht; dass

3)       der CO2-Gehalt der Atmosphäre in der geologischen Vergangenheit sehr viel höher war als heute, was der Biosphäre gut bekommen ist;  dass

4)       es trotz dieser sehr viel höheren CO2-Gehalte Eiszeiten gegeben hat, deren Gletscher bis zum 38. Breitengrad reichten, dass sich

5)       die Produktivität unserer Pflanzenwelt, einschließlich der Getreidesorten, mit einem höhe­ren CO2-Gehalt der Atmosphäre verbessert, weshalb Treibhäuser mit CO2 begast werden, dass

6)       die Annahme, der Klimawandel werde durch uns verursacht, nie bewiesen wurde bzw. nicht beweisbar ist und nur auf Klimasimulationsmodellen beruht, während die realen Temperaturmessungen klar das Gegenteil beweisen – wie  die genannten Temperatur­ganglinien.

Der vom WBGU vorgeschlagene Weltklimavertrag basiert folglich auf einem Phantom.  Dass völlig unrealistische Modelle nicht zum ersten Mal die Politik bestimmt haben, und dass Wissen­schaftler diese schon zu allen Zeiten begründet und verteidigt haben, ist nicht neu – oft aus Existenzgründen, und nicht selten aus Eigennutz.  Die bisherigen Diktaturen wurden auf diese Weise installiert – was sie angerichtet haben, ist bekannt. Die Realisierung eines Weltklimaver­trages würde ebenfalls eine Diktatur erfordern – und der WBGU fühlt sich im Namen Deutsch­lands unbeschadet der von uns zu verantwortenden Katastrophen berufen, ihn zu konzipieren und der Weltöffentlichkeit über den UN-Sicherheitsrat anzudienen? Und diese Aktivitäten werden noch mit öffentlichen Geldern bezahlt!

Auf diesem Erkenntnishintergrund müssen die Gutachten des WBGU eingeordnet werden. Zum vorgeschlagenen Weltklimavertrag mit dem Ziel einer Dekarbonisierung könnten Zyniker sagen, diese Empfehlung ließe sich am leichtesten mit einem totalen Boykott der Nahrungsauf­nahme erreichen – was allerdings ohne wesentlichen Effekt auf das Klima bliebe, denn selbst ein kollektiver Selbstmord der Erdbevölkerung würde die CO2-Bilanz der Erde nicht fühlbar beein­flussen.

In der Tat: beim Lesen der Zusammenfassung für Entscheidungsträger“ wird besonders der durch Diktaturen sensibilisierte Leser von blankem Entsetzen gepackt. Haben die für geowissen-schaftli­che Fragestellungen überwiegend unsachverstän­digen Mitglieder des Beirates die Konse­quenzen des Weltklimavertrages zuende gedacht?  Der Text lässt das nicht erkennen. Prof. Schellnhuber, der Vorsitzende des Beirates, hat in der Physi­cal Review als Ergebnis seiner wis­senschaftlichen Auswertung und Analyse von Klimadaten richtigerweise festgestellt, dass Anzei­chen für eine Erwärmung der Atmosphäre nicht gefunden wurden – was impliziert, dass auch das CO2 bedeutungslos ist; Quelle und Zitat sind als Anlage 4 beigefügt. Auf welchem ethisch-mo­rali­schen Konzept und auf welcher Seriosität basiert dieser Beirat, wenn der Vorsit­zende das Ge­genteil seiner Arbeitsergebnisse zum Fundament seiner geopolitischen ­Schluss­folgerungen macht, d.h. das Phantom CO2 benutzt, um das Leben der Menschheit zu organisie­ren. Orientiert sich Herr Schellnhuber an Karl Marx?: „Die Philo­sophen haben die Welt nur ver­schieden inter­pre­tiert, es kommt darauf an, sie zu verändern“.  Nach diesem Gebot ist für Veränderungen eine Ideologie zuständig, und deren Vertreter haben diese Entwicklungskette zu realisieren: „Die Par­tei organisiert den Klassenkampf und die Revolution – Im Besitz der Macht hat die Partei immer Recht, bestimmt, was Wissenschaft ist,  und lässt ihr Politbüro den Aufbau einer humanen Ge­sellschaft planen.“

Für die Länder in einem ‚Sechstel der Erde’ wurde dieses Gesellschaftsmodell zwischen 1917 und 1950 Realität; der Versuch, für die Menschen eine bessere Welt zu schaffen, schlug fehl – die triste Praxis ist noch in Nordkorea zu besichti­gen. Wo sich dagegen die Welt  nach dem Prin­zip Versuch und Irr­tum in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft  entwickeln konnte, durften immer mehr Menschen zu eini­germaßen akzeptablen Bedingungen leben – nicht ohne Fehler und Ungerechtigkeiten, aber ohne planende Instanz und Reglementierung, und vor allem ohne Ges­tapo und KZ und ohne KGB und GULAG. Hat die Bundesre­gierung als Auftragge­ber des WGBU noch nicht verstanden, dass es höchste Zeit ist, die auf dem Phantom CO2-Einfluss  ge­grün­deten schlimmen Empfehlungen dahingehend zu prüfen, ob sie mit dem ­Grundgesetz ver­einbar sind? Der WBGU wird aus öffentli­chen Mitteln bezahlt, hat der Auftrag­geber keine Pflicht zu kontrollieren? Da die Bundes­regierung umsetzt, was IPCC und PIK einflüs­tern, be­steht die Sorge zu recht, sie könnte auch seine Vorschläge zur Neuorganisierung der Welt befol­gen. In diesem Falle wäre Artikel 20 des Grundgesetzes involviert, und hier beson­ders der Ab­satz 4:

(1)  Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2)  Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmun­gen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3)  Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4)  Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Warum wurde überhaupt eine durch den Treibhauseffekt des CO2 ausgelöste Erderwärmung angenommen? Zur Erinnerung: Wissenschaftler befürchteten während einer Abkühlungsphase in den späten 1970er Jahren noch eine neue Eiszeit!  Wenige warme Sommer reichten aus, die Meinung zu ändern. Plötzlich wurde ein globaler Klimawandel  befürchtet. Nur weil der Welt­klimarat (IPCC) und bei uns das Pots­dam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) die Tempe­raturdaten erst ab 1860 berück­sichtigten und die älteren Daten nicht zur Kenntnis nahmen, kam man wegen eines angeb­lich schnelleren Temperaturanstieges im 20. Jahrhundert auf den Gedan­ken, es gäbe ei­ne vom Menschen verursachte ‚Erderwärmung’. Schon die Wahl dieses Begriffes demonstriert die eklatante Unkenntnis geophysikalischer Grundlagen: unter der Erdoberfläche steigt die Bodentemperatur, und je nach Klimaregion ist in wenigen 10 Me­tern Tiefe unter unse­rem Boden die mittlere Jahrestemperatur erreicht. Von dort wird es mit zunehmender Tiefe wärmer, und zwar mit durchschnittlich 3°C je 100m. Bis zum Mittelpunkt der Erde sind es dann noch 6378 km. Was immer CO2 bewirken kann – eine ‚Erderwärmung’ mit Sicherheit nicht.

Wie schon gesagt: Die Klima- und CO2-Geschichte der Erde ist 4,5 Mrd. Jahre alt. Wer die Entwicklung des Klimas auf der Grundlage der Daten von nur 130 Jah­ren beurteilt, kennt entwe­der die Klimage­schichte nicht, vor allem die der letzten 1000 Jahre, oder handelt zweckbe­stimmt. Alte Wetterberichte, die 994 beginnen, ver­zeichnen für das Mittelalter besonders viele sehr heiße Jahre. Einige Beispiele (aus Das schöne Allgäu, Heft 4, 2007):

1185 – War der Winter so mild, dass im Mai das Getreide und im August der Wein reif waren.

1186 – Im Januar standen die Gärten in schönster Blüte, im Februar trugen die Apfelbäume

            Früchte. Das Getreide reifte im Mai und im August die Trauben.

1229 – War wiederum ein sehr milder Winter. Zu Weihnachten blühten die Veilchen

1241 – Wurden im März bereits Kirschen auf den Märkten feilgeboten.

Bekanntlich wurde in dieser Zeit in Grönland Ackerbau betrieben und waren die Alpenglet­scher stark zurückgetaut. Weltweit war weniger Wasser im Eis gespeichert und der Meeresspie­gel war einige Meter höher, was trockengefallene Korallenriffe beweisen: sie konnten bis zum früher höheren Meeres­spiegel wachsen, reichen heute aber in vielen Regionen der Erde bis ei­nige Meter darüber hin­aus, weil sich der Meeresspiegel infolge globaler Abkühlung absenkte. Im Mittelalter war es also deutlich wärmer als in den letzten Jahrhunderten, einschließ­lich Gegen­wart.

Mit exakten Messungen der Temperatur wurde 1659 begonnen. Die Lang­zeit-Temperatur­rei­hen, die 1659 beginnen, zeigen wechselweise aufeinanderfolgende Abküh­lungs- und Erwär­mungs­phasen von wenigen bis einigen Zehntel Grad an, wie die Beispiele in Anlage 1 zeigen. Ein wirklicher Klima­wandel ist nicht zu erkennen, denn dazu müssten die Un­terschiede mindes­tens einige Grad betragen. Die Tempera­turschwankungen wa­ren in der vorindustriellen Zeit oft stärker und erfolg­ten schneller, und da­mals spielte das von uns Menschen und der In­dustrie in die Luft ent­lassene („anthropo­gene“) CO2 noch keine Rolle. Außerdem: Die markante Er­wär­mungsphase zwi­schen 1920 und 1950 fand vor der vom Menschen verursachten Produk­tion von CO2 statt. Da die Ursache immer der Wirkung vorangeht, ist bewiesen, dass „unser CO2“ als Klimafak­tor unbedeutend ist. Die Anlage 5 zeigt die der wechselnden Solaraktivität folgende Temperaturentwicklung und den Be­ginn des verstärkten Verbrauchs von Kohle, Öl und Gas; bei der Interpretation dieser Darstel­lung ist der unterschiedliche Maßstab der beiden Temperaturach­sen zu berücksichtigen ­­– die scheinbar starke Erwärmung im unteren Teil der Grafik wird da­durch erheblich kleiner.

Das letzte Jahrzehnt war nicht das wärmste seit Beginn des In­dust­rie­zeitalters, wie PIK be­hauptet, denn zwischen 1995 und 2005 hat in den meisten Regionen der Erde eine neue Abküh­lungsphase be­gonnen, die noch andauert und zum Teil sehr kräftig aus­fällt, wie die in Anlage 6 dargestellten Beispiele bezeugen.

Ein vom Menschen verursachter Klimawandel wird nicht – wie in den Medien dargestellt – nur von einer Minderheit bestritten. Die Wirklichkeit ist umgekehrt. Es ist die absolute Mehrheit, die den Klimawandel be­streitet. In Deutschland weiß das allerdings kaum einer, weil selektiv und tendenziös berichtet wird. Dafür zwei Beispiele. ‚Selektiv’: 2009 fand in New York mit ca. 800 Teilnehmern, u.a. dem Tschechischen Staatspräsidenten und aner­kannten Wissenschaftlern, eine Internationale Konferenz der Klimarealisten statt – bei uns konnte man dar­über weder aus der Presse noch aus dem Radio oder Fernsehen irgend etwas er­fahren, es wurde totgeschwiegen. ‚Tendenziös’: Die öffentlich-rechtlichen Medien gefallen sich vielmehr darin, mit Horrorszenen einen vom Menschen verursachten Klimawandel zu suggerieren, zuletzt noch z. B. die „Neue Westfälische“. Sie überschreibt am 13.07.2011 ihren Hauptartikel auf Seite 2: „Die Na­tur schlägt teuer zurück“ und illustriert das auf einer Weltkarte mit Erdbe­ben, Tsu­nami, Über­schwemmungen etc. Damit schlägt die Natur nicht zu­rück, denn Erdbeben etc. verursa­chen we­der wir noch das Klima – der Vulkanausbruch auf der indonesi­schen Insel Sulawesi de­monstriert das ge­rade. Dass Schäden, auch Versicherungsschäden, grö­ßer wer­den, ist eine Folge der wach­senden Bevölkerung, falscher Besiedlung und Bauweisen und haar­sträu­ben­der Umwelt­schäden. Dagegen lassen sich z. B. mit einem angemes­senen Deichbau Opfer vermeiden, auch in Pakistan.

