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Ein Kommentar zu dem Artikel in der WELT am Sonntag vom 25.April 2021 „ Goliaths fürs Klima“

Schon die Gründung des Club of Rome vor einem halben Jahrhundert war ein handverlesener Club der Goliaths, der Mächtigen, der Reichen und des Adels. Seine Botschaft war, dass die Grenzen des Wachstums nun erreicht seien, weil eine Industrialisierung anderer Kontinente mit dem Rohstoffhunger der westlichen Industriestaaten nicht zu vereinbaren sei. Der Gründung des Clubs folgte am 10. Dezember 1974 das berüchtigte Strategiepapier NSSM 200 ( National Security Study Memorandum 200) mit dem Titel: „ Memorandum 200 zur nationalen Sicherheit: Implikationen des weltweiten Bevölkerungswachstums für die Sicherheitsinteressen der USA in Übersee.“, unterzeichnet vom damaligen Außenminister Kissinger.

Zitat aus dem umfangreichen Text, Kapitel III:

Der größte Faktor, der die Nachfrage nach nichtlandwirtschaftlichen Rohstoffen beeinflußt, ist das Niveau der industriellen Aktivität, regional und global. So konsumieren z.B. die USA mit 6% der Weltbevölkerung etwa ein Drittel der Ressourcen. Die Nachfrage nach Rohstoffen, im Unterschied zu den Nahrungsmitteln, ist nicht direkt vom Bevölkerungswachstum abhängig. Die gegenwärtige Verknappung und die hohen Preise für die meisten dieser Rohstoffe ist im Wesentlichen ein Resultat des Aufschwunges in allen Industrieregionen in den Jahren 1972 und 73.“ (hier)

Dieses Papier und etliche weitere unterlagen bis 1990 strenger Geheimhaltung, denn wer wollte schon offen zugeben, dass die Politik darauf abzielte, eine erfolgreiche Industrialisierung der Entwicklungsländer zu verhindern?

Die Idee von den Grenzen des Wachstums wurde deshalb in Tücher des Umweltschutzes verpackt und dem Club in den Schoß gelegt, der sich in den folgenden Jahrzehnten an verschiedensten Themen wie schwindende Ozonschicht, neue drohende Eiszeit, Waldsterben usw. versuchte. Shließlich fand man, dass der Klimawandel von allen Themen das geeignetste sein könnte. Betrachten wir die Welt nicht vom deutschen Standpunkt, sondern als Ganzes, muß man allerdings zu dem Schluß kommen: Ein Erfolgskonzept war der Klimawandel nicht, trotz jahrzehntelanger Propaganda. Auch deswegen gehen die Goliaths jetzt aufs Ganze.

Mission Possible Partnership

Die Hysterie, die man seit dem jüngsten Weltwirtschaftsforum im Januar beobachten kann, legt selbst naiven Beobachtern nahe, dass es nicht im entferntesten um den Planeten geht, sondern um die Rettung mächtiger Ansprüche seitens der „Mission Possible Partnership“, die 2019 gegründet und am 27. Januar 2021 bei der fünftägigen WEF-Konferenz von deren maßgebenden Vertretern Klaus Schwab, Prinz Charles und Mark Carney vorgestellt wurde. Die Mission Possible Partnership fordert jetzt den Turbo-Gang für die Dekarbonisierung aller Wirtschaftsbereiche in den nächsten 10 Jahren. Die Forderung nach 100 prozentiger Dekarbonisierung bis 2050 bedeutet nichts weniger als die schon öfters geäußerte politische Absicht, die gesamte Zivilisation um mindestens 250 Jahre zurückzuwerfen.

Sie fordert die radikale Dekarbonisierung aller Wirtschaftsbereiche, besonders auch der energieintensiven wie Zement-, Stahl-, Aluminium- und Chemieindustrie, sowie Schiffs- und Flugverkehr, Lastwagen, kurz, aller Transportmittel. Aber auch die Nahrungsmittelproduktion und das Gesundheitssystem stehen im Fokus. In der Zusammenfassung für Führungskräfte wird beklagt, dass der Gesundheitssektor (weltweit gerechnet) als Planetenverschmutzer an 5. Stelle steht und dass die USA alleine für 57 mal so viel Emissionen im Vergleich zu Indien verantwortlich sind. Die Antreiber dieser Zerstörungswut sind wieder altbekannte Institutionen: Das WEF   mit seinem exekutiven Arm, der Energy Transmission Commission, geleitet von Lord Adair Turner of Ecchinswell, mit 50 „Beauftragten“ aus den größten Finanzinstituten und multinationalen Konzernen der westlichen Gesellschaft, dann das Rocky Mountain Institute, gegründet 1982 und 2014 fusioniert mit Richard Bransons Carbon War Room und die Koalition globalierter Unternehmen We Mean Business. Dazu zählen einige der größten Banken weltweit wie Wells Fargo, Goldman Sachs, Bank of Amerika und JP Morgan. Es dürfte jedem auffallen, dass der Finanzsektor bei dieser Turbo-Strategie seit der Pariser Klimakonferenz im Mittelpunkt steht. Paul Bodnar, Vorsitzender des Center for Climate-Aligned Finance und Geschäftsführer des Rocky Mountain Institute gibt freimütig zu, dass es nicht ganz einfach ist ,die Industrie auf Linie zu bringen:

“Die Klimaausrichtung festigt sich als Goldstandard für den Finanzsektor, aber wir müssen anerkennen, wie schwierig es ist, die Weichen der Weltwirtschaft auf Netto-Null zu stellen. Das Center ( Center for climate aligned finance, AA) wird mitprägen, wie ehrgeizige Verpflichtungen tatsächlich zu nachhaltigen Auswirkungen umgesetzt werden können”.

Ein Rückfall in die Barbarei

Das Mercator-Research-Institute on Global Commons and Climate-Change in Berlin hat eine Studie gemacht, die selbst Schulkindern den Wahnsinn dieser Politik ganz einfach verdeutlichen kann. Die Studie trägt die Überschrift: 140000-quadratkilometer-solarzellen-fuer-co2-freien-flugverkehr im Jahr 2050.

Untersucht wurde in verschiedenen Szenarien die mögliche Dekarbonisierung des künftigen Flugverkehrs für den Passagierbereich. Wollte man Kerosin durch strombasierte Treibstoffe für 15,9 Billionen Passagierkilometer ersetzen, bräuchte man für deren Produktion eine entsprechende Anzahl von Solarpanelen, was 40 % der Fläche Deutschlands in Anspruch nehmen würde. Das Institut schlägt daher aus offensichtlichen Gründen vor, dass Wüstenregionen vorzugsweise dafür in Frage kämmen. Wie oben beschrieben, haben wir es nun nicht allein mit dem Passagierflugsektor zu tun. Dazu kommen die Stahl-, Aluminium- ,Zement-, Kühlmittel-Industrie, der gesamte Verkehrs-, Nahrungsmittel-, und Gesundheitssektor und das ist noch längst nicht alles.

Es drängen sich folgende Fragen auf:

  1. Erheben diese Leute Anspruch auf Fächen anderer Länder oder gar Kontinente?
  2. Erwarten diese Leute, dass Entwicklungsländer ihre Kohlekraftwerke dichtmachen, um Platz für Wind- und Solartechnik zu bekommen?
  3. Volk ohne Raum? Die Widerkehr der braunen Gespenster?

Da nicht zu erwarten ist, dass die ganze Welt sich diesem Wahnsinn beugt, ist wohl eher damit zu rechnen, dass in den Ländern, die den Irrsinn mitmachen wie z.B. Deutschland, die Industrie verschwindet, die Transformation sich Bahn bricht oder dass es gar zum Bürgerkrieg kommt.

Race to Zero

Die Schrecklichkeit dieser malthusianischen Verirrungen findet sich in allen Einzelheiten und alle Bereiche einbeziehend auf der Kampagnenseite für den nächsten Klimagipfel COP26 in Glasgow:

In einem Interview, das der „UN High Level Champion for Climate Action“ Nigel Topping mit dem „UN Special Envoy on Climate Action and Finance“ Mark Carney am 21. April führte, stellen sie ihr neues Projekt für das Verschieben von Trillionen in die Dekarbonisierung vor: GFANZ ( Glasgow Financial Alliance for Net Zero). Die Koalition, unter Vorsitz von Mark Carney, (von 2013 bis 2020 Governor der Bank of England), wird mit 160 Firmen aufwarten, die ein Kapital von insgesamt 70 Billionen US$ managen und zusätzlich 40 Banken, die zu den Gründern der Net Zero Banking Alliance (NZBA) gehören (hier).

Die Botschaft ist eindeutig und auch so gewollt: Wir sind die Goliaths. Wenn eure Regierungen und Parlamente zu lahm sind, dann machen wir Druck. Mark Carney: „Der Wettlauf für Klima-Neutralität bedeutet unter anderem folgendes: Es heißt, dass bestimmte Aktivitäten und Geschäftsfelder nicht mehr profitabel sind und nicht mehr in die Wirtschaft gehören, und das ist auch gut so. Sie waren überhaupt nie profitabel, weil sie nie die Kosten des Klimawandels beinhalteten.

Was ist also die Absicht?

1.) Investitionen ausschließlich in Technik niedrigster Energiedichte zu kanalisieren

2) Industrialisierung besonders in Entwicklungsländern zu behindern oder zu ersticken

3) Investitionen in ESG-konforme Kunstprodukte zu lenken, die sich vorwiegend für spekulative Zwecke eignen und von denen nur eine kleine Schicht große Profite macht.

Es geht um Systemwechsel, um eine große Transformation.

Aus allem läßt sich nur ein Schluß ziehen: Wir brauchen einen David!

 




Wer die Physik nicht kennt: Wie Windmühlen zur politischen Falle wurden

Deutschland war ein Musterland industrieller Entwicklung und Erfindungsgeistes. Deutschland war auch ein Beispiel dafür, dass der über Generationen erkämpfte Wohlstand in keinem Widerspruch zum Umweltschutz stand. Die Wissenschaftstradition, die das ermöglichte, geht zurück bis ins 17. Jahrhundert und länger. Wie konnte es passieren, dass das Land von Albert Einstein und Max Planck der ganzen Welt demonstriert, dass es jeden physikalischen Verstand verloren hat? Wir schafften den Transrapid ab, wir schaffen die Kernenergie ab, die Automobilproduktion ….wo soll dieser Selbstzerstörungsprozess enden? Neuerdings erheben wir selbst Anspruch auf Landmasse im Ausland, um dort „grünen Wasserstoff“ produzieren zu können. Der  klinische Ausdruck für das, was die politische Klasse als „ Große Transformation“ plant, muß erst noch erfunden werden, weil die Geschichte kein Beispiel für diesen gigantischen Unsinn hat.

Als Albert Einstein im Jahr 1905 seine berühmte Formel (E=mc2) veröffentlichte, verstanden die klügsten Köpfe der Welt sofort,  was das für die zukünftige Entwicklung der Energietechnik bedeuten würde. Die sich anschließenden revolutionären Entdeckungen eröffneten ein gewaltiges Potential, das über Dampfmaschine und Verbrennungsmotor weit hinausging. Die fundamentale Äquivalenz von Materie und Energie, wie sie in den Bereichen der Kernspaltung, der Kernfusion und der Materie-Antimaterie-Reaktionen zum Ausdruck gelangt, eröffnet in der Tat unbegrenzte Möglichkeiten. Jeder Industriemanager wußte früher, dass die Beherrschung immer höherer Energieflußdichten im Produktionsbereich ein unverzichtbares Maß für die steigende Produktivität einer Volkswirtschaft und den wachsenden Lebensstandard seiner Bevölkerung ist. Und jetzt?

Im 21. Jahrhundert erklärt man in Deutschland, dass Dampfmaschine, Verbrennungsmotor und Kernspaltung (noch dazu aus ganz verschiedenen Gründen!) zu gefährlich seien und geht zurück zu Energiedichten des Mittelalters! Es soll hier nicht bezweifelt werden, dass Windmühlen in irgendwelchen abgelegenen Gegenden zeitweise vorteilhaft sein können. Auch der Nutzen einer begrenzten Anzahl von Solarpaneelen in abgelegenen Dörfern oder auf irgendwelchen Dächern kann nicht schädlich sein. Die Politik der deutschen Energiewende jedoch verfolgt das extreme Ziel, auf die wirtschaftliche Anwendung und Beherrschung von Techniken höherer Energiedichte zu verzichten – und rennt damit  aus Dummheit in den Ruin.

Die Gegner der Industriepolitik haben seit  mindestens 50 Jahren auf diese physikalische Falle gesetzt. Sie scheinen – im Gegensatz zu der Mehrheit naiver Industrievertreter  und einer  naturwissenschaftlich weitgehend ungebildeten Bevölkerung  – ziemlich genau zu wissen, wie man die Unwissenden Schritt für Schritt dazu bringt, sich selbst zu zerstören. Es folgen drei Beispiele, die zeigen, wie bewußt diese Strategie eingesetzt wird.

Beispiel 1: Die  „flächenfressende Energiestrategie“ der Agora

Die von finanzstarken Geldgebern getragene Institution mit dem Namen „Agora“ 1beschreibt freimütig, in  welche Falle das Projekt  „Energiewende“ führt.  Man kann das in einem Strategiepapier aus dem Jahr 2017 mit dem Titel „ Energiewende und Dezentralität“ nachlesen. Die Autoren lassen den Leser darin wissen, daß die „physikalischen Gegebenheiten“ sogenannter erneuerbarer Technik, sobald man sie als tragende Technik akzeptiert hat, für eine entwickelte Industriewirtschaft wie Sand im Getriebe sind und zwangsläufig das ganze System verändern werden.

Der erste wesentliche Treiber ist die Physik, da der massive Ausbau von Wind- und Solaranlagen aufgrund der Physik der Wind- und Solarressourcen zu einer verteilteren Erzeugungsstruktur führt…..“ (Energy from space. Wegen der geringen Leistungsdichte von Wind und Sonne muß der Strom auf den dafür notwendigen Flächen umständlich eingesammelt werden.)

Der zweite wesentliche Treiber ist die daraus resultierende Entwicklung der Akteursstruktur, da eine verteiltere Erzeugungsstruktur auch mit sich bringt, dass die Zahl der Stromproduzenten um ein Vielfaches steigt und bereits gestiegen ist. Während es noch in den 1990gern lediglich eine dreistellige Anzahl von Kraftwerken gab, die ganz Deutschland mit Strom beliefert haben, gibt es heute bereits mehr als 1,5 Millionen Stromerzeuger.

Der dritte wesentliche Treiber in Richtung Dezentralität sind technologische Entwicklungen auf der Stromnachfrageseite (Stromspeicher Elektromobilität, Wärmepumpen) sowie die digitale Revolution…..die eine Vernetzung und Einbindung dezentraler Anlagen………. ermöglichen.

…..Diese Treiber sind weitestgehend unabhängig von politischer Regulierung und verschwinden insofern nicht mehr – sie werden vielmehr zwangsläufig dafür sorgen, dass Dezentralität dauerhaft ein neues Strukturmerkmal der Stromwirtschaft bleibt. „Mit der Transformation des von fossilen und nuklearen Energieträgern beherrschten Energiesystems hin zu einem regenerativen wird ein in vielen Dimensionen fundamentaler struktureller Wandel ausgelöst.

Diejenigen, denen die Zusammenhänge zwischen Physik und Wirtschaft nicht bekannt sind, werden jetzt naiv fragen: na und? Darüber reden doch alle, was ist daran so schlecht? Es ist der ungeheure wirtschaftliche Aufwand, der durch die genannten „Treiber“ zwangsläufig entstehen muß, und der mit wachsendem Ausbau der flächenfressenden, wetterabhängigen Technik zur unerträglichen Belastung und Verteuerung des gesamten wirtschaftlichen Prozesses führt. Das permanente Gerede von Effektivität dient lediglich der Täuschung, denn in Wirklichkeit wird eine über Jahrhunderte entstandene Produktivität auf diese Weise systematisch zerstört.

Wetterabhängige Technik, digitale Vernetzung immer kleinteiligerer Strukturen und ein zunehmend chaotischer Marktmechanismus benötigen außerdem ein krebsartig anwachsendes Management, das mit dem Ausdruck „Sand im Getriebe“ nur unzureichend charakterisiert ist. Im Vergleich mit dem vorher vorhandenen, bestens organisierten Energie-System, welches wetterunabhängig für sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Stromproduktion sorgte, ist es nicht übertrieben, diese Methode als eine Waffe gegen die Industriegesellschaft zu bezeichnen.

