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Das Fukushima des Naturschutzes: Windräder, die stillen Mörder

Es soll hier nicht von technischen Details der Windkraftanlagen die Rede sein. Etwa der viel zu geringen Leistungsdichte des Windes, die diese Art der landschaftszertörerischer Stromerzeugung für eine modernes Industrienation verbietet. Auch nicht von der praktischen Unmöglichkeit, Strom zu speichern, so dass die Unstetigkeit des Winddargebots, Windkraftanlagen grundsätzlich unwirtschaftlich macht, denn die ungünstigen Eigenschaften des Strömungsmediums kann prinzipiell keine noch so moderne Windradtechnik beheben. Und schlussendlich auch nicht vom kubischen Geschwindigkeitsgesetz aller Strömungsmaschinen, das lautet – „die Leistungsabgabe ist proportional zur dritten Potenz der Strömungsgeschwindigkeit des Mediums“ -. Klartext: weht der Wind nur halb so stark, wie bei Vollauslastung des Windrads, werden gerade noch (1/2) x (1/2) x (1/2) = 1/8, d.s. rund 12% Leistung der Volleistung erbracht. Bei lauem Wind sich drehende Windräder suggerieren Stromerzeugung, die es gar nicht gibt.

Nicht um Technik geht es also, sondern um Windräder als stille Tierkiller. Der Beitrag des engagierten und mehrfach mit Auszeichnungen bedachten Naturschützers Dr. Buer

„Das Fukushima des Naturschutzes, Windräder töten Vögel und Fledermäuse und warum die Naturschutzverbände dazu schweigen“,

der hier als pdf beiliegt, belegt dies dramatisch. Da sich auch der Autor dieser Zeilen zu den engagierten Natur- und Landschaftsschützern zählt, gibt er diesmal die übliche wissenschaftliche Zurückhaltung auf. Die Grünen haben sich in der Vergangenheit bei vielen Gutmenschen berechtigterweise einen Platz im Herzen erobert, weil sie konsequent für den Tier- und Landschaftsschutz eintraten. Mit diesem Eintreten für eine richtige Sache hat es nun ersichtlich ein Ende, und das hässliche Antlitz von gesellschaftsverändernden Ideologen kommt zum Vorschein. Alle früheren grünen Überzeugungen werden über Bord geworfen. Windräder werden als Hebel eingesetzt, um eine Industrienation "umzugestalten" – zum Nachteil unserer Volkswirtschaft und des Wohlstands unserer künftigen Generationen! Dass dabei zudem noch Landschaft und Natur in großem Ausmaß geschädigt werden, schert die Grünen nicht.

Agesichts der so gut wie kompletten, freiwilligen Gleichschaltung der Medien und aller politischen Parteien sprechen viele Stimmen bereits von einem neuen Faschismus, diesmal einem grünen. Wir wollen uns aus Platzgründen hierzu nicht äußern. Es sei nur angemerkt, dass insbesondere wieder einmal die deutschen Intellektuellen versagen, wie bereits in unserer unseligen Vergangenheit geschehen, als es noch Zeit gewesen wäre. Man duckt sich weg, man hört weg und man sieht weg, obwohl in privaten Gesprächen die meisten Zeitgenossen mit entsprechender Bildung sehr gut erkennen, was gespielt wird. Schließlich möchte man Karriere und Ruf nicht gefährden – hatten wir doch alles schon einmal!

Heute nehmen weite Industriegruppen, das Handwerk und nicht zuletzt die einschlägigen Klimainstitute und technischen Hochschulen, die vom Wind-, Sonnenenergie- und Klimawandelwahn auf Kosten des schutzlosen Verbrauchers profitieren, ungerührt Profite und Karrieren mit, in der Regel wohl wissend, was für einen volkswirtschaftlichen Irrsinn sie da zusammenrühren. Schließlich werden einschlägige staatliche Subventionen garantiert. Was steckt also dahinter? Nur mangelndes Geschichtsbewusstsein, das wieder einmal eine aufkeimende Diktatur unterschätzt? Reine Profitgier, der von Subventionen gepäppelten Profiteure? Diese Frage kann wohl nur ein der "deutschen Seele" bestens kundiger Psychologe beantworten. Eines scheint aber festzustehen. In der Rangfolge von Nationen mit aufrechtem Rückgrat einer maßgebenden Mehrheit seiner Bürger nehmen wir, wie immer, einen der letzten Plätze ein.

Uns bei EIKE fällt auf, dass insbesondere unsere Mitbüger aus der ehemaligen DDR über den derzeitigen grünen Wahn mit der Frage „Wozu sind wir aus einer roten Diktatur entkommen, um nun in eine sich abzeichnende neue grüne Diktatur hineinzugeraten?“ schlaflose Nächte erleben. Dass unsere Bedenken nicht unbegründet sind, zeigt der jüngst in der FAZ vom 30.Sept.2011 erschienene Artikel des bekannten Wissenschaftlers Carl Christian von Weizsäcker "Die große Transformation, ein Luftballon". Hier werden deutliche Worte gesprochen.

Wir appellieren daher an dieser Stelle an alle Demokraten, sich ideologischen Rattenfängern entgegenzustellen, die eine "große gesellschaftliche Transformationen zur Rettung der Welt vor dem Wärmetod oder vor was einer Chimäre auch immer" propagieren – bevor es wieder einmal zu spät ist. Und wir appellieren an alle Abgeordneten, sich dem vorbeschriebenen "Konsens" nicht zu unterwerfen und damit ihre Verantwortung als echte Volksvertreter und nicht als Parteilinienabnicker wahrzunehmen.

Wir bitten ferner den Artikel von Dr. Buer so weit als möglich an alle Freunde und Bekannten des Naturschutzes mit der Bitte um erneute Weitergabe weiterzuleiten.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(EIKE-Pressesprecher)

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Windräder machen krank durch Infraschall

Ganz anderer Meinung ist da die kalifornische Medizinerin Nina Pierpont. In einer vor knapp zwei Jahren veröffentlichten Studie, der die medizinische Beobachtung von zehn Familien mit insgesamt 38 Personen zugrunde lag, deutet Pierpont die oben geschilderten Symptome als Hinweis auf ernste Störungen des vestibulären Organs im Innenohr, dem Gleichgewichtssinn, durch den von WKA erzeugten Infraschall. Pierpont spricht deshalb vom Windturbinen-Syndrom. Unter Infraschall versteht man weitgehend unhörbare Luftschwingungen (Druckschwankungen) mit sehr tiefen Frequenzen unter 100 Hertz (im engeren Sinn unter 20 Hertz). Solche Schwingungen werden von WKA zweifelsohne erzeugt. Das streiten nicht einmal deren Planer und Betreiber ab. Nur behaupten sie, unhörbarer Schall könne nicht schädlich sein. Sie können sich dabei sogar auf die bislang geltende Rechtsverordnung TA Lärm nach dem deutschern Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) berufen, denn diese beschäftigt sich nur mit der Messung und Begrenzung von hörbarem Lärm. Die genannten Beschwerden von WKA-Anwohnern beruhen nach Ansicht der WKA-Befürworter auf Angst und Einbildung.

Pierpont konnte demgegenüber nachweisen, dass psychisch vorbelastete Personen nicht besonders anfällig für das WKA-Syndrom sind. Besonders stark unter dem WKA-Syndrom leiden hingegen Personen, die zu Migräneanfällen und zur Reise- bzw. Seekrankheit neigen oder wegen eines Innenohrschadens bewegungssensibel sind. Nach Ansicht von Pierpont gaukelt Infraschall dem menschlichen Otolithenorgan (Vestibulärsystem) im Innenohr vor, es sei in Bewegung. Dieses Gleichgewichtssystem ist beim Menschen genauso aufgebaut wie bei allen Fischen, Amphibien und Meeressäugern. Von diesen weiß man, dass sie auf Schall-Frequenzen um 100 Hertz besonders empfindlich reagieren. Auch beim Menschen werde das Gleichgewichtssystem durch Töne von 100 Hertz, die über die Schädelknochen geleitet werden, stark angeregt, sagt Pierpont. Doch während für Schweinswale inzwischen ein akustischer Belastungswert ermittelt und in die Genehmigungsverfahren für Offshore-WKA aufgenommen wurde, warten die Menschen im Umkreis von Onshore-WKA noch immer auf eine offizielle Anerkennung ihrer Beschwerden.

Nina Pierpont grenzt übrigens das Wind-Turbine-Syndrome (WTS) ab gegenüber der Vibro-Akustischen Krankheit (Vibro-Acoustic Desease, VAD), die von den portugiesischen Arbeitsmedizinern Mariana Alves-Pereira und Nuno A. A. Castelo Branco auf dem Second International Meeting on Wind Turbine Noise im September 2007 in Lyon mit WKA in Zusammenhang gebracht wurde. WTS sei eine sensorische und neurologische Störung, die über das Vestibulärsystem vermittelt wird, während VAD auf direkte Schäden an Geweben zurückgehe, die durch sehr starken Schall niedriger Frequenz in Schwingungen versetzt werden. Typisch dafür sind Blutungen der Bronchien oder Verdickungen der Herzwand. Solche Schäden seien aber allenfalls bei längerem Aufenthalt in unmittelbarer Nähe zu den Windrädern zu erwarten, während das WKA-Syndrom (WTS) auch bei weiter entfernten WKA-Anwohnern auftritt.

Während aber VAD als Berufskrankheit (beispielsweise für Piloten von Propellermaschinen oder Bauarbeiter mit Presslufthämmern) anerkannt ist, wird WTS bislang nur von wenigen Medizinern ernst genommen. Doch weist Nina Pierpont zu recht darauf hin, dass nachweisbare Beeinträchtigungen des Gleichgewichtssinns nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Denn unser ganzes Selbst hängt vom Gleichgewichtssinn und dem damit verbundenen räumlichen Denken ab. Wie der berühmte portugiesisch-kalifornische Hirnforscher Antonio Damasio gezeigt hat, beruht unser Gedächtnis auf Dispositionen beziehungsweise Anweisungen für die Erzeugung von Karten und Bewegungs-Bildern. Diese Fähigkeit hängt eng mit dem Gleichgewichtsystem zusammen. Wird dieses durch Infraschall gestört, kann das sämtliche Hirnleistungen beeinträchtigen.

 Nach Ansicht von Prof. Dr. iur. Erwin Quambusch und seines Mitarbeiters Martin Lauffer müsste aus diesem Grund bei der Genehmigung von WKA unbedingt das im BImSchG verankerte Vorsorgeprinzip beachtet werden. Sie schließen sich deshalb ausdrücklich Pierponts Empfehlung an, bei der Errichtung von Windparks im Flachland 1,25 Meilen (2 Kilometer) und im Hügelland 2 Meilen (3,2 Kilometer) Mindestabstand zu Wohngebäuden einzuhalten. Danach hätten etliche der inzwischen weit über 20.000 deutschen WKA nie errichtet werden dürfen. Vielleicht nimmt aber die Merkel-Regierung die Beeinträchtigung des Denkvermögens ihrer Untertanen durch das WKA-Syndrom bewusst in Kauf, denn mit klar denkenden Menschen ist Deutschlands selbstmörderische „Energiewende“ wohl nicht zu machen. 

Edgar Gärtner EIKE

In diesem Zusammenhang auch interessant: 

Münster (dpa/lnw) – Der Lärm der Windräder brachte ihn um den Schlaf und störte bei Grillabenden auf der Terrasse: Vor Gericht hat ein Hausbesitzer aus Warendorf sich jetzt erfolgreich gegen den Nachtbetrieb einer Windanlage nahe seinem Grundstück gewehrt (Az.: 10 K 1405/10). Seine Klage vor dem Verwaltungsgericht Münster hatte sich gegen zwei von sieben neuen Anlagen in seiner Nachbarschaft gerichtet. Sie waren 2007 von der Bezirksregierung genehmigt worden – zu Unrecht, wie der Kläger argumentierte.

Denn bei der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung sei der Lärm von zwei älteren Windkraftanlagen nicht korrekt berücksichtigt worden, die sich schon in der Nähe des Hauses befanden. Durch den zusätzlichen Krach der beiden neuen Anlagen würden die zulässigen Grenzwerte überschritten. Zur Verhandlung am Freitag kam auch der Betreiber der Windparks aus Warendorf: Er sieht die Verantwortung für den Lärm bei dem Betreiber der alten Anlagen.

Nach hitziger Debatte im Saal hob das Gericht die Genehmigung der Bezirksregierung am Freitag schließlich teilweise auf. Eine der beiden strittigen Anlagen darf nun zwischen 22 und 6 Uhr nicht mehr laufen. «So ist die Zusatzbelastung deutlich geringer», erklärte der Richter. Berufung sei nicht zugelassen, sagte ein Gerichtssprecher.




Was ist mit dem Fracking wirklich los?

Bisher haben Umweltaktivisten gewöhnlich das “saubere Erdgas” unterstützt. Warum also dieses neue intolerante Gehabe?

Ölgesellschaften haben das hydraulische Fracking bereits seit 60 Jahren angewandt, um die größtmögliche Menge von Erdöl aus widerspenstigen Felsformationen tief unter der Erde zu gewinnen. Vor einigen Jahren haben Mitchell Energy und andere das HF mit horizontalen Bohrungen kombiniert, um in gasreiche Schieferablagerungen vorzustoßen, die zuvor ihren Energiereichtum nicht preisgegeben hatten. Zahlreiche Frackings später waren die Ergebnisse spektakulär.

Die Erschließung der Felder Marcellus, Bakken [siehe hierzu den weiteren Artikel unten], Barnett, Haynesville und anderer Formationen hat zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zu steigendem Einkommen geführt, es hat schwächelnde Industrien in vielen [US-Bundes-]Staaten wiederbelebt, in denen es Schiefervorkommen gibt, oder die über Industrien zur Produktion von Flüssigkeiten, Rohren und anderer Ausrüstung verfügen, die hierfür gebraucht werden. Die Gasförderung und die geschätzten Reserven in den USA sind in die Höhe geschnellt, und die Preise sind von 11 Dollar pro 1000 Kubikfuß im Jahre 2008 auf heute 4 Dollar zurückgegangen. In Kanada wird aktiv gebohrt, während man in Polen und Großbritannien die ersten Erkundungsergebnisse evaluiert.

Das Fort Worth Chamber sagt, dass das Fracking 110 000 direkte und sekundäre Jobs in der Region stützt und Milliarden in Eigentums- und Umsatzsteuer erbringt. Loren C. Scott & Associates berechnen, dass das Bohren nach Schiefer der Wirtschaft in Louisiana 11 Milliarden Dollar zusätzlich eingebracht hat. Das Labor and Industry Department in Pennsylvania berichtet, dass das HF bereits 72 000 Arbeitsplätze sowie 1,4 Milliarden Dollar an staatlichen Steuereinnahmen erbracht hat, und dass weitere 20 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2020 folgen könnten. West Virginia und Nord Dakota berichteten von ähnlichen Erfolgen (siehe den 2. Artikel unten!).

Die rasant zunehmenden Vorkommen und die fallenden Preise haben Dow, Shell, Sasol, Ormet und andere Firmen dazu gebracht, Werke zur Produktion von Äthylen, Petrochemikalien, Aluminium o. ä. zu errichten, wieder zu eröffnen oder zu erweitern – und dazu, viele neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Das sind exzellente Energie- und Wirtschaftsnachrichten in einer Zeit, in der wir ein paar gute Nachrichten wirklich gebrauchen können.

Sicherlich bedarf es bei all diesen Aktivitäten – viele davon in [US-Bundes-]Staaten, in denen seit Jahrzehnten keine Bohrungen stattgefunden hatten, wenn überhaupt –  Regeln und Übersicht. Wir müssen sicherstellen, dass das Bohren und Fracking sauber ausgeführt werden, dass die Chemikalien korrekt behandelt, gelagert und recycelt werden, um Schaden von der menschlichen Gesundheit, Flora und Fauna sowie der Umwelt abzuwenden. Während sich die meisten Schiefergas-Lagerstätten Tausende Meter unter den für das Trinkwasser bedeutsamen Grundwasserschichten befinden, müssen wir sicherstellen, dass die Bohrlöcher sauber abgedichtet werden, um die Gefahr der Kontamination zu beseitigen.

Aber das hydraulische Fracking zu verbieten – und all dieses Einkommen und diese Jobs verwerfen? Was zum Frack ist hier los?

Man denke darüber nach! Dies ist freies Unternehmertum bei der Arbeit. Das zahlt sich auf eigene Weise aus. Es braucht keine Subventionen, Befürworter, Tarife oder Bürokraten und Politiker, die entscheiden, welche Industrien gewinnen oder verlieren. HF schafft echte, nachhaltige Arbeitsplätze plus signifikante Steuern und Einkommen, und zwar genau hier in Amerika. Es sorgt für eine sichere Energieversorgung 24/7/365… und ist weit billiger als landhungrige Installationen von Solar- oder Windparks. Tatsächlich macht es diese Schiefergas-Revolution noch schwieriger, diese „erneuerbaren Energiealternativen“ zu rechtfertigen.

Erdgas, speziell Schiefergas, ist unabdingbar für Backup-Generatoren für die unzuverlässige Solar- und Windenergie. Außerdem machen niedrige Gaspreise Solar und Wind noch weniger wettbewerbsfähig. Die bessere Lösung ist, auf Gas, Kohle und Kernkraft zur Stromerzeugung zu setzen und die teure, umweltfeindliche und subventionsabhängige Wind- und Solarenergie zu vergessen.

HF zerstört auch das Mantra der „Höchstförderung von Öl und Gas“, dass also demnächst rasch der Rohstoff für kohlenstoffbasierte Energie zu Ende geht. Es zeigt wieder einmal, wie recht der Geologe Wallace Pratt hatte mit seiner Aussage, „Öl und Gas findet man zuerst in den Gehirnen der Menschen“. Als die Industrie einmal neue Wege der Gewinnung von Schiefergas erschlossen hatte, wurden riesige neue Vorkommen verfügbar.

Die Menschen wünschen und brauchen verlässliche, preiswerte Energie. Viele Umweltaktivisten unterstützen Paul Ehrlichs Wort, dass „der Gesellschaft billige Energie zur Verfügung zu stellen dem Überreichen eines Maschinengewehrs an ein dummes Kind gleicht“.

Kein Wunder, dass rücksichtslose Hasser fossiler Energie bei dem Stichwort Fracking so durchdrehen.

Alle anderen wollen lediglich ehrliche Antworten, sorgfältig durchgeführte Bohrungen, Fracking und Produktionswege – und die Vorteile, die damit einhergehen. Glücklicherweise lassen sich die Fakten einfach finden.

Das Wall Street Journal hat viele dieser Tatsachen in einem klaren und kraftvollen Editorial mit dem Titel “The facts about fracking: die wirklichen Risiken der Schiefergas-Revolution und wie man damit umgeht” ausgeblendet. Seien es Krebs, die Verseuchung von Trinkwasser, giftige oder radioaktive Chemikalien, Erdbeben oder Regulationen – die Wahrheit ist Meilen von diesen Fehlinterpretationen, dieser Hysterie und den Angst erzeugenden Behauptungen entfernt, die von Food &Water Watch und ähnlichen Vereinigungen propagiert werden.

Menschen, die wissen wollen, wie das Fracking funktioniert – und welche Chemikalien tatsächlich genutzt werden, selbst in bestimmten spezifischen Zuständen – findet reichhaltige Informationen auf gut aufbereiteten Websites u. a. durch Chesapeake Energy, dem Ground Water Protection Council und Halliburton.

[Eine ausgezeichnete Website auf Deutsch zu genau diesem Thema findet sich hier. Auch die übersetzten Passagen im folgenden Absatz stimmen mit den dort gemachten Aussagen überein. A. d. Übers.]

