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Hirnlos in die Zukunft?

Mit der Überschrift: „Ein Scheitern Chinas nutzt dem deutschen Maschinenbau“ faßte die FAZ vom 17. 12.2020 die Kernaussage einer neuen Studie zusammen, die gemeinsam von der Bertelsmann Stiftung und dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung jüngst veröffentlicht wurde. Besonderes Interesse an dieser Studie habe der VDMA (Verband Deutscher Maschinen-und Anlagenbau), weswegen die Überschrift dieser Studie auch folgendermaßen lautet:

Was Chinas Industriepolitik für die deutsche Wirtschaft bedeutet. Szenarien für `Made in China` am Beispiel des deutschen Maschinenbaus.

Die Studie ist hier zu lesen. Ihre Aussage ist so simpel wie peinlich, was aber weder den Autoren, noch Politikern wie Friedrich Merz aufzufallen scheint, der sich die daraus folgende Strategie sogar schon zu eigen machte.

Der von der chinesichen Regierung 2015 vorgestellte Entwicklungsplan ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass China vor hat, das Land zu einer führenden Industriemacht zu transformieren. Nach anfänglicher Bewunderung ob solch kühner Ziele, dominiert inzwischen längst die Angst in Deutschland, dass ausgerechnet die Filetstücke der deutschen Wirtschaft, darunter insbesondere der Maschinen-und Anlagenbau, dadurch in Gefahr geraten. Woher kommt diese Furcht?

Zunächst zur Aussage der Studie: Wie alle Studien dieser Art, befaßt sich auch diese mit verschiedenen möglichen Entwicklungswegen. Für den ersten Teil der Szenarien lautet die Fragestellung : Sollten Chinas Entwicklungspläne erfolgreich sein, welche Folgen hätte das für die deutsche Wirtschaft? Der zweite Teil dagegen befaßt sich mit einem eventuellen Scheitern dieser Pläne und den entsprechenden Folgen für die deutsche Wirtschaft.

Konzentriert man sich auf die jeweils extremen Varianten, dann hört sich das so an:

I. „In den Szenarien, die von einem vollen Erfolg der Strategie > Made in China 2025 < ausgehen, sei mit einem signifikanten Markteinbruch deutscher Maschinen-und Anlagenbauer bis ins Jahr 2030 zu rechnen ( Exportvolumen 2030: 13 Milliarden Euro gegenüber 18 Milliarden Euro in 2019).“ Hervorhebung im Original.

II. „Nur in den Szenarien, die von einem Scheitern der > Made in China 25 <-Strategie ausgehen, könne der deutsche Maschinen-und Anlagenbau mit einem langfristig starken Wachstum der Exporte nach China rechnen. So wären Entwicklungen möglich, die bis 2030 fast zu einer Verdopplung des Exportvolumens gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 führen können ( 34 Milliarden Eurp gegenüber 18 Milliarden Euro in 2019).“ Hervorhebung im Original.

Der Analyse folgend, muß zwangsläufig der Schluß gezogen werden, dass eine erfolgreiche Entwicklung Chinas nicht im Interesse der deutschen Wirtschaft liegen kann, sondern nur ihr Scheitern.

Entsprechend sind die Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung: Europa müsse sich mit den USA zu einer konzertierten Anti-China-Strategie verbinden, in deren Folge man auch das Ziel verfolgen solle, wesentliche Komponenten des Maschinen- und Anlagenbaus mit der Klassifizierung „military use“ zu versehen, um damit die Forschungsaktivitäten Chinas erfolgreich einzudämmen zu können.

„Forschungskooperationen mit China seien also nur unter Vorbehalt möglich“.

Arrogant fordert die Studie eine „globale Abschottung“ Chinas zum Zweck der Eindämmung von Handel und Produktion. Es drängt sich geradezu folgende Frage auf: In welches Fahrwasser läßt sich die deutsche Industrie treiben? Hat das jahrzehntelange Bombardement mit grüner Ideologie uns derart um den Verstand gebracht, dass wir unsere industrielle Zukunft nur dann als gesichert sehen, wenn wir zum Scheitern anderer beitragen? Ist die eigene Bereitschaft zu Forschung und Entwicklung schon derart erlahmt, dass wir uns nur unter der Bedingung eine Zukunft vorstellen können, wenn wir die Forschungstätigkeit anderer erfolgreich ruinieren?

Peinliche Fragen tauchen auf, die darauf hindeuten, dass die eigene Politik dringend einer Analyse und Kehrtwende unterzogen werden muß. Denn es pfeiffen die Spatzen längst von den Dächern, dass die viel gepriesene soziale Marktwirtschaft außer auf dem Papier sowieso nicht mehr existiert und inzwischen einer veritablen, von der EU propagierten Planwirtschaft gewichen ist – stellvertretendes Beispiel ist die deutsche Energiewende.

Vielleicht wäre der VDMA besser beraten, die politischen Vorgaben der EU kritisch unter die Lupe zu nehmen, die unter dem Stichwort EU-Taxonomie im Rahmen des „Green Deal“ gerade eine diktatorische Investitionslenkung in unproduktive grüne Bereiche durchdrückten und uns Schlag um Schlag mit neuen Grenzwerten den wirtschaftlichen Spielraum vorschreiben. Wem diese ungeheuerlichen Ereignisse entgangen sind oder wer sich deren Folgen nicht vorstellen kann, der sei an die programmatischen Aussagen von Prof. Hans-Joachim Schellnhuber (Damals noch Vorsitzender des WBGU) erinnert, an denen bisher nicht gerüttelt wurde. Am 15.3.2017 sagte er zu den deutschen Plänen (im Unterschied zu denen Chinas aus dem Jahr 2015) in einem Interview der Deutschen Welle folgendes:

„…… Es ist ziemlich umwerfend – zum Beispiel bis 2030 müssen wir den Verbrennungsmotor auslaufen lassen. Und wir müssen den Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung komplett ausschalten. Bis 2040 müssen wir wahrscheinlich
Beton und Stahl für den Bau durch Holz, Ton und Stein ersetzen….Und tun wir das nicht…. Es wäre das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und ich habe alle Beweise….“

„Von was für Beweisen faselt der eigentlich“, denkt sich jeder aufmerksame Zuhörer dieses bodenlosen Unsinns. Es drängt sich beim Anhören zudem gleich die lustige Frage auf: Liegen wir eigentlich mit den Holzhütten im Zeitplan? Die deutsche mittelständische Industrie, die diesem intellektuellen Abstieg bisher so gut wie nichts entgegen setzte, ist gerade dabei, die Zukunft gänzlich zu verspielen.

Die Bertelsmann-Studie und zeigt einen Grad an Dummheit und Selbstzerstörung auf, der vor dem Hintergrund einer einstmals großartigen deutschen Industrietradition nicht mehr zu tolerieren ist. Unzählige Beiträge unserer Industriegeschichte waren vor allem deswegen herausragend, weil sie zur Vermehrung des Wissens und des Wohlstands in vielen Teilen der Welt beigetragen haben. Nicht zuletzt hatte daran der gute Ruf deutscher Industriegüter seinen Anteil.




Bahnfahren ist Klimaschutz: Tatsächlich? Die falsche Mär vom Öko-Champion

Tatsächlich kommt der Strom für die Hamburger S-Bahn seit dem 1.1. 2010 aus 11 Wasserkraftwerken mit einer Leistung von zusammen 471 Megawatt.  Die bahneigene Tochter DB-Energie GmbH mit Sitz in Frankfurt unterhält in Reichenhall und Kammerl sogar zwei eigene Wasserkraftwerke. Ansonsten wird der Strom aber von E.ON, RWE und der österreichischen Verbund AG bezogen. Der TÜV-Süd zertifiziert seit 2010, dass es sich tatsächlich nur um Strom aus Wasserkraftwerken handelt.

Was es mit der Zertifizierung so auf sich hat und wo die Haken sind, hatten wir bereit in unseren Redaktionsbeiträgen vom 1.7. 2017 (siehe> hier) und vom 15.08.2020 (siehe > hier) deutlich gemacht. Ferner behauptet die Bahn, dass ihre ICE-Züge sowie der Strom in 15 Bahnhöfen ebenfalls zu 100 % aus Ökostrom stammen. Das stimmt. Allerdings muß man wissen, dass der Fernverkehr die kleinste Sparte im DB-Konzern darstellt und dass die Bahn 5.600 Bahnhöfe unterhält.

Zur ganzen Wahrheit gehört eben auch, dass die Bahn Miteigentümer des AKW  Neckarwestheim 2 ist und zu 55 % ihren Strom aus 4 Kohlekraftwerken und 3 fossilen Gaskraftwerken mit einer Gesamtleistung von 4320 Megawatt bezieht.

Darunter das hochmoderne Uniper-Steinkohlekraftwerk Datteln 4, welches in der Lage ist, ausschließlich Bahnstrom mit einer Frequenz von 16,7 Hz über Umformer und Umrichter mit einer Leistung von 413 Megawatt bereitzustellen. Lediglich 30 Megatt Leistung werden aus einem Windpark in Märkisch-Linden (gelegentlich und bei Windflaute nicht) bereitgestellt.

Wir halten das für vernünftig, weil es keinen Sinn macht, in Zukunft ausschließlich auf Ökostrom setzen zu wollen. Denn dann würde die Bahn wegen des volativen Stroms nur noch gelegentlich fahren oder sie müßte wieder verstärkt Dieselloks einsetzen.

Das normale Wechselstromnetz mit 50 Hz kann Bahnstrom mit 16 2/3 Hz nicht liefern, das etwa 7.700 km lange Bahnstromnetz nutzt Fernleitungstrassen mit 110 kV, an der Oberleitung steht 15kV (+20% – 30%) für den Betrieb der Züge bereit. Wenn man den gesamten Stromverbrauch aller 20.000 Züge der Bahn zusammenzählt, dann kommt man auf einen Verbrauch von rd. 27,5 Terrawattstunden pro Jahr. Das sind mehr als 5 % des Stromverbrauchs für ganz Deutschland. (512 Terrawatt in 2019) Insoweit relativiert sich der Wasserstromanteil für die Hamburger S-Bahn in Höhe von 471 Megawatt pro Jahr ganz schnell.

Hochrechnen kann jeder, auch die Bahn. Quelle: DB- integrierter Bericht, Frankfurt 2019

Und noch ein relativierender Hinweis:

Ein ICE der Baureihe 3 benötigt für die Stromaufnahme rd. 5 Megawatt (Anmerkung der EIKE REdaktion: Vermutlich im Mittel). 1 Megawatt werden für die Rückspeisung benötigt. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 170 km/h und 220 Reisenden (=48 % Auslastung) verbraucht ein ICE der Baureihe 3 10,7 kWh auf 100 Streckenkilometer. 40 % entfallen auf die Überwindung des Luftwiderstandes. Bei 300 km/h sind es bereits 80 % der aufzuwendenden Energie. (Kuhne 2015 s.u.)

Mal abgesehen davon, dass wir CO2 für ein überlebenswichtiges Spurengas halten und dieses wiederum wenig Einfluss auf die Klimaerwärmung hat (jedenfalls konnte bisher wissenschaftlich  nicht nachgewiesen werden, dass der Mensch allein hierfür verantwortlich sein soll) und von daher gesehen Reduzierungsstrategien keinen großen Sinn machen, ist das Öko-Versprechen der staatseigenen Bahn eher propagandistisch zu sehen, da nur 60 % der Strecken bisher elektrifiziert sind.

Das Ökoversprechen gilt auch nicht für den Güter- und Nahverkehr und für die zahlreichen sonstigen Liegenschaften einschließlich der bahneigenen Schenker-Spedition. Einstweilen bleibt die grüne Mär vom Ökostrom der Bahn daher nichts weiter als eine große Show.

Und wenn die Bahn zusammen mit der Bundesregierung bis 2038 es tatsächlich schaffen sollte, alle Bereiche mit 100% Ökostrom zu versorgen, dann werden sich drei brennende Fragen erneut stellen: wie soll die Grundlast ohne Bahnstromkraftwerke  sichergestellt werden ? Und wie wird sich das auf die Pünktlichkeit sowie auf die Tarifpolitik auswirken?  Denn Ökostrom ist dreimal so teuer wie konventioneller Strom. Wir sind gespannt.

Bis dahin: gute Fahrt mit „100% Öko“!

Anmerkung der EIKE-Redaktion

Der Beitrag entstammt der Dezember 2020 Ausgabe der Reviekohle-Energienachrichen. Wir danken der Revierkohle und bekunden unsere volle Unterstützung der deutschen Kohleverbrennung. Da zunehmendes CO2 das Pflanzenwachstum und damit die Welternährungsernten erhöht und da bis heute kein wissenschaftlicher Nachweis einer maßgebenden oder gar gefährlichen globalen Erwärmung vorliegt, halten wir alle direkte CO2-Vermeidung oder gar gesellschaftspolitische Vorhaben bis hin zur „großen Transformation“ oder dem „great reset“ als eine neue Art von gefährlichem Sozialismus.

Nach kommunistischem Sozialismus, National-Sozialismus soll es nun offensichtlich in den Öko-Sozialismus gehen. Die Folgen waren und sind stets die gleichen: Abschaffung von Demokratie, Freiheit und konträrer Diskussion bis hin zu brutaler Diktatur. Alle Bewegungen, ob weltlich oder religiös, die absolute Umwälzung planen, haben noch stets mit Mord, Totschlag und unzähligen Opfern geendet.

 

 

Quellenhinweise:

Hamburger Abendblatt vom 27.11.2020;

S-Bahn 4.de, Fahrgastinformation der DB Energie GmbH vom 28.11.2017;

S-Bahn-Aktuell vom 08.12.2019, Hildesheimer Presse vom 11.10.2019; Energieexperten. org vom 05.02.2012;

Stern vom 12.09. 2019;

Horizont.net vom 25.09.2020;

Kupferinstitut.de vom 09.02. 2020;

Gruen. Deutschebahn.com: Wasserkraft ist unser Zugpferd, (Hauspostille Nr. 16 vom Nov. 2020;

Inside-Bahn.de vom 13.11.2019; Kuhne, Manfred: Energieverbrauch von Bahn und Flugzeug, in: airliners.de vom 22.09. 2015;

Integrierter Bericht, Deutsche Bahn (Hrsg.) Frankfurt 2019;

Welt vom 04.12.2009 und 11.09.2019;

Frankfurter Rundschau vom 2.4.2018; Deutsche Welle vom 27.11.2020;

DB Energie GmbH, wikipedia;

Der Spiegel vom 19.11.2020 sowie RK-Redaktion vom 11.12.2020

 

 




Parlamentarische Anhörungen zum EEG und die Ratsherren von Schilda

Kurz zu parlamentarischen Anhörungen aus Sicht des Autors, der sich als insgesamt viermal geladener Sachverständiger zu EEG-Themen in Landesparlamenten und Bundestag öffentlich äußerte. In diesem Beitrag geht es um die jüngste öffentliche Anhörung zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz vom 18.Nov.2020 im deutschen Bundestag, Mitteilungen und Berichterstattung der Bundesregierung dazu hier. Die Anhörenden sind Parlamentarier, welche die Sachverständigen (hier die Liste der geladenen Sachverständigen) unter fachlichen Gesichtspunkten einladen sollten – zumindest dem Demokratieverständnis nach. Konkreter heißt es aber in der Geschäftsordnung des deutschen Bundestags „Zur Information über einen Gegenstand seiner Beratung kann der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz nach § 70 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages öffentliche Anhörungen von Sachverständigen, Interessenvertretern und anderen Auskunftspersonen vornehmen.“ Dass Interessenvertreter beim EEG fast ausschließlich Lobbyisten aus Industrie oder Verbänden sind, braucht nicht betont zu werden. Lobbyismus ist in diesem Beitrag übrigens ausdrücklich nicht negativ besetzt, etwa ebenso wie in den USA, wo man mit Lobbyismus wesentlich entspannter umgeht als bei uns.

Bei der Auswahl der Anzuhörenden seitens der Parlamentarier kann von Neutralität praktisch nicht die Rede sein. Es werden nämlich fast nur Sachverständige gesucht, die beruflich in Industrien oder Verbänden passend zur Parteilinie des einladenden Parlamentariers tätig sind. Was Wunder also, dass bei allen das EEG betreffenden Anhörungen Sachverständige aus der Solar- und Windbranche überwiegen. Dies erklärt ein wenig, warum der Autor bislang ausschließlich von AfD-Parlamentariern eingeladen wurde. Er gehört nämlich keiner Lobbygruppe an (hier seine schriftliche Stellungnahme), würde aber als neutraler Sachverständiger selbstredend Einladungen auch jeder anderen parlamentarisch vertretenden Partei nachkommen. Um den vorgesehenen Zeitrahmen von Anhörungen einzuhalten, werden in der Regel strenge Zeitvorgaben festgesetzt, so auch hier. Maximal vier Minuten für jede Frage inklusive der Antwort waren zugelassen. Viel war das nicht, es ist aber vernünftig, weil es „Vorträge“ von Fragenden und/oder Antwortenden verhindert.

Besonders bemerkenswert in dieser Anhörung war nun, dass sich die Sachverständigen, genauso wie die Ratsherren von Schilda, keineswegs darüber einig waren, wie denn „Licht in Säcke zu verpacken und dann ins Rathaus zu tragen sei“.  Alle Sachverständigen nämlich, der Autor natürlich ausgenommen, sahen engagiert und mit Nachdruck darauf, dass jeweils ihr eigenes Umfeld und ihre eigene Klientel das Beste aus dem großen Umverteilungskuchen des EEG abbekamen. Für Leser, die es vielleicht noch nicht wissen: Das EEG ist pure Umverteilung des vielen Geldes, welches für den wirtschaftlich und versorgungstechnischen Abersinn namens Energiewende bewegt wird. Der detaillierte fachliche Beleg für diese harte Beurteilung findet sich in der schon erwähnten schriftlichen Stellungnahme des Autors. Die Energiewende wird von der derzeitigen Bundesregierung im Wesentlichen mit den „Neuen Energien“ Wind, Energiemais, Sonne planwirtschaftlich und brachial vorangetrieben. Wind(räder) und Energiemais sind umweltschädlich, alle „Neuen Energien“ leiden an zu kleiner Leistungsdichte, und schlussendlich sind Wind und Sonne auch noch wetterabhängig. Diese Defizite sind naturgesetzlich unheilbar.

