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Pariser-Klimakonferenz wird wahrscheinlich fehlschlagen: Das Ende der COP?

Paris wird ein großer „Nichts-Burger“ sein

Erinnern Sie sich an Anne Gorsuch, die diesen stechenden Begriff geprägt haben könnte? Sie war der erste weibliche Administrator des EPA [US Umweltbundesamt] und ziemlich verschieden von Lisa Jackson oder Gina McCarthy. Gorsuch arbeitete für ein paar Jahre in der Reagan-Administration. Während dieser Zeit gelang es ihr, das EPA-Budget zu beschneiden und das EPA abzuspecken. Sie bewies, dass ein Administrator die regulatorischen Exzesse des EPA zügeln kann. (Eigentlich einer der effektivsten Wege zur Erreichung dieses Ziels könnte sein, das EPA-Büro in Alaska zu erweitern und dann die meisten der Washingtoner Aktivisten dahin zu versetzen.)

Aussichten für globale Vereinbarungen

Obama hat Nationen aktiv bedrängt, Verpflichtungen in Bezug auf die CO2-Emissionen einzugehen und die meisten waren ihm so gefällig, bedeutungslose Verpflichtungen zu machen, die sehr geringe Wirkung auf tatsächliche Konzentration von Kohlendioxid haben – und noch weniger auf das Weltklima.

China hat sich verpflichtet, dass seine Emissionen im Jahr 2030 ihren Höhepunkt erreichen, tut aber nichts, um das Wachstum in den restlichen 15 Jahren einzudämmen. Sie berechnen, so scheint es, dass bis dahin die Bevölkerung und die Nachfrage nach elektrischer Energie sich stabilisiert hat. Mit anderen Worten, ihr „Engagement“ beinhaltet keine wirklichen Schwierigkeiten.

In ähnlicher Weise, mit einem halbherzigen Engagement, wird auch Indien den Höhepunkt seiner Emissionen irgendwann um die Mitte des Jahrhunderts erreichen. Allerdings ist es Indiens eigentlicher Plan, seine heimische Kohleförderung in den nächsten 5 Jahren zu verdoppeln und dann weiterhin fossile Brennstoffe zu verwenden, um den Strom, der dringend von der Bevölkerung gebraucht wird, zu generieren.

Südostasien ist ein anderer, schnell wachsender Nutzer von fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung. In Europa werden östliche Nationen weiterhin Kohlekraftwerke bauen. Auch Deutschland ist zur Kohle gewandt, mit dem dummen Beschluss, den Betrieb ihrer Kernreaktoren einzustellen.

Bis Mitte des Jahrhunderts, werden die US-Emissionen wahrscheinlich weniger als 10% Anteil in der Welt sein und damit Bedeutungslos. Perverserweise, hat Obama versprochen, die US zu verpflichten, ihre Emissionen um 28 Prozent bis zum Jahr 2030 zu reduzieren – im Vergleich zum Niveau von 2005, indem er versucht, den EPA „Clean Power Plan“ für seinen versprochenen „Krieg gegen Kohle zu benutzen.“

Durch Russland auf seine Führung im Nahen Osten in Frage gestellt, antwortete Obama (auf Sixty Minutes, am 11. Oktober): „Meine Definition von Führung würde über den Klimawandel führen, zu einem internationalen Abkommen, das wir möglicherweise in Paris erreichen werden“ Bemerken Sie, dass der Kongress zu diesen Fragen nicht konsultiert wurde? Es ist daher wahrscheinlich, dass ein künftiges Weiße Haus einfach seine US Verpflichtungen kündigen wird; und die Welt ist sich dessen bewusst.

Wird Shukla Gate in Paris eine Rolle spielen?

Viele Leute denken, dass das Leck von Climategate-E-Mails im November 2009 eine wichtige Rolle gespielt hätte, in der Versenkung von Klimaabkommen auf der COP-15 in Kopenhagen. Die E-Mails zeigten die schmierigen Handlungen einer Anglo Gruppe von IPCC-Wissenschaftlern und ihre Versuche, abweichenden Meinungen zu unterdrücken: durch Missbrauch des Peer-Review der unabhängigen Forschung, durch Mobbing von Redakteuren von Fachzeitschriften (oft mit ihrer Duldung) und sogar durch die Manipulation der Fundamentaldaten („verstecken sie die Abnahme“ [der Temperatur].

Könnte sich die Geschichte wiederholen? Könnte Shukla Gate eine Rolle spielen bei Verfehlung eines Pariser Vertrages? Dr. Jagadish Shukla wurde beschuldigt, Gelder der US-Regierung in Höhe von 63Mio $ abgezweigt zu haben, ein Großteil davon floss in seine Taschen und der Familienmitglieder.

[„Es scheint eine Selbstverständlichkeit sein, aber: Bevor Sie unzählige Einzelpersonen und Organisationen beschuldigen, das amerikanische Volk zu betrügen, ist es ratsam sicherzustellen, dass Sie derzeit nicht das Gleiche tun“

Bild und Textauszug National Reviewvom Übersetzer recherchiert]

Sein Untergang kam, als er eine sehr öffentliche Kampagne gegen wissenschaftlichen Skeptiker organisierte, denen und ihren finanziellen Unterstützern, er Arglist und Profitgier unterstellte. Einige stellten die Frage: Wie würden Sie „Chuzpe“ auf Hindi sagen? [schamlose Frechheit, Unverfrorenheit]

Diese schmutzige Wäsche wird durchleuchtet in Anhörungen des Kongresses, organisiert durch den Republikaner, Lamar Smith (R-TX), Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft. Sie kann dazu beitragen, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, hier und im Ausland, dass übertriebene Sorgen über die globale Erwärmung meist durch Geld getrieben werden. Weitere Beispiele kommen einem in den Sinn: die versprochenen $ 100-Milliarden / Jahr Subvention (? Bestechung) an Entwicklungsländer (!, dazu gehören perverserweise gehören China), Solyndra [535 Mio$ für zylinderartige Solarmodule] und eine Vielzahl von anderen „sauberen“ Energieprojekten, Al Gore‘s Aufstieg ein Multi-Millionär zu werden und vieles mehr. Zweifellos spielt der Neid eine Rolle – neben der Besorgnis darüber, wie Steuergelder verschwendet werden. Warum haben wir einige $ 25 Milliarden für die Klimawissenschaft gerade in den letzten zehn Jahren ausgegeben – wenn „The Science is settled?“

Wird der Verdier-Skandal COP-21 beeinflussen?

The Telegraph (UK) berichtet: Philippe Verdier, ein bekannter Name für seine nächtlichen TV Wettervorhersagen auf France-2, wurde nach Kritik am der UN-IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) aus der Sendung genommen. Herr Verdier behauptet in dem Buch Climat Investigation [französisch für Klima …]:

Quelle: Amazon.uk

…führende Klimaforscher und politische Führer haben … die Welt als Geisel genommen. … durch irreführender Daten“

Top Klimawissenschaftler, die sich oft auf staatliche Förderung verlassen, wurden „manipuliert und politisiert.“

Speziell beanstandet er die Arbeit des IPCC und sagt: „Sie löschen unverhohlen Daten, die gegen ihre allgemeinen Schlussfolgerungen stehen“, auch hat er Zweifel an der Richtigkeit ihrer Klimamodelle, die geltend machen, dass die Temperaturen um bis zu 4,8° C steigen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um die Emissionen von Kohlendioxid zu reduzieren.

Herr Verdier schreibt: „Wir sind zweifellos auf einem Plateau in Bezug auf die Erwärmung; aber die zyklische Variabilität des Klimas erlaubt uns nicht vorzusagen, ob sein natürlicher Rhythmus morgen zu einem Sturz, einer Stagnation oder einen Anstieg (in der Temperatur) führen wird.“ Er fügte hinzu: „Wir sind zu Geiseln eines Planeten-weiten-Skandals das Klima zu ändern geworden – eine Kriegsmaschine, deren Ziel es ist, uns in Angst zu halten „.

Sein Buch wurde als voller „Fehler“ von der Zeitung Le Monde (die französische New York Times) kritisiert: „Die verwendeten Modelle, den durchschnittlichen Anstieg der Temperaturen auf der Oberfläche der Erde vorherzusagen, haben sich als recht zuverlässig erwiesen, mit recht kleiner Kluft zwischen Beobachtungen und Prognosen „Aber dieser fantasievolle Anspruch ist ganz und gar unwahr; während die IPCC Klimamodelle einen stetigen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur (entsprechenden einem Anstieg des atmosphärischen CO2) berechnen, weisen die tatsächlichen Beobachtungen keinen nachweisbaren Erwärmungstrend seit fast 20 Jahren auf – trotz eines CO2-Anstiegs von fast 10%.

Verdier sagte, er beschloss im Juni 2014 das Buch zu schreiben, als Laurent Fabius, der französische Außenminister, die Wetteransager des Landes beschwor und sie aufforderte: „Klimachaos“ in ihren Prognosen zu erwähnen. „Ich war von diesem Diskurs entsetzt,“ sagte Mr Verdier gegenüber einer Zeitschrift. „Was für eine Schande ist dieser Druck auf uns, zu sagen, wenn wir uns nicht beeilen, wird es die Apokalypse sein“, und fügte hinzu, dass „Klimadiplomatie“ bedeutet die Cluster-Führer versuchen [Klima-]Wechsel zu forcieren, um ihrem eigenen politischen Fahrplan zu folgen.

Inzwischen wurden ähnliche Ideen in den USA vorgebracht. Wikipedia berichtet: In „die Klimawissenschaft ist nicht beigelegt“, einen 2014 im Wall Street Journal veröffentlichten Essay. Prof Steven Koonin schrieb drei Jahre nach seinem Rücktritt als Staatssekretär für Wissenschaft des DOE,

„Wir sind sehr weit weg von den Kenntnissen, um gute Klimapolitik zu machen „, und dass „die heutigen Auswirkungen der menschlichen Tätigkeit [auf das Klima], vergleichbar sind mit der intrinsischen, natürlichen Variabilität des Klimasystems selbst.“

Koonin kritisierte die Nutzung der Ergebnisse der Klimamodelle, um den „wissenschaftlichen Konsens“ über den Klimawandel zu unterstützen [Zitate im Original] und bemerkte, dass, neben anderen Problemen, „Die Modelle sich in ihren Beschreibungen der globalen durchschnittlichen Oberflächentemperatur des letzten Jahrhunderts um mehr als dreimal unterscheiden, als die während dieser Zeit aufgezeichnete gesamte Erwärmung“.

In Bezug auf die Klimasensitivität, schrieb Koonin: „Die heutige beste Schätzung der Empfindlichkeit (zwischen 1,2 und 4 Grad Celsius bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration) ist nicht anders und nicht sicherer, als es vor 30 Jahren war. Und das trotz dieses heroischen Forschungsaufwandes der Milliarden von Dollar kostet. “

Es ist unwahrscheinlich, dass COP-21 Ergebnisse erzielt

Abweichend von den Schlussfolgerungen der UN-IPCC und des stark beworbenen sogenannten „wissenschaftlichen Konsens“ über den Treibhauseffekt, kooperiert das Klima selbst nicht mit den kostspieligen Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen – wenn auch im Vorfeld der COP Konferenz von UN-Speichelleckern und sogar von Papst Franziskus stark promotet. Aber die Opposition ist unbeirrt – und verschiedene Skandale kochen vor sich hin. Nach all dem Hype, kann Paris-2015 sich als ein großer (und teurer) Nichts-Burger erweisen und als das Ende der COP.

Übermittelt an Eike am 19. Oktober 2015 vom Autor persönlich

Übersetzt durch Andreas Demmig

Alle Bilder und Links durch den Übersetzer eingefügt.




Prof. S. Fred Singer über das „Peer Review“

Bild rechts: Begutachtung!

Ordentliche Begutachtung hängt ab von der Integrität des Herausgebers, der zwei oder mehr anonyme Begutachter auswählt, deren Namen nur er kennt, und auf deren Akzeptanz einer Studie er die Entscheidung zur Veröffentlichung trifft aufgrund ihres unparteiischen Ratschlags.

Aber dieses ideale System kann leicht missbraucht werden. Falls der Herausgeber eine vorgefasste Meinung hat – was bei kontroversen Themen wie dem Klimawandel oftmals der Fall ist – kann man sich fast darauf verlassen: Der Herausgeber wählt die Begutachter danach aus, ob sie die Meinungen äußern, die er haben will. Selbst falls der Autor der Studie einige bestimmte Punkte in der Begutachtung seiner Arbeit in Frage stellt, hat der Herausgeber immer das letzte Wort – und die Studie wird abgelehnt.

Einige Beispiele

Ich hatte in letzter Zeit drei Erlebnisse, die mich hinsichtlich Begutachtung desillusioniert haben – darunter prestigeträchtige Zeitschriften: das International Journal of Climatology (IJC), veröffentlicht von der Royal Meteorological Society (RMS), die Geophysical Research Letters (GRL-AGU) und Eos (EOS-AGU), beide veröffentlicht von der American Geophysical Union.

1. IJC-RMS: Meine Mitautoren David Douglass (University of Rochester) und John Christy (UAH) [D&C] haben ihre Erfahrungen mit dem Herausgeber Glenn McGregor in einem Essay im American Thinker beschrieben (20. Dezember 2009) [1] (hier). Beide diskutieren dabei über die wissenschaftliche Kontroverse mit B. D. Santer in ihrem Anhang A.

Einige Monate später fand ich schwere Fehler in Santers 90-seitiger IJC-Studie und übermittelte eine entsprechende Mitteilung an IJC-Herausgeber McGregor. Zu jener Zeit wusste ich noch nichts von der komplizierten Historie, die D&C aus den Klimagate-E-Mails herausgefiltert hatten. Ich erlebte dann ein extensives Hin und Her mit den IJC-Begutachtern und habe schließlich frustriert aufgegeben, als keinerlei Rückendeckung vom IJC-Herausgeber kam. Nachdem ich zwei Jahre verplempert hatte, habe ich eine vollständige Liste der Fehler von Santer (IJC 2008) veröffentlicht in der begutachteten (jawohl!) Zeitschrift Energy&Environment (2011) und noch einmal in E&E im Jahre 2013, nachdem Andere die gleichen Fehler gefunden und ihre Ergebnisse veröffentlicht hatten.

2. GRL-AGU: Das Problem hier unterschied sich recht erheblich davon. GRL deckt die meisten Gebiete der Geophysik ab – und heuert daher Neben-Herausgeber für jedes Fachgebiet an – wobei für das Thema Klima Noah Diffenbaugh zuständig ist. Zufällig habe ich erfahren, dass er eine Zuwendung in Höhe einer Viertelmillion Dollar von Google erhalten hatte, die für die Propaganda für die globale Erwärmung gedacht waren. Daher war ich nicht überrascht, dass meine Einreichung von GRL abgelehnt wurde. Natürlich habe ich mich beim geschäftsführenden Direktor über diesen offensichtlichen Interessenkonflikt beschwert, weiß aber nicht, ob er jemals intern angemessen darauf reagiert hat.

3. Eos-AGU: Hier zitiere ich aus dem Brief, den ich vom für Klima zuständigen Unter-Herausgeber Jose Fuentes erhalten habe, der drei ablehnende Berichte von Begutachtern heranzog, welche die Grundlage für seine Entscheidung bildeten, die Einreichung abzulehnen.

Dear Dr. Singer:

Nochmals vielen Dank für die Übermittlung Ihrer Meinung in einem Manuskript mit dem Titel „Geo-engineering – stopping ice ages“.

Auf der Grundlage der Empfehlung von drei Begutachtern kann ich dieses Manuskript derzeit nicht für eine Veröffentlichung akzeptieren. Ich habe die Berichte der Begutachter zu Ihrer Kenntnisnahme beigefügt.

