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Als der Meeresspiegel doppelt so schnell anstieg – nur weil eine Studie nicht richtig gelesen wurde

Der FOCUS meldete voller Bestürzung (es war die wichtige Zeit nach dem Klimagipfel und vor der Unterschrift des Klimavertrages in Paris):

FOCUS [1] Auswirkung des Klimawandels

Bisher unterschätzt: Meeresspiegel steigt doppelt so stark wie bisher vermutet

Eine Studie deutscher Forscher zeigt Bedenkliches. Sie haben herausgefunden, dass der Meeresspiegel wegen des Klimawandels weltweit deutlich stärker ansteigt, als bisher vermutet.

Der weltweite Anstieg der Meeresspiegel durch die Klimaerwärmung ist einer Studie zufolge bislang deutlich unterschätzt worden. Vermutlich sei er doppelt so hoch wie bislang gedacht, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie deutscher Forscher in der US-Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Das notwendige Schreckensszenario durfte dazu natürlich nicht fehlen:

[1]… Dies könnte schwere Folgen haben. … Zunahme schwerer Stürme möglich

Nach dem obligatorischen Schock (hat der Autor etwas so Wichtiges zum AGW-Klimawandel übersehen und nicht auf EIKE gemeldet?) kam die Entwarnung.

Eine andere Quelle klärt auf (ein Lob dem Internet, das unsere Qualitätsmedien immer mehr ersetzen hilft).

[2] wetter.de (Hervorhebungen durch den Autor):

In vielen Medien konnte man von einer Studie hören oder lesen, dass der Meeresspiegel doppelt so stark ansteigen würde, als bislang vermutet. Doch die Studie wurde völlig falsch interpretiert.

Was die Studie eigentlich aussagt ist, dass die Ausdehnung des Meerwassers aufgrund seiner Erwärmung bislang unterschätzt wurde.
In der Vergangenheit war man davon ausgegangen, dass die Erwärmung des Wassers ungefähr 0,7 Millimeter zum jährlichen Meeresanstieg von 3 Millimeter beiträgt. Das Ergebnis der Studie beweist nun jedoch,
dass der Anteil doppelt so hoch ist. 1,4 Millimeter, also fast die Hälfte des Meeresanstieges kommt durch das erwärmte Wasser, das mehr Platz in Anspruch nimmt. An der Gesamthöhe des Meeresspiegel-Anstiegs ändert das jedoch nichts.

Man könnte also mit ruhigem Gewissen über diese Meldungsente des FOCUS hinwegsehen und sich allerhöchstens überlegen, ob sich der Kauf einer solchen Zeitschrift wirklich lohnt.

Was dem FOCUS jedoch nicht aufgefallen ist, sich aber jeder fragt der das Thema kennt:

Wenn diese Studie recht hat, müssen im Gegenzug alle Meldungen über verstärkt schmelzende Pole (Grönland- und Antarktis-Festlandeis) vollkommen falsch sein. Denn damit wurde der Anstieg bisher ja erklärt. Aber keine Sorge, dass dies nicht unwahrscheinlich ist, ist schon länger bekannt:

kaltesonne [3]: Antarktischer Eisschild schmilzt wohl doch langsamer als gedacht

Ein internationales Forscherteam um Erik Ivins vom Jet Propulsion Lab im kalifornischen Pasadena hat sich nun die isostatische GIA-Korrektur näher angeschaut und auf Basis von neuen Überlegungen und Daten überarbeitet. Die Ergebnisse veröffentlichten Sie vor kurzem (2013) im Journal auf Geophysical Research. Dabei bestimmten sie auf Basis der Daten des letzten Jahrzehnts, dass die antarktische Eisschmelze im schlimmsten Fall einen Beitrag von 0,16 mm pro Jahr am weltweiten Meeresspiegelanstieg besitzt. Dies ist signifikant weniger als der Weltklimarat in seinem letzten Klimabericht von 2007 veranschlagt hat. Damals ging der IPCC noch von einem antarktischen Meeresspiegel-Beitrag von im schlimmsten Fall 0,56 mm pro Jahr aus (Tabelle SPM1 des IPCC AR4-Berichts).

Fast interessanter als der Inhalt ist die Begründung:

[3] Dies ist die sogenannte glacial isostatic adjustment (GIA). Und eben dieser Wert ist nicht einfach zu ermitteln. Die Unsicherheit beträgt hierbei 50-150 Milliarden Tonnen pro Jahr (Gigatonnen/Jahr). Dies ist kein Pappenstiel, der bisher angenommene Schmelzbetrag für die Gesamtantarktis beträgt lediglich 26 Gigatonnen pro Jahr. Da ist die Unsicherheit um ein Mehrfaches höher als das angebliche Datensignal, was nicht gerade Vertrauen in die Ergebnisse stiftet.

Dem Autor ist dies auch schon aufgefallen. Das nämlich die Messfehler der Eis-Volumensmessungen ein Vielfaches der angeblich sicheren Aussagen betragen (bezog sich auf eine AWI „Schmelzmeldung“).

Aber wo käme man hin, einfach klein beizugeben nur weil ein paar Unentwegte an AGW-Dogmen zu rütteln wagen. Wenn die einen weniger sagen, wird der AGW-Turbo eben erhöht. Simulationen schaffen das mit Leichtigkeit. Und 10 mal mehr ist wenigstens eine runde, für jeden eingängige Zahl.

GreenTech [4]: Eisschilde schmelzen zehnmal schneller

Der Meeresspiegel könnte in den nächsten 50 Jahren um drei Meter steigen, zeigt die neueste Studie des renommierten Klimaforschers James Hansen. Sich auf eine Erderwärmung um bis zu zwei Grad festzulegen, wie es im Pariser Klimaabkommen geschehen soll, sei "hoch gefährlich", findet Hansen und macht seine Ergebnisse schon vor einem Peer-Review-Verfahren öffentlich.

Was die Amis können, kann das deutsche PIK auch:

[5] PIK-Alarmmeldung: „Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen“, er könnte bis 2100 um 1,3 m steigen

Erinnerungen an die Waschmittelwerbung der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts werden wach und so muss es auch den Juden im Alten Testament gegangen sein, wenn sie sich bei einem Wochenendausflug nacheinander ihre Untergangs-Propheten anhörten.

Dass jede Meldung vollkommen andere Werte angibt stört beim AGW-Wandel nicht, Hauptsache es geht ausreichend alarmistisch aufwärts.

Wie man die Simulationen – und ausschließlich solche zeigen einen (über dem natürlichen Trend liegenden) Anstieg – kalibrieren will, wenn man nicht einmal den realen Zustand genau genug messen kann bleibt ein Rätsel. Aber das ist so Vieles beim AGW-Klimawandel, dass es nicht mehr auffällt.

Fazit

Man muss den FOCUS in Schutz nehmen. Bei den vielen immer neu sich ändernden „sicheren“ Zahlen des AGW-Klimawandels kommt man wirklich schnell durcheinander. Und Hintergrundwissen oder einfach etwas Recherche mit der man die Ungereimtheiten erkennen könnte – kann man von einem Leitmedien-Redakteur schließlich nicht verlangen.

Quellen

[1] FOCUS ONLINE, 26.01.2016: Auswirkung des Klimawandels Bisher unterschätzt: Meeresspiegel steigt doppelt so stark wie bisher vermutet

http://www.focus.de/wissen/klima/auswirkung-des-klimawandels-bisher-unterschaetzt-meeresspiegel-steigt-doppelt-so-hoch-wie-bisher-vermutet_id_5237767.html

[2] www.wetter.de: Falsche Meldung zum Meeresspiegel Durcheinander zur Studie über den steigenden Meeresspiegel

http://www.wetter.de/cms/falsche-meldung-zum-meeresspiegel-2664752.html

[3] kaltesonne, 15. Juni 2013 Antarktischer Eisschild schmilzt wohl doch langsamer als gedacht

http://www.kaltesonne.de/antarktischer-eissschild-schmilzt-wohl-doch-langsamer-als-gedacht/

[4] GreenTech Jul 24 2015: Eisschilde schmelzen zehnmal schneller

http://www.greentech-germany.com/eisschilde-schmelzen-zehnmal-schneller-a1862301

[5] EIKE 01.04.2016: PIK-Alarmmeldung: „Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen“, er könnte bis 2100 um 1,3 m steigen

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/pik-alarmmeldung-meeresspiegelanstieg-zu-gross-zum-wegpumpen-er-koennte-bis-2100-um-13-m-steigen/




Schon fünf Salomonen-Inseln sind durch den Klimawandel versunken – obwohl der Pegel dort nicht gestiegen ist

Schreckensmeldung des Portals für gesicherte AGW-treue Information: Fünf Inseln der Salomonen sind bereits durch den anthropogenen Klimawandel untergegangen:

[1] KLIMARETTER.INFO: Schon fünf Salomonen-Inseln versunken

Durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel. Dass kleine Inselstaaten dadurch akut in ihrer Existenz bedroht sind, ist nicht länger etwas, das erst in einigen Jahrzehnten passieren wird. Fünf Inseln der Salomonen im Pazifik sind bereits komplett vom Meer überflutet. Auf sechs weiteren ist die Erosion schon so weit fortgeschritten, dass Häuser im Meer versunken sind. Weitere 21 sind hoher Wellenenergie ausgesetzt, sodass ihnen ein ähnliches Schicksal wahrscheinlich bald bevorsteht. Das ergab eine australische Studie, die im Fachmagazin Environment Research Letters veröffentlicht wurde.

