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Elektro-Fahrzeuge: Subventionen, Phantaste­reien und Realitäten

Präsident Biden möchte, dass alle neuen leichten/mittleren Nutzfahrzeuge, die bis 2035 verkauft werden, EVs sind. Vizepräsidentin Harris möchte, dass bis 2045 nur noch ZEVs (Zero Emission Vehicles) auf Amerikas Straßen fahren. Verschiedene Bundesstaaten erwägen oder haben bereits ähnliche Gesetze verabschiedet; einige würden sogar den Verkauf von neuen Benzin- und Dieselfahrzeugen bis 2030 verbieten. Klima-Zar John Kerry wird wahrscheinlich gerne EVs kaufen, um seine Flotte von zwölf Autos, zwei Yachten, sechs Häusern und dem Privatjet zu erweitern – mit Letzterem fliegt er ständig in der Weltgeschichte umher, um seine Auszeichnungen als Klima-Kreuzzügler entgegen zu nehmen.

AOC würde ihren Green New Deal nutzen, um die Herstellung und Nutzung von Elektrofahrzeugen „massiv“ auszuweiten. Sie selbst fährt jetzt ein EV, höchstwahrscheinlich ein Tesla Model 3 Long Range (350 Meilen pro Ladung) für 48.000 Dollar.

Mini-AOC [die Tochter von Grün-Senatorin Alexandria Occasio Cortez. A. d. Übers.] hat auch ein EV, rosa und passend zur Größe einer 10-Jährigen. Sie startete ihre GND und kaufte ihr Mini-Auto, nachdem sie „so etwas wie die wichtigste Dokumentation über den Klimawandel“ gesehen hatte. Sie heißt Ice Age 2: The Meltdown. „Das bin nicht ich, der das sagt. Das ist Wissenschaft!“, erklärte sie. „Mein grüner New Deal wird etwa 93 Billionen Dollar kosten. Wissen Sie, wie viel das ist? Ich auch nicht. Denn das ist es absolut wert. Wenn der Meeresspiegel weiter steigt, werden wir nicht mehr nach Hawaii fahren können!“ (Nicht einmal in ihrem EV!)

Für einige Leute sind E-Autos eine einfache Wahl. Aber warum die saftigen Subventionen? Warum braucht der Rest von uns Vorschriften und Diktate – und ein neues Henry Ford-Diktum, das den Verbrauchern jede Art von Auto erlaubt, die sie wollen, solange es elektrisch ist. Ohne Rücksicht auf Bedürfnisse oder Vorlieben. (Aber wenigstens können wir die Farbe wählen.)

Noch wichtiger: Wer bekommt eigentlich die Subventionen? und wer bezahlt sie? Welche anderen Kosten und unbeabsichtigten Folgen werden von Big Green, Big Government, Big Media und Big Tech verschwiegen?

Ein Tesla Model S Long Range aus dem Jahr 2021 kann mit einer mehrstündigen Ladung ca. 660 km weit fahren; sein MSRP liegt bei 80.000 Dollar. Das Model Y mit Allradantrieb kostet 58.000 Dollar. Ein Nissan Leaf kostet „nur“ 34.000 Dollar, schafft aber nur 240 Meilen. Der Kilometerstand setzt natürlich voraus, dass die Temperaturen moderat sind und der Fahrer weder die Heizung noch die Klimaanlage benutzt. Ähnliche Preise gelten auch für andere E-Autos und Modelle, die für die meisten Familien unerschwinglich sind.

Um die Auswirkungen auf die Budgets und Freiheiten abzumildern, will Senator Chuck Schumer (Demokraten) 454 Milliarden Dollar ausgeben, um 500.000 neue Ladestationen zu installieren, Fahrzeuge der US-Regierung durch E-Fahrzeuge zu ersetzen und „Abwrackprämien“ zu finanzieren, um zumindest einigen Familien zu helfen, diesen Wandel im Transportwesen zu bewältigen.

Politiker werden unter Druck gesetzt, die Steuergutschrift von 7.500 Dollar pro Auto auf Bundesebene beizubehalten (und süße staatliche Steuervergünstigungen), die nun auslaufen soll, sobald die kumulierten Fahrzeugverkäufe eines Herstellers seit 2009 200.000 erreichen. EV-Fahrer wollen auch andere Anreize beibehalten: kostenlose Ladestationen, Zugang zu HOV-Spuren* für Plug-Ins mit nur dem Fahrer und keine Gebühren, die Benzinsteuern ersetzen, um den Bau, die Wartung und die Reparatur von Autobahnen zu finanzieren, auf denen sie fahren.

[*HOV = auf US-Highways Spuren, die nur von Autos mit zwei oder mehr Insassen benutzt werden dürfen. A. d. Übers.]

Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass die reichsten 20% der Amerikaner 90% dieser großzügigen EV-Subventionen erhalten. Das ist keine Überraschung. Offensichtlich sind Lobbyisten für EV-Hersteller und Fahrer wertvoller als Ingenieure.

Dieses perverse umgekehrte Robin-Hood-System bedeutet auch, dass die Subventionen von den Steuerzahlern finanziert werden – einschließlich Millionen von Familien aus der Arbeiterklasse und Minderheiten, von denen sich die meisten niemals ein E-Fahrzeug leisten können.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Jedes Abwrack-Prämienprogramm wird das Problem noch verschärfen. Indem es ausreichend wohlhabenden Familien ermöglicht, mit fossilen Brennstoffen betriebene Autos gegen E-Fahrzeuge einzutauschen, wird es dazu führen, dass Millionen von perfekt fahrbaren Autos und Lastwagen, die auf Gebrauchtwagenplätzen gelandet wären, stattdessen in der Schrottpresse zerquetscht und eingeschmolzen werden. Grundlegende Gesetze von Angebot und Nachfrage bedeuten, dass die durchschnittlichen Kosten für gebrauchte ICE-Fahrzeuge [ICE = Internal Combustion Engine, Verbrennungsmotor. A. d. Übers.] um Tausende von Dollars in die Höhe schießen werden, wodurch sie selbst für Millionen von Familien mit geringerem Einkommen unerschwinglich werden. Sie werden gezwungen sein, Schrottautos zu kaufen oder mit Bussen und U-Bahnen zu fahren, die vollgestopft sind mit Menschen, von denen sie hoffen, dass sie keine COVID-Viren der nächsten Generation mit sich führen.

Die Vereinigten Staaten werden anfangen, wie Kuba auszusehen, das immer noch Legionen klassischer Autos aus den 1960er und 70er Jahren besitzt, die mit Motoren, Bremsen und anderen Teilen aus Wracks und sogar alten sowjetischen Autos gepflegt und auf der Straße gehalten werden. Sobald die Bundesstaaten und die [US-]Bundesregierung den Verkauf von Benzin verbieten, wird auch das ein Ende haben.

Vielleicht noch ironischer und perverser ist, dass sich die Bezeichnung „Null-Emissions-Fahrzeug“ nur auf Emissionen in den USA bezieht – und auch nur dann, wenn der Strom, der für die Herstellung und das Aufladen der ZEVs benötigt wird, aus Kraftwerken stammt, die nicht mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Die Texaner wissen jetzt, wie gut Windturbinen und Sonnenkollektoren funktionieren, wenn die „Runaway-Globale Erwärmung“ zu Rekordkälte und Schnee führt. Die Kalifornier müssen in Zukunft gesteuerte Stromausfälle hinnehmen.

Seit einigen Jahren denken Produktionsingenieure darüber nach, wie sie Fabriken von ICE- auf EV-Motoren umrüsten können. Sie sollten besser anfangen, darüber nachzudenken, wie sie ihre gesamten Fabriken umrüsten und mit Strom versorgen können – und unseren Planeten.

Da viele Politiker und Umweltschützer gleichermaßen von Atom- und Wasserkraft abgestoßen sind, wird es bald eine immer wiederkehrende Herausforderung sein, überhaupt irgendeine Stromquelle zu haben. Zuverlässiger und bezahlbarer Strom wird ein Wunschtraum bleiben. Einfach genug Strom zu haben, um alle heutigen Kohle- und Gaskraftwerke, Kraftstoffe für Verbrennungsfahrzeuge, Erdgas zum Kochen, Heizen und für Notstromversorgung, Kohle und Gas für Schmelzwerke und Fabriken und zahllose andere Anwendungen, die heute mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, zu ersetzen, wird nur durch ein Wunder möglich sein.

Jedes Haus, jede Nachbarschaft und jede Stadt wird auch die bestehenden Gas- und Stromsysteme ersetzen müssen, um die zusätzlichen Lasten zu bewältigen. Weitere Billionen von Dollar. Hinzu kommen die unangenehmen, giftigen und nicht zu löschenden Brände von Lithiumbatterien – jetzt in Autos und bald auch in Häusern, Parkhäusern und Backup-Batterieanlagen.

Wir sprechen von Millionen Windturbinen, Milliarden von Solarpaneelen, Milliarden von Batteriemodulen, Tausenden von Kilometern an neuen Übertragungsleitungen. Sie werden Vögel und Fledermäuse zu Tausenden töten, sensible Lebensräume stören oder zerstören und Hunderte von Pflanzen- und Tierarten beeinträchtigen oder ausrotten. Wenn die Strompreise steigen, werden die US-Fabriken nicht in der Lage sein, mit China und anderen Nationen zu konkurrieren, die nicht aufhören müssen und werden, fossile Brennstoffe zu verwenden.

Null-Emissions-Phantastereien ignorieren auch die wesentliche Rolle fossiler Brennstoffe bei der Herstellung von ZEVs (und angeblich „erneuerbaren“ Energiesystemen). Vom Abbau und der Verarbeitung der unzähligen Metalle und Mineralien für die Batteriemodule, die Verkabelung, den Antriebsstrang und die Karosserie bis hin zur Herstellung der Komponenten und der fertigen Fahrzeuge – jeder Schritt erfordert Öl, Erdgas oder Kohle. Nicht in Kalifornien oder Amerika vielleicht, aber anderswo auf dem Planeten Erde, besonders in Afrika, Asien und Südamerika, meist mit chinesischen Unternehmen in führender Rolle.

Ein einziges EV-Batteriemodul benötigt etwa 30 Pfund Lithium, plus viele andere Metalle und Materialien, die sich auf mindestens 1.000 Pfund belaufen: von gewöhnlichem Eisen, Kupfer, Aluminium und erdölbasierten Kunststoffen bis hin zu „Exoten“ wie Kobalt und mehreren Seltenen Erden. Ein Elektroauto benötigt dreimal mehr Kupfer als sein ICE-Pendant; eine einzige Windturbine benötigt etwa 3,5 Tonnen Kupfer pro Megawatt Strom.

Und für 1.000 Tonnen fertiges Kupfer müssen etwa 125.000 Tonnen Erz abgebaut, zerkleinert, raffiniert und verhüttet werden – sowie Tausende von Tonnen Abraum und umliegendes Gestein entfernt werden, nur um an das Erz zu gelangen. Das Gleiche gilt für all diese anderen Materialien, insbesondere für die Seltenen Erden. Versuchen Sie, sich die kumulativen globalen Auswirkungen all dieses Abbaus und der Nutzung fossiler Brennstoffe vorzustellen – damit AOC, Al Gore, Leo Di Caprio und andere reiche, heilige Menschen „saubere, grüne, klimafreundliche“ Elektroautos fahren können. (Das ist OK. Mini-AOC kann es auch nicht.)

Noch schlimmer ist, dass viele dieser Materialien ausgegraben und in „tugendhafte“ Elektroautos, Windturbinen und Solarpaneele verwandelt werden – in China, im Kongo, in Bolivien und an anderen Orten – ohne Rücksicht auf Kinderarbeit, faire Löhne, Sicherheit am Arbeitsplatz, Luft- und Wasserverschmutzung, giftige und radioaktive Abfälle, gefährdete Arten und die Rückgewinnung von Bodenschätzen. Das alles ist weit weg, aus den Augen, aus dem Sinn und damit irrelevant. Und inmitten all dessen wird das heikle Thema des Völkermords an den Uiguren und ihrer Menschen hoch gekocht, die in Umerziehungslager und Sklavenarbeitslager geschickt werden, um Chinas Mineralien-, EV- und andere Exportmärkte zu bedienen.

Wie lange wollen wir noch zulassen, dass echte Sozial-, Umwelt- und Klimagerechtigkeit hinter der EV-Mythologie zurücktritt?

[Originally posted on Townhall]

Paul Driessen is a senior fellow with the Committee For A Constructive Tomorrow and Center for the Defense of Free Enterprise, nonprofit public policy institutes that focus on energy, the environment, economic development and international affairs. He is the author of „Green Power, Black Death“ (Merril Press, 2010) and coauthor of „Energy Keepers, Energy Killers“ (Merril Press, 2008).

Link: https://blog.heartland.org/2021/03/ev-subsidies-fantasies-and-realities/?vgo_ee=%2FxxxzVbjGXcMYBHFRdkzk2k20kkAZay2C%2FJNq%2BJ67FU%3D

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




BBC & Grüne feiern, während Kinder hungern

Wir haben das Hin und Her um die geplanten Kohlemine in Cumbria in der Nähe von Whitehaven verfolgt, für deren Verhinderung Roger Harrabin von der BBC und seine grünen Kumpane hart gekämpft haben. Leider scheint es nun wahrscheinlich, dass sie mit ihren Bemühungen Erfolg haben werden.

The Sun berichtet: Robert Jenrick [Wohnungsbauminister] hat sich dem Druck im vieljährigen Streit um ein neues Kohlebergwerk in Cumbria gebeugt – und eine neue Untersuchung angeordnet, ob es weitergehen kann. Und weiter:

Der Grafschaftsrat von Cumbria sollte die Entscheidung zur Eröffnung der ersten neuen Kohlemine in Großbritannien seit Jahrzehnten überprüfen, nachdem er sie bereits zweimal genehmigt hatte. Nach einem Aufschrei von Umweltschützern haben die Minister eine Kehrtwende vollzogen, und das Projekt wird nun einer lokalen öffentlichen Untersuchung unterzogen. Aber ein wütender Streit brach in Westminster aus, nachdem Tory-Abgeordnete sich beschwerten, dass sie massive Investitionen in ihrer Region verpassen würden. Ein unabhängiger Planungschef wird die endgültige Entscheidung darüber treffen, ob das Projekt weitergeführt werden kann, und damit die Entscheidung aus den Händen der lokalen Chefs nehmen.“

Natürlich werden Harrabin und andere erfreut sein. The Sun weiter: „Der Schatten-Wirtschaftsminister der Labour-Partei, Ed Miliband, begrüßte die Nachricht mit den Worten: „Die Wahrheit ist, dass diese Mine schrecklich für unseren Kampf gegen den Klimawandel ist, unserer Stahlindustrie nicht helfen wird und keine sicheren Arbeitsplätze schaffen wird. Die Regierung muss die Mine jetzt blockieren und sich stattdessen auf echte Lösungen konzentrieren, um die langfristige Zukunft der britischen Stahlindustrie zu sichern – und kohlenstoffarme Arbeitsplätze in Cumbria und im ganzen Land mit einem richtigen grünen Impuls zu schaffen.“

Der ihm nahe stehende Abgeordnete Tim Farron fügte hinzu: „Es ist eine fantastische Nachricht, dass die Regierung endlich aufgewacht ist und erkannt hat, dass dieses Bergwerk ein gewaltiger Rückschritt in unserem Kampf gegen den Klimawandel wäre. In dem Jahr, in dem Großbritannien Gastgeber der COP26 ist, ist es überdeutlich, dass wir auf der Weltbühne nicht ernst genommen werden, wenn uns diese Kohlemine um den Hals hängt. Ich hoffe, dass diese öffentliche Untersuchung dazu führt, dass diese Pläne endlich fallen gelassen werden.“

Ich hoffe nur, dass sie sich jetzt selbst im Spiegel betrachten können, denn es gibt viele, die als Folge ihrer Handlungen leiden werden. Whitehaven News berichtet: „Fast ein Viertel der Kinder in Copeland [dem Gemeindegebiet von Whitehaven] leben in Armut, wie ein schockierender Bericht zeigt“.

Die Zahlen von End Child Poverty [Stoppt Kinderarmut!] zeigen, dass nach Abzug der Wohnkosten mehr als 3.000 Kinder – 23,12 Prozent – unterhalb des Existenzminimums leben.