Auf der Site von Halliburton heißt es: 99,5% der Fracking-Flüssigkeit betseht aus Wasser und Sand (der Sand wird in die Risse gepresst, um sie zur Entgasung offen zu halten). Allerdings erfordert das Einbringen der Flüssigkeitsmixtur durch die Bohrlöcher und in solide Felsformationen Tausende Meter unter Tage gut entwickelte Ingenieurtechniken und spezielle Chemikalien, um:

*den Sand in der Flüssigkeit gelöst zu halten, so dass er tief in die Risse eindringen kann;

*Bakterien im Bohrloch und in der Flüssigkeit zu bekämpfen, so dass das Gas fließt und die Rohe nicht korrodieren; und

*die Oberflächenspannung des Wassers zu reduzieren, das mit dem Reservoir in Kontakt kommt, um die Gaserzeugung zu verbessern.

Unterschiedliche Felsformationen unter der Erdoberfläche und andere Bedingungen erfordern eine unterschiedliche Zusammensetzung der 0,5% der HF-Flüssigkeit, die spezielle Chemikalien enthält. In der Vergangenheit benutzte man Diesel und verschiedene Industriechemikalien.

Heute kommen diese Chemikalien mit ständig zunehmendem Anteil aus der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie. Die technischen Bezeichnungen klingen abschreckend oder sogar Angst machend (anorganische Säuren, polysaccharide Polymere und geschwefelte Alkohole, zum Beispiel), aber diese Chemikalien findet man in Käse, Bier, Fischkonserven Milchdesserts, Marshmallows, Shampoo und vielen mehr.

Selbst diese drei chemischen Gruppen (und andere Chemikalien in Nahrungsmitteln und Kosmetika) werden von der EPA und der FDA als „gefährlich“ eingestuft, weil sie in hoher Dosierung bei Tieren Krebs und andere Krankheiten ausgelöst hatten. Also könnte man sagen, dass Food & Water Watch technisch richtig liegt, wenn es sagt, dass die Fracking-Flüssigkeiten „giftige Chemikalien“ enthalten. Aber das würde dann auch für alkoholische Getränke, Fruchtsäfte, Lippenstifte, Speisestärke, Handseife und zahlreiche andere Produkte des täglichen Bedarfs gelten. Sollen wir die auch verbieten, zusammen mit Kaffee, Brokkoli und anderen Nahrungsmitteln, die von Natur aus sogar noch mehr potentielle Karzinogene enthalten?

Aber die Technik schreitet noch weiter voran. Anstelle chemischer Pestizide zur Bekämpfung von Bakterien nutzen einige Systeme jetzt ultraviolettes Licht, und mobile Einheiten bereiten bereits benutztes Wasser auf. Damit wird der Frischwasseranteil am Fracking reduziert. Andere Verbesserungen erfolgen auf regelmäßiger Basis, wie sie auf den genannten Websites detailliert erläutert werden. Man findet dort auch 3D-Ansichten, wie das Fracking funktioniert und Erklärungen anderer faszinierender Technologien.

New York und andere US-Staaten, die Delaware River Basin Commission, kanadische Provinzen, Großbritannien, Polen, die Europäische Kommission [?] und viele asiatische und lateinamerikanische Staaten erwägen HF als Teil der Lösung ihrer Probleme hinsichtlich Energie, Arbeitslosigkeit, Ökonomie und Steuereinnahmen. Das Kennenlernen der Tatsachen ist unabdingbar.

Schiefergas fungiert als Veränderer des energiepolitischen Spiels. Das Letzte, was wir brauchen, sind mehr Gesetze, Regulierung und politische Maßnahmen, die auf Fehlinterpretationen und Fabrikationen von Institutionen wie Food & Water Watch beruhen.

Paul Driessen

Paul Driessen ist politischer Ratgeber für das Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT) und den Congress of Racial Equality (Rassengleichheit). Er ist Autor des Buches Eco-Imperialism: Green power – Black death.

Original Artikel  hier.

Dass der Umbruch des Energiemarktes, größtenteils (noch?) an der Politik vorbei in den USA bereits in vollem Gange ist, wird auch durch einen Artikel von Stephen Moore deutlich. Aus Gründen des Copyrights kann hier aber nur eine deutsche Zusammenfassung erscheinen. Moore schreibt:

Harold Hamm, Gründer der 14-größten Ölgesellschaft in Amerika, verbreitete im August eine frohe Botschaft ökonomischen Optimismus’: dass nämlich zum Ende dieses Jahrzehnts „die USA völlig energieunabhängig“ sein könnten. „Wir könnten das Saudi-Arabien bzgl. Öl und Gas im 21. Jahrhundert werden”.

 „Präsident Obama hat auf das falsche Pfernd gesetzt”, fügt er hinzu. Man kann nicht energieunabhängig werden, wenn man Steuergelder in „grüne Energie“ wie Wind und Solar steckt. Das muss durch Öl und Gas kommen.

Zwar erwartet man solche Aussagen von einem Ölmann, aber seit 2005, als Hamm die riesigen und ergiebigen Ölfelder von Montana und Nord-Dakota entdeckt hatte, sind die USA dadurch zum drittgrößten Ölproduzenten der Welt geworden.

Wie viel Öl enthält dieses Ölfeld mit dem Namen Bakker? Offizielle Schätzung: 4 bis 5 Milliarden Barrel. Hamm: insgesamt bei voller Erschließung 24 Milliarden Barrel.

Er hat recht, das würde die Ölreserven der USA verdoppeln. Die „nachgewiesenen Reserven“ zeigten damit einen raketenhaften Anstieg von 118 Millionen Barrel 2006 auf 421 Barrel in diesem Sommer.

Man erwarte eine Verdreifachung der Reserven und der Produktion während der nächsten 5 Jahre. Hamm bestritt auch, dass dieses Öl ihn allein reich mache. „Es gibt 10 Millionen Eigentümer im ganzen Land, die Geld für das auf ihrem Land erbohrte Öl bekommen. Der Reichtum ist weit verteilt.“

Ein Grund für diese Renaissance war die Erosion der Kräfte des Marktes durch die OPEC. Kaum machte man in den USA Anstalten, im Lande die Produktion zu verstärken, drehten die Saudis ihre Hähne auf und überschwemmten die USA mit billigem Öl.

Heute zerfällt die Marktmacht der OPEC, und sie diktiert nicht mehr den Weltpreis. Das ist enorm! meint Hamm. “Endlich können wir vernünftig fördern, ohne einen Zusammenbruch der Preise zu befürchten”. In den neunziger Jahren importierten die USA zwei Drittel ihres Öls aus der OPEC. Heute kommt der Großteil aus Kanada und Mexiko. Deswegen glaubt Hamm, dass die USA die völlige Unabhängigkeit erreichen kann.

Außerdem wurden neue Bohrtechniken entwickelt, die auch bisher schwierig zu erschließende Vorkommen zu vertretbaren Kosten  nutzbar machten. Maßgeblich war auch Hamm daran beteiligt.

Hamms Erfolgsgeschichte kann so wohl nur in den USA stattfinden. Als jüngstes von 13 Kindern und aufgewachsen im ländlichen Oklahoma hatte er kein Geld für das College und ging stattdessen in den Ölfeldern arbeiten, wo er die Leidenschaft entwickelte. Schon immer wollte er Öl finden.

Er bohrte wild drauflos, und schon bald wurden seine Erfolge legendär. Aber er selbst sagt nur, dass er einfach Glück gehabt habe.

Außerdem hatte er bereits Millionen Dollar an Schulen in Oklahoma und an die Diabetesforschung gespendet).

Kurz sprach er auch mit Präsident Obama und versuchte ihn von der Revolution bei der Öl- und Gasindustrie zu überzeugen, und dass es genug Kapazitäten gebe, die OPEC zu ersetzen.

Die Reaktion des Präsidenten? “Öl und Gas sind für die nächsten Jahre sicher von Bedeutung. Aber wir müssen uns grüner und alternativer Energie zuwenden. Energieminister Steven Chu versicherte ihm, dass innerhalb der nächsten 5 Jahre eine Batterie entwickelt werden würde, die in einem Auto eine Leistung von etwa 130 Meilen per Gallone (ca. 70 km pro Liter) hätte. Für Hamm war das sehr enttäuschend. Selbst wenn man das glaube, warum wollte man die Öl- und Gasförderung stoppen?

Washington hält uns den regulatorischen Stiefel an den Hals und fragt dann, warum wir nicht mehr Jobs schaffen, klagt Hamm. Es braucht inzwischen Monate und manchmal Jahre, um die Erlaubnis zum Bohren zu bekommen. Das killt Projekte. Außerdem ziehen die Behörden die Schrauben bei der Ölindustrie immer mehr an. „Ich kann ins Gefängnis kommen, wenn ein lokaler Operateur vor Ort falsche Angaben über die Förderung macht“.

Vor einigen Monaten wurden Hamms Firma Continental und sechs andere Ölgesellschaften in Nord-Dakota angeklagt, 28 Zugvögel getötet  zu haben. Dafür sieht das Gesetz eine Gefängnisstrafe bis zu 6 Monaten vor. Die Menschen in Oklahoma sind sehr wütend über diese behördliche Willkür, weil die Windindustrie, die jährlich hunderttausende von Vögeln tötet, völlig unbehelligt bleibt.

Hamm erklärte sich vor Gericht für nicht schuldig und fügte hinzu, dass so etwas in Amerika nicht passieren sollte. Für ihn ist der Vorgang ein weiterer Beweis, dass Washington sie „einkassieren“ wolle.

Wenn Obama wirklich mehr Arbeitsplätze schaffen wollte, sollte er nach Nord-Dakota schauen, dem US-Bundesstaat mit der geringsten Arbeitslosenquote von 3,5%, glaubt Hamm. Aber selbst diese Zahl hält er für übertrieben: „Wir können hier keine Arbeitslosen finden. Vielmehr gibt es 18 000 freie Stellen“. Wegen des Ölbooms weist das Budget einen Überschuss aus, zahlt Continental doch 50 Millionen Dollar Steuern pro Jahr.

Es fällt schwer, Hamms Feststellung, dass Obama eine falsche Energiepolitik in Amerika betreibt, zu widersprechen. Die Regierung spült in den Nischenmark grüne Energie, der zur Zeit 2,5% unseres Energiebedarfs deckt, Milliarden von Dollar an Subventionen. „Kommerziell kann die Windenergie mit einem Preis von 6 Dollar pro tausend Kubikfuß (ca. 28 Kubikmeter) nicht mithalten. Derzeit liegt der Preis sogar unter 4 Dollar. Dies könnte die Gegnerschaft der Regierung zur Renaissance fossiler Treibstoffe erklären.

Falls Washington irgendwann einmal mehr Bohrerlaubnisse für Öl und Erdgas erteilen würde, rechnet Hamm vor, könnte die Bundesregierung (der USA) über die Jahre 18 Billionen (Trillions) Dollar an Einnahmen erzielen. Das ist mehr als die USAS derzeit Schulden haben, sagt er und lächelt.

Diese Schätzung scheint überhaupt nicht plausibel zu sein, aber Hamm hat sein Leben lang die Skeptiker immer wieder vorgeführt. Und selbst wenn er um die Hälfte falsch liegen würde, wäre dies eine atemberaubende Zahl, über die man nachdenken sollte. Bei dieser Geschichte von „Amerika zuerst!“ geht es nicht nur um Arbeitsplätze und wirtschaftliches Überleben. Sie könnte auch die erschütterte Bilanz der USA beheben. Irgendjemand sollte diesen Mann vor ein Superkomitee des Kongresses zur Reduzierung des Defizits bringen.

Originalartikel hier

Beide Artikel übersetzt bzw. zusammengefasst von Chris Frey für EIKE




Eine neue Studie nimmt dem Wind den Wind aus den Segeln

Dies sind die Ergebnisse einer gründlichen neuen Studie, die heute von Bentek Energy veröffentlicht worden ist. Bentek Energy ist eine in Colorado ansässige Firma zur Analyse von Energie. Anstatt sich auf Computermodelle zu verlassen, die lediglich theoretische Emissionsdaten benutzen, haben die Autoren Porter Bennett und Brannin McBee aktuelle Emissionen von Kraftwerken in vier Gebieten analysiert: Beim Electric Reliability Council of Texas, Bonnevielle Power Administration, California Independent System Operator und dem Midwest Independent System Operator. Diese vier Systemoperatoren beliefern 110 Millionen Verbraucher oder ein Drittel der US-Bevölkerung.

Bennet und McBee schauten sich mehr als 300 000 stündliche Aufzeichnungen von 2007 bis 2009 an. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die American Wind Energy Association (AWEA) und andere Windparks die Fähigkeit des Windes, Schwefeldioxid, Nitrooxid und Kohlendioxid zu reduzieren, weit überschätzt hatten.

Tatsächlich stellte sich in der Studie heraus, dass in einigen Regionen des Landes, z. B. in Kalifornien, die Nutzung der Windenergie die Schwefeldioxidemissionen kein bisschen reduziert. Aber die wichtigste Schlussfolgerung aus der Studie ist, dass die Windenergie nicht „eine kosteneffektive Lösung zur Reduzierung von Kohlendioxid ist, wenn man Kohlenstoff mit weniger als 33 Dollar pro Tonne rechnet“. Angesichts der nach wie vor in der Rezession steckenden US-Wirtschaft und der Arbeitslosigkeit auf Rekordhöhe kann und will der Kongress nicht versuchen, eine Kohlenstoffsteuer einzuführen, egal wie gering diese ausfallen soll.

Die AWEA behauptet, dass jede Megawattstunde durch Windturbinen erzeugten Stromes den Ausstoß von Kohlendioxid um 0,8 Tonnen verringert. Aber die Bentek-Studie zeigt, dass die CO2-Reduktion durch Windenergie in Kalifornien, einem Staat, der stark abhängig von mit Erdgas erzeugtem Strom ist, nur etwa 0,3 Tonnen pro Megawattstunde betragen hatte. Weiter fand die Studie heraus, dass im Gebiet, das von der Bonneville Power Administration bedient wird, die einen großen Anteil ihres Stromes aus Wasserkraft erzeugt, die CO2-Reduktion nur bei 0,1 Tonne pro Megawattstunde lag.

Um eines klarzustellen: die Bentek-Studie fand heraus, dass in der vom Midwest Independent System Operator bedienten Region, in der der meiste Strom in Kohlekraftwerken erzeugt wird, die Vorteile des Windes größer sind (etwa 1,0 Tonnen eingesparten CO2’) als die AWEA behauptet. Jedoch, betrachtet man die Reduktionen von Schwefeldioxid und Nitrooxiden im Mittleren Westen, zeigte sich laut der Bentek-Studie erneut, dass die Behauptungen der AWEA übertrieben waren.

Wie ist das in Texas, dem Bundesstaat mit einigen 10 000 Watt installierter Kapazität aus Windstrom, mehr als jeder andere Bundesstaat (hier)? Auch hier stellte sich in der Bentek-Studie heraus, dass die Behauptungen der AWEA übertrieben waren. Texas ist stark abhängig von der Stromerzeugung durch Erdgas. Bei der Anwendung von Windenergie im Bereich des Electric Reliability Council von Texas ergab sich aus der Bentek-Studie eine Reduktion von Schwefeldioxid um 1,2 Pfund pro Megawattstunde, deutlich weniger als die von AWEA behaupteten 5,7 Pfund. Ähnlich war es mit der Reduktion von Nitrooxiden, fand man doch eine Reduktion um lediglich 0,7 Pfund anstatt der von der AWEA behaupteten 2,3 Pfund, und die Reduktion von Kohlendioxid belief sich auf 0,5 Tonnen pro Megawattstunde und nicht auf die von AWEA behaupteten 0,8 Tonnen.

Aus der Bentek-Studie kommen aber noch mehr schlechte Nachrichten für die subventionsabhängige Windindustrie, die schon jetzt auf Zahnfleisch läuft. Niedrige Preise für Erdgas, der wirtschaftliche Abschwung und die Ungewissheit über die Fortsetzung föderaler Subventionen lassen die Windindustrie zittern. Im Jahre 2010 ist die gesamte Kapazität von winderzeugtem Strom in den USA um 5100 Megawatt gestiegen, etwa halb so viel wie im Jahre 2009. Im ersten Viertel dieses Jahres belief sich der Zuwachs gerade mal auf 1100 Megawatt, was darauf hindeutet, dass es in diesem Jahr noch schlimmer ist als 2010 (hier).

Die Aussichten für die Windindustrie sind so schlecht, dass T. Boone Pickens, lange Zeit einer der lautesten Befürworter der Windenergie, auf dem US-Markt aufgegeben hat. Der sich selbst vermarktende Milliardär (hier), der mit lautem Getöse einmal Windturbinen im Wert von etwa 2 Milliarden Dollar im Jahre 2008 bestellt hatte, versucht inzwischen, in Kanada eine Heimstatt für diese Turbinen zu finden.

Zusätzlich zu diesen Schwierigkeiten erhebt sich in immer mehr Ländern der Welt Protest gegen die Windindustrie. In der Europäischen Plattform gegen Windfarmen haben sich derzeit 485 Organisationen aus 22 europäischen Staaten zusammen geschlossen. In Großbritannien, wo Windprojekte in Wales, Schottland und anderswo bitter bekämpft werden, haben sich rund 250 Anti-Wind-Gruppen gebildet. In Kanada gibt es allein in der Provinz Ontario mehr als 50 Anti-Wind-Gruppen. In den USA gibt es etwa 170 solcher Gruppen.

Während viele Faktoren der Windindustrie arg zusetzen, nimmt der heute veröffentlichte Bentek-Bericht dieser Industrie auch noch die Hauptgrundlage für ihre Existenz. Der Global Wind Energy Council, eine der Hauptlobbygruppen der Windindustrie, behauptet,  dass die Reduktion des Eintrags von Kohlendioxid in die Atmosphäre „der wichtigste Vorteil der Windstromerzeugung für unsere Umwelt ist (hier)“. Die American Wind Energy Association beharrt ihrerseits auf der Feststellung, dass die Windindustrie „den Eintrag von Kohlendioxid bis zum Jahr 2030 um 825 Millionen Tonnen vermeiden kann (hier)“.

Aber wenn der Windenergie Kohlendioxid-Emissionen nicht signifikant reduziert, können die Kritiker die üppigen Subventionen der Branche in Frage stellen, einschließlich der Steuergutschrift von $ 0,022 für jede Kilowattstunde Strom. Zum Vergleich: im Jahr 2008, berichtete die Energy Information Administration, dass die Subventionen für den Öl-und Gassektor 1,9 Mrd. $ pro Jahr oder etwa USD 0,0001 je kwh betrug.

In anderen Worten, Subventionen für die Windenergie je kwh mehr als 200 mal so groß wie jene, die dem Öl-und Gassektor [auf der Basis [von pro-unit-of-Energie (BTU) – ] erzeugt]. Mit anderen Worten, die Subventionen für den Windsektor sind je kwh mehr als 200 mal größer als diejenigen für den Öl- und Gassektors.*

Falls diese Subventionen einmal wegfallen sollten, wäre der Windsektor in den USA augenblicklich mausetot. Und für die Verbraucher wäre das eine hoch willkommene Nachricht.

Die Windenergieindustrie ist das Gegenstück zum Betrug mit Biodiesel aus Mais: es handelt sich um eine übermäßig subventionierte Industrie, die vollständig von fließenden Steuergeldern abhängt, um solvent zu bleiben. Außerdem wird dem Verbraucher ein Produkt angedreht, das unseren Bedarf an Erdgas kaum verringert oder CO2-Emissionen reduziert. Die jüngste Bentek-Studie sollte eine Pflichtlektüre für politische Entscheidungsträger sein. Es ist eine dringend notwendige Erinnerung an die ärgerlichen Fakten über die Windenergie, die durch den tsunami-artigen Hype um grüne Energie verschleiert worden sind.

