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Temperaturentwicklung des Monates November in den letzten 100 Jahren. Wo ist die Erwärmung?

Von den CO2-Treibhausgläubigen wird stur behauptet, dass die Temperaturen aufgrund der allmählichen CO2-Zunahme ebenso kontinuierlich steigen würden. Angeblich soll eine je…desto Beziehung vorliegen, so ihr fester Glaube. Schauen wir uns deshalb den Monat November in Deutschland über die letzten 100, exakt 101 Jahre an. Auf der x-Achse sind die Temperaturen, auf der horizontalen die Jahre aufgetragen.

Abb.1: Neben extrem kalten Novembermonaten wie 1993 mit 0,36C im Schnitt gibt es wärmere wie letztes Jahr, wo uns der November mit Sonnenschein und milden Temperaturen verwöhnte.

Zwar ist seit 1962 die CO2-Konzentration von damals 290 ppm auf nunmehr 400 ppm angestiegen. Aber keinesfalls sind wie von der Erwärmungsfraktion behautet, die Temperaturen kontinuierlich gestiegen. Es gab nicht nur kalte und warme Jahre, sondern im zeitlichen Ablauf ist auch eine Temperaturschwingung deutlich erkennbar. Die Polynom-2-Trendlinie zeigt zunächst zu Beginn über 50 Jahre lang eine Abkühlung des Monates November in Deutschland. Grob könnte man sagen: Zwei Drittel Abkühlung und ein Drittel Erwärmung. Momentan liegt das Temperaturniveau gering über dem vor 100 Jahren. Und wie es weitergeht weiß niemand.

Damit verhält sich der November genauso wie all die anderen Monate, nämlich mit einem Kältetal in der 2.Hälfte des 20. Jahrhunderts. Jedoch ich dieses Kältetal länger ausgeprägt. Im Gegensatz zu den anderen Monaten wurde der Kältetiefpunkt sogar erst 1993 erreicht. Eine lineare Trendlinie zeigt somit für einen langen Zeitraum eine Abkühlung bis zum Jahre 1993.

Abb.2: Der Monat November wurde im letzten Jahrhundert zunächst kontinuierlich kälter, ganz im Gegensatz zu den CO2-Konzentrationen der Atmosphäre. Diese sind nämlich im gleichen Zeitraum kontinuierlich gestiegen.

Das Jahr 1993 war zugleich der Tief- und Wendepunkt bei dieser Novemberbetrachtung. Die Temperaturen des Novembers steigen seitdem angenehm in Deutschland.

Abb.3: Seit über 20 Jahren wird der Monat November angenehm wärmer in Deutschland. Klimaerwärmung bestätigt?

Von 1993 auf 1994 sind die Temperaturen des Novembers sprunghaft auf ein höheres Niveau gestiegen, was natürlich nicht durch Kohlendioxid verursacht worden sein kann. Das beweisen deutlich die beiden ersten Grafiken des Artikels. Als Auslöser des Temperatursprunges vor 23 Jahren kommen mehrere Ereignisse in Betracht, vor allem die Umstellung auf vermehrte SW-und Südwetterlagen, verbunden mit mehr Sonnenschein. Bemerkenswert bleibt jedoch, dass dieses höhere Niveau bis heute anhält, die Trendlinie ist immer noch steigend. Es sieht so aus als ob der obere Wendepunkt der November-Temperaturen noch nicht erreicht wäre. Demnach könnten wir uns auch zukünftig auf einen schönen Spätherbstmonat freuen.

Wir betonen ausdrücklich: Es ist logischerweise reiner Zufall, dass seit über 20 Jahren die November wärmer werden und zugleich auch die CO2-Konzentrationen gestiegen sind. CO2 hat auf die Temperaturentwicklung keinen Einfluss, wenigstens nicht in diesem unteren minimalen Konzentrationsbereich zwischen 300 und 400 ppm. Das zeigen erneut und eindeutig die Temperaturerhebungen des Deutschen Wetterdienstes. Es bleibt fraglich, ob eine Erhöhung auf 500 oder 600 ppm CO2 in der Atmosphäre eine Erwärmung bringen könnte. Alle diesbezüglich durchgeführten wissenschaftlichen Versuche beweisen nichts. Für das Pflanzenwachstum und damit die Ernährung der Menschheit wäre ein mehr an Kohlendioxid allerdings eine segensreiche Wohltat.

Luftverschmutzung und Nebeltage

Die folgende Grafik mit Daten aus Potsdam zeigt, wie der Mensch tatsächlich das Klima beeinflussen könnte- nicht mit der Freisetzung von CO2, sondern mittels der Luftverschmutzung, welche Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre ihren Höhepunkt erreicht hatte (Staub, Ruß Schwefelgase):

Abb. 4: Besonders zwischen den 1950er und den späten 1970er Jahren gab es in Potsdam an oft mehr als 10 Novembertagen Nebel. Dank der Luftreinhaltemaßnahmen (und möglicherweise auch anderer Einflussgrößen wie der Änderung der Wetterlagenhäufigkeiten- es gibt mehr windige Süd- und Südwestlagen – oder der Sonnenaktivität) nahm die Häufigkeit der Nebeltage bis in die 2000er Jahre stark ab; neuerdings deutet sich wieder eine leichte Zunahme an.

Und warum wurde die Entwicklung Lufttemperatur davon kaum beeinflusst? Nebel wirkt im November zwar tagsüber leicht kühlend (fehlende Sonneneinstrahlung), allerdings sind die wärmenden Effekte aufgrund des niedrigen Sonnenstandes und der geringen Stundenzahl oft unbedeutend. In den langen Vorwinternächten bremst Nebel jedoch die langwellige Ausstrahlung und damit die Auskühlung. Beide Effekte neutralisieren sich. Das mag auch der Grund sein, weshalb sich die Schere der Wärmeinseleffekte im Vergleich mit einer ländlichen Station nicht vergrößert.

Abb.5: Die Gesamtzahl der DWD-Stationen verhalten sich seit 1944 vollkommen ähnlich wie die ländlich geprägte DWD- Station Zwönitz. Das ist eine Besonderheit beim November.

Natürlich wurde in diesem langen Zeitraum und vor allem nach dem 2.Weltkrieg Deutschland immer weiter urbanisiert und die Wärmeinseleffekte haben überall zugenommen, in Zwönitz allerdings etwas weniger als bei den restlichen DWD-Stationen. Das haben alle unsere anderen Monatsdiagramm-Vergleiche in den Artikeln bei EIKE gezeigt. Beim Monat November geht die Schere der beiden Trendlinien jedoch fast nicht auseinander, da die WI-effekte im November relativ unbedeutend sind im Vergleich zu den restlichen Monaten. Ähnlich verhalten sich auch andere WI-arme Stationen wie Schneifelforsthaus oder Amtsberg-Dittersdorf.

Vereinfacht könnte man sagen: Die WI-effekte haben zugenommen, bei den DWD-Stationen mehr als im WI-armen Zwönitz, im Monat November hat die unterschiedliche Wärmeinselentwicklung jedoch kaum Einfluss auf das Temperaturverhalten.

Der leichte (und keinesfalls besorgniserregende!) Temperaturanstieg im November ist eine Folge der häufiger werdenden Süd- und Südwestlagen gewesen; möglicherweise wird sich auch diese Tendenz bald umkehren.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Zwischen Sommer und Herbst: Die Temperaturentwicklung im August – eine Ursachenforschung

Bild rechts: Sehr wechselhaft und nicht immer warm zeigte sich die erste Augustwoche in Thüringen. Im Hintergrund die Wärmeinsel Weimar. Bei den weißen Blütenpflanzen handelt es sich um die häufige Wilde Möhre. Foto: Stefan Kämpfe

Unter http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-monat-juli-wurde-waermer-in-deutschland-aber-nur-wegen-des-waermeinseleffektes-wi-einer-hoeheren-sonnenscheindauer-und-geaenderter-wetterlagenhaeufigkeiten/ hatten wir kürzlich über die Temperaturentwicklung im Juli berichtet. Nun liegt es nahe, einmal die Temperaturtrends der Gegenwart für Juli und August zu vergleichen, denn im Zuge der angeblichen „Klimaerwärmung“ sollte doch die steigende CO2- Konzentration die im August einsetzende herbstliche Abkühlung dämpfen und somit für einen stärkeren positiven Trend der Augusttemperaturen im Vergleich zum Juli sorgen. Die Realität sieht aber anders aus:

Abb. 1: Seit 1982 ist fast kein Unterschied der Juli- und Augusttrends bei Auswertung der DWD-Temperaturen erkennbar. Der August hat sich sogar (freilich nicht signifikant) etwas weniger als der Juli erwärmt. Es muss also auch im August andere, wesentlichere Erwärmungsursachen gegeben haben, als die steigende CO2- Konzentration.

Und für die Vertreter der Lehre vom „CO2- Treibhauseffekt“ kommt es noch schlimmer: Wir verglichen die Deutschland- Werte hinsichtlich ihres Verhaltens mit denen aus Zentralengland (CET). Dort stagnieren die Augusttemperaturen seit 34 Jahren

Abb. 2: Da passt was nicht zusammen. Trotz stark steigender CO2- Werte blieben die Augusttemperaturen in Zentralengland nahezu unverändert.

Aber selbst in Deutschland finden sich vereinzelte Stationen ohne August-Erwärmung, obwohl man annehmen kann, dass sich die CO2- Konzentrationen wegen der starken Durchmischung (Wind, Turbulenzen) von Ort zu Ort höchstens minimal im Monatsmittel unterscheiden.

Abb. 3: Keine August- Erwärmung in der Eifel – trotz steigender CO2- Werte.

Kurzum – die steigende CO2- Konzentration kann das Verhalten der Augusttemperaturen nicht erklären. Kommen wir also zu den wahren Ursachen.

Verschiedene Wärmeinseleffekte (WI) als Temperaturtreiber

Abb.4: Die Augustmittel der deutschen Klima-Stationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen seit 1982 einen aufsteigenden Trend. Man könnte sagen, der August wurde in diesem Zeitraum um 0,8 Grad wärmer. Wie es weitergeht, weiß niemand. Stimmt diese Grafik wirklich?

Wurde es tatsächlich wärmer in ganz Deutschland im Hochsommermonat August?

Man bedenke: Die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes haben alle einen mehr oder weniger großen WI- Effekt in diesem Zeitraum entwickelt, der zunimmt, schließlich zerstören wir 110 ha gewachsenen Bodens täglich durch weitere Bebauung und Versiegelung. Das schwarze Band jeder neuen Straße, der Beton jedes weiteren Gebäudes trägt Zusatzwärme in bestehende Wärmeinseln ein, in welcher auch die Messstationen stehen. Aber auch die Trockenlegung (Melioration) oder die in der Fläche ausufernden Wind- und Solarparks wirken erwärmend.

Dazu ein Beispiel: Am 7. August 2016 maß einer der Autoren vor seinem Haus in Hüttlingen (BW) um 12 Uhr bei Sonnenschein 22°C Außentemperatur (Autothermometer), der dunkle Asphalt war 38°C heiß. Fünf Meter weiter auf dem Rasen vor dem Haus betrug die Temperatur nur 25°C. Dort kühlten Verdunstung der Pflanzen und des Bodens („Evapotranspiration“). Besonders groß werden die WI-Unterschiede abends und in der Nacht. Der dunkle Straßenbelag heizt sich während des Nachmittages noch weiter auf und gibt schon tagsüber, aber vor allem nachts, die gespeicherte Wärme wieder ab. Mehr Straßen und Beton bedeuten generell eine Zunahme der Sommer- vor allem der Tropentage, und genau auf diese Zunahme der heißen Tage verweisen die CO2- Erwärmungsgläubigen mit schöner Regelmäßigkeit als einen Beweis ihres Irrglaubens. In Wirklichkeit ist diese Zusatzwärme ein Beweis des zunehmenden Wärmeinseleffektes.

Doch wie hoch ist nun dieser Anteil des zunehmenden Wärmeinseleffektes an der Erwärmung von knapp 1 Kelvin bei den deutschen Stationen in den letzten 34 Jahren, speziell im August? Und wir fragen weiter: Wie wäre der tatsächliche Temperaturverlauf der Abbildung 4, wenn sich Deutschland seit 1982 überhaupt nicht verändert hätte und alle Klimastationen noch am selben unveränderten Ort stehen würden? Wir wissen, im Sommerhalbjahr sind die WI- Effekte aufgrund der stärkeren Sonneneinstrahlung besonders groß. Täuscht die steigende Trendlinie der Grafik 1 etwa nur eine Erwärmung für ganz Deutschland vor, eine Wärmeinselerwärmung, die nur für die Orte gilt, wo auch die Messstationen stehen, und das ist in aller Regel nahe der Ortschaften und Flughäfen? Eine Fläche, die knapp 15% der Gesamtfläche Deutschlands ausmacht. Wir nennen es das DWD-Deutschland.

Wir suchen uns als Vergleich möglichst wärmeinselarme Orte, denn wärmeinselfreie gibt es nicht mehr. Neben Schneifelforsthaus, siehe Grafik 3, wählen wir wiederum die Station Amtsberg im Teilort Dittersdorf mit 450 Einwohnern. Sie steht seit 1982 am gleichen Fleck in dem größeren Garten des Stationsleiters in der Region Erzgebirge. Es sind seitdem fast keine Häuser in Dittersdorf dazugekommen, weil die Bevölkerung stagniert. Nur in der Nähe des Ortes wurde eine neue Bundesstraße gebaut, ebenso die dunklen Asphaltbänder der Straßen im Ort sind verbreitert und der Autoverkehr hat sich verzigfacht in dieser Zeit wie überall in den neuen Bundesländern. Somit bringen einzig der Autoverkehr und die Straßen im Sommer zusätzlich Wärme in den Ort. Also blieb in diesem Ort der bestehende Wärmeinseleffekt fast gleich seit 1982 und die Messungen der Station sind somit mit sich selbst vergleichbar, weil die Messbedingungen sich kaum verändert haben. Bei Amtsberg-Dittersdorf handelt es sich also um eine fast WI-freie Messstation, genauso wie bei Schneifelforsthaus.

Abb.5: Das Ergebnis ist überraschend: Die Klimastation Amtsberg zeigt seit 1982 bis 2015 eine leicht fallende Trendlinie.

Anmerkung: Die Trendlinie ist sogar negativ, aber die y = – 0,007x sind nicht signifikant, wir reden deshalb von einer ebenen Trendlinie. Diese Trendlinie zeigt: Keine Erwärmung des Monates August in Amtsberg seit 1982.

Beide Stationen, Amtsberg und Schneifelforsthaus sind räumlich weit voneinander entfernt und zeigen dasselbe: Keine Erwärmung im Monat August in Deutschland außerhalb der Wärmeinseln. Wir können annehmen, dass diese Feststellung erst recht für die freie Landschaft, das sind fast 90% der Gesamtfläche Deutschlands, gilt:  Seit 34 Jahren weder wärmer noch kälter. Und bald können wir feststellen, seit 35 Jahren.

Zur Gegenwart: Als Betrachtungszeitraum wählten wir bislang als Startjahr 1982, weil seit diesem Jahr die Station Amtsberg am gleichen fast unveränderten Fleck steht. Von den CO2-Treibhausgläubigen wird unisono behauptet, dass die Gegenwart bzw. die letzten Jahre sich besonders erwärmt hätten. Angeblich wären wir mittendrin in einer besorgniserregenden Erwärmung. Nichts von alledem stimmt. Das Gegenteil ist der Fall beim Monat August. In den letzten 15 bis 20 Jahren sind die Temperaturen im DWD-Deutschland, in Schneifelforsthaus genauso wie in Amtsberg sogar deutlich gefallen, der August wurde kälter. Allerdings sind Zeiträume von unter 30 Jahren in der Regel nicht sehr aussagefähig (nicht signifikant). Die weitere Entwicklung bleibt also abzuwarten:

Abb. 6: Die fast WI-freie DWD-Messstation Schneifelforsthaus zeigt in der Gegenwart eine deutlich fallende Trendlinie. Der Hochsommermonat August wurde außerhalb der Städte und Ansiedlungen, also außerhalb der Wärmeinseln, seit 1997 eindeutig kälter, während die CO2- Konzentrationen gestiegen sind. Auch der August 2016 wird den fallenden Trend bestätigen.

Auf die fast WI-freie Station Amtsberg verzichten wir hier aus Platzgründen, die fallende Trendlinie hat in der Gegenwart einen ähnlich negativen Trend wie Schneifelforsthaus von y = -0,08x. Selbst bei den wärmeinselbehafteten DWD-Erhebungen zeigt die Trendlinie eine Abkühlung von y = –0,028x seit 1997:

Abb. 7: Auch die wärmeinselbehafteten DWD-Klimastationen zeigen in der Gegenwart einen abwärts gerichteten Trendverlauf für den August. Der August 2016 wird sich entlang der fallenden Trendlinie einordnen und den negativen Trend selbst im DWD-Deutschlandtrend bestätigen.

Andere Ursachen für die Temperaturentwicklung im August wollen wir ebenfalls benennen. Da nur 2 wärmeinselarme Stationen keine endgültigen Aussagen über die genaue Höhe der Wärmeinseleffekte und die tatsächliche Temperaturentwicklung Deutschlands zulassen, haben wir nach weiteren Ursachen gesucht. Die folgende Grafik zeigt, wie die Sonnenscheindauer und die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen die Entwicklung der Augusttemperaturen langfristig beeinflusst haben könnten. Wir wählten die (keineswegs WI- freie) Station Potsdam- Telegrafenberg, weil dort seit 1893 auch recht verlässliche Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer vorliegen:

Abb. 8: Eine leichte Zunahme der Sonnenscheindauer und eine deutliche Häufigkeitsabnahme der im August kühlend wirkenden Großwettertypen (alle West-, Nordwest-, Nordost- und Nordlagen) bewirkten einen leichten Anstieg der Augusttemperaturen in Potsdam seit Aufzeichnungsbeginn 1893. Da es sich um sehr unterschiedliche Größen handelt, mussten Indexwerte berechnet werden, um sie in einer Abbildung darstellen zu können.

Nun wäre noch die spannende Frage zu klären, warum die Augusttemperaturen in England seit 1982 stagnieren, obwohl es auch dort gewiss WI- Effekte gab. Wir gehen davon aus, dass diese freilich bei dem vorherrschenden Seeklima (mehr Wind, höherer Bewölkungsgrad) etwas schwächer sein dürften als in Deutschland. Vermutlich wurden sie von einer abnehmenden Sonnenscheindauer kompensiert. Leider gibt es keine passgenauen Sonnenscheindaten zur CET- Reihe, aber welche für ganz Großbritannien (UK- Mean), die auch für Zentralengland repräsentativ sein dürften:

Abb. 9: Im Vereinigten Königreich Großbritannien nahm die August- Sonnenscheindauer leicht ab. Sonnenscheindauer und Wärmeinseleffekt können sich gegenseitig beeinflussen (mehr Sonnenschein führt zu stärkerer Aufheizung versiegelter oder trocken gelegter Böden, und die Entwässerung der befestigten oder meliorierten Flächen mindert die Verdunstung, was örtlich zu weniger Kühlung und weniger Nebel- oder Wolkenbildung führt). Im ohnehin feuchten Seeklima sind diese „Austrocknungseffekte“ jedoch unbedeutend. Deshalb könnte dort der Wärmeinseleffekt geringer als in Deutschland sein; es bedarf hierzu noch weiterer Untersuchungen.

Zur Sicherheit überprüften wir die Sonnenscheindauer einer verfügbaren Station aus Zentralengland (Oxford). Die Trendlinie ähnelt der des Großbritannien- Mittels; sie ist ebenfalls leicht fallend:

Abb. 10: Auch in Oxford nahm die Sonnenscheindauer seit 1982 ab

Zum Schluss: Ein (freilich gewagter) Blick in die Zukunft- wie könnten sich die Augusttemperaturen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln?

Zahlreiche Wissenschaftler (u. a. SVENSMARK, MALBERG, VAHRENHOLT/LÜNING) haben sich mit dem Einfluss der Sonnenaktivität auf das Klima beschäftigt. In Zeiten höherer Sonnenaktivität erwärmte sich das Klima. Aufzeichnungen der Sonnenfleckenhäufigkeit, welche ein grobes Maß für die Sonnenaktivität ist, liegen zuverlässig bis 1749 vor. Wir haben anhand der ebenfalls relativ zuverlässigen Temperaturreihe von Zentralengland (CET) einmal Augusttemperaturen und Sonnenfleckenhäufigkeit in Relation gesetzt Die Sonnenaktivität wirkt vor allem langfristig und zeitversetzt (verzögert), was wir bei der folgenden Abbildung berücksichtigt haben:

Abb.11: Mit gewissen Abstrichen besteht eine gute Übereinstimmung zwischen Sonnenaktivität (gelb, unten) und den Augusttemperaturen in Zentralengland (rot). Die glatten Kurven sind die Polynome zweiten Grades. Weil die Sonnenaktivität mit einer Verzögerung von 10 bis 30 Jahren am stärksten temperaturwirksam wird, wurde hier ein zwölfjähriger Versatz betrachtet (das 31ig jährige Gleitmittel der Sonnenfleckenzahlen beginnt schon mit dem Jahr 1779 und endet 2003).

Für die weitere Zukunft benötigt man also sichere Prognosen der Sonnenaktivität. Diese gibt es zwar nicht, doch gehen fast alle Astrophysiker von einer weiter nachlassenden Sonnenaktivität bis etwa zur Mitte des 21. Jahrhunderts aus. Der aktuelle Sonnenfleckenzyklus Nr. 24 verlief bereits erheblich schwächer, als seine Vorgänger. Die in unserer Abbildung 6 sich andeutende August- Abkühlung ist ein erster, noch vager Hinweis, wie sich die zunehmend schwindende Sonnenaktivität weiterhin auswirken könnte. Sollte die Sonnenaktivität tatsächlich weiter abnehmen, so stehen die Zeichen auf Abkühlung. Leider gilt diese noch sehr unsichere Aussage auch für den Ferienmonat August.

Zusammenfassung und Ergebnisse:

  1. 1) Die Natur und die Vegetation Deutschlands spüren außerhalb der DWD-Wärmeinseln kaum etwas von einer „August-Klimaerwärmung“.

2) Die Augusterwärmung der letzten 34 Jahre gab es vorwiegend in den wachsenden Gemeinden und Städten Deutschlands oder an den Flughäfen, also dort, wo auch die DWD-Messstationen stehen und wo die Menschen leben und arbeiten. Die Erwärmung fand beschleunigt nur im DWD-Deutschland statt. In Zentralengland stagnieren die Augusttemperaturen seit über 3 Jahrzehnten, obwohl auch dort ein WI-effekt vorliegen dürfte.

3) Hätte sich Deutschland seit 34 Jahren nicht verändert, dann gäbe es auch weniger, örtlich vielleicht sogar gar keine August-Erwärmung.