Und das Citizens‘ Advice Bureau Copeland hat aufgedeckt, dass einige Familien vor der furchtbaren Wahl stehen, ihr Haus zu heizen und zu beleuchten oder ihre Kinder zu ernähren.

Der ganze Bericht steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/bbc-greens-celebrate-while-children-go-hungry/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




In Wirklichkeit lässt grüne Energie den Gesamt-Energieverbrauch zunehmen

Realitäts-Check

1. Alle „erneuerbare“ Energie ist eigentlich „austauschbare“ Energie. Darauf weist der Analyst Nate Hagens hin. Alle 15-25 Jahre (oder weniger) müssen viele oder alle Alt-Energie-Systeme und -Strukturen ersetzt werden, und nur wenig von dem notwendigen Bergbau, der Herstellung und dem Transport kann mit dem „Erneuerbaren“-Strom, den diese Quellen erzeugen, durchgeführt werden. Praktisch alle schweren Hebevorgänge dieser Prozesse erfordern Kohlenwasserstoffe und insbesondere Öl.

2. Die „erneuerbare“ Energie aus Wind und Sonne ist intermittierend und erfordert daher Verhaltensänderungen (keine Wäschetrockner oder Elektroöfen, die nach Einbruch der Dunkelheit verwendet werden usw.) oder Batteriespeicher in einem Umfang, der in Bezug auf die benötigten Materialien nicht praktikabel ist.

3. Batterien sind außerdem „austauschbar“ und halten nicht sehr lange. Der Prozentsatz der Lithium-Ionen-Batterien, die weltweit recycelt werden, geht gegen Null, so dass alle Batterien auf einer teuren, giftigen Mülldeponie landen.

4. Die Batterietechnologien sind durch die Physik der Energiespeicherung und der Materialien begrenzt. Es ist nicht trivial, exotische Spitzentechnologien aus dem Labor in die globale Produktion zu überführen.

5. Die Material- und Energieressourcen, die benötigt werden, um alternative Energiequellen zu bauen, die die Kohlenwasserstoff-Energie ersetzen und die gesamte alte Energie ersetzen, die kaputt gegangen ist oder das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, übersteigen die erschwinglichen Reserven an Materialien und Energie, die auf dem Planeten verfügbar sind.

6. Externalisierte Kosten der Alternativ-Energie werden nicht in die Kosten einbezogen. Niemand rechnet die immensen Kosten der Umweltschäden, die durch Lithium-Minen verursacht werden, in den Preis der Lithiumbatterien ein. Sobald die vollen externen Kosten einbezogen werden, sind die Kosten nicht mehr so erschwinglich, wie die Befürworter behaupten.

7. Keine der sogenannten „grünen“, „ersetzbaren“ Energien hat tatsächlich Kohlenwasserstoffe ersetzt. Alles, was die Alternativ-Energie bewirkt hat, ist die Erhöhung des Gesamt-Energieverbrauchs. Das ist das sogenannte Jevons-Paradoxon: Jede Steigerung der Effizienz oder der Energieproduktion erhöht nur den Verbrauch.

Hier ist ein Beispiel aus der realen Welt: Der Bau einer weiteren Autobahn reduziert nicht wirklich den Stau auf der alten Autobahn; er ermutigt die Leute einfach, mehr zu fahren, so dass beide Autobahnen bald überlastet sind.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.iceagenow.info/in-reality-green-energy-increases-total-energy-consumption/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Klima-Agenda ist nichts weiter als eine Maschine zum Geld drucken für die Eliten

„Der Klimawandel bietet eine historische Investitionsmöglichkeit“, sagt BlackRock-CEO Larry Fink. „Die Finanziers, die großen Banken, die Vermögensverwalter, die Privatinvestoren und das Risikokapital entdecken: Mit der Schaffung dieser neuen [grünen] Arbeitsplätze lässt sich eine Menge Geld verdienen“, fügt der präsidiale Klimabeauftragte John Kerry hinzu. Fink räumt ein, dass die Wirtschaft nach wie vor „in hohem Maße von fossilen Brennstoffen abhängig“ ist. Er behauptet auch, dass BlackRock „heute in unserem eigenen Betrieb klimaneutral ist“. Das ist eine Behauptung, die man anfechten kann. „Wenn ein Unternehmen oder eine Person zu mir sagt, dass sie Netto-Null sind, weiß ich, dass es kompletter Mist ist“, twitterte Glen Peters, Forschungsdirektor des in Oslo ansässigen Center for International Climate Research.

Ausriss aus Welt Artikel vom 10.3.21

Peters nahm den ehemaligen Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, aufs Korn, der behauptet hatte, dass Investitionen in erneuerbare Energien die Emissionen von Investitionen in fossile Brennstoffe ausgleichen. Carney machte schnell einen Rückzieher, aber der Streit offenbart den Riss in der Klimabewegung, der erstmals mit Michael Moores Film „Planet of the Humans aus dem Jahr 2020 sichtbar wurde, der die wahren Gläubigen auf der einen Seite gegen diejenigen ausspielte, die sich positionieren, um von dem in die Dekarbonisierung fließenden Klimageld zu profitieren.
Carney ist eine führende Persönlichkeit der Klima-Finanzoligarchie, die sich an der Schnittstelle von Politik und Finanzen befindet. Er ist Klimaberater des britischen Premierministers Boris Johnson und dient als Sondergesandter von UN-Generalsekretär António Guterres für Finanzen und Klimaschutz. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des kanadischen alternativen Vermögensverwalters Brookfield und leitet dessen ESG- und Impact-Investing-Geschäft. Ein Privileg des Klimaretters: Jegliche Bedenken über Interessenkonflikte gelten nicht, wenn es um die Interessen des Planeten geht.

Carney hat ein Buch geschrieben, Value(s): Building a Better World for All, und die BBC gab Carney die prestigeträchtige Plattform der Reith Lectures* 2020. Netto-Null-Investitionen „verwandeln ein existenzielles Risiko in eine der größten kommerziellen Chancen unserer Zeit“, erklärte Carney in seiner Reith Lecture zum Thema Klima. Es gibt wenig Zweifel daran, wer beim Aufbau dieser besseren Welt am besten abschneiden wird. Wenn man ein existenzielles Risiko löse, sagte Carney im Januar bei Radio Davos des Weltwirtschaftsforums, werde es zu einer „enormen Chance“, die „zur Gier- oder zum Chancen-Term der Gleichung wird.“

[*Reith Lectures: Eine Sendereihe des BBC-Infokanals Radio 4. A. d. Übers.]

In normalen Zeiten, vor dem Klimanotstand, wäre es die Aufgabe von Finanziers und Investoren, die harten, unsentimentalen Fragen zu stellen, wie z. B.: Wie hoch ist der Return on Investment? Wie lang ist die Amortisationszeit? Aber nicht, wenn es um den Klimawandel geht. Das IPCC hat es in seinem 1,5°C-Sonderbericht (2018) abgelehnt, eine Kosten-Nutzen-Analyse des Netto-Null-Ziels durchzuführen. Das Ziel, so erklärte der IPCC, impliziere „Risikobewertungen und Werturteil“ – als ob dies die Notwendigkeit aufheben würde zu bewerten, ob die Vorteile von Netto-Null die Kosten überwiegen.

Zwanzig Jahre sind eine beachtliche Zahl. Eine Arbeit von David Rode und Paul Fischbeck von der Carnegie Mellon University vom Februar 2021 untersucht die Verbreitung von apokalyptischen Vorhersagen zum Klimawandel. „Die einzigen Beobachtungen, die wir über frühere apokalyptische Vorhersagen haben sind, dass diese Prophezeiungen gescheitert sind“, stellen sie fest. „Es gibt kein rationales Modell der Entscheidungsfindung, das den Prognosen bei aufeinanderfolgenden Fehlschlägen eine zunehmende Glaubwürdigkeit zuschreibt.“ Bis Ende 2020 waren bereits 61% der Vorhersagen verfallen. Der durchschnittliche Zeithorizont bis zur Klimaapokalypse für die Vorhersagen vor 2000 betrug 22 Jahre, für die seit 2000 gemachten 21 Jahre. Über ein halbes Jahrhundert an Vorhersagen hinweg liegt die Apokalypse immer etwa 20 Jahre in der Zukunft.

Allzu vorhersehbar frönt Carney seiner eigenen Vorliebe für das Apokalyptische. „Wir werden kein Finanzsystem haben, wenn wir keinen Planeten haben“, sagte er in seiner Reith-Vorlesung. Letzten Monat stellte er eine 30-Jahres-Prognose auf, wonach die jährliche Zahl der Klimatoten bis 2050 – dem internationalen Stichtag für eine Netto-Null-Prognose – der Gesamtzahl der Todesfälle von Covid-19 entsprechen wird, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Dennoch ist dies ein gewisser Fortschritt. Auf der Klimakonferenz in Toronto vor 33 Jahren wurden die Auswirkungen des Klimawandels mit einem Atomkrieg verglichen. Wie hat sich diese Prognose bewahrheitet?

Carney nutzt seine Position, um für verpflichtende Klimaangaben für alle großen Unternehmen einzutreten und argumentiert, dass sie Pläne für den Übergang zu einer Net-Zero-Bilanz entwickeln und veröffentlichen sollten. „Was gemessen wird, wird auch gemanagt“, sagt er. Gleichzeitig engagiert sich Carney für den Aufbau eines Marktes für Kohlenstoff-Kompensationen – ein Markt, der seiner Einschätzung nach 50 bis 100 Milliarden Dollar pro Jahr wert ist. Wie Glen Peters weiß auch Carney, dass die Behauptungen der Unternehmen, netto null zu produzieren, „Mist“ sind, aber er drückt dieses Bewusstsein in der umständlichen Sprache des Zentralbankiers aus, der er einmal war.

Link: https://www.thegwpf.com/the-climate-agenda-is-a-money-making-business-for-the-elites/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Petition: Weiterbetrieb aller zuverlässigen Kraftwerke für unsere gesicherte Energieversorgung

Mein erster ad hoc Anlauf verstieß gegen die Regeln:

Sie haben kürzlich eine Petition bei uns gestartet, vielen Dank für Ihr Engagement!

Ihre Petition Weiterbetrieb aller zuverlässigen Rest-Kraftwerke für unsere gesicherte Energieversorgung steht jedoch im Konflikt mit Punkt 1.4 der Nutzungsbedingungen für zulässige Petitionen und wurde deshalb temporär gesperrt.

Betreffend: „damit kommen wir dann unterhalb der Mindestkapazität. “

Sie haben nun 5 Tage Zeit die Petition zu überarbeiten, damit diese von der Redaktion wieder freigeschaltet werden kann. Die Überprüfung und Freischaltung durch die Redaktion kann bis zu 3 Werktage in Anspruch nehmen.

Während dieser Frist können Unterstützende nicht unterschreiben und werden mit einem Banner auf dem Petitionsbild über den Sperrgrund informiert.

Mit knapperem Text und Links zu Agora und Arbeitbericht Bundestag hat es geklappt, nun die Erfolgsmeldung

Hallo Andreas Demmig,

Sie haben die Petition „Weiterbetrieb aller zuverlässigen Kraftwerke für unsere gesicherte Energieversorgung“ mit folgender Nachricht weitergeleitet bekommen:

Hallo,

gerade habe ich auf openPetition eine Petition unterschrieben, die Sie interessieren könnte. Unterzeichnen auch Sie:

www.openpetition.de/petition/online/weiterbetrieb-aller-zuverlaessigen-kraftwerke-fuer-unsere-gesicherte-energieversorgung

Ich habe unterschrieben, weil: Weil ich Energietechnik studiert und auch Praxiserfahrung habe, kann ich einschätzen, was auf uns zukommt. Ein Industrieland braucht bezahlbare Energie, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben und auch die nicht so begüterteten Haushalte sich Strom leisten können.

Viele Grüße,
Andreas Demmig

Sie können die Petition hier lesen und unterschreiben:
https://www.openpetition.de/petition/online/weiterbetrieb-aller-zuverlaessigen-kraftwerke-fuer-unsere-gesicherte-energieversorgung

Bereits 1 Menschen unterstützen die Petition.

Herzliche Grüße
Ihr Team von openPetition


Bevor ich meine die nun erfolgreiche Ausarbeitung fertig hatte, kam die „Rundmail“ über die Petitionsrunde 21 an die aktiven Einreicher. Nur diese können mitwählen, welche Petition(en?) weiter verfolgt werden. Damit wird verhindert, das Vereine oder Lobbygruppen sich Vorteile veschaffen, gegenüber Einzelpersonen.

Damit ist klar, das meine Petition in die Petitionsrunde 22 kommt.

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In der derzeit laufenden  Petitionsrunde  gibt es unter „Energie“ auch zwei Vorschläge, die eine entgegen gesetzte Meinung darstellen

  • CO2 SPAREN: ZUERST RAUS AUS DER KOHLE-, DANACH AUS DER KERNKRAFT
  • 100% erneuerbare Energien per Gesetz bis 2045

https://www.openpetition.de/


Danach schrieb ich

Sehr geehrtes OpenPetitions Team,

    • Trauen Sie sich, zu obigen [meinem] Thema eine Umfrage zu veröffentlichen?
    • Nicht nur Energiefragen, sondern auch der „Schutz des Klimas ist unser größtes Problem“ wird dabei eine Rolle der Gegner einer solchen Umfrage spielen.
    • Halten Sie das aus, würden Sie das durchstehen wollen?

Das es auch gerade bei Ihnen Teilnehmer gibt, die uns in die Energie-Steinzeit befördern wollen, habe ich in der Übersicht bei Ihnen gelesen.

Das wäre eigentlich eine knackige Sache, die Meinungen Ihrer Leser / Teilnehmer mal auszuloten. Publicity gibt es bestimmt ebenfalls.

Noch keine Antwort, da Wochenende – hat sich aber wohl mit einleitender Bestätigung oben erledigt


Hier meine ausführliche Anlage (im Nachhinein, viel zu viel), vielleicht kann das jemand von unseren Lesern brauchen.

Anlage zur Petition: Weiterbetrieb aller zuverlässigen Kraftwerke für unsere gesicherte Energieversorgung

Anlage_Wir sind kurz vor dem Durchbruch der erneuerbaren Energie

Zusammenstellung Andreas Demmig

Update 15.03.2021

Liebe Leser,

danke an die, die mich schon unterstützen.

Eine Mail habe ich erhalten, in dem Zweifel an der Seriosität der Organisatoren geäußert wurde, „…. so werden Anschriften generiert“
Aber, in deren Bedingungen steht, dass Email Adressen vertraulich behandelt und nicht weitergegeben werden. Das wird auch bei Eike so gehandelt. Vertrauen der Nutzer ist auch bei Eike das wichtigste Kapital!

Der Schriftwechsel war ausgesprochen höflich und freundlich. Es handelt sich (der Vita nach) um junge Leute, die sich engagieren und unseren Politikern Volkes Wille nahebringen wollen. Finanzierung durch Spenden.  Erinnert mich an andere alternative Plattformen und natürlich Eike.

Mein bisheriger Eindruck ist,  die sind sehr professionell.

Ob das Ganze etwas nutzt, das weiß ich natürlich nicht. Aber, wenn ich schon ehrenamtlich Berichte über die Auswirkungen der Erneuerbaren Energien übersetze, so will ich auch eine Chance nutzen, mal „Gegenwind“ zu bringen.

Um eine Eingabe an den Bundestag machen zu können, sind 50.000 Stimmen nötig

https://de.wikipedia.org/wiki/Petitionsverfahren_auf_Landesebene (Letzte Zeile in der Tabelle)

Zur Info:  für  o.g. Petionen, die Abschalten der Kraftwerke fordern, waren beim letzten Schauen schon gut 400 Mitzeichner

 

Update 16.03.20121

Liebe Leser,

da habe ich ja was angefangen!