Autor Robert Bryce

Robert Bryce ist beratendes Mitglied am Manhattan Institute. Sein viertes Buch, Power Hungry: The Myths of "Green" Energy and the Real Fuels of the Future wurde kürzlich als Paperback veröffentlicht.

Link: http://www.forbes.com/2011/07/19/wind-energy-carbon.html

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

*Erläuterungen von Leser F. Wildhagen zu den Maßeinheiten und sonstigen Vergleichen 

* => Absolut wurde etwa das gleiche an Subventionen für Öl und Wind ausgegeben. Lediglich das 200-fache für Windenergie auf Basis einer kwh. 

Nimmt man die produzierte Windenergie aus dem Jahr 2010 (Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Wind_power_in_the_United_States), so ergibt sich eine US-Windsubvention von ca. USD 2 Mrd. (nämlich produzierte kwh in 2010 [lt wiki] knappe 100 Mrd. kwh [94,650 Mrd. kwh]).

Etwas pikant ist natürlich der Fakt, dass selbst die US-Ölindustrie Steuersubventionen erhält. Schließlich werden jedes Jahr Rekordgewinne erzielt.

BTU = British thermal unit; in SI-Einheiten

1 Btu = 1055,05585262 J

Die British thermal unit ist eine Einheit der Energie. Ihr Einheitenzeichen ist Btu oder BTU, ihr Formelzeichen W. Die Btu gehört nicht zum SI-System und ist definiert als die Wärmeenergie, die benötigt wird, um ein britisches Pfund Wasser um 1 Grad Fahrenheit zu erwärmen. Da auf Grund der temperaturabhängigen Wärmekapazität diese Energie je nach Temperatur des Wassers unterschiedlich ist, existieren mehrere Definitionen der Btu.

Die International (Steam) Table Btu wurde nach der International (Steam) Table Kalorie (calIT) als 1055,05585262 Joule definiert.[1]

1 BtuIT = 1055,05585262 J ≈ 252 cal 

1 MBtu = 1.000 Btu ≈ 293,071 Wh 

1 MMBtuIT = 1.000.000 BtuIT = 1055,05585262 MJ ≈ 293,071 kWh 

Bei der Spezifizierung von Wärmepumpen (speziell Klimaanlagen) wird oft bei Importgeräten die Kühlleistung (fehlerhaft) in Btu angegeben. Gemeint ist hier BTU pro Stunde (BTU/h).

1000 BTU/h ≈ 293 W 

Auch für zu kühlende Geräte von Rechenzentren wird die in Wärme abgegebene Verlustleistung in BTU/h angegeben.

Der Erdgas-Verbrauch wird manchmal auch in mmBTU (million British thermal units; mm kommt von tausend tausend) angegeben. 1 mmBTU entspricht 26,4 Standard Kubikmeter Gas, basierend auf einem Energieinhalt von 40 Megajoule/m³. 




Wirtschaftsaufschwung durch Schieferöl in amerikanischen Prärie-Staaten

Ende September veröffentlichte die amerikanische National Geographic Society auf ihrer Webseite einen Beitrag über neue große Schiefergas- und Schieferöl-Funde in den USA. Eine gekürzte Version dieses Beitrags erschien auf der Blog-Seite von ALFIN. EIKE bringt die gekürzte Form in Deutsch.

Der Aufschwung durch Schieferöl stoppt den in den 1970er Jahren einsetzenden Niedergang der amerikanischen Öl-Förderung. Obgleich die Obama-Regierung die Erdölförderung vor der Küste, in der Arktis und den Rocky-Mountains behindert, ist Obamas Energie-Aushungerungspolitik durch den steilen Aufschwung beim Schieferöl in den südlicheren Bundesstaaten auf dem linken Fuß erwischt worden.
Einige der jüngst vom Boom begünstigten Staaten liegen im Präriegürtel über dem NIOBRARA-Feld.

Schieferöl darf nicht mit anderen Energielagerstätten verwechselt werden, die normalerweise allesamt „Ölschiefer“ genannt werden. Sie wurden reichlich im Bereich der Green River Formation in West-Colorado, Utah, Wyoming gefunden. „Ölschiefer“ bezeichnet einen Rohöl-Vorläufer mit dem Namen KEROGEN. Um KEROGEN in verwertbares Öl zu wandeln, ist hohe Erhitzung und Aufarbeitung nötig.

Dessen Förderung wird erst in fernerer Zukunft für möglich gehalten. Das jetzt mit Hilfe des “Fracking”-Verfahrens geförderte Schieferöl dagegen ist konventionelles Rohöl, das mit  unkonventionellen Methoden gefördert wird.

Der Aufsehen erregende neuerliche Erfolg hat sehr große Hoffnungen beflügelt, dass die Förderung des auch als „tight oil“ (gebundenes Öl) bekannten Schieferöls zu einem starken Anstieg der amerikanischen Ölförderung in den kommenden Jahrzehnten führen würde.
“Die Karten könnten neu gemischt werden,“ sagte Hill Valden, Energie-Experte bei der Beratungsfirma Wood Mackenzie. Er dämpfte die Hoffnungen zugleich aber wieder: es sei noch zu früh dafür und es gäbe noch eine Menge offene Fragen.

(Siehe hierzu auch: "Methane on Tap: Study Links Pollution to Gas Drilling" und "New Brunswick Seeks Natural Gas, and a Safer Way")

Der Enthusiasmus wird durch die Förderung aus einer anderen Schieferformation bestärkt, dem BAKKEN. Sie reicht von Nord Dakota und Montana bis hinauf nach Kanada. Die Ölförderung im U.S.-Teil des BAKKEN ist von 3.000 Barrels pro Tag im Jahre 2005 auf etwa 400.000 derzeit angestiegen. Einer Schätzung des amerikanischen Energie-Informations-Amtes zufolge lagern im BAKKEN rund 3,6 Milliarden Barrel förderbares Rohöl. Damit ist es zur größten Rohöllagerstätte seit der Entdeckung von PRUDHOE-BAY in Alaska in den 1960ern geworden.
Im vergangenen Jahr ist die U.S.-Ölförderung auf den höchsten Stand seit 2004 geklettert. Rund 5,5 Mio Barrel pro Tag sind gefördert worden. Nord Dakota hat den höchsten Beitrag zur Steigerung geleistet.

Nordamerikas Öl-Reserven “erweisen sich als viel größer als je gedacht,“ teilweise dank des Schieferöls, wie es im September in einem Bericht des amerikanischen National Petroleum Council (NPC) hieß. Dieses Gremium ist privat finanziert, aber bei der U.S.-Bundesregierung als Beratungsgremium unter Vertrag. Die Vorhersage lautet auf eine Steigerung der Ölförderung aus „gebundenen Öllagerstätten“ auf 2 bis 3 Mio Barrel pro Tag, „aber abhängig vom Zugang zu den neuen Lagerstätten und von der Weiterentwicklung der Fördertechnik.“

Bei diesem Fördertempo reicht das neuen Schieferöl nicht aus, um die USA von ihrer Auslandsabhängigkeit zu lösen, da in Amerika derzeit etwa 19 Mio Barrel Erdölprodukte pro Tag verbraucht werden. Aber die heimische Versorgung würde signifikant verstärkt. NatGeo

Die schlagartige Entstehung von neuen Arbeitsplätzen im Mittleren Westen kurbelt eine Wanderung der Arbeitskraft an, weil die Arbeiter dorthin gehen, wo die Arbeitsplätze entstehen. Das ist ein Kennzeichen in den USA seit ihrer Entstehung – eine sozusagen migratorische Eigenart der Arbeitskraft.

Der Aufschwung beim Öl und Gas ist einer der wenigen Glanzpunkte der Obama-Wirtschaft. Und das scheint ein wenig paradox zu sein, weil Obamas Umweltbehörde EPA und das Innenministerium ständig Entschuldigungen suchen, um deren Wachstum ganz abzudrehen, oder den Aufschwung doch wenigstens abzudämpfen, so wie es wegen Obamas defakto Moratorium für die Hochsee mit der Exploration im Golf von Mexiko ging.

Eine wachsende Anzahl von US-Wählern beobachtet die amtierende Regierung aufmerksam, um festzustellen, wie weit sie noch gehen wird, um die US-Energieproduktion abzuwürgen und weitere amerikanische Arbeitsplätze und Wirtschaftsaussichten zu vernichten. Je mehr Wähler erkennen, wie Obamas Vorbehalte gegenüber der Energie-Industrie und dem privaten Sektor beschaffen sind, umso düsterer sieht es für den Präsidenten und seine Wiederwahl aus.

[Übersetzung: Helmut Jäger]




Energiewende zu teuer-Mehrkosten von 165 Euro im Monat pro Haushalt!

Den gesamten deutschen Energiebedarf von 2.500 Milliarden Kilowattstunden – also inklusive Heizung, Verkehr und große Teile der Industrie – ausschließlich über grüne Technologie zu decken, hält der Experte von der Universität Konstanz für unmöglich: "Das würde nochmals Kosten von 800 Euro pro Haushalt und Monat mit sich bringen. Und das ist nicht bezahlbar", so Ganteför.

So die Rheinpfalz von heute: Den ganzen Beitrag finden Sie hier

Mit Dank an Spürnase K.E. Puls EIKE




Die Energiewende – ein Laienspiel für Ahnungslose: 3. Energiepolitischer Dialog der CDU/CSU-Fraktion am 26.9.2011

Beim ersten Anblick der havarierten Kernkraftwerke Fukushima musste jeder halbwegs Sachkundige fassungslos darüber sein, dass man in Japan Kernkraftwerke praktisch am Strand baut. Und das auf der Pazifik-Seite, die besonders heftigen Erdbeben und Tsunami ausgesetzt sind, denn dort verlaufen tektonische Hauptstörungs- d.h. Verschiebungszonen. Man mag über lange Zeiträume Erfahrungen mit der Stärke von Erdeben und Tsunami gesammelt und danach Bemessungswerte für die Bauwerke mit dem üblichen Sicherheitsanspruch festgelegt haben. In einem erdbeben-erfahrenen Land wäre aber zu berücksichtigen, dass in größeren Zeitintervallen noch erheblich stärkere Beben auftreten. Dies ist nicht voraussagbar, und deshalb sind solche Standorte grundsätzlich zu meiden – oder es müssen höhere Bemessungswerte zu Grunde gelegt werden. Mit diesem Standort hat man einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Und das scheint nicht nur für Fukushima zu gelten, sondern auch für andere Standorte, denn eine im Spiegel publizierte Karte zeigt, dass Standorte am Strand bevorzugt wurden. Die Ursache der Katastrophe war die falsche Standortwahl, nicht der Betrieb.

Wenn nun aber in einem Hochtechnologie-Land wie Japan Kernkraftwerke nicht sicher seien, so die offizielle Begründung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Minister Dr. Norbert Röttgen, gelte das auch für Deutschland und folglich wäre aus der Kerntechnik auszusteigen. Das wurde in wenigen Monaten durchgesetzt und vom Parlament beschlossen. Der für eine solch fundamentale Energiewende notwendige gesellschaftliche Meinungsbildungsprozess hat nicht stattgefunden und die Zweifel der Fachwelt blieben unberücksichtigt. Um einen gesellschaftlichen Konsens hat man sich nicht bemüht.

Die von Merkel und Röttgen abgegebene Begründung ist nicht glaubhaft, denn die Unterschiede zwischen den japanischen und den deutschen Gegebenheiten bezüglich der Eignung der Standorte und der geologisch bedingten Gefahrenpotentiale sind allgemein bekannt. Sie sind so grundsätzlich und schwerwiegend, dass man nicht annehmen darf, sie seien ihnen nicht bekannt gewesen. Man muss deshalb folgern, dass beide ihre jeweils eigenen Motive für ihren abrupten Meinungswechsel hatten. Mit dem Zustand und der Betriebserfahrung der deutschen Kernkraftwerke lässt sich der Ausstiegsbeschluss sachlich nicht begründen. Hinzu kommt, dass diese Kraftwerke für die Abdeckung des Grundlastbedarfes entscheidend sind, dass der Anteil der sogenannten Erneuerbaren Energien bisher nur einen kleinen Teil des Bedarfes ausmacht, dass ihr Betrieb und ihr weiterer Ausbau mit enormen Kosten verbunden ist, die der Verbraucher zu tragen hat, dass die Versorgung mangels ausreichender Speichermöglichkeiten technisch nicht funktionieren kann, dass sich die Sicherheit für Deutschland keineswegs verbessert, denn die uns umgebenden Länder betreiben ihre Kernkraftwerke weiter, dass wir deren Strom jetzt kostenintensiv importieren müssen, dass die Erneuerbaren Energien entgegen der weitverbreiteten Meinung ökologisch schädlich sind, denn Pflanzen und Tiere werden nicht geschützt ist, wie es der Aufgabe der ‚Oecologie’ definitionsgemäß entspricht (Ernst Heckel, 1866), und dass das EEG den ÖKO-Imperialismus geschaffen hat: Agrarflächen werden in zunehmendem Maße für die Herstellung von Bio-Energie zweckentfremdet, verringern also das Nahrungsangebot und bewirken Hungerkatastrophen und Volksaufstände – das mexikanische Chiapas lässt grüßen!  Das deutsche ÖKO ist das Gegenteil von wirklicher Ökologie.

Die Energiewende in Deutschland preist die Nutzung der Erneuerbaren Energien als modern und beispielhaft. Tatsächlich ist die Windenergie eine Rückkehr in das vortechnische Zeitalter der Windmühlen und auch die Verbesserung ihres Wirkungsgrades mittels moderner Maschinentechnik kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie nur eine vergleichsweise sehr geringe Energiedichte hat, die zudem bestenfalls nur stundenweise verfügbar ist – der Ausnutzungsgrad der Deutschen Windräder liegt deutlich unter 20 %!! Es genügt daher nicht, nur abstrakte Leistungskennzahlen zu vergleichen, wie es uns tagtäglich von Medien und Politik vorgemacht wird. Denn um die installierte Leistung eines Kernkraftwerkes von 1000 MW mit 90 % Nutzungsgrad zu kompensieren, werden 1000 x 4,5 Windräder á 1 MW, also 4.500 Stück benötigt, weil sie  nicht dauernd Strom liefern, sondern im Mittel weniger als  5 Stunden am Tag. Und selbst diese Rechnung geht nicht auf – besonders im Winter, wenn viel Strom gebraucht wird – , weil dann nämlich oftmals in ganz Deutschland tagelang Windstille herrscht und überhaupt kein Windstrom geliefert wird.

Die Propagierung der Nutzung der Erneuerbaren Energien in Deutschland lässt unberücksichtigt, dass sie sich schon bald als Übergangstechnologie erweisen wird, denn die Stromversorgung wird zukünftig von Kernkraftwerken betrieben. Die Menschen haben immer nach dem Schema „Erfinden und Weiterentwickeln“ ge­handelt, so dass ständig Verbesse­rungen erreicht oder Fehlentwicklungen ausgemustert wurden. Die Ge­schichte der Technik lehrt, dass diese Regel erfolgreich ist – kein techni­sches Produkt gleicht nach einiger Zeit noch seinem An­fangssta­dium. Die in Deutschland in den früheren Jahrzehnten durchge­führten For­schungsar­beiten hatten be­reits be­deutende Fort­schritte erzielt, die heute vor allem in China weiterentwickelt werden. Die künftigen Kernkraftwerke werden keine Kernschmelze mehr kennen und nur noch kurzzeitig strahlenden Abfall produzieren. 

Soviel als Hintergrundinformation zur folgenden Kommentierung des Beitrages von Minister Röttgen. In seiner Rede zeichneten sich zwei Komplexe ab: 1) Was alles entwickelt und erreicht werden muss, um diese Energiewende gelingen zu lassen, ohne dass Deutschland seine globale Konkurrenzfähigkeit verliert bzw. als Wirtschaftsstandort Schaden nimmt,  und 2) wie eine europäische Versorgungsgemeinschaft erreicht werden kann, die für seine Bürger gleiche Bedingungen bereit stellen kann.

Zum ersten Komplex wurde ein umfangreicher Aufgabenkatalog vorgestellt. Nun ist es eine Sache, Aufgaben zu erkennen und zu benennen, und eine andere, sie erfolgreich zu erfüllen.  Aufgaben müssen erfüllbar sein, sonst machen sie keinen Sinn. Um sie definieren zu können, muss man ihre technische Realisierbarkeit beurteilen können, was sehr spezielle Fachkenntnisse erfordert.  Sie können von Fachfremden nicht erwartet werden. An zwei Beispielen, die zur Sprache kamen, soll illustriert werden, dass dem Juristen Röttgen solche Kenntnisse verständlicherweise nicht geläufig sind: der Stromspeicherung und der CO2-Verpressung (CCS-Verpressung):

  • Für die Stromspeicherung sind Pumpspeicherkraftwerke (PSW) immer noch am effektivsten; andere Technologien sind denkbar, aber ob sie wirklich geeignet sind und wann sie einsatzfähig sind, ist noch völlig unbekannt. Alle Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland haben eine installierte Leistung von 6.674 MW, ihre Gesamtkapazität beträgt 37.400 MWh, womit für 8% des Bedarfes Strom für 6 Stunden verfügbar ist. Wie viel hundert PSW gebaut werden müssten, hängt davon ab, was zukünftig an anderen Speichermöglichkeiten verfügbar sein könnte. Die weitere Diskussion hierzu ist allerdings zwecklos, denn abgesehen davon, dass der Bau eines PSW, wenn alles gut geht, mindestens um die 15 Jahre erfordert und um die 600 Mio. € kostet, gibt es in Deutschland dafür nur noch wenig geeignete Standorte. Wenn bis 2050 einige realisiert werden könnten, wäre es ein Erfolg. Mit der Bereitstellung der benötigten Speichermöglichkeiten ist daher nicht zu rechnen.
  • „Wenn man die CCS-Verpressung nicht ausprobiert hat, kann man nicht erfahren, ob es geht“. Dieses Minister-Zitat hört sich überzeugend an, ist aber sachlich falsch: der Erfolg ist nicht daran zu erkennen, dass man CO2 in den Untergrund verpressen kann – das ist fast immer und überall in großer Menge möglich, sondern ob es auch unten bleibt und nicht irgendwann wieder hoch kommt – und wenn, wann und wo? Sollte es nämlich in eine abflusslose Mulde gelangen, sind Erstickungsunfälle wahrscheinlich, denn das 1,6 mal schwerere CO2  verdrängt die Atemluft. Hinreichend Beispiele sind bekannt. Nur wenige geologische Gegebenheiten sind geeignet, viele nicht, und es lässt sich probeweise nicht mit Sicherheit feststellen, welcher Fall vorliegt. Testverpressungen erlauben dazu keine Aussage.
  •  

Das Zustandekommen einer europäischen Versorgungsgemeinschaft ist wohl für elektrischen Strom kaum zu erwarten, denn warum sollten unsere Nachbarn freiwillig einem Versorgungssystem beitreten, dass wegen seiner Energiewende höhere Strompreise hat? Wir sind ja die Bittsteller, die wir durch die Energiewende ohne Not von außen geworden sind. Außerdem dürften deutsche Sonderwege und das Anstreben der von Herrn Röttgen beanspruchten und propagierten Vorreiterrolle im Ausland kaum mit Sympathie betrachtet werden. Wer Deutschlands jüngere Geschichte kennt – und das sollte man von deutschen Politikern eigentlich erwarten dürfen –  muss erschrocken sein, mit welcher Sorglosigkeit und Selbstgerechtigkeit schon wieder geglaubt wird, wir seien Vorreiter und wüssten es besser als der Rest der Welt – und dass für eine Windmühlen-Technologie. Wer die Stromgewinnung aus den ‚Erneuerbaren Energien’ für effizienter hält als aus der 106-mal so energie-haltigen Kernkraft der nächsten Generation wird außerhalb Deutschlands wohl kaum ernst genommen.