  1. 4) Auch dieser Artikel zeigt wieder: Der Kohlendioxidgehalt der Luft hat seit 35 Jahren, insbesondere im letzten Jahrzehnt stark zugenommen, die Temperaturen des Monates August sind in der freien Fläche Deutschlands jedoch stellenweise gleich geblieben. CO2 hat also keinen oder fast keinen Einfluss auf die Temperaturen.

5) Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. Der immer wieder genannte korrelierende Beweis der steigenden DWD-Temperaturen mit den zunehmenden Sommer- und Tropentagen ist in Wirklichkeit ein Beweis für den zunehmenden Wärmeinseleffekt, wobei auch geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und die Besonnungsverhältnisse einen nicht zu unterschätzenden Temperatureinfluss hatten.

  1. 6) Langfristig betrachtet, hängt das Niveau der Lufttemperaturen stark von der Sonnenaktivität ab. Sollte diese weiter nachlassen, wovon fast alle Astrophysiker ausgehen, so stehen die Zeichen auf Abkühlung.

Fazit: Wir sind weit entfernt von einer besorgniserregenden Klimaerwärmung und wir sind schon gar nicht mittendrin. Das ist pure Angstmacherei.

Wie es mit den Temperaturen und dem Klima weitergeht, weiß niemand, denn viele Faktoren bestimmen die ständigen Klimaänderungen. Nur CO2 hat daran keinen oder kaum einen Anteil, wie wir anhand dieses Artikels und der letzten Artikel erneut zeigen konnten. Sollten die Temperaturen zukünftig wieder steigen, dann wäre dies auch noch kein Beweis für die Wirkung des „CO2-Treibhauseffekts“, sondern ein statistischer Zufall. Wissenschaftlich muss jede Theorie erst über entsprechende, jederzeit wiederholbare Versuche abgesichert werden. Darauf warten wir bei der CO2-Treibhaustheorie schon seit 140 Jahren. Es wird Zeit, dass in Deutschland endlich wieder eine Natur-und Umweltbewegung entsteht, die sich um deren Anliegen kümmert, denn sauberes Wasser und eine intakte Natur wäre ein Grundrecht, das jedem Menschen zusteht. „Klimaschutz“ ist ein teures, schädliches Glaubens- und Geschäftsmodell.

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Zum Sommerstart: Die vergebliche Suche nach der „Klimaerwärmung“ im Frühsommermonat Juni

Bild rechts: Wegen der Junikälte 2016 zeigten die jungen Triebe vieler Bäume und Büsche eine rötliche Färbung. Bei Kälte ziehen die Pflanzen ihr Blattgrün zurück und stellen die Fotosynthese ein. Vor allem in Süddeutschland war der Juni sehr kalt.

Beginnen wollen wir mit einem langen Zeitabschnitt unserer Junibetrachtungen

Grafik 1: In den letzten 120 Jahren hatte der Monat Juni zwei kühlere Phasen, um 1920 und um 1970 bis 1990. Die Temperatur-Höhepunkte des sinusartigen Temperaturverlaufes lagen vor 1900, um 1945 und kurz nach 2000. Auch wenn die polynomische Trendlinie Beginn und Ende stets verzerrt sowie Ausreißer überbetont, kann sie trotzdem sehr schön den Schwingungsverlauf des Monates Juni über den langen Betrachtungszeitraum herausstellen. Das Polynom zeigt: Es gibt keine kontinuierliche Erwärmung wie eine lineare Trendlinie dies mit y = 0,004 x zeigen würde.

Da die Daten des Deutschen Wetterdienstes nicht wärmeinselbereinigt sind, würde die lineare Trendlinie von WI-bereinigten Daten sogar eine leichte Tendenz zur Abkühlung über die 122 Jahre zeigen.

Schon aus Grafik 1 ist ersichtlich, dass Kohlendioxid auf diesen Temperaturverlauf keine Auswirkung haben kann. Denn seit 1959, dem Beginn der regelmäßigen Messungen auf dem Mouna Loa, steigen die CO2-Konzentrationen der Atmosphäre bis heute stetig an, während der Juni ab 1955 für die nächsten 25 Jahre zunächst kälter wurde. CO2-Anstieg bei gleichzeitig fallenden Temperaturen, dass ergibt keine Erwärmungs-Kausalität.

Grafik 2: Geschätzte Entwicklung der CO2- Konzentration und Juni- Temperaturentwicklung in Zentralengland seit 1930. Während die Kohlendioxid- Konzentration um fast 100 ppm (Teile CO2 pro Million Teile Luft) gestiegen ist, blieben die Juni- Temperaturen in Zentralengland fast unverändert (der geringe Rückgang ist nicht signifikant). Es fehlt seit fast neun Jahrzehnten jeglicher statistischer Zusammenhang zwischen der Entwicklung der CO2- Konzentration und der Lufttemperatur.

Für den Zeitraum ab 1930, zu Beginn des Temperaturhöhepunktes der Jahrhundertmitte, fehlt jeglicher Anstieg. Der Juni Wert 2016 hat sich entlang der Trendlinie seit 1930 eingeordnet.

Wir hatten dazu im Teil 1 die Deutschland- Juni- Werte mit denen des Britischen Wetterdienstes (UKMO, Metoffice) für Zentralengland als Referenz- Region verglichen. Es zeigten sich keine gravierenden Unterschiede. Die CO2-Konzentrationen sind rasant gestiegen, und das hatte keinerlei Einfluss auf die Temperaturen.

Grafik 3: Seit nunmehr 87 Jahren hat sich der Juni in Deutschland nicht mehr erwärmt, trotz ständig steigender CO2-Konzentration der Atmosphäre. (siehe kleines Diagramm) Wärmeinselbereinigt hätten wir sogar eine fallende Trendlinie. Das bedeutet, in der freien Natur Deutschlands wurde es somit kälter. Selbst in den Wärmeinseln Deutschlands, wo vorwiegend die deutschen Messstationen stehen, gab es keine Temperaturänderungen des Monates Juni seit etwa drei Generationen!

Wo ist die Kohlendioxid-Klimaerwärmung beim Juni?

Auch diesmal hat der Deutsche Wetterdienst in seiner Pressemitteilung vom 28.Juni wieder erwähnt, der Monat Juni sei zu warm gewesen. Der Grund dafür ist der völlig veraltete Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990. Wie aus Grafik 1 ersichtlich, beinhaltet dieser Vergleichsabschnitt genau die Jahre der letzten Kaltphase. Aus einer Kaltphase heraus ergibt sich immer ein Temperaturanstieg.

Damit bleibt die Frage, wann wurde der letzte Temperaturhöhepunkt und damit der Wendepunkt zur neuen Abkühlung hin erreicht? Die Antwort ist diesmal einfach, denn Grafik 1 beantwortet bereits diese Frage. Im Jahre 2003 war mit 19,4°C der vom Deutschen Wetterdienst gemessene wärmste Juni in Deutschland, aber auch im Jahr davor und 2000 war der Juni sehr warm. Wegen dieser Wärmehöhepunkte verzerrt die polynomische Trendlinie bei Grafik 1 den tatsächlichen Verlauf ziemlich kräftig. Ganz so steil ist der Temperaturrückgang in der Gegenwart natürlich nicht, siehe nächste Grafik.

Nehmen wir als nächste Temperaturbetrachtung den Gegenwartszeitraum, also seit dem Jahr 2000 bis heute.

Grafik 4: Im neuen Jahrtausend, also seit 17 Jahren, zeigt der erste Sommermonat Juni einen noch nicht signifikanten Temperaturrückgang. Der Zeitraum ist bei der großen Streuung der Einzelwerte noch zu kurz, um eine eindeutige Aussage für eine noch dauerhafte Klimaabkühlung für die Zukunft zu machen. Aber: In den letzten 8 Jahren war der Juni kein beständiger Bademonat mehr. Dies gilt vor allem für den Juni 2016 in Süddeutschland, wo nur die letzten sieben Tage dem Anspruch „Sommer“ gerecht wurden.

Ergebnis: Wir haben gezeigt, dass der Temperaturverlauf des Monates Juni über die letzten 120 Jahre in sinusähnlichen Schwingungen verläuft, dafür kann Kohlendioxid nicht verantwortlich sein und:

Der Juni wird in der Gegenwart wieder kälter, trotz weltweit steigender CO2-Konzentrationen. Und auch der Juni 2016 hat die linear fallende Trendlinie bestätigt. Diese Tatsache widerspricht vollkommen der Glaubensirrlehre der steigenden CO2-Erwärmung. Mit aller Vorsicht könnte man die Prognose wagen, dass in 20 bis 25 Jahren der Monat Juni seinen nächsten Kältetiefpunkt erreicht haben wird, im Schnitt nochmals um ein halbes Grad tiefer als momentan.

Im Folgenden soll nun nach den Ursachen dieser Juni-Temperaturentwicklung gesucht werden.

Drei meteorologische Größen beeinflussen das Temperaturverhalten im Juni maßgeblich, die AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, eine Schwankung der Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), die Sonnenscheindauer (eine längere Sonnenscheindauer wirkt erwärmend), und die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen. In der nächsten Grafik erkennen wir zwar einen leichten Anstieg der AMO- Werte, aber einen deutlichen Rückgang der Sonnenscheindauer in Potsdam. Auch dort stiegen die Juni- Temperaturen seit 1930 nicht an: Weniger Sonnenstunden, aber gleich bleibende Temperaturen, dieser Widerspruch könnte auch mit dem stetig zunehmenden Wärmeinseleffekt bei den Stationen erklärt werden.

Grafik 5: Stagnierende Juni- Temperaturen in Potsdam (rot, Mitte) bei leicht steigenden AMO- Werten (grün) und zurückgehender Sonnenscheindauer.

Das „wellenartige“ Verhalten der Juni- Temperaturen in Deutschland (siehe auch Grafik 1) wird von der Rhythmik der AMO bestimmt (tendenziell höhere Juni- Werte in Phasen mit höheren AMO- Werten wie vor 1900, nach 1930 bis um 1960 und gegenwärtig):

Grafik 6: Tendenziell höhere Juni- Temperaturen in Deutschland (braun) in Phasen mit höheren Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik (grün).

Auch in Zentralengland zeigen sich diese Zusammenhänge. Hier stellvertretend für die Sonnenscheindauer, welche dort im Juni zurückging:

Grafik 7: In Zentralengland sanken die Junitemperaturen seit 1930 geringfügig. Auch die Sonnenscheindauer nahm dort etwas ab.

Leider wird in Großbritannien die Sonnenscheindauer nur für das ganze Königreich angegeben; wäre das nur für Zentralengland der Fall, sähe der Zusammenhang noch deutlicher aus. Daher schauen wir uns die Potsdam- Werte genauer an. Es zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen:

Grafik 8: Je höher die Sonnenscheindauer pro Junitag, desto wärmer ist es tendenziell, denn die hoch stehende Sommersonne heizt kräftig.

Die hoch stehende Sonne heizt kräftig ein, das ist besonders auffällig in den betonierten Wärmeinseln, wo dann schnelle große Temperatursprünge registriert werden.

Nun sind noch die Ursachen des leichten Rückgangs der Sonnenscheindauer im Juni zu klären. Die Bewölkung nahm leicht zu, weil auch Westwetterlagen, welche im Juni eher kühl und bewölkt ausfallen, etwas häufiger wurden:

Grafik 9: Leichte Zunahme der Bewölkungsmenge (Gesamtbedeckung in Achteln, blau) in Potsdam im Juni. Außerdem wurden die wolkenreichen Westwetterlagen (Mitte) etwas häufiger. Die Juni- Temperaturen blieben in Potsdam unverändert; die AMO wirkte (bislang) der Abkühlung durch mehr Bewölkung (weniger Sonnenschein) entgegen.

Fazit: Einen Zusammenhang zwischen Juni- Temperaturentwicklung und der steigenden CO2- Konzentration gibt es nicht. Die Juni- Werte stagnieren seit über 85 Jahren; seit Beginn des 21. Jahrhunderts deutet sich eher ein (noch nicht signifikanter) Rückgang an. Atlantik- Wassertemperaturen (AMO), Sonnenscheindauer und Bewölkung sowie die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen beeinflussen hingegen die Juni- Temperaturentwicklung maßgeblich. Da in naher Zukunft ein Übergang zur AMO- Kaltphase zu erwarten ist, könnte eine Phase mit längerer Juni- Abkühlung begonnen haben, obwohl genaue Langfristprognosen natürlich nicht möglich sind.

Teil 1 dieses Beitrags gibt es hier.

Josef Kowatsch, Naturschützer und neutraler Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




April und Mai verhalten sich unterschiedlich

Bild rechts: April-Schnee! Bild: © Chris Frey

Grafik1: Links auf der y-Achse sind die Temperaturen aufgetragen. Auf der x-Achse die Jahre bis 2016. Der April hatte in den letzten 100 Jahren zwei Kältedellen, kurz nach 1920 und zwischen 1970 und 1985. Daneben gab es wärmere Jahrzehnte um 1945 und um 2010. Momentan befindet sich die Temperaturschwingung auf einem oberen Wendepunkt mit der beginnenden Tendenz zur Abkühlung. (Die Polynomtrendlinie überzeichnet zu stark am Ende)

Insgesamt jedoch sind die Temperaturen in den letzten 100 Jahren gestiegen, so dass der jetzige Höhepunkt über dem vor 70 Jahren liegt. Diese Tatsache ist aber noch kein Beweis, dass CO2 diese Erhöhung verursacht hat. Dazu verlangt die Naturwissenschaft einen Versuchsbeweis. Wir betonen: Es gibt keinen einzigen naturwissenschaftlich durchgeführten Versuchsnachweis, der belegt, dass mehr CO2 zur irgendwelchen Temperaturerhöhungen geführt hätte. Und: Es gibt auch keinerlei technische Anwendungen, bei welchen wir uns diesen behaupteten CO2-Erwärmungseffekt positiv zunutze gemacht hätten. Und: Es gibt auch keinerlei Beobachtungen aus der Natur selbst, wo höhere CO2-Konzentrationen zu Erwärmungen geführt hätten. Damit scheidet Kohlendioxid als Erwärmungsursache aus.

Aber halten wir beim April fest: Der April hatte in den letzten 100 Jahren zwei Temperaturhöhepunkte und zwei Kältedellen. Die letzte Kältedelle war erst vor 40 Jahren.

Betrachten wir nun den Mai

Grafik 2: Der Mai hatte im letzten Jahrhundert nur eine große zeitlich ausgedehnte Kältedelle um die Jahrhundertmitte. Der letzte Temperaturhöhepunkt ist bereits überschritten.

Weil die Kältedellen beider Monate zeitlich unterschiedlich waren, ergeben sich auch gänzlich andere Trendlinien der beiden Monate über die letzten 30 Jahre:

Grafik 3: Der April wurde in den letzten 30 Jahren angenehm wärmer. Er avancierte zu einem neuen zweiten Wonnemonat Mai. Die Frage ist: Wird er zukünftig die Erwärmung fortsetzen, sich immer weiter dem Mai nähern und bald konstant so warm sein wie die Maimonate vor 60 Jahren?

Grafik 4: Der Mai verhält sich ähnlich wie die Monate Januar bis März, bereits seit 1985, also seit 31 Jahren stagnieren die Temperaturen. (der Wert für 2016 fehlt natürlich noch)

Wird der April in Zukunft sich weiter dem Mai annähern? Unsere (vorsichtige) Antwort: Leider nein. Schon bei Grafik 1 konnte man erahnen, dass der April seinen Wärmehöhepunkt erst kürzlich überschritten hat und nun wohl leider auch seinem Abwärtstrend beginnt und langsam auf eine erneute Kältedelle zusteuert. Allerdings nicht so krass fallend wie die Polynomtrendlinie dies in Grafik 1 beschreibt. Weil der letzte Temperaturhöhepunkt der Aprilschwingung zeitlich später war, ist die Deutschland-Trendlinie des Monats April auch erst seit 2002, also seit 15 Aprilmonaten ausgeglichen.

Grafik 5: Der April zeigt erst seit 15 Jahren eine ebene Trendlinie, was auf eine Stagnation der Temperaturen seit 14/15 Jahren hindeutet.

Allerdings ist das unterschiedliche Temperatur-Schwingungsverhalten der beiden Frühlingsmonate nichts Ungewöhnliches, die nächste Grafik zeigt, dass sich April und Mai schon öfters unterschiedlich verhielten und sich (vorübergehend) gar einholten

Grafik 6: Beim 11-jährigen Gleitmittel ist das unterschiedliche Temperaturverhalten der beiden Monate besonders gut zu sehen. Besonders vor 150 Jahren kamen sich beide Monate einmal recht nahe

Anmerkung: Erst im Jahre 1881 wurde der Deutsche Wetterdienst gegründet und einheitliche Messverfahren im deutschen Kaiserreich allmählich eingeführt. Und davor? 1761, zu Grafikbeginn lebten noch Friedrich der Große und Maria-Theresia, Deutschland im heutigen Sinne gab es nicht und nach dem Wiener Kongress erfolgte eine Neuordnung Europas. Mindestens drei Viertel der Stationen von damals gibt es überhaupt nicht mehr und sie wurden durch neue an ganz anderen Orten im heutigen Deutschland ersetzt. Auch erfolgte die Datenerhebung nach unterschiedlichen Regeln, teilweise wurde noch bis 1900 in Süddeutschland und in den "Rheinstaaten" nach der franz. Methode und in Réaumur gemessen. Man muss sich wundern, dass trotz dieser Unzulänglichkeiten die Aussage, April und Mai haben zu unterschiedlichen Zeiten ihre Schwingungswendepunkte, im Diagramm über diesen langen Zeitraum erkennbar ist.
Jedoch endet in solchen Fällen die Genauigkeit: Laut Diagramm war die Aprilkälte um 1815 – Wiener Kongress – etwas tiefer als die Kältedelle um 1970. Es könnte auch genauso andersherum sein. (siehe die EIKE-Artikel über Fehlermessungen in den Datenreihen)

Wärmeinselbereinigung: (WI-effekt). Nun wissen wir, dass die Daten des Deutschen Wetterdienstes nicht wärmeinselbereinigt sind. Die Messstationen stehen dort, wo die Menschen leben und arbeiten, also in den von uns geschaffenen Wärmeinseln. Diese Wärmeinseln nehmen täglich zu, denn täglich werden in Deutschland weitere 110 ha Freiflächen überbaut, eine stete wärmende Urbanisierung in die Natur hinein. Zusatzwärme, welche die Thermometer der Messstationen mitmessen, und die nur unzuverlässige Aussagen über globale Klimaänderungen zulassen. Für Temperaturvergleiche über 20 Jahre hinaus bräuchte man einen Korrekturfaktor.

Der DWD korrigiert nicht, sondern vergleicht unbereinigt seine Daten über Jahrzehnte hinweg, aus Wärmeinselgründen ist bei der Temperatur- Langzeitschwingung der jüngste Temperaturhöhepunkt dann höher als der vorige um 1945 (siehe Grafik 1) Dort, wo die Menschen wohnen, und dort wo die DWD-Messstationen stehen, wurde es über einen längeren Zeitraum wärmer. Nicht CO2 ist der Grund für diese Erwärmungssteigung der Trendlinie in den Aprildaten des DWD, sondern die zunehmenden WI-effekte.

Im weiteren Verlauf wollen wir der Frage nachgehen, seit wann unsere beiden Monate eine ebene Trendlinie zeigen , wenn man aus den DWD-Daten die Wärmeinselerwärmung herausrechnen würde? Da unsere Berechnungsmethode von Raimund Leistenschneider streng genommen nur für die Jahresmittel gilt und nicht für Monatsbetrachtungen, nehmen wir als Vergleich die fast WI-freie Station Amtsberg-Dittersdorf am Fuße des Erzgebirges.

Beginnen wir mit dem Monat April. Zur Erinnerung sei gesagt, bei den nicht wärmeinselbereinigten Deutschlandtemperaturen ist die Apriltrendlinie seit 2002 eben.

Grafik 7: Die fast WI-freie Station Amtsberg hat schon seit 26 Jahren eine fast ebene Trendlinie, also eine Stagnation der Apriltemperaturen.

Ergebnis: In der kleinen Ortschaft Amtsberg-Dittersdorf, die für das Erzgebirge steht, aber auch in der freien Fläche Deutschlands zeigt der April bereits seit 25/26 Jahren keine Erwärmung mehr, das sind gleich 11 Jahre mehr bei beim Schnitt der April-Deutschlandtemperaturen. In einem der letzten Artikel hatten wir schon betont, dass die WI-effekte im April besonders hoch sind, http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/waermerer-april-grund-zur-freude-oder-ein-vorzeichen-der-klimakatastrophe/ Grafik 9.

Und der Mai in Amtsberg-Dittersdorf:

Grafik 8: Von 1979 bis 2015 zeigte der Monat Mai in Amtsberg-Dittersdorf neben dem jährlichen Auf und Ab keine Änderung. Es gibt keine Erwärmung in diesem Betrachtungszeitraum mehr, eher eine nicht signifikante Tendenz zur Abkühlung. Darauf deuten vor allem die letzten 21 Jahre =21 Maimonate hin.

Ergebnisse:

1) Die Deutschlandtemperaturen der letzten 100 Jahre verliefen in sinusähnlichen Wellen mit Temperaturhöhepunkten und Temperaturdellen.

2) Die beiden Monate April und Mai unterscheiden sich dabei im Verlauf. Beim April war die letzte Kältedelle 20 Jahre später, deshalb liegt auch der letzte Temperaturhöhepunkt, also der obere Wendepunkt erst kurz hinter uns.

3) Der April wird sich leider nicht mehr weiter dem Monat Mai annähern.

4) Stagnation der Temperaturen beim April: DWD 13 Jahre, WI-bereinigt: 25/26 Jahre. Beim Mai: DWD 31 Jahre, WI-bereinigt 37 Jahre.

Man darf gespannt sein, wo sich der Mai 2016 einordnen wird.

April und Mai verhalten sich vollkommen anders. Beim Mai ist erstaunlich, dass er – wie aus der nicht WI-bereinigten Grafik 2 ersichtlich -, seit 105 Jahren, also ab dem vorletzten oberen Wendepunkt bis heute gar keine Erwärmung mehr zeigt. Diese Tatsache ist uns ebenso ein Rätsel wie sicherlich den DWD-Fachleuten in Offenbach, also den naturwissenschaftlich Ausgebildeten, die meist in der 2. Reihe ihre zuverlässige Arbeit erledigen. Die politisch eingesetzte und nicht naturwissenschaftlich ausgebildete Vorstandschaft des DWD schweigt und argumentiert meist gegen ihre eigenen Fakten.

Gehen wir zeitlich noch weiter zurück beim Mai.

Grafik 9: Der Wonnemonat Mai zeigt schon seit Beginn der offiziellen DWD-Messungen nur einen leicht steigenden Verlauf. Unglaublich: Der Maiwärmerekord stammt aus dem Jahre 1889. Im Jahre 1902, also gleich zu Beginn der Betrachtung liegt auch der Mai-Kälterekord, verursacht durch zwei große Vulkanausbrüche am 7. und 8. Mai in Mittelamerika.