Dabei bezieht sich diese Meldung auf eine andere:

[2] ABC.net: Solomon Islands: Rising sea levels blamed for the disappearance of five reef islands

For the past 20 years, the Solomon Islands have been a hotspot for sea level rise.

Its seas have risen at almost three-times the global average — about 7-10 millimetres per year since 1993. This higher local rate is partly the result of natural climate variability. These higher rates were in line with what is expected across much of the Pacific in the second half of this century as a result of human-induced sea level rise.

[Übersetzung von Chris Frey: [2] ABC.net: Salomonen-Inseln: Steigender Meeresspiegel verantwortlich für den Verlust von fünf Riff-Inseln

Während der letzten 20 Jahre waren die Salomonen-Inseln ein Hotspot für den Anstieg des Meeresspiegels. Das Meer ist fast dreimal so stark gestiegen wie im globalen Mittel – etwa 7 bis 10 mm pro Jahr seit 1993. Diese höhere lokale Rate ist teilweise die Folge der natürlichen Klimavariabilität. Diese höheren Raten liegen auf einer Linie mit dem, was in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts im Pazifik zu erwarten ist als Folge des vom Menschen ausgelösten Meeresspiegel-Anstiegs]

Erst kürzlich hat der Autor in einer recht umfangreichen und wie er (immer noch meint) fundierten Recherche[4] festgestellt, dass Südseeinseln sicher sehr gefährdet sind – aber nicht durch den anthropogenen Klimawandel. Was ist also zwischenzeitlich dort geschehen?

In einem solchen Fall ist es am besten, sich den Verlauf der Tidenpegel in dieser Region selbst anzusehen. Vielleicht hat er sich seit der Zeit der letzten Sichtung dramatisch verändert, oder es wurden vorherige übersehen.

Bild 1 Salomonen-Inseln (Nr. 1) und Umgebung.

Quelle: PSMSL Catalogue Viewer, www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

Von den im Bild 1 blau eingekreisten und benummerten Regionen sehen die Pegelverläufe wie folgt aus:

Salomonen selbst (1). Keine Pegelerhöhung des Jahres-Mittelwertes seit ca. 1995. Der Absolutwert hat sich nicht verändert, eher verringert. Keinerlei dramatischer Anstieg irgendwo erkenn- oder ahnbar.

Bild 2 (Region 1) Pegelverlauf Salomonen von 1994 – 2015 Quelle PSMSL Sea-Level www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

Nauro (2). Max. 100 mm Pegelerhöhung des Jahres-Mittelwertes seit 1995. Der Absolutpegel hat sich wenn überhaupt nur geringfügig erhöht. Keinerlei dramatischer Anstieg irgendwo erkennbar.

Bild 3 (Region 2) Pegelverlauf NAURO-B von 1993 – 2015 Quelle PSMSL Sea-Level www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

VANUATU Port Vila B (3). Keine Pegelerhöhung des Jahres-Mittelwertes seit 1995. Der Absolutpegel hat sich ebenfalls nicht verändert. Keinerlei dramatischer Anstieg irgendwo erkenn- oder ahnbar.

Bild 4 (Region 3) Pegelverlauf VANUATU Port Vila B von 1993 – 2015 Quelle PSMSL Sea-Level www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

Bild 4 Australien Townsville I (4). Eine geringe Pegelerhöhung des Jahres-Mittelwertes seit 1960, seit ca. 1970 keine. Der Absolutwert ist niedriger als zum Jahr 1959. Keinerlei dramatischer Anstieg irgendwo erkenn- oder ahnbar. Eher sogar ein Beleg, dass etwas mit den regelmäßigen AGW-Pegeländerungsmeldungen nicht stimmen kann.

Bild 5 (Region 4) Pegelverlauf Australien Townsville I von 1959 – 2013 Quelle PSMSL Sea-Level www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

Fazit

Es hat sich also zum Stand der damaligen Analyse[4] nichts verändert. Doch trotzdem gehen die Inseln nach der aktuellen Information reihenweise unter, obwohl sie nach anderen Meldungen an Fläche zugenommen haben und die Korallen problemlos mit einem (eventuell langsam steigenden) Meeresspiegel mit-wachsen. Was ist da geschehen?

Die Information auf der englischsprachigen Seite gibt deutliche Hinweise:

SCIENTIFIC AMERICAN[3]

… Choiseul, a township of around 1,000 people on Taro Island, a coral atoll in Choiseul Bay, is less than two meters (6,6 feet) above sea level. Its vulnerability to storm surges and tsunamis causes by earthquakes ist expected to be compounded in the future by rising sea.

… The Solomon Islands government would be looking for climate change funding from international donors to finance the relocation, he added.

… On a brief visist to the Solomon Island this week, U.S. Secretary of State John Kerry said the Pacific Island nation stands to benefit from U.S. funding programs to deal with the effects of climate change in the Asia-Pacific region.

[Übersetzung von Chris Frey: Die kleine Ortschaft Choiseul mit etwa 1000 Einwohnern auf der Taro-Insel, einem Korallenatoll in der Choiseul-Bucht liegt weniger als 2 Meter über dem Meeresspiegel. Es wird erwartet, dass dessen Verwundbarkeit gegenüber Sturmfluten und Tsunamis in Zukunft weiter zunehmen wird.

Die Regierung der Salomonen rufen nach Klimawandel-Finanzen von internationalen Geldgebern, um die Umsiedlung zu gewährleisten.

Bei einem Kurzbesuch auf den Inseln sagte US-Außenminister Kerry, dass die Pazifische Inselnation Anspruch auf Gelder aus US-Finanzierungsprogrammen hat, um mit den Auswirkungen des Klimawandels in der Region Asien-Pazifik umgehen zu können.]

Die Inseln gehen derzeit nicht wegen steigendem Pegel unter, sondern die (dort schon immer wütenden) Stürme, verheerenden Tsunamis und Erdbeben machen den Bewohner zu schaffen. Schließlich gibt es diese Inseln nur, weil sie auf der aktivsten Vulkan- und Erdbebenzone der Erde liegen (Pazifischer Feuerring). Und vielleicht ist an der Erosion auch Sandabtragung für Bauten und Dynamitfischerei nicht unbeteiligt, wie es ein paar Hinweise nahelegen.

Jedenfalls steht darin nichts von einem aktuellen Untergang, sondern dass er kommen könnte – wie üblich das Ergebnis geeigneter Simulationen. Und ein kompletter Schuh wird aus der Schlussmeldung daraus: Der Verteilungskampf um die Klimamilliarden beginnt!

KLIMARETTER.INFO war Hintergrundinformation aber nicht wichtig, sondern dass die Überschrift beim deutschen Bürger hängenbleibt – denn er wird ein Zahlmeister dieses Klimafolgen-Rettungsfonds.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO 08. Mai 2016: Schon fünf Salomonen-Inseln versunken

http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/21194-schon-fuenf-salomonen-inseln-versunken

[2] ABC.net: Solomon Islands: Rising sea levels blamed for the disappearance of five reef islands

http://www.abc.net.au/news/2016-05-07/rising-sea-levels-blamed-for-wiping-out-five-islands/7392986

[3] SCIENTIFIC AMERICAN, August 15, 2014: Township in Solomon Islands Is 1st in Pacific to Relocate Due to Climate Change

http://www.scientificamerican.com/article/township-in-solomon-islands-is-1st-in-pacific-to-relocate-due-to-climate-change/

[4] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-3-die-marshall-inselgruppe-kein-beispiel-fuer-einen-untergang/

EIKE 26.11.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 2

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-2/

EIKE 17.09.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 1 Die Malediven

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ist-der-reiche-westen-wirklich-an-den-inselfluechtlingen-schuld-weil-er-co2-emittiert-teil1-die-malediven/




Umweltgutachten 2016 des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung

Aufgaben des SRU

[6] Der 1971 von der Bundesregierung eingerichtete Sachverständigenrat für Umweltfragen hat den Auftrag, die Umweltsituation in Deutschland zu bewerten und Handlungsempfehlungen zu aktuellen Fragen der Umweltpolitik zu geben. Er übergibt dem Bundesumweltministerium alle vier Jahre ein umweltpolitisches Gesamtgutachten und erarbeitet darüber hinaus Sondergutachten, Kommentare und Stellungnahmen.

Um sich die Orientierung des Sachverständigenrates klar zu machen reicht die Sichtung seiner Publizierungen:

SRU Homepage[5] (Beispiele):

— Pressemitteilung: Transformationen anstoßen, Zielkonflikte entschärfen: Umweltrat gibt Impulse für eine integrative Umweltpolitik

— Dieselgate als Chance für Elektromobilität

— Weg von der Kohle: Der SRU fordert einen "nationalen Konsens" über einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung

und zwei Folienseiten aus einem Vortragsfoliensatz des SRU[4]: „Die Energiewende braucht den gestalteten Kohleausstieg“.

In diesen Folien ist ein reines Wunschkonzert komponiert, welches alle Kosten- und physikalischen Betrachtungen unberücksichtigt lässt. Hintergrundinformation dazu [7] und: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3

Bild: Zwei Seiten aus dem Vortragsfoliensatz des SRU[4], Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich: Die Energiewende braucht den gestalteten Kohleausstieg .