Dem aufmerksamen und kritischen Beobachter drängen sich demgegenüber wirtschaftliche Interessen der Agitatoren für Klimawandel und Klimaschutz auf. Das IPPC hat in einem seiner frühen Be­richte festgestellt, dass das Wetter ein nicht-linearer chaotischer Prozess ist, der keine Vor­aussa­gen für die Entwicklung des Klimas erlaubt. Das stimmt! Demzufolge erforschen IPCC, PIK und andere Institutionen die zukünftigen Folgen von etwas, was man nicht voraussagen kann. In logischer Konsequenz dieser Erkenntnis hätten diese Institutionen ihre Tätigkeit einstel­len müssen. Statt dessen blüht die Erstellung von Computer-Szenarien – eine dem Computer-Zeitalter angepasste Art von Alchemie. Wer hat davon Vorteile? Klimawandel-Bürokratie und Klimawan­del-Forschung sind Institutionen, die mit Voraussagen für eine nichtvoraussagbare Zukunft dafür sorgen, dass ihnen die Arbeit nicht ausgeht, mit der sie auf Kosten der Steuerzah­ler gut leben. In den letzten Jahrzehnten hat man gelernt, dass man im Wege des Klimawandel-Konferenztourismus auf komfortable und einträgliche Weise die Welt kennen ler­nen kann. Und schließlich hat sich eine Indust­rie etabliert, die mit sog. Kli­maschutz gut verdient.

Das von der EU wie ein Staatsziel beschlossene CCS-Projekt beruht also auf einem Phantom, denn erstens gibt es den glo­balen Klimawandel nicht, und zweitens hat das CO2 auf das Klima keinen merkbaren Ein­fluss – jedenfalls lassen die aus den Langzeit-Temperaturreihen herge­stellten Ganglinien keinen Einfluss erkennen – oder: die gegenwärtige Temperaturentwicklung unterscheidet sich nicht von der in der vorindustriellen Zeit (Anlage 1). Das CCS-Projekt ist also völlig unnütz, und auch noch kontraproduktiv: Es ist unnütz, weil es keine Wirkung haben kann; und es ist kontraproduktiv, weil es nicht zur besseren Nutzung der Primärenergien führt, sondern im Gegenteil die nutzbare Energie­ausbeute der Kohle- und Gaskraftwerke verringert, denn die Abtrennung und Verflüssi­gung des CO2 sowie der Bau von Leitungen und Anlagen ist auf­wen­dig. Was aber noch wichti­ger ist und entscheidend sein sollte, ist sein mögliches Risikopotential: Wenn man CO2 mit dem beabsichtigten hohen Druck von 250 bar in geschichteten Fels ein­presst, können durch den Druck noch geschlossene Schicht- und Kluftflächen aufgepresst wer­den (Anlage 7). Das CO2 steigt dann bis zur Erdoberfläche auf, tritt dort aus und kann sich in Geländemulden sammeln, weil es schwerer als Luft ist. Das ist gefähr­lich, denn CO2 ist geruch­los, wird deshalb nicht bemerkt und kann zu Erstickungsunfällen führen. Eine andere Gefahr besteht, wenn man es in großen Mengen – anders machte der technische Aufwand keinen Sinn – in einen Felsuntergrund mit einer dichten Zwi­schenschicht einpresst. Es könnte zwar zunächst nicht entweichen, würde aber den Spannungszustand und damit die Stabilität gegen Erdbe­ben verändern. Schließlich kann das Grund­wasser chemisch beein­trächtigt werden, wenn das CO2 in  ein chemisch reagierendes Gestein eingepresst wird.  Das CCS-Projekt ist nur dann anwend­bar, wenn man das CO2 in entleerte Erdgaslagerstätten gepumpt werden kann.

Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war erdgeschichtlich gesehen selten so niedrig wie gegen­wär­tig. Warum soll also ein etwas höherer CO2-Gehalt schädlich sein? So wie jetzt schon Treib­häu­ser mit CO2 begast werden, wäre ein größerer CO2-Gehalt der Atmosphäre wün­schenswert, um das Pflanzen­wachstum zu fördern, denn immer mehr Menschen brauchen mehr Nahrungs­mittel, und für ihre Bildung benötigt die Pflanze CO2 – das Klima wird da­durch nicht verän­dert. Wir müssen die Umwelt schützen, das Klima wird von der Sonne be­stimmt!

Die in Deutschland beschlossenen und noch konzipierten Maßnahmen zum angeblichen Klimaschutz und die völlige Umgestaltung der Energiewirtschaft kosten Hunderte von Milliarden – und wahrscheinlich mehr – niemand kann das heute zuverlässig abschätzen. Sie sind bar jeder sachlich begründbaren Vernunft. Das globale Klima können wir nicht schützen, das bestimmt seit 4,5 Mrd. Jahren die Sonne.  Was wir aber dringend brauchen und erreichen können – und müssen, ist Umweltschutz! Und darin sollte investiert werden – beispiels­weise in erdbebensichere Bauweisen, Deichbau gegen Überschwemmungen, die Vermei­dung der Bebauung von Hanglagen, die bei größeren Niederschlägen instabil wer­den und ganze Siedlungen abrutschen lassen, die geordnete Aufforstung von gerodeten Urwäl­dern, oder die Verbesserung der Wasserversorgung für Trockengebiete – Wasser hat die Erde genug, seine Aufbereitung und Bereitstellung sind möglich, wenn auch teuer. Alle diese Arbeitsfelder schaffen überall Arbeitsplätze. Wir haben genug richtige und wichtige Auf­gaben, in die zu investieren sich lohnt – und die sind erforderlich. Klimaschutz und CO2-Verpressung sind sinnlose Maßnahmen, denn sie verbessern nichts und sind kontra­pro­duktiv, denn sie verschwenden Geld, das den nötigen Maßnahmen entzogen wird und sie deshalb verhindert.

Prof. Dr. F-K. Ewert EIKE

Zum Schluss noch zwei Zitate zum Thema:

Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die sich die Welt nicht angeschaut haben. (Alexander von Humboldt)

Natur! Wir sind von ihr umgeben

und umschlungen – unvermögend,

aus ihr herauszutreten, und

unvermögend, tiefer in sie hineinzu-

kommen. …….

Wir leben mit ihr, und sind ihr fremde.

Sie spricht unaufhörlich mit uns, und

verrät uns ihr Geheimnis nicht.

Wir wirken beständig auf sie,

und haben doch keine Gewalt über sie.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Anlage 1:  Beispiele Temperaturganglinien: Mittelengland, Berlin, De Bilt, Uppsala St.Petersburg,  Stockholm, Paris

Anlage 2: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt trotz Abkühlung weiter


Anlage 3: Beispiele für kleine CO2-Ausgasungen und große CO2-Ausbrüche

Anlage 4:   Auszüge aus einer von Prof. Schellnhuber als Mitautor publizierten Arbeit
PHYSICAL REVIEW E 68, 046133 ~2003!
Power-law persistence and trends in the atmosphere: A detailed study of long temperature records
J. F. Eichner,1,2 E. Koscielny-Bunde,1,3 A. Bunde,1 S. Havlin,2 and H.-J. Schellnhuber4
1Institut für Theoretische Physik III, Universität Giessen, D-35392 Giessen, Germany
2Minerva Center and Department of Physics, Bar Ilan University, Ramat-Gan, Israel
3Potsdam Institute for Climate Research, D-14412 Potsdam, Germany
4Tyndall Centre for Climate Change Research, University of East Anglia, Norwich NR4 7TJ, United Kingdom
~Received 12 December 2002; published 28 October 2003!
We use several variants of the detrended fluctuation analysis to study the appearance of long-term persistence
in temperature records, obtained at 95 stations all over the globe. Our results basically confirm earlier studies.      We find that the persistence, characterized by the correlation C(s) of temperature variations separated by s days, decays for large s as a power law, C(s);s2g . For continental stations, including stations along the coastlines, we
find that g is always close to 0.7. For stations on islands, we find that g ranges between 0.3 and 0.7, with a maximum at g 50.4. This is consistent with earlier studies of the persistence in sea surface temperature records where g is close to 0.4. In all cases, the exponent g does not depend on the distance of the stations to the continental coastlines. By varying the degree of detrending in the fluctuation analysis we obtain also information about trends in the temperature records.
~iii! In the vast majority of stations we did not see indications for a global warming of the atmosphere. Exceptions
are mountain stations in the Alps [Zugspitze (D), Säntis (CH), and Sonnblick (A), where urban warming can be excluded. Also, in half of the islands we studied, we found pronounced trends that most probably cannot be attributed to urban warming. Most of the continental stations where we observed significant trends are large cities where probably the fast urban growth in the last century gave rise to temperature increases.
Anlage 5:  Sonnenaktivität, Temperaturschwankungen und Verbrauch von Öl und Gas im  20. Jahrhundert.

Anlage 6: Neue Abkühlung nach 1990, repräsentative Auswahl

Anlage 7: Aufpressen von Schicht- und/oder Kluftflächen, Einlagerung von Flüssigkeiten oder Gasen, im dargestellten Fall wurden geschlossene Schieferflächen bei einem Druck von 10 bar aufgepresst und dann mit Zementsuspension verfüllt; CO2 soll mit ca. 250 bar eingepresst werden

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Auswertung des Bürgerdialogs (Phase 1): Energiewende wird abgelehnt

Dies ist auch die Erwartungshaltung der Bundesregierung an die von ihr getroffenen Entscheidungen. Denn die vier Leitthesen des Bürgerdialogs zur Energiewende spiegeln diese Aussichten wieder.  In der Zeit vom 11.07. bis zum 25.08.2011 war es auf dem durch das Bundesforschungsministerium betriebenen Portal für jeden möglich, seine Meinung zu diesen Fragestellungen zu äußern:
    •    These 1 (“Speicher und Netze”): Ich trage den Ausbau der Energieinfrastruktur mit, auch wenn es bedeutet, dass in meiner Umgebung neue Stromleitungen oder Energiespeicher gebaut werden müssen.
    •    These 2 (“Brückentechnologien”): Ich halte Investitionen in neue Gas- und Kohletechnologie für notwendig, auch wenn dadurch die Klimaschutzziele in Deutschland nicht vollständig erreicht werden.
    •    These 3 (“Erneuerbare Energien”): Ich bin bereit, höhere Strompreise (ca. 3 -6 % pro Jahr bis 2020) zu zahlen, um den Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien zu fördern.
    •    These 4 (“Energieeffizienz”): Ich halte Maßnahmen zum Energiesparen für sinnvoll, auch wenn sie mich in meinem persönlichen Lebensstil einschränken.
Neben einer formalisierten Bewertung dieser Aussagen in dem Raster “vollständige Zustimmung”, “teilweise Zustimmung”, “neutral”, “teilweise Ablehnung” und “vollständige Ablehnung” gab es auch noch die Möglichkeit, seine Haltung mit einem kurzen Kommentar zu erläutern. Unser Autor Quentin Quencher hat in mühevoller Kleinarbeit (für die ihm an dieser Stelle großer Dank und große Anerkennung auszusprechen sind) alle diese Kommentare inhaltlich ausgewertet. Es waren 2.450. Es kann leider nicht festgestellt werden, wieviele Bürger sich an dieser Befragung wirklich beteiligt haben. Eine ganze Reihe Nutzer hat alle vier Thesen kommentiert, andere haben sich nur bei einzelnen zu Wort gemeldet. Da man auch anonym schreiben durfte, können Mehrfachkommentierungen durch einzelne Personen nicht ausgeschlossen werden. Repräsentativ ist das Meinungsbild des Bürgerdialogs natürlich auch nicht. Aber es mag für die Bundesregierung eine interessante und unerwartete Erfahrung darstellen, was insgesamt zum Ausdruck gebracht wurde.

Abbildung 1: Bewertung der Leitthesen
Abbildung 1 zeigt die weit überwiegende Ablehnung der vier Thesen (die Zahlen in der Beschriftung auf der x-Achse stehen für die Gesamtzahl an Wertungen, die für die jeweilige These abgegeben wurden).   Besonders deutlich ist die Abneigung gegen eine Subventionierung der NIEs ausgeprägt.
Die These zu den Brückentechnologien verlangt eine differenzierte Betrachtung. Denn hier wird die weitere und intensivere Nutzung der Energieträger Kohle und Gas als kontraproduktiv zu den deutschen Klimaschutzbemühungen dargestellt. Was ja auch richtig ist. Da mir beispielsweise der Klimaschutz völlig gleichgültig ist, habe ich “vollständige Zustimmung” ausgewählt. Viele andere Kommentatoren haben die These allerdings genau deswegen negiert, weil sie ihre Ablehnung von Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zum Ausdruck bringen wollten. Eine Opposition gegen Kohle- und Gaskraftwerke kann und darf man also aus diesem Antwortverhalten nicht ableiten. Durch die Fragestellung hat man es vielmehr geschafft, Klimaskeptiker, Klimaalarmisten und diejenigen, die ihre Zustimmung zur Kernkraft verdeutlichen wollten, zu einem identischen Abstimmungsverhalten anzuregen.
Betreffend These 4 ist festzuhalten, daß “Effizienzsteigerung” und “Sparen” (im Sinne der Fragestellung) nicht dasselbe sind. Dieser Irrtum wurde in sehr vielen Beiträgen thematisiert. Die überwiegende Ablehnung bezieht sich daher eindeutig auf das Sparen, das mit einer “Einschränkung des persönlichen Lebensstils” verbunden ist.
Die Nutzer des Onlinedialogs akzeptieren also die zu erwartenden Folgen der Energiewende mit großer Mehrheit nicht. Wenn man daraus Widerspruch gegen die Energiewende insgesamt ableitet, liegt man nicht falsch (Abbildung 2).