Die Feinstaubemissionen der beiden Vulkane verursachten einen Temperaturkältesprung zwischen dem Mai 1901/1902 von 4,5 Kelvin, was die Trendlinie zu Beginn etwas tiefer beginnen lässt. Und: Diese DWD-Temperaturwerte sind nicht wärmeinselbereinigt, sonst würde der Monat Mai sogar eine leicht fallende Trendlinie haben, also eine leichte Abkühlung der Maimonate seit Beginn der DWD-Messreihen. Eine erstaunliche Abkühlung des Wonnemonates Mai seit 1888, die in der freien Natur Deutschlands im Vergleich von heute mit damals selbstverständlich Realität ist. Somit halten wir fest:

Der Monat Mai zeigt in der freien Natur Deutschlands außerhalb der Wärmeinseln seit fast 130 Jahren eine leichte, nicht signifikante Abkühlungstendenz.

Wo ist die behauptete Klimaerwärmung, die angeblich in den letzten Jahren verstärkt zugelegt haben soll und vor der uns der Weltklimavertrag schützen will? Einfache Antwort: Nirgendwo, außer in den Computern der weltweit agierenden Märchenerzähler. Schlimm ist, dass wir diese Scharlatane auch noch finanzieren müssen. Insbesondere die Maitemperaturen entlarven das Geschäftsmodell Klimaerwärmung deutlichst. Die fünf ersten Monate des Jahres haben ihren Temperaturhöhepunkt/Wendepunkt bereits überschritten und kühlen wieder ab. Beim April beginnt gerade die Abkühlungsphase. Den behaupteten verfrühten Frühlingsbeginn in Deutschland kann es nicht geben, weil es keine steigenden Frühlingstemperaturen mehr gibt. Das ist eine eher traurige Entwicklung mit trüben Aussichten. Einzig in den Städten können die Aprilblüher noch punkten. Weil der WI-effekt im April besonders wirkt, verzögert sich die auch in Deutschlands Wärmeinseln beginnende Abkühlungsphase noch. Wir sind ausgesprochene Befürworter des weltweiten Natur- und Umweltschutzes, einen Klimaschutz gibt es nicht. Und ein mehr an CO2 in der Atmosphäre ist ganz im Sinne des Naturschutzes.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Seit 30 Jahren erfolgt laut DWD- Daten die Forsythienblüte in Hamburg immer später.

Bild rechts: Blütenbeginn im Ostalbkreis erst am 5.April. Foto Kowatsch

Die Forsythie ist eine vom Deutschen Wetterdienst benutzte Zeigerpflanze für den Erstfrühlingsbeginn im März Eigentlich ist die Forsythie nicht besonders geeignet als Erstblütenbetrachtung, der DWD hat sie auch nicht ausgesucht, denn er erhielt mehr zufällig die lange Datenreihe. Und mit schöner Regelmäßigkeit behauptet die politisch besetzte Führungsriege des Deutschen Wetterdienstes einen früheren Frühlingsbeginn der Forsythienblüte an der Lombardsbrücke inmitten der großen Wärmeinsel Hamburg. Der immer frühere Beginn sei ein eindeutiger Beweis der Klimaerwärmung, die wiederum ausschließlich CO2 bedingt wäre.

Wir sind der Sache nachgegangen und haben uns zeitraubend die Daten seit 1980 aus einem Diagramm des Hamburger Bildungsservers besorgt. Die vielen uns angebotenen links in das DWD-Archiv endeten im Nichts bzw. auf der ersten Seite der Homepage. Eine einfache telefonische oder mail-Übermittelung beim DWD oder direkt beim Phänologen fand trotz mehrmaliger Anfrage auch nicht statt. Die Daten der letzten vier Jahre mussten wir uns einzeln aus den Tageszeitungen besorgen, wo man jedesmal auch lesen konnte, dass der Blütenbeginn sich verfrüht hätte. 2016 erhielten wir erst nach langem Suchen durch den Hinweis eines EIKE-Lesers.

Abb. 1: Vorsicht, nicht verwechseln, die violette Trendlinie steigt, das bedeutet aber nicht Erwärmung. Auf der linken senkrechten y-Achse sind nicht die Temperaturen aufgetragen, sondern die Kalendertage nach Neujahr. Je mehr Kalendertage, desto später der Forsythien-Blütenbeginn.

Die Überraschung ist groß. Die Hamburger Daten zeigen eine Verspätung seit 1987 und nicht die stets in allen Medien behauptete Verfrühung. Können die weniger naturwissenschaftlich ausgebildeten Reporter der Medien die Diagramme nicht lesen? Eine mögliche Erklärung des Sachverhaltes geben wir am Schluss des Artikels.

Wir stellen hier nur fest: Obwohl die Beobachtungsreihe mitten in der großen Wärmeinsel Hamburg aufgenommen wurde, und damit gar nicht die Bedingungen einer objektiven Beobachtung erfüllt, ist der Blütenbeginn genauso wie wir es bei anderen Frühblühern der freien Fläche beschrieben haben: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/fruehlingsbeginn-in-deutschland-zeitiger-oder-leicht-verspaetet/

Seit 30 Jahren kommt das Frühjahr mit seinen Erstblühern etwas später und nicht früher, freilich bei sehr großer Streuung. Der Blütenbeginn der Forsythie verzögert sich sogar in der großen Wärmeinsel Hamburg.

Der Grund ist einleuchtend und logisch: Die Forsythienblüte verzögert sich, weil die Temperaturen der beiden Vorfrühlingsmonate laut DWD leicht fallend sind. Das zeigt das nächste Diagramm.

Abb. 2: Das Diagramm zeigt den Durchschnitt des Monates Februar und März. Im Spätwinter/Vorfrühling (Februar und März) blieb die von den „Klimamodellen“ vorhergesagte Erwärmung in Deutschland bislang aus. Die zusammengefasste Trendlinie beider Monate ist leicht fallend (nicht signifikant; sehr große Streuung!), sie deutet ein leichtes Kälter werden in den letzten 30 Jahren an.

Sinkende Temperaturen führen in aller Regel zu einem verspäteten Frühlingsbeginn.

Erg: Die vom DWD beobachtete Forsythienblüte der Stadt Hamburg zeigt seit 1987 einen deutlich verspäteten Frühlingsbeginn. Alle Veröffentlichungen in den Medien, dass just dieser Strauch an der Lombardsbrücke immer früher dran wäre, sind falsch.

Zur Vergewisserung suchten wir nach einer weiteren Forsythienreihe und wurden fündig. Der Phänologe Georg von Petersdorff-Campen in Seesen/Kirchberg schickte uns gerne seine eigenen Beobachtungsdaten der Forsythienblüte zu. Der Ortsteil Kirchberg hat 550 Einwohner und liegt südwestlich vom Harz. Bei der folgenden Grafik wieder beachten: Nach oben sind die Tage nach Neujahr aufgetragen. Je höher der Ausschlag, desto später der Blühbeginn. Eine steigende Trendlinie heißt Verspätung des Frühlingsbeginns.

Abb. 3: Seit 30 Jahren erfolgt die Forsythienblüte auch in Seesen/Kirchberg immer später, obwohl die letzten 3 Winter relativ mild waren. Die Beobachtung stimmt mit der Verspätung der Forsythienblüte in Hamburg überein. Wie zu erwarten ist der Blütenbeginn im eher ländlichen Kirchberg gegenüber der großen Wärmeinsel Hamburg allgemein um gut eine Woche später. Datenquelle: Phänologe Georg v. Petersdorff-Campen.

Ergebnis: Auch die Forsythienblüte in Seesen/Harz ist seit 30 Jahren verspätet, ganz wie dies nach dem Temperaturdiagramm 2 der beiden Vorfrühlingsmonate zu erwarten ist.

Ebenso mitbestimmend sind der Photoperiodismus (Tageslänge!) sowie die Sonnenscheindauer und der UV- Anteil im Sonnenlicht (wirkt blühhemmend!), Feuchtigkeit und Nachtfröste sowie trohische Faktoren (Nährstoff- Versorgung im weitesten Sinne). Auch die gestiegene CO2-Konzentration der Luft dürfte in den letzten 3 Jahrzehnten bei Gehölzen die Blühwilligkeit gefördert haben; was indirekt nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit in Richtung einer leichten Verfrühung wirkt. In einem weiteren Frühlingsartikel, dessen Erscheinen für Ende April/Anfang Mai geplant ist, werden wir die Ursachen der Temperaturänderungen im Erst- und Vollfrühlingsmonat April erklären. Wir werden darin auch erklären, warum die Natur wegen sehr milder Winter nicht zwangsläufig aus dem Takt gerät, und warum eine Erwärmung viel mehr Vor- als Nachteile für Flora und Fauna hätte.

Ergebnis: Der Erstfrühling beginnt in Deutschland seit 30 Jahren etwas später. Alle Märzblüher wie Forsythien, Märzenveilchen, Buschwindröschen sind leicht verspätet. Wir führen das hauptsächlich auf die seit 30 Jahren insgesamt etwas kälter werdenden Monate Januar, vor allem aber Februar und den März zurück.

Teil II:

Wie kommt der DWD zu den gegenteiligen Behauptungen bei den Forsythien?

Im Gegensatz zu uns behauptet die Führungsriege und vor allem die Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes das genaue Gegenteil. Der DWD bietet auf seiner Homepage die folgende Grafik für Deutschland an. Das Diagramm beginnt 1951. Die Daten Deutschlands unterscheiden sich geringfügig vom Standort Hamburg/Lombardsbrücke.

Abb. 4: Seit 1951 verfrüht sich die Forsythienblüte in Deutschland. Quelle: http://tinyurl.com/Phaenologische-Jahreszeiten.

Anzumerken ist, dass es seit 1951 keine Beobachtungsreihen von Forsythien in Deutschland gibt, außer einer, nämlich dem Standort Hamburg/Lombardsbrücke. Der DWD hat obige Datenreihe auch durch eine Homogenisierung der Hamburg-Daten auf ganz Deutschland und aus neuzeitlichen Ergänzungen vieler anderer Standorte erhalten.

Kann man insbesondere aus den Hamburger Daten auf einen verfrühten Frühlingsbeginn seit 1951 und auf eine Klimaerwärmung schließen so wie die politische Führungsregie des DWD das stets behauptet? Selbst der DWD-Forsythien-Phänologe Jens Iska-Holtz, der die Hamburg-Daten erstellt, sieht das skeptischer.  Am 4. 3. 2012 hat er gegenüber einem Reporter von "Die Welt" erklärt: "…Dieser Trend zum Immer-früher-blühen (seit 1951) dürfe allerdings nicht allgemein als Zeichen des Klimawandels angesehen werden, sondern sei eine Besonderheit des urbanen Standorts, der andere Bedingungen für die Blüten schaffe. Die Umwelt‘ dieses urbanen Standortes wird ganz wesentlich durch die Stadt und ihre Temperaturen bestimmt…“ http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13901980/Fruehling-ist-wenn-die-Forsythien-bluehen.html .

Hier zeigt sich erneut, dass die Sachkenner die Daten oft anders beurteilen als die politische DWD-Führungsriege, die ständig Beweise einer CO2-erwärmung finden wollen.

Nicht nur die Wärmeinsel Hamburg verfälscht die Datenreihen, sondern auch das Startjahr 1951 in der DWD-Grafik ist entscheidend. Wir haben beschrieben, dass die deutschen Temperaturen der letzten 100 Jahre einen sinusähnlichen Schwingungsverlauf zeigen mit einer Kältedelle in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Und dieses Kälteloch zieht der DWD gerne für seine Betrachtungen heran. So auch bei der Forsythienblüte inmitten der Großstadt Hamburg. Nicht nur die Wärmeinsel Hamburg treibt den Blütenbeginn zeitlich nach vorne wie der DWD-Phänologe zu bedenken gibt, sondern auch das kalte Startjahr 1951 mit den kalten Folgejahren. Die Temperaturen sind heute höher als inmitten des Kältelochs 1951, sie waren es aber auch zu Beginn des 20 Jahrhunderts. Das zeigt uns das nächste Diagramm der beiden Vorfrühlingsmonate Februar und März.

Abb. 5: Aufgetragen ist der Durchschnitt der beiden Monate Febr./März=Vorfrühling. Um die Mitte des letzten Jahrhunderts verhielten sich die beiden Vorfrühlingsmonate genauso wie die anderen Monate. Sie waren kälter als heute, aber auch kälter als zu Beginn des Jahrhunderts. Der Verlauf ist nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes gezeichnet, also nicht einmal wärmeinselbereinigt.

Verlassen wir das Kälteloch als Betrachtungsbeginn. Es wurde wärmer, aber seit über einem Jahrzehnt auch wieder kälter. Der neuzeitliche Wärmehöhepunkt ist überschritten. Wir wollen wissen, seit wann die Forsythienblüte in Hamburg stagniert. Zur Info: der Standort Lombardsbrücke markiert den alten Verlauf der Stadtmauern Hamburgs und ist ein zentraler Ort der heutigen Stadt.

Abb. 6: Seit 1982, also seit 35 Jahren bereits haben wir bei der Forsythienblüte inmitten der Stadt Hamburg eine Stagnation. Der geringe Anstieg der Trendlinie=sehr leichte Verspätung ist nicht signifikant. Nächstes Jahr werden es aber 36 Jahre Stagnation sein. Im Schnitt erfolgt die Forsythienblüte inmitten der Großstadt Hamburg am 79.ten Tag nach Neujahr, das entspricht außer in Schaltjahren dem 20. März.

(Anmerkung: Der Blühtermin für 2016 ist von uns aufgrund Vergleichen mit anderen Beobachtungen auf den 22. März=82 Tage taxiert.)

Es ist bedauerlich, dass eine seriöse Behörde wie der Deutsche Wetterdienst durch eine fehlgeleitete Führungsriege die Deutsche Bevölkerung, aber wohl auch die Medien falsch informiert.

Denn wie in www.wetterspiegel.de, in einem Artikel vom 2.März 2016 über „Die Sprache der Pflanzen –Phänologie“ liest man nahezu überall diese Falschnachricht: „Tatsächlich gibt es bei den jahrelangen Beobachtungen der Blütenentwicklungen einen Trend, der zu einer deutlich früheren Blütenbildung tendiert. Grund dafür sind die milden Winter der letzten Jahre.“

Tatsache ist: Es gibt in den Phänologiedatenreihen der Forsythie auch beim DWD keinen Trend zur früheren Blütenbildung in den letzten Jahren, sondern seit gut 30 Jahren einen Trend zur späteren Blühentwicklung. Durch die drei letzten milden Winter wurde der Trend zur späteren Blüte nur etwas abgebremst.

Gesamt:

  1. 1) Seit 35 Jahren gibt es keine Verfrühung der Forsythienblüte in Hamburg mehr. Seit 35 Jahren ist die Trendlinie eben und zeigt keine signifikante Veränderung. Seit 35 Jahren argumentieren die Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes gegen die eigenen Daten, indem sie stets aufs Neue behaupten, dass die Erstblüte der Forsythie immer früher wäre und der Trend zur weiteren Erwärmung wäre ungebrochen.

2) Bei der kleinen Klimabetrachtungseinheit von 30 Jahren haben wir sogar eine nach oben steigende Trendlinie, die zeigt, dass sich seit 30 Jahren die Forsythienblüte auch in der Stadt Hamburg verspätet hat.

3) Bei einer Betrachtung seit 1951 müsste die richtige Antwort des DWD an die Medien lauten: Der Blütenbeginn des Forsythienstrauches in Hamburg hat sich bis 1980 verfrüht, seit 35/36 Jahren zeigt er eine Stagnation.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler.




Wie der Deutsche Wetterdienst seine Daten einseitig auswertet

Doch in diesem Artikel soll nicht die Höhe der Wärmeinselbereinigung um Vergleichbarkeit herzustellen im Vordergrund stehen, sondern die real vom DWD veröffentlichten Temperaturdaten. Aus diesen Daten liest die Führungsspitze einen Beweis für die angeblich C02-menschengemachte Klimaerwärmung heraus, so auch vor kurzem bei der Presseerklärung am 7. März. Wie das geschieht, soll hier erklärt werden.

Als Beispiel wählen wir die Jahreszeit Winter, zunächst über einen längeren Zeitraum

Grafik 1: Im Diagramm sind die letzten 107 Winter aufgetragen. Es wurde keinesfalls immer wärmer wie der DWD das in seinen Presseerklärungen suggeriert, sondern der Winter hatte zu Beginn des letzten Jahrhunderts einen Höhepunkt, fiel dann kurz nach der Mitte – von 1945 bis 1965- in eine Kältedelle, um sich dann daraus wieder emporzuarbeiten. Momentan sind wir wieder auf einem Höhepunkt, bzw. hinter einem Wendepunkt angelangt.

Eine Frage zur Anregung an den Leser sei erlaubt: Was sind nun die „normalen“ deutschen Wintertemperaturen?

Grundsätzlich ist der Temperaturverlauf aller Jahreszeiten und Monate in den deutschen Temperaturdaten ähnlich. Auch der erste Frühlingsmonat März verhält sich ähnlich, die Kältedelle beginnt nur etwas früher.

Grafik 2: Monat März im gleichen Betrachtungsraum. Auch der März zeigt in den letzten 100 Jahren zwei Temperaturhöhepunkte und eine Kältedelle. Da die Kältedelle etwa fünf Jahre früher war wie bei den drei Wintermonaten, haben wir auch den Wendepunkt in der Gegenwart schon überschritten, die polynome Trendlinie zeigt bereits am Schluss nach unten.

Im Wesentlichen verhalten sich die Deutschlandtemperaturen nach einer sinusähnlihcen Schwingung. Die Kältedelle, also der untere Wendepunkt der Sinusschwingung lag in der Mitte des letzten Jahrhunderts bei manchen Monaten etwas früher, bei anderen wie beim April (hier nicht aufgeführt) etwas später.

Diese Grafik 2 zeigt, dass die stetig zunehmende CO2-Konzentration in der Luft von damals (1920) 0,03% auf heute 0,04% keinen statistischen Zusammenhang zeigt mit dem vom Deutschen Wetterdienst gemessenen Temperaturverlauf. Die leichte CO2-Zunahme kann nicht bis 1960 die Temperaturen erniedrigen, und dann wieder ansteigen lassen. Betrachtet man das Deutsche Jahresmittel ab dem Beginn der 2000er Jahre, also den Zeitraum, in dem die CO2- Konzentration besonders stark gestiegen ist, so zeigt sich praktisch keine Temperaturzunahme mehr:

Grafik 3: Seit dem Beginn der 2000er Jahre stagnieren in Deutschland die Temperaturen- trotz stark steigender CO2- Werte.

Der Trick der CO2-Erwärmungsverkünder

Um das Märchen der sich ständig fortsetzenden und stetig steigenden Erwärmung den Medien und damit den Deutschen zu verkaufen, betreibt die Führungsriege des DWD ein ausgesprochenes Cherry-picking.

  1. Der wahre vom DWD ermittelte Temperaturverlauf wie oben aus den Grafiken ersichtlich, wird nicht erwähnt. Der Sinusverlauf der Temperaturen wird verschwiegen.

  2. Als Startpunkt der Betrachtung nimmt der DWD entweder die Jahrhundertmitte oder die Kältedelle vor 1900 und veröffentlicht dann die linear steigende Trendlinie bis zur Gegenwart. (siehe Grafik 4)

Mit dem international gültigen Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 steht dem DWD derzeit auch noch das Definitionsglück zur Seite, was der DWD als Vergleich nehmen darf. Der Großteil des international gültigen Betrachtungszeitraumes befindet sich noch in der Kältedelle. Bei diesem gewählten Betrachtungsansatz ist diese Aussage vom 7.März dieses Jahres –siehe DWD homepage- „In Deutschland waren 23 der insgesamt 25 Jahre seit 1991 zu warm“ sogar richtig, wobei der Ausdruck „zu warm“ bewusst falsch gewählt ist. Dann müsste man die Kältedelle nämlich als Normaltemperatur für Deutschland ansehen, womit bestimmt niemand einverstanden sein kann.

Diesen Betrachtungstrick des DWD erklären wir nun an einem Beispiel: Mit einem gewählten Startbetrachtungsjahr 1954 in der Kältedelle und einer linearen Trendlinie erscheint dann folgendes Diagramm, aus welchem der DWD und die anderen CO2-Erwärmungsanhänger weitere Prognosetricks ableiten:

Grafik 4: Mit 1954, dem Startjahr der Betrachtung haben wir ein Jahr in der Kältedelle gewählt, die Trendlinie zeigt eine stetige Fortsetzung der Erwärmung. Dabei verschweigt der DWD nicht nur die Kältedelle, sondern er manipuliert auch noch die Zukunftsbetrachtung.

Trick 4: Das Diagramm ist nur eine Momentaufnahme für den gewählten Zeitraum. Die steigende Trendlinie besagt lediglich, dass es in der Gegenwart wärmer ist als in der Jahrhundertmitte.

Trick 5: Der DWD behauptet nun wie alle C02-Erwärmungsgläubigen, dass diese steigende Trendlinie ein Beweis der Zunahme der Kohlendioxidkonzentration in der Luft wäre. Zufällig gleich laufende Trendlinien sind wissenschaftlich aber kein Beweis. Erst durch einen Bestätigungsversuch muss wissenschaftlich eine kausale Beziehung bewiesen werden.

Trick 6: Es wird behauptet, dass sich die Trendlinie auch in den nächsten Jahrzehnten ungebremst fortsetzen würde. Dabei wird meist noch orakelt, dass es auch viel schlimmer kommen könne. Reine Softwarespielereien sollen diese Zufallsbehauptungen dann bestätigen und die Menschen ängstigen.

Dabei weiß jeder Statistiker, dass die Trendlinie nur für den Zeitraum gilt, der im Diagramm ausgewiesen ist. Eine Trendlinie beschreibt somit die Vergangenheit und keine Zukunft. Doch welcher Reporter unserer ideologisierten Medien weiß das schon?

Jede Trendlinie beschreibt einen Zeitraum der Vergangenheit. Da wir schon erklärt haben, dass die Deutschlandtemperaturen über die letzten 110 Jahre nach einer Sinusschwingung verlaufen und wir momentan den jüngsten Wendepunkt bereits überschritten haben, fragen wir uns stets, bei welchem Zeitpunkt vor dem Wendpunkt wir inzwischen wieder angelangt sind.

Wir wollen also wissen, seit wann die Temperaturen auf diesem neuzeitlichen Wendepunkt der sinusähnlichen Temperaturschwingung stagnieren.

Grafik 5: Die Wintertemperaturen stagnieren seit 30 Jahren, obwohl die letzten 3 Winter relativ mild waren. Nächstes Jahr werden es dann 31 Jahre Stagnation sein.