Entsprechend liest sich das Gutachten.

Unbelastet von ökologischen oder technischen Zwängen, bzw. diese vollkommen in Abrede stellend werden die ausschließlichen Segnungen einer grünen – hier „nachhaltig“ genannten – staatlichen Reglementierungspolitik und der als absolut notwendig angestrebten „ökologischen Transformation“ dargestellt und präsentiert.

Es war zu erwarten, dass eine Frau Umweltministerin Hendricks dies begrüßt. Zudem hat sie dafür gesorgt, dass auch die neue Besetzung von dieser Linie nicht abweicht.

[6] Bundesumweltministerin Hendricks: "Die Zusammensetzung des neuen Rates entspricht in hervorragender Weise den Anforderungen, die sich an eine zukunftsfähige Umweltpolitik stellen, insbesondere vor dem Hintergrund des notwendigen Wandels von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung.

In das neue Gremium wurden unter anderem berufen:

Frau Prof. Dr. Claudia Kemfert, DIW Berlin, für den Bereich Wirtschaftswissenschaften/Energie/Klimaschutz

— Herr Prof. Dr. Wolfgang Lucht, PIK Potsdam, für den Bereich Nachhaltigkeit/Erdsystemanalyse

Liest man das Umweltgutachten und die Äußerungen von Frau Hendricks dann stellt sich die Frage, warum neben den Grünen den Linken und Greenpeace eine SPD / CDU überhaupt noch erforderlich sind und nicht gleich zur Einheitspartei verschmelzen. Früher waren diese ein Garant gegen diktatorische Allüren, zu vielen sozialistischen (Wiederholungs-) Experimenten und Armut durch gezielte Verteuerung. Inzwischen bekommt man jedoch den Eindruck, auch diese Parteien sehnen sich geradezu danach.

SRU UMWELTGUTACHTEN 2016

[2] Einleitung

Die ökologischen Handlungsnotwendigkeiten in der EU und in Deutschland sind so groß, dass sie mit den bisherigen Ansätzen eines nachsorgenden oder selbst eines technisch-vorsorgenden Umweltschutzes alleine nicht mehr bewältigt werden können. Beim Klimaschutz und in vielen anderen Handlungsfeldern müssen Eingriffe in den Naturhaushalt substanziell vermindert werden, um wichtige Ökosystemleistungen aufrecht zu erhalten. Allerdings ist die Umweltpolitik mit starken Widerständen konfrontiert. Diese beziehen sich auf vermeintlich unnötige regulatorische Belastungen und Einschränkungen. So wird die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie oder der Landwirtschaft durch zu hohe Kosten befürchtet. Oder es werden soziale Fragen wie die aktuelle Wohnungsnot oder die Energiearmut gegen eine effektive Umweltpolitik angeführt.

Solche Einwände bedürfen einer differenzierten Bewertung und gelegentlich auch einer deutlichen Zurückweisung.

[2] Vorreiterpolitik für eine ökologische Transformation

Die Energiewende mit dem Ziel einer weitgehenden Dekarbonisierung in allen energieverbrauchenden Sektoren bis zur Mitte des Jahrhunderts ist das prominenteste Beispiel hierfür. Ähnlich grundlegende systemische Änderungen sind aber auch hinsichtlich der Kreislaufführung wichtiger Ressourcen, der Flächenschonung oder einer naturverträglichen Landwirtschaft und Ernährungsweise erforderlich.

Der SRU ist der Auffassung, dass Deutschland aus den folgenden Gründen bei einem solchen nachhaltigen Umbau der Industriegesellschaft eine Vorreiterrolle einnehmen sollte: ….

Die folgenden Ausführungen sind im Wesentlichen der Rezension auf KLIMARETTER.INFO entnommen.

Dekarbonisierung und zusätzlich auch CO2 von Konsumgütern zur Verteuerung mit einbeziehen

[1] Der SRU wirbt für eine "weitgehende Dekarbonisierung" aller Energie verbrauchenden Sektoren bis Mitte des Jahrhunderts.

Konsum in Emissionshandel einbeziehen

CO2-intensive Materialien wie Stahl oder Zement sollen danach nicht nur bei der Herstellung, sondern auch als Endprodukt für die verursachten Emissionen mit einer Abgabe belegt werden. Das soll beispielsweise für den Zement gelten, den ein privater Häuslebauer kauft, aber auch für den, der beim industriellen Bauen eingesetzt wird. Der Einsatz emissionsintensiver Materialien würde dadurch teurer werden.

Einkommensschwache Haushalte bekommen eine kostenlose Energieberatung gegen die steigenden Stromkosten

Unterstützung einkommensschwacher Haushalte

Der Umweltrat ist dafür, die – kürzlich verlängerte – Beratung einkommensschwacher Haushalte weiter zu stärken. Dies sei mit Programmen zum geförderten Austausch ineffizienter Haushaltsgeräte zu verknüpfen.

Steigende Strompreise sind zu begrüßen

Zwar seien, betonten die Experten, steigende Preise für Wärmeenergie zu begrüßen. Die heutigen mietrechtlichen Möglichkeiten könnten aber gerade für einkommensschwache Haushalte zu einer untragbaren Erhöhung der Kaltmiete führen, weil diese oft nicht durch geringere Wärmekosten ausgeglichen werde. Das Mietrecht solle daher deutlicher zwischen energetischer und wohnwertsteigernder Sanierung unterscheiden, fordert der Umweltrat.

Arme bekommen ein Stromkontingent zum Überleben, denn der Strompreis selbst soll hoch bleiben

Sorgen bereiten dem SRU offenbar auch die steigenden Strompreise. Zwar habe die Politik, heißt es im Gutachten, nur begrenzt Einfluss auf die Stromtarife – es sei aber möglich, die Zahlung des Grundpreises unmittelbar mit der Bereitstellung einer geringen Strommenge, eines "Inklusivkontingents", zu verbinden.

Mit einem "Inklusivkontingent" kann nach Ansicht des Sachverständigenrats die Situation einkommensschwacher Haushalte verbessert werden, ohne die ökologische Lenkungswirkung des Strompreises zu vermindern.

Strommessgeräte sollen den Armen (beim Rationieren) helfen

Strommessgeräte könnten ebenfalls helfen, weniger Strom in den Haushalten zu verbrauchen.

[2] Um den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren, müssen auf Bundesebene zentrale Weichen für eine wirksame Flächenpolitik gestellt werden:

Das Ziel sollte sein, den Flächenverbrauch bis 2030 auf netto null zu senken. Das bestehende Flächenziel der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sollte in diesem Sinne fortgeschrieben werden.

Unbebaute Grundstück sollen zusätzlich besteuert werden

Es sollte geprüft werden, inwieweit bebaute und unbebaute Grundstücke zukünftig gleichmäßig mit Grundsteuer belastet werden können und daneben die Größe der Fläche einbezogen werden kann.

Ab 2030 soll keine neue Fläche mehr verbaut werden dürfen

[2] Um den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren, müssen auf Bundesebene zentrale Weichen für eine wirksame Flächenpolitik gestellt werden: – Das Ziel sollte sein, den Flächenverbrauch bis 2030 auf netto null zu senken.

Die Pendlerpauschale ist abzuschaffen weil sie den Flächenverbrauch unterstützt

Die Bundesregierung sollte bestehende Förderinstrumente überprüfen, um die Subventionierung des Flächenverbrauchs zu beenden. So wird beispielsweise der Flächenverbrauch durch die Pendlerpauschale indirekt gefördert.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO 10. Mai 2016: Umweltrat will sozialen Stromtarif

[2] Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU): UMWELTGUTACHTEN 2016 Kurzfassung

[3] Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) Umweltgutachten Langfassung

SRU-Umweltgutachten 2016: "Impulse für eine integrative Umweltpolitik" (PDF, 10 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

[4] Sachverständigenrat für Umweltfragen, Berlin CUTEC Institut, Technische Universität Clausthal, Kassel, 25. Oktober 2014, Symposium »Energiewende – viele ungelöste politische und technische Fragen«. Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich Foliensatz: Die Energiewende braucht den gestalteten Kohleausstieg

[5] SRU Homepage

http://www.umweltrat.de/DE/DerSachverstaendigenratFuerUmweltfragen/dersachverstaendigenratfuerumweltfragen_node.html

[6] BMUB Nr. 094/16 | Berlin, 27.04.2016: Umweltministerin Barbara Hendricks beruft neuen Sachverständigenrat für Umweltfragen

http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/umweltministerin-barbara-hendricks-beruft-neuen-sachverstaendigenrat-fuer-umweltfragen/?tx_ttnews[backPid]=82

[7] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/elektro-energiespeicherung-notwendigkeit-status-und-kosten-teil-3-abschluss/

EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig– die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus

http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/der-wind-blaest-stetig-die-sonne-steht-still-wenn-mein-starker-arm-es-will-oder-warum-gehen-in-bayern-die-lichter-noch-nicht-aus/

EIKE 8.12.2015: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 nochmals erklärt für Dummies Teil 1 Einspeise-Rückschau und Vorschau

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-neuen-energien-im-jahr-2015-und-im-jahr-2050-nochmals-erklaert-fuer-dummies/




Die UNEP* hat nachgerechnet und meldet: Der Klimafonds benötigt nicht 100 Milliarden Dollar jährlich, sondern 500 Milliarden

KLIMARETTER.INO berichtet[1] Klimafinanzierung wird fünfmal so teuer

Bislang gingen die Experten davon aus, dass dafür in den Entwicklungsländern pro Jahr bis zu 100 Milliarden US-Dollar nötig sind. Eine neue Untersuchung des UN-Umweltprogramms Unep in Nairobi zeigt nun, dass die Kosten voraussichtlich deutlich höher liegen werden. Bis 2030 steige die Summe auf 140 bis 300 Milliarden jährlich, bis 2050 sogar auf 280 bis 500 Milliarden.