Die unsoziale Mittel-Umverteilung von unten nach oben ist im EEG zwar nicht explizit genannt, aber eine fast logische Folge, die selbst Einfältigen nicht verborgen bleibt. Die enormen Verbrauchskosten und Ökosteuern der Energiewende treffen nämlich die unteren Einkommensschichten am härtesten, landen aber in den Taschen der EEG-Profiteure und des Staates. Glauben Sie jetzt bitte nicht, dass die EEG-Profiteure nur in der Windrad- und Solarindustrie zu verorten sind! Inzwischen ist eine Parallelwelt von Profiteuren aller Provenienz entstanden, die am großen Umverteilungskuchen EEG ihren Teil abbeißen. Einen kleinen Eindruck aus diesem Spektrum bietet bereits die Liste der Arbeitgeber der geladenen Sachverständigen. Es gehören aber auch Institutionen dazu, an die man vielleicht nicht sofort denkt, wie beispielsweise Fraunhofer-Institute und Industrieunternehmen, die Methoden erforschen, bauen oder betreiben, die zwar hoffnungslos ineffizient und unwirtschaftlich sind, aber grün-ideologischem Regierungswillen entsprechen und somit Profit abwerfen. Die letzte Stufe dieser dem Wettbewerb des freien Marktes entzogenen und mit Subventionen finanzierten Parallelwelt bilden Klima- und Energiebeauftragte in Gemeinden und Städten, Leute, die in einer werteschaffenden Wirtschaft nicht vorkämen.

Zurück zur Anhörung im Bundestag. Die unterschiedlichen, sich oft widersprechenden Forderungen der Sachverständigen zur EEG-Novellierung gehen deutlich aus der Pressemitteilung des Bundes hervor (linke Spalte hier). Wer hier fachlich nicht mitkommt, sollte sich keine Gedanken darüber machen. Das EEG ist inzwischen so etwas wie Kafkas Schloss geworden – nur noch Eingeweihten verständlich, Planwirtschaft eben. Dem Autor blieb als einzigem Sachverständigen die Aufgabe übrig, die versammelten „Ratsherren“ an das simple Faktum zu erinnern, dass man Licht leider nicht in Säcken transportieren kann – im realen Fall also die Parlamentarier daran zu erinnern, dass man eine moderne Industrienation leider nicht mit Sonnen- und Windstrom betreiben kann. Ob sie’s begriffen haben? Die Parlamentarier der Grünen vermutlich nicht, die können aber nichts dafür, weil sie zu oft Glauben mit Wissen verwechseln und die Fächer Mathe/Physik/Naturkunde in der Schule meist verpennt haben. Die Linken auch nicht, die träumen nur von Karl Marx, der nun endlich die Welt beglücken wird, nachdem es noch nie geklappt hat. Überraschenderweise schließt schließt sich nunmehr auch die früher einmal vernünftige SPD dem kommunistischen Unsinn an.

Seine Sachverständigenkollegen hat der Autor übrigens stets als kundige Experten wahrgenommen, welche in den Anhörungen meist eloquente Qualitäten für ihre Forderungen nach „Anpassungen“ der vielen Verästelungen des EEG im Interesse ihrer Arbeitgeber bewiesen. An diesen Bestrebungen ist absolut nichts Verwerfliches, denn schließlich gilt „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“. Wer sich nicht daran hält, hat es im Erwerbsleben schwer, so funktioniert eben das Angestelltendasein. Man darf zum Trost mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich viele Sachverständigen über den sachlichen Schwachsinn der „Neuen Energien“ und damit des EEG durchaus im Klaren sind, dies aber verständlicherweise nicht offen kommunizieren.

Eine Remedur des Unglücks in Form von massivem Widerstand seitens der angeblich unter EEG, EU-Ökodesignrichtlinien, Klimaschutz und weiterem Klima-Gedöns (Zitat Gerhard Schröder) leidenden Industrie ist illusorisch. Industrie und Lobbyismus wünschen sich klare Regeln, egal welche. Man ist flexibel, kommt immer zurecht und arrangiert sich mit der jeweiligen Regierung, wie es selbst die schlimmsten Zeiten der deutschen Vergangenheit historisch belegen. Heute hilft dabei auch noch die internationale Verflechtung. Sie sollten daher nicht glauben, dass sich etwa die Autoindustrie vor dem politisch gewollten Aus des Verbrennungsmotors sonderlich fürchtet. Ganz im Gegenteil, denn man hat schon seit Langem die Auto-Herstellung in Billiglohnländer verlagert und wird nun lediglich Deutschland als Produktionsstandort ganz verlassen. Dem folgt, etwas unter dem Radar, inzwischen auch die Zulieferindustrie. Diese Entwicklung wäre noch schneller verlaufen, wäre sie nicht durch Arbeitnehmervertretungen und wegen der notwendigen Pflege eines guten Unternehmensrufs versperrt gewesen. Nun aber endlich kann die Industrie (hier beispielhaft die Autoindustrie) glaubhaft, erleichtert und sogar noch zu Recht die für ihren Abzug aus Deutschland verantwortliche grün-rote Politik beschuldigen, wenn wieder einmal 20.000 Arbeitsplätze in den Abfluss geschüttet werden. Die verschwinden übrigens nur hierzulande, woanders entstehen sie wieder – ist ähnlich wie mit dem verschwundenen Geld nach einem Börsenkrach, es ist nicht weg, sondern nur in anderen Händen.

Deutsche Diesel und Benziner sind weltweit gesucht, nur bei uns sollen sie über den EU-Umweg von technisch unmöglichen CO2-Werten (identisch mit Verbrauchsgrenzwerten) praktisch verboten werden. Die weitgehend unverkäuflichen E-Autos werden natürlich weiter im Old Germany gebaut, denn hier werden von der Politik rote Teppiche ausgelegt. Dass die CO2-Bilanz von E-Autos keineswegs besser ist, als von Benzinern, wird ignoriert, vom Umweltproblem der Entsorgung riesiger Mengen hochgiftigen Batterieschrotts ganz zu schweigen. Gegen Unverkäuflichkeit sorgt zuverlässig die Bundesregierung. Irgendwann wird wohl jedem Bürger mit Führerschein so eine E-Kiste umsonst aufs Auge gedrückt, ob er will oder nicht. Es muss einfach klappen mit unserer Rettung der Welt. Was noch in Deutschland an Industrie verbleibt, passt sich dann dem grünen Zeitgeist an, wie schon früher dem braunen und danach dem roten. Dies gilt ganz allgemein, nicht nur für die Autobranche. So spricht beispielsweise die BASF-Werbung Global | Nachhaltigkeit davon, ihre energiefressenden Steamcracker (hier) nunmehr nur noch mit Wind- oder Sonnenstrom zu betreiben (hier). Klingt gut, ist leider in der Realität ähnlich wie mit dem Licht in Säcken.

Woher kann nun die Remedur dieser inzwischen verhängnisvollen Entwicklung kommen? Nur vom Volk (Wortlaut im Artikel 56 des Grundgesetzes). Wenn schon das für die aktuelle Misere verantwortliche politische Kartell nicht abgewählt wird, weil immer noch zu viele Zeitgenossen an prekärem Denkvermögen leiden und nicht merken, dass es nicht ums Klima sondern um diktatorische Gesellschaftsveränderung geht, und wenn schon die Plattmachung einer neuen demokratischen Volkspartei erfolgreich sein wird, werden es vielleicht einmal die Nutzer des Autos sein. Denen und hier insbesondere auch den Handwerkern, Geschäftsreisenden kurz allen, die darauf angewiesen sind, will man nämlich ihr bisher erschwingbares Fortbewegungs- und Transportmittel für mehr als nur 100 km Aktionsumfang wegnehmen, das im Gegensatz zum E-Auto auch noch locker im Winter heizt, ohne den Antriebsgeist aufzugeben.

Man kann sich dann ausmalen, was wohl passieren könnte, wenn eines Tages gleichzeitig alle deutschen Großstädte mit Millionen protestierender Autofahrer mit ihren Benzinern oder Dieseln verstopft werden und dies solange wiederholt wird, bis der Vernichtungsfeldzug gegen den Verbrennungsmotor von der Politik aufgegeben wird. Organisatoren solcher Proteste, die unabhängig und unangreifbar sind, finden sich immer, die Aktion der sog. Querdenker belegt es. So etwas kann sogar vom Ausland aus per Internet erfolgen. Natürlich redet der Autor solchen Aktionen nicht das Wort, er erinnert nur daran, dass auch schwer vorstellbare Umwälzungn unter oft ganz unerwarteten Umständen plötzlich kommen können.

Jedes System bricht nämlich zusammen, wenn die Widersprüche zwischen Realität und politischem Willen – hier besser politischem Abersinn – zu groß werden. Dies wird auch für die in Deutschland wohl unvermeidbar kommende Ökodiktatur gelten. Einer Partei, die mit unendlichem sachlichem Quatsch Sympathiehöchststände erreicht, weil ihre Vertreter Weltmeister in technischer Einfalt sind (Kobold für Kobalt, Das Stromnetz ist ein Stromspeicher, Kernenergie ist zu gefährlich u.w.m.), wird es früher oder später wie Ikarus unter der Sonne ergehen. Man kann die Realität des zivilisatorischen und technischen Fortschritts zwar eine Zeitlang und in für krude Ideologien anfälligen westlichen Ländern aufhalten, man kann die Realität sogar, wie es bei der deutschen Energiewende erfolgt, bis hin zu mittelalterlichen Methoden von Segelschiffen und Windmühlen zurückdrehen. Man kann so etwas aber nicht dauerhaft tun, denn die Physik schlägt gnadenlos zurück, wenn man sie umgehen will. Bis zum großen Zerknallen der grün-roten Blase wird freilich noch unendlich viel Wertvolles und Unwiederbringliches in unserem schönen Land zerschlagen werden. Die Folgen der geplanten und inzwischen in vollem Gange befindlichen Zerstörung von Deutschlands industrieller Lebensbasis werden denen eines veritablen Krieges gleichkommen.

 




A. Merkel zum Klimaschutz als „Wachstumstreiber“: Chuzpe oder nur schlechter Scherz?

Beim Lesen dieses Teletetxtes setzte bei vielen intelligenteren Zuschauern schwere Atemnot ein – bis hin zu ernsthaften Störungen des Metabolismus. Manche werden aber auch an Hanlon’s Razor gedacht haben „gehe nicht von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit genügt“. Denn wie sieht schließlich bisherige die Bilanz von Klimaschutz aus?

  • Jedes Jahr über 20 Millarden Steuergelder für das EEG ohne jedweden Nutzen.
  • Deutschlands Stromversorgung ist „dank“ Klimaschutz heute weltweit die teuerste, dafür aber auch bald die unsicherste.
  • Keine maßgebende Absenkung der deutschen CO2-Emissionen durch EEG und weitere Maßnahmen.
  • 30.000 Windräder zerstören Landschaften, Flugtiere und die Gesundheit von Anrainern.
  • kein vernünftiger Autofahrer, der rechnet, will ein Elektroauto (zudem weiß niemand, woher der Strom und die Elektrotankstellen für die politisch so dringend erwünschten  Hunderttausende von Elektroautos herkommen sollen).
  • Angesichts von Deutschlands 2% des globalen CO2-Ausstoßes sind deutsche CO2-Vermeidungsanstrengungen ein Witz, ihre Klimawirkung wäre selbst bei den schlimmsten Szenarien des IPCC verschwindend.
  • die EU-Ökodesigngesetze erwürgen langsam aber sicher die deutsche energieintensive Industrie.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Doch halt, stimmt ja alles gar nicht! Angela Merkel liegt völlig richtig. Klimaschutz ist tatsächlich „Wachstumstreiber“ – nämlich primär für die Großfinanz (hier, hier, hier, hier, hier), dann die Windrad- sowie Photovoltaikindustrie und all diejenigen Zeitgenossen, Industrien, Handwerksbetriebe und Dienstleister, die von Klimaschutz-Maßnahmen und -Gesetzen profitieren. Dummerweise muss dafür der weit überwiegende Rest der deutschen Bevölkerung bluten – im Klartext, die sog. kleinen Leute. Die Gesamtbilanz aus Nutzen (neue Arbeitsplätze) und Schaden (Verlust bisheriger Arbeitsplätze, Vernichtung der deutschen Industrielandschaft) ist ein Desaster. Der Weg von deutschem Klimaschutz führt – noch einmal im Klartext gesprochen – geradewegs in die Verhältnisse von Dritte-Welt-Ländern.

Ausblick und Fazit: Kaum jemand dürfte sich hierzulande ein politisches System wie das von China wünschen. Aber ein vergleichender Blick auf Chinas Industrie- und Energiepolitik wäre dennoch hilfreich – und sei es nur zur Entnebelung deutscher Ökohirne. Da der einzige westliche Staatsmann, der dem Klimaschutz-Unsinn erfolgreich den Kampf angesagt hatte, die Präsidentenwahl gegen einen Sozialisten vermutlich verloren hat, ist eines gewiss: China wird die nächsten Jahre das globalweite Rennen machen. Ob es dann für eine Umkehr der westlichen Welt hin zur Vernunft  noch reicht, steht in den Sternen.

Die Geschichte der Menschheit hat es immer wieder bewiesen: Kein noch so blühendes und starkes Weltreich war dauerhaft gegen seinen Niedergang gefeit. Die drei Hauptgründe blieben und bleiben immer die gleichen: Dekadenz, Entartung, politische Dummheit.

 




EEG Novelle 2021: Der Bock wird zum Gärtner gemacht

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für eine Novelle des Gesetzes über Erneuerbare Energien vorgelegt, der vom Bundestag noch in diesem Jahr 2020 verabschiedet werden und zum 01.01.2021 in Kraft treten soll (hier).

In § 1 EEG soll ein Absatz 5 angefügt werden mit folgendem Text:

„Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“.

Das Ziel, das der Gesetzgeber damit erreichen möchte, ist völlig klar. Der Ausbau von „erneuerbaren Energien“, also insbesondere von Windkraftanlagen, soll forciert werden, obwohl deren Nachteile und Belastungen inzwischen hinlänglich bekannt sind. Insbesondere soll mit diesem Satz den Genehmigungsbehörden und im Streitfall den Verwaltungsgerichten ein Instrument an die Hand gegeben werden, welches bei der Abwägung widerstreitender Interessen den Ausschlag zugunsten der jeweiligen Windkraftanlage oder sonstigen „Erneuerbaren Energie“ geben soll. Das liegt im politischen Trend. Die Merkel-Regierung hat ja auch schon ein Gesetz beschließen lassen, wonach Widerspruch und Anfechtungsklage gegen die Genehmigung von Windkraftanlagen keine aufschiebende Wirkung mehr haben (vgl. mein Artikel: Deutschlands neues Rechtsverkürzungsgesetz).

Aber ist der geplante Gesetzes-Text richtig? Dienen solche Anlagen wirklich der „öffentlichen Sicherheit“? Oder handelt es sich – wieder einmal – um blanken Populismus, den die Mehrheitsfraktionen des Bundestages in Gesetzesform gießen sollen?

I. Begriff der „öffentlichen Sicherheit“

Um diese Fragen zu beantworten, muss zunächst geklärt werden, was denn eigentlich der Begriff „öffentliche Sicherheit“ bedeutet. Da es sich um einen juristischen Fachbegriff handelt, muss sich der Gesetzgeber gefallen lassen, daran gemessen zu werden.

Bei dem Terminus „öffentliche Sicherheit“ (im Folgenden werden die Anführungszeichen aus Vereinfachungsgründen weggelassen) handelt es sich um einen sehr alten Rechtsbegriff. Erstmals in Deutschland gesetzlich erwähnt – nicht definiert – wird der Begriff im Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794, dort im Teil II Titel 17 § 10, wonach es Aufgabe der Polizei sei, die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten. Diese Regelung galt in Preußen noch recht lange fort und wurde erst im Jahre 1931 durch § 14 des Preußischen Verwaltungsgesetzes ersetzt. Nach 1949 haben die Bundesländer jeweils eigene Landesverwaltungsgesetze erlassen, in denen die Aufgaben der Polizei ganz ähnlich in einer jeweiligen Generalklausel bestimmt wurden, nämlich die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit.

Der Terminus öffentliche Sicherheit ist darüber hinaus ein sogenannter „unbestimmter Rechtsbegriff“, also ein Begriff, der im Gesetz selbst nicht definiert wird, aber dennoch juristisch vorhanden und für die Rechtsordnung relevant ist. Obwohl es sich bei der öffentlichen Sicherheit um einen unbestimmten Rechtsbegriff handelt, ist er wohl definiert und, was in der Juristerei selten ist, einhellig anerkannt.

Die öffentliche Sicherheit umfasst nach allgemein anerkannter Definition die Unversehrtheit der gesamten Rechtsordnung. Diese umfasst zum einen die darin verbrieften subjektiven Rechte, insbesondere die Individual-Rechtsgüter der Menschen wie Leben, Gesundheit, Freiheit und Eigentum sowie zum anderen den Staat selbst in Bestand und Funktionsfähigkeit seiner Institutionen (nachzulesen z.B. bei wikipedia).

II. Dienen die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit?

Kommen wir zur Ausgangsfrage zurück. Dienen die erneuerbaren Energien also der öffentlichen Sicherheit? Um diese Frage zu beantworten, muss man die Lebenswirklichkeit, wie sie sich uns darstellt, mit dem Rechtsbegriff vergleichen und prüfen, ob sie unter ihn fällt. Juristen sprechen bei dieser Methode von Subsumtion.

1. Fangen wir an mit dem ersten Teil der öffentlichen Sicherheit. Werden die subjektiven Rechte, insbesondere die Individualrechtsgüter der Menschen wie Leben, Freiheit und Eigentum durch erneuerbare Energien gefördert oder beschützt? Hierauf kann man eine klare Antwort geben: Nein, die subjektiven Rechte der Menschen werden durch erneuerbare Energien nicht befördert. Die erneuerbaren Energien bewahren nicht unmittelbar das Leben von Menschen, sie fördern nicht deren Gesundheit und sie mehren nicht deren Eigentum. Bei einer genauen Betrachtung sieht man, dass zumindest Windkraftanlagen in vielen Fällen genau das Gegenteil machen: Wenn Grundstückseigentümer enteignet werden, um Windkraftanlagen zu bauen oder wenn eine Windkraftanlage in unmittelbarer Nachbarschaft einer Wohnsiedlung errichtet wird und dadurch zu einem erheblichen Wertverfall der Häuser und Grundstücke in der Siedlung führt, kann von der Mehrung oder Verbesserung des Eigentums keine Rede sein. Vielmehr wird hier sogar in das Eigentum einzelner Menschen eingegriffen.

Ähnlich sieht es bei der Gesundheit aus. Windkraftanlagen fördern nicht unmittelbar die Gesundheit von Menschen. Im Gegenteil: Durch Schattenwurf und Infraschall beeinträchtigen sie sogar die Gesundheit der Nachbarn und Anlieger.

Unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Individualrechtsgüter müsste man also im Gegenteil die Windkraftanlagen, die sich in der Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen befinden, zum Schutz der öffentlichen Sicherheit verbieten und wieder abreißen! Denn Störer der öffentlichen Sicherheit ist in diesem Fall nicht der ruhige Bewohner eines Einfamilienhauses (der nichts Außergewöhnliches emittiert), sondern die Windkraftanlage bzw. deren Betreiber. Allerdings wird dieser Störer durch die Gesetzgebung der Merkel-Regierung sogar privilegiert. Das ist politisch gewollt. Mit dem Rechtsbegriff der öffentlichen Sicherheit hat das aber nichts zu tun.