Herr Röttgen hat zwar mit Euphorie vorgetragen aber stellenweise klang es doch so als wollte er sich selbst Mut machen. Kein Wunder, bei der Menge und der Schwierigkeit der Aufgaben. Vielleicht wird ihm manchmal bewusst, dass sie nach Lage der Dinge und vor allem wegen technischer Probleme nicht erfüllbar sind. Aber für die Folgen des Abenteuers, ohne Not und wirklichen Grund unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft plötzlich eine Energiewende zu zumuten, die aller Wahrscheinlichkeit nach und in Kenntnis der vielen technischen Probleme nicht gelingen kann, dafür sind zuvorderst Bundeskanzlerin Merkel und Minister Röttgen verantwortlich. Die Energiewende wird unserem Wirtschaftsleben und uns Bürgern schweren Schaden zufügen, und hinterher wird uns die Politik erklären, warum man das vorher nicht wissen konnte.

Prof. Dr. F.K. Ewert EIKE

Lesen Sie auch den Beitrag undefined"AKW nach Fukushima" hier




Analyse: Solyndra, Choren, Conergy, SolarWorld & Co. – Kapitalvernichtung en gros, „grünes“ Jobwunder bleibt aus

Mittlerweile kennt er die Antwort auf seine Frage: Nichts wird sein, denn Solyndra hat Insolvenz angemeldet. Besonders brisant: Für üppige Wahlkampfspendendes Solyndra Managements an Barack Obama revanchierte sich dieser mit einem Darlehen von 535 Millionen Dollar im Rahmen eines auch in Deutschland als vorbildlich gelobten Stimulus-Programms, wie sich jetzt im Rahmen einer parlamentarischen Untersuchung im US-Repräsentantenhaus herausstellte (in Deutschland selbstverständlich völlig undenkbar). Obamas Vorzeige-Firma hatte im Gegenzug 4000 grüne Jobs versprochen – alles Schall und Rauch.

Der Zusammenbruch von Solyndra darf als Teilaspekt im Zusammenhang mit dem weltweiten Zusammenbruch eines gigantischen grünen Kartenhauses, einem nie gesehenem Einbruch der Realität in das ökonomische Wunschdenken globaler grüner Eliten, betrachtet werden. Das verhaltene Medienecho läßt darauf schließen, daß die gigantische Geldverbrennung durch Öko-Projekte in einer konzertierten Aktion unter den grünen Teppich gekehrt werden soll.

Dabei dürfte Investoren schon länger klar gewesen sein, daß Investments in Solyndra und Co. keine gute Anlage sind (insofern sie denn die Substanz der Unternehmen überhaupt interessierte):

  1. 1.     Bereits 2 Monate nach Bewilligung der Obama-Bürgschaft, im November 2009, verschob Solyndra seine angekündigte Großinvestition;
  2. 2.     Solyndra produzierte Module, die ohne Silizium auskamen und setzte auf einen steigenden Silizium-Preis. Dieser Preis ist jedoch gesunken, nicht zuletzt, weil China entsprechende Kapazitäten ausbaute und mittlerweile 2/3 der Weltsiliziumproduktion repräsentiert.
  3. 3.     Daß die notorische Consulting-Firma Roland Berger 2010 (und andere „Experten“ diese Kalibers) einen Boom bei alternativen Energien in den USA und Deutschland vorhergesagt hat, sprach ebenfalls dafür, Solar-Aktien schon damals auf „short“ zu setzen;
  4. 4.     In ihrem Whitepaper zu „Natural Gas and Renewables“ vom November 2010 prognostizierte die Deutsche Bank zwar eine glänzende Solar-Zukunft, wies aber auch auf die hohen Produktionskosten und die Unwirtschaftlichkeit dieser Branche („not commercially viable“) hin. 2009 empfahl die Deutsche Bank AG Hongkong zudem Investments in chinesische (!) Kohleminen.
  5. 5.     Schon kurz nach Veränderung der Mehrheitsverhältnisse im US-Repräsentantenhaus im Februar 2011 kritisierte die neue republikanische Mehrheit die intransparente Subventionspolitik im Fall Solyndra;

Auch bei allen anderen Solarwerten war und ist Vorsicht geboten:

  1. 1.     Sämtliche deutsche Solarwerte (Ausnahme-Performances waren bisher stets eine vorübergehende Erscheinung und bestätigen die Regel) sind mittlerweile Penny-Stocks und haben bis zu 95 Prozent ihres Wertes verloren; „Solarwerte gehören leider weiterhin zu den größten Verlierern dieses Börsenjahres“, gibt jetzt auch Nikolai Tietze von der Deutschen Bank zu (stock-world.de, 28.9.2011).
  2. 2.     „Q-Cells, Solon und Conergy – die große Verlierer“ berichtete InvestorInside am 23.9.2011: „Ein Ende des Kursverfalls ist nach unserem Dafürhalten auch nicht in Sicht, da es nicht absehbar ist wann, und ob, der Preisverfall bei den Produkten der Unternehmen gestoppt werden kann.“ Daran ändere auch eine vorübergehende Belebung des Geschäftes nichts.
  3. 3.     Deutsche Solarfirmen machen derzeit nur Nachrichten durch Vorstandsneubesetzungen, Prognosesenkungen bei Umsatz und Ergebnis, Produktionsschließungen und andere Meldungen, die sich nicht sehr vielversprechend anhören. Die Aktien-Performances der Vorzeigefirma SolarWorld AG, aber auch von First Solar Inc. und SMA Solar Technology AG ähneln zwar einem Hockeyschläger, allerdings einem, bei dem bereits sich der Schaft neigt und die Aufschlagfläche mit der Schlägerspitze fast senkrecht nach unten zeigt.
  4. 4.     Q-Cells im sächsischen Möchtegern-Solar Valley macht derzeit mehr Verlust als Umsatz und „kämpft ums Überleben“ (Der Spiegel 36/11).
  5. 5.     Am 27. 9. 2011 trat der Solar-Millenium-Gründer Hannes Kuhn zurück. Im Raum stehen Vorwürfe, die im Rahmen mehrerer Strafverfahren aufgeklärt werden sollen. Ein „neuartiges“ Sonnenkraftwerk, „größer als alles Dagewesene“ im kalifornischen Blythe, „auf dem die Hoffnungen der Anleger ruhten“ (Die Welt, 27.9.2011), hatte eine ähnliche Bürgschaft wie Solyndra erhalten, wonach es im Juni 2011 zu einer bombastischen Grundsteinlegung kam. Am 14. September wurde bekannt, daß das Projekt für angeblich ein Jahr gestoppt wird, weil man nun doch auf Photovoltaik setze und nicht auf solarthermische Parabolrinnen-Kraftwerke. Kurz zuvor hatten Umweltgruppen und Indianerstämme gegen die Zerstörung des wertvollen Wüstenhabitats und historischer Geoglyphen protestiert (http://www.basinandrangewatch.org/Blythe.html).
  6. 6.     Bei Phoenix Solar aus dem bayrischen Sulzemoos brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60% ein;
  7. 7.     „Der Spiegel“ (26/2011) berichtete von Fällen von Bilanzfälschung, Insiderhandel und überzogenen Manager-Gagen bei Solar-Unternehmen;
  8. 8.     Die Euro- und Staatsschuldenkrise „verunsichert Endkunden“ weiter, teilte die SMA Solar Technology AG am 19. September mit, die zugleich ankündigte, 1000 Zeitarbeitnehmer zu entlassen.
  9. 9.     Fast alle vom American Recovery and Investment Act der Obama-Regierung geförderten Unternehmungen stecken in Schwierigkeiten; zu den 2009 geförderten gehörten laut www.energy.gov  und solarserver.de außer Solyndra die Unternehmen Cardinal Fastener, GE Energy, Gamesa und Vestas America.
  10. 10.  Selbst der einstige Propagandist der radikalen Energiewende und Star-Ökonom Jeremy Rifkin hat diese Wende zu mehr „Klimaschutz“ abgesagt und will jetzt das ölbasierte traditionelle Wirtschaftssystem am Leben erhalten (Die Zeit, 23.9.2011);
  11. 11.  Solarbuzz Inc. (San Francisco) veröffentlichte am 26. 9. 2011 einen Bericht (Solarbuzz Quarterly), laut dem Überproduktion und Preisdruck in der Photovoltaik-Industrie auch 2012 anhalten werden. Die Abhängigkeit etwa von der deutschen Einspeisevergütung mache unternehmerische Entscheidungen schwierig. Margen lägen jetzt schon „im Grenzbereich“ – was bedacht werden muß, wenn Erfolgsmeldungen über neue Großaufträge veröffentlicht werden.
  12. 12.  Chinesische Hersteller kündigten den planmäßigen (und staatlich geförderten) Ausbau ihrer Produktionskapazitäten an. Schon jetzt stammen etwa 50 % der in Deutschland verbauten Module aus China. Ein von Solarbuzz und anderen erwarteter Preisverfall wird zu Lasten der europäischen Anbieter gehen. Es wird erwartet, daß es außerhalb Chinas 2012 zu Fusionen und Insolvenzen kommen wird. Solarworld-Chef Asbeck spricht schon jetzt von einem „Industriekrieg“ der Chinesen. Laut „The Australian“ werden nahezu 100% aller in China produzierten Solarmodule in die EU und die USA geliefert. Suntech Power, ansässig im chinesischen Wuxi, ist der weltgrößte Hersteller von Photovoltaik-Modulen auf der Basis von kristallinem Silizium.

Vorsicht auch bei Investments in Bereichen, die nur mittelbar oder „politisch“ zur Solarbranche gehören, wie z.B. die Hersteller von Windkraftanlagen. Diese wurden ebenfalls gegen jede technische und wirtschaftliche Vernunft von der Politik als „Leuchttürme in das Zeitalter der Erneuerbaren“ mit Riesensubventionen hochgepäppelt. Jedoch auch diese Hersteller melden sich Zug um Zug vom Weltmarkt ab. Waren vor 5 Jahren noch 4 deutsche Hersteller und den zehn größten der Welt, so sind es heute noch zwei –Siemens und Enercon. Bei Nordex Aktien meldete die Börse gerade ein 5 Jahres Tief , obwohl man schon 1998 ein Werk in China aufgebaut hatte. Das konnten sie aber gegen die Chinesen nicht auslasten. Erstmals oder die versuchen, irgendwie noch auf den grünen Zug aufzuspringen: Und wenn Siemens ankündigt, in China Windkraftanlagen zu produzieren und zu verkaufen, wird dem aller Erfahrung nach wenig Erfolg beschieden sein (es sei denn, Deutschland wird zukünftig von dort beliefert). In der Windkraft- wie in der Solarbranche werden wohl diverse Betriebe vom Markt verschwinden, vermutet nicht nur der Spiegel („Finsternis im Sonnental“ Der Spiegel 36/2011). Außer riesigen Spesen nichts gewesen, aber der deutsche Verbraucher zahlt weiter

Ähnliches gilt für die Produktion von E-Autos durch BMW, die Gerüchten zufolge auf die persönliche Öko-Marotte gewisser Großaktionäre zurückgehen soll, zumal die angekündigten 1000 Fahrzeuge nur zu Testzwecken hergestellt werden. Allein die Batterie wiegt 480 kg (ein konventioneller BMW1 wiegt ca. 1400 bis 1500 kg). Für 400 „grüne“ Arbeitsplätze werden 800 Mio. Euro investiert (MDR, 20.9.2011).

Auch die Produktion von „klimaschonendem“ Öko-Diesel aus Holz u. ä. durch die sächsische Vorzeige-Firma CHOREN, vor ein paar Jahren von der Kanzlerin mit einem Besuch geadelt, endete im Juli 2011 mit der Insolvenz. 35 Millionen Euro an Steuergeldern haben dabei eine Allianz aus „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft“ (Merkel) in den Sand gesetzt (SZ-Online). Choren habe in Wirklichkeit „keinen einzigen Tropfen“ (!) Synthesesprit produziert. 280 „grüne“ Jobs sind dahin. Es habe sich daher um ein „potemkinsches Dorf“ gehandelt, so der Leipziger Wissenschaftler und Biomasseexperte Manfred Kaltschmitt (ee-blog, 16.9.2011). Dazu kommt laut PlusMinus (ARD) das Jonglieren mit falschen Zahlen – Solyndra läßt grüßen. 2006 lobte der „Spiegel“ ein ähnliches Projekt in Schweden noch als Weg in die Unabhängigkeit vom Erdöl. Die dahinter stehende Autofirma SAAB ist mittlerweile ebenfalls insolvent.

Bekanntlich bildet der Markt die tatsächliche Nachfrage ab. Wie schlecht muß es eigentlich um diese bestellt sein, wenn diese nur mit Milliardensubventionen erzeugt werden kann? Sämtliche Indikatoren belegen, daß diese Nachfrage gar nicht vorhanden ist, sondern eines von vielen derzeit schicken Hirngespinsten, vor denen eindringlich gewarnt werden muß.

Auf dem selben Null-Niveau bewegt sich auch der wirtschaftliche Sachverstand und das soziale Gewissen von Politikern, die deutsche Produzenten konventioneller marktfähiger Produkte durch viel Bürokratie, hohe Energiekosten und andere Hürden die Luft zum Atmen nehmen und die schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Umweltstandards chinesischer Fabriken subventionieren. Bundesumweltminister Röttgen (CDU) geht nach wie vor davon aus, Deutschland sei „Exportweltmeister im Bereich der Umwelttechnologien“, in dem deshalb  „die Arbeitsplätze der Zukunft“ lägen (ebn24). Und lobt begeistert sich und seine kostspieligen Initiativen „weil doch so viele mitmachen“ (CDU/CSU 3. Energiepoltischer Dialog Berlin 26.9.11) Dagegen dürfte Bürgermeister Höß aus Holzkirchen seine Lektion mittlerweile gelernt haben.

Dr. Holger Thuss EIKE

Ergänzender Link: „Solarförderung ist ökonomisch und ökologisch unsinnig“ 




IV. Internationale Klima- und Energiekonferenz in München

Die Tagungsgebühren betragen

  • 80,- Tageskarte
  • 140,- Teilnehmerpreis privat für 2 Tage
  • 290,- Firmenpreis pro Besucher für 2 Tage

alle Preise inklusive MwSt.

Enthalten im Preis sind Tagungsunterlagen, 3 Mahlzeiten und 4 Kaffeepausen. Details zum attraktiven und sehr umfangreichen (noch) undefinedProgramm finden Sie hier. Oder den rechten Hinweisbutton anklicken.

Einen informativen Flyer zum Ausdrucken und Verteilen finden undefinedSie hier:

Anmeldung undefinedhier: 

Details about the (still preliminary) comprehensive undefinedprogram you may find here, Registering and conference fees

  • 80,- Daily fee (one day)
  • 140,- full conference fee private participants for 2 days
  • 290,- Companyfee per visitor für for 2 days

all Prices include VAT.

 In the conference fee attending literature, 3 meals and 4 coffee breaks are included. Registration undefinedform here




Die Katastrophe der Windfarmen

Wir versuchen, den Elite-memes [?] auf der Spur zu bleiben, und es scheint uns so – wie wir schon lange erwartet haben – dass die Zeit gegen die jüngste Bewegung für alternative Energie arbeitet. Es gibt viele Wendepunkte, deren Zeuge wir zu sein glauben.

Sobald sich die jüngste grüne Verrücktheit abschwächt, wird man die Bewegung für alternative Energie als die unsinnige Marotte sehen, die sie ist. Während der siebziger Jahre wurden Milliarden für aberwitzige Energieprogramme verschwendet, die keine Chance hatten, sich jemals bezahlt zu machen. Die erste Dekade des neuen Jahrtausends erlebte in vielfacher Hinsicht eine Wiederholung der siebziger Jahre, mit der gleichen dominanten Propaganda (dominant social themes) über „nachhaltige Energie“, die von den Eliten hoch gehalten wird – mit den gleichen wahrscheinlichen Problemen und Fehlfunktionen.

Vor kurzem haben wir über eine Razzia des FBI bei der Solarfirma Solyndra berichtet, die 535 Millionen Dollar an öffentlichen Zuwendungen erhalten hatte, und zwar für ein grünes Programm, das Präsident Barack Obama höchstpersönlich ins Leben gerufen hatte. Die Fingerabdrücke der Obama-Administration sind überall bei Solyndra zu finden, war doch vorgesehen, die Firma zu einem Schauprojekt für Solarenergie zu machen. Statt dessen ist sie pleite. Solyndra kann ein Wendepunkt für die Solarenergie in den USA darstellen.

Jetzt kommt dieser Artikel im Telegraph über die Windenergie. Darin werden viele Kritikpunkte wiederholt, die wir anderswo auch schon gelesen haben. Windturbinen sind riesige, ineffiziente Giganten, und jeder, der in der Nähe von einer Windturbine lebt, läuft Gefahr, durch den beständigen zischenden Lärm rammdösig zu werden, wenn die Turbinen laufen. Hier sind Auszüge aus diesem Artikel:

Seit ich hier vor neun Jahren angefangen habe, über Windturbinen zu berichten, wurde ich Zeuge von über 100 lokalen Kampagnen in allen Teilen Britanniens, die versuchten, die reichen und mächtigen Goldminen in Gestalt von Zuwendungen an die Entwickler von Windfarmen zu bekämpfen. Da ich selbst einmal der Vorsitzende einer solchen Gruppe war, weiß ich, wie zeitraubend und teuer solche Schlachten sein können.

Aber ach! Trotz all der Beweise, mit denen wir gezeigt haben, warum Windkraft eine der größten Narreteien unserer Zeit ist… Wir können auch die letzten Spuren lokaler Demokratie vergessen. Unser System der Planungen ist sogar noch schamloser ausgestattet als zuvor und erlaubt die Aufstellung tausender Monstermasten, jeder etwa 400 Fuß [ca. 121 m] hoch, und zwar auf der gesamten Fläche von Schottland, Wales, Suffolk, Somerset und anderswo, um sie mit dem Netz zu verbinden.

Was ist der Grund für solch einen „Irrsinn“?. Booker zufolge ist es die EU, die hinter der Windkraft steht. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, „bis 2020 fast ein Drittel unseres Stromes aus ‚Erneuerbaren’ zu erzeugen – sechs mal mehr als heute“. Offensichtlich ist das unmöglich. Booker schreibt das zwar, aber die Tory-Regierung treibt dennoch ein ambitioniertes Bauprojekt voran, das die Errichtung buchstäblich tausender ineffizienter und kolossaler Windturbinen zur Folge hat.

Booker weist darauf hin, dass die fortgesetzte Konzentration auf „grüne“ Energie in Britannien tatsächlich immer mehr britische Haushalte in die „Stromarmut“ führt. Die Investitionen in Windturbinen gehen auf Kosten zahlreicher Kohle- und Kernkraftwerke, die derzeit 40 Prozent des Stromes in Britannien erzeugen.

Unglücklicherweise haben die britischen Zuwendungen [aus Steuergeldern] die Errichtung von Windfarmen finanziell ein ganzes Stück attraktiver gemacht als den Bau praktischer Stromkraftwerke, die gebraucht werden. Die Subventionen sollten endlich gestoppt werden, da immer klarer wird, dass in der Windenergie nicht der Schlüssel zur Deckung des zukünftigen Energiebedarfs liegt.