Der erschreckendste Aspekt wird gerade in der von CDU-Wirtschaftsminister Altmaier beschrittenen Wasserstoff-Strategie deutlich: Deutschland hat nicht genug Fläche, um den Bedarf an sogenanntem grünen Wasserstoff überhaupt zu produzierenSollen wir dadurch abermals zu einer Politik der territorialen Expansion  getrieben werden?

Beispiel 2: 1970er Jahre – Amery  Lovins &  Co.

Der hier beschriebene fundamentale Strukturwandel wurde seit den Anfängen des Club of Rome, also in den 70er Jahren  geplant. Es gibt dazu ein sehr lesenswertes Dokument von Dr.Penczynski (gestorben 2017) aus dem Jahr 1978, das im Auftrag der Siemens AG entstand. Das kleine Buch trägt die Überschrift: „Welche Energiestrategie können wir wählen“ und beschreibt eine Diskussion, die im Jahr 1977 am IIASA-Institut stattfand (Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg bei Wien).

Daran nahmen neben Dr. Penczynski teil:  Prof. Häfele, der damalige Vizechef des IIASA, ehemals Leiter des Projekts „Schneller Brüter“ in Kalkar von 1960 bis 1972; der bekannte Dennis Meadows, Mitautor der Club of Rome- Studie „Limits to Growth“  („Grenzen des Wachstums“) und Amery Lovins, bis heute einer der  radikalsten Ökologen. Lovins gründete 1982 das Rocky Mountain Institute und spielte später auch eine Rolle beim Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Technologie. Die Diskussionsrunde wurde inszeniert, um den bereits weit fortgeschrittenen Weg zur modernen Kerntechnologie abzusperren und zu zerstören.

Das Thema lautete: Welche Energiestrategie sollen wir wählen?

  1. Den Weg der „soften“ Energie (sogenannte erneuerbare Techniken) oder
  2. Den Weg der „harten“ Energie (fossile Brennstoffe und Kerntechnik)?

Penczynski erkannte in aller Klarheit die wirkliche Absicht hinter dieser als wissenschaftlich verbrämten Debatte. Er verstand die  Absicht der Leute des Club of Rome, besonders die von Lovins, die sogenannten Erneuerbaren als politische Waffe mit dem Ziel des Systemwechsels einzusetzen.

Dr. Penczynski schrieb völlig klarsichtig: „Das Gedankengut des Soft-Energieweges entspringt dem soziopolitischen Bereich. Die Einbeziehung des Energiesektors als wichtigen Teil unserer Gesellschaft soll diesen Weg des sozialen Wandels technologisch vorbereiten und gangbar machen helfen. Der Bewertungsschwerpunkt der Energietechnologien liegt deshalb bei nicht-wirtschaftlichen Faktoren. Die Stoßrichtung ist eindeutig gegen die Kernenergie als den Inbegriff einer zentralisierten Energie-,Wirtschafts-, Bevölkerungs- und Machtstruktur gerichtet……..“

Unter technisch-wirtschaftlichen Aspekten erscheint das Konzept des soft energy path nicht lebensfähig. Das technische Potential der Soft– Technologien ist nicht in der Lage, mit der quantitativen und qualitativen Entwicklung der Menschheit Schritt zu halten und den voraussehbaren Energiebedarf bei einer katastrophenfreien Entwicklung zu decken. Hier muß erst der von den Soft-Exponenten angestrebte tiefgreifende soziale Wandel stattfinden, so dass drastische Änderungen von Wertvorstellungen angestrebt werden. Dazu müssen der Übergang zu ländlichen Siedlungsstrukturen, starke Reduktion des Bevölkerungswachstums und Einbußen im materiellen Wohlstand von dem Großteil der Bevölkerung freiwillig akzeptiert werden.

Die Soft-Technologien sind die kapitalintensivsten aller Alternativen zu Öl und Gas. Der Soft– Pfad fordert für die Industrienationen so schnell wie möglich ein energetisches Nullwachstum.

Wie von Dr. Penczinsky in aller Klarheit überliefert, hatten diese Leute schon damals die Gesellschaftsveränderung im Sinne der „Großen Transformation“ anvisiert und den Marsch durch die Institutionen angetreten.

Beispiel 3: Die radikalen Grünen vom DAVOS FORUM

Es ist durchaus bemerkenswert, dass in dem kürzlich erschienenen Buch „Covid 19. The Great Reset“ von K Schwab und T. Malleret diese systemverändernde Wirkung mittelalterlicher Energiedichte erneut  ganz unverhohlen betont wird. Die Finanz-Oligarchie, die sich seit Neuestem in aller Öffentlichkeit als die eigentlichen Initiatoren fanatischer Dekarbonisierung zu erkennen gibt, war seit den Gründungstagen des Club of Rome der wirkliche Nutznießer grüner Ideologie. Denn nicht erst seit heute bevorzugen ihre Vertreter eine Gesellschaft, in welcher eine kleine Schicht reicher Priester regiert, die Masse der Menschen aber dumm bleibt, Verzicht übt und zahlenmäßig wieder abnehmen soll. Deswegen wundert das folgende Zitat auf Seite 142 (englische Ausgabe) keineswegs:

Selbst beispiellose und drakonische Lockdowns, bei denen 1/3 der Weltbevölkerung mehr als einen Monat lang in ihren Häusern eingeschlossen war, erwiesen sich in keinster Weise als brauchbare Dekarbonisierungsstrategie, da die Weltwirtschaft dennoch weiterhin große Mengen an Kohlendioxid emittierte. Wie könnte eine solche Strategie also aussehen? Die enorme Größe und Tragweite der Herausforderung kann nur durch eine Kombination aus zwei Faktoren bewältigt werden: Eine radikale und tiefgreifende Systemveränderung der Art und Weise, wie wir die Energie erzeugen, die wir zum Leben benötigen, und zweitens: Strukturelle Veränderungen in unserem Konsumverhalten.

Wollen wir wirklich weiterhin  diesen völlig irren Gegnern  der Industriegesellschaft und unseres Wohlstandes die Zerstörung unserer Zukunft widerstandslos überlassen? Kehren wir lieber zurück zur Vernunft, werfen wir die von außen verpassten ideologischen Scheuklappen ab, lassen die Naturgesetze (Physik) walten und schicken die Ökoverrückten aufs Altenteil!

Die Zukunft gehört dem Fortschritt, d.h. neben den effektiven fossilen Brennstoffen der Kernenergie und in fernerer Zukunft vielleicht auch der Kernfusion! 

 

Mehr zum Thema:

https://www.bueso.de/stoppt-gruenen-feudalismus

https://www.bueso.de/deutschlands-rolle-beim-aufbau-weltwirtschaft

https://www.bueso.de/raumfahrt

  • AGORA, 2012 gegründet, bezeichnet sich als Denkfabrik und ist mit den verschiedensten deutschen Institutionen verbunden. Sie wird finanziert von der Mercator Stiftung und der von internationalen Geldgebern getragenen European Climate Foundation. Die ECF finanzierte nach eigenen Angaben in der Vergangenheit auch Aktionen von BUND, KlimaAllianz, Deutsche Umwelthilfe und Campact eV. gegen konventionelle Kohlekraftwerke in Deutschland. Bezüglich des Engagements heißt es: „In der Strategie der ECF spielt Deutschland als größtes und wirtschaftlich stärkstes EU-Land eine zentrale Rolle.“
  • Peter Penczynski, „Welche Energiestrategie können wir wählen?“, 2. überarbeitete Auflage 1978; erschienen bei Siemens-Aktiengesellschaft, Abteilung Verlag
  • Covid 19: The Great Reset. Klaus Schwab, Thierry Malleret. World Economic Forum 2020, Genf

 




Das Klimaschutzurteil des Bundesverfassungs­gerichts: wie vom persischen Großkönig Xerxes 480 v. Chr.

Herodot berichtet vom Brückenbau über den Hellespont, mit dem Xerxes seine Truppen führen wollte, um Griechenland zu unterwerfen: „… es sind aber sieben Stadien von Abydus auf die Gegenseite, und schon war die Furth verbunden, als ein großer Sturm einfiel, der schlug alles zusammen und riß es auseinander (so wie der jüngste Klimawandel, der zu unserem Entsetzen Deutschland zur Zeit in eine glühende Wüste zusamenschlägt und alles auseinander reisst). Wie es nun Xerxes erfuhr, ließ er sich arg auf und befahl, der Hellespont solle dreihundert Geisselhiebe bekommen  …“ (hier).

Die juristischen Experten des BVerfG kopierten mit ihrem Klimaschutzbeschluss geschichtskundig die kluge Heldentat von Xerxes, das Meer auszupeitschen. Und dies sogar noch klüger als Xerxes, denn diesmal sei die deutsche Bevölkerung für den Klimawandel auszupeitschen – wir haben leider hierzulande zu wenig Meer.

Wehe dem, wer zuviel des Lebensgases CO2 selber ausstößt oder es in seiner beruflichen Tätigkeit verantwortet! Die Erwähnung der Photosynthese, mit dem Lebensgas CO2 als Hauptbestandteil, wird verboten. Auch dass die Weltbevölkerung mehr CO2 ausatmet, als der gesamte Autoverkehr der Welt zusammen erzeugt [1]. Gut unterrichtete Quellen lassen verlauten, dass selbst Pupsen und Rülpsen nicht mehr allein von Knigge gerügt, sondern jetzt unter Strafe gestellt wird. Sport muss wegen der zu hohen CO2-Erzeugung jedesmal polizeilich beantragt werden. Und neue Einfamilienhäuser gehen schon gar nicht mehr, unser Dank hier an die besonders vorauseilenden und kundigen Grünen, einer wunderlich innovativen Partei, die durch ihre neue Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock inzwischen sogar Kobolde in Batterien nachweisen konnte und das neue physikalische Gesetz von der Speicherfähigkeit  von elektrischer Energie in Stromnetzen auffand.

Schließlich heißt es im Karlsruher Beschluss,

„…dass selbst gravierende Freiheitseinbußen zum Schutz des Klimas verhältnismäßig und verfassungsrechtlich gerechtfertigt sind“.

Wir freuen uns über diese Konsequenz, und auch Xerxes freut sich posthum. Seine Peitschenhiebe ins Wasser waren nicht umsonst. Richterliche Mitgenossen ähnlicher intellektueller Qualität im heutigen Deutschland machen es ihm jetzt nach.

Es ist uns jetzt zwar peinlich, aber um den Ignoranten des klugen und dringend notwendigen Karlsruher Urteils ihre Irrungen vor Augen zu halten, erscheint es uns doch notwendig, ihren Aussagen die helle Einsicht der Karlsruher Richter gegenüber zu stellen. Erst dann können die Irrtümer der Ignoranten – auch als „Klimaleugner“ bezeichnet – richtig erkannt und beurteilt werden. Nebenbei: wir suchen momentan noch nach Leuten, die das Klima oder den Klimawandel leugnen – vielleicht können Leser helfen?

Die Karlsruher Richter haben die „Klimaleugner“ jedenfalls ignoriert, und det war juut so (Zitat: ehemaliger Berliner Bürgermeister) oder in Hochdeutsch, juristisch sachgerecht. Denn so behaupten „Klimaleugner“ doch tatsächlich:

Alle Klimata dieser Erde, von tropisch bis polar, sind von der Wissenschaft definiert als statistische Mittel des Wetters über mindestens 30 Jahre. Ein Globalklima gibt es nicht, Klimaschutz ebensowenig, denn statistische Mittel kann man nicht schützen. Klimawandel ist naturgesetzlich, Klimakonstanz gab es noch nie. EU und Deutschland zielen durch CO2-Vermeidung auf eine globale Klimastabilität. Dieses Vorhaben sei illusorisch“.

Diese Aussagen der „Klimaleugner“ sind in ihrer Dummheit geradezu erschreckend. Solch ein „Klimaleugner“ war bedauerlicherweise auch der Klimaforscher Prof. Dr. Heinz Miller, ehemaliger Direktor des Alfred-Wegener Instituts Bremerhafen, der doch tatsächlich in einem ZEIT-Interview sagte

Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie Klimakollaps“ oder Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen“ [2].

Wir hoffen sehr, dass derartige Aussagen in der Öffentlichkeit jetzt zumindest mit Bußgeldern geahndet werden. Es kommt aber noch schlimmer, denn „Klimaleugner“ behaupten weiter

CO2-Vermeidung, bedeutet extreme Kosten bei völlig unsicherer Wirkung. Unsicher, weil niemand, weder die Klimawissenschaft, noch das politische IPCC verlässlich angeben können, ob die jüngste Erwärmung weitgehend natürlichen Ursprungs oder maßgebend menschgemacht war. Man erkennt dies an den Angaben zur sogenannten Klimasensitivität des CO2, worunter der Anstieg der globalen Mitteltemperatur bei hypothetischer Verdoppelung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre gemeint ist. Das IPCC, eine politische, keine wissenschaftliche Organisation, gibt die riesige Spanne von 1,5 °C bis 4,5 °C an, dagegen pendeln sich die aktuell überwiegenden begutachteten Fachveröffentlichungen aktuell beim unbedeutenden IPCC-Minimalwert von etwa 1,5 °C ein. Außerdem ist CO2 Luftdünger für Pflanzen [3 ]“.

Und dann behaupten diese „Klimaleugner“ noch etwas, das wohl der Gipfel an Ignoranz ist:

Selbst wenn die Menschheit schlagartig mit allen CO2-Emissionen aufhören würde, wird sich auf viele Jahrzehnte der riesigen Trägheit des Systems wegen nur wenig ändern. Der CO2-Gehalt der Luft nimmt dann über viele Jahrzehnte kaum ab [4 ], [5 ]. Die einmal erreichte Spannung zwischen dem hohen CO2-Partialdruck der Luft und dem konstanten CO2-Partialdruck des Ozeans geht nur extrem langsam zurück (der Ozean enthält etwa 40 mal mehr gelöstes CO2 als die Luft, daher und wegen langfristiger Kalzinierungsvorgänge bleibt sein CO2-Partialdruck praktisch konstant). Die entsprechende Halbwertszeit der Abnahme liegt im Bereich von grob hundert Jahren [4], [5 ]“.

Als anschauliches Bild kann vielleicht ein Ozeandampfer dienen. Die Geschwindigkeit des Dampfers entspreche dem Anteil des menschgemachten CO2 in der Luft. Würde der Motor des Dampfers plötzlich abgestellt, fährt er noch kilometerweit von alleine weiter, bis er zum Stillstand kommt. Und wenn in einem weiteren Szenario der Dampfer  seine Geschwindigkeit konstant beibehält, wird seine gesamte Motorenergie nur noch für die Überwindung der Wasserreibung und weiterer  Reibungsverluste verbraucht. Analog wandert bei konstant bleibenden menschgemachten CO2-Emissionen langfristig alles anthropogene CO2 ins Meer sowie das Pflanzenwachstum. Die einmal erreichte Partialdruckdifferenz wird dann langfristig weder erhöht noch verringert, und die CO2-Konzentration der Luft steigt im Gegensatz zu oft hörenden Befürchtungen nicht mehr an, sondern bleibt konstant.“

Jetzt reicht es aber mit diesem Klimaleugner-Unsinn! Diese Ignoranten wollen doch nur unsere Rettung der Welt vor der globalen Überhitzung madig machen. Und wir verurteilen selbstverständlich auch ihren Versuch, die CO2-Erzeugung der Welt durch weiter zunehmende Kohleverbrennung von China, Indien, USA, Russland und inzwischen auch Afrika zu instrumentalisieren, indem sie Deutschlands kleinen Anteil von nur 2% CO2-Erzeugung vergleichend dagegen stellen. Das bedeutet doch nur, völlig verantwortungslos von einer  „Unverhältnismäßigkeit“ deutscher Klimamaßnahmen zu faseln.

Wir erinnern dagegen an die weise Einsicht der Karlsruher Richter,  weil sie nicht einfach nur einen Bschluss, sondern sogar einen für Jahrhunderte zimmerten. Das ist wahre Größe. Dann leben wir zwar alle nicht mehr, selbst unsere Kinder und Enkel nicht, aber solch kleinliche Bedenken müssen der intellektuellen Tiefe des BVerfG-Beschlusses weichen, vor der wir uns hier in Demut verneigen.