Danke für die Gelegenheit, diese Arbeit zu untersuchen.

Sincerely, Jose D. Fuentes

[Prof., Penn State Univ., Department of Meteorology]
Editor, Eos 
American Geophysical Union
 

2000 Florida Avenue NW 

Washington DC 20009 USA 

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Bericht von Begutachter Nr. 1:

Diese Studie sollte abgelehnt werden. Sie enthält unbewiesene Behauptungen und Beschimpfungen. Außerdem fehlt eine Referenz-Liste. Ich füge das Manuskript bei mit Anmerkungen zu allen Problemen, aber die Hauptprobleme sind die beiden Folgenden:

Der Autor behauptet, dass eine Eiszeit bevorstehe, führt aber keine Beweise zur Unterstützung dieser Behauptung an. Was sagen die Klimamodell-Projektionen? So wie ich es verstehe, steht eine massive globale Erwärmung im nächsten Jahrhundert bevor, falls alles so weitergeht wie bisher und lange bevor irgendein astronomischer Antrieb wirksam werden kann.

Die Methode, Ruß auf dem Eis zu verteilen, müsste jedes Mal wiederholt werden, wenn es geschneit hat. Die Studie behauptet, dass dies billig sein würde, bietet aber keine Daten oder Berechnungen, um diese Behauptung zu stützen. Außerdem kann ich mir viele Risiken und negative Auswirkungen eines solchen Verfahrens vorstellen, aber diese werden nicht angesprochen.

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Begutachter Nr. 2: Kommentare zu „Geo-Engineering stopping ice ages“ von F. Singer:

Singer argumentiert, dass es das dringendste Anliegen der Menschheit bzgl. Klima sei, eine neue Eiszeit zu verhindern. Um dies zu erreichen, schlägt er ein Geo-Engineering-Experiment vor, dass das Schmelzen von Eisfeldern enthält, indem man Ruß auf ihnen verteilt, was die Albedo verringert und den Planeten erwärmt. Unglücklicherweise ist gerade ein Geo-Engineering-Experiment im globalen Maßstab im Gange, das ziemlich effektiv war hinsichtlich steigender Temperaturen und Abschmelzen des Polareises: die Zunahme von CO2 durch das Verbrennen fossiler Treibstoffe.

Es ist daher schwierig, diese Studie als etwas anderes als eine Provokation der wissenschaftlichen Gemeinschaft anzusehen (ein schlechter Witz). Die Studie sollte nicht veröffentlicht werden.

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Begutachter Nr. 3:

In diesem Brief an Eos von S. Fred Singer geht es um einen kürzlich erschienenen Bericht zum Thema Geo-Engineering des National Research Council, in welchem die Machbarkeit und die potentiellen Konsequenzen von Bemühungen evaluiert werden, die anthropogene Treibhaus-Erwärmung zu bekämpfen. Er behauptet, dass Bemühungen im Bereich Geo-Engineering sich stattdessen darauf konzentrieren sollten, die nächste Eiszeit zu verhindern, zu welcher sich der Übergang im Zeitmaßstab von Jahrtausenden vollziehen würde.

Das war interessant zu lesen, hauptsächlich weil es Einblick in die Denkweise von einem gibt, der das Thema Klimawandel aus einer wahrhaft wahnhaften und verqueren Perspektive betrachtet. Es ist unbestreitbar, dass während der letzten Jahrzehnte das arktische Eis rapide abgenommen hat, während sich das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes beschleunigt hat. Was sollten wir nach Mr. Singers Ansicht tun? Seiner Meinung nach sollten wir Ruß auf Schneefelder streuen, was deren Abschmelzen weiter beschleunigt und zum beobachteten Anstieg des Meeresspiegels beiträgt, alles im Namen einer Eiszeit, zu der es in tausenden von Jahren kommen könnte. Es ist schwierig zu sagen, ob dieser Brief als Witz gemeint ist oder aus irgendwelchen Gründen als „vermittelbar“, weil er so völlig frei von Begründungen ist. Ich könnte fast die Veröffentlichung dieses Briefes empfehlen, weil er die verschrobene Denkweise von jemandem spiegelt, der die anthropogene Treibhaus-Erwärmung als das Produkt irgendeiner UN-basierten Verschwörung ansieht. Eos schuldet es aber seiner Leserschaft, sie vor der Mühe des Lesens von Unsinn zu bewahren, um ernsthafte Informationen zu erlangen.

Ist es wert, den Begutachtern zu antworten?

Ich denke, dass es absolute Zeitverschwendung wäre, da der Bias der Herausgeber von Eos ziemlich klar hervortritt: Sie hätten Meinungen zurückweisen sollen, die allein auf Ideologie oder auf absichtliches Missverstehen meiner Argumente basieren. Jedoch für das Protokoll: Man beachte, dass ich einen Beitrag als Leserbrief übermittelt habe, um die Diskussion anzuregen; Leserbriefe tendieren allgemein dazu, provokativ zu sein und enthalten keine Referenzen.

An Begutachter Nr. 1: Natürlich können die IPCC-Modelle keine Eiszeiten vorhersagen – aber immer mehr Solarexperten sehen eine „Kleine Eiszeit“ während der nächsten Jahrzehnte kommen.

Und außerdem, das Holozän könnte bereits beendet sein. Da große Vereisungen nur allmählich eintreten, kann man diese Möglichkeit nur in der Retrospektive beurteilen.

Meiner Erinnerung nach wurde das Ausbringen von Ruß zum Schmelzen von Schnee und Eis vom Wissenschaftsdirektor der NOAA Joe Fletcher um das Jahr 1970 ins Spiel gebracht und von Jim Hansen wiederbelebt.

An Begutachter Nr. 2: Er spricht von abschmelzendem polaren Meereis; ich rede von der Begrenzung des Wachstums eines (gegenwärtig kleinen) Schneefeldes in hohen Breiten und den Lehren, die man daraus ziehen kann.

An Begutachter Nr. 3: Ich hoffe, dass er in der Hölle schmort – aber Gefrieren könnte ihn erhalten – ach du liebe Zeit!

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Da es sich hier um einen Brief Singers handelt, kann kein Link zu einem Original angegeben werden. Damit aber die korrekte Übersetzung geprüft werden kann, ist sein Brief im Original beigefügt. – Anm. d. Übers.

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Der Stillstand der Klimaerwärmung verschwindet im US-Bürokraten-Dschungel

Mann! Das Magazin Science veröffentlicht heute, am 4. Juni, eine Blockbuster-Studie. Das berühmte National Climate Data Center (NCDC), eine Abteilung der NOAA in Asheville, North Carolina, behauptet, dass der Temperatur-Stillstand, über den so viele (und akzeptierte) Berichte im Umlauf sind, eine Illusion ist – lediglich ein Artefakt der Datenanalyse – und dass das globale Klima niemals aufgehört hat, sich zu erwärmen. Falls das stimmen würde, welcher Segen wäre das für das IPCC – und für Klimaalarmisten allgemein, die schwer unter Druck stehen, den Grund für den Stillstand zu erklären [unübersetzbares Wortspiel: to explain the cause of the pause].

Natürlich könnte dem NCDC der NOAA am Ende Eier ins Gesicht fliegen. Es ist tatsächlich etwas verdächtig, dass das NCDC zu dieser erderschütternden „Entdeckung“ gekommen war, nachdem es seine eigenen Wetterstationsdaten „frisiert“ hatte, und zwar genau zur richtigen Zeit, unmittelbar vor der großen Politik-Konferenz im Dezember in Paris, welches den CO2-Anstieg durch Verbrennen von fossilen Treibstoffen stoppen soll.

Und jetzt beobachte man, wie die Fetzen fliegen, gibt es doch zwei wesentliche Gruppen, die ein erhebliches Eigeninteresse am Stillstand haben:

Es gibt nämlich mindestens zwei rivalisierende Datenzentren, die sich der NCDC-Analyse annehmen könnten: Das Hadley Centre in England und das GISS. Der Partner von Hadley, also die Climate Research Unit an der University of East Anglia war der erste, der die Existenz eines Stillstands der globalen Erwärmung verkündet hatte.

Dann gibt es da die Dutzende Wissenschaftler, die Forschungsstudien veröffentlicht haben mit dem Vorsatz, eine Erklärung für den berichteten Stillstand anzubieten. Sie werden alle mächtig enttäuscht sein, falls sich ihre intellektuellen Bemühungen als völlig umsonst herausstellen.

Aber einen Moment! Es könnte sich zeigen, dass das NCDC völlig falsch liegt. Nicht rein zufällig hat man dort die Aufzeichnungen der Oberflächen-Temperatur verwendet, samt aller sattsam bekannten Probleme. Nicht nur das, sondern ein Blick auf die detaillierten NCDC-Beweise zeigt, dass viel von den Temperaturen in den Polargebieten abhängt – welche mangels guter Beobachtungen meist geschätzt werden. Falls man die wirklich wahren Satellitendaten verwendet, entweder UAH oder RSS, ist der Stillstand immer noch vorhanden mit Beginn etwa im Jahre 2003 (siehe folgende Abbildung):

Nicht nur das, aber die gleichen Satellitendaten zeigen keinen Erwärmungstrend von 1979 bis 2000 – was natürlich bedeutet, dass der außerordentliche El Nino des Jahres 1998 ignoriert ist. Dieses Ergebnis wird von anderen, unabhängigen instrumentellen Daten bestätigt – und auch durch (nicht instrumentelle) Proxy-Aufzeichnungen. Dies führt zu wichtigen und weit reichenden Konsequenzen.

IPCC-Behauptungen bzgl. AGW unterminiert

Die IPCC-Zustandsberichte 4 (2007) und 5(2013) enthalten beide Behauptungen für AGW, die hauptsächlich auf der berichteten Erwärmung von 1979 bis 2000 basieren. Da ein solcher Erwärmungstrend jedoch fehlt, werden die IPCC-Behauptungen ungültig; es gibt keine vom Menschen verursachte Erwärmung im 20. Jahrhundert – und mit Sicherheit auch nicht davor.

Daher ist es jetzt notwendig, sorgfältig noch einmal das Fehlen von Erwärmung während der letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zu untersuchen.

Die Satellitenergebnisse eines Nahe-Null-Erwärmungstrends werden in vollem Umfang gestützt durch Daten von Radiosonden – unbeschadet falscher Behauptungen von Santer et al. (Int’l J of Climatology 2008). Das Fehlen eines tropischen „Hot Spots“ (ein einst kontroverser Erwärmungstrend in der oberen Troposphäre) macht das alles noch klarer.

Die Wassertemperaturen (SST) zeigen nur eine leichte Erwärmung – ebenso wie nächtliche maritime Lufttemperaturen (NMAT), zusammengestellt von der Hadley-Gruppe. Daten zum ozeanischen Wärmegehaltes vor dem Jahr 2000 sind sporadisch und nicht sehr brauchbar. In jedem Falle erfordert die Interpretation vertikaler Temperaturprofile die Berücksichtigung der ozeanischen Zirkulation.

Proxydaten verschiedener Arten, zusammengestellt von Fredrik Ljungqvist in Schweden und unabhängig davon von dem NOAA-Wissenschaftler David Anderson zeigen allgemein keine Erwärmung; Michael Mann hat seine Proxydaten vor 1979 nie veröffentlicht und hat sogar deren Existenz geleugnet (in einer persönlichen E-Mail aus dem Jahr 1990); dies nährt den Verdacht, dass der Grund ist, dass sie keine Erwärmung zeigen.

Ein kurzes Wort noch zur beobachteten (und authentischen) Erwärmung von 1910 bis 1940. Diese zeigt sich nicht nur bei Thermometermessungen an Wetterstationen, sondern in allen veröffentlichten Proxy-Datenreihen. Dummerweise konnte ich keinerlei atmosphärische Temperaturdaten für jene Periode finden. Allerdings besteht allgemein Übereinstimmung – einschließlich des IPCC – dass diese Erwärmung natürlichen Ursprungs und nicht Treibhausgasen geschuldet ist.

Folglich gibt es keinerlei Beweise für eine Erwärmung durch vom Menschen freigesetzte Treibhausgase wie CO2 – weder im gesamten 20. Jahrhundert noch davor.

Unter dem Strich

Man kann sicher darüber streiten, ob die NCDC-Ergebnisse korrekt sind – und ich erwarte ein viele Monate langes Hin und Her. Es wird mit Sicherheit auch viele Diskussionen geben über meine Erkenntnis, dass für AGW überhaupt keine Beweise vorliegen. Wir werden eine überzeugende Antwort für diese Frage brauchen: Warum zeigen Thermometer auf dem Festland vor dem Jahr 2000 eine Erwärmung, aber nicht mehr danach? Ich glaube, ich habe eine Antwort, aber ich muss erst noch versuchen, meine Kollegen zu überzeugen.

Eines ist jedoch sicher: Die derzeitigen IPCC-Klimamodelle können nicht das erklären, was die Beobachtungen zeigen. Das macht die Modelle ungeeignet für die Klimavorhersage – und für politische Zwecke allgemein.

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S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and a founding director of the Science & Environmental Policy Project; in 2014, after 25 years, he stepped down as president of SEPP. His specialty is atmospheric and space physics. An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute. He co-authored the NY Times best-seller Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. In 2007, he founded and has chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See NIPCCreport.org]. For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Rettung der Menschheit vor einer katastrophalen Abkühlung: Eine Aufgabe für Geo-Engineering

Große Vereisungen – im Zeitmaßstab von 100.000 Jahren

Kürzlich habe ich einen Beitrag darüber veröffentlicht, wie man die nächste Große Eiszeit vermeiden kann. Es gab während der letzten zwei bis drei Millionen Jahre fast 20 derartige Vereisungen. Die Abkühlungen sind ziemlich ernst: in der Jüngsten, vor etwa 12.000 Jahren zu Ende gegangenen Eiszeit waren große Teile Nordamerikas und Europas mit Kilometer dicken Eisschilden bedeckt. Kaum überlebensfähige Gruppen von Neandertalern verschwanden dabei; sie mussten dem anpassungsfähigeren Homo Sapiens Platz machen.

Dem serbischen Astronom Milankovitch zufolge wurde das Timing der Vereisungen durch astronomische Parameter gesteuert wie Oszillationen der Exzentrizität des Erdorbits um die Sonne mit einer Periode von 100.000 Jahren; Oszillationen mit einer Periode von 41.000 Jahren der „Schiefe“ der Erdbahn (Neigung der Drehachse zur vom Orbit eingeschlossenen Fläche, gegenwärtig etwa 23 Grad) und eine Präzession der Drehachse mit einer Periode von etwa 21.000 Jahren.

Während Viele davon ausgehen, dass das Thema Timing in etwa ,settled‘ ist, gibt es viele wissenschaftliche Puzzlesteinchen, die noch auf eine Lösung warten: Zum Beispiel, wie erklärt man sich das ruckartige Einsetzen eines Rückgangs der Vereisung, wobei sich der Übergang von maximaler Vereisung in ein warmes Interglazial im Zeitraum von nur wenigen Jahrhunderten abspielte, so wie es im gegenwärtigen Holozän der Fall war.

Die Meisten erwarten, dass schon ziemlich bald die nächste Vereisung einsetzt; aber Berechnungen von Prof. Andre Berger von der Katholischen Universität von Louvain, Belgien, zeigen eine Verzögerung von etwa 40.000 Jahren – so dass keine große Dringlichkeit bestünde. Nichtsdestotrotz wäre es sinnvoll und von hohem wissenschaftlichen Interesse, die Existenz eines hypothetischen „Auslösers“ zu verifizieren, der durch menschliche Aktionen außer Kraft gesetzt werden könnte – zu geringen Kosten und vernachlässigbaren Risiken.

