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Mit Annäherung des Klimagipfels von Durban droht China mit massiver Freisetzung von Treibhausgasen, um Milliarden zu erpressen

Chinas Drohung erfolgte, nachdem sich die Europäische Union und andere Staaten darum bemüht hatten, die HFC-23-Zertifikate von den internationalen Kohlenstoffmärkten zu nehmen, und zwar wegen der perversen Anreize, die durch diese Zertifikate unter dem UN Clean Development Mechanism (CDM) geschaffen worden sind. Die riesigen Summen, die für HFC-23-Zertifikate gezahlt worden sind, haben dazu geführt, dass in China und auch anderswo viel mehr HCFC-22 und das Nebenprodukt HFC-23 produziert worden ist als notwendig, nur um die gezahlten Summen durch den von den UN gedeckten Zertifikatehandel mit Kohlenstoff zu maximieren.

Mit einem schockierenden Versuch, die internationale Gemeinschaft zu erpressen, drohte Xie Fei, Finanzdirektorin beim chinesischen Clean Development Mechanism Fund: „falls es keinen Handel mit (HFC-23)-Zertifikaten gibt, werden sie die Gase nicht mehr verbrennen, sondern sie direkt in die Atmosphäre ablassen“. In einer Rede vor dem Carbon Forum Asia in Singapur in der vorigen Woche behauptete Xie Fei, sie spreche für „fast alle großen chinesischen Hersteller von HFC, die die ‚Kosten nicht tragen können’ und befürchteten, ‚die Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren’“.

Chinas Behauptung straft die Tatsache, dass HFC-23 für nur 0,20 Cent pro Tonne CO2 zerstört werden kann, Lügen. Die Vernichtung einer Tonne CO2 erzeugt eine zertifizierte Emissionsreduktion (CER) bei der CDM, die normalerweise auf den Kohlenstoffmärkten zu einem mittleren Preis von $18 verkauft werden – 70 mal so viel wie die Kosten, HFC-23 zu vernichten.

Wegen dieser ungeheuren Profite hat China wiederholt Versuche zurückgewiesen, HFC-23-Emissionen im Zuge des Montreal-Protokolls zu stoppen. Bei den Treffen zum Montreal-Protokoll 2009 und 2010 hat China nordamerikanische Vorschläge blockiert, die tatsächlichen Kosten der Vernichtung von HFC-23-Emissionen von nicht der CDM angeschlossenen Kraftwerken zu zahlen, was mehr als die Hälfte der HFC-23-Produktion des Entwicklungslandes entspricht.

HFC-23 entsteht als unbeabsichtigtes Nebenprodukt des Kühlmittels HCFC-22, selbst ein mächtiges Treibhausgas und eine Ozon zerstörende Substanz. Dies bedeutet, dass die Menge des produzierten HFC-23 direkt von der Produktion von HCFC-22 abhängt. HFC-23 trägt bedeutend zum Klimawandel bei, und zwar wegen seines unglaublich hohen Potentials einer 100-jährigen Erwärmung (GWP) von 14800. [?] 

 „Der Versuch, Länder dazu zu drängen, Milliarden von falschen Stoffen zu verschwenden, die die Produktion von Treibhausgasen zunehmen lassen, ist Erpressung“, sagte Samuel LaBudde, führender Atmosphärenaktivist bei der Environmental Investigation Agency (EIA). „China ist hier nicht das Opfer, und eine Weltordnung, die auf die Klimaänderung reagieren soll, kann nicht auf skrupelloser Geldgier gegründet sein“.

Mit einer Steuer von 65% auf CDM-Projekte hat die chinesische Regierung schon jetzt 1,3 Milliarden Dollar erhalten – genug Geld, um das gesamte HFC-23 zu zerstören, das noch auf Jahrzehnte hinaus produziert wird. Unabhängig davon lässt China mindestens genauso viel HFC-23, wie es vernichtet, in die Atmosphäre entweichen, da die Hälfte seiner HCFC-22-Produktion nicht vom CDM gefördert wird. Die Aussage von Xie Fei macht klar, dass die Vermeidung von Emissionen nicht annähernd so wichtig für China ist wie weiterhin von den enormen CDM-Zuwendungen zu profitieren, und zwar Industrie und Regierung gleichermaßen.

„Kohlenstoffeinheiten, die aus der Förderung von HFC-23 abgeleitet werden, dienen nur dazu, die Produktion von Treibhausgasen zu subventionieren und haben keinen Platz in der Zukunft von Kohlenstoffmärkten“, sagte Mark Roberts, internationaler politischer Ratgeben für die EIA. „Falls China sich wirklich mehr Sorgen um den Klimawandel macht als von einem schlimmen System voller Fehler zu profitieren, sollte es aufhören, Anstrengungen zur Kontrolle von HFC-23-Emissionen zu blockieren und zu drohen, das globale Klima als Geisel für seine unrealistischen Forderungen zu nehmen.“

In der Woche vor den Klimagesprächen in Durban wird das Montreal-Protokoll erneut den Vorschlag prüfen, nicht unter den CDM fallende HFC-23-Emissionen zu kontrollieren. Zugleich wird das ausführende Organ der CDM einberufen, um Revisionen der HFC-23-Methodik zu diskutieren, und zwar basierend auf Forderungen des CDM-Methodik-Rates, der erkannt hat, dass mindestens zwei Drittel der ausgestellten HFC-23-Zertifikate betrügerischer Natur sind.

„Die minimalen Kosten des Einfangens und Vernichtens von HFC-23 sollten von den Produzenten von HCFC-22 getragen werden, und zwar zu einem Preis, wie er vernünftigem Handel entspricht“, sagte Clare Perry, führende Aktivistin bei der EIA. „HFC-23-Projekte haben den europäischen Steuerzahler unzählige Millionen gekostet. Außerdem hat des die Europäischen Industrien in die Lage versetzt, ihre Emissionen zu steigern, während Chemiefabriken in China subventioniert worden sind, um noch mehr Treibhausgase zu erzeugen. Diese schmutzigen Zertifikate sollten sofort verschwinden.“

China ist damit gescheitert, die Einkommen aus der Windkraft für den Verkauf von HFC-23-Zertifikaten zu nutzen, um den nicht vom CDM abgedeckten HFC-23-Emissionen chinesischer Kraftwerke zu begegnen. Nahezu jeder Hersteller von HCFC-22 in der Welt außerhalb von China fängt und vernichtet das HFC-23 freiwillig als routinemäßige Geschäftspraxis, einschließlich der Hersteller in der EU und den USA.

Mehr Informationen und EIA-Berichte über HFC-23, den CDM, das Montreal-Protokoll und andere Dinge können hier gefunden werden.

Kontakt:

Samuel LaBudde at samlabudde@eia-global.org, Clare Perry at clareperry@eia-international.org,  Mark Roberts at markroberts@eia-global.org

QUELLE: Environmental Investigation Agency

Copyright (C) 2011 PR Newswire. All rights reserved

Link: http://tinyurl.com/7vgk4c6

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Zusatz: Auch Anthony Watts hat sich dieses Themas auf seinem Blog angenommen. Vor den oben stehenden Artikel hat er folgende einführende Bemerkungen gesetzt:

Wer sagt, dass man Ansprüche los werden kann? WUWT hat diese Sache über HFC-23 schon früher beschrieben, und zwar hier.

Es scheint sich auszuweiten. China hat sich gerade entschlossen, die brillanten Köpfe herauszufordern, die demnächst an der Klimakonferenz in Durban (COP-17) teilnehmen werden.

Die brennende Frage lautet: was würde Angelina Jolie tun?

Dort gibt es auch viele Kommentare. Wer die lesen möchte: http://wattsupwiththat.com/2011/11/08/chinas-climate-cah-blackmail/

Hinzugefügt vom Übersetzer




Mögen Sie Äpfel mit erhöhter Radioaktivität?

Viele Jahre war der Ertrag recht spärlich, bis mir ein Fachmann von dem notwendigen richtigen Obstbaumschnitt berichtete. Also wurde ich Lehrbub beim Vorsitzenden des hiesigen Gartenbauvereins. Der Fachmann zeigte mir, wie es richtig zu machen ist. Die Ernten wurden von Jahr zu Jahr größer. Bald waren es schon so viele Äpfel von den zwei Bäumen, dass wir nicht mehr alle Früchte verzehren konnten, also wurden die unansehnlicheren Früchte zu Saft verarbeitet. Nur einen Nachteil hatten die vielen Äpfel: Sie waren nicht so schön, sie hatten außen schorfigen Bereiche mit dunklen Stellen im Inneren bis zum Kernhaus. Da wusste der Fachmann vom Gartenbauverein keinen Rat, er verwies mich an die nächst höhere Instanz, den Fachleuten von riesigen Gartencenter im Nachbarort. Die Antwort dort war recht eindeutig: Kaliummangel, evt. könnte auch Pilzbefall die Ursache sein. Ich wollte nicht spritzen, zudem erschien Kaliummangel eine logische Erklärung zu sein. Bei großen Erntemengen genügt die Remineralisierung des Bodens nicht mehr zu Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen. Es muss gedüngt werden, gerade das war die segensreiche Erfindung des Justus von Liebig gewesen. Also habe ich sogleich Kali-Obstbaumdünger gekauft, zwei Packungen zu je 2,5kg.

In Kalium ist besonders viel Radioaktivität enthalten, Kalium-40 ist die wichtigste Quelle von Radioaktivität, mit der jeder Mensch sich selber und seine Umwelt bestrahlt. Ich hatte diese Strahlenquelle im Rucksack vom Gartencenter bis nach Hause getragen. Es war mir ein leichtes, aus den Angaben auf der Packung die Menge der Radioaktivität zu errechnen: Es waren 15 000 Becquerel Radioaktivität in zwei einfachen Pappschachteln [1]! Und die Strahlung von Kalium-40 ist harte Gamma-Strahlung von erheblicher Reichweite, das d ½ in Luft sind ca. 95 Meter [2]. Diese Gamma-Strahlung hat mich durchbohrt, als ich den Rucksack heim trug. Vielleicht wurde ich dabei total „verstrahlt“, aber das weiß ich nicht so genau, jedenfalls habe ich nichts davon bemerkt. Ich habe den Obstbaumdünger nach Anleitung unter meinen Apfelbäumen verteilt, damit habe ich 15 000 Becquerel Radioaktivität in der Umwelt verteilt. „Freisetzung von Radioaktivität“ in der Umwelt, das hat schon oft knallige Schlagzeilen in der Presse zur Folge gehabt; also gut, dass ich von niemandem bei meinem evt. verwerflichen Tun beobachtet wurde.

Jetzt ist es Herbst, die Apfelernte liegt sorgsam ausgebreitet im Keller. Und was für schöne Äpfel, makellos, kein Schorf mehr, keine dunklen Stellen mehr im Inneren. Also muss die Vermutung mit dem Kaliummangel gestimmt haben. Dann haben unsere Äpfel jetzt aber auch mehr Radioaktivität als in den vergangenen Jahren – erhöhte Radioaktivität. Ich kann das durch Nachmessen nicht beweisen, weil mir die Gerätschaften dazu fehlen. Aber der Erfolg spricht für sich, ein weiterer Beweis ist nicht erforderlich.

Es gibt Apfelstrudel, eine wahrhaft köstliche alpenländische Spezialität, Apfelstrudel mit erhöhter Radioaktivität. Und wir haben wieder Früchte zu Saft verarbeiten lassen, Apfelsaft mit erhöhter Radioaktivität – wer kann dazu schon „nein“ sagen? Und wer bei mir vorbeikommt, dem werde ich gern eine Kostprobe der erhöhten Radioaktivität anbieten.

Und im nächsten Jahr werde ich wieder eine Portion Radioaktivität in unserem Garten verstreuen, ich mache ähnliches wie unsere Landwirte [3]. Die Umweltminister in Land und Bund werden es wohl nicht bemerken, sie sind mit „Klimaschutz“ beschäftigt. Nur der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz darf es bemerken, der soll nämlich auch gelernter Gärtner sein, versteht also viel von Radioaktivität und von Gartenbau…

Dr. Lutz Niemann für EIKE

[1] Obstbaumdünger ist ein Mischdünger mit weiteren Spurenelementen Phosphor und Stickstoff. In Phosphordünger kann viel Radioaktivität enthalten sein, weil in den Lagerstätten (z.B. in Marokko) neben im phosphorhaltigen Mineral auch Uran vorliegt. Nach Angaben von Fachleuten kann sich durch Uran und deren Zerfallsreihe die Aktivität des Düngers auf das Doppelte erhöhen. Daher könnte die Gesamtaktivität 30 000 Bq erreichen, wobei sich in den U-Zerfallsreihen viel alpha-Strahler befinden mit einer 20-fach höheren biologischen Wirksamkeit als beta- oder gamma-Strahler.

[2] „d ½ = 95 Meter“ bedeutet, dass bei einem parallelen Strahl nach 95 Metern die Intensität auf die Hälfte abgesunken ist.

[3] Die Kali+Salz AG fördert in Deutschland jährlich etwa 6 mal 10 hoch 12 Becquerel K-40 an die Erdoberfläche. Davon gelangen 2 bis 3 mal 10 hoch 12 Becquerel als Kali-Dünger auf deutsche landwirtschaftliche Flächen, und später wird mit Speisen und Getränken von den Menschen in unserem Lande jährlich etwa genau diese Menge an K-Aktivität konsumiert. Unser „Verzehr“ von Radioaktivität ist ein ganz natürlicher Vorgang, der zum normalen Leben gehört.




Stimmungs-Werbung in den Medien – genannt Energiedialog!

Eine Auswahl der Überschriften dieser Beiträge dieser Seite:

ENERGIEWENDE IN DEUTSCHLAND

Große Herausforderungen auf dem Weg in ein neues Energiezeitalter

ENERGIESYSTEM IM WANDEL

Effizient, intelligent und vernetzt

SMART METER

Intelligenz ist alles, was zählt

ENERGIE INTELLIGENT NUTZEN

Deutschland wird 40 Millionen Energie-Manager haben

usw. usw.Gemeint ist damit ein streng moderiertes Frage- und Antwortspiel mit dem Leser, der aufgefordert wird mit den Veranstaltern zu diskutieren. Die Veranstalter sind neben Die Welt, RWE, DENA und Siemens. 