Ich habe inzwischen eine Email  – Rückfrage bekommen, bezüglich der Auswirkungen auf das Klima.
„Deshalb müsse man doch die bösen Kraftwerke abschalten, auch wenn CO2 die Wüsten zum Ergrünen bringt.“

https://www.focus.de/wissen/klima/flaeche-in-amazonas-groesse-ueberraschende-nasa-studie-zum-klimawandel-die-welt-ist-gruener-als-vor-20-jahren_id_11401420.html

Denen habe ich dann vorstehenden Link und meinen Anhang zu Energie und zum Klima geschickt.
Das Leben bleibt spannend

Mit den besten Grüßen und Danke

Andreas Demmig




Fakten zur Corona-Situation

Das Bundesverfassungsgericht hat schon vor Jahrzehnten den Wesentlichkeitsgrundsatz entwickelt, und der besagt: Wesentliche Fragen, insbesondere der Grundrechtsverwirklichung, sind durch die Parlamente selbst zu regeln. Diese Entscheidungen dürfen nicht an die zweite Gewalt delegiert werden. Genau das aber geschieht in dieser Pandemiephase seit einem Jahr. … Es wäre zu begrüßen, wenn jeder Bürger sich des Wertes der Freiheit, immer verbunden mit Verantwortung gegenüber dem Gemeinwesen, dem Anderen und auch gegenüber sich selbst, bewusst wäre.“
(Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, in der Welt am 7.3.2021)

Der Entzug unserer Grundrechte und die Lockdowns werden mit der epidemischen Lage von nationaler Tragweite begründet. „Erstmals stellte der Deutsche Bundestag am 25. März 2020 mit Wirkung zum 28. März 2020 die epidemischen Lag (sic!) von nationaler Tragweite fest. Am 18. November 2020 beschloss das Parlament deren Fortbestehen wie auch am 4. März 2021.“ (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/pandemische-lage-verlaengert-1872464) Wie die Rechtschreibfehler zeigen, sitzen die Halbgebildeten nicht nur auf Ministersesseln.

Laut Infektionsschutzgesetz: „Eine epidemische Lage von nationaler Tragweite liegt vor, wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht, weil

1. die Weltgesundheitsorganisation eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat und die Einschleppung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit in die Bundesrepublik Deutschland droht oder

2. eine dynamische Ausbreitung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit über mehrere Länder in der Bundesrepublik Deutschland droht oder stattfindet.“

Der erste Punkt trifft nicht zu, weil die übertragbare Krankheit bereits eingeschleppt wurde. Trifft der zweite Punkt zu? Wie bedrohlich ist die Krankheit?

  1. Die „Qualitätsmedien“ verbreiten Falschnachrichten, z. B. zur Sterblichkeitsrate

Auf der Startseite der Süddeutschen Zeitung ist unter der Überschrift „Das Wichtigste zum Coronavirus“ eine Grafik zu sehen, die für jeden Landkreis in Deutschland die 7-Tage-Inzidenz anzeigt und beim Darüberfahren mit der PC-Maus die Anzahl der an Covid-19 Verstorbenen und die angebliche Sterblichkeitsrate, z. B. für den Landkreis Rosenheim den Wert 3,97 % (Stand 26.2.21). Diese Sterblichkeitsrate ist in der SZ-Grafik die Anzahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen dividiert durch die Anzahl der positiv Getesteten.

Die Zahl der Verstorbenen ist mit hohen Unsicherheiten behaftet, weil nicht jeder Verstorbene, der irgendwann zuvor positiv getestet wurde, an Covid-19 verstorben ist. Die Zahl der positiv Getesteten ist weitaus geringer als die Zahl der Infizierten, denn oft verläuft die Infektion ohne Symptome und die Infizierten werden dann nicht getestet. Die Dunkelziffer kann man aus einer Studie des RKI abschätzen. Das RKI hatte zum Stichtag 5.11.2020 knapp 50 000 Proben von Blutspendern auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 untersucht. Bei 1,35 % aller Proben wurden Antikörper nachgewiesen. Weil nur bei 35 % aller zuvor positiv Getesteten Antikörper gefunden wurden, heißt das, dass man davon ausgehen muss, dass 3,9 % der Spender zu irgendeinem Zeitpunkt infiziert waren. Hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl Deutschlands wären das zum Stichtag 5.11. 3,24 Millionen Menschen gewesen. An diesem Tag hatte das RKI eine kumulierte Fallzahl von 635 Tausend Menschen gemeldet. Daraus ergibt sich eine Dunkelziffer von Faktor 5 und eine entsprechend niedrigere tatsächliche Sterblichkeitsrate. Nach der SZ-Berechnung ist die Sterbeziffer für ganz Deutschland bei 2,9 %. Unter Berücksichtigung der Dunkelziffer ist sie aber nur 0,6 %! Alle wissenschaftlichen Veröffentlichungen kommen auf ein Ergebnis von maximal 0,6 %. Die von der WHO veröffentlichte Metastudie von Prof. Ioannidis sogar auf weniger als 0,3 %, was im Bereich einer gefährlichen Grippe liegt.

Die zweite Grafik, mit der regierungsnahe Medien wie die öffentlich-rechtlichen Sender und die SZ Angst machen, ist die mit der wöchentlichen Sterbezahl im Vergleich mit den Vorjahren (Destatis). Die rote Kurve sind die Zahlen von 2020. Die Zahlen von 2016 bis 2019 liegen im blau gefärbten Bereich. Die Spitze in KW10 bezeichnet den Höhepunkt der Grippewelle 2018. In dieser Woche sind mehr Menschen in Deutschland gestorben als in jeder Woche des Jahres 2020. Das hat niemand interessiert, genauso wenig wie die Überlastung der Krankenhäuser zu dieser Zeit. Die Grafik soll suggerieren, dass die Zahl der Todesfälle im Dezember 2020 stark anstieg und erst durch den Lockdown wieder zurückging. Dazu mehr unter Punkt 2. Was zu dieser Grafik fehlt, ist das „Kleingedruckte“, der Hinweis auf wichtige Punkte, um die Daten einordnen zu können:

a) In 2019 gab es keine ausgeprägte Grippewelle. Das führt zu dem erwartbaren Ergebnis, dass im Folgejahr, also 2020, mehr Menschen mit Vorerkrankungen an einer zusätzlichen Viruserkrankung sterben, in diesem Fall an Covid-19. Der dänische Statistiker Jonas Herby führte die im Vergleich mit anderen nordischen Ländern erhöhte Sterberate in Schweden während der „ersten Welle“ darauf zurück. Er nannte es den „dry tinder“ (trockenes Unterholz) Effekt.

b) Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland ändert sich. Die Zahl der Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, hat sich von Anfang 2016 bis Anfang 2020 um 18,7 % erhöht. Es ist deshalb logisch, dass in dieser Altersgruppe in 2020 mehr Menschen gestorben sind als in den vergangenen Jahren. Die altersbereinigten Sterberaten, die das berücksichtigen, zeigen, dass 2020 unter den Jahren 2016 bis 2018 liegt.

c) Wenn man noch genauer hinsieht, stellt man fest, dass in der Grippesaison 2018 viele Menschen in der Altersgruppe 40 bis 69 Jahre gestorben sind, die „verlorenen Lebensjahre“ also deutlich mehr waren als 2020 durch Covid-19, als der Altersmedian der Verstorbenen laut RKI bei 84 Jahren lag.

d) Die aktuelle Statistik von Destatis zeigt, dass im Februar 2021 3 % weniger Menschen in Deutschland gestorben sind, als im Schnitt der Jahre 2017 bis 2020.

  1. Die Sterbezahlen gehen seit der Umstellung der Behandlung im November zurück

Der Höchststand der gemeldeten Covid-19 Sterbezahlen war laut RKI im 7-Tage-Mittel am 10.1.2021. Das mittlere Alter der übermittelten Zahlen beträgt 4 Wochen laut IGES (Institut für Gesundheits- und Sozialforschung). Der effektive Höchststand war deshalb am 13.12.2020, das bedeutet, dass seit fast drei Monaten die Sterbezahlen zurückgehen, sh. Grafik (blaue Kurve).

Möglicherweise unternehmen die Gesundheitsämter und das RKI den löblichen Versuch, den Verzug bei den gemeldeten Sterbezahlen zu reduzieren. Das würde bedeuten, dass die gemeldeten Sterbezahlen langsamer zurückgehen, als die tatsächlichen, bis der Verzug auf einem neuen, dann hoffentlich niedrigen Niveau ist. Bis dahin sind die Sterbezahlen des RKI, falls sie ohne das tatsächliche Sterbedatum der Patienten oder den mittleren Verzug gemeldet werden, noch irreführender als sie so schon sind!

Die Patienten sterben im Schnitt nach 2 bis 3 Wochen auf der Intensivstation. Das heißt, die Behandlung der Patienten, die um den 13.12. verstarben, wurde um den 28.11.2020 begonnen. Das war der tatsächliche Höhepunkt der zweiten „Welle“, vor mittlerweile mehr als 3 Monaten und viele Wochen, bevor die Lockdown-Maßnahmen „greifen“ konnten.

Bis zum 23.11.2020 galten die „Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19“ vom März 2020, in denen es hieß: „Beachtet werden muss, dass die Anwendung der High-flow-Sauerstofftherapie sowie der nichtinvasiven Beatmung zu einer Aerosolbildung führt … Insgesamt sollte daher die Indikation für HFNC/NIV bei akuter hypoxämischer respiratorischer Insuffizienz im Rahmen von COVID-19 eher zurückhaltend gestellt werden.“ Das heißt auf Deutsch: Lieber gleich invasiv beatmen, statt mit Sauerstoffmaske oder –Kanüle, wegen der Gefahr durch das Ausatmen von Viren. Und das bedeutet Intubieren, also Luftröhrenschlauch und künstliches Koma, mit dem Risiko der Lungenschädigung und erhöhtem Infektionsrisiko. Die Intubation solle „durch nichtinvasive Beatmung nicht verzögert werden“, empfahl die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Im September 2020 wurde im führenden medizinischen Fachblatt „The Lancet“ eine Studie veröffentlicht, in der berichtet wurde, dass 53 % der invasiv beatmeten Covid-19 Patienten in Deutschland starben. Das frühe Intubieren war auch ein Grund für die hohen Sterbezahlen in Spanien, Frankreich, Italien und New York, wo bis zu 80% der intubierten Patienten starben.

Am 23.11. wurde eine neue Leitlinie veröffentlicht. Darin steht: „Therapeutisch stehen bei Vorliegen einer Hypoxämie bzw. einer respiratorischen Insuffizienz zunächst die Gabe von Sauerstoff über Nasensonde, Venturi-Maske, und High-Flow-Sauerstofftherapie (HFNC) im Vordergrund. Die High-Flow-Sauerstofftherapie wird bei akuter hypoxämischer respiratorischer Insuffizienz häufig eingesetzt und kann im Vergleich zur konventionellen Sauerstofftherapie die Notwendigkeit einer Intubation reduzieren, ohne die Sterblichkeit signifikant zu beeinflussen.Es soll also zunächst nichtinvasiv beatmet werden. Leider ist auch in der neuen Leitlinie eine feste Untergrenze für die Sauerstoffsättigung von 90% vorgegeben. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/113-001.html

Würde man nicht nach einer fest vorgegebenen Sauerstoffsättigungsgrenze vorgehen, sondern den Patienten genauer beobachten und erst dann intubieren, wenn es wirklich nicht anders geht, so wie Dr. Voshaar vom Krankenhaus Bethanien in Moers (gleichzeitig Präsident des Verbands Pneumologischer Kliniken) es bereits seit längerer Zeit macht – nach der Devise „Invasive Beatmung solange es geht vermeiden!“ und „Effekt von Lagerungswechsel dokumentieren (incl. Bauchlage)“ – dann wäre es für die Patienten besser, denn er erreicht damit eine reduzierte Sterblichkeit (https://www.bethanien-moers.de/download/sop-covid-behandlung-von-respiratorischem-versagen).

  1. Viele Covid-19 Patienten bekamen falsche Medikamente in zu hoher Dosis

Ein weiterer Grund für die anfangs hohe Sterblichkeit von Covid-19 Patienten bestand in der Gabe von hohen Dosen von Chloroquin bzw. Hydroxychloroquin. Dieses ehemalige Malariamedikament (heute hilft es nicht mehr wegen Resistenzen der Malaria-Parasiten) wurde in der WHO-Studie Solidarity trotz Sicherheitsbedenken in der dreifachen Malaria-Dosis verabreicht, in der WHO-Studie Discovery und auch außerhalb dieser Studien, auch an ungefähr 10 000 Patienten in Deutschland, das selbst nicht an der Studie teilnahm. „Die Bundesregierung hat „größere Mengen“ Chloroquin für Deutschland gesichert.“ berichtet die Welt am 18.3.2020. Hydroxychloroquin kann Herzrhythmusstörungen verursachen, genauso wie die ebenfalls zur Covid-19-Therapie eingesetzten Medikamente Remdesivir (ein Virustatikum) und Azithromycin (ein Antibiotikum). Kardiologen haben deshalb bereits im März vor dem Einsatz von Chlorquin gewarnt. „Man weiß, dass jedes der beiden Medikamente [das zweite Medikament ist in diesem Fall Azithromycin] zu bösartigen Herzrhythmusstörungen führen kann und sich eine Kombinationstherapie beider Medikamente eigentlich verbietet“ so Professor Dr. Thomas Meinertz, Kardiologe und Pharmakologe des wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

Chloroquin wird von der niederländischen „Stiftung zur Erforschung eines humanen, selbstbestimmten Sterbens“ für den Suizid empfohlen. Eine Dosis von 6 – 8 Gramm führt innerhalb von 4 Stunden zum Tod. Bei Amazon gibt es ein Buch zu kaufen, das die Methode ebenfalls beschreibt. In der WHO-Studie wurden 9,2 Gramm innerhalb von 10 Tagen verabreicht. In einer brasilianischen Studie wurde teilweise eine noch höhere Dosis verabreicht und es kam zu mehreren Todesfällen innerhalb von drei Tagen.

Besonders betroffen sind Menschen mit Favismus, einer Enzymstörung. Für diese Menschen gibt es eine klare Kontraindikation. In Deutschland ist Favismus selten, aber im Mittelmeerraum und Afrika liegt die Prävalenz bei 3 bis 35 Prozent und auch in den USA ist sie hoch. Das könnte eine Erklärung für die hohen Sterbeziffern in diesen Ländern sein.
Schweden kam ohne Lockdown besser durch die zweite Welle als Deutschland

Ob die Lockdown-Maßnahmen sinnvoll sind, wird oft mit dem Vergleich mit Schweden begründet, wo es keinen Lockdown und nicht einmal eine allgemeine Maskenpflicht gibt. Geschäfte, Restaurants, Kitas und Schulen sind geöffnet. Fakt ist, dass in den letzten 6 Monaten in Schweden 7202 Menschen an oder mit Covid-19 verstorben sind, das sind 0,071 Prozent der Bevölkerung (Stand 27.2.2021). In Deutschland sind im gleichen Zeitraum 63 069 Menschen an oder mit Covid-19 verstorben, das sind 0,075 % der Bevölkerung, also mehr als in Schweden (https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries).

Dem stellen wir noch die Zahl der Intensivbetten pro 1 Million Einwohner gegenüber:
Deutschland: 387
Schweden: 58

  1. Es gab keine Überlastung des Gesundheitssystems und keine Übersterblichkeit

Der zweite oft vorgebrachte Grund für den Lockdown ist, dass die „Überlastung des Gesundheitssystems vermieden werden muss“. Die Belegung der Intensivstationen (die untere Kurve der Grafik) ist und war im Winter nicht höher als im Sommer, als praktisch keine Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen lagen. Am 7.3.2021 sind in Deutschland 2778 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt, weniger als halb so viele wie Anfang Januar. Das sind 11,6 % der gesamten Bettenzahl von 23934 (ohne Notfallreserve). 4282 Betten sind frei. Die Anzahl an freien Betten ging nur deshalb zurück, weil das Personal knapp wurde. Und wenn Intensivstationsbetten in bestimmten Regionen knapp werden, dann ist das nichts Neues, wie Berichte aus 2019 und 2017 zeigen: https://www.aerzteblatt.de/archiv/205989/Intensivmedizin-Versorgung-der-Bevoelkerung-in-Gefahr „Nun klagen die Notaufnahmen mehrerer Kliniken in Nürnberg und München über Überlastung.“ (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72938/Grippewelle-sorgt-fuer-ueberlastete-Kliniken). Auf die Hinweise verschiedener Klinikleiter, dass mehr als die Hälfte der Intensivstationspatienten Migrationshintergrund haben, kann ich derzeit nur verweisen und hinzufügen, dass die Datenlage dünn ist, weil die Herkunft der Patienten nicht offiziell erfasst wird: https://focus.de/13039874

Im Jahr 2020 sind in Deutschland 982 489 Menschen gestorben. Das liegt genau im erwarteten Bereich, der sich durch die alternde Bevölkerung ergibt (https://reitschuster.de/post/ard-framing-zum-trotz-2020-keine-uebersterblichkeit/). Aktuell gibt es in den EU-Staaten eine Untersterblichkeit in den Altersgruppen bis 44 Jahre und eine normale Sterblichkeit für alle anderen Altersgruppen (https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps/). Auch in Italien, Spanien und UK gibt es derzeit keine Übersterblichkeit.