Der juristische Laie kann sich vielleicht wenig darunter vorstellen, wann denn tatsächlich eine Verwaltungsbehörde im Rahmen der öffentlichen Sicherheit zum Schutz von Individualrechtsgütern tätig wird. Deshalb möchte ich zur Erläuterung ein Beispiel schildern. Es handelt sich um einen Fall, den jeder von Ihnen sicherlich schon einmal im Fernsehen gesehen hat: Der bewaffnete Bankräuber stürmt die Bank und fordert Geld. Als er nicht mehr fliehen kann, nimmt er die Bankangestellten und Kunden als Geiseln und droht damit, sie zu erschießen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden.
In diesem einfachen Fall ist der Bankräuber der Störer im verwaltungsrechtlichen Sinne, genauer gesagt der Handlungsstörer, weil er durch sein Handeln in fremde Individualrechtsgüter eingreift: Zum einen in die Freiheit der von ihm genommenen Geiseln (insoweit liegt schon eine Störung der öffentlichen Sicherheit vor) und zum anderen in deren Leben und Gesundheit (insoweit lieg eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit vor, weil der Bankräuber damit droht, die Geiseln ggf. zu erschießen).
Wenn in einem solchen Fall die Polizei die Bank stürmt oder sogar den Geiselnehmer mit einem gezielten Schuss tötet (sogenannter finaler Rettungsschuss), um die Geiseln zu befreien, handelt sie als allgemeine Verwaltungsbehörde zur Abwehr einer Störung bzw. einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Mit Strafverfolgung im Sinne des Strafgesetzbuches hat das nichts zu tun! Richtig ist zwar, dass der Bankräuber, sofern er überlebt hat, anschließend vermutlich festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht wird und dass sich ein Strafverfahren gegen ihn anschließt. Das passiert aber erst nach der Befreiung der Geiseln. Die eigentliche Befreiung der Geiseln hat mit strafrechtlichen Sanktionen nichts zu tun, sondern ist ausschließlich ein Verwaltungshandeln zur Abwehr einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und zur Wiederherstellung derselben.

2. Kommen wir zum zweiten Teil des Begriffes öffentliche Sicherheit. Dienen die erneuerbaren Energien dem Staat in seinem Bestand und in der Funktionsfähigkeit seiner Institutionen? Auch diese Frage ist einfach zu beantworten und zwar mit einem klaren Ja. Die Institutionen des Staates, also die Ministerien, Verwaltungsbehörden und Gerichte, aber auch das städtische Krankenhaus oder die Volkshochschule vor Ort benötigen Energie, um funktionieren zu können: Energie, um im Winter die Büros und Flure zu beheizen und zu beleuchten; Energie, um die Computer zu betreiben, ohne die die Verwaltung in Deutschland nicht mehr funktionieren würde; und Energie, um ihre eigentliche Aufgabe erfüllen zu könne, beispielsweise um in einem städtischen Krankenhaus die Beatmungsgeräte oder die Dialyse-Apparate zu betreiben. In allen diesen Fällen funktionieren die Institutionen des Staates nur, wenn sie ausreichend Energie zur Verfügung haben, insbesondere ausreichend und zuverlässig mit Strom beliefert werden. Es trifft also vom Wortlaut her zu, dass die Versorgung mit Energie, also auch die Versorgung durch erneuerbare Energien, der öffentlichen Sicherheit dient.

Aber die wörtliche Feststellung, dass die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit dienen, ist nur die halbe Wahrheit. Betrachtet man den Gesamtzusammenhang, ist die Aussage einfach nur verlogen.

Da wir festgestellt haben, dass eine ausreichende Versorgung mit Energie, insbesondere mit Strom, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit erforderlich ist, um das Funktionieren der staatlichen Institutionen zu gewährleisten, drängt sich die Frage auf, wodurch denn die öffentliche Sicherheit insoweit gefährdet oder gestört werden könnte. Die Antwort ist klar: Die öffentliche Sicherheit würde durch einen großflächigen und längerfristigen Stromausfall gefährdet werden.

Die Gefahren eines großflächigen und längeren Stromausfalls sind der breiten Öffentlichkeit anscheinend nicht bewusst. Wenn in Deutschland ein längerfristiger Stromausfall eintreten würde, könnten die Menschen schon recht bald selbst ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr stillen: Die Versorgung der Bevölkerung mit Leitungswasser würde zusammenbrechen, weil man dazu Pumpen benötigt, die das Frischwasser in die Versorgungsleitungen pumpen. Auch die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln würde zusammenbrechen, weil die Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte geschlossen hätten. Denn die dortigen elektronischen Kassen würden nicht mehr funktionieren und man könnte dort auch nichts mehr in Kühlregalen oder Eisschränken kühlen. Die Supermärkte könnten auch gar nicht mehr mit Nahrungsmitteln beliefert werden. Denn auch der Kraftfahrzeug-Verkehr würde sehr schnell zusammenbrechen, da die Kraftfahrzeuge, insbesondere die Lkw an den Tankstellen nicht mehr betankt werden könnten. Es ist vielen Menschen anscheinend nicht klar, dass die Supermärkte in Deutschland nicht mit niedlichen kleinen Elektro-Autos beliefert werden, sondern noch immer mit großen Lastkraftwagen, die mit Diesel (!) fahren. Auch die Anlieferung von Waren über die Schiene käme zum Erliegen. Denn ohne Strom fährt kein Zug mehr in Deutschland. Es liegt auf der Hand, dass es im Falle eines längerfristigen Stromausfalls in Deutschland schon recht bald durch eine hungrige und unzufriedene Bevölkerung zu Plünderungen und Aufständen kommen würde.
Der Einzelne könnte sich dem Geschehen auch nicht mehr entziehen. Denn er könnte nicht mehr mit seinem Auto oder mit der Bahn fliehen. Und falls der eine oder andere dann zu Hause überfallen und ausgeraubt werden würde, könnte er auch keine Hilfe mehr holen. Denn man könnte nicht mehr per Telefon bei der Polizei anrufen oder sich per E-Mail irgendwo melden. Die gesamte Telekommunikation käme zum Erliegen.

Ohne Strom geht in Deutschland gar nichts mehr! Die bisherigen Einschränkungen für die Bevölkerung während der Corona-Krise sind „peanuts“ verglichen mit den Folgen, die ein längerfristiger Stromausfall in Deutschland haben würde.

Wenn also eine ausreichende und zuverlässige Versorgung mit Strom so existenziell wichtig für die öffentliche Sicherheit ist, stellt sich die Frage, ob insoweit eine Gefahr besteht. Leider muss man inzwischen auch diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Die Merkel-Regierung hat den totalen Ausstieg aus der Atomenergie und den totalen Ausstieg aus der Kohlekraft beschlossen. Der Gesetzgeber, also der Bundestag, hat das alles „abgesegnet“, obwohl keine ausreichenden zuverlässigen anderen Energiequellen zur Verfügung stehen. Es drohen also tatsächlich erhebliche Lücken bei der Energieversorgung, mit anderen Worten längerfristige Stromausfälle, die zu einem Zusammenbruch des Stromnetzes führen.

Bei der Windkraft hat sich schon längst erwiesen, dass sie nicht zuverlässig Strom liefert. Spätestens bei Windstärken von weniger als drei Beaufort oder bei Flaute produzieren Windräder wenig oder gar keinen Strom mehr! Ähnlich sieht es mit Solaranlagen aus. Wenn die Sonne nicht scheint oder wenn es nachts dunkel ist, produzieren diese Anlagen keinen Strom. Es gibt auch noch immer keine ausreichenden Speicher-Kapazitäten, mit denen man die aus Sonne oder Wind gewonnene Energie speichern könnte, um sie bei Dunkelheit oder Windflaute ins Stromnetz einspeisen zu können. Im Übrigen scheint die Sonne und weht der Wind zu wenig in Deutschland, als dass man allein mit diesen Energiequellen den gigantischen Energiebedarf der Industrienation Deutschland decken könnte. Wenn also der verheerende Kurs der Regierung unverändert fortgesetzt wird, ist spätestens ab 2038, wenn das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gegangen ist, mit Blackouts, also großflächigen und längerfristigen Stromausfällen in Deutschland zu rechnen.

Und diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit fiel nicht vom Himmel, sondern wurde von der Merkel-Regierung und dem Gesetzgeber gemacht, die zusammen einen Ausstieg aus der Atom- und der Kohlekraft beschlossen, ohne dass ein vollwertiger Energie-Ersatz zur Verfügung stand oder in Aussicht wäre.

Es ist daher einfach nur verlogen, wenn derselbe Gesetzgeber, der diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit erst heraufbeschworen hat (und somit im gewöhnlichen verwaltungsrechtlichen Sinne der Störer ist), jetzt in das EEG hineinschreiben möchte, dass die erneuerbaren Energien zur Bekämpfung dieser Gefahr erforderlich seien und der öffentlichen Sicherheit „dienen“ würden.

Man kann nur hoffen, dass die Verwaltungsgerichte einen solchen Unsinn nicht mitmachen, sondern den beabsichtigten § 1 Abs. 5 EEG als das behandeln, was er ist: eine populistische und verlogene Worthülse, die die Ursachen und die Verantwortung der Regierung für zukünftige Stromausfälle verdecken soll. Da die Regierung und große Teile der Bevölkerung in Deutschland noch immer an den Endsieg der erneuerbaren Energien glauben (es ist tatsächlich ein fanatischer Glaube jenseits aller Tatsachen), wird vermutlich beim ersten großen Stromausfall auch wieder eine Dolchstoßlegende entstehen, dass die Kritiker und Zweifler der Energiewende schuld waren und dass man den Stromausfall hätte verhindern können, wenn man vorher noch schneller und noch mehr Windkraftanlagen und Solaranlagen errichtet hätte.

 




Das IPCC: Eine Aufklärung per Video I von Dr. Sebastian Lüning

Zur ersten Information über das IPCC (intergovernmental panel on climate  change) im Folgendem ein Auszug aus dem Buch des Autors „Klima und Energie:  Chancen, Risiken, Mythen“ (4. überarbeitete Auflage, 2020),

Zitatbeginn  —

Ein weit verbreiteter Irrtum über das IPCC, in dem viele Forscher bei der Veröffentlichung regelmäßig erscheinender Klima-Berichte mitarbeiten, sollte zuerst ausgeräumt werden: Das IPCC ist eine politische und keine wissenschaftliche Organisation unter dem Dach der UN. Es leistet keine eigene Forschungsarbeit, sondern sichtet, selektiert und wählt Forschungsergebnisse der sich zur Verfügung stellenden Wissenschaftler aus. Diese Arbeit mündet in die bereits erwähnten IPCC-Berichte. Das IPCC macht infolgedessen Wissenschaftspolitik, nichts anderes. Die IPCC-Veröffentlichungen werden grundsätzlich zuerst für Politiker herausgegeben, und erst darauf folgen die umfangreichen Fachberichte. Letztere sollten, entgegen üblichem wissenschaftlichem Vorgehen, keine zu den politischen Berichten abweichenden Auffassungen mehr enthalten, was oft aber dennoch der Fall ist.

Das unübersehbare Bemühen des IPCC, Wissenschaft für politische Ziele zu instrumentalisieren, wird von Kritikern zu Recht beklagt. Nach bisher verbindlicher Wissenschaftsethik besonders fragwürdig ist insbesondere die Mithilfe von öffentlich bestallten Forschern beim politischen Feldzug des IPCC gegen das anthropogene CO2. Sie lassen sich als aktiv Beteiligte in eine politische Kampagne ein und helfen bei ihr mit. Übersetzt man dies in Klartext, kann man zutreffend von Auftragsforschung sprechen. Dagegen ist einzuwenden:

Wertfreie Wissenschaft ist ausschließlich der Wahrheit verpflichtet, muss sich stets in Frage stellen und darf sich grundsätzlich nicht an industrielle, politische oder ideologische Interessen verkaufen.

Die dabei zugrunde liegenden Motive der Wissenschaftler sind nicht relevant. Sie lassen sich immer als für die menschliche Gemeinschaft nützlich oder gar unverzichtbar angeben. Die Wirklichkeit sieht anders aus. In einem heute kaum noch vorstellbaren Extremfall wurde aus unvollständig gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Kampagne geschmiedet, die Menschenleben gekostet hat. Es war die Eugenik des dritten Reichs. Das damals ehrenwerte Motiv der beteiligten Forscher war die Reinhaltung der arischen Rasse. Mit diesem Extrembeispiel soll keine Verbindung zwischen der heutigen CO2-Kampagne und einem der dunkelsten Ereignisse der deutschen Wissenschaft hergestellt werden. Es zeigt aber, wie gefährlich es ist, wenn sich Forscher außerwissenschaftlichen Institutionen zur Verfügung stellen, die ihre Forschungsergebnisse vereinnahmen.

Jeder Verkauf wertfreier wissenschaftlicher Erkenntnisse an Interessengruppen ist ein Faustischer Handel.

Die IPCC-Berichte für Politiker versuchen in einem einzigen Grundtenor und mit Ausblenden von entlastenden Fakten die Schuld des anthropogenen CO2 an einer globalen Erwärmung nachzuweisen. Ein akribisch recherchiertes Buch über die Methoden und die Qualifikation der Mitarbeiter des IPCC hat die kanadische Journalistin Donna Laframboise vorgelegt. Es ist inzwischen ins Deutsche übersetzt und hat den etwas sperrigen Titel „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten  Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“ und lohnt die Lektüre. Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang die Frage des bekannten deutschen Journalisten Günter Ederer an den damaligen Generalsekretär des IPCC, Yvo de Boer: „Warum berücksichtigt und nennt das IPCC nicht die wissenschaftliche Literatur, die andere, zum Teil sogar gegenteilige Ergebnisse zeigt, als die Lesart von der Erwärmung durch anthropogenes CO2? Die offenherzige Antwort des IPCC-Generalsekretärs darauf: „Das ist nicht unser Auftrag„.

Die überwiegende Mehrzahl der deutschen Medien hat sich längst in freiwilliger Selbstgleichschaltung auf IPCC-Linie ausgerichtet. Durch Einsatz kommerzieller Werbemethoden ist CO2 heute in bereits absurder Unsachlichkeit zur Ikone von Umweltschäden geworden. Die religiösen Züge dieses Glaubens schließen Sachargumente aus. Völlig ignoriert wird, dass der Glaube nur auf den Aussagen unsicherer Computermodelle gründet.

— Zitatende.

Der Geologe Sebastian Lüning hat die hier angesprochene Problematik des IPCC noch detaillierter in einem Video von zwei Teilen erklärt und durchleuchtet. Hier Teil 1:




Neues von den Eiszeiten

In SOD, einem hochwertigen US-Wissenschaftsblog, wurde bereits ausführlich auf die Stärken und Schwächen der Milankovic-Theorie eingegangen. Zusammen mit Chris Frey hatte der Autor eine ganze Reihe von Artikeln aus SOD zu dem Rätsel der Eiszeiten bereits vor 5 Jahren übersetzt und in den EIKE-News veröffentlicht (am einfachste im EIKE-Suchfenster „Ghosts of climate past“ eingeben).

Nun ist vom Forscher Dr. Peter Köhler (AWI Bremerhaven)  zusammen mit seinem Mitautor Prof. Dr. Roderik S. W. van de Wal (Utrecht University) eine neue Facharbeit über die Eiszeiten erschienen (hier). Sie ist open, das pdf kann daher frei heruntergeladen werden. Köhler und van de Wal verwendeten dabei einen bereits bekannten Datensatz, der von L. E. Lisieki und M. E. Raymo schon früher veröffentlicht wurde (hier und hier).

Glücklicherweise gibt das AWI regelmäßig für Presse und Öffentlichkeit bestimmte Berichte über seine Forschungstätigkeit heraus. Der betreffende Bericht über die hier in Rede stehende Facharbeit geben wir nachfolgend ungekürzt wieder, für weitere Infomationen gibt das AWI seine E-Mail Adresse medien@awi.de an:

AWI-Pressemitteilung vom 26.10.220

Eis- und Warmzeiten in unregelmäßigem Wechsel

Im Laufe der jüngeren Erdgeschichte der letzten 2,6 Millionen Jahre haben sich Eis- und Warmzeiten immer wieder abgewechselt. Dabei gab es wechselnde Phasen, in denen beide entweder regelmäßig oder unregelmäßig aufeinander folgten. Der AWI-Forscher Peter Köhler hat jetzt herausgefunden, dass unregelmäßige Wechsel offenbar häufiger auftraten, als bislang vermutet. Seine Arbeit trägt dazu bei, die grundlegenden Klimaänderungen der Erde besser zu verstehen.

Wer die Rolle des Menschen bei der Entwicklung des heutigen Klimas verstehen will, muss weit zurückblicken, denn Klimawandel hat es schon immer gegeben – allerdings auf ganz anderen Zeiträumen als der vom Menschen verursachte Klimawandel, der vor allem auf dem Verbrauch fossiler Brennstoffe in den letzten 200 Jahren beruht. Ohne den Menschen wechseln sich Eis- und Warmzeiten seit Millionen von Jahren über zigtausende von Jahren ab, vor allem durch die schräg stehende Erdachse. Deren Winkel verändert sich regelmäßig mit einer Periodizität von 41.000 Jahre um wenige Grad. Dadurch verändert sich auch der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen – und somit die Energie, die insbesondere im Sommer in den hohen Breiten auf den Globus trifft. Allerdings gibt es starke Hinweise darauf, dass im Laufe der letzten 2,6 Millionen Jahre immer wieder einmal Warmzeiten übersprungen wurden. Die Nordhalbkugel – insbesondere Nordamerika – blieb länger vereist, obwohl sich der Winkel der Erdachse derart änderte, dass wieder mehr Sonnenenergie im Sommer die Erde erreichte und die Landeismassen hätten schmelzen müssen. Die Schrägstellung der Erdachse kann also nicht der alleinige Grund für den Wechsel von Eis- und Warmzeiten sein.

Um das Rätsel zu lösen, wollen Klimaforscher genauer klären, wann in der Erdgeschichte Unregelmäßigkeiten auftraten. Zusammen mit Kollegen von der Universität Utrecht hat der Physiker Peter Köhler vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) jetzt einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Abfolge von Eis- und Warmzeiten während der vergangenen 2,6 Millionen Jahre besser nachzuvollziehen. Bisher ging die Fachwelt davon aus, dass vor allem während der letzten 1,0 Millionen Jahre Eis- und Warmzeiten vom typischen 41.000-Jahre-Rhythmus abwichen, Warmzeiten übersprungen wurden und die Eiszeiten daher 80.0000 oder gar 120.000 Jahre dauerten. „Für den Zeitraum zwischen 2,6 und 1,0 Millionen Jahren ging man eher von einer regelmäßigen Abfolge im Rhythmus von rund 41.000-Jahren aus“, sagt Peter Köhler. Wie seine Arbeit zeigt, die jetzt im Fachjournal Nature Communications erschienen ist, traten aber auch zwischen 2,6 und 1,0 Millionen Jahren immer wieder Unregelmäßigkeiten auf.