Abbildung 2: Haltung zur Energiewende insgesamt
Quentin hat alle 2.450 Kommentare daraufhin durchgearbeitet, ob man aus dem Geschriebenen die Haltung zur Energiewende insgesamt erkennen kann oder nicht. Und das Resultat ist klar und deutlich. In 62% der Kommentare werden die jüngst getroffenen Entscheidungen der Bundesregierung abgelehnt.
Es stellt sich die Frage, ob denn auch die Befürworter der Energiewende deren negative Folgen verstanden haben. Ja, sie haben (Abbildung 3). Aber sie sind bereit, diese in Kauf zu nehmen. Die Befürworter der Energiewende sind also willens, flächenverbrauchende Infrastrukturen in ihrer unmittelbaren Lebensumwelt hinzunehmen, sie akzeptieren, erheblich mehr für Strom zu bezahlen zu müssen um den Ausbau der NIEs aus eigener Tasche zu finanzieren und sie sind richtig scharf darauf, sich durch Energiesparen in ihrem persönlichen Lebensstil einzuschränken. Man kann erwarten, daß das BMBF exakt diese Botschaft in den Energiedialog hineininterpretieren wird. “Energiedialog zeigt: Bürger mit den Auswirkungen der Energiewende einverstanden” – so oder so ähnlich könnte der Tenor der offiziellen Kommunikation lauten.


Abbildung 3: Die Haltung der Befürworter
Es war eben nicht Ansinnen der Bundesregierung, durch den Bürgerdialog Zustimmung oder Ablehnung zur Energiewende insgesamt, oder auch zu einzelnen Themen wie Klimaschutz und Kernenergie in Erfahrung zu bringen. Es ging allein um die Fragestellungen, die sich innerhalb des durch die Energiewende mit beschleunigtem Ausstieg aus der Kernenergie gesetzten Rahmens stellen. Man hat die Online-Plattform also unter der Annahme gestaltet, die Bürger wären ohnehin in großer Mehrheit für den bereits gesetzlich festgelegten Umbau unserer Stromversorgung. Wichtig ist, sich zu verdeutlichen, daß dieser Umbau in Wahrheit schon lange vor Fukushima beschlossen wurde. Das Modell des Jahres 2010, das eine moderate Laufzeitverlängerung der Kernenergienutzung von 12 Jahren, einen schnellen Ausstieg aus der Verstromung von Braunkohle und Gas sowie eine erhebliche Reduzierung des Strombedarfes und eine Ausweitung der Importe vorsah, zeigt Abbildung 4. Schon damals war die Resonanz auf diese Pläne eher wenig enthusiastisch.
 

Abbildung 4: Das Energiekonzept des Jahres 2010
 
Nun hat man durch den Störfall in Japan die Chance bekommen, dieses Konzept erneut offensiv zu vermarkten, lediglich geändert durch die Vertauschung der Rollen von Kernkraft und fossilen Energieträgern. Und wieder zeigt sich: Begeisterung für diese Pläne ist kaum zu wecken. Die Befürworter der Energiewende argumentieren auch im Online-Dialog überwiegend nicht getrieben von der Aussicht auf technische und ökonomische Verbesserungen. Sondern getrieben von der Angst vor Klimakatastrophen und Radioaktivität. Die zeigt sich in ihrer Ablehnung von Kohle- und Gaskraftwerken (These “Brückentechnologien”). Strom aus Kernkraftwerken darf in ihrer Weltsicht nicht nur nicht genutzt, er darf auch nicht durch Strom aus fossilen Quellen ersetzt werden. Sie halten es für geboten, zu verzichten.
Wie sehr Furcht die Basis für die Befürworter der Energiewende darstellt, zeigt sich auch in der Abwesenheit von Ideen zur Behebung der ihr innewohnenden Probleme. Gerade mal drei Vorschläge finden sich in nachweisbarer Größenordnung in den Kommentaren (Abbildung 5). Vom “Smart Grid” erwartet man eine Verringerung der erforderlichen Produktionskapazitäten, von den “dezentralen Netzen” einen größeren Wettbewerb, der zu einem geringeren Kostenanstieg beiträgt. Und als einzige Innovation im Bereich der NIEs wird “Windgas” genannt, womit die Erzeugung von Wasserstoff oder Methan als Zwischenspeicher durch den von Windanlagen produzierten überschüssigen Strom in Zeiten geringeren Bedarfs gemeint ist.

Abbildung 5: Lösungsvorschläge in den Kommentaren
In deutlich mehr Kommentaren hingegen wurde die Kernenergie verteidigt. Hier sind sowohl diejenigen eingerechnet, die die gegenwärtige Technologie weiter nutzen wollen, als auch diejenigen, die sich von Kernkraftwerken der kommenden Generationen und insbesondere von einem neuen, auf Thorium basierendem Brennstoffkreislauf, erhebliche Vorteile versprechen.
Der Bürgerdialog wurde genutzt, um Fragen zu beantworten, die nicht gestellt wurden. Die Nutzer haben ihre Ablehnung der Energiewende und ihre Befürwortung der Kernenergie sehr deutlich artikuliert. Wer nun erwartet hatte, die Macher der Online-Plattform hätten dies in der nun begonnenen zweiten Phase berücksichtigt, wurde enttäuscht. Nun sollen nicht mehr die Risiken, sondern die Chancen und Möglichkeiten diskutiert werden und bei den vorgegebenen Ideen wurde das Ergebnis der ersten Phase schlicht ignoriert.
Es nützt nichts. Einmal mehr agieren die befragten Bürger anders, als von der Bundesregierung intendiert. Mit “Kostenverteilung nach Verursacherprinzip“, “neue Reaktoren“, “AKW Laufzeit verlängern” und “Subventionen abschaffen” erhalten vier von Bürgern zusätzlich eingebrachte Vorschläge derzeit den meisten Zuspruch. Vorschläge, durch deren Umsetzung die Energiewende verhindert würde.
Dr. Peter Heller; zuerst erschienen auf Science Sceptical hier




Peaköl war gestern: Amerika, nicht der Nahe Osten, wird Energie-Weltmeister

Seit Anfang dieses Jahrtausends jedoch hat die Energiewirtschaft dieses Problem weitgehend gelöst. Mit Hilfe horizontaler Bohrungen und anderen Innovationen ist die Schiefer Gas-Produktion in den Vereinigten Staaten innerhalb von weniger als zehn Jahren sprunghaft von nahezu Null auf 15 bis 20 Prozent der U.S. Erdgasversorgung in die Höhe geschnellt. Bis 2040 könnte mehr als die Hälfte darauf entfallen. Diese gewaltige Steigerung des Volumens hat die Diskussion in der US-Erdgas-Industrie auf den Kopf gestellt: Während sich Amerika einst darum sorgte, wie es die Erdgasversorgung der Länder sicherstellt, machen sie sich jetzt Gedanken darüber, wie sie potentielle Käufer für den Energiegasüberschuss finden können.

In der Zwischenzeit erlebt die Festland-Ölförderung in den Vereinigten Staaten, die nach Vorhersage von Analysten seit zwei Jahrzehnten zum unaufhaltsamen Niedergang verurteilt wurde, ein unerwartetes Comeback. Die Öl-Produktion aus Schiefergestein, ein technisch komplexer Vorgang, bei dem Kohlenwasserstoffe aus Sedimentschichten gepresst werden, ist erst am Anfang. Aber Analysten prognostizieren für die nächsten Jahre eine Produktion von 1,5 Millionen Barrel pro Tag für die nächsten Jahre allein aus den Lagerstätten unter den Great Plains und Texas – das entspricht 8% des derzeitigen US-Öl-Verbrauchs. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, was die US-Energie-Industrie erreichen kann, wenn die Preise hoch bleiben und sich die Technologie weiter entwickelt. Ein weiteres Beispiel für die Stagnation des Rückganges sind die steigenden ? recovery rate?-Erholungsgeschwindigkeit? Förderraten aus alten Ölbohrungen. Zusätzlich dazu erwarten Analysten weitere 1 bis 2 Millionen Barrel pro Tag aus dem Golf von Mexiko, jetzt wo die Bohrungen wieder aufgenommen wurden. Ist die Spitze schon erreicht? Noch nicht so bald.

Das Bild in anderen Teilen Nord- und Südamerikas sieht ebenfalls vielversprechend aus. Von Brasilien wird angenommen, dass es die Kapazität zur Förderung von 2 Millionen Barrel pro Tag aus "vor Salz" Tiefseeressourcen hat, Rohöleinlagerungen mehr als eine Meile unter der Oberfläche des Atlantischen Ozeans, die bis vor ein paar Jahren technologisch noch nicht zugänglich waren. Ähnliche Zuwächse werden aus Kanadischen Öl-Sand Vorkommen erwartet, wo Erdöl aus teerigen Sedimenten im Tagebau gewonnen wird. Eine Produktion von möglicherweise 3 bis 7 Millionen Barrel pro Tag und mehr ist möglich, wenn die Vereinigten Staaten vor Ort Schweröl oder Kerogen kommerziell herstellen können. Bei diesem Prozess wird das Gestein aufgeheizt,  um das darin enthaltene Öl in flüssiger Form abpumpen zu können. Zweifellos stehen solchen Entwicklungen auch umweltpolitische Hindernisse entgegen. Hier jedoch beginnt auch die Industrie zu sehen, das Wege zu deren Überwindung gefunden werden müssen: mit Investitionen in ungiftige Bohrflüssigkeiten, gering-invasiven hydraulischen Aufbruch-Techniken, neuartigen Wasseraufbereitungsverfahren und anderen Technologien hofft man, die Umwelteinflüsse durch Bohrungen reduzieren zu können. Genauso wie die US-Öl-Industrie hat auch das ölhungrige China das Energiepotenzial Amerikas erkannt und investiert Milliarden in Kanada, die USA und Lateinamerika.

Zur gleichen Zeit werden der von Revolutionen geschüttelte Nahe Osten und Nordafrika den unbequemen Wahrheiten über das Vermächtnis ihrer eigenen fossilen Brennstoffproduktion ins Auge sehen müssen: Regierungswechsel in den betroffenen Regionen haben zu einem historisch anhaltenden und steilen Rückgang der Öl-Produktion geführt. Libyens Ölproduktion ist bisher nicht wieder auf die 3,5 Millionen Barrel pro Tag zurück gekommen, die gefördert wurden als Oberst Muammar al-Gaddafi 1969 König Idris stürzte; stattdessen hängt sie seit drei Jahrzehnten unter 2 Millionen Barrel pro Tag und ist jetzt nahezu Null. Iran produzierte zu Zeiten des Schahs täglich mehr als 6 Millionen Barrel, durch die Auswirkungen der Islamischen Revolution von 1979 sank jedoch die Öl-Produktion steil ab auf 2 Millionen Barrel pro Tag. Auch in den 1980er Jahren zeigte sich keine deutliche Erholung, die 4 Millionen Barrel-Marke wurde in den letzten Jahren nur mit Mühe erreicht. Ebenso wie im Iran hat auch die Förderung im Irak durch die vielen Unruhejahre gelitten und steht nun bei 2,7 Millionen Barrel pro Tag, einiges niedriger als jene 3,5 Millionen vor Saddam Husseins Machtergreifung.

Der Arabische Frühling hat die Dinge nur noch weiter verkompliziert: eine Störung der Ölexporte des Mittleren Ostens im Stil der 1979er Jahre steht ebenso wenig außer Frage wie Arbeitsniederlegungen oder Streiks der Ölarbeiter, all dies spiegelt den politischen Zeitgeist der Region wieder. Alles in allem stehen 21 Millionen Barrel arabische Ölproduktion pro Tag auf dem Spiel – etwa einem Viertel der weltweiten Nachfrage. Der Boom auf dem amerikanischen Kontinent sollte jetzt auch die restlichen Autokraten im Nahen Osten zum Nachdenken bringen – möglicherweise können sie nicht auf ständig steigende Ölpreise zählen um die unruhige Bevölkerung im Zaum zu halten.

Diese Kohlenwasserstoff-getriebene geopolitische Neuordnung zeigt sich bereits in Aktion. Die Ölmacht des Irans, Russlands und Venezuelas wankt angesichts der reichlichen amerikanischen natürlichen Erdgaslieferungen: ein Überschuss an Ressourcen in Amerika macht es anderen ausländischen Lieferanten schwer Kunden in Europa und Asien zu binden, wodurch es für die Akteure schwieriger wird sich fortan über plumpe Energie-"Diplomatie"  zu behaupten,

Die US-Energie-Industrie wäre auch in der Lage, Europa und China auch technische Unterstützung bieten um ihre eigenen unkonventionellen Ressourcen zu nutzen und damit die Abhängigkeit von Moskau und dem Persischen Golf zu beseitigen.
Also, schauen Sie genau hin: Amerika ist vielleicht als Energie-Lieferant der Welt zurück.