Aber Bedenken? Nein und nochmals nein, Deutschland muss sich wieder „über alles in der Welt“ erheben, und darf seinen ersten Platz unter den Weltrettern nur über seinen Untergang aufgeben. Dieses kleine Opfer ist schon zu bringen! Weg mit unserer Industrie, macht eh nur Dreck, und schließlich bezahlt uns bald alle der Staat. Auf das bisschen Steuereinnahmen aus dem Mittelstand, der sich eh nur bereichert, können wir gerne pfeifen. Lasst uns lieber noch ein paar neue Genderprofessuren einrichten, das ist Fortschritt.

Die EU ist zum Glück klug, sie wird uns zur Seite springen, weiß sie schließlich nicht nur , wie man elegant Geld von Nord nach Süd umverteilt, sondern auch, wie man es rucki-zucki neu druckt. Der läppische Betrag von etwa 8000 bis 10.000 Euro, den jede deutsche Familie für den Klimaschutz jährlich in Zukunft berappen muss, ist leicht zu erbringen, da soll uns niemand mit kleinlichen Bedenken von Familien geringen Einkommens oder ähnlichem Unsinn kommen.

Wir beglückwünschen insbesondere auch noch einmal unsere Karlsruher Richter, weil sie es klugerweise unterlassen haben, neben Greta und der zweiten, nun deutschen Heiligen, Annalena Baerbock, auch noch unverschämte neutrale Klimawissenschaftler anzuhören. Auditur et altera pars ist juristisch doch völlig veraltet. Macht nur Arbeit, erfordert auch noch eigenes Denken und ist Durchregieren schädlich. Ja mehr noch, es ist „nicht hilfreich“, und wir sind dankbar, mit diesem Begriff unserer große und glorreiche Staatsvorsitzende Angela Merkel zitieren zu dürfen. Sie, die Nimmermüde der großen Transformation hin zu unserem planwirtschaftlich-sozialistischen Glück hatte sicher ihr kluges  scharfes Auge auch auf Karlsruhe gerichtet, damit sie nicht wieder wie damals in Thürigen etwas rückgängig machen musste. Glücklicherweise war der Vorsitzende des BVerfG ein Merkel-Vertrauter, wir gratulieren, unabhängige Justiz wäre ja schrecklich und würde nur zum Chaos führen.

Alles ist gut, es ist schön in Deutschland geworden.

 

[1] Horst-Joachim Lüdecke, Energie und Klima, Abschnitt 2.5.1, CO2, Basis allen Lebens, expert Verlag 2020.

[2] http://www.zeit.de/2007/24/P-Heinz-Miller

[3] Goklany, I. M., 2015. Carbon dioxide: The good news. The Global Warming Policy Foundation, GWPF Report 18.

[4] F. Joos et al., Carbon dioxide and climate impulse response functions for the computation of greenhouse gas metrics: a multi-model analysis, Atmos. Chem. Phys., 13, 2793-2825.

[5] W. Weber, H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss: A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dynamics Discussion, 6, 1-20 (2015)

 




Zu Tschernobyl in den deutschen Medien, hier speziell in der RNZ: „Vermute nicht Böswilligkeit, wenn Dummheit genügt“

Es soll Zeiten gegeben haben, in denen Redakteure so etwas wie Recherche betrieben, bevor sie ihr „Herzblut in einen Artikel verströmten“. Diese Zeiten sind längst vorbei, aus Kostengründen, aus Unkenntnis, aus Ideologie, aus Gehorsam dem Zeitgeist gegenüber oder eben aus Dummheit. Letzteres schlägt das berühmte Rasiermesser Hanlons vor. Lassen wir also Milde walten, und gehen wir von Dummheit der beiden Redakteure aus. Und haben wir ein wenig Mitgefühl, denn es ist angesichts des überdimensionalen Misthaufens von Falschinformationen über Kernkraftwerke und ihre Gefahren tatsächlich nicht ganz so einfach zu den Fakten vorzudringen.

Eines der seltenen Beispiele guten Journalismus bot die wohl unverdächtige ZEIT mit dem Artikel von Hartmut Wewetzer „Wie viele Opfer forderte Tschernobyl wirklich?“, ZEIT Online, 21. April 2011, zu finden unter https://www.zeit.de/wissen/2011-04/tschernobyl-gesundheitsfolgen-bericht. Der Link ist hier bewusst ausgeschrieben, denn einfach in Google mit Titel, Redakteur und Quelle in üblicher Weise suchen, führt ausnahmsweise nicht zum Erfolg. Zufall oder Opfer von zu viel Informationsmist? Schwer zu sagen. Dieser ZEIT-Artikel gibt jedenfalls ziemlich korrekt die Gesamtzahl der gesicherten Todesfälle infolge des Tschernobyl-Desasters von 24. April  1986 im gesamten betroffenen Bereich der verbreiteten radioaktiven Strahlung mit 62 (in Worten zwei-und-sechzig) an und erklärt zudem, woher die nicht nur in der RNZ immer wieder kolportierten Märchenzahlen stammen.

Zumindest auf den wissenschaftlichen Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation) hätten die beiden RNZ-Redakteure anlässlich ihres Artikles kommen können. UNSCEAR beschäftigt überwiegend internationale Experten aus dem staatlichen Forschungsbereich, die als neutral und vertrauenswürdig gelten. Aber auch hier wieder milde Nachsicht, denn in der deutschen Öffentlichkeit ist diese wohl wichtigste Organisation der friedlichen Kernenergienutzung so gut wie unbekannt, die Medien ignorieren das UNSCEAR.

Vertrauenswürdig ist auch die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA, zu deren Aufgaben die Förderung der friedlichen Nutzung der Kernenergie gehört. Ihre Hauptaufgabe ist die Überwachung kerntechnischer Anlagen. Die IAEA informiert aber auch über den Zustand und den Ausbau von Kernreaktoren, bringt Sicherheitsberichte heraus und veranstaltet wissenschaftlich-technische Konferenzen. Obwohl 2005 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, begegnet man gelegentlich dem Vorwurf, die IAEA sei ein „Lobbyverein“. Belege für diese Behauptungen gibt es nicht. Der Lobbyvorwurf ist regelmäßig der letzte Notanker, wenn Argumente fehlen.

Um es kurz zu machen, liebe Leser(innen), Sie können selber in UNSCEAR und IAEA nachschauen und sich dabei etwas in Recherche üben, was in heutigen Fake-Zeiten wärmstens zu empfehlen ist. Im Wesentlichen bestätigen diese Organisationen die Zahlen des oben erwähnten ZEIT-Artikels. Wer noch Detaillierteres über die besonders interessanten Spätfolgen erfahren möchte, sei auf den Fachaufsatz von R. Michael Tuttle et al. [1] verwiesen.

Auch wenn es die neue Grün-Schwarze Regierung von Baden-Württemberg und alle Wähler, die in der Wahlkabine das Kreuzchen so gerne bei ihren eigenen Metzgern machen, partout nicht wahrhaben wollen: Kernenergie ist die mit Abstand sicherste Erzeugungsmethode für elektrischen Strom. Kann doch gar nicht stimmen, wer kommt denn auf so etwas Verrücktes, ist jetzt wohl zu vernehmen. Nun, es wird ganz einfach das wohlbekannte und bewährte Kriterium „Anzahl von Todesopfern pro erzeugte elektrische Energie mit einem bestimmten Verfahren“ angewendet. Ist ähnlich wie bei der Sicherheitsermittelung von Verkehrsträgern als „Anzahl von Todesopfern pro Flugzeug-Kilometern“ oder „Todesfälle pro gefahrenen Autokilometern“. Begreifen sogar Abiturienten in Baden-Württemberg seit Grün-Schwarz auch das Bildungsministerium verantwortet.

Zur Sicherheit bzw. Gefahr von Kernkraftwerken gibt es drei Studien, alle nach Tschernobyl, welches somit berücksichtigt wurde. Die beiden ältesten Studien wurden vor dem Fukushima-Unglück von 2011 erstellt (Fukushima hatte kein einziges Strahlungsopfer, es gab aber 16 000 Tsunami-Tote, die von den deutschen Medien durch geschickte Wortwahl als kernkraftverursacht suggeriert wurden). Die älteste Studie wurde 1998 vom Paul Scherrer Institut (PSI) veröffentlicht, dem staatlichen Schweizer Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften [2]. In einer Lancet-Publikation von 2007 wurden die Gesundheitsgefahren der elektrischen Stromerzeugung dann erneut untersucht [3]. Speziell für Deutschland gibt es schlussendlich eine Untersuchung der Universität Stuttgart [4] von 2013. Alle diese Untersuchungen kommen zu ähnlichen Ergebnissen, wie sie aus folgendem Bild anschaulich hervorgehen:

Bild: Todesfälle pro TWh erzeugten elektrischen Stroms. Der Anteil von Uran ist mit 0,05 Todesfällen pro TWh so klein, dass er in der Grafik nicht mehr erkennbar ist. Das Bild vom Autor erstellt aus den in Tabelle 2 der Lancet-Studie angegeben Daten.

Nun glauben Sie bloß nicht, dass der Spitzenplatz bei Kohle den Abgasen oder Staub aus Schornsteinen geschuldet ist. Heute sind moderne Filteranlagen so wirkungsvoll, dass die Luft an Rhein und Ruhr vielleicht von allem Möglichen, aber nicht mehr von Kohlekraftwerken belastet wird. Der deutsche Kohleausstieg ist daher hirnrissig, zumal China, Indien und Afrika ungerührt immer mehr Kohle verbrennen, aber das ist dann wieder eine andere Geschichte. Nein, es ist einfacher, denn der Abbau von Kohle erfolgt meist unter Tage, die Grubenunglücke machen es. Übrigens ist die Umweltenergie „Wasser“ auch nicht so ohne (Staudammbrüche) und auch die grünen Lieblingskinder (mittelalterliche Windmühlen in modern-schickem Design) haben es in sich, denn von diesen überdimensionalen Riesen heruntergefallene Monteure finden nicht den Weg in Zeitungen. Schwere Gesundheitsschäden von Windradanrainern durch Infraschall haben es ähnlich schwer in die Medien zu gelangen [7].

Man kann es drehen und wenden wie man will, Kernenergie ist die sicherste und zugleich umweltfreundlichste Form der elektrischen Stromerzeugung. Ihre Ablehnung durch die Grünen gibt nicht nur Aufschluss über deren „Technikkenntnisse“, sondern zeigt jedem Klarsichtigen, wozu diese Leute wirklich fähig sind, wenn sie einmal an der Macht sind. Wer mehr über Kernenergie, ihren weltweiten Anstieg und vieles Weitere drumherum erfahren möchte, in [5], [6] finden Sie es.

 

Quellen

[1] R. Michael Tuttle et al., Clinical presentation and clinical outcomes in Chernobyl-related paediatric thyroid cancers: what do we know now? What can we expect in the future?, Clinical Oncology 23 (2011) 268. Vgl. https://dx.doi.org/10.1016/j.clon.2011.01.178

[2] Severe accidents in the energy sector. Paul Scherrer Institut, Bericht Nr. 98, 16.11.1998.

[3] A. Markandya, A., Wilkinsen, P., 2007, Electricity generation and health. Lancet, 370.

[4] P. Preiss, P., Wissel, S., Fahl, U., Friedrich, R., Voß, A., et al., 2013. Die Risiken der Kernenergie in Deutschland im Vergleich mit Risiken anderer Stromerzeugungs-technologien, https://www.ier.uni-stuttgart.de/publikationen/arbeitsberichte/downloads/Arbeitsbericht_11.pdf.

[5]  Horst-Joachim Lüdecke: Energie und Klima. Chancen, Risiken, Mythen.
Expert-Verlag, Tübingen, 4. überarbeitete Auflage 2020, ISBN 978-3816934851
Mit einem Geleitwort von Arnold Vaatz MdB. Details, Besprechungen

[6] Götz Ruprecht und Horst-Joachim Lüdecke: Kernenergie: Der Weg in die Zukunft. Schriftenreihe des Europäischen Instituts für Klima und Energie Bd. 7., TvR Medienverlag, Jena 2018, ISBN 978-3-940431-65-3.

[7] https://eike.institute/2015/09/22/fakten-und-quellen-zu-windraedern/

 




Großbrand im Düssldorfer Busbahnhof. Ursache z.Zeit unklar – vielleicht hilft eine Erinnerung?

Können Busse überhaupt brennen? Unmöglich ist dies nicht, trotz Diesel, einem Treibstoff, der sich nur schwer entzündet. Es dürfte freilich schwer fallen, einen Diesel-Bus einfach so in Flammen zu setzen. Wenn man sich nun die Bilder des Großbrands im Internet ansieht und von Dieselbussen ausgeht, wird die Brandursache nicht erklärbar. Man denkt dabei allenfalls an gasbetriebene Busse, denn es soll sogar Explosionen gegeben haben.

Doch „halt“, es gibt zum Thema eine „elektrisierende“  Meldung vom 18.12.2020. Die Stadt Düsseldorf hat sich E-Busse angeschafft. Wir wissen nun nicht, ob sich auch diese E-Busse im betroffenen brennenden Busbahnhof befanden Aber wir wissen, dass E-Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien beim Brennen praktisch kaum noch gelöscht werden können. Man „googel“ dazu nur einmal den Begriff „brennende E-Autos“. Wenn gar mehrere große E-Fahrzeuge brennen, würden die Ausmaße dieses Brandes gut zum aktuellen Brandereignis passen.

Zur Klarstellung und betont: Wir maßen uns nicht an, irgend eine Vermutung oder gar ein Urteil zur Brandursache abzugeben, dies ist den Fachleuten zu überlassen. Wir erinnern lediglich daran, dass E-Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien brennende Zeitbomben bei schweren Unfällen oder sonstigen Batteriezerstörungen sein können.




Eine Widerlegung der Privathypothese von U. Weber zur hemisphä­rischen Herleitung einer globalen Durchschnitts­temperatur durch Prof. Dr. G. Kramm (Univ. Fairbanks Alaska)

Wegen der kaum noch überschaubaren Anzahl  der Beiträge von U. Weber in EIKE wird zu ihrer Auffindung auf die EIKE-Suchfunktion verwiesen. 2018 veröffentlichte U. Weber zudem das Büchlein „Weber, U.: Die hemisphärische Stefan-Boltzmann Temperatur unserer Erde, Books on Demand“, und schließlich erschien 2019 in den Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) 1/2019: 18-25 sein Beitrag „Weitere Überlegungen zur hemisphärischen Herleitung einer globalen Durchschnittstemperatur“.

Das „Engagement“ Webers in der Verbreitung seiner Hypothese war und ist – zurückhaltend ausgedrückt – ungewöhnlich. Sachlich Richtiges, Interessantes und Neues setzt sich von alleine durch, und es finden sich begutachtete Fachjournale, die es gerne annehmen. Die Webersche Hypothese erschien aber nicht begutachtet. Sie ist damit noch nicht einmal zitierfähig. Dennoch war das „Für“ und „Wider“ in den entsprechenden EIKE-Kommentaren umfangreich, die Diskussionen meist heftig und konträr. Als EIKE-Pressesprecher und Kritiker der Weberschen Prvathypothese habe ich mich zwar jeder Diskussion enthalten, aber im Kommentarblog eine persönliche Distanzierung von der Weber-Hypothese vorgenommen, zumindest deswegen, um nicht irrtümlicherweise mit ihrer Befürwortung in Verbindung gebracht zu werden.

Einer der engagiertesten Kritiker der Weberschen Hypothese ist Prof. Dr. Gerhard Kramm, Research Associate Professor an der Universität Alaksa Fairbanks. Kramm veröffentlichte jetzt eine detaillierte Gegendarstellung, ebenfalls in Form eines wissenschaftlichen Beitrags der DGG-Mitteilungen, 1/2019: 18-25. Da Prof. Kramm seine Gegendarstellung einem größeren Empfängerkreis ohne Verbreitungsvorbehalt zukommen ließ, gehen wir von seiner impliziten Einwilligung aus, sie hier zu veröffentlichen.

Kramm_dgg_2020_2_kramm

Wir hoffen, dass damit die Diskussion sachlich wird. Jeder Interessierte verfügt jetzt über eine ausreichende Basis, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Sieht man von „Begleiterscheinungen“ der bisherigen Diskussion ab, war die Ausweitung des Leserkreises von EIKE durch diese „Diskussion“, oder eben durch diese Begleiterscheinungen, natürlich zu begrüßen.  Der Autor dieser News würde es ferner begrüßen, wenn der Beitrag von Kramm ohne  unnötiges Eingehen auf die Weber-Privathypothese in einem begutachteten Journal eingereicht und damit dem üblichen Peer-Review unterzogen würde. Seiner fachlichen Einschätzung nach hat die Arbeit gute Chancen, angenommen zu weren.