Die Arbeit von Peter Köhler ist deshalb interessant, weil er dafür einen altbekannten Datensatz neu ausgewertet hat, mit dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon seit vielen Jahren arbeiten – dem LR04-Klimadatensatz. Doch kommt er jetzt zu ganz anderen Ergebnissen. Bei diesem Datensatz handelt es sich um eine weltweite Auswertung von Bohrkernen aus Millionen Jahre alten Tiefseesedimenten. Der Datensatz enthält Messwerte aus den uralten Hartschalen mikroskopisch kleiner, einzelliger Meeresbewohner – den Foraminiferen, die sich am Meeresboden abgelagert haben. Foraminiferen bauen in ihren Kalkschalen Sauerstoff aus dem Meerwasser ein. Im Meerwasser aber schwankt im Laufe von Jahrtausenden der Gehalt bestimmter Sauerstoff-Isotope – von Sauerstoffatomen, die sich in der Zahl ihrer Neutronen und damit ihrem Gewicht unterscheiden.

18O verrät, wie die Welt aussah

Der Datensatz LR04 enthält Messwerte des Verhältnisses des schweren Sauerstoff-Isotops 18O zum leichteren 16O. Die Einlagerung dieses 18O/16O Verhältnisses in den Foraminiferen ist von der Wassertemperatur abhängig. Doch gibt es noch einen zweiten Effekt, der dazu führt, dass man in den Schalen der Foraminiferen während Eiszeiten relativ viel 18O findet: Wenn im Laufe einer Eiszeit Unmengen von Schnee auf Land herabschneien und damit dicke Landeisschilde wachsen, sinkt der Meeresspiegel – im untersuchten Zeitraum während der Eiszeiten um bis zu 120 m. Da 18O schwerer als 16O ist, verdunsten Wassermoleküle mit diesen schweren Isotopen weniger stark als Moleküle, die das leichtere Sauerstoff-Isotop enthalten. Somit bleibt verhältnismäßig mehr 18O im Meer zurück und der 18O-Gehalt in den Hartschalen der Foraminiferen steigt automatisch an. „Wenn man den LR04-Datensatz direkt nutzt, vermischt man folglich zwei Effekte – den Einfluss der Meerestemperatur und den Einfluss des Landeises beziehungsweise des sinkenden Meeresspiegels“, sagt Peter Köhler. „Aussagen über den Verlauf der Eiszeiten werden damit unsicher.“ Und noch etwas komme hinzu: Den Verlauf von Eiszeiten machen Klimaforscher vor allem an der Vereisung der Nordhalbkugel fest. Anhand des 18O-Werts aber kann man nicht unterscheiden, ob eine prähistorische Vereisung auf der Nordhalbkugel oder eher in der Antarktis stattgefunden hat.

Computermodell trennt die Einflussgrößen

Deshalb hat das Team um Peter Köhler den LR04-Datensatz jetzt ganz anders ausgewertet. Die LR04-Daten wurden in ein Computermodell eingegeben, das das Wachsen und Abschmelzen der großen Eisschilde auf den Kontinenten berechnen kann. Das Interessante daran: Das Modell ist in der Lage, den Einfluss der Temperatur und des sinkenden Meeresspiegels auf die 18O-Konzentration voneinander zu trennen. Außerdem kann es sehr genau analysieren, wann und wo Schnee fällt und die Landeisschilde wachsen – eher auf der Nordhalbkugel oder in der Antarktis. „Eine solche Trennung von Einflussgrößen nennen Mathematiker Dekonvolution oder auch Entfaltung“, sagt Peter Köhler. „Unser Modell ist dazu in der Lage.“ Im Ergebnis zeigt es, dass die Abfolge von Eis- und Warmzeiten bereits im Zeitraum von 2,6 bis 1,0 Millionen Jahren unregelmäßig war; eine Erkenntnis, die in den kommenden Jahren sehr wichtig werden könnte. Denn in dem laufenden großen EU-Projekt „BE-OIC Beyond EPICA Oldest Ice Core“ wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt tiefer denn je in das Eis der Antarktis bohren. Mit der bislang ältesten zurückreichenden Bohrung „EPICA“ sind sie nur rund 800.000 Jahre in die Vergangenheit gereist. Das uralte Eis gibt unter anderem darüber Aufschluss, wie viel Kohlendioxid die Erdatmosphäre damals enthielt. Mit „Beyond EPICA“ soll es nun rund 1,5 Millionen Jahre in die Vergangenheit gehen. Kombiniert man dann die Kohlendioxid-Messwerte mit den Analysen von Peter Köhler, kann man Hinweise darauf gewinnen, wie beides zusammenhängt – die Schwankungen in der Abfolge der Eiszeiten und der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre. Und das ist wichtig, um zu verstehen, wie Treibhausgase und eiszeitliche Klimaänderungen grundlegend zusammenhängen.

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Redaktionelle Anmerkung EIKE:

Der Autor erlaubt sich, auf das eiszeitliche in „eiszeitliche Klimaänderungen“ im letzten Satz des AWI-Berichts hinzuweisen, um journalistischen Missverständnissen oder Enttäuschungen vorzubeugen.




EU und Altmaiers Wasserstoff-Wunder

So schreibt bereits Jonathan Swift über die wundersame Insel „Laputa“ in Gullivers Reisen. Darin schildert er, wie sich verwirrte Individuen daran machten, Sonnenstrahlen aus Gurken zu extrahieren.

Dass diese Politik des Wasserstoff aus Windmühlen vom technischem Standpunkt ganz irrational ist, weiß der deutsche Wirtschaftsminister vielleicht nicht, aber ganz gewiß die EU. Als am 8. Oktober 2020 das Europäische Parlament für eine 60% ige(!) Reduktion der CO2 -Emissionen bis 2030 stimmte, sagte Frans Timmermanns dazu: „ Das wird hart, ja sauhart werden. Wir werden jedem Einzelnen Opfer abverlangen, von Industrie und Bürgern.“

Leichtgläubige könnten nun annehmen, dass diese Tortur dem angeblich bedrohten Planeten diene.

Nein, es geht ausschließlich darum, einem hoffnungslos bankrotten Bankensystem eine weitere kurze Überlebensspanne zu sichern. Hektische Investitionslenkung in komplett unproduktive Dekarbonisierungsmechanismen ist nur vergleichbar mit den Investitionen ab 1933 in Rüstungsprojekte. Auch diese halfen einem maroden Finanzsystem auf die Beine, dicht gefolgt vom historisch bekannten Zerstörungsprozess. Genau diesen Vergleich zog Tremonti, der frühere Finanzminister Italiens zu der jüngsten wundersamen Geldschöpfung der EZB. Am 28. August 2020 sagte er in einem Interview in „Il Giornale“ folgendes :

„Wenden wir uns einen Moment dem alten Berlin zu und hier dem bekanntesten und berühmtesten „Zauberer des Geldes“, Hjalmar Schacht, Erfinder des „MeFo“ : das Gold der Mephistopheles, das auf die metallurgische Industrie angewendet wurde, Austauschkunstwerk mit dem die deutsche Militärindustrie des Dritten Reiches finanziert wurde. Aber ein Kuriosum: Schacht wusste, dass der Trick nicht lange dauern konnte. In diesem Zusammenhang sagte der bewunderte Demokrat Keynes im Jahr 1941: „Die Tatsache, dass diese Methode im Dienste des Bösen angewendet wurde, darf uns nicht daran hindern, den technischen Vorteil zu erkennen, den sie im Dienste eines guten Zwecks bieten würde.“ 1)

Gäbe es überhaupt einen guten Zweck für die Geldschöpfung, dann die Corona-Pandemie. In diesem Fall hätte man aber unverzüglich in die finanzielle und personelle Aufstockung von Pflegepersonal investiert, desgleichen in die Aufrüstung der Gesundheitsämter und die Ausstattung der Schulen samt läppischer Bereitstellung von ein paar Schulbussen.

Hier freilich in der EU geht es ausschließlich um die Banken und den damit verbundenen Machtapparat. Wie das seit langem vorbereitet wurde, kann man bei den Ausführungen des Dr.Christian Thimann nachlesen, dem langjährigen Berater von Draghi.

  1. https://eike.institute/2020/09/01/die-perfidie-der-eu-energiepolitik-und-taxonomie/
  2. https://eike.institute/2019/08/20/unsere-wirtschaft-soll-den-finanz-klimagoetzen-geopfert-werden/

 




WoodForTrees, eine Empfehlung von Dr. Sebastian Lüning per Video

Welcher interessierte Zeitgenosse hat es nicht schon angesichts der oft surrealen Klimameldungen der Medien selber erlebt: er möchte den Unsinn gerne überprüfen, weiß aber nicht, wo und wie er an die zugehörigen Daten herankommt. Nebenbei, wissen es die für den Klima-Unsinn verantwortlichen Redakteure von ARD, ZDF, SPIEGEL, ZEIT, Süddeutscher usw. natürlich noch weniger, denn Recherche nach den Fakten ist im heutigen Haltungsjournalismus unter die Räder gekommen.

Ein britischer Blog schafft nun etwas Abhilfe bei diesem Problem, sein Name „Wood for trees„. Er spielt an auf das bekannte „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen“. WoodForTrees  beabsichtigt, die Problematik der Recherche nach  Klimadaten zu verringern. Der Blog ist unabhängig und für Benutzer kostenlos. Damit erfüllt es die gleichen Kriterien wie auch die deutschen Klima-Blogs EIKE, die Kalte Sonne und der englischsprachige, in Deutschland beheimatete Blog NoTricksZone. Natürlich werden die genannten Kriterien viele Leute nie begreifen, weil sie sich nach eigener Blasen-Logik sagen „Ich würde nie etwas umsonst machen, ergo können die Macher solcher Blogs doch nur von der US-Ölindustrie finanziert sein“. Ist aber falsch und beruht auf dem Missverständnis, die eigene Charakterschwäche pauschal auf alle Mitmenschen zu projizieren.

Wieder zurück zu WoodForTrees! Um mit WoodForTrees schnell und einfach umgehen zu können, hat sich Sebastian Lüning die Mühe eines speziellen Einführungsvideos gemacht. Es ist ihm nach Auffassung des Autors dieser Zeilen toll gelungen. In dem Video wird an Hand von Beispielen die Gewinnung und auch Übertragung von eigenen Daten exemplarisch beschrieben. Hier das Video, genießen Sie es!

 

 




Falsche Klima-Aussagen des Klima-Konsortiums: Die Widerlegung

1. Allgemeines

Die an der Erstellung der Klimainformationsschrift [1] (im Folgenden kurz KLIMS) beteiligten Institutionen des „Klimakonsortiums“ weisen drei prominente Mitglieder auf, die Helmholtz-Gesellschaft, die deutsche Meteorologische Gesellschaft und den Deutschen Wetterdienst. Keine betreibt primär Klimaforschung. Die restlichen Mitglieder sind unbedeutend, insbesondere fragt man sich, was Aktivisten wie „klimafakten.de“ hier zu suchen haben.

Seriöse Klimaforschungs-Institute wie beispielsweise das Alfred-Wegener-Institut (AWI) ließen offenbar infolgedessen die Finger von diesem „Konsortium“. Einige der KLIMS-Aussagen sind sogar korrekt, weil sie den Messungen, oder der begutachteten (Peer reviewed) Fachliteratur [2], oder korrekten Aussagen der IPCC-Sachstandsberichte [3] entsprechen (nicht alle Aussagen des IPCC sind korrekt!). Die meisten Aussagen der KLIMS sind jedoch FALSCH, sie haben nichts mehr mit neutraler Wissenschaft zu tun und werden hier dem entsprechend widerlegt.

In summa ist die KLIMS eine Vermengung von wenigen unstrittigen Fakten und weit überwiegenden  Falschbehauptungen. Von wissenschaftlich neutraler Klima-Aufklärung kann nicht die Rede sein. Die Autoren der KLIMS  schließen sich erkennbar den fragwürdigen Klima-Behauptungen des heutigen Meinungs-Kanons von Politik, Kirchen und Medien an. Sie vertrauen offensichtlich einer bisher weitgehend erfolgreichen Desinformation der Öffentlichkeit, die sich nicht nur auf die Klimafrage beschränkt.

Die KLIMS umfasst 22 Seiten Text und Bilder. Es reicht freilich schon die Widerlegung weniger maßgebender Falschaussagen aus, um Unrichtigkeit und eine Klima-Angst erzeugende Agenda der KLIMS zu belegen. Als stellvertretend für grobe sachliche Falschaussagen der KLIMS wurden die folgenden Stellen gewählt

A: Die KLIMS-Grafik auf S. 6 „Entwicklung der globalen Mitteltemperatur“.

B1 bis B4: Die Abschnitte 7., 8., 9., 12. des KLIMS-Kapitels „Globaler Klimawandel“.

C: Klimamodelle, Abschnitt 5 der KLIMS.

Die hier vorliegende Widerlegung basiert ausschließlich auf Klima-Messwerten, Fachliteratur und korrekten Aussagen des IPCC. Gelegentlich werden auch Aussagen aus Sachbüchern herangezogen, die von Klimaexperten mit Fachliteratur-Veröffentlichungen verfasst wurden. Aussagen von Internet-Blogs werden nicht verwendet. Um die Anzahl der hier zitierten Quellen überschaubar zu halten, wird aber gelegentlich auch auf die vielen Fachliteraturnachweise in guten Internet-Blogs verwiesen.

Die Bewertungsmaßstäbe der hier vorliegenden Kritik der KLIMS sind „korrekt“, „FRAGWÜRDIG“ und „FALSCH“, je nach Abweichung der KLIMS-Behauptungen von Messdaten, Fachliteratur, oder korrekten IPCC-Ausagen.

Und abschließend: Das Klima in jeder Klimazone der Erde von polar bis tropisch hat sich seit Bestehen der Erde unaufhörlich geändert. „Klimawandel“ ist naturgesetzlich, konstantes Klima gab es noch nie. Leider wird diese Selbstverständlichkeit in der KLIMS nicht erwähnt oder gar betont. Daher ist die erste Kerninfo der KLIMS „der Klimawandel ist real“ zwar korrekt, aber überflüssig. Die Bemühungen der KLIMS um möglichst alarmistische Textgestaltung sind unübersehbar und für seriöse Publikationen eigentlich tabu. So kann beispielsweise der Leser an Hand der Grafik auf S. 8 der KLIMS (Mitteltemperatur 1880-2019) beispielhaft erkennen, wie durch geschickt gewählte Achsenformate ein Bild von „harmlos“ auf „gefährlich“ getrimmt wird. Dazu vergleiche man im Zeitraum von 1979 bis heute diese Grafik mit der inhaltlich gleichen Grafik des US-Klimaforschers Roy Spencer [4].

 

2. Die Widerlegungen von sachlich falschen KLIMS-Behauptungen

A. Die KLIMS-Grafik auf S. 6 „Entwicklung der globalen Mitteltemperatur“

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Der globale  Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre bis zu Beginn der Industrialisierung 1850 sei, von geringfügigen natürlichen Schwankungen abgesehen, weitgehend konstant verlaufen und hätte erst danach eine gleichsam explosionsartige Steigerung bis heute durchgemacht (Hockey-Stick-Kurve). So soll sich das Temperaturmittel ab Christi Geburt über die nächste 1850 Jahre lediglich um 0,2 °C verändert haben, in den jüngsten 170 Jahren dagegen um 1,2 °C.

DIE WIDERLEGUNG: Der KLIMS-Behauptung widerspricht zuerst einmal tradierter Historie. Im Mittelalter betrieben die Wikinger in Grönlands Küstennähe Landwirtschaft. Es war damit deutlich wärmer gewesen, als in den darauffolgenden Jahrhunderten. klimafakten.de, Mitautor der KLIMS, bestätigt bemerkenswerterweise ungewollt, dass die eigene KLIMS-Grafik FALSCH ist, indem es schreibt (Zitat) „Es stimmt, dass die Region um den Nordatlantik zu Beginn des zweiten Jahrtausends eine relativ warme Phase erlebte. In einigen Regionen der Welt war es damals tatsächlich ähnlich warm wie heute[5].

Dies bedeutet, dass In der KLIMS-Grafik auf S. 6 um das Jahr 1000 Temperaturwerte um 1,2 °C an Stelle von 0,2 °C zu sehen sein müssten, denn die mittelalterliche Warmzeit (MWP) war globalweit! Eine Zeitlang wurde zwar noch behauptet, die MWP sei nur ein lokaler Effekt in der Nordhemisphäre gewesen. Dies ist aber inzwischen umfangreich in der Fachliteratur widerlegt, unzählige Zitate dazu finden sich im Blog „kalte Sonne“ [6].

Die wissenschaftlich unbestrittene MWP und das römische Wärmeoptimum (RO) waren Warmzeiten, die mit unserer aktuellen Erwärmung vergleichbar sind. Von beiden Warmzeiten ist in der Grafik auf S. 6 nichts zu sehen.

Es liegt darüber hinaus reichlich Fachliteratur über weit höhere globale Mitteltemperaturen, als heute vor in dem noch weiter zurück reichenden Zeitraum bis Ende der letzten Eiszeit. So übertrafen die jeweils weit über tausend Jahre anhaltenden Warmzeiten vor 4000 und 6500 Jahren noch deutlich die MWP und das RO [7]. Für noch weiter zurückreihende Temperaturrekorde sei auf die Fachpublikation von Lecavalier et al. verwiesen [8]. Im frühen Holozän vor 8000 Jahren waren die Grönlandtemperaturen über 1000 Jahre sogar um 2 °C höher als gegenwärtig.

FAZIT: Die KLIMS-Grafik auf S. 6 ist FALSCH und endgültig erledigt. Auch ein fragwürdiger „PAGES2k-Versuch“ ihrer Wiederauferstehung ändert daran nichts. Inzwischen dürfte die Fachpublikation von Büntgen et al.[9] mit insgesamt 22 Autoren dem bodenlosen Unsinn der Hockey-Stick Kurve den endgültigen Garaus gemacht haben – die Liste der beteiligten Institute liest sich wie das Who is Who der internationalen Klimaforschung und, man staune, sogar das klima-alarmistische Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung ist mit dabei. Die spannende und fast das Kriminelle streifende Geschichte der Hockey-Stick Kurve findet sich im Buch „Vahrenholt/Lüning, 2020, Unerwünschte Wahrheiten, was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ im Kapitel 2.

 

B1. Rekorde, Abschnitt 7. der KLIMS und die 2-te KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Seit den 1980er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige und wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850 (offenbar als Beleg der 2-ten KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“ gemeint).

DIE WIDERLEGUNG: Die KLIMS-Dekadenaussage ist für sich genommen korrekt. Mitte des 19. Jahrhunderts endete nämlich die kleine Eiszeit (LIA). Danach erfolgte eine natürliche Wiedererwärmung, ansonsten würden wir immer noch in der LIA leben, in der Winter mit komplett zugefrorener Ostsee normal waren. Infolge der Klimaerwärmung nach Ende der LIA sind natürliche Temperaturrekorde nichts Ungewöhnliches. Der Effekt unnatürlicher Erhitzung in Städten durch Verkehr, Heizungen etc. (UHI) kommt dazu. Die von der KLIMS vorgenommene Schilderung der Temperaturentwicklung für die Zeit nach 1980, die mit 40 Jahren nur knapp für eine Klimaaussage ausreicht, muss freilich mit den Zeiten vor 1850 verglichen werden, ansonsten ist sie wissenschaftlich wertlos. Dieser Vergleich fehlt.