Kleine Eiszeiten (LIA) und Dansgaard-Oeschger-Bond-Zyklen

Nach der Bewertung hunderter Kommentare zu meinem Beitrag zum Stoppen der nächsten Großen Eiszeit erkannte ich die Notwendigkeit, auch die Existenz „kleiner“ Eiszeiten zu erklären, die wahrscheinlich solaren Ursprungs sind. Sie treten weitgehend unabhängig von den Großen Vereisungen auf, haben eine Zykluslänge von etwa 1500 Jahren und erfordern unterschiedliche Verfahren der Abschwächung. Sie wurden in Eisbohrkernen aus Grönland entdeckt durch den dänischen Forscher Willy Dansgaard und dem Schweizer Wissenschaftler Hans Oeschger. Der US-Geologe Gerard Bond hat sie außerdem in Ozean-Sedimenten gefunden.

Wir wissen nicht, was eine Kleine Eiszeit auslöst, vermuten aber eine starke Korrelation mit einer ruhigen Sonne und dem verlängerten Fehlen von Sonnenflecken. Experten auf diesem Gebiet – Willie Soon (Harvard Observatory), Harjit Ahluwalia (University of New Mexico), der russische Astronom Habibullo Abdussamatov und viele andere – glauben, dass die nächste LIA unmittelbar bevorsteht. Die letzte LIA dauerte von 1400 bis 1830. Sie folgte der Mittelalterlichen Warmzeit MWP, als man in Nordengland Wein anbauen konnte und die Nordmänner in der Lage waren, im südlichen Grönland Landwirtschaft zu betreiben.

Die Auswirkungen der LIA waren ziemlich schlimm. Der Pionier der Klimatologie Hubert Lamb dokumentierte Missernten, Hunger und Krankheiten in Europa, zusammen mit Eis-Jahrmärkten auf der zugefrorenen Themse. Während der meisten Zeit der Amerikanischen Revolution war der Hudson River gefroren. Und wir erinnern uns an die Gemälde von George Washington bei der Überquerung des Delaware-Flusses, behindert durch Eissschollen.

Wie man mit einer LIA umgeht

Um das gewaltige menschliche Elend und die ökonomischen Schäden zu vermeiden, würde man gerne der Abkühlungsphase eines D-O-B-Zyklus‘ begegnen – aber wie? Die nächste LIA könnte unmittelbar bevorstehen, aber es gibt keinen offensichtlichen Auslöser für solare Einflüsse. Unser Verständnis der Solarphysik ist begrenzt durch die ziemlich kurze Historie der Sonnenbeobachtung. Während die Daten über Sonnenflecken Jahrhunderte zurückreichen, gibt es neue Beobachtungen mittels Raumfahrt erst seit einigen Jahren.

Eine offensichtliche Methode, einer Abkühlung zu begegnen, ist eine Erwärmung durch Treibhausgase. Allerdings ist Kohlendioxid keine Antwort: Es ist in seiner Verfügbarkeit begrenzt und bereits gesättigt – folglich ist zusätzliches CO2 nicht sehr effektiv. Synthetische Stoffe wie SF36 sind zu langlebig und können riskante Nebenwirkungen zeitigen. Die Antwort könnte Wasser sein, aber in Gestalt von Eiskristallen; das Verfahren kann einfach erprobt werden und ist vorübergehend, reversibel und weist nur geringe Risiken auf.

Ich stelle mir eine solche Operation folgendermaßen vor – beginnend mit einem kleinen Machbarkeits-Test und Validierung der Theorie:

Ein in der Luft auftankbares Flugzeug trägt etwa 100 Tonnen Wasser, das als Nebel unmittelbar über der Tropopause ausgestreut wird, an der Untergrenze der Stratosphäre nahe dem atmosphärischen Temperaturminimum. Mit einer Oberflächen-Dichte von 0,1 kg/m² wäre das überdeckte Gebiet etwa 1 km² groß.

Wie bei Kondensstreifen erwarte ich die Bildung ein paar sichtbarer Cirren, die rasch wieder verschwinden – und unsichtbare Cirrus-Eiskristalle hinterlassen, die starke Absorber/Emitter von Infrarot-Strahlung sind und auch das atmosphärische „Fenster“ zwischen 8 und 12 µm abdecken – was einen starken Treibhauseffekt zur Folge hätte und möglicherweise sogar eine irgendwie erkennbare Erwärmung an der Erdoberfläche. Jedes Satelliten-IR-Messinstrument sollte diesen Emitter-Vorgang erkennen sowie Ausbreitung und Verschwinden erkennen können.

Allerdings basiert all dies auf Theorien und Berechnungen, welche ich 1988 in dem begutachteten Journal Meteorology and Atmospheric Physics veröffentlicht habe. Es liegt auf der Hand, dass alle Vorhersagen validiert werden müssen durch direkte Beobachtungen. Ist dieses Verfahren erst einmal wissenschaftlich verifiziert, kann die Planung für das Vorgehen gegen die Abkühlung beginnen.

Wie üblich gibt es immer noch viele wissenschaftliche Fragen, die einer Antwort harren – vor allem die Frage des Verständnisses des physikalischen Mechanismus‘, der die D-O-B-Zyklen treibt; wie man Form, Größenordnung und Dauer der abrupten, quasi-periodischen Erwärmungen erklärt. Gegenwärtig sind heiße Debatten im Gange über die Synchronizität der Zyklen zwischen den beiden Polargebieten, die sich um die begrenzte Genauigkeit der Eisschichten ranken, die zur Datierung in Eisbohrkernen aus der Antarktis herangezogen werden.

Während die Wissenschaft mit Sicherheit interessant und wichtig ist, gibt es wirklich keine Notwendigkeit, mit der Durchführung der grundlegenden und dringenden Tests des Geo-Engineering zu warten, um ein Treibhaus-Schema der Abschwächung zu validieren. Sie involvieren nur geringe Kosten und enthalten nur geringe Risiken für die atmosphärische Umwelt.

S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project. His specialty is atmospheric and space physics. An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute. He co-authored NY Times best-seller Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. In 2007, he founded and has chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See NIPCCreport.org]. For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar

Link: http://www.americanthinker.com/articles/2015/05/saving_humanity_from_catastrophic_global_cooling_a_task_for_geoengineering.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Meine persönliche Prognose für Paris im Dezember 2015

Die Welt schaut voraus auf die 21. COP-Klimakonferenz in Paris im Dezember diesen Jahres. Viele hoffen, dass in Paris ein Klimaprotokoll zustande kommt, dass eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls ist und noch über dieses hinausgeht. Es ist 2012 ausgelaufen und hat praktisch nichts erreicht, außer dass Milliarden verschwendet worden sind, die viel besser für die wirklichen dringenden Probleme dieser Welt hätten ausgegeben werden sollen – ohne dem Hauptziel der Reduktion der globalen Emissionen des viel verteufelten CO2 näher gekommen zu sein. Im Gegenteil, die Emissionen stiegen – hauptsächlich durch das enorme Wirtschaftswachstum in China, welches zum größten Teil auf Kohlekraftwerken basierte. Natürlich hat gleichzeitig die globale Landwirtschaft von diesem höheren CO2-Gehalt profitiert, ist dieses Gas doch ein natürlicher Pflanzendünger. Die Hungernden dieser Welt sollten ernsthaft China danken.

Drei großkalibrige US-Milliardäre – Tom Steyer, Hank Paulson und Mike Bloomberg – haben bereits ihre Unterstützung für Paris kundgetan; verschiedene wissenschaftliche Gruppen haben bereits alarmierende Statements verstreut, ohne auch nur so zu tun, als ob in ihren Gesellschaften darüber Einigkeit herrscht; und sogar Papst Franziskus plant, auf diesen Zug aufzuspringen.

Das Modell Paris

Es ist keineswegs schwierig vorherzusagen, was in Paris geschehen wird; tatsächlich ist dies ein „Kinderspiel“. Es wird eine Art Übereinkommen geben, aber es wird im Wesentlichen bedeutungslos sein. Und doch wird es vom Weißen Haus und damit von einem bedeutenden Teil des „Obama-Vermächtnisses“ als „Durchbruch“ gefeiert werden.

Das grundlegende Modell für Paris ist bereits mit dem Abkommen zwischen den USA und China vom 12. November 2014 umrissen worden. China hat zugestimmt, mindestens bis zum Jahr 2030 gar nichts zu tun – und mit immer weiter zunehmenden CO2-Emissionen einfach fortzufahren, mit einem Spitzenwert um das Jahr 2030 (sagen sie). Zu jener Zeit kann man sicher vorhersagen, dass der Energiebedarf in China gesättigt ist. Die Bevölkerung dürfte sich stabilisiert haben, und jeder Haushalt wird über die Annehmlichkeiten verfügen, die man für ein schönes Leben braucht: Fernsehen, Kühlschränke, Air Condition usw. Hat sich China endlich doch entschlossen, den „Klimawandel zu bekämpfen“? Mein persönlicher Eindruck ist, dass China die Ignoranz der Wissenschaft im Weißen Haus ausnutzt sowie die Angst vor einem zukünftigen Klimawandel. Damit hofft man, gegenüber den USA kommerzielle und strategische Vorteile zu erlangen.

Andere Nationen

Dem Beispiel Chinas folgend könnte Indien beschließen, das chinesische Modell zu übernehmen und seine Emissionen um das Jahr 2050 die höchsten Werte erreichen zu lassen, sagen wir mal; andere Länder werden ihre Daten entsprechend wählen. Mit anderen Worten, jeder macht, was er will, aber es wird irgendeine Art „Übereinkommen“ geben, dass sie alle glücklich unterschreiben können – oder zum Unterschreiben gelockt werden.

Wichtig: Japan, Kanada, Australien werden diesem Modell nicht länger folgen und es wahrscheinlich ablehnen, irgendetwas mit dem Paris-Abkommen zu tun zu haben.

Allerdings werden gleichzeitig die USA und die EU ernsthaft versichern, ihre CO2-Emissionen um weitere 26% bis 28% während der nächsten 10 Jahre zu reduzieren; 40% Reduktion in der EU bis zum Jahr 2030 – auf dramatische Kosten ihrer Wirtschaft und des Lebensstandards ihrer Bevölkerung.

Präsident Obama hat bereits am 19. März eine Verfügung unterzeichnet, der zufolge die US-Bundesregierung ihre Treibhausgas-Emissionen um 40% des Niveaus im Jahre 2008 während der nächsten Dekade zu reduzieren hat. Gleichzeitig muss der Anteil erneuerbarer Energie bei der Stromversorgung 30% während des gleichen Zeitraumes erreichen (hier). Die New York Times berichtet, dass die Treibhausgas-Emissionen der Bundesregierung weniger als ein Prozent der gesamten US-Emissionen ausmachen, obwohl die Bundesregierung der größte Einzel-Energieverbraucher in den USA ist.

Obamas Krieg gegen die Kohle lässt die Strompreise in der Tat „in die Höhe schießen“ – genau wie er im Jahre 2008 bei seiner Kandidatur als Präsident versprochen hat. Die Wähler wurden getäuscht mit der Vision einer „Verlangsamung des Anstiegs der Ozeane“ und einer „Rettung des Klimas“. Es ist ihnen kaum bewusst geworden, das sie mit unsinniger Wissenschaft gefüttert wurden und dass hohe Energiepreise stattdessen zu einer Ausweitung der Armut führen würden. Hätten sie dem gesunden Menschenverstand folgend nach Europa geschaut, hätten sie Obamas Sirenengesang vermutlich zurückgewiesen. Wenn man will, kann man dafür die Main-Stream-Medien verantwortlich machen, das Fernsehen, Hollywood, Greenpeace, den Sierra Club usw. George W. Bush hätte die Lage retten können, hat es aber nicht getan.

Mittlerweile tun sich viele der US-Staaten zusammen, um den „Clean Power Plan“ der EPA gerichtlich zu bekämpfen. Außerdem erinnert der Kongress das Weiße Haus daran, dass jede US-Beteiligung an Paris vom nächsten Präsidenten annulliert werden kann.

Die Frage lautet, ob ein derartiges Abkommen für die USA bindend ist. Das Weiße Haus wird zu argumentieren versuchen, dass dies ein internationales Abkommen ist und kein Vertrag, der dem Senat zur Genehmigung vorgelegt werden muss. Allerdings wird der Kongress anders argumentieren und verkünden, dass jedwedes Pariser Abkommen ein ausführendes Abkommen ist, nicht bindend für die USA, das von jedem zukünftigen Präsidenten widerrufen werden kann.

Der Us-Senat wird daran erinnern, dass er im Jahre 1997 einstimmig für die Byrd-Hagel-Resolution gegen jede einseitige Begrenzung von Emissionen seitens der USA gestimmt hatte – falls dies zu wirtschaftlichen Schäden führt. Senator Byrd (Demokraten) wollte den Kohlebergbau schützen; der Republikaner Hagel wollte die USA vor unfairem ökonomischen Wettbewerb schützen. Es ist interessant, dass unser Außenminister John Kerry zu jener Zeit für Byrd-Hagel gestimmt hatte, ebenso wie einige andere Senatoren wie die hitzköpfige Barbara Boxer. Unglücklicherweise ist Chuck Hagel nicht mehr US-Senator, aber wir hoffen, dass er sich erhebt und die Menschen an seine Resolution aus dem Jahr 1997 erinnert.

Keine signifikante Erwärmung seit 18 Jahren

Inzwischen setzt sich das Temperaturplateau fort; seit fast 20 Jahren hat es keinerlei Erwärmung mehr gegeben – trotz einer Zunahme des CO2-Gehaltes um über 10%.

Sowohl skeptische als auch alarmistische Wissenschaftler versuchen immer noch, diesen „Stillstand“ zu erklären – wie er manchmal genannt wird. Das Wort Stillstand enthält die Erwartung, dass die Erwärmung wieder einsetzt – obwohl niemand irgendeine akzeptable Hypothese an der Hand hat, wann dieses Wiedereinsetzen auftreten wird, falls überhaupt.

Aber da sich das Klima in seinem historischen Verlauf in Zyklen bewegt hat, könnte es im Zuge der Erholung aus der Kleinen Eiszeit während der nächsten 100 bis 200 Jahre tatsächlich noch zu einer gewissen Erwärmung kommen. Andererseits dauert das gegenwärtige Interglazial (das „Holozän“) jetzt schon 12.000 Jahre, also länger als die mittlere Dauer eines Interglazials innerhalb der letzten Million Jahre. Viele prophezeien daher den Beginn einer neuen vollständigen Vereisung.

Es wäre eine extreme Ironie, falls eine weitere Vereisung kurz nach dem Pariser Klimagipfel beginnen würde, auf dem versucht werden soll, eine weitere globale Erwärmung zu verhindern.

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S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project. His specialty is atmospheric and space physics. An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute. He co-authored NY Times best-seller Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. In 2007, he founded and has chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See NIPCCreport.org]. For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hier ein Interview in SPIEGEL mit Oliver Geden zum selben Thema: "Grüne Männchen als Retter"




Woher kommt der Stillstand bei der globalen Erwärmung?

Das Etikett „Stillstand“ suggeriert, dass das Fehlen einer Erwärmung nur vorübergehender Natur ist und dass die Erwärmung bald wieder einsetzen könnte. Dies ist der Standpunkt der Klimaalarmisten, die Ängste schüren, dass menschliche Aktivitäten eine potentiell katastrophale globale Erwärmung verursachen.

Grund für den Stillstand*

[*Unübersetzbares Wortspiel: „Cause of the Pause“]

Die Alarmisten haben eine große Palette möglicher Erklärungen dafür, warum die globalen Temperaturen trotz des steigenden CO2-Gehaltes in der Atmosphäre nicht wie von den Klimamodellen prophezeit gestiegen sind.