Diese Stagnation, die jeder Monat zeigt –siehe nächste Grafik- wird von der Führungsriege des DWD sogar bestritten und entgegen den eigenen Daten behauptet, der Trend zur Erwärmung sei ungebrochen. Diese Aussage, die erst jüngst in einer persönlichen mail des Pressesprechers Gerhard Lux einem der Autoren gegenüber gemacht wurde, muss man eigentlich als eine glatte Lüge bezeichnen. Wir möchten aber nicht so hart ins Gericht gehen, es könnte sich auch lediglich um einen Mangel an naturwissenschaftlicher Ausbildung handeln.

Ergebnis: Es gibt keine 60jährige kontinuierliche Erwärmung der deutschen Winter, sondern lediglich einen 30jährigen Anstieg aus der Kältedelle heraus und einen 30jährigen Stillstand.

Seit wann stagnieren die Frühlingstemperaturen?

Antwort: seit 27 Jahren, das zeigt die nächste Grafik. Da wir uns mitten im Frühling befinden, kann der Leser dann selbst mitverfolgen wo sich der Frühling 2016 einreihen wird. Das Ergebnis Ende Mai wird mit ziemlicher Sicherheit lauten: Die Frühlingstemperaturen Deutschlands stagnieren seit 28 Jahren.

Grafik 6: Die Frühlingsmonate stagnieren seit 27 Jahren. Zwar stagnieren März und Mai auch seit 30 Jahren, aber der April hatte seine Kältedelle nicht um die Jahrhundertmitte, sondern über 10 Jahre später. Auch der Temperatur-Wendepunkt der Gegenwart war dann gute 10 Jahre später.

Fazit: Die weniger naturwissenschaftlich ausgebildete Führungsriege des DWD muss als Unterorganisation des Verkehrsministeriums und damit der Bundesregierung Beweise für die gegenüber der Bevölkerung behauptete stetige Erwärmung aufgrund einer CO2-Zunahme abliefern. Das ist der eigentliche Grund, weshalb die seit fast drei Jahrzehnten andauernde Temperaturstagnation der Winter- und Frühlingstemperaturen in Deutschland verschwiegen wird.

Wir möchten zum Schluss nochmals betonen, dass alle Daten die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes sind, und damit nicht wärmeinselbereinigt. Sonst wäre die Stagnation je nach Monat oder Jahreszeit um ein bis zwei Jahre länger. Die zunehmenden Wärmeinseleffekte in den deutschen Temperaturreihen erklären auch, weshalb der neuzeitliche Wendepunkt der sinusähnlichen Temperaturschwingung vor etwa 15 Jahren etwas höher liegt als der Wendepunkt vor 100 Jahren.

Kurze Antwort auf unsere Artikelüberschrift:

Der DWD geht bei Temperaturbetrachtungen immer von den beiden Kältedellen um die Jahrhundertmitte des letzten oder gar des vorletzten Jahrhunderts aus.

Die Temperaturdaten des DWD sind nicht wärmeinselbereinigt.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und neutraler Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Frühlingsbeginn in Deutschland – zeitiger oder leicht verspätet?

Bild rechts: Märzenveilchen blühten dieses Jahr erst Ende März. Aprilveilchen wäre dieses Jahr der exaktere Name. Foto Kowatsch

Wann der Frühling mit seinen ersten Boten wie Huflattich, Märzenveilchen, Scharbockskraut und Anemone erscheint, bestimmen vor allem die Temperaturen des letzten Wintermonates Februar und des ersten Frühlingsmonates März. Die Frühblüher könnten nur dann zeitiger erscheinen, wenn auch die Temperaturen in diesen beiden Monaten deutlich wärmer geworden wären. Diese fälschlicherweise in den „Qualitätsmedien“ behauptete Erwärmung zeigen die offiziellen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) jedoch nicht. Diese Temperaturbetrachtungen anhand der Daten des Deutschen Wetterdienstes stehen im Mittelpunkt dieses Artikels. Schauen wir uns zunächst die Temperaturen der beiden Monate Februar/März über einen Zeitraum von 30 Jahren näher an. 30 Jahre sind nach dem WMO- Standard ein klimatisch relevanter Zeitraum. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach zeigen:

Bild 1: Das Ergebnis ist überraschend. Der Monat Februar wurde in den letzten 30 Jahren in Deutschland keinesfalls wärmer. Wir haben eine leicht fallende Trendlinie. Fallende Trendlinien sind das Gegenteil der ständigen Erwärmungsbehauptungen.

Diese Daten des Deutschen Wetterdienstes sind nicht wärmeinselbereinigt. Pflanzen aus den Vorgärten der meist wachsenden und wärmeren Siedlungen oder Ortschaften entwickeln sich schneller als solche in der freien, weniger wärmeinselbeeinflussten Landschaft. Von den etwa 2000 Messstationen des DWD stehen nur wenige in der freien Landschaft, die meisten befinden sich in oder am Rande der Ortschaften und Städte oder gar an den Landebahnen der Flughäfen im Strahl der gut 600 C heißen Flugzeugabgase.

Abb.2: Die Temperaturkurve des ersten Frühlingsmonats März zeigt über die letzten 30 Jahre nur eine sehr geringe, nicht signifikante Erwärmung.

Die CO2-Erwärmungsgläubigen stuften diesen Winter und vor allem den Februar als besonders mild ein. Dieser angeblich steigende Vorfrühlingstrend der letzten Jahre werde anhalten und die „Erwärmungstendenz“ sich beschleunigen, so die Falschmeldungen. Die Realität sieht anders aus. Betrachtet man den Gesamtzeitraum vom 1. Februar bis zum 31. März, so wird klar: Eine Erwärmung gab es im Spätwinter/Vorfrühling während der letzten 30 Jahre nicht (Abb. 3):

Abb. 3: Das Diagramm zeigt den Durchschnitt des Monates Februar und März. Im Spätwinter/Vorfrühling (Februar und März) blieb die von den „Klimamodellen“ vorhergesagte Erwärmung in Deutschland bislang aus. Die zusammengefasste Trendlinie beider Monate ist leicht fallend.

Aber weltweit soll doch dieser Februar neue Rekorde gebracht haben. Das würden sogar die Satellitendaten beweisen. Doch Vorsicht, diese sind gerade in jüngster Zeit noch oben korrigiert worden, um den langjährigen Stillstand per Softwareumschreibung zu beenden.

 Näheres siehe hier: http://www.kaltesonne.de/university-of-alabama-in-huntsville-uah-lehnt-fragwurdige-veranderungen-am-rss-satelliten-temperaturdatensatz-ab/ Die folgende Grafik haben wir aus dem Link entnommen

Abb.4: Globale Temperaturentwicklung seit 1980 laut RSS. In schwarz die Original-Version, in blau die nachjustierte Kurve. Graphik aus Mears & Wentz 2016. Softwaremanipulation zur Bereinigung der tatsächlichen Werte, das kennen wir doch aus einem anderen Bereich.

Bleiben wir bei den Daten des Deutschen Wetterdienstes. Was bedeuten die drei ersten Grafiken für die Vegetation und den Frühlingsbeginn in Deutschland?

Die Autoren dieses Artikels verfügen über langjährige Berufserfahrungen auf den Fachgebieten Naturschutz und Pflanzenbau. Sie beobachten die Natur seit vielen Jahrzehnten. Zusätzlich werteten wir Literatur über Frühjahrsblüher und das Erwachen der Vögel und Kröten aus. Auch einige Frühlingskinderlieder und Frühjahrsgedichte sind mehr als hundert Jahre alt. Man kann ihre Aussagen mit der heutigen Realität des Frühlingsbeginns vergleichen.

Die blauen Veilchen werden seit jeher Märzenveilchen genannt, weil sie auch schon damals im März blühten. Wäre der März vor über 100 Jahren kälter gewesen, hätte man sie Aprilveilchen genannt. Auch die Winterlinge heißen so, weil sie oft schon im Januar oder Februar blühen, heute genauso wie in früheren Zeiten.

Für vergleichende Vegetationsbeobachtungen sollte die freie Natur außerhalb der Wärmeinseln an unveränderten Örtlichkeiten bevorzugt werden. Mit Amtsberg-Dittersdorf haben wir sogar einen kleinen Ort mit privater Wetterstation am Fuße des Erzgebirges gefunden, den man zumindest für die letzten 30 Jahre als fast WI-frei bezeichnen kann.

Abb.5. Die braune Trendlinie sind die Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes wie in Grafik 1. Orte wie Amtsberg am Fuße des Erzgebirges, deren Umgebung sich in den letzten 30 Jahren kaum verändert hat, zeigen einen viel stärkeren Abwärtstrend der Februartemperaturen als der Mittelwert der DWD-Stationen.

Ergebnis: In der freien Fläche ist der Februar in den letzten 30 Jahren deutlich kälter geworden. Ohne Bevölkerungswachstum, Industrialisierung und Urbanisierung in die freie Fläche hinein wären die heute in Deutschland gemessenen Februartemperaturen um etwa ein Grad Celsius niedriger.

Den Monat März in Amtsberg im Vergleich zu dem Gesamtschnitt der Stationen des Deutschen Wetterdienstes zeigt das nächste Diagramm. Die DWD-Erhebungen sind in brauner Farbe dargestellt und entsprechen der Abb. 2

Auch der März folgt nicht dem Orakel der Erwärmungsverkünder. Er kühlte sich im WI-armen Standort Amtsberg leicht ab, auch wenn es 2012 und 2014 zwei sehr warme Monate gab. Der März 2016 lag im unteren Drittel der letzten 30 Jahre:

Abb.6 Fast wärmeinselfreie Orte wie Amtsberg-Dittersdorf (blau-violett) haben seit 30 Jahren eine leicht fallende Trendlinie im März.

Ein wichtiger Zeiger für den Beginn des sogenannten „Erstfrühlings“ ist die Laubentfaltung der Wild- Stachelbeere (Ribes uva- crispa). Diese fällt in klimatisch durchschnittlichen Regionen Deutschlands, zu denen auch die Kleinstadt Weimar/Thüringen zählt, meist in den Zeitraum um Anfang März.

Abb. 7: Die ersten, entfalteten Laubblätter der Wild- Stachelbeere zeigen den Beginn des Erstfrühlings an. Foto: Stefan Kämpfe

Einer der beiden Autoren, der Botaniker, Phänologe und Klimaforscher STEFAN KÄMPFE, hat seit 1990 im Park an der Ilm, der wegen seines Denkmalschutzes inklusive seiner näheren Umgebung weitgehend unverändert blieb, den Stachelbeeraustrieb dokumentiert. Zwar gab es im Jahr 2016 den bisher frühesten Laubaustrieb, doch konnte dieser den leichten, seit Beobachtungsbeginn erkennbaren (nicht signifikanten!) Verspätungstrend nicht ausgleichen:

Abb. 8: Achtung: Eine steigende Trendlinie heißt Verspätung. Auf der x-Achse sind die Tage nach Neujahr aufgetragen. In Weimar zeigt sich seit 1990 keine Verfrühung des Wildstachelbeer- Austriebes- im Gegenteil!

Auf den Stachelbeer- Austrieb hat freilich der März fast keinen Einfluss, umso mehr aber das Temperaturniveau der vorangehenden Wintermonate. Trotz eines eher kühlen Januars erfolgte der Austrieb 2016 so zeitig, weil es einen rekordmilden Dezember 2015 gab. In den meisten Fällen bestimmt jedoch das Temperaturniveau der Monate Januar und Februar den Zeitpunkt des Austriebes:

Abb. 9: Geringfügig fallende Temperaturmittelwerte im Januar/Februar an der Station Erfurt/Weimar, etwas späterer Stachelbeeraustrieb. Wegen der großen Streuung sind die Trends nicht signifikant, von einer „Verfrühung“, wie sie viele Klimaforscher vorhergesagt haben, ist jedoch nichts zu sehen.

Im Jahr 2016 „schleppten“ sich Vor- und Erstfrühling auch deshalb so quälend lange hin, weil die wärmende Sonne viel zu selten schien (Februar und März waren sehr sonnenscheinarm). So konnten sich auch Pflanzen an windgeschützten Südhängen diesmal nicht schneller entwickeln. Wegen des extrem milden Dezembers dauerte die Haselblüte in Weimar rekordverdächtige 118 Tage, auch Schwarzerle, Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse, Märzenbecher und die Kornelkirsche blühten anderthalb bis 3 Monate! Pollenallergiker klagten seit Mitte Dezember über Beschwerden, doch ist dies keine Folge des „Klimawandels“, sondern eine Folge der ungünstigen Wetterlagenverteilung: Viel mildes Süd- und Westwetter im Frühwinter, dann kälteres Nordwetter im Spätwinter. Unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/extremes-winterwetter-in-europa-der-waermeinseleffekt-und-das-maerchen-vom-co2-treibhauseffekt-teil-1-die-gegenwaertigen-witterungsextreme-und-wesentliche-hintergruende-der-erwaermung-in-deutschland/ hatten wir über die Ursachen dieser Witterungsextreme berichtet.

Abb. 10: Quälgeist Haselkätzchen: Von den allerersten Blüten (5. Dezember) bis zu den allerletzten (um den 31. März) vergingen diesmal in Weimar rekordverdächtige 118 Tage. Foto: Stefan Kämpfe

Fazit: Der Frühling beginnt seit 30 Jahren etwas später, weil die Temperaturen der Monate Februar und März laut den Temperaturerhebungen des Deutschen Wetterdienstes gleichbleibend oder sogar leicht sinkend sind. Und weil auch die Temperaturen im Winter stagnierten, lässt sich ebenfalls kein zeitigerer Vegetationsbeginn beobachten.

Gehen wir noch 10 Jahre weiter zurück in die Vergangenheit. Da ab dem Jahr 1977 fünf wärmere Märzmonate folgten, ist die Trendlinie des Monates März schon seit 40 Jahren fast ausgeglichen. Würden sich Pflanzen nur nach den Temperaturen richten, dann müsste die Forsythie dieses Jahr den gleichen Blütenbeginn wie um 1977 haben, falls nicht andere Faktoren wie winterharte Züchtungen auf die Pflanzen Einfluss gewonnen haben. In der freien Fläche und im Erzgebirge müsste die Verspätung deutlich erkennbar sein.

Abb. 11: Der erste Frühlingsmonat März zeigt laut Temperaturangaben des Deutschen Wetterdienstes schon seit 40 Jahren eine fast ebene Trendlinie. Die Erwärmung dieses Monates hörte schon vor 40 Jahren fast auf. Der Monat März ist somit der Monat, der am längsten sein Temperaturniveau hält und nicht mehr wärmer wird. Wärmeinselbereinigt würde er sogar eine leichte Abkühlung zeigen.

Wir möchten hier ausdrücklich betonen, dass die CO2-Konzentrationen in dem Zeitraum der letzten 30 bis 40 Jahre besonders gestiegen sind. Die Temperaturen Deutschlands halten sich nicht daran.

Warum können wir gegen die Erwärmungsfalschbehauptungen der Medien und des DWD nicht gerichtlich vorgehen? Die Führungsriege des DWD argumentiert schließlich gegen die eigenen Daten.

Die Antwort zeigt die letzte Grafik. Nahezu jeder Monat verhält sich über einen längeren Zeitraum wie der Monat März. Im letzten Jahrhundert gab es zwei Temperaturhöhen und eine Kältedelle um die Jahrhundertmitte

Abb.12: Um die Mitte des letzten Jahrhunderts war der März genauso wie die anderen Monate kälter als heute, auch kälter als in den 20er Jahren. Die Daten sind die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes, also nicht einmal wärmeinselbereinigt.

Im Zeitraum seit 1911 ist die CO2-Konzentration natürlich ständig gestiegen. Allein diese Grafik zeigt, dass der Erwärmungsglaube CO2-Treibhauseffekt nicht richtig sein kann.

Zum Temperaturvergleich ziehen sowohl DWD als auch die CO2-Erwärmungsgläubigen mitsamt den Medien immer die etwas tieferen Temperaturen der Jahrhundertmitte oder der 60er Jahre als Betrachtungszeitraum heran. Und die waren nun einmal kälter als heute, aber auch kälter als zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Ironischerweise wird dieser Zeitpunkt des Kältelochs auch noch als „Normal“ bezeichnet. Ein Diagramm mit dem Startjahr beispielsweise 1966 zeigt deshalb eine 50ig jährige steigende Trendlinie bis heute. In Wirklichkeit sind es aber ein 20ig -jähriger Anstieg und seit 1987 ein 30ig -jähriger Stillstand bzw. wärmeinselbereinigt ein leichter Abfall. Lohnt es sich deshalb, vor Gericht zu gehen? Denn die Aussage, vor 50 Jahren waren die Winter, einschließlich März kälter als heute, würde sogar stimmen. Verschwiegen wird nur der Stillstand seit 30 Jahren.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, Naturbeobachter und Klimaforscher




Unsere früher ermittelten WI-Werte stimmen auch über einen kürzeren Zeitraum gut mit der fast WI-freien Station Amtsberg überein

Bild rechts: Landschaft um Amtsberg im Erzgebirge. Quelle

Grafik 1: Die von uns berechneten WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen der letzten 125 Jahre

Aufgrund der statistischen Abschätzungen von R. Leistenschneider haben wir auch kürzere Zeiträume als 120 Jahre WI-bereinigt dargestellt. Hier http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/klimawandel-in-deutschland-teil-2-real-sinken-seit-25-jahren-die-temperaturen/:

Aus den 25 Jahren sind nun drei Jahre später 28 Jahre geworden. Kürzere Zeiträume sind natürlich weniger aussagekräftig, da ein dazukommendes Ausnahmejahr die Trendlinien stark verzerren kann. Auch die nachfolgende Grafik haben wir in früheren Artikeln vorgestellt, um zu zeigen, dass die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen schon seit 28 Jahren stagnieren. Es wird nur in den Wärmeinseln weiter wärmer, dort, wo meist auch die Messstationen stehen. Mit einer allgemeinen Klimaerwärmung aufgrund zunehmender C02-Konzentrationen hat diese Wärmeinselerwärmung, die sich in den letzten 50 Jahren über ganze Regionen ausgedehnt hat, aber auch gar nichts zu tun.

Grafik 2: Der rote Temperaturverlauf ist nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach gezeichnet. Seit 1988 zeigt die Trendlinie einen leicht ansteigenden Temperaturverlauf. Es wurde wärmer seit 1988. Die grüne Trendlinie zeigt unsere WI-Bereinigung der Deutschlanddaten.

Wäre Deutschland genauso geblieben wie 1988, die gleiche Einwohnerzahl, die gleiche Bebauung, derselbe Energieverbrauch und keinerlei Urbanisierung der Landschaft, dann wäre auch keine Zusatzwärme in die Landschaft eingetragen worden. Die Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes würden sich an der grünen Trendlinie orientieren, haben wir stets behauptet.

Die interessierten Leser unserer Artikel haben immer wieder nach Beweisen gefragt und die von Herrn Leistenschneider entwickelte statistische Abschätzungsmethode kritisiert. Grundsätzlich aber wurde dieser flächendeckende historisch sich entwickelnde WI-effekt anerkannt, nur mit der Höhe war man nicht einverstanden. Auch der DWD gibt auf Nachfrage zu, dass seine erhobenen Daten nicht flächendeckend wärmeinselbereinigt sind. Man erhebe die Daten vom heutigen Deutschland und vergleiche mit früher und da gäbe es nun mal eine Erwärmung, meinte der DWD. Die Interpretation der Erwärmung überlasse man anderen.

Gefunden: Vor kurzem haben wir die fast WI-freie Klimastation Amtsberg im Erzgebirge näher vorgestellt: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gefunden-es-gibt-eine-fast-waermeinselfreie-wetterstation-in-deutschland/

Diese Station und deren Umgebung haben sich laut Aussagen des ortskundigen Betreibers seit 1982, dem Bestehen der Messstation, kaum verändert. Wir können nun die theoretischen Werte unserer Grafik 2 mit der Realität Amtsberg überprüfen

Grafik 3: In die roten vom DWD gemessenen und nicht WI- bereinigtenTemperaturen der letzten 28 Jahre haben wir die Daten der Wetterstation Amtsberg in blauer Farbe eingeblendet. Die Trendlinie fällt sogar etwas stärker als die von uns in Grafik 4 theoretisch ermittelte Trendlinie, was wir aber nicht überbewerten wollen.

Wir können jedoch feststellen: Im fast WI-freien Amtsberg wurde es in den letzten 28 Jahren leicht kälter und in Deutschland stagnieren seit 28 Jahren die Jahrestemperaturen. Nur in den großflächigen Wärmeinseln, dort wo die Menschen wohnen und auch die meisten Messstationen des Deutschen Wetterdienstes stehen, wurde es wärmer.

Aus unserer Grafik 1 ist ersichtlich dass in Deutschland zwischen 1950 und 1975 ein kleines „Kälteloch“ vorlag, bzw. die Wiedererwärmung nach 1850 eine längere Pause einlegte. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in welcher durch den Wiederaufschwung nach dem Kriege (die Schornsteine rauchen wieder) der CO2-Ausstoß besonders zugenommen hat. Zunehmende CO2-Konzentration, aber leicht abnehmende Temperaturen, das widerspricht der Logik einer konstanten CO2 bedingten Erwärmung. Uns Klimarealisten ist das nicht neu, wir erklären die ständigen kleinen und größeren Klimaschwankungen mit vielerlei Gründen, die zusammenspielen, meistens aber mit der Sonne, der kosmischen Strahlung und dem dadurch hervorgerufen Bewölkungsgrad, bzw. der Sonnenscheindauer.

Unsere Grafik 1 zeigt, dass in diesem Zeitraum WI-bereinigt die Temperaturen sogar leicht abgenommen hätten, bevor nach 1975 die Erwärmung aus vielerlei Gründen sich wieder fortsetzte. Wenn wir unseren Betrachtungszeitraum über 28 Jahre hinaus verlängern und in kühlere Bereiche gelangen wird logischerweise die Trendlinie von einer unmerklich fallenden in eine Gerade und dann in einen leichten Anstieg übergehen. Somit stellen wir uns der Frage, auf welchem Temperaturniveau befinden wir uns derzeit, wenn wir mit früher vergleichen. Bei einer Betrachtungszeit über 20 Jahre hinaus ist eine WI-Bereinigung notwendig. Wir verwenden deshalb gleich den fast WI-freien Standort Amtsberg am Fuße des Erzgebirges.

Grafik 4: Erweitern wir die Grafik auf 30 Jahre, dann geht die fallende Trendlinie auch von Amtsberg verloren, denn die Temperaturen kommen aus einem kleinen „Kälteloch“. In der Grafik sind zwei kalte Jahre links dazugekommen.

CO2-Erwärmungsgläubige und auch der DWD argumentieren deshalb gerne mit längeren Betrachtungszeitraumen und behaupten, der Trend zur weiteren Erwärmung sei doch ungebrochen. Die Trendlinie der Jahrestemperaturen würde schon bei 30 Jahren weiter nach oben zeigen. Wie lange noch?