Prof. Nida-Rümelin hat es bei Gabor Steingart am 16.2.21 folgendermaßen zusammengefasst:
Die Inzidenz als solche ist völlig irrelevant. Wenn 20-Jährige sich infizieren und zwei Tage etwas husten, dann ist das für die Gesundheitspolitik für sich genommen unwichtig. … Deshalb sind die Fragen nach der Mortalität, wie viele sterben durch die Pandemie, und die Fragen nach der Morbidität, wie viele schwere Erkrankungsfälle gibt es, entscheidend.“

  1. Jedes Menschenleben zählt! Wirklich?

Den Ausspruch „jedes Menschleben zählt“ zur Rechtfertigung der Corona-Maßnahmen haben schon einige Politiker getätigt. Welche Menschen und welches Leben meinen Sie? Offenbar nicht die 30 bis 40 Tausend Toten jedes Jahr durch Krankenhauskeime (mehr als eine halbe Million seit Merkels Machtantritt) oder die 60 bis 70 Tausend Toten jedes Jahr durch falsche Medikamente in Kliniken (eine Million innerhalb Merkels Kanzlerschaft, Daten von Dr. Gerd Reuther). Die Politiker meinen offenbar auch nicht die über 100 Tausend Toten jedes Jahr durch Tabakkonsum und die vielen Tausend, deren Operationen (auch Krebs-OPs) verschoben wurden, um Betten für Covid-19-Patienten freizuhalten, die dann nicht gebraucht wurden. Den Krankenhäusern war das egal, denn es gab ja 560 Euro pro Tag für nicht belegte Betten (https://www.welt.de/wirtschaft/article208557665/Wegen-Corona-In-Deutschland-wurden-908-000-OPs-aufgeschoben.html).

  1. Der Schaden durch Lockdowns ist immens

Lockdowns töten Menschen
Lockdowns machen seelisch krank
Lockdowns schädigen besonders unsere Kinder
Lockdowns führen zu Bildungsungleichheit
Lockdowns ruinieren die Staatsfinanzen
Lockdowns zerstören die Wirtschaft
Lockdowns versetzen die Kultur ins Koma
Lockdowns schränken Grundrechte ein
Lockdowns untergraben die demokratischen Grundsätze

Von https://www.change.org/p/abstimmung21-nie-wieder-unsinnige-lockdowns?redirect=false, dort sind alle Aussagen belegt.

Dass ein harter Lockdown keinen Vorteil bringt bezüglich der Eindämmung der Epidemie gegenüber den Empfehlungen, mit denen sich Schweden begnügte, zeigt eine Studie der Stanford Universität, in der auch die vielen Nachteile durch einen Lockdown für die Gesundheit der Menschen genannt werden.

Das kommt dabei heraus, wenn Politiker sagen „folgt der Wissenschaft“ und sich dabei nur auf die Virologen verlassen, die den eigenen politischen Kurs unterstützen, und auf einen österreichischen Mao-Verehrer, von Beruf Sprachprüfer, der als einer der führenden Autoren am Strategiepapier des Innenministeriums „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“ gearbeitet hat, in dem es heißt „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden“. Angst macht Menschen gefügig!

Nicht genehme Meinungsäußerungen wurden dagegen bestraft, so wie die von Prof. Lütge, der wegen seiner Kritik an den Corona-Maßnahmen aus dem Bayerischen Ethikrat entlassen wurde, ein Vorgang ohne Präzedenz (https://www.br.de/nachrichten/bayern/entlassenes-ethikrat-mitglied-sie-machen-viel-mehr-kaputt,SPY3EUl).

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bezeichnet sich gerne als Arzt und Epidemiologen. Fest steht, dass er nie als Arzt gearbeitet hat und außer ein paar Seminaren Epidemiologie an der Universität auch auf diesem Gebiet über keinerlei praktische oder Forschungserfahrung verfügt. Man könnte ihn als Experten für Margarine und Cholesterinsenker bezeichnen. Dazu hat er zumindest Vorträge gehalten. Wenn er sagt „Somit benötigen wir Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind“ dann ist das dummes Zeug von einem sich maßlos überschätzenden Selbstdarsteller, der weder vom einen noch vom anderen Thema etwas versteht.

Zusammenfassung:
Es gab in 2020 durch Covid-19 keine Übersterblichkeit, wenn man die gestiegene Zahl der Menschen über 80 Jahre berücksichtigt und mit der zu erwartenden Zahl an Todesfällen vergleicht.

Die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Sterbeziffern betreffen Patienten, die 6 bis 7 Wochen vorher auf die Intensivstation aufgenommen wurden. Die Sterbeziffern gehen seit der Umstellung der Beatmung der Covid-19 Patienten Ende November 2020 von möglichst schnell invasiv auf möglichst spät invasiv zurück. Mit dem Lockdown ab Mitte Dezember hat das nichts zu tun.

Viele Patienten, vor allem in den Mittelmeerländern und in den USA, sind zusätzlich an zu hoher Dosierung von Chloroquin und der Kombination mit anderen Medikamenten gestorben.

Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Überlastung des Gesundheitssystems, die sich von vergangenen Grippesaisons unterschieden hätte.

In Schweden ist die Sterberate in den letzten 6 Monaten niedriger gewesen als in Deutschland, obwohl es dort keinen Lockdown und keine allgemeine Maskenpflicht gibt und Schweden pro Einwohner über weniger als ein Sechstel der Intensivbetten im Vergleich mit Deutschland verfügt.

Eine „dynamische Ausbreitung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit über mehrere Länder in der Bundesrepublik Deutschland“, die sich vom Geschehen einer starken Grippewelle stark unterscheiden würde, ist nicht erkennbar. Deshalb gibt es keinen Grund für die Ausrufung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite und folglich ist der Lockdown nicht gerechtfertigt, der mehr schadet als er nützt und die Menschen noch jahrelang belasten wird.

Was kann man gegen die ungerechtfertigten und schädlichen Maßnahmen unternehmen?

  1. Die Petition gegen unsinnige Lockdowns unterschreiben:
    https://www.change.org/p/abstimmung21-nie-wieder-unsinnige-lockdowns?redirect=false
  2. Den Aufruf oberbayrischer Unternehmer unterzeichnen: https://wir-stehen-zusammen.com/



10 Jahre Fukushima – 10 Jahre Ausstieg aus der Kernenergie

Es war die Bundeskanzlerin, die in einer Kurzschlussreaktion vier Tage nach dem Störfall erklärte, dass die ältesten acht Kernkraftwerke  abgestellt werden sollten. Da die Bundesregierung ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz wie das Atomgesetz nicht einfach außer Kraft setzen kann, sprach der Bundesverfassungsrichter Hans-Jürgen Papier von verfassungswidrigem Vorgehen.

Wie immer in krisenhaften Situationen, wie etwa bei der Öffnung der Grenzen 2015 oder in der Coronakrise, ließ sich die Bundeskanzlerin treiben von der öffentlichen Meinung. Die war aber durch Angst- und Panikmache, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, aufgeputscht und klar auf der Seite des Ausstiegs. Wir erinnern uns noch gut an die täglichen abendlichen Brennpunkte in ARD und ZDF mit dem immer wiederkehrenden Yogeshwar, in deren Folge in Deutschland, 9000 Kilometer von Japan entfernt, die Geigerzähler ausverkauft waren.

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass ein anderer Bundeskanzler zunächst Ursachenforschung betrieben hätte und nach dem Abklingen der ersten verständlichen Erregung und Angst entschieden hätte, was im Interesse Deutschlands und nicht im Interesse des eigenen politischen Überlebens notwendig war. Noch im Jahr 2010 war die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke um 8 – 14 Jahre durch den deutschen Bundestag beschlossen worden. Noch 2008 sagte Bundeskanzlerin Merkel: „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Kernenergie einstellt.“

Eine nähere Untersuchung hätte ergeben, dass der Unfall in Deutschland niemals hätte passieren können, wie auch die Reaktorsicherheitskommission feststellte. Denn abgesehen davon, dass die Kraftwerke von Fukushima zu gering gegen Flutwellen und Überschwemmung geschützt waren, gab es dort auch nicht das im Jahre 1986 in Deutschland eingeführte »Wallmann-Ventil«. Ein solches Ventil sorgt dafür, dass bei Überdruckbildung im Sicherheitsbehälter (containment) Gase gefiltert entlastet werden können. Das Wallmann-Ventil war im Zuge der Überarbeitung der Sicherheitskonzepte deutscher Kernkraftwerke nach der Katastrophe von Tschernobyl eingeführt worden. Auch die sogenannten »Töpfer-Kerzen«, d. h. Wasserstoff-Rekombinatoren, mit denen deutsche Kernkraftwerke längst nachgerüstet waren, hätten eine Wasserstoffexplosion wie in Fukushima in Deutschland vermieden.

Trotz Fukushima kamen alle anderen Kernenergieländer der Welt zu anderen Schlussfolgerungen. Spanien, Belgien, Schweiz, USA und Schweden verlängerten die Laufzeit ihrer Kernkraftwerke. Holland und Polen planen den Einstieg in die Kerntechnik. Schweden, das in den 1980er-Jahren beschlossen hatte, bis 2000 alle Kernkraftwerke zu schließen, hat mittlerweile den Betrieb einzelner Kraftwerke bis 2040 erlaubt. Sogar der Ersatz bestehender Kernkraftwerke ist dort nunmehr möglich.

In Deutschland war die Laufzeitverlängerung ein halbes Jahr vor dem Ausstiegsbeschluss ebenfalls erfolgt: Im Herbst 2010 beschloss der Deutsche Bundestag eine Verlängerung der Laufzeiten um acht Betriebsjahre für ältere Kraftwerke und um 14 Jahre für jüngere Kraftwerke. Danach wäre Brokdorf im Jahre 2036 vom Netz gegangen.

Durch die Einrichtung einer Ethikkommission, die sich dadurch auszeichnete, dass in ihr kein einziger Energiefachmann vertreten war, allerdings mehrere Kirchenvertreter und Ausstiegsaktivisten, erhielt die Bundeskanzlerin ein Votum, das sie für eine gesetzliche Regelung brauchte. Am 9. Juni 2011 erklärte sie im Deutschen Bundestag „Die Nutzung der Kernenergie wird bis 2022 beendet“. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag in namentlicher Abstimmung bei wenigen Gegenstimmen (einer der wenigen Mutigen war Arnold Vaatz (CDU)) das »13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes«, das die Stilllegung aller Kernkraftwerke bis 2022 vorsah.

Die Folgeschäden der Fehlentscheidung der Kanzlerin und des deutschen Bundestages für den Wohlstand Deutschlands sind immens. Denn in der Regierungserklärung von 2009 hatte die CDU-FDP Koalition das Ziel der Vorgängerregierung einer 40%-igen CO2-Minderung bis 2020 übernommen.

Ein Großteil der durch den Ausstieg wegfallenden, CO2-freien Stromproduktion musste nun durch Kohle- und Braunkohlekraftwerke ersetzt werden. Dadurch blieben die CO2-Emissionen durch die Stromerzeugung bis 2018 weitgehend konstant, obwohl massive Subventionen in Höhe von 400 Milliarden € für Windkraftanlagen und Photovoltaikdächer zu einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien führte. Hinzu treten die Kosten von etwa 100 Milliarden €, die für die Hochspannungstrassen auszugeben sind, um Windstrom vom Norden in den früher kernkraftreichen Süden zu transportieren. Die Subvention, die auf jeden Stromkunden umgelegt wurde, führte zu einem massiven Strompreisanstieg.

Deutschland hat mit 32 Eurocent pro Kilowattstunde den höchsten Strompreis der Welt, der internationale Durchschnitt liegt bei 12 Eurocent/kWh. Die Erneuerbaren-Energie-Umlage beträgt mittlerweile 10 Eurocent /kwh, die mittlerweile zum Teil vom Steuerzahler bezahlt wird. Der höchste Strompreis der Welt, eine Folge der falschen Entscheidung im Jahre 2011, trifft nicht nur die Verbraucher, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Gewerbe und deren Arbeitsplätze, soweit sie nicht zu den wenigen Betrieben gehören, die von der Umlage befreit sind. Der Wirtschaftsstandort Deutschland zerbröselt. Schon heute investiert die chemische Industrie vor allen Dingen wegen der prohibitiv hohen Stromkosten weniger als die Höhe der Abschreibungen. Die Industrie schrumpft.

Um die CO2-Ziele trotz Kernenergieausstiegs dennoch einzuhalten, mussten andere Bereiche herangezogen werden wie der Verkehr, die Wärmeversorgung und die Landwirtschaft, die mit weiteren CO2– Einsparvorgaben belastet wurden. Am Ende wurde sogar der Verbrennungsmotor geopfert, eine Schlüsseltechnologie Deutschlands. Es war allerdings schon 2011 erkennbar, dass im Jahre 2020 die CO2-Ziele nicht eingehalten werden konnten – diese fehlende Zielerreichung war einer der Gründe, die zum Anschwellen der »Fridays for Future«-Bewegung 2019 führte. Dank eines umfassenden Corona-Lockdowns wurde das Minderungsziel allerdings kurzfristig erreicht.

Durch den Doppelschlag des Verzichts auf Kernenergie und Kohle fallen 80 % der gesicherten Leistung an Strom weg und werden ersetzt durch Strom, der von Wind und Wetter abhängt und mit Dunkelflauten im Winter von bis zu 10 Tagen eine Strommangelwirtschaft hervorrufen wird, die wir nur von Entwicklungsländern kennen. In Anbetracht dieser Tatsache, Verkehr und Wärmeversorgung zukünftig auch noch zusätzlich von fluktuierenden Stromquellen wie Sonne und Wind abhängig zu machen, grenzt an politisch-wirtschaftlichen Harakiri. Die hierfür notwendige Speicherung durch Wasserstoff oder Batterien ist schlicht unbezahlbar.

Mit der Stilllegung der Kernkraftwerke ist das Problem der radioaktiven Rückstände in den abgebrannten Brennelementen, die in 12 Zwischenlager neben den Kernkraftwerken aufbewahrt werden, ungelöst. Eine neue Generation von Kerntechnologien, die inhärent sicher sind und das Endlagerproblem auflösen, wird weltweit entwickelt, nur nicht in Deutschland. Denn die bis 2011 gültige Zweckbestimmung des Atomgesetzes, die Erforschung der Nutzung der Kernenergie zu fördern, wurde ersatzlos gestrichen. Die Kernforschung zum Zwecke der Energieerzeugung wurde eingestellt.

Die Kerntechnik der 4. Generation, an der weltweit geforscht wird, arbeitet überwiegend mit schnellen Neutronen. Sie sind in der Lage, auch nicht spaltbare Atomkerne durch Neutroneneinfang zu spaltbaren zu machen. Damit wäre das Problem der Reichweite gelöst, denn herkömmliche Reaktoren nutzen lediglich 5% des Urans durch Kernspaltung. Zugleich wird aber auch das Problem des Atomabfalls gelöst, denn dieser kann als Ausgangsstoff eingesetzt werden. Selbst wenn es nicht um die kostengünstige CO2-freie Stromerzeugung durch Kernenergie ginge, müsste sich Deutschland mit dieser Technologie befassen, denn sie sichert die Umwandlung der über Zehntausende von Jahren langlebigen Rückstände in Stoffe, die bereits nach einigen hundert Jahren als abgeklungen gelten.

Ein neues Konzept der    IV. Generation ist auch der Dual-Fluid-Reaktor (DFR). Er wurde als privates Projekt von Kernphysikern aus Deutschland ohne staatliche Zuschüsse entwickelt und hat mittlerweile weltweit Patente.

Die Beschreibung des Reaktors durch die Erfinder liest sich wie die Beschreibung des Steins der Weisen:

-Der DFR erzeugt wie die meisten Konzepte der 4. Generation keinen langlebigen Atommüll, im Gegenteil, er baut den bestehenden Atommüll ab;

-die Energieeffizienz ist etwa 1000 Mal so groß wie bei Stromerzeugungen auf Basis Erneuerbarer Energien;

-das Kraftwerk ist inhärent sicher;

-die Erzeugungskosten für Strom sollen für ein Großkraftwerk von 1500 Megawatt elektrischer Leistung bei  1 €ct pro Kilowattstunde liegen.