Bereits die berühmte mittelenglische Thermometer-Reihe, welche bis 1659 zurückreicht (Bild 1), kann die Verhältnisse zurechtrücken. Um wieviel mehr dann die zuvor geschilderten Warmzeiten des Holozän. Diese, die Temperaturen unserer heutigen Warmzeit oft weit übersteigenden Zeitabschnitte kann die Klimawissenschaft bis heute nicht schlüssig erklären.

Bild 1: Mittelenglische Temperaturreihe CET, die älteste lückenlose Thermometer-Reihe weltweit (blau) von 1659 bis 2019. Der stärkste Anstieg der gesamten CET über jeweils 50 Jahre fand von 1687–1737 mit 1,87 °C statt (rote gestrichelte Regressionsgerade), In jüngerer Zeit kamen dagegen maximal 1,32 °C in den 50 Jahren von 1961–2011 vor (schwarze gestrichelte Regressionsgerade). Bild: eigene Darstellung nach den Originaldaten.

FAZIT: Die Dekaden-Aussage der KLIMS ist zwar formal korrekt, trägt aber nichts zur behandelten Problematik bei und ist daher zumindest FRAGWÜRDIG. Die zweite KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“ ist eine freie Behauptung, solange nicht die Ursachen der weit stärkeren natürlichen Warmperioden vor 1850 verstanden sind. Um offenbar dieser unangenehmen Kernfrage aus dem Weg zu gehen, wird von der KLIMS die falsche Grafik auf S. 6 propagiert.

 

B2. Meereis und Festlandeis, Abschnitte 8. und 9. der KLIMS

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Meereis und Festland-Eis schwinden dramatisch.

DIE WIDERLEGUNG: Zur korrekten Einordnung der Verhältnisse, ist daran zu erinnern, dass sich die Gletschermasse der Erde, also Festland-Eis, zu 90% in der Antarktis befindet. Die Arktis dagegen beherbergt mit dem Grönlandgletscher nur 8%, und der Rest von 2% findet sich in Alpen, Himalaya, Neuseeland etc. Das Arktis-Eis nimmt zurzeit ab, das Antarktis-Eis dagegen zu. Der Rest verhält sich uneinheitlich, die Alpengletscher gehören zu den aktuell abnehmenden Gletschern. Die Fachpublikation von Braithwaite [10] sagt aus, dass von dramatisch globalem Schmelzen keine Rede sein kann, wörtlich „There is no sign of any recent global trend towards increased glacier melting, and the data mainly reflect variations within and between region„. Andere Facharbeiten berichten von einer geringfügigen globalen Abnahme [11].

Der Gletscherforscher Prof. Gernot Patzelt (Univ. Innsbruck), bekannt durch seine intensiven Forschungsarbeiten vor Ort und weitere seiner Fachkollegen weisen in Fachpublikationen und Fachbüchern nach, dass in zwei Dritteln der letzten 10.000 Jahre die Waldgrenzen der Alpen höher und die Alpengletscher kleiner waren als heute [12]. Ferner, dass die Alpengletscher bereits im Jahre 1850 begonnen hatten, wieder einmal zu schmelzen – damals gab es noch kein anthropogenes CO2.

Auch der Grönlandgletscher mit seinen 2,6 Millionen Kubik-Kilometern (das sind 2,3 x 1015 Tonnen Eis) schmilzt. Die von der KLIMS vermutlich korrekt genannten 250 Milliarden = 2,5 x 1011 Tonnen Schmelze pro Jahr sind demnach gemäß 1011/1015 = 0,0001 der zehntausendste Teil der Gesamtmasse des Grönlandgletschers. Es bedarf daher schon einer starken Warmzeit von mehr als 1000 Jahren, um den Grönlandgletscher zum Abschmelzen zu bringen: Dies war in allen Warmzeiten der letzten 500.000 Jahre noch nie der Fall. In 1000 Jahren leben wir übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer beginnenden neuen Eiszeit – sie ist längst überfällig.

Meereis, im Gegensatz zu Gletschern, ist ein Wetter-, kein Klimaphänomen, denn „Klima“ ist definiert als mindestens 30-jähriges statistisches, lokales Mittel von „Wetter“. KLIMS sagt nun aus, die Meereisoberfläche der Nordhemisphäre hätte in den letzten Jahrzehnten von 7 auf 3 Millionen km2 abgenommen. Dies ist zwar korrekt, KLIMS unterließ aber zu erwähnen, dass es sich um hochsommerliche Minimalwerte handelt. Die Oberflächenausdehnung vom Meereis der Nordhemisphäre schwankt regelmäßig zwischen September und März um 10 Millionen Quadratkilometer [13]. Im Winterhöhepunkt beträgt aktuell die Ausdehnung 15 Millionen km2, also mehr als das Doppelte der alarmistischen KLIMS-Angabe. Dieser Höchstwert hat über die letzten vier Jahrzehnte um etwa eine Million km2, also um 1/15 abgenommen. Die hier allein interessierenden Pauschalschwankungen des nordhemisphärischen Meer-Eis folgen dabei der atlantischen Multidekadenoszillation AMO [14] mit einer etwa 60-jährigen Periodendauer. Die AMO, zur Zeit noch im Maximum (kleinere Meereisfläche) beginnt sich wieder in Richtung Minimum zu bewegen (größere Meereisfläche). Die jahreszeitlich maximale Meereisoberfläche wird daher die nächsten Jahrzehnte wieder zunehmen.

FAZIT:  Zuerst zu den Gletschern: Die Angabe „dramatisch“ der KLIMS zur Festland-Eis-Schmelze ist FALSCH, sie widerspricht den hier geschilderten realen Zahlen und der Fachliteratur. Es ist wissenschaftlich unaufrichtig, mit einer dramatisch klingenden Zahl  aufzuwarten, ohne sie zur Realität in Beziehung zu setzen. Das von der KLIMS angegebene Fachzitat zum Thema Gletscher-Eis (Zitat 27) ist zudem unpassend, weil hier nur die Gletscherabnahme der letzten 20 Jahre behandelt wird, global glacier decline in the early 21st century titelt die Arbeit. Aus solch einem kurzen Wetter-Zeitraum Klima-Pauschalaussagen zur langfristigen Gletscherentwicklung zu suggerieren ist wissenschaftlich unseriös. Die hier zitierten wirklich relevanten Arbeiten [10,11,12] werden dagegen von der KLIMS unterschlagen.

Nun zum Meereis: Die dramatischen Angaben der KLIMS zum Meereis sind wegen willkürlicher Datenauswahl des Sommertiefpunkts eine unzulässige Pauschalaussage. Das Eisflächenverhältnis von 14 Mio. km2 zu 15 Mio. km2 zwischen 1980 und 2020 im Winterhöhepunkt [13] wird von der KLIMS verschwiegen. Ein solches Vorgehen ist irreführend. Daher ist die  KLIMS-Aussage zumindest  FRAGWÜRDIG.

 

B3. Wetterextreme, Abschnitt 12. in KLIMS

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Bestimmte Typen von Extremwetter-Ereignissen haben weltweit deutlich zugenommen.

DIE WIDERLEGUNG: Zu Wetterextremen hat das IPCC in seinem Sachstandsbericht AR5 von 2013 in einer ausführlichen und sorgfältigen Untersuchung Stellung genommen [15]. Die Daten beginnen hier ab 1950, weil es vorher zu wenige Messungen gab. Das vom IPCC angegebene Ergebnis darf im Klartext als „es wurde nichts Maßgebendes gefunden“ ausgedrückt werden. Hier stellvertretend einige Originalzitate (die IPCC-Sachstandsberichte gibt es leider nicht in Deutsch)

Tropische Stürme und Hurrikane [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]:No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

Tropische Zyklone [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220]: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50]: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 215]:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112]: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219]: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

FAZIT: Die KLIMS-Aussage ist trotz ihrer bewussten Abschwächung und Ungenauigkeit – „bestimmte Typen“ sowie keine Angabe des Zeitraums – im hier behandelten Zusammenhang „Klimaänderungen“ FALSCH. Die IPCC-Aussagen sind eindeutig. Dass regional und kurzfristig Wetterextreme stets stark schwanken und dies natürlich auch weltweit, ist eine meteorologische Binsenweisheit und hat mit Klimaänderungen nichts zu tun. Meteorologen pflegen zu sagen „das Gewöhnliche am Wetter ist seine Ungewöhnlichkeit„. Dies ist den KLIMS-Autoren offenbar nicht bekannt.

 

B4. Ernteerträge, Abschnitt 12. in KLIMS

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Regional sinken Ernteerträge.

DIE WIDERLEGUNG: Global ist das genaue Gegenteil der Fall. Durch den anthropogenen CO2-Eintrag in die Luft (über die CO2-Zunahme berichtet die KLIMS korrekt) haben Pflanzenmasse der Erde und die Welternten maßgebend und messbar zugenommen. Als Folge davon werden viele Wüsten kleiner. Dieser Effekt ist inzwischen sogar von den Medien bemerkt und darüber berichtet worden [16].  Eine stellvertretende Fachstudie von Zu et al. [17] schildert die gemessenen Zahlenwerte dieses Effekts. Eine umfangreiche Fachliterurübersicht zur vorteilhaften biologischen Wirkung von zunehmendem CO2 findet sich bei Goklany [18].

FAZIT: Auch hier wieder eine KLIMS-Aussage, die an bewusster Schwammigkeit wie fehlenden Zeitraum und dem Zusatz „regional“ kaum zu überbieten ist. Sie ist natürlich in ihrer Allgemeinheit FALSCH. Selbstverständlich können auf Grund von lokalen Wettereffekten, Schädlingsbefall  o.ä.m. regionale Ernten kurzfristig sinken oder ansteigen, dies hat aber mit dem in der KLIMS behandelten Thema „Klimaänderungen“ nichts zu tun.

 

C. Klimamodelle, Abschnitt 5 der KLIMS.

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Moderne Klimamodelle können die reale Klimaentwicklung zutreffend abbilden.

DIE WIDERLEGUNG: Klimamodelle haben noch nie die Klimavergangenheit wiedergeben können, folgerichtig können sie es auch nicht für die Zukunft. Bild 2 zeigt Klimamodelle im Realitätsvergleich.

Bild 2: Temperaturen aus 102 Klimamodellen vs. reale Temperaturmessungen mit Ballons und Satelliten, Bildquelle: Prof. John Christy (Univ. Alabama), gezeigt bei einer Anhörung vor dem US-Senat [19].

Insbesondere in jüngster Zeit ist die Fachkritik an Klimamodellen fast schon zu einem Sturm angewachsen, es gibt zu diesem Themen inzwischen zahlreiche Fachpublikationen [20].

FAZIT: Die KLIMS-Behauptungen über Klimamodelle sind FALSCH.

 

Schlussbemerkung

Die hier überprüften KLIMS-Behauptungen haben sich sämtlich als falsch erwiesen und desavouieren daher auch den Rest der KLIMS-Aussagen, selbst wenn sich noch Zutreffendes darunter befinden sollte. Das Vorgehen der KLIMS basiert offensichtlich auf folgenden Fehlern, Versäumnissen und bewussten Irreführungen:

  1. Natürliche Wetterextreme werden zu „Klimawandel“ umgedeutet.
  2. Klimavorgänge seien heute verstanden. Bislang ist nur der Wechsel von Eiszeiten mit Warmzeiten in Hunderttausenden Jahren grob verstanden (Milankovitch-Zyklen), dies aber noch keineswegs vollständig. Die Ursachen der hier allein interessierenden Klimaänderungen von mehreren Jahrzehnten bis Jahrhunderten sind dagegen immer noch unbekannt.
  3. Die oft wesentlich stärkeren Klimavariationen in den Zeiten vor Beginn der Industrialisierung 1850 werden ignoriert. Solange dies der Fall ist, sind Aussagen über rezente anthropogene Klima-Einflüsse wertlos.
  4. Der auffällige Klima-Einfluss des Sonnenmagnetfelds (nicht der Sonnen-Leuchtkraft!) wird heute in zahlreichen Fachpublikationen mit Klimaänderungen in Verbindung gebracht. Diese Hypothese ist zwar noch umstritten, dennoch ist es unseriös, die betreffenden Facharbeiten auszublenden und gar von „zuverlässigen“ Klimamodellen zu sprechen. Solange in Klimamodellen die Sonneneinflüsse unberücksichtigt bleiben, darf man sich über ihre mangelnde Aussagekraft nicht wundern.

Da eine Widerlegung in der Regel länger ist, als die zugehörige Behauptung, konnten hier nur die wichtigsten sachlichen Falschaussagen der KLIMS abgehandelt werden. In den beiden Sachbüchern

  1. Horst-Joachim Lüdecke, 2020, Energie und Klima: Chancen, Risiken, Mythen, 4. Auflage, expert Verlag Tübingen.
  2. Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning, 2020, Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langen Müller Verlag GmbH München.

gehören dagegen automatisch auch alle hier nicht behandelten Aussagen der KLIMS zu den behandelten Themen. Im erstgenannten Buch ist zudem auf S. 17 beschrieben, wie man überraschend viele Fachpublikationen (dazu gehören auch die meisten der hier zitierten Quellen) mit Hilfe von Google Scholar barrierefrei aus dem Internet herunterladen kann. Dies ist für Leser [21] wichtig, die sich in Details weiter informieren möchten.

Hier noch das pdf der Widerlegung zum Weitergeben Widerlegung_Klimakonsortium

 

Quellenangaben

[1] Was wir heute übers Klima wissen, Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind: Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de. https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/Publikationen_DKK/basisfakten-klimawandel.pdf

[2] im Folgenden wird „begutachtet“ weggelassen, unter Fachliteratur ist stets begutachtete zu verstehen.

[3] https://www.ipcc.ch/, hier „view all reports“.

[4] Global warming, Roy Spencer: Forschungsleiter an der Universität Alabama in Huntsville und Leiter des US-Wissenschaftlerteams für das Advanced Microwave Scanning Radiometer (AMSR-E) des NASA-Satelliten Aqua, https://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/

[5] klimafakten.de zu „Grönland war früher eine grüne Insel“.

[6] https://kaltesonne.de/die-mittelalterliche-warmeperiode/

[7] Prof. H. Kehl, ehem. TU Berlin, Ergänzungen zur Vorlesung TWK an der TU Berlin, Institut für Ökologie, Abb. A2-4 in https://www.science-e-publishing.de/project/lv-twk/002-klimageschichte-kleiner%20ueberblick.htm, ferner C. Schönwiese, Klima im Wandel – Von Treibhauseffekt, Ozonloch und Naturkatastrophen. 1994, rororo 9555.e

[8] Lecavalier et al., 2013, Revised estimates of Greenland ice sheet thinning histories based on ice-core records. Quaternary Science Reviews, 63, 73-82.

[9] Büntgen et al., 2020,  Prominent role of volcanism in Common Era climate variability and human history, Dendrochronologia 64, 125757.

[10] Braithwaite, R.J., 2002. Glacier mass balance: the first 50 years of international monitoring. Progress in Physical Geography, 26(1), 76-95.

[11] Dyurgerov, M.B., 2002. Glacier mass balance and regime: data of measurements and analysis. In: M.F. Meier, R. Armstrong (eds.) Institute of Arctic and Alpine Research, Occasonal Paper No. 55. Boulder: University of Colorado.

[12] Patzelt, G., 2019. Gletscher: Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Berlin: Hatje Cantz. Sowie Holzhauser, H., 1982. Neuzeitliche Gletscherschwankungen. Geographica Helvetica, 37(2), 115-126. Sowie:
Holzhauser, H., 2009. Auf dem Holzweg zur Gletschergeschichte. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern, 66, 173-208. Sowie Nicolussi, K., 2009. Klimaentwicklung in den Alpen während der letzten 7000 Jahre. In: K. Oeggland, M. Prast (Hrsg.). Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten, S. 109–124. Innsbruck: University Press.

[13] Danish Meteorological Institute (DMI), Arctic Sea Ice Extent. http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php

[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantische_Multidekaden-Oszillation

[15] Alle IPCC-Berichte sind online verfügbar unter: https://www.ipcc.ch/ und barrierefrei. Hier insbesondere die IPCC-Berichte unter view all reports“ beachten.

[16] „Ergrünen der Welt durch mehr CO2″ googeln liefert unzählige Artikel von SPIEGEL, Focus, Frankfurter Rundschau, .. bis hin zur NZZ. Auch klimafakten.de, Mitautor der KLIMS, befindet sich darunter.

[17] Zhu, Z. et al., 2016, Greening of the Earth and its drivers, Nature Climate Change, Vol. 6.

[18] Goklany, I. M., 2015. Carbon dioxide: The good news. The Global Warming Policy Foundation, GWPF Report 18.

[19] Christy, J. R., 2016. Testimony of of John R. Christy, University of Alabama in Huntsville, presented to the U.S. House Committee on Science, Space & Technology, 2 Feb 2016, p. 2 Fig. 1.

[20] Die entsprechende Fachliteratur wird im Blog Kalte Sonne angegeben. In der Suchfunktion der kalten Sonne „Klimamodelle“ eingeben oder direkt https://kaltesonne.de/?s=Klimamodelle

[21] mit Leser sind stets auch Leserinnen gemeint. Sprachlicher Genderunsinn wird hier generell nicht mitgemacht.

 




Die Perfidie der EU: Energiepolitik und Taxonomie

Es besteht kein Zweifel, dass die Corona-Pandemie das Gefüge der Weltwirtschaft in einem Maße getroffen hat, das den meisten unvorstellbar schien. Jedem denkenden Menschen dürfte klar sein, dass die Wiederherstellung dieses Gefüges von global verknüpften Verkehrswegen und Produktionsketten eine internationale Zusammenarbeit geradezu herausfordert. Die Lage zwingt uns, auf das Thema „Wirtschaftsentwicklung“ einen neuen Blick in die Zukunft zu richten. Denn eins dürfte klar sein: um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, brauchen wir die Verfügbarkeit von sehr viel mehr Energie, sehr viel mehr Wasser , sehr viel mehr Nahrungsmitteln und eine Modernisierung unserer Transport- und Verkehrswege und auch der Bildungseinrichtungen.

Besonders für Europa und die Bundesrepublik stellt sich die Frage: Sind wir überhaupt, insbesondere im Vergleich mit Asien, dafür gerüstet? Die Anwort lautet: Nein. Es wurde übermäßig viel Geld gedruckt, aber dieses Geld wird weiterhin und zunehmend in vorwiegend unproduktive Investitionen gesteckt, die auch in der Vergangenheit schon mehr dem Niedergang als dem Fortschritt dienten. Eine schleichende Deindustrialisierung ist infolgedessen bereits im Gange.