Stellvertretend für viele Anfragen unserer Leser seien zwei herausgegriffen:

So fragt Dipl. Ing Vollert am 5.11. per Email:

Weitere Fragen an die Experten :

* Wieviele Pumpspeicherwerke werden benötigt um in Deutschland alle Konventionellen Kraftwerke für mehrere Tage ersetzen zu können ?

* Wievielen Wasserstoffspeichern alternativ entspräche diesen Wasserspeichern ?

* Wieviele Windräder bei guten Windverhältnissen müssten gebaut werden um unsere konventionellen Kraftwerke ( fossil und Kern ) zu ersetzen ?

* Wo soll dagegen die Biomasse in unfruchbaren Kontinenten herkommen, wenn dort keine Kernenergie zum Einsatz kommen kann?

* Warum glaubt man nur an den technischen Fortschritt bei den erneuerbaren Energien und nicht bei konventioneller Kraftwerkstechnik wie auch bei der Kerntechnologie ?

* Wie soll bei großer Biomassenutzung bei weiterwachsender Bevölkerung der Konflikt mit der Nahrungsmittelproduktion quantitativ und qualitativ gelöst werden ?

* Wie wird bei HGÜ ’s mit Gleichspannungen über 1 Mio. Volt das Kurzschlussrisiko beherrscht ?

* Bei der Idee Desertec werden zwischen Plus und Minuspol über sehr große Entfernungen 1,6 Mio. Volt geplant !!! ( nach meinen Informationen aus den vdi-nachrichten gibt es für diese Aufgabe eben noch kein realisiertes Beispiel , die HGÜ’s in Afrika und China sind hier nicht vergleichbar ! )

* Wie wird die schlechte Energieausbeute der Photovoltaik und deren misserabler Erntefaktor auf das Niveau der derzeitigen deutschen Kernreaktoren gebracht ?

* Wie wird bei Wasserstoffspeichern die Expolsionsgefahr durch Druckwellen umgangen ?

* Wie wird verhindert, daß entgegen der Brundlandkommision weiter viel zu viel fossile Energien verbrannt werden, wenn weltweit 456 Kernreaktoren stillgelegt werden ?

* Wieviele Seevögel glauben die Experten dürfen wir Deutschen mit unserer Energiewende opfern ?

* Welches Energieeinspaarvolumen weltweit ( auch bei den noch aufstrebenden Entwicklungsländern ) ist ohne Kapitalvernichtung und Nullwachstum in MW möglich ?

* Wieviel Land- und Seefläche werden geopfert werden müssen um 456 Kernreaktoren weltweit durch "Renevables " ersetzen zu können ?

* Ich möchte hier einmal aufhören, den ich glaube, die zu erwartenden ehrlichen Antworten sprechen für sich.

Gruß ihr Abonnent und skeptischer akademischer Leser

Mit freundlichen Grüßen

Walter Vollert Dipl.-Ing.

 Antworten bisher: keine

Und ein Herr Walter V. (auch das ist Walter Vollert; wie wir inzwischen erfahren haben) bekommt diese ausführliche Antwort:

 

Walter V.: Sehr geehrte Herrn, um es klar vorweg zu nehmen, ich halte Sie für die Totengräber der deutschen Industrie und Wirtschaft. Ich bin aufgrund der " Energiewende " nach 39 Jahren aus der CDU ausgetreten und werde mit meiner 5-köpfigen Familie demnächst zu keiner Wahl mehr gehen. Wir haben bereits einen intelligenten Stromzähler mit dem Ergebniss, dass meine Frau in der Nacht und am Wochenende wäscht und wir trotzdem zweistellige Energiekostensteigerungen erleiden. Es gibt keine Stromspeicher mit mehr als 30 % Wirkungsgrad, eher darunter. Batterien sind am Ende ihrer Lebensdauer Sondermüll und müssen energieintensiv recycelt werden. Gleichstrom-Hochspannungsnetze sind gefährlicher als moderne Kernreaktoren und sind im Kurzschlussfalle nicht schadfrei abschaltbar. Bioenergie steht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und sollte bei weiter wachsender Weltbevölkerung unterbunden werden. Windkraftwerke sind Kapitalvernichter. Es gibt keine wirtschaftlichen Möglichkeiten Boen und Stürme langfristig ohne Reparaturen auszugleichen. Gaskraftwerke bringen uns in unverantwortliche Abhängigkeit von Russland und sind nur Lösungen für etwa die nächsten 30 Jahre. Ich könnte meine Argumentation stundenlang fortsetzen. Ihr wütender Leser

Die Experten-Antwort von Siemens: Lieber Herr V. vielen Dank für Ihre Meinung. Lassen Sie uns allerdings kurz dazu Stellung beziehen:

 

• Über die Energiewende hat die Politik entschieden. Für uns gilt Primat der Politik

• Sie sprachen die geringen Wirkungsgrade von Energiespeichern an – in der Tat ist die Speicherung von elektrischer Energie mit Verlusten im Zuge der Umwandlung verbunden. Allerdings sind mit Stromspeichern nicht nur Batterien gemeint, die in der Tat recht geringe Wirkungsgrade aufweisen. Pumpspeicherkraftwerke mit rund 90% Wirkungsgrad sind als Zwischenspeicher von Energieüberschüssen ebenso geeignet wie neue Technologien, beispielsweise die Wasserstoff-Elektrolyse, wo wir Wirkungsgrade im Bereich von 70% erwarten. Zwar ist jeder Verlust bei der Zwischenspeicherung bedauerlich, doch mit den Erzeugungsüberschüssen, die infolge der Erneuerbaren Energien zeitweise ins Netz fließen, wäre die Alternative, die elektrische Energie gar nicht zu nutzen.

Stichwort Kosten:

• Wir müssen alles dafür tun, dass sich der zusätzliche Strompreisanstieg in einem moderaten Rahmen bewegt. Wie hoch die Kosten für den Umbau des Energiesystems letztlich ausfallen werden, hängt davon ab, auf welche Weise und wie schnell der Umstieg vollzogen wird.

• Aus volkswirtschaftlicher Sicht bevorzugen wir ein Szenario, bei dem die Erneuerbaren Energien und die Netze massiv ausgebaut werden und die Schwankungen der bei der Erzeugung der Erneuerbaren Energien durch zusätzliche Gaskraftwerke und Speicher ausgeglichen werden.

• Daraus würde sich ein geringer Strompreis-Anstieg ergeben.

• Für die Industrie gilt, dass Deutschland als Standort attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben muss – auch für energieintensive Branchen wie z.B. die Stahl- oder Chemieindustrie. Es war richtig und wichtig, dass die Regierung im Energiepaket die energieintensive Industrie, die im internationalen Wettbewerb steht, von CO2-Zertifikatskosten befreit hat.

• Um die Kosten zu begrenzen, ist es wichtig, die Effizienz des gesamten Energiesystems zu erhöhen. Wenn Anlagen und Geräte weniger Energie verbrauchen, können steigende Strompreise zumindest zum Teil kompensiert werden.

Stichwort HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)

 

• Gleichstrom-Hochspannungssysteme sind seit Jahrzehnten im Einsatz und haben sich als zuverlässige, sichere und verlustarme Transporttechnik für elektrische Energie bewährt. Aufgrund der steigenden Länge von Transportwegen für Strom wird die Verbreitung von HGÜ-Systemen in diesem Jahrzehnt deutlich zunehmen. Die von Ihnen genannte Gefährlichkeit der HGÜ-Technik können wir nicht nachvollziehen.

Stichwort Windkraftwerke:

• Die Windenergie hat sich in den vergangenen Jahren rasch entwickelt. An Standorten mit sehr guten Windverhältnissen ist die Windenergie heute bereits wettbewerbsfähig im Vergleich zur Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern( Z.B. Ein von Siemens realisierter Windpark in Neuseeland.)

• Richtig ist, die Kosten für Windenergie müssen weiter gesenkt werden. Dabei können unterschiedliche Hebel betätigt werden. Einer ist die Industrialisierung über den ganzen Projektprozess hinweg, d.h. über die Produktion der Windturbinen, über den Transport bis hin zur Installation vor Ort müssen alles standardisiert und optimiert werden.

• Der wichtigste Hebel, um die Kosten weiter zu verringern ist das Thema Innovation

Stichwort „Abgängigkeit von russischem Erdgas:

• Das in Deutschland genutzte Erdgas stammt zu einem Drittel aus Russland. Ein weiteres knappes Drittel importieren wir aus Norwegen, das letzte Drittel setzt sich in etwa zu gleichen Teilen aus niederländischer und deutscher Förderung zusammen, wobei geringe Mengen derzeit noch aus Dänemark und Großbritannien stammen.

• Eine Abhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten befürchten wir nicht, weil die anderen Bezugsquellen ähnliche Anteile tragen und zudem jedes Lieferland noch über weitere Exportkapazitäten verfügt. Ein unschätzbarer Vorteil von Erdgas ist die massive Speicherinfrastruktur. Deutschland verfügt weltweit über die viertgrößten Erdgasspeicher und kann derzeit ein Viertel seines Jahresbedarfs speichern. Derzeitige Projekte werden das Speichervermögen sogar auf 40% des Jahresbedarfs steigern.

• Infolge neu entdeckter und erschlossener Gasfelder sowie unkonventioneller Vorkommen schätzt die Internationale Energieagentur (IEA) die Reichweite von Erdgas beim aktuellen Verbrauchsniveau auf mindestens 75 Jahre

Inwieweit Dr. Michael Süß von der Siemens AG Sektor Energy die gestellten Fragen  korrekt und umfassend beantwortet hat, mögen die Leser selbst entscheiden.

Die Redaktion




Geld stinkt nicht: WWF lässt sich von Coca Cola 2 Mio $ anweisen.

Offensichtlich hat der WWF den reichen Werbefuzzis von Coca Cola noch nicht gesagt, dass die Eisbärenpopulation sich bester Gesundheit erfreut und sich in nur fünfzig Jahren  Klimawandel um das fünffache, auf jetzt etwa 25.000, zum Teil, stramme Exemplare vergrößert hat. Ganz ohne WWF und Coke. Um wie viel wird der Bestand erst steigen, wenn sich erstmal der WWF zur Verdrückung der Coca Cola Millionen der Sache annimmt? 

Sehen Sie hier das Werbevideo von Coca Cola mit seiner umwerfenden Botschaft

Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Den Umweltorganisationen und ihren Lobbyverbänden werden weltweit Milliarden zugeschoben. Das jährliche Budget von Greenpeace, WWF und FoE (Friends of Earth, bei uns als BUND bekannt) übersteigt 1 Milliarde $ berichtet Matt Ridley (Details hier und hier). Als Lohn und Antrieb für reinen und ausdauernden Lobbyismus zugunsten des Öko-Industriellen Komplexes.

 Sehen Sie hier ein Video über das Gebahren des Medienkonzerns Greenpeace

Besonders in Deutschland hat diese Doppelmoral Methode. Da gibt es z.B. den Solarlobbyisten Hans Josef Fell. Im Nebenberuf Bundestagsabgeordneter der Grünen. Die FAZ schrieb unlängst einen Artikel über ihn mit dem Titel: „ Herr Sonnenschein bekommt keinen Ärger „ um dann klar festzustellen  ..“Hans-Josef Fell. Der Bundestagsabgeordnete, zugleich Obmann seiner Fraktion im entsprechenden Ausschuss, sitzt auf allen Ebenen der Solarenergie-Lobby..“[1]

Der gab kürzlich in schöner Offenheit auch zu, wer ihm die astronomischen Preise für den untauglichen Zufallsstrom aus Sonnenenergie beim Gesetze machen, in die Feder diktierte. Kein Geringerer als Frank Asbeck, der Chef von Solarworld.

So berichtet die FAS vom 23.10.11 in einem begeisterten Artikel über den Kämpfer Frank Asbeck: „ Asbecks  Gespür für Timing ist legendär…“ „Er hat nach dem Regierungswechsel zu Rot-Grün an dem Gesetz mitgebastelt, das seiner Branche die nötige Anschubhilfe verschafft“….Und MdB Hans-Josef Fell wird mit den Worten zitiert: „ Wir brauchten damals nach dem Regierungswechsel  Unternehmer, die uns erklärten, wie Solarstrom wettbewerbsfähig gemacht werden kann. Er half mit Details, als wir das Erneuerbare-Energien-Gesetz schrieben.“ Mit den Details.[2]“,  so schreibt die FAS weiter, “meint der Abgeordnete vor allem die Höhe der Gebühr, die Solaranlagenbetreiber für das Einspeisen ihres Stroms ins Netz erhalten sollten.“ „Mit Asbecks Argumentationshilfe (hic!) konnten wir uns auf 99 statt 44 Pfennig pro Kilowattstunde einigen. Er konnte glaubhaft vorrechnen, dass nur mit dieser Summe der Hebel für die Massenproduktion greifen konnte“ So Hans-Josef Fell.  

Schon damals wurde also kräftig zulasten der Bürger gehebelt. Im Falle Solaranlagenbau reichte der Hebel bis China. Denn von dort kommt der Löwenanteil der hier verbauten Solaranlagen. Und Asbeck klagt – welch Widersinn- derzeit in Washington gegen Subventionen der chinesichen Regierung für ihr PVA Industrie. Darauf muss einer erstmal kommen. 

Michael Limburg EIKE


[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/lobbyismus-bei-den-gruenen-herr-sonnenschein-bekommt-keinen-aerger-1662901.html

[2] Hervorhebungen und „hic“ vom Autor eingefügr




Großbritannien zieht den Stecker aus den Solarsubventionen

Endlich: Großbritannien zieht den Stecker aus dem grünen Energiebetrug

Die Regierung hat es gegeben, die Regierung hat es genommen – berühmtes grünes Sprichwort

Minister wurden angeklagt, 25.000 Arbeitsplätze vernichtet und „eine ganze Industrie in den Bankrott“ getrieben zu haben, nachdem die britische Regierung Pläne enthüllt hatte, Subventionen für grüne Energie drastisch zu kürzen. Hunderte von Solarfirmen werden bis Weihnachten vermutlich pleite gehen, nachdem das Department for Energy and Climate Change DECC bestätigt hatte, dass es plant, die Subventionen für neue Paneele zu halbieren. –Rowena Mason, The Daily Telegraph, 1 November 2011

Der Aufruhr um die Solarsubventionen ist die jüngste Erscheinungsform einer langen und erbitterten Schlacht innerhalb der Regierung, genauer zwischen Chris Huhnes vom DECC und Schatzminister George Osborne über die Rolle grünen Wachstums in der Phase der wirtschaftlichen Erholung in UK, die sich besonders durch rasant steigende Stromkosten für die Haushalte bemerkbar macht. „Wir könnten uns von der Solarlobby abkoppeln, aber wir werden uns nicht von den Stromrechnungen abkoppeln“, erklärte Barker am Montag vor dem Parlament. –Damian Carrington, The Guardian, 31 October 2011

In einer Zeit, in der die Haushalte darum kämpfen, 0,5% Zinsen auf ein Sparkonto mit direktem Zugriff zu bekommen, garantieren einige dieser Subventionen für erneuerbare Energien – in Form von großzügigen Zahlungen für den produzierten Strom, sog. Einspeisevergütungen – jährliche Renditen von 10%. Es ist einer der größten Umverteilungen von Wohlstand – von Millionen hart arbeitender Steuerzahler hin zu einigen hundert der wohlhabensten Personen – in der britischen Geschichte. Das ist erschütternd unfair und nach immer breiterer Überzeugung von vielen total unsinnig. –Benny Peiser, Daily Mail, 9 June 2011

Die rechte ehrwürdige Lady [Rowena Mason] sagt, dass wir abgekoppelt sind. Wir können von der Solarlobby abgekoppelt sein, aber wir koppeln uns nicht von den Stromzahlern ab. Sie sagt, dass sie unter einer Preissteigerung von £ 175 stöhnen, aber sie möchte das erhöhen. Wenn wir nicht sofort etwas dagegen tun, werden die Verbraucher massive Steigerungen der Energiekosten erleben. –Gregory Barker, Minister im Department of Energy and Climate Change, Unterhaus, 31 October 2011

Das Szenario grünen Strebertums von Silicon Valley, welches wir zeitlich etwa von 2005 bis 2009 datieren können, wird gerade in der Toilettenschüssel der Geschichte hinunter gespült. Seine elitären und total irrealen Ideen extrem teurer Elektroautos für nette Leute, die den Planeten retten wollen und für Designer von Niedrigenergiehäusern für die gleichen netten Leute, und niemanden sonst, sind im Abflussrohr verschwunden. –Andrew McKillop, The Global Warming Policy Foundation, 31 October 2011

Die Beakon Power Corp. erklärte am Sonntag ihren Bankrott, gerade mal ein Jahr, nachdem die Kompanie zur Energiespeicherung 43 Millionen Dollar Kreditgarantien aus einem kontroversen Programm des Department of Energy empfangen hatte. Der Bankrott kommt etwa zwei Monate nach Solyndra – einem Hersteller von Solarpaneelen mit einer Kreditgarantie in Höhe von 535 Millionen Dollar – und verursachte politische Probleme für die Administration von Präsident Barack Obama, der diese Garantien als ein Weg bezeichnet hatte, „grüne Arbeitsplätze“ zu schaffen.  –Reuters, 31 October 2011

Und hier kommt der Knüller: Energieerzeugung, die dem freien Markt überlassen wird, reduziert den CO2-Ausstoß in den USA um mehrere Tonnen mehr als durch Wind und Solar – selbst mit den Milliarden Dollar an Subventionen.  Die Energieerzeugung durch Erdgas wuchs von 15,8 Prozent der Stromerzeugung in Amerika im Jahre 2000 auf 24,1 Prozent in der jüngsten 12-Monats-Abrechnung der Energy Information Administration. Diese Zunahme um 8,3 Prozent reicht aus, um den CO2-Ausstoß um 120 Millionen metrische Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Kohle zu verringern. Während des gleichen Zeitraumes wuchs die durch Sonne und Wind erzeugte Energie auf 2,75 Prozent der Gesamtenergieerzeugung. Dies würde den CO2-Ausstoß um 108 Millionen metrische Tonnen pro Jahr im Vergleich zu Kohle verringern. Daraus folgt, während des vergangenen Jahrzehnts haben die gewaltigen Subventionen für Wind- und Sonnenenergie weniger zur Verringerung des CO2-Ausstoßes geleistet als die vom Markt getriebene Erdgasproduktion ganz ohne Subventionen. –-David Kreutzer, The Foundry, 25 October 2011

In UK ist die Regierung, einst die Vorhut von Aktivitäten gegen die Klimaänderung, dabei, die Investitionen in grüne Energie zurückzuschrauben… Niemand rechnet mit einem UN-Klimaabkommen in Durban in diesem Jahr – auch nicht im nächsten oder übernächsten Jahr. Aber während dessen brennt die Kohle weiter. Industrieanalytiker nehmen an, dass die globale Produktion im kommenden Jahrzehnt um 35 Prozent zunehmen wird. Die billigste, am meisten verfügbare und schmutzigste aller fossilen Treibstoffe weitet ihren Griff auf das weltweite System der Energieversorgung aus. Und nirgendwo stärker als ausgerechnet die Küste von Durban hinauf. –Fred Pearce, The Guardian, 31 October 2011

Wir müssen Schiefer in den Zusammenhang mit anderen Energiequellen stellen, um eine vergleichbare Analyse der Umwelteinflüsse zu erhalten. Die Leute vergessen die Kosten des Kohleabbaus oder der Ölförderung; Kernenergie hat ihre eigenen Risiken. Erdgas ist eine Energieform, die in die Kategorie geringes Risiko fällt. Kann die grüne Lobby die Debatte um Schiefergas mit Hinweisen auf Schäden für die Umwelt gewinnen? Das glaube ich nicht. Vor 10 oder 20 Jahren könnten sie gewonnen haben, als die Regierungen willig waren, Millionen zu verbrennen, aber das wirtschaftliche Klima hat sich verändert, wir sind mit der größten Krise seit Jahrzehnten konfrontiert. Keine Regierung der Welt würde diese Gelegenheit aufgeben, nicht einmal die Britische, obwohl die nun wirklich sehr grün ist. –Benny Peiser, Natural Gas Europe, 25 October 2011

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/11/01/britain-pulls-the-plug-on-solar-subsidies/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Angesprochen wird dieses Thema wie oben erwähnt auch hier: http://www.klimaskeptiker.info/index.php?seite=einzelmeldung.php?nachrichtid=1990




Schlechte Kosten-Bilanz für Erneuerbare Energien!

Deshalb benötigt man relativ viel Material, Platz und mithin Naturraum, um jene Menge an Wind-, oder Sonnenenergie zu ernten, die es braucht, um ein Kilo Kohle, einen Liter Erdöl, oder gar ein Kilo Atombrennstoff zu ersetzen. Auch die landwirtschaftliche Erzeugung von Biokraftstoffen aus Raps, Mais, oder Ölpalmen ist sehr flächenintensiv und auf pflegeintensive Monokulturen angewiesen und dabei aufgrund von Lachgasemissionen – einem starken Klimagas – keineswegs “klimaneutral”. Wie die Flächen-Bilanzen und Kosten-Bilanzen im einzelnen aussehen, wird im Folgenden dargelegt.

Zunächst ein Vergleich der Leistungsdichten der unterschiedlichen Energieträger

 

Die Leistungsdichte eines Energieträgers gibt an, wie viel Leistung in Watt pro Flächeneinheit in Quadratmeter umgesetzt wird. Je höher dieser Wert, desto kleiner kann z.B. ein Kraftwerk ausgelegt werden. Geringe Leistungsdichte bedeutet umgekehrt einen höheren Materialaufwand.

Leistungsdichten im Vergleich: Energiequelle, Leistungsdichte in kW pro

 

Erdwärme 0,00006

Gezeitenströmung (Mittel) 0,002

Windströmung (Windgeschwindigkeit 6 m/s, Luftdruck 1000 hPa, Temperatur 20 °C) 0,128

Sonnenstrahlung (Solarkonstante) weniger als 1,37 (Mittel BRD 0,11)

Öl (Heizkessel) 20 – 30

Wasserströmung (6 m/s, Dichte 1.000 kg/m³) 108

Kohle (im Dampferzeuger-Brennraum eines Kraftwerkes) 500

Uran (am Brennelement-Hüllrohr) 650

 

Die EE haben die geringsten Leistungsdichten. Das bedeutet, ein hoher Materialaufwand/ Flächenbedarf ist zur Energieproduktion aus EE erforderlich.

Kommen wir zu den Flächenbilanzen der EE

Die Flächen-Bilanz für Biokraftstoffe/ Rapsöl

 

Rund 5% des primären Energieverbrauchs in Deutschland werden derzeit durch Biomasse gedeckt. Was wäre notwendig, um den Primärenergieverbrauch zu 100% aus Biomasse – wie z.B. Rapsöl – zu decken?

 

Antwort: Eine Anbaufläche, die in etwa acht mal so groß ist wie die Fläche Deutschlands wäre notwendig, um den Primärenergieverbrauch in Deutschland komplett über Rapsöl zu decken.

Die Flächen-Bilanz für die Windkraft

 

Rund 1% des primären Energieverbrauchs und rund 1,5% des Endenergieverbrauches in Deutschland werden derzeit durch Windkraft gedeckt. Der Endenergieverbrauch ergibt sich aus dem Primärenergieverbrauch, abzüglich der Verluste, die bei der Erzeugung der Endenergie aus der Primärenergie auftreten. Was wäre notwendig, um den Endenergieverbrauch zu 100% aus Windkraft zu decken?

 

Antwort: Ca. 26% der Fläche Deutschlands wären notwendig, weit mehr, als die Fläche Bayerns, (mit in etwa 145.000 Offshore-Windkraftanlagen der 5 MW-Klasse) natürlich offshore, um den Endenergieverbrauch in Deutschland komplett (d.h. im Jahresdurchschnitt) aus Windkraft zu decken.

Die Flächen-Bilanz für Photovoltaikstrom

 

Rund 0,2% des primären Energieverbrauchs und des Endenergieverbrauches in Deutschland werden derzeit durch Photovoltaikstrom gedeckt. Was wäre notwendig, um den Endergieverbrauch zu 100% aus Photovoltaikstrom zu decken?

 

Antwort: In etwa 7% der Fläche Deutschlands, oder nahezu die gesamte Fläche Brandenburgs wäre notwendig, (ca. 26.000 Quadratkilometer Fläche) um den Endenergieverbrauch in Deutschland komplett (d.h. im Jahresdurchschnitt) über Photovoltaikstrom zu decken.

 

Die Berechnungen für die einzelnen Flächenbilanzen gehen direkt aus dem Vorgängerartikel “Schlechte Flächen-Bilanz für Erneuerbare Energien” hervor. Dabei zu berücksichtigen ist, dass eine Vollversorgung durch eine der aufgeführten EE alleine nicht möglich ist, sondern eine Kombination der EE das Mittel der Wahl ist. Entsprechend ist bei der Abschätzung den Kosten-Bilanzen vorzugehen.

Kommen wir nun zur entscheidenden Frage: Was kostet eine Umstellung der Energieversorgung auf eine 100%ige Versorgung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland?

Die Kosten-Bilanz für Biokraftstoffe/ Rapsöl

 

Aus der Flächenbilanz geht hervor: Eine Anbaufläche, die in etwa acht mal so groß ist wie die Fläche Deutschlands wäre notwendig, um den Primärenergieverbrauch in Deutschland komplett über Rapsöl zu decken. Die Basisdaten: Netto ergibt sich ein Ertrag von ca. 1.290 Liter Rapsöl pro Hektar, bzw. 129.000 Liter pro km². Die Gesamtfläche Deutschland beträgt ca. 360.000 km². Um den Primärenergieverbrauch in Deutschland komplett über Rapsöl zu decken wären also ca. 129.000 x 360.000 x 8 = 371.520.000.000 (371,52 Milliarden) Liter Rapsöl pro Jahr erforderlich. Zwischen 50 und 60 Cent kostet der Liter Rapsöl. D.h. ca. 205 Milliarden Euro pro Jahr würde es kosten, um den Primärenergieverbrauch in Deutschland komplett über Rapsöl zu decken.

 

Alternativberechnung: In Deutschland beläuft sich der Primärenergieverbrauch auf rund 4 Mio. GWh/Jahr. Der Heizwert von Rapsöl beträgt  9,7 kWh/L = 0,0000097 GWh/L. Somit wären ca. 412.371.134.000 (412,37 Milliarden) Liter Rapsöl pro Jahr erforderlich um den Primärenergieverbrauch in Deutschland zu decken. Zwischen 50 und 60 Cent kostet der Liter Rapsöl. D.h. ca. 225 Milliarden Euro pro Jahr würde es kosten, um den Primärenergieverbrauch in Deutschland komplett über Rapsöl zu decken.

 

Die ca. 200 Milliarden Euro wären nur der jährliche Materialeinsatz (Unkostenbeitrag) der zur Bereitstellung des Brennstoffes Rapsöl notwendig wäre. Externe Kosten zur Energieerzeugung über Kraftwerke, etc. würden dann noch hinzu kommen.

Die Kosten-Bilanz für die Windkraft

 

Aus der Flächenbilanz geht hervor: Ca. 26% der Fläche Deutschlands wären notwendig, weit mehr, als die Fläche Bayerns, (mit in etwa 145.000 Offshore-Windkraftanlagen der 5 MW-Klasse) natürlich offshore, um den Endenergieverbrauch in Deutschland komplett (d.h. im Jahresdurchschnitt) aus Windkraft zu decken. Eine Offshore-Windkraftanlage der 5 MW-Klasse kostet ca. 15 Mio. € (bei einer veranschlagten Lebensdauer von 20 Jahren). (Zum Vergleich: Baukosten Alpha Ventus mit 12 Anlagen ca. 250 Mio. Euro und Baukosten Bard Offshore 1 mit 80 Anlagen ca. 1.200 Mio. Euro). D.h. der Bau der 145.000 Offshore-Windkraftanlagen würde rund 2.175 Milliarden Euro kosten und das veranschlagt auf eine Lebensdauer von 20 Jahren. Macht 109 Milliarden Euro Kosten pro Jahr alleine für die Aufrechterhaltung der Windparks. Hinzu kommen die Betriebs- und Wartungskosten der Anlagen und Demontage- und Entsorgungskosten nach 20 Jahren Betriebszeit.

Die Kosten-Bilanz für Photovoltaikstrom

 

Aus der Flächenbilanz geht hervor: In etwa 7% der Fläche Deutschlands, oder nahezu die gesamte Fläche Brandenburgs wäre notwendig, (ca. 26.000 Quadratkilometer Fläche) um den Endenergieverbrauch in Deutschland komplett (d.h. im Jahresdurchschnitt) über Photovoltaikstrom zu decken. Die Lebenszeit von Photovoltaikmodulen beträgt in etwa 25 Jahre. Danach bringen sie nur noch ein Teil ihrer Leistung, werden wartungsintensiv und müssen durch neue Module ersetzt werden. Der Quadratmeter Photovoltaikmodul kostet ca. 200 EURO (ebay-Preis, ohne Montage). 26.000 Quadratkilometer (Mio. Quadratmeter) Fläche mit Photovoltaikmodulen auszustatten würde also ca. 5.200 Milliarden Euro kosten und das veranschlagt auf eine Lebensdauer von 25 Jahren. Macht 208 Milliarden Euro Kosten pro Jahr alleine an Modulkosten für die Aufrechterhaltung. Hinzu kommen die Montage-, Betriebs-, Wartungskosten der Anlagen und Demontage- und Entsorgungskosten nach 25 Jahren Betriebszeit.

 

Das Fazit

 

Um eine Erstinfrastruktur aus 100% EE hier in Deutschland aufzubauen sind Material- und Baukosten zwischen ca. 2.000 – 5.000 Milliarden Euro erforderlich. Die Kosten um die Erstinfrastruktur zu erneuern/ aufrecht zu erhalten belaufen sich auf mindestens 100 – 200 Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu kommen die Betriebs-, Wartungs, Demontage- und Entsorgungskosten der Anlagen. Außerdem zu berücksichtigen sind der nötige Ausbau der Stromnetze und die Errichtung von Energiespeichern, welche notwendig sind, um die unstetige Windkraft und den Tages- und Jahresgang im Solarstrom auszugleichen. Denn bei Flaute gibt es keinen Windstrom und in der Nacht und im Winter wenig bis gar keinen Solarstrom. Der Energiebedarf in Winter ist aber besonders groß. Um das auszugleichen sind gigantische Energiespeicher und ein entsprechendes Stromnetz, welches den Strom nach Bedarf verteilen kann, erforderlich. Somit werden sich die oben genannten Kosten leicht verdoppeln bis verdreifachen. Abschließend noch zum Vergleich: Die privaten Haushalte gaben 2005 für Energie und Kraftstoffe rund 98 Milliarden Euro aus. Die Gesamtausgaben für Energie einschließlich Kraftstoffen in Deutschland beliefen sich 2005 auf 212 Mrd. €.

Michael Krüger zuerst erschienen bei Readers Edition am 26.10.11

Geowissenschaftler u.a. tätig gewesen am AWI




Risiken der finanziellen Beteiligung an Windkraftanlagen

Wir legen hier einen Auszug des Anschreibens vor, das uns Herr Eckhard Raabe zur Veröffentlichung seiner kleinen Studie über die finanziellen Risiken der Windkraftinvestitionen zugesandt hat:

"Zu unserem Hintergrund: Wir sind ein Kreis von betroffenen Bürgern vorwiegend im Odenwaldkreis/Hessen, der vor allem der Windkraft  und der Photovoltaik als Energiequellen skeptisch gegenübersteht. Unsere Stärke besteht darin, dass in ihm ausgewiesene Fachleute, u.a. Ingenieure, vertreten sind. Bei dem Text über die Beteiligungsmodelle ist mein Beitrag vor allem redaktioneller Natur. Ich bin aber von den Beteiligten autorisiert worden, ihn mit meinem Namen zu zeichnen und im Namen des Arbeitskreises zu verbreiten."

Eike meint ergänzend zur Studie von Herrn Raabe:

1. Fonds und Finanzmodelle aller Art, d.h. Anlagen, auf die ein Investor keinen unmittelbaren Einfluss und Zugriff hat, neigen generell dazu, dass Gewinne in die Taschen der verantwortlichen Inhaber fließen, die Anteilseigner dagegen mit allfälligen Verlusten belastet werden. Das ist eine, jedem Fachmann geläufige Erfahrung.

2. Investitionen in Anlageformen, die nicht nachhaltig sind – auf dem freien Markt hätten erneuerbare Energien ihrer Unwirtschaftlichkeit wegen nicht den Hauch einer Chance, sie überleben nur auf Grund massiver staatlicher Subventionen – laufen große Gefahr, früher oder später zu platzen („Ökoblase“).

Die Redaktion

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Energiewende? Ein neues Kohle-Zeitalter zieht auf!

Wie die Zeiten sich ändern. Vor nur drei Jahren, genau Ende August 2008, erklärte Angela Merkel bei der Grundsteinlegung für ein neues Kohlekraftwerk des Stromriesen RWE in Hamm/Westfalen: „Die Energieversorgung ist eine zentrale Frage des Industriestandortes Deutschland. Wir brauchen eine Initiative der Vernunft. Die Ablehnung neuer Kohlekraftwerke ist umwelt- und klimapolitisch kontraproduktiv. Wir dürfen nicht abhängig werden von ausländischen Stromlieferungen.“ Inzwischen hat die Bundeskanzlerin durch den überstürzten Ausstieg aus der Kernkraft selbst dafür gesorgt, dass genau das eingetreten ist. Nach der Abschaltung der Hälfte der deutschen Kernkraftwerke ist die deutsche Stromversorgung „auf Kante genäht“, wie man so schön sagt. Eine Kältewelle oder der plötzliche Ausfall von zwei, drei Großkraftwerken würden genügen, um bei uns für Tage die Lichter ausgehen zu lassen. Die deutsche Netzagentur gibt das unumwunden zu und hat nun für die Winterzeit ältere Kohlekraftswerksblöcke als „Kaltreserve“ eingeplant. Damit bestätigt die Netzagentur, was unabhängige Fachleute schon bei der Verkündigung der „Energiewende“ durch Angela Merkel voraussagten: Statt zum Aufbruch in das von den Grünen verheißene „Zeitalter erneuerbarer Energien“ wird der Atomausstieg zu einer Renaissance von Kohle und (in geringerem Umfang) Gas führen. Beim grünen Fußvolk führt das zu wachsender kognitiver Dissonanz, zumal inzwischen ausgerechnet die linksliberale „New York Times“ auf die stark negative Öko-Bilanz „grüner“ Energieträger wie Biosprit hingewiesen hat.

Es spricht ohnehin einiges dafür, dass das Zeitalter der Kohle als Rohstoff der Elektrizitätserzeugung nun erst richtig beginnt. Nach dem jüngsten Statistical Review of World Energy des Ölkonzerns BP, einer der verlässlichsten Quellen für weltweite Energiemarktdaten, ist der Kohleverbrauch in den letzten zehn Jahren fast um 50 Prozent gestiegen. Eine solch rasche Steigerung hat es zuvor noch nie gegeben. Zu 90 Prozent sind China und Indien für diesen Zuwachs verantwortlich. Der Anteil der Kohle an der weltweiten Primärenergieerzeugung erreicht fast 30 Prozent und ist damit wieder so hoch wie zuletzt im Jahre 1970. Mit 48,2 Prozent entfällt fast die Hälfte des Welt-Kohleverbrauchs auf China. Die Pläne der chinesischen Führung sehen bis 2035 einen Ausbau der Kohlekraftwerkskapazität auf 600 Gigawatt vor. Auch in den westlichen Ländern ist der Kohleeinsatz im Jahre 2010 mit 5,2 Prozent so stark gewachsen wie zuletzt im Jahre 1979.

Diese Entwicklung kam durchaus nicht überraschend, sondern entspricht marktwirtschaftlicher Logik. Denn die bekannten Kohlevorräte sind auf der Welt relativ gleichmäßig verteilt und reichen noch für etliche Jahrhunderte. Die Schätzungen reichen bis zu tausend Jahren und mehr. Zudem ist die Kohle, im Unterschied zu flüssigen oder gasförmigen Energieträgern, problemlos transport- und lagerfähig. Mit ihrer Hilfe ist also das heikle Problem der Energiespeicherung leicht lösbar. Die Kohlepreise sind zwar in diesem Jahr wegen der Überflutung australischer Kohleminen im letzten Winter vorübergehend auf 90 bis 120 Euro je Tonne angestiegen. Doch noch immer gehört die Kohle zu den preiswertesten Energieträgern. Sie ist daher für aufstrebende  Schwellenländer wie China und Indien die Energiequelle der Wahl. Leider bleiben die Kraftwerke dort, was das Ausfiltern von Schadstoffen angeht, noch immer weit hinter dem westlichen Stand der Technik zurück.

In der EU (außer in Polen) wird die Kohle jedoch von den Grünen aller Parteien grundsätzlich verteufelt, weil bei ihrer Verbrennung Kohlenstoffdioxid (CO2) entsteht. Dieses unsichtbare, geruchlose und ungiftige Gas wird für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht. Neue Kohlekraftwerke sollen deshalb nach dem Willen der EU-Kommission nur noch genehmigt werden, wenn sie das CO2 aus den Rauchgasen abscheiden und in tiefe Gesteinschichten verpressen. Das würde im Verein mit dem vorgeschriebenen Erwerb von CO2-Lizenzen über das europäische Emissionshandelssystem ETS allerdings die Kostenvorteile der Kohle weitgehend zunichte machen.

Darin besteht wohl auch der Hauptzweck der europäischen „Klimapolitik“. Diese stützt sich auf die 1896 vom schwedischen Chemiker Svante Arrhenius formulierte Hypothese vom „Treibhaus Erde“, die schon vor über hundert Jahren vom amerikanischen Physiker Robert William Wood als Fiktion entlarvt wurde. Wood konnte mithilfe eines einfachen Experiments zeigen, dass nicht einmal ein richtiges Gewächshaus so funktioniert, wie das „Treibhaus Erde“ angeblich funktionieren soll. Heute kann sich jeder selbst davon überzeugen, dass es zwischen der Kohleverbrennung und der Entwicklung der Durchschnittstemperatur auf der Erde keinen Zusammenhang gibt: Der starke Zuwachs des Kohleverbrauchs in den letzten zehn Jahren hat nicht zu einer nachweisbaren Erwärmung der Erde geführt. Im Gegenteil ist die Durchschnittstemperatur leicht gesunken.

Was die meisten nicht wissen: Arrhenius’ widerlegte Hypothese wurde schon zu Beginn der 1980er Jahre von führenden Köpfen der sozialistischen Internationale um Olof Palme und Gro Harlem Brundtland aus der Versenkung geholt, um die damals unrentabel gewordene Förderung von Erdgas in Russland und in der Nordsee durch die Einführung einer CO2-Steuer gegenüber der billigen Kohle wieder wettbewerbsfähig zu machen. Zwar konnten die Sozialisten bis heute keine direkte CO2-Steuer durchsetzen. Aber der CO2-Emissionshandel wirkt wie eine indirekte Steuer. Doch konnten die Sozialisten damit die Renaissance der Kohle nicht verhindern. Nun wäre es an der Zeit, sich vom Treibhaus-Schwindel zu verabschieden.  

Edgar Gärtner EIKE

Brandaktuell Roland Tichy in der Wirtschaftswoche "Blackout in Berlin"

Weil der Energie-Murks nicht länger zu vertuschen ist, hat die Bundesregierung vergangene Woche noch eine Expertenkommission eingerichtet. Glück auf!

Weiteres im Internet:

Merkel wirbt für den Neubau von Kohlekraftwerken

Statistical Review of World Energy

‚Serious’ Error Found in Carbon Savings for Biofuels




Das menschliche Geschlechterverhältnis nach den Atombombentests in der Atmosphäre, nach Tschernobyl und in der Umgebung von Kernkraftwerken: ein Kommentar

Einführung und Zusammenfassung

Dieser Kommentar bezieht sich auf ein vor Kurzem veröffentlichtes Papier von Scherb und Voigt (2011), und die darin aufgestellten Behauptungen stellen eine Kausalrelation her zwischen ionisierender Strahlung und sekundärem Geschlechterverhältnis her. Während es statistische Hinterzimmergewerbler gibt, hauptsächlich in Deutschland, welche Dutzende Blätter Papier zu diesem Thema hinauswerfen, ist keine dieser Behauptungen haltbar, wenn man sie ohne Vorurteile und sorgfältige Statistiken überprüft. Zunächst einmal, die heran gezogenen Beispiele – Nähe zu Kernkraftwerken, Zeitzeugen nuklearer Atomversuche [in der Atmosphäre] und die Tschernobyl-Katastrophe – sind ziemlich ungenaue Messorte der menschlichen Exposition zu ionisierender Strahlung. Im Besonderen ist die menschlich erzeugte Strahlung in den meisten Regionen der Erde winzig im Vergleich zu natürlichen Quellen wie kosmische Strahlen, Gammastrahlung aus der Erde, Zerfallsprodukte von Radon in der Luft und verschiedene Radionukleide, die man im Essen und Trinken findet. (Wissenschaftliches Komitee zu den Auswirkungen atomarer Strahlung der UN – UNSCEAR 2000: „Für die meisten Individuen ist diese natürliche Strahlungsbelastung größer als alle menschlichen Quellen zusammen“; S. 84).

Und selbst wenn man anthropogen erzeugte Strahlung als den Übeltäter sieht, medizinische Röntgenstrahlen sind sicher stärker als der nukleare Fallout von Atombombentests oder Strahlung aus Kernkraftwerken bei normalem Betrieb. Wenn also jemand ernsthaft daran interessiert sein sollte, einen kausalen Zusammenhang zwischen dieser Exposition und den Geschlechtseigenheiten bei der Geburt zu finden, sollte man vielleicht ermitteln, wie oft sich die Eltern vor der Empfängnis einer Röntgenuntersuchung unterzogen haben oder berufsbedingt stärkerer Strahlung ausgesetzt sind: Es ist wohlbekannt, dass Verkehrspiloten einer fortgesetzten höheren Strahlungsbelastung ausgesetzt sind, und es wäre sicher von Interesse zu ermitteln, ob diese Belastung Auswirkungen auf das Geschlecht ihrer Kinder hat.

Dann gibt es eine eindrucksvolle Liste von Faktoren, von welchen tatsächlich Auswirkungen auf Geschlechtseigenheiten bei der Geburt bekannt sind (siehe z. B. Jacobsen et al. 1999 oder Mathews and Hamilton 2005, sowie viele andere): Volkszugehörigkeit und das Einkommen der Eltern, die Reihenfolge bei der Geburt, das Alter der Mutter, Altersunterschiede der Eltern, Essgewohnheiten der Eltern, Körpertemperatur zur Zeit der Empfängnis und so weiter. All diese Dinge nicht zu betrachten macht eine solche Statistik von vornherein ungültig. Zum Beispiel, gab es je schon mal für die hier betrachteten Daten eine Untersuchung darüber, ob das mittlere Alter der Mütter konstant mit Zeit und Gebiet war?

Das Scheitern, diese beitragenden Faktoren zu berücksichtigen wird erweitert durch verschiedene, den Statistiken innewohnende Abkürzungen und Inkonsistenzen in der Literatur, die vor einigen Jahren dazu übergegangen ist, wie es der schottische Poet Andrew Lang ausdrückte – Statistiken zu benutzen wie ein Betrunkener Laternenpfähle – zur Unterstützung und nicht zur Erhellung. In einer kürzlichen Studie (Krämer und Arminger 2011) habe ich gezeigt, dass die populäre Behauptung, in der Nähe von Kernkraftwerken sei die Leukämie bei Kindern deutlich vermehrt, andere wichtige beitragende Faktoren vollständig ausgeblendet. Tatsächlich und ceteris paribus scheint es so zu sein, dass in einigen Ländern die Leukämiefälle bei Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken geringer sind als im übrigen Land. Und dieser Kommentar argumentiert, dass die Behauptung von Scherb und Voigt (2011) über nachteilige Auswirkungen von anthropogen erzeugter Strahlung nicht von den Daten gestützt wird, wenn man erst einige Verzerrungen bei der Datenmodellierung entfernt.

Zunächst haben Scherb und Voigt (2011) die Ergebnisse von Signifikanztests falsch interpretiert. Ein Signifikanztest bedeutet: Falls die Null-Hypothese stimmen würde – ein großes ‚falls’ – würde die Wahrscheinlichkeit des beobachteten Ereignisses geringer sein als ein vorab gewähltes Signifikanzlevel. Und diese ziemlich gemäßigte Behauptung wird sogar durch die extreme Abhängigkeit von der Größe und der Herstellung des Datensatzes sowie durch die verbreitete Praxis, die Ergebnisse multipler Tests zu verschleiern, noch weiter abgeschwächt. Das heißt, es werden eine Menge Tests durchgeführt, aber berichtet wird nur von den „signifikantesten“ Ergebnissen und der Untertreibung der Fehlerwahrscheinlichkeit der ersten Art. Dies wird in Abschnitt 2 unten weiter ausgeführt. Siehe auch Ziliak und McCloskey (2008) oder Krämer (2011).

Noch wichtiger ist, was ich anderswo (Krämer 2011) einen Fehler der dritten Art genannt habe. Damit meine ich, dass eine nicht bestätigte Null als Beweis missbraucht wird, dass das Gegenteil richtig ist. „Der Fallout durch die atmosphärischen Atombombentests beeinflusst die menschlichen Geschlechtseigenheiten bei der Geburt überall, und der Fallout aus Tschernobyl hatte einen vergleichbaren Einfluss in Europa und Teilen von Asien“ (S. 698). Eine derartige Behauptung kann niemals einfach auf einem statistischen Signifikanztest aufbauen!

Mein Hauptpunkt ist jedoch einer, der nicht einmal in der statistischen Signifikanz enthalten ist. Im Einzelnen sind die eindrucksvollen p-Werte bei Scherb und Voigt (2011) alle falsch. Man nehme den „signifikanten“ Abwärtstrend des Geschlechterverhältnisses in den USA vor dem vertraglichen Verbot solcher Tests im Jahr 1963. Anders als Scherb und Voigt behaupten, ist dieser Trend nicht „uniform“, und die Neigung des Graphen der Schätzzahlen basiert nicht auf Millionen von Datenpunkten, sondern auf genau 13. Und warum sollte man den Datensatz auf die Jahre 1950 bis 1963 dagegen abgrenzen? Atmosphärische Kernwaffentests gingen noch bis 1974 (Frankreich) und 1980 (China). Nimmt man alternative Unterperioden zur Hand, kann sogar ein positiver Trend gewonnen werden, wie ich in Abschnitt 2 zeige.

Der zweite von Scherb und Voigt analysierte Datensatz überdeckt 39 europäische Länder von 1975 bis 2007. Und wieder, wenn man eine Null-Hypothese wählt, die jeder gleich zurückweisen würde, können viele statistische „Effekte“ mit hoher Signifikanz gezeigt werden. Nimmt man Tabelle 1 bei Scherb und Voigt (2011, S. 702) als Startpunkt, gibt es zum Beispiel einen stark positiven Effekt, wenn man an den Küsten des Mittelmeeres lebt, unabhängig von jeder Exposition ionisierter Strahlung: Das mittlere Geschlechterverhältnis liegt hier bei 1,070, was hoch signifikant größer ist als anderswo (<0,01). Andererseits ergibt die Regression des Geschlechterverhältnisses im Vergleich zur Anzahl der Buchstaben im Namen des Landes ein negativer Effekt, und so weiter. Tatsächlich scheint es überhaupt keine natürliche Grenze hinsichtlich der Anzahl von Effekten zu geben, die mit ausreichenden Bemühungen und unter Verwendung des gleichen Datensatzes ans Licht gebracht werden können.

Schlussfolgerung

Der statistische Beweis bei Scherb und Voigt (2011), um ihre Behauptung zu stützen, das anthropogen erzeugte ionisierte Strahlung das Geschlechterverhältnis bei der Geburt beeinflusst, ist nicht überzeugend. Vielmehr scheint es so zu sein, dass Standards der statistischen Nachweise verzerrt worden sind, um die Daten zur vorher geäußerten Hypothese passend zu machen.

Die gesamte Arbeit kann hier heruntergeladen werden.

Ebenso ein Beitrag desselben Autors über "Piercing ist riskanter als Kernkraft" aus dem FOCUS 

Prof. Walter Krämer; Department of Statistics, TU Dortmund D-44221 Dortmund

Übersetzt von Chris Frey für EIKE.

Bemerkung des Übersetzers: bei dieser Übersetzung handelt es sich um eine Rückübersetzung eines vordem deutschen Textes, dessen Original jedoch nicht mehr aufzufinden war. Ich bin ziemlich sicher, dass der Autor mit einem Internet-Übersetzer gearbeitet hat.

Grundsätzlich gilt aber für diesen Text und für alle anderen, für EIKE übersetzten Texte von mir, dass ich prinzipiell niemals einen solchen Übersetzer verwende, sondern allenfalls ab und zu nach bestimmten Vokabeln suche.

Chris Frey

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Gas – Wind: Ein Vergleich

Die Energie, die sie innerhalb von zehn Jahren erzeugen können, gleicht sich: Acht Windturbinen mit 2,5 Megawatt (die mit grob geschätzt 25% ihrer Kapazität arbeiten) erzeugen in den ersten zehn Jahren in etwa genauso viel Energie wie die Erbohrung eines mittleren Schiefergasvorkommens in Pennsylvania (übertragen auf Strom mit einer Effizienz von 50%).

Fällt Ihnen die Wahl schwer? Lassen Sie es mich einfacher machen! Der Bohrturm der Schiefergas-Bohrung kann in einer Senke oder hinter einer Hecke verborgen werden. Die acht Windturbinen müssen auf Hügelkuppen stehen, weil nur dort der Wind richtig weht, und sind bis zu 40 Meilen [ca. 64 km] weit sichtbar. Und sie erfordern den Bau neuer Überlandleitungen in die Städte; das Gas aus dem Bohrloch wird in einer unterirdischen Pipeline transportiert.

Noch nicht überredet? Windturbinen zerschmettern jedes Jahr tausende Raubvögel, einschließlich Seeadlern in Norwegen, Steinadler in Kalifornien und Keilschwanzadler in Tasmanien. Auf YouTube gibt es ein Video, wie ein Gänsegeier in Kreta in einer Windturbine erschlagen wird. Einer Studie aus Pennsylvania zufolge würde ein Windpark mit acht Windturbinen etwa 200 Fledermäuse pro Jahr töten. Die Druckwelle eines vorbei sausenden Rotorblatts lässt einfach die Lungen dieser kleinen Lebewesen implodieren. Sie und ich können für die Jagd auf Fledermäuse oder Adler ins Gefängnis kommen; die Betreiber von Windturbinen sind dagegen immun.

Können Sie sich immer noch nicht entscheiden? Der Windpark erfordert acht Tonnen eines Elementes mit der Bezeichnung Neodymium, welches nur in der Inneren Mongolei angetroffen wird, und zwar durch das Kochen von Erz in Säure, was Seen radioaktiver Hinterlassenschaften erzeugt, so giftig, dass kein Lebewesen auch nur in die Nähe kommt.

Nicht überzeugt? Die Gasbohrung erfordert keine Subventionen – tatsächlich bringt es der Regierung saftige Steuereinnahmen – während Windturbinen für Sie substantielle Zusatzkosten zu Ihrer Stromrechnung verursachen, wovon ein Teil an reiche Grundbesitzer geht, auf deren Land die Turbinen stehen. Windstrom kostet dreimal so viel wie aus Gas erzeugter Strom. Machen Sie daraus neunmal mehr, wenn sich der Windpark auf See befindet. Hinzu kommt noch, dass die Kosten der Außerbetriebnahme des Windparks Ihren Kindern aufgebürdet werden – nur wenige werden sich länger als 25 Jahre drehen.

Haben Sie sich entschieden? Ich habe noch etwas vergessen. Wenn Sie sich für die Gasbohrung entscheiden, das ist es, Sie können sie haben. Wenn Sie sich für den Windpark entscheiden, brauchen Sie das Gas immer noch. Und zwar weil Sie eine Backup-Stromerzeugung für eine verlässlichere Stromquelle brauchen, wenn der Wind mal nicht weht. Aber der Kerl, der Gasturbinen baut, ist nicht glücklich, wenn sie nur bei schwachem Wind läuft, und ruft nun ebenfalls nach Subventionen.

Was sagen Sie? Die Gasvorräte gehen zur Neige? Haben Sie keine Nachrichten gehört? Das stimmt nicht! Bis vor fünf Jahren glaubte jeder, dass Gas als erster fossiler Treibstoff zu Ende gehen würde, noch vor Kohle und Öl. In Amerika machte man sich so große Sorgen, dass selbst Alan Greenspan den USA gesagt hat, dass sie Terminals für den Gasimport bauen sollten, was sie auch getan haben. Sie werden jetzt wieder eingemottet oder in Export-Terminals verwandelt.

Ein Typ namens George Mitchell hat die Gasindustrie auf den Kopf gestellt. Indem er die richtige Kombination horizontaler Bohrungen und hydraulischem Brechen (fracking) nutzte – beides ausgereifte Technologien – fand er heraus, wie man das Gas aus dem Schiefer holt, und zwar dort, wo es am meisten vorhanden ist, und nicht dort, wo es sich in (konventionell) porösem Gestein manchmal sammelt. Das Barnett-Feld mit Schiefer in Texas, auf dem Mitchell arbeitete, wurde zu einer der größten Gasreserven in Amerika. Dann wurde es vom Haynesville-Feld in Louisiana noch weit in den Schatten gestellt. Als noch größer erwies sich das Marcellus-Schieferfeld in Pennsylvania, wo man mit unglaublichen 500 Trillionen Kubikfuß Gas rechnet, größer als jedes bisher gefundene Ölfeld und auf der Schwelle zum größten Markt der Welt.

Die Auswirkungen von Schiefergas in Amerika sind schon jetzt erheblich. Gaspreise haben sich von den Ölpreisen abgekoppelt und liegen nur noch etwa halb so hoch wie in Europa. Chemische Industrien, die Gas als Ausgangsmaterial nutzen, eilen vom Persischen Golf zurück zum Golf von Mexiko. Städte rüsten ihre Busse auf Gasbetrieb um. Kohlebasierte Projekte werden auf das Abstellgleis geschoben, kernkraftbasierte Projekte werden abgebrochen.

Das ländliche Pennsylvania wird von den Abgaben durch das Schiefergas umgestaltet (Lancashire, pass auf!). Die Bohrstelle, die ich besucht habe, lag versteckt in einer Waldlichtung, unsichtbar bis zu dem Punkt, an dem ich um die letzte Ecke gebogen war, wo eine Horde wilder Truthähne die Straße überquerte. Bohrutensilien gab es an der Stelle fünf Wochen lang, gefolgt einige Wochen später von Lastwagen mit den Fracking-Werkzeugen. Als sie alle wieder weg waren, waren als einziges ein „Weihnachtsbaum“-Bohrturm und ein paar Speichertanks übrig geblieben.

Die Internationale Energieagentur EIA rechnet vor, dass es weltweit Vorräte von billigem Schiefergas für ein Viertel des Milleniums gibt. Eine Firma namens Cuadrilla hat ein Loch in Blackpool gebohrt in der Hoffnung, einige Trillionen Kubikfuß Gas zu finden. Im vorigen Monat gab sie den Fund von 200 Trillionen Kubikfuß bekannt, fast halb so viel wie im gigantischen Marcellus-Gasfeld. Das reicht, um die gesamte britische Wirtschaft mehrere Jahrzehnte lang am Laufen zu halten. Und es war gerade mal das erste Feld, das erbohrt worden war.

Jesse Ausubel ist ein akademischer Ökologe an der Rockefeller University in New York, der die sanften Töne liebt und der jeder Übertreibung abhold ist. Als ich ihn nach der Zukunft von Gas fragte, war ich überrascht durch den Nachdruck seiner Antwort. „Sie ist unendlich“, sagt er einfach. Gas, sagt er, wird der dominante Treibstoff des nächsten Jahrhunderts auf der ganzen Welt sein [wohl mit Ausnahme von Deutschland, A. d. Übers.]. Kohle und Erneuerbare werden dem weichen müssen, während Öl hauptsächlich für Transportzwecke gebraucht wird. Selbst Kernenergie könnte in den Startlöchern noch warten müssen.

Und er spricht nicht hauptsächlich über Schiefergas. Er erkennt eine womöglich noch größere Sache, die darauf wartet, bekannt zu werden, nämlich das Offshore-Gas aus den so genannten cold seeps [etwa: Austrittslöchern von Erdgas] rund um die Kontinentalsockel. In Israel hat man gerade ein riesiges Vorkommen entdeckt, und man plant den Bau einer Pipeline nach Griechenland, sehr zur Irritation der Türkei. Die Brasilianer werden plötzlich reich. Der Golf von Guinea ist ein heißer Favorit. Selbst unser eigenes Rockall-Ufer sieht vielversprechend aus. Asubel glaubt, dass viel von diesem Gas nicht einmal „fossiles“ Gas ist, sondern ursprüngliches Methan aus dem Weltall, dass tief im irdischen Gestein eingefangen worden war – ähnlich den Methanseen auf dem Saturnmond Titan.

Das Beste am billigen Gas ist jedoch zu betrachten, wen das ärgert. Die Russen und die Iraner hassen es, weil sie gehofft hatten, während der nächsten Jahrzehnte im Brennpunkt des Gasmarktes zu stehen. Die Grünen hassen es, weil es ihre Argumentation zunichte macht, dass fossile Treibstoffe immer teurer werden, bis selbst Wind- und Solarenergie damit wettbewerbsfähig sind. Dies gilt auch für die Nuklearindustrie. Die Kohleindustrie wird ein großer Verlierer sein (als jemand, der ein gewisses Einkommen aus Kohle bezieht, erkläre ich hiermit, dass das Schreiben dieses Artikels gegen meine berechtigten Interessen ist).

So ist es kein Wunder, dass heftige Attacken auf den Ruf von Schiefergas im Gange sind, getrieben durch eine unheilige Allianz von big green, big coal, big nuclear und Erzeuger von konventionellem Gas. Die Umweltbedenken gegen Schiefergas sind auf fast schon komische Weise gefälscht oder übertrieben. Hydraulisches Brechen oder Fracking verbraucht zu 99, 86% Wasser und Sand. Der Rest ist eine verdünnte Lösung von ein paar Chemikalien von der Art, die man auch unter dem Abwaschbecken in der Küche findet.

Staatliche Begutachter in Alaska, Colorado, Indiana, Louisiana, Michigan, Oklahoma, Pennsylvania, South Dakota, Texas und Wyoming haben übereinstimmend festgestellt, dass es keinerlei verifizierte oder dokumentierte Fälle einer Grundwasserverseuchung als Folge des hydraulischen Fracking gegeben hatte. Diese flammenden Austrittslöcher in dem Film „Gasland“ hatten buchstäblich nichts mit Bohrungen nach Schiefergas zu tun, und der Filmemacher wusste das auch, bevor er das Drehbuch geschrieben hatte. Die Behauptung, dass die Gasproduktion mehr Treibhausgase erzeugt als Kohle basiert auf falsch verstandenen Hypothesen über die Rate von Gaslecks und auf bewusst gewählten Zeiträumen, um den Einfluss der Treibhausgase zu errechnen.

Genau wie die japanischen Soldaten, die sich noch Jahrzehnte nach Kriegsende im Dschungel versteckt hatten, haben unsere politischen Führer die Nachrichten offensichtlich nicht gehört. David Cameron und Chris Huhne bestehen immer noch darauf, dass die Zukunft den Erneuerbaren gehört. Sie unterschreiben immer noch Verträge, die den Landbesitzern und Stromgesellschaften auf Ihre Kosten riesige Einnahmen garantieren und die damit einhergehend Landschaften zerstören und Arbeitsplätze vernichten. Die „grünen“ Subventionen der Regierung kosten einem mittleren kleinen Betrieb etwa 250 000 Pfund pro Jahr. Das sind zehn Arbeitsplätze pro Firma. Die Verbilligung von Energie ist – wie die industrielle Revolution bewiesen hatte – der schnellste Weg, Arbeitsplätze zu schaffen; die Verteuerung von Energie ist der schnellste Weg, diese Arbeitsplätze wieder zu verlieren.

Erneuerbare sind nicht nur erheblich teurer, unzuverlässiger und Ressourcen fressender (die Erfordernis von Stahl und Beton ist gigantisch) als Gas, sondern sie schädigen auch in erheblich größerem Maß die Umwelt, weil sie so landhungrig sind. Windräder töten Vögel und verderben Landschaften; Solarpaneele bedecken Wüsten; Tidenkraftwerke löschen die Ökosysteme von Zugvögeln aus; Biodiesel macht die Armen immer hungriger und zerstört den Regenwald, Wasserkraftwerke unterbrechen die Wanderung von Fischen. Wenn Sie das nächste Mal von irgendjemandem hören, dass all das „saubere“ Energie ist, lassen Sie ihm das nicht durchgehen!

Die Windkraft kann nicht einmal helfen, Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, weil sie Kohlekraftwerke als Backup braucht, was verschwenderisch ineffizient ist, wenn die Kraftwerke hoch- und herunter gefahren werden (Kernkraftwerke können nicht so ohne Weiteres hoch- und herunter gefahren werden). Selbst Deutschland und Dänemark sind damit gescheitert, ihre Kohlenstoffemissionen durch die Errichtung großer Windparks zu verringern.

Das Hinwenden zu Gas würde die Dekarbonisation dagegen sehr beschleunigen. In einer kombinierten Turbine wird Gas mit höherer Effizienz in Strom verwandelt als andere fossile Treibstoffe. Und wenn man Gas verbrennt, oxidiert man vier Wasserstoffatome für jedes Kohlenstoffatom. Das ist ein besseres Verhältnis als bei Öl, viel besser als bei Kohle und sehr viel besser als bei Holz. Ausubel berechnet, dass wir dank des Gases unaufhaltsam von Kohlenstoff zum Wasserstoff als unsere Energiequelle kommen, ohne die Erneuerbaren zu brauchen.

Das Bestehen auf einer Politik, die subventionierte erneuerbare Energie mitten in einer schlimmen Rezession zu einer Zeit, in der plötzlich riesige Mengen billigen und kohlenstoffarmen Gases verfügbar sind, weiter zu verfolgen ist so pervers, dass es schon an Geisteskrankheit grenzt. Nichts als bürokratische Trägheit und erworbenes Recht kann dies erklären.

Matt Ridley

Link: http://www.rationaloptimist.com/blog/gas-against-wind

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Wasserkraft für Deutsche Bahn? Offener Brief an Vorstandschef Grube!

Auf der Website der Bahn finden wir erläuternd von Dr. Rüdiger Grube: „Klimaschutz ist uns ein sehr wichtiges Anliegen, denn die Bahn steht wie kein anderes Verkehrsmittel für umweltfreundliche Mobilität. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit RWE unseren Bahnstrom noch ‚grüner’ machen und die CO2-Emissionen so weiter senken können. Damit kommen wir unserer Vision, die Bahnstromversorgung bis 2050 komplett auf regenerative Energien umzustellen, ein ganzes Stück näher.“

Dazu der offene Brief  von Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt vom 19.9.11

An den Vorsitzenden des Vorstandes

Herrn Dr. Grube

Deutsche Bahn 

Stephensonstr. 1

60326 Frankfurt am Main 

Bahncard 50 Nr. 7081 4101 2185 2998 HX 969 bis 22.11.11.

Sehr geehrter Herr Dr. Grube, 

mit großem Verständnis habe ich die Notwendigkeit einer Preiserhöhung durch Wegfall der kos­tengünstigen bahneigenen Kernkraftwerks-Stromerzeugungsanteile zur Kenntnis genommen.

Kein Verständnis kann ich allerdings als bisheriger Dauer-Bahnfahrkunde dafür aufbringen, dass Sie sich so wenig bzw. überhaupt nicht zur Verteidigung der kostengünstigsten und in unserem Land sehr sicheren Stromerzeugungsart „Kernenergiestrom“ eingesetzt haben.

Entsetzt war ich, als Sie mit Stolz verkündeten, nun einen langfristigen Strombezugsvertrag mit RWE über Wasserkraftwerksstrom exklusiv für den Bahnbetrieb abgeschlossen zu haben und auf dessen Basis sogar wahrheitswidrig irgendwelche CO2 – Ersparnisse fiktiv errechnen und die nicht sachkundigen Bahnkunden so vorsätzlich in die Irre führen. RWE hat klug gehandelt und einen Teil seiner Wasserkraftstromerzeugung wertsteigernd an den Kunden: „Deutsche Bahn“ gebracht.

Tatsache ist, dass RWE noch nie auch nur einen einzigen verfügbaren Kubikmeter Wasser in ei­nem der zahlreichen Wasserkraftwerke der RWE AG an der Turbine vorbei hat laufen lassen und diesen nicht zur Stromerzeugung genutzt hätte. Nun gehört nur noch Ihnen dieser größere Anteil guter Wasserkraftwerksstrom und alle anderen RWE Kunden erhalten entsprechend mehr Kohle oder Kernenergiestrom.

Zum Dank dürfen diese dann, sofern sie nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn fahren, dem­nächst etwas höhere Preise für ihr Bahnticket bezahlen.  Welch einen Schwindel haben nun auch Sie sich, Herr Dr. Grube, zu Eigen gemacht?

Ich kann Ihnen versichern, dass ich bereits meine morgige Fahrt von Aachen zum KIT in Karlsruhe zu einer Konferenz über Energiefragen wieder mit dem Auto – anstatt wie bisher üblich mit der Bahn – tätigen werde. Bei weiter steigenden Bahnpreisen werden viele mir folgen.

Leider ohne Hoffnung, dass unsere derzeitigen Wirtschaftsführer und Politiker dieser Generation aus dem singulären deutschen Zeitgeist, nachdem einerseits „Energie zum Luxusgut erklärt wurde“ und anderseits die friedliche Nutzung der Kernenergie verteufelt wurde, wieder zur wahrheitsbasierten aufklärenden Verantwortlichkeit zurück finden, verbleibe ich,

mit freundlichem Gruß,

Prof. Dr. Ing. Helmut Alt

PS. Das Zurückfinden aus diesem Irrweg wird unseren Kindern zufallen, wahrscheinlich hat Herr Prof. Dr.C.C. von Weizsäcker die Situation treffend erkannt, als er mir kürzlich zu unserer derzeitigen Energiethema­tik u.a. folgendes schrieb:

 „.…Deutschland wird deindustrialisiert und die Chinesen lachen sich ins Fäustchen. Bei einem hinreichend weit ge­gangenen Verarmungsstand kommt dann vielleicht eine Wende in der Meinung“. 

Im Sinne der Nachhaltigkeit zu beachten ist auch der englische Politiker David Lloyd George:

"Jede Generation hat ihren Tagesmarsch auf der Straße des Fortschritts zu vollenden. Eine Generation, die auf dem schon gewonnenen Grund wieder rückwärts schreitet, verdoppelt den Marsch für ihre Kinder".

Dies sollten wir unseren Kindern wohl ersparen

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Merkels Energiekonzept schadet der Industrie!

Dies gilt besonders für die energieintensiven Industrien Chemie, Aluminium, Eisen und Stahl, Nichteisenmetalle, Papier, Zement und Glas.  Dies sind Industrien, deren Energiekosten einen Anteil von mehr als 25 Prozent an der Bruttowertschöpfung erreichen. Sie werden schon durch den Emissionshandel zusätzlich belastet. Durch den überhasteten Ausstieg aus der Kernenergie und die überzogenen Ziele bei Wind- und Solarstrom kommen zu teure, global nicht wettbewerbsfähige Energiepreise hinzu. (Einen Vortrag von D. Ameling zum Thema finden Sie hier)

Beide zusätzlichen Belastungen führen zu einem leisen Abschied der Industrie aus Deutschland. Dieser Abschied hat in einigen Branchen bereits begonnen. Das gilt für Stahl mit dem Bau eines Stahlwerks in Brasilien. Das gilt für Aluminium mit der Stilllegung der Aluminiumhütte in Neuss.

Der Stahlindustrie in Deutschland drohen mit dem Energiekonzept der Bundesregierung zusätzliche Kostenbelastungen in Höhe von knapp 2 Milliarden Euro pro Jahr. Dieser Betrag entspricht in etwa der Investitionssumme dieser Branche in Deutschland. Die sich daraus ergebende Konsequenz, dass nicht mehr investiert wird, führt zu einer weiteren Schwächung der globalen Wettbewerbsfähigkeit. Dies wird den Auszug beschleunigen. Ein Rückzug dieser Werkstoffindustrien aus Deutschland würde eine ganz erhebliche Schwächung der Wertschöpfungskette vom Werkstoff bis zum fertigen Automobil, bis zur fertigen Maschine oder bis zum fertigen Haushaltsgerät bedeuten. Nur im schnellen Dialog zwischen Werkstoffherstellern und Werkstoffverwendern können die Innovationen realisiert werden, die die Abnehmerindustrien brauchen, um auch ihre Wettbewerbsfähigkeit global zu erhalten.

Noch beträgt der Anteil der industriellen Wertschöpfung an der Bruttowertschöpfung in Deutschland insgesamt etwa knapp 25 Prozent. Frankreich und Großbritannien liegen unter der Hälfte dieses Wertes. Wenn auch Deutschland diesem Beispiel folgt, drohen in Zukunft britische Verhältnisse.

Alle Industrieunternehmen haben in den vergangenen 10 bis 20 Jahren Dienstleistungen ausgegliedert an externe Unternehmen. Das gilt z. B. für die Datenverarbeitung oder Instandhaltungsleistungen. Dieser Teil industrieller Wertschöpfung erscheint in der Statistik konsequenterweise bei den Dienstleistungen. Geschätzt sind es zusammen genommen etwa 10 Prozent, die aus dem Dienstleistungsanteil der Volkswirtschaft dem Anteil der Industrie konsequenterweise zugeschlagen werden müssten, zumal diese Dienstleistungen auch wegfallen, wenn die betreffende Industrie nicht mehr da ist. In Wahrheit also beträgt der industrielle Wertschöpfungsanteil nicht 25 Prozent, sondern 35 Prozent. Ein Drittel unserer Volkswirtschaft hängt also ab von der industriellen Aktivität.

Die Bedeutung der industriellen Wertschöpfung in einer Volkswirtschaft wie Deutschland kann man auch daran erkennen, wie schnell die Industrie in unserem Land die Krise des Jahres 2009 überwunden hat. Ohne diese industrielle Leistungsfähigkeit, mit geringerer industrieller Wertschöpfung also, wären wir heute noch da, wo Frankreich und Großbritannien verharren. Anfang Juli erschien im „Daily Mirror“ in London ein Artikel mit der Überschrift „A quarter of Brits are living in fuel poverty as energy bills rocket (Ein Viertel aller Briten lebt in Energiearmut, seit die Energierechnungen wie eine Rakete stiegen)“. Wir in Deutschland dürfen dies nicht zulassen. Die Politik ist auf dem Irrweg.

Wohlstand und soziale Sicherheit hängen in starkem Maße von der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im eigenen Lande ab. Wer seine energieintensiven Industrien bewusst zusätzlich belastet, schwächt die Wertschöpfungskette, schwächt die Volkswirtschaft insgesamt. Dabei wird allzu leicht übersehen, dass mit einer schrumpfenden Volkswirtschaft auch Werte wie Immobilien verzehrt werden. Es kommt nicht nur darauf an, dass unsere Energie bezahlbar ist, nein, global wettbewerbsfähig muss sie sein. Die Wettbewerbsfähigkeit muss in Deutschland erhalten bleiben. Unsere Position als Exportnation Nr. 1 haben wir schon abgetreten an China. Jetzt gilt es, mindestens unser Exportvolumen zu halten.

Wenn Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in der F.A.Z. schreibt, „Klimapolitik hat nichts mehr mit Umweltschutz zu tun. Wir verteilen das Weltvermögen um“– natürlich von oben nach unten –, dann irrt er gewaltig. Das Gegenteil – von unten nach oben – wird eintreten, siehe Großbritannien. Die überzogene Förderung von Windstrom und Photovoltaik verteilt das Vermögen von unten nach oben, füllt die Taschen der wohlhabenden Investoren, und dies zu Lasten der Mieter. Wer überdies die Industrie schwächt, verringert den Wohlstand, schädigt das soziale Netz.

Prof. Dr. Dieter Ameling

zuerst erschienen unter Standpunkte in der FAZ vom 11.10.11

mit freundlicher Genehmigung des Autors




Endlager für atomare Abfälle am Beispiel des Salzstocks Gorleben

1. Vorwort

Vor einiger Zeit wurde ich angefragt, ob ich bereit wäre, die unten aufgeführten Artikel von Bräuer (2009) [12] und Bornemann et al. (2008) [10] zu kommentieren bzw. für eine breitere Leserschaft aufzuarbeiten. Mit meiner Antwort zögerte ich etwas bezüglich einer Zusage, weil mir bewusst war, wie verantwortungsvoll eine solche Aufgabe ist. Letztendlich sagte ich zu, weil mich schon allein der Sachverhalt dazu bewog, dass bei allen öffentlichen Debatten über das Für und Wider von Endlagern wie z. B. jenes von Gorleben das Wort von allen möglichen Personen geführt wird, jedoch sehr selten von den dafür prädestinierten Spezialisten. Für meine Zusage sprach also weiter, dass die genannten Spezialisten größtenteils meine Berufskollegen sind, so dass eine Stellungnahme meinerseits unter der Bedingung der Wahrung des Respekts gegenüber geleisteter Arbeit Dritter nur recht und billig ist, was immerhin besser wäre, als wenn dies von von Hause aus fachlich inkompetenten Journalisten, Philosophen, Schriftstellern o. ä. Personen bewerkstelligt werden würde. Schnell wurde mir klar, dass die Auseinandersetzung mit den o. g. Arbeiten natürlich bei weitem nicht ausreichend ist, um sich einen umfassenden Überblick über die Problematik der Endlagerung zu verschaffen. Insofern stellen die beiden Arbeiten nur die Spitze des Eisberges dar.

Das Ansinnen des vorliegenden Artikels besteht vor allem darin, anhand des bestehenden riesigen Informationsfundus hinreichend kurz und verständlich relevante Sachverhalte der Endlagerung im tiefen geologischen Untergrund einem erweiterten Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Das ist keineswegs eine leichte Aufgabe. Es erweist sich als äußerst schwierig, sich hierfür in kurzer Zeit ein objektives Bild zu machen und sich dementsprechend ein kompetentes Urteilsvermögen zu erarbeiten. In wie weit mir die Bewältigung dieser Aufgabe gelang, mag u. a. auch der Leser beurteilen.

Im Zuge der fachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema stößt man zwangsläufig auf die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), welche von Beginn an federführend für die Untersuchungsarbeiten u. a. am Salzstock Gorleben verantwortlich zeichnet. Die aktuellen Kenntnisse über die Salzstruktur von Gorleben basieren auf einer weit über 30 Jahre währenden Geschichte, die mit hochkomplexen Projekten vieler Untersuchungsetappen, entsprechenden Untersuchungsarbeiten und Phasen der Berichterstattung und mit anderen zahlreichen Nebenprojekten im Zusammenhang stehen. Dabei zeigt sich, dass die Bearbeitung vorliegender Problematik ein Werk vieler Fachleute hauptsächlich geowissenschaftlicher Disziplinen ist wie der Geophysik (komplexe Oberflächenmessungen, Messungen in Bohrungen und bergbaulichen Hohlräumen u. a.), Ingenieurgeologie (Standsichherheitsfragen, mechanisches Langzeitverhalten, thermische Eigenschaften u. a.), Hydrogeologie (Einfluss von Grundwässern, Langzeitbetrachtung der Grundwasserdynamik u. a.), allgemeine Geologie (geologische Struktur, Stratigraphie, Genese u. a.), um hier nur die wichtigsten zu nennen. Selbstredend basieren die Arbeiten auf den modernsten naturwissenschaftlichen Herangehensweisen  und auch gesellschaftswissenschaftlichen Erkenntnissen. Als selbstverständlich ist dabei der Einsatz modernster Laboranalytik, Bohrtechnik, Rechentechnik (Hard- und Software) anzusehen. Ganz deutlich tritt zu Tage, dass die Aufgaben im Zusammenhang mit der Untersuchung von potentiellen Endlagerstandorten keinesfalls von einer kleineren Gruppe von Bearbeitern weder fachlich noch physisch zu bewältigen sind.

Bei der Erarbeitung des Artikels wurden natürlich die Möglichkeiten des Internets genutzt so auch die Internetenzyklopädie Wikipedia. Dies erwies sich auch als sehr hilfreich, so dass sich somit Informationen sowie deren Vollständigkeit beispielsweise über die potentiellen Möglichkeiten der Endlagerung atomarer Abfälle erlangen bzw. gewährleisten ließen. Hinsichtlich Fragen der Endlagerung von Atommüll, der Kernkraft usw. zog sich jedoch durch jeden Artikel wie ein roter Faden die Handschrift der strikten Gegnerschaft gegen Kernkraft und die ins Auge gefassten Varianten der Endlagerung atomaren Abfalls, trotz des ersten Anscheins von Ausgewogenheit so, als wenn die objektive Wahrheit per se auf der Seite der kritischen Verfasser läge.

Was die Möglichkeit dessen betrifft, dass sich die übernommene Aufgabe als undankbar erweisen könne, spreche ich hier aus ureigener Erfahrung. Sehr oft zeigte sich diesbezüglich das Phänomen, dass Menschen mit ganz zweifellos hohen moralischen und intellektuellen Ansprüchen sich selbst und ihrer Umgebung gegenüber besonders aus der nicht naturwissenschaftlichen Sphäre nicht mehr in ihrer weiteren Meinungsbildung beeinflussbar sind und dabei äußerste Resistenz gegenüber naturwissenschaftlich basierten Argumenten zeigen.

2. Über die Notwendigkeit der Einrichtung von Endlagern

Im Zeitraum von 1957 bis 2004 wurden auf dem heutigen Territorium der Bundesrepublik insgesamt ca. 110 kerntechnische Anlagen errichtet und in Betrieb genommen. Zu diesen Anlagen zählen Kraftwerke wie auch Forschungsreaktoren , welche nicht der Energiegewinnung dienen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind davon in Deutschland noch 17 Anlagen in Betrieb (9 Kernkraftwerke, 8 Forschungsreaktoren) [5]. Durch diesen Betrieb fallen zwangsläufig radioaktive Abfälle an. Diese Abfälle stuft man vorrangig nach ihrem Gehalt an radioaktiven Stoffen und der damit verbundenen Wärmeentwicklung ein. International werden radioaktive Abfälle in schwach-, mittel- und hochradioaktive Abfälle klassifiziert. Wärmeentwickelnd sind vor allem Abfälle aus der Wiederaufarbeitung, in denen hohe Konzentrationen hochaktiver Spaltprodukte enthalten sind. In Atomkraftwerken der Bundesrepublik Deutschland wurden bisher jährlich ca. 450 Tonnen Abfall in Form abgebrannter Brennelemente (stark radioaktiv) erzeugt [1].

Ganz unabhängig davon, wie man sich zur Rolle der Kernkraft bei der Energiegewinnung verhalten mag, müssen alle Seiten letztendlich den Fakt anerkennen, dass im Lande einerseits beträchtliche Mengen radioaktiver Abfälle angefallen sind, auch künftig noch anfallen werden und andererseits ihre dauerhafte sichere Endlagerung der bisher praktizierten Alternative ihrer Zwischenlagerung auf unbestimmte Zeit vorzuziehen ist.

3. Anforderungen an Endlager

Die Kriterien für die Einrichtung und Nutzung von Endlagern für radioaktive Abfälle beruhen auf ihren für die Biosphäre schädlichen Eigenschaften, die hauptsächlich mit den langen Halbwertzeiten einiger radioaktiver Elemente bzw. ihrer Isotope in Zusammenhang stehen. Deshalb muss bei der Endlagerung dieser Abfälle ein direkter oder indirekter Kontakt mit der Biosphäre weitgehend bzw. am besten gänzlich verhindert werden. Nach neuerlichen Äußerungen von politischer Seite [2] wird die Gewährleistung einer effektiven Abschirmung über die Dauer von einer Million Jahren gefordert.

Die gesetzlichen Anforderungen an Endlager für radioaktive Abfälle aus kerntechnischen Anlagen basieren auf dem Atomgesetz (AtG) [3]. In einem Dokument des BMU sind die „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ (Stand 30. September 2010) [4] dargelegt. Darin sind u. a. die Sicherheitsprinzipien für die Einrichtung und den Betrieb entsprechender Endlager formuliert:

                  „Der dauerhafte Schutz von Mensch und Umwelt ist unter Beachtung folgender Sicherheitsprinzipien zu erreichen:

4.1        Die radioaktiven und sonstigen Schadstoffe in den Abfällen müssen im         einschlusswirksamen Gebirgsbereich konzentriert und eingeschlossen und damit möglichst lange von der Biosphäre ferngehalten werden.

4.2        Die Endlagerung muss sicherstellen, dass Freisetzungen radioaktiver Stoffe aus dem Endlager langfristig die aus der natürlichen Strahlenexposition resultieren den Risiken nur sehr wenig erhöhen.

4.3        Die Endlagerung darf die Artenvielfalt nicht gefährden. Dabei wird davon ausgegangen, dass auch terrestrische Ökosysteme sowie andere Spezies in ihrer Art geschützt werden, wenn der Mensch als Individuum vor ionisierender Strahlung geschützt ist.

4.4        Die anderweitige Nutzung der natürlichen Ressourcen darf nicht unnötig eingeschränkt werden.

4.5        Die Auswirkungen der Endlagerung auf Mensch und Umwelt dürfen außerhalb der Grenzen Deutschlands nicht größer sein als innerhalb Deutschlands zulässig. Zur Vermeidung unzumutbarer Lasten und Verpflichtungen für zukünftige Generationen sind folgende Sicherheitsprinzipien zu beachten:

4.6        Das Endlager ist so zu errichten und so zu betreiben, dass für den zuverlässigen langfristigen Einschluss der radioaktiven Abfälle im einschlusswirksamen Gebirgsbereich in der Nachverschlussphase keine Eingriffe oder Wartungsarbeiten erforderlich werden.

4.7        Es ist eine möglichst zügige Errichtung des Endlagers zu realisieren.

4.8        Für Errichtung und Betrieb einschließlich Stilllegung des Endlagers müssen die erforderlich werdenden finanziellen Mittel zeitgerecht zur Verfügung stehen.“

4. Praktiken und Möglichkeiten der Entsorgung und Endlagerung radioaktiver Abfälle

 An dieser Stelle seien kurz die Praktiken und Möglichkeiten der Entsorgung und Endlagerung radioaktiver bzw. anderer schädlichen Abfälle [5] aufgeführt. Eine Kommentierung dieser Möglichkeiten erübrigt sich z. T. von selbst.

Endlagerung im Eisschild der Antarktis

Bei dieser Idee wird davon ausgegangen, dass durch den mächtigen Eispanzer der Antarktis dort verbrachte radioaktive Stoffe wirksam von der Biosphäre isoliert gelagert werden können. Dem widerspricht jedoch die Wärmeentwicklung der Abfälle sowie die nach international verbindlichen Verträgen hohen Umweltauflagen für diese Region.

Entsorgung in den Weltmeeren

Bis 1994 konnten feste radioaktive Abfälle legal in den Meeren verklappt werden. Bisher ist es nach internationalem Recht noch legal, radioaktiv belastete Wässer in die Meere einzuleiten (Wiederaufbereitungsanlage La Hague, Nuklearkomplex Sellafield).

Lagerung unter freiem Himmel

Diese Variante der Lagerung radioaktiver Stoffe wird in großen Flächenländern wie Russland und in einigen GUS-Staaten bis heute praktiziert, weil man dort über relativ große unbesiedelte Territorien verfügt. Diese Herangehensweise birgt ganz ohne Zweifel ein hohes Gefahrenpotential für die Biosphäre.

Entsorgung im Weltraum

Entsprechend dieser Idee wird vorgeschlagen, atomaren Abfall mit Hilfe von Raketen auf andere Himmelskörper (Planeten, Asteroiden) und auch in Richtung Sonne zu transportieren. Dieser Lösungsvorschlag ist jedoch mit hohen Risiken (Gefahren in der Startphase im Bereich des Einflusses des Gravitationsfeldes der Erde) und extrem hohen Kosten verbunden.

Wiederverwertung

Im Falle der weiteren Energiegewinnung mittels Kernspaltung kann als atomarer Abfall angesehenes Material nach entsprechender Aufarbeitung einer industriellen Kernenergiegewinnung wieder zugeführt werden. Den atomaren Müll kann man insofern auch als wertvollen künftigen Rohstoff für die Gewinnung von Kernbrennstoffen ansehen.

Dieser Kategorie ist auch die Nutzungsart zuzuordnen, bei der Anreicherung und Energiegewinnung angefallenes abgereichertes Material (Uran) zur Herstellung von Uranmunition mit militärisch gewollter erhöhter Durchschlagskraft, erhöhter Toxizität und negativen Spätfolgen der Radioaktivität zu verwenden.

Transmutation

Bei diesem Verfahren sollen aus hochaktiven langlebigen Nukliden durch Neutronenbeschuss kurzlebige Nuklide hergestellt werden, womit die notwendige Dauer ihrer Abschirmung von der Biosphäre erheblich verkürzt werden würde. Forschungen dazu sind jedoch noch in ihren Anfängen, so dass derzeit auf der Basis der Transmutation noch keine industriell betriebenen Anlagen existieren.

Endlagerung im tiefen geologischen Untergrund

Entsprechend dieser Variante der Endlagerung wird die Deponierung radioaktiver Abfälle in geologisch stabilen Gesteinsschichten vorgesehen. In Deutschland wird in fachlich kompetenten Kreisen die Endlagerung radioaktiver Abfälle im tiefen geologischen Untergrund unter dem Vorzug von Salzstöcken als beste Entsorgungsvariante favorisiert. Neben der Endlagerung in Salzstöcken fasst man diese auch in Graniten, tonigen Gesteinen u. a. als so genannte Wirtsgesteine ins Auge. Beispielsweise konzentriert man sich in Frankreich auf die Suche von für die Endlagerung geeigneten Strukturen mit tonigen Gesteinen. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass auf dem Territorium von Frankreich nur wenige, anders genutzte oder für eine Endlagerung ungeeignete Salzstöcke existieren!

Konditionierung

An dieser Stelle soll kurz auf die so genannte Konditionierung von radioaktiven Abfällen eingegangen werden. Mit der Konditionierung werden die Abfälle so behandelt, dass sie in einen chemisch inerten Zustand versetzt werden und beispielsweise in Wasser unlöslich sind. Zum Beispiel werden hochradioaktive Abfälle dazu in Glas eingeschmolzen und wasserdicht in Edelstahlbehältern verpackt.

……………….

11. Fazit

Wahrlich, es hat den Anschein, dass der Standort Gorleben vorrangig aus politischen Gründen zur Auswahl kam. Man sehe sich nur die geografische Lage von Gorleben an! In den 1970-er Jahren „tobte“ noch der kalte Krieg…In diesem Zusammenhang wäre vorstellbar, dass der Standort Gorleben nicht die erste Wahl hätte darstellen können. Dem ist jedoch nicht so (s. Tab. 2). Dies ist außerdem keinesfalls ein ernsthaftes Kriterium für eine generelle Nichteignung des Standorts als atomares Endlager. Andererseits wurden immerhin für die Erkundung des Standorts Milliardenausgaben aus Rücklagen der Atomenergieerzeuger getätigt. Auch das Moratorium hatte über 10 Jahre lang seinen jährlichen Preis von ca. 22 Millionen Euro.

Selbst wenn sich erwiese, dass der Standort Gorleben als atomares Endlager nicht optimal wäre (was keineswegs heißen sollte, dass er generell nicht geeignet sei), so scheint m. E. das Prinzip, dass es für alle sachlichen Probleme eine optimale ingenieurtechnische Lösung gibt, im Fall Gorleben wenig bzw. nicht erschöpfende Anwendung zu finden. Hiermit sind vor allem die Möglichkeiten der Herstellung verschiedenster technischer Barrieren gemeint, wie es beispielsweise in der bundesdeutschen Abfallwirtschaft z. B. bei der Errichtung von Sondermülldeponien bisher geübte Praxis war und auch im internationalen Maßstab als äußerst vorbildlich gilt.

Bei intensiverer Beschäftigung mit der vorliegenden Materie unter ständigen Bemühungen Neutralität zu wahren, eigene Voreingenommenheit zu unterdrücken, gelang es mir jedoch nicht, mich des Eindrucks zu erwehren, dass bestimmte Personen, bestimmte Kreise wahrscheinlich aus persönlichem Profilierungsdruck heraus sowie auf jeden Fall aus Gründen politischen Kalküls mit dem Ziel politischer Machtausübung und Einflussnahme, objektiv betrachtet, auf meist unkonstruktive Weise permanent bestrebt sind, ganz fadenscheinig und häufig fachlich absurde „Haare in der Suppe“ aufzuzeigen. Das Fatale besteht hier darin, dass mit dieser demagogischen Art und Weise auf gesellschaftlicher Basis ganz offensichtlich erfolgreich politische Mehrheiten zu erringen sind.

Das letzte Wort über die Eignung oder Nichteignung des Standorts Gorleben sollte hierzu jedoch den Spezialisten – den Projektanten, den Erkundern, den Auswertern der Untersuchungsergebnisse usw. gehören unter der Bedingung, dass dazu eine sachliche Aufklärung der Öffentlichkeit erfolgte und auch sachlich möglich wäre, infolge derer ein weitgehender gesellschaftlicher Konsens erzielt werden könnte. Aber dies scheint in Deutschland gegenwärtig eine utopische Idealvorstellung zu sein…

Mit der Erarbeitung des vorliegenden Aufsatzes innerhalb der gegeben Zeit tat ich mich vor allem deshalb schwer, weil sich die Materie als sehr vielschichtig und umfangreich erwies. Außerdem hatte ich ständig das Gefühl im Nacken, einer Verantwortung, einem quasi Versprechen nicht gerecht werden zu können, ohnmächtig zu sein, einerseits angesichts der von anderen über einige Jahrzehnte geleisteten Detailarbeiten, den dabei angehäuften immensen Datenmengen, die mühevoll zu einem plausiblen Großen und Ganzen zusammengesetzt werden müssen. Andererseits dachte ich ständig an die sich in der Mehrheit befindenden Opponenten, wie schwer man sich dort wohl erfahrungsgemäß ernsthaften Argumenten gegenüber täte..?

Der gesellschaftliche Hintergrund ist besonders in Deutschland von politischen Weichenstellungen der nationalen Energiepolitik und einer paradoxerweise damit im Einklang stehenden vorherrschenden öffentlichen Meinung geprägt, die fast hoffnungslos von einer absurden, eigentlich perfiden Ideologie der Dekarbonisierung sowie einer aktionistisch betriebenen Politik physikalisch unsinnig so genannter erneuerbarer Energien indoktriniert scheint. Gleichzeitig grassiert weltweit eine Finanz- und Wirtschaftskrise. Das ist die Ausgangssituation, in der weitere Untersuchungsarbeiten am Salzstock Gorleben und damit zusammenhängende grundlegende Entscheidungen in naher Zukunft bevorstehen. Wie werden die Würfel fallen? Es ist abzuwarten! Bleibt zu hoffen übrig, dass in der Zukunft, was in der Menschheitsgeschichte schon vorgekommen sein soll, die Nüchternheit über die Benommenheit, die Sachlichkeit über die Verbohrtheit, die Offenheit über die Beschränktheit, die Vernunft über die Dummheit, Wissen über Glauben letztendlich die Oberhand gewinnt.

Glück Auf!

Dr. Bernd Hartmann für EIKE

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„Clean Development Mechanism“ Plan der UN „IM GRUNDE EINE FARCE”

In diesem Programm gab es von Anfang an einen wild wuchernden Betrug, was natürlich mehr ein Feature als eine Unstimmigkeit der UN ist. Natürlich möchten die UN dieses Programm ausweiten und die Geldmenge, die reiche Länder an arme Länder schicken, erhöhen. Ein führender deutscher Klimadiplomat, Otmar Edenhofer, hat es letzten Herbst taktlos so ausgedrückt: „Aber man muss ganz klar sagen, dass wir de facto durch die Klimapolitik das Weltvermögen umverteilen. Offensichtlich sind die Besitzer von Kohle und Öl darüber nicht enthusiastisch. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass die internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Sie hat fast nichts mehr mit Umweltpolitik zu tun“.

Der lustigste Aspekt dieser Geschichte liegt darin, dass die schädliche Information aus WIKILEAKS stammt. Offensichtlich haben sie nicht verstanden, dass sie nur linken Umtrieben dienen. Der Artikel in Nature könnte hinter einer Firewall verborgen sein, daher folgen hier die relevanten Abschnitte:

 (Das CDM) erlaubt es reichen Ländern, einige ihrer Kohlenstoffemissionen auszugleichen, indem sie in klimafreundliche Projekte investieren, wie z. B. Wasserkraftwerke und Windfarmen in den Entwicklungsländern. Verifizierte Projekte verdienen zertifizierte Emissions-Reduktionen – Kohlenstoffgutscheine, die gekauft und verkauft werden und die auf das Ziel der reichen Nationen, Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, angerechnet werden.

Aber eine im vorigen Monat auf WikiLeaks veröffentlichte diplomatische Depesche enthüllt, dass die meisten CDM-Projekte in Indien nicht hätten zertifiziert werden dürfen, weil die Emissionen dort nicht über das Maß hinaus reduziert worden waren, das man auch ohne diese auswärtigen Investitionen erreicht hätte. Indischen Funktionären war das Problem offenbar seit zwei Jahren bekannt.

“Was jetzt enthüllt worden ist, bestätigt unsere Ansicht, dass das CDM in seiner jetzigen Form eine Farce ist”, sagt Eva Filzmoser, die Programmdirektorin von CDM Watch, einer in Brüssel ansässigen Überwachungsorganisation [ a watchdog organization]. Die Enthüllungen zeigen auch, dass Millionen Tonnen behaupteter Reduktionen von Treibhausgasen reine Phantome sind, sagt sie, und potentiell Zweifel erregen über die Prinzipien des Kohlenstoffhandels. „Angesichts dieser Kommentare ist es kein Wunder, dass die USA aus dem Emissionshandel ausgestiegen sind“, sagt Filzmoser.

Steven Hayward; den Originalartikel finden Sie hier : 

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Greenpeace Gründer Patrick Moore: „Eine einfache Frage an Greenpeace“

„Heute ist ein historischer Tag in Deutschland und für die grüne Energie weltweit. Der deutsche Bundestag hat einen Präzedenzfall geschaffen – er hat nicht nur einen Plan zur Stilllegung aller Kernkraftwerke bis 2022 beschlossen, sondern auch deren Ersetzung durch Wind- und Solarkraft. Die Entscheidung wird Deutschland helfen, sein Ziel einer 40-prozentigen Reduktion seiner Kohlenstoffverschmutzung bis 2020 zu erreichen, was auch einen bedeutenden Schritt weg von Kohlekraftwerken darstellt.“

so Phil Radford, Executive Director of Greenpeace USA am 30. Juni 2011 Quelle hier

Die Wahrheit ist, dass Deutschland sich der 13-Gigawatt-Marke nähert (dem Äquivalent von etwa 13 Kernkraftwerken), die von Kraftwerken durch fossile Energieträger erzeugt werden, und man plant zusätzlich den Bau weiterer 10 Gigawatt leistender fossiler Kraftwerke (äquivalent zu weiteren 10 Kernkraftwerken), um den Energieverlust auszugleichen. Also ist die erneuerbare Energie nur ein Feigenblatt, um die Tatsache zu verdecken, dass Deutschland plant, saubere Kernenergie ohne Kohlenstoffausstoß durch verschmutzende, erhebliche Mengen Kohlenstoff ausstoßende Kohlekraftwerke zu ersetzen.

 „Einige 10 GW thermischer Energieerzeugungskapazität müssen in Deutschland bis 2020 errichtet werden, zusätzlich zu den bereits im Bau befindlichen Kapazitäten, um eine ausreichende Reserve zur Verfügung zu haben“, erklärte die Bundesregierung in ihrer Entscheidung, alle Kernkraftwerke in Deutschland bis 2022 zu schließen.

Platts Daten zufolge befinden sich rund 13 GW thermischer Kraftwerke (hauptsächlich Kohle, aber auch ein wenig Braunkohle und Gas) in verschiedenen Baustadien in Deutschland.

Es ist unwahrscheinlich, dass vier von neun Kohlekraftwerken und ein im Bau befindliches Braunkohlekraftwerk wie geplant 2011 und 2012 bestellt werden, und zwar wegen Problemen bei der Konstruktion des Heizkessels.

Betroffen sind die beiden Kraftwerkseinheiten von Vattenfall in Hamburg-Moorburg (840 MW) und das Braunkohlekraftwerk in Boxberg (675 MW), das Werk von GdF Suez in Wilhelmshaven (830 MW), die beiden 800 MW-Blöcke in Hamm und der 790 MW-Block von Evonik in Walsum“.

Henry Edwardes-Evans, “Germany ‘Needs 10 GW of New Plant’ Following Nuclear Phase-Out”, Platts, May 31, 2011 

Warum hilft Greenpeace Deutschland bei der Täuschung, dass Deutschland „sich von Kohlekraftwerken verabschieden wird“ und behauptet, dass D damit dem Ziel näher kommt, 40% der „Kohlenstoffverschmutzung“ bis 2020 zu reduzieren, wenn es doch offensichtlich zu einer erheblichen Zunahme der Kohlenstoffemissionen kommen wird, und zwar als Ergebnis der Schließung von Kernkraftwerken und der Inbetriebnahme der gleichen Menge von Kohle- und Gaskraftwerken? Könnte es sein, dass der Grund darin zu suchen ist, dass Deutschland der größte Geldgeber für Greenpeace ist, und dass Greenpeace die Öffentlichkeit glauben machen will, dass dies ein großer Sieg für die Umweltbewegung ist?

Patrick Moore

Zum Autor: Patrick Moore ist Mitbegründer von Greenpeace, inzwischen jedoch ein Kritiker dieser Organisation. Siehe hier:

Diese Beitrag erschien als Hinweis zuerst bei ACHGUT 

Übersetzt von Chris Frey für EIKE