Die Patentinhaber, die sich im privaten Institut für Festkörper-Kernphysik in Berlin organisiert haben, haben ihre Zelte mittlerweile in Vancouver in Kanada aufgeschlagen.

Je mehr die desaströsen Unzulänglichkeiten der Energiewende auf Wind- und Solarbasis in den nächsten Jahren zutage treten werden, umso mehr sollte auch die Offenheit kluger politischer Köpfe auch in Deutschland wachsen, sich mit einem neuen, sicheren Kapitel der Kernenergie zu beschäftigen. Dazu braucht es einen Wechsel in der politischen Führung, vor allen Dingen aber ein Umdenken in den Redaktionsstuben deutscher Medien, in denen nach einer Untersuchung von Prof. Kepplinger 70 % der Journalisten immer noch der Auffassung sind, dass Fukushima „endgültig bewiesen“ habe, dass „die Risiken der Kernenergie nicht tragbar sind“.

Aber bevor es den ersten „Brennpunkt“ in ARD oder ZDF zur Technologie der 4. Generation gibt, müsste uns alle die berechtigte Angst um die Sicherheit unserer Energieversorgung erschüttern. Aber das dauert nicht mehr lange.

Dieser Artikel erschien zuerst in Cicero (11.3.2021)




Man mache sich keine Illusionen bzgl. der Kosten von Net Zero

Der Rechnungsprüfungsausschuss des britischen Parlaments (Public Accounts Committee, PAC) veröffentlichte letzte Woche einen Bericht, der feststellte, dass es „keinen koordinierten Plan mit klaren Meilensteinen zum Erreichen“ von ‚Netto-Null‘-Emission bis zum Jahr 2050 gibt. Dieses Fehlen eines Plans, so behauptete der Ausschuss, mache es für das Parlament und die Öffentlichkeit schwierig, den Fortschritt auf dem Weg zum Ziel zu verstehen oder zu überprüfen.

Sonderausschüsse wie der PAC werden von Abgeordneten aller Parteien besetzt und sind einer der wichtigsten Mechanismen des Parlaments, um Ministerien, Minister und die Regierung zur Rechenschaft zu ziehen. Aber während das PAC zu Recht darauf hinweist, dass die Regierung keine Ahnung hat, wie das Netto-Null-Ziel erreicht werden soll, haben die Abgeordneten auch keine, obwohl sie dafür ebenso viel Verantwortung tragen.

Natürlich gibt es keinen Plan, wie man Net Zero erreichen kann. Genau wie beim Climate Change Act (CCA) 2008, der eine Emissionsreduktion von 80 Prozent forderte, wurde das Net-Zero-Ziel festgelegt, lange bevor sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie es tatsächlich erreicht werden kann. Der politische Konsens, der uns das Netto-Null-Ziel bescherte, wird durch drei Faktoren konterkariert: das Fehlen eines globalen Netto-Null-Abkommens, der Mangel an verfügbarer Technologie und die fehlende Unterstützung der Bevölkerung.

Zu der Zeit, als die Abgeordneten 2008 das CCA unterzeichneten, war die Politikverdrossenheit der Bevölkerung auf einem Rekordniveau. Dies öffnete Kampagnen der grünen Lobby und ähnlicher Organisationen Tür und Tor. Diese Sonderinteressen behaupteten, dass die Klimapolitik – einschließlich großzügiger Subventionen für grüne Technologien – grüne Innovationen und wirtschaftliche Wiederbelebung bringen würde. Sie behaupteten auch, dass die „Rettung des Planeten“ ein populäres Anliegen werden würde und die öffentliche Meinung mobilisieren würde. Diese Versprechen erwiesen sich als haltlos.

Das Problem kristallisiert sich in der Zusammenfassung des PAC-Berichts heraus:

Bis zu 62 Prozent der zukünftigen Emissionsreduzierung werden von individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen abhängen, von Entsc heidungen bzgl. des alltäglichen Lebensstils bis hin zu einmaligen Anschaffungen wie dem Austausch von Heizkesseln, die fossile Brennstoffe verwenden, oder dem Kauf eines Elektrofahrzeugs. Die Regierung hat sich noch nicht richtig mit der Öffentlichkeit über die erheblichen Verhaltensänderungen auseinandergesetzt, die das Erreichen von Net Zero erfordern wird.

Wenn aber 62 Prozent der Emissionsreduzierung „auf individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen beruhen sollen“, dann erfordert die Net Zero-Politik notwendigerweise die Abschaffung von „Entscheidungen“ der Öffentlichkeit und die staatliche Regulierung ihrer „Verhaltensweisen“. Und da es keinen gleichwertigen, emissionsfreien Ersatz für Ihre Heizung, Ihr Auto oder für die vielen anderen alltäglichen, Energie benötigenden Aktivitäten gibt, ist das unvermeidliche Ergebnis von Netto-Null eine Reduzierung des Lebensstandards und der Lebensqualität der meisten Menschen.

Grüne Befürworter behaupten zum Beispiel, dass neue Technologien unsere Abhängigkeit vom Gasnetz beenden können. Und die Regierung hat angekündigt, dass die Installation von Gaskesseln in den 2030er Jahren verboten werden soll, um den Einsatz von Wärmepumpen zu fördern. Aber das hat auch seine Schattenseiten. Wärmepumpen kosten in der Regel ein Vielfaches dessen, was ein Gaskessel kostet – mindestens das 3,5-fache für das Gerät selbst, die Installationskosten nicht mitgerechnet. Sie benötigen viel größere Heizkörper, als die meisten Häuser bereits haben, und laute Wärmetauscher-Einheiten (identisch mit Klimaanlagen) müssen auch an der Außenseite jedes Hauses installiert werden. Und da Wärmepumpen weniger in der Lage sind, Wärme bei Bedarf zu erzeugen, müssen Häuser, in denen sie installiert sind, erheblich isoliert werden.

Außerdem sind Wärmepumpen kategorisch keine gleichwertigen Produkte zu Heizkesseln. „Gaskessel heizen Ihr Haus auf Knopfdruck, während eine Wärmepumpe 24 Stunden braucht, um das Haus auf 17 bis 19 Grad zu erwärmen“, räumte Chris Stark, der Vorsitzende des Climate Change Committee, kürzlich ein. Die Tatsache, dass man sein Haus nicht auf Zimmertemperatur heizen kann, „wird ein Umdenken erfordern“, fügte Stark hinzu.

Aber selbst wenn die „Einstellung“ der Menschen so verändert werden könnte, dass sie den Entwürfen von Beamten entspricht, ist es nicht die „Einstellung“, die benötigt wird, um die Zehntausende von Euro aufzubringen, die es kostet, ein gewöhnliches Haus in ein Net Zero-konformes Haus zu verwandeln. Eine Studie der Stadtverwaltung von Nottingham, bei der 10 ganz gewöhnliche Häuser nachgerüstet wurden, ergab, dass ein kleines Haus fast 90.000 Pfund benötigt, um es „kohlenstoffarm“ zu machen.

Das grüne Lager hat keine Erklärung angeboten, um zu zeigen, dass diese Kosten reduziert werden können, außer Annahmen über Größenvorteile. Aber das könnte eine unsichere Annahme sein, da die grüne Politik auch die Baupreise in die Höhe treiben wird. Die „Nachrüstung“ könnte die Haushalte am Ende fast das Äquivalent eines Jahrhunderts heutiger Energierechnungen kosten, für das Versprechen von bescheidenen (wenn überhaupt) Einsparungen bei zukünftigen Energierechnungen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/ben-pile-come-clean-about-the-cost-of-net-zero/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Umweltgruppen: NABU bekommt Konkurrenz*

Nachdem der neue Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, Ende letzten Jahres mit den Grünen sein neues Strategiepapier zur „Beschleunigung eines naturverträglichen Ausbaus der Windenergie“ ausgehandelt hatte, erfolgte von offizieller Seite die schärfste Kritik an der Neuausrichtung des NABU von dessen Konkurrenz.

Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) mit Sitz in Quirnbach (Westerwald) stellte klar, dass Windenergie grundsätzlich nicht naturverträglich ausgebaut werden könne, schon gar nicht in den Dimensionen, auf welche die politischen Ziele im Rahmen der Energiewende mittlerweile hinauslaufen. Das Papier sei alles andere als eine Grundlage für den vorgeblich geschlossenen „Frieden“ der Windkraftindustrie mit der Natur, sondern belege eher den Abschied des einstigen Vogelschutzverbandes vom Natur- und Artenschutz. Nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ werde die Umwandlung von Landschaften und Wäldern in Energie-Industriegebiete gerechtfertigt.

Krügers Strategiepapier mit Grünen

Als grobe Irreführung bezeichnete Neumann die Abmachung, dass zwei Prozent der Landesfläche als Vorrangflächen für Windparks genügen würden. Da die Politik die Windenergie „als tragende Säule der Energiewende“ propagiere und im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der aktuellen Fassung die Forderung der Windlobby nach einer Vervielfachung der Windkraft an Land und Offshore unterstütze, stünden im Hintergrund die sogenannte Nationale Wasserstoffstrategie, Elektromobilität und Power-to-X (Speichertechnologie).

Naturschützern, die mit der offenbar ins Ungewisse führenden Strategie des NABU-Vorstands hadern, bietet sich die Naturschutzinitiative als Alternative an. Vorgänger des 2016 gegründeten Vereins war die „Naturschutzinitiative Westerwald“. Mit ihrer Satzung hat die Naturschutzinitiative sichergestellt, dass ihre Arbeit dauerhaft in Unabhängigkeit von Politik, Industrie und Lobbyverbänden betrieben wird. Noch ist der neue Naturschutzverein vornehmlich in Rheinland-Pfalz, dem angrenzenden Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Baden-Württemberg tätig. Man freue sich aber auch über Fördermitglieder aus den Bundesländern, die derzeit noch nicht betreut werden, heißt es.

Kritik von innen wie außen

Der aktuelle Vorsitzende hatte 2014 seinen Posten als Landesvorsitzender des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz wegen interner Konflikte beim Thema Windkraft und Naturschutz aufgegeben. 2016 trat er endgültig aus dem BUND aus und begründete dies unter anderem mit dessen enger Verflechtung mit der Landespolitik und der Windkraftindustrie. Die Klimawende sei zum Maß aller Dinge erklärt und der Naturschutz verhandelbar geworden. Die große Bedeutung der Biodiversität für den Natur- und Klimaschutz sowie die Folgen der industriellen Eingriffe durch die Windenergie-Strategie für die biologische Vielfalt würden demgegenüber ausgeblendet.

Gegenwärtig wird der NABU von massiven internen Protesten und Mitgliederaustritten wegen des Alleingangs seines neuen Präsidenten geschüttelt, ohne dass jedoch Rücktritte auf höchster Ebene bekannt geworden seien. Dabei dürfte eigentlich niemand von dem weitreichenden Zugeständnis des NABU an die Grünen und die Windbranche überrascht gewesen sein, hatten doch die NRW-Landesverbände von BUND, NABU und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zusammen mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) bereits 2015 eine Erklärung formuliert, die dem damaligen grünen NRW-Landesumweltminister Johannes Remmel am 26. Juni im Düsseldorfer Landtag überreicht wurde.

< Zwischen-Anmerkung der EIKE-Redaktion: Zwei hier ursprünglich folgende Sätze des PAZ-Original-Artikels wurden auf Wunsch und Korrektur-Hinweis des NABU/NRW an dieser Stelle gelöscht. (18.03.2021; 14.35 Uhr) >

„Wenn aber der Kontrolleur gemeinsame Sache mit dem zu Kontrollierenden macht, wo bleibt dann die Kontrolle?“, fragte seinerzeit zweifelnd das Online-Magazin „eifelon“. Ende Januar dieses Jahres nun kritisierte Naderer den Alleingang Krügers scharf und distanzierte sich im Namen des drittgrößten NABU-Landesverbands Nordrhein-Westfalen förmlich.

Mit einem klaren Bekenntnis zum unverhandelbaren Schutz der heimischen Wälder, von Natura-2000-Gebieten, Landschaftsschutzgebieten und Naturparks positioniert sich demgegenüber die Naturschutzinitiative. Man werde nicht tatenlos zusehen, wie die Natur als Lebensgrundlage sowie zunehmend auch der Rechtsstaat und die Naturschutzgesetze unter die Räder kommen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  12. März 2021, S.4 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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CSU jetzt auch auf Grünkurs: Andreas Scheuer will Verbrenner ab 2035 abschaffen

Franz Josef Strauß meinte 1986 sinngemäß, daß das Regieren unter Schwarzgelb etwas langweilig sei, Deutschland wäre aber wohlgeordnet und für alle wäre gesorgt. Wenn hingegen Rotgrün drankäme, würde es „spannend“ werden, weil die Ideologen das Land für die Realisierung ihrer Hirngespinste stückweise abbauen würden.

Die rotgrüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder machte die Vorhersage Straußens nur teilweise wahr, weil Schröder und sogar Josef Fischer un-grün und rational genug waren, die Forderungen der jeweiligen Parteilinken nicht alle umzusetzen. Die aus der DDR stammende ehemalige FDJ-Sekretärin Angela Merkel hingegen, die niemals in die CDU eingetreten war, schickt sich seit 2010 sehr wohl an, das Land als CDU-Kanzlerin im sozialistischen Sinne an die Wand zu fahren.

Womit der olle Strauß nicht gerechnet hatte (zum Glück, er war herzkrank), ist, daß seine CSU eines Tages Heimstatt inkompetenter Berufspolitiker sein könnte, die es in der Wirtschaft oder Infrastruktur zu nichts bringen würden und daher in der Politik dilettieren müssen. Ein solcher Fall ist Andreas Scheuer, der sehr wohl weiß, wo oben und unten, was Recht und Unrecht ist, wie er in der Asylkrise bewies, als er von Til Schweiger beschimpft wurde.

Scheuer hat aber nur einen „halben“ Doktortitel (Doktorat) aus Tschechien und mittlerweile kein Rückgrat mehr, weswegen er nun das Ende von Diesel und Benziner will.

„Unser Ziel muss das Auslaufen des fossilen Verbrenners bis 2035 sein“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“.

Er hätte auch sagen können, unser Ziel muß die Abwanderung der deutschen Automobilindustrie nach Rußland und Rumänien und der Abbau des deutschen Wohlstandes bis 2035 sein. Und das weiß der Mann genau; glauben Sie ihm kein Wort, wenn er grün daherredet.

Immerhin will er richtige Motoren nicht verbieten, weil die ja mit synthetischen Kraftstoffen aus „erneuerbaren“ Energien betrieben werden können. Technisch ist das schon möglich, aber die Verluste werden wie beim Wasserstoff horrend sein. Was das für den Literpreis Kraftstoff bedeutet, muß dem schlauen EIKE-Leser wohl nicht gesagt werden. Es sei nur daran erinnert, daß Leuna-Benzin nur im Zweiten Weltkrieg flächendeckend genutzt wurde, weil es kein billiges Erdöl für die Wehrmacht gab.




Treiben Windmühlen die Zwergfleder­mäuse in den Untergang?

Laut einer neuen Studie in Scientific Reports machen Zwergfledermäuse mehr als die Hälfte aller Fledermaus-Todesfälle an Turbinenstandorten in Europa aus. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, aber die Ergebnisse des Berichts deuten darauf hin, dass die Fledermäuse aus irgendeinem besonderen Grund von den Windturbinen angezogen werden könnten.

Auf der Website der University of Exeter liest man:

Die Aktivität von Zwergfledermäusen wurde an 23 britischen Windparks und ähnlichen „Kontrollstandorten“ in der Nähe ohne Turbinen überwacht.

Die Aktivität war an den Turbinen um etwa ein Drittel höher als an den Kontrollstandorten, und zwei Drittel des Auftretens hoher Aktivität wurden eher an den Turbinen als an den Kontrollstandorten registriert.

Die Gründe dafür sind nicht klar. Möglicherweise werden die Fledermäuse von den Turbinen selbst angezogen oder es gibt in der Nähe der Turbinen mehr Beuteinsekten für die Fledermäuse.