Dieser Trend wird an zwei Ausrichtungen des New Green Deal der EU unter Frau v. der Leyen besonders deutlich:

  1. Energiepolitik
  2. Taxonomie

Hand auf Herz, wissen Sie, was Taxonomie bedeutet? Hier die Erklärung. Noch einmal Hand aufs Herz, wissen Sie es jetzt? Immer noch nicht? Sie können beruhigt sein, denn dieser Begriff ist bewusst von der EU gewählt, damit die dahinter steckende Unverschämtheit der Bevölkerung gegenüber unbemerkt bleibt*). Deshalb ist es sehr nützlich, dass der Verband der Familienunternehmen in einem Positionspapier vom Mai 2020 diese Politik endlich einer kritischen Bewertung unterzieht. Er kommt zu dem Schluß, dass der Verlauf der sogenannten Energiewende ein Debakel ist und von Vorbildfunktion nicht im mindesten die Rede sein kann. Es werde kein Land dieser Welt dem deutschen Weg folgen „wenn mit der Energiewende deutscher Prägung die Gefahr einer Deindustrialisierung sehenden Auges in Kauf genommen wird“.

Seit Jahren laufe alles „darauf hinaus, dass wir in Deutschland ökonomische Nachteile in immensen Höhen in Kauf nehmen, ohne europäisch und international einen Vorteil zu erzielen. Im Gegenteil, eine derartige Strategie ist unter globalen Gesichtspunkten extrem kontraproduktiv.“ Da durch den ebenfalls milliardenschweren hastigen Kohleausstieg die Grundlastsicherung gefährdet sei, dürfe eine wissenschaftliche und politische Diskussion um die Verschiebung des geplanten „Atomausstiegs“ kein Tabu sein.

Auch Prof. Sinn argumentiert in seinem neuen Buch „Der Corona-Schock“ ,im Moment der Krise falle es besonders ins Auge, dass die Energiepolitik in Deutschland sich auf einem weltfremden Kurs befindet: „Weltweit gibt es 440 Atomkraftwerke, und ca. 50 neue sind in Bau, davon elf in China. China plant schon 36 weitere Kraftwerke. Japan hat sich vom Ausstieg verabschiedet und nimmt die meisten Reaktoren nach einer Modernisierung sukzessive wieder in Betrieb… Wir haben eine solch massive Belastung des Staates und der zukünftigen Generationen durch diese Krise, dass wir uns die Zerstörung einer funktionierenden und klimaneutralen Energieproduktion durch Kernkraft eigentlich nicht erlauben können.

Der andere fatale Plan des New Green Deal läuft unter dem Stichwort „Taxonomie“*). Bei Prof. Sinn heißt es dazu: „Leider werden jetzt in der Krise Dinge durchgewunken, die die Öffentlichkeit gar nicht registriert. Denken Sie an die Taxonomieverordnung der EU zu Umweltfragen vom Dezember 2019. Da macht die EU-Kommission einen Kriterienkatalog auf, den Banken in Zukunft bei der Kreditvergabe berücksichtigen müssen. Sie müssen unterscheiden, wie grün die Aktivitäten ihrer Kunden sind, und danach werden die Kreditkonditionen bemessen. Das bedeutet eine zentralplanerische Steuerung derWirtschaft durch eine Kommandozentrale in Brüssel….Das führt zu Willkür, das führt zu einem unglaublichen Machtzuwachs der Bürokraten… Lobbys sind tätig, damit das, was man selber macht, als grün deklariert wird, damit die eigene Branche dann in Zukunft billige Kredite vom Bankensystem erhält, die refinanziert werden durch das Eurosystem. Das sind geradezu unglaubliche zentralplanerische Entwicklungen, die die wirtschaftliche Effizienz der Eurozone aushöhlen ….

Auch im Positionspapier des Verbandes des Familienunternehmen wird darauf hingewiesen, dass diese Richtlinien einer angeblich „nachhaltigen Finanzwirtschaft“ besonders die deutsche Wirtschaft mit ihrer starken Aufstellung im Industriebereich treffen werde. Wesentliche Elemente des New Green Deal sind von der Finanzmarktlobby geplant und auf deren kurzfristigen Ziele ausgerichtet. Das Verheerende daran: Mit dieser als „sustainable Finance“ bezeichneten Strategie werden Investitionen systematisch in Bereiche gelenkt, die Energiedichten des Mittelalters begünstigen (wie Wind-und Solartechnik ). Der Rest der Welt richtet dagegen den Blick auf Technologien, die selbst die gegenwärtigen Energiedichten, um von den mittelalterlich geringen der Erneuerbaren ganz zu schweigen, um ein vielfaches übersteigen werden (hier).

Die Kritik daran ist also nicht nur berechtigt. Sie wirft die Frage auf, ob Deutschland und Europa als Industrieraum überhaupt eine Zukunft haben können. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie muß man sich erst recht fragen, welche Konsequenzen es für den Verlauf der Pandemie hätte, wenn auf die höchst effiziente deutsche Industrie kein Verlaß mehr ist.

Im Übrigen gibt es sowohl in Europa als auch in Amerika eine wachsende Bewegung junger Leute, die den Ausbau moderner Kerntechnik sowie die Entwicklung der Fusionstechnik befürwortet, weil gerade dem Umweltschutz damit viel besser gedient ist. Es wäre der Wissenschaftstradition Deutschlands mehr als angemessen, diesen Trend zu beflügeln statt den Rückwärtsgang beizubehalten.

 

Anmerkung von Horst-Joachim Lüdecke:

*) Die Wortwahl des Begriffs „Taxonomie“ legt bereits die Perfidie des EU-Vorgehens offen: Von der Öffentlichkeit soll der Begriff besser nicht verstanden werden, die von J.-C. Juncker zynisch und unverholen ausgesprochene Unverschämtheit des Betrugs an der Bevölkerung wird hier zum wiederholten Male bestätigt.

Im Übrigen kann jeder Konsument den planwirtschaftlichen Durchgriff der Brüsseler Gaunerei bereits an anscheinlichen Nebensächlichkeiten selber nachvollziehen. Beim Kauf einer neuen Waschmaschine erklärt Ihnen der Verkäufer, dass ab nächstem Jahr rigide Maßnahmen zur Wasser- und Stromersparnis gesetzlich vorgeschrieben sind. Die bisherigen sinnlosen „Eco“-Waschgänge sind irgend wann eben nicht mehr abschaltbar und der Verbraucher wird sich damit abfinden müssen, ohne wie bei den jetzigen Maschinen noch selber entscheiden zu dürfen, wieviel Wasser oder Strom seine Wäsche erhalten soll. Wenn Sie also überall diesen Öko-Unsinn in Prospekten von Industrieunternehmen und in den Funktionen ihrer Produkte wiederfinden, so ist dies kein Zufall. Die betroffenen Unternehmen werden dazu mit dem EU-Schraubstock erpresst und gezwungen.

Wir meinen daher, dass es höchste Zeit für eine Reform der EU ist, die heute bereits zur planwirtschaftlichen EUdssR mutiert ist. Auch Deutschlands Energiewende ist pure Planwirtschaft, die in letzter Konsequenz noch nie zu etwas Anderem als dem kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch des betreffenden Landes geführt hat – eine Lehre, die trotz aller historischen Überprüfbarkeit kein Sozialist jemals zu begreifen vermag. Es ist daher überfällig, dass – bei aller Zustimmung zur EU (einer anderen EU als heute, wohlgemerkt) – jedes EU-Land die Souveränität zumindest über seine Energiepolitik und Rechtsprechung zurückgewinnt. Wenn das nicht möglich ist, bleibt nur noch der Dexit, die Briten haben uns gezeigt, dass es funktioniert.

Am schlimmsten treibt es die EU-Zentralbank (EZB) mit dem grenzenlosen Gelddrucken. Hier erinnert der italienische Finanz- und WirtschaftsministerTremonti im italienischen Il Giornale vom 18.08.2020 an ähnliche Vorgänge in den dunklen Zeiten vor ca. 80 Jahren (vom Italienischen ins Deutsche übersetzt): „Wenden wir uns einen Moment dem alten Berlin zu und hier dem bekanntesten und berühmtesten „Zauberer des Geldes“, Hjalmar Schacht, Erfinder des „MeFo“ (hier): das Gold der Mephistopheles, das auf die metallurgische Industrie angewendet wurde, Austauschkunstwerk mit dem die deutsche Militärindustrie des Dritten Reiches finanziert wurde. Aber ein Kuriosum: Schacht wusste, dass der Trick nicht lange dauern konnte. In diesem Zusammenhang sagte der bewunderte Demokrat Keynes im Jahr 1941: „Die Tatsache, dass diese Methode im Dienste des Bösen angewendet wurde, darf uns nicht daran hindern, den technischen Vorteil zu erkennen, den sie im Dienste eines guten Zwecks bieten würde.“ Und was haben Schachts Methode und Keynes ‚Worte mit der Gegenwart zu tun? Das MeFo-System unterscheidet sich im Grunde nicht von dem, was die EZB ab 2012 angewendet hat, um quantitative Lockerungs- und Fiat-Gelder zu erzeugen, Geld, das aus dem Nichts kommt, heute zusätzlich zur Turbo-Währung von Turboverschuldung. Diese Maßnahmen waren  notwendig, um den Euro und Europa zu rettenUns wurde freilich nicht gesagt: wovor eigentlich retten? Aus welcher Ursache oder aus welcher Schuld? Vielleicht erfahren wir dies erst dann, wenn zur Rechtfertigung der EU-Wirtschaftspolitik die tragischen Fehler bei der Bewältigung der Krise ab 2008 und dann im folgenden Jahrzehnt zugegeben werden.“

 




Was verbindet Klimawandel, kluge Hausärzte, Harald Lesch und Psychologen miteinander?

Episode 1: Der kluge Hausarzt

Meine Aufmerksamkeit in der besagten Frage wurde zum ersten Mal vor Jahren geweckt, als ich meinen hochgeschätzten Hausarzt konsultierte, dem seine Eltern den wunderschönen Vornamen Anselmus gegeben hatten. Anselmus betreute meine Familie und mich über drei Jahrzehnte medizinisch bestens und treusorgend. Hier nochmals mein Dank dafür an ihn. Er ist leider längst im Ruhestand, völlig von der Bildfläche verschwunden, und ich vermisse ihn. Falls er diese Zeilen lesen sollte, würde ich mich über ein Lebenszeichen riesig freuen.

Bei diesem Arztbesuch nun, der die Besprechung einer Routine-Blutuntersuchung zum Gegenstand hatte (sie ergab zum Teil etwas beunruhigende Werte, und ich war über 70), war meine Frage wohl berechtigt, ob Anselmus etwas Therapeutisches dagegen unternehmen wolle. Er beantwortete sie auf seine stets trocken-humorige Art mit einer rhetorischen Frage „Wissen Sie, was unser Pathologie-Professor uns im Studium beibrachte? Er sagte: Untersuchen Sie ältere Patienten nur sorgfältig genug, dann haben sie immer eine pathologische Fundgrube vor sich, egal wie gesund der Patient ist. Mein lieber Herr Lüdecke, Sie brauchen natürlich nichts zu tun, Behandlungen gegen solche Abweichungen in Ihrem Alter können nur schaden.“

Ich hatte dankbar kapiert. Diese Episode in Anselmus‘ Praxis kam mir wieder in den Sinn, als nach einem meiner Klimavorträge – dieser hier am Deutsch-Amerikanischen-Institut (DAI) Heidelberg – ein junger Vertreter des Instituts für Umweltphysik der Heidelberger Universität (iup) eine Frage stellte. Die entpuppte sich zwar als Minivortrag, ohne dass der Diskussionsleiter einschritt – denn andere Zuhörer wollten schließlich wirkliche Fragen stellen. Der „Vortrag“ des iup-Mitarbeiters war aber dennoch beeindruckend: Unglaublich viele Abweichungen, verglichen mit dem von ihm salopp unterstellten Klima-Normalzustand, hätte man am iup erforscht und dokumentiert, so sein Bericht. Daher sei der menschgemachte Klimawandel Realität – so seine „unabweisbare“ Schlussfolgerung.

Ich gratulierte am Ende zu seiner Eloge auf das iup und zu all diesen interessanten Ergebnissen, gab aber zu bedenken, ob man denn überhaupt ausreichende Kenntnisse über die Klimavergangenheit hätte. Nur dann könne man nämlich belegen, ob die modernen Ergebnisse wirklich etwas Ungewöhnliches in der Klimaentwicklung anzeigen. Keine Antwort darauf – war natürlich auch eine Antwort. Ich nehme an, jeder Leser hat’s verstanden. Auch das Klima ist ein alter Patient, selbstverständlich kerngesund, aber wenn man nur richtig nachschaut und nachforscht, ist das Klima eine pathologische Fundgrube. Es hat Eiszeiten und Warmzeiten überlebt und CO2-Konzentrationen der Luft über das Fünfzehnfache von  heute gesund überstanden [1, 2] sowie Temperatursprünge von bis zu 10 °C innerhalb eines Menschenlebens schadlos erlitten (hier). Nun erfreut es uns aktuell mit einer milden und angenehmen Wärme – wir sollten mehr als dankbar dafür sein [3]. All dies pathologisch bedenklich? Etwas dagegen tun – oder doch nicht? Fragen Sie am Besten meinen klugen Hausarzt Anselmus!

 

Episode 2: Der Wissenschaftserzähler des ZDF, Harald Lesch

Ein weiteres Beispiel zu dem interessanten pathologischen Phänomen „Klima“ bietet der bekannte Freizeitjournalist Prof. Harald Lesch,  der gute Wissenschafts-Dokumentationen macht, aber kaum jemals müde wird, fast jede angeblich ungewöhnliche Forschungserkenntnis, mit dem ach so schröcklichen Klimawandel zu verbinden – dem menschgemachten selbstverständlich. Musterbeispiel ist seine Sendung über das Wasserproblem (hier). Und auch hier finden wir den gleichen Trugschluss wie beim iup-Mitarbeiter wieder.

Es wird unter Anderem in der Wasser-Dokumentation von Lesch informativ und unterhaltsam darüber berichtet, welche neuen Forschungsmethoden angewendet werden, um dem Wasserverbleib in unterschiedlichen Bodenschichten nachzugehen und einer möglichen besseren Nutzung des Niederschlags auf die Spur zu kommen. Die dabei bislang erzielten Ergebnisse, die im gegebenen Fall gerade einmal 2 Jahre alt sind, werden dann salopp mit dem menschgemachten Klimawandel in Verbindung gebracht. Nichts zu hören davon, dass es ähnliche Ergebnisse irgendwann früher – vielleicht vor 90 Jahren, im warmen Mittelalter oder gar der noch etwas wärmeren Römerzeit – mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal gegeben hatte. Die anscheinend unabwendbare „Anspielung“ auf den Klimawandel erfolgt bei H. Lesch nicht immer direkt, aber stets unüberhörbar. Bei den naiv Gläubigen bleibt das dann hängen. Es kann noch so sehr an den Haaren herbeigezogen sein, der Klimawandel spielt stets eine tragende Rolle.

Da Lesch als Astrophysiker sein physikalisches Handwerk beherrschen dürfte, darf vermutet werden, dass hier kein Zufall, sondern klimapolitische Redaktionsvorgaben ihre Wirkung entfalten. Wer an seiner Stelle wäre wohl so mutig wie ehemals Joachim Bublath (hier), der sich nicht von politischen Redaktionsvorgaben verbiegen ließ. Heute ist das anders. Seinen persönlichen „Leschs Kosmos“ als lukrative Nebentätigkeit beim ZDF durch Klima-Ungehorsam aufs Spiel zu setzen, kommt nicht in Frage. Dazu wäre Charakter und Mut vonnöten.  Aprospos Charakter: Harald Lesch ist in diesem Zusammenhang bereits mit seiner EIKE-Affaire in fragwürdiger Weise aufgefallen – Hier die ganze Story Lesch/EIKE.

Wir erkennen nun, dass auch der Fall H. Lesch stark an Anselmus‘ pathologische Fundgrube  erinnert. Beide lassen aber, um nun den in der Überschrift des Beitrags erwähnten Seelendoktor nicht zu übergehen, auch an einen bekannten Psychiater denken, der es mit einem reichlich seltsamen Patienten zu tun hatte. Dies wäre dann die dritte Episode.

Episode 3: Der Psychiater und sein seltsamer Patient

Ein Psychiater als Jünger Sigmund Freuds zeigte seinem Patienten unterschiedliche geometrische Figuren, um aus dessen Eindrücken auf diese Geometriebilder wertvolle Anhaltspunkte auf Analyse und Therapie des Patienten zu gewinnen. Doch auf jedes der gezeigten geometrischen Gebilde antwortete der Patient immer das Gleiche: „Eine nackte Frau“. Schließlich die erstaunte Nachfrage des Psychiaters  „Warum immer diese gleiche Antwort?“. Der Patient „Aber Herr Doktor, Sie zeigen mir doch in jedem Bild Ferkeleien“. Diesem Patienten geht es ähnlich wie H. Lesch und dem Klimawandel in seinen Sendungen, egal, um was es geht und egal, was gezeigt wird: Wo Lesch stets den menschgemachten Klimawandel erkennt, sieht unser seltsamer Patient überall nur nackte Frauen.

Das Fazit der drei Episoden und ein revolutionärer Vorschlag zum IQ

Natürlich brennt sich durch andauerndes mediale Erinnern und Getrommel der Klimawandel – menschgemacht zu betonen ist dabei gar nicht mehr nötig – in grüngläubige Köpfe ein. Schließlich müssen nach Meinung aller Gutmenschen die Medien ja richtig informieren und ein veritabler Astrophysikprofessor muss es erst recht tun – oder tun sie es beide etwa doch nicht? Man wagt diese Frage kaum hinzuschreiben, schließlich wird man mit solchen Vermutungen schnell zu ganz rää..chts, wenn nicht sogar zum Nazi. Kurzum, die naiven Klima-Gläubigen wählen bei so viel Gehirnwäsche natürlich Grün. Wer geht schließlich konsequenter gegen den neu erfundenen mittelalterlichen Drachen „Klimawandel“ besser an als die Grünen?

Dass dabei unsere Natur und Energieversorgung über die Wupper gehen  – geschenkt, wir haben genug Natur (grüne Politik der Windmühlen darf heute als das Maximum an Naturschädigung schlechthin bezeichnet werden). Die Welt gilt es dagegen zu retten! Und sichere Stromversorgung? Ach was, der Strom kommt aus der Steckdose. Außerdem haben wir Kobolde, die Kobalt zusammenzimmern und wir haben ein Stromnetz, das immer genug von diesem seltsamen Saft „Strom“ enthält, so dass es immer reicht, also „Trust us, we are green. Everything is under control. Nothing to see here, move on.

Wie unglaublich ignorant und resistent gegen Fakten diese Leute sind, zeigt immer wieder mustergültig der neue Hoffnungsträger der Grünen „Robert Habeck“.  So berichtet der ZDF-Teletext vom 19.08.2020 unter dem Titel „Klima und Landwirtschaft: Habeck fordert umdenken“:  Grünen-Chef Robert Habeck fordert, die Landwirtschaft stärker an den Klimawandel anzupassen. Wasserknappheit und heiße Temperaturen seien für Landwirte ein immer drängenderes Problem, „vor dem niemand mehr die Augen verschließen kann„, sagte Habeck. „Das Extrem wird zur Regel. Und das verändert die Grundannahmen auf denen Landwirtschaft bisher betrieben wurde.“ Um die Situation zu meistern, sei es höchste Zeit, die Anpassung der Landwirtschaft an die Klimakrise anzugehen.