Autzor Amy Myers Jaffe ist Direktor des Instituts „Baker Institute Energy Forum at Rice University

Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise C. Ohle für EIKE

Den Originalartikel finden Sie hier




Energiewende: Merkels Großer Sprung. Ein kleiner Rückblick

Mao setzte beim Großen Sprung auch auf Scharlatane wie den sowjetischen Agronom Trofim Lyssenko. Der hatte schon in der UdSSR den Wissenschaftsbetrieb gründlich ruiniert, Vererbungs-Theorien beim Pflanzenmaterial entworfen, die ungeheure Ernteerträge versprachen, leider nie funktionierten. Weil sein Größenwahn dem Großen Vorsitzenden Mao gut passte, wurde Lyssenkos Lehre auch in China zum Dogma. Wer dagegen redete, kam ins Lager.

Auch bei der Eisen- und Stahlproduktion wollte Mao den Kreis quadrieren. 1957 hatte China 5,3 Millionen Tonnen Stahl produziert. 1975 sollten es ungeheure 700 Millionen Tonnen sein, so Maos Zielvorgaben. Statt moderner großer Hochöfen sollten viele kleine selbstgebastelte Öfchen, aus Sand, Steinen, Tonerde und Ziegeln gefertigt, diesen Schub auslösen und überall im Land massenhaft Eisen und Stahl erzeugen. Was bei der archaischen Produktionsweise heraus kam, war aber viel zu aufwändig produziert und außerdem von so mieser Qualität, dass es zum großen Teil nicht weiterverarbeitet werden konnte.

Erinnert das jemanden an Aktuelles? Noch etwas Geduld.

Ich selber, kurzer Ausflug, erinnere mich an eine Informationsreise ins China von 1979, wo Funktionäre die Begehung einer Eisenbrücke zum feierlichen Programmpunkt für die Besucher aus Deutschland gemacht hatten. Beim Gang über die eher schlichte Konstruktion – sie führte über einen Fluss bei Shanghai, wenn ich mich recht erinnere – fragte ich einen unserer Gastgeber, was es mit der Brücke denn nun auf sich hätte. Erfuhr, dass sie historische Bedeutung besaß. Sie war nämlich eine der wenigen, wenn nicht die einzige der Region, die aus dem berüchtigten „Volksstahl“ der Großer-Sprung-Ära gefertigt und trotzdem bis dato nicht zusammengekracht war.

Das Ergebnis des Großen Sprungs, der 1961 abgebrochen wurde, war etwas, das man einen Ökonomiezid nennen könnte. Die groteske Fehlsteuerung der chinesischen Planwirtschaft führte zu Chaos und Produktionszusammenbrüchen, schließlich zu Hungersnöten biblischen Ausmaßes, die zwischen 15 und 45 Millionen Menschen das Leben gekostet haben sollen. In der Mao-Biografie von Jung Chang und Jon Halliday werden Einzelheiten des Irrsinns in Kapitel 40 dokumentiert.

Wer heute durch den ländlichen Raum Deutschlands fährt, zum Beispiel in Niedersachsen, spürt einen Hauch von China, dem China Maos. Überall wird kleinteilig Strom produziert. Auf jedem dritten Haus steht ein staatlich gefördertes Solarfeldlein, in jeder zweiten Gemarkung daddeln Windräder, müffeln Biogasanlagen. Für die Fütterung der Letzteren hat sich schon jetzt die Landwirtschaft sichtbar und dramatisch verändert. Maisfelder ohne Ende; Maisfelder, wohin man blickt. Die Bodenpachten steigen rapide, noch mehr kleine Bauern müssen aufgeben. Der Begriff Vermaisung hat es bis in die letzte Lokalzeitung geschafft. Sogar die Naturschützer-Szene, ansonsten jedem erneuerbaren Unsinn zugeneigt, schlägt Alarm. Denn die riesigen Mais-Monokulturen, die wegen der staatlichen Förderung der „Erneuerbaren“ entstehen, schädigen die Böden, vergiften die Gewässer, vernichten Flora und Fauna. Ein alter Öko-Freak gestand mir neulich auf einer Party, er wisse selbstverständlich, dass Biogas- und Solaranlagen sinnlos seien. Was er für Windräder so nicht gelten lassen mochte, Kunststück: er ist an Windspargelfeldern finanziell beteiligt.

Noch eine Parallele zwischen Mao-China und Energiewende-Deutschland drängt sich auf. In beiden Fällen waren es Scharlatane und Ideologen, die das Märchen vom Großen Sprung, der ganz schnell machbar sei, in die Welt gesetzt haben – Trofim Lyssenko und der hl. Franz Alt von der Kirche zur solaren Erleuchtung haben in dieser Hinsicht einiges gemeinsam. In beiden Fällen basierten die Wendemärchen auf Zahlen, die keiner Überprüfung standgehalten hätten. Die phantastischen Erfolgsmeldungen, die gleich nach Beginn des Großen Sprungs von den Funktionären der chinesischen Landwirtschaft und Industrie hinausposaunt wurden, ähneln verblüffend den Hochrechnungen, die sich unsere Politiker heutzutage gern in die Tasche lügen lassen. Die Industrienation Deutschland, bis 2050 fast komplett erneuerbar energetisiert – dazu braucht man schon eine Mao-Denke.

Oder eine große Maise.

Blöd wie Brot, aber unvermeidlich wie Stuhlgang sind die üblichen Reden von windigen Geschäftemachern und grün gewendeten Politikern, die bei irgendeiner Einweihung eines heftig subventionierten Windparks in irgendeinem Entenhausen der Republik geschwungen werden. Textbaustein: „Dieser Windpark kann einen Ort von 3000 Einwohner mit Strom versorgen.“ Kann er natürlich nicht, aber kaum jemand hält dagegen. Schon gar kein so genannter Qualitätsjournalist, dessen Aufgabe es wäre, offenkundigen Unfug mit Lust zu zerpflücken.

Hier liegt noch eine Parallele zur frühen Volksrepublik China: Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten, halten smart die Klappe. Denn wer gegen die grassierenden Energiesprung-Legenden anrecherchierte, stände in den meisten deutschen Medien schnell auf der zeitgeistigen Shitliste. Und abseits vom Mainstream zu sein, ist für die schreibenden Nachfahren der antiautoritären Bewegung – sad to say – womöglich beinahe so schlimm wie ins Lager zu wandern.

Damit endet der chinesisch-deutsche Vergleich. Nein, es wird bei uns natürlich keine Hungersnöte geben. Was wir an Nahrungsmitteln nicht mehr erwirtschaften, weil die Felder mit der Produktion von Gas-Mais beschäftigt sind, holen wir aus dem Ausland. Den Strom, welcher fehlt, weil Atomkraftwerke abgeschaltet werden und der Bau moderner Gas- und Kohlekraftwerke durch grüne BIs blockiert wird, diesen Strom holen wir uns ebenfalls aus dem Ausland. Solange, wie das Ausland partout nicht am deutschen Energiewesen genesen will. Also noch ziemlich lange.

No problem? Höchstens eines: Die hunderte Milliarden, die in ein aussichtloses Energiekonzept gesteckt werden, gibt es nicht doppelt. Sie fehlen, um neue, belastbare Energiequellen mit aller Kraft zu erforschen. Aber keine Sorge, damit beschäftigen sich längst andere. Im Ausland, wo sonst.

Energiewende-Deutschland hat dagegen den Großen Sprung. …..In der Schüssel.

von Gastautor Wolfgang Röhl

zuerst erschienen bei ACHGUT




Wärmedämmung: Bis zum Verschimmeln!

Was Politiker nicht schert

Nicht anders zu beurteilen sind die staatlichen Zwangsmaßnahmen zur Wärmedämmung, um, wenn es kalt ist, weniger heizen zu müssen. Diese Maßnahmen gelten gerade auch für private Häuser. Ich aber will nicht dämmen, jedenfalls nicht dämmen müssen. Und wenn mir das Heizen zu teuer wird, dann heize ich weniger und ziehe mich wärmer an. Oder ich dämme schließlich doch. Aber freiwillig. Ob ich mir zu teures Heizen leiste, ist mein Privatvergnügen. Auch Dämmen soll mein Privatvergnügen sein. Und bleiben. Ob ich entweder teuer heize oder aber heizkostensparend dämme, geht keinen etwas an. Schon gar nicht den Staat und seine Politiker. Das schert die aber nicht. Eigenständigkeit der Bürger, Selbstverantwortung, Subsidiarität, Bürgerwille? Nicht gewollt. Wo kämen wir mit so etwas hin! Die Regulierungssüchtigen in der Politik sollen gefälligst danach handeln, was einst Goethe so formuliert hat: "Welche Regierung die beste sei? Diejenige, die uns lehrt, uns selbst zu regieren."

Staatlicher Dämmbefehl auch für alte Häuser

Neulich las man den freundlichen Hinweis, bis Ende des Jahres müssten alte Häuser besser gedämmt sein und Heizungen weniger Energie verbrauchen. Nun müsse man sich sputen, dann seien neue Regeln zur Energieeffizienz einzuhalten. Diese Nachrüstpflichten gelten für alle Immobilieneigentümer, die ihren Altbau nach dem 1. Februar 2002 übernommen haben, ihn auch selbst bewohnen. Eigentümer, die schon vor dem Stichtag in ihrer Immobilie gewohnt haben, sind allerdings nicht betroffen, außer wenn sie ihren Altbau ohnehin umfassend sanieren oder gänzlich umbauen. Dann müssen sie die Vorgaben ebenfalls umsetzen.

Dämmen bis zum schimmelig werden

Bürger, die rechnen können (und wollen), werden schnell dahinterkommen, wieviele lange Jahre es dauert, bis der Investitionsaufwand für das Dämmen die Höhe der Heizkostenersparnis erreicht und sich erst dann amortisiert hat. Und ist das Haus erst luftdicht eingepackt, müssen sie sich Sorgen um das Verschimmeln machen. So richtig zwar die Mahnung ist, regelmäßig ausgiebig zu lüften, um das Haus vor Schimmelbildung zu bewahren, so wahrscheinlich ist aber auch, dass dies mit der Zeit vernachlässigt oder ganz vergessen wird. Doch selbst dann, wenn stets brav gelüftet wird, drohen Feuchtigkeit und Schimmel, so an heißen Tagen im Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dann dringt diese beim Lüften von außen ein, schlägt sich an den Wänden nieder und begünstigt, dass sich Schimmel bildet. Ein höheres Risiko der Bewohner für Asthma, Allergien und höhere Infektanfälligkeit sind die Folge.

Der scheinbar harmlose Beginn

Gesetzlich fixiert sind die Zwangsmaßnahmen in der Energiesparverordnung (EnEV) von 2009. Die ist, wie bei Regulierern üblich, ein Ungetüm – im Umfang, in der Detail-Dichte, auch sprachlich. Begonnen hatte es scheinbar harmlos und sinnfällig: Die EnEV löste zwei bestehende Verordnungen ab, die Wärmeschutzverordnung und die Heizungsanlagenverordnung. Am 1. Februar 2002 trat sie in Kraft. Schon 2004 kam ihre zweite Fassung, denn die EG-Richtlinie vom Dezember 2002 über die Gesamtenergie-Effizienz von Gebäuden war in nationales Recht umzusetzen. Die bisher letzte Änderung ist seit dem 1. Oktober 2009 in Kraft und heißt abgekürzt EnEV 2009. Das erklärte Ziel ist, den Bedarf an Energie, Heizung und Warmwasser um rund 30 Prozent zu senken. Für 2012 ist eine weitere Senkung von 30 Prozent beschlossen. Bis 2050 soll der CO2-Ausstoß von Wohnhäusern um 80 Prozent gedrückt, dafür also soll schon jetzt teuer gedämmt werden – teuer nicht nur für die Hauseigentümer, sondern auch für Mieter, weil die Kosten auf die Miete umgelegt werden.

Teuer dämmen wegen eines Riesenschwindels

Hinter allem dem steckt der Wahn, die Emissionen von CO2 zu begrenzen. So nämlich will die herrschende Klasse „das Klima schützen“, weil CO2 doch ein so schädliches „Treibhausgas“ sei, das die Erde erwärme. Jedenfalls lautet so die Begründung für die Bevölkerung, damit diese sich vorerst nicht auflehnt. Daher heißt das, was die Bundesregierung bei ihrer Klausurtagung in Meseberg am 23. August 2007 beschlossen hat, auch Integriertes Energie- und Klimaprogramm (Meseberger Beschlüsse). Mit ihm werden die EU-Richtungsentscheidungen vom Frühjahr 2007 in Sache Klimaschutz, Ausbau der „erneuerbaren Energien“ und Energieeffizienz in ein deutsches Maßnahmenpaket gegossen – völlig unbeeindruckt davon, dass die Behauptung, anthropogenes CO2 wirke wie ein Treibhaus und erwärme die Erde, längst als Riesenschwindel widerlegt ist. Dem Mitbegründer von Greenpeace, Paul Watson wird die Äußerung zugeschrieben: „Es spielt überhaupt keine Rolle, was die Wahrheit ist, wichtig ist nur, was die Leute glauben, dass es wahr ist.“ Und Goethe hat einmal gesagt: „Wer die Menschen betrügen will, muss vor allen Dingen das Absurde plausibel machen.“

Die Profiteure des CO2-Wahns machen mit …

In Wirklichkeit handelt es sich um ein verkapptes staatlich inszeniertes Konjunkturprogramm – bestenfalls, denn nach anderer Lesart sogar um ein Weltverbesserungs- oder Weltbeherrschungsprogramm. Profiteure sind unter anderem die Hersteller von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, die Zulieferfirmen in Maschinenbau und Elektrotechnik, die Bauwirtschaft, der Schiffbau mit Spezialschiffen für Windanlagen im Meer. Auch Landwirte verdienen, Dämmstoffhersteller verdienen, Dachdecker verdienen, andere Handwerker ebenfalls. Auch der Export wird durch die staatlich befohlene und subventionierte Technik beflügelt.