Dies wird, wie Booker schreibt, „zahlreiche Gebiete mit Stahl und Beton hinterlassen, wobei sich niemand verantwortlich fühlt, diese zu beseitigen… Oh weh!, bis dahin werden alle Kompanien bankrott sein, und wir werden mit einer hässlichen Erbschaft als Monument von einer der größten Idiotien unserer Zeit allein gelassen“.

Welche Punkte Booker auch immer über Britannien gemacht hat – sie gelten zweifellos auch für Amerika. Es gibt jetzt schon zahlreiche Beiträge in der amerikanischen Presse über die Ärgernisse, wenn man in der Nähe eines dieser gigantischen Turbinen lebt – das endlose Rauschen und Zischen, dass das tägliche Leben eines jeden Einzelnen durchdringt und selbst die alltäglichsten Tätigkeiten unerträglich macht.

Windturbinen sind ein ineffizienter Pesthauch. Man braucht bis etwa 1000 Tonnen Beton, um eine zu verankern, und die tatsächliche Ausbeute ist bestenfalls punktförmig, da der Wind nicht konstant weht. Kohlekraftwerke müssen in Reserve betrieben werden, um bei schwachem Wind einspringen zu können. Zusätzlich zur Verschandelung der Landschaft töten Windturbinen Vögel.

Nicht nur das, aber wenn Windturbinen WIRKLICH Strom erzeugen, erzeugen sie oftmals zu viel, und die gegenwärtigen Netzkapazitäten bieten keine Möglichkeit, den überflüssigen Strom zu speichern. Überlandleitungen sind außerordentlich teuer.

Schlussfolgerung: Wieder einmal haben die Regierungen die unsichtbare Hand des Marktes durch die Subventionen für Windkraft ausgeschlagen. Booker hat vermutlich recht. Das Endergebnis dieser jüngsten grünen Verrücktheit werden tausende nutzloser, riesiger Windturbinen sein, die bis dahin bisher unberührte Landschaften zieren werden – Landschaften, die biologisch intakt waren, bis zehntausende Tonnen Beton in die Region geklatscht worden sind, um die Errichtung ineffizienter Vogelvernichtungsmaschinen zu ermöglichen. Solange die Subventionen zur Unterstützung dieser Turbinen nicht eingestellt werden, ist dies zweifellos das Ergebnis dieses neuesten Ausbruchs grünen Irrsinns.

Christoph Booker

Den Originalbeitrag finden Sie hier 

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Großer Schiefergas-Fund in Großbritannien

"Wir haben im Bowland-Feld genau soviel Gas pro Quadratmeile wie in den erfolgreichen nordamerikanischen Schiefergasfeldern", sagte Cuadrillas-CEO Mark Miller. Die Menge würde ausreichen, um den Gasbedarf Großbritanniens für 64 Jahre zu decken. Allerdings warnen Umweltschützer vor den Gefahren der Förderung des unkonventionellen Rohstoffs für die Umwelt und fordern ein Moratorium für die Schiefergas-Exploration.

Cuadrilla hofft, die kommerzielle Produktion 2013 aufnehmen zu können.

Weitere Details hier BLACKPOOL (Dow Jones)–

Kommentar der Redaktion:

Mit diesem weiteren Fund riesiger Mengen fossiler Brennstoffe wird ein weiteres Mal das Märchen von der Knappheit der Ressourcen ad absurdum geführt. Peaköl war gestern! Dessen Verkünder sind es auch!




Der lange Weg zur grünen Sklaverei

Lassen Sie uns die Größenordnung der Merkel’schen Entscheidung klar machen! Die bewusste Verbannung der größten Quelle kosteneffizienter, verlässlicher und sauberer Energie in der größten Volkswirtschaft Europas ist nichts weniger als atemberaubend. Erst 2008 hat Merkel erklärt, dass der damals vorgeschlagene allmähliche Atomausstieg ‚absolut falsch’ war. Wie wurde sie nun in die Ecke bugsiert, um eine solche ökonomische und die Umwelt betreffende regressive Entscheidung zu treffen?

Die Antwort ist natürlich nicht eine Damaszener Konversion zu erneuerbarer Energie, sondern sie liegt in der modernen politischen Dynamik, die es kleinen Parteien erlaubt, einen unverhältnismäßigen Einfluss auf nationale politische Schlüsselmaßnahmen auszuüben. Merkel weiß sehr wohl, dass die Kernenergie das billigste Mittel zur Erzeugung verlässlicher, sauberer Energie ist, aber sie versteht auch, dass ihre Partei grüne Stimmen braucht, um an der Macht zu bleiben. Ihre Kapitulation vor der Kernenergie ist ein gefährlicher Schritt auf der Straße zur grünen Sklaverei.

Die der ausgesprochenen Irrationalität der Partei Die Grünen geschuldete Opferung reichlich vorhandener Energie mit niedrigen Kosten sollte eine Warnung sein. Ein Industrieunfall in Japan – am Kernkraftwerk Fukushima – ohne direkte Opfer resultiert nun in höheren Energiekosten für die deutsche Industrie und für die Verbraucher, die die zusätzlichen Ausgaben nur schwer verkraften. Der Versuch, dass durch die Verbannung der Kernenergie entstandene Loch zu stopfen, erfordert die Bepflasterung weiter Teile der Landschaft in Deutschland mit ressourcenhungrigen Windfarmen und, ironischerweise, einer ganzen Reihe neuer Kohlekraftwerke. Nur in der verdrehten Welt zeitweiligen grünen Mainstream-Denkens kann dies als ein Erfolg gesehen werden.

Umweltspezialisten wie Mark Lynas haben erst vor Kurzem entdeckt, dass grüne Politik wenig offen sein kann und oftmals voller Desinformationen steckt. Nach seinen eigenen Tatsachenfeststellungen haben sich Lynas und Andere schockiert darüber geäußert, dass schon lange erhobene Behauptungen der Grünen zur Kernenergie tatsächlich nachweislich falsch sind. In die gleiche Richtung geht der Umweltaktivist Stewart Brand, der sich Dinge wie die Genmanipulation (GM) in der Landwirtschaft genauer angesehen hat, um die Ernteerträge zu verbessern. Durch die gewaltsame Zerstörung von Versuchsfeldern haben Mainstream-Grüne die öffentlich geförderte Forschung hierzu gestoppt, die patentfreie GM-Technologie den Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt hätte. In diesem Falle sind die grünen Sklaven ultimativ die Armen, noch mehr als die Deutschen Stromverbraucher.

Diese Umwelterleuchteten deuten auf eine weitergehende Erkenntnis hin, dass grün sein nicht unbedingt bedeutet, für die Umwelt zu sein, wie man in Deutschland sieht, oder die Armen dieser Welt aus einer für die Ernährung ausreichenden Landwirtschaft herausholt. Es scheint, dass Lynas und Andere erkannt haben, dass reiner Umweltaktivismus nicht ein größeres Publikum erreicht, und dass technische Innovation wohl der einzige und effektivste Weg ist, menschliche Bedürfnisse von der Umwelt abzukoppeln. Und wenn man das macht, können sowohl die Menschen als auch die natürliche Umwelt davon profitieren.

Diese Abkoppelung kann man in den sogenannten ökologischen Kuznet-Kurven erkennen, die der russisch-amerikanische Ökonom Simon Kuznets für Ungleichheiten bei der Entwicklung erdacht hat. Der Gedanke hinter diesen Kurven ist, dass Gesellschaften, die sich industrialisieren, auch verschmutzen. Aber dann, wenn der Wohlstand zunimmt, können sie es sich leisten, in die Entwicklung und Anwendung effizienterer und saubererer Energie zu investieren. Obwohl dies noch kontrovers ist, gibt es empirische Beweise, dass eine Anzahl dieser Verschmutzer diesem Trend folgen. Zum Beispiel folgen Daten zur Luftverschmutzung, hauptsächlich durch Auspuffgase von Fahrzeugen, einem umgekehrten U, wenn das nationale BIP pro Kopf zunimmt. Ineffiziente, technisch auf niedrigem Niveau liegende Transportmöglichkeiten werden letztendlich durch Fahrzeuge mit viel saubereren und treibstoffeffizienteren Motoren ersetzt.

Nun kann man sagen, dass die gegenwärtige Zunahme der globalen Kohlenstoffemissionen ein Zeichen dafür ist, dass wir die Spitze dieser speziellen Kuznet-Kurve noch erreichen müssen. Die Spitze zu erreichen und danach auf der anderen Seite wieder abzunehmen erfordert globalen Wohlstand, der in Energieinnovationen und Infrastruktur investiert werden kann. Gegenwärtig können wir uns die Entwicklung effizienter Technologien zur Erzeugung sauberer Energie im großen Maßstab schlicht nicht leisten, und daher verbrennen die meisten Länder eher Kohle, als Uran oder Thorium zu spalten. Das Anhalten oder gar Zurückfahren des Wachstums würde uns daran hindern, den Punkt zu erreichen, an dem wir von diesen neuen Technologien profitieren können.

Wachstum kann sowohl sozial als auch die Umwelt betreffend progressiv sein, weil es von Produktivität getrieben wird – mit weniger mehr machen. In manchen Bereichen hat dies zu einer effektiven Dematerialisation ökonomischer Aktivitäten geführt. Beispiel: während die entwickelten Länder mit endlosen Meilen Kupferdraht Kommunikations-Infrastrukturen gebildet haben, sind viele Entwicklungsländer gleich auf drahtlose Netzwerke zur Kommunikation gesprungen, wobei sie zugleich den Materialverbrauch reduziert, die Bandbreite verbessert und Kosten reduziert haben – ein Prozess, den der US-Wissenschaftler Buckminster Fuller ‚Ephemeralisation’ [?] nennt.

Im Gegensatz zu den erreichten Exzessen von Wachstum bieten viele Grüne ein Null-Wachstum an. Sie drücken es aus als eine markante Vision einer nachhaltigen Zukunft, in der die Sonne immer scheint und sich Windräder immer drehen. Für einige hat dieser Gleichgewichtszustand einen starken Anreiz, der kräftig nachhallt. Zum Beispiel, während die Wiederbelebung ökonomischer Aktivität durch Projekte wie Übergangsstädte (Transition Towns) als ein Schritt rückwärts auf der Straße hin zu einer agrarischen Lebensweise verworfen wird, glauben manche Leute, dass dadurch eine mächtige Vision einer gerechten und zufriedenen Zukunft geboten wird. Aber wie viele Aspekte grünen Denkens ist es hinsichtlich der Umwelt rückwärts gewandt, mit geringen Erträgen kleinräumiger organischer Landwirtschaft, die immer mehr naturnahe Landschaften und nicht zuletzt auch menschliche Arbeitskräfte verbraucht, die produktiver anderswo eingesetzt werden könnten.

Im Gegensatz zu dieser grünen Version einer nachhaltigen Zukunft verweisen Wachstumsoptimisten auf die Vergangenheit als Beweis für die Notwendigkeit fortgesetzten Wachstums; sie sprechen kaum einmal über die Zukunft. Starke Verbesserungen der Lebenserwartung und des Wissens seit der industriellen Revolution werden als grobe Proxies für Fortschritte bei Gesundheit und Bildung angeführt. Sie implizieren damit, dass die Fortsetzung dieser historischen Trends und deren Ausweitung auf Entwicklungsländer allein ausreichend sind, zukünftiges Wachstum zu rechtfertigen.

Aber Optimisten müssen eine schlüssige Vision einer besseren Zukunft anbieten und nicht nur auf die Vergangenheit als Indikator für Zukunftstrends verweisen. Sie müssen auch direkt einige der Beschränkungen zukünftigen Wachstums benennen. Der US-Ökonom Tyler Cowen führt aus, dass signifikante Zunahmen an Produktivität in der Vergangenheit das Ergebnis von, wie er es nannte, tief hängenden Früchten waren. Jetzt werden wir mit einer hi-tech ‚großen Stagnation‘ allein gelassen, in der das Produktivitätswachstum sich verlangsamt hat und das mittlere Einkommen gleich geblieben oder sich sogar verringert hat. Angry Birds auf dem iPhone sind, obwohl spaßig, keine Innovation, die vergleichbar sind mit Entwicklungen wie elektrisches Licht oder die Möglichkeiten der Kühlung. Beide haben die industrielle Produktivität verbessert und einen großen Einfluss auf den Lebensstandard.

Um reales Wachstum in den entwickelten Ländern wieder zu beleben, bedarf es einer signifikanten Steigerung der Produktivität, sowohl bei der Produktion als auch bei den Dienstleistungen. Dies erfordert erneuerte Investitionen in die Basiswissenschaft, mehr Risikobereitschaft und Experimentieren. Man muss die Ressourcen in die Produktion stecken und nicht nur den Verbrauch stimulieren. Zum Beispiel, das Investment der jetzigen UK-Regierung richtet sich direkt an die angewandte Forschung, welche existierendes Wissen in neue Produkte und Dienstleistungen überführen kann. Das ist gut und schön, aber es wird getan auf Kosten der Basiswissenschaft und nicht zusätzlich zu dieser Basiswissenschaft. Künftige Innovationen, die Auswirkungen ähnlich denen der Einführung des elektrischen Lichtes zeitigen, werden von glücklichen Zufallsentdeckungen kommen, einem Prozess, der weder beeinflusst noch vorhergesagt werden kann. Es ist viel besser als eine ‚große Stagnation‘, wenn man ernsthaft in Grundlagenforschung, ein steigendes Bildungsniveau und neue organisatorische Strukturen investiert, die einen Schritt zur langfristigen Änderung der Produktivität leisten können, also in eine künftige ‚große Beschleunigung‘.

Wenn die Auffassung von Wachstum und einer grünen Zukunft in den Städten eine mögliche Version der Zukunft ist, wird eine sich davon radikal unterscheidende Auffassung von dem Industriephysiker Cesare Marchetti angeboten. 1979 schrieb er in einer ironischen Niederschrift über die Misantrophie des Club of Rome einen Aufsatz mit dem Titel „Zehn vor 12: Ein Check der Kapazität der Erde für die Menschen“ (hier). Darin listet er detailliert eine Zukunft von 1000 Milliarden Seelen auf, die in gewaltigen Städten leben und weite Teile der Erde in einem unberührten Zustand belassen. Marchetti vertritt erneut die wachstumsoptimistische Ansicht, dass Ressourcen eine Funktion der menschlichen Innovationskraft sind und nicht irgendetwas von der Natur diktiertes Absolutes.

Vor noch kürzerer Zeit haben Technopropheten eine berauschende Mischung von immer und überall verfügbaren Robotern der nächsten Generation präsentiert, um die Menschen von Angst und Fron zu befreien, die für eine erhebliche Verlängerung des Lebens sorgen und sogar Transhumanismus als ein Programm anbieten, nicht nur die Produktionsmittel zu verändern, sondern klar machen, was es bedeutet Mensch zu sein. Andere, wie der Milliardär und Gründer von PayPal, Elon Musk, befinden sich auf einer Mission, eine wirkliche Wirtschaft im Weltall zum Laufen zu bringen und die unberührten Ressourcen des Sonnensystems zu erschließen. Durch solches künftige technische Können kann die Menschheit zum Retter des Planeten werden und nicht zu deren Zerstörer. Wie der Physiker Freeman Dyson anmerkt, denkende Menschen haben die inhärente Pflicht, die ‚Natur zu rekonstruieren‘, so dass ‚sowohl die Menschen als auch die Biosphäre überleben und wachsen‘.

Mit der Sicht auf eine Zukunft des Wachstums müssen wir uns in Erinnerung rufen, dass die industrielle Revolution eine Flucht aus Millenien einer malthusianischen [?] Stagnation, aus Aberglaube und Brutalität war, die den Weg der menschlichen Geschichte zum Besseren gewendet hat. Trotz all ihrer Fehler war der daraus resultierende Impuls wirtschaftlichen Wachstums nichts weniger als ein spektakulärer Erfolg. Aber wir müssen auch eine klare Vision einer Zukunft anbieten, die überzeugender ist als die grüne Nachhaltigkeit des Mainstreams, und die eine erneuerte Richtung des Weges durch die Geschichte bietet

Die größte Gefahr für die Zukunft liegt nicht in der von den Deutschen Grünen gefürchteten Kernenergie, beim Klimawandel oder anderen Kalamitäten, die das unheilvolle Bild grüner Eschatologie [?] prägen. Sondern es ist die Paralyse der Tatenlosigkeit zur Vermeidung von Risiken, gekoppelt mit einem größeren technischen Pessimismus, der uns einer kohärenten Vision einer besseren Zukunft beraubt hat. Es ist eine Sache für Optimisten, für diese bessere Zukunft zu werben, aber es muss deutlich und verständlich ausgedrückt werden in einer populären und progressiven Art und Weise. Die Alternative wäre entweder eine langfristige ökonomische Stagnation oder der lange Weg zur grünen Sklaverei. Deutschlands Beschluss zur Kernenergie sollte ein Weckruf sein!

Colin McInnes

ist Professor für Ingenieurwissenschaft an der University of Strathclyde. Man besuche seine Website, Perpetual Motion.

Den Originalartike finden Sie hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Radioaktivität, Aberglaube und Wissenschaft!

In einem medialen Trommelfeuer über Jahrzehnte wurde den Deutschen die Gefährlichkeit von Kernkraft und Radioaktivität eingebläut.

Das hat Wirkung gezeigt, heute wird jeder diesbezügliche Unsinn geglaubt: Böse ist die Technik schlechthin, gut ist die Natur und alles das, was mit dem Zusatz „bio“ versehen worden ist.

Wir haben es dem Physiker und Fachmann in Sachen Radioaktivität Dr. Hermann Hinsch zu verdanken, dass er in seinem Buch

„Radioaktivität, Aberglaube und Wissenschaft“, ISBN 978-3-8423-3785-5, Verlag BOD, 18,90 EURO

mit vielen dieser Vorurteile aufräumt. Es ist Radioaktivität nichts Besonderes von Menschenhand geschaffenes, sondern Radioaktivität und die damit verbundene Strahlung ist ein Teil der Natur. Überall ist Radioaktivität, überall ist Strahlung, mal mehr, mal weniger – auf die Dosis kommt es an, wie schon Paracelsus wusste. So wie die Natur gut oder auch böse sein kann, so ist es auch mit der Radioaktivität und seiner Strahlung. Allerdings ist das Ausmaß des Risikos bei Radioaktivität und Strahlung im Vergleich zu anderen Risiken gering, wie Dr. Hermann Hinsch in seinem ersten Sachbuch „Das Märchen von der ASSE“ bereits begründet hat.

Das neue Buch von Dr. Hinsch ist natürlich wieder in einer humorvollen und für jedermann verständlichen Art geschrieben. Und es ist vor allen Dingen korrekt, im Gegensatz zu vielen anderen zum gleichen Thema verfassten Büchern oder Broschüren, die hier in Deutschland eher einen politischen Zweck als der sachlichen Information dienen sollen.

Die Kernkraft wird weltweit eine zunehmende Rolle in der Energieversorgung spielen, auch wenn Deutschland nach den Ereignissen in Japan den endgültigen Ausstieg unseres Landes aus der zuverlässigen, billigen Stromversorgung mittels Kernkraft beschlossen hat. Es ist eben nicht vorbei mit der Kernkraft, auch nicht in Deutschland, denn es fließt als Ersatz heute Kernkraftstrom aus Frankreich zu uns (siehe www.bdew.de „Energie-Info-Auswirkungen des Moratoriums auf die Stromwirtschaft“). Die politische Meinung, ein Industrieland wie Deutschland mit dem Strom von den „ERNEUERBAREN“ versorgen zu können, ist eine Fata Morgana aus dem Märchenbuch. Es geht nicht ohne die Kernenergie, der Kernkraft gehört die Zukunft trotz andersartig klingender Werbetrommeln.