 




Haben mitteleuropäische Dürren in jüngster Zeit zugenommen?

Der Artikel von Büntgen et al., Recent European drought extremes beyond Common Era background variability hat 17 Autoren, erschien 2021 in nature Geoscience und unterliegt der Bezahlschranke.

Der Artikel von Ionita et al., Past megadroughts in central Europe were longer, more severe and less warm than modern droughts hat 5 Autoren, erschien (auch 2021) in Communications earth & environment als „open“ Version, kann also von jedermann mit Google Scholar kostenlos heruntergeladen werden.

Zum paper von Büntgen et al.

Es stützt sich hauptsächlich auf Baumringanalysen und den „Old World Drought Atlas“ (OWDA). Der vermuteten Zuverlässigkeit von Baumringanalysen wird ein großer Teil des Artikels gewidmet – verständlich, denn Büntgen zählt zu den renommiertesten Baumringexperten weltweit.  So heißt es dementsprechend im paper „We argue that tree-ring stable isotopes (TRSI) are a superior archive for high-resolution reconstructions of hydroclimate variability in temperate areas where conventional tree-ring parameters often fail„. Die Isotopenmethode wird als vorteilhafter gegenüber der früher ausschließlich zur Verfügung stehenden Baumringdicken-Methode (tree-ring width TRW) angesehen, weil sie keine störenden Alterungseffekte der Bäume mehr aufweisen soll.

Die Kernaussage des Büntgen papers beschränkt sich auf die jüngsten Dürren im extrem kurzen Zeitraum von 2015 bis heute, die gemäß Kernaussage der Arbeit stärker als alle Dürren in den letzten 2110 Jahren gewesen sein sollen. Zu finden ist diese Aussage bereits im Abstract, wo es heißt

Our reconstruction demonstrates that the sequence of recent European summer droughts since 2015 CE is unprecedented in the past 2110 years. This hydroclimatic anomaly is probably caused by anthropogenic warming and associated in the psotion of the summer jet stream“ (Anmerkung: BC = AD = n.Chr.)

Zweifellos sind dies zwei steile Kernaussagen. Es ist dabei zu beachten, dass es in der Untersuchung nur um die Sommermonate Juni-August geht, weil hier das „Baumsignal“ am stärksten ist. Belegt wird die erste Kernaussage des papers im Wesentlichen mit folgender Fig. 4 der Arbeit

Fig. 4: Rekonstruierter „self-calibrated Palmer Drought Severity Index (scPDSI) für das Mittel über die Monate Juni-August (JJA). Bildquelle: Büntgen et al., 2021, Recent European drought extremes beyond Common Era background variability, nature Geoscience.

Den Antriebsgründen für Dürren wird in der Büntgen-Studie nur der relativ kurze Abschnitt „forcing factors of European summer droughts“ gewidmet. Bemerkenswert  ist dabei die explizite Ablehnung von Klimamodellen bereits auf S.1 des papers, die (völlig zutreffend) als unzuverlässig beurteilt werden: „Earth system models are still not able to mimic monthly soil moisture deficits at ecologically and economically relevant scales. In summary, the existing generation of proxy reconstructions and model simulations (or any combination thereof) are unable to place the alarming sequence of Earth’s recent drought extremes ……“.

Zum paper von Ionita et al.

Dieser Artikel setzt zwar auch auf Baumringe bzw. den „Old World Drought Atlas“, stützt sich aber zusätzlich noch auf direkte historische Messdaten, Meeresobeflächen-Temperaturen (SST), Meerwassersalzgehalt, atmosphärische Zirkulationsrekonstruktionen und Methoden der Paleo Reanalysis. Im Gegensatz zu Büntgen et al. wird von „megadroughts“ gesprochen, wobei keine Differenzierung in Monate vorgenommen wird.  Insbesondere werden auch die lang andauernden trocken-heißen Sommer der Jahre 2003, 2010, 29013, 2015 und 2018 betont. Die Ungewöhnlichkeit dieser Trockenereignisse infolge höherer Temperaturen wird zwar nicht  bestritten, dennoch zeigt die Arbeit aber, dass die trockensten Jahre des letzten Jahrtausends 1102, 1419, 1503, 1504, 1858, 1868 und 1921 waren und keineswegs die Jahre ab 2015 bis heute. Als megadroughts werden die Perioden von 1400-1480 und 1770-1840 identifiziert.

Hervorzuheben und wissenschaftlich erfreulich am Ionita et al. paper ist der längere Abschnitt „Links between solar forcing and the megadroughts“, in welchem der Einfluss der Sonnenaktivität auf Niederschläge thematisiert wird. So wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass der Zeitraum 1420-1550 mit dem Spörer (Sonnen)Minimum zusammenfiel. Hierbei beschränkt sich der Artikel  allerdings auf die TSI der Sonne (TSI = total solar irradiance). Die interessante Theorie von Henrik Svensmark über den Einfluss des Sonnenmagnetfeldes, welches vermittels Modulation der einfallenden kosmischen Strahlung die Wolkenbedeckung und das Klima beeinflusst, bleibt unerwähnt und die zugehörigen Fachpublikationen sind leider nicht zitiert. Nebenbei ist sprachlich erfreulich, dass im paper das bisher allein übliche AD (anno domini) steht und das übervorsichtige „CE“, um  bei   intoleranten religiösen Auffassungen nicht anzuecken, ignoriert wird.

Erstes Fazit

Beide Arbeiten haben es unternommen einem inzwischen populären Thema mit hohem wissenschaftlichen Aufwand auf den Grund zu gehen. Dabei wurden (das ist heute leider bereits mutig) auch Aspekte und Ergebnisse ausgesprochen, die der IPCC-Mainstream nicht gerne hört. Der Nature Verlag hat dennoch beide Artikel veröffentlicht. Neutrale und offene Klimawissenschaft waren somit siegreich. Zweifellos keine schlechte Basis für eine nicht ideologisch geprägte Fachdiskussion über beide Arbeiten, die in den EIKE-News allein schon aus Platzgründen nicht geführt werden kann.

Welche Arbeit hat Recht?

Kann diese Frage überhaupt in der hier nötigen Kürze zuverlässig beantwortet werden? Der Autor meint JA. Es ist dabei nicht einmal nötig, auf die Schwächen von Baumringanalysen näher einzugehen (jede Proxymethode hat im Übrigen ihre Schwächen!). Baumringe bilden vorwiegend die jahreszeitlichen Wachstumsphasen ab, vernachlässigen also den größeren Rest des Jahres. Ferner ist eine Unterscheidung zwischen Temperaturen und Niederschlägen mit Hilfe von Baumringanalysen problematisch – ein Baum wächst bekanntlich besser sowohl bei Wärme als auch Niederschlag. Kurz, die starke Konzentration auf Baumringe von Büntgen et al. ist anfälliger für Fehler zu vermuten als die Verwendung eines umfangreicheren Proxy-Reservoirs zusammen mit direkten historischen Messwerten wie es Ionita et al. gewählt haben.

Entscheidend sind nach Auffassung des Autors aber die direkten historischen Messungen. Und die zeigen ein eindeutiges Bild. So z.B. für Deutschland bis 1881 zurück, als der von Büntgen et al. schon im Abstract  bemühte anthropogene CO2-Effekt als potentieller Dürre-Ursache noch praktisch keine Rolle spielen konnte. Die Messungen lassen im Zeitraum von 2015-2018 beim Vergleich mit der Vergangenheit nichts Ungewöhnliches erkennen (Bild 1a und 1b)

Bild 1a: Jahresniederschlags-Anomalie  Deutschlands von 1881 bis heute. Es sind keine Häufungen oder ungewöhnliche  Dürre-Extreme ab 2015 bis heute zu erkennen. Der Leser kann den gleichen Tatbestand auch für jedene Einzelmonat auf der zugangsfreien DWD-Webseite selber nachprüfen (Klima+Umwelt => Klimaüberwachung => Deutschland => Daten+Produkte => Zeitreihen+Trends).

Und nun speziell der Sommer wie er von Büntgen et al. untersucht wurde

Bild 1b: Niederschlagsanomalie der Sommermonate Deutschland von 1881 bis heute. Auch hier sind keine Häufungen oder ungewöhnliche  Dürre-Extreme zu erkennen. Man beachte auch den langfristigen schwachen Trend, der im Sommer nach unten, ganzjährig (Bild 1a) jedoch nach oben zeigt.

Verlässt man Mitteleuropa in Richtung Westeuropa, ändern sich kaum etwas am bisherigen Befund. So etwa in der Niederschlagsreihe von Mittelengland (CEP) , welche die Schwester ihrer bekannteren und weiter zurückreichenden mittelenglischen Temperaturreihe CET ist:

Bild 2: Regensumme Juni bis August der mittelenglischen Regenreihe von 1873-2020. Mittelwert = 179,4 mm, Standardabweichung = 54,4 mm. Grafik vom Autor aus den Originaldaten erstellt.

 

Oder ein anderes Beispiel aus Nordeuropa, die Niederschlagsreihe von Stockholm, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.

Bild 3: Stockholm Regensumme Juni-August. Mittelwert = 176,8 mm, Standardabweichung = 60 mm. Grafik vom Autor aus den Originaldaten des Swedish Meteorological and Hydological Institute erstellt.

Verlässt man Europa in Richtung Afrika, sind dort im Allgemeinen auch kaum ungewöhnliche Dürren in jüngster Zeit zu entdecken. So zum Beispiel in Kenia (Bild 4), ein Land welches in Sachen Niederschlag neben allen anderen Ländern Afrikas im paper von „H.-J. Lüdecke, G. Müller-Plath, M. G. Wallace, and S. Lüning, 2021, Decadal and multidecadal natural variability of African rainfall, Journal of Hydrology: Regional Studies” gründlich untersucht wurde

Bild 4: Regenjahressummen von Kenia von 1901 bis 2019, vom Autor erstellt aus der Datenbasis von CRU CEDA

 

Zusammenfassung, Bewertung, wer hat Recht?

Die direkten instrumentellen Messungen, denen zweifellos am meisten zu vertrauen ist, zeigen im von Büntgen et al. ausgesuchten Zeitraum 2015 bis heute  keine ungewöhnlichen Dürre-Ereignisse im historischen Vergleich der letzten 140 Jahre für Deutschland (Mitteleuropa!) an – weder ganzjährig, noch in den von Büntgen et al. untersuchten Sommermonaten Juni-August. Daher sind die beiden Kernaussagen des papers von Büntgen et al. falsch – unbeschadet aller fachlichen Qualität der Arbeit. Zwei außerhalb des mitteleuropäischen Bereichs liegende europäische Länder zeigen ebensowenig ungewöhnliche Dürren in diesem Zeitbereich, ebensowenig wie (weltweit) ein Beispiel aus Afrika (Kenia).

Nach Auffassung des Autors wäre in beiden Arbeiten trotz ihrer eindeutigen Eingrenzungen im Titel „European“ bzw. „central  Europe“ eine Diskussion über die Grenzen der jeweiligen Aussagen infolge der Beschränkung auf Mitteleuropa angebracht gewesen. Was zeichnete Mitteleuropa in beiden Arbeiten aus, dass es gewählt wurde? Warum nicht auch West-, Ost-, Süd- und Nord-Europa? Die gute Datenbasis? Man hätte es gerne erfahren.

Insbesondere die in der Arbeit von Büntgen et al. vorgenommene Verknüpfung der nicht ungewöhnlichen lokalen Dürren der jüngsten Zeit mit der vermuteten globalweiten Wirkung des anthropogenen CO2 ist mehr als fragwürdig. Bereits ein kurzer Blick auf die Messungen (Bild 1a bis Bild 4) zeigt die maßgebenden Diskrepanzen mit den Kernaussagen des papers von Büntgen et al.. Diese Diskrepanzen, die den Autoren der Studie hätten bekannt sein müssen, hätten zumindest eine sorgfältige Diskussion erfordert.

Da der Autor dieser News inzwischen von zwei begutachteten Klimajournalen regelmäßig als anonymer Reviewer eingeladen wird (Review ist generell unbezahlt, mit viel Arbeit verbunden und nur der Wissenschaft dienend) erlaubt er sich seine Verwunderung darüber auszusprechen, dass die Arbeit von Büntgen et al. ohne „major revisions“ vom Nature-Review durchgelassen wurde.




Verschiedene Namen, ein Ziel: Von der Industriegesellschaft zur tödlichen Mangelwirtschaft

In der Realität ist es aber überraschend einfach. Es geht bei all den oben genannten Begriffen und Bewegungen um ein und dasselbe Programm: Industriegesellschaft war gestern – nun soll zugunsten eines angeblich nachhaltigen Finanzsystems der Mangel Einzug halten und diktatorisch verwaltet werden. Die Bundesregierung, spätestens seit dem Umweltgipfel in Rio in dieser Denkrichtung engagiert, nahm mit dem im Februar 2019  gebildeten „Sustainable-Finance-Beirat“ eine weitere folgenschwere Weichenstellung vor – zugunsten der Finanzbranche und ganz ausdrücklich gegen die Industrie. Ihr nun am 25. Februar 2021 veröffentlichte Abschluss-Bericht mit dem programmatischen Titel “Shifting the Trillions„, ein nachhaltiges Finanzsystem für die große Transformation“, macht völlig unmissverständlich deutlich, dass die Realwirtschaft jetzt völlig den Interessen der Finanzbranche auf Kosten der deutschen Bevölkerung geopfert werden soll.

Aus Gründen, die in diesem Artikel erklärt werden, ist leider zu erwarten, dass die Bundesregierung den 31 Empfehlungen des Beirats blindlings folgen und entsprechende Gesetzesänderungen einleiten wird. Eine ausreichend starke parlamentarische Opposition, die diesen Plänen in den Arm fallen könnte, gibt es nicht mehr. Sollten die Empfehlungen Gesetzeskraft erhalten, gehört Industriepolitik in Deutschland definitiv der Vergangenheit an. Genauer: langfristig wird energieintensive Industrie aus Deutschland verschwinden. Zum Inhalt des Berichts: Der Beirat setzt auf starken Staat und fordert eine „unverzügliche“ Umsetzung zugunsten eines „Nachhaltigen Finanzsystems“. Er empfiehlt, umgehend eine anfängliche Quote von 40%  der Bundes- und Landeshaushalte in sogenannte nachhaltige  Projekte zu investieren. „Bislang entfielen nur 5,4 % des deutschen Kapitalmarktes auf den Bereich Nachhaltigkeit“ schreiben die Autoren des Abschlussberichts und fordern eine deutliche Steigerung sogar noch über die 40% hinaus. Dafür sei es entscheidend, die Privatwirtschaft zur Teilnahme zu verpflichten oder, genauer gesagt, zu zwingen!

Von Seiten der Privatbanken wurde bereits in den letzten Wochen warnend ausgesprochen, dass die Vorgaben des Green Deals zwangsläufig  auf eine Ökodiktatur hinauslaufen. Sogar für den Export fordert der Sustainable-Finance-Beirat, alle staatlichen Garantien mit den Zielen des „Pariser Klimaabkommens“, des „Green Deals der EU“ und den „UN-Nachhaltigkeitszielen“ kompatibel zu machen. Für andere Projekte sollen keine Staatsgarantien mehr gewährt werden, und es sollten Strafzölle auf Importe von Produkten aus Nicht- EU-Ländern erhoben werden, die nicht den CO2-Emissionszielen entsprechen. Zum Beirat gehören Vertreter von BNP Paribas, Deutsche Bank, Triodos Bank Deutschland, der Allianz-Gruppe sowie von Großunterehmen wie BMW, ENBW, RWE, Goldbeck Solar sowie den unvermeidlichen Vertretern Germanwatch und WWF Deutschland.

Illusionen?