So oder so bedeutet dies, dass das Risiko von Todesfällen an Windturbinen erhöht ist und erklärt wahrscheinlich die hohen Todesfälle von Zwergfledermäusen, die in einigen Windparks in Europa beobachtet wurden“, sagt Dr. Suzanne Richardson.

Diese Erkenntnis, nämlich dass Zwergfledermäuse tatsächlich von Windkraftanlagen angezogen werden, könnte erklären, warum die aktuellen Umweltverträglichkeitsprüfungen bei der Vorhersage der tatsächlichen Todesraten von Fledermäusen schlecht abgeschnitten haben.

Darüber hinaus, so heißt es in dem Bericht, „legen sie auch nahe, dass betriebliche Abhilfemaßnahmen (Minimierung der Blattrotation in Zeiten mit hohem Kollisionsrisiko) wahrscheinlich der effektivste Weg sind, um Kollisionen zu reduzieren, da die Anwesenheit von Turbinen die Fledermausaktivität verändert.“

Der ganze Bericht steht hier.

Autor: Craig Rucker is a co-founder of CFACT and currently serves as its president.

Link: https://www.cfact.org/2021/03/04/do-wind-turbines-draw-pipistrelle-bats-to-their-doom/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Svenja Schulze und der weltweite Atomausstieg

So kam sie in die „Schüler*innenvertretung“ (bei dieser Schreibweise wehrt sich meine Rechtschreibkontrolle mit Händen und Füssen). Die Jusos waren für Frau Schulze „wirklich klasse“ – so wurde sie Juso-Landesvorsitzende. Von da war es nicht weit bis zur AStA-Vorsitzenden, wo sie gegen den Golf-Krieg demonstrierte unter dem Motto „Kein Blut für Öl“. Nachdem sie die „Studiengebühren in NRW wieder abschaffen und viel Geld für die Hochschulen in NRW mobilisieren konnte“ – man fragt sich unwillkürlich, wessen Geld? –, wurde sie Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Und als solche verfolgt die studierte Germanistin und Politikwissenschaftlerin nun ambitioniert globale Zielsetzungen, nämlich den „deutschen europäischen und weltweiten vollendeten Atomausstieg“.

In dem „12 Punkte Programm für die Vollendung des Atomausstiegs – die Position des Bundesumweltministeriums“ vom 11.03.21 heißt es:

„Das Bundesumweltministerium sieht seinen Einsatz für den Atomausstieg aber noch lange nicht als beendet an. Im Gegenteil: Wir arbeiten mit voller Kraft weiter. Denn vollendet ist der Atomausstieg Ende 2022 noch nicht. Es bleiben nukleare Risiken, die weitere konsequente Schritte erfordern: in Deutschland, in Europa und weltweit.“

Weltweit und vollendet, darunter machen es deutsche Politiker niemals. Hört mal, ihr Russen, Amerikaner, Chinesen und Franzosen und wer da noch so mit den Atomen rumspielt, eure Risiken machen nicht an den deutschen Landesgrenzen halt.

Deshalb ist die weitere Nutzung der Atomenergie im Ausland nicht im deutschen Interesse, schon gar nicht staatlich geförderte Neubauten in der EU. Insbesondere in den grenznahen Regionen sind viele Menschen über den Betrieb alter Atomkraftwerke in Nachbarländern besorgt. Gleichzeitig sollen für diese Reaktoren in vielen Fällen die Laufzeiten teils erheblich über die ursprünglich genehmigten Betriebsdauern hinaus verlängert werden. Das Bundesumweltministerium teilt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger und setzt sich dafür ein, dass ihre Interessen gewahrt werden“.

Der Fadenriss ist noch nicht endgültig genug

Wie sich Svenja Schulze im einzelnen für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger einsetzt, bleibt nebulös, aber vielleicht gibt es ja noch ein paar Versprengte von der Kavallerie ihres Genossen Steinbrück.

Als Grund für die Sinnlosigkeit der „Atomkraft“ führt die Umweltministerin an, „Ihr Anteil am weltweiten Primärenergieverbrauch beträgt nicht einmal 5 Prozent. Sie kann schon deshalb keinen substanziellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele erbringen“. Oh, chère Madame, dünnes Eis. Die Heilsbringer Wind und Sonne schaffen nämlich mit 4,5 Prozent noch weniger. Können die womöglich auch keinen substanziellen Beitrag erbringen?

Deshalb will das BMU „vollständig raus aus der Atomkraft“. Der Fadenriss ist noch nicht endgültig genug. Jetzt sind die „Atomfabriken“ Lingen und Gronau dran. Brennelemente herstellen geht gar nicht, sie sollen in der nächsten Legislaturperiode geschlossen werden, per Gesetz, versteht sich. „Nach Auffassung des BMU ist eine gesetzliche Regelung zur Beendigung der Brennelementfabrikation in Deutschland und des Betriebs der Urananreicherungsanlage in Gronau die rechtssichere, richtige Lösung, um die untragbare Situation zu beenden, dass grenznahe ausländische Alt-AKW mit Brennelementen aus deutscher Produktion betrieben werden“.

Was scheren Svenja Schulze von der Arbeiterpartei SPD die 300 Angestellten von Gronau? Was stört sie, dass die etwa 350 Angestellten von Lingen ihren Arbeitsplatz verlieren? Schließlich werden der Ministerin ihre 25.000 Euro monatlich pünktlich überwiesen, auch oder gerade in Corona-Zeiten. „Nach Gutachten im Auftrag des BMU wäre eine Schließung rechtssicher möglich“. Hau wech, die Sch…

Um den Atomausstieg zu vollenden, braucht man nach Ansicht von Svenja Schulze nur „konsequent den nächsten Schritt zu gehen und angesichts eines höheren EU-Klimaziels beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Anstrengungen bis 2030 zu verdoppeln“. Anstrengungen verdoppeln, Gemeint sind natürlich die Steuerzahler und eine Verdoppelung der hübschen Windräder von derzeit 30.000 auf 60.000. Zur Information für Frau Schulze die Information in leichter Sprache: Bei Windstille ist 30.000 mal null gleich null. Und 60.000 mal null ist auch gleich null.

Wie man Freunde gewinnt

Und dann will das BMU noch den „Schulterschluss der atomkritischen Staaten suchen“. Steht etwa die Gründung einer internationalen Anti-Atom-Kavallerie unter deutscher Führung im Raum? Im Positionspapier heißt es dazu:

Zielbestimmungen des Euratom-Vertrages hinsichtlich der Nutzung der Atomenergie müssen an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden. Staatlich geförderte AKW-Neubauten in der EU sind nicht im deutschen Interesse und auch nicht im Sinne von Klimaschutz und Energiewende… Dank zielstrebiger Verhandlungen gelang es unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft im Dezember 2020, zur Espoo-Konvention über grenzüberschreitende UVP einen völkerrechtlich verbindlichen Leitfaden zu verabschieden, der klarstellt, unter welchen Voraussetzungen bei Laufzeitverlängerungen eine UVP geprüft und durchgeführt werden muss. Der Espoo-Konvention gehören 45 Staaten an. Der Leitfaden macht die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken, die unter bestimmten Bedingungen eine UVP-Pflicht auch bei Laufzeitverlängerungen klarstellt, zum allgemeinen Maßstab und damit auch für Nicht EU-Mitgliedstaaten mit alten AKW – wie die Schweiz, Großbritannien, Ukraine und Belarus – bindend.“

Mein Kommentar dazu: Wie man Freunde gewinnt.

Den Atomsündern soll darüber hinaus der Geldhahn zugedreht werden: „kein öffentliches Geld für Atomkraftwerke in der EU und darüber hinaus“ (sic), während den Atomskeptikern der Ausstieg mit deutschem Geld vergoldet werden soll: „Das BMU setzt sich dafür ein, dass bei der laufenden EU-Beihilfereform die Interessen der Mitgliedstaaten der EU, die aus der Atomenergie aussteigen wollen oder ausgestiegen sind, umfassend berücksichtigt werden“.

Das BMU schließt das Positionspapier mit der Forderung, dass Deutschland auch in Zukunft „Kompetenz erhalten und solide Fakten in den internationalen Atom-Diskurs und zu neuen Reaktorkonzepten einbringen“ soll. Wie dies aussieht, kann man unmittelbar auf der letzten Seite des BMU-Positionspapiers in einer Stellungnahme zu den neuen Reaktoren der Generation 4 nachlesen – eine Argumentation, die direkt aus der Feder eines Greenpeace-Volontärs mit Abschluss in Germanistik und Politologie stammen könnte.

Corona-Lesetipp: Manfred Haferburg ist Autor des Romans „Wohn-Haft“ (4,9 von 5 Punkten bei 148 Bewertungen), der sich immer mehr in eine Dystopie entwickelt.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Fukushima und die deutsche Angstkompetenz

Am 11. März 2011 um 14:46 Uhr Ortszeit ereignete sich 160 Kilometer vor der Küste der japanischen Hauptinsel Honshu das viertstärkste je gemessene Erdbeben (9,0). 50 Minuten später traf eine gigantische Tsunami-Welle die Küste. Fast 20.000 Menschen fielen dieser tragischen Naturkatastrophe zum Opfer. In der Folge wurden mehr deutsche als japanische Kernkraftwerke zerstört.

Das Kernkraftwerk (KKW) Fukushima-Daiichi steht nur zehn Meter über dem Meeresspiegel. Die Flutschutzmauer ist für Wellen bis acht Meter ausgelegt. Ein fataler Fehler des Projekts, der sich bitter rächten. Zunächst hatte sich das KKW Fukushima-Daiichi (wie auch Fukushima-Daiini, Onagawa und Tokai-2) nach dem Beben selbst abgeschaltet und in den sicheren Zustand versetzt. Die Notstromgeneratoren liefen und die Blöcke waren weitgehend unbeschädigt.

Die Tsunami-Welle flutete dann aber die Gebäude mit weitreichenden Folgeschäden an elektrischen Anlagen und der prekären Folge des Ausfalls der Notstromdiesel.  Die Nachzerfallswärme in den Reaktoren der Blöcke 1 bis 3 konnte nicht mehr abgeführt werden, so dass Druck und Temperatur im ersten Kreislauf stiegen. Durch chemische Reaktionen kam es zur Bildung großer Mengen von Wasserstoff. Da die Ventile zur Druckentlastung über den Kamin nicht funktionsfähig waren, gelangte Wasserstoff in das Reaktorgebäude und bildete Knallgas. Dieses entzündete sich und verpuffte, wodurch das Dach des Gebäudes abhob. Die entsprechende Filmsequenz wurde auf deutschen Fernsehkanälen x-fach wiederholt, es gab zu diesem Ablauf keine technischen Erklärungen. Man ließ den Anti-Atom-Michel in seinem Glauben, der Reaktor sei „explodiert“ wie eine Atombombe. Dazu aber fehlte schlicht die kritische Masse, die eine ungesteuerte Kettenreaktion ermöglicht hätte. Diese Erläuterung wiederum hätte die deutsche Bevölkerung in ihrer systematisch anerzogenen Atomangst verunsichern können.

Dennoch war es natürlich der „größte anzunehmende Unfall“ (GAU), gekennzeichnet durch die Kernschmelze und den Austritt radioaktiven Materials in die Umgebung. Letztlich forderte der GAU keine Todesopfer infolge Verstrahlung. Es gab sie durch die Flutwelle und die Evakuierungen von etwa 150.000 Menschen, auch aus Krankenhäusern und Altenheimen. Im Rückblick betrachtet hätten die Evakuierungen auf Grund der Strahlenbelastung nicht in diesem Umfang erfolgen müssen. Es gab keine Strahlenopfer, aber Strahlenschutzopfer.

Weltweit fanden nach der Havarie Überprüfungen an Kernkraftwerken statt, auch  an Plänen und Projekten zu Neubauten. In der EU wurden Stresstests an allen KKW durchgeführt. In Japan gab es ebensolche Prüfungen, nach und nach gingen einige Werke wieder in Betrieb. Zeitweise musste viel Kohle und Öl importiert werden, um die Stromversorgung zu sichern. Umgehend beklagten NGOs die Tatsache, dass die japanischen CO2-Emissionen stiegen.

Der deutsche Medien- und Politik-Tsunami

Kurz nach dem GAU waren in Deutschland die Geigerzähler ausverkauft. Eine Reaktion, wohl nur möglich in einem Land, in dem inzwischen der dritten Generation von Kindesbeinen an Atomangst eingeimpft wird. Analysen ergaben, dass in keinem anderen Land der Welt – Japan ausgenommen – mehr über das havarierte Kernkraftwerk berichtet wurde als in Deutschland. Ein medialer Tsunami ergoss sich über die Kernkraft. Die Todesopfer wurden mit dem Kraftwerks-GAU in Verbindung gebracht. Interviewpartner suchte man tendenziell in Kreisen von NGOs, Grünen und Atomkritikern. Symbolisch formuliert durfte der stellvertretende Energiebeauftragte der Grünen Jugend Hintertupfingen seine Betroffenheit ins Mikro sprechen, der Leiter eines Lehrstuhls für Kernphysik wurde nicht gefragt.

Es gibt kein Leid auf der Welt, das nicht von deutschen Politikern instrumentalisiert werden würde. Die Fachfrau für Empörungskommunikation und Mythenbildung Claudia Roth stellte sich dabei an die Spitze:

 „Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die ganze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ. Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 Menschen . . .“,

vertraute sie in gewohnter Betroffenheit ihrem Facebook-Account an. Nach einigem Widerspruch ruderte sie zurück. Ihr Parteigenosse Trittin äußerte sich ähnlich („19.000 Menschen starben bei Tsunami und Reaktorkatastrophe“). Auch öffentlich-rechtliche Medien folgten der grünen Umdeutung:

„Japan gedenkt heute der Opfer der verheerenden Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vor zwei Jahren. Ein Erdbeben der Stärke neun hatte damals den Nordosten des Landes erschüttert und eine bis zu 20 Meter hohe Tsunamiwelle ausgelöst. In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima. Dabei kamen ungefähr 16.000 Menschen ums Leben . . . “.

So der Originalton der ARD-„Tagesschau“ vom 11. März 2013. Eine sprachlich nachlässige Formulierung kann man hier ausschließen, es ging um die Meinungsbildung in der Bevölkerung, um die Deutung von Geschichte in eine gewünschte Richtung. Ein GEZ-Medium als verlängerter Arm der richtunggebenden Politik. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns Schulkinder erzählen werden, dass in Japan 2011 die Explosion eines Atomkraftwerks einen Tsunami verursachte.

Auch die zeitgeistkompatible und regierungstreue Kirche sprang der Propaganda bei. Kardinal Marx bezeichnete die Kernkraft als Teufelszeug. Vermutlich werden deutsche Kirchenfürsten die Windkraft bald als „Geschenk des Himmels“ feiern.

Kanzlerin Merkel erkannte, dass die veröffentlichte Meinung drehte und Machtverlust drohte. Die Wahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt standen vor der Tür. Wie immer änderte sie flexibel ihre Überzeugungen, verabschiedete sich von den erst 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerungen für die deutschen KKW und erklärte die Kernenergie für nicht beherrschbar. Vergessen ihre Äußerungen aus dem Bundestagswahlkampf 2005:

 „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Atomenergie einstellt. Deutschland macht sich lächerlich, wenn es sich dadurch ein gutes Gewissen machen will, dass Atom- und Kohlekraftwerke stillgelegt werden und gleichzeitig Strom, der aus denselben Energieträgern erzeugt worden ist, aus den Nachbarländern importiert wird.“

Zur Legitimation des Purzelbaums wurde die „Ethikkommission Sichere Energieversorgung“ eingesetzt, dominiert von Bischöfen, Philosophen, Soziologen und anderen Geisteswissenschaftlern. Zwei Alibi-Exoten wurden auch aufgenommen. Ein Gewerkschaftsvorsitzender und ein Manager aus der chemischen Industrie durften ihre Anmerkungen machen. Am Ende erklärte die Kommission im Abschlussbericht den Kernenergieausstieg für möglich, unter anderem deshalb, weil  das Projekt „Desertec“ ein wichtiger Ansatz sei, also Wüstenstrom nach Deutschland kommen würde. Heute lautet die Lösung bekanntlich: Wasserstoff aus Afrika. Beides ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.