Ist dieser Habeck noch ganz bei Sinnen? In seinen Aussagen ist so gut wie alles falsch: Die Landwirtschaft passt sich, seit sie existierte, ans Wetter und auf Dauer ans Klima an, dies braucht man ihr nicht zu sagen. Es ist ihre Hauptbeschäftigung! Ob man es glaubt oder nicht, Bauern wollen Erträge und achten deswegen sehr genau auf die Natur. Man muss Opfer im Bauernstand infolge Totlachens befürchten, wenn Bauern die albernen Forderungen Habecks zur Kenntnis gelangen.

Wasserknappheit und hohe Temperaturen waren, sind und werden immer Probleme sein. Es geht doch hier nur darum, ob diese Probleme neu sind und ob sie mit dem rezenten Klimawandel zusammenhängen. Durch immer intensivere Bodennutzung erhalten sie sicher eine neue Komponente, ob sie in Deutschland mit dem Klimawandel zusammenhängen dürfte schwer zu belegen sein. Unsere Experten vom PIK werden diesen Beleg sicher beibringen können und dabei gekonnt ein oder zwei Kippunkte als Würze hinzufügen – huu..ch Kippunkte. Unsere Lückenmedien schließlich werden für Verbreitung dieses gewohnten Unsinns sorgen.

Die Wetteraufzeichnungen seit mehr als 100 Jahren zeigen jedenfalls nichts Ungewöhnliches an, so etwas wie die momentane Dürre gab es regelmäßig auch in früheren Zeiten. Bis zurück Christi Geburt weiß man über ungewöhnliche Wetterereignisse einigermaßen aus alten Quellen Bescheid [4, 5]. Wenn es speziell um die letzten 140 Jahre geht, braucht man sich nur die frei herunterladbaren Daten des deutschen Wetterdienstes (DWD) anzusehen. In Sachen Dürre ist nichts statistisch Ungewöhnliches zu erkennen (Bild 1).

Bild 1: Niederschlagsanomalien der Sommer ab etwa 1880 bis heute, Bildquelle Deutscher Wetterdienst (DWD)

Nein, es geht den Grünen nicht um die Fakten sondern um gezielte Verdummung der Bevölkerung und um Wählerfang. Dabei werden sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch noch von allen deutschen Medien nach Kräften unterstützt.

Hier fällt mir dann wieder die Seelenheilkunde ein, und daher erlaube ich mir einen revolutionären Vorschlag meinen Kollegen von der Psychologie zu unterbreiten: Es ist bekanntlich schwierig, die reale Intelligenz eines Menschen zu messen – denn der IQ ist nur ein fragwürdiger Anhaltspunkt dieser komplexen Eigenschaft. Angesichts der ersichtlich leichten Verführbarkeit von Grünwählern selbst mit dem größtmöglichen sachlichen Unsinn würde daher die Testfrage „für wie sinnvoll halten Sie grüne Politik?“ eine hervorragende abgeleitete Kenngröße für Intelligenz ergeben. Sie kann die Aussagekraft des IQ glatt in den Schatten stellen.

Ich schlage einen Test vor, in welchem vom Befragten nur ein Zahlenwert anzugeben ist – schon einmal ein unschätzbarer Vorteil, denn Grünwähler haben’s nicht so mit vielen Zahlen. Die Testskala reiche von 1 bis 100, wobei der Befragte einen Zahlenwert zwischen

1 =  „grüne Politik ist bescheuert und naturschädigend“

bis hin zu

100 = „grüne Politik rettet die Welt“

wählen soll. Der Kehrwert davon, multipliziert mit 100, ist unser Intelligenzmesser, den wir G I Q = Grüner Intelligenz Quotient taufen wollen. Er liegt im Bereich von 1 bis 100 und ist hier gezeigt

Der G I Q – Wert von 1 bedeuted also „gaga“ und die 100 „hoch intelligent“. Eine bessere Kenngröße für Intelligenz als unser neuer G I Q  ist im heutigen rot-grünen GroKo-Deutschland nicht mehr denkbar.

Quellen

[1] Veizer, J., Godderis, Y., François, L.M., 2000. Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the Phanerozoic eon. Nature, 408(6813), 698.

[2] Berner, R.A., 2003. The long-term carbon cycle, fossil fuels and atmospheric composition. Nature, 426(6964), 323.

[3] Lüdecke, Horst-Joachim (4. überarbeitete Auflage 2020). Energie und Klima. Chancen, Risiken und Mythen. Tübingen: expert Verlag. 221 Seiten, 320 Quellen, 33 Abbildungen.

[4] Johann Peter Hebels Kalendergeschichten. http://hausen.pcom.de/jphebel/geschichten/kalendergesch_verzw.htm

[5] Reichholf, J., 2007 (6. Aufl.). Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends. Frankfurt: S. Fischer Verlag.




Klimaschutz in Absurdistan

Jede dieser Klimaschutz-Ideen ist eigentlich absurd genug, um sie medial genüsslich zu glossieren. Aber leider ist damit nichts beim Mainstream. Dies bleibt bis jetzt vorwiegend denjenigen Webseiten überlassen, die sich noch einen Rest an kritischem Verstand und auch Humor erhalten haben. Manchmal hilft freilich nur noch Sarkasmus. Nun unsere kleine Auswahl aus dem Klima-ABSURDISTAN – leider sind nicht alle lustig:

  1. Babys sind Klimaschädlinge: Die schwedische Universität Lund hat erhoben (hier, hier), dass ein Baby für 58 Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich ist. Man bietet zum Vergleich ein Auto mit 2,4 Tonnen CO2 jährlich oder eine Flugreise mit 1,6 Tonnen CO2 an und empfiehlt, bei der Familienplanung doch bitte das Klima im Blick zu haben.

EIKE bemerkt: Die Uni Lund vergaß in diesem Zusammenhang zu untersuchen, wie die Bevölkerungsexplosion in Afrika verhindert werden könne – die hat ja glücklicherweise schon etwas abgenommen, nur in Niger sind’s noch 8 pro Frau.

 

  1. Leben ohne Kinder für den Klimaschutz: Die überzeugte Nicht-Mutter Verena Brunschweiger (38) plädiert aus Umweltschutzgründen für ein Leben ohne Kinder. „Ein Kind ist das Schlimmste, was man der Umwelt antun kann“, sagte sie im Interview des Wiener „Kurier“. Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind bedeute eine CO2-Einsparung von 50 Tonnen im Jahr (hier).

EIKE fragt „Meint sie nun nur deutsche oder meint sie alle Kinder? Falls nur deutsche, wäre sie nach der heutigen Auffassung „Rassistin“. Meint sie alle, ist sie logischerweise für die Abschaffung der Menschheit schlechthin. Konsequent wär’s in diesem Fall, wenn sie mit sich damit anfinge – ergäbe eine satte CO2-Einsparung.

 

  1. Die 1-Kind Politik in China: Hans von Storch (Klimaforscher und Meteorologe vom GKSS HH) führt aus „Die wirksamste Klimapolitik der letzten Jahrzehnte war die 1-Kind Politik in China, die der Welt ca. 400 Millionen CO2-Emittenden und Emittenden-Vermehrer erspart hat“ (hier).

EIKE fragt „Ist dies nun Sarkasmus bei H. v. Storch, für den er ja bekannt ist? Man weiß das nicht so recht, kann es aber hier mal zu seinen Gunsten annehmen.

 

  1. Keine Torferde aus Klimaschutzgründen: Agrarministerin Klöckner möchte aus Klimaschutzgründen torfhaltige Blumenerde aus Bau- und Supermärkten verbannen. In einem Schreiben an die Konzernmanager forderte sie zum freiwilligen Verzicht auf (hier). Im gleichlautenden ZDF-Teletext vom 02.08.2020 wurde der Torfbeitrag zum CO2-Ausstoß Deutschlands mit 2% beziffert. Da Deutschland etwa ebenfalls nur 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortet, darf der Einfluss des deutschen Torfs auf die mittlere Globaltemperatur mit praktisch „Null“ angegeben werden (genauer mit 0,04%).

EIKE ist besorgt, bei Frau Klöckner besteht Nachholbedarf im „kleinen Einmaleins“. EIKE bietet der umtriebigen Ministerin gerne Nachhilfe im kleinen 1 x 1 -Rechnen an.

 

  1. Menschen mit roten Haaren werden wegen des Klimawandels aussterben: Der Tagespiegel vom 05.12.2017 schreibt dazu (hier) „In Deutschland haben noch zwei Prozent der Bevölkerung rote Haare. Dabei wird es vermutlich nicht bleiben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es Rothaarige wegen des fortschreitenden Klimawandels spätestens 2100  nicht mehr geben wird.“

EIKE sieht diese Vorhersage zwar mit Skepsis, wünscht aber zur Sicherheit allen Rothaarigen – insbesondere natürlich den hübschen naturrothaarigen Frauen (wir sind hier gerne sexistisch) – ein langes und schönes Leben. Vor allem wünschen wir ihnen und ihren Männern schönen rothaarigen weiblichen Nachwuchs, wenn es um das Jahr 2100 geht.

 

  1. Rentner sind mit Abstand die größten Klima-Killer: Max-Planck-Forscher haben den durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Abhängigkeit vom Alter errechnet (hier): Am meisten Klimagas produzieren die Mittsechziger. Die Weltbevölkerung nimmt zu, und die Menschen in Schwellenländern sind dabei, sich auch einen gewissen Luxus zu leisten. Vor allem die dort wachsende Mittelschicht fährt zunehmend Auto, macht Überseereisen, isst mehr Fleisch und gönnt sich auch sonst etwas. ..“.

EIKE fragt „Wenn der große deutsche Physiker Max-Planck heute noch leben würde, was würde er wohl zu „Forschern“ sagen, die in Instituten seines Namens mit solchem Schwachsinn die Zeit totschlagen und dafür auch noch mit öffentlichem Geld bezahlt werden? Er rotiert vermutlich schon im Grabe.“

 

  1. Oma ist ’ne alte Umweltsau: BILD am 30.12.2019 schreibt „Wir sind keine Umweltsäue!“ Aufregung um Facebook-Video, WDR Kinderchor singt „Oma ist ’ne alte Umweltsau“. Das läßt einen Schluss zu auf die Alters-Struktur des WDR – lauter „junge Leute“(?). Anders bei den Zuschauern: DAS Video war nicht nur den Alten zuviel, sondern auch deren Kindern und Enkeln: Ein Shitstorm brach los, und der WDR wurde öffentlich-medial richtig verprügelt. Richtig dumm tut eben manchmal auch richtig weh. Die Redaktion des WDR löschte das Video des 90-sekündlichen Auftritts.

EIKE fragt neugierig „wo haben die Video-Macher des WDR Journalismus gelernt bzw. haben sie überhaupt etwas gelernt“?

 

  1. Hunde und Katzen sind schlecht fürs Klima: Spon meldet (hier): Niedlich, ein Seelentröster – und schlecht für die Umwelt. Hunde und Katzen verursachen vor allem über ihren Fleischkonsum einen beträchtlichen jährlichen Treibhausgas-Ausstoß. Allein in den USA entspreche dieser der Klimawirkung von rund 64 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich, ergab eine im Fachmagazin „PLOS ONE“ vorgestellte Hochrechnung. Der Wert entspricht in etwa der Klimabilanz aller Einwohner von Berlin und Hamburg.

EIKE fragt nach: „Gehören die Hunde und Katzen etwa nicht zu den Einwohnern von Berlin und Hamburg?“ Daher an PLOS ONE – Bitte noch mal genau nachrechnen!

 

  1. Klimawandel lässt Bier weniger und teurer werden: Die WELT schreibt am 15.10.2018 etwas hoch Beängstigendes: „Klimawandel lässt Bier weniger und teurer werden“ stand in einer von der Fachzeitschrift „Nature Plants“ veröffentlichte Studie (hier).“ Und weiter: „Eine aktuelle Studie hat das Zeug, die Erderhitzung zum Thema am sprichwörtlichen Stammtisch und Trinker zu Klimaaktivisten zu machen: Eine in der aktuellen Ausgabe der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nature Plants“ veröffentlichte Studie prognostiziert einen deutlichen Rückgang der Gerste-Ernten durch kommende Hitze- und Dürreperioden.“

EIKE meint: „Wir lassen uns vom Klimawandel ja vieles gefallen, die angenehme Wärme, weniger Heizen im Winter, kein Schneekehren mehr vor der Haustüre im Winter und alle weiteren schlimmen Nachteile mehr, die wir täglich zwangsfinanziert von unseren Lückenmedien eingetrichtert bekommen. Aber das mit dem Bier geht nun definitiv zu weit. Schon Paul Kuhn sang 1963 den Gassenhauer „Es gibt kein Bier auf Hawaii…“… was würde er wohl heute singen? Vielleicht aktuell „Bier oh Schreck und Gerste weg, Scotty beam mich weg…“

 

  1. Forscher: Klimawandel lockt Außerirdische an: Dies schrieb am 03.09.2011 die Leipziger Volkszeitung. Und weiter „Washington. Umweltschützer könnten im Kampf gegen die Klimaerwärmung bald Verbündete im All finden.“ Das schreiben Wissenschaftler der US-Raumfahrt-Behörde NASA und der Universität Pennsylvania in einem Bericht …. „Außerirdische könnten sich durch den Klimawandel provoziert fühlen …. Intelligente außerirdische Wesen können uns angreifen und töten, uns versklaven oder auch fressen“, warnt der 33-seitige Bericht … „Wir könnten als eine Gefahr für die Milchstraße angesehen werden, so wie wir eine Gefahr für unseren Planeten geworden sind.“

EIKE meint besorgt: Die Außerirdischen sind doch schon längst unter uns! Wenn man sich die „außerirdische“ Politik der GroKo anschaut … Die lässt unüberprüft und ungehindert alles, was kreucht und fleucht, über unsere deutschen Grenzen passieren, gibt das nicht einmal offen zu, und die schleimspurigen Medien berichten es auch nicht. Auf diese Weise werden bei uns natürlich auch hochgefährliche Außerdische immer zahlreicher.

 

  1. Washington: Klimawandel fördert die Entstehung von Nierensteinen: Dies schrieb am 14.07.2008 die Aachener Zeitung. Und weiter „US-amerikanische Forscher machen die Klimaerwärmung mitverantwortlich für die Ausbreitung von Nierenstein-Erkrankungen.“ Die Wissenschaftler stützen sich auf mathematische Modelle, die einen direkten Zusammenhang zwischen der Durchschnittstemperatur und dem Auftreten von Nierensteinen herstellen…“Grund für den Zusammenhang ist der bei höheren Temperaturen häufiger auftretende Flüssigkeitsmangel …“, erschienen ist dies im Fachmagazin PNAS (Bd. 105, 9841).

EIKE meint: Diese US-Forscher haben völlig recht. Gegen den Klimawandel hilft nur Eines – saufen .. es muss ja nicht immer nur Wasser sein … Doch Halt, wir korrigieren, dann kommt zu den Nierensteinen auch noch der Leberschaden hinzu, Mist aber auch!

 

  1. Sandwiches produzieren soviel CO2 wie Autos: Dies erklären die Forscher der Universität Manchester (hier). Nach Angaben des Britischen Sandwich-Verbandes (BSA) werden im Vereinigten Königreich alljährlich 11,5 Milliarden belegte Brote verzehrt. Durch diesen Konsum würden durchschnittlich 9,5 Millionen Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids verursacht, führte die Wissenschaftlerin Adisa Azapagic aus. Dies entspreche dem jährlichen CO2- Ausstoss der 8,6 Millionen Autos im Land.

EIKE fragt höflich nach: Adisa Azapagic eine Wissenschaftlerin – Wofür? Aber Moment mal, sie besitzt ja die Lösung des Klimaproblems! Weniger Sandwiches = weniger Durst = weniger Bierkonsum: Und der Klimawandel reduziert die Gerstenerträge … Passt doch!  

 

  1. Schafe sollen weniger Gas geben: Die Leipziger Volkszeitung am 03.12.2019 schrieb unter AUS ALLER WELT: „Schafe sollen weniger Gas geben, Neuseeland testet ein genetisches Programm, um den Methanausstoß bei den Tieren zu verringern. So sollen sie auf Dauer klimafreundlicher werden. Diese Tiere produzieren große Mengen Methan und Lachgas.“

EIKE findet das nun überhaupt nicht schlimm, Lachgas ist doch etwas zum Lachen, oder nicht? Lasst bitte die lieben Schafe fröhlich weiter furzen, das Leben ist traurig genug.

 

  1. Greta: Für ein junges schwedisches Mädchen Namens Greta mit erkennbarer mentaler Behinderung (hier) wird keineswegs seitens ihrer Eltern für Gesundung gesorgt – im Gegenteil. Sie lassen zu, dass auch viele weitere Organisationen das Kind für Klimapropaganda instrumentalisieren (hier). Diese Aktion Friday for Future (FFF) setzt mittelalterlich auf Glauben und Emotionen bei einem grundnüchternen naturwissenschaftlichen Thema. Die öffentliche Resonanz der Greta-Aktion zeigt anschaulich, wie brüchig die Kruste von Aufklärung und wissenschaftlichem Denken geworden ist.

EIKE ist besorgt: Wenn es so weiter geht, müssen wir wohl mit weiteren Kinder-Kreuzzügen rechnen, das Mittelalter kehrt zurück mit all seinen Schrecken. Wissen die heutigen Kinder-Kreuzzügler eigentlich, was damals im Mittelalter mit ihren Vorgängern geschah? Wir wollen es hier lieber nicht im Einzelnen schildern.

 

  1. Noch einmal Greta und Fridays For Future (FFF): Man sollte meinen, die dieser Bewegung hinterherlaufenden Verwirrten, Bekloppten und die diese Bewegung antreibenden kühl kalkulierenden Ideologen, Anarchisten und Profiteure aus der Großfinanz könne man einfach so weitermachen lassen, denn der Unfug läuft sich schon von sebst tot. Und das scheint ja auch zuzutreffen. Außerdem sind wir ein freies Land, jeder darf seine Meinung kundtun. Es gibt aber hier doch Bedenkliches. Nein, uns besorgt nicht, dass sich unzählige Studenten-Organisationen der Bewegung anschlossen („Studierenden-Organisationen“ tun wir unseren Lesern nicht an, solch schwachsinniges Deutsch ist Gendersprech). Junge Leute müssen sich irren dürfen. Es gibt aber zumindest eine deutsche Hochschule, die FFF auf ihrer offiziellen Webseite bewirbt, die Technische Universität Berlin (hier).