Ist die Station Amtsberg etwa eine Ausnahme und bestätigt nur zufällig unsere theoretisch ermittelten WI-Bereinungswerte? Um den häufig geäußerten Kritiken zu begegnen, die Messwerte von Privatstationen seien erstens fehlerhaft, und zweitens seien die Untersuchungszeiträume von um oder unter 30 Jahren zu kurz für statistisch signifikante Aussagen, haben wir uns auf die Suche nach geeigneten DWD- Stationen begeben. Dabei interessierten uns sowohl besonders ländliche, WI- arme Orte, aber auch solche mit starker Verstädterungstendenz, um anhand direkter Stationsvergleiche einen wesentlichen Teil der WI- Effekte, nämlich den „Urban Heat Island Effect“ (UHI, städtischer Wärmeinseleffekt) nachweisen zu können. Fündig wurden wir bei Frankfurt/Main (Flughafen) als Beispiel für eine stark WI- belastete Station, hauptsächlich durch UHI- Effekte, und Schneifelforsthaus in der Eifel (sehr ländlich, geringe WI- und überhaupt keine UHI- Effekte). Die Werte waren bis 1953 und damit über 63 Jahre verfügbar; der Vergleich der Jahresmittelwerte beider Stationen sieht so aus:

Grafik 5: Die viel stärkere Erwärmung in Frankfurt/Main ist hauptsächlich auf verstädterungsbedingte WI- Effekte (Flughafenausbau, starkes Wachstum bei Einwohnerzahlen und Verkehr) zurückzuführen.

Nun könnten freilich Vertreter der CO2- Erwärmungstheorie argumentieren, der Temperaturanstieg im sehr WI- armen Schneifelforsthaus mit fast 1,5 Kelvin sei ja ebenfalls beträchtlich. Doch welche Ursachen er im Wesentlichen hatte, zeigt unsere letzte Grafik (wir griffen hierbei auf die DWD- Deutschlandmittel zurück, weil für Schneifelforsthaus keine Daten der Sonnenscheindauer verfügbar waren):

Grafik 6: Entwicklung der Deutschland- Mittelwerte der Lufttemperatur, der Sonnenscheindauer und der Häufigkeit aller Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil (jeweils Jahreswerte). Deutschland erwärmte sich insgesamt also etwas schneller, als die WI- arme Station Schneifelforsthaus. Bei jahreszeitbezogener Betrachtung (hier nicht gezeigt) wirkten außer den WI- Effekten im Winter besonders die Häufigkeitszunahme westlicher bis südwestlicher Lagen, im Frühling und Sommer mehr Sonnenschein und südliche Lagen, im Herbst mehr Süd- und Südwestlagen, besonders erwärmend.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Rückblick auf den Januar 2016

Bild rechts: Januar 2016: In Teilen Deutschlands zeitweise recht winterlich, so wie hier im Thüringer Becken. Foto: Stefan Kämpfe

Über die letzten 29 Jahre zeigt sich überraschendes:

Grafik1: Der Wintermonat Januar wurde überhaupt nicht wärmer in den letzten 29 Jahren. Alle deutschen Medienmeldungen der letzten vier Wochen über den Januar waren falsch. Die Trendlinie zeigt eine deutliche Abkühlung. Seit 1988 fallen die Januartemperaturen in Deutschland. Es wird kälter und nicht wärmer.

Und wie gegensätzlich sich die Januar- Temperaturen und die CO2- Konzentration entwickelt haben, zeigt die folgende Grafik am Beispiel der DWD- Station Erfurt/Weimar (der Januar 2016 ist an dieser mit einem vorläufigen Wert von 0,2°C fast normal ausgefallen):

Grafik 2: Temperaturentwicklung in Erfurt (316m). Um sie in einem Diagramm mit der CO2-Konzentration, welche von 351 ppm (1988) auf knapp über 400 ppm (Anfang 2016) am Mauna- Loa- Observatorium gestiegen ist, mussten Indexwerte berechnet werden. Den wärmsten Januar seit 1988 gab es hier 2007 mit +4,4°C, den kältesten 2010 mit minus 5,1°C.

Nun sind diese Messungen des DWD nicht wärmeinselbereinigt. Seit 1988 hat die Bevölkerung Deutschlands leicht zugenommen, vor allem aber wurde überall gebaut, täglich kommen 110 ha an Gebäuden und Straßen hinzu, Heizungen und Autos haben zugenommen und die gesamte in den Molekülen gespeicherte Wärme der fossilen Energieträger dient der Aufheizung der Städte und der freien Landschaft. Neuerdings heizen die „Erneuerbaren Energien“ der freien Landschaft kräftig ein, denn die Windräder verhindern, dass sich nachts eine bodennahe Kaltluftschicht bildet; tagsüber bremsen sie den kühlenden Wind in Bodennähe. Und die Solarpaneele der „Solarparks“ wandeln kaum 10% der Solarenergie in Strom um, absorbieren aber durch ihre dunkle Oberfläche fast alle übrige eintreffende Solarenergie, während die ungestörte, im Januar nicht selten schneebedeckte Landschaft fast alle Solarenergie reflektiert. Diese schleichende, jährlich wachsende Zusatzwärme ist in den DWD-Messdaten verborgen. Könnte man Sie herausrechnen, also um einen Wärmeinselfaktor –WI- korrigieren, dann wäre die Abkühlung noch stärker. Die menschengemachte Zusatzwärme wirkt der Januarabkühlung sogar entgegen, ohne diese Zusatzwärme würde die Trendlinie noch stärker fallen.

Wir fragen uns: Wie hoch ist diese menschengemachte Zusatzerwärmung im Zeitraum der letzten 29 Jahre? bzw. wie stark wäre die Januarabkühlung in Deutschland, wenn sich unser Land in diesem Zeitraum überhaupt nicht durch Menschenhand verändert hätte. Über einen Leser haben wir den Zugriff auf die Station Amtsberg am Fuße des Erzgebirges erhalten. Glücklicherweise scheint dort die Zeit seit fast 30 Jahren stehen geblieben zu sein, so dass wir die Station als fast WI-frei und in einer größeren Umgebung als fast unbeeinflusst bezeichnen können.

Grafik 3: Bei der fast WI-freien Station Amtsberg am Fuße des Erzgebirges in der Nähe von Chemnitz sehen die letzten 29 Januarmonate ähnlich aus wie die DWD-Grafik

Es gibt zu den DWD-Werten für Gesamtdeutschland jedoch zwei Unterschiede:

1.) Der Monat Januar ist gegenüber dem Deutschlandschnitt etwa um 1 Grad kälter.

2.) In der linken Hälfte des Diagrammes, also zu Beginn der Betrachtung lagen die Temperaturen noch näher beieinander, in der rechten Hälfte wird der Temperaturunterschied zwischen Deutschland und Amtsberg größer.

Das führt im Endeffekt dazu, dass die Trendlinie von Amtsberg fallender ist als die von Deutschland. Wie aus den beiden Grafiken ersichtlich, wurde der Januar in Deutschland kälter, aber in Amtsberg noch kälter. Der Unterschied der beiden Trendlinien ergibt eine Größenabschätzung auf den Januar-Wärmeinseleffekt für Deutschland in den letzten 29 Jahren.

Überschlag: Die DWD-Trendlinie ist um 1 K gefallen, die von Amtsberg um 2 K. Demnach beträgt der WI für Deutschlands für den Monat Januar über die letzten 29 Jahre etwa 1 Kelvin, wobei anzumerken ist, dass der Vergleich einer einzelnen Station mit dem „Rastermittel“ des DWD nur grobe Hinweise liefern kann.

Dieser Betrag ist weitaus mehr, als wir, genauer Raimund Leistenschneider aus seiner statistischen Erhebung mit 0,6K für die letzten 35 Jahre für die DWD-Jahresmittelwerte errechnet hat.

Fehlerabschätzung: Nun könnte man natürlich einwenden, dass es sich nur um den Januar handelt, und in diesem Monat wird besonders viel geheizt, ebenso verbrauchen die Autos 30% mehr Sprit und der Stromverbrauch liegt im Januar ebenfalls um 50% höher als in den Sommermonaten. Und jedwede Energie wird am Schluss als Wärme in die Landschaft freigesetzt. Haben wir durch die Auswahl des Monates Januar also cherry- picking betrieben?

Auch lassen wir den Einwand zu, dass sich das Erzgebirge in den letzten 29 Jahren mehr abgekühlt haben könnte als das restliche Deutschland. Diesen Bedenken wollen wir in den nächsten Artikeln selbst nachgehen, indem wir einerseits nach anderen fast WI-freien Stationen im Rest Deutschlands suchen werden, aber auch genauso mit „normalen“ Messstationen Stationen im Erzgebirge vergleichen wollen. Also mit solchen, wo in der Umgebung der angebliche Aufschwung Ost und die blühenden Landschaften, die in der Realität eine Naturzerstörung darstellen, angekommen sind.

Trotzdem waren wir bei unserer Arbeit selbst überrascht, dass sich der in den deutschen Daten versteckte, schleichend anwachsende WI-effekt auf so einfache Weise zeigen lässt, und dass unsere bislang angegebene Größenordnung des WI stimmt. Der DWD gibt inzwischen längst zu, dass seine erhobenen Daten nicht wärmeinselbereinigt sind.

Und wer von den Lesern zum ersten Male von unserem WI-Korrekturfaktor hört und nur staunt, dem sei lediglich gesagt: Dass man die Temperaturen von heute und von früher nicht direkt vergleichen kann.

1.) Ab 20 Jahre Zeitdifferenz braucht man einen WI-Korrekturfaktor.

2.) Der WI-Korrekturfaktor ist umso höher, je größere Zeiträume man betrachtet.

Wir möchten abschließend aber auch betonen, dass die Leiter der Wetterstationen zuverlässig arbeiten, ihre erhobenen Daten sind nicht anzweifelbar. Diese und der DWD in Offenbach können nichts dafür, dass sich Deutschland laufend durch menschliche Eingriffe wärmend verändert. Umso größer dürfte die Überraschung sein, dass der Monat Januar sich trotz dieser WI-Zusatzwärme seit 29 Jahren deutschlandweit sogar abkühlt.

Zu den Medienkatastrophenmeldungen über eine angebliche Erwärmung in diesem Januar in Deutschland sei noch gesagt: Die waren natürlich alle falsch, am Nordpol herrscht Polarnacht und die Eisbären halten Winterschlaf. Die Eisfläche ist auf fast 15 Mio km2 angewachsen und wird sich bis Ende März weiter vergrößern. Der Ausdruck Lügenpresse stimmt auch diesmal weitgehend wieder.

Jedoch fiel der Januar 2016 mit 1,2 C in Deutschland auch nicht übermäßig kalt, sondern durchschnittlich aus. Dabei gab es aber starke räumlich- zeitliche Temperaturkontraste zwischen einem viel kälteren Nordosten und einem insgesamt milden Südwesten, was ebenfalls beweist, dass nicht die CO2- Konzentration, sondern Großwetterlagen und Luftmassen bestimmen, wie warm oder kalt es ist:

Grafik 4: In der ersten Januardekade 2016 herrschten über Deutschland enorme Temperaturgegensätze von 15 Kelvin: Minus 9 Grad an der Oder, plus 5 Grad westlich des Rheins. Bildquelle: wetteronline.de, ergänzt von Stefan Kämpfe

In anderen Teilen der Welt kam es zu neuen Kälterekorden. Darüber wurde sogar kurz in den Medien berichtet:

Dieser asiatische Kälteeinbruch ist bemerkenswert, denn Taiwan und das ebenfalls betroffene Honkong liegen auf einem südlicheren Breitengrad, als Kairo!

Wir fordern unsere Leser auf, anhand unserer Grafiken den Medien vor Ort mitzuteilen, dass der Monat Januar nicht wärmer, sondern seit 29 Jahren kälter wird und dass die Klima-Abkühlung des Monates Januar viel größer wäre, wenn man die schleichend wachsende Zusatzwärme aus den DWD-Daten herauskorrigieren würde.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Gefunden: Es gibt eine fast wärmeinselfreie Wetterstation in Deutschland

Bild rechts: DWD-Wetterstation mitten in der Stadt.

Problematisch wird das Ganze jedoch, wenn die gemessene Erwärmung überwiegend dem „CO2- Treibhauseffekt“ angelastet wird. Die schleichende Erwärmung bei den Messstationen ist jedoch überwiegend eine Folge diverser, miteinander verknüpfter Faktoren, wobei geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und eine höhere, intensivere Sonnenscheindauer besonders an schon WI- belasteten Stationen die WI- Effekte verstärken, weil dort erwärmungsbremsende Faktoren wie Verdunstung, Wolken- und Nebelbildung vermindert sind. Um die Temperaturen mit früher vergleichen zu können, muss man diese schleichende Veränderung aus den Diagrammen herausrechnen. Wir (Leistenschneider, Kowatsch, Kämpfe) haben das getan, die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen über die letzten 125 Jahre sehen dann so aus:

Grafik 1a: WI: Die hier dargestellte WI- Bereinigung (Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, wir gehen von einer Wärmeinselerwärmung von 1,2 K seit 1891 aus. Wir geben den flächenhaften WI-effekt mit einer Streubreite von plus/- 0,3K an.

Grafik 1b: Unsere WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen, die grüne Kurve von 1a. Man sieht deutlich, dass der größte Teil der vom DWD gemessenen Erwärmung der letzten 125 Jahre auf den schleichend steigenden Wärmeinseleffekt zurückzuführen ist. Von der behaupteten angeblichen C02-Erwärmung ist nach der WI-Bereinigung nicht mehr viel übrig geblieben. WI-bereinigt wäre 1934 das wärmste Jahr und nicht 2014. Auch WI-bereinigt haben wir zwischen 1955 und 1980 ein Kälteloch.

Und für den Laien nochmals der Unterschied zwischen WI und UHI:

1) Der UHI vergleicht zwei Messstationen, eine in der Stadt, die andere auf dem Land.

2) Unser flächenhaft sich entwickelnder WI vergleicht nur eine Station mit sich selbst und beschreibt die wärmenden Veränderungen in der Region über einen längeren Zeitraum.

Die interessierten Leser unserer Artikel haben immer wieder nach Beweisen gefragt und die von Herrn Leistenschneider entwickelte statistische Abschätzungsmethode kritisiert. Grundsätzlich aber wurde dieser flächendeckende historisch sich entwickelnde WI-effekt anerkannt, nur mit der Höhe war man nicht einverstanden. Auch der DWD gibt auf Nachfrage zu, dass seine erhobenen Daten nicht flächendeckend wärmeinselbereinigt sind. Man erhebe die Daten vom heutigen Deutschland und vergleiche mit früher und da gäbe es nun mal eine Erwärmung, meinte der DWD. Die Interpretation der Erwärmung überlasse man anderen.

Gefunden: Der Idealfall zur Überprüfung der WI-Größe wäre natürlich eine Region, die sich seit 1891 nicht verändert hätte, mit den gleichen Menschen und dem gleichen Kaiser, den gleichen Gebäuden und derselben Infrastruktur. Und wer lange sucht wird mitunter fündig. So bekamen wir aus der kleinen Gemeinde Amtsberg am Rande des Erzgebirges eine Meldung, dass sich ihr Ort in den letzten 50 Jahren eigentlich gleich geblieben wäre, gleiche Einwohnerzahl, gleiche Häuserzahl, gleich viel Straßen, gleich viele Füchse, gleich viel Gute Nacht. Und seit 1982 gibt es glücklicherweise sogar eine Wetterstation an einem fast gleich gebliebenen Standort. Diese Station liegt am Fuße des Erzgebirges südöstlich von Chemnitz in 425 Metern Höhe:

Bildquelle www.amtsberg-wetter.de. Der rote Punkt markiert die Lage der Privatstation. Die vorhandene Bebauung und die teils gärtnerische, teils agrarische Nutzung sowie ein großes, baumbestandenes Areal blieben seit 1982 nahezu unverändert.

Um zu prüfen, ob die Messwerte vertrauenswürdig sind, haben wir diese zunächst anhand der Jahresmitteltemperaturen mit dem DWD- Mittel für Sachsen und mit der DWD- Station Chemnitz- Stelzendorf, einer typischen DWD- Station in der Nähe, am südwestlichen Stadtrand von Chemnitz unweit dichter Bebauung gelegen, verglichen:

Grafik 2: Sachsen (rot- braune Trendlinie und Verlauf der Einzeljahre) erwärmte sich seit 1982, dem ersten Jahr, in dem in Amtsberg kontinuierlich gemessen wurde, deutlich stärker.

Grafik 3: Auch im Vergleich von Station zu Station zeigt sich eine stärkere Erwärmung der DWD- Werte, hier im 20 Km entfernten Chemnitz (violett).

Als nächstes sollen nun- aus aktuellem Anlass- die vom DWD für Deutschland erhobenen, nicht WI-bereinigten Wintertemperaturen mit denen der fast WI-freien Messstation Amtsberg verglichen werden. Winter sind die Monate Dezember, Januar, Februar. Beginnen wollen wir mit den letzten 30 Jahren, also von 1986 bis 2015.

Grafik 4: Die Winter in Deutschland sind in den letzten 30 Jahren trotz des Auf und Ab insgesamt ausgeglichen. Es gibt keinerlei Trend. Die Daten sind die Originaldaten des DWD, also nicht wärmeinselbereinigt. Und in den letzten 30 Jahren hat sich Deutschland wärmend verändert, denn täglich werden 110 ha der freien Fläche überbaut und beheizt. Der Autoverkehr hat enorm zugenommen, genauso der Flugverkehr. Und der heizt den Messstationen an den Landebahnen kräftig ein.

Dem soll nun zum Vergleich die fast WI-freie Klimastation Amtsberg gegenübergestellt sein:

Grafik 5: Die fast WI-freie Klimastation Amtsberg hat eine fallende Trendlinie. Die Winter wurden dort kälter in den letzten 30 Jahren. Die Trendlinie fällt etwa 0,4K in 30 Jahren. Auf ein Jahrzehnt gesehen wäre dies eine Abkühlung von 0,13 K je Jahrzehnt. Behauptet wurde von den Erwärmungsgläubigen natürlich eine Erwärmung und mit gefälschten Computergrafiken die Erwärmung in den Medien verbreitet. Die Realität ist aber die Wetterstation Amtsberg.

Das Ergebnis dürfte auch die Erwärmungsanhänger überraschen. 30 Jahre ist eine Klimaeinheit und zu Messbeginn hatten wir zwei ausgesprochen kalte Winter, während die Winter am Ende eher zu den milden zählen. Der Vorwurf eines „cherry picking“ scheidet also offensichtlich aus.

Können wir das Ergebnis auf Deutschland übertragen? Wir meinen grundsätzlich ja, WI-bereinigt wurden die Winter in den letzten 30 Jahren kälter in Deutschland. Fraglich ist nur, ob der Abkühlungsfaktor von 0,13K/je Jahrzehnt eher Zufall ist. Deshalb betrachten wir nun einen kürzeren Zeitraum. Schließlich begannen die Panikmeldungen über die angeblich vom Menschen verursachte C02-Erwärmung kurz vor der Jahrtausendwende mit den Meldungen, dass nun die C02-Erwärmung einsetzen werde.

Wir wählen deshalb den Zeitraum ab 1995, also die letzten 21 Winter. Wir möchten hervorheben, dass auch 1996 und 1997, also der Beginn des Betrachtungszeitraumes, besonders kalt war, deutschlandweit und in Amtsberg.

Grafik 6: Die letzten 21 Winter waren laut DWD ziemlich ausgeglichen. Die Trendlinie für Deutschland zeigt eine leichte unbedeutende Steigung von 0,1K in 21 Jahren

Und so sehen die letzten 21 Winter im fast WI-freien Amtsberg aus.

Grafik 7: Wieder haben wir in einer fast WI-freien Umgebung eine fallende Trendlinie, diesmal von etwa 0,6 K in 21 Jahren.

Der Wärmeinselunterschied beträgt zwischen Grafik 7 und Grafik 6 beträgt demnach 0,7K in 21 Jahren. Bei aller Vorsicht erhalten wir wiederum die 0,33 K Abkühlung je Jahrzehnt. Weiter oben haben wir betont, dass wir kein Cherry-picking betreiben, da wir stets Anfangsjahre mit kalten Wintern gewählt haben. Das soll im letzten Beispiel unterbleiben.

Wir nehmen die letzten 18 Jahre als Betrachtungszeitraum, auch deshalb, weil in viel kürzeren Zeiträumen die Wärmeinselerwärmung, also die von Menschen durchgeführte erwärmende Landschaftsveränderung noch nicht so groß ist.

Grafik 8: Die Winter wurden in den letzten 18 Jahren in Deutschland deutlich kälter. Erinnern wir uns an die Vorhersagen eines bedeutenden deutschen Klimaerwärmungsmärchenerzählers: Deutschland wird keine Winter mehr erleben. Das Gegenteil ist die Realität.

Grafik 9: Die Trendlinie in Amtsberg ist etwas stärker fallend wir die Deutschlandlinie. In kürzeren Zeiträumen wirken sich die WI-effekte weniger aus als über längere Zeiträume.

Ergebnisse:

1) Wärmeinselbereinigt sinken die Wintertemperaturen bereits seit 30 Jahren in Deutschland. Das zeigt die fast WI-freie Messstation in Amtsberg

2) Bereits anhand der Wintertemperaturen konnten wir zeigen, dass die Wärmeinselerwärmung bei den Messstationen über 20 Jahre hinaus deutliche Wirkungen auf die vom DWD erfassten Temperaturen zeigt.

3) Daraus schließen wir: Bei Betrachtungszeiträumen über 20 Jahre hinaus braucht man einen WI-Korrekturfaktor um zu wissen, welche Zusatzwärme durch die vom Menschen erzeugte Landschaftsänderung erfolgt.

4 )m Großen und Ganzen konnte bereits bei dieser Minimalauswahl an Vergleichen der von uns in Grafik 1 benutzte WI-Korrekturfaktor absolut bestätigt werden. In weiteren Artikeln werden wir dann weitere Jahreszeiten betrachten und weitere Beispiele einfügen.

Es muss betont werden, dass die hier vorgestellten Ergebnisse nicht abschließend sind und einer weiteren Bestätigung durch mehr Messstationen bedürfen. Allerdings hatten wir schon anhand unserer phänologischen Beobachtungen festgestellt, dass die Erwärmung in der freien Landschaft weitaus weniger dramatisch verlief, als von offizieller Seite stets behauptet wird. Näheres dazu unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/wonnemonat-mai-neuerdings-leicht-unterkuehlt/ und http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-fruehling-beginnt-in-deutschland-seit-fast-drei-jahrzehnten-etwas-spaeter-warum/

Fazit: Gerade die Station Amtsberg zeigt bereits bei den Wintertemperaturen und über einen viel kürzeren Zeitraum als 125 Jahre, dass der von uns beschriebene flächenhafte WI- Effekt erheblich ist.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




2015: Dritter deutlich zu warmer Juli in Folge- (K)ein Menetekel des „Klimawandels“?