Viele sind in Deutschland immer noch der Hoffnung, dass es nach Angela Merkel wieder besser werden könne. Leider muß man aber der Tatsache ins Auge sehen, dass die Bundesrepublik, getragen von CDU, SPD und FDP, seit Jahrzehnten nicht nur bei der Energiewende gegen die Interessen der Industrie und damit der deutschen Arbeitnehmer handelte und auf allen Gebieten schon seit längerem den transformativen Rückschritt plante. Was dabei für gewöhnlich ausgeblendet bleibt, stellt der Bericht des Beirats „Sustainable Finance“ nun sogar in den Mittelpunkt. Denn die politische Mehrheitslage von Rot/Grün, zu der inzwischen auch die ehemals wertekonservative CDU/CSU zählt, erlaubt Freimütigkeit und Ablegen aller strategischer Fesseln. Die eigentliche politische Absicht, mit weitreichenden Folgen seit Jahrzehnten in Planung, lautet jetzt nämlich ganz unverblümt:

Der Bericht des Sustainable-Finanz-Beirats verwendet den Begriff „Transformation“ im Sinne der „Großen Transformation“. Sie bezeichnet einen umfassenden Umbau von Technik, Ökonomie und Gesellschaft, um mit den sozialen und ökologischen Herausforderungen des 21.Jahrhunderts umzugehen ( Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie 2018 ). Das Hauptgutachten des WBGU „Welt im Wandel-Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“ nahm auf den Begriff bereits 2011 als zentrales Leitmotiv Bezug“. Und das ist leider die Realität. Diese Schriften repräsentieren Pläne für einen radikalen Systemwechsel, das Ende der Industriegesellschaft, das Ende des Wohlstands und die zwanghafte Einführung einer grünen Weltordnung, die eine drastische Reduktion der Bevölkerungszahl zur Folge haben soll. Wir wollen diese Dokumente wegen ihrer steilen Aussagen hier etwas unter die Lupe nehmen.

  1. Im Jahr 2011 veröffentlichte der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen ( WBGU ) unter dem damaligen Vorsitzenden Prof. Schellnhuber ein Papier mit dem Titel „Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“. Der Beirat wurde nach dem Klima-Gipfel von Rio von der deutschen Bundesregierung auch noch als angeblich „unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium“ eingerichtet. Seine Mitglieder werden vom Bundeskabinett vorgeschlagen und berufen. Die WBGU-Aussagen und die wissenschaftlichen Zugehörigkeiten der WBGU-Mitglieder lassen interessante Rückschlüsse auf das in maßgebenden Teilen inzwischen katastrophale akademische Niveau Deutschlands zu.

In dem Bericht des WBGU von 2011 heißt es: „Das Wirtschaftsmodell der vergangenen 250 Jahre mit seinen Regelwerken, Forschungslandschaften, Ausbildungssystemen, gesellschaftlichen Leitbildern sowie Außen-, Sicherheits-,Entwicklungs-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Innovationspolitiken war nahezu alternativlos auf die Nutzung fossiler Energieträger zugeschnitten. Dieses komplexe System muß nun grundlegend umgebaut und auf die Dekarbonisierung der Energiesysteme sowie radikale Energieeffizienzsteigerungen ausgerichtet werden“. Und eine Seite weiter heißt es „Das Ausmaß des vor uns liegenden Übergangs ist kaum zu überschätzen. Er ist hinsichtlich der Eingriffstiefe vergleichbar mit den beiden fundamentalen Transformationen der Weltgeschichte: der Neolithischen Revolution, also der Erfindung und Verbreitung von Ackerbau und Viehzucht, sowie der Industriellen Revolution, die von Karl Polanyi als Great Transformation beschrieben wurde und den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft beschreibt“.

Dass es sich mit dieser vollmundigen Prophezeiung allerdings nicht etwa um eine Vorwärtsentwicklung, sondern um eine dramatische Rückwärtsentwicklung handelt, stellte Prof. Schellnhuber schon längere Zeit zuvor unmissverständlich klar, als er am 15.3.2017 in einem Interview mit der Deutschen Welle Folgendes von sich gab:

„….Es ist ziemlich umwerfend– zum Beispiel bis 2030 müssen wir den Verbrennungsmotor auslaufen lassen. Und wir müssen den Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung komplett ausschalten. Bis 2040 müssen wir wahrscheinlich Beton und Stahl für den Bau durch Holz, Ton und Stein ersetzen… und tun wir das nicht…. Es wäre das Ende der Welt, wie wir es wissen, und ich habe alle Beweise….

Das Ende der Welt und auch noch Beweise? Entsprechend nahmen viele diese Aussagen vor 5 Jahren nicht ernst. Das war ein Fehler. Man fühlt sich dabei ein wenig daran erinnert, dass schon einmal in der deutschen Geschichte kaum jemand das Buch eines Irren namens Hitler las und wenn doch, auch die dort gemachten  Aussagen erst dann ernst nahm, als es längst zu spät war.

  1. 2017 erschien das vom Wuppertaler Institut publizierte Buch mit dem Titel „Die Große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“. Federführend war auch hier ein Professor des WBGU und Mitglied des Club of Rom: Prof. Uwe Schneidewind unter Mitwirkung einer ganzen Reihe von Mitarbeitern.

Auch das Wuppertal-Institut war eine Schöpfung der deutschen Politik. Unter Johannes Rau  als Ministerpräsident wurde es 1991 mit finanziellen Mitteln der Landesregierung Nordrheinwestfalens aus der Taufe gehoben. Was unter der „Großen Transformation“ zu verstehen ist, wird in dem Buch „Die große Transformation, Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“ auf fast 500 Seiten als „identitätsstiftendes transdisziplinäres Narrativ“ beschrieben, in klassischer Dialektik oder gemäß Orwell 1984 also Rückschritt ist Fortschritt, vorausgesetzt, dass die Menschen das „Haben“ durch das „Sein“ ersetzen. Aber es lohne, „sich auf den Weg dieses radikalen inkrementellen Wandels einzulassen.“ Was konkret darunter zu verstehen ist, wird dann im letzten Drittel des Buches genauer formuliert, wobei zugegeben wird, dass das ganze Gerede von mehr Effizienz falsch gewesen sei, und die Transformation nunmehr eine knallharte Begrenzungspolitik vorsehe.

So lautet es nun seitens des Wuppertaler Instituts dem Sinne nach “…. lange war die Umweltpolitik von einer Effizienzhoffnung geprägt. Auch die Arbeiten des Wuppertal Instituts vom „Faktor 4“ oder gar vom „Faktor 10“ waren davon getrieben. „Doppelter Wohlstand bei halbem Umweltverbrauch“ war die Formel, die Ernst Ulrich von Weizäcker 1995 in seinem Buch „Faktor 4“ prägte. Das alles sei freilich falsch gewesen, und statt dessen gelte heute Es gilt vielmehr, über absolute ökologische Begrenzungspolitiken nachzudenken, die einen effektiven Schutz knapper ökologischer  Ressourcen gewährleisten: dazu gehören die schon bestehenden Zielwerte für den absoluten Energieverbrauch- vor allem die Halbierung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland bis 2050- und die Treibhausgasemissionen, die es vollständig zu vermeiden gilt. Hinzu müssen beispielweise Moratorien zum Abbau fossiler Energien, der Ausweis von umfassenden Schutzgebieten auf dem Land, aber insbesondere auch in den Meeren, und absoluten Mengenbegrenzungen treten“.

Wer in dem einfacher gestrickten Teil der deutschen Bevölkerung weiß eigentlich, was die Halbierung des Primärenergieverbrauchs bedeuten würde? Oder der Verzicht auf Stahl? Es würde im Klartext bedeuten, dass selbst in den von Schellnhuber propagierten Hütten aus Holz, Ton und Stein nur ein Bruchteil der heutigen Bewohner überleben könnte. Und so ist es ja wohl auch gewollt. Das Wuppertal-Institut will die brutale „Komplettumstellung“ als Verkehrswende, Ernährungswende, Lebensstilwende, Urbane Wende, Konsumwende. Am Ende steht der „Great Mindshift“ zum „One World-Lifestyle“.

Es ist daher nur konsequent, dass beide hier zitierten Schriften nach dem starken Staat rufen, nach einer Art Weltregierung, nach „zentralen Arenen globalen Regierens“, nach „international festgelegten Klimaschutzzielen“ und weiteren diktatorischen Forderungen. Unter demokratischen Regeln ließe sich der geschilderte radikale Umbau mit Sicherheit nicht bewerkstelligen – es muss also eine Diktatur her. Das gerade veröffentlichte Papier des Beirats „Shifting the Trillions“ ist dann nach eigener Aussage so gestaltet, dass es die in diesem Sinne geplante Große Transformation vorantreiben wird.

Die Tatsache, dass die Bundesregierung, seit 30 Jahren in diktatorischer Öko-Umgestaltung engagiert, diese irren Pläne fördert, finanziert und sich bisweilen damit auch noch rühmt, ist mehr als schauerlich. Haben nicht sämtliche Minister und Kanzler einstmals gelobt, alles zu tun, um Unheil von der Bevölkerung abzuwenden?  Man muß sich daher die Frage stellen, ob wir aus unserer jüngeren Vergangenheit rein gar nichts gelernt haben und die gleichen Fehler im Dienste einer Finanzmafia ein zweites Mal machen. Mit dem einzigen Unterschied: diesmal unter grüner Flagge ?




Welche „Driver“ steuern den Afrika-Regen?

Ausreichender Niederschlag ist die Grundbedingung für ertragreiche Landwirtschaft und eine gesicherte Ernährung der Bevölkerung. Bis vor kurzem war es jedoch nicht möglich, den Regen zuverlässig mehrere Monate im Voraus vorherzusagen, was immer wieder zu unerwarteten Ernteausfällen führte. Seit einigen Jahren zeichnen sich jedoch Fortschritte ab. Die Literatur berichtete immer wieder über spannende Korrelationen der Temperatur- und Luftdruck-Muster auf den Weltozeanen mit Regenfällen, aber auch Dürren, in Afrika und auf anderen Kontinenten.

Eine Forschergruppe von 2 deutschen Klimaforschern, einer Statistikerin und einem US-Kollegen wollte es genauer wissen und hat nun die monatlichen Regendaten von 49 afrikanischen Ländern für den Zeitraum 1901 bis 2017 mit statistischen Methoden akribisch nach Mustern durchforstet. Dabei verglichen die Wissenschaftler die Regen-Schwankungen mit fünf in der Wissenschaft fest etablierten ozeanischen Indizes natürlichen Ursprungs (hier, hier, hier, hier, hier) sowie der Sonnenaktivität (hier).

Die Auswertung ergab eine Vielzahl von robusten Korrelationen quer über den afrikanischen Kontinent mit charakteristischen saisonalen Verläufen. Seit längerem war bekannt, dass der Atlantik über die sogenannte Atlantische Multidekadenoszillation (AMO) und Nordatlantische Oszillation (NAO) Einfluss auf die Niederschläge in Marokko sowie der Sahelzone nimmt. In Ostafrika wurden bislang Einflüsse aus dem Indik und Pazifik berichtet. Diese Zusammenhänge konnte das Forscherteam bestätigen und viele weitere Relationen hinzufügen, zeitlich hochauflösend nach Monaten unterschieden.

Da einige der Zusammenhänge einen zeitlichen Versatz von bis zu 11 Monaten besitzen (beim Sonneneinfluss kennt dagegen die Forschung inzwischen Verzögerungszeiten von bis zu mehreren Jahren, ohne die Gründe dafür zu kennen), eröffnen sich jetzt wertvolle Vorhersagemöglichkeiten. Diese sind für die landwirtschaftliche Planung sowie für den Schutz vor Dürren und Starkregen von hohem praktischem Nutzen.

So kam esAnfang des Jahres beispielsweise in Teilen Namibias zu starken Regenfällen, die zerstörerische Fluten verursachten. Die Auswertung der hier besprochenen Studie ergab, dass sich die Niederschlags-Intensität im Südwesten Afrikas regelmäßig beim Vorliegen eines negativen NAO-Ozeanzyklus steigert. In Zukunft können also entsprechende Vorkehrungen in der Region getroffen werden, wenn sich wieder einmal eine solche Konstellation andeutet.

Ein weiteres Beispiel: „Der Wasserstand des Viktoriasees in Ostafrika fiel 2006 auf einen historischen Tiefststand, was damals Grund zur Besorgnis gab. In der Folge stieg der Seespiegel jedoch wieder und erreichte Ende 2020 einen historischen Höchststand. Heute wissen wir: Der Antrieb der Veränderungen ist offenbar der sogenannte Indische Ozean-Dipol. Wenn der Index positiv ist, steigt der Seespiegel des Viktoriasees typischerweise an und fällt bei negativem Index dann wieder. Eine solche Relation haben wir auch im Rahmen unsere Studie für die Regenzeit im Oktober und November nachweisen können.

Besonders bemerkenswert in Fig. 5 rechts unten ist der Gleichlauf des Februarregens von Äthiopien mit der  Sonnenaktivität, der seit über 100 Jahren ununterbrochen anhält.

Das Autorenteam der Studie hofft, dass die Ergebnisse einheimischen und humanitären Planern ein Werkzeug an die Hand geben, um das von Jahr zu Jahr wechselnde Dürrerisiko besser einschätzen zu können. Dies ermöglicht die rechtzeitige Schaffung zusätzlicher Bewässerungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft oder den Zukauf von Nahrungsmitteln in besonders trockenen Jahren.

Die Studie erschien Anfang März im renommierten Fachblatt „Journal of Hydrology: Regional Studies“ und ist kostenfrei downloadbar. Dies war den Autoren besonders wichtig, da die Ergebnisse so auch allen Fachkollegen an afrikanischen Universitäten und Forschungsinstitutionen frei zur Verfügung stehen. Die „Open“-Publikationsgebühr von knapp 3000 Euro wurde dankenswerterweise vom Förderer Jens Kröger übernommen.

Die Originalpublikation, hier die erste Seite 

 

kann vollständig hier kostenfrei heruntergeladen werden, auch als pdf . Einen weiteren Link zum Anhang mit zahlreichen zusätzlichen Auswertungen und Daten findet man im Online Artikel in Appendix A.




Knallharte Ökodiktatur unter dem Vorwand „rettet den Planeten“

Vor genau 10 Jahren veröffentlichte der WBGU den Bericht über die Große Transformation (hier). Nachdem die EU unter dem Stichwort „Taxonomie“ vor ca. zwei Jahren auf einen Umbau des Finanzsystems drängte, veröffentlichte der „Beirat Sustainable Finance“ jetzt seinen Abschlußbericht https://sustainable-finance-beirat.de/wp-content/uploads/2021/02/210224_SFB_-Abschlussbericht-2021.pdf.

Darin wird ganz ausdrücklich gefordert, dass die Realwirtschaft gemäß den Forderungen des WBGU umgebaut wird. Das bedeutet

das Ende der freien Marktwirtschaft und den

Beginn einer knallharten Ökodiktatur unter dem Vorwand „rettet den Planeten“

Falls noch irgendjemand bezweifelte, dass die grüne Ideologie etwas mit dem Finanzsektor zu tun hat, möge den genannten Abschlussbericht herunterladen und studieren. Der Titel des Papiers lautet ganz unverhohlen:

Shifting the Trillions

An einen Austritt aus diesem Irrenhaus EU, wie ihn die Briten erfolgreich durchgezogen haben, denkt die deutsche Regierung leider (noch) nicht.




Zur Ethik und Wissenschafts­philosophie der Klimadiskussion

Der Vortrag von Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann fand per Internet-Chat in der neuen Reihe „Praktisch Philosophie?“ im deutsch-amerikanischen Institut Heidelberg DAI am 3.Feb. 2021 statt. Es ist als Youtube Video verfügbar:

Lassen Sie sich nicht von der ungewöhnlichen Länge des Vortrags  von etwa zwei Stunden abschrecken, Gethmann fesselt vom ersten bis zum letzten Moment. Strenge Erkenntnislogik, klare Erläuterungen und praktische Analogien wechseln sich ab. Wer einen weltfremden Philosophen erwartete, hatte sich getäuscht.

Die folgende kurze Rezension soll Appetit darauf machen und dem DAI Heidelberg und dem Referenten für mutiges „Gegen den Strom schwimmen“ danken.

Gethmanns Credo: „Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben“. (so auch Dieter Nuhr)

Seine Kritik am Status der Klima-Diskussion war dreifach gegliedert:

  1. Es gibt einen Problem-Monismus (der Klimawandel sei eine einzigartige Bedrohung und unsere Lösungen sind alternativlos)
  2. Zu viele Wissenschaftler vertreten eine unhaltbare Gewissheit (Gewissheit, wieScience is settled“)
  3. Der politische Determinismus ist gefährlich (Es gibt nur einen Planeten, und den müssen wir jetzt retten, koste es was wolle)

Zu 1. Problem-Monismus

Ist der anthropogene Klimawandel (AGW) die einzige oder auch nur die größte der globalen Herausforderungen? Aktuell zeigt bereits die Corona-Krise, dass dies nicht stimmen kann.

Daraus leitet sich das Prioritätsproblem ab. Mit was begründet man den Klimaschutz als das TOP-Problem, und gibt es einen Klimaschutz überhaupt? Gethmanns vernünftige Antwort: Man kann das Klima nicht schützen, aber z. B. unseren Wohlstand, wenn er denn gefährdet sei.