… sind aber von der Begründung nicht überzeugt

Der Diplom-Meteorologe Klaus-Eckart Puls schrieb in einer auch mir zugegangenen E-Mail: „Die meisten der Profiteure (ich habe mit einigen gesprochen) sind weder von der Effektivität und Wirtschaftlichkeit noch von der Begründung (CO2-Vermeidung, Welt-Klima-Rettung) überzeugt; sehr wohl aber sind sie der Ansicht, dass sich damit gut und schnell Geld verdienen lässt. Steuer-Mittel, d.h. Subventionen, sprudeln derzeit wie neue Öl-Quellen!! Der ‚Dumme’ – will meinen: der Zahler und der Benachteiligte – ist der unmündige, ideologisch verbrämte, häufig (leider!!) auch uninteressierte und somit insgesamt meist schlecht bis gar nicht über die Hintergründe informierte Steuerzahler/Bürger.“
Unterschlagen wird, was an Nutzen entgeht
Amtlich vorgeschwärmt wird nur vom Nutzen dieses Konjunkturprogramms, unterschlagen oder verharmlost wird, was es wirklich kostet. Zu diesen Kosten gehören auch jene, die man nicht sieht. Die bestehen darin, was der Volkswirtschaft und den Menschen an Nutzen entgeht, wenn sie die ihnen abgezwungenen Milliarden und Abermilliarden für andere Zwecke verwenden würden, auf jeweils individuelle Weise, nicht auf zentralverwaltungswirtschaftlichen Befehl. Wie der einzelne Mensch sein Geld ausgibt, ist gesamtwirtschaftlich sinnvoller, als wenn der Staat, als wenn machtbesessene Politiker alle Menschen zum Geldausgeben dafür zwingen, was allein sie für richtig halten.
Mit dem Vorwand des (an sich sinnvollen) Umweltschutzes wird uns schon viel Unnötiges aufgezwungen und noch mehr aufgezwungen werden. Mit dem Vorwand Klimaschutz hat es schlimmste Ausmaße angenommen. Und stets wird eine Minderheit daran verdienen und die Mehrheit dies finanzieren müssen und damit belastet werden. Warum nimmt die Mehrheit das hin? Eine Begründung liefert Schiller: „Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.“

Dr. Klaus Peter Krause

zuerst erschienen bei eigentümlich frei




Kontrollverlust dank Energiewende!

Wie groß ist das Einsparpotenzial durch intelligente Netze? Nun, vermutlich ist es nahe Null, solange kein nicht wegregelbarer Überbedarf an elektrischer Energie besteht. Aber das ist ja auch nicht das Ziel intelligenter Netze! Intelligente Netze haben einzig die Aufgabe, auch auf Nutzerseite eine Anpassung von Bedarf und Angebot im Strommarkt herzustellen. Und das ist notwendig, wenn wir beim Umstieg auf erneuerbare Energien eben nicht mehr 100% Kontrolle auf die Angebotsseite im Stromnetz haben.

Es ist die subventionsgetriebene Einspeisung von Strom aus alternativen Energieträgern, die hier auf Kosten der Verbraucher, Stromproduzenten und Netzbetreiber umfangreiche Investitionen in neue Netztechnologien erfordert.  Eine durch Konsumentensouveränität und Marktwettbewerb vorgegebene Anpassung an den Bedarf wird hier durch ein politisches Privileg verhindert, wobei es für die Missachtung der Zwänge des Marktes noch eine fürstliche Belohnung gibt. Hoffnungen auf eine positive Bilanz der Investitionen  in intelligente Netze erscheinen jedoch zu optimistisch, denn das würde voraussetzen, dass auch die Verbraucher sich die Kontrolle ihres Stromverbrauchs abnehmen lassen.

Gastautor Steffen Hentrich Liberales Institut 

Lesen Sie auch hier den sehr zu empfehlenden Beitrag

Bürgerdialog…..Expertenblog…..Smart Grid




Hedgefonds Blackstone finanziert Offshore Windparks: Milliardenabenteuer auf hoher See

 Prof. Dr. Alt FH Aachen

Weiterführender Link hier




Ökolobbyismus im Weltklimarat IPCC: Eine Bestandsaufnahme

Dass dort tatsächlich “nur” Fachartikel selektiert werden sollen, die den “human impact” auf das Klima belegen, das wissen die Wenigsten.
Allerdings greift man beim IPCC gern mal daneben, wie die diversen “IPCC-Gates” hinlänglich belegen. Das tatsächliche Ziel des IPCC ist aber nicht so ganz offensichtlich, zu sehr haftet ihm die “Erforschung des Klimas” an, zumindest in der Öffentlichkeit, denn in den nicht mehr informierenden, sondern eher “nur noch” meinungsbildenden Medien wird nichts dazu getan, investigativ diese Vorstellung zu beseitigen, eher ist das Gegenteil der Fall.

Wer macht denn nun im IPCC Meinung?
Begeben wir uns auf Spurensuche und beginnen mit den “Climate Action Tracker”. Auf dieser Kontaktseite werden wir gleich mehrfach fündig und finden interessante Querverbindungen:


-Dr. Niklas Höhne – Director of Energy and Climate Policy at Ecofys and lead author at the IPCC

-Dr. Michiel Schaeffer – Co-Director and Senior Scientist – led the project team at Climate Analytics


-Dr. Claudine Chen works on the PRIMAP model at the Potsdam Institute for Climate Impacts Research (PIK)


Ecofys ist eine Gesellschaft, die sich in “Erneurbaren Energien” engagiert, Climate Analytics ist eine nonprofit Organisation in Potsdam, und

“has been established to synthesize climate science and policy research that is relevant for international climate policy negotiations. It aims to provide scientific, policy and analytical support for Small Island States (SIDS) and the least developed country group (LDCs) negotiators, as well as non-governmental organisations and other stakeholders in the ‘post-2012’ negotiations. Furthermore, it assists in building in-house capacity within SIDS and LDCs.”

PIK ist das Potsdam Institut für Klimafolgeforschung. Das Climate Analytics und PIK quasi Haus an Haus am Potsdamer Telegrafenberg “wohnen” ist nicht weiter nachdenkenswert.

“CLIMATE ANALYTICS GmbH is a non-profit organization established in Potsdam and hosted at Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK) e.V. A major project carried out by CLIMATE ANALYTICS is the PREVENT-Project “Assessing and preventing dangerous climate change”

Nachzulesen unter “about us” Ecofys hat ein klares Ziel: nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz. Schwesterfirmen bauen Windkraftwerke, Biokraftwerke, sie selbst entsenden Autoren zum IPCC 5th assessment Report und rühmen sich zu den Nobelpreisgewinnern des IPCC zu gehören, da einige ihrer Angestellten zu den beteiligten Wissenschaftlern gehörten, nachzulesen hier
Prof. Dr. Kornelis Block, Dr. Jochen Harnisch, Dr. Chris Hendriks, Dr. Niklas Höhne, Dr. Monique Hoogwijk, Maarten Neelis, Dr. Ernst Worrell Suzanne Joossen Co-Autor Dr. Jeroen de Beer, Co-Autor Peter Bosch, Technische Unterstützung David de Jager, Technische Unterstützung
was man wiederum hier nachlesen kann


Kornelius Block  Einer der Ecofys Gründer, u.a. zuständig für Energie Strategie und Entwickler des Europäischen Emissions Handels Systems. Kornelius Block und Pressemitteilungen


Jochen Harnisch  Promovierter Physiker, gehört der „Arbeitsgruppe III Mitigation“ des IPCC an und ist  für Emissionsminderungsmaßnahmen zuständig.
 Jochen Harnisch 5. Sectoral Presentations
.

Niklas Höhne: Sein Ziel und sein Arbeitsgebiet ist ebenfalls die Reduktion von s.g. Teibhausgasen und diesbezüglicher Verhandlungspartner für internationale und nationale Unternehmen, Regierungen und NGOs und seit 2001 bei Ecofys. Pressemitteilung von ECOFYS


ferner:


Chris Hendriks sowie weiteres hier

Monique Hoogwijk

David de Jager

Peter Bosch

Jeroen de Beer sowie

beim IPCC

Maarten Neelis,

Suzanne Joossen

Darüber hinaus betreibt Ecofys ein Handelsportal für energetisch nutzbare Biomasse Zusammen mit Evelop, Ecostream, Ecoventures und OneCarbon befindet sich Ecofys unter dem Dach von Econcern,

Geschäftsfeld: Erneuerbare Energien.

Envelop und Ecostream fahren jetzt unter der Flagge Eneco:


•Total revenues decrease from €5.2 billion to €4.9 billion


•Operating profit stable at €274 million (2009: €268 million)


•Unbundling-related costs amount to €46 million (2009: €41 million)


•Net profit was €141 million as opposed to €177 million in 2009


•Investments increased from €556 million to €734 million”
Quelle

Es ist mehr als nur zu vermuten, dass das IPCC eine Organisation der UN zum Umbau der weltweiten Energieversorgung ist, wobei ein Umbau der Gesellschaft letztendlich wohl zwingend notwendig ist. Die Weichen sind gestellt, Schellnhuber vom PIK und Mitglied des WBGU hat bereits mit seinen Vorschlägen zur “Kulturrevolution”, schnell in “Große Transformation” umbenannt, bereits “journalistisch” das Feld zumindest zu beackern begonnen.

Bis hier her ging es hier nur um ECOFYS. Ein anderes Thema wäre, sich mit den Hintergründen der Bioenergie Firmen wie z.B. Monsanto, Sinar Mas Group, WWF etc eingehender zu beschäftigen.

Gastautor Krishna Gans  zuerst erschienen bei Readers Edition

Ergänzung der Redaktion

Es können noch die bisher unbeantwortete Frage aus dem vorigen Jahr hinzugefügt werden;

11. Wie stehen die Grünen zu dem Umstand, dass ihre Politik der extremen Subventionierung von Solar- und Windenergie einhergeht mit Parteispenden unter anderem der IBC Solar AG, der SMA Solar Technology AG, der Ostwind-Verwaltungsgesellschaft mbH, der Umweltkontor Renewable Energy, der EWO Energietechnologie GmbH, der Conergy AG, Pro Vento, der Nordex AG, der Windpark G. W. Meerhof GmbH & Co. KG, der Ersol AG, der Windpark wohlbedacht GmbH & Co. KG, der Wind Projekt Development GmbH, der Solarworld AG, der SMA Technologie AG, der Solon AG für Solartechnik, der AGU Energie- und Elektrotechnik GmbH?

12. Bei welchen Unternehmen und in welchem Umfang haben Abgeordnete der Grünen-Fraktion in die durch gesetzliche Regelungen hoch subventionierte und dadurch sichere Renditen abwerfende Industrie der erneuerbaren Energien investiert?




Der Biodiesel-Kollaps mit der Jatropha Pflanze! Keine Quelle des globalen Biodiesels mehr

Der Enthusiasmus nationaler Planer hinsichtlich dieser Pflanzensorte färbte sofort auf indische Forschungsorganisationen und Universitäten ab, die von Zuwendungen der Planning Commission abhängig sind, und viele dieser Institutionen wurden selbst zu Partnern beim Anlegen und dem Vorantreiben von Jatropha-Plantagen. Die extrem hohe Profilierung des Programms erregte weltweit Aufmerksamkeit und wurde rasch von China und einer großen Zahl weiterer asiatischer und afrikanischer Länder übernommen. Bis 2008 wurden global bereits 900 000 Hektar Land damit bepflanzt, und man erwartet, dass es bis 2015 12,8 Millionen Hektar sind.

Aber die Ergebnisse sind fast überall weit hinter den Erwartungen zurück geblieben, was zur Verelendung von Millionen Bauern mit kleinem Einkommen weltweit führte. Es scheint inzwischen ein extremer Fall eines Versuchs mit guten Absichten zu sein, die Klimaentwicklung abzuschwächen. Aber es wurde ohne adäquate Forschungen gestartet und in gutem Glauben von anderen Staaten übernommen. Und nun ist es vollständig fehlgeschlagen! Während sich Aktivitäten zur Abschwächung  oder Anpassung an die Klimaentwicklung verstärken und große Investitionen locker machen, besteht die Gefahr, dass solche Fehlschläge immer öfter vorkommen, es sei denn, dass „echte Sorgfalt“ (due diligence) institutionalisiert wird und angemessene Protokolle erstellt werden, um Interessenkonflikte zwischen Forschungsorganisationen zu vermeiden. Als Sofortmaßnahme könnte eine Institution wie die FAO intervenieren, um die weitere Ausbreitung des Jatropha-Anbaus in anderen Gebieten zu stoppen, wenn zuvor keine geeigneten Forschungen durchgeführt werden.