Bild rechts: Sommer- Landschaft zwischen Weimar und Erfurt Anfang Juli: Wärme und Sonne gab es im Juli 2015 reichlich, aber nicht durchgängig. Foto: Stefan Kämpfe

Die Aussage, der Juli sei „immer wärmer geworden“ erweist sich aus statistischer Sicht als problematisch. Seit mehr als 25 Jahren wurde er zwar in Deutschland noch etwas wärmer, aber in Zentralengland schon etwas kühler (Abb. 1):

Abb. 1: Wirkte CO2 in Zentralengland etwa kühlend? Dort sanken die Juli- Werte leicht- in Deutschland stiegen sie ein wenig. Die wahren Ursachen dieser insgesamt stagnierenden Temperaturen lassen sich mit der wachsenden CO2- Konzentration nicht erklären.

Weil die CO2- Konzentration im selben Zeitraum um etwa 47ppm und damit wesentlich gestiegen ist, scheidet sie als Hauptursache für die Temperaturentwicklung im Juli aus. Wenden wir uns also plausibleren Ursachen zu.

Höhere Sonnenscheindauer, höhere Sonnenaktivität, eine Häufung wärmerer Großwetterlagen und die AMO

Seit gut 20 Jahren steigen trotz stark zunehmender CO2- Konzentrationen die Juli- Temperaturen in Deutschland nur noch wenig. Diese leichte Erwärmung war unter anderem eine Folge der ebenfalls leicht zunehmenden Sonnenscheindauer. In Zentralengland, wo die Julitemperaturen leicht gesunken sind, nahm auch die Sonnenscheindauer leicht ab. Hier sind nur die Verhältnisse für Deutschland dargestellt:

Abb. 2: Fast völliger Gleichklang von Juli- Temperaturen und Sonnenscheindauer. Der bislang heißeste Juli in Deutschland (2006) wies auch die meisten Sonnenstunden auf. Sehr sonnig waren auch die anderen warmen Juli- Monate 1994,1995, 1999, 2001, 2010 und 2013. Der kälteste Juli seit 1994 (2000) war auch der sonnenscheinärmste; auch der zweitkälteste Juli (2011) verlief sehr trüb. Die stark steigenden CO2- Werte (oberste, grüne Linie) hatten offenbar keinen wesentlichen Einfluss auf die Juli- Temperaturen.

In zahlreichen Arbeiten, unter anderem von H. MALBERG (ehemaliger Direktor des Meteorolog. Instituts der FU Berlin) und VAHRENHOLT/LÜNING (Autoren des Buches „Die Kalte Sonne- warum der Klimawandel nicht stattfindet“) wurde der dominante Einfluss der Sonnenaktivität auf das Temperaturverhalten bewiesen. Unsere dritte Grafik zeigt den langfristigen Einfluss der Sonnenaktivität auf die Juli- Temperaturen. Während die Häufigkeit der Sonnenflecken, welche ein grobes Maß für die Sonnenaktivität darstellen, seit der Mitte des 18. Jahrhunderts lückenlos beobachtet wurde, liegen Temperaturmessungen für Deutschland erst seit 1761 vor. Vertrauenswürdiger sind die Daten der sogenannten „CET- Reihe“ aus Mittelengland, die deshalb mit dargestellt wurde. Weil die Sonnenaktivität vor allem langfristig und mit Verzögerungen auf das Klimageschehen einwirkt, wurden 31ig- jährige Gleitmittel gebildet. Die Reihen beginnen also 1791 (Mittelwert aus 1761 bis 1791) und enden 2014 (Mittelwert aus 1984 bis 2014). Den Gleitmitteln wurden Polynome zweiten Grades angepasst, um den langfristigen Trend zu verdeutlichen:

Abb. 3: Mit einer zeitlichen Verzögerung von wenigen Jahrzehnten folgen die Juli- Temperaturtrends sowohl in Deutschland (oben) als auch in Zentralengland (Mitte) der Sonnenaktivität (unten). Der tendenziell bis nach 1850 abnehmenden Sonnenaktivität folgte besonders in Zentralengland eine leichte Abkühlung; ab der Mitte des 20. Jahrhunderts stiegen zuerst die Sonnenaktivität und danach auch die Juli- Temperaturen.

Der knapp 210- jährige DE VRIES- SUESS- Hauptsonnenzyklus kulminierte um 1795 und erneut 2003, was mit wärmeren Temperaturen einherging. Mit dem Ende des 23. SCHWABE- Zyklus der Sonnenaktivität in den späten 2000er Jahren scheint die Sonne nun wieder in eine Phase sehr geringer Aktivität einzutreten. Das erklärt die weltweite (auch in Deutschland zu beobachtende) Stagnation der Lufttemperaturen (Jahresmittel). Alle Astrophysiker sagen eine für die nächsten Jahrzehnte sehr geringe Sonnenaktivität vorher. Der aktuelle SCHWABE- Zyklus ist einer der schwächsten seit etwa 200 Jahren; möglicherweise fällt der kommende Zyklus 25 fast ganz aus:

Abb. 4: Die Sonnenaktivität im Rhythmus des etwa 11jährigen SCHWABE- Zyklus. Man erkennt die besonders hohen Maxima ab der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der letzte Zyklus Nr. 24 verlief deutlich schwächer, und der kommende Zyklus 25 (rechts am Bildrand, roter Pfeil) könnte extrem schwach verlaufen oder gänzlich ausfallen.

Im Gegensatz zum PIK und dem IPCC, welche behaupten, das Klima für 80 bis 100 Jahre vorhersagen zu können, sind wir zurückhaltender. Wegen der sehr komplexen, unzureichend erforschten Wechselwirkungen trauen wir uns keine Prognose zu. Bezieht man aber den erheblichen Einfluss der Sonnenaktivität und das darauf verzögert reagierende Temperaturverhalten in die Betrachtungen mit ein, so erscheinen eine moderate Abkühlung oder zumindest eine längerfristige Stagnation der Temperaturen im Bereich des sehr Wahrscheinlichen zu liegen. Die gegenwärtig noch oft warmen Juli- Monate sind im Wesentlichen eine Folge der nachwirkenden hohen Sonnenaktivität des späten 20. Jahrhunderts.

Bei einer Betrachtung des Temperaturverlaufs im Juli 2015 fallen sofort die starken Temperaturschwankungen ins Auge. Einer markanten Hitzewelle mit weit über 30°C kurz nach dem Monatsanfang folgte bis zum 9. Juli ein Temperatursturz auf frühherbstliche 17°C. An besonders kalten Orten in Deutschland wurden in der Nacht zum 10.Juli sogar 0°C mit Raureifbildung beobachtet, was nun so gar nicht zur angeblichen „Erwärmungswirkung“ des CO2 passt: http://wetterkanal.kachelmannwetter.com/video-10-juli-2015-hitze-weg-frost-in-der-eifel/

Abb. 5 (Quelle Wetteronline.de): Verlauf der Maximum- Temperaturen in Erfurt vom 23. Juni bis zum 21. Juli. Neben der Sonnenscheindauer (trübe Tage sind meist sehr kühl) bestimmt vor allem die je nach Großwetterlage herangeführte Luftmasse die Temperaturen. Bis nach dem kalendarischen Sommeranfang herrschte noch kaltes Nordwestwetter mit Maxima von 12 bis 15 Grad; dann begann eine zögernde Erwärmung. Um den 04. Juli gelangte auf der Vorderseite eines Tiefs heiße Luft weit aus dem Süden, vom 08. bis zum 10. hingegen auf der Tiefrückseite sehr kühle Luft aus Nordwesten nach Deutschland. Wegen der kräftigen Temperaturschwankungen wurde dieser bisherige Sommer bei wetteronline auch als „Schaukelsommer“ bezeichnet.

Im Juli 2015 zogen häufig Tiefdruckgebiete nach Großbritannien und dann weiter nordostwärts. Dabei gelangte Meereskaltluft zuerst nach England, während Deutschland auf der Vorderseite des Tiefs noch für längere Zeit in einer sehr warmen Süd- bis Südwestströmung lag, doch mit dem Abzug des Tiefs nach Skandinavien kam die kühle Meeresluft auch in Mitteleuropa an:

Abb. 6 (Quelle Wetteronline.de): Wenn ein Tief zunächst zu den Britischen Inseln zieht, kommt die kühle Meeresluft schon in England an, während Deutschland noch von Warmluft profitiert. Oft zieht das Tief aber nordostwärts weiter; dann gelangt die Kaltluft zumindest vorübergehend auch nach Mitteleuropa. Die Häufung dieser und ähnlicher Großwetterlagen erklärt auch, warum der Juli seit gut 25 Jahren in England etwas kühler, in Deutschland aber etwas wärmer wurde.

Diese und ähnliche Großwetterlagen häufen sich seit einigen Jahrzehnten; auch 2013 und 2014 fehlten sie nicht. Der Juli 2013 verlief zu trocken, weil anfangs ein Hoch über den Britischen Inseln und dem Nordmeer mit trockener Luft und viel erwärmendem Sonnenschein dominierte; erst später trat dann eine Südlage auf. 2014 hinterließen langsam aus Südwest heranziehende Tiefs in Mittel- und Süddeutschland enorme Regenmengen, weil ihnen ein blockierendes Hoch über Nordeuropa den raschen Abzug verwehrte, während sie 2015 rasch nach Skandinavien zogen und so einen sehr wechselhaften, aber weniger nassen Monatscharakter verursachten. Die Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen äußert sich also im Verlauf der Lufttemperaturen und auch in der Länge der Sonnenscheindauer. Die Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY lassen sich bis 1881 zurückverfolgen. Seit dieser Zeit stieg im Juli die Häufigkeit erwärmend wirkender Wetterlagen (das sind solche mit einem südlichen Strömungsanteil, darunter das Tief Britische Inseln, dazu alle Lagen mit Hochdruckgebieten über Skandinavien sowie alle Zentralhochlagen einschließlich der Hochdruckbrücken) deutlich:

Abb. 7: Seit 1881 nahm die Häufigkeit erwärmend wirkender Großwetterlagen (untere, rosa Linien) im Juli tendenziell deutlich zu, was auch das Deutschland- Mittel der Julitemperaturen positiv beeinflusste (oben, rotbraun).

Und was könnte die Häufigkeitszunahme der erwärmend wirkenden Großwetterlagen im Juli verursacht haben? Eine Erklärung ist die sogenannte AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation), eine Wassertemperaturschwankung im zentralen Nordatlantik, die alle 50 bis 80 Jahre ein Maximum aufweist. Das letzte Maximum der AMO begann 1995 und dürfte in Kürze enden. Bei höheren Wassertemperaturen ändern sich wahrscheinlich die Luftströmungen, es gibt dann mehr meridionale, darunter besonders mehr südliche Lagen, während zonale Lagen (Westlagen, die im Hochsommer eher kühl ausfallen) seltener auftreten. Mit dem baldigen Ende der AMO- Warmphase dürften die westlichen Lagen aber wieder häufiger auftreten und den Temperaturanstieg im Juli endgültig beenden. Die AMO wird vermutlich auch von der Sonnenaktivität beeinflusst, hier besteht noch erheblicher Forschungsbedarf. Den Zusammenhang zwischen AMO und der Häufigkeit der erwärmend wirkenden Großwetterlagen veranschaulicht die Abbildung 8:

Abb. 8: Mit steigenden AMO- Werten (Wassertemperaturen des zentralen Nordatlantik) nahm im Juli auch die Häufigkeit erwärmend wirkender Großwetterlagen zu.

Wärmeinseleffekte als weitere mögliche langfristige Juli- Erwärmungsursachen, der Juli 2015- kein Rekordmonat, und das Temperaturverhalten des gesamten Sommers sowie der Monate Juni und August- ein Menetekel der Abkühlung?

Auf den nicht nur die größeren Städte und Siedlungen betreffenden Wärmeinseleffekt gingen wir in zahlreichen früheren Arbeiten näher ein und erwähnen ihn nur der Vollständigkeit halber. Viele Messstationen liegen am Rande oder gar inmitten von Siedlungen. Auch die freie Landschaft wurde durch das dichter werdende Straßennetz, Flughäfen, Zersiedlung, Entwässerungsmaßnahmen, die Massentierhaltung und neuerdings durch die ausufernden Solar-, Windkraft- und Biogasanlagen nachhaltig in Richtung einer Erwärmung verändert. Ein gewisser, schwer zu quantifizierender Anteil der langfristigen Juli- Erwärmung ist daher auch diesen WI- Effekten zuzuschreiben. Interessanterweise zeigt der Juli als einziger Sommermonat in Deutschland (noch) einen leichten Erwärmungstrend. Sowohl in Deutschland als auch in Zentralengland stagnieren die Sommertemperaturen nun schon seit mehr als 25 Jahren; die geringen Unterschiede der Trends sind nicht signifikant (unwesentlich):

Abb. 9: Seit 26 Jahren haben sich die Sommertemperaturen sowohl in Deutschland als auch in England kaum verändert.

Die langfristige Häufigkeitsentwicklung zweier gegensätzlicher Strömungsrichtungen, der Großwetterlagen mit Süd- und Nordanteil (Daten mit gewissem Unsicherheitsfaktor bis 1871 vorliegend) zeigt eine markante Zunahme der südlichen Lagen besonders im Sommer, während nördliche Großwetterlagen viel seltener wurden (den 11- jährigen Gleitmitteln wurden Polynome sechsten Grades angepasst; zum Vergleich sind die anderen Jahreszeiten mit dargestellt; die Trendlinie des Sommers wurde fett hervorgehoben):

Abb. 10 und 11: Im Sommer nahm die Häufigkeit südlicher Lagen (obere Abb.) besonders zu, die der (normalerweise) viel sommertypischeren nördlichen Lagen hingegen ab (untere Abb.). Nur der Winter blieb ohne Zunahme südlicher Strömungen; dafür wurden in der kalten Jahreszeit nördliche Strömungen häufiger- eine wesentliche Ursache, warum sich der Winter in Deutschland während der vergangenen fast 30 Jahre leicht abkühlt.

Der bislang sehr wechselhafte Sommer 2015 setzte den aktuellen Trend zu unbeständigen, von Tiefdruckgebieten dominierten Sommern nahtlos fort. Am Barometer war speziell im Juli ein meist deutlich unternormaler Luftdruck bei starken Schwankungen festzustellen. Seit den frühen 1990er Jahren nahm die Zahl der Tage mit Hochdruckeinfluss im Sommer markant ab:

Abb. 12: Seit etwa 20 Jahren „stürzt“ die Häufigkeit der von Hochdruckgebieten beeinflussten (antizyklonalen) Großwetterlagen im Sommer regelrecht ab. Während von den 1880er bis zu den 1980er Jahren bei leicht abnehmender Tendenz meist an etwa 40 bis 55 Tagen antizyklonale Bedingungen in Mitteleuropa herrschten, sind es momentan mit 20 bis 25 Tagen nur noch halb so viele!

Abschließend zeigen wir unter Einbeziehung der deutschen Juni- und Augusttemperaturen, dass es gegenwärtig auch Monate mit mehr oder weniger deutlichen Abkühlungstrends gibt. Unter Gegenwart verstehen wir die Jahre seit dem Erwärmungsstopp kurz vor der Jahrtausendwende:

Abb. 13: Abkühlung im Juni. Auch der Juni 2015 ordnete sich entlang der fallenden Trendlinie ein. Der Juni wird kälter, der Juli wärmer und der August wieder kälter, also 2 zu 1 für die Kälte. Genau das zeigen auch die Sommertemperaturen seit 1998.

Der Juli 2015 erreichte ein vorläufiges Deutschland- Mittel von um die 19,5°C (endgültige Werte lagen zu Redaktionsschluss noch nicht vor, sie werden aber um höchstens 1 bis 3 Zehntelgrad davon abweichen). Damit wurden die Werte der bislang wärmsten Juli- Monate (2006 22,0°C, 1994 21,3°C, 1983 20,4°C, 2010 20,3°C und 1995 20,1°C) deutlich verfehlt. Dieser Juli fiel besonders in Süddeutschland markant zu warm aus; im Norden wurden nur Abweichungen um +1 bis +2,5 Kelvin beobachtet- also genau die umgekehrten Verhältnisse zum Juli 2014.

Abb.14: Der Juli 2015 passt sich nahtlos dem Julierwärmungstrend vor allem in Süddeutschland an. Alle Temperaturangaben sind Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes (2015 reichlich geschätzt) und nicht wärmeinselbereinigt.

Bei einer Wärmeinselbereinigung wäre der Juli- Trend weniger steigend, der des Juni und August deutlicher fallend. Der weiter zunehmende Wärmeinseleffekt in Deutschland – täglich werden bei uns 1,1 km² überbaut- führt zur Abbremsung der Abkühlung an den Messstationen. Jeden Tag werden Straßen neu gebaut, sie sind Wärmebänder, also Heizkörper in der Landschaft, aber noch mehr in den bebauten Gebieten, weil sie die Frischluftschneisen aufwärmen. Die schwarzen Asphaltbänder ziehen sich mit 40°C durch die Landschaft, während nebenan in der Wiese durchaus 24°C gemessen werden, wenn das Gras noch grün ist und die Fotosynthese läuft, dann hält die Verdunstungskälte den Naturboden noch kühl.

Der August: Oft verfrühter Herbstbeginn.

Selbst wenn der August 2015 relativ warm ausfallen sollte, so wird er den vor fast 30 Jahren begonnenen und in der Gegenwart verstärkten Abkühlungstrend nicht umkehren können. Die letzten Augusttage leiten meistens schon zum Frühherbst mit nächtlichen Nebelbildungen in den feuchten Tälern über. Beim Laub der Bäume setzt bereits die erste Gelbfärbung ein.

Abb. 15: Der August verläuft genau gegensätzlich zum Monat Juli und zeigt seit 18 Jahren eine deutlich fallende Trendlinie. Insgesamt führte diese Entwicklung zu einem leicht verfrühten Herbstbeginn in Deutschland. Das ist das Gegenteil der Behauptungen der Computermodelle- die Realität widerlegt die Erwärmungstheorie.

Die Ergebnisse sind auch ohne Wärmeinselbereinigung eindeutig: Die angenehme Erwärmung der letzten zwei Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende ist beendet. Seit 1998 kühlt Deutschland wieder ab. Nur der Juli macht (noch) eine angenehme Ausnahme.

Trotz steigender CO2- Konzentrationen zeigen die offiziellen DWD- Daten in zwei von drei Sommermonaten seit den späten 1990er Jahren Abkühlungstrends; man achte auf die eingeblendete CO2- Kurve in Abb. 15! Das CO2 hat keinen wesentlichen Klimaeinfluss. Das komplizierte Zusammenspiel von Sonnenaktivität, AMO, Großwetterlagen und Sonnenscheindauer bestimmt im Wesentlichen die sommerliche Temperaturentwicklung, überlagert von WI- Effekten.

In der Gegenwart zeigen die offiziellen DWD- Daten folgendes Sommergeschehen:

  1. Der Sommer beginnt im Juni oft verspätet mit empfindlich kühlen Phasen.

  2. Im Juli folgen oft Hitzewellen bei meist sehr unbeständiger Gesamtwitterung.

  3. Der August beendet meist die Sommerhitze und geht zum Monatsende nicht selten schon in den Frühherbst über.

Aus diesen Trends lässt sich freilich nicht viel über die künftige Entwicklung der Juli- und Sommertemperaturen prognostizieren. „Vorhersagen sind schwierig- besonders wenn sie die Zukunft betreffen“- dieser Leitsatz wird von den Prognostikern des IPCC und des PIK allzu oft missachtet. Eines zeigt die gegenwärtige Entwicklung aber deutlich: Die vorhergesagte „katastrophale Erwärmung“ blieb bislang aus.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Abkühlung seit 1998! Warum gibt es hierzulande Hitzerekorde aber keine Kälterekorde?

Bild rechts: Wärmeinsel Berlin-Alexanderplatz (Foto: Bing.com). Viel Beton und wenig Grün bedeuten Aufheizung, besonders an sonnigen Sommertagen. Selbst im vieljährigen Mittel ist es hier deutlich mehr als 1°C wärmer als im ebenfalls nicht ganz unbeeinflussten Berliner Umland gleicher Höhenlage.

Die drei Wintermonate, Dezember, Januar, Februar, werden laut Temperaturstatistik des DWD schon seit fast 30 Jahren kälter, vor allem der Februar hat eine stark abnehmende Tendenz. Darauf haben wir in verschiedenen Artikeln hingewiesen, deshalb beginnt auch der Frühling mit seinen Frühblühern in Deutschland immer später, siehe http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-fruehling-beginnt-in-deutschland-seit-fast-drei-jahrzehnten-etwas-spaeter-warum/

Abb.1: Die Wintertemperaturen fallen laut Angaben des DWD deutlich seit 28 Jahren, die Winter werden kälter in Deutschland.

Logischerweise müssten nun auch die Kälterekorde in Deutschland sich in den letzten 28 Jahren häufen, das ist aber nicht der Fall. Natürlich liegt es auch daran, dass an kalten Tagen keine reißerischen Sondermeldungen in den Medien erscheinen und eiskalte Tage erst gar nicht Erwähnung finden. Und die Erwärmungsgläubigen am Schreibtisch vor dem Heizkörper merken eh nichts davon.

Der eigentliche Grund der fehlenden Kälterekorde ist aber der Wärmeinseleffekt (WI): Grundsätzlich ist dieser im Sommer höher als im Winter, weil die Sonne die betonierten und asphaltierten Flächen aufheizt. Im Winter sind es hauptsächlich die Hausheizungen, der Autoverkehr und die Wärmeabgaben der Industrie und Kraftwerke, die den WI erzeugen. Also eine direkte anthropogen erzeugte Wärme

Fehlende Kälterekorde:

Den kälter werdenden Wintern, der Trend soll bis 2040 anhalten, (siehe http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/kommt-bis-2030-eine-mini-eiszeit-und-hat-die-sonne-zwei-dynamos/)

werden wir einfach mehr Heizenergie einsetzen und somit die Kälte aus den Wohnorten –wo die Messstationen stehen- vertreiben. Kälterekorde im Januar/Februar haben in Deutschland in den Wärmeinseln in der Tat keine Chance mehr, wir heizen die Kälte bei den Messstationen einfach weg. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich die Messstationen auch noch in der Nähe von Heizzentralen oder auf den Dächern von Wetterämtern befinden. In unseren früheren Artikeln über den Wärmeinseleffekt haben wir dafür genügend Beispiele gefunden und beschrieben.

Hitzerekorde im Sommer. Warum?

Trotz zunehmendem WI stagnieren die Sommertemperaturen in Deutschland seit 24 Jahren. In der freien Fläche Deutschlands wird es sogar kälter.

Abb.2: Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes stagnieren die Sommertemperaturen seit 24 Jahren. Zur Jahreszeit Sommer gehören die Monate Juni/Juli und August. Den Sommer 2015 haben wir in der unteren Grafik mit 17,4C eingeschätzt. Die Daten des DWD sind nicht wärmeinselbereinigt. Mit einer WI-Bereinigung hätten wir natürlich eine fallende Trendlinie.

Das zeigt sich auch andernorts- so in Zentralengland, wo die Sommermittel seit nun schon 25 Jahren leicht sinken:

Abb. 3: In Zentralengland („CET-Reihe“) kühlte sich der Sommer seit 1990 geringfügig (nicht signifikant) ab- von Erwärmung jedenfalls keine Spur. Die Erklärung dafür folgt in unserem Juli- Beitrag, der zur Monatswechsel Juli/August erscheinen wird.

Laut DWD nimmt die Zahl der heißen Tage, also der Sommertage und der Tropentage aber eindeutig zu. Darauf hat ein Dr. Höpker von der Landesanstalt für Umweltschutz in der SWR-Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ Anfang Juli ausdrücklich mit einer Statistik der Messstation Karlsruhe hingewiesen. Das war für ihn und den Moderator dann auch gleich der Beweis der sich fortsetzenden Klimaerwärmung und der angeblich immer wärmer werdenden Sommer. Unsere beiden Grafiken, die auf den DWD-Daten aufgebaut sind, wurden erst gar nicht gezeigt, sondern als ein Beweis des Wärmerwerdens diente ein Interview über den heißen Straßenbelag auf der Autobahn A6 auf einer Baustelle mit schwitzenden Arbeitern. Kennt Dr. Höpker etwa die Daten des Deutschen Wetterdienstes nicht? Und 2030 soll es dann in Baden-Württemberg so warm sein wie in der Toskana, so die furchterregende Botschaft an die Zuschauer? Furchterregend? Ironischerweise könnte man fragen, was sollte daran so schlimm sein, wenn diese Vorhersage stimmen würde. Man könnte den teuren Sommerurlaub endlich im eigenen Land verbringen. Das wäre doch wahrlich eine frohe Botschaft an die Zuschauer gewesen.

Und was uns verschwiegen wird: Im Juni 2015 war es zeitweise empfindlich kalt, besonders in Norddeutschland gab es- für diese Jahreszeit ungewöhnlich- mehrfach Bodenfrost, Näheres siehe unter http://www.wetteronline.de/wetterticker?postId=post_331416 und

http://www.wetteronline.de/wetterticker?postId=post_1623002

Kehren wir zurück zur Frage, weshalb die Zahl der heißen Tage zunimmt.

Antwort:

Weil der Juli ein Ausnahmemonat ist, er setzt seine Erwärmung auch nach 1998 fort, davon haben wir kürzlich hier bei EIKE berichtet. Siehe hier 

Auf die Gründe der sich fortsetzenden Julierwärmung werden wir in einem Folgeartikel Anfang August eingehen.

Fazit:

1.) Obwohl die Winter seit 28 Jahren kälter werden, gibt es keine extrem kalten Tage, also keine Kälterekorde mehr in Deutschland, wir heizen die extreme Kälte aus den Wohnsiedlungen raus. Die einfache Formel lautet: Mehr Kälte = mehr Heizung.

2.) Im Sommer gibt es dafür mehr heiße Tage, weil sich die Wärmeinseln um die Messstationen ständig ausbreiten. Die Kühlung der Nacht geht in den Städten und Wohnorten, dort wo die deutschen Messstationen vorwiegend stehen, zunehmend verloren.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler.




Neue Hitzerekorde, trotz Abkühlung seit 1998, warum?

Wie die Grafik 1 zeigt, kühlen seit 1998 die Temperaturen in Deutschland und weltweit wieder ab. Die Daten sind dem Archiv des Deutschen Wetterdienstes entnommen:

Abb1: Seit 1999 haben wir für die Deutschlandtemperaturen eine fallende Trendlinie. Seitdem scheint die Wirkung der Treibhausgase ausgesetzt zu haben. Das Jahr 2015 wird sich bei knapp über 9 Grad einpendeln und den fallenden Trend bestätigen.

Der Juli ist ein Ausnahmemonat.

Ein Jahr besteht natürlich aus zwölf Monaten. Die Jahrestemperaturen werden seit der Jahrtausendwende, bzw. kurz davor zwar kälter, aber nicht alle Monate sind gleichmäßig betroffen. Der Juli ist nun ein ausgesprochener Ausnahmemonat, er hat sich von 1975 bis 1998 erwärmt, er hat aber den Stillstand und in der Gegenwart die Tendenz zum Kühlerwerden nicht mitgemacht. Er behält seine steigende Trendlinie weiter und damit seine Aufwärtstendenz bei. Der Monat Juli hat den Monat August bei den Temperaturen überholt und ist inzwischen zum wärmsten Monat des Jahres in Deutschland geworden.

Verallgemeinert lässt sich sagen: Im Monat Juli ist es in Süddeutschland etwa so warm wie es vor 40 Jahren in Südtirol war.

Unsere Frage war, weshalb nun im Juli immer wieder neue Temperaturrekorde gebrochen werden. Bereits durch die unten stehende Grafik 2 dürfte die Frage geklärt sein.

Grafik 2: Der Monat Juli macht keine Erwärmungspause. Er setzt die Erwärmungstendenz auch nach 1998 fort. Zufälligerweise ist auch die C02-Konzentration in diesem Zeitraum gestiegen, das zeigt die kleine ins Diagramm eingearbeitete Grafik.

Da der Monat Juli auch in der Gegenwart weiter wärmer wird, gibt es natürlich an besonders heißen Julitagen auch immer wieder neue Temperatur- und Hitzerekorde zu vermelden.

Aber noch weitere Gründe sind verantwortlich, weshalb die Anzahl der heißen Tage in Deutschland zugenommen hat. Die Temperaturrekorde treten vor allem dort auf, wo sich die Wärmeinseln um die Messstationen besonders entwickelt haben. Und eben dort, wo die Bebauung um die Orte vor allem in die Frischluftschneisen hineingewandert ist, so dass die nächtliche Abkühlung nicht mehr wirken kann. An solchen Orten sind dann stets neue Temperaturrekorde und ein Überschreiten der 40 C-Marke auch in diesem Juli zu erwarten. Außerdem haben im Juli sowohl die monatliche Sonnenscheindauer als auch die Häufigkeit von Großwetterlagen, die erwärmend wirken, zugenommen, siehe Grafik 3:

Grafik 3: Seit 1951 nahm die Häufigkeit von Großwetterlagen, die warme Luftmassen heranführen oder vor Ort erwärmend wirken, das sind alle Lagen mit Südanteil, dazu Hochdruckgebiete über Mitteleuropa und die Ostlagen (untere, rosa Kurve) deutlich zu; auch die Sonnenscheindauer erhöhte sich (Mitte, gelb).

Wie lange diese Entwicklung noch anhält, lässt sich nicht vorhersagen. Die Sonnenscheindauer erhöhte sich wegen der ab den 1980er Jahren greifenden Luftreinhaltemaßnahmen und der bis in die frühen 2000er Jahre sehr hohen Sonnenaktivität. Die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen werden vermutlich unter anderem auch von der AMO beeinflusst, einer Wassertemperaturschwankung im Nordatlantik, die zwischen 1995 und 2010 ihr Maximum hatte. Da Sonnenaktivität und die AMO in eine Abschwungphase übergehen, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich auch der Juli wieder abzukühlen beginnt. Und mit dem Juli hatte mitunter der Sommer bereits sein kurzes heißes Gastspiel in Deutschland beendet (1999, 2006,2010, 2014). Die tropische Wetterlage ist dann im August oft recht abrupt beendet. Der Warmlufttropfen aus Spanien und Nordafrika ist aufgezehrt. Das muss nicht zwangsläufig jedes Mal so sein- eine Augustprognose 2015 ist damit unmöglich. Anhand der Langzeit- Reihe für Potsdam (Datenquelle: PIK) sieht man aber bei Betrachtung des gesamten „Meteorologischen“ Sommers (Juni, Juli, August) sehr schön den beginnenden Abschwung der AMO- Werte und der Lufttemperaturen; nur die Sonnenscheindauer ist- möglicherweise wegen der Wirkung der Luftreinhaltemaßnahmen- noch nicht rückläufig:

Grafik 4: Bei insgesamt leichtem Anstieg folgen die Sommertemperaturen in Potsdam (rotbraun, Mitte) dem Auf und Ab der AMO (obere, grüne Kurve). In den 2000er Jahren setzte ein leichter sommerlicher Temperaturrückgang ein, weil die wärmeren Juli- Werte die fallenden Juni- und Augusttemperaturen nicht kompensieren konnten.

Dieser einstige Hochsommermonat August verliert zunehmend an wärmender Kraft in Deutschland. Obwohl natürlich die C02-Treibhausgase nachgewiesenermaßen auch im August weiter gestiegen sind, hat doch deren erwärmende Wirkung anscheinend ausgesetzt. Kein einziger der Treibhausgläubigen kann diese Tatsache erklären. Fragen wir mal ironisch: Beweist die Grafik 2 etwa, dass der C02-THE im Juli erwärmend wirkt und dann schlagartig einen Monat später abkühlend wirkt? Aber wie im echten Leben stellen sich Gläubige solche Fragen nicht. Die Wissenschaftslogik wird vom Glauben überdeckt. Überzeugte Gläubige speichern aus diesem Artikel nur die Grafik 2, also die weitere Erwärmung im Juli ab. Die nachfolgende Grafik 5, die abkühlende Trendlinie vom Monat August wird zwar angeschaut, aber im Gehirn nicht abgespeichert, da der Erwärmungsglaube die erfolgreiche Wissensbildung verhindert.

Grafik 5: Der Monat August verhält sich genau umgekehrt wie der Juli. Er zeigt bereits seit 1997 eine fallende Trendlinie. Die C02-Konzentration ist natürlich auch im Monat Augst in den letzten Jahren gestiegen. Die Augusttemperaturen richten sich aber nicht danach.

Ausblick auf den Sommer 2015

Der Juni wird seit 1998 kälter, der Juli wärmer und der August wieder kälter, also 2 zu 1 für die Kälte. Genau das zeigen auch die Sommertemperaturen der drei Monate für die Gegenwart. Alle Temperaturangaben sind Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes und deshalb auch nicht wärmeinselbereinigt. Bei einer Wärmeinselbereinigung wären die Trendlinien natürlich noch fallender. Der weiter zunehmende Wärmeinseleffekt weltweit und auch in Deutschland – täglich werden bei uns 1,1 km2 überbaut- führt zu einer Abbremsung der Abkühlung bei den Messstationen.

Im Sommer ist die Wärmewirkung der betonierten bzw. dunklen Straßenflächen besonders groß. Mit billigen Infrarotthermometern aus dem Baumarkt mag sich jeder davon überzeugen. Hier eine eigene Messung am 05.Juli 2015 um 9 Uhr in der freien Fläche: Luft: 26 C, Anzeige Autothermometer, Geteerter Feldweg 34 C, Wiese, etwa zwei Meter vom Weg entfernt: 21 C.

Jeden Tag werden Straßen neu gebaut, sie sind Wärmebänder, also Heizkörper in der Landschaft, aber noch mehr in den bebauten Gebieten, weil sie die Frischluftschneisen aufwärmen.

Wir haben auf eine Wärmeinselbereinigung der DWD-Daten verzichtet, weil die Ergebnisse auch so bereits eindeutig sind.

Grafik 6: Die drei Sommermonate Juni/Juli und August bilden die Jahreszeit Sommer. Die Grafik zeigt: der Sommer wird kälter in Deutschland. Die Daten sind die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach und deshalb nicht wärmeinselbereinigt. Sonst wäre die Trendlinie noch fallender.

Ergebnisse:

1.) Die Erwärmung dauerte gute 20 Jahre und ging etwa 1998 zu Ende.

2.) Seitdem fallen die Temperaturen in Deutschland.

3.) Der Monat Juli macht eine Ausnahme, er wurde auch nach 1998 weiter wärmer.

4.) Aus diesem Grunde nimmt die Zahl der heißen Tage in Deutschland zu.

5.) Insgesamt wird der Sommer in der Gegenwart trotzdem kälter.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher.




Der WI- Effekt: Eine Bestandsaufnahme Teil 3 und Schluss: Die Umland- Problematik (flächiger WI- Effekt). Mehr Fragen als Antworten

Den Teil 1 finden Sie unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/der-waermeinsel-effekt-eine-bestandsaufnahme-teil-1/

Teil2 unter http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/der-waermeinseleffekt-die-station-frankfurtmain-flughafen-ffm-ein-extremer-erwaermungsfall-teil-2/

Bild rechts: Heißes Nachtleben in Berlin- auch wegen des städtischen Wärmeinsel- Effekts?. Bildquelle: belinferie.net

Eindeutige Quantifizierungen des WI- Effekts bleiben aufgrund der schlechten Datenlage über die Standortumgebungen der einstigen Messstationen und der heutigen schwierig. Die folgende WI-bereinigte Temperaturkurve Deutschlands Abbildung ist daher als Diskussionsgrundlage zu verstehen. Eine gesamte Erwärmungsrate aus UHI und WI- Effekten von etwas mehr als 1 Kelvin seit Beginn regelmäßiger Messungen in Deutschland (1881) ist jedoch als plausibel anzusehen. Die grüne Kurve zeigt, wie der tatsächliche Temperaturverlauf Deutschlands sein könnte, wenn sich unser Land seit 130 Jahren überhaupt nicht verändert hätte, die gleiche Einwohnerzahl und der gleich niedrige Lebensstandard und die Messstationen noch an den gleichen Orten stehen würden wie damals. 

 

Abb. WI: Die hier dargestellte WI- Bereinigung (Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, weil für große Teile Deutschlands (Wald, größere Gewässer, leider auch weite Teile des Offenlandes fernab der Siedlungen) keine seriösen, langjährigen Messreihen vorliegen. Der DWD unterzieht seine Messungen keiner WI- Korrektur.

Die folgende Abbildung ist schon viele Jahrzehnte alt. Sie veranschaulicht die Temperaturverhältnisse in und um Weimar an einem störungsfreien Hochsommertag:


Abb.12 (Quelle: Manfred Salzmann, Die Geografie Weimars und seiner Umgebung, Weimarer Schriften, Stadtmuseum Weimar, 1990): Temperaturprofil in Weimar und Umgebung am Hochsommernachmittag des 10. August 1950. Zwar ist Weimar über 40ig mal kleiner als Berlin, doch auch hier zeigen sich WI- Effekte, die freilich (wie anderswo auch) nur dann so formschön in Erscheinung treten, wenn der Wettercharakter störungsfrei (windschwach und sonnenscheinreich) verläuft. Man achte besonders auf die kühlende Wirkung der Wälder. Während bebaute Areale 29 bis 31°C erreichen, herrschen im offenen Freiland 28 bis 29°C, aber innerhalb der bewaldeten Areale nur 24 bis 27°C. Die (mittlerweile leider nicht mehr existente) Station des Wetteramtes Weimar befand sich am Südwestrand der Stadt im Übergangsbereich zwischen locker bebauten Flächen und einer Kleingartenanlage. Dort herrschten knapp 29°C, was weder der wärmeren Innenstadt noch den kühleren Wäldern entspricht und ist daher ein Kompromiss ist.

Interessant ist in diesem Zusammenhang der bevorzugte Standort der Messstationen. In der weiteren Umgebung der Stadt Weimar (und auch deutschlandweit) findet sich keine einzige DWD- Station, die im Waldesinneren liegt, obwohl Deutschland zu mehr als 30% von Wald bedeckt ist! Freilich, Niederschlags-, Sonnenscheindauer- und Windmessungen wären nur auf großen Waldlichtungen störungsarm möglich, Temperaturmessungen hingegen schon. Trotz dieser Problematik halten wir das Ignorieren eines kompletten Drittels der Oberfläche Deutschlands für bedenklich. Und zwar weniger wegen der Mittelwerte, die sich zu denen des Freilands nur wenig unterscheiden (der Wald ist tagsüber kühler, nachts aber wärmer als das Freiland). Dafür umso mehr wegen der „Rekordjagd“, die uns nach jeder Hitze- oder Kältewelle sensationslüstern in den Medien präsentiert wird. Diese erweckt dann stets den Eindruck, unser Klima werde immer extremer. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich dabei jedoch fast stets um ohnehin zu Extrema neigenden Standorten (ein Paradebeispiel ist der Weinberg Brauneberg- Juffer mit seiner starken, südlichen Hangneigung). Doch auch solche Standorte wie Jena- Sternwarte (dichte Bebauung, UHI- Effekt!) oder Morgenröthe- Rautenkranz (Hochtal im Mittelgebirge, Kälteloch) haben wenig mit den mehr als 70% der Oberfläche Deutschlands zu tun, die als Acker, Grünland, Wald oder Gewässer in Erscheinung treten und überhaupt nicht zu Extremwerten neigen; leider sind sie fast nie Standorte von langjährig und seriös betriebenen Wetterstationen. Um die Frage zu klären, ob und wie sich der WI in der Fläche ausgebreitet hat, bleiben uns also nur die wenigstens einigermaßen ländlichen Stationen, welche meist am Rande von Kleinstädten oder Dörfern stehen. In der folgenden Abbildung wurde der Lineartrend der Jahresmittelwerte der Lufttemperatur aus 3 in Großstädten (Berlin und Potsdam) gelegenen Stationen mit dem Mittelwert- Trend dreier Umland- Stationen seit 1981 verglichen; man erkennt, dass sich das Umland deutlich stärker erwärmt hat:

Abb. 13: Der Trend des jährlichen Temperaturmittels aus den 3 Umland- Stationen Angermünde (56m), Lindenberg (98m) und Seehausen/Altmark (21m) stieg schneller als der des „Großstadt-Mittels“ aus Potsdam (81m), Berlin- Dahlem (51m) und Berlin- Tempelhof (48m).

Die kühleren Umlandstationen könnten sich einerseits wegen übergeordneter Erwärmungsantriebe stärker erwärmt haben, was den Strahlungsgesetzen nach PLANCK entspräche. Die zwei bedeutsamsten Erwärmungsantriebe waren in Mitteleuropa seit 1981 eine längere Sonnenscheindauer und eine Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil, hier am Beispiel des Deutschland- Mittels gezeigt:

Abb. 14: Seit 1981 nahmen sowohl die Sonnenscheindauer als auch die Häufigkeit der Großwetterlagen mit Südanteil zu, folglich stieg auch die Jahresmitteltemperatur in Deutschland leicht an.

Andererseits gibt es auch bei dem WI- Effekt eine Art „Sättigung“, ähnlich der bei den Ertragsgesetzen. Ist eine Örtlichkeit menschenleer oder nur dünn besiedelt, wirken gleich große Einwohnerzunahmen oder Baumaßnahmen viel stärker erwärmend, als in bereits dicht besiedelten Arealen:

Abb. 15: Die Temperatur steigt mit zunehmender Besiedlungsdichte degressiv (Sättigungseffekt).

Das folgende Bildbeispiel aus Hüttlingen, einer eher ländlichen Ortschaft mit knapp 6000 Einwohnern, zeigt, wie sich die Nutzung auch in eher ländlichen Gegenden verändert hat:

Abb. 16 und 17: Hüttlingen 1955 und heute. Beide Fotos entstanden vom selben Standort aus. Der WI- neutrale Teich, umgeben von Wiesen und Gehölzen, wich einer erwärmend wirkenden Werkstatt. (Quelle: Hüttlingen, einst und heute. Kowatsch/Jankowski)

Nach 1945, in Ostdeutschland ab 1990, nahm die Zersiedlung des Umlandes stark zu. Neben neuen Wohngebieten an den Dorfrändern entstanden Gewerbegebiete, Straßen wurden neu gebaut oder verbreitert, Tierzuchtbetriebe (eine nicht zu unterschätzende Wärmequelle!) massiv vergrößert. Und neuerdings wird ganz Deutschland mittels „Solar- und Windparks“ in eine einzige Industrielandschaft verwandelt. Warum gerade „Solarparks“ stark erwärmend wirken, zeigen die folgenden 2 Abbildungen:

Abb. 18 und 19: Während besonders reife Getreidefelder hell aussehen (sie reflektieren einen Großteil des einfallenden Sonnenlichts und bleiben dadurch relativ kühl), sind Solarpaneele sehr dunkel. Sie wandeln nur etwa 10% der einfallenden Sonnenstrahlen in elektrische Energie um, absorbieren aber den übrigen Teil fast ganz, was sie und letztendlich auch ihre Umgebung stärker erwärmt. Bildquellen: thumbs.dreamtime.com (Getreide) und energiepoint.de .

Windparks wirken in zweierlei Hinsicht erwärmend. Sie zerstören die nächtliche Bodeninversion („Kaltlufthaut“), indem ihre Rotoren die Luft durchmischen. In Nabenhöhe herrscht oftmals selbst bei nächtlichem Hochdruckwetter noch leichter Wind, der die Rotoren bewegt und die Luft durchmischt, so dass die Nächte unter solchen Anlagen um einige Zehntelgrad wärmer als in der ungestörten Landschaft sind; außerdem vermindern sie den für die Pflanzen wichtigen Taufall. Am Tage bremsen sie den kühlend wirkenden Wind. Leider gibt es hierzu bislang kaum begleitende Untersuchungen und Forschungsprojekte, denn möglicherweise könnten die Ergebnisse hinsichtlich des „Klimaschutzes“ ernüchternd und damit politisch unerwünscht sein. Zum Abschluss wollen wir noch einen Blick in die freie Landschaft werfen, dorthin, wo keine Messstationen stehen. Dort bleibt uns nur die Naturbeobachtung. Und die zeigt beispielsweise im Frühling nichts Außergewöhnliches. Noch immer ergrünen die Wälder der meisten Regionen Deutschlands erst im Mai wie vor über 150 Jahren. Das sollen vor allem die nächsten Aufnahmen zeigen.

Abb. 20: Diese Aufnahme im Frankenbachtal in Süddeutschland auf 450 m Höhe stammt vom 6. Mai 2015. Das Tal liegt weitab von städtischen Wärmeinseln. Der Blattaustrieb begann erst vor einigen Tagen, also zu Maibeginn. Die Schwarzerlen links sind am 126.Tag des Jahres noch fast blattlos. Leider unterhält der DWD in der freien Fläche keine Messstationen mehr. Unbeheizte Klöster oder freistehende Forsthäuser am Waldrand gibt es nicht mehr.

Abb. 21. Diese Aufnahme wurde am gleichen Tage gemacht. Sie zeigt die Vegetationsentwicklung der kleinen Wärmeinsel Hüttlingen mit 6000 Einwohner, der Ort ist nur 7 km entfernt zum WI-freien Frankenbachtal. Beide Foto-Standorte sind auf 450 m Meereshöhe. Man sieht einen riesigen Unterschied in der Blattentwicklung, selbst zwischen einer kleinen Wärmeinsel und der freien Fläche. Die Bäume im Hintergrund sind bereits in sattem Grün.

Abb. 22: Diese Aufnahme im Frankenbachtal in Süddeutschland stammt vom 19. Mai 2012. Deutlich ist der noch nicht abgeschlossene Blattaustrieb auf den ersten Blick erkennbar. Das Jahr 2012 wies sogar ein zu warmes Frühjahr, gemessen am Langjährigen Deutschland- Mittel, auf, und trotzdem machte erst „der liebe Mai“ die Bäume wieder grün, genauso wie vor über 200 Jahren zu Mozarts Zeiten. Fotos: Kowatsch.

Der Vegetationsvergleich der Bäume im Monat Mai entspricht in der freien Fläche genau unseren Maienliedern. Und die sind über 150 Jahre alt. Als Beispiel sei genannt: „Komm lieber Mai und mache, die Bäume wieder grün“. http://www.youtube.com/watch?v=M_j1il65RY0. Ein noch älteres Lied aus dem 16. Jahrhundert, dem Tiefpunkt der kleinen Eiszeit in Europa beschreibt den Mai ähnlich: „Grüß Gott du schöner Maien, da bist du wiederum hier.“ http://www.youtube.com/watch?v=GZG0gqbIG7w

Das ist ein indirekter Beweis, warum auch in unserer Anfangs-Abbildung WI, die grüne WI-bereinigte Temperaturkurve richtig sein müsste. Deshalb wollen wir diese getrennt hervorheben.

Abb. 23: Hätte sich Deutschland in den vergangenen 130 Jahren überhaupt nicht verändert und würden alle Temperaturmessstationen noch am gleichen Platz stehen, dann würde der gemessene Temperaturverlauf in etwa dem entsprechen, was die grüne Kurve, insbesondere die polynome Trendlinie zeigt. Der WI-bereinigte Temperaturverlauf entspricht weitgehend den Temperaturen in der freien Fläche, dort wo keine Messstationen mehr stehen.

Die Überraschung ist groß. Wir hätten zu Beginn des letzten Jahrhunderts 30 warme Jahre gehabt und dann nach 1945 eine Folge von 30 kälteren Jahren. Das Jahr 2014 wäre auch nicht ein Wärmerekordjahr gewesen, sondern 1934 wäre der Rekordhalter, mit einer einberechneten WI-Fehlertoleranz könnte man auch von einem Gleichstand reden. Und 1996 wäre eines der kältesten Jahre überhaupt gewesen. Die Erwärmung Deutschlands seit 1891 ist somit zum größten Teil auf die ständige Ausweitung der Wärmeinseln zu zusammenhängenden Wärmeregionen zurück zu führen.

Obwohl immer noch täglich 110 ha= 1,1 km2 in Deutschland täglich überbaut werden, steigt der WI-Einfluss der Großstädte langsamer, da die städtischen Stationen einer „WI-Sättigung zugehen“. Deswegen kann man die Temperaturen der letzten beiden Jahrzehnte ohne größere WI-Korrektur miteinander vergleichen. Und für die letzten 18 Jahre stellen wir fest:

Abb. 24: Trotz des sehr warmen Jahres 2014 verläuft die Trendlinie der Jahresmitteltemperaturen in Deutschland flach- keine Erwärmung seit 18 Jahren trotz stetig steigender CO2- Werte.

Zusammenfassung: Anhand unserer stationsbasierten Untersuchungen in den Regionen Berlin/Brandenburg und Wien konnten wir UHI- Effekte von mehr als 0,5 bis zu über einem Kelvin im Langjährigen Temperaturmittel nachweisen. Im Januar und April deuten sich besonders hohe, im Herbst besonders geringe UHI- Effekte an. In den letzten Jahrzehnten scheinen sich die Stadt- Umlanddifferenzen zu verringern, was aber nicht auf einen sinkenden WI- Effekt in den Städten hinweist, sondern auf eine beschleunigte Erwärmung von Teilen des Umlands infolge von WI- Effekten und/oder von übergeordneten Erwärmungsantrieben (erhöhte Sonnenscheindauer und häufigere südliche Luftströmungen) hindeutet. Hierzu bedarf es weiterer Untersuchungen, zumal in fast WI- freien Arealen, besonders im Wald, praktisch gar keine langjährigen Temperaturmessungen erfolgen. Die Station Frankfurt/Main (Flughafen) erwärmte sich ungewöhnlich stark aufgrund von WI- und UHI- Effekten.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Wonnemonat Mai: Neuerdings leicht unterkühlt?

Bild rechts: Erfrorener Blütentrieb der Weinrebe im Mai. Bildquelle: rebeundwein.de .

Abb 1: (Quelle der Maitemperaturen DWD, CO2 Mauna- Loa- Werte). Bis in die 1990er Jahre erwärmte sich der Mai, danach kühlte er sich wieder ab, während die Kohlendioxidkonzentration beschleunigt weiter gestiegen ist. Ein deutlicher Zusammenhang besteht hingegen zur im Mai stark erwärmend wirkenden Sonnenscheindauer, die ebenfalls seit etwa 15 Jahren rückläufig ist.

Besonders der Mai gilt als Monat der Freude und des seelischen Wohlbefindens, die Natur ist erwacht. Dieser Monat stimmt uns mit immer bunter werdendem Blütenflor auf den Frühsommer ein. Doch seit dem Höhepunkt der „Kleinen Warmzeit“, der von 1988 bis 1994 dauerte, deutet sich ein Temperaturrückgang im „Wonnemonat“ an (Abb. 2):

Abb. 2: Gegenläufige Entwicklung von CO2- Konzentration und Maitemperaturen seit 1988.

Betrachtet man noch kürzere Zeiträume, so sind leider die Mai- Temperaturen im Vergleich zu den deutschen Jahrestemperaturen besonders stark gesunken. Der Mai wurde in der Gegenwart eindeutig kälter (Abb. 3):

Abb. 3: (Quelle der Maitemperaturen, DWD) Die Maitemperaturen in Deutschland sind seit 1998 viel stärker gefallen als die Jahrestemperaturen. Der Frühling kommt 2015 deutlich später als im Jahre 2000 und die Eisheiligen in der Monatsmitte sind wieder deutlich wahrnehmbar mit Nachtfrösten. (siehe letzte Abb.) Auch der Mai 2015 hat diesen Trend zur Abkühlung fortgesetzt.

Die Tatsache des späteren Frühlings hat jeder gute Naturbeobachter, der seit Jahrzehnten am gleichen Ort lebt, längst wahrgenommen. In der Stadt und in unseren großflächigen Wärmeinseln wie dem Oberrheingraben, dem Rhein-Main-Gebiet oder im Mittleren Neckarraum werden zwar immer noch Ende April die Bäume grün, aber nicht mehr in der freien Fläche, abseits der vom Menschen in den letzten 150 Jahren geschaffenen großflächigen Wärmezonen. Im Mai scheint die erwärmende C02-Wirkung überall ausgesetzt zu haben, siehe Abb.2. Auch manche Tierarten scheinen bereits auf den leichten Abkühlungstrend zu reagieren. Die Mauersegler kehrten in den 1990er und 2000er Jahren nicht selten schon am 30. April nach Weimar zurück; in den vergangenen Jahren aber immer erst um oder kurz nach dem 5. Mai. Auch Ornithologen bestätigen dieses Jahr, Schreiadler und Kurzfangsperber kommen immer später.

In einem früheren Artikel hatten wir beschrieben, dass die Monate Dezember, Januar, Februar und März schon seit fast drei Jahrzehnten kälter werden, nur der April macht eine angenehme Ausnahme. http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-april-zeigt-eine-erfreuliche-erwaermung-auswirkungen-auf-die-vegetation/

Dieser (bislang) noch wärmer werdende April erklärt auch, warum sich die Holunderblüte, welche den Beginn des Frühsommers anzeigt, im Gegensatz zum Erst- und Vollfrühling leicht verfrüht hat (Abb. 4):

Abb. 4: Seit 1990 hat sich in Weimar der Erstfrühling (Stachelbeeraustrieb) verspätet, der Vollfrühling (Apfelblüte) zeigt fast keinen Trend, die ersten Holunderblüten zeigten sich hingegen eher, weil sich nur der April stark erwärmt hat. Die etwas kühleren Maitemperaturen konnten den Beginn der Holunderblüte, die meist so um den 10. Mai (nur in der Innenstadt so früh!) einsetzt, bislang nicht verzögern.

Der Mai indes reiht sich in die fallenden Temperaturtrends der Wintermonate ein. Wie lange die fallende Mai-Trendlinie (Siehe Abb.3) anhält, wissen wir allerdings nicht.

Zum Vergleich sollen nochmals die Gesamtjahrestemperaturen eingeblendet werden:

Abb. 5: Im Jahresmittel stagnieren die Deutschland- Temperaturen seit Ende der 1990er Jahre, im Mai (Abb. 3) gingen sie stark zurück.

Der Mai zeigt sogar schon seit fast drei Jahrzehnten eine leicht fallende Trendlinie:

Abb.6: Der Wonnemonat Mai zeigt schon seit fast drei Jahrzehnten eine leichte Abkühlung. Die Daten sind die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes und damit nicht wärmeinselbereinigt. Vor allem beim Mai wäre wegen der bereits sehr starken Sonneneinstrahlung eine WI-Bereinigung über einen 20jährigen Betrachtungszeitraum hinaus notwendig. Wir haben darauf verzichtet, weil die Ergebnisse eh eindeutig sind.

Wie warm oder kalt ist der Mai 2015 nach der Abkühlung seit 1988 tatsächlich?

Der DWD gibt den Mai 2015 mit 12,3 C an. Doch die Stationen des DWD stehen fast alle in den Hotspots der Wärmezonen. In der freien Fläche Deutschlands, dort wo die Wärme aus den Wärmeinseln weniger wirkt, ist in den letzten Jahren der eigentliche Wonnemonat Mai wieder fast so kalt wie zu Mozarts Zeiten, und der lebte bekanntlich in der kleinen Eiszeit. Alle Lieder und Naturbeschreibungen von damals, die den Mai besingen, passen genau in unser Jahrzehnt und geben den Vegetationsstand in der freien Fläche Deutschlands, weitab aller flächenhaften Wärmeregionen, exakt wieder. Als Beispiel sei genannt: „Komm lieber Mai und mache, die Bäume wieder grün“. http://www.youtube.com/watch?v=M_j1il65RY0

Ein noch älteres Lied aus dem 16. Jahrhundert, noch vor dem Tiefpunkt der kleinen Eiszeit in Europa, beschreibt den Mai ähnlich: „Grüß Gott du schöner Maien, da bist du wiederum hier.“ http://www.youtube.com/watch?v=GZG0gqbIG7w

Vergleichen wir die Inhalte und Beschreibungen der Lieder und Maigedichte der kleinen Eiszeit mit heute, dann erhalten wir ein erstaunliches Ergebnis für den heutigen Vegetationszustand in der freien Fläche:

Für die freie Fläche Deutschlands, weitab aller vom Menschen geschaffenen Wärmeinseln gilt eine Abkühlungstrendlinie, die fallender ist als die blaue Temperaturkurve der Abb. 2. Es wurde deutlich kälter. Das zeigen auch die Vegetationszustände in der freien Fläche im Monat Mai. Unsere Aufnahmen entstanden im Frankenbachtal, zwischen den Wärmeinselstädten Aalen und Ellwangen, und in Hüttlingen. Beide Standorte liegen gut 400 Meter hoch. Jedem aufmerksamen Naturbeobachter unter den Lesern ist aufgefallen, dass der Monat Mai fast wieder so kalt wurde wie in dem Zeitraum der kleinen Eiszeit. Der Maikäfer braucht nicht in Aprilkäfer umbenannt zu werden, denn im April haben die Bäume in der freien Fläche Deutschlands noch keine Blätter, fast genauso wie zur kleinen Eiszeit.

Bild 7a (oben): Diese Aufnahme im Frankenbachtal in Süddeutschland stammt vom 6. Mai 2015.

Das Tal liegt weitab von städtischen Wärmeinseln. Deutlich ist der fast noch kahle Baumbestand erkennbar. Abb. 7b (unten): Die Situation am gleichen Tag in Hüttlingen, nur wenige Kilometer entfernt bei fast gleicher Höhenlage. Die meisten Gehölze sind grün, weil der WI- Effekt auch in kleinen Ortschaften die Vegetationsentwicklung deutlich sichtbar beschleunigt. Fotos: Kowatsch

Die Temperaturen Deutschlands in den letzten 1100 Jahren waren keinesfalls immer gleich, nicht einmal annähernd. Es gab ausgesprochene, über Jahrhunderte dauernde Warmzeiten, in denen das Leben und die Kultur in Deutschland sich entwickelte, und daneben ausgesprochene Kaltzeiten mit großen Hungersnöten und Revolutionen, in diese sind dann wiederum kältere oder wärmere Jahrzehnte eingebettet. Über diesen langen Zeitraum gesehen bewegen wir uns momentan wieder auf den Durchschnitt zu, der abseits der vom Menschen geschaffenen Wärmeregionen auch bereits wieder erreicht ist.

Abb. 8: Die Welt war schon wärmer. Vor 800 Jahren hatten wir eine angenehme warme Periode mit einem Weinanbau bis nach Schleswig-Holstein und Südschottland. Die Gletscher in den Alpen waren größtenteils abgeschmolzen. Um 1450 begann dann die kleine Eiszeit, die um 1850 ihr Ende fand. Danach erfolgte ein Temperaturanstieg bis knapp vor der Jahrtausendwende, der jedoch größtenteils auf die sich ausbreitenden Wärmeinseln, längere Besonnung und häufigere Südströmungen zurückzuführen ist. Die Messstationen stehen in oder nahe den Siedlungen und Städten. In der freien Fläche Deutschlands, außerhalb der Wärmeinseln, ist es bereits wieder kälter, als die blaue Kurve der Abb.8 zeigt.

Manche Monate wie der Mai haben in der freien Fläche Deutschlands die Durchschnittslinie wieder unterschritten, d.h. kälter als um 1900.

Kehren wir in die freie Fläche, ins Jahr 2013 zurück, in welcher der menschliche Wärmeinseleffekt weniger Wirkung hat.

Bild 9: Das Frühjahr 2013 war noch kälter als 2012. Auch diese Aufnahme zeigt das WI-freie Frankenbachtal am 1.Mai 2013. Die Bäume sind fast kahl. Die Krötenwanderung setzte erst Ende April ein und nicht Mitte März wie noch vor 30 Jahren. Mitte März ist der Weiher noch mit Eisplatten bedeckt, das war 2013, aber auch 2015 so. Die Vegetationsbeschreibungen am Ende der kleinen Eiszeit vor über 150 Jahren geben die derzeitigen Zustände in der freien Fläche realistisch wieder. Besonders in diesem fast 200 Jahre alten Lied: https://www.youtube.com/watch?v=9dwfF3WS9pU . Der Betrachter möge neben der Melodie auch die Bildeinblendungen aus der heutigen Zeit wahrnehmen und mit dem Text aus der kleinen Eiszeit vergleichen.

Wir stellen fest: Neben kleinen Temperaturschwankungen im letzten Jahrhunderte hat sich im Grunde nicht viel in Deutschland verändert. Die jüngste kürze Wärmeperiode („Kleine Warmzeit“), die der Auslöser Klimadiskussion war, endete schon kurz vor der Jahrtausendwende. Seitdem wird es wieder kälter. Neben den Wintermonaten, insbesondere der Februar, ist bei den Frühlingsmonaten vor allem der Wonnemonat Mai kälter geworden.

Das erkennt man selbst an den nicht WI-bereinigten DWD-Temperaturen, was nichts anderes heißt, als dass es auch in den flächigen Wärmeinseln um die Messstationen kälter wurde. Trotzdem wird in den deutschen Medien immer wieder das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend als das wärmste seit den Temperaturaufzeichnungen (seit 1881) vermeldet. Das stimmt natürlich auch, aber nur für die großflächigen Wärmezonen, in denen heute nahezu alle Messstationen stehen.

Deshalb sollen an dieser Stelle nochmals die gemessenen Temperaturen und die WI-bereinigte Temperaturkurve Deutschlands auf den Betrachter wirken:

Abb. 10. Seit 1891 hat sich Deutschland vollkommen verändert, vor allem um die Klimastationen wurde es wärmer. Die DWD-Messstationen messen diese schleichende menschengemachte Zusatzwärme mit. Eine Wärmeinselbereinigung nimmt der DWD nicht vor. Die grüne, nach einem Verfahren von R. Leistenschneider WI-bereinigte Deutschlandkurve zeigt wie die Temperaturen Deutschlands aussehen würden, wenn sich unser Land seit 1891 überhaupt nicht verändert hätte und alle Stationen noch an denselben unveränderten kalten Orten wie damals stehen würden.

Die grüne Kurve gibt den Temperaturverlauf Deutschlands realistischer wieder und nicht die rote. Die rote Kurve gilt aber in den Städten und in den inzwischen großflächigen Wärme-, Ballungs- und Touristenzonen.

Mit einem weiteren Beispiel will ich die Richtigkeit der grünen Temperaturkurve unterstreichen:

Am 1. Juni betrugen die Wassertemperaturen des unbeheizten Naturerlebnisbades meines Heimatortes in Süddeutschland 11 bis 12 Grad. Aufgrund eines technischen Defektes einer Pumpe konnte man nicht Mitte Mai öffnen, was keinerlei Kritik auslöste, denn an Pfingsten waren die Wassertemperaturen aber auch erst 10 Grad. So verschob man die Eröffnung auf den 4. Juni, anstatt wie seit 70 Jahren bereits Mitte Mai. Bei diesem kalten Mai 2015 waren auch die Badeseen und Weiher der Umgebung zu kalt fürs Badevergnügen.

Überraschend ist nur, dass der Deutsche Wetterdienst den Monat Mai für BaWü mit 1,3 Grad über dem Schnitt als zu warm eingestuft hat. Da fragt man sich wie hätte der Mai wohl ausgesehen, wenn er als durchschnittlich oder gar mit leicht unter dem Schnitt vom DWD ermittelt worden wäre. Die veröffentlichten 1,3 Grad zu warm zeigen dem kritischen Leser erneut wie unglaubwürdig diese Temperaturangaben des DWD inzwischen sind und wie unglaubwürdig die behauptete Klimaerwärmung ist. Welche Erwärmung soll bekämpft werden? Etwa die 12 Grad Wassertemperaturen Anfang Juni?  Es wird Zeit, dass diesem Erwärmungsstuss endlich von vernünftigen Menschen ein Ende bereitet wird.

Wir fragen zurecht: Warum merkt das Freibadwasser und die Natur Anfang Juni 2015 nichts von der behaupteten Klimaerwärmung? Manche Bäume wie die Schwarzerlen haben in der freien Fläche außerhalb unserer kleinen Wärmeinsel Hüttlingen erst am 2. Juni ihr volles Blattwerk entwickelt, bis auf die paar, die über die Eisheiligen oder danach erfroren sind und nun neu austreiben müssen.

Der Mai 2015 war in Wirklichkeit so kalt wie zu Mozarts Zeiten in der kleinen Eiszeit und nicht 1,3 Grad zu warm in BaWü. Die grüne WI-bereinigte Deutschlandkurve der Abb. 10, mit einem WI-Korrekturfaktor von 1,2 Grad seit 1891, dürfte eher zu gering angesetzt sein.

Zusammenfassung und Ergebnisse:

1) Wir haben nach 30 jährigen Abkühlung fast wieder die gleichen Mai-Temperaturen wie zur kleinen Eiszeit. Das zeigen die Vegetationsbeobachtungen in freier Natur.

Die Klimaerwärmung war eine kurze Episode und dauerte nur bis kurz vor der Jahrtausendwende.

2) Klimaänderungen auf der Erde sind normale Erscheinungen. Die neutrale Klimaforschung bietet dafür viele Erklärungen und Theorien an. Also viele Ursachen, die gleichzeitig und in Wechselwirkung das Klima beeinflussen.

3) Aber eine Theorie hat sich nun als falsch erwiesen:

Aufgrund der geschilderten Tatsachen muss der Schluss gezogen werden, dass sog. Treibhausgase wie Kohlendioxid entweder gar nicht treibhauswirksam sind oder eine nur sehr unbedeutende Wirkung auf die irdischen Temperaturen haben. Bei der angeblichen Klimaerwärmung mit den dazugehörigen Panikvorhersagen aufgrund des angeblichen Klimakillers CO2 handelt es sich schlichtweg um ein neues deutsches Märchen. Seit 16 Jahren sinken die Jahrestemperaturen in Deutschland, während die CO2-Konzentrationen weiter gestiegen sind. Daraus könnte man allenfalls einen gegenteiligen Zusammenhang ableiten: Mehr CO2 kühlt. Tatsächlich findet diese „negative Treibhaustheorie“ in Russland bereits viele Anhänger.

Die zentrale deutsche Anlaufstelle der Klima- und Panikmärchen befindet sich in Potsdam mit den selbst ernannten Klimakralshütern Schellnhuber und Rahmstorf, die von uns teuer bezahlt werden. PIK Potsdam = Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Es wäre schön, wenn diese Leute uns wenigstens den Trend der Eisheiligen an ihrer eigenen Station in Potsdam erklären könnten. Zukünftig werden wir Klimarealisten auch noch von den „Eisheiligen“ aus Potsdam Unterstützung bekommen.

Abb. 11. Die Eisheiligen sind die Tage vom 11. Bis 15. Mai. In der Grafik ist der Schnitt dieser fünf Tage über die letzten 18 Jahre gezeichnet. Der Trend geht eindeutig zu kälter. Quelle der Daten: Station PIK Potsdam, das Zentrum der deutschen Erwärmungsmärchenerzähler.

Und wie warm war der Mai nun 2015, wo ist er tatsächlich einzuordnen? Aufgrund der vielen von uns aufgezählten Fakten gehen wir davon aus, dass dieser Mai in der freien Fläche einer der kältesten in den letzten 120 Jahren war.

Es wird höchste Zeit, den Umwelt- und Naturschutz anstelle eines fragwürdigen, wissenschaftlich nicht konsensfähigen Klimaschutzes, der sich auf getürkte Messdaten, (Google-Suche: „Climategate“) auf falsche Interpretation der Datenauswertung oder unzuverlässige Computererwärmungsmodelle stützt, wieder weltweit in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen.

Saubere Luft, sauberes Wasser, ein intaktes Ökosystem und freie, nicht überbaute Naturlandschaften kommen den Menschen heute und zukünftig zugute. Umwelt- und Naturschutz ist notwendig, Klimaschutz ist ein erfundenes Geschäftsmodell. Es wird auch Zeit, dass sich die Naturschutzverbände und politischen Parteien endlich von diesem Geschäftsmodell Klimaschutz distanzieren und wieder aktiven Naturschutz betreiben.

Die Schmetterlinge und Bienen sterben in Deutschland nicht wegen des Klimawandels, sondern wegen des Pestizideinsatzes und der Zerstörung der Landschaftsvielfalt. Viele Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, weil die Böden überdüngt sind und die meisten Landschaftsräume zu intensiv oder falsch bewirtschaftet werden. Die Zerstörung ihrer Lebensräume sind der Grund des Artenrückgangs.

Die angebliche Erwärmung Deutschlands seit 130 Jahren ist ein statistischer Auswertungsfehler der DWD-Messdaten. Wir müssen uns auf die Fortsetzung der Abkühlung einstellen.

Josef Kowatsch, unabhängiger Naturbeobachter und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, unabhängiger Naturbeobachter und Klimaforscher