Der neue UNEP-Report belegt, dass die Anpassungskosten über die nächsten Jahrzehnte deutlich steigen werden, und zwar auch, wenn das im Paris-Abkommen verankerte Erwärmungslimit von zwei Grad eingehalten wird. Bei stärkerem Anstieg lägen die nötigen Summen sogar noch höher, warnen die Experten. Ohne Klimaschutz-Maßnahmen wird eine Erwärmung um bis zu vier Grad erwartet.

Unep-Vizedirektor Ibrahim Thiaw sagte bei der Vorstellung des Reports in Rotterdam: "Es ist wichtig, dass die Regierungen verstehen, wie hoch die Kosten der Anpassung an den Klimawandel sind."

Es lohnt kaum, im Report[2] nach vernünftigen Belegen zu suchen. Ein Fußnotenhinweis darin sagt es jedoch klar: Dass es so kommt (sobald die Verträge einmal unterschrieben sind) wusste doch jeder:

The Adaptation Finance Gap Report 2016 [2]

The World Bank EACC study estimated the costs of planned adaptation at US$70 billion to US$100 billion a year in the period 2010–2050 for developing countries (World Bank 2010). This study was cited in the IPCC 5th Assessment Report (Chambwera et al., 2014), although the IPCC report noted there was little confidence in these numbers, and that there was strong evidence of important omissions and shortcomings in data and methods, rendering these estimates highly preliminary.

[Übersetzung von Chris Frey: Die Studie der Weltbank EACC schätzte die Kosten der geplanten Anpassung mit 70 Milliarden Dollar bis 100 Milliarden Dollar pro Jahr ein, und zwar während des Zeitraumes 2010 bis 2050 für Entwicklungsländer (Weltbank 2010). Die Studie wurde im AR 5 des IPCC angeführt (Chambwera et al. 2014), obwohl das IPCC anmerkte, dass es nur wenig Vertrauen in diese Zahlen gebe und dass es starke Hinweise auf Auslassungen und Unzulänglichkeiten bei Daten und den Verfahren gibt. Dies macht diese Schätzungen höchst vorläufig.]

Auf KLIMARETTER.INFO wird vermittelt, dass dies selbstverständlich alleine die Auswirkungen des allgegenwärtigen und immer schlimmer werdenden Klimawandels seien. Dazu ein Foto mit einem um mehrere Meter höheren (fiktiven) Meeresspiegel (wegen des Copyrights leider hier nicht abbildbar), Bildtext: Kunstaktion: Die blaue Linie zeigt, wie hoch der Meeresspiegel an den Küsten steigt, wenn die Welt untätig bleibt.

Derzeit gibt es keinerlei Anzeichen für einen (über dem natürlichen Wert) steigenden Meeresspiegel [4]. Klimawandel-bedingte Unwetter nehmen ebenfalls nicht zu, sondern eher ab [3] [5] – wie es selbst der letzte IPCC-Report zugibt.

Parallel zeigt sich immer deutlicher, auf welcher katastrophalen Datenbasis die Zukunftsszenarien basieren [6][7] und wer sich die geradezu inflationär verbreitenden Vulnerabilitätsberichte genauer anschaut, bemerkt darin vor allem die großen Fehler der Projektionsbänder und völlige Gleichgültigkeit, sie bemerken zu wollen[8].

Somit kann man die Darstellung[1] nur als eine den wirklichen Daten widersprechende Information bezeichnen.

Für eine so vorbildliche political correctness wurde die Blog (mit-)Betreiberin Prof. C. Kemfert deshalb auch ganz aktuell zusammen mit einem Vertreter des PIK in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen. Es lohnt sich also wieder, von der Politik vertretene Darstellungen ohne Wenn und Aber zu unterstützen.

Der Autor vermutet hinter der Kostenexplosion des Klimafonds jedoch ganz andere – aber bestimmt nicht vom sich stetig wandelnden Klima verursachte – Gründe. In der Artikelreihe über die (nicht) untergehenden Inseln [4] lassen sich welche nachlesen.

*United Nations Environment Programme

[1] KLIMARETTER.INFO, 11. Mai 2016: Klimafinanzierung wird fünfmal so teuer

[2] UNEP 2016. The Adaptation Finance Gap Report 2016. United Nations Environment Programme (UNEP), Nairobi

[3] EIKE 13.01.2016: Munich Re Presseinfo: Natur fordert mehr Opfer – Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Hitzewellen haben 2015 deutlich mehr Menschenleben gekostet als im Vorjahr

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/munich-re-presseinfo-natur-fordert-mehr-opfer-naturkatastrophen-wie-erdbeben-ueberschwemmungen-und-hitzewellen-haben-2015-deutlich-mehr-menschenleben-gekostet-als-im-vorjahr/

[4] EIKE 14.12.2015:

Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-3-die-marshall-inselgruppe-kein-beispiel-fuer-einen-untergang/

[5] EIKE 27.03.2016: Nachgesehen: Anzahl Tornadoopfer in den USA fast auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Zählung um 1875

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/nachgesehen-anzahl-tornadoopfer-in-den-usa-fast-auf-dem-niedrigsten-stand-seit-beginn-der-zaehlung-um-1875/

[6] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-problematik-der-temperaturrekonstruktion-eine-beispielhafte-sichtung-dazu-anhand-des-projektes-pages-2k/

[7] EIKE 20.04.2016: Klimamodelle rekonstruieren Niederschlagsentwicklungen nur mit gröbsten Fehlern

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/klimamodelle-rekonstruieren-niederschlagsentwicklungen-nur-mit-groebsten-fehlern/

[8] EIKE 07.02.2016: Der Himmel fällt uns auf den Kopf und ohne die Glaskugel im Computer würden wir es nie erfahren

Rezension: UBA Studie 24/2015 Die Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-himmel-faellt-uns-auf-den-kopf-und-ohne-die-glaskugel-im-computer-wuerden-wir-es-nie-erfahren/




Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k

Glaubt man den „offiziellen“ Informationen, so ist das Klima der Vergangenheit genau bekannt. Schaut man sich jedoch die zugrunde liegenden Daten an, kann man feststellen, dass diese ganz andere Bilder zeigen. Konkret: Sie sind so ungenau, dass man darauf basierend praktisch beliebige Klimaverläufe rekonstruieren kann!

Proxidaten und statistische Methoden

Im EIKE Beitrag „Rekontruierte Temperaturverläufe der letzten zwei Jahrtausende“ wurde bereits angesprochen wie unterschiedlich viele Proxidaten sind und anhand des folgenden Bildes aus einem IPCC Bericht gezeigt, zu welchen „Spaghettimustern“ dies führt.

Bild 1 Temperaturverläufe verschiedener Rekonstruktionen der Nordhemisphäre. Quelle: IPCC AR4 2007: Figure 1

Diese „Spaghettimuster“ zeigen signifikante Probleme auf:

— Drastische Zeitverschiebungen der Temperaturextreme zwischen Rekonstruktionen der gleichen Gegend

— Teilweise gegensätzliche Max- / Min-Kurvenverläufe

— Wie im Artikel gezeigt wird den Verdacht, dass viele Proxis mehr Rauschen als Daten beinhalten

Es stellt sich die Frage, ob eine statistische Weiterverarbeitung solch chaotischen Datenmaterials überhaupt zulässig ist. Solche Verläufe können nicht wie zwingend erforderlich aus gleichwertigem und vor allem homogenen Datenmaterial stammen und es ist auch zu bezweifeln, ob sie den Verlauf der Temperaturen ausreichend repräsentieren.

Alternativaussage: Oder der Klimaverlauf wäre wirklich so lokal begrenzt wie es verschieden Proxis angeben – womit es dann aber nirgends einen globalen, nicht einmal einen großflächig einheitlichen Klimaverlauf geben würde.

Das Ergebnis wird bei der Hockey Stick Kurve (Bild 2) erkennbar.

Obwohl eine hohe Spannweite (graue Schatten) besteht, ergibt sich eine „ruhige“ Mittelwertkurve mit angeblich geringer Varianz. Diese hat nur einen Mangel: Sie repräsentiert nicht einen wahrscheinlichen Temperaturverlauf, sondern die Fehler des Datenmaterials.

Allerdings wird es anders verkündet:

WIKIPEDIA Hockeyschläger-Diagramm:

Das Hockeyschläger-Diagramm wurde von verschiedenen Seiten mehrfach auf Fehler überprüft. Die Ergebnisse von Mann et al. wurden damit mehrfach bestätigt.

Prof. Rahmstorf PIK:

[9] Von der Wissenschaft glänzend bestätigt, von der “Klimaskeptiker”-Lobby verunglimpft

In der Fachwelt gelten die Arbeiten von Mann et al. als hoch respektierte Pionierleistung (die Forscher erhielten eine Reihe von Preisen, Mann und Bradley z.B. beide die Oeschger-Medaille der European Geosciences Union).