Schon Ende Juni 2011, nur reichliche drei Monate nach dem Tsunami, verabschiedete der Bundestag die Novelle des Atomgesetzes mit konkreten Abschaltterminen, ein weltweit einmaliger Vorgang. Die CSU hatte bereits im Mai 2011 auf einem Parteitag das Abschalten der bayrischen KKW bis Ende 2022 beschlossen. Der ab dann  absehbare Strommangel in der Südzone sollte jedenfalls nicht zu bayrischen Vorwürfen gegenüber der Bundesregierung führen.

Hochbezahlte Minderleister

Die hastig gestrickten Gesetze und Verordnungen erwiesen sich als handwerklich schlampig und kostenmaximierend. Schon die vor Fukushima eingeführte Brennelementesteuer hielt vor dem Verfassungsgericht nicht stand, die Einnahmen mussten verzinst zurück gezahlt werden. Auch das „Atom-Moratorium“, die angeordnete sofortige Abschaltung der sieben ältesten Kernkraftwerke nach dem Ereignis in Fukushima, war nach Spruch des Bundesverwaltungsgerichts rechtswidrig. Die Ereignisse in Japan seien kaum auf Deutschland übertragbar, meinte das Gericht. Der damalige Umweltminister Röttgen (CDU) rechtfertigte die Anordnung mit dem „Gebot äußerster Vorsorge“, das die Bundesregierung hinsichtlich infraschallgeschädigter Windkraftanwohner oder heutzutage bei der Besorgung von Corona-Impfstoff allerdings nicht erkennen lässt.

Um den Schadenersatzforderungen der Kernkraftbetreiber zu entgehen, einigte man sich darauf, diese aus der Endlager-Verantwortung zu entlassen. Dadurch kommen vermutlich 100 Milliarden Euro (oder mehr) auf die Steuerzahler zu.

Bei der Novelle des Atomgesetzes 2011, die den Ausstieg terminlich festschrieb, vergaß man, die vereinbarten Strommengen aus dem Atomgesetz 2002 sauber zu berücksichtigen. Dort waren Reststrommengenfestgeschrieben worden, die zwischen den Anlagen verschoben werden konnten. Nun hatte man die Laufzeiten limitiert, in denen allerdings die festgelegten Strommengen nicht mehr produziert werden können. Im November 2020 gewann Vattenfall vor dem Bundesverfassungsgericht eine Klage gegen den Zwangsverkauf dieser Produktion an Eon. Nun hat man sich geeinigt und weitere 2,4 Milliarden Euro darf der Steuerzahler für den formalen Pfusch zum Atomausstieg berappen. Auch der Streit mit Vattenfall vor dem internationalen Schiedsgericht (ICSID) ist damit beigelegt. Insgesamt lässt es sich Deutschland viele Milliarden Euro kosten, um emissionsarme Stromproduktion einzustellen, Strommangel zu verursachen und Haushalte wie Wirtschaft künftig weiter steigenden Preisen auszusetzen.

Am Ende ließ sich nicht vermeiden, dass in Stuttgart ein grüner Landesfürst den Thron bestieg, aber immerhin ein Katholik, der heute die Kanzlerin in seine Gebete einschließt. Ein über Parteigrenzen hinweg relativ seltener Vorgang.

Energiewende national

Offensichtlich war der Regierung und dem Bundestag völlig gleichgültig, dass so umfangreiche  Abschaltungen gesamteuropäische Auswirkungen haben würden. Nicht nur die direkten Nachbarländer sind in ihren nationalen Energiestrategien und –plänen betroffen. Während Merkel bei jedem sich zeigenden Problem nach einer „europäischen“ (sie meint natürlich die EU) Lösung ruft, ist die deutsche Energiewende ein streng nationales Projekt. Angesichts der fehlenden Rücksichtnahme auf die Nachbarländer könnte man sie auch als nationalistisch bezeichnen.

Unverdrossen behaupten die regierungsbegleitenden Medien, der Atomausstieg (wie auch der Kohleausstieg) seien weltweit im Gang. In Wahrheit setzt die Kernenergie weltweit zu einer Renaissance an. Europäische Länder verlängern Laufzeiten, bauen aus oder steigen ein, auch vor dem Hintergrund entfallender deutscher Kapazitäten: Großbritannien, Frankreich, Holland, Finnland, Gretas Schweden, Weißrussland, Russland, Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien. Darüber hinaus gibt es Investitionen in der Türkei, Ägypten, den Emiraten, Saudi-Arabien, Bangla-Desh und ohnehin in den wachstumsstarken Ländern wie Indien, China und Südkorea. In den USA sieht Präsident Biden die Kernenergie als Mittel des Klimaschutzes.

In Nairobi gründete sich 2019 die „Africa Nuclear Business Platform“. Der Kontinent benötigt sichere und saubere Energie und will die Kräfte bündeln beim Einstieg in die Kernkraft.  Teilnehmer sind Algerien, Ägypten, Ghana, Kenia, Marokko, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda,  Sambia, Senegal, Sudan, Tansania, Tunesien und Uganda.

Dies wird in unseren Medien weitgehend verschwiegen. Wenn die genannten Länder in Wind- und Solaranlagen investieren, kommt es allerdings zu prominenter  Berichterstattung. Die Verbreitung von Halbwahrheiten ist Methode, um die Realitäten in ein gewünschtes Weltbild zu kleiden. Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge, heißt es.

Fukushima heute

Die drei havarierten Blöcke in Fukushima-Daiichi sind wirtschaftliche Totalschäden und ihr Abriss wird Jahrzehnte dauern. In der Region ist weitgehend Normalität eingezogen. Einwohner durften zurückkehren, so sie wollten. Deutsche Medien berichteten, sie „müssten“ zurückkehren. Als Badestrände in der Nähe wieder freigegeben wurden, ereiferten sich einige deutsche Medien ob der angeblichen Verantwortungslosigkeit. Dass die Japaner in ihrem Hochtechnologieland durchaus Geigerzähler bedienen und mit Grenzwerten umgehen können, wurde damit schlicht angezweifelt. Unter deutscher hochmütiger Moral und Atomangst lässt sich latent vorhandene Ausländerfeindlichkeit gut transportieren.

Ein Windkraft-Offshoreprojekt vor Fukushima wurde inzwischen wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

Deutschland heute

Durch das Erdbeben vor Japan am 11. März 2011 wurden mehr deutsche als japanische Reaktoren zerstört. Spätestens ab 2023 wird es in Deutschland nicht mehr ausreichend selbst produzierten Strom an jedem Tag des Jahres geben. Die Verknappung der Ware Strom wird einen Kostentsunami zur Folge haben.

Dennoch sieht man sich dabei als Vorreiter einer vorgeblich weltweiten Entwicklung. Das ist ein Trugschluss. Niemand folgt uns, wir sind der Geisterfahrer der globalen Energiewirtschaft.




Rezepte zur Irreführung, mit Beispielen aus der Energiepolitik

Danach sollen auch die Kohlekraftwerke weg, weil man das Klima schützen will. Nun ist allbekannt: die Sonne geht abends unter und der Wind hat zumeist Flaute – und dennoch macht Deutschland mit seiner Energiewende unbeirrt weiter, und zwar ganz freiwillig.

Wie kann das sein?

Ein riesiges Land von 83 Millionen Menschen mit klugen und fleißigen Menschen – die zum Beispiel als Meisterleistung den Ressourcen sparenden Dieselmotor für Pkw’s entwickelt haben – will mehrheitlich ganz freiwillig zurück in die vorindustrielle Zeit ohne Stromversorgung!?!?

Mit Vernunft ist das nicht erklärbar, es ist ein Meisterstück der Demagogie.

 

Die Versuche von Solomon Asch und Stanley Milgram

Der Mensch verhält sich wie ein Herdentier: er folgt der Herde und er gehorcht dem Leittier. Das Herdenverhalten des Menschen wurde von Solomon Asch untersucht und in einem beeindruckenden Versuch bewiesen. Der Mensch glaubt, was ihm in ständiger Wiederholung immer und immer wieder vorgebetet wird. Wer zu Beginn noch zweifelt, folgt schließlich doch der Herde. Frau Prof. Elisabeth Noelle-Neumann begründete auf diesen Versuch ihre Untersuchungen zur „Schweigespirale“ [1]. Sie hat ein Buch dazu geschrieben, dessen Lektüre ist sehr zu empfehlen.

Die Gehorsamkeit des Menschen gegenüber der Obrigkeit wurde von Stanley Milgram in seinem Experiment untersucht und nachgewiesen. Das Erschreckende daran ist, daß auch gehorcht wird, wenn damit anderen Menschen geschadet oder sogar wehgetan wird.

Auf die Einzelheiten beider Versuche kann hier nicht eingegangen werden, sie wurden oft beschrieben, zum Beispiel (hier), (hier), (hier).

Jeder einzelne Mensch ist ein Individuum in der großen Herde eines Volkes oder der Menschheit. Die Medien vermitteln den Kontakt zwischen den einzelnen Individuen der riesengroßen Herde, sie sind das Bindeglied. Ohne die Medien gäbe es keinen Kontakt zwischen den einzelnen Menschen, anders als bei einer Herde von Tieren. Die Medien sind daher ungeheuer wichtig, damit sich ein Herdenverhalten unter Menschen ausbildet.

Das Trommelfeuer der Medien, immer wieder in allen Kanälen die gleiche Botschaft, steuert das Herdenverhalten der Menschen. So gehorcht der Einzelne der Herde. Und die Medien werden von der Obrigkeit gesteuert, sie bestimmt deren Überleben durch Zuckerbrot und Peitsche.

Die Lehren aus beiden Experimenten werden in der Politik angewandt um Wahlen zu gewinnen. Die Lehren aus beiden Experimenten wurden benutzt, um die Deutschen zum freiwilligen Ausstieg der lebensnotwendigen Stromversorgung zu bringen: zurück zum Mittelalter, und das inzwischen freiwillig mit Freude.

 

Beispiel 1

Die Energiewende begann, als in 1998 die Regierung Schröder – Fischer an die Macht kam und Minister Trittin die Energiewende startete. In einer Vereinbarung vom 14. Juni 2000 [2] hatte die Regierung mit den Stromversorgern den Ausstieg besiegelt. Man wollte für die Zukunft „eine umweltverträgliche und im europäischen Markt wettbewerbsfähige Energieversorgung weiter entwickeln“. Das bedeutete den Ersatz der Kernkraft durch die sogenannten „Erneuerbaren“, im wesentlichen Sonne und Wind. Natürlich wusste man, daß eine sichere Stromversorgung so nicht möglich ist, weil ja die Sonne abends unter geht und der Wind meist Flaute hat. Dennoch hatten die CEO’s der Stromversorger die Vereinbarung unterschrieben. Angesichts der vorherigen jahrelangen Kampagnen gegen die Kernkraft haben sie der Obrigkeit gehorcht, womit das Schicksal mit Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie seinen Lauf nahm. Zur Ehrenrettung der CEO’s muß allerdings gesagt werden:

  • Sie sahen in der Zustimmung zu der „Erpressung“ durch Trittin die Möglichkeit, zukünftig ohne ständige Behinderungen den Betrieb der KKW’s weiter führen zu können.
  • Es ist wohl so, daß die Herren durch das jahrelange Arbeiten unter der strengen Strahlenschutzverordnung an die Strahlengefahr geglaubt haben, die virtuelle Strahlengefahr wurde für sie zur Realität.

Den Gesetzen muß nun einmal gehorcht werden, wir wissen das. Aber wir wissen auch aus der Geschichte von Galileo bis zur Neuzeit, das es immer wieder falsche Gesetze gab und die Menschen unter Zwang zum Gehorchen gebracht wurden.

 

Beispiel 2

Beim Fukushima-Unfall (eine gute Zusammenfassung der Ereignisse finden Sie hier) am 15.3.2011 bestimmte die Kanzlerin Angela Merkel eine 180-Grad-Wende in der Kernenergiepolitik unseres Landes. Nachdem gerade ein halbes Jahr zuvor eine 10-jährige Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke beschlossen worden war, kehrte sie zurück zum Programm der Regierung Schröder – Fischer. Die gesamte CDU/CSU gehorchte und folgte dieser 180-Grad-Wende der Kanzlerin, Widerworte gegen diese Entscheidung von Frau Merkel wurden nicht oder kaum bekannt. Ich bin wenige Monate nach dieser 180-Grad-Wende aus der CSU ausgetreten, meine Mitgliedschaft in dieser Partei hatte etwa 5 Jahre betragen.

Die Ursache für dieses Gehorchen in diesem Beispiel ist eine tief verwurzelte Angst bei den Deutschen vor Strahlung von radioaktiven Stoffen. Eine gute Zusammenfassung zu den radiologischen Folgen des Unfalls in Japan finden Sie hier. Die Angst vor Strahlung hat eine Tradition seit dem Beginn der friedlichen Anwendung der Kernkraft und wurde mit den Medien im Volk verbreitet. Bei den Parlamentariern ist es hingegen die Angst vor dem Verlust eines gut bezahlten Postens, die sie zum Gehorchen ihrer Parteioberen getrieben hat.

Die Mitarbeiter in den Kernkraftwerken wurden ausgebildet und dabei haben sie die gesetzlichen Bestimmungen gelernt. Mit einer einfachen Modellvorstellung zum Zusammenhang von Strahlung und Krebsentstehung „Jedes Becquerel kann Krebs erzeugen“ wird die Lehrmeinung plausibel gemacht. Diese Modellvorstellung sollte im Experiment geprüft werden. Das machen die Strahlenbiologen, die sich mit der Wirkung von Strahlung auf einen lebenden Organismus befassen. In Fachzeitschriften wie der StrahlenschutzPRAXIS wird darüber berichtet. Der Gesetzgeber – das sind die Parlamentarier im Bundestag – gehorcht der Führung seiner Partei und kennt sich in der Sache nicht aus und die genannte Fachzeitschrift wird ignoriert.

 

Beispiel 3

In Fukushima hatte die Tsunami-Welle das Kraftwerksgelände überflutet. Die Kraftwerke waren etwa 45 Minuten zuvor beim Erdbeben schon automatisch abgeschaltet worden. Das Wasser der Flutwelle brachte die Stromversorgung zum Erliegen, die Reaktoren konnten nicht mehr gekühlt werden. Es kam zu Kernschmelzen und der entstehende Wasserstoff mußte irgendwann abgelassen werden. Der Wasserstoff explodierte und zerstörte die Gebäude. Dabei wurde auch Radioaktivität frei gesetzt, das war verboten. Durch die automatischen Strahlungsmessungen auf dem Kraftwerksgelände und der weltweiten Verbreitung der Meßwerte war zu sehen, daß niemand durch die Zusatzradioaktivität geschädigt werden konnte.

Dennoch, eine zusätzliche Strahlendosis ist laut Gesetz verboten. Die Menschen glauben, daß mit dem Grenzwert für Strahlung eine Gefahr verbunden ist und es entsteht Angst vor der Strahlung. Es wurden ca. 100 000 Personen im Umkreis aus ihren Häusern evakuiert, desgleichen die Menschen aus Krankenhäusern und Altenheimen abtransportiert. Und nach anfänglichem Zögern wurden sogar die Patienten aus den Intensivbereichen abtransportiert. Jedermann weiß, für Intensiv-Patienten ist die Versorgung durch die vielfältigen Gerätschaften lebensnotwendig. Dennoch wurde dem Befehl zur Evakuierung gehorcht, ca. 50 Intensivpatienten starben unmittelbar danach. Diese traurige Folge der Evakuierung wird oft verschwiegen, wie zum Beispiel in folgendem Bericht. Es war per Gesetz angeordneter Tod von Unschuldigen, durchgeführt von gehorsamen Untertanen und ist ein tragisches Paradebeispiel für die Lehre vom Stanley Milgram-Versuch. Und es gab weitere Todesopfer infolge der Evakuierungen der Altenheime: Der SPIEGEL sprach von 150 bis 600 Opfern, die Fachzeitschrift StrahlenschutzPRAXIS nannte >1000 Opfer und in japanischen Quellen stand 1600 Opfer geschrieben. Das Gehorchen hatte tödliche Folgen.