Eine Gruppe von Erklärungen postuliert, dass die Temperatur doch gleichlaufend mit dem CO2-Gehalt gestiegen ist und dass die Wärme sich irgendwo in einer noch nicht identifizierten Senke versteckt; zum Beispiel in der Tiefsee. Falls dies so sein sollte, erhebt sich die Frage, ob und wann diese gespeicherte Wärme freigesetzt wird – allmählich oder plötzlich?

Der bedeutende Physiker Freeman Dyson vom Princeton Institute for Advanced Study lehnt diese Ansicht ab, wenn er feststellt: „Sie fragen mich, wohin die zusätzliche gespeicherte Wärme verschwunden ist, aber ich stimme nicht mit den Modellen überein, wenn diese sagen, dass die zusätzlich gespeicherte Wärme existiert“.

Eine zweite Gruppe von Erklärungen hat den Ansatz, dass der CO2-Temperaturantrieb durch eine oder mehrere negative Rückkopplungs-Vorgänge unterdrückt worden ist innerhalb des Klimasystems, beispielsweise durch eine Zunahme der Reflektion einfallender Sonnenstrahlung durch zunehmende Wolkenbedeckung mit tiefen Wolken.

Dies wirft die Frage auf, ob eine solche negative Rückkopplung nahezu den gesamten CO2-Antriebseffekt kompensieren kann.

Eine dritte postulierte Erklärung bieten externe Faktoren wie vulkanische oder vom Menschen emittierte Aerosole oder eine Abnahme der Solarstrahlung, die den Temperaturanstieg verhindern. Daraus ergeben sich jedoch viele ungelöste Probleme für die Modellierer: Warum haben diese Faktoren die stetige Zunahme des CO2-Antriebs bisher vollständig unterbunden, und können und werden diese Faktoren dies auch in Zukunft bewirken?

Natürliche Zyklen

Jüngste Forschungen haben langfristige natürliche Zyklen in den Ozeanen ausgemacht, die die Temperatur unterdrücken, aber es gibt keinen allgemein akzeptierten Mechanismus. Einige Studien ordnen den Stillstand pazifischen Ozean-Zyklen zu, andere deuten auf Änderungen im Atlantik, und eine der jüngsten Studien brachte Derartiges in allen Ozeanen der Welt zur Sprache.

Einige haben sogar gesagt, dass es gar keinen echten Stillstand gebe, sondern diesen als ein Artefakt der Art und Weise ansehen, wie die Daten analysiert worden sind. Diese Leute sagen, es sieht nur so aus wie ein Stillstand, weil die schnellere Erwärmung in der Arktis aus den verschiedenen globalen Temperaturanalysen ausgeklammert worden war. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Stillstand eine vollständig natürliche Klimavariation im Klimazyklus ist, der einem zugrunde liegenden Aufwärtstrend der globalen Temperaturen lediglich überlagert ist. Keine dieser Erklärungen hat größere Akzeptanz gefunden.

Erklärungen hinterlassen unbeantwortete Fragen

Der Wissenschafts-Historiker Rupert Darwall schreibt: „Das IPCC hat sich selbst ins Aus der Irrelevanz geschossen, solange es nicht mit etwas Ernsthaftem hinsichtlich des Stillstands aufwarten kann und solange es nicht darüber nachdenkt, ob sein Alarmismus gerechtfertigt ist – vor dem Hintergrund, dass es sich so stark auf Computermodelle stützt, die Temperaturanstiege prophezeit haben, die nie eingetreten sind“.

Keine dieser angesprochenen Mechanismen war in der Lage, zwei kritische Fragen hinsichtlich der Akzeptanz einer Erklärung für den Stillstand zu beantworten: Warum hat der Stillstand um die Jahrtausendwende begonnen? Und wann wird er enden, wie es der Terminus „Stillstand“ impliziert und die von den Modellen prophezeite Erwärmung wieder einsetzen?

Im American Thinker habe ich (am 29.12.2014) geschrieben, dass wissenschaftliche Bemühungen, Gründe für den Stillstand zu finden, was zu einigen Dutzend „Erklärungen“ geführt hat, bislang nicht erfolgreich waren. Diese Erklärungen enthalten u. A. eine „Wärmeansammlung in der Tiefsee, eine Abschwächung der Sonnenaktivität und Aerosole vulkanischer Asche in der Atmosphäre, die das Sonnenlicht zurück ins All reflektieren. Allerdings scheinen die Auswirkungen der Sonnenaktivität und von Vulkanen nicht ausreichend, den Stillstand zu erklären, und die Ansammlung in der Tiefsee scheint irgendwie schwer fassbar zu sein – die gemessene Zunahme des ozeanischen Wärmegehaltes ist viel zu gering, um den Stillstand erklären zu können“.

Wann wird der „Stillstand“ enden?

Die Ansichten von Gavin Schmidt, Nachfolger des bekannten Klimaalarmisten James Hansen als Leiter des Goddard Institute of Space Studies GISS der NASA, sind typisch für Klimaalarmisten:

„Während der nächsten 5 bis 10 Jahre wird die stetige Zunahme der Treibhausgase die (zyklischen) Faktoren überkompensieren, die für den Stillstand verantwortlich sein könnten“, sagte er der Presse. Schmidts Aussage ist reine Raterei (Hoffnung?), die durch keine einzige Analyse gestützt wird.

Das grandioseste Kabinettstückchen zu diesem Thema kam von Michael „Hockeyschläger“ Mann. Er schrieb (am 29.3.2014) im Scientific American, dass die Erde die 2°-Marke als Grenze zu einer Katastrophe im Jahre 2036 überschreiten wird. Er räumt den Stillstand ein, prophezeit jedoch ein abruptes Ende desselben. Ich bezweifle, dass er sich je den wirklichen Temperaturverlauf der letzten Zeit angesehen hat.

Es ist kein Wunder, dass Jeff Id in einer amüsanten Diskussion bei Air Vent (am 22.3.2014) Manns Essay als „Klima-Porno“ bezeichnet hat.

S. Fred Singer, Ph.D. (singer@sepp.org) is professor emeritus at the University of Virginia and chairman of the Science & Environmental Policy Project. He is the most prominent scientist in the world speaking out against global warming alarmism. He founded the Science and Environmental Policy Project and the Nongovernmental International Panel on Climate Change. Singer received the 2014 Lifetime Achievement in Climate Science Award at the Ninth International Conference on Climate Change, July 8, 2014, in Las Vegas.

Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/04/16/whence-global-warming-pause

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimasensitivität

[Bild rechts: © Chris Frey]

Vor etwa 35 Jahren bildete die US National Academy of Sciences eine Gruppe unter dem MIT-Meteorologen Jules Charney, um sich dieses Problems anzunehmen. Ihr Bericht kam auf einen CS-Wert von 1,5 bis 4,5°C globaler Erwärmung bei einer Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehaltes. Die gewaltige Unsicherheit springt sofort ins Auge, ein Faktor 3. Dabei ist der Klimaantrieb durch CO2 viel präziser bekannt.

Die Erklärung für diese riesige Unsicherheit bzgl. CS liegt in unserem ungenügenden Wissen (1) hinsichtlich Rückkopplungen von Wolken und Wasserdampf WV (WV ist das bedeutendste Treibhausgas überhaupt) und (2) hinsichtlich der Strahlungseffekte von Aerosolen bei der Änderung der Albedo der Erdatmosphäre und damit die Menge Sonnenlicht, die den Erdboden erreicht.

Diese Bandbreite zwischen 1,5 und 4,5°C ist inzwischen kanonisch geworden. Tatsächlich gibt der letzte IPCC-Bericht (2013) die gleiche Bandbreite für CS an – sogar nach 25 Jahren und Milliarden Dollar, die für die Entwicklung von Klimamodellen ausgegeben worden sind. Wie mein Kollege Kenneth Haapala sagt, das ist eine armselige Rendite der Investitionen.

Natürlich sind die Modelle viel ausgeklügelter und komplexer geworden. Und die Anzahl der Modelle hat exponentiell zugenommen. Jede Nation, die etwas auf sich hält, möchte heutzutage ihr eigenes Klimamodell haben; die USA allein haben inzwischen fünf große Klimamodelle und überlegen sich, noch ein weiteres zu finanzieren. Aber im Grunde hat sich nicht viel verändert. Das Ausmaß der positiven Rückkopplung durch Wasserdampf, welche implizit den CO2-Antrieb in allen Modellen verstärkt, ist immer noch ungewiss, ebenso wie die detaillierten Einflüsse von Bewölkung und verschiedener Arten von Aerosolen.

Es ist angebracht, darauf hinzuweisen, dass wir uns hier auf die so genannte „Gleichgewichts-Klimasensitivität“ [equilibrium climate sensitivity] beziehen, die erreicht wird, nachdem das Klimasystem Zeit gehabt hat, sich an höhere CO2-Niveaus anzupassen. Man sollte auch darauf hinweisen, dass sich CS auf eine Verdoppleung des vorindustriellen CO2-Gehaltes bezieht – wobei von einem Wert von 280 ppm ausgegangen wird. Auch nimmt der CO2-Antrieb nur als Logarithmus der CO2-Konzentration zu – obwohl diese Tatsache selten explizit erkannt wird.

Natürlich ist nur der empirische Weg geeignet, die Klimasensitivität angemessen zu berechnen – durch Verwendung der Klimadaten. Aber an dieser Stelle tauchen viele Probleme auf. Erstens ist da ein geeignetes Zeitintervall. Es ist allgemein anerkannt, dass es während der letzten 18 Jahre kaum eine Erwärmung gegeben hat, wenn überhaupt eine. Also ist vermutlich die Klimasensitivität des 21. Jahrhunderts effektiv Null. Analysten der CS haben daher ihre Bemühungen auf die ,berichtete‘ Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1975 und 2000 konzentriert, (die nicht einmal real sein muss). Diese Analysten haben ein Dutzend oder noch mehr „beste Zahlen“ veröffentlicht – allgemein nahe 1,5°C, also das untere Ende der Bandbreite der Modelle.

Ein Streit unter Skeptikern

Alle diese Analysen basieren auf der Erwärmung im letzten Abschnitt des 20. Jahrhunderts – von etwa 1978 bis 2000 – der sog. ,Satelliten-Ära‘. Aber es gibt keinerlei Gründe, die Klimasensitivität mit der Temperatur an der Erdoberfläche zu definieren. Da die besten uns zur Verfügung stehenden Daten von Wettersatelliten stammen, ist es sinnvoll, deren atmosphärische Temperaturen als Grundlage für die Berechnung der CS heranzuziehen.

Aber die Satellitendaten scheinen überhaupt keinen Erwärmungstrend zu zeigen – obwohl es zu diesem Punkt selbst unter den sog. ,Klimaskeptikern‘ unterschiedliche Auffassungen gibt. Man kann diesen Streit am besten illustrieren durch die folgende Graphik. Falls man die beste gerade Linie durch alle Satellitendaten von 1978 bis 2013 legt, kann man einen geringen (Erwärmungs-)Trend ausmachen. Aber ist dies wirklich der beste Weg, die Lage zu beschreiben? Ein anderer Weg ist es, die Null-Linie bis 1997 zu zeichnen, die Ein-Jahres-Spitze 1998 zu berücksichtigen (ausgelöst durch einen Super El Nino) und dann den plötzlichen Anstieg (,Sprung‘) um 2001 sowie den nachfolgenden Null-Trend zu markieren. Falls der Trend zwischen 1978 und 1997 Null ist, dann liegt eindeutig auch die Klimasensitivität nahe Null.

(Graphik von Don Rapp auf der Grundlage von UAH-MSU-Daten)

Zufälligerweise kann ich beiden Methoden in der Graphik nicht zustimmen. Ich sehe, dass die Temperatur nach der Spitze 1998 zu den niedrigeren Werten vor 1998 zurückkehrt – zwischen 1999 und 2000. Daher würde ich den ,Sprung‘, den stufenartigen Anstieg, um die Zeit 2001-2002 legen. Dann haben wir Null-Trends vor dem Jahr 2000 und nach 2002 – und daher korrespondierende Werte der CS, die ebenfalls nahe Null liegen.

Die Moral von der Geschichte ist, dass die besten empirischen Daten, die wir haben, nur einen sehr geringen Einfluss der steigenden CO2-Niveaus auf die globale Temperatur zeigen.

Zwei wissenschaftliche Fragen

Jetzt gibt es immer noch zwei Fragen:

Erstens, warum gibt es nach 2002 nur eine so geringe Erwärmung durch Kohlendioxid – welches schließlich ein Treibhausgas ist, dass sich zunehmend in der Atmosphäre anreichert? Die beste Antwort, die mir einfällt, ist eine negative Rückkopplung durch Wasserdampf – und nicht eine positive Rückkopplung – welche dem CO2-Antrieb entgegenwirkt. Genauso könnte man von zunehmender Bewölkung eine negative Rückkopplung erwarten. Allerdings müssen diese beiden Möglichkeiten der Rückkopplungen empirisch mit der Untersuchung der geeigneten Daten belegt werden.

Es könnte noch eine Möglichkeit geben, nämlich dass der Antrieb durch den steigenden CO2-Gehalt nahe Null liegt, also ziemlich genau bei dem heute bestehenden Wert in der Atmosphäre. Auch dies muss durch Untersuchung der geeigneten Daten gezeigt werden.

Und schließlich, eine weitere Frage: Falls die Klimasensitivität zwischen 1978 und 2000 wirklich nahe Null liegt und dann wieder von 2002 bis heute, warum zeigen die Thermometer an der Erdoberfläche einen Erwärmungstrend nur im ersten Intervall, aber nicht im zweiten? Was ist für die beobachtete Erwärmung von 1978 bis 2000 ursächlich? [Könnte das der UHI-Effekt sein? Anm. d. Übers.]

All dies erfordert noch sehr viel Arbeit, um verschiedene plausible Hypothesen zu untersuchen, was wir ein andermal tun wollen. Hier hilft ein Zitat des MIT-Nobelpreisträgers Professor Robert Solow: „vielleicht ist das der Grund, warum Gott graduierte Studenten erschaffen hat“.

Ich sollte noch anmerken, dass ich diesbezüglich etwas von meinen Skeptiker-Kollegen abweiche. Nur wenige würden mir zustimmen, wenn ich sage, dass die Klimasensitivität wirklich nahe Null liegt. Ich werde diese Analysen veröffentlichen müssen, um meine Aussage zu belegen und zu versuchen, sie zu überzeugen. Natürlich wird nichts, auch keine noch so gut belegte Tatsache, jemals die 150-prozentigen Klima-Alarmisten überzeugen.

Link: http://americanthinker.com/2014/10/the_climate_sensitivity_controversy.html

Zur Biographie von S. Fred Singer siehe den Link und die vielen hier bei EIKE geposteten Beiträge von ihm.

Hierzu hat ihm William Happer eine E-Mail geschrieben, die hier in deutscher Übersetzung angefügt wird:

Von: William Happer

Lieber Fred,

danke für den Beitrag, dem ich im Großen und Ganzen zustimme. Eine kleinere Schwäche ist, dass ich nicht glaube, dass der Antrieb durch CO2 allein ohne Rückkopplung 3,5 W/m² (oder welcher kanonische Wert auch immer) so sicher ist. Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, dies nachzuprüfen, da man dazu eine komplizierte Strahlungstransport-Berechnung braucht mit vielen tausend CO2 und H2O-Linien, die in vielen Höhen bei sehr unterschiedlichen Temperaturen emittieren und absorbieren. Freeman Dyson und ich haben versucht, uns dieses Problems anzunehmen, und wir glauben, dass die Zahl viele Zehner-Prozentzahlen zu hoch ist. Und zwar deswegen, weil es viel weniger Absorption gibt in den weit außen liegenden Flügeln der kollisionserweiterten [collision-broadened, ?] Linien, als man sich durch die Lorenz’sche Form der Linien vorstellen kann. Es gibt sehr gute experimentelle Beweise für Sub-Lorenz’sche Flügel, und das würde man auch theoretisch erwarten, falls die Kollisions-Linien nicht infinitesimal kurz sind (was ein Lorenz’sches Aussehen verleiht), sondern über wenige Pikosekunden auftreten – was sicher der Fall ist.