Bild 2 Hockey Stick-Kurve

Quelle: IPCC Report AR2 von 2001, Figure 1: Variations of the Earth’s surface temperature over the last millennium.

Warum der Autor trotz solcher immer wiederholten Darstellungen bekannter und hoch gelobter Wissenschaftler bei seiner gegensätzlichen Ansicht bleibt, versucht er mit diesem Beitrag zu begründen.

Probleme der Proxi-Temperaturrekonstruktionen

Anbei ohne viel Mathematik anschaulich darstellbare Problematiken.

Zeitverschiebungen

Bild 3 zeigt, wie alleine durch Verschiebungen oder Fehler der Zeitdatierung zweier Proxis aus einer Warmzeit durch Mitteln eine Kaltzeit wird. Gleiches passiert, falls Weltgegenden Klimaveränderungen zeitlich verschoben „erleben“, wie es sein könnte falls z.B. die mittelalterliche Warmzeit als eine „Welle“ um die Welt ging und nicht zeitgleich überall auftrat. Dieser mathematische Effekt ist sicher einigen vom Drehstrom bekannt. Obwohl in allen drei Drehstrom-Phasenleitungen Strom fließt, ist der arithmetische Mittelwert des Summenstromes im Mittelpunktsleiter null, da sich die Phasenverschiebungen aufheben. Nach den AGW-Rechenregeln dürfte aus der Drehstromsteckdose somit keine Energie fließen.

Bild 3[4] Darstellung wie durch Zeitversatz zweier Proxis aus einer Warmzeit (Kurven: dunkelblau, grün) durch Mittelung eine Kaltzeit wird (Kurve: Globally Cooler, hellblau)

Wie extrem Zeitverschiebungen in Proxis enthalten sind, ist in Bild 21 gezeigt.

Problem Temperaturrekonstruktion

In der Hockeystick-Kurve ist die Temperatur in 0,1 Grad Schritten aufgeteilt und so dargestellt, als wäre die Mittelwertkurve mit ihrer Verlaufsspanne von ca. +- 0,25 Grad sicher ermittelt.

Jedoch: Eine moderne, sorgfältig geeichte elektronische Temperatur-Messstation misst die Temperatur auf +- 0,2 Grad genau. Diese werden seit ca. 1990 … 2000 verwendet. Vorher las man vom Thermometer ab. Es wird angenommen, dass die absolute Messgenauigkeit vor 1980 ungefähr ±1°C betrug und aktuell auch nicht viel besser als ca. +- 0,6 Grad ist [5]. Und dies gilt nur für den gleichen Mess-Standort – nicht für Flächenbetrachtungen.

Proxis müssen immer kalibriert werden. Schon dadurch kann das Ergebnis nicht genauer werden als der des Kalibrierwertes, in der Regel noch mit Temperaturwerten vor 1980 durchgeführt. Dazu kommen noch die Fehler der Kalibrierkette.

Es ist deshalb vollkommen unglaubwürdig, Temperaturen der Vergangenheit im Bereich von +-0,1 Grad bestimmen zu können. Solche systematischen Fehler lassen sich auch nicht durch Mittelung beseitigen, da die dazu nötign Anforderungen an die Datenbasis nicht eingehalten werden.

Um die Problematik zu zeigen, hat der Autor die Hockey-Stick-Kurve und PAGES 2k Projektion auf ein Proxi von Deutschland[6] gelegt (Bild 4). Die Temperaturvariabilität unterscheidet sich mit einem Faktor nahe 10 um eine ganze Größenordnung. Man beachte auch den Unterschied im Jahr 2000.

Proxi Deutschland, Moschen at al[6].

— Spannweite Temperatur: > 10 Grad

— Spannweite Mittelwertkurve ca. 6 Grad

Hockey-Stick (Zeitraum vor 1850):

— Spannweite Temperatur: ca. 1,5 Grad

— Spannweite Mittelwertkurve: ca. 0,4 Grad

Bild 4 Ein Proxi von Deutschland und den Hockey-Stick-Verlauf übereinander gelegt

Quellen: Proxi Deutschland: Moschen at al. 2011, Temperature variability at Durres Maar[6], Hockey-Stick: [9]

Der Verlauf Deutschland und auch der Stand zum Jahr 2000 sind nicht so exotisch wie man meinen könnte. Eine Proxirekonstruktion aus Island und Japan zeigen einen ähnlichen Verlauf. Erkennbar sind jedoch bei diesen beiden Proxis eklatante Zeitverschiebungen und gegensätzliche Max / Min-Verläufe (Bild 5). Gemeinsam ist ihnen eine große Temperaturspanne und das vollkommene Fehlen des Hockey-Stick-Endes.

Bild 5, Proxiverläufe Island [7] und Japan[8]

Quellen: [7] Sicre at al. 2008: Decadal variability of sea surface temperatures off North Iceland over the last 2000 years. Earth and Planetary Science Letters 268: 137-142. Quelle: Co2Science. [8] Kitagawa at al., Japan, Quelle: Co2Science.

Problem Jahreszeiten- Abhängigkeit

Viele Proxis stammen von Pollen und Baumringen. Sie bilden das Jahr deshalb nicht vollständig ab. Welche enormen Unterschiede sich für das Jahresmittel daraus ergeben können sei indirekt an der folgenden Proxidarstellung welche Sommer und Winter getrennt ausweist gezeigt.

Anmerkung: Diese Rekonstruktion (so sie stimmen sollte) zeigt auch, dass die aktuelle Erwärmung fast vollständig durch wärmere Winter erzeugt wird (die zum Schluss sogar wärmer als die Sommer werden!) – ein eklatanter Widerspruch zur CO2-Theorie. Anmerkung: Dieses Phänomen ist in der Publizierung Das Phänomen der „Temperaturstufen“ [14] ebenfalls gezeigt.

Bild 6[12] Rekonstruktionsverlauf Mitteleuropa getrennt für Sommer, Jahreswert, Winter (vom Autor mit den gestrichelten Linien ergänzt)

Bildtext: Abb. 5.5.: Multi-Proxy-Reihe für Mitteleuropa. Die Reihe ist 31-jährig geglättet. Die grau hinterlegt Fläche zeigt den Fehler, welcher aus der Unsicherheit bei der Indexbildung resultiert. Der Vergleich mit dem Mittel der Sommer und Wintertemperaturen des GMD zeigt eine hohe Übereinstimmung (r=0.9).

Erklärung zum Bild (in der Dissertation):

[12]Bei Betrachtung des Verlaufs der rekonstruierten Temperaturen fällt der Gegensatz zwischen Sommer- und Wintertemperaturen auf. Die Sommertemperaturen weisen eine hohe und konstante mittelfristige Variabilität auf, welche auch in den letzten 50 Jahren keinen auffälligen positiven Trend zeigt. Hingegen weisen die Wintertemperaturen deutlichere Unterschiede sowohl in der Stabilität der Variabilität als auch im langfristigen Verlauf auf

Problem Rauschanteil

Ein weiteres, großes Problem ist der deutlich erkennbare Rauschanteil von Proxiverläufen (Bilder 10 und 11). Dieser ist jedoch schwer zu klassifizieren und in den Auswirkungen zu berechnen, weshalb er – obwohl sehr signifikant – als Einflussgröße nur gestreift wird.

Das Projekt PAGES 2k

Zwischenzeitlich wird eine neue, groß angelegte Rekonstruktion des Temperaturverlaufs der Nordhemisphäre durchgeführt (PAGES 2k-Projekt ) (Bild 7). Diese hat laut den Studienautoren den Hockey Stick neu bestätigt. Prof. Rahmstorf vom PIK berichtete darüber:

Prof. Rahmstorf Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte:

Vorige Woche haben wir hier die neue Klimarekonstruktion des PAGES 2k-Projekts besprochen, die einmal mehr den Hockeyschläger-Verlauf der Klimageschichte der letzten tausend Jahre bestätigt hat.

Bild 7[9], Hockey-Stick und PAGES 2 k Rekonstruktion

Bildtext: Grüne Punkte zeigen die 30-Jahresmittel (flächengewichteter Mittelwert über die Kontinente) der neuen PAGES 2k-Rekonstruktion. Die rote Kurve zeigt die globale Mitteltemperatur laut HadCRUT4 Messdaten ab 1850 (mit einem 30-Jahresfenster geglättet). Dazu in blau der ursprüngliche hockey stick von Mann, Bradley und Hughes (1999) mit seinem Unsicherheitsbereich (hellblau). Grafik: Klaus Bittermann.

Komischerweise zeigt das PAGES 2k Ergebnis einen noch geraderen Verlauf des Mittelwertes als der Hockey-Stick.

Bei diesem Ergebnis stellt sich die Frage: Ist der Verlauf mit neuen, viel besseren – bedeutet sicher statistisch auswertbaren Daten – generiert und damit genauer, oder wurden die Fehler der Vergangenheit nur wiederholt?

Eine kleine Sichtung soll zeigen, was wahrscheinlicher ist.

Die Urdaten des PAGES 2k-Projektes sind in Excel verfügbar. Der Autor hat daraus örtlich konzentrierte Datensätze zweier Erdteile (Nordeuropa, Südamerika) herausgezogen und gesichtet. Leider sind die Temperaturwerte in den Daten nicht in Grad, sondern unterschiedlichsten Dimensionen angegeben, weshalb nur die Verläufe, aber nicht die Absolutwerte vergleichbar sind.