Link zum (längeren) Original (mit Copyright): http://pubs.acs.org/doi/full/10.1021/es201943v

Promode Kant ,India
Institute of Green Economy

 Jatropha ist eine Ricinus Staude, ähnlich dem Wolfsmilchgewächs.
Mit Dank an Leser Dr. Wiesner

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

 




Neueste Studie: Atomausstieg kostet Bürger 32 Milliarden Euro. Mindestens!

..Besonders hart wird die Industrie von dem schnelleren Aus für die Kernkraft getroffen: „Der Stromkostenanstieg kann für den Betrieb einzelner stromintensiver Anlagen gravierende Konsequenzen haben“, schreiben die Autoren der Studie. Stromintensive Wertschöpfungsketten seien vor allem langfristig und durch die Kumulation verschiedener Kosteneffekte bedroht.

Update 11.8.11:

Nachdem EON angekündigt hat bis zu 11.000 Arbeitsplätze auf Grund des Atomausstiegs und der Energiewende abzubauen, kündigt auch der Chemiekonzern BAYER – so dpa – aus denselben Gründen an, ganze Werke zu verlagern. Die dort bestehenden Arbeitsplätze gehen auf Nimmerwiedersehen aus Deutschland ins Ausland. Die staatlich gewollte Deindustrialisierung Deutschlands nimmt Fahrt auf. Näheres dazu hier.

“Deutschland wird als Produktionsstandort für die energieintensive Chemieindustrie unattraktiver‘, sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers in einem Interview der Wirtschaftswoche. ‚ Bereits jetzt habe Deutschland im EU-Vergleich die höchsten Energiepreise. Der Schwerpunkt der Investitionen bei der Chemie- und Kunststoffsparte lägen bereits jetzt in China. ‚Deutschland verliert relativ an Bedeutung‘, sagte Dekkers.

Mit Dank an Spürnase K.G. Böschen

Update 2 15.8.11

Die Studie des Bundeswirtschaftministeriums ist arg geschönt.Wie EIKE am 27.7.11 bereits berichet hatte wird es viel, viel teuer:

Energiearmut kommt- Studien zeigen: Energiewende kostet mindestens 335 Milliarden Euro

Jetzt wird so langsam die Katze aus dem Sack gelassen. Nicht von der Politik, die verniedlicht und verharmlost weiter. Wie jüngst durch Frau Merkel: "Es kann was kosten", sondern von der betroffenen Wirtschaft. Wie dpa und Die Welt am 26.7.11 meldete, ist der schnellere Atomausstieg -einer Studie zufolge- mit erheblichen Kosten verbunden. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Gutachten im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, die der Zeitung "Die Welt" (Dienstag) vorliegen. Demnach erzeugt der Ausbau der erneuerbaren Energien Kosten in Höhe von (mindestens) 335 Milliarden Euro, wobei vor allem die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu Buche schlagen soll.

Details dazu hier:

http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/energiearmut-kommt-studien-zeigen-energiewende-kostet-mindestens-335-milliarden-euro/




Wenn der große Bruder nachts das Mittagessen kocht… Ökologisch korrektes Verhalten durch „intelligente“ Zähler

Betrachtet man den tatsächlichen Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus, so stellt sich rasch heraus, daß nur wenige "dicke" Verbraucher die gesamte Bilanz bestimmen. Es ist einfach, diese zu finden: Es sind allein die Geräte, die mit Strom Wärme oder Kälte erzeugen. Also der Kochherd, die Spülmaschine, der Kühlschrank, die Tiefkühltruhe, die Waschmaschine und der Wäschetrockner.

Vergessen Sie alle übrigen Verbraucher: Beleuchtung, Computer, Fernseher, alle Geräte mit Motor, die Umwälzpumpe der Heizung, selbst Fön, Toaster, Kaffeemaschine oder die Mikrowelle spielen – trotz teilweise intensiver Wärmeerzeugung – wegen ihrer geringen Nutzungsdauer praktisch keine Rolle bei Ihrer Stromrechnung. Geht man mit diesem Hintergrund auf die geeignete Geräte-Zielgruppe der intelligenten Zähler ein, bleiben allein die oben genannten "Dicken".

Dann geht es zur nächsten Frage: Welches dieser Geräte eignet sich dazu, extern vom Stromversorger je nach aktueller, sich ständig ändernder Tarifsituation ein- oder ausgeschaltet zu werden ? Die Antwort liegt in deren Nutzung: Kühlschrank und Tiefkühltruhe müssen ständig eingeschaltet bleiben; sie halten nur dann ihre Temperatur, wenn sie sich in einem regelmäßigen Takt selbst ein- und ausschalten.

Auch der Kochherd wird dann betrieben, wenn er zum Kochen gebraucht wird – und niemand wird auf die Idee kommen, mit der Zubereitung einer Mahlzeit so lange zu warten, bis das Energieversorgungsunternehmen (EVU) vielleicht um Mitternacht den Herd einschaltet.

Der Wäschetrockner verbraucht ziemlich viel Strom – aber nur Altgeräte tun das. Moderne Trockner arbeiten mit nicht aufgeheizter Luft. Kein Problem mit hohem Stromverbrauch.

Bleibt vor allem  die Waschmaschine übrig. Jetzt fällt auf, daß in sämtlichen Werbeartikeln für die Smart Meter immer nur die Waschmaschine als tolles Beispiel dafür genannt wird, wie ein Verbraucher in den billigen Schwachlastzeiten extern ein- und ausgeschaltet werden kann und wie sehr das Strom spart.

Aber nicht einmal dieses Beispiel wird der Realität in einem Haushalt gerecht: Eine intelligent für verschiedene, nacheinander erfolgende Waschvorgänge genutzte Waschmaschine erfordert eine entsprechende Bedienung, die über das nächtliche EIN und AUS erheblich hinausgeht. Dieses restliche Beispiel hinkt auch noch auf einem weiteren Fuß: Eine Waschmaschine verbraucht für die meiste Zeit, in der sie in Betrieb ist, nur sehr wenig Strom, und zwar nur für ihren Motor.  Zum nennenswerten Stromverbraucher wird sie einzig und allein dann, wenn sie Wasser aufheizt, also Wärme erzeugen muß. Und das geschieht nur während weniger Minuten. Das Gleiche gilt für die Spülmaschine.

Kaum jemand wird wegen der dabei vom intelligenten Zähler verursachten geringen Geldersparnis – die verbrauchte Energie bleibt schließlich die selbe, nur der Tarif ist billiger – das nächtliche Rumoren seiner Waschmaschine oder Spülmaschine  in Kauf nehmen.

Daß es sehr wahrscheinlich zu überhaupt keiner Geldersparnis kommt, hat der SPIEGEL am 16.8.2010 in einem vernichtenden Artikel mit der Überschrift "Teure Ersparnis" dargelegt: Die Smart Meter führen zu beträchtlichen Kosten – für den Austausch des Zählers, eine jährliche Dienstleistungsgebühr, eine permanente DSL-Verbindung -, die sehr wahrscheinlich sehr viel mehr Geld verschlingen, als jemals gespart werden kann. Im Übrigen führt die DSL-Verbindung zu einem nicht unbeträchtlichen Strom-Mehrverbrauch, der am Ende sogar zu einer insgesamt höheren Stromrechnung führen kann.

Die einzigen Vorteile liegen bei den Herstellern der Geräte und beim Energieversorger. Aber in Anbetracht der offensichtlichen Unbrauchbarkeit dieser Technik für Privatkunden und ihres  entsprechend geringen Interesses  würden diese Unternehmen in einer normalen Marktwirtschaft ihre Aktivitäten auf Industriekunden richten, die schon lange darauf achten, zeitlich verschiebbaren hohen Stromverbrauch in günstige Tarifzeiten zu verlegen.

Aber leider leben wir in einem Land, in dem jede Regierung auch Technologien ohne Marktchancen nach Kräften zu fördern bereit ist, wenn ihnen ein ökologischer Anschein zugesprochen werden kann. Und Stromsparen ist zwar in der Wirtschaft ökonomisch sinnvoll, bei Privatleuten bedeutet es jedoch vor weitaus mehr ein umweltgerechtes Verhalten, erst recht, wenn die Kosten höher sind als die Ersparnis.

In der Technik der intelligenten Stromzähler sah die Regierung nun eine gute Gelegenheit, um unwilligen Bürgern das Stromsparen mit Nachdruck nahe zu bringen. Selbst wenn es in der Sache nichts bringt, dient es doch der Öko-Erziehung der Menschen.

Deshalb gaben die Unternehmen den Privatsektor nicht auf, sondern setzten auf die Politik. Und sie hatten damit recht, denn diese hat beschlossen, die von den Kunden überwiegend abgelehnte Technik nun zwangsweise einzuführen. Das hat inzwischen in Deutschland Tradition: Siehe das unsoziale Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG), mit dem – koste es was es wolle – für eine zuverlässige Stromversorgung vollkommen unbrauchbare und teure Techniken wie die Photovoltaik und die Windkraft zwangsweise eingeführt werden. Von der massiv umweltschädlichen Biogaserzeugung gar nicht erst zu reden.

Der Hebel dazu und der Grund für die Gewinnerwartungen der Industrie ist die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und der neuen Meßstellenzugangsverordnung von 2008. Mit der Änderung des EnWG besteht seit dem 1.1.2010 die Pflicht, bei Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen Smart-Metering-Geräte zu verwenden. Ebenso muß allen Endverbrauchern ein "intelligentes Zählermanagement" angeboten werden. Diese Umstellung soll bis 2016 abgeschlossen sein.

Es beginnt vorsichtig: Zunächst soll der kluge Zähler den Verbrauchern nur einen Überblick über ihren Stromverbrauch geben.

Inzwischen wird bei den EVU und den Herstellern über die richtige Technik für die Kommunikation zwischen Zähler und EVU debattiert. Die bisher verwendete GPRS-Technik verursacht für jede abfrage deutliche Kosten. Auch sei die Anzeige-Verzögerung von 24 Stunden zu lang. Man denkt daher an eine Anbindung durch Breitbandnetze – z.B. das in Unternehmen verwendete Ethernet – nach. Dienstleister träumen jetzt von der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle auf der Basis einer Echtzeit-Kommunikation mit dem Verbraucher. Gerade für die Versorger sei es interessant, nun ein viel größeres Produktspektrum aus einer Hand anzubieten, zum Beispiel Strom, Gas, Telefon und Internet – und dies zusätzlich mit neuen Informationsmöglichkeiten, sprich Werbung, zu verknüpfen. Die Kabelnetzbetreiber wiederum könnten über das Vermieten ihrer Leitungen hinausgehen und selbst als Meß-Dienstleister auftreten. Goldgräberstimmung kommt da auf.

Zwangseingriffe sind vorerst nicht geplant, bei unserer in Energiefragen auf Zwangsbeglückung fixierten Regierung aber keineswegs auszuschließen.

Man muß dazu das EnWG nur ein wenig ändern. Die Öko-Nachtigall hört man bereits trappsen:

In einem Fachartikel schwärmt Thomas Prauße, der geschäftsführende Vorsitzende der Stadtwerke Leipzig GmbH, daß "das eigene Verhalten somit auf objektiver Basis kritisch hinterfragt werden (kann). Eine Visualisierung des eigenen CO2 –Ausstoßes ermöglicht eine ökologische Bewertung des eigenen Verbrauchs." Es fehlt eigentlich nur noch die automatische Abbuchung von Strafgebühren bzw. Ablaßzahlungen für Bürger, die ein ihnen vom Staat zugestandenes CO2 – Kontingent überzogen haben.

Peinlich nur, wenn dann bei wachsendem Atomstrom-Import aus Frankreich und Tschechien der reuevolle CO2 –Sünder am Display sogar eine  Verbesserung seiner Treibhausbilanz sieht – wahrscheinlich aber verbunden mit den erhöhten Kosten dieses CO2–freien Auslandsstroms.

Auch Herr Prauße träumt nach wie vor von "netzwerkfähigen Haushaltsgeräten", die "zukünftig exakt in den Zeiten betrieben werden, in denen Energie zum Beispiel durch mehr Sonne oder stärkeren Wind günstiger ist. Unabhängig von vordefinierten Zeiten (!!) werden Steuerimpulse für die netzintegrierten Haushaltsgeräte abgegeben, um diese einzuschalten."

Schöne Grüße vom Großen Bruder, der es auch mit dieser Entmündigung nur gut meint. Vom Nutzer dieser Haushaltsgeräte und seinen eigenen Interessen ist bezeichnenderweise gar nicht mehr die Rede.