Ich würde nicht die überwältigenden Vorteile von CO2 betonen, falls ich nicht absolut davon überzeugt wäre, dass das stimmt. Natürlich spreche ich nicht von Flugasche, Smog, ausgeplünderte Landschaften und anderen wirklichen Schäden, die durch den unverantwortlichen Gebrauch fossiler Treibstoffe und die Emissionen des nutzbringenden Gases CO2 entstehen. Meiner Ansicht nach sind all jene, die nach Aktionen zur Begrenzung von CO2-Emissionen schreien, bewusst oder unbewusst amoralisch. Derartige Aktionen helfen NICHT dabei, den Planeten für künftige Generationen zu schützen. Es erinnert mich an einen Song aus meiner Kindheit in den Appalachen und als ich viel gelernt habe über Scheinheiligkeit: „Es ist diese Welt, durch die ich gestolpert bin, ich habe viele komische Männer gesehen, einige werden dich mit einem Revolver ausrauben, einige mit einem Füllfederhalter“. Ich habe absolut keine finanziellen Interessenkonflikte, anders als viele auf der anderen Seite, dessen Lebensweise, finanzielles Wohlergehen und Lobhudelei von der Fortsetzung des Alarms abhängen.

Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Gehässigkeit von der anderen Seite kommt. Ein Beispiel hierfür ist die folgende Note, die ich vorige Woche bekommen habe: „Wollen Sie … mich verarschen? Sie sind ein ausgebildeter Nazi, und man sollte Sie aufhängen“. [Original: „Are you phuking kidding me? You are an educated Nazi and should hang from the neck“]

Will

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Eine Übersicht der Klimadebatte

Bild rechts: Autor S. Fred Singer ©Heartland Institute

Die Null-Hypothese

Die Existenz der Klimavariabilität seit Milliarden Jahren ist unumstritten – ohne jeden möglichen menschlichen Einfluss. Wir nennen das die ,Null-Hypothese‘. Logischerweise liegt also die Beweislast beim IPCC, glaubwürdige Beweise für die Behauptungen der anthropogenen globalen Erwärmung (AGW) durch die vom Menschen freigesetzten Treibhausgase vorzulegen. Wie weiter unten ausgeführt, war das IPCC bislang nicht in der Lage, solche Beweise vorzulegen: es hat seine Beweise für die „Zuordnung“ aufgegeben, die noch in den ersten drei Zustandsberichten (1990, 1996, 2001) genannt worden waren und hat in den Berichten AR 4 (2007) und AR 5 (2013) einen ,Beweis‘ angeführt, der die Logik verletzt.

Klimasensitivität

Wenn es um die globale mittlere Temperatur (GAST) geht, scheint die Hauptsorge darin zu bestehen, unter 2°C zu bleiben. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass dieses Limit völlig willkürlich ist. Es gibt keine etablierte wissenschaftliche Grundlage, diesem Limit spezielle Signifikanz zuzuordnen, es ist einfach eine „Goldglöckchen“-Zahl. Damit meine ich Folgendes:

Wählt man ein Limit von 0,5°C, werden die Leute sagen „das haben wir bereits erlebt, und nichts ist passiert“. Wähle ich jedoch 5°C, werden die Leute sagen „Eine solche Erwärmung werden wir niemals erleben – daher hat sie keine Bedeutung“. Darum vermutlich fiel die Wahl der Alarmisten auf die 2°C.

Bei der wirklichen Frage geht es um die Klimasensitivität (CS) – definiert als der Temperaturanstieg, der durch eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes ausgelöst wird. (Diese Definition ist bei verschiedenen Autoren etwas unterschiedlich). Wie effektiv wirkt das Treibhausgas CO2 beim Anstieg der GAST? Wie realistisch sind die aktuellen Klimamodelle?

Das IPCC hat ursprünglich eine sehr große CS behauptet. Aber nach dem ersten Zustandsbericht 1990 nahm man die CS von 4,5 auf etwa 2,5°C zurück. Seitdem betrachtete das IPCC nur noch die Erwärmung im letzten Teil des 20. Jahrhunderts als vom Menschen verursacht und nicht mehr die Erwärmung von 1910 bis 1940. (Bild 1)

Bild 1: (a) globale mittlere Temperatur. (b) Man beachte, dass die höchsten Temperaturwerte in den USA in den dreißiger Jahren aufgetreten waren. Quelle: GISS

Meiner Ansicht nach kann die CS tatsächlich nahe Null liegen. Das bedeutet, dass CO2 nur einen sehr geringen Einfluss auf Klimaänderungen hat – möglicherweise wegen negativer Rückkopplungen. Jedoch gibt es immer noch Diskussionen darüber, welche Art negativer Rückkopplungen man erwarten kann: durch Wasserdampf oder durch Wolken?

Die sich immer ändernden, nicht existenten Beweise des IPCC für AGW

Ich kritisiere alle IPCC-Berichte von Nr. 1 (1990) bis Nr. 5 (2013). Als so genannter ,Experten-Begutachter‘ durfte ich mich an einer einmaligen Plattform für die Beobachtung aufeinanderfolgender IPCC-Entwürfe erfreuen. Es ist ziemlich erheiternd, dass die IPCC-Summaries über eine zunehmende Gewissheit für AGW sprechen – während gleichzeitig die modellierten Temperaturen immer weiter von den aktuell gemessenen Temperaturen divergieren (Bild 2).

Bild 2: Gewissheit des IPCC für AGW: 50% (1996), >66% (2001), >90% (2007), >95% (2013)

Wir nehmen zur Kenntnis, dass jede „Summary“ eines Berichtes durch einen politischen Konsens erzeugt wird, anders als im zugrunde liegenden wissenschaftlichen Bericht (wer das nicht glaubt, kann auf der website des IPCC nachschauen). Wie schon öfter erwähnt worden ist, lautet das Mandat des IPCC: „Verständnis der wissenschaftlichen Grundlage des Risikos einer vom Menschen induzierten Klimaänderung…“. Es gibt kein Mandat, irgendwelche anderen Ursachen in Betracht zu ziehen wie etwa natürliche Ursachen in Verbindung mit solaren und/oder ozeanischen Zirkulationszyklen – nur vermeintliche menschliche Gründe, hauptsächlich fossile Treibstoffe. Das IPCC erkennt überall einen menschlichen Klima-Fingerabdruck, weil dies das Einige ist, wonach zu suchen es beauftragt worden ist.

Im Besonderen nennt der IPCC-Bericht AR 1 eine Klimasensitivität von 4,5°C, wobei beide im 20. Jahrhundert beobachteten Erwärmungen (1910 bis 1940 sowie 1975 bis 1997) als anthropogen verursacht betrachtet werden. Nach heftiger Kritik an diesen ,Beweisen‘ hat das IPCC die Klimasensitivität auf 2,5°C zurückgefahren, indem nur noch die letzte Erwärmung im 20. Jahrhundert als anthropogen verursacht betrachtet wird. Die erste Erwärmung (1910 bis 1940) wird jetzt als natürlichen Ursprungs angesehen.

Nachdem man den anthropogenen Antrieb für 1910 bis 1940 aufgegeben hatte, betrachtete das IPCC zwei unterschiedliche Beweistypen als Unterstützung für AGW von 1975 bis 2000. In seinem Bericht von 1996 (AR 2) „fabrizierte“ Ben Santer den so genannten „Hot Spot (HS)“, eine berechnete maximale Erwärmung der oberen Troposphäre (Bild 3) und stellte die Behauptung auf, dass dieser ein Fingerabdruck von AGW sei. Dies ist aus zwei Gründen falsch: Der HS ist keineswegs ein Fingerabdruck von AGW – und er existiert nicht einmal. Er wurde als Rosinenpickerei herausgesucht aus der Temperaturaufzeichnung einer Radiosonde, wo es in einem Bereich eine kurzfristige leichte Erwärmung gab. Es gibt jedoch keine langfristige Zunahme (Bild 4)

Bild 3: Modellierter Hot Spot in der tropischen Troposphäre.

Bild 4: Kein beobachteter Hot Spot

Es ist einer Bemerkung wert, dass CCSP 1.1 (2006), dem Wissenschaftsbericht zur Klimaänderung für die US-Regierung mit Santer als Leitautor, einen HS in den Modellen zeigt (Bild 3), es dafür aber keinen Beleg aus Beobachtungen gibt (Bild 4). Der Gegensatz zwischen Modell und Beobachtungen ist gewaltig. Er illustriert sehr gut die Hauptquelle wissenschaftlicher Uneinigkeit – zwischen jenen, die sich auf Modellberechnungen verlassen und jenen, die sich auf Beobachtungen stützen.

Im AR 3 (2001) des IPCC taucht der HS nicht mehr auf, doch kam stattdessen der unsägliche Hockeyschläger von Mike Mann – dessen Behauptung zufolge während der letzten 1000 Jahre im 20. Jahrhundert eine ungewöhnliche Erwärmung aufgetreten war (Bild 5)

Bild 5: Oben: aus AR 1 des IPCC. Unten: „Hockeyschläger“ aus dem AR 3, wobei eine Proxy-Analyse ruckartig im Jahre 1979 aufhört und danach eine Thermometer-Aufzeichnung eingebracht wird. Man beachte, dass die Proxydaten keine ungewöhnliche Erwärmung im 20. Jahrhundert zeigen.

Eine genaue Untersuchung der im Hockeyschläger verwendeten Proxy-Daten zeigt, dass die Erwärmung überhaupt nicht ungewöhnlich war und möglicherweise geringer ausgefallen ist als vor 1000 Jahren. Eine wesentliche Erwärmung taucht nur auf durch das Hinzufügen der Temperaturkurve aus den Instrumenten (Bild 5). Man beachte auch, dass Mann seine Proxy-Daten nach 1979 verschweigt, die wahrscheinlich keine solche Erwärmung zeigen.

Wegen der vielen fundierten Kritik ist das Hockeyschläger-Argument vom IPCC inzwischen als Stütze für AGW fallen gelassen worden. Stattdessen warten jeweils die Berichte AR 4 (2007) und AR 5 (2013) in ihren Kapiteln über ,Zuordnung‘ auf mit sehr eigenartigen Zirkelschlüssen zur Unterstützung für AGW.

Beide Berichte passen sich an eine berechnete Kurve der Temperaturdaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an. (Das kann man immer machen, indem man einen geeigneten Wert der Klimasensitivität wählt sowie einen vermuteten Aerosol-Antrieb). Nachdem man eine vernünftige Anpassung gefunden hatte, entfernten sie den Antrieb durch Treibhausgase und erhielten natürlich eine ,nicht angetriebene‘ Modellkurve, die keinen Temperaturanstieg mehr zeigte (Bild 6). Aber dann behaupteten sie, dass diese Lücke hinsichtlich der Daten ein eindeutiger Beweis für AGW sei. Diese Behauptung vergewaltigt die Logik und ist absolut sinnlos. Sie haben einfach ihre berechnete Kurve modifiziert und dann behauptet, dass die resultierende Lücke einen Beweis für die anthropogene Erwärmung darstellt.

Bild 6:  Unforced model (red). Quelle: IPCC-AR5 Chap 10 (‘Attribution’)
Der Anstieg des Meeresspiegels (SLR) zeigt im 20. Jahrhundert keine Beschleunigung

Es ist allgemein anerkannt, dass der Meeresspiegel um etwa 120 Meter gestiegen ist seit dem Höhepunkt der jüngsten Eiszeit vor etwa 18.000 Jahren. Die besten Werte stammen aus Korallen in der Karibik.

Das IPCC hat in seinen fünf Zustandsberichten versucht, den bis zum Jahr 2100 erwarteten SLR abzuschätzen. Wie man in Bild 7 erkennt, haben diese Schätzungen laufend abgenommen mit den niedrigsten Werten im Entwurf des AR 4 (2007). Allerdings zeigt die Endversion des AR 4 etwas höhere Schätzungen.

Bild 7: SLR-Schätzungen der fünf IPCC-Berichte. Die Werte aus dem AR 5 (2013; schwarz, bei ,other‘) passen zu Rahmstorf.
AR 4 (2007) zeigt immer noch vernünftige SLR-Werte. Aber als dann AR 5 erschien, können wir in etwa eine Verdoppelung sowohl der niedrigsten als auch der höchsten Schätzung ausmachen, wie Bild 7 (schwarz) zeigt.

Jetzt betrachten wir das Summary-Ergebnis (aus Kapitel 13 im AR 5) detaillierter in Bild 8 – und stellen die Schlüsselfrage: Gibt es zuverlässige Beweise für eine Beschleunigung des SLR in Zusammenhang mit Temperaturanstieg und CO2-Zunahme während des 20. Jahrhunderts? Wie wir sehen werden, lautet die Antwort NEIN.

Bild 8: SLR. Quelle: IPCC-AR5, Chap 13 (SLR).

Die erste Frage, die man zu Bild 8 stellen könnte, lautet: warum beschleunigt sich der SLR plötzlich im Jahre 1880 von Null auf etwa 18 cm pro Jahrhundert? Die Antwort könnte lauten, dass die IPCC-Daten nicht mit anderen Daten übereinstimmen, die keine solche Beschleunigung zeigen.

Weiter! Warum wird in Bild 8 im Jahre 1993 eine Beschleunigung gezeigt? Die Antwort könnte lauten, dass sich das IPCC einer neuen Beobachtungsmethode zugewandt hat, und zwar basierend auf Radar von Satelliten. Wie Dr. Willie Soon aber überzeugend erklärte, ist der neue Datensatz problematisch und stimmt nicht überein mit den traditionellen Daten von Tidenpegeln. Letztere zeigen während der letzten Jahrhunderte keinerlei Beschleunigung. Im Gegenteil, einige Analysen von Tidenmessungen zeigen eine Verlangsamung um das Jahr 1960 (Bild 9). Der Grund hierfür ist unbekannt, aber die Realität ist nicht in Frage gestellt worden. Sie widersprechen jedoch mit Sicherheit dem von Satelliten gezeigten stärkeren Anstieg.

Bild 9: Analyse von Tidenmessungen. Sie zeigen Verlangsamung unabhängig von der Ozeantemperatur und dem CO2. Quelle: Holgate GRL 2007
Schlussfolgerung: Meine eigene Beste Schätzung für das Jahr 2100 beläuft sich auf einen SLR von etwa 15 cm (siehe Bild 7) und einem weiteren Anstieg danach mit etwa dem gleichen Wert (18 cm pro Jahrhundert) – unabhängig von jedweden kurzfristigen Temperatur-Fluktuationen. Meiner Meinung nach gibt es nichts, was wir gegen diesen natürlichen Anstieg tun können, der sich bis zur nächsten Eiszeit fortsetzen wird, wenn der Meeresspiegel sinken wird durch die Eisakkumulation in den Polargebieten und auf Gletschern. Zwischenzeitlich sollten wir dem holländischen Beispiel folgen: Deiche bauen.

S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project. His specialty is atmospheric and space physics. An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute. He co-authored NY Times best-seller Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. In 2007, he founded and has chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See www.NIPCCreport.org]. For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.