PAGES 2k Proxivergleich Raum Norwegen, Schweden, Finnland

Aus der Arktis sind die Proxis: ARC_55; 38¸26; 13 dargestellt (Bild 8). Diese repräsentieren einen begrenzten räumlichen Bereich und man sollte erwarten, dass sie deshalb ähnliche Verläufe zeigen.

Bild 8 Proxis Bereich Arctic ARC_55; 38¸26; 13 des PAGES 2k Datensatzes vom Autor übereinander gelegt. Zeitachse genau, die Vertikalachsen sind nicht in vergleichbaren Maßstäben.

Jedoch erkennt man in Bild 8 stattdessen deutliche Zeitverschiebungen und teils gegensätzliche Verläufe, zudem große Streuungen. Bildet man die Mittelwerte, sind natürlich die Streuungen verschwunden. Dafür werden die anderen Probleme deutlicher (Bild 9).

Ersichtlich ist, dass über erhebliche Zeitabschnitte keine vernünftige Korrelation besteht. Das kann man sich bei Datensätzen aus der gleichen Gegend aber schwer vorstellen.

Bild 9, Mittelwerte aus Bild 8 (Proxis des Projekt PAGES 2k Datensatzes ARC_55; 38¸26; 13) vom Autor übereinander kopiert. Zeitachse genau, die Vertikalachsen sind nicht in vergleichbaren Maßstäben und wurden vom Autor verschoben.

Detailsichtung der Datensätze Arktik ARc_34 und ARc_36 aus der gleichen Gegend von Grönland

Die Datensätze ARc_34 und ARc_36 (Eisbohrkern-Daten) wurden vom Autor auf gleiche Spannweite und den Endwert 0 (im Jahr 1973) normiert. Bild 10 zeigt die sich ergebenden Proxiverläufe.

Bild 10 Proxi ARc_34 (blau) und ARc_36 (rot) (beides Eisbohrkern-Daten) des PAGES 2k Datensatzes. Normiert auf gleiche Spannweite und Endwert 0 im Jahr 1973

Im folgenden Bild sind normalverteilte Zufallszahlen dargestellt. Die Ähnlichkeit mit den vorhergehenden Proxi-Bildern ist verblüffend.

Bild 11 Bild normalverteilter Zufallszahlen

Bild 12 zeigt zusätzlich die Mittelwerte und Regressionsgeraden. Im Bild sieht man, dass die Kalibrierungen zum Jahr 1973 nicht übereinstimmen, denn die Mittelwertkurven und Regressionsgeraden haben zueinander einen erheblichen Offset. Die zugefügte Mittelwertkurve aus den Zufallswerten von Bild 11 (braun) zeigt eine fast identische Verlaufscharakteristik (vor allem zur blauen Proxikurve), womit die Wahrscheinlichkeit dass die Proxis im Wesentlichen Rauschen darstellen erhärtet wird.

Bild 12 30-Jahre Mittelwerte der Proxis ARc_34 (blau) und ARc_36 (rot) des PAGES 2k Datensatzes. Normiert auf gleiche Spannweite und Endwert 0 im Jahr 1973. Zugefügt eine Mittelwertkurve normalverteilter Zufallswerte (braun) mit gleicher Auflösung und entsprechend der blauen Kurve schief gestellt

Doch auch die Übereinstimmung der Mittelwertverläufe selbst ist desaströs (Bild 13). Eine Übereinstimmung welche einen Münzwurf überschreitet (K >= +0,5) besteht nur für 42 % des Zeitraums, eine vollständig negative Korrelation (K < 0) besteht für 27 % des Zeitraumes.

Bild 13 Korrelationsverlauf der 30-Jahre Mittelwerte der Proxis ARc_34 und ARc_36 (Bild 9.2) des PAGES 2k Datensatzes vom Jahr 613 – 1973

Aussagen des Korrelationskoeffizienten:

Koeffizient = +1: Übereinstimmung

Koeffizient = +0,5: Übereinstimmung entspricht einem Münzwurf (50 %)

Koeffizient = 0: Keinerlei Übereinstimmung

Koeffizient = -1: genau entgegengesetzte Übereinstimmung

Beispiele Kontinental-globaler Proxisammlungen

Bevor noch weitere Detailsichtungen erfolgen, eine Übersicht wie es aussieht wenn alle Proxiverläufe eines Kontinentes gemeinsam dargestellt sind.

Über einen WEB-Viewer „Aktive viewer for the Pages 2K Proxis“ lassen sich die PAGES 2k Daten direkt ansehen. Daraus beispielhaft der Proxiverlauf der gesamten Arktis (Bild 14) und Nordamerika (Bild 14.1). Man sieht auch ohne Statistik, dass diese Bilder keinen globalen Klimaverlauf sondern ein Chaos durch Proximängel zeigen.

Dazu die einfache Frage: Welche Statistik soll daraus den wirklichen Verlauf extrahieren? Ein stur berechneter Mittelwert erzeugt jedoch immer einen mehr oder weniger geraden Strich. Und dieser Strich wird um so „gerader“, je mehr solch unbrauchbare Datensätze „zusammen gepackt“ werden. Durch das Erhöhen der Anzahl Proxis wird rechnerisch der Mittelwert immer genauer (die Vier-fache Probenmenge verdoppelt die Genauigkeit), wie es viele Rekonstruktionen stolz ausweisen – in Wirklichkeit wird es aber schlechter, weil die fehlende Datenintegrität nur Rauschen zufügt und das „Wissen“ über die Grundgesamtheit nicht verbessert, sondern „verwässert“.

Bild 14 Alle Proxis Arctic des Projekt PAGES 2k Datensatzes. Quelle: Active viewer for the Pages 2K Proxis

Nun der „Spaghettiverlauf“ von Nord-Amerika. Auch hier das identische Problem (Bild 11).

Bild 14.1 Alle Proxis Arctic NAmericaTR des Projekt PAGES 2k Datensatzes. Quelle: Active viewer for the Pages 2K Proxis

Bild 14.2 Liste aller Proxis Arctic NAmericaTR des Projekt PAGES 2k Datensatzes. Quelle: Active viewer for the Pages 2K Proxis

PAGES 2k Proxivergleich Raum Südamerika Westküste

Das Vorgehen zur orientierenden Analyse von Arktisdaten nun wiederholt für Proxis aus Süd-Amerika. Die ausgewählten drei Samples stammen alle aus dem mittleren Bereich der südamerikanischen Westküste. Die Datensätze SAm_1;_2 stammen sogar vom gleichen Eisfeld. Die Klimaverläufe (SAm_1;_2) wurden jedoch nach unterschiedlichen Verfahren ermittelt.

SAm_1 Quelccaya Peru Ice-Core, Verfahren accumulation

SAm_2 Quelccaya Peru Ice-Core, Verfahren δ180

SAm_3 Laguna Aculeo Chile, Verfahren Lake sediment

Bild 15 Proxis Bereich Südamerika SAM_1, SAM_2¸ SAM_3 des PAGES 2k Datensatzes vom Autor übereinander gelegt. Zeitachse genau, die Vertikalachsen sind nicht in vergleichbaren Maßstäben.

Wieder zeigen sich erhebliche Zeitverschiebungen, teils gegensätzliche Verläufe und große Streuungen. Im übereinander gelegten Verlaufsbild der Mittelwerte (Bild 16) erkennt man es noch deutlicher.

Bild 16 Proxis des PAGES 2k Datensatzes SAM_1; 2¸ 3 vom Autor übereinander kopiert. Mittelwerte (von Bild 15), Zeitachse genau, die Vertikalachsen sind in den Originalen nicht in vergleichbaren Maßstäben und wurden vom Autor deshalb auf eine ungefähr gleich große Spanne verschoben.

Bild 17 zeigt den Datensatz SAm_2 im Original ohne verbindende Linien. Wieder besteht der große Verdacht, dass der Datensatz im Wesentlichen aus Rauschen besteht.

Bild 17 Proxi SAm_2 des PAGES 2k Datensatzes

Detailsichtung der Datensätze Südamerika SAm_1 und SAm_2 vom gleichen Eisfeld

Die Datensätze SAm_1 und SAm_2 wurden vom Autor auf gleiche Spannweite und den Endwert 0 (im Jahr 1995) normiert. Bild 18 zeigt die sich ergebenden Mittelwertverläufe und Regressionsgeraden.

Es zeigt sich:

— Die Mittelwerte verlaufen teils über mehrere Hundert Jahre gegensätzlich

— Die Regressionsgeraden ergeben für SAm_1 (schwarz) einen minimalen Anstieg , für SAm_2 (rot) einen deutlichen Temperaturabfall.

Bild 18 Mittelwert (n = 30 Jahre) SAm_1 (schwarz) SAm_2 (rot). Regressionsgeraden SAm_1 (schwarz) SAm_2 (rot)

Die Korrelationskurven der beiden Mittelwertverläufe zeigt Bild 19. Zwischen den beiden Kurven besteht weder im 30 Jahre noch im 100-Jahre-Intervall und nicht einmal in der jüngeren Zeit eine längere Korrelation über dem „Münzwurfwert“ + 0,5. Für über 50 % der Zeit besteht sogar ein gegensätzlicher Verlauf.