Die verschiedenen konkreten Gefährdungs-Fragen lauten also – wobei  umgekehrte Fragen nach den Vorteilen der aktuellen globalen Erwärmung wie die Nordwärtsausbreitung von landwirtschaftlichen Anbauflächen, aber auch die zunehmende Pflanzenmasse unseres Planeten infolge des hinzugekommenen anthropogenen CO2 nicht angesprochen wurden:

Wohlstandsverluste? Übersterblichkeit? Wüstenwachstum? Überflutungen? Kulturgüterverluste? Biodiversitätsverluste? Die jeweiligen Wissenschaftler konzentrieren sich dabei logischerweise nur auf IHR Problemfeld. Sie werfen deshalb der restlichen Gesellschaft Blindheit oder Desinteresse für IHR Problem vor und driften mit Unterstützung der Medien in den Alarmismus ab.

Politische Entscheider aber müssen multikritkeriell und multidimensional denken!

Zu 2. Gewissheit

Unerschütterliche Gewissheiten gibt es in der Wissenschaft nicht!

Manche Klimaforscher vermitteln der Politik den Eindruck, ihre Forschungsergebnisse seien sicher. Das ist ein Verstoß gegen grundlegende wissenschaftstheoretische Postulate und birgt die Gefahr der Selbstdiskreditierung. Gethmann benennt explizit und namentlich die PIK-Forscher Schellnhuber und Rahmstorf, aber als positives Gegenbeispiel den Hamburger Klimaforscher Hans v. Storch. Er hätte auch sagen können „Science is not settled“. Zu Klima-Gretas „Listen to the Science“ bemerkte Gethmann, dass „to listen to“, eher mit „mit „zuhören“ als mit „folgen“ übersetzt werden sollte.

Beim Klima gibt es prinzipiell zwei verschiedene Ursachenfelder: physiogene Treiber, stellvertretend Vulkane, und anthropogene Treiber, stellvertretend Treibhausgase. Seltsamerweise erwähnt Gethmann hier den physiogenen Treiber Wasserdampf als stärkstes Treibhausgas nicht, was eine bewusste Auslassung zu sein scheint.

Klimamodelle sind nach Hans v. Storch Approximationen des wirklichen Klimasystems. Was in die Approximation hineingerechnet wird, ist subjektive Entscheidung. Er stellt klar, dass bei chaotischen nichtlinearen Systemen aus winzigen Unterschieden der Anfangsbedingungen völlig andere Ergebnisse resultieren können (Butterfly-Effekt).

Prinzipiell ist die AGW-Hypothese keine ausreichende Klimawandelerklärung, weil weite Teile der Klimawissenschaft nicht umfassend untersuchen, was es noch geben könnte. Klima ist Wetterstatistik. Von Klima spricht man im Beobachtungszeitraum von 30 Jahren. Das macht es sinnlos, kurzfristige Schwankungen als Trends zu verkaufen und das macht die Verifizierung von Modellierungsergebnissen praktisch unmöglich. Einen Ausweg bietet aber die Prüfung von Modellrechnungen an der Klimavergangenheit. Deren Grenzen liegen aber dort, wo die Datengrundlage (z. B. Eisbohrkerne) zu große Toleranzen aufweist.

Die Klimaforschung behauptet, dass der gegenwärtige Temperaturanstieg höher als normal ausfällt, und dass die beste Erklärung hierzu die Wirkung der anthropogenen Treibhausgase ist.

Deren vorschnelle Empfehlung an die Politik lautet also: Reduktion der Emissionen/Dekarbonisierung.

Doch die „beste“ Erklärung muss nicht die wahre sein. Sie kann falsch sein!

Gethmann, der sich nach seinen Kommentaren wohl zu den Skeptikern zählt, unterscheidet in der Klimadebatte zwischen

– Bejahern der AGW-Hypothese als Alarmisten

– Ablehnern der AG-Hypothese als Verneiner

– „Keine Ahnung“ des Laienpublikums

– „Nichts ist gewiss“ der qualifizierten Skeptiker,

Wissenschaft ist immer nur Konsens über Bewährtes, nicht die Verkündung absoluter, ewiger Wahrheiten.

Zu 3. Politischer Determinismus

Gethmann kritisiert die wechselseitigen Übergriffe von Politik und Wissenschaft. Wissenschaft soll die wissenslogischen Prämissen liefern. Deshalb gilt für sie das Forschungs- und Falsifizierungsgebot. Politik handelt zu oft nach gesinnungsethischen Moralvorstellungen, simplen Mehrheitsforderungen oder Ideologie. Sie bedenkt die Folgen ihrer Handlungen in der Regel nicht.

Final stellt Gethmann zum vernünftigen Zusammenspiel von Gesellschafft und Politik folgende Forderungen auf:

  • Entscheidungen der Politik sollen zur rechten Zeit getroffen werden! Weder Alarmismus, noch Bequemlichkeit dürfen die Politik leiten, sondern Verantwortung für die Bevölkerung.
  • Entscheidungen sollen revidierbar sein (Kein Abbrechen aller Brücken hinter uns)
  • Keine Humanexperimente, wie ein Demokratiemoratorium wegen Klimaschutz

Die offene Gesellschaft braucht die Diskussion, um die notwendigen Kompromisse zu finden, in denen sie zwar keine Perfektion erreicht, aber die Vernunft bewahrt.

In der abschließenden Fragerunde war dem DAI-Moderator anzumerken, dass er Probleme mit den skeptischen  Aussagen Gethmanns hatte. Fragen aus dem Chat warfen Gethmann sogar unberechtigte Kritik an der Klimaforschung vor. Hier war seine Argumentationsstärke zu erkennen, als er wiederum klar zwischen seriösen Forschern und ideologisierten Klimaaktivisten differenzierte.

Auf eine Frage nach der vernünftigen Reversibilität politischer Entscheidungen brachte er zwei Beispiele: Die „Klimadeiche“ (weit vorausgreifender Küstenschutz) und den Braunkohlenausstieg (Ressourcenschonung bei Kohle). Kurz gesagt, Maßnahmen, die sowieso vernünftig sind, weil sie andere Vorteile als den fragwürdigen Klimaschutz aufweisen, sollte man durchaus auch jetzt ergreifen! Beide Beispiele hinken aber, weil deren Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht stimmt, und die Kollateralschäden (Flächenblockade und Umstieg von Kohle- auf Gasnutzung) nicht durchdacht sind.

Was Prof. Gethmann verschwieg:

  • Die Vorteile der aktuellen globalen Erwärmung
  • Die ungeklärte Rolle des Wasserdampfes bei den Treibhausgasen (Rückkopplung)
  • Das Eigeninteresse der IPCC-Mitglieder an erwartungsgerechten Aussagen (Bias), das dazu führt, bestimmte Forschungsergebnisse (Einfluss der Sonnenaktivität aufs Klima) zu unterdrücken.
  • Das Eigeninteresse der Politiker an Angstpsychosen zwecks demokratisch nicht legitimierter Transformationsziele, wie dem Great Reset, der inzwischen von der sogenannten Zivilgesellschaft (Club of Rome, WEF, Big Tech, Big Finance, UN, EU, WHO, WBGU, Wuppertalinstitut, Kirchen, NGOs) gefordert wird.
  • Die Unsinnigkeit und Übergriffigkeit durch „Klimanotstände“ und „Klimaflüchtlinge“
  • Die zukunftsichernde Kernenergie als den einzigen Weg, der sowohl ressourcen- als auch umweltschonend ist

Ich hätte gerne noch die Frage gestellt, was eigentlich im Ethikrat der Bundesregierung abgeht, wenn im Nachbarraum der WBGU die „Große Transformation“ plant?

Nachschlag: die „ WELT+“ vom 7.2.2021 berichtet, dass die Bundesregierung im Jahre 2020 mindestens 20 mal ein Treffen mit „FFF“ hatte.




Corona: Einige Zahlen zu 2020

Sterbefälle in Deutschland: Betrachtet werden die Sterbefälle von 1950 bis 2020. Ab 2006 ist ein ansteigender Trend zu erkennen. Häufigste Todesursache in Deutschland ist eine Erkrankung des Kreislaufsystems, gefolgt von Neubildungen und Atemwegserkrankungen [1].

Abschätzung für 2020 mit den Vorjahreswerten

Um eine Abschätzung für 2020 zu errechnen wird das Verfahren angewandt, das von Prof. Dr. Thomas Rießinger in einem Artikel am 29.12.2020 publiziert wurde [2].

Sollte sich der lineare Trend ab 2006 fortsetzen, so ist mit 957006 Sterbefällen zu rechnen. Die Vorjahre weisen eine mittlere Abweichung von 9467 Fällen zum linearen Trend auf. Daraus ergibt sich eine Abschätzung für 2020, die im Bereich zwischen 947539 und 966473 liegt. Die prozentuale Abweichung zum Trend beträgt 1,06%. Wird dies in die Abweichung mit einbezogen, so ergibt sich für das Jahr 2020 eine Abweichung von 10144, womit der obere Wert 967150 erreicht wird.

Die größten und extremen Abweichungen von diesem Trend sind die Jahre 2014 mit -3,22% und 2015 mit + 1,97%. Im Jahr 2020 konnte eine Abweichung von +1,58% ermittelt werden.

In folgender Grafik werden die errechnete Abschätzung, extreme Abweichungen sowie die tatsächliche Anzahl an Sterbefällen dargestellt. Die Sterbefälle in 2020 lagen knapp über der errechneten Abschätzung, aber innerhalb der größten Abweichungen der letzten Jahre.

Die letzten fünf Jahre im Detail

Um die Sterbefälle mit den Vorjahren besser vergleichen zu können, sollen die letzten fünf Jahre im Detail betrachtet werden.

Die Grippewelle 2017/18 war außergewöhnlich stark. Nach Schätzungen hat diese rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet [3].

Die letzten fünf Jahre werden kalenderwochenweise miteinander verglichen. Die beiden höchsten Mittelwerte sind schwarz (2018)und rot (2020) dargestellt.

Um diese Grafik besser vergleichen zu können, werden die beiden stärksten Jahre separat dargestellt. Zusätzlich sind die gemäß RKI an Corona Verstorbenen mit eingetragen. Es wird bei den Zahlen der an Corona Verstorbenen vom RKI nicht unterschieden, ob diese mit oder an Corona verstorben sind.

Influenza 2016 -2020

2020 wurden extrem wenige Influenza Fälle an das RKI gemeldet. Die in folgender Grafik abgebildeten Fallzahlen beinhalten die laborbestätigten Fälle, die dem RKI über ein Netz von Sentinelpraxen gemeldet werden [4].

„Das Robert Koch-Institut (RKI) geht laut aktuellem Wochenbericht aktuell davon aus, dass in Deutschland extrem wenig Influenzaviren zirkulieren. Insgesamt wurden dem RKI seit der 40. Kalenderwoche 2020 weniger als 300 laborbestätigte Influenzafälle gemeldet. Wer aktuell unter einer akuten Atemwegserkrankung leidet hat sich wahrscheinlich entweder SARS-CoV-2 oder ein Rhinovirus eingefangen. Das Phänomen betrifft nicht nur Deutschland. „Weltweit berichten Länder über eine niedrige Influenza-Aktivität, die deutlich unter den Ergebnissen im vergleichbaren Zeitraum der Vorjahre liegt.“ Eine konkrete Begründung liefert das RKI nicht. Aber es ist denkbar, dass die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch die Verbreitung der Influenzaviren bremsen“ [4]:

 

Situation in den Krankenhäusern

Eine Analyse der Initiative Qualitätsmedizin e.V. mit 421 fachübergreifenden Krankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz vergleicht 2019 mit 2020. „Die hier dargestellte Analyse umfasst die 284 IQM Kliniken, die ihre Abrechnungsdaten bis Ende November 2020 geliefert haben.

In den ersten 11 Monaten des Jahres 2020 wurden insgesamt weniger Patienten im Krankenhaus behandelt als im Vergleichszeitraum 2019. Auch die Gesamtzahl der SARI-Fälle, Intensivfälle und Beatmungsfälle war im Untersuchungszeitraum nicht höher als 2019. Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen wird hier die Analyse der Dezemberdaten von besonderem Interesse sein“ [5].

Die hier vorgestellten Grafiken stellen die Daten näherungsweise dar. Auf der Internetseite des Vereins Initiative Qualitätsmedizin e.V. werden weiter Informationen sowie die exakten Daten zur Verfügung gestellt.

https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19-pandemie

Der PCR – Coronatest

Zur Erfassung der SARS-CoV-2-Testzahlen werden deutschlandweit Daten von Universitätskliniken, Forschungs-einrichtungen sowie klinischen und ambulanten Laboren wöchentlich am RKI zusammengeführt.

 

Ist der PCR-Coronatest ein Virusnachweis?

„Nein, der Test weist lediglich Virusbruchstücke (Fragmente) nach und sagt weder über eine Infektion noch über Ansteckungsfähigkeit oder Krankheit etwas aus. Er ist in Bezug auf das SARS-CoV-2 unspezifisch, und gibt teilweise auch bei älteren Viren, die noch im Umlauf sind, und deren Nachfahren positive Befunde. Positiv getestete Personen sind selten (seit Juni 2020 unter 1%), davon die allermeisten symptomlos. Und bei einer großen Vielzahl von ihnen dürfte ein falsch positives Testergebnis vorliegen. Ausweislich der Ergebnisse des Ringversuchs der Deutschen Akkreditierungsstelle liegt die falsch-positive Rate bei einer Leerprobe bei 1,4% bei einer mit einem harmlosen Corona-Virus versetzten Probe bei 7,6%. Die positiven Ergebnisse im Sommer 2020 dürften daher weit überwiegend das Grundrauschen des Tests selbst wiedergeben“ [6,7].

 

Wie gefährlich ist SARS-CoV-2?

„Befürchtungen, dass SARS-CoV-2 deutlich gefährlicher im Hinblick auf Übertragbarkeit, Krankheitslast und Mortalität sein könnte als eine Influenza, haben sich als unzutreffend erwiesen. Die Infektion verläuft in den allermeisten Fällen symptomlos oder mit leichten Grippesymptomen. Alte, geschwächte Menschen mit Vorerkrankungen laufen ein höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Viele der sehr schweren Verläufe, gerade zu Beginn der Erkrankungswelle im März 2020, sind allerdings auf der Panik geschuldete Behandlungsfehler zurückzuführen (Intubieren etc.). Spätfolgen sind bislang nicht belegt. Eine Auswertung von insgesamt 23 weltweit durchgeführten Studien hat gezeigt, dass die Corona-Infektions-Todes-Rate (IFR) für Personen über 70 Jahren bei ca. 0,12 % liegt, bei Personen unter 70 Jahren lediglich bei 0,04 %“ [6].

Quellen

Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisen wird in dieser Arbeit ein Kalenderjahr auf 52 Wochen begrenzt. Die Daten des Statistischen Bundesamts sind Vorläufig (Stand 22.01.2021).

Daten für Grafiken:

https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=12613-0007#abreadcrumb

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle.html

https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_Grafik/_Interaktiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Testzahl.html

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158441/umfrage/anzahl-der-todesfaelle-nach-todesursachen/

[2] https://reitschuster.de/post/ist-die-amtlich-verordnete-panik-uebertrieben/

[3] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106375/Grippewelle-war-toedlichste-in-30-Jahren

[4] Zitat, Grafik: https://de.statista.com/infografik/23740/anzahl-der-pro-kalenderwoche-an-das-rki-gemeldeten-influenza-faelle/

[5] Zitat, Approximierte Daten für die Grafik: https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19-pandemie

[6] Zitate: https://corona-ausschuss.de/faq/

[7] Original: https://cormandrostenreview.com/ Deutsch: https://www.docdroid.net/8YUYaw9/corman-drosten-review-report-pdf

 

 

 




„COVID 19 The Great Reset“

Great Reset—eine Mega-Lüge

 Heutzutage ist es schwer geworden, zwischen Realität und Propaganda zu unterscheiden. Am 5.6.2020 verkündete der britische „Ökoprinz“ Charles auf dem königlichen Youtube Kanal, dass die Covid 19 Pandemie eine goldene Gelegenheit schaffe, seine großen Visionen vom ökologischen Umbau der Welt zu verwirklichen (hier). Er wiederholte dies danach noch mehrmals. Seither gilt diese Aussage in unzähligen Kanälen des Internets als Fakt und wird entsprechend oft nachgeplappert.