(Zur übersetzten Biographie von S. Fred Singer siehe die zahlreichen Beiträge von ihm auf diesem Blog)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die kommende Verschiebung des Klima-Paradigmas

Solche Kipp-Punkte gibt es in der Wissenschaft ziemlich oft. Ich habe persönlich zwei solche Paradigma-Verschiebungen miterlebt, bei denen sich die wissenschaftliche Meinung weltweit rapide geändert hat – fast über Nacht. Eine davon erfolgte in der Kosmologie, als die „Steady State“-Theorie bzgl. des Universums durch die „Big Bang“-Theorie ersetzt wurde. Diese Verschiebung wurde durch die Entdeckung der „Mikrowellen-Hintergrund“-Strahlung gestützt. Hierfür hat es bereits Nobelpreise gegeben, und wahrscheinlich werden noch weitere folgen.

Die andere wesentliche Verschiebung [Neuorientierung?] betraf die Theorie der Kontinentalverschiebung. Nachdem diese vom wissenschaftlichen Establishment in Bausch und Bogen verdammt worden war, wurde die Hypothese von Alfred Wegener durch die Entdeckung der „Meeresgrund-Ausdehnung“ dramatisch bestätigt. Wegener hatte seine Hypothese aufgrund der Küstenlinien von Afrika und Südamerika beiderseits des Atlantiks aufgestellt.

Diese Verschiebungen waren möglich, weil dahinter keine kommerziellen oder finanziellen Interessen standen. Diese haben also auch nicht Öffentlichkeit und Politiker beeinflusst. Aber beim Klima ist es etwas ganz Anderes: Die finanziellen Belange sind gewaltig – Billionen von Dollars stark. Und sie beeinflussen die Politik und tatsächlich das ökonomische Wohlergehen jedes einzelnen Bewohners in den entwickelten und den Entwicklungsländern. Beispielsweise hat die Konversion eines großen Teils der Maisernte in den USA zu Äthanol die Preise für Tortillas in Mexiko steigen lassen, was zu Nahrungsmittel-Unruhen führte.

Trotzdem glaube ich, dass die Zeit reif ist für einen Paradigmenwechsel bzgl. Klima. Zum einen hat es seit etwa 15 Jahren überhaupt keine Erwärmung mehr gegeben – trotz des steigenden Gehalts der Atmosphäre an Treibhausgasen. Die Klimamodelle haben hierfür bislang keinerlei Erklärung geliefert. Diese Disparität wirft natürlich große Schatten auf jede zukünftige Erwärmung, die aus diesen gleichen Modellen abgeleitet worden ist, und folglich auch auf die Politik – im Prinzip die Politik zur Abschwächung und Kontrolle von Kohlendioxid infolge des Verbrennens fossiler Treibstoffe.

Nächstes Jahr in Paris werden die UN versuchen, die grundlegenden Prinzipien des Kyoto-Protokolls (1997 bis 2012) wiederzubeleben – einem internationalen Vertrag, die teilnehmende Nationen verpflichtet, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Sie könnten Erfolg haben – es sei denn, das gegenwärtige Paradigma ändert sich.

Schon jetzt kann man beobachten, wie der Druck gegen einen solchen Vertrag immer stärker wird. Die großen Koryphäen der internationalen Klimawissenschaft erzeugen aktiv immer neue Klimaängste [tatkräftig unterstützt durch die Main Stream Medien in D, angeführt von der ‚Süddeutschen Zeitung‘. A. d. Übers.]. Die Royal Society [in UK] und die US National Academy of Science haben gemeinsam einen grundlegenden Bericht veröffentlicht. Dieser enthält keine neue Wissenschaft, sehr wohl aber den Ruf der „Notwendigkeit von Maßnahmen“. Die AAAS (American Association for the Advancement of Science), die größte wissenschaftliche Organisation in den USA, befürwortet die gleiche Politik, jedoch ohne den Nimbus der Wissenschaftlichkeit in ihrem verlogenen Pamphlet. Selbst das einst angesehene Magazin Scientific American ist auf diesen Zug aufgesprungen und treibt aktiv diese Politik voran.

Alle diese Establishment-Gruppen, so scheint es, schauen sehr aufmerksam nach finanziellen Zuwendungen seitens der Regierung – nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Maßnahmen, die mit dieser Politik einhergehen. Sie alle akzeptieren die Klimawissenschaft so, wie sie in den drei Bänden des 5. Zustandsberichtes des IPCC beschrieben ist. Der erste Band, in dem es um physikalische Wissenschaft geht, wurde im September 2013 veröffentlicht, die Bände 2 und 3, in denen es um Auswirkungen und Abschwächung geht, folgten im März und April 2014.

Doch jetzt haben wir in Gestalt des NIPCC als Gegenpart zum IPCC zum ersten Mal eine unabhängige Stimme, eine zweite Meinung, wenn man so will – was vom IAC (InterAcademy Council on Science) sehr begrüßt wurde. Inzwischen haben wir viele Studien veröffentlicht, die das IPCC [und die Main Stream Medien in D] zu ignorieren geruht haben, soweit es die Schlussfolgerungen zur anthropogenen globalen Erwärmung betrifft. Die NIPCC-Berichte wurden ebenfalls im September 2013 (physikalische Wissenschaft) sowie im März und April 2014 (biologische bzw. gesellschaftliche Auswirkungen) veröffentlicht.

Das NIPCC, vor allem seine Summary for Policymakers (SPM) von Band 1 schaut kritisch auf die Beweise, die das IPCC zur Stützung seiner Behauptung von AGW präsentiert. NIPCC merkt an, dass sich die Beweislage mit der Zeit ändert. Im ersten IPCC-Bericht (1990) wurde eine unwahrscheinliche statistische Methode angewendet um zu zeigen, dass die Erwärmung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund menschlicher Treibhausgase erfolgt war; das glaubt kein Mensch mehr.

Der zweite Zustandsbericht 1996, der zu dem infamen Kyoto-Protokoll 1997 führte, fabrizierte den so genannten „Hot Spot“, ein Gebiet mit verstärktem Erwärmungstrend und dessen Maximum in der tropischen Troposphäre. Dieser Beweis ist ebenfalls verschwunden: eine detaillierte Analyse (veröffentlicht in Nature 1996) zeigte, dass dieser Hot Spot nicht einmal existiert. Außerdem ist die Hypothese, dass dieser einen „Fingerabdruck“ für AGW darstellt, falsch.

Als Folge dieser beiden gescheiterten Versuche, irgendeine Art Beweis für AGW zu etablieren, wurde im 3. IPCC-Bericht (2001) der so genannte „Hockeyschläger“ lanciert, dem zufolge nur das 20. Jahrhundert mit einer ungewöhnlichen Erwärmung im Vergleich der letzten 1000 Jahre aufwartete. Allerdings zeigten weitere Untersuchungen, dass der Hockeyschläger ebenfalls fabriziert worden war – basierte er doch auf falschen Daten, falschen statistischen Methoden und unangemessenen Kalibrierungs-Methoden. Selbst zufällige Randwertdaten, die man in diesen Algorithmus fütterte, erzeugten in jedem Falle einen Hockeyschläger.

Im jüngsten IPCC-Bericht 2013 hat das IPCC alle zuvor angeführten Beweisstücke fallen gelassen. Stattdessen konzentrierte es sich auf den Versuch zu beweisen, dass die gemessene Erwärmung zwischen 1978 und 2000 mit der von den Klimamodellen vorhergesagten Erwärmung übereinstimmt. Dieser so genannte Beweis entpuppte sich aber bald auf sehr tönernen Füßen stehend. Die gemessene Erwärmung war nur an Wetterstationen auf dem Festland aufgetreten und zeigt sich in keinem einzigen anderen Datensatz; die Wettersatelliten, die die atmosphärischen Temperaturen mittels Fernerkundung messen, zeigen überhaupt keinen signifikanten Trend – gleiches gilt für Proxy-Daten.

Daher last sich gut belegen, dass es im 20. Jahrhundert überhaupt keine wahrnehmbare, vom Menschen verursachte Erwärmung gegeben hatte – und dass die Erwärmungseffekte des steigenden Treibhausgas-Gehaltes der Atmosphäre ziemlich unbedeutend waren. Siehe auch hier.

Aber was ist mit den globalen Temperaturen in der Zukunft? Die Meinungen gehen weit auseinander – und reichen von einer weiteren „Kleinen Eiszeit“ (meiner Ansicht nach eine Kalamität) bis zu einem Wiedereinsetzen der Erwärmung (mit Unterstützung durch die „fehlende Wärme“, von der sich einige Alarmisten sicher sind, dass sie sich irgendwo versteckt). Ich persönlich sage nichts vorher, da ich einfach zu wenig über das Innere der Sonne weiß; ich versuche einfach nur, das Klima der Vergangenheit zu verstehen und zu erklären. Falls man mir aber die Pistole auf die Brust hält, würde ich die historischen Zyklen heranziehen wie den beobachteten Zyklus über 1000 bis 1500 Jahre; dieser zeigt eine moderate Erwärmung während der nächsten Jahrhunderte, vielleicht mit Vorwärts- und Rückwärtsschritten – anders als die Computermodelle, die einen stetigen Temperaturanstieg aus einem stetigen CO2-Anstieg ableiten.

Werden die Nationen überhaupt irgendwelche Verträge von der Konferenz in Paris 2015 akzeptieren? Bislang scheint man nur in Westeuropa bereit zu einer Ratifizierung zu sein – und selbst dort wachsen die Zweifel. In Osteuropa ist man definitiv gegen irgendein neues Protokoll, ebenso wie in Japan, Australien und Kanada. Und was ist mit den Chinesen, den größten Emittenten von CO2 weltweit? Sie bekommen einen Wettbewerbs-Vorteil, falls dessen kommerzielle Konkurrenten die Restriktionen des Vertragens akzeptieren, die ihre Energiekosten in die Höhe treiben.

Die USA könnten in einem Übergangsstadium stecken – und genau hier könnte eine Veränderung des Paradigmas wirklich global einen Unterschied ausmachen. Der jüngsten Gallup-Umfrage zufolge rangiert die globale Erwärmung fast am Ende von zwanzig Themen, bei denen es hauptsächlich um wirtschaftliche Dinge geht. Das Weiße Haus scheint jedoch nach wie vor verrückt zu sein bzgl. des Klimaalarmismus‘. Präsident Obama plant neue Klima-Initiativen auf der Grundlage der Beratung seitens seines Wissenschaftlichen Beraters John Holdren, ein Jünger der ersten Stunde der „Bevölkerungsbombe“ von Paul Ehrlich. John Podesta ist als Berater und spezieller Assistent des Präsidenten ins Boot geholt worden, um Klima-Initiativen voranzutreiben. Und natürlich stimmt die übrige Administration mit dem Weißen Haus überein.

Außenminister John Kerry betrachtet AGW als die größte Bedrohung für die Sicherheit der USA – obwohl seine Agenda überfüllt ist mit außenpolitischen Problemen: Die Atomverhandlungen mit Iran, der Bürgerkrieg in Syrien, eine sich entwickelnde sunnitische Tyrannei in Irak, die Friedensverhandlungen zwischen Arabien und Israel und die russische Annexion der Krim. Dies ist natürlich der gleiche John Kerry, der als US-Senator im Jahre 1997 für eine Byrd-Hagel-Resolution gegen die Vorschriften eines Kyoto-Protokolls gestimmt hat.

Mitte 2014 wird der Supreme Court der USA (SCOTUS) seine Ansicht zu den fehlgeleiteten und unwissenschaftlichen Bemühungen der EPA bekannt geben, den Gebrauch von Kohle zur Energieerzeugung zu begrenzen oder gar aufzugeben. Falls SCOTUS auf die NIPCC-Ergebnisse aufmerksam wird, wird man sich sicher gegen die EPA und damit das Weiße Haus aussprechen. Ein solcher Vorgang könnte der Auslöser einer umwälzenden Paradigma-Verschiebung in der US-Energie- und Klimapolitik sein. Die Wahlen im November 2014 könnten die Balance kippen und den Mythos der Globalen Erwärmung schließlich töten – in den USA und in der ganzen Welt.

Kurfassung der NIPCC-Ergebnisse, basierend auf tausenden begutachteten Studien, stehen in scharfem Gegensatz zu den alarmistischen IPCC-Vorhersagen:

● Die Klimadaten sagen uns, dass der menschliche Einfluss auf das Klima der Erde sehr klein ist und dass jedwede Erwärmung aufgrund von Treibhausgasen so gering ist, dass sie von der natürlichen Variabilität nicht zu unterscheiden ist.

● Die Gesamtauswirkungen moderat steigender Temperaturen und eines höheren CO2-Niveaus auf Pflanzen, Tiere, Natur und menschliches Wohlergehen waren bislang positiv und werden höchstwahrscheinlich auch in Zukunft positiv sein.

● Die Kosten für Versuche, die Klimaänderung durch Emissionsreduktion abzuschwächen, sind drastisch höher als die daraus resultierenden Vorteile. Die jährlichen Kosten pro Haushalt in den USA würden auf 3900 Dollar steigen; außerdem würden Millionen Arbeitsplätze zerstört.

● Im Lichte neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der ökonomischen Auswirkungen der Klimaänderung müssen die tausende Gesetze, die auf dem Höhepunkt  des globalen Erwärmungs-Alarms erlassen worden waren, neu überdacht, modifiziert oder einfach abgeschafft werden.

Link: http://www.americanthinker.com/2014/03/the_coming_paradigm_shift_on_climate_.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Klimakonsens-Betrügereien

Genauso klar gesagt: Wissenschaft funktioniert nicht über Konsens. Wissenschaft macht keine Fortschritte durch Aufrufe, ihr gefälligst zu folgen; tatsächlich gab es wesentliche wissenschaftliche Fortschritte gewöhnlich von außerhalb des Konsens‘. Dafür gibt es viele Beispiele, von Galilei bis Einstein. (Man kann dies auch anders ausdrücken: Wissenschaftliche Wahrhaftigkeit hängt nicht von Linientreue ab). Mit anderen Worten, schon die bloße Herausstellung eines wissenschaftlichen Konsens‘ ist unwissenschaftlich.

Der Grad des Konsens’ hängt auch von der Art und Weise der Fragestellung ab. Zum Beispiel können wir einen Konsens von 100% erreichen, falls die Frage lautet: „Glauben Sie an die Klimaänderung?“ Wir können fast 100% erreichen mit der Frage: „Glauben Sie, dass die Menschen einen kleinen Einfluss auf das Klima haben?“ Diese letzte Frage würde auch lokale Effekte einschließen wie Verstädterung, das Roden von Wäldern, Landwirtschaft usw.

Also muss man vorsichtig sein und sich immer fragen: Wie genau lautete die Frage, für die ein Konsens in Anspruch genommen worden ist?

Unterwanderung von Peer Review

Schließlich sollten wir noch darauf hinweisen, dass ein Konsens fabriziert werden kann – selbst wenn es gar keinen Konsens gibt. Zum Beispiel ist es sehr populär geworden zu behaupten, dass 97% aller Wissenschaftler hinter AGW stehen. Hier lautet die Schlüsselfrage: Welche Veröffentlichungen sind Konsens und wie genau sieht die Unterstützung dafür aus?

Dank der Enthüllungen der Klimagate-E-Mails haben wir jetzt einen skeptischeren Blick auf den Prozess, mit dessen Hilfe Veröffentlichungen überprüft werden. Wir wissen jetzt, dass der Prozess der Begutachtung, einst von Vielen als ‚goldener Standard‘ angesehen – manipuliert werden kann. Und tatsächlich wurde er auch manipuliert, und zwar durch eine Bande von Klimawissenschaftlern aus UK und den USA, die sehr offen über ihr Ziel gesprochen haben, abweichende Meinungen von der Veröffentlichung auszuschließen. Wir wissen aus den gleichen E-Mails auch, dass Herausgeber von Zeitschriften durch bestimmte Aktivisten unter Druck gesetzt werden können.

In jedem Falle kann der Begutachtungsprozess leicht durch den Herausgeber verbogen werden, der gewöhnlicherweise die Begutachter aussucht. Und einige Herausgeber missbrauchen ihre Position, um persönliche Vorlieben voranzubringen.

Da gibt es beispielsweise den Fall eines ehemaligen Herausgebers von Science, der sehr offen seinen Glauben an DAGW kundgetan hat. Er hat effektiv die Veröffentlichung aller Studien hintertrieben, die gegen seine Verzerrungen sprachen. Schließlich musste er beschämt der gegensätzlichen Ansicht eines Klimaskeptikers Gehör verschaffen, die auf soliden wissenschaftlichen Beweisen beruhte. Aber natürlich hat er das letzte Wort in dieser Debatte für sich reklamiert.

Meine gelegentlichen wissenschaftlichen Mitautoren David Douglass (University of Rochester) und John Christy (University of Alabama) beschreiben ein besonders krasses Beispiel der eklatanten Subversion einer Begutachtung – alles belegt durch die Klimagate-E-Mails – hier.

Das Ganze unübersichtlich machen

Des Weiteren sollten wir die Möglichkeit erwähnen, die Öffentlichkeit und oftmals auch viele Wissenschaftler zu verwirren – durch clevere Formulierungen. Dazu möchte ich nur zwei Beispiele nennen:

Oft wird darauf hingewiesen, dass es im Wesentlichen während der letzten 15 Jahre keinen Erwärmungstrend gegeben habe – obwohl der Antrieb durch Kohlendioxid stetig zugenommen hat. Gleichzeitig behaupten Klimawissenschaftler, dass das vorige Jahrzehnt das Wärmste seit Beginn von Thermometermessungen gewesen sei.

Wie das Schicksal so spielt, stimmen beide Statements, und sie widersprechen sich auch nicht. Wie ist das möglich?

Wir haben es hier mit einem einfachen Fall von Verwirrung zu tun. Einerseits gibt es den Temperaturtrend, der seit mindestens 15 Jahren nahezu Null ist. Andererseits gibt es ein Temperaturniveau, das das Höchste seit dem Ende der Kleinen Eiszeit um das Jahr 1800 erreicht hat.

Man beachte, dass die Begriffe ‚Niveau’ und ‚Trend‘ ziemlich unterschiedliche Konzepte beschreiben – und sogar unterschiedliche Einheiten aufweisen. Das Niveau wird in Grad Celsius gemessen, der Trend in Grad Celsius pro Jahrzehnt. (Das ist ein sehr allgemeines Problem. Zum Beispiel verwechseln viele Leute elektrische Energie mit elektrischer Leistung. Die eine wird gemessen in Joules oder Kilowatt-Stunden, die andere in Kilowatt).

Hier könnte es helfen, an die Preise am Aktienmarkt zu denken. Der Dow-Jones-Index ist seit vielen Wochen mehr oder weniger flach verlaufen und schwankte zwischen 15.000 und 16.000, was im Wesentlichen einen Trend Null belegt; aber er liegt auf dem höchsten Niveau seit Einführung des Index‘ im Jahre 1896.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Klimawissenschaftler die Öffentlichkeit verwirren können – und oftmals auch sich selbst – nämlich zu glauben, dass es hinsichtlich DAGW einen Konsens gibt. Betrachten wir einmal zwei Schlagzeilen aus jüngster Zeit:

 „UN: 2013 war das sechstwärmste Jahr, langzeitlicher Erwärmungstrend bestätigt“

„Temperaturen in den USA im Dez./Jan. waren die drittkältesten in 30 Jahren“

Beides ist korrekt – aber aus keiner dieser Schlagzeilen geht die wichtige Tatsache hervor, dass der Trend seit mindestens 15 Jahren flach war – was die Treibhaus-Klimamodelle falsifiziert, die allesamt eine starke zukünftige Erwärmung vorhersagen.

Und natürlich basieren alle politischen Maßnahmen der Regierung auf diesen ungültigen Klimamodellen – die schon jetzt als falsch überführt worden sind. Und doch wird im jüngsten IPCC-Bericht vom September 2013 behauptet, dass man sich bzgl. DAGW zu 95% sicher sei! Wie um alles in der Welt kann man so etwas angesichts der aktuellen Temperaturdaten behaupten, ohne das Gesicht zu verziehen?

Ihre lächerliche Antwort: 95% aller Klimamodelle stimmen überein; daher müssen die Beobachtungen falsch sein! Man kann über eine solche Vorstellung von ‚Wissenschaft‘ nur traurig den Kopf schütteln.

Eine andere Fangfrage seitens der Aktivisten, die einen ‚Konsens‘ verkaufen wollen, lautet: „Wenn man ernsthaft erkrankt ist und 99 Ärzte eine bestimmte Behandlung verordnen, würde man dann dem einen Arzt folgen, der eine andere Behandlung für richtig hält?“

Das kommt darauf an. Nehmen wir an, ich bekomme durch eigene Nachforschungen heraus, dass alle 99 Ärzte ihre Informationen aus einem einzigen (anonymen) Wikipedia-Artikel gezogen haben, was dann?

Meinungsumfragen

Beide Seiten der Klimadebatte haben aktiv Meinungsumfragen durchgeführt. Im Jahre 1990, als ich begann, grundlegend involviert zu sein in die Argumente zur Klimaänderung und das SEPP (Science & Environmental Policy Project) ins Leben gerufen habe, beschloss ich, die Experten auszusuchen. Mit begrenzten Mitteln und vor der weiten Verbreitung von E-Mails wählte ich die Funktionäre aus der Mitgliedliste des technischen Komitees der American Meteorological Society AMS – eine Anzahl von weniger als 100 Personen. Ich dachte mir, dass dies die Experten sein müssten.

Ich war so vorsichtig, mich von dieser Umfrage zu isolieren, indem ich mich der Mitarbeit von Dr. Jay Winston versicherte, einem weithin anerkannten Meteorologen und einer, der skeptisch hinsichtlich der Klimaskeptiker ist. Und ich habe zwei Studenten ohne ausgeprägte Erfahrung in Klimathemen beschäftigt, die die aktuelle Umfrage durchführen und die Rückläufe analysieren sollten.

Dieses Unterfangen zeitigte ein interessantes Ergebnis: Grob die Hälfte der AMS-Experten glaubten, dass es einen signifikanten menschlichen Einfluss auf das Klima geben müsse in Gestalt der Freisetzung von Kohlendioxid – während die andere Hälfte massive Zweifel an der Gültigkeit der Klimamodelle hatte.

Nachfolgende Umfragen, zum Beispiel eine von Hans von Storch in Deutschland, kamen zu ähnlichen Ergebnissen – während die von den Aktivisten durchgeführten Umfragen stets starke Unterstützung für AGW ergeben haben. Ein klassischer Fall ist eine Durchsicht der Abstracts von fast 1000 Studien durch die Wissenschafts-Historikerin Naomi Oreskes (University of California), die im Jahre 2004 in Science veröffentlicht worden ist. Sie behauptete, dass es darin einen fast einstimmigen Konsens hinsichtlich AGW gebe. Allerdings musste Oreskes auf bohrende Nachfragen hinterher klein beigeben und einräumen, dass sie etwa 11.000 Abstracts übersehen hatte – später veröffentlichte sie diskret eine Korrektur in einer späteren Ausgabe von Science.

Andererseits haben unabhängige Umfragen von Zeitungen durch Pew, Gallup und andere angesehene Organisationen in viel größerem Rahmen die Ergebnisse meiner früheren AMS-Umfrage bestätigt. Am interessantesten war jedoch die graduelle Abnahme der öffentlichen Unterstützung über die Jahre für DAGW, die diese unabhängigen Umfragen gezeigt haben.

Ebenfalls über die Jahre gab e seine große Anzahl von ‚Deklarationen, Manifesten und Petitionen‘ – unterschrieben von Wissenschaftlern und dazu gedacht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen . Das begann mit der ‚Leipzig-Deklaration‘ im Jahre 1995. Erwähnenswert ist hier auch die Kopenhagen-Diagnose (2009), die dazu gedacht war, einen Hype vor einer UN-Konferenz zu entfachen, der dann kläglich gescheitert ist.

Man kann sicher sagen, dass die Gesamtauswirkungen dieser Umfragen minimal waren, verglichen mit den politischen Konsequenzen der IPCC-Berichte, die zu ( in der Regel gescheiterten) Versuchen geführt haben, international Maßnahmen zu ergreifen, wie im Kyoto-Protokoll (1997 bis 2012). Man sollte hier auch die Oregon-Petition gegen Kyoto erwähnen, die von fast 31.000 Wissenschaftlern und Ingenieuren (zumeist aus den USA) unterschrieben worden ist – darunter fast 10.000 mit akademischen Graden. Was vielleicht noch wichtiger ist, im Juli 1997 hat der US-Senat einstimmig die Byrd-Hagel-Resolution gegen Verträge á la Kyoto beschlossen – was möglicherweise die Clinton-Gore-Administration davon abgehalten hat, dem Senat jemals das Kyoto-Protokoll zur Genehmigung vorzulegen.

Ist Konsens immer noch ein Thema?

Bis hier könnte die Frage eines wissenschaftlichen Konsens‘ weitgehend akademisch geworden sein.  Was zählt, sind die tatsächlichen Klimabeobachtungen, die den öffentlichen Glauben in die DAGW predigenden Klimamodelle erschüttert haben. Die wilden Behauptungen des IPCC wurden durch die nüchterneren, auf Fakten basierenden Veröffentlichungen des NIPCC  widerlegt. Während viele nationale Wissenschaftsakademien und Organisationen immer noch an den sich ständig ändernden ‚Beweisen‘ des IPCC kleben, könnte es bedeutsam sein, dass die chinesische Akademie der Wissenschaften die NIPCC-Berichte übersetzt und eine Zusammenfassung davon veröffentlicht hat.

Der Physiker Prof. Howard Hayden formulierte es so: „Falls die Wissenschaft so sicher wäre wie die Klimaaktivisten behaupten, gäbe es genau ein Klimamodell, und dessen Ergebnisse würden mit den Beobachtungen übereinstimmen. Nun haben aber die Klimamodellierer buchstäblich Dutzende Klimamodelle entwickelt. Sie haben alle eines gemeinsam: sie können nicht die Realität abbilden. Zwar haben sich die Modellergebnisse immer weiter von den Daten entfernt, doch hat die Klimaclique nichtsdestotrotz immer mehr Vertrauen entwickelt – von anmaßend im Jahr 2001 (66% Gewissheit im 3. Zustandsbericht) bis zu sehr arrogant im Jahr 2013 (95% Gewissheit)“.

Es scheint, dass die Klimaaktivisten dem Glauben und der Ideologie folgen – und nicht mehr an Fakten interessiert sind.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science & Environmental Policy Project. Seine Spezialgebiete sind Atmosphären- und Weltraumphysik. Er ist Experte bzgl. Fernerkundung und Satelliten, er war Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und jüngst Vizevorsitzender des nationalen Beratungskomitees für Ozean & Atmosphäre der USA. Er ist leitendes Mitglied des Heartland Institute und des Independent Institute sowie gewähltes Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Organisationen. Er war Mitautor des NYTimes-Bestsellers Unstoppable Global Warming: Every 1500 years.  Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC, dessen Vorsitzender er seitdem ist. Diese Organisation hat viele wissenschaftliche Berichte veröffentlicht (siehe www.NIPCCreport.org). Für Veröffentlichungen aus jüngerer Zeit siehe http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ und Google Scholar.

Larry Bell in Forbes  http://www.forbes.com/sites/larrybell/2012/07/17/that-scientific-global-warming-consensus-not/

Link: http://www.americanthinker.com/2014/02/climate_consensus_con_game.html 

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Erfinder des Hockeyschlägers der globalen Erwärmung demontiert sich selbst*

[*Original taucht in der Überschrift der Begriff „double down“ als Verb auf. Mir ist keine sinnvolle Übersetzung eingefallen.]

Seit seiner Veröffentlichung in den Jahren 1998 und 1999 durchlief der Hockeyschläger eine turbulente Geschichte. Er wurde vom IPCC für den 3. Zustandsbericht übernommen, um die Behauptung einer wesentlichen anthropogenen globalen Erwärmung (AGW) während des 20. Jahrhunderts zu untermauern. Seitdem hat sich das IPCC selbst von dieser Graphik distanziert, die inzwischen vollständig diskreditiert ist. Sie verschweigt nicht nur die MWP und die LIA, sondern passt auch nicht zu anderen Analysen von Proxy-Daten. Die meiste Kritik stammt von der Arbeit zweier kanadischer Statistiker, Steven McIntyre und Ross McKitrick, die den Missbrauch von Daten, einen verzerrte Kalibrierungs-Prozess und fundamentale Fehler in den statistischen Methoden aufgedeckt haben.

McKitrick, ein Ökonometriker [?] an der Guelph University in Kanada, hat einen beißenden Kommentar zu Manns Editorial mit dem Titel „If you see something, say something“ [etwa: wenn du etwas siehst, sage etwas!]:

„OK, ich sehe einen zweitrangigen Wissenschaftler, der sich wie ein Esel verhält und sich selbst zu einem öffentlichen Ärgernis macht“.

Mein eigener Kommentar dazu lautet: „OK. Ich möchte dazu auch etwas sagen: Ich sehe einen Ideologen, der verzweifelt versucht, eine Hypothese aufrecht zu erhalten, die durch Beobachtungen längst widerlegt ist. Während die Mehrheit der Klimaalarmisten versucht, einen physikalischen Grund zur Rettung der AGW-Hypothese zu finden, ignoriert Mann schlicht die ‚unbequeme Wahrheit‘, dass sich das Klima seit mindestens 15 Jahren nicht mehr signifikant erwärmt hat – obwohl sich die Treibhausgasemissionen global stark erhöht haben“.

Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass „Hide-the-decline“-Mike das getan hat. Man erinnere sich nur an seinen von seinen Klimagate-Kumpanen so bewunderten „Nature-Trick“. … [Hier folgt ein kurzer Abriss des Klimagate-Skandals].

Wir wissen nicht, worauf sich der „Nature-Trick“ bezieht – solange wir nicht Michael Mann dazu bringen können uns zu sagen, warum er es abgelehnt hat, seine nie veröffentlichten Proxy-Daten nach 1980 zu zeigen. Wir müssen wohl warten, bis wir ihn im Zeugenstand und unter Eid haben. Aber ich habe den starken Verdacht, dass es etwas mit dem Fehlen jedweden Temperaturanstiegs darin nach 1980 zu tun hat; deren Veröffentlichung hätte zu einem Konflikt mit den veröffentlichten (und problematischen) Thermometerdaten geführt vor dem Hintergrund, dass die Menschen für einen derartigen Temperaturanstieg verantwortlich sind.

Aktuell haben wir aber inzwischen Proxy-Daten aus anderen Quellen, vor allem von Fredrick Ljungqvist und David Anderson. Ihre getrennten Veröffentlichungen stimmen darin überein, dass es seit 1940 nur einen geringen Temperaturanstieg gegeben habe, wenn überhaupt einen. Allerdings gab es zwischen 1920 und 1940 einen echten Temperaturanstieg, der in verschiedenen Proxy-Daten genauso zum Ausdruck kommt wie in Thermometermessungen.

Anti-Wissenschaft

In einer Anhörung vor dem US-Senat (am 16. Januar 2014) musste Michael Mann etwas erleben, was er gar nicht gerne hatte, und zwar von der kämpferischen Klimawissenschaftlerin und Bloggerin Judith Curry, Professorin bei Georgia Tech. Also hat er sich entschlossen, in seinem NYT-Editorial dazu etwas zu sagen. Dabei hat er jedoch vergessen, dass es oftmals besser ist, gar nichts zu sagen, als Judith Curry vorzuwerfen, mit Anti-Wissenschaft hausieren zu gehen.

Curry hat keine Zeit verloren, Manns Fehdehandschuh aufzunehmen und seine Worte gegen ihn zu verwenden:

„Da Sie mir öffentlich vorgeworfen haben, in meiner Aussage vor dem Kongress ‚Anti-Wissenschaft‘ betrieben zu haben, erwarte ich, dass Sie (öffentlich) meine Statements benennen und widerlegen, die faktisch ungenau sind, oder wo meine Schlussfolgerungen nicht durch die von mir vorgelegten Beweise gestützt werden.

Während der Anhörung hat mich Senator Whitehouse gefragt, warum manch einer mich einen ‚contrarian‘ nennt. Ich habe etwa wie folgt geantwortet: Skeptizismus ist eine der Normen in der Wissenschaft. Wir gewinnen Vertrauen in unsere Theorien, wenn sie allen Herausforderungen durch Skeptiker standhalten. Wenn sie jedoch stattdessen ihre eigenen Theorien dadurch verteidigen, dass sie Andersdenkende beschimpfen, ist das ein klares Zeichen, dass diese eigenen Theorien in Schwierigkeiten stecken“.

Ihre finale Botschaft an Mann:

„Wenn Sie vermeiden wollen, selbst als ‚Anti-Wissenschaftler‘ apostrophiert zu werden, sind Sie jetzt verpflichtet, auf meine Aussagen zu antworten!“

Krieg gegen die Kohle

Es ist interessant, dass Mann jetzt die Rolle eines Opfers spielt, vermeintlich bedrängt von mächtigen Interessen, die er dunkel als von der Industrie der fossilen Treibstoffe ausgehend sieht. Tatsächlich kann aber das Gegenteil der Fall sein. Mann wurde zu einem starken Befürworter von Kontrollen der Emissionen von Kohlendioxid, was sehr gut zu dem laufenden Krieg gegen die Kohle seitens der EPA und des Weißen Hauses passt – und zu der politischen Haltung der NYT – wonach Kohle die größte CO2-Quelle ist.

Es ist eine Ironie: während die Verbrennung von Kohle in China und Indien rapide zunimmt, ist das auch in Europa der Fall, wo die Politiker in der Vergangenheit Anti-CO2-Fanatiker waren, aber trotzdem die Kernkraft ausgeschaltet haben, die keinerlei CO2 emittiert.

In den USA werden Vorschriften erlassen, das CO2 aus den Abgasfahnen der Kraftwerke herauszufiltern und unterirdisch einzulagern. Die Kohlenstoff-Sequestrierung ist ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen und wurde noch nie kommerziell durchgeführt. Es gab sogar Rufe nach dem Herausfiltern von CO2 aus der globalen Atmosphäre, was unmöglich erscheint – und in jedem Falle sehr, sehr teuer wäre.

Und wozu das Ganze? Wie schon oft erwähnt, ist CO2 sehr vorteilhaft für die Landwirtschaft. Als natürlicher Dünger beschleunigt es das Wachstum der Ackerpflanzen. Der tschechische Physiker Lubos Motl hat berechnet: falls es möglich wäre, den CO2-Gehalt auf seinen vorindustriellen Wert zu reduzieren, würde die globale Landwirtschaft schwer geschädigt, und Milliarden Menschen würden verhungern.

Aber vielleicht ist es ja diese Art der Bevölkerungskontrolle, hinter der die Klimafanatiker her sind. Sie haben immer behauptet, dass die Erde überbevölkert ist und dass eine Anzahl Menschen entfernt werden muss, um natürliche Werte zu schützen – ein wirklich misanthropisches Schema. Im Jahre 1974 hat der Club of Rome eine detaillierte Studie veröffentlicht mit der Vorhersage, dass eine Milliarde Menschen den Hungertod sterben wird, was in den achtziger Jahren beginnen und um das Jahr 2010 seinen Höhepunkt erreichen wird. Einer der Befürworter dieser These ist jetzt der Wissenschaftsberater des Weißen Hauses.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science & Environmental Policy Project SEPP. Er ist spezialisiert auf Atmosphären- und Weltraumphysik. Als Experte für Fernerkundung und Satelliten diente er als Gründungsdirektor des US Weather Sattelite Service und jüngst als Vizepräsident des US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist leitendes Mitglied am Heartland Institute und dem Independent Institute. Er war Mitautor des NYT-Beststellers Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC, dessen Vorsitzender er seitdem ist. Das NIPCC hat zahlreiche wissenschaftliche Berichte veröffentlicht (www.NIPCCreport.org).

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Übersetzt von Chris Frey EIKE




China stellt Klimakonsens in Frage

Während die CAS eine Plattform für Diskussionen zum Thema Klima anbietet, stimmt sie selbst den NIPCC-Ergebnissen nicht auf jeden Fall zu – stehen doch diese Ergebnisse im Gegensatz zu denen des IPCC. Vielmehr demonstriert die CAS eine anerkennenswerte Bereitschaft, eine offene Diskussion über wissenschaftliche Fragen zu ermutigen. Es ist wohl das erste Mal überhaupt. Keine solche Diskussion wurde bislang durch die Royal Society in UK oder der US Academy of Sciences zugelassen.

Allerdings scheint es innerhalb der CAS eine Meinungsgruppe zu geben, die den NIPCC-Ergebnissen folgt. Gezeigt hat das ein Workshop am 15. Juni in Peking. Ihm folgte ein Symposium im September, auf dem ganz klar die Ansichten des IPCC unterstützt wurden. Ich hoffe, dass die interne wissenschaftliche Debatte es der CAS ermöglichen wird, eine überarbeitete Meinung zu gewinnen, ob AGW eine Gefahr für das menschliche Wohlbefinden ist, wie es von den Alarmisten behauptet wird. (Einige bohrende Fragen folgen weiter unten).

Aber es geht hier um mehr als nur um eine Debatte zum Thema Klimawissenschaft. Viele persönliche Faktoren kommen ins Spiel, so wie es bei Wissenschaftlern überall der Fall ist. Ist ein Wissenschaftler erst einmal ein Rädchen im Getriebe des IPCC, wird er normalerweise an vielen Workshops und Symposien während des Jahres teilnehmen, üblicherweise an exotischen Orten (Bali, Cancun, Marrakesch) und in Erster-Klasse-Hotels wohnen. Es gibt auch die Kameradschaft, Teil einer internationalen wissenschaftlichen Forschung zu sein, interessante Kontakte herzustellen und wissenschaftliche und persönliche Freundschaften einzugehen. Und dann gibt es da noch ein gewisses Prestige, oftmals reflektiert durch professionelles Karriere machen, durch Gehaltssteigerungen und Auszeichnungen – und nicht zu vergessen lukrative Forschungszuwendungen durch willfährige Regierungsagenturen und großzügige private Spender (darunter oftmals auch Big Oil!).

Und schließlich gibt es da dieses Gefühl, dass die wissenschaftlichen Bemühungen dabei helfen, wichtige politische Maßnahmen festzulegen, die „das Klima retten“ und das menschliche Wohlbefinden steigern. Zumindest scheint das derzeit die in Europa und den USA vorherrschende Meinung zu sein. Aber es wäre übereilt zu sagen, dass diese idealistische Hoffnung auch zutrifft. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass wichtige Entscheidungen bzgl. der Zukunft ökonomischen Wachstums und der nationalen Entwicklung in China durch rein wissenschaftliche Meinungen in Geiselhaft genommen werden. Wenn überhaupt, dann tendiert die nationale Politik dazu, der vermeintlichen Gefahr von AGW konservativ und skeptisch gegenüber zu treten. In China werden solche Entscheidungen möglicherweise durch die National Development and Reform Commission getroffen, in deren Bereich auch die internationalen Verhandlungen bzgl. des Kyoto-Protokolls fallen (um Treibhausgase zu reduzieren). China war gegen Kyoto – und die USA haben anders als andere OECD-Nationen das Protokoll niemals ratifiziert.

Als Unterstützung für diese Ansicht kann man das Übereinkommen zwischen Präsident Obama und dem chinesischen Präsidenten bei ihrem jüngsten Treffen in Hawaii betrachten. Dabei ging es um die Reduktion der Emissionen von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (HFC), die in Kühlschränken anstelle von CFCs eingesetzt werden. Ihr Kommuniqué sagte nichts zu Kohlendioxid, dem wichtigsten Treibhausgas, das durch die Energieerzeugung aus fossilen Treibstoffen resultiert und für ökonomisches Wachstum unabdingbar ist.

Als Gegenbeispiel kann man natürlich die jüngst verkündete Klimapolitik von Präsdient Obama anführen, die von der Angst vor AGW getrieben scheint – oder, wahrscheinlicher, durch die Angst, die politische Unterstützung der Alarmisten zu verlieren. Obwohl diese nur einen kleinen Teil der US-Bevölkerung stellen, finden sich unter den Alarmisten ein großer Teil der Medien und anderer einflussreicher Meinungsbildender. Mr. Obama hat etwas versprochen, das in einen „Krieg gegen die Kohle“ mündet, der reichlichst und billigst vorhandenen Quelle zur Stromerzeugung. Aber alles deutet darauf hin, dass die Politik des Weißen Hauses politisch motiviert und nicht von der Wissenschaft getrieben ist. Ein guter Indikator für die wirklichen Motive ist die Möglichkeit, dass Obama gegen die Keystone-XL-Pipeline sein Veto einlegen wird. Durch diese Pipeline sollen kanadische Ölsande zu texanischen Raffinerien transportiert werden. Wie jeder erkennt, wäre ein solches Veto nichts weiter als eine Beruhigungspille für die Umweltaktivisten, da es kaum die Entscheidung der kanadischen Regierung beeinflussen dürfte, das Öl aus den Sanden zu extrahieren.

Andererseits hat China gerade verlauten lassen, dass es versuchsweise einen Zertifikate-Handel einführen möchte. Aber ich habe den Verdacht, dass dies nicht einfach darauf abzielt, die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern dazu dienen soll, die Effizienz alter Kohlekraftwerke zu steigern, die derzeit nur 11% beträgt.

Zum Vergleich, die meisten US-Kraftwerke haben eine Effizienz von mindestens 35% – d. h. 35% der durch die Kohleverbrennung entstandenen Wärme werden in nutzbaren Strom umgewandelt. Die „super-kritischen“ Kohlekraftwerke, die jetzt gebaut werden, kommen auf eine Effizienz bis 55%. Dies bedeutet, dass China Kohlekraftwerke bauen kann, die fünfmal soviel Strom erzeugen können (mit der gleichen Menge Treibstoff) wie die derzeit laufenden älteren Typen – mit Sicherheit ein lohnenswertes Ziel. Aber das wird kaum etwas für das globale Klima tun, wenn überhaupt, und sollte nicht als Klimapolitik bezeichnet werden.

Einige Fragen an das IPCC:

Wie oben schon angesprochen, plant die CAS im September ein Symposium in Peking, um die Pro-IPCC-Argumente zu sammeln und zu versuchen, ihre Regierung davon zu überzeugen, dass die Menschen einen wichtigen Beitrag zur globalen Erwärmung leisten. Im Vorfeld dieses Symposiums würde man den Organisatoren gerne folgende Fragen stellen:

1. Können Sie erklären, warum es während der letzten 15 Jahre keine signifikante Erwärmung gegeben hat – trotz einer rapiden Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes?

2. Kann jemand erklären, warum die tropischen Atmosphäre zwischen 1979 und 2000 keine Erwärmung gezeigt hat (abgesehen von dem einjährigen Temperatursprung im Jahre 1998, der einem Super-El Niño geschuldet war) und dann wieder zwischen 2002 und 2012 – während die Modelle vorhersagen, dass sich die Atmosphäre schneller erwärmen soll als die Oberfläche?

3. Kann jemand erklären, warum es in der Antarktis immer kälter wird und das Meereis um die Antarktis stetig weiter zunimmt – während doch die Modelle eine besonders starke Erwärmung in höheren Breiten annehmen?

4. Warum gibt es einen so starken Unterschied der Temperaturtrends zwischen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre – was von den Klimamodellen nicht gezeigt wird?

5. Es gibt auch eine schreiende Diskrepanz zwischen der beobachteten und der modellierten  Breitenabhängigkeit bzgl. Wolken und Niederschlag. Wie kommt das?

6. Kann jemand die Ursachen der starken Erwärmung zwischen 1910 und 1940 erklären? Sie ist höchstwahrscheinlich nicht anthropogenen Ursprungs, war doch das Niveau von Treibhausgasen vor dem 2. Weltkrieg ziemlich niedrig.

7. Können gegenwärtige Klimamodelle die beobachteten multidekadischen Oszillationen in Pazifik und Atlantik abbilden?

8. Und schließlich, kann jemand die Existenz der so genannten Kleinen Eiszeit erklären zwischen 1400 und 1800 sowie das offensichtliche Zusammenfallen extremer Kälte mit niedrigen Sonnenflecken-Zahlen?

Es ist eindeutig, dass die Klimamodelle nicht erklären können, was tatsächlich beobachtet wird. Dabei ist es ein Prinzip der Wissenschaft, dass Beobachtungen immer vor allem anderen stehen müssen. Die Modelle sind durch aktuelle Beobachtungen nicht bestätigt worden und sollten daher nicht für Vorhersagen für die Zukunft herangezogen werden. Im jüngsten IPCC-Bericht wird behauptet, dass Modelle und Beobachtungen übereinstimmen, aber diese Behauptungen sind eindeutig sehr fragwürdig.

Die chinesische Akademie der Wissenschaften hat einen wichtigen Schritt unternommen zu versuchen, für eine rationale Klimapolitik essentielle Fragen zu beantworten. Die Welt wird diese Pionier-Bemühungen sicher mit großem Interesse verfolgen

Ein kurzes Wort zu Kohlendioxid: Es ist ein geruchloser, ungiftiger natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre. Als grundlegendes Nahrungsmittel für alle Pflanzen ist es absolut unabdingbar als Basis allen Lebens auf unserem Planeten. CO2 sollte nicht „Verschmutzer“ genannt werden. In der geologischen Vergangenheit lag das Niveau bis zu zehnmal höher als heute; tatsächlich entwickelten sich unsere Haupternten bestens bei einem bis zu fünfmal höheren CO2-Niveau. China ist derzeit der größte CO2-Emittent und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zu zunehmenden landwirtschaftlichen Erträgen, zu einer Zeit, wenn ein großer Teil der Weltbevölkerung nach wie vor hungert. Die Welt sollte China dankbar sein.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science&Environmental Policy Project SEPP. Seine Spezialgebiete sind Atmosphären- und Weltraumphysik. Als Experte für Fernerkundung und Satelliten arbeitete er als Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und jüngst als Vizevorsitzender des US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist leitendes Mitglied des Heartland Institute und des Independent Institute sowie gewähltes Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Er war Mitautor des NYT-Bestsellers „Unstoppable Global Warming: Every 1500 Jahre“. Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC und war seitdem dessen Vorsitzender. Das NIPCC veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Studien (Siehe www.NIPCCreport.org) Seine letzten Arbeiten finden sich  hier und auch bei Google Scholar.

Link: http://www.americanthinker.com/2013/07/china_questions_climate_consensus.html  

Übersetzt von Chris Frey EIKE