Korrelationen innerhalb des 30-Jahre Intervalls (Bild 19):

K >= 0,5 16 % des Zeitraums

K < 0 53 % des Zeitraums

Es besteht deshalb mehr als der Verdacht, dass die Proxis im Wesentlichen nur Rauschen darstellen.

Bild 19 Korrelation der 30-Jahre Mittelwertkurven von SAm_1 / SAm_2 über die Zeitabschnitte 30 Jahre (grün) und 100 Jahre (braun).

Zuletzt noch das Gesamtbild aller Proxis Südamerika (Bild 20). Auch darin sind wieder vollkommen gegensätzliche Verläufe und Zeitverschiebungen erkennbar.

Bild 20 Alle Proxis SAmerica des Projekt PAGES 2k Datensatzes. Quelle: Active viewer for the Pages 2K Proxis

Damit wiederholend die Feststellung:

Entweder gab es auch in diesem begrenzten Bereich von Südamerika kein einheitliches Klima – was unwahrscheinlich erscheint – oder die Proxis spiegeln es einfach nicht wieder.

Auch in dieser Gegend kann man leicht belegen, dass Proxis der gleichen Gegend (hier sogar vom gleichen Eisfeld) vollkommen gegensätzliche Klimaverläufe anzeigen und extrem fehlerbehaftet sein müssen – sich sogar die Frage stellt, ob sie überhaupt einen Klimaverlauf wiederspiegeln.

Zwei Proxis aus der gleichen Höhle in Afrika

als ein Beispiel für eklatante Proxi-Zeitfehler.

In zwei Studien welche im MWP-Projekt von CO2SCIENCE verwendet (und gemittelt) wurden:

[2] Tyson at al., Cold Air Cave, Makapansgat Valley, South Africa und

[1] Holmgren at al. Cold Air Cave, Makapansgat Valley, South Africa

ist jeweils eine Proxirekonstruktion aus der gleichen Höhle gelistet. Legt man diese zwei Rekonstruktionen aus den Studien übereinander zeigt sich das Bild 21. Man könnte meinen, die Höhle hat gleichzeitig zwei vollkommen verschiedene Klimate erlebt. Auf jeden Fall wird das Ergebnis durch Mitteln (was in dem Projekt erfolgte) niemals richtig.

Bild 21 Zwei Proxis [1][2] aus der Höhle Makapansgat Valley, South Africa vom Autor im angegebenen Zeitmaßstab übereinander platziert

Komprimiert man allerdings die Zeitachse der Proxirekonstruktion aus [2] um ca. 300 Jahre!, dann werden beide Verläufe deckungsgleich (Bild 22). Ein exemplarisches Beispiel für teils extreme Probleme der Zeitzuordnungen und leider dem extrem laschen (eher sträflichen) Umgang damit.

Bild 22 Proxis [1][2] von Bild 16. Proxi [2] vom Autor zeitlich komprimiert und dadurch mit [1] in Deckung gebracht

Dazu bedenke man, dass im Projekt aus den Daten von Bild 21 durch Mitteln ein „wahrscheinlicher Verlauf“ „ermittelt“ wurde – der wie gezeigt jedoch vollkommen falsch ist. Und solche Verschiebungs- Konstellationen sind ein häufiger Fall.

Fazit PAGES 2k Projekt

Es ist erkennbar, warum das Projekt PAGES 2k die Hockeystick-Kurve bestätigen muss. Es wurden auch bei der Wiederholung gleich ungeeignete Datensätze und statistische Verfahren verwenden. Damit muss das gleiche Ergebnis – eine ziemlich linear verlaufende Mittelwertkurve – herauskommen. Da nutzt es nichts, dass zum Projekt 79 Haupt-Autoren gelistet sind.

Auch die Darstellung bei RealClimate dazu kann der Autor nicht teilen und würde anstelle des dort zustimmenden „ … forward“ ganz konkret ein desaströßes „ … backward“ sagen:

RealClimate: The PAGES-2k synthesis, Guest commentary by Darrell Kaufman (N. Arizona U.)

…In a major step forward in proxy data synthesis, the PAst Global Changes (PAGES) 2k Consortium has just published a suite of continental scale reconstructions of temperature for the past two millennia in Nature Geoscience.“

Dazu ein leicht angepasster Statistikseminar-Einsteigerwitz:

Patient steht mit einem Fuß in kochendem Wasser und mit dem anderen im Trocken-Eis. Der Computer berechnet mit höchster Signifikanz, dass sich der Patient im Mittel pudelwohl fühlt und die Standardabweichung dazu sehr gering sei. Kurz darauf stirbt der Patient. Ein Klimawissenschaftler folgert nun: Die Standardabweichung war noch zu groß. Mit mehr Probanden wird sie aber kleiner und sie fühlen sich immer signifikanter pudelwohl.

Merkt das niemand?

Doch, natürlich. Aber es wird ignoriert – da man keine Lösung hat. Die richtige Lösung: Zugeben, dass man falsch angefangen hat und unbedingt neu aufsetzen müsste – ist politisch derzeit nicht vorstellbar. Es wäre auch ein schlimmes Desaster – nicht nur für die beteiligten Wissenschaftler.

Man geht da doch lieber in die Offensive und verkauft weiterhin sogar solche offensichtlichen Mängel und Fehler als Erfolg und heftet sich (noch kurz vor dem Untergang?) möglichst viele Orden an die Brust, Nobelpreis-Aspiranz gleich inbegriffen, Beispiele:

Prof Rahmstorf mit seinem uneingeschränkten Lob zum PAGES 2k Ergebnis „Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte“ und Klimaretter.Info „Einen Nobelpreis für James Hansen!

Prof Rahmstorf in „Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte“: In der Fachwelt gelten die Arbeiten von Mann et al. als hoch respektierte Pionierleistung (die Forscher erhielten eine Reihe von Preisen, Mann und Bradley z.B. beide die Oeschger-Medaille der European Geosciences Union).

Nur selten werden Hinweise auf Probleme publiziert. Ein positives Beispiel ist die zu einer Studie des Alfred Wegener Instituts – deren Kommentierung jedoch schon fast einer Bankrotterklärung entspricht:

[11] NEUE STUDIE ZEIGT ERHEBLICHE DIFFERENZEN ZWISCHEN KLIMAARCHIVEN UND KLIMAMODELLENDas Klima der Erde scheint in den letzten 7000 Jahren sehr viel unbeständiger gewesen zu sein als bisher gedacht.

Über Zeiträume von Jahren und Jahrzehnten stimmten Mess- bzw. Klimaarchivdaten und Modellläufe recht gut überein. Doch je länger die Zeitskalen, desto größer wurde die Diskrepanz – am stärksten in tropischen Meeresregionen. Auf tausendjähriger Zeitskala unterschätzten gängige Klimamodelle die aus den Klimaarchiven rekonstruierten Schwankungen der Meeresoberflächentemperaturen um den Faktor 50.

Theoretisch gibt es nun zwei denkbare Erklärungen“, so Thomas Laepple. „Entweder liefern die Klimaarchive keine verlässlichen Temperaturdaten, oder die Klimamodelle unterschätzen die Variabilität des Klimas. Vielleicht stimmt auch beides ein bisschen.

Ein Kommentar aus einem Blog zum PAGES 2k Datensatz zeigt, dass nicht nur der Autor (und vielleicht ein paar politisch nicht ausreichend umgeschulte Forscher des AWI) die Datensätze und das statistische Vorgehen als ungeeignet betrachten:

Blog: RealClimate, The PAGES-2k synthesis

Kommentar

To my eye, flipping between the proxies from a given region shows there to be lots of noise both within a given series and between any pair of series. This is very evident for the various ‘CAN composite’ series, which from Nick’s map appear to be geographically close together. When I spend some time flipping between these it is really impossible for me to say with any confidence that they are measures of the same thing – whatever that thing might be – and that if they are then the signal to noise ratio is miniscule.

If I had a student who brought data like this to me along with a statistical analysis I would send him back to the lab to get better data. Paleoclimate studies can’t do this, of course, but I’m wondering if it would at least be worthwhile to calculate correlations between proxies absent any underlying assumptions in order to assess whether the data has any value.

For example, wouldn’t one expect all the geographically close ‘CAN composite’ series to be more similar to each other than they are to, say central Asia? Shouldn’t it be a requirement that this be true before going ahead and throwing it into the mix? Otherwise it seems to me that garbage is being mixed with what is already a very small signal and I can’t see any good coming of that.

If I had to give an overall impression of the state of progress of paleoclimate reconstructions over the past 15 years I would say that it largely consists of taking more and more data and dumping it into ever more elaborate statistical procedures in the hope that a silk purse will emerge. It’s not at all clear to me that we wouldn’t be better off going back a step and trying to improve the data.

[Übersetzung von Chris Frey: Meiner Ansicht nach zeigt das Hin- und Herschwingen zwischen Proxys einer bestimmten Regioneine Menge Rauschen erzeugt, sowohl in einer gegebenen Einzelreihe als auch in jedwedem Satz von Reihen. Dies ist sehr offensichtlich bei den verschiedenen ,CAN-Komposit-Reihen‘ der Fall, welche Nicks Graphik zufolge geographisch nahe beieinander zu liegen scheinen. Wenn ich eine Weile zwischen diesen hin- und herschalte, ist es mir wirklich unmöglich, mit einiger Sicherheit zu sagen, dass es Messungen der gleichen Sache sind – was auch immer diese Sache sein mag – und falls das so ist, dann ist das Signal im Verhältnis zum Rauschen minimal.