Liest man das etwa zur gleichen Zeit erschienene Buch von Klaus Schwab und Thierry Malleret „COVID 19 The Great Reset“, worauf sich die Aussagen von Charles angeblich beziehen, dann bekommt man einen etwas anderen Eindruck. Gleich in der Einleitung, und auch durch die ganze erste Hälfte des Buches ist die Besorgnis der Prinzen – Freunde um Klaus Schwab unübersehbar, dass der durch die Pandemie weltweit ausgelöste Realitätsschock zu einer ernsten Gefahr für das seit mindestens drei Jahrzehnten geplante Öko-Nullwachstumsmodell wird. Und diese Sorge ist berechtigt.

Sehen wir uns nach einem Jahr Pandemie die Realität an: Die Länder Asiens waren wesentlich besser vorbereitet. Sie waren schneller handlungsfähig und offensichtlich wirtschaftlich besser ausgestattet als der gesamte Westen. Während sich dort der wirtschaftliche Schaden in Grenzen hielt, taumelt der Westen von einem Lockdown in den nächsten, mit der noch nicht abgewendeten Gefahr, die Kontrolle über Bevölkerung und Pandemie zumindest teilweise zu verlieren.

Dessen ungeachtet steigerte sich der Prinz in einem Interview mit Margaret Atwood vom 29.12.2020 in BBC Radio zu folgender Aussage: „Es ist höchste Zeit, daß wir…der Weisheit der indigenen Gemeinschaften und Ureinwohner auf der ganzen Welt mehr Aufmerksamkeit schenken. Wir können so viel von ihnen darüber lernen, wie wir das Gleichgewicht wiederherstellen und einen Sinn für das Heilige wiederentdecken können, denn… Mutter Natur ist unsere Ernährerin.“ Haben wir Nachsicht mit ihm als einem bereits zur Corona Risiko-Gruppe gehörenden leicht Senilen. Die Welt der Eingeborenen ist offensichtlich sein Hauptbezugspunkt geworden. Warum lebt er eigentlich noch in seinem englischen Palast und nicht in einer Strohhütte?

Was aber ist mit dem Rest der Welt von 8 Milliarden Menschen, die durch international verzahnte Produktions- und Lieferketten miteinander verbunden sind und deren Existenz vom Funktionieren internationaler Flug-, Bahnlinien und sonstigem Verkehr abhängt? Der Frankfurter Flughafen z.B. ist seit Monaten nur zu 15 % ausgelastet, woanders in Europa sieht es ähnlich aus. Es dürfte klar sein, dass hier eine Mammutaufgabe zu lösen ist.

Und angesichts dieser Mammutaufgabe will der Prinz uns in einem international organisierten Davos Forum weismachen, dass wir ausgerechnet jetzt eine dekarbonisierte Welt brauchen, in der Energie, Wasser, Nahrungsmitteln, Plastik und Beton zur Mangelerscheinung werden und infolgedessen der Verlauf der Pandemie Mutter Natur überlassen bleibt? Zur große Angst der Leute vom Davos-Forum  ist daher geworden, dass die Realität sich Bahn bricht und selbst die von der Ökopropaganda in die Irre Geleiteten sich noch rechtzeitig daran erinnern, dass der Mensch kein Kaninchen mehr ist: Dank unseres Erfindergeistes können wir uns mobilisieren solche Krisen zu lösen.

Nicht nur können wir einen Impfstoff entwickeln (der alleine das Problem nicht lösen wird), sondern wir können auch die Bedingungen für vollständig organisierte Gesundheitssysteme, hygienische Vorsorgemaßnahmen und ausreichende Ernährung auf allen Kontinenten schaffen. Was uns daran hindert, ist die seit Jahrzehnten propagandistisch verbreitete grüne Ideologie von den Grenzen des Wachstums. Die Pandemie wird uns hoffentlich zwingen, diese menschenfeindliche Ideologie im Mülleimer der Geschichte zu entsorgen, um uns den jetzt brennenden Problemen weltweiter Dimension zuzuwenden und sie zu lösen.

Wieviel Energie benötigt eigentlich solch eine Produktion des Impfstoffs, wieviel die notwendige Kühlung, wieviel die Verteilung? Wieviel Energie benötigt die Bereitstellung des von der EU bekämpften Plastiks für die Spritzen, wieviel benötigen die Krankenhäuser? Die Liste dieser Fragen ist beliebig lang. Was wäre notwendig, alle diese Dinge auch dort verfügbar zu machen, wo man sich heute noch nicht einmal die Hände waschen kann? Wo bekommt man sauberes Wasser her? Wer sorgt dafür? Wer erfaßt den weltweiten Bedarf?

Der Augenblick ist gekommen, Merkel und die EU aufzufordern, den Blick nach Asien zu richten und sich ernsthaft zu fragen, ob wir hierzulande tatsächlich einem Prinzen folgen wollen, der von Mutter Erde redet aber in Wirklichkeit nur um sein Finanzimperium bangt.

Denn eins dürfte in diesen Tagen auch für jedermann sichtbar geworden sein: die wirklichen und maßgebenden Grünen, die dem Malthusianismus seit den frühesten Tagen des Club of Rome huldigten, waren nicht in den Bioläden zu finden, sondern dort, wo die großen Spekulationsgewinne lockten. In die Bioläden zog es nur geistig minderbemittelte Grüne, die das Spiel nicht durchschauten. Wie es auch aktuell nicht mehr zu übersehen sind es nicht „Die Grünen“, vor denen Söder und Merkel kapitulieren, sondern es ist die „Hoch“-Finanz, die sich auf dem Davos-Forum tummelt. Die sogenannte Dekarbonisierung der Weltwirtschaft ist schon seit den Tagen des 2001 gegründeten „Carbon Disclosure Projects“ (hier) ihr Programm.

Dekarbonisierung bedeutet aber nichts anderes, als der Weltgemeinschaft ab sofort den Nutzen des Gebrauchs von Kohlenwasserstoffen zu entziehen (unter dem Vorwand einer angeblichen Klimakatastrophe) – wohlwissend, dass damit die Anzahl der Menschen auf das Erhaltungsniveau von vor 1798 zurückgeworfen würde, solange nicht Kernspaltungstechnik oder Kernfusionstechnik ausreichend zur Verfügung stehen. Es bedeutet Drosselung des Verbrauchs von Energie, von Ressourcen aller Art, einschließlich Wasser und vor allem bedeutet es drastischen Rückgang der Nahrungsmittelproduktion.

Die berechtigte Angst der Malthusianer besteht daher darin, dass die Weltgemeinschaft unter dem Realitätsschock der Pandemie die Öko-Propagandamaschine aus dem Takt bringt. Statt sich zu unterwerfen, wird die Menschheit sich daran machen, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Pandemien, so kann man in dem o.g. Buch lesen, haben historisch meistens dazu geführt, dass ein Fortschrittswille entstand, der neuen Zeitaltern den Weg ebnete. Berechtigt sind auch die Zweifel, ob die Weltuntergangsstimmung in Sachen Klima weiterhin so allgemein unangefochten akzeptiert wird. Es könnte nämlich durchaus sein, dass die imaginäre Klimabedrohung vor der ganz unmittelbaren Bedrohung durch die Pandemie in die Ferne rückt und die Kernaufgabe von Regierungen, für das Gemeinwohl zu sorgen, ihre angemessene realpolitische Bedeutung wieder erlangt.

Im o.g. Buch werden drei Hauptgefahren für den Green Deal genannt:

  1. Regierungen könnten beschließen, dass es im allgemeinen Interesse sei, Wachstum um jeden Preis zu generieren, um die Auswirkungen der entstandenen Arbeitslosigkeit abzufedern.
  2. Firmen werden unter Druck höherem Einkommen anstatt Nachhaltigkeit den Vorzug geben und besonders Klimaziele könnten sekundär werden.
  3. Niedrige Ölpreise (falls sie so bleiben, was wahrscheinlich ist) könnten sowohl Konsumenten als auch die Wirtschaft dazu anregen, mehr denn je auf Kohlenstoffintensive Energiequellen zu setzen.

Man kann nur hoffen, dass sich diese drei „Hauptgefahren“ tatsächlich realisieren. Es empfiehlt sich außerdem, die ganze Latte der Bedenken selber zu lesen, um einen besseren Eindruck vom Unterschied zwischen Realität und Propaganda zu erhalten.

Auch wenn die Propaganda das Gegenteil behauptet: Die Realität verlangt unabdingbar produktives Wachstum, nicht das von der Finanz-Mafia angestrebte Nullwachstum.

 




Wenn die Sonne schweigt

Die global gemittelten Temperaturen sind seit 1850 bis 2020 um ca. 1,1 Grad C gestiegen. Vom IPCC, Intergovernmental Panel for Climate Change, wurde im letzten Zustandsbericht AR 5, 2014, dieser Anstieg mit mindestens 50% Wahrscheinlichkeit der menschlichen Emission von Kohlendioxid, CO2, durch Nutzung fossiler Brennstoffe zugeschrieben.

Bis Ende des Jahrhunderts 2100 sollte die globale Temperaturerhöhung unter 2 Grad C bleiben, besser unter 1,5 Grad C durch drastisches Reduzieren der CO2 Emissionen. Satelliten-Messungen seit 1979 bis 2020 zeigen einen Anstieg von 0,13 Grad C pro Jahrzehnt, also in den 80 Jahren bis 2100 noch ca. 1 Grad C. Diese Forderung beruht auf Grund der Berechnungen mit Modellen, die allerdings den Einfluss einer veränderlichen Sonnenaktivität, markiert durch die Sonnenflecken, nicht beinhalten. In diesem Artikel soll gezeigt werden, dass dies eine unzulässige Annahme ist.

In diesem Jahrhundert wird die Zahl der Sonnenflecken stark zurück gehen, mit ihnen einher ein Beitrag zur Verringerung der global gemittelten Temperatur um -0,5 bis – 0,7 Grad C. Das bedeutet aber, dass selbst bei gleichbleibender Emission von CO2 durch den Menschen, die globale Temperatur deutlich unter 2 Grad C bleiben wird!

„Am 6. Februar veränderte sich die grausame 15 Wochen anhaltende Kälte, sich zu jedermanns Vergnügen in ein löbliches Tauwetter zu verwandeln, welches aber ohne Schäden nicht abging. Zwischen Maastricht und Scheermase wurde ein Berg durch den Eisgang weggeströmt, wobei wohl 1500 Stück Vieh umkam…Das losbrechende Eis nahm zu Bremen zwei Pfeiler einer Brücke weg und richtete an Schiffen und Befestigungen große Schäden an.“

So ein Bericht zum 6. Februar 1684 (aus Rüdiger Glaser, Klimageschichte Mitteleuropas, 2001). 1684 befand man sich in der stärksten Abkühlungsphase des Maunder Minimums, eine 50 Jahre dauernde Zeit zwischen 1650 und 1700, in der die Aktivität der Sonne sehr schwach war. In dieser Zeit war die Zahl der Sonnenflecken sehr gering, nahezu Null. Die Temperaturen fielen vor allem im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts extrem ab, wobei alle Jahreszeiten davon erfasst waren. Es waren die Zeiten der ruhigen Sonne, in denen die Sonne schwieg!

[Siehe auch, empfehlenswert: Die kalte Sonne, Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet, Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, Hoffmann und Campe Verlag]

Die Sonne ist keine absolut konstante Strahlungsquelle, sondern ihre Abstrahlung zeigt auch in kurzfristigen Zeiten Veränderungen, die uns in Form der Sonnenflecken bekannt sind Abb.: 1.

Abb 1: Sonnenflecken, links aktive Sonne, rechts schweigende Sonne

Die nächste Abbildung 2 zeigt die Variabilität der Sonnenflecken und damit der Sonnenaktivität in den vergangenen 500 Jahre. Man erkennt deutlich, wie stark sich die Zahl der Sonnenflecken verändert. Neben dem kurzfristigen 11 Jahres Rythmus gibt es längere Zeiträume, in denen es nur eine sehr geringe Zahl gegeben hat.

Abb 2: Veränderung der Zahl der Sonnenflecken ab 1600. Quelle: DeWikiMan, Sunspots-gn-yr-total-smoothed-de, CC BY-SA 4.0

Diese Minima umfassen das Maunder-Minimum und um 1800 (Französische Revolution) das Dalton-Minimum mit der anschließenden „Kleinen Eiszeit“ bis ca. 1899. Bemerkenswert ist, dass diese Zeiten mit erheblichen Abkühlungen und Klimaveränderungen zumindest in Europa einhergingen. Diese ergaben schlechte Ernteerträge mit all ihren sozialen Auswirkungen. Die erheblichen Klimaschwankungen in den letzten Jahrhunderten bis 1900 waren sicherlich ohne menschliche CO2 Emissionen entstanden und sind auf natürliche Variabilität des Klimas, hervorgerufen durch die Änderung der Sonnenaktivität, zurückzuführen.

Wie wird sich die Aktivität der Sonne in Zukunft entwickeln?

Spannend ist natürlich die Frage, ob man zukünftig von einer weiteren Abschwächung der Sonnenaktivität, die nach der Zeit hoher Sonnenaktivität ansteigend ab 1900 bis 2000 derzeit bereits sehr niedrig ist, ausgehen muss. W. Livingston und M. J. Penn (siehe auch IAU Symposium No. 273, Abb.2) sehen eine dramatische Abschwächung im Zyklus 25 voraus. Immerhin stimmte ihre Vorhersage für den Zyklus 24 recht gut mit dem aktuellen Verlauf überein (siehe folgende Abbildungen 3,4).

Abb 3: Sonnenflecken ab 1749 bis 1999 (Nr. 23) und Projektion für Nr 24, 25

Abb 4: Sonnenfleckenzyklus 22-24, The Solar Physics Group at NASA

Empirische Untersuchungen legen nahe, dass die Sonnenfleckenzahlen über den 11-jährigen Schwabe Zyklus hinaus weiteren periodischen Schwankungen unterliegen. Diese periodischen Schwankungen der Sonnenflecken-Intensität sind der Gleissberg-Zyklus von ca. 80- 88 Jahren und der De Vries- oder Seuss-Zyklus von 200-210 Jahren.

Der Autor hatte in der folgenden Graphik Abb. 5 (R. Link, 2009 [1]), die als sinusförmig angenommenen Sonnenfleckenzyklen Gleissberg und De Vries aufaddiert, nachdem die Zyklen in ihrer Phase zueinander und ihren  Längen, sowie die Sonnenfleckenzahlen an die beobachteten Werte der Abb.: 2 angepasst wurden (blaue, fetter gedruckte Kurve). Die Zyklen Zeiten für die optimale Anpassung betragen 84 Jahre Gleissberg/Seuss (dunkelblau), 208 Jahre De Vries (rot).

[1] https://rlrational.wordpress.com/2010/03/22/wenn-die-sonne-schweigt/
https://rlrational.wordpress.com/2020/09/30/klimawandel-eine-rationale-diskussion/

Abb.: 5 Überlagerung von Gleisberg- und Suess-Zyklus

Es ergibt sich eine gute Übereinstimmung mit der Variabilität der Sonnenfleckenzyklen der vergangenen 500 Jahre. Der Abbildung kann man entnehmen, dass wir in den kommenden Jahren wieder auf eine ruhige, schweigende Sonne zulaufen, sofern die bisherigen periodischen Variationen in die Zukunft extrapoliert werden können. Bis 2050 werden wir mit einer Aktivität ähnlich dem Dalton Minimum und bis 2100 wie im Maunder Minimum mit den entsprechenden niedrigen Temperaturen zu rechnen haben. G. Feulner und S. Rahmstorf, Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung PIK [2], haben in einer Arbeit mittels eines Klimamodells berechnet, dass die Erwärmung vom Maunder Minimum bis 1950 zwischen 0,5 bis 0,7 °C beträgt.

[2] On the effect of a new grand minimum of solar activity on the future climate on Earth, Georg Feulner and Stefan Rahmstorf, GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 37, 2010

Die Veränderung der Sonnenaktivität durch die Sonnenflecken und deren Einfluss auf unser Klima ist in den Klimamodellen nicht berücksichtigt. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass die Sonne in diesem Jahrhundert abkühlend auf die globale Temperatur wirken wird. Die Stärke dieser Abkühlung kann man nicht mit Sicherheit voraussagen, bis zu -0,5 °C können es aber durchaus werden. Somit ergibt sich bis 2100 bei gleichbleibender CO2 Emission, keine erforderliche Reduktion, eine globale mittlere Temperatur von nur noch ca. 1,5 Grad C.