Wer in Sachen Radioaktivität Aberglaube und Wissenschaft voneinander unterscheiden möchte, dem sei dringend empfohlen, sich heute die erforderliche Grundkenntnisse anzueignen, und nicht bis zum beginnenden wirtschaftlichen Niedergang in Deutschland zu warten. Dr. Hermann Hinsch gibt uns durch sein Buch die beste Gelegenheit dazu.

geschrieben von Dr. Lutz Niemann für EIKE




Batterien aus dem Karbon! Die (nicht ganz) perfekte Batterie der Natur

Allerdings hat die Natur das Problem für uns schon vor sehr langer Zeit gelöst. Sie entwickelte ein System mit dem sie Solarenergie einfangen und unterirdisch als Gas, in flüssig oder in fester Form zur zukünftigen Nutzung speichern kann – jederzeit und überall verwendbar, ob Regen oder Sonnenschein, ob Wind oder Windstille.

Wir nennen dieses Energiespeichersystem „Photosynthese“ und die Batterie „fossile Brennstoffe“.

Die Natur hätte nicht gedacht, dass es Leute geben wird die diesem Geschenk der Natur kritisch ins Maul schauen werden. Dass – auch wenn sie damit die Nacht zum Tag machen können und ihre Arbeit produktiver, dass sie ihre wachen Stunden erfüllenden Aktivitäten widmen können als bloß dem ständigen Streben nach Essen und Nahrung – sie würden sich beklagen bei einer Umkehr zu alternativer Energieversorgung, CO2 , zurück in die Atmosphäre woher es kam, besonders, da dieser Baustein einen Großteil der lebendigen Welt erhält, einschließlich der Menschheit selber.

Manche Menschen sind so weit gegangen die neuen Energiequellen wie (AKA Biomasse) gegenüber fossilen Brennstoffen zu bevorzugen. Aber auch die Biomasse selber gibt ihren Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre ab. Solange man Kohlenstoff basierende Verbrennungen nutzt sind die Chancen zur Reduzierung der CO2-Emissionen gleich Null, egal ob Biomasse oder  fossile Brennstoffe verwendet werden. Tatsächlich, weil Biomasse basierende Kraftstoffe einen höheren Feuchtigkeitsgehalt aufweisen führt deren Verbrennung zu mehr CO2  pro Einheit nutzbarer Energie.

Aber die Batterie der Natur ist nicht perfekt, sie entlässt Schadstoffe in die Luft. Allerdings ist CO2 kein Schadstoff. Die Schadstoffe die sie freisetzt können heute jedoch relativ einfach gereinigt werden – ohne großen Energieaufwand oder wirtschaftliche Nachteile. 

Sollten wir die (nicht ganz perfekte) Batterie der Natur nicht feiern – auch wenn sie nicht ganz perfekt ist?

Indur Goklany

Zuerst hier erschienen

Die Übersetzung besorgte C. Ohle für EIKE




Die deutsche Energie- & Klimapolitik im Spannungsfeld von Realität und Illusion!

Grundlagen der deutschen Klimapolitik

Die Klimapolitik in Deutschland und in anderen europäischen Ländern geht von der Annahme des Weltklimarates der UNO  (Intergovernmental Panel on Climate Change/IPCC) und der ihm zuarbeitenden Wissenschaftler aus, wonach der Anstieg der Erwärmung der Erdatmosphäre durch die Menschheit verursacht würde; hervor- ge­rufen durch eine mit Beginn des Industriezeitalters einsetzende vermehrte Abgabe von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), Methan  (CH4) oder Lachgas (N2O). Nach Auffassung dieser Wissenschaftler absorbieren diese Treibhausgase einen Teil des auf die Erde fallenden Sonnenlichts, das als infrarote Wärmestrahlung ins Weltall reflektiert wird, und dabei die Atmosphäre aufheizt,  wie in einem mit Glas isolierten Treibhaus.  Dabei sollen die Kohlendioxydmolekühle mit einem Anteil von nur 0,04% am Gesamtvolumen der Luft einen überproportional großen Beitrag ­leisten.  In der Klimaforschung und der öffentlichen Diskussion nehmen sie deshalb eine hervor- ragende Rolle ein. Ausgangspunkt der Diskussion ist, dass die  durch­schnittliche Tem­peratur, die nach der Annahme des Weltklimarates im vorindustriel­len Zeitalter bei 13,5°C lag, auf heute etwa 14,5°C gestiegen ist. Es handelt sich hier­bei um einen Mittelwert, der Polkappen und Tropen, Winter und Sommer, Tag und Nacht ein-schließt. Die derzeit diskutierte Frage ist, wie stark der  Temperaturanstieg künftig ausfallen und welche Konsequenzen das für das Leben auf der Erde haben wird. Die britische Regierung hat vor einigen Jahren eine Kommission unter der Lei­tung des ehemaligen Chefökonomen der Weltbank, Nikolaus Stern, mit dem Ziel einge­setzt, diese Frage zu beantworten. Da der Anstieg der Treibhausgase in Zu­kunft von ver­schiedenen Bedingungen, etwa der Bevölkerungsentwicklung und dem Wirtschafts­wachstum abhängt, hat die Stern-Kommission alternative Szenarien für die weitere Entwicklung des Weltklimas  berechnet. Nach dem günstigsten Szena­rium wird die Erderwärmung in diesem Jahrhundert gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa 3°C. steigen, nach dem ungünstigsten Szenarium wird sie 6°C betra­gen.

Die Folgen dieser Entwicklung beschreiben die vom menschlichen Einfluss auf das Klima überzeugten Wissenschaftler wie folgt: Savannen und Wüsten würden sich ausbreiten und der gesamte Mittelmeerraum, Westafrika, Länder wie Mexiko, Austra­lien und Kalifornien von Dürre heimgesucht. Der Meeresspiegel soll  erheblich stei­gen, weil Gletscher über den Landmassen schmelzen. Dieser Anstieg bedrohe Teile von Bangladesch, aber auch Küstenge­biete in Norddeutschland, Frankreich und insbe­sondere Holland, das schon heute unter dem Meeresspiegel liegt und nur durch seine Deiche geschützt wird. Mit dem Temperaturanstieg zwischen den Regionen, insbesondere zwischen Land und Meer, vergrößerten sich die Temperaturunter­schiede mit der Folge, dass die Luftbewegun­gen  heftiger würden und Hurrikans zu­nehmend schwere Schäden anrichteten. Die rasant steigende Zahl der Erdbevölke­rung verschärfe diese Folgen des Klimawan­dels. Nach dem letzten Weltbevölke­rungsbericht der UNO sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Menschen auf unserm Planeten von 6,75 Mrd. im Jahr 2008 auf 9,2 Mrd in 2050 steige. Die von Dürre und Hochwasser bedrohten Menschen müssten ihre Heimat verlassen und sich neue Le­bensräume suchen, die bei der wachsenden Erdbe­völkerung nur noch in begrenzter Zahl zur Verfügung stünden. Kriege und ethni­sche Konflikte könnten die Folgen einer solchen Entwicklung sein  (2).

Zielvorgaben zum Schutz des Klimas

Die internationale Politik hat zwischen 1988 und 1997 auf einer Vielzahl von Konfe­renzen diese Folgen des Klimawandels und mögliche Maßnahmen zu ihrer Abwen­dung diskutiert, ohne dabei verbindlich festzulegen, in welchem Ausmaß die Emissio­nen verringert werden sollten. Das änderte sich mit dem 1997 in der japanischen Stadt Kioto geschlossenen Vertrag. Von den 181 den Kioto-Vertrag unterzeichnen­den Staaten wurden allerdings nur für 52 und damit für 30% des weltweiten CO2-Aus­stoßes bindende Reduktionsziele vereinbart. Zu diesen zählten u.a. 15 Staaten, die zum damaligen Zeitpunkt der EU angehörten, außerdem Russland, Kanada, Ja­pan, die Ukraine, Norwegen und Neuseeland.

Länder wie China und Indien mit einem Anteil von über 30% am weltweiten CO2-Aus­stoß unterzeichneten und ratifizierten zwar den Vertrag, sind aber von einem Emissi­onsabbau vorerst mit der Begründung freigestellt worden,  ihnen nicht die Chance einer raschen wirtschaftlichen Entwicklung zu nehmen. Die USA mit 22% der CO2-Emissionen unterschrieben den Vertrag, das Repräsentantenhaus setzte jedoch die Ratifikation aus.

Der Kioto-Vertrag sieht vor, dass die Treibhausemissionen in der Zeit von 2008 bis 2012 gegenüber dem Basisjahr 1990 um durchschnittlich 5,2% gesenkt werden sol­len. Dieses Reduktionsziel bezieht sich auf alle Wirtschafts- und Lebensbereiche, die Treibhausgase emittieren, wie z. B. Industrie, Verkehr, Landwirtschaft oder Privathaus­halte.

Der Kioto-Vertrag legt spezifische prozentuale Reduktionsziele für die einzelnen Länder fest. Die EU verpflichtete sich mit ihren damaligen 15 Mitgliedern auf ein kollek­tives Reduktionsziel von 8%. Die einzelnen Staaten wurden zu Erreichung die­ses Gesamtziels bei ihren Verpflichtungen zum Emissionsabbau unterschiedlich be­lastet. Deutschland und Dänemark müssen ihre CO2-Emissionen um 21% senken. Frankreich braucht dagegen nichts an CO2-Emissionen abzubauen.  Das ist deshalb nicht so ungerecht, wie es auf den ersten Blick aussieht, weil Frankreich wegen sei­nes Stroms aus Kernkraftwerken einen wesentlich geringeren CO2Ausstoß als Deutschland hat. 2006 lagen die französischen CO2-Emissionen bei 6,4 Tonnen und die deutschen bei 10,7 Tonnen pro Einwohner. Bei Verminderung der deutschen CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 21% liegt der deutsche Wert mit 9,9 Tonnen pro Einwohner immer noch deutlich über dem der Franzosen. Deutschland hat die­ses Reduktionsziel  2009/2010 erreicht. Der Grund hierfür war und ist u. a. die Stillle­gung maroder, stark emittierender Betriebe in der ehemaligen DDR (3).

2007 empfahl die EU-Kommission dem Rat der EU, Maßnahmen zu ergreifen, die den Temperaturanstieg weltweit auf 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau be­schränken. Daraufhin beschloss der Europäische Rat, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 um 20% zu reduzieren und den Einsatz der regene­rativen Energien auf 20% des gesamten Energieverbrauchs zu erhöhen. Diese Ziele wurden unter der Kurzformel 20-20-20 bekannt. Das System umfasst den Kohlendi­oxydausstoß  von 12000 Anlagen in 30 europäischen Ländern (27 Staaten, die zu diesem Zeitpunkt der EU angehörten, plus Liechtenstein, Island und Norwegen). Deutschland hatte sich zu diesem Zeitpunkt das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40% zu senken und den Anteil der erneuerbaren Energien an der Strom­produktion auf 30% zu erhöhen. Die völkerrechtlich verbindlichen  Regelungen für den Klimaschutz in der Kioto-Vereinbarung gelten bis 2012. Für die Zeit danach soll­ten weitere verbindliche Klimaschutzziele auf Nachfolgekonferenzen beschlossen werden. Dies war auch der wesentliche Inhalt der Empfehlungen der Konferenz von Bali 2007 für die Klimakonferenz in Kopenhagen 2009. Dazu kam es jedoch nicht. In Kopenhagen gelang es weder eine völkerrechtlich verbindliche Nachfolgereglung für die Kioto-Vereinbarung zu verabschieden noch das oft im Vorfeld der Konferenz ge­nannte Ziel einer Selbstverpflichtung der Staaten zur Halbierung des globalen Koh­lendioxidausstoßes bis zum Jahr 2050 zu vereinbaren. Das zentrale Abschlussdoku­ment ist rechtlich nicht bindend. Es enthält als Minimalkonsens zwar erstmals das Ziel, den Anstieg der Erderwärmung auf 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Ni­veau zu begrenzen, lässt aber offen, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Auf dem Klimagipfel im mexikanischen Cancun, der im Dezember 2010 stattfand, wurden eben­falls keine Nachfolgeabkommen für die im Jahr 2012 endende Kioto-Vereinba­rung mit verbindlichen Einsparzielen verabschiedet. Es wurden lediglich Grundlagen für eine Kioto-Nachfolge vereinbart. Diese richten sich im Wesentlichen an die Indust­riestaaten, die sich schon in der Kioto-Vereinbarung zur Rückführung von Treib­hausgasen verpflichtet hatten. Ausgenommen bleiben nach wie vor die USA sowie China und Indien mit einem weltweiten Anteil von ca. 50% am gesamten CO2-Ausstoß.  Verbindliche Absichtserklärungen gibt es also nur in dem Kioto-Abkommen und auch nur für einen Teil der Industriestaaten. In diesem Zusammenhang interes-siert natürlich die Frage, ob diese Zielvorgaben umgesetzt wurden?

Umsetzung der Zielvorgaben

Während Deutschland und die osteuropäischen Staaten ihre Reduktionsziele er­reichten bzw. sich ihnen nähern, bleiben andere Industriestaaten in der EU weit hin­ter diesen zurück. Spanien, das nach der innerhalb der EU vereinbarten Lastenver-tei­lung für die  Umsetzung der in Kioto beschlossenen Zielvorgaben seine Emissio-nen noch um 15% steigern kann, erhöhte diese um 57%. In Portugal beträgt der An­stieg 48,3%. Österreich verzeichnet statt einer nach der Kioto- Vereinbarung vorgese­hen Rückführung um 13% eine Zunahme von 24,5%. Island erhöhte seine Emissionen um 45,4% und Italien um 12,2%,  statt sie um 6,5% zu senken (4).  Zwar gibt es in der EU ein Komitee zur Überwachung der einzelnen Staaten bei ihren Be­mühungen zur Reduktion der Treibhausgase. Dieses Komitee kann auch Verstöße mit Sanktionen ahnden. Es muss jedoch bezweifelt werden, dass die Drohung hiermit im Hinblick auf die nach 2012 zu erstellende Kioto-Bilanz  die gegen die Zielvorga­ben verstoßenden Staaten besonders beeindruckt,  denn auch sie entsenden ihre Vertreter in das Komitee , und mit deren Hilfe lassen sich Strafmaßnahmen verhin­dern. Der Grund für diese negative Entwicklung liegt in dem Umstand, dass noch kein umfassendes System der Kontrolle in Europa zur  Einhaltung der Reduktions­ziele z. B. in den Bereichen Privathaushalte, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft existiert.

Der Handel mit Zertifikaten

Die EU hat mit der Ausgabe und dem Handel von und mit Zertifikaten, die zur Luftver­schmutzung berechtigen, einen Weg beschritten,  der zur wirksamen Begren­zung und Kontrolle der Treibhausgase führen soll. Diesem Konzept liegt die Idee zu Grunde, knappe Umweltgüter mit einem Preis zu versehen und damit den Unterneh­men einen Anreiz zu geben, sparsam mit ihnen umzugehen. Die EU legt diesem Kon­zept folgend für ihre Mitgliedsstaaten eine Obergrenze für Luftverschmutzungen fest, bis zu der die Atmosphäre kostenlos belastet werden darf. Wird diese Grenze überschritten, muss das Unternehmen Zertifikate für die zusätzliche Belastung der Atmosphäre erwerben. Damit werden die Treibhausemissionen zu einem Produkt, das an speziellen Börsen wie z. B. in Leipzig, Amsterdam und London gekauft wer­den muss. Diese Ausgaben belasten die Produktionskosten und der Wettbewerb zwingt – so  die weitere Überlegung – die Unternehmen durch emissionsmindernde Maßnahmen den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Die europäische Rechts­grundlage für diesen Emissionshandel ist die Emissionshandelsrichtlinie, die am 13. 10. 2003 in Kraft trat und von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umge­setzt wurde (2003/87 EG  / Amtsblatt der Europäischen Union  vom 25.10.2003). In Deutschland geschah das durch das Treibhaus- und Emissionshandelsgesetz vom 8.7.2004 (Bundesgesetzblatt  S. 1578). Das derzeitige Handelssystem erfasst aber nicht alle emittierende Lebens- und Wirtschaftsbereiche, sondern zunächst nur die Energieversorger wie Stromproduzenten und die energieintensiven Industriebran­chen. Zu letzteren zählen im wesentlichen Erdölraffinerien, Kokereien, Eisen- und Stahlwerke sowie Anlagen der Zement-, Glas-, Kalk-, Ziegel-, Keramik-, Zellstoff-  und Papierindustrie. Das Handelssystem bindet 50% des gesamten CO2-Ausstoßes und 40% der gesamten Treibhausgase der EU, wenn man andere Treibhausgase hinzurechnet. Methan und Lachgas sind hierbei allerdings noch nicht erfasst. Sie sol­len in Zukunft in das System eingebunden werden.

In Deutschland werden etwa 51% der CO2-Emissionen vom Zertifikathandel erfasst, davon entfällt der Hauptanteil mit 36%  auf die stromproduzierenden  Kraftwerke. Die Emissionen der anderen Bereiche wie Privathaushalte, Landwirtschaft und Verkehr wurden noch nicht in das Handelssystem integriert, obwohl sie Bestandteil des Kioto-Vertrages sind. Mit dem Luftverkehr soll das ab 2012  geschehen.     

Das derzeit praktizierte Handelssystem sieht vor, dass in den einzelnen Mitglieds-staa­ten nationale Pläne (Allokationspläne) erarbeitet werden. In diesen wird der EU mitgeteilt, wie viel Zertifikate die einzelnen dem Zertifikathandel unterliegen­den Berei­che erhalten sollen. Die Pläne werden von der EU geprüft und ggf. korri­giert. Auf der Basis der geprüften Pläne erhalten die Staaten die entsprechenden Zerti-fikatmengen zugeteilt. Die nationalen Regierungen verteilen  dann die Zertifikate an die beteiligten Firmen in ihrem Hoheitsgebiet. Die Verteilung erfolgte bisher weitge­hend kostenlos. Die beteiligten Unternehmen dürfen Treibhausgase nur in der Höhe emittieren, die in den ihnen zugeteilten Zertifikaten festgeschrieben ist. Erhöht sich der Ausstoß, müssen sie zusätzliche Zertifikate von anderen Unternehmen erwer­ben, emittieren sie weniger, können sie die überschüssigen Zertifikate verkau­fen. Der Wert der Zertifikate richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Bei Überschrei­tung des durch die Zertifikate gedeckten Limits drohen empfindliche Geld­strafen.

Bisher wurden von der EU zwei Handelsperioden für den Austausch der Zertifikate verbindlich  spezifiziert: die erste reichte von 2005 bis 2007, die zweite von 2008  bis 2012, und die dritte wird 2013 beginnen und 2020 enden. Die Zertifikate verfallen mit dem Ende einer Handelsperiode. In jeder Handelsperiode werden neue Zertifikate ausgegeben und die Gesamtmenge der Zertifikate neu festgelegt. Um Druck auf die Emissionsverursacher auszuüben, muss die Zahl der Zertifikate geringer sein als die prognostizierten Emissionen. Für die erste Handelsperiode wurde europaweit ein Gesamtausstoß von 2,19 Gigatonnen CO2 erlaubt. Eine Gigatonne beträgt 1 Mrd. Tonnen. Das waren 11,7% weniger als 1990 emittiert wurden. Für die zweite Handels­periode (2008 bis 2012) ließ man 2,081 Gigatonnen, also 5% weniger als in der ersten Handelsperiode zu. Innerhalb der einzelnen Handelsperioden sind die Zertifi­kate europaweit frei handelbar. In der dritten Handelsperiode kommt es bei der Vergabe der Zertifikate zu massiven Veränderungen.