Falls mir ein Student mit einer Analyse wie dieser unterkommen würde, , würde ich ihn in sein Laboratorium zurückschicken, um bessere Daten zu bekommen. Mit paläoklimatischen Studien geht das nicht, aber ich frage mich, ob es nicht zumindest wert ist, Korrelationen zu berechnen zwischen Proxys, denen jedwede zugrunde liegende Hypothese fehlt, um abzuschätzen, ob die Daten überhaupt von Wert sind. Beispiel: Würde man nicht erwarten, dass alle geographisch benachbarten ,CAN-Reihen‘ miteinander ähnlicher sind als beispielsweise mit Zentralasien? Sollte nicht die Notwendigkeit bestehen, bevor man weitergeht und alles in den Mix hineinwirft? Anderenfalls scheint mir , dass Müll mit etwas vermischt wird, dass bereits nur ein sehr geringes Signal ist, und ich kann daran nichts Gutes finden.

Falls ich einen Gesamteindruck des Status‘ des Fortschritts bei paläoklimatischen Rekonstruktionen während der letzten 15 jahre geben müsste, würde ich sagen, dass dieser Status im Wesentlichen gekennzeichnet ist durch das Sammeln von immer noch mehr Daten und diese mit immer weiteren statistischen Verfahren zu bearbeiten – in der Hoffnung, dass sich irgendetwas zeigt. Mir ist in keiner Weise eingängig, warum es nicht besser wäre, einen Schritt zurückzugehen und bessere Daten zu bekommen versuchen.]

Antwort des Admin

[Response: And what specific suggestions for “improving the data” do you have in mind? It is worth noting that in my experience, the correlation among weather station data is no higher than among similarly spaced paleoclimate data. To me, this says that the paleoclimate data quality if just fine– and that the noise is in regional vs global climate, not the quality of the proxies themselves. In short, we need more data, not “better” data (though better is fine, obviously). Getting more data, of course, it exacty what the authors of the PAGES 2k paper are trying to do.–eric]

[Übersetzung von Chris Frey: Erwiderung: Und welche spezifischen Vorschläge zur „Verbesserung der Daten“ schweben Ihnen vor? Man muss sagen, dass meiner Erfahrung nach die Korrelation unter den Daten von Wetterstationen nicht höher ist als unter ähnlich gelagerten paläoklimatischen Daten. Ich schließe daraus, dass die Qualität der paläoklimatischen Daten einfach gut ist – und dass das Rauschen dem Unterschied zwischen regionalem und globalem Klima geschuldet ist und nicht der Qualität der Proxys selbst. Kurz gesagt, wir brauchen mehr Daten, nicht „bessere“ Daten (obwohl natürlich ,besser‘ sehr schön wäre). Und mehr Daten zu erhalten ist natürlich genau das, was die Autoren der PAGES 2k-Studie versuchen.]

Kommentierung

Bei der Antwort des Admin bleibt einem wirklich „die Spucke weg“. Weil die Daten von Temperatur-Messstationen genau so wenig übereinstimmen (wie Proxidaten) müssen es Proxidaten auch nicht. Dazu die Aussage, nicht die Daten müssen genauer werden, sondern man benötigt eben mehr (schlechte). Und die Bestätigung, dass dies das Vorgehen im Projekt PAGES 2k bestimmt (hat).

Dabei macht der Admin genau den im Artikel angesprochenen Fehler:

— Bei den Temperaturmessungen hat man eine Genauigkeit, bei der eine größere Abdeckung durch mehr Messstellen die bisherige Ungenauigkeit globaler Kurven verringert.

— Bei den Temperaturproxis ist die erforderliche Basisgenauigkeit, Datenhomogenität, Zeitzuordnung und Rauschfreiheit nicht gegeben, so dass mehr Proxis kein besseres Ergebnis, sondern nur eine immer geradere, falsche Kurve liefern können.

Nachtrag

Als Bonmot noch eine Darstellung, was jemand der für die CRU-Datensammlung eingesetzt wurde über die Datenqualität in Mails sagte. Es könnte vom Autor stammen, dem es bei seinen Recherchen ganz genau so geht. Denn es ist wirklich so: Die Datenqualität – ob Temperaturdaten, Proxis oder Meeresspiegel – ist weltweit einfach nur grottenschlecht. Entsprechend sind es auch die Zukunfts-Projezierungen „Rezension: UBA Studie 24/2015 Die Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“

Es wäre alles kein Problem – wenn diese Mängel und offensichtlichen Fehler nicht das Geld der Bürger kosten würden.

CRU: Datensammlung oder Datenmüll?

Quelle: ScienceSkepticalBlog, 16. Januar 2010: Ilmastogate – Finnische Doku zu Klimagate mit deutscher Übersetzung

Eine wichtige Aufgabe der CRU ist die Pflege der Daten und des Computer-Codes zur Berechnung der globalen Durchschnittstemperatur. Es ist dieses Material, dass Jones so standhaft vor externer Überprüfung geschützt hat. Die bekannt gewordenen Dokumente enthüllen jetzt einen möglichen Grund für die Geheimhaltung. Die wissenschaftlichen Daten und der Computer-Code im Zentrum der Weltpolitik sind in einem Zustand, dass sie nicht einmal für Leute zu entschlüsseln sind, die verantwortlich für die Pflege der Daten sind. Vor kurzem wurde junger Computer Programmierer, genannt Harry, eingestellt um das Chaos in Ordnung zu bringen. Harrys genervte Anmerkungen sind jetzt für die Öffentlichkeit verfügbar (Anm.: Der im Original hier eingestellte Link verweist nicht mehr auf die richtige Fundstelle).

OH VERF****. Es ist Sonntag Abend, ich habe das gesamte Wochenende gearbeitet, und gerade als ich dachte, ich wäre fertig, finde ich schon wieder ein neues Problem. Es gibt keine einheitliche Datenintegrität. Es ist eine einzige Ansammlung von Problemen die anwachsen sobald man sie gefunden hat.“

Es ist genau ebendiese Datenbank, welche Harry so verflucht, mit der die Welt-Mitteltemperatur ermittelt wird, die im 20. Jahrhundert um 0,7 °C angestiegen sein soll. Diese Daten sind auch wichtig für die Zukunft. Die Computermodelle zur Vorhersage eines zukünftigen Anstiegs der Globaltemperatur werden mit Hilfe dieser CRU-Statistik getestet und kalibriert. Wenn sie in der Lage sind, den Anstieg im letzten Jahrhundert zu reproduzieren, wie er von der CRU konstruiert worden ist, sollen sie angeblich in der Lage sein, das Klima bis zum Ende des 21. Jahrhunderts vorhersagen zu können.

Quellen

[1] Holmgren, K., Tyson, P.D., Moberg, A. and Svanered, O. 2001. A preliminary 3000-year regional temperature reconstruction for South Africa. South African Journal of Science 97: 49-51.

[2] Tyson, P.D., Karlen, W., Holmgren, K. and Heiss, G.A. 2000. The Little Ice Age and medieval warming in South Africa.  South African Journal of Science 96: 121-126.

[3] ScienceScepticalBlog, 12. Oktober 2013 : Der Hockeystick: Rise and Fall des Symbols für den menschgemachten Klimawandel

http://www.science-skeptical.de/klimawandel/der-hockeystick-rise-and-fall-des-symbols-fuer-den-menschgemachten-klimawandel/0010940/

[4] itsnotnova: Nova’s Warm Period https://itsnotnova.wordpress.com/2012/09/03/novas-warm-period/

[5] EIKE, 26.04.2016: Systematischer Fehler bei Klimamessungen: Die Aufzeichnung der Lufttemperatur an der Erdoberfläche

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/systematischer-fehler-bei-klimamessungen-die-aufzeichnung-der-lufttemperatur-an-der-erdoberflaeche/

[6] Moschen at al. 2011, Temperature variability at Durres Maar

Moschen et al. present "a high resolution reconstruction of local growing season temperature anomalies at Durres Maar, Germany [50°52’N, 6°53’E], spanning the last two millennia

[7] Sicre at al. 2008: Decadal variability of sea surface temperatures off North Iceland over the last 2000 years. Earth and Planetary Science Letters 268: 137-142. Quelle: Co2Science

[8] Kitagawa at al. 1995: Climatic implications of δ13C variations in a Japanese cedar (Cryptomeria japonica) during the last two millennia. Geophysical Research Letters 22: 2155-2158. Bildquelle: Co2Science.

[9] SciLogs 23. Mai 2013 von Stefan Rahmstorf in Klimadaten: Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte

http://www.scilogs.de/klimalounge/palaeoklima-die-hockeyschlaeger-debatte/

[10] ScienceSkepticalBlog, 16. Januar 2010: Ilmastogate – Finnische Doku zu Klimagate mit deutscher Übersetzung

[11] kaltesonne 22. November 2014: Neue AWI-Studie warnt: Klimamodelle unterschätzen natürliche Schwankungen der Meeresoberflächentemperaturen um den Faktor 50

http://www.kaltesonne.de/neue-awi-studie-zeigt-erhebliche-differenzen-zwischen-klimaarchiven-und-klimamodellen/

[12] Riemann, Dirk 2010, Dissertation: Methoden zur Klimarekonstruktion aus historischen Quellen am Beispiel Mitteleuropas

[13] SciLogs, Prof. Rahmstorf 17. Juni