Damit aber noch nicht genug: "Über das intelligente Netz (Smart Grid) sind Elektroautos in der Lage, einen Beitrag zur Ausbalancierung des schwankenden Angebots erneuerbarer Energien im Stromnetz zu leisten. Sie fungieren als mobile Speicher, die geladen werden können, wenn zu viel Strom zur Verfügung steht. Und sie können elektrische Energie ins Netz speisen, wenn ein Mehrbedarf verlangt wird." (T. Prauße, BWK Bd. 63 , 2011, Nr.3).

Was Herr Prauße übersieht: Die Lebensdauer der extrem teuren Batterien von Elektroautos wird wesentlich von der Anzahl der Lade-Entladezyklen bestimmt und es ist schwer vorstellbar, daß sich die Besitzer auf eine solche sowohl schädliche als auch zeitlich vollkommen unberechenbare Fremdnutzung einlassen würden.

Man muß diesem Herren dafür danken, daß er die Eingriffsmöglichkeiten in die Lebensführung der Bürger, die intelligente Stromzähler bieten, so deutlich beschrieben hat.

Er ist ein Visionär, der nur etwas voreilig beschrieben hat, wohin die Einführung der Smart Meter führen kann – bzw. führen soll.

Unseren Datenschützern ist es womöglich noch nicht aufgefallen, in welchem Maße mit einer derartigen Technik aber auch eine Kontrolle dieser Lebensführung verbunden ist und wie diese Kontrolle noch ausgeweitet werden kann.

Techniken sind wertfreie Werkzeuge, weder gut noch böse. Die Frage ist immer nur, was man damit macht. Und was man bleiben läßt.

Dr. Günter Keil

Dr. Ing. Günter Keil arbeitete bis zu seiner Pensionierung 2002 in leitender Funktion im Bundesforschungsministerium

Sankt Augustin, 28.07.2011

Update 12.8.11:

NZZ Intelligente Stromzähler sparen weniger als erwartet




Haus-Wärmedämmung unter den neuen Energiespargesetzen

Prof. Lüdecke: Sehr geehrter Herr Fischer, wie aus Ihrer Webseite hervorgeht, sind Sie ein gefragter Fachmann auf dem Sektor der Gebäudesanierung, Wärmedämmung und weiteren, angesichts der jüngsten Pläne der Bundesregierung aktuellen Tätigkeitsfelder (K. Fischer, Tel. 09574-3011). Wir alle, als Mieter oder als Hauseigentümer, werden davon betroffen sein. Können Sie bitte unseren Lesern kurz schildern, was sie hier erwartet und „wie heiß“ die Suppe gegessen werden muss?

Konrad Fischer: Seit den frühen 1980er Jahren beobachte ich aus beruflichen Gründen die Bau- und Energie-Gesetzgebungs- und Novellierungstätigkeit bis hin zu den amtlichen Begründungen. Dabei ist mir – wie wohl jedem aufmerksamen Beobachter – schnell aufgefallen, dass die Energiegesetze nach dem Stil der Salamitaktik immer weiter verschärft werden.

Prof. Lüdecke: Um welche Gesetze geht es dabei im Einzelnen?

Konrad Fischer: Bei den uns interessierenden aktuellen Gesetzgebungsverfahren handelt es sich um

Gesetz zur Stärkung der klimagerechten Entwicklung in den Städten und Gemeinden

Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden

Energiedienstleistungsgesetz

Erneuerbare Energien Wärmegesetz

und die schon seit 2010 für 2012 vorbereitete Novelle der

– Energieeinsparverordnung mit Einbindung der neuen EU-Gebäuderichtlinie, Niedrigstenergiestandard für Neubauten

sowie weiter verschärfte Energieausweisregelungen. All diese Gesetze und Regelungen gießen meiner Meinung nach nur alten Wein in neue Schläuche und verfolgen dieselben Partikularinteressen wie seit jeher. Die sich um den Atomausstieg rankenden Vorstellungen unserer Regierung zur künftigen Energieversorgung unseres Landes – bis 2050 soll die Ökoenergie 100 Prozent übernehmen – beruhen auf einem grenzenlosen Optimismus und sind völlig unrealistisch. Orchestriert wird das von sogenannten Expertenstudien aus interessierten Kreisen, die von der Energiewenderei massiv profitieren. Widerlegende Gegendarstellungen haben dagegen keine Chance, ein typisches Merkmal der gesamten Klimaschutzwissenschaft und -gesetzgebung.

Prof. Lüdecke: Darf ich Ihren bisherigen Ausführungen entnehmen, dass sie diesen Bemühungen der deutschen Bundesregierung kritisch gegenüber stehen?

Konrad Fischer: Absolut korrekt! Der sich als „Klimaschutz“ gebende Politikstil der verbrannten Erde wird als entscheidender deutscher Beitrag zur Menschheitsrettung vor einer polaren Eiskernschmelze und sonstigen global wirksamen Wind- und Wetterereignissen verkauft. Zumindest Ihre EIKE-Leser wissen, was davon zu halten ist. Im Ergebnis zeigt sich die Klimaschutzpolitik bisher lediglich als Wirtschaftsförderung zugunsten der Kreditwirtschaft und der nachgeordneten Profitmacher mit den bewährten Folterinstrumenten und Stimulantien: Gesetzlich gestützter Investitionszwang mit sich verschärfendem Enteignungscharakter und Mißbrauch von Steuermitteln nach dem Gießkannenprinzip.

Prof. Lüdecke: Wird die Regierung die angekündigten Gesetze denn überhaupt durchsetzen können?

Konrad Fischer: Der sogenannte Atomausstieg ist scheinbar schon fast geschafft. Insider warten jetzt auf die leicht vorhersehbaren Folgen – massiv spürbare Energiepreisverteuerung, Energieimport im großen Stil, möglicherweise gekoppelt mit Stromausfällen im ganzen Land. Das scheinen die Regierung und ihre Einflüsterer aber nicht zu befürchten, oder es ist ihnen total egal. Nach den bisherigen Erfahrungen wird auch die folgende Verschärfung der „Energiewende „im großen und ganzen“ gelingen. Wenn nicht ganz genau nach Plan, dann eben wieder mal scheibchenweise. Die Pläne der Ministerialen und der Wunschkataloge ihrer Einflüsterer sind weitestgehend bekannt.

Prof. Lüdecke: Um was geht es da im Detail?

Konrad Fischer: Der Sanierungszwang für Altbauten ohne Beachtung der Wirtschaftlichkeit, sowie weitere Verschärfung der ohnehin schon gegebenen Ökovorschriften in sogenannten „städtischen Klimaschutzgebieten“ sind seit langem als Vorreiter der grenzenlosen Einflussnahmen von Profiteuren in der Pipeline und fertig ausformuliert. Auch der gesetzliche Zwangsanschluß an die Netze der Ökoenergie gehört dazu. Dies alles und noch mehr sollte mit der Novelle des Baugesetzbuches eingeführt werden. Nach einigem Medienspektakel hat man diesen weiteren merkelgestützten Anschlag auf das Eigentum – die DDR Wohnungszwangswirtschaft läßt grüßen! – Ende Juni erst mal etwas entschärft. Es bleiben diverse baurechtliche Begünstigungen der bizarren Alternativenergien aus Sonne und Wind, die in Wahrheit nichts taugen und nur den Strompreis erhöhen. Ob das in der ökologischen Reform des Baugesetzbuchs auf Anhieb durchgeht, wird der Herbst zeigen. Der Bundesrat hat die 100-Prozent-Abschreibung in Zehnjahresfrist für die energetische Sanierung eines Altbaus auf einen Energieverbrauch von nur noch 85 Prozent des Neubauniveaus erst einmal gestoppt. Die Länder befürchten dadurch krasse Verluste beim ihnen zustehenden Steueraufkommen. Doch der Vermittlungsauschuß wird sich bestimmt sehr bemühen, eine Entschädigungsregelung zu finden. Vielleicht durch eine weitere Mehrwertsteuererhöhung? Die sich um ihre gesetzlich garantierten Gewinne sorgenden Klimaschutzbegünstigten und sonstige Auftragslamentierer haben schon ihr bekanntes Greinen begonnen, das die Qualitätsmedien nun nach besten Kräften verstärken werden. Motto: Bundesrat verhindert sofortige Weltrettung durch deutsche Regierungskunst.

Prof. Lüdecke: Wie beurteilen Sie den Sachgehalt des vorgesehenen Sanierungszwangs? Sind damit wesentliche Einsparungen an den Energieträgern Gas, Kohle und evtl. Elektrizität erzielbar?

Konrad Fischer: Jetzt wird es lustig. Das extreme Einsparen der in Gebäuden verbrauchten Energie ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Ohne diesen Minderverbrauch geht nämlich die angekündigte Komplettumstellung auf „Öko“ überhaupt nicht auf. Der Witz dabei ist, dass all die bisherigen Energiesparanstrengungen aber so gut wie nichts gebracht haben, da die gesetzlich erzwungenen und steuersubventionierten Maßnahmen überhaupt nicht geeignet sind, sinnvoll und wirtschaftlich Energie einzusparen. Probieren Sie mal, an unverfälschte Abrechnungsdaten heranzukommen, die belegen, dass Häuser allein durch nachträgliche Wärmedämmung Energie gespart haben. Es gibt sie nicht, wie erst unlängst der Verbraucherschutzverband Hausgeld-Vergleich/Hausverwalter-Check durch schriftliche Befragung der zuständigen Behörden und Institutionen herausgefunden hat. An vergleichende Verbrauchsdaten von gedämmten und ungedämmten Wohnblöcken gleicher Bauarten ist bisher nur mein Kollege und Gerichtssachverständige Prof. Jens Fehrenberg herangekommen. Ein stellvertretendes Ergebnis: Ein gedämmter Wohnblock in Hannover verbraucht nicht weniger, sondern am Ende mehr als die bauartgleichen ungedämmten Nachbarn. Das wissen sowohl die Regierung als auch die Dämmprofiteure. Deswegen gehen sie immer nur von berechneten „Bedarfszahlen“ und nicht erwiesenen „Verbrauchszahlen“ aus. Auch für die vorhin genannten „85-Prozent Energieverbrauch“ gilt das in gleicher Weise. Ein „Sachverständiger“ muß die Fiktion bestätigen – für ein Entgelt. So funktioniert der ganze Ökoladen: Prächtig auf dem Papier – in Wahrheit ein grausamer Flop.

Prof. Lüdecke: Wieso soll denn die Wärmedämmung nicht funktionieren?

Konrad Fischer: Die gedämmte Wand verhält sich eben nicht so, wie im getürkten Rechenmodell.

Prof. Lüdecke: Können Sie das etwas näher erläutern?

Konrad Fischer: Zum einen werden Dämmfassaden schnell naß. Da Dämmstoff keine Wärme speichern kann, kühlen sie nach Sonnenuntergang extrem ab und unterschreiten stundenlang den Taupunkt. Dabei kondensiert die Luftfeuchte auf und vor allem auch im Dämmstoff, er säuft ab. Die Thermografie-Aufnahme mit der Wärmebildkamera erfolgt – ein raffinierter Trick! – immer tief in der Nacht oder früh am Morgen und beweist dann die extrem abgekühlte Dämmfassade. Dann strahlt der Massivbau immer noch die tagsüber aufgenommene Solarenergie ab – im Bild rotgelb, während die aufnässende Dämmfassade unter dem Taupunkt blauschwarz dahinfrostet. Das lobt der Thermograf dann als „gut gedämmt“! Am Tag aufgenommene Wärmebilder zeigen dagegen „kalte“ Massivfassaden und glühende Dämmoberflächen, da deren dünne Putzschwarten durch Solarstrahlung extrem viel heißer als die Massivfassaden werden. Vom dünnen Autoblechdach in der Sommerhitze und seiner nächtlichen Befrostung kennt jeder diesen Effekt. (Anm. der Redaktion: Thermografie in Theorie und Praxis, http://members.aon.at/osterrg2/ebs.pdf)

Aber lassen Sie mich noch weiter ausholen. Es ist doch logisch, dass bei Sonneneinstrahlung die Verschattung bzw. Wärmedämmung der Hauswand weniger mitheizende Solarenergie in die Wand lässt. Nachts erhöht dagegen die nächtliche Extremabkühlung und vor allem die Nässung der Dämmfassade das Temperaturgefälle der Wand – und damit auch den Energieverbrauch. Wie mir vorliegende Vergleichsmessungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft belegen, entsprechen die sich tatsächlich einstellenden Temperaturen an massiven und gedämmten Wänden im jahreszeitlichen Tag-und-Nacht-Rhythmus keinesfalls den stationär angesetzten Rechenmodellen.

Prof. Lüdecke: Noch einmal zum besseren Verständnis für unsere Leser. Darf ich Ihre Ausführungen so verstehen?: Nachts wird durch das Nasswerden des Dämmstoffs und durch starke Abkühlung beim Unterschreiten des Taupunkts die Dämmwirkung der Außendämmung ins Gegenteil verkehrt, denn seine Wärmeleitfähigkeit nähert sich der (guten Wärmeleitfähigkeit) des Wassers an. Der jetzt sehr kalte Dämmstoff verliert also seine Wärmeisolationseigenschaft und wird zum Wärmeleiter. Als Folge davon verliert die  Massivwand des Hauses Wärme – also gerade dies, was man durch die Dämmung verhindern möchte. Und tagsüber, bei Sonneneinstrahlung, verhindert umgekehrt die Dämmung die erwünschte Erwärmung der Wand. Erwünscht deshalb, weil wir nicht in tropischem Klima leben, in dem jede Aufheizung der Wände verhindert werden soll.