EIKE meint: Was die TU da treibt, ist rechtlich stark bedenklich, denn es verletzt die Hochschul-Neutralitätspflicht. Die TU Berlin läuft einer grün-rot-faschistischen Klimapropaganda hinterher, der Art, wie sie von Hochschulen in der ehemaligen DDR und im Nazi-Deutschland regelmäßig für sozialistische Propaganda erzwungen wurde. Und die TU macht das sogar FREIWILLIG – nicht zu fassen! Hier wurde das Bildungsideal des großen deutschen Forschers Alexander von Humboldt einem fragwürdigen „Zeitgeist“ geopfert. Gehört dies zu den Aufgaben der TU als einer ehemals seriösen wissenschaftlichen Bildungseinrichtung?

 

  1. Mainzer Zoologe: Weberknecht nach Greta Thunberg benannt: Der ZDF-Teletext meldet am 07.08.2020 „Ein Mainzer Zoologe hat eine neue Gattung von Weberknechten beschrieben und nach der Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg benannt. Der Experte für eurasische Weberknecht-Arten begründete die Namensgebung damit, dass die Bedrohung von Flora und Fauna durch den Klimawandel noch immer nicht ausreichend beachtet werde.“

EIKE fragt: Hat der besagte Zoologe (Arachnologe) übersehen, dass Spinnen im Volk manchmal einen schlechten Leumund haben? Z.B. „Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen…“. Oder will er uns mit dieser Benennung einer „Greta-Spinne“ signalisieren, dass Greta „spinnt“? Dann wäre ihm das sogar „tiefen-psychologisch“ gut gelungen.

 

  1. Schutz vor Klimawandel, Forscher schlagen Mauer um Antarktis-Eis vor: So schreibt der SPIEGEL am 01.10.2018 (hier) „Um das Abtreiben großer Eisschollen in wärmere Gewässer zu verhindern, haben Forscher die Idee entwickelt, eine Mauer um das Antarktis-Eis zu bauen. Sie könnte den Anstieg des Meeresspiegels mindern.“

EIKE bestätigt: Diese Meldung erschien nicht am 1. April. EIKE weiß aber aus zuverlässiger Quelle, dass beabsichtigt ist, erfahrene Kräfte aus der ehemaligen DDR mit diesem Mauerbau zu beauftragen, wobei aber wiederum vermieden werden soll, dazu Firmen des Berliner Flughafenbaus BER abzuziehen.

 

  1. Zwei Mega-Dämme könnten 25 Millionen Europäer vor der Flut (durch den menschgemachten Klimawandel natürlich) retten: So schrieb die Welt am 13.02.2020 (hier) “ Ein Damm zwischen Schottland und Norwegen, einer zwischen Frankreich und England: Mit dieser Maßnahme könnten 25 Millionen Europäer vor dem steigenden Meeresspiegel gerettet werden. Vielleicht die einzige Lösung, befürchtet ein Wissenschaftler.“

EIKE ist skeptisch: Bei diesem interessanten Projekt gibt es nämlich gemäß einem Leser-Kommentar eine unüberwindliche rechtliche Hürde: Man muss erst einmal die Kirche um Erlaubnis fragen, denn so einfach „Das Meer teilen“ verstößt gegen das Urheberrecht!“

 

  1. Dämmfassaden zum Klimaschutz, die Feuer fangen: Dies ist hier der erste, beim besten Willen nicht mehr zu glossierende Punkt. Dämmfassaden, die Feuer fangen, sind zu einer massiven Bedrohung geworden, so schrieb Dirk Maxeiner in Achgut „Brennen für den Klimaschutz“ (hier). Die Gefahr ist spätestens seit dem Hochhausbrand von London mit 80 Toten einer breiten Öffentlichkeit bewusst geworden. Doch auch in Deutschland gab es bereits Todesopfer, weil die meist mit Styropor gedämmten Fassaden als Brandbeschleuniger wirken. Alle Warnungen von Feuerwehren und Fachleuten wurden und werden weiter in den Wind geschlagen.

EIKE fragt „Muss man für den Klimaschutz Kollateralschäden an Menschen in Kauf nehmen?“ Und meint weiter „es gibt doch jede Menge technischer Überwachungs-, Matrialprüfungs- und Sicherheitsübewachungsstellen. Warum sorgt die Politik nicht für deren Einschaltung? Heißt es nicht im Amtseid von Staatsoberhäuptern „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden….„? Daher fragt EIKE weiter „gilt der heute noch, oder ist er vielleicht schon abgeschafft, ohne dass es uns mitgeteilt wurde?“

 

  1. Elektro-Autos für den Klimaschutz: Dies der zweite nicht zu glossierende Punkt. Nein, mit dem E-Auto sind nicht die Carts auf Golf-Plätzen mit ihren alten harmlosen Bleibatterien gemeint. Gemeint sind Teslas und Nachahmer, deren Litium-Ionenakkus bei Zerstörung durch schwere Unfälle zu Brennbomben werden können (hier). Lithium ist ein Alkalimetall so wie Natrium, beides hochreaktive Metalle, die schon beim bloßen Kontakt mit Luft oder Wasser heftig reagieren und zu brennen beginnen.

EIKE stellt fest: „Wer einmal einen Menschen in seinem E-Auto verbrennen sah, fährt nur noch Diesel“ und fordert weiter „E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus gehören verboten! (s. hierzu auch unsere Anmerkung unter 19)“.

 

  1. Carbonfasern in Windrädern: Und hier der dritte, nicht zu glossierende Punkt. Billigend hingenommene Gesundheitsschädigung durch Behörden stellen Carbonfasern dar, die in den Flügeln von Windkraftanlagen stecken. Sie sind beim Brand eines Windrads eine erhebliche gesundheitliche Gefahr für die  Bevölkerung der näheren Umgebung (hier). Hinzu kommt: Windräder zerstören Landschaften, töten Vögel, Fledermäuse, Insekten und schädigen Anrainer gesundheitlich mit Infraschall.

EIKE fragt „Wozu diese nutzlosen Windrad-Dinger, die nur unbrauchbaren Flatterstrom und bei Flaute gar keinen Strom erzeugen? Wann werden wir hierzulande wieder ordentliche Gerichte haben, die dem gefährlichen Windradunfug ein Ende machen? Siehe hierzu auch unsere Anmerkung unter 19.“

 

Ein Fazit

Läßt man die vorstehenden Klima- und Welt-Rettungs-Szenarien der Akteure hier Revue passieren, dann kann man schwanken zwischen Entsetzen und Lachen. Allerdings – das Lachen kann einem im Halse stecken bleiben, denn : Fast alles das ist diesen Leuten ernst ! … Dazu nur drei kurze Beispiele, denn den dort involvierten Bescheuerten wäre es zuviel der Ehre, wenn wir sie in unseren obigen Punkten mit auführten. So forderte der Grüne Stefan Wenzel, Fraktionschef im Landtag Niedersachsen, u.a. die Einrichtung von „Klimaschutz-Gerichten“. Der Förderverein Solarenergie denkt laut an Geldstrafen oder Haft für jemanden, der die „Abwehr der Klimakatastrophe“ stört, verächtlich macht oder zu verhindern sucht (hier). Den Vogel schießt aber ein Musikprofessor aus Graz ab, der die Todesstrafe für Leugner des Klimawandels einführen möchte. Zweifellos eine pikante Idee, wenn ein Gestörter andere Gestörte aufs Schafott zerrt, wo doch die moderne Justiz mildernde Umstände für geistig Gestörte vorsieht (hier). Nebenbei: EIKE ist niemand mit etwas Denksubstanz zwischen den Ohren bekannt, der den naturgesetzlich unaufhörlichen Klimawandel leugnet.

Und nun unsere naturwissenschaftliche Bewertung im alltäglich vorherrschenden Absurditäten-Kabinett : 

Das Zeitalter der Aufklärung ist zu Ende !

 




Die Abrechnung … mit der Energiewende – der Energiewende-Check

Das Buch wurde im Juli 2020 veröffentlicht. Klaus Maier, ein erfahrener Elektroingenieur im Ruhestand, hat sich mit der Energiewende viele Jahre intensiv beschäftigt. Schon das Geleitwort von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn zeigt, worauf das Buch abzielt: Den gut klingenden Beschreibungen und Behauptungen der Energiewende-Ideologen und -Profiteure müssen endlich belastbare, zahlengestützte Fakten entgegengehalten werden. Das ist vermutlich auch der Grund, warum der Autor „Die Abrechnung“ als Titel gewählt hat.

Das fast schon erdrückende, aber sehr gut strukturierte Zahlenmaterial liefert viele Einsichten. Durch diese quantitative Sicht auf das Thema hebt sich dieses Buch von vielen anderen vergleichbaren Büchern ab. So werden insbesondere die immensen Kosten der Energiewende mit den daraus resultierenden Risiken für den Industriestandort Deutschland auch quantitativ und damit nachvollziehbar deutlich.

Die drei Teile des Buchs behandeln das Thema in unterschiedlicher Tiefe, so dass der einfach Interessierte, wie auch der wissenschaftlich Orientierte die für ihn notwendigen Informationen, Begründungen und Analysen findet. Angefangen von der Frage, was Energie ist und welche Bedeutung sie hat, bis zur Berechnung eines konkreten Zukunftsszenarios eines Strom- und Energieversorgungssystems mit Sektorkopplung zieht sich der Spannungsbogen. Die Berechnung dieses Szenarios über 50 Seiten verlangt einige Mitarbeit des Lesers, die erhaltene  Informationen rechtfertigt diesen Aufwand aber.

Praktisch alle Aspekte und Fassetten der Energiewende werden behandelt. Letztlich geht es um die Frage: Ist die Energiewende überhaupt technisch, ökonomisch und gesellschaftlich umsetzbar? Der Autor kommt zu dem zahlenmäßig unwiderlegbaren Schluss, dass die Energiewende, so wie sie begründet und geplant ist, weder nötig ist, noch jemals erfolgreich werden kann.

Im Buch gibt es neben den technischen Passagen auch locker Formuliertes, wobei den politischen, psychologischen und menschlichen Fragen nachgegangen wird, um auf diese Weise den vielfältigen und unterschiedlichen aspekten des Großprojekts Energiewende Rechnung zu tragen. Als stellvertretendes Beispiel sei der allgemeine Umgang mit Risiken erwähnt. Wer weiß schon, welche Rolle die sicher unzutreffende LNT-Hypothese bei der Beurteilung radioaktiver Strahlung spielt?

Das Buch ist in 41 Kapiteln gegliedert. Querverweise zwischen den Kapiteln erlauben das systematische Erarbeiten von detaillierteren Fragen zur Energiewende. Über 500 Quellenangaben und Erläuterungen, ein Glossar und ein ausführliches Stichwortverzeichnis runden das Werk ab.

Das Buch hat das Ziel, dem Wust der vielfältigen Meinungen und Interessen ein faktenbasiertes Kompendium zur Versachlichung entgegenzuhalten. Die Daten des Buchs:

524 Seiten, 27 Tabellen, 169 Abbildungen (48 in Farbe);

Paperback, 978-3-347-06789-9:  24,95 EUR, Bestellung hier

als Hardcover 978-3-347-06790-5:  32,95 EUR. Bestellung hier:

 




Sind die jüngsten CO2-Werte der Atmosphäre ungewöhnlich?

Untersucht werden sollen die am Mauna Loa (Haweii) gemessenen CO2 Konzentrationen in den Monaten April, Mai und Juni seit deren Aufzeichnung 1958. In dieser Arbeit werden die Änderungen zum jeweiligen Vorjahr untersucht. Außerdem werden Vergleiche zu früheren Krisenzeiten vorgenommen. Abb. 1 zeigt eine Übersicht über den Beobachtungszeitraum:

Abb. 1: Mauna Loa CO2 1958 – 2020. Die CO2 Konzentration ist im Beobachtungszeitraum von 317 ppm auf 417 ppm gestiegen. Also um 100 ppm in 63 Jahren. Durchschnittlich erhöhte sich die CO2 Konzentration um 1,6 ppm/Jahr.

Nun die Monate April, Mai und Juni 2020

Abb. 2: April 2020: + 2,88 ppm zum Vorjahr

Abb. 3: Mai 2020: + 2,43 ppm zum Vorjahr

Abb. 4: Juni 2020: + 2,46 ppm zum Vorjahr

Ergebnis:  Die CO2 Konzentrationen der Monate April, Mai und Juni 2020 liegen über dem Mittelwert und in der Größenordnung des linearen Trends. Somit ist keine Auswirkung der Wirtschaftskrise erkennbar.

Suche nach einer CO2 Korrelation in anderen Krisenzeiten

Es soll der Versuch unternommen werden, einen Zusammenhang von Krisenzeiten und CO2 Konzentration zu finden. Es werden vier Krisen der vergangenen Dekaden untersucht:

  • Erste Ölpreiskrise 1973
  • Zweite Ölpreiskrise 1979
  • Golfkrieg 1990
  • Globale Banken- und Finanzkrise als Teil der Weltwirtschaftskrise ab 2007

Abb. 5: Änderungen der CO2 Konzentration zum Vorjahr.  Mit der Standardabweichung sollen extreme Änderungen erkannt werden.

Ergebnis:   Die untersuchten Jahre liegen alle innerhalb der Standardabweichung. Eine direkte Auswirkung der Krisen auf die CO2 Konzentration ist nicht zu erkennen. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich daher folgende Frage: Warum wirken sich Krisenzeiten nicht auf die CO2 Konzentration der Atmosphäre aus?

Die Antwort liefert die Fachpublikation von Weber, W., Lüdecke, H.-J., and Weiss, C.O., 2015. A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dybanics Discussion, 6, 2043. Sie ist “open“ und unter esdd-6-2043-2015 frei herunterzuladen.

In dieser Arbeit zeigt Figure 2 (oberes Teilbild) in rot die gemessene und in schwarz die modellierte CO2-Konzentration der Luft sowie in grün die airborne fraction AF = n_a/n_tot. n_a ist dabei der carbon Fluss in die Atmosphäre, n_tot die Gesamtheit aller CO2-Modellflüsse. Die Schwankungen der AF finden sich im gemessenen CO2-Gehalt nicht wieder, was zu den oben geschilderten Ergebnissen passt.

Woran liegt das? Das CO2-Gesamtsystem Atmosphäre-Meer-Biospäre ist extrem träge. Es dauert infolgedessen lange, bis sich Änderungen des CO2-Ausstoßes der Menschheit im atmosphärischen CO2-Gehalt der Luft überhaupt bemerkbar machen. Die Halbwertszeiten liegen so um die 100 Jahre. Damit ist Folgendes gesagt: Falls die Menschheit urplötzlich jede CO2-Emission stoppen würde, geht es dennnoch über Jahrzehnte mit dem (dann stetig kleiner werdenden) CO2-Anstieg in der Luft weiter.

Dieses Systemverhalten zeigen eine Reihe von Fachveröffentlichungen, eine davon die hier zitierte. Der Mechanismus ist leicht zu veranschaulichen: Der CO2-Partialdruck der Atmosphäre liegt wegen des CO2-Ausstoßes der Menschheit zur Zeit weit über dem des Meers (der des Meers ist konstant, weil das Meer 40-mal mehr CO2 enthält als die Atmosphäre). Das überschüssige CO2 der Atmosphäre kann vom Meer nur langsam aufgenommen werden. Man kann es daher mit einer angespannte Feder vergleichen.

Würde hypothetisch(!) die Feder nicht weiter angespannt werden, indem beispielsweise (ebenfalls hypothetisch) die Menschheit ihre CO2-Emissionen stoppt, würde sich die Feder entspannen, indem vermittels der hohen Partialdruckdifferenz (Atm. vs. Meer) das überschüssige CO2 der Atmosphäre über lange Jahre ins Meer und das Pflanzenwachstum gedrückt wird: Dabei wird die Partialdruckdifferenz immer weiter abgebaut und zwar so lange, bis wieder der natürliche Gleichgewichtszustand einer Partialdruckdifferenz von nahe Null erreicht ist *). Die Halbwertszeit dieser Entspannung wurde in der hier gezeigten Publikation mit 100 Jahren angegeben, ein Wert, der durch die gute Übereinstimmung von Modell und gemessener Realität gestützt wird.

Solch eine Übereinstimmung wird übrigens in der Wissenschaft als verlässliches Maß für das Zutreffen einer Hypothese angesehen. Dies war auch der Grund, warum die hier zitierte Arbeit in den “Discussions“ erscheinen durfte. Im weiteren Review wurde sie dann zwar keineswegs für falsch aber als “zu einfach“ erklärt und gelangte deswegen nicht in das eigentliche Haupt-Journal esd. Etwas Staunen sei erlaubt, denn eigentlich sind “Einfachheit“ und “Zutreffen“ die beiden gesuchten Kerneigenschaften von Modellen.

Zurück zur “CO2-Feder“: Natürlich war sie von Anfang der anthropogenen Emissionen an tätig, natürlich anfänglich nur sehr schwach. Heute ist dagegen bereits der Zustand erreicht, dass nur etwa die Hälfte des anthropogen erzeugten CO2 in der Luft verbleibt. Der Rest geht zu etwa gleichen Teilen ins Meer und die Pflanzenwelt. Die “CO2″-Feder“ ist also stark angespannt. Würde die Menschheit ihre CO2-Emissionen ab nun (hypothetisch) auf einem konstanten Level festhalten, würde sich der Systemzustand wieder sehr langsam auf ein Gleichgewicht zubewegen, bei dem die kontante CO2-Zufuhr durch den Menschen gerade dem Abflus in die beiden CO2-Senken Meer und Pflanzen entspricht. Entgegen einer immer wieder kolportierten aber falschen Aussage der Klimawarner würde also in solch einem Szenario langfristig der CO2-Gehalt der Luft konstant bleiben, obwohl die Menschheit konstant weiter CO2 in die Atmosphäre bläst.

Angesichts dieser Zusammenhänge wird nun verständlich, dass sich auch massive Veränderungen im CO2-Emissionsverhalten der Menschheit erst nach Jahrzehnten in der atmosphärischen CO2-Konzentration widerspiegeln können.

Weiter wird verständlich, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre von der Menschheit nur bis zu einer gewissen Grenze zu steigern ist. Je höher der atmosphärische CO2-Gehalt, desto höher die Partialdruckdifferenz mit dem Meer und umso schwerer eine weitere CO2-Erhöhung in der Luft! In der hier zitierten Publikation wurde ermittelt, dass mehr als maximal 900 ppm CO2 in der Atmosphäre selbst mit Verbrennen aller fossilen Ressourcen gar nicht möglich sind.

*) Zum “natürlichen“CO2-Gleichgewicht: Der Austausch von CO2 zwischen Meer und Luft ist um 2 Größenordnungen stärker als der CO2-Einfluss des Menschen. Er läuft aber sehr schnell ab, die Halbwertszeit für den Verbleib eines CO2-Moleküls in der Luft beträgt hier nur wenige Jahre. Das natürliche CO2-Gleichgewicht ist daher stets von schnellen unmaßgebenden Fluktuationen geprägt. Diese haben mit dem langfristigen anthropogenen CO2-Aufbau in der Luft nichts zu tun, sie begleiten ihn nur.