 

Beispiel 4

In der Folge der Ereignisse von Fukushima wurde in Deutschland die Strahlenschutzgesetzgebung verschärft. Es wurde ein Strahlenschutzgesetz geschaffen, wo zuvor eine Strahlenschutzverordnung galt. Das ist eine juristische Höherstufung. Und es wurden die Sicherheitszonen rund um die Standorte der Kernkraftwerke von 2/10/25km auf 5/20/100km erweitert. Der Anstoß für diese Erweiterung kam von der Politik, die Strahlenschutzkommission gehorchte der Politik und schrieb dazu eine Begründung, nachzulesen in Diskussionsbeiträgen in der StrahlenschutzPRAXIS 3/2014 (nur in ausgedruckter Form beim Autor erhältlich). Der Präsident der Strahlenschutzkommission war damals Prof. Dr. Wolfgang-Ulrich Müller, er kennt sich exzellent aus in der Problematik von biologischer Strahlenwirkung, das belegen seine Arbeiten zu dem Thema. Dennoch gehorchten die Fachleute der Kommission den unwissenden Politikern.

 

Beispiel 5

Aus dem Auspuff eines Autos kommen die Verbrennungsgase: hauptsächlich H2O und CO2. Elektromotoren haben keine Abgase, daher will die Politik Autos zukünftig mit Elektromotoren antreiben. Und die großen Autokonzerne gehorchen diesem Ansinnen, obwohl (fast) jedermann um die Unsinnigkeit dieser Idee weiß. Verkehr auf der Straße geht am besten mit Benzin oder Diesel. Woher sollte der Strom für e-Mobilität kommen, wenn aus der Stromerzeugung ausgestiegen wird???

Die Autohersteller hätten die Macht, durch Anzeigen in den großen Zeitungen auf den Unsinn der e-Mobilität hinzuweisen. Leider machen sie das nicht, sie gehorchen der Politik und werben stattdessen für e-Mobilität.

 

Beispiel 6: Ein Paradebeispiel für die Demagogie in den Medien durch ZDF Nachrichten am 26.4.2016 um 19:00 Uhr mit Frau Petra Gerster

Es werden zunächst Emotionen erzeugt durch Angst erzeugende Worte. Dann wird schließlich der entscheidende Satz gesagt: „Innerhalb von 25 Jahren sind ungefähr eine Million Menschen gestorben“. Dieser Satz ist derart in den ZDF-Bericht eingeschoben, daß der Zuhörer die Todesopfer dem Unfall zuordnet, was aber nicht gesagt wurde und was auch nicht geschehen ist. Daher ist der Satz richtig und nicht angreifbar. Was Petra Gerster vorgelesen hat, stammt von ausgebildeten Fachleuten in Agitation und Propaganda.

Hier der Wortlaut aus den ZDF-Nachrichten:

Petra Gerster: Tschernobyl, der Name steht für die bislang schwerste Atomkatastrophe weltweit. Heute vor 30 Jahren explodierte in dem ukrainischen Kernkraftwerk ein Reaktor. Eine radioaktive Wolke breitete sich bis nach Westeuropa aus, insgesamt 200 000 km² wurden verstrahlt, vor allem nahe des Unglücksortes mit schweren Folgen für Mensch und Natur bis heute. Der Reaktorblock 4 wurde damals zwar mit Beton versiegelt, mittlerweile aber ist die Hülle brüchig geworden. Strahlung entweicht. Nun wird vor dem Reaktorkomplex ein neuer Schutzmantel gebaut, eine bogenförmige Stahlkonstruktion, 160 m lang und knapp 110 m hoch. Dieser tonnenschwere Sarkophag soll 2017 über die Kraftwerksruine geschoben werden.

Wienand Wernicke berichtet.

Wienand Wernicke:     Besuch in der alten Heimat. Alexander lebte in Pritjat, einer Stadt mit etwa 50 000 Einwohnern ganz nahe am Kernkraftwerk. Heute eine Geisterstadt, verlassen und verstrahlt. 1986 war Alexander 10 Jahre alt, gemeinsam mit seiner Mutter bewohnte er eine 1-Zimmer-Wohnung. Hier schliefen sie, als in der Nacht das Unglück passierte. Heute erzählen viele, man hätte eine Explosion gehört. Wir nicht, wir haben geschlafen. Am Morgen bin ich wie viele meiner Klassenkameraden dann ganz normal zur Schule gegangen. Es gab keine Warnung, erst später wurde evakuiert. Das Ausmaß der Katastrophe, lange verschwiegen von der Sowjetunion. 26. April 1986 ein Reaktortest gerät außer Kontrolle. Es gibt eine Explosion und einen anschließenden einen Brand. Radioaktives Material wird frei gesetzt. Die Ersthelfer, kaum geschützt und mit bloßen Händen im strahlenden Schutt ohne daß ihnen gesagt wurde wie gefährlich, wie tödlich die Arbeit war, ganze Landstriche werden verstrahlt.

Alexej Jablokow untersucht seit Jahren die Folgen des Reaktorunfalles. Sein Fazit: Die Langzeitwirkung der Strahlung ist verheerend.Innerhalb von 25 Jahren sind ungefähr eine Million Menschen gestorben und es gab durch die Strahlung etwa 2 Millionen Fehlgeburten.

Der ukrainische Präsident erinnert am Jahrestag der Katastrophe an die Opfer und zeichnet Helfer aus und erklärt, daß die Ukraine an der zivilen Nutzung der Atomkraft festhalten wolle. Ein Abschalten der noch vorhandenen Kraftwerke im Land sei vorerst nicht möglich. Zur Zeit wird ein sogenannter Sarkophag gebaut. Er soll 2017 über die Trümmer geschoben werden. Unter ihm geschützt soll dann die Reaktorruine abgerissen werden. Was danach mit dem hoch verstrahlten Areal geschieht ist noch unklar.

Petra Gerster: Frage an Wienand Wernicke vor der Kraftwerksruine in Tschernobyl: Wie gefährlich ist denn nun heute die Strahlung noch?

Wienand Wernecke:    Die Strahlung hier in dem Gebiet ist relativ hoch und insofern ist es nur immer stundenweise möglich in diesem Gebiet zu sein. Das gilt auch für die Arbeiter, die an dieser Schutzhülle, diesem sogenannten Sarkophag arbeiten. Und wie stark die Strahlung ist erkennt man auch an der Tatsache, daß dieser Schutz, diese Hülle, nicht direkt über dem alten Reaktorblock gebaut wird, sondern das sind 100 oder 120 Meter Entfernung, wo das gebaut wird und dann nach Fertigstellung wird es erst darüber geschoben. Direkt an dem alten Reaktorblock wäre die Strahlung zu hoch, also insofern kann man schon ablesen, hier ist schon noch eine ganz schöne Gefahr.

Petra Gerster: Besorgnis erregende Informationen. Vielen Dank Wienand Wernecke nach Tschernobyl.

 

Dem geneigten Leser wird empfohlen, die aktuellen Ereignisse zu Corona unter dem Gesichtspunkt von Gehorchen und Herdenverhalten zu betrachten.

 

 

[1] „Die Schweigespirale, Öffentliche Meinung – unsere soziale Haut“ von Elisabeth Noelle-Neumann

[2] „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“. Es wurden die Restlaufzeiten der KKW’s in Deutschland festgelegt, die Erforschung von Gorleben beendet und das Recycling von abgebrannten Brennelementen verboten.

 

 




Woher kommt der Strom? Nur das öffentliche Stromnetz

8. Woche 2020

„Die Erzeugung aus Kraftwerken von »Betrieben im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden«, d.h. die industrielle Erzeugung für den Eigenverbrauch, ist bei dieser Darstellung nicht berücksichtigt.

So heißt es auf der entsprechenden Seite der Energy-Charts (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr). Die komplette Stromerzeugung Deutschlands im Jahr 2020 wird vom BDEW ausgeworfen (Abbildung 1). Mit 564 Terawattstunden (TWh) lag die Bruttostromerzeugung 76 TWh höher als die Nettostromerzeugung mit 488 TWh. Die Aufteilung des Strombedarfs auf die Sektoren Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Industrie und Verkehr veranschaulicht ein Chart des Umweltbundesamtes (Abbildung 2). Die Industrie bezieht einen Großteil des benötigten Stroms auch aus der öffentlichen Stromerzeugung. Nicht jeder Industriebetrieb hat eine eigene Stromerzeugung. Beispielhaft seien Aluhütten genannt, die auf Nachfrage gegen Vergütung ihren Strombedarf ´verschieben`. Dieses Demand Side Management (DSM) genannte Verfahren dient dazu, Stromnachfrage gezielt zu steuern und auch, um die Strom-Netzstabilität zu gewährleisten (Abbildung 3). Gern wird von Freunden der regenerativen Stromerzeugung DSM als wichtiger Baustein der Energiewende genannt. Ob allerdings das vorhandene Potential von 5 bis 15 GW tatsächlich genutzt werden kann, ist vor allem in größeren Zeiträumen schwacher regenerativer Stromerzeugung bei hohem Bedarf (Winter) fraglich. 

Womit wir bei den beiden ersten Monaten des Jahres 2021 und der insgesamt sehr schwachen regenerativen Stromerzeugung in diesem Zeitraum wären. Eine angenommene Verdoppelung der Wind- und Photovoltaikstromerzeugung hätte nur an neun von 59 Tagen ausgereicht. Im Tagesdurchschnitt (Abbildung 4). Eine Ausweitung der Analyse auf Stunden- oder gar Viertelstundenwerte (Spitzenanalyse) wäre sehr aufwendig und würde kaum zusätzliche Erkenntnisse bringen. Entscheidend ist doch, dass an 50 von 59 Tagen eine Verdoppelung der Wind- und Photovoltaikstromerzeugung nicht ausreichen würde. 32 nicht ausreichende Tage wären es bei einer angenommenen Verdreifachung (Abbildung 5). Zusätzlich benötigter Strom, um die Lücken auszugleichen, und der an den 27 Tagen überschüssige Strom hielten sich zwar die Waage. Doch leider stünden nach der Umwandlung Strom-Wasserstoff-Strom von den 15,5 TWh überschüssigem Strom lediglich etwa 4 TWh zur Verfügung. Die Umwandlungsverluste liegen bei 70 bis75 %. Knapp 15 TWh werden aber benötigt. 

Einen Blick auf schwache Windstromzeiten im Jahr 2021 bietet Abbildung 6. Acht Zeiträume reichte die Windstromerzeugung nicht aus, um 25% des Strombedarfs zu decken. Eingedenk der Tatsache, dass im Winter die Sonnenstromerzeugung kaum eine Rolle spielt und nur Biomasse und Wasserkraft als Teil der erneuerbaren Stromerzeugung zuverlässig Strom produzieren, ein Ergebnis, das zu denken geben müsste. Bei den Verantwortlichen für die Versorgungssicherheit. Eine Versorgungssicherheit, die durch viel zu ambitionierte Ziele und dementsprechenden Abschalt- und Ausstiegsszenarien immer geringer wird und mehr als gefährdet ist. Immerhin wurde ein erst kürzlich vom Netz genommenes Steinkohlekraftwerk – Energiewende hin /Energiewende her – wieder reaktiviert, damit die Lichter nicht ausgehen:

Die jüngste Abschaltung von elf Steinkohlekraftwerken erweist sich als verfrüht. Ein Großkraftwerk musste seit Jahresbeginn schon sechsmal wieder zurück ans Netz geholt werden. Für Betreiber Uniper wird Versorgungssicherheit zum Geschäftsmodell.

(Abbildung 7). Selbstverständlich wurde kräftig verdient. Nur bezahlen nicht die Energiewender, sondern die Stromverbraucher. 

Die achte Analysewoche zeichnete sich durch eine starke Sonnenstromerzeugung aus (Abbildung 8). Vorbote des Frühlings, der die Volatilität der regenerativen Stromerzeugung durch den „Sonnenbuckel“ auf eine neue Stufe hebt. Sonntag ´überholt` erstmals in diesem Jahr die ´Sonne den Wind`. Besonders kritisch ist der Zeitraum, wo die Photovoltaikanlagen kaum noch Strom produzieren, der Bedarf aber regelmäßig ansteigt. Am Vorabend. Da ist es für die Konventionellen schwer, die erneuerbare Stromerzeugung so nachzuverfolgen, dass keine Stromlücken entstehen. Abbildung 9 belegt die dynamische Nachführarbeit der konventionellen Stromproduzenten. Dennoch kommt es zu erheblichen Strom-Versorgungslücken (Abbildung 10). Der Stromhandel (Abbildung 11) ist entsprechend lebhaft. Unter Abbildung 12 finden Sie die Jahres- und Wochenübersicht Stromimport/Stromexport. 

Zum Schluss die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts, welche die Nettostromerzeugung wiedergeben plus den aus diesen Werten generierten Chart (Abbildung 13). 

Die Tagesanalysen

Montag, 22.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,68 Prozent, davon Windstrom 24,82 Prozent, Solarstrom 9,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,93 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Bereits heute wird das Vorabendproblem der konventionellen Stromerzeugung gut sichtbar. Mit der höheren Photovoltaikstromerzeugung und dem schnellen Rückgang zum Abend entsteht eine Versorgungslücke, die von den Konventionellen nicht geschlossen wird. Es lohnt nicht, ein oder mehrere Kraftwerke für drei bis fünf Stunden hochzufahren. In der Nacht sinkt der Bedarf wieder. Und über Tag – bei früherem Hochfahren – wäre zu viel Strom im Markt, der billig abgegeben werden müsste. Hohe Importstrompreise sind die Folge. Der Handels-Chart.

Dienstag, 23.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,30 Prozentdavon Windstrom 29,58 Prozent, Solarstrom 9,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,86 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ergibt sich bereits zu Beginn der Sonnenstromerzeugung eine Strom-Versorgungslücke. An Vorabend ebenfalls. Obwohl massiv Pumpspeicherstrom ins Netz eingespeist wird, reicht es nicht. Am Morgen ist der Strompreis noch moderat. Zum Abend kostet es schon gutes (Stromkunden-) Geld, die Lücke zu schließen. Diese Nachbarn handeln.

Mittwoch, 24.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,07 Prozentdavon Windstrom 33,33 Prozent, Solarstrom 11,59 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das gleiche Bild wie gestern. Am frühen Morgen ist die Nachfrage offensichtlich schwach. Der Preis für eine Megawattstunde Strom (MWh) fällt auf 15 €. Der Importstrom am Morgen ist günstig. Günstiger als der am Abend. Wieder reicht der Pumpspeicherstrom nicht aus, die Lücken zu schließen. Diese Nachbarn kaufen/verkaufen Strom.

Donnerstag, 25.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,70 Prozent, davon Windstrom 26,76 Prozent, Solarstrom 12,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute fällt die regenerative Stromerzeugung mittels Wind- und Solarkraft zum Abend massiv ab. Der Bedarf hingegen bleibt hoch. Die Konventionellen kommen nicht nach. Es entsteht eine gewaltige Lücke. Da kommt einem der Preis um die 60€/MWh schon moderat vor. Hat man in solchen Situationen auch schon über 100€/MWh gesehen. Die handelnden Länder.

Freitag, 26.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,61 Prozent, davon Windstrom 24,06 Prozent, Solarstrom 8,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,284 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Freitag bleibt es bei sehr schwacher Windstromerzeugung. Bis auf einen kurzen Zeitraum über Mittag wird Deutschland zum Stromimporteur. Mit den entsprechenden Preisen zu den entsprechenden Zeiten. Als Deutsch etwas Strom exportiert, bekommt es zum Teil Tagestiefstpreise, die aber immerhin noch um die 40€/MWh liegen. Die konventionelle Stromerzeugung und die handelnden Länder.

Samstag, 27.2.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 40,17 Prozent, davon Windstrom 17,09 Prozent, Sonnenstrom 9,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,68 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken. & Sonntag, 28.2.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,27 Prozent, davon Windstrom 12,61 Prozent, Sonnenstrom 15,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,32 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenende: Der Bedarf sinkt. Das gleicht die schwache Stromerzeugung durch die regenerativen Energieträger aus. Im Prinzip wiederholt sich die lückenhafte Stromversorgung, die konventionelle Unterversorgung Deutschlands. Wie jeden Tag dieser Woche. Noch kann sich Deutschland auf seine Nachbarn verlassen. Die kaufen und liefern den Strom, wie es Deutschland passt. Das Regulativ sind die Preise. Was aber, wenn unsere Nachbarn ihren Strom selbst benötigen? Die Zeiten werden kommen. Dann werden wir merken, dass man mit Geld nicht kochen, heizen oder Licht machen kann. Da nutzen auch die weltweit höchsten Strompreise nicht, die der deutsche Stromverbraucher zahlt. Dazu braucht es Energie. Viel Energie in Form von Strom. 

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.