Konrad Fischer: So ist es!

Prof. Lüdecke: Nun haben wir bislang ja nur von Dämmung der Hausaußenwand gesprochen. Wie verhält es sich aber mit Dämmung im Inneren, beispielsweise der Ausdämmung eines Dachstuhls, der bisher oft nur eine dünne Alufolie unter den Ziegeln aufwies?

Konrad Fischer: Bei der Dachdämmung müssen wir vor allem den sommerlichen Hitzeschutz betrachten. Es zählen die sogenannte Temperaturamplitudendämpfung und die Phasenverschiebung: Die einseitige Temperaturerhöhung außen – die Ziegeloberflächen kommen bei starker Sonneneinstrahlung locker auf 70 bis 80 Grad °C – soll stark abgemildert (Temperaturamplitudendämpfung) und möglichst erst in den kühlen Nachtstunden im Raum ankommen  (Phasenverschiebung). Diesen Dämpfungs- und Verzögerungseffekt schaffen auf Grund ihrer geringen Dichte nicht die üblichen Dämmstoffe, sondern nur Massivbaustoffe wie Holz und Ziegel. Deren Speicherfähigkeit schützt auch im Winter am

besten vor der Raumauskühlung. Und obendrein schaffen es die Massivbaustoffe, dank ihrer Kapillarität, auch dem unausweichlichen Feuchteangriff durch sommerliches und winterliches Kondensat verlässlich standzuhalten. Fasrige und porige Dämmstoffe dagegen nässen oft auf, da die Dichtheit der sogenannten Dampfsperrfolie in der Leichtbaukonstruktion „Dach“ zwangsläufig nur von kurzer Dauerhaftigkeit ist.

Bei den anderen Formen der Innendämmung an Zimmerwänden sind die Feuchteeffekte inzwischen recht gut erforscht: Die Schimmelpilzgefahr ist geradezu extrem. Bei Fachwerkwänden ist dadurch die Trocknung gestört, Vermorschung droht. Und was die Kosten und den Nutzen betrifft: Ein krasses Mißverhältnis. Ich rate deswegen: Finger weg.

Prof. Lüdecke: Zurück zur Außendämmung. Kann man hier nicht sogar von vorsätzlichem Betrug sprechen?

Konrad Fischer: Wahrscheinlich könnte man das so bezeichnen.

Prof. Lüdecke: Wie reagiert denn das Material und die Struktur der Dämmfassaden a la longue auf die von Ihnen geschilderte Extrembewitterung?

Konrad Fischer: Da es sich um klapperige Leichtbautechnik handelt, ganz ihrem Naturell entsprechend. Sie müssen ständig repariert werden oder gehen schnell kaputt. Die Materialbelastung durch die dämmstofftypische Ausdehnung und Schrumpfung bei Temperaturwechsel – etwa das 15- bis 20-fache des Ziegelsteins – führt zum Auf- und Abreißen der Dämmhaut. Ihr feuchtebedingtes Absaufen fördert Verschmutzen und das mikrobiologische Wachstum von Schimmelpilzen und Algen. Jeder kennt inzwischen die versauten Dämmfassaden, oft muß man nur aus dem Fenster schauen. Die Dämmindustrie vergiftet deswegen die Dämmoberflächen mit Fungiziden und Algiziden. Leider werden die Pestizide schnell ausgeregnet und verseuchen dann das Grundwasser und die Kläranlagen. Die Ewald Dörken AG hat deswegen jüngst die im Dämmsystem eingebettete Fassadenheizung erfunden, mittels elektrischer Heizmatten oder warmwasserbeheizter Heizschlangen. Schilda läßt grüßen.

Ganz unbekannt ist hierzulande auch, was an den Holzrahmenhäusern Amerikas passierte: Dort haben die systematisch aufnässenden Wärmedämmverbundsysteme deutscher Bauart an über 90 Prozent der sachverständig untersuchten Fälle zu entsetzlichen Hausschwammkatastrophen und Bewohnerkrankheiten geführt. Sie sind deswegen seit 1996 sukzessive verboten worden, zuletzt 2007 in Oregon. In Deutschland nehmen wir dagegen jeden Pfusch in Kauf, fördern ihn mit Steuermitteln und erzwingen ihn mit Energiespar-Gesetzen. Über neun Euro pro Fassadenquadratmeter und Jahr kostet die Instandhaltung einer Dämmfassade mehr, als eine verputzte Massivfassade, so das Institut für Bauforschung in Hannover. Und die durch Sommer- und Winterkondensat aufgenässten Zwischensparrendämmungen sind Legion.

Prof. Lüdecke: Aber bei den Wärmeschutzfenstern mit extremer Abdichtung gegen Aussenluft sollte das Energiesparen doch wenigstens funktionieren?

Konrad Fischer: Dass man mit dichteren Fenstern den Heizenergieverbrauch etwas vermindern kann, ist zwar richtig – aber keinesfalls mit akzeptabler Amortisation der Investitionskosten und nur auf Kosten der Raumlüftung. Das Ergebnis heißt dann Geldverlust – was angesichts des Hausbesitzerreichtums vielleicht zu verschmerzen wäre, aber leider nicht der Schimmelpilzbefall in der überfeuchten Wohnung. Die propagierte Stoßlüftung bekommt nämlich die anfallende Raumluftfeuchte nicht in den Griff – bei vier Personen an die 10 bis 15 Liter täglich! Dies schafft nur die stetige Lüftung – durch schnell verkeimende Lüftungsanlagen im Dauerbetrieb oder eben mit der ausreichenden Luftwechselrate alter Fenster ohne Lippendichtung. Doch davon will die Fensterindustrie rein gar nichts wissen. Sie verkauft inzwischen Lüftungsschlitzbeschläge, rahmenintegrierte Lüftungsklapperatismen und perforierte Dichtungslippen – alles für teuer Geld und passivhauszertifiziert und die Lichtsäcke des Schildaer Rathaus an technischer Raffinesse weit hinter sich lassend.

Prof. Lüdecke: Wie sieht es dann mit den neuen Heiztechniken durch Wärmeentnahme aus dem Erdboden aus?

Konrad Fischer: Diese sind im Nachrüstfall meistens unwirtschaftlich, technisch anfällig und bleiben in ihrer tatsächlichen Effizienz weit hinter den Rechenannahmen zurück. In der Stadt Staufen hat sich das Extremrisiko der Tiefenbohrungen für den Wärmetauscher durch eine Unzahl fortschreitende Gebäuderisse gezeigt. Die Wärmeentnahme aus dem Boden kühlt diesen außerdem ab und mündet in immer geringeren Wärmeerträgen, denen mit immer aufwendigeren Verlegesystemen begegnet wird. Der gelieferte Energieüberfluß bleibt oft weit hinter den Erwartungen zurück und erfordert dann massive elektrische Zuheizung. Und die kühlen Abgastemperaturen moderner Heizkesseltechnik haben schnellere Korrosion im Kesselraum und aufwendige Kaminsanierung als betriebswirtschaftlichen Pferdefuß. All das erhöht den baulichen und finanziellen Aufwand und spart im Effekt doch keine Energie!

Prof. Lüdecke: Wie kann man denn dann richtig Heizenergie sparen?

Konrad Fischer: So richtig sparen kann man nach meiner Erfahrung nur, wenn man sinnlose Energiespar-Aufwendungen unterläßt, da liegt das größte Sparpotential. Und vielleicht die Wärmeverteilung einer alten Heizung mit eingeputzten Rohrleitungen gegen offen auf dem Putz liegende Rohre eintauscht und die Nachtabsenkung mit ihren exponentiellen Energieverlusten beim abendlichen Auskühlen und morgendlichen Aufheizen abstellt. Niemand putzt ja seine Neonleuchten ein, bis die Wand nur noch müde schimmert, und beim Autofahren weiß jeder, was Stop and Go im Stadtverkehr – das Analogon zur Nachtabsenkung der Heizung – sinnlos Sprit frißt. Bei der Wohnungsbeheizung verbaggern die Deutschen die Wärme jedoch am liebsten in Wand und Boden und lassen gerne die Reifen quietschen. Ganz davon abgesehen, dass sie extrem teure und störungsanfällige Holzheizmethoden in ihre Keller einbauen und sich daran freuen, mit aufquellenden Holzpellets, toxisch belastetem Altholz und schimmelversportem Holzschnitzelchen Giftgaswolken aus ihren Hauskaminen zu pusten oder mit wasserbasierter Wärmetauscherei ganze Städte in Rißruinen und ihre Gartenböden in Permafrostgebiete zu verwandeln.

Prof. Lüdecke: Was ist mit Brennwertheizungen? Sind die sinnvoll? Ich bin da persönlich ein wenig skeptisch, weil diese neuen Systeme wesentlich teurer sowie anfälliger sind und daher auch höhere Wartungskosten verursachen. Gibt es hier seriöse Vergleiche?

Konrad Fischer: Da möchte ich keine langatmigen Technikdiskussionen entfalten, ich zitiere eine Zuschrift eines Beratungskunden: „Entgegen der Zusicherung des Heizungsbauers, mit einem neuen Gasbrennwertkessel 25-30% Energie einsparen zu können, habe ich in der Heizperiode 2007/2008 gegenüber der Vorperiode 9% mehr Gas verbraucht – was unter Berücksichtigung des um 15% höheren Klimafaktors der Vorperiode für meine Postleitzahl lt. DWD einem 6% höheren Wirkungsgrad entspricht.“ Ich finde, das sagt alles. In zwei Worten: Finger weg!

Prof. Lüdecke: Wie kann sich der Hausbesitzer gegen die offensichtlich sinnlosen Zumutungen der Energiesparvorschriften schützen?

Konrad Fischer: Bisher ist das Wirtschaftlichkeitsgebot des Energieeinspargesetzes entscheidend. Deswegen gibt es in den darauf fußenden Verordnungen – die Heizkostenverordnung und die Energieeinsparverordnung – Befreiungsregelungen. Sie greifen immer, wenn die Investition unwirtschaftlich ist. Jeder Planer ist aus haftungsrechtlichen Gründen verpflichtet, seinen Bauherren darüber aufzuklären, denn er schuldet ja die Wirtschaftlichkeit der Planung als vertragliche Nebenpflicht. Wer das als Planer und Energieberater vernachlässigt, setzt sich dann eben einem schwer einzuschätzenden Haftungsrisiko aus. Entsprechende Prozesse sind am laufen und auch früher schon zuungunsten der untreuen Planer entschieden worden.

Prof. Lüdecke: Und wie ist der Begriff „Unwirtschaftlich“ hier zu verstehen, um welche Amortisationszeit handelt es sich denn dabei?

Konrad Fischer: Zunächst die amtliche Vorschrift zur Frage der Unwirtschaftlichkeit einer Energiespar-Investition im Verhältnis zur Ersparnis. Im Paragrafen 11 der Heizkostenverordnung hat der Gesetzgeber selbst den angemessenen Amortisationszeitraum festgesetzt: „Unverhältnismäßig hohe Kosten liegen vor, wenn diese nicht durch die Einsparungen, die in der Regel innerhalb von zehn Jahren erzielt werden können, erwirtschaftet werden können.“ An diese Frist hat sich bisher auch die einschlägige Rechtsprechung gehalten und deswegen ist sie auch für die Bearbeitung unserer Befreiungsanträge von der Energieeinsparverordnung im Altbau maßgeblich, wobei wir im Neubau und bei der Befreiung vom Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz die zu erwartende Lebensdauer der betroffenen Bauteile heranziehen. Und damit – bisher jedenfalls – immer eine Befreiung erwirken konnten.

Doch viele Hausbesitzer sind der Klimaschutz-Halluzination schon erlegen und machen jeden Blödsinn eifrig mit, egal wie unwirtschaftlich das auch sein mag.

Für die vernünftigen gilt: Skeptisch bleiben, nachrechnen und sich befreien lassen. So lange das noch geht.

Prof. Lüdecke: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Nachtrag: Konrad Fischer ist mit seiner Expertise nicht alleine. Immer öfter berichten regionale und überregionale Zeitungen über die Fragwürdigkeit, Häuser nachträglich mit den heute von der einschlägigen Industrie und den ausführenden Handwerksbetrieben angebotenen Maßnahmen zu dämmen. EIKE hatte schon einmal darüber berichtet.Am 22. Juli 2011 schrieb Rolf Kornemann in der FAZ (Preisschulder für die Energiewende, Immobilienbrief) einen kritischen Beitrag, ferner die WELT Online am 21.Juli 2011 den Artikel „Schimmel-Dämmplatten können krank machen“. Für weiter Interessierte ein Video-Beitrag von Fischer hier.