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Wie das IPCC die Öffentlichkeit in die Irre führt, die negativen Auswirkungen der Klimaänderung übertreibt und die Vorteile wirtschaftlichen Wachstums ignoriert

Es wird immer wieder behauptet, dass die Klimaänderung verheerende Konsequenzen für arme Länder hat. Tatsächlich wird diese Behauptung vom IPCC und anderen Organisationen als eine wesentliche Rechtfertigung angeführt, den menschlichen Treibhausgasemissionen Restriktionen aufzuerlegen.

Aber es gibt einen inneren Widerspruch in den Behauptungen des IPCC selbst. Tatsächlich heißt es in dem gleichen sehr einflussreichen IPCC-Bericht einmal, dass es armen Ländern einerseits schlecht und andererseits in Zukunft viel besser gehen wird als heute. Also was denn nun? Der offensichtliche Widerspruch ergibt sich aus der Inkonsistenz, mit der das IPCC die Auswirkungen abschätzt. Am Beginn des Prozesses stehen verschiedene Szenarien künftiger Emissionen.

Diese Szenarien basieren selbst auch nur auf gewissen Annahmen über die Rate wirtschaftlichen Wachstums und der damit zusammenhängenden technologischen Entwicklung. Dem Szenario des größten Wachstums vom IPCC zufolge soll das Pro-Kopf-Einkommen in armen Ländern im Jahre 2100 doppelt so hoch sein, wie in den USA im Jahr 2006, selbst wenn man irgendwelche negativen Effekte der Klimaänderung berücksichtigt. (Bis 2200 wird es dreimal so hoch sein). Andererseits handelt es sich dabei um genau das gleiche Szenario, das zum größtmöglichen Temperaturanstieg führt – und es ist eines, mit dem man Ängste aller Art über den Einfluss der Klimaänderung auf die Armen geschürt hat. Unter dem Szenario der größten CO2-Zunahme (bekannt als A1FI) werden die Armen logischerweise neue Technologien übernommen haben, so dass sie viel besser als heute in der Lage sind, sich an das zukünftige Klima anzupassen. Aber diese Fortschritte der Anpassungsfähigkeit werden bei den meisten Abschätzungen über die Auswirkungen des Klimawandels nahezu vollständig ignoriert. Als Konsequenz überschätzen die Annahmen der „Auswirkungen“ seitens des IPCC systematisch die negativen Folgen und unterschätzen die positiven Auswirkungen. Mehr noch, in diesen Abschätzungen der „Auswirkungen” wird größtenteils nicht erwartet, dass die globale Erwärmung in Zukunft neue Probleme aufwirft; vielmehr wird angenommen, dass sie einige bestehende Probleme verschärft (im besonderen Hunger, Krankheiten und Extremereignisse), während sich andere Probleme abschwächen (wie Verluste von Wohnraum und Wasserknappheit an einigen Orten).

Die Reduktion von Treibhausgasen, die jeden Erwärmungseffekt reduzieren würden, egal ob der nun gut oder schlecht ist, ist nur ein Mittel, um mit den Konsequenzen der Erwärmung umzugehen. Und es wird vermutlich sehr teuer. Tatsächlich dürfte die Reduktion der Emissionen ärmeren Ländern kaum helfen, mit den Problemen umzugehen, die sie jetzt schon haben oder in Zukunft haben werden. Hinsichtlich der Sterblichkeit durch Hunger, Malaria und Extremereignisse zum Beispiel wird angenommen, dass die globale Erwärmung 2085 nur einen Beitrag von etwa 13% ergeben wird.

Ein anderer Weg, die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu begrenzen wäre es, die klimasensitiven Probleme der Armut durch „konzentrierte Anpassung“ [„focused adaption“] zu reduzieren. Dies könnte beispielsweise wesentliche Investitionen im Frühwarnsysteme, die Entwicklung neuer Erntetechniken und Investitionen in die Gesundheitsvorsorge einschließen. Konzentrierte Anpassung würde es der Gesellschaft ermöglichen, klimasensitive Probleme zu lösen, die die globale Erwärmung verschlimmern würden. Zum Beispiel würden Emissionsreduktionen höchstens die Sterblichkeit durch Hunger, Malaria und Extremwetterereignisse um lediglich 13% verringern, während die konzentrierte Anpassung diese Gründe der Sterblichkeit nahezu beseitigen könnte.

Ein dritter Weg könnte sein, die Wurzel auszureißen, wegen der die Entwicklungsländer so anfällig sind, nämlich Armut. Stärkeres wirtschaftliches Wachstum würde nahezu alle Probleme der Armut zu bekämpfen helfen, wie es das Beispiel der entwickelten Länder zeigt, und nicht nur die Probleme durch die globale Erwärmung. Noch viel sicherer ist es, dass deutliches wirtschaftliches Wachstum größere Vorteile bringt als die Reduktion von Emissionen: während es keinen Zweifel gibt, dass Armut zu Krankheit und Tod führt, gibt es grundlegende Zweifel an der Realität und der Größenordnung der negativen Einflüsse durch die globale Erwärmung. Dies gilt vor allem, weil Annahmen oftmals Verbesserungen der Anpassungsfähigkeit ignorieren. Von diesen drei Wegen ist es die deutliche wirtschaftliche Entwicklung, die das menschliche Wohlergehen in ärmeren Ländern am meisten fördern würde. Emissionsreduktionen würden dazu am wenigsten beitragen. Außerdem wird wirtschaftliche Entwicklung wegen der Trägheit des Klimasystems schneller Früchte tragen als jedwede Emissionsreduktion.

Auch für reichere Länder wird erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt trotz jedweder Klimaänderung in Zukunft viel höher sein wird als heute. Folglich sollten sich alle Länder auf deutliches wirtschaftliches Wachstum konzentrieren. Diese Maßnahmen würden nicht nur alle derzeitigen Probleme bekämpfen, die sich in Zukunft verschlimmern könnten, sondern würde es auch der Menschheit ermöglichen, viel effektiver mit anderen Problemen umzugehen, egal ob sie mit dem Klima oder anderen Ursachen in Verbindung stehen.

Das IPCC sieht die ärmeren Länder durch die globale Erwärmung einem größeren Risiko ausgesetzt als reiche Länder, weil erstere weniger in der Lage sind, Ressourcen zu mobilisieren, die sie für Technologien brauchen, um mit den Folgen der globalen Erwärmung fertig zu werden. Das heißt, ihre „konzentrierte Anpassung“ ist klein.

Das IPCC behauptet auch, dass die globale Erwärmung viele Probleme verschärfen wird – wie z. B. Malaria und andere Krankheiten, Hunger, Wasserknappheit, Verwundbarkeit durch Extremwetterereignisse und Überschwemmungen – denen die armen Länder derzeit gegenüber stehen und mit denen fertig zu werden sie Schwierigkeiten haben. Aber basieren sie alle im Grunde nicht auf dem Fehlen wirtschaftlichen Wachstums?

Basierend auf der Behauptung, dass die gegenwärtige Anpassungsfähigkeit der armen Länder niedrig ist, behaupten das IPCC und andere, dass die globale Erwärmung auch ihre nachhaltige Entwicklung verhindert. Andere behaupten, dass die Auswirkung der globalen Erwärmung schwache oder arme Regierungen überwältigen könnte, was zu wirtschaftlicher und politischer Instabilität führt. Und das wiederum könnte Terrorismus und Konflikte fördern mit der Folge eines Massenexodus’ in Richtung reichere Länder.

Diese Studie versucht abzuschätzen, ob diese Annahmen gerechtfertigt sind. Es fängt an bei einer Diskussion, die Licht auf die Hauptfaktoren wirft, die die Trends klimasensitiver Indikatoren menschlichen Wohlergehens beeinflussen. Die Diskussion erkennt die Rolle fossiler Treibstoffe bei der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung an.

Als Nächstes untersucht sie die Behauptung – unter Einschluss der Ansicht, dass arme Länder durch die künftige Auswirkung der globalen Erwärmung hinweg gespült werden – dass ihre Anpassungsfähigkeit auch in Zukunft niedrig bleibt. Sie untersucht besonders, ob diese Sicht im Lichte ökonomischer Annahmen gerechtfertigt ist, die in den IPCC-Szenarien entworfen werden.

Diese wirtschaftlichen Annahmen sind unter den wesentlichen Treibern der IPCC-Projektionen zur Klimaänderung und werden dann benutzt, um den zukünftigen Einfluss der Globalen Erwärmung (einschließlich spezieller Schäden) abzuschätzen. Sie sind also für Schätzungen der Größenordnung und der Richtung der globalen Erwärmung fundamental. Die Studie macht sich ferner Gedanken über die Prämisse, dass höhere wirtschaftliche Wachstumsraten nicht nur zu größeren klimabezogenen Auswirkungen führen, sondern auch zu höherer Anpassungsfähigkeit. Da erhebt sich die Frage, ob die wirtschaftliche Entwicklung und damit verbundene technologische Änderungen den Schaden durch die globale Erwärmung in den IPCC-Szenarien stärker vergrößern als die Zunahme der Anpassungsfähigkeit und als Konsequenz nachhaltige Entwicklungen verhindern. Genauso erhebt sich die Frage, ob eine unzureichende wirtschaftliche und technologische Entwicklung die Fähigkeit, mit der künftigen globalen Erwärmung fertig zu werden, behindern würde.

Indur Goklany

Link: http://reason.org/studies/show/how-the-ipcc-climate-change-reports

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Der Skandal des B.U.N.D

Grund waren Artenschutzbedenken des Juchtenkäfers wegen, einer Daumennagel großen, seltenen Käferart aus der Unterfamilie der Rosenkäfer (hier). Wer konsequenter Naturschützer ist (der Autor zählt sich dazu), wird diesem Richterspruch vielleicht gerade noch zustimmen. Allerdings kann die Klage des BUND schwerlich aus Artenschutzgründen erfolgt sein, man darf politisch-ideologische Motive vermuten. Beleg dafür ist die Haltung des BUND zu Windrädern, deren massive Tötung von Fledermäusen und Vögeln unbestritten ist und jeden ehrlichen Tierschützer auf die Barrikaden treibt. Zum Schutz von Lebewesen gegen Windräder schweigt der BUND indes nicht nur, im Gegenteil, er wirbt sogar auf seiner Webseite für Windradanlagen und stellt diesen tiermordenden Ungetümen auch noch einen „Persilschein“ aus. Wir lesen

Bei der Umweltbewertung der Windenergie hat sich gezeigt, dass bis auf wenige besondere Orte und wenige besonders gefährdete Vogelarten die Konflikte mit dem Vogelschutz sehr gering sind. Der BUND hat sich in seiner Position Windenergie klar für den Ausbau der Stromproduktion aus Windenergie ausgesprochen und Anforderungen formuliert, wie bei diesem Ausbau der Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt werden soll.

Die massive Gefährdung und Tötung durch* Windräder zumindest für Vögel und Fledermäuse ist auf der anderen Seite sogar Gegenstand einer Studie, die das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Auftrag gegeben hat und an der sich auch der Naturschutzbund Deutschland NABU beteiligt. Auch der NABU äußert sich zu Windrädern (hier), allerdings wesentlich kritischer als der BUND, man liest

Rotmilane verunglückten im Vergleich zu anderen Greifvögeln bisher besonders häufig an Windkraftanlagen. Das Bundesumweltministerium hat nun die Förderung des mehrjährigen Verbundprojektes bewilligt, in dem den Ursachen der Kollisionen auf den Grund gegangen werden soll. Dazu sind eine Reihe verschiedener Untersuchungen geplant. Unter anderem werden Rotmilane, Seeadler und Wiesenweihen in verschiedenen Teilen Deutschlands mit kleinen Sendern ausgestattet. So können ihre Flugbewegungen in der Nähe von Windkraftanlagen genau untersucht werden. Auch sind experimentelle Veränderungen an Windkraftanlagen vorgesehen.
„Wir hoffen durch unsere Untersuchungen dazu beizutragen, die Kollisionsraten von Greifvögeln an Windkraftanlagen zu senken und so die Konflikte zwischen Windkraftnutzung und Naturschutz weiter zu verkleinern“, sagte Dr. Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU. Durch die Förderung des Bundesumweltministeriums ist es gelungen, die Institute und Einrichtungen mit den größten Erfahrungen in diesem Metier aus verschiedenen Teilen Deutschland zusammenzubringen. Mit von der Partie sind außerdem die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz in Bad Sassendorf, der Förderverein Greifvogelmonitoring und die Firma Ökotop in Halle/S. sowie die Staatliche Vogelschutzwarte im Landesumweltamt Brandenburg.

Das Statement des NABU klingt verhalten, und einen konsequenten, vom „Zeitgeist“ freien, mutigen Naturschutz – dazu gehört insbesondere auch der Landschaftsschutz und der Schutz von menschlichen Windradanrainern – kann man daraus leider nicht ableiten.

Was den BUND angeht, ist EIKE der Meinung, dass er seine satzungsgemäß verordneten Naturschutzziele in grober Verfehlung bewusst ignoriert und, vorrangig grün-ideologisch gesteuert, kein Naturschutzverein ist, der diese Bezeichnung überhaupt verdient. Wir möchten mit unserem Beitrag alle Naturschützer und insbesondere ideologiefreie Mitglieder des BUND auf diesen Skandal  aufmerksam machen.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(EIKE-Pressesprecher)

* korrigiert. Dank an Leser Kosenday

Lesen Sie dazu auch den neuen „Windräder töten Vögel“ Bericht des Biologen Dr. Friedrich Buer im Anhang

Aus dem letzten Absatz daraus:

Anfang September treffen sich auf Einladung von Hubert Weinzierl, des Präsidenten des Deutschen Naturschutzringes (DNR), der Dachorganisation von rund 100Umweltschutzverbänden, der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern, Ludwig Sothmann, sowie Sebastian Schönauer vom Bund Naturschutz in Bayern gemeinsam mit dem Bayerischen Umweltminister, Markus Söder, bei einem neuen 3-Megawatt-Windrad im mittelfränkischen Emskirchen, das mitten in einen Wald betoniert wurde. Künftig wird das Wummern dieser Industrieanlage kilometerweit zu hören sein und den Wald entwerten.

 

Hier kündigt Söder 1.000 weitere Windräder in Bayern vorzugsweise in Wäldern an. Dazu sollen die Genehmigungen verkürzt und nur noch drei Monate dauern. Lärmgutachten sollen stark eingeschränkt werden und die Behörden sollen die Bestimmungen für den Naturschutz nicht mehr so streng nehmen. Der Artenschutz soll abgespeckt werden und auch in Landschaftsschutzgebieten und Naturparks dürfen bald Windräder stehen. Und wie reagieren die Spitzenfunktionäre des Natur- und Umweltschutzes? „Die Politik bewegt sich endlich“ betont Sebastian Schönauer vom Bund Naturschutz. Von einem „großen Sprung“ spricht der oberste Vogelschützer Ludwig Sothmann. Und Hubert Weinzierl schwärmt: „Die Energiewende ist ein Geschenk. Konflikte um Windräder werden minimiert“. Man wolle „zeigen, dass Windkraft auch im Wald genutzt werden kann“. Eindringlicher kann das Fukushima des Natur- und Umweltschutzes von seinen Spitzenfunktionären nicht vorgeführt werden. Arme Anwohner, arme Tiere und armer Wald!

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Sonne verbrannt

Solar Millenium An. der Redaktion) Gläubigerschutz beantragt hat, deutet darauf hin, dass das erste Entweichen der Luft aus dem lustigen grünen Subventionsgiganten zu einem großen Vakuum-Blowout geworden ist. Die vielen verschiedenen, nach Wohlstand schreienden Organisationen, die den Sektor der Erneuerbaren überrannt haben, werden nicht einfach oder gnädig aufgeben, aber der Heißluftballon der Grünwirtschaftler verliert rasch die öffentliche ga-ga-Unterstützung, den er während des vergangenen Jahrzehnts gehabt hatte.

Der Verlust des politischen Rückhalts, massive übermäßige Ausbreitung unter dem Schub von Subventionen plus die Erkenntnis, dass die erneuerbare Energie mit Abermilliarden Dollar an Kosten für Verbraucher und/oder Steuerzahler daherkommt, all das bedeutet für Solar- und Windenergie, Biotreibstoffe und andere Quellen grüner Energie Schwierigkeiten.

Dem Risiko, beschädigt zu werden, international und in Kanada, sind auch einige auf Risiko spielende Kapitalisten und finanzielle Schwergewichte ausgesetzt, die die Angst vor der globalen Klimaänderung für jeden Dollar an Subvention, den sie bekommen können, vorangetrieben hatten. In den Nachrichten war zu hören, dass sich [die Firma] Solon, die seit Monaten die Kosten und die Belegschaft drastisch reduziert, einem Bank-Ultimatum gegenüber sah und jetzt Gläubigerschutz für eine 375-Millionen-Dollar schwere Anleihe von der Deutschen Bank AG braucht, dem globalen Bank-Giganten. Die Deutsche Bank hat während der letzten Jahre grüne Energie massiv gefördert, indem sie eine internationale Kampagne lancierte mit der drohenden Klimakatastrophe, falls die Regierungen keine Einspeisetarife und andere Subventionen sowie Garantien für Erneuerbare-Energie-Firmen auf den Weg bringen würden, wofür die Deutsche Bank Geld verleihen würde.

Heute ist es fast unmöglich, alle Solarfirmen, die in Schwierigkeiten oder bankrott sind, oder die längst nicht mehr ohne Stützung durch den Steuerzahler in Betrieb wären, aufzulisten. Auch die Spur des Geldes zu verfolgen ist ein Problem. Die bekannteste ‚ausgebrannte‘ Firma vor Solon war Solyndra, die Firma in den USA, die nach einer Zuwendung von 535 Millionen US-Dollar von der Regierung der USA zusammengebrochen war. Es gibt Dutzende weiterer gescheiterter oder in Schwierigkeiten steckender Unternehmen.

Im US-Bundesstaat Oregon erhielt der berüchtigte Windpark Shepherds Flat, der größte der Welt, vor zwei Wochen eine positive Beurteilung der Rating-Agentur Fitch, jedoch mit negativen Aussichten, über Anleihen von 1,2 Milliarden Dollar. Diese Anleihen wurden vom früheren Wirtschaftsberater des Präsidenten Larry Summers im vorigen Jahr ausgewählt. Das Shepherds Flat – Projekt erfordert 1,9 Milliarden Dollar für die Installation von Turbinen der Firma General Electric, zusammen mit 1,2 Milliarden Dollar an Subventionen und Kreditgarantien. Fitch sagt, dass diese Operation „vom Bankrott geschützt [bankruptcy remote]“ ist, weil die Regierungen für die Anleihen garantiert. Aber es fügte eine Warnung vor negativen Aussichten an, weil die US-Regierung negative Aussichten [hinsichtlich der Finanzierung] bietet.

Fitch hat nicht gesagt, dass die US-Regierung negative Aussichten bietet, weil sie Geld für Dinge wie Wind- und Solarenergie ausgibt. Seit seiner Verabschiedung im Rahmen des Förderprogramms von Präsident Obama im Jahre 2009 hat die erneuerbare Energie 9,6 Milliarden Dollar verschlungen, eine Summe, von der das Magazin Time sagt, sie sei dreimal so hoch gewesen wie der Kongress erwartet hatte.

Am Mittwoch wurden in Washington Lobbyisten der erneuerbaren Energien – Wind, Biotreibstoffe, Solar – beim Finanzkomitee des US-Senats vorstellig und haben auf eine Erhöhung der Subventionen für ihre Firmen gedrängt. Biodiesel ist abhängig von einem Kredit von 1 Dollar pro Gallone [ca. 4 Liter], der am 31. Dezember ausläuft. Mit der Unterstützung für Ethanol, die zum gleichen Zeitpunkt ausläuft, wird erwartet, dass Biodiesel das gleiche Schicksal ereilen wird. Ein Kredit aus Steuergeldern für Windenergie, etwa 2,2 US-Cent pro Kilowattstunde Windenergie, wird Ende nächsten Jahres auslaufen.

Die subventionierten Industrien bringen die üblichen Argumente hervor, nämlich dass ihre Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und saubere Energie erzeugen. Das langsame Aushauchen von Kyoto und die langfristigen Aussichten der Klimapolitik nach Durban bestärken das Gefühl, dass grün sein nicht länger einfach ist.

Die wirtschaftliche Basis für diese Arbeitsplätze wird durch zahlreiche Berichte und Studien unterminiert, die zeigen, dass die Kosten der Subventionen und für die Steuerzahler mindestens so viele Jobs zerstört wie neu geschaffen werden. Der Bericht eines Komitees des US-Repräsentantenhauses (dominiert von den Republikanern) warnte, dass die USA „die heimischen Kohle-Ressourcen auf dem Altar des vom Unglück verfolgten ‚grüne-Energie-Experiments‘ opfere“, so dass fehlgeleitete Dollarmilliarden für diese Industrien im Sand versickern.

In Ontario, Heimat für Milliarden schwere Subventionen für Einspeisetarife, scheint die Regierung auf dem Wege zu sein, den Wert dieser Tarife in zukünftigen Verträgen zu reduzieren. In einem vor Kurzem erschienenen Bericht vom Generalauditor der Provinz wurde ein düsteres Bild einer Regierung gezeichnet, die Milliarden Dollar von Steuer- und Ratenzahlern verbrennt, um Energie zu erzeugen, die die Provinz gar nicht braucht.

Kürzungen der Subventionen sind unvermeidlich. Aus Furcht davor haben die Hauptnutznießer der Tarife – 13,5 Cent pro Kilowattstunde Wind-, bis 80 Cent pro Kilowattstunde Solarenergie – eine Kampagne gestartet, mit der sie ihre industriellen Gegner angreifen. Mittels ihrer Lobbyorganisation, der Ontario Sustainable Energy Association, haben die Erzeuger erneuerbarer Energie in der vorigen Woche die Kernkraftproduzenten wegen ihrer Subventionen angegriffen.

Eine große Schlammschlacht unter subventionshungrigen Industrien erzeugt eine wenig erquickliche Vision. Aber es ist genau das, was man tun muss, wenn die Blase platzt und man Unterstützung und Logistik als Industrie verliert.

Terence Corcoran

Link: http://opinion.financialpost.com/2011/12/14/terence-corcoran-sun-burned/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Das Zeitalter der „Erneuerbaren“ geht vielleicht schon vorzeitig zuende? SPON titelt: Skandalfirma Solar Millenium ist pleite

Update 22.12.11

Reuters berichtet dass bereits 5000 Solarfirmen in Deutschland ihre Tore geschlossen, bzw. ihre Belegschaften reduziert hätten. In der noch immer politisch grün gehätschelten Branche geht nun trotz allem die Angst um.

SPON schreibt: Ein monatelanger Kampf geht zu Ende: Die Erlanger Ökoenergiefirma Solar Millenium hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen hatte sich einen Dauerstreit mit Kurzzeit-Chef Utz Claasen geliefert, zuletzt kamen große Probleme in Spanien und den USA hinzu.

"Wir entwickeln die Zukunft", lautet der Slogan von Solar Millenium – doch schon bald dürfte das Unternehmen Geschichte sein. Nach monatelangem Überlebenskampf stellte der Kraftwerksentwickler am Mittwoch beim Amtsgericht Fürth einen Insolvenzantrag. Das teilte die Erlanger Firma am Mittwoch mit…

Lesen Sie hier und hier weiter 

Auf ACHGUT finden wir

Jetzt beginnt das grosse Sterben

Es ist die zweite Solarpleite in Deutschland binnen einer Woche. Der wirtschaftlich angeschlagene Solarkraftwerk-Hersteller Solar Millennium hat Insolvenz beantragt. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Erlangen mit. Nach dem Berliner Solarmodulhersteller Solon , der vor einer Woche vor dem Amtsgericht in Charlottenburg einen Insolvenzantrag stellte, ist dies schon die zweite Pleite in der Branche binnen weniger Tage.—“Wir entwickeln die Zukunft”, lautet der Slogan von Solar Millenium – doch schon bald dürfte das Unternehmen Geschichte sein

Aus und vorbei

Der Mineralölkonzern BP macht seine Solarsparte dicht. Es ist der letzte Schritt des Niedergangs eines Geschäftsfeldes: Das Unternehmen hatte seine eigenen Solarmodulfabriken schon in den letzten Jahren abgewickelt, jetzt endet auch das Geschäft mit der Projektentwicklung 30 Jahre nach der Gründung der BP Solar.

Ergänzung: Q-Cells Aktien verloren 1,2 Prozent (auf 0,55 €), die von Solarworld büßten 0,8 Prozent (auf 3.42 €) ein.

Michael Limburg EIKE

mit Texten von SPON und Benny Peiser von ACHGUT




Handel mit Emissionszertifikaten in der EU im freien Fall

Zitat aus SPON: "Es steht nicht gut um das Weltklima. Kanada verabschiedet sich vom Kyoto-Protokoll, die USA und China als größte CO2-Emittenten sind erst gar nicht dabei. Und selbst der längste Klimagipfel aller Zeiten brachte keine klare Lösung: Erst ab dem Jahr 2020 soll – vielleicht – ein neues internationales Abkommen in Kraft treten. Nur die Europäer scheinen im Kampf gegen den Klimawandel unbeirrt voranzuschreiten und versprechen, bis 2020 ein Fünftel weniger Klimagase in die Luft zu blasen als im Jahr 1990…. hier weiterlesen


Quelle Bild rechts: http://www.barchart.com/charts/futures/CKZ11

DIe Fakten:

Der ICE ECX EUA-Kontrakt vom Dezember 2011 fiel um 73 Cent auf ein Rekordminimum von 6,30 Euro, 10,4% weniger er am Dienstag (13.12.11) mit 7,03 Euro kostete.

Bis 17.30 MEZ hatte sich der Preis wieder etwas erholt auf 6,41 Euro wegen eines beachtlichen Umsatzes von 15 Millionen Einheiten.

Der Preisverfall mit einem Rückgang unter das bisherige Minimum von 6,77 Euro vom 6. Dezember schickt den Vertrag in das bisher unberührte untere Chart-Gebiet. Markthändler sahen nur wenige Anzeichen für eine Erholung in der Wirtschaft der EU, die die Nachfrage nach Emissionszertifikaten erhöhen könnte.

 „Ich sehe in diesem Markt überhaupt keinen Boden”, sagte ein Emissionszertifikatehändler und fügte hinzu, dass jedes positive Gefühl nach dem wegweisenden UN-Klimagipfel in Durban rein psychologischer Natur war, da er keinerlei Nachfrageschub nach Zertifikaten brachte.

„Es ist klar, dass Durban nichts geholfen hat, und die Ankündigung Kanadas, aus dem Kyoto-Protokoll auszusteigen, zeigt uns, was kleine Länder von internationalen Verträgen halten“.

Am Dienstag hat Kanada bestätigt, dass es sich aus dem Kyoto-Protokoll aus dem jahr 1997 zurückziehen wird, derzeit immer noch das einzige globale Abkommen, um dem Klimawandel zu begegnen.

Der Preisverfall des EUA-Kontraktes vom vergangenen Mittwoch ging noch über den Rückgang von 6,6% vom Vortag hinaus und ereignete sich, nachdem die Währung Euro zum ersten Mal seit Januar unter 1,30 Dollar gefallen war. Im Januar hatte die US-Bundesbank davor gewarnt, dass die ungelöste Schuldenkrise in Europa der riesigen amerikanischen Wirtschaft schaden könnte.

Die Anleihe-Märkte schienen wenig Vertrauen in das Übereinkommen der EU-Regierungen zu hegen, die Haushaltsdisziplin in der EU zu stärken angesichts der Rekordzinsen von 6,47%, die Italien für Anleihen zahlen musste.

Kohlenstoff geriet auch durch die Energiemärkte unter Druck, ausgelöst durch den Fall des Front-Month-Future auf Brent-Rohöl um 3 Dollar auf 106,15 Dollar pro Barrel, nachdem die OPEC dafür gestimmt hat, die Fördermenge weitere sechs Monate lang auf hohem Niveau zu halten, ohne Schritte zur Produktionsdrosselung zu erwähnen, falls die Nachfrage abnehmen sollte.

Inzwischen ist der CER-Kontrakt [CER = Constant Exchange Rate] von Dezember 2011 über die ICE-Europa-Futures am Mittwoch um weitere 13% auf einen neuen Tiefststand von 3,80 Euro gefallen, nachdem der Markt am vorhergehenden Abend 1,1 Millionen ERU [ERU = Emission Reduction Units] aus Russland absorbiert hatte.

Front-Year CERs aus früheren Jahren haben Dienstag neue Tiefstände erreicht, sie fielen um fast 10% aufgrund der Erwartung, dass am Markt weiterhin ein Überangebot herrscht.

 (Reporting by Ben Garside)

Link: http://tinyurl.com/7heft7f

Kommentar von Anthony Watts, der diesen Beitrag auf seiner Website gepostet hat:

Es sieht ganz so aus, dass sich das Schicksal der Kohlenstoffbörse in Chicago in Europa wiederholen würde.

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/12/15/eu-carbon-trading-in-freefall/




Welt-Erdölreserven reichen stets 40 Jahre

Das R/P-Verhältnis

In der Ölindustrie wie auch in anderen Industrien gibt es das ”R/P-Verhältnis”. Dabei bedeutet R die Reserven jeglicher Art und P die Produktionsrate, das ist die Rate, mit der die Reserven gefördert und verbraucht werden.

Abb. 1. Jährliche Welt-Erdölförderung in Mrd. Barrels (blaue Linie) und die noch verbleibenden Jahre bei der angegebenen Produktionsrate R/P (rote Linie). Die rechte Skala zeigt die nachgewiesenen Ölreserven für jedes Jahr in Mrd. Barrel (grüne Punktelinie). Quelle: BP Statistical Review of World Energy 2011. Das ist eine faszinierende Excel-Tabelle. FOTO: Spindletop Hill Gusher, 1901

Teilt man die Reservemenge durch die Produktionsrate, erhält man die Anzahl der noch für die Förderung verbleibenden Jahre. Demgemäss ist das R/P-Verhältnis als ”verbleibende Jahre” (Years Left) eingefügt.

Hier ist anzumerken:
Erstens, die ”verbleibenden Jahre”, das R/P-Verhältnis, beträgt derzeit mehr als 40 Jahre, und das schon seit einem Vierteljahrhundert. Vor 30 Jahren hatten wir nur 30 Jahre nachgewiesene Ölreserven. Die damaligen Schätzungen sagten voraus, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt kein Öl mehr hätten.
Vor 25 Jahren hatten wir 40 verbleibende Jahre, vor 10 Jahren immer noch 40. Nun sind es über 40 Jahre. Ich bin sicher, Sie erkennen das Muster.

Zweitens: hier geht es nur um die ”nachgewiesenen Reserven” (Wiki). Die ”nicht nachgewiesenen Reserven” sind darin nicht enthalten. Viele davon bestehen aus unkonventionellen Reserven, wie z. B. Schieferöl und Ölsände. Selbst wenn man die ”nicht nachgewiesenen” Reserven außer Acht lässt, haben sich die nachgewiesenen Reserven mit der Förderrate in etwa gleichem Maße erhöht. Das R/P-Verhältnis, die verbleibenden 40 Jahre bei heutiger Produktionsrate, ist also seit einem Vierteljahrhundert stabil geblieben.

Allerdings muss das irgendwann einmal langsamer vonstatten gehen, nichts währt ewig. Aber den Daten zufolge hat es keine Eile mit dem Ersatz des Öls durch Sonnenenergie, Windenergie, Grüner Energie … im Laufe der kommenden Jahrzehnte. Die Märkte haben noch viel Zeit, Ersatz zu finden.

Man möge mich nicht falsch verstehen: Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir eine bessere Energiequelle fänden als das Öl. Tatsächlich werden die riesigen neuen Reserven an Schiefergas viele Jahre lang das Heizöl ersetzen. Schiefergas verbrennt sauberer. Und man kann überzeugt sein, dass die Menschen neue Energiequellen finden. Die Menschheit ist grenzenlos erfinderisch.

Willis Eschenbach

Ich melde hiermit meinen Protest gegen das Standard-Mantra an: ”Oh Gott, wir haben bald kein Öl mehr, deshalb müssen wir gleich morgen unsere Energiequellen wechseln!!” Das ist einfach nicht wahr. Wir haben noch viel Zeit, noch Jahrzehnte. Wir müssen nicht gleich Milliarden von Dollars für Photovoltaik, Windenergie und Biotreibstoffe verbrennen. Es gibt noch lange genug Öl auf der Welt, lang genug für die Märkte, neue Energiequellen zu finden.

Anmerkung: Die angegebenen Zahlen für das Öl, besonders für die Reserven sind Schätzwerte. Ölfirmen sind bekanntlich schweigsam über ihre Entdeckungen und das Ausmaß ihrer Förder-Berechtigungen. Der Vorteil der BP-Zahlen ist, dass sie einzelne kohärente Zeitserien sind. Andere Daten zeigen etwas andere Resultate. So weit mir bekannt, ist allen Schätzungen gemeinsam die Zunahme der nachgewiesenen Reserven trotz der ansteigenden Förderung.

Original hier.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




EU-Energiefahrplan 2050: Energiekosten werden vorsätzlich stetig steigen

 Die Hoffnung auf Vernunft, als letzte Woche ein massiver Ausbau und eine Förderung der Kernenergie in Europa angekündigt wurde, starb schnell. Es war eine Presseente. Im Energiefahrplan werden auf 220 Seiten sechs mögliche Szenarien vorgestellt – alle mit einem deutlichen Abwärtstrend der installierten nuklearen Leistung. Um die Auswirkungen bestimmter Maßnahmen vergleichen zu können, ist es in solchen Studien üblich, ein Referenzszenario zu verwenden, das dem „business as usual” entspricht. Hier wurden politische Konzepte, die bis März 2010 verabschiedet wurden, bei normaler Marktentwicklung bis 2050 extrapoliert. Dabei zeigt sich in der Tat ein Anstieg der nuklearen elektrischen Leistung von heute (2005) 130 GW auf 170 GW (2.3 Tab.26, „Power generation”), was ganz gut 40 KKW-Blöcken entspricht. Dies könnte der Ursprung des Gerüchts sein, dessen Urheber wohl nicht verstanden haben, welchem Zweck ein Referenzszenario dient.

Aber zur eigentlichen Studie. Mit der Modellierung der Szenarien wurde die National Technical University of Athens beauftragt, wo man das Wirtschafts-Simulationssystem PRIMES dafür entwickelt und verwendet (offensichtlich an der eigenen Wirtschaft schon erprobt). Dieses frisst Zahlen wie das Bruttoinlandsprodukt, Öl- und Kohlepreise, Steuersätze, Zinsraten, uvm. und spuckt dafür Dinge wie CO2-Emissionen und Strompreise aus, indem es einen Gleichgewichtszustand ermittelt. Eine gewisse Infrastruktur muss dabei vorgegeben werden wie z.B. Kraftwerke, Vernetzungen, Verbrauchsverhalten. Es erinnert ein wenig an das beliebte Wirtschafts-Simulationsspiel SimCity, nur dass ein wesentlicher Bestandteil fehlt: Die Dynamik.

Die Strompreise (und damit langfristig die Preise für alle Produkte) werden mit jedem konventionellen Kraftwerk, das abgeschaltet wird sobald es durch ein „regeneratives” ersetzt wurde, anziehen. Dies verteuert wiederum den Bau neuer „regenerativer” Anlagen, denn diese können nun – große Überraschung – weniger aus der preiswerten konventionellen Energie gefertigt werden. Diese rückkoppelnde Preisspiralen-Dynamik schlägt auf die gesamte Wirtschaft durch und wird in der „Energy Roadmap 2050” nicht berücksichtigt. Stattdessen werden die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Preise und anderer Parameter aus allgemeinen wirtschaftlichen Trends hergeleitet und PRIMES aufgezwungen.

Studien zu Energieszenarien haben momentan Hochkonjunktur. Sie alle machen den gleichen Fehler eines statischen Modells ohne die durch die Verteuerung des Anlagenbaus selbst entstandenen Preissteigerungen rückkoppelnd einzurechnen. Wer die Mathematik nicht beherrscht, wird dann halt „experimentell” irgendwann feststellen müssen, dass die neuen Anlagen bei den dann vielleicht 10-fachen Strompreisen einfach nicht mehr bezahlbar sind. Dann zeigt sich, dass PRIMES schlechter programmiert war als SimCity, und das bedeutet für Europas Wohlstand: GAME OVER. 

Gastbeitrag von Dr. Götz Ruprecht; Berlin

Weiterführender Link: Die Energiepreise werden steigen




EEG + Unstete Energie : Wider Ökonomie und Demokratie !

Der "gestaltende Staat" und die Ethikkommission haben bisher zu verantworten, dass die EVUs in Deutschland 20.000 Stellen streichen müssen,

Zulieferer nicht eingerechnet. Zusätzlich:

Nokia-Siemens 17.000.

Banken 10.000.

Opel 8.000.

Bei Axa, Talanx, Q-Cells + Co., MAN-Roland und Telekom usw. werden in diesen Tagen die Streichlisten zusammen gestellt. Der wirtschaftliche Abschwung wirft seine Schatten voraus.

Für den, der seinen Job verliert, beträgt die Arbeitslosenquote 100%.

 

Den Stromkunden lädt der "gestaltende Staat" zusätzlich Milliardenkosten auf, sodass selbst Verbraucherschützer wach werden. Die Industrie weiß, dass man auch außerhalb Deutschlands produzieren kann, wenn sie überhöhten Strompreisen ausgesetzt sind. Private Haushalte können sich den Zwängen nicht entziehen – sie müssen zahlen, z.B. EEG, Ökosteuer, Emissionsrechtehandel usw.. Der "gestaltende Staat" verordnet Angst vor der Kernenergie und lässt die Kosten der "Energiewende" die Bürger tragen. Das führt zu Kaufkraftverlusten und verursacht Arbeitslosigkeit. Die Kosten der "Energiewende" sind weit höher als die Milliardenbeträge, die in den Zeitungen stehen. Was wir Verbraucher jährlich an Sonnen- und Windkosten bezahlen müssen, seien es kurzfristig 18 Mrd. Euro oder mittelfristig 24 Mrd. Euro, stehen Erlöse an der Börse gegenüber, die etwa ein Viertel so hoch sind. Auch diese Differenz zahlen wir. Den Autarkie-Versprechungen der Kanzlerin sollten wir keinen Glauben schenken.

CO2 – Für viele Bürger das unbekannte Wesen ! "Wir….sind alle Klimasünder, sagen Politiker vom grünen und linken Rand und die sogenannten "Klimainstitute". Der gleiche Personenkreis weiß, dass die "Schuld" an diesem globalen Missstand exakt 0,0000.4712 % beträgt. Wenn also wir, Deutschland, nicht mehr existieren, d.h. keine Industrie, kein Handel + Wandel, kein Ofen mehr brennt -Deutschland "ausgelöscht" ist und niemand mehr atmet – dann, und nur dann haben wir der Welt einen Bruchteil von 0,0000.4712% CO2 erspart. Um diesen Umstand zu erreichen, erfinden Politiker und Pseudo-Wissenschaftler immer neue Steuern, Abgaben und Umweltvorschriften. Nun soll sogar eine zusätzliche CO2-Steuer auf Güter das Klima "retten".

.. Solar-Voltaik = Sonnenquelle oder Delle ? Trotz sinkender Vergütung geht die Verspiegelung von Dächern und Landschaften munter weiter. BILD sah am 15.11.2011 schon große schwarze Vögel über dieser Branche fliegen, die bereits erste Schatten über den "Sonnenkönig" Asbeck warfen. Die SolarWorld AG schockierte mit dem schlechtesten Ergebnis der Firmengeschichte. Kommentar Asbeck: "Willkommen in der Realität". Nur Solarworld wird laut einer Studie in Deutschland überleben.

Ansonsten: Lagerbestände belasten Phönix. Q-Cells tief in roten Zahlen. Suntech meldet dreistelligen Millionenverlust. Kurzarbeit bei Schott-Solar. Manz senkt Umsatz- und Ergebnis. Wacker dämpft Erwartungen. Würth steigt aus. Zulieferer korrigieren Umsätze nach unten. Sachsen-Anhalt subventioniert Hersteller mit 50 Mio. Euro und will "Förderung" weiter ausdehnen. Hochkonjunktur hat lediglich der Moduldiebstahl. Und erstaunlich ist, dass gerade in Brandenburg der größte Solar- und Windpark im Naturschutzgebiet Lieberoser Heide – 900 Fußballfelder groß / 650 Hektar – nicht genehmigt wird. 500 Hektar Kiefernwald sollten auch noch gefällt werden.

eine Information des 

Verbandes für Gesundheits- & Landschaftsschutz e.V. VGL

www.sturmlauf.de

VGL e.V. AG Bad Oeynhausen VR 21767

Mail: info@sturmlauf.de und vgl.ev@t-online.de

Lesen Si eden ganzen Monatbrief 22 im Anhang


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Die Energiewende wirkt: Versorger stoppen Milliardeninvestitionen im Inland und streichen mehr als 20.000 Stellen

Update:Solon-Aktien stürzen ab

boerse.ard.de 14.12.2011 09:22

Die Solon-Aktien stürzen am Mittwochmorgen um 63 Prozent ab und sind nur noch 33 Cents wert. Bereits zum Xetra-Schluss waren die Papiere um 13 Prozent eingebrochen und notierten erstmals unter einem Euro. Im Sog der Solon-Pleite geben auch andere Solarwerte nach. Die Aktien von Q-Cells büßen vier Prozent, die Papiere von Solarworld zwei Prozent ein. 

Text: 

Die Welt schrieb dazu am 12.12.11 "Tausende mittelständischer Zulieferbetriebe und Hunderttausende Arbeitsplätze hängen von den Ausgabenplänen der Versorgungswirtschaft ab. Inzwischen wurden allerdings von allen Energiekonzernen reihenweise Kraftwerksprojekte auf Eis gelegt oder ganz eingestellt."

Bei sich selbst planen die Versorger (EON 10000, RWE 8000 und Vattenfall 3500) insgesamt einen Stellenabbau für mindestens 20.000 Beschäftigte. Davon ca. 17.500 allein (SüddeutscheTagesspiegel) in Deutschland. Ihr Geschäftsmodell wurde von der Politik unter Kanzlerin Merkel mutwillig zertrümmert und mit ihm, die bestehende Infrastruktur für die Stromversorgung eines Industrielandes.

Politisch gewollt hingegegen scheint der nun angekündigte Jobabbau bei der deutschen AREVA Tochter. Diese wird bis zu 1500 Jobs abbauen, wie der SWR meldet

Und dann auch noch das: "Polen gefährdet deutsche Energiewende" titelt der notorisch linke Spiegel Online und schreibt:

"Ein Plan Polens, Ökostrom aus Deutschland stärker zu regulieren, alarmiert laut einem Bericht des SPIEGEL deutsche Energieexperten. "Wenn überschüssiger Wind- und Solarstrom nicht mehr ins Ausland abgeführt werden kann, dann wird das deutsche Stromnetz instabiler", warnt der Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Stephan Kohler."

Der vernünftige Grund der Polen wird auch genannt. Sie wollen sich ihre konventionellen Kraftwerke nicht kaputt machen lassen durch das ständige Rauf- und Runterregeln derselben, das durch den Zufallsstrom aus „Erneuerbaren“ erzwungen wird.

Doch die Energiewende mit ihrer erzwungenen Vorrangeinspeisung von Zufallsenergie aus "Erneuerbaren" macht nicht nur die Gewinne der Versorger und ihrer Zulieferer kaputt, sondern zerstört auch bei uns die bestehenden Kraftwerke, weil die durch das ständige Hoch-  und Runterfahren ebnefalls überlastet sind und schneller verschleißen. Dafür werden dann kaum noch Investitionen da sein.

Eine Petitesse dagegen scheint das erzwungene Ausscheiden von EnBW Chef Willies zu sein. Er war den neuen Eignern der rot grünen Landesregierung nicht grün genug. ENBW-Chef Villis muss gehen titelt FAZ Online

06.12.2011  ·  Der bis 2012 laufende Vertrag von Hans-Peter Villis wird nicht verlängert. Der ENBW-Chef ist bei den Haupteigentümern unbeliebt. Vor allem die grün-rote Landesregierung hat mit dem langjährigen Verfechter der Atomkraft große Probleme.

Natürlich werden die Arbeitsplatzverluste durch neue grüne Jobs in der „Erneuerbaren“ Industrie mehr als ausgeglichen, behaupten die Befürworter aus dem öko-industriellem Komplex. Das stimmt vielleicht auch, aber nur für die Asiaten, die inzwischen 80 % der Solardächer für Deutschland liefern. Doch bei uns schreiben die trotz Milliarden-Subventionen gemästeten Firmen der „Erneuerbaren“ Branche reihenweise immer tiefrotere Zahlen.

Da bleiben bei uns noch die beliebten Montagejobs  übrig. Die schaffen wirklich Arbeit, mit über hunderttausend (Teilzeit-)Arbeitsplätzen.

Über sie lieferte Prof. undefinedGanteför auf der 4. Internationalen Energie – und Klimakonferenz in München einen groben Produktivitätsvergleich:

  • Produktivität der erneuerbaren Energien: Beispiel Photovoltaik (PV): 
  • – Im Jahr 2010 arbeiteten 133 000 Menschen in der Photovoltaik. 2010 lieferte die PV 12 Milliarden kWh Strom. 
  • – Im Braunkohlekraftwerk Niederaußem arbeiten 700 Angestellte und produzieren 27 Milliarden kWh Strom.

d.h allein das Braunkohlekraftwerk Niederaußem arbeitet 427 x produktiver als die gesamte deutsche Solarstromindustrie. Sicher, der Vergleich hinkt ein wenig, so wie alle Vergleiche. Aber fest steht, dass jeder Beschäftige in der Solarbranche in etwa so produktiv ist wie der gemeine Leibeigene im frühen Mittelalter. Ein Fest der Arbeitsbeschaffung für manche Gewerkschafter und Politiker, ein zerstörerischer Luxus für jeden Vernünftigen.

Michael Limburg EIKE




„Leuchtturmprojekt leuchtet nicht.“ – Peinlich für Energieland NRW: Blauer Turm hat alle Voraussetzungen für ein Millionengrab

Solar Millenium hat in Andalusien/Spanien  die Parabolrinnenanlagen Andasol 1 bis 3 mit jeweils rund 500.000 m² Kollektorfläche gebaut. Andasol 1 und Andasol 2 wurden an andere Konsortien verkauft. Andasol 3 wurde im September 2011 eingeweiht (siehe Kurzinfo 349/7). Im Herbst 2010 hatte die Regierung von US-PräsidentBarack Obama den Bau eines großen Solarkraftwerks in Kalifornien genehmigt (Solarkraftwerk Blythe in der Mojave-Wüste). Hier wollte Millennium groß einsteigen. Am 10. Oktober 2011 wurde bekannt, dass die Solar Millennium AG das gesamte USA-Engagement an die Solar Hybrid AG verkauft hat, die dort Photovoltaik-Anlagen bauen wird. Der Aktienkurs ist inzwischen von 40 € auf jetzt 1,80 € je Aktie gesunken. (http://de.wikipedia.org/wiki/Solar_Millennium)

Dr.Ludwig Lindner, aus Kurzinfo Nr. 355 aus Energie, Wissenschaft und Technik 8.12.2011 Bürger für Technik  www.buerger-fuer-technik.de


                                          




Einige Auswirkungen der „Energiewende“!

Von: "Helmut Alt" <xxxxxxxxxxxxxxxxx>
An: "Thomas Hauschild" <Thomas.Hauschild@WDR.DE>,"sabine.diemer WDR" <sabine.diemer@wdr.de>
Betreff: WDR 5 Sendung heute Früh zum Thema EEG-Umlage
Datum: 24. Nov 2011 13:05
Sehr geehrte Damen und Herren der WDR Redaktion,
Der Bericht in WDR 5 heute früh zur Thematik der Befreiung  energieintensiver Unternehmen von der EEG Umlage war leider durch ein Maximum an fachlichem Unvermögen in der Sache gekennzeichnet. Es ist bedrückend, solchen Unsinn in einem öffentlich rechtlich Verfassten Sender anhören zu müssen. Was in diesem Sinne ein WDR-5 "Energieexperte" soll, der wohl von den Gegebenheiten unserer Energieversorgung offenbar keine Ahnung hat, aber um so mehr so tut, ist sicher zu hinterfragen.

Wie die Dinge wirklich sind, mögen sie folgendem entnehmen:

Die aktuelle EEG-Umlage beträgt 3,59 ct/kWh plus MWSt = 4,27 ct/kWh, macht bei 4.000 kWh Jahresverbrauch einer Durchschnittsfamilie 170,88 € pro Jahr mit weiter stark steigender Tendenz, ich überlasse es gerne Ihnen, hier Wertigkeits- oder Erheblichkeitsgrenzen in Relation zu den Stromkosten ohne EEG Abgabe von rd. 780 ¬ für eine Durchschnittsfamilie zu definieren.Der Effekt der Auswirkung der Umverteilung der Umlage durch die Befreiung "Stromintensiver Industrien"  ist ganz sicher kein Ergebnis von Lobbyarbeit, von wem auch immer.Diese Befreuung ist dringend geboten, um der Abwanderung dieser Industrien, verbunden mit dem Verlust "bisher nachhaltig sicherer" Arbeitsplätze in unserem Land in Energiekosten-günstigere Länder, die auch weiterhin die Kernenergie zur kostengünstigen Stromerzeugung nutzen, zu stoppen. Leider ist dieser Abwanderungsprozess bereits im Gange.Dass diese Art der "Befreiung" die verbleibende Stromverbraucherklientel nun umso härter trifft, ist leider eine Tatsache die von Politikern wohlweislich verschwiegen wird und nun vom WDR als Ergebnis der  Lobbyarbeit der Großindustrie gebranntmarkt wird.Richtig ist dass die Stromverbraucher als Wähler nur die Macht ihrer Wählerstimme haben, können diese aber kaum nutzen, da inzwischen alle Parteien des Deutschen Bundestages – mit dem Spruch der höchst  fachunkundig besetzten Ethikkommission unserer Bundeskanzlerin in der Frage des anzustrebenden Energiemixes die gleiche Strategie verfolgen und sich daher nicht mehr voneinander unterscheiden! Genau diesen Energiemix mit ein Höchstmaß an regenerativer Energie und ohne Kernenergie hat auch der WDR in allen Kommentaren, insbesondere der "WDR-Energieexperte" stets angestrebtDas gleiche Bild bietet übrigens die gesamte deutsche Medienlandschaft – wohl weil es dem "Zeitgeist" entspricht, das war aber auch bereits bei uns vor 75 Jahren so. Leider haben nicht viele Politiker das Standing eines Helmut Schmidt oder Konrad Adenauer.Ob der Ethikkommission bewusst war und dem WDR bewusst ist, dass z. B. das soeben in der Revisionsphase sicherheitstechnisch überprüfte und für ein weiteres Betriebsjahr mit mehreren Millionen € mit frischen Brennelementen ertüchtigte und beladene KKW Biblis, nun mit dem endgültigen Moratoriumsbeschluss vergleichsweise ein "CO2.-freies Kohlekraftwerk" darstellt, das soeben 3 Millionen Tonnen Steinkohle eingebunkert hatte und nun stillgelegt werden muss, wobei die 3 Millionen Tonnen "CO2-freie Steinkohle" ungenutzt zu entsorgen sind?Mangels Sachkunde war allen Kommissionsangehörigen das in der Tat wohl unbekannt, leider war die Physikerin Frau Dr. Merkel nicht aktives Mitglied dieser Kommission, denn die hätte es wissen müssen! Am Rande sei vermerkt, dass die dort ausfallende Strommenge nun woanders erzeugt werden muss, was tägliche Mehrkosten von rd. 1 Mio. € zu Lasten aller Stromverbraucher bewirkt und die CO2-Emission in Deutschland erhöht.Wenn Sie selbst in Ihrem Garten Möhren anbauen und diese selbst essen, bekommen Sie gemäß der Strategie unseres "Schwarz/Grünen" Umweltministers und seiner "Grünen" Amtsvorgänger dafür jährlich 1.590 € Zuschuss, weil Sie diese Möhren nun ja nicht im Supermarkt kaufen, sondern im Garten selbst geerntet haben. Das wäre für Sie angenehm, aber irgend einer muss es bezahlen.So bekommt der Eigentümer einer Fotovoltaikanlage, die 24.000 € gekostet hat, jährlich 1.590 €, wenn er exakt den Strom verbrauchen würde, den seine Anlage erzeugt. Siehe Anlage "nur Eigenerzeugung". Das wäre für ihn aber unpässlich, denn im Winter hätte er viele Tage keinen Strom und im Sommer diesen im Überfluss. Deshalb speist er den jeweils überschüssigen Strom ins EVU-Netz ein und bezieht den Strom von dort bedarfsgerecht. Siehe Anlage "mit Fremdbezug und Lieferung". Dass der örtliche Netzbetreiber und die frequenzregelnd zurückweichenden Kraftwerke sich dadurch wirtschaftlich ruinieren – falls sie nicht die Preise erhöhen, muss den privilegierten EEG -Einspeiser nicht interessieren.Mit dieser vernünftigen Strategie bekommt er nun vom EVU als Netzbetreiber jährlich noch 1.486 € und hat die 1.377 € gespart, den der gesamte Strombezug ihm ohne Photovoltaikanlage sonst kosten würde. Seine 24.000 € Investition ist in 8,4 Jahre wieder zurück geflossen und ab dann verdient er jährlich 2.863 € zu Lasten seiner Nachbarn, die sich eine solche Anlage nicht leisten können oder zur Miete wohnen. Darunter sind u.a. sehr viele Hartz-4-Empfänger.Da die Vergütung gemäß EEG für 20 Jahre gesetzlich garantiert ist, kann das in Zukunft – bei steigenden Strompreisen – nur noch besser werden und alle Parteien im Deutschen Bundestag und die Redaktion des WDR finden das gut so!Meldung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) im November 2011: Die millionste Solarstromanlage in Deutschland ist beim Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin in Betrieb!"Bei der Initialzündung der Photovoltaik in Deutschland, dem Start des 1000-Dächer-Programms im Herbst 1990, hatte niemand damit gerechnet, dass wir schon im Jahr 2011 die Eine-Million-Grenze erreichen", sagte Prof. Dr. Klaus Töpfer, der damals Bundesumweltminister war und heute als Exekutivdirektor das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam leitet und als Vorsitzender der Ethikkommission das Moratorium der Kernkraftwerke in Deutschland maßgeblich vorbreitet hat: "Die Photovoltaik birgt ganz erhebliches Potenzial, auf das wir angesichts des weltweit wachsenden Energiebedarfs, der Herausforderungen des Klimawandels und dem Beschluss der Energiewende nicht verzichten können."In Deutschland haben unzählige Bürger, Kommunen und Unternehmen mit ihren Investitionen dazu beigetragen, dass Solarenergie zur Stromgewinnung genutzt wird. "Die Photovoltaik hat sich mit großer Dynamik zu einer tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt", sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft: "Die Preise für Solarstrom-Anlagen konnten durch steigende Produktionszahlen und technischen Fortschritt erheblich reduziert werden. Bereits in naher Zukunft wird die Solarstrom-Erzeugung zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt werden."Diese "nahe Zukunft" wird uns nun seit 25 Jahren versprochen, aber die Subvention der Stromeinspeisung mittels Photovoltaik liegt inzwischen bei jährlich über 4 Mrd. €  zu Lasten alles Stromverbraucher, höher als sie zur Subvention der deutschen Steinkohle jemals war, jedoch für das zehnfache der Stromerzeugung und ohne Witterungsabhängigkeit. Ein Ende ist nicht absehbar.Für 2011 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft einen Ausbau der Photovoltaik-Leistung um weitere 5 GW. Am Ende des Jahres könnten somit insgesamt 22 GW Leistung installiert sein. Aktuell decken die Solarstromanlagen in Deutschland rund 3 Prozent des Bruttostromverbrauchs ab, jedoch nur, wenn die Sonne scheint. Bis zum Jahr 2020 wird der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent wachsen.Natürlich wird diese "Erfolgmeldung" mit der Forderung: "Struktur der Solarförderung muss beibehalten werden" begleitet.Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller lehnt die Gedankenspiele des FDP-Wirtschaftsministers, Philipp Rösler, die Förderung von Photovoltaikanlagen beim Erreichen einer relativ kleinen jährlichen Zubaurate zu kappen, rundweg ab: "Damit würden wir das Ende des Ausbaus der Photovoltaik einläuten, jeder, der etwas vom Thema versteht, weiß das!"Die Photovoltaik sei eine in erster Linie eine von Bürgerinnen und Bürgern getragene Form der erneuerbaren Energie, alleine in Baden-Württemberg belaufe sich das Ausbaupotential auf bis zu 1.000 Megawatt jährlich (neu installierte Leistung 2010). "Wir planen bis 2020 einen Sonnenanteil an der Stromproduktion von über 10 Prozent, das entspricht rund 7 Terawattstunden/Jahr", erläuterte Untersteller, "Das funktioniert nur, wenn man die Ausbauanreize nicht willkürlich deckelt, wie Wirtschaftsminister Rösler das offenbar plant!"Die Bundesregierung und die Opposition hätten im Konsens den Atomausstieg und die Energiewende beschlossen. Jetzt sollten CDU und FDP dafür sorgen, dass aus ihren Reihen niemand unbedacht ausschert.Die Solarförderung besitze bereits einen flexiblen Deckel, der dafür sorgt, dass es nicht zu einer Überförderung kommt. Im kommenden Jahr werde die Förderung deshalb um 15 Prozent gesenkt – und das nicht zum ersten Mal. "Das ist vernünftig, es gleicht die sinkenden Investitionskosten bei der Photovoltaik aus ohne die Anreizfunktion der Förderung zu vernachlässigen und vor allem: die Bürgerinnen und Bürger bleiben im Spiel. Der Vorschlag von Rösler zeige gerade ihnen die rote Karte", sagte Untersteller.Der Rösler-Vorschlag gefährdet nach Ansicht des Umweltministers überdies massiv Arbeitsplätze auch und gerade in Baden-Württemberg, wo es neben zahlreichen, zum Teil weltweit agierenden Unternehmen der Solarindustrie auch sehr viele Arbeitsplätze im Handwerk in dieser Branche gebe. "Die Förderung quasi abzuschaffen bedeutet, die Branche zu nachhaltig zu schwächen und damit Arbeitsplätze zu gefährden", so Untersteller. Er forderte Rösler auf, die Energiewende nicht zu blockieren, sondern sie  vielmehr mit guten Vorschlägen voranzutreiben. Das fördere die Wirtschaft, schaffe zukunftssichere Arbeitsplätze und sorge für ökologischen Fortschritt.Den Gipfel energiewirtschaftlichen Unsinns wurde in der FTD verkündet, wonach Solarstrom aus Nordafrika nach Süddeutschland geleitet werden soll: Laut dem Zeitungsbericht soll bei den Trassen "die  Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) genutzt werden, mit der große Strommengen unter sehr geringen Spannungsverlusten über weite Strecken befördert werden können. Sie wird bisher zum Beispiel in Russland, Indien und unter dem Meer verwendet. Die neuen Leitungen sollten teilweise auf bestehenden Masten montiert werden, um Kosten zu sparen und keine Bürgerproteste gegen Neubauten hervorzurufen. Langfristig sollen die Leitungen ins Ausland fortgesetzt werden. So könne Solarstrom aus Südeuropa oder Nordafrika zu den Industriezentren in Süddeutschland transportiert werden, Norwegens  Wasserkraftwerke könnten norddeutschen Windstrom speichern".

Es ist nicht zu fassen, wie weit vollkommen unsinnige energietechnischen Visionen bei manchen fachunkundigen Zeitgenossen gediehen sind und in den Medien ungeprüft mit Begeisterung als machbar den Lesern und Hörern vorgegaukelt werden.
Aus meinem Schreiben an den DB Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Grube können Sie sehen, wie die gutgläubigen aber fachunkundigen Bürger von unseren Wirtschaftsführern und unseren Medien in Sachen Energie bezüglich CO2-Ersparnis und Energiekosten hinters Licht geführt werden. Es wäre schön, wenn Journalisten diese – dem Zeitgeist entsprechende – "Verschönerungsstrategie" nicht mitmachen würden, sondern bei der Wahrheit blieben.Dies ist leider weitgehend nicht der Fall!
Persönlichkeiten wie Frau Fides Krause-Brewer sind leider altersbedingt nicht mehr aktiv.
— 
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt
FH Aachen
University of Applied Sciences




Atomwende mal anders! Die tschechische Regierung streicht die Förderung von Ökostrom

Auch Tschechien setzt voll auf die Atomenergie. Das AKW Temelin soll ausgebaut und weitere Atomkraftwerke gebaut werden. Nun hat das Parlament ein Gesetz verabschiedet, dass die staatliche Förderung alternativer Energien deutlich einschränkt. Die Öko-Strombranche in Tschechien steht damit vor dem Aus. Die komplette Sendung können Sie hier nachhören.




Investitionsrisiko Solarstrom

Investitionsrisiko Solarstrom

Ausgaben und Risiken die in keinem Werbeprospekt erscheinen.

Sie meinen mit PV-Anlagen kann man risikolos Geld verdienen? Na klar! Ein ganzer Wirtschaftszweig, inklusive Politik und Medien verteidigen hartnäckig dieses Gerücht. Sind die Module erst einmal auf dem Dach montiert, geht’s mit dem Geldverdienen so richtig los. Risiken? Die sind doch wegen der Zwangsvergütung nahezu ausgeschlossen, und die rechtlichen Randbedingungen kann man wohl vernachlässigen. Zudem sind die Anlagen nahezu wartungsfrei. Ergo: Eine Option zum Gelddrucken?

Begründete Zweifel sind angebracht! Zur Berechnung der EA-Bilanz empfehle ich mal das kostenlose Excel-Tool der Stiftung Warentest. Bei der Finanzierung der PV-Anlage mit Eigenkapital ist kaum mehr als ein Inflationsausgleich möglich. Deshalb finanzieren die Banken so etwas auch nur bei entsprechender Bonität des „Investors“ plus Hypothekeneintrag auf das Eigenheim.

Es geht aber auch noch schlimmer! Unvorhersehbare Zusatzausgaben und Risiken finden sich in keiner Renditeberechnung. Der Mensch lässt sich seine Ideale schon mal etwas kosten. Aber bei möglichem zusätzlichen Ärger mit dem Netzbetreiber und dessen Abrechnungsmodi geht der Idealismus dann doch gewaltig in den Keller. Besonders dann, wenn es eventuell sogar mit einem Gerichtsverfahren ungewissen Ausgangs verbunden ist.

Folgende Auflistung von möglichen Problemen ist sicherlich nicht vollständig und sollte Sie nicht von Ihrem „Investitionsvorhaben“ abschrecken: Anschlussverzögerungen, Reparatur- oder Wartungsstillstand, verzögerte oder unvollständige Abrechnungen des Netzbetreibers, falsch berechnete Ertragswerte, fehlerbehaftete Montage – alles Nebensächlichkeiten, die ein Unternehmer üblicherweise in seine Berechnungen mit einfließen lässt.

Renditekiller Nr.1: Die Planung

Neben der technischen Machbarkeit muss zuerst die baurechtliche Seite geklärt werden. Man kann nicht einfach am Bauamt vorbei sein Dach mit PV-Modulen bepflastern. Zu den anfallenden Verwaltungskosten (Baugenehmigung, Statik) kommt möglicherweise noch die Auflage eines bestimmten prozentualen Anteils an rechnerischem Eigenverbrauch.

Anmeldung beim Netzbetreiber: Zur Bestimmung des Netzanschlusspunktes muss der geplante und genehmigte Standort, sowie die Peak-Leistung der Anlage angemeldet werden. Der Netzbetreiber prüft die Unterlagen und bestätigt, wo und wann die Solaranlage angeschlossen werden kann. Leider vergisst er dabei oftmals nicht, eine charmante Bearbeitungsgebühr zu kassieren. Laut §5 EEG 2009 ist natürlich auch der Netzanschluss selbst nicht kostenlos und besitzt auch noch eine unkalkulierbare Komponente, wenn das Kabel durch ein fremdes Grundstück verlegt werden muss.

Der Netzanschluss am festgelegten Verknüpfungspunkt geht nach §13 EEG 2009 zu Lasten des Stromproduzenten, sprich zu Ihren Lasten! Und da gibt es schon den nächsten Knackpunkt. Der Anschluss muss am nächstgelegenen, geeigneten Punkt der Spannungsebene durchgeführt werden. Und den bestimmt ….. na wer wohl? Der Netzbetreiber!

Ebenfalls in § 13 EEG 2009 steht, dass der Anlagenbetreiber die notwendigen Kosten für eine Messeinrichtung tragen muss. Also was braucht man da? Einen Zähler, wenn Sie Ihre gesamte Produktion ins Netz einspeisen? Oder zwei getrennte Zähleinrichtungen zwecks Abrechnung des Eigenverbrauchs? Dann noch die Entscheidung, ob mieten oder kaufen. Hoppla… ganz vergessen, der Zählerschrank. Entspricht er den aktuellen DIN-Vorschriften und vor allen Dingen, passt da überhaupt noch etwasZusätzliches rein?

Und schon gibt es eine neue Überraschung, die EEG-Novelle 2012 vom 28.Juli 2011. Sie ermächtigt den Netzbetreiber einen Messtellenbetreiber zu fordern. Was ist denn das? Also §7 „Für Messtellenbetrieb und Messung gelten die Vorschriften der §§ 21b bis 21h des Energiewirtschaftsgesetzes und der auf Grund von § 21i des Energiewirtschaftsgesetzes erlassenen Rechtsverordnungen.“ Dies bedeutet, dass der Messtellenbetreiber die Messdaten so übermitteln muss, wie dies der Netzbetreiber einheitlich für sein Netzgebiet bezüglich technischer und qualitativer Mindestanforderungen ausweist. Eigene, kostengünstige Zähleinrichtungen sind also passé.

Renditekiller Nr.2: Die Installation und "gleich danach"

Das Thema der Kaufentscheidung über Leistungsberechnung, Angebote und Finanzierung wurde ja im Vorfeld bereits ordentlich abgearbeitet. Ob man sich für billig, oder eher preiswert entschieden hat, stellt sich eh erst später heraus. Das Zeuch muss jetzt nur noch installiert werden, dann geht’s auch endlich los mit dem Geldverdienen! An dieser Stelle könnte der Fachmann erstmals feststellen, in welche Kategorie Ihre Kaufentscheidung einzuordnen ist. Preis „pur“ oder Preis „plus Qualität“. Wobei die Installateursleistung noch den geringsten Kostenanteil darstellt. Und nicht zu vergessen: Gute Handwerksleistung gibt es nicht zum Nulltarif. Wenn die Leistung dann auch noch unter Termindruck (irgendeines Stichtages wegen) erbracht werden muss, sollte man sich über ein mehr oder weniger maues Ergebnis nicht wundern.  

Ist die brandschutztechnische Absicherung von Solarstromanlagen jetzt bundeseinheitliche Vorschrift?

Falls in Ihrem Bundesland noch nicht, gibt’s den Kostennachschlag etwas später.

Der Netzanschluss wurde ja im vorherigen Abschnitt bereits behandelt und sollte keine weiteren Kosten verursachen. Oder etwa doch? Haben Sie Ihre Nachbarin nicht davon überzeugen können, dass Sie mit Ihrem Strom die Welt retten wollen und deshalb ein Kabel mitten durch ihren Gemüsegarten verlegt werden muss? Gegen einen entsprechenden Obolus wird sie natürlich 1 Jahr auf die Erträge ihrer Mini-Landwirtschaft verzichten und Ihre hehren Ziele freudig unterstützen.

Ferngesteuerte Abschalteinrichtungen mit ununterbrochener Datenübermittlung der Ist-Einspeisung ist zwar erst ab 2012 und für Anlagen über 30 kW (peak) Pflicht, könnte aber durchaus später auch für kleinere Anlagen angeordnet werden. Dann wird’s heiter. Denn diese Zusatzkosten werden ebenfalls dem Anlagenbetreiber aufgebürdet.

Derzeit gilt noch: Kleine Solaranlagen bis 30 kW (peak), die ab 1.1.2012 in Betrieb gesetzt werden, müssen die maximale Wirkleistungseinspeisung am Verknüpfungspunkt auf 70 Prozent der installierten Leistung begrenzen. Gottseidank wirkt sich diese Regel in unseren Breiten eher selten aus, und die Einnahmeverluste werden wohl selten die 10%-Marke erreichen

Ein Schmankerl ist auch der neue § 12 EEG 2012. Der Anlagenbetreiber muss nur einmal im Jahr darüber informiert werden, ob eine Anlage abgeschaltet werden musste, wenn die Abschaltzeit weniger als 15 Stunden betrug. Wohl dem, der die Anlage mit Eigenmitteln finanziert hat. Dem knapst die kleine Zwangspause nur den letzten Rest der spärlichen Rendite weg.

Renditekiller Nr.3: Die Ernte kann eingefahren werden

Alle bisherigen Hürden wurden erfolgreich (?) überwunden, und Sie können nun vielleicht auf einen kleinen Gewinn hoffen? Na hoffentlich bleibt‘s nicht nur beim Hoffen! Eine Solarstromanlage beschert nur dann Einnahmen, wenn die Sonne ausreichend scheint. Ich weiss, das ist eine Binsenweisheit. Aber bei Kreditfinanzierung wird die Bank auf derlei Natürlichkeit keine Rücksicht nehmen. Also merke: Es gibt ertragreiche und ertragsärmere Jahre!

Und was, wenn sich der Netzbetreiber bei den Vergütungszahlungen ungebührlich viel Zeit lässt? Und möglicherweise Abrechnungsgebühren fordert / einbehält? Der Rechtsstreit wäre in diesem Fall wohl vorprogrammiert, und ohne ausreichendes Kapitalpolster sitzt man schnell in der Schuldenfalle. Kann Ihnen aber nicht passieren, weil Sie Ihr gutes Klimagewissen aus der Portokasse bezahlen. Leider fehlte bisher im EEG der eindeutige Hinweis, dass Abschlagszahlungen verpflichtend zu leisten sind. Erst in der Novelle 2012 findet man nun in § 16  den Hinweis, dass Abschläge zu zahlen sind. Ob mit dieser Verpflichtung jedoch Gebühren verknüpft werden dürfen? Darüber schweigt das Gesetz. Im Streitfall geht wohl nichts ohne einen versierten Rechtsanwalt. In meiner Rechtsschutzversicherung ist diesbezüglich nichts vorgesehen. Und in Ihrer?

Ob die Einnahmen aus Ihrem Stromgeschäft steuerlich irrelevant sind, entscheidet einzig und allein das Finanzamt. Sie werden nicht um eine saubere Buchführung über Einnahmen und Ausgaben herumkommen. Ausserdem ist dieses Thema so komplex und teilweise widersprüchlich, dass auch ein Steuerberater seine liebe Mühe haben wird. Siehe hierzu auch § 33 EEG 2009 „Eigenverbrauch und dessen nachträgliche steuerliche Bearbeitung“.

Zur Problematik, wenn’s mal am falschen Ende funkt, oder nicht mehr richtig zieht: Bei Totalausfall innerhalb der ersten 2 Jahre macht man üblicherweise Gewährleistungsansprüche geltend. Danach wird’s etwas schwieriger. Meist bleiben einem die Reparaturkosten an der Backe kleben. Den durchaus möglichen schleichenden Tod der Anlage frühzeitig festzustellen, ist annähernd unmöglich – ausser man kann seine Ertragswerte mit denen eines lieben Nachbarn vergleichen. Hoffentlich verbessert der die Welt mit einer vergleichbaren Anlage. Hat man saubere Soll-Leistungswerte, kann man einen eventuellen Leistungsausfall während der Reparaturarbeiten versichern. Setzt allerdings einen lückenlosen Wartungsplan voraus. Rechtsanwälte empfehlen, vor Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung (2 Jahre) eine umfassende Überprüfung der Anlage durch einen Solarsachverständigen. Nur so könne man ausschließen, dass Installationsfehler und Defekte unentdeckt bleiben. So ein Sachverständiger kostet allerdings auch eine Stange Geld.

Apropos Wartung: Bei der regelmäßigen Wartung sollte das Reinigen der Module nicht vergessen werden. Hartnäckiger Schmutz wird vom Regen eher nicht ausreichend weggespült. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten inklusive Austausch von Verschleißteilen (z.B. Wechselrichter) sollten Rücklagen gebildet werden. Ein guter Installateur wird Ihnen auch einen seriösen Betrag nennen. Ich denke da so an mindestens 1,5% der Investitionssumme pro Jahr. Allein der Tausch eines  Wechselrichters schlägt schon mit mehr als 1000 Euro zu Buche.

Renditekiller Nr. 4: Risiken und Nebenwirkungen

So eine PV-Anlage birgt natürlich auch nicht unerhebliche Risiken. Deshalb dürfen die erforderlichen Versicherungen in der Kostenabteilung nicht fehlen. Also da wären die:

Sachschäden

Elementarschäden, Diebstahl, Vandalismus usw. an der PV-Anlage kann man relativ einfach versichern. Der mögliche Schaden ist kalkulierbar, weil er höchstens den Wert der Anlage ausmacht. Anders sieht es bei Folgeschäden am eigenen Gebäude aus (z.B. Dacheindeckung und Unterbau). Hier ist eine Rücksprache  (schriftliche Bestätigung) mit der Gebäudeversicherung unumgänglich.

Haftungsschäden

Laut Gesetz muss der Besitz gefahrenfrei und verkehrssicher sein. Ist er es nicht, haften Eigentümer von Wohnungen, Häusern und Grundstücken, wenn jemand zu Schaden kommt, unabhängig davon, ob ein Verschulden vorliegt oder nicht. Solaranlagen die ausschließlich für den Eigenverbrauch produzieren, können in die Privat-Haftpflicht-Versicherung aufgenommen werden. Vorausgesetzt die Anlage befindet sich auf eigenem Grund. Wer seinen Strom ins Netz einspeist, betreibt ein Gewerbe und benötigt deshalb eine Betreiber-Haftpflicht-Versicherung. Dies gilt sowohl für den Betrieb einer Anlage auf dem eigenen Grundstück und Gebäude als auch auf fremden Grundstücken und Gebäuden.

Ertragsausfall (freiwillig)

Wird die PV-Anlage wegen eines versicherten Schadenfalles vorübergehend stillgelegt, kann der durchschnittlich für die Jahreszeit übliche Ertragsausfall versichert werden. Die Versicherung zahlt nicht für Systemausfälle durch mangelhafte Wartung.

Was passiert in einem Hausbrandfall?

Zur Frage der Brandfallabschaltung (BFA): Einige Hersteller von PV-Anlagen bieten DC-Schalter für die Umrichterheiten an. Nachrüstsätze für ältere Anlage sollen ebenfalls bereits im Handel sein. Allerdings ist man von einer einheitlichen Lösung noch weit entfernt.

a) Viele Bauämter (nicht alle) fordern für Neuanlagen eine Notabschaltung (Kosten 3-5% des Anlagenpreises)

b) Eine allgemeine Vorschrift auch für alte Anlagen wird es wohl nach den ersten Versicherungsstreitereien geben.

c) Irgendwann folgt dann natürlich auch eine Norm mit Umrüstzwang.

Also bisher hat es offensichtlich noch keinen versicherungstechnischen Fall gegeben. Zumindest ist noch keiner in der Öffentlichkeit breitgetreten worden.

Renditekiller Nr.5: Nach der Ernte die Entsorgung der Altanlage

Derzeit gibt es in Deutschland 69 zertifizierte Sammelstellen (PV-CYCLE), die defekte Module und komplette Altanlagen kostenfrei entgegennehmen. Dies betrifft alle Altanlagen, die vor dem 01.01.2010 installiert wurden. Anlagen die danach installiert wurden, werden nur von Herstellern / Vertreibern entgegengenommen, die dem freiwilligen Sammelpool PV-CYCLE angehören.

SOLARWORLD und SOLAR-FABRIK AG sind Anfang Juli 2011 aus diesem Sammelpool ausgestiegen. Die Kosten für Demontage und Transport gehen prinzipiell zu Lasten des Anlagenbetreibers. Diese Kosten kann man sich allerdings sparen, wenn man vorher noch schnell das Haus verkauft.

Fazit

Wenn’s nicht die Rendite ist, kann’s eigentlich nur Idealismus sein.

PS:

1. Kreditfinanzierung = monatliche Kosten

Ein günstiges KfW-Darlehen mit maximal 10 Jahren Zinsfestschreibung wird bei guter Bonität und diversen weiteren Beleihungskriterien zwischen 3,8% und 4,6% gewährt. Wie die Zinsbelastung danach aussieht, kann heute beim besten Willen keiner voraussagen. Nicht zu vergessen die Tilgungsleistung, da die Anlage nach 20 Jahren bezahlt sein muss.

2. Warum haben SOLARWORLD und SOLAR-FABRIK den Sammelpool verlassen? Ich erlaube mir zu raten: Die wollen mit den Cadmiumverseuchten… äh… –beschichteten Lasten aus dem fernen Osten nix zu tun haben.

Markus Estermeier

Im Nov. 2011




Australien: Die Wahrheit über den Kohlenstoffbetrug der Labor-Party will sich Bahn brechen

Wie gerufen kommt da die australische Competition and Consumer Commission (ACCC), die in dieser Woche die Industrie davor warnte, dass sie mit einer Strafe bis 1,1 Millionen Dollar zu rechnen hat, falls sie die Kohlenstoffsteuer für Preisanstiege verantwortlich machen.

Sie sagt, dass sie „von der australischen Regierung angewiesen worden ist, eine Rolle zur Einhaltung und Durchsetzung in Beziehung zu Behauptungen zu spielen, die über die Auswirkungen eines Kohlenstoffpreises gemacht worden sind.“

Den Industrien ist es nicht einmal mehr erlaubt, spezielle Kohlenstoffsonderangebote vor Einführung der Steuer am 1. Juli auf den Markt zu werfen.

„Schlage der Kohlenstoffsteuer ein Schnippchen – kaufe jetzt!” oder „Kaufe jetzt, bevor die Kohlenstoffsteuer zubeißt!“ sind Verkaufsslogans, die verboten sind [im Original steht tatsächlich auch das deutsche Wort „verboten“ und nicht etwa forbidden. Was die Autorin wohl damit sagen will… A. d. Übers.] Oder zumindest sollten sie, wie es die ACCC ausdrückt, „sehr vorsichtig bei der Aufstellung dieser Art von Behauptungen sein!“

Es werde 23 Kohlenstoffpolizisten geben, die durch die Straßen streifen und stichprobenartig bei der Industrie prüfen, ob „versucht werde, Preisanstiege mit dem Kohlenstoffpreis in Zusammenhang zu bringen“.

Stattdessen schlägt die ACCC vor, dass die Industrie ihren Kunden sagt, „die Kosten insgesamt für unsere Geschäfte sind gestiegen“.

Das riecht alles sehr nach Orwell: Die Steuer, deren Name nicht ausgesprochen werden darf. Wir zahlen schon jetzt für die Hysterie bzgl. der Klimaänderung, die Australien seit einem Jahrzehnt in ihren Klauen hält. Selbst das kleine Bisschen erneuerbare Energie, mit der wir unsere billige, mit Kohle erzeugte Energie ersetzen, ist höllisch teuer. Es erfordert außerdem kostspielige Anpassungen der Infrastruktur.

Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Strompreise schon am oberen Anschlag sind. Wenn wir also diesen Prozess mit der Kohlenstoffsteuer noch beschleunigen, wird der Schmerz eskalieren. Das ist der ganze Sinn hinter dem Kohlenstoffpreis. Eine Rekordzahl von Haushalten wurde bereits von der Stromversorgung abgeschnitten, weil sie ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können.

Es wird geschätzt, dass die Energiekosten für die Haushalte seit Juli um 17% gestiegen sind, mit der Folge, dass die Anzahl der Energieverarmten anschwillt.

In NSW [New South Wales] hat der Obmann für Energie und Wasser von einer Zunahme der Menschen, die sich darüber beklagen, von der Stromversorgung abgeschnitten worden zu sein, um 18% berichtet.

Dann gibt es da noch die zahlreichen kleinen Unannehmlichkeiten. Beispiel: Im letzten Winter [d. h. als bei uns Sommer war, A. d. Übers.] sind die Preise für Libanesische Gurken wegen der rasant steigenden Energiekosten explodiert. Das hat den größten Erzeuger gezwungen, einige seiner Wärmelampen auszuschalten. Ergebnis: weniger Gurken – also stiegen die Preise im Zuge der Nachfrage.

Egal wie orwellianisch die Taktiken auch immer sein mögen, egal wie viele Kohlenstoffpolizisten in Friseurläden geschickt werden, um die Friseure nach der genauen Natur ihrer Preisgestaltung zu befragen, bleibt doch eine Wahrheit: Australien hat sich in eine prekäre Lage manövriert, indem es die Industrien mittels der eingeführten Kohlenstoffsteuer an die Wand fahren will, indem es übermäßige Härten über die Familien gebracht hat und die Australier noch enger an die Maßnahmen der Regierung gebunden hat.

Und bald werden wir Milliarden von Dollar nach Übersee überweisen, um nutzlose Papiere, Kohlenstoffzertifikate genannt, zu kaufen. Investmentbanker, Rechtsanwälte und Kohlenstoffhändler werden reich, ebenso wie all die üblichen Geschäftemacher und Schummelkünstler, die rasch einen Eimer unter die Zapfhähne der Regierung stellen, um all den sprudelnden Geldregen der Steuerzahler zu sammeln.

Es spielt keine Rolle, wie viele Märchen die Grünen darüber verbreiten, wie die Kohlenstoffsteuer das Great Barrier Reef und den Kakadu „retten“ würde. Oder wie viele Leichtgläubige daran glauben, dass Hurrikane, Überschwemmungen und Erdbeben die Folgen der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung sind.

Selbst das IPCC, dessen von Bürokraten geschriebene Zusammenfassungen sich die alarmistischsten wissenschaftlichen Vorhersagen herauspicken, hält sich zurück angesichts der ausufernden alarmistischen Rhetorik  der Politiker.

Tatsächlich enthüllen bekannt gewordene Auszüge aus den jüngsten Berichten zu „Extremereignissen und Katastrophen“ die abnehmende wissenschaftliche Gewissheit über die Bedrohung von anthropogen erzeugten Treibhausgasen.

„Es gibt viel mehr Unbekannte als Bekannte”, sagt BBC-Umweltkorrespondent Richard Black.

Für die steigende Zahl von Schäden durch Extremwetterereignisse können nicht die Treibhausgasemissionen verantwortlich gemacht werden, meint Black, der die Auszüge gesehen hat.

„Die Unsicherheit bei der projizierten Änderung der Klimaextreme während der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte ist relativ groß, weil die auf die Klimaänderung hinweisenden Signale relativ klein sind im Vergleich zur natürlichen Variabilität“, heißt es im IPCC-Bericht. Mit anderen Worten, die Auswirkungen anthropogen erzeugter Treibhausgase auf das Klima sind unbedeutend, wenn man es mit den natürlichen Klimaänderungen vergleicht.

Bei seinem 26-stündigen Besuch in Australien kann ja US-Präsident Obama seiner neuen besten Freundin Julia Gillard erklären, warum er sich entschlossen hat, seiner schwächelnden Wirtschaft keine Kohlenstoffsteuer aufzudrücken. Oder warum Kanada wohlweislich Maßnahmen bzgl. Kohlenstoff ausgeschlossen hat, und dass Neuseeland seine Maßnahmen zurückfährt und China und Indien weiterhin auf ihren Händen sitzen. Durban wird lustig werden!

Miranda Devine

Link: http://www.dailytelegraph.com.au/news/opinion/the-truth-will-out-on-labors-carbon-scam/story-e6frezz0-1226197176697

Nach einem Hinweis von klimaskeptiker.info hier: http://www.klimaskeptiker.info/index.php?seite=einzelmeldung.php?nachrichtid=2020

Link zum Blog der Autorin: JOIN MIRANDA DEVINE’S BLOG

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Es ist schon sehr bemerkenswert, was hier aus Australien bekannt wird. Meines Wissens ist es das erste Land, das flächendeckend eine zwingende Kohlenstoffsteuer eingeführt hat. Andererseits ist zu konstatieren, dass die Zeitungen dort kein Blatt vor den Mund nehmen.

Zumindest von Letzterem könnten sich die hiesigen Main-Stream-Medien durchaus eine Scheibe abschneiden.

C. F.




Die Grünen haben mir eine Apokalypse versprochen und alles was ich bekam war diese lausige Industriekatastrophe

Etwas Seltsames ist passiert.

Durch das Tōhoku-Erdbeben und den darauf folgenden Tsunami am 11. März, starben in Japan 15.703 Menschen, 4.647 bleiben vermisst. Riesige Landstriche wurden verwüstet und eine halbe Millionen Menschen mussten evakuiert werden. 220 Milliarden Euro Sachschäden wurden verursacht. /1/

Doch nicht für diese Tragödie wurde das Beben in Deutschland und weltweit bekannt, sondern weil es die erste Kernschmelze in einem westlichen Kernkraftwerk ausgelöst hat und damit die schlimmste Atomkatastrophe der westlichen Welt verursachte. Genauer gesagt waren es sogar drei „Größte Anzunehmende Unfälle“ auf ein Mal in den Blöcken Eins, Zwei und Drei des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi.

Die Folgen waren schlimm: 78.000 Bewohner der Region mussten evakuiert werden. Ein 20km Radius um die Ruine bleibt bis auf weiteres unbewohnt, das sind etwa 1257 km², wobei etwa die Hälfte im Meer liegt. Die Gesamtschäden stehen noch nicht fest, werden mindestens 71 Milliarden Dollar (etwa 50 mrd €) und bis zu 250 Milliarden Dollar (etwa 176 mrd Euro) betragen /2/. Die japanische Atomkommission schätzt die Kosten auf etwa 50 Milliarden Euro. /3/

Deutsche Experten

So furchtbar und tragisch diese Katastrophe ist, so sind diese realen Zahlen einer realen Katastrophe weit weg von dem was Katastrophenszenarien der Vergangenheit für den Fall eines GAU vorhersagten. Während die BBC bereits wenige Tage nach der Katastrophe ausführliche Hintergrundinformationen veröffentlichte in denen Experten erklärten, warum Fukushima nicht so schlimm werden könne wie Tschernobyl /4/, eine Meinung die sie bis heute aufrecht erhalten /5/, überschlugen sich ansonsten ernst zu nehmende deutsche Journalisten mit apokalyptischen Superlativen.

Allgemein schienen sich Experten hierzulande einig zu sein, dass Fukushima schlimmer als Tschernobyl würde und wussten dies schon in den ersten Tagen der Katastrophe /6/ /7/ /8/, man kann sich da fragen was die wussten, was den Experten in Großbritannien verborgen blieb.

Besonders hervorgetan hat sich die Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. Ihr Präsident Sebastian Pfugbeil sagte in einem Interview am 16.03.2011 /9/, dass der Kampf der 50 Arbeiter, die Fukushima in den ersten Tagen stabilisierten, sinnlos sei und der Strahlenbiologe Edmund Lengenfelder fügte hinzu, dass viele der 50 Arbeiter sterben werden. In der Tat werden mit Sicherheit alle 50 Arbeiter eines Tages sterben, doch in dem Interview ging es um kurzfristige Folgen.

Sebastian Pflugbeil plädierte damals für den Abzug aller 50 Arbeiter, da ihr Kampf gegen die Katastrophe ohnehin sinnlos sei.

In einem anderen Interview vom 20.03.2011 rät Lengenfelder den Japanern: „Nie wieder Sushi“ /10/. Hier wird er sogar noch konkreter und sagt den akuten Strahlentod mindestens der Hälfte der Arbeiter innerhalb der ersten zwölf Stunden voraus.

Und noch weiter geht die Bildzeitung die in Berufung auf Lengfelder schrieb: „Es ist sicher, dass diese Männer [Anm.: die Arbeiter vor Ort] für ihren Einsatz sterben müssen.“ /11/

Heute wissen wir, dass sämtliche der 50 Arbeiter überlebt haben und selbst die am höchsten belasteten Arbeiter keine Symptome der Strahlenkrankheit zeigen.

Die höchsten erhaltenen Strahlendosen zweier der 50 Arbeiter, betrugen 170 und 180 Millisievert /12/.

Zum Vergleich: Eine Strahlendosis von 1 Sievert (also 1000 Millisievert), erhöht die Wahrscheinlichkeit von später entstehendem Krebs um 5%. /13/

Die Prognosen, die deutsche Experten über den Verlauf von Fukushima angestellt haben, erwiesen sich demnach als übertrieben und falsch. Es ist zweifelhaft ob es redlich war, so kurz nach der Katastrophe und mit so dürftiger Informationslage überhaupt Prognosen abzugeben, jedoch waren (und sind) sich diese Experten so sicher über die Folgen einer Nuklearkatastrophe, dass sie sich nicht mit schnöden Fakten abgeben konnten.

Was hat Tschernobyl, das Fukushima nicht hat?

Wie stark sich Tschernobyl und Fukushima unterscheiden sieht man wenn man die Katastrophen miteinander vergleicht.

In Tschernobyl explodierte ein einziger graphitmoderierter Siedewasser-Druckröhrenreaktor sowjetischer Bauart, in Fukushima hatten gleich drei wassermoderierte Siedewasserreaktoren westlicher Bauart eine Kernschmelze. Dennoch wurde in Tschernobyl 14 Mal so viel Radioaktivität freigesetzt.

Signifikante Kontaminierungen in Tschernobyl reichten mindestens 500 km, in Fukushima maximal 60 km nordwestlich und 40 km südwestlich.

Tschernobyl kostete durch direkte Strahleneinwirkung 28 Liquidatoren das Leben, durch Strahlung ist in Fukushima bis dato niemand gestorben.

Die Anzahl der Toten durch Langzeitschäden beträgt für Tschernobyl schlimmstenfalls 6000 Menschen wobei diese fast gänzlich hätten verhindert werden können, wenn die Sowjetunion in der Lage gewesen wäre flächendeckend Jodtabletten auszugeben, wie in Fukushima geschehen. /14/

Die Behauptung, Fukushima werde schlimmere Folgen haben als Tschernobyl, lässt sich nicht aufrecht erhalten und doch hörte ich von keinem der deutschen Experten je eine Richtigstellung ihrer übertriebenen Prognosen oder eine Entschuldigung für die Angst und Panik die aus ihren Prognosen erwachsen sind.

Der deutsche Journalismus und die deutschen Experten haben sich lächerlich gemacht mit ihren Prognosen, Vergleichen und Voraussagen. Eine Katastrophe ist auch dann ein herausragendes und schreckliches Ereignis wenn man deren Folgen nicht ins Maßlose übertreibt.

Inzwischen wird deutlich, dass Fukushima zwar die mit Abstand schwerste Atomkatastrophe der westlichen Kernkraft ist dennoch sind die Folgen nur ein Bruchteil so verheerend wie die der Katastrophe von Tschernobyl.

Fukushima war eine furchtbare Katastrophe. Aber war das tatsächliche Ausmaß nicht viel geringer als unsere Erwartungen an einen GAU?

Hätte ich noch einen Tag vor Fukushima gesagt, dass im Falle von drei GAUs auf ein Mal, ein Gebiet kleiner als der Landkreises Ansbach (etwa halb so groß) für maximal 100 Jahre radioaktiv belastet wird (wenn Dekontamination ausbleibt), aber niemand stirbt, dann hätte man mir gesagt so ein Szenario sei harmlos. Vor einer so begrenzten Katastrophe müsse man keine Angst haben und ich sei ein Verharmloser.

Atomkraftgegner haben argumentiert, dass die Kernkraftbefürworter nach Fukushima auf keinen Fall mehr die Sache der Kernkraft hoch halten können. Tatsächlich hat sich für Kernkraftbefürworter durch Fukushima nichts geändert. Immer haben sie von einem Restrisiko gesprochen, ein Restrisiko das man aber beherrschen könne.

Ihre Haltung geändert haben die Atomkraftgegner, die stets eine apokalyptische Katastrophe erwarteten, eine katastrophale Singularität die eine Zäsur für ganze Kontinente darstellt. Die tatsächliche Katastrophe, obwohl in ihren Grundparametern drei Mal so groß wie die Erwartung, fiel nicht grundsätzlich größer aus als eine große Chemie- oder andere menschgemachte Katastrophe.

Atomkatastrophen im Vergleich

Wenn Menschen gegen die Kernenergie argumentieren ist eines der wichtigsten Argumente, dass die Folgen eines Größten Anzunehmenden Unfalls, einer Kernschmelze, alle anderen Katastrophen in den Schatten stellen. Riesige Gebiete würden für tausende Generationen (sic!) unbewohnbar und Unzählige würden sterben.

Ein wichtiger Motor für die große Ablehnung der Kernenergie in Deutschland, stammt aus den Ängsten und Befürchtungen die implizit und explizit aus wissenschaftlich erstellten Katastrophenszenarien, Katastrophenfilmen und Zukunftsliteratur erwachsen.

Durch Fukushima haben wir zum ersten Mal den Ernstfall und er bleibt glücklicherweise sehr weit hinter den Erwartungen an eine Atomkatastrophe zurück. Ein ehrlicher Beobachter müsste nun die tatsächliche Katastrophe mit seinen Erwartungen abgleichen und daraus eine Schlussfolgerung ziehen. Einer der das gemacht hat, ist der renommierte britische Umweltaktivist George Monbiot. Nur 10 Tage nach dem Beginn der Katastrophe verfasste er einen Artikel mit dem Titel: „Why Fukushima made me stop worrying and love nuclear power“ (etwa: Warum ich durch Fukushima aufhörte mir Sorgen zu machen und lernte Kernkraft zu lieben) /15/ /16/ (Eine Übersetzung ins Deutsche gibt es hier bei EIKE: /17/).

Sein Argument lautet (verkürzt) etwa: Ein altes und klappriges Kraftwerk mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen wurde von einer Monsterwelle und einem gewaltigen Tsunami getroffen. Das Kühlsystem fiel aus, der Reaktor explodierte und eine Kernschmelze setzte ein. Trotzdem ist niemand getötet worden.

Er hatte offenbar mehr erwartet.

Ich habe ernstgemeinte fiktive Szenarien und wissenschaftlich erstellte Prognosen zusammengetragen aus denen sich im Wesentlichen die Angst der Bevölkerung vor Kernenergie speist und diese Szenarien mit dem realen Unglück von Fukushima verglichen.

Bei allen Beispielen muss auch beachtet werden, dass diese stets nur von einer einzigen Kernschmelze ausgehen. Im Grunde betragen die Ausgangsannahmen der Szenarien also nur ein Drittel der realen Katastrophe.

Gudrun Pausewang „Die Wolke“ (Roman)

In dieser Geschichte kommt es im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld zu einem furchtbaren Unfall. Kernschmelze, Super-GAU- die Hölle auf Erden. 150 bis 200 km um die Unglücksstelle werden evakuiert, mindestens 18’000 Menschen sterben in den ersten Tagen des Unglücks.

In Folge des Unglücks gibt es eine Flüchtlingskatastrophe, soziale Spannungen, Mangelwirtschaft, aber politisch ändert sich wenig.

Restrisiko (Sat1-Film 2011)

Hier wird das fiktive Kernkraftwerk Oldenbüttel zum GAU. Grund ist Schlamperei am Bau und menschliches Versagen im Angesicht der Katastrophe. Hamburg muss evakuiert werden, eine genaue Opferzahl kommt im Film nicht vor, aber sie liegt deutlich über 0. In Folge des Unglücks wird ein Untersuchungsausschuss eingesetzt, der entscheiden soll ob Oldenbüttel ein Einzelfall war und man alte Kraftwerke wieder hochfährt, oder ob diese Kernkraftwerke dauerhaft vom Netz bleiben. Dem heldenhaften Einsatz der Protagonistin ist es zu verdanken, dass schließlich alle alten Kernkraftwerke vom Netz genommen werden. 

ROBIN WOOD: Atomunfall-Szenario für das AKW Krümmel /18/

In dieser Bewertung der Umweltschutzorganisation Robin Wood, die sich auf eine Studie des Öko-Instituts Darmstadt e.V. stützt, wird von dem GAU des Kernkraftwerks Krümmel, etwa 30km vor den Toren Hamburgs ausgegangen. Dabei geht Robin Wood von der Notwendigkeit der Evakuierung von 1,183 Millionen Menschen aus Hamburg aus und prognostiziert 20.000 Tote in den ersten Wochen der Katastrophe und bis zu 106.700 Tote an den Langzeitfolgen.

"IDENTIFIZIERUNG UND INTERNALISIERUNG EXTERNER KOSTEN DER ENERGIEVERSORGUNG" der Prognos AG Basel /19/

Der Kernpunkt dieser Studie sind die ökonomischen Folgen einer Reaktorkatastrophe in Deutschland. Für diesen Fall geht die Studie von Gesamtkosten in Höhe von 10,7 Billionen DM (5,470 Billionen Euro) aus.

BUND: KKW Fessenheim: Was wäre wenn ein Störfall zur Katastrophe führen würde /20/

Schwerpunkt dieser Studie ist die Ausbreitung radioaktiver Partikel und das daraus folgende verseuchte Gebiet. Bei einem Reaktorunfall in Fessenheim bei Freiburg würde radioaktiver Fallout einen 300km langen und fast 100 km breiten Korridor von Freiburg über Stuttgart bis fast Nürnberg kontaminieren und unbewohnbar machen.

Verglichen mit Fukushima

– Die Diskrepanz zwischen der Größe des kontaminierten Gebiets, der Anzahl der Todesopfer, und im Falle der Prognos-Studie der Höhe der Schäden ist frappierend.

– Die Kosten von Fukushima betragen selbst für den Maximalwert um 176 Milliarden Euro /2/ nur ein Dreißigstel der Prognos– Summe (5470 Milliarden Euro). Auch wenn die Geographie und Besiedlung zwischen Japan und Deutschland nur bedingt vergleichbar sind, ist deutscher Boden auch im besten Fall nicht 30-mal so wertvoll wie japanischer.

– Das evakuierte Gebiet in den Szenarien ist stets sehr groß, im Ausmaß mittlerer Bundesländer oder kleiner Staaten. In Fukushima ist das evakuierte Gebiet etwa halb so groß wie der Landkreis Ansbach.

– In den fiktiven Szenarien ist die Ursache des Unglücks menschliches Versagen und im Fall von Restrisiko außerdem Schlamperei am Bau. Der Grund für die reale Katastrophe war eine Naturkatastrophe welche die Auslegung des Kraftwerks übertraf, eine Naturkatastrophe ungleich größer als die folgende Atomkatastrophe. Kein dummer Arbeiter hat auf den falschen Knopf gedrückt. Kein brüchiges Stahlrohr hat versagt. Versagt hat eine Aufsichtsbehörde die einen technisch einfachen Küstenschutz vernachlässigt hat und ein laxes Sicherheitsregelwerk das auf viele wirksame (und in Deutschland vorgeschriebene) Schutzmechanismen im Kraftwerk verzichtete.

– Gewaltig ist der Unterschied in den politischen Folgen der Katastrophe. Während in den fiktiven Szenarien allgemein von einer zynischen und korrupten Atomlobby, ausgegangen wird, die eine geldgierige Wirtschaft und unfähige Politik machtvoll in ihren Klauen hält und gegen die man- wenn überhaupt- nur mit Courage und niederschmetternden Beweisen ankommt, hat die Realität die völlige Abwesenheit dieser Macht bewiesen.

In Restrisiko sind die Folgen eines hamburgverschlingenden GAUs ein lumpiger Untersuchungsausschuss der über die Wiedereinschaltung alter Kernkraftwerke entscheiden soll, in der Realität hat eine Katastrophe am anderen Ende der Welt genügt um in Deutschland sofort, ohne technische Veranlassung und unter Umgehung demokratischer Gepflogenheiten ein Moratorium zu verhängen und danach mit zweifelhaften Methoden den Ausstieg zu beschließen.

In Fukushima blieb die Flüchtlingskatastrophe weitgehend aus, die Mangelwirtschaft, die Stigmatisierung der Überlebenden und doch waren die weltweiten politischen Folgen deutlich gravierender als in den Szenarien: Die Regierung in Japan verliert an Vertrauen, der japanische Ministerpräsident tritt zurück, die deutsche (!) Regierung verliert an Glaubwürdigkeit und an Stimmen. Die Grüne Partei hat Zulauf und die FDP versinkt in der Bedeutungslosigkeit.

Wie „The European“ am 29.April 2011 schrieb: Japan hustet, Deutschland wird krank /21/. 

Was nun ein realistischer und selbstkritischer Gegner der Kernkraft machen müsste, wäre seine Erwartungen an einen GAU mit der Realität abzugleichen. In diesem Fall würde ihm auffallen, dass die Katastrophe nicht ein Fünkchen so schlimm war wie erwartet, und dass zumindest seine Angst vor einem GAU übertrieben, wenn nicht gänzlich falsch war.

Doch in der Realität beobachten wir- zumindest in Deutschland- ein bizarres Schauspiel: Die Katastrophe die alle ernst und realistisch gemeinten Katastrophenszenarien zu übertriebener Science-Fiction degradiert hat, wird behandelt wie die Erfüllung der übertriebenen Science-Fiction.
Die Grünen haben mir die Apokalypse versprochen, und alles was ich bekam war eine lausige Industriekatastrophe.

Doch das hindert die Grünen nicht daran diese Industriekatastrophe wie die Apokalypse zu behandeln.

Autor: Paul Schoeps 

Schoeps ist Automatisierungsingenieur bei einem kerntechnischen Unternehmen und Autor bei www.kerngedanken.de

Quellen:

/1/ Der Spiegel: Japan rechnet mit Schäden von 220 Milliarden Euro; http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,752623,00.html

/2/ NewsonJapan.com: Fukushima cleanup could cost up to $250 billion; http://newsonjapan.com/html/newsdesk/article/89987.php

/3/ 50 Milliarden für die Atom-Katastrophe

http://www.taz.de/Kommission-schaetzt-Fukushima-Schaden/!79960/

/4/ BBC: Japan nuclear alert at Fukushima – Q&A;

http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-pacific-12732015

/5/ BBC: Q&A: Health effects of radiation exposure;

http://www.bbc.co.uk/news/health-12722435

/6/ sueddeutsche.de: „Schlimmer als Tschernobyl“;

http://www.sueddeutsche.de/wissen/physiker-zu-atomunfall-in-japan-schlimmer-als-tschernobyl-1.1071449

/7/ Spiegel Online:  "Fukushima sprengt die Dimension von Tschernobyl"

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753938,00.html

/8/ stern.de: Fukushima schlimmer als Tschernobyl; http://www.stern.de/news2/aktuell/fukushima-schlimmer-als-tschernobyl-1677318.html

/9/ n-tv: „Viele der 50 Arbeiter werden sterben“;

http://www.n-tv.de/Spezial/Viele-der-50-Arbeiter-werden-sterben-article2857281.html

/10/ Frankfurter Rundschau: „Nie wieder Sushi“;

http://www.fr-online.de/japans-katastrophe/-nie-wieder-sushi-,8118568,8248854.html

/11/ Bild: Wissenschaftler: Die Helden von Fukushima werden sterben

http://www.bild.de/news/2011/news/arbeiter-helden-in-fukushima-werden-sterben-16839666.bild.html

/12/ Wikipedia: Nuklearkatastrophe von Fukushima; http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima

/13/ Wikipedia: Strahlenrisiko;

http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenrisiko

/14/ UNSCEAR 2008 Report: Sources and effects of ionizing radiation. Band 2. Annex D – Health effects due to radiation from the Chernobyl accident. New York 2011

http://www.unscear.org/docs/reports/2008/11-80076_Report_2008_Annex_D.pdf

/15/ The Guardian: Why Fukushima made me Stopp worrying and love nuclear power

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/mar/21/pro-nuclear-japan-fukushima

/16/ George Monbiot: Going Critical;

http://www.monbiot.com/2011/03/21/going-critical/

/17/ EIKE: Grüne für Kernkraft!;

http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/gruene-fuer-kernkraft-warum-ich-wegen-fukushima-keine-bedenken-mehr-habe-und-die-kernkraft-liebe/

/18/ ROBIN WOOD: Atomunfall-Szenario für das AKW Krümmel ;

http://hamburglinks.wordpress.com/2009/07/11/robin-wood-atomunfall-szenario-fur-das-akw-krummel-rund-eine-million-hamburger-mussten-nach-reaktorunfall-fluchten/

/19/ "IDENTIFIZIERUNG UND INTERNALISIERUNG

EXTERNER KOSTEN DER ENERGIEVERSORGUNG" der Prognos AG Basel;

http://www.zukunftslobby.de/Tacheles/prognstu.html

/20/ BUND: KKW Fessenheim;

http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/waswaerewenn.html

/21/ The European, 29.04.2011: Japan hustet, Deutschland wird krank

http://www.theeuropean.de/ralph-martin/6506-berichterstattung-zu-fukushima