 

EIKE-Redaktion:

Der Beitrag erschien zuerst am 12.01.2021 in der“kalten Sonne“, wir danken der KA und Dr. Link für die Genehmigung der Übernahme.




Energiewende, große Transformation, Green Deal, Klimaschutz: Worum geht es da eigentlich?

Die Deutsche Bank (DB), noch nie mit Empathie für normale Zeitgenossen hervorgetreten, dafür aber stets mit ihren an die Mafia erinnernden Finanzgaukeleien beschäftigt, hat das Thema in einem eigenen Artikel behandelt. Er ist der Bezahlschranke wegen nur teilweise im Global Warming Policy Forum (GWPF) des Anthropologen und Sekretärs der GWPF Benny Peiser (hier) wiedergegeben. Der Artikel hat den Titel „EU Green Deal can only succeed with “a certain degree of eco-dictatorship”, kurz, ohne etwas Diktatur geht es nicht.

Der Artikel-Autor, Eric Heymann, ist leitender Ökonom bei der DB, in Neudeutsch „senior economist beim „Deutsche Bank Research“. Die folgende Beschreibung und der Kommentar des Autors beziehen sich auf die von Benny Peiser gekürzte Version. Der voll umfängliche Originaltext ist trotz angegebenem Link nicht erreichbar.

Ganz allgemein kritisiert Heymann die „unehrliche Debatte“, mit der die EU ihren „Green Deal“ verkaufen will. Er warnt vor dem zu erwartenden massiven Wohlstandsverlust der Bevölkerung infolge des „Green Deal“, vor den sich daraus ergebenden politischen Folgen und fragt „sind wir zu einer ehrlichen Diskussion bereit„? Wer mit „wir“ gemeint ist, wird dabei nicht ganz klar. Auf jeden Fall erscheint dieser Artikel für eine Bank untypisch, sind EU-Banken doch auf das Wohlwollen Brüssels angewiesen. Man fragt sich daher bei der Diskussions-Frage Heymanns: ist er etwa auf dem beruflichen Absprung, oder ist dieser, scharf die EU angehende Artikel tatsächlich mit seinem Arbeitgeber abgesprochen? Wir wissen es nicht.

Im ersten Absatz „A certain degree of eco-dictatorship will be necessary” wird geschildert, was die EU mit dem „Green Deal“ vorhat. Im Klartext: Die nochmalige Verteuerung von CO2-Erzeugung auf allen nur denkbaren Ebenen. Eric Heymann spricht es erstaunlich frei aus: Der von der EU in Gang gesetzte „Green Deal“ kann ohne eine gehörige Portion Diktatur nicht funktionieren. Zwar sei von einer neuen Wachstumsstrategie die Rede, aber diese würde der EU-Bevölkerung sehr viel abverlangen und ihren Lebensstandard erheblich verringern. Heymann hat Recht, Wachstum und gleichzeitig sinkender Lebensstandard, wie das denn? Meine Antwort im Kommentar weiter unten.

Im Absatz „Loss of competitivness or restrictions to free trade” geht Heymann dann ans Eingemachte. Niemand könne sich heraushalten, denn jeder für den “Klimaschutz” ausgegebene Euro sei für Bildung, Forschung, Gesundheit usw. verloren, also für uns alle. Heymann fragt schließlich ein wenig naiv „Sind wir willens, dies alles für Klimaschutz auszugeben“? Die Bevölkerungsmehrheit ist es sicher nicht, zumindest dann nicht, wenn man sie korrekt informieren würde.

In „Massive political resistance ahead“ wird Heymann ebenfalls deutlich und spekuliert über die politischen Folgen des „Green Deal“. Er deutet politischen Widerstand und Umbrüche der Parteienlandschaft an, wie wir sie heute bereits mit dem Erscheinen der AfD in Deutschland und ähnlichen Parteien in anderen Europäischen Ländern kennen. Hoffentlich werden seine Spekulationen wahr, werden sich jetzt manche Leser wünschen. Kann man es ihnen angesichts des „Green Deal“ des Wiedergängers der ehemaligen UdSSR als EUdSSR verdenken?

Der Kommentar des Autors zum Artikel von Eric Heymann:

Das durch den „Green Deal“ beschworene Wachstum wird von gleichzeitig sinkendem Lebensstandard begleitet? Was geht da schief? Ohne jetzt gleich Orwellsche Dialektik zu bemühen – Krieg ist Frieden, Schwäche ist Stärke, gut ist ungut usw., Sie kennen das ja sicher – denkt man eher an das erste physikalische Gesetz von Kirchhoff: Was in ein System hineinfließt, muss irgendwo auch wieder herauskommen – falls nichts im System verlorengeht oder verbleibt natürlich.

Mit Sicht auf dieses physikalische Gesetz entsteht die Frage, wo denn nun die Kohle landet, die der „Green Deal“ jedem von uns abknöpft. Ich ahne es schon, die Klugen unter Ihnen haben es wieder erraten. Natürlich bei den Profiteuren des „Green Deal“. Und zu denen gehört insbesondere der unersättliche sozialistische Staat. Zu dieser Art von sozialistischen Staaten sei es erlaubt, heute auch die EU und Merkel-Deutschland zu zählen.

„Unersättlich“, weil Sozialisten zwar wirtschaftlich komplett unfähig, dafür aber besonders begabt sind, das Geld anderer Leute auszugeben. Die entsprechenden Folgen in von Sozialisten regierten Volkswirtschaften kennt jeder, beste Beispiele bieten Kuba, Nordkorea, die DDR und Venezuela. Und natürlich ist zum „Green Deal“ ein wenig Diktatur unabdingbar, wie soll es denn anders anders gehen? Leider wird es bei „ein bisschen“ wohl nicht bleiben. Hier ist Eric Heymann kein Prophet, sondern nüchterner Beobachter. Nun aber zum Grundproblem. Was ist eigentlich passiert?

Die Großfinanz dieser Welt, aber auch die Wirtschaftspolitik westlicher Staaten sind wieder einmal an einem toten Punkt angekommen. Womit kann man noch Geld ohne große Anstrengung verdienen, und woher sollen gerne wiedergewählte Politiker ihre Wahlgeschenke noch hernehmen? Es geht nur mit steigender Produktivität, wobei die asiatischen Tiger gerade dabei sind den Westen zu überholen.

Gute Ideen sind immer schwerer zu finden. Es gibt diese Ideen zwar noch, sie werden aber immer schräger – wie beispielsweise Beispiel die von Elon Musk mit seinem Tesla. Niemand will zwar E-Autos kaufen, denn diese Dinger sind die technische Inkarnation von Nutzlosigkeit (Reichweite, Tankprobleme, woher soll der Strom kommen) und Umweltschädlichkeit (Batterien, Brandgefahr). Wenn man aber geschickt auf politischen Wellen reitet, kann es klappen. Die Aktien von Tesla haben Musk zum reichsten Bewohner unseres Planeten gemacht. Man muss jetzt nicht gleich an Wirecard denken, aber Tesla-Aktienbesitzer sollten vielleicht doch …, Pardon, als Aktien-Nichtversteher nehme ich das wieder zurück.

Nun zur optimalen Lösung des Produktionsproblems. Sie ist nichts Anderes als genial verpackter Betrug an der Bevölkerung, also Betrug an denen, von denen am meisten zu holen ist. Genauer gesagt, sind das Sie. Man vergrößert nicht mehr die Produktivität, weil man die dazu  notwendigen Grundlagen von Ausbildung bis Infrastruktur zugunsten von Wahlgeschenken hat verkommen lassen, sondern man verteilt um und zerstört noch konsequenter als es bisher schon geschah.

Zum Plan der Betrüger: Die Verantwortlichen, im Wesentlichen die Großfinanz und ihr riesiges, nicht sehr sympathisches Gefolge von Politik, Neppern, Schleppern und Bauerfängern haben sich drei einfache geniale Schritte einfallen lassen, die vor aller Augen offen ablaufen:

  1. Man erzeuge ausreichend Angst vor einem nicht existierenden Problem. Dieses ist aktuell der natürliche Klimawandel, den man nach erfolgreichem mittelalterlichen Vorbild (Hexenglaube) der Schuld des Menschen zuschreibt: Inseln versinken, wir werden alle an Überhitzung verbraten, die Meere versauern,… Sie kennen diesen Unsinn ja zur Genüge. Er funktioniert, denn die Natur tobt sich nun einmal oft in für uns Menschen katastrophalen Exzessen aus. Selber kennt die Natur keine Katastrophen. Infolgedessen läßt sich seit Bestehen der Menschheit jeder durch die Natur verursachte Schaden an uns durch unsere eigene Schuld erklären und wird, weil es am einfachsten klingt, gerne geglaubt.
  2. Man biete Erlösung von dieser Schuld an, die völliger Unsinn sein muss. Aktuell sind es CO2-Einsparungen. Warum Unsinn? Weil reale Lösungen gegen die oft schädlichen Folgen des natürlichen Klimawandels, wie beispielsweise höhere Deiche, auf Wirksamkeit und Kosten überprüft werden können. Reale Lösungen sind für den Betrug ungeeignet. Die Wirkung von CO2-Einsparung und der damit verbundenen geringen Erwärmung kennt dagegen niemand, vermutlich ist sie unbedeutend oder sogar positiv, wenn man das verstärkte Pflanzenwachstum bei mehr CO2 berücksichtigt. Etwas Besseres ist also kaum denkbar.
  3. Man überzeuge den maßgebenden Teil der Wähler, dass das Scheinproblem nur mit der angebotenen Unsinnslösung „Klimaschutz“, „Energiewende, „Green Deal“ etc. behoben werden kann und erstelle dann nur noch die Pipelines, welche das der Bevölkerung entwendete Geld in eigene Taschen fließen lässt.

Wer nun meint, so etwas sei angesichts des heutigen Bildungsstandes schwierig umzusetzen, wird schnell eines Besseren belehrt. Mit dem Argument „Naturschutz“ erzielt man die besten Erfolge bei dem Teil der Bevölkerung, der bekanntlich weniger mit gesundem Menschenverstand gesegnet ist. Er ist die Mehrheit. Hier muss nun doch an Dialektik erinnert werden, denn die Grünen, ehemalige Naturschützer, sind heute mit ihren Windrädern und Energiemaisfeldern zu den größten Naturzerstörern überhaupt geworden und zu roten Sozialisten zudem, ohne dass ihnen dies im Geringsten die Wählergunst vermasselt. Chapeau, das muss man erst einmal hinbekommen.

Dialektik funktioniert also! Natürlich will jeder Naturschutz, sicher besonders die Gutwilligen und nur schwer Begreifenden, welched den Betrug nicht erkennen. Der erstaunliche Erfolg der so einfachen Strategie ist also nachvollziehbar. Schwer Begreifende kommen mit produktiver Arbeit schlechter zurecht, weil diese Grips, Kenntnisse und jahrelange Anstrengung erfordert. Ideologische Einflüsterungen bieten leichtere Wege an.

Deutschland bildet dieses hier nur knapp umrissene Szenario mustergültig ab. Seit 1968 hat sich durch geschickte Grünpropaganda, durch aktives stetiges Absenken der Allgemeinbildung (Schulen und Medien) und mit dem Marsch durch die Institutionen ein ausreichender grüner Bodensatz für den „Green Deal“ gebildet. Es könnte nur problematisch werden, wenn dieser heute vermutlich meist öffentlich alimentierte Teil der Bevölkerung seine Bezüge durch den „Green Deal“ schwinden sieht.

Schließlich gilt immer noch gemäß dem schon erwähnten Physiker Kirchhoff – was dem Einem zugute kommt, muss dem Anderen weggenommen werden. Produktives Wachstum, wie von grünsozialistischen Phantasten erwartet, kann es mit dem „Green Deal“ nicht geben. Das ist so unmöglich wie den Berg hinauffließendes Wasser. Pure industrielle Zerstörung als Synonym für „Green Deal“ ist nicht mit steigender Produktivität zu verwechseln. Man wird diesen Trick dialektisch versuchen, aber die Folgen und deren Verständnis holen zuletzt auch die Dümmsten ein – nur ist es dann für alle zu spät.

Es kommt noch etwas dazu: Insbesondere den Gutgläubigen kann man mit Hilfe der staatsfügsamen Medien inzwischen alles erzählen. Die Auffassung, es sei richtig, was in den Zeitungen steht und was die Staatsmedien von sich geben, ist bis zur wieder einmal auftretenden Katastrophe unausrottbar. Es ist eine fatale Kette, die offenbar nicht enden will – Kaiserreich, national Sozialismus, DDR-Kommunismus und nun Ökosozialismus. Da inzwischen auch die Mehrheit der Akademiker zu den Zeitgenossen mit wenig selbständigem Denkvermögen gehören, darf nicht verwundern, dass gerade der akademische Bereich der grünen Verführung sperrangelweit offensteht. Diskutieren Sie doch mal mit einer grün gepolten Gymnasiallehrerin über Klimaschutz und Energiewende! Die immer wieder auftauchenden Plagiate, mit welchen sich Politiker beiden Geschlechts den Dr. -Titel betrügerisch aneignen wollten, sind Fußnoten, welche die hier angesprochene akademische Dekadenz bestätigen. Heute gehört Promotionsbetrug fast schon zum guten Ton auf dem politischen Parkett. Politiker, die dabei erwischt werden, denken nicht mehr daran zurückzutreten.

Es ist ein schwerwiegender Irrtum, Akademikern höhere praktische Intelligenz zuzuschreiben als den vorgeblich einfachen Leuten. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wer sein Brot hart verdient und den „Laden am Laufen hält“, dem braucht man nicht mehr mit dem Quatsch „Klimaschutz“ oder „Energiewende“ zu kommen. Falls davon profitiert wird, wie z.B. von Handwerkern, die Solarunsinn auf Dächer schrauben, geht es um schlichten Lebensunterhalt. Das ist in Ordnung. Man schraubt das Ding ordentlich aufs Dach und hält die Klappe, obschon man es meist besser weiß.

Die mit selbständigem Denkvermögen am miserabelsten versehenen Grün-Verführten sind zweifellos rot-grün gepolte Journalisten, die immer noch an die Verheißungen von Marx und an das Grünparadis ohne Gentechnik und Kernenergie glauben. Sie werden von den in den Radio- und TV-Gremien sitzenden Ideologen an die passenden Stellen lanciert und gehätschelt, solange sie pflichtgemäß den Medienkonsumenten täuschen. Schert einer aus, „hat er beruflich fertig“. Daher steht heute in den Medien die richtige Haltung, aber nicht mehr eine neutral-objektive Berichterstattung in Konjunktur.

Und so schließt sich der Kreis. Alle glauben allmählich den gleichen Ökounsinn, denn Wohlfühlkonsens ist eine Humankonstante. Daher ist es nicht mehr schwer, Fachleuten, die lediglich auf solider wissenschaftlicher Basis die Wahrheit berichten (zum Beispiel Thilo Sarrazin über die Folgen ungebremster Migration) auszugrenzen, Parteimitgliedschaften zu entziehen und schlussendlich als Nazis zu diffamieren. Deutschland ist hier freilich nur Nachahmer. In den USA erwischte es jetzt sogar einen US-Präsidenten, der das Spiel der Großfinanz nicht mitmachte (hier), (hier). Sein Nachfolger geht wieder an der Leine mit  erster Amtsankündigung über die Wiederbelebung des Klimabetrugs.

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis auch der Letzte begriffen hat, dass das, was alle glauben, in aller Regel falsch ist. So schreibt der Diplomat und Schriftsteller Jean Giraudoux (1882-1944): „Einen Irrtum erkennt man daran, dass alle Welt ihn teilt„. Ähnlich urteilt der Philosoph und Lyriker Paul Valery (1871-1945): „Was von allen akzeptiert wird, ist aller Wahrscheinlichkeit nach falsch„. Aber auch der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) wusste über diese Zusammenhänge bestens Bescheid: „Es ist nichts schwerer als gegen Lügen vorzugehen, die die Leute glauben wollen„.

Zum Abschluss sei noch angemerkt, dass der „Green Deal“ inzwischen weiter fortgeschritten ist, als es sich viele vorstellen. Durch entsprechenden politischen und EU-gesetzlichen Druck sind heute Banken verpflichtet, Kredite vorrangig nur noch an Firmen zu vergeben, die „grün“ produzieren.

Damit kann jetzt nichts mehr schiefgehen – freuen wir uns also auf die „EU Orwell 2021“ und speziell hierzulande auf die wohl unvermeidbare DDR 2.0.