Es wird keine von den Mitgliedsstaaten der EU erarbeitenden  Pläne  mehr geben, in denen der EU mitgeteilt wird, wie viel Zertifikate die einzelnen dem Zertifikathandel unterliegenden Bereiche  erhalten sollen; es gilt dann nur noch eine EU-weite Ober­grenze für CO2-Emissionen, die durch die Europäische Kommission vorgeschrieben wird. Die Obergrenze soll im Jahr 2013 nur noch 1,97 Gigatonnen CO2  betragen und bis 2020 auf 1,72 Gigatonnen oder 79%  der Emissionen des Jahres 2005 gesenkt werden. Zudem gilt ab 2013 der Zertifikathandel grundsätzlich für alle Industrieunter­nehmen mit einem jährlichem Kohlendioxidausstoß von mehr als 10.000 Tonnen und damit für 95% der EU-Mitgliedsstaaten.  Während in der ersten und zweiten Handels-pe­riode die Emissionszertifikate größtenteils gratis von der  EU-Kommission verteilt wurden, erfolgt ihre Verteilung in Zukunft verstärkt durch Kauf und Versteige­rung. Dabei kommt es zu einer Neuregelung. Die Zertifikate werden in Zukunft nicht nach den tatsächlichen Emissionen vergeben, sondern nach dem Prinzip der am bes­ten verfügbaren Technik. Das heißt: Einem Kohlekraftwerk werden die Zertifikate nicht mehr danach zugeteilt, wie viel CO2  es bisher ausgestoßen und was es danach einzu­sparen hat, sondern die kostenlose Emissionsobergrenze wird gemessen an dem Maßstab, wie hoch der CO2-Ausstoß eines effizient arbeitenden Kohlekraft­werks gleicher Größenordnung ist.

Bei anderen Handelsgütern ist Maßstab nicht wie bisher der bei der Herstellung des jeweiligen Produkts festgestellte Emissionswert und eine davon abgeleitete Ober­grenze, bis zu der kostenfrei Treibhausgase abgegeben werden können, sondern entscheidend ist jetzt der Durchschnitt des Energieverbrauchs und der Emissionen, den die effizientesten zehn Prozent der Produktionsanlagen in Europa erreichen. Danach dürfen z. B. bei der Herstellung von Zement für jedes Kilogramm nur 766 Gramm CO2  in die Atmosphäre entweichen. Bei der Produktion von Stahl liegt die­ser Wert bei 1328 Gramm, bei Aluminium bei 1514 Gramm und bei Dachziegeln bei 144 Gramm. Werden diese Werte überschritten, müssen zusätzliche Zertifikate ge­kauft oder ersteigert werden. Während es die aus Kohle und Gas elektrische Energie erzeugenden Versorgungsunternehmen am empfindlichsten trifft, kommen andere wie Kalkhersteller oder Raffineriebetreiber etwas günstiger weg. Sie erhalten einen Teil der Zertifikate gratis und müssen den Rest ersteigern (5). Ab 2020 sollen alle Zertifikate versteigert werden. Die Versteigerungserlöse fließen dem Fiskus des Lan­des zu, in dem die jeweiligen die Zertifikate ersteigernden Firmen ihren Geschäftssitz haben. Die Bundesregierung rechnet ab 2013 mit einem jährlichen Versteigerungs-ge­winn von 3  Mrd. Euro, eine Summe, die kontinuierlich steigen wird. Da die Energie­versorgung der deutschen Wirtschaft überwiegend durch Kohlekraft­werke und nicht wie in Frankreich durch Kernkraftwerken erfolgt, werden die mit der Versteige­rung der Zertifikate eintretenden Strompreiserhöhungen zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für die deutsche  Industrie  gegenüber ihren europäischen, amerikanischen und asiatischen Konkurrenten führen.

Die Nutzung regenerativer Energien

Parallel zur Ausgabe von Zertifikaten bemühen sich Deutschland und die europäi­schen Länder  um weitere Emissionssenkungen durch die Nutzung regenerativer Energien. In Deutschland gibt es nach dem Stand von 2010 ungefähr 300.000 Solar -und 21.600 Windkraftanlagen  (6). Die Solaranlagen erzeugen etwa 5,6 Terawatt-stun­den  Strom jährlich und decken damit 1,1% der gesamten deutschen Strompro­duktion ab, die bei ca. 580 bis 620  Terawattstunden, also 580  bis  620 Mrd. Kilowatt­stunden liegt. Die Windkraftanlagen erzeugen mit 40  Terawattstunden unge­fähr 6,6% der Gesamtmenge an Strom in Deutschland. Insgesamt lieferten 2010 alle regenerativen Energieträger 90 Terawattstunden  oder 16,6% der in Deutschland produzierten Elektrizität (7). Diesen Anteil gäbe es nicht ohne die im Erneuerbare -Energie -Gesetz (EGG) festgeschriebene massive Förderung. Das EGG zwingt die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu weit höheren als den für konventionell erzeugten Strom üblichen Preisen in ihr Stromnetz aufzunehmen und an die Stromkunden weiterzuleiten. Während der Groß­handelspreis für konventionell erzeugten Strom zwischen 3 und 5 Cent pro Kilowatt­stunde (kWh) liegt, müssen die Netzbetreiber nach dem letzten vom Bundestag be­schlossenen Tarif für Strom aus Biomasse zwischen 10,23 und 7,8 Cent,  für Wind­energie an Land zur Zeit ca. 9,02 Cent und  für Windenergie auf See (Off-Shore) 13  Cent pro kWh zahlen, die demnächst auf 15 Cent aufgestockt werden sollen. Die Preise für die Einspeisung von Solarstrom betrugen zu Beginn der Förderung 50,62 Cent  (8). Sie sind im Zuge der  im EEG vorgesehenen Degression auf zur Zeit 28,74 Cent für die kWh abgesenkt worden. Die verminderten Preise für die Einspeisung gelten jedoch nur für die künftig zu errichtenden Anlagen. Die höhere Einspeise-vergü­tung der in der Vergangenheit an das Netz  angeschlossenen Anla­gen bleibt unverändert und ist für 20 Jahre garantiert. Diese Preise geben die EVU `s an ihre Stromkunden weiter.

 

Ziele und bisherige Ergebnisse

Mit dem europaweiten Zertifikathandel und der parallel dazu erfolgenden Förderung der regenerativen Energien versucht man zum einen die Menge der Emissionen zu begrenzen und zum anderen Treibhausgase erzeugende  Anlagen, wie z. B. Kohle­kraftwerke, durch erneuerbare Energiequellen  zu verdrängen. Die deutschen und europäischen Umweltpolitiker versuchen uns damit einzureden, dass das gut für das Klima sei. Ist es aber nicht. Denn diese Politiker verschweigen, dass die Nutzung regenerativer Energien nicht zur Verminderung der den europäischen Ländern in einer Handelsperiode zugeteilten Zertifikate, sondern nur zu ihrer Freisetzung und dem europaweiten Handel mit ihnen führt. Mit anderen Worten: Schließt in Deutsch­land ein Kohlekraftwerk, weil seine bisherigen Leistungen durch Windenergie ersetzt werden, dann verschwinden die für das Kohlekraftwerk erteilten Zertifikate nicht vom Markt, sondern werden verkauft, z. B. an Kohlekraftwerke oder Stahlwerke in ande­ren europäischen Ländern. Da die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland aber auch in anderen europäischen Ländern wie Dänemark eine erheb­liche Anzahl von Verschmutzungszertifikaten freisetzt, gibt es  bisher ein Überange­bot von diesen, das ihren Preis senkt. Das wiederum hat zur Folge, dass andere CO2-emittierende europäische Unternehmen diese Zertifikate kaufen und damit ihren CO2-Ausstoß erhöhen. Das heißt, die deutsche Wirtschaft erlaubt anderen  europäi­schen Unternehmen so viel zusätzliches CO2  in die Luft zu blasen wie sie selbst einspart. Sie kurbelt mit ihren Einsparungen bei den Treibhausgasen den Ausstoß der selben Menge im Rest Europas an. Warum sollen die Polen ihre Kohlekraftwerke modernisieren und mit diesen Investitionen ihren Strom verteuern, wenn sie deren erhöhten CO2-Ausstoß durch den Kauf zusätzlicher wesentlich billigerer Zertifikate legitimieren können?  Dieses in der EU im Rahmen des Kioto- Abkommens einge­führte System des Zertifikathandels neutralisiert jeden Versuch, durch veränderte Produktionsstrukturen im Bereich der erneuerbaren Energien den  CO2-Ausstoß in Europa wesentlich zu verändern.

Ziele und Ergebnisse des künftigen Zertifikathandels

Während der bisherige Zertifikathandel die deutschen  Unternehmen durch die viel­fach kostenlose Verteilung der Zertifikate nicht so stark belastete,  wird die ab 2013 geplante Verminderung der Zertifikate sowie ihre Versteigerung zu erheblichen finan­ziellen Nachteilen für die Wirtschaft und die Stromkunden in Deutschland führen. Die deutsche Kraftwerkindustrie mit ihren vielen Kohlekraftwerken wird die steigenden Zertifikatpreise an die Stromkunden weitergeben müssen mit der Folge, dass die deut­sche Wirtschaft, insbesondere die stark energieabhängigen Betriebe in massive Schwierigkeiten geraten. So müssen die Stromversorger ab 2013 sämtliche Ver-schmut­zungsrechte erwerben. Ca. 338 von 428 Millionen Tonnen CO2 wurden 2009 in Deutschland durch Kraftwerke emittiert. Allein der Essener Stromkonzern RWE gibt jährlich etwa 144 Millionen Tonnen CO2 ab und müsste nach dem derzeiti­gen Preis von etwa 15 Cent pro Tonne CO2-Zertifikate für etwa 2 Milliarden Euro erwer­ben (10). Energieintensive Industrien wie Stahl– oder Aluminiumwerke werden durch die Tatsache, dass der preistreibende  Emissionshandel nur auf Europa be­schränkt ist, gegenüber Wettbewerbern aus China oder den USA, also Ländern, die für über 40% aller weltweiten CO2–Emissionen verantwortlich sind, erheblich benachtei­ligt, was die in Deutschland vorhandenen Arbeitsplätze durch die Abwan­derung der vom Zertifikathandel besonders betroffenen Unternehmen bedroht. Die Wettbewerbs-situa­tion dieser und anderer energieabhängiger Unternehmen wird sich weiter ver­schlechtern, nachdem die derzeitige Bundesregierung und die sie tragen­den Par­teien CDU, CSU, und FDP ihre Absicht, die Laufzeit der 17 deutschen Kern­kraft­werke um durchschnittlich 12 Jahre bis 2035 zu verlängern, aufgab und unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima 8 ältere Kernkraftwerke sofort stilllegte und der Bundestag beschloss, ab 2015 die verbleiben­den 9 Kernkraftwerke schrittweise bis 2022 abzuschalten. Das gleichzeitig verkündete Ziel, den Anteil der Erneuerbaren-Energien-Träger  an der Stromversor­gung von 16,6%, insbesondere durch den  Ausbau von Windenergieanlagen, auf 35% zu erhöhen, wird den Preis für CO2-Zertifikate und damit die Kosten für den elekt­rischen Strom aus folgendem Grund in die Höhe treiben:

Deutschland verfügt über eine gesicherte installierte Kraftwerksleistung von 90 Gi­gawatt, der Kernkraft-Anteil daran beträgt ca. 20 GW.  Der höchste Leistungsbedarf etwa an kalten Wintertagen liegt bei 80 GW.  Nach der sofort erfolgten Abschaltung von 8 Kernkraftwerken fehlen 8,5 GW. Mit der weiteren Abschaltung der restlichen 9  Kernkraftwerke zwischen 2015 und 2022 geht der derzeit noch vorhandene Sicher­heitspuffer von 10 GW verloren. Da Wind und Sonne nicht in der Lage sind, Elektrizi­tät bedarfsgerecht zu liefern, benötigt Deutschland neben der alternativen Energie-ver­sorgung zusätzlich Kraftwerke zur Abdeckung der Grundlast. Außer den Kern-kraftwerken sind dazu zur Zeit nur Kohle- und Gaskraftwerke in der Lage. Des­halb befinden sich gegenwärtig konventionelle Kraftwerke mit einer Kapazität von insge­samt 10 GW im Bau, von denen 3 Kraftwerke mit Braunkohle  und 7 mit Steinkohle betrieben werden sollen. Die Leistung von weiteren 10 GW soll nach dem Willen der Politik bis 2020 durch den Bau und Betrieb zusätzlicher  Kohle- und Gas­kraftwerke sichergestellt werden (10). Diese Entwicklung wird zu vermehrten CO2-Emissionen und demzufolge zu einer steigenden Nachfrage nach CO2-Zertifikaten führen. Daraus ergeben sich zusätzliche finanzielle Belastungen der Strom­kunden in Deutschland. Ein im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. (BDI) vom Kölner Energieforschungsinstitut r2b energy consulting er­stelltes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die dauerhafte Abschaltung von 8 Kernkraftwerken die Strompreise bis 2018 um fast ein Drittel steigen lässt und der vorgezogene Kernenergieausstieg die Stromkunden bis 2020 mit insgesamt 33 Mrd. Euro Mehrkosten im Jahr durch höhere Preise für CO2-Zertifikate sowie teure alterna­tive Energien  belasten wird und zwar ohne die mit dem Ausbau dieser Ener­gien einhergehenden Ausgaben für neue Stromtrassen und zusätzliche Speicherka­pazitäten. Zwar plant die Bundesregierung, ab 2013 Zuschüsse in Höhe von  jährlich 500 Millionen Euro an stromintensive Unter-nehmen zur Abfederung dieser Folgen zu zahlen, angesichts der vorgenannten Belas­tungshöhe muss jedoch bezweifelt wer­den, dass eine solche Summe ausrei­chen wird, die energieintensiven Betriebe in Deutschland damit konkurrenzfähig zu erhalten und ihre Abwanderung ins Ausland zu verhindern.

Mit dem Bau neuer Kohle – und Gaskraftwerke wird das Ziel der Bundesregierung, die Kohlendioxydemissionen bis 2020 um 40% im Vergleich zu 1990 zu senken, zur Illusion. Wieweit die Bundesregierung schon jetzt von ihren Klimaschutzzielen ent­fernt ist, wird  durch den Belastungsanstieg zwischen 2009 und 2010 deutlich: die CO2-Emssionen stiegen von 920  Millionen auf 958 Millionen Tonnen. Diese Ent­wicklung wurde allein durch die boomende Konjunktur und den  dadurch bedingten erhöhten Energiebedarf verursacht (11). Die Abschaltung von 8 Kernkraftwerken und der dadurch bedingte zusätzliche Einsatz von Kohle und Gas wird die CO2-Emissio­nen zusätzlich steigern, nämlich bei den Steinkohlekraftwerken um 36 Millionen Ton­nen Kohlendioxyd und bei den Gaskraftwerken um von 18 Millionen Tonnen.

Der Zertifikathandel benachteiligt die deutsche und europäische Wirtschaft nicht nur gegenüber ihren Konkurrenten auf dem Weltmarkt, sondern ist auch völlig klima-neut­ral:  was nützt es, wenn jede Tonne CO2, die in Europa gespart wird dort in die Luft geblasen wird, wo der CO2–Ausstoß nichts kostet. In China geht zur Zeit jede Woche ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb. 2010 erreichten die weltweiten Kohlendi­oxydemissionen mit 30,6 Mrd. Tonnen einen neuen Höchststand (12). 

Regenerative Energien als Jobmotor

An dieser Stelle hört man von den Befürwortern der Erneuerbaren  Energien, dass die Produktion der Anlagen, die Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen, neue Arbeitsplätze schafft. Das ist richtig. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nannte 300.000 Arbeitsplätze, die in diesem Bereich  einschließlich ihrer Zuliefer-indust­rie entstanden sind. Diese Argumentation verschweigt,  dass es sich bei diesen Anlagen um eine zur Zeit noch ineffektive, nicht marktfähige Technik han­delt, die nur durch die Subvention überteuerter Einspeisevergütungen eine künstliche Nachfrage erzeugt. Ohne diese Subvention gäbe es allenfalls Arbeitsplätze in Forschungsein­richtungen. Unser Wohlstand beruht aber darauf, dass seit Jahrhunderten ineffiziente Technologien durch effiziente im Wettbewerb verdrängt werden. Wenn unsere Volks­wirtschaft heute 40 mal produktiver als die vor 200 Jahren ist, ohne dass die Zahl der Arbeitsplätze in unserer Zeit auf 1/40 der um 1800 vorhandenen Arbeitsplätze ge­sunken ist, dann liegt das an dem Mechanismus unserer Marktwirt­schaft, der bekannt­lich folgendermaßen funktioniert: In der Marktwirtschaft werden Güter herge­stellt und von Kunden gekauft. Wird eine neue Technologie eingeführt, die eine Produk­tion der gleichen Menge an Gütern jedoch mit der Hälfte der Arbeits­kräfte er­möglicht, dann gehen an dem Produktionsstandort mit der neuen Technik Arbeits­plätze verloren. Die mit der halben Anzahl an Arbeitsplätzen produzierten Gü­ter sind jedoch um die Hälfte billiger. Der Wettbewerb sorgt dafür, dass die geringe­ren Kos­ten ganz oder zu einem erheblichen Teil an die Kunden weitergegeben wer­den. Die dadurch freiwerdende Kaufkraft wird von den Kunden zum Kauf anderer Produkte verwendet, deren Produktion neue Arbeitsplätze erfordert und schafft. Als Beispiele sind Computer oder Fernsehapparate zu nennen. Hier sank der Kaufpreis, weil der Wettbewerb die Hersteller zwang, die Rationalisierungsvorteile an die Kun­den weiter­zugeben. Dieser Effekt fällt weg, wenn die Politik die Stromkunden nötigt, durch die Zahlung von Einspeisevergütungen, eine ineffiziente Technik zu fördern. Hier wird nicht durch Rationalisierungserfolge Kaufkraft frei, sondern durch die Erhö­hung des Strompreises Kaufkraft gebunden. Der Verbraucher wird ärmer und gibt weniger für andere Güter aus. In den Branchen, die diese Güter produzieren, gehen Arbeits­plätze verloren. Das heißt: Werden mehr Sonnenkollektoren statt Möbel ge­kauft, dann sind zwar mehr Menschen bei der Produktion von Sonnenkollektoren beschäf­tigt, aber dafür weniger in der Möbelindustrie (13). Prof. Dr. Carl Christian von Weizsä­cker, Ökonom am Max- Planck-Institut in Bonn, zählt die Abschöpfung von Kaufkraft zur Förderung der ineffizienten regenerativen Energieanlagen zum un­pro­duktiven Luxus einer Wohlstandsgesellschaft (14).

Das Ausmaß dieses Luxus wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass allein der Solarstrom, der nur einen Anteil von 1,1% an der gesamten Stromversorgung in Deutschland hält, den Verbrauchern vom Inkrafttreten des EGG im Jahr 2000 bis 2010   85,4 Mrd. Euro mehr gekostet hat als konventionell erzeugter (15). Der Bundes­tag hat zwar angesichts dieser Kostenexplosion den Einspeisetarif für Son­nenenergie  gesenkt, aber die Höhe der Einspeisevergütung für die bisher installier­ten Sonnenkollektoren ist 20 Jahre garantiert und dieser Bestandsschutz führt zu dem vorgenannten Ergebnis.  Bei weiterem Zubau  von Sonnenkollektoren kann nach Schätzungen von Ökonomen  die 100 Milliarden-Grenze erreicht werden. Zur Zeit wird jeder Solararbeitsplatz  mit ca. 150. 000 Euro pro Jahr subventioniert. Dabei darf nicht übersehen werden, dass hiermit auch viele Arbeitsplätze im Ausland unter­stützt und neu geschaffen werden. 48% aller in Deutschland installierten Photo-voltai­k­anlagen werden importiert, überwiegend aus China (16).

Die hohen Kosten der Sonnen- und Windenergie sind neben der Einspeisevergütung auch auf ihren zeitweise geringen Marktwert zurückzuführen. Denn es gibt einen Strommarkt, auf dem Energie wie andere Waren gehandelt wird. Der Wert richtet sich wie bei anderen Handelsgütern nach Angebot und Nachfrage. Mit erhöhter Nach­frage steigt der Preis. Besonders nachgefragt ist der Grundlaststrom, d.h. die elektrische Energie, die permanent zur Verfügung stehen muss und derzeit aus Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken geliefert wird. Besonders teuer ist der Spitzen­strom, der an Wochentagen morgens und abends zu bestimmten Zeiten benötigt wird, wenn alle Leute gleichzeitig ihre Mahlzeiten zubereiten oder elektrische Geräte wie Rasierapparate  und Haartrockner benutzen oder mit elektrisch betriebenen Bahnen zur Arbeit fahren oder von dort kommen. Wenig nachgefragt und minder-wer­tig ist der Strom der nachts oder an Sonn- und Feiertagen früh morgens, wenn alle schlafen, angeboten wird. Strom hat keinen feststehenden Wert, denn er wird von der stark schwankenden Nachfrage und der jeweils vorhandenen Verfügbar­keit bestimmt. Die Streuung liegt im Regelfall  zwischen 1 Cent und 18 Cent pro kWh. Wenn an einem Werktag früh  um 7 Uhr Windstille herrscht, ist die Nachfrage nach elektrischer Energie aus Kohle- oder Kernkraft-, Gas-  aber auch Windkraftwerken höher und damit teuer. Umgekehrt wissen die EVU oft nicht wohin mit dem Wind­strom, wenn alle schlafen und eine steife Brise weht. Sie müssen den Strom nach dem EGG in ihre Leitungen aufnehmen und versuchen,  ihn bei schwacher Nach­frage zu verkaufen oder bei fehlendem Bedarf anderweitig loszuwerden.

 Deshalb kommt es immer wieder vor, dass die Netzbetreiber den wertlosen Strom ganz billig anbieten, verschenken oder sogar noch Geld dafür bezahlen, um  ihn

„entsorgen“  zu können.  Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (17)   zahlen in solchen Fällen die Netzbetreiber den Kunden bei Abnahme des Stroms zwischen 199 und 230 Euro für die Megawattstunde. Rund 14 Millionen Euro erhielten danach bei den orkanartigen Böen am ersten Weihnachtstag des vorletzten Jahres professionelle Käufer und den dazu gehörenden Strom. Dieser temporäre Preisverfall ist nicht selten. Genau an 29 Tagen vom September 2009 bis 1. März 2010 mussten deutsche Netzbetreiber für die Abnahme ihrer anderweitig nicht ab­setzbaren Strommengen draufzahlen. Nachbarländer wie Österreich, die über genü­gend Pumpspeicherkraftwerke verfügen, stellen sich auf die wirren Marktverhältnisse in Deutschland ein, indem sie überschüssigen Strom von dort zu niedrigen Preisen kaufen oder sich seine Abnahme zusätzlich bezahlen lassen. Mit diesem Strom wer­den  gewaltige  Wassermengen von den Pumpspeicherkraftwerken in höher gele­gene Seen  gepumpt. Wird der  Strom bei  gestiegener Nachfrage teurer, lässt man Wasser ab und erzeugt Spitzenlaststrom, den man mit hohem Gewinn an deutsche Stromlieferanten verkauft. Von diesem marktwirtschaftlichen Irrsinn merken die Anbie­ter von Wind- und Solarstrom nichts, denn sie erhalten unabhängig von dem tatsächlichen Wert ihres Stroms die feststehenden Einspeisevergütungen. Die Mehr­kosten zwischen dem Marktwert des überflüssigen Stroms und der Einspeisevergü­tung  findet man auf den Rechnungen deutscher Stromkunden. Hierzu folgendes Bei­spiel: 2007 lag das Volumen der Einspeisevergütung  für die Windkraft, Sonnenener­gie, Biomasse, Strom aus Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas bei insge­samt 5,763 Mrd. Euro. Die Mehrkosten, die sich aus der Differenz zwischen dem Groß­handelspreis für Strom von 5,07 Cent pro kWh und den Einspeisevergütungen ergab, betrugen etwa 3 Mrd. Euro. Dieser Betrag erhöhte sich durch die Verluste, die dadurch entstanden, dass Wind- und Sonnenenergie bei geringer Nachfrage minder­wertigen Strom lieferten. Diese Sonderkosten lagen 2007 bei 2,5 Mrd. Euro. Im Ver­gleich zu dem konventionell erzeugten Strom wurden die deutschen Stromkunden 2007 durch die regenerativen Energien mit zusätzlichen Kosten von 5,5 Mrd. Euro belastet (18). Im Jahr 2011 betrugen die zusätzlichen Kosten für die gesamte Ökoener­gie 13 Mrd. Euro (19).

Mit der Zunahme der Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien werden die jährlichen Mehrkosten steigen. Nach dem Konzept der Bundesregierung soll der An­teil der Erneuerbaren-Energie-Träger in Deutschland bis zum Jahr 2020 von 16,6% auf 35% steigen, bis 2050 sogar auf 80%.  Die Grünen wollen nicht nur auf Kernkraft, sondern auch auf Kohlekraftwerke verzichten und die künftige Energieversorgung zu 100% aus Erneuerbaren Energien  sicherstellen. Sie berufen sich dabei auf ein  Gut­achten, das der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung im Mai 2010 vorlegte. Die Gutachter gehen hierin davon aus, dass der Strom aus Erneuer-ba­ren Energiequellen zu wettbewerbsfähigen Preisen geliefert werden könne – aller-dings unter der Voraussetzung, dass die Preise für Kohle, Gas, Uran und Öl erheb­lich steigen. Abgesehen davon, dass diese  Aussage auf einer spekulativen An­nahme beruht, werden sowohl die Kosten als auch der Flächenbedarf  für Wind – und Sonnenkraftanlagen die Ziele der Bundesregierung und der Grünen als unrea-lisier­bare Illusion entlarven, wie folgende Fakten zeigen:

Eine durchschnittliche Windanlage mit einer Nennleistung von einem Megawatt  er­zeugt unter unseren  Wetterbedingungen 1,75 Millionen kWh im Jahr. Um 130 Milliar­den kWh aus der Kernenergie zu ersetzen müssten über 70.000 dieser Windanlagen gebaut werden (20). Die für die Windausbeute günstige Standorte an Land lassen sich jedoch nicht vermehren. Aus diesem Grund versuchen die Betreiber ältere Anla­gen durch neue, leistungsstärkere zu ersetzen, die teilweise doppelt so hoch wie die alten sind, was zu Widerständen der Bevölkerung in den betroffenen Regionen und Schwierigkeiten bei den Genehmigungsverfahren führt. Deshalb weicht man auch zunehmend auf Meeresstandorte aus. Das Umweltbundesamt, das unter Berufung auf das Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen von einer 100%igen Versorgung künftig durch Erneuerbare Energie ausgeht, meint, dass Offshore-Wind-an­lagen mit einer installierten Leistung von 45000 MW gebaut werden könnten. Da­für wären jedoch 7500 Quadratkilometer Fläche nötig. Zieht man von der Nordsee die Flächen für das Wattenmeer, den Naturschutz, die Schifffahrtswege und andere Nutzungen ab, bleiben lediglich 3500 Quadratkilometer übrig, die bestenfalls für den Bau von Anlagen mit 20000 MW ausreichen (21).

Die Bundesregierung veranschlagt für den Ausbau der Offshore-Windanlagen bis zum Jahr 2030 Kosten von 75 Milliarden Euro, ohne allerdings die schwer kalku-lierba­ren Investitionsrisiken durch technische Probleme angemessen zu berücksich­tigen. Kostenträchtige Risiken können bei der Installation auf offener See selbstver­ständlich ein wirksamer Faktor sein. Hinzu kommen die Kosten für die Überland-leitun­gen, um den vorwiegend in Norddeutschland produzierten Windstrom  in den Süden Deutschlands zu transportieren, wo er wegen der dort stärker vertretenen Indust­rie und größeren Bevölkerungsdichte benötigt wird.

Bis 2020 müssen nach Angaben einer Studie der Deutschen-Energieagentur (Dena) 3600 km. Hochspannungstrassen zu geschätzten Kosten von 20 bis 40 Mrd. Euro gebaut werden. Da der durch Sonnen- und Windenergie erzeugte Strom unregelmä­ßig anfällt, und es häufig bei starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung zu einem plötzlichen Spannungsanstieg kommt, müssen   ausgedehnte  Stromleitungsanla­gen gebaut werden, um zu verhindern, dass die Netze kollabieren. Die neuen Fernlei­tungen werden voraussichtlich das Prinzip der Hochspannungsgleichstrom-übertragung  (HGÜ) nutzen. Es  erlaubt, hohe Spannungen von über 1000 KV mit Leitungsverlusten unter 10%  über weite Strecken zu transportieren. Dazu wer­den sehr hohe Masten sowie riesige Transformatoren benötigt, und außerdem Wechsel-richter, die den Gleichstrom in den vom Verbraucher benötigten Wechsel­strom umfor­men. Zur Zeit formiert sich jedoch überall Widerstand, wo die erforderli­chen breiten Schneisen für die neuen Leitungen geschlagen werden. Er führt zu erheb­lichen Bauverzögerungen mit der Folge, dass von den 850 km. Leitungsnetzen, die die Dena in ihrer ersten Studie vor fünf Jahren als vordringlich einstufte, erst 90 km. fertiggestellt wurden.  Die Bundesregierung will zwar die Bau- und Planungszei­ten von 10 auf 4  Jahre verkürzen und die Kompetenzen der Länder in diesem Ent­schei­dungsbereich an sich ziehen, aber es bleibt aufgrund der bisherigen Erfahrun­gen mit dem Widerstandswillen der betroffenen Bevölkerung und der Abneigung der Länder, Zuständigkeiten abzugeben, sehr zweifelhaft, ob sich diese Absicht verwirkli­chen lässt. Legt man die neuen Trassen unter die Erde steigen die Kosten um ein Vielfa­ches. Hält jedoch der Netzausbau mit der Errichtung neuer Windkraftanlagen nicht Schritt, dann werden diese Investitionen in die Windenergie sinnlos, weil die Strom­netze diesen zusätzlichen Energiezufluss nicht aufnehmen können.

Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie aus Wind und Sonnenkraft sind nicht in der Lage, Strom kontinuierlich zu liefern. Abhilfe sollen Pumpspeicherwerke schaf­fen, die bei Stromüberschuss Wasser in viele hundert Meter hochgelegene Becken pumpen und bei Strombedarf wieder ablassen, um Strom zu erzeugen. Zur Zeit ste­hen bundesweit Pumpspeicherwerke mit einer installierten Gesamtleistung von 6400 Megawatt zur Verfügung. Grundsätzlich sind die in Deutschland noch vorhandenen Potentiale für den Bau neuer Pumpspeicherkraftwerke wegen seiner Topographie und der dichten Besiedlung äußerst begrenzt. Derzeit wird ein Pumpspeicherkraft­werk in Atdorf im Südschwarzwald konkret geplant.  Das Schluchseewerk hat Kosten von 700 Millionen Euro eingeplant. Die Anlage erfordert den Bau eines ‚Oberbe­ckens’ im Hochschwarzwald, wogegen die Bevölkerung massiven Widerstand leistet.

Im Hinblick auf die unzureichenden Speicherkapazitäten in Deutschland besteht u.a. die Absicht, die  in Norwegen vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen, wozu für die Verbindung Norwegens mit Deutschland durch Unterseekabel 1,4 Mrd. Euro inves­tiert werden sollen. Insgesamt veranschlagt die EU-Kommission für den Ausbau der Leitungsnetze zur europaweiten Versorgung durch die Nutzung Erneuerbarer Ener­gien für die nächsten 20 Jahre Investitionen in Höhe von 400 Mrd. Euro, also 20 Mrd. Euro pro Jahr. Davon sollen 30 Mrd. Euro auf 6000 km Unterseekabel in der Nordsee und 50 Mrd. Euro auf Transportleitungen für Sonnenstrom aus den Wüsten Nordafri­kas entfallen.   

Auch durch die wachsende Energiegewinnung aus Biomasse, z.B. aus Mais und Raps etc., wird den Anstieg der Energiepreise zusätzlich verstärken. Die Bundes-regie­rung will den Anteil der Stromversorgung aus Biomasse von 4,4% auf 12% anheben. Die Verwirklichung dieses Zieles führt zu Monokulturen von Mais und Raps und beschädigt die Ökobilanz der Böden und der Landschaft durch den massiven Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln. In besondere diese zweckentfrem­dete Nutzung der Böden wird auch zu einer Verteuerung der Nahrungs­mittel führen.  Von den 12 Millionen Hektar Ackerfläche, die für die Produk­tion von Nahrungsmittel in Deutschland zur Verfügung stehen, werden heute schon 2 Millionen Hektar für den Anbau von Energiepflanzen genutzt  (22). Die weitere Vermin­derung dieser Flächen wird das Nahrungsmittelangebot am Markt weiter redu­zieren und die Preise für die Ernährung der Bevölkerung in die Höhe treiben. Dar­über hinaus ist die Umwandlung von Nahrungsmittel in Energie zumindest in dem geplanten Umfang moralisch  unvertretbar, weil schon heute etwa 1 Milliarde Men­schen auf der Welt sich nicht ausreichend ernähren können und ihre Anzahl bei dem prognostizierten Wachstum auf über 9 Milliarden steigt.

Abschließend ist festzustellen

  

1.    Die Diskussion über die Klimapolitik in Deutschland wird einseitig geführt, denn die  Politik und Medien ignorieren Wissenschaftler, die die Auffassung des Weltklimarates  ( IPCC ) von einem durch die Menschheit verursachten Klimawandel u.a. mit der Begründung bezweifeln , sich der Nachweis für die  IPCC-Thesen nur den Temperaturaufzeichnungen stütze, die 1860 beginnen. Dagegen bewiesen  ältere Aufzeichnungen, dass es auch im vorindustriellen Zeitalter stärkere und schnellere Wechsel von kälteren und wärmeren Klima­perioden gegeben habe. Im Hinblick auf die hohen Kosten der neuen Ener­giepolitik ist eine offene Diskussion über alle relevanten Fakten und kritischen Anmerkungen erforderlich , wenn man den Verdacht einer einseitigen Beein­flussung der Bevölkerung vermeiden will .

           

2.    Das Thema Klimapolitik sollte ehrlich diskutiert werden. Dazu gehört das Ein­geständnis, dass die Ausgabe und der Handel mit Zertifikaten in Europa kein wirksames Mittel zur Eindämmung der Treibhausemissionen ist, solange diese nicht weltweit zertifiziert und umfassend kontrolliert werden. Die Ergebnisse der letzten Weltklimakonferenzen lassen erkennen, dass dieses Ziel kaum zu erreichen ist. Steigen die Kohlendioxydemissionen aber weiter, ist ein auf Eu­ropa beschränkter Zertifikathandel nicht sinnvoll, denn  er führt nur zu Wett­bewerbsnachteilen für die hiervon betroffenen Länder.

3.    Vor dem Hintergrund steigender Treibhausgasemissionen und den erfolglosen     Bemühungen, sie zu stoppen, verlieren die alternativen Energieanlagen ihre Bedeutung für den Klimaschutz. Sie behalten diese nur als Ersatz für die Energiegewinnung aus solchen fossilen Ressourcen, die irgendwann er­schöpft sein werden. Dazu müssen sie in der Lage sein, Energie kontinuierlich und zu marktfähigen Preisen zu liefern. Von dieser Fähigkeit sind sie noch weit entfernt. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht man Zeit, die durch den überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie verloren geht.

Dannenberg,  2011

Gastautor Klaus Poggendorf 

 Klaus Poggendorf war von 1978 bis 1996 Oberkreisdirektor des Landkreises Lü­chow-Dannenberg In diesem Landkreis liegt der Ort Gorleben,  der zum Symbol für die Auseinandersetzungen um die Kernenergie geworden ist. Als Chef der Kreisver­waltung hat K. Poggendorf diese Auseinandersetzungen  von Anfang an nicht nur hautnah erlebt, sondern war auch durch eine Vielzahl der von ihm zu treffenden Ent­scheidungen wie z. B. der Genehmigung oder dem Verbot von Demonstrationen in diesen Streit involviert. Er hat hierüber das Buch „Gorleben – Der Streit um die nuk­leare Entsorgung und die Zukunft einer Region“  geschrieben, das unter der ISBN- Nr. 978 – 3 – 922639 13 – 8  vom Verlag nordlanddruck GmbH Stadtkoppel 13, 21337 Lüneburg, herausgegeben wurde und zum Preis von 19,50 Euro plus Ver­sandkosten über den Autor in 29451 Dannenberg, Leipziger Straße 2 , oder über den Verlag, Telefon: 04131/8705-0, Telefax: 04131/8705–45 oder den Buchhandel er­hältlich ist .  

Literaturhinweise

(1) Prof. Dr. Friedrich- Karl Ewert: „Temperaturmessungen ab 1701 widerlegen anthropogen verursachten Klimawandel“, 25. 7. 2009 veröffentlicht in EIKE (http// www. eike-klima-energie. eu), Europäisches Institut für Klima und Energie

(2) Prof. Dr. Hans-Werner Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 52 (3) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 80 / 81

(4) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S79

(5) DER SPIEGEL vom 27. 12. 2010, Seite 62 .

(6) FOCUS vom 6. 6. 2011, Seite 90

(7) FOCUS vom 22. 6. 2011, Seite 12

(8) Prof. Dr. Manuel Frondel, Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Nils aus dem Moore :

„ Explodierende Kosten „ in BWK – Das Energie – Fachmagazin, herausgegeben vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Springer – Verlag, Bd. 63 (2011), Nr. 3 S. 63 .

(9) Der Spiegel vom 27. 12. 2010, Seite 62 .

(10) FOCUS vom 22. 6. 2011, Seite 12

(11) DER SPIEGEL vom 11. 6. 2011, Seite 46

(12) FOCUS vom 6. 6. 2011, Seite 90 .

(13) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 187

(14) Prof. Dr. Carl Christian von Weizsäcker, Interview in der Zeitschrift „ novoargumente „, Heft 99, Seite 27 .

(15) Prof. Dr. M. Frondel, Prof. Dr. C. Schmidt, Nils aus dem Moore,a. a. O.

(16) DER SPIEGEL vom 19. 4. 2010, S 86

(17) Der Spiegel vom 8. 3. 2010, S 84 .

(18) Prof. Dr. H. W. Sinn: „Das Grüne Paradoxon“. Econ-Verlag, Berlin. S 141

(19) FOCUS vom 6.6.2011S90

(20) Prof. Dr. U. Schindewolf und Dr. J. Honke „ Kernenergie „ in Bunsen – Magazin, 12 Jahrgang 1 / 2010. S 29 .

(21) Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt veröffentlicht in der Landeszeitung für die Lüneburger Heide vom 9. 10. 2010

(22) DER SPIEGEL vom 20. 9. 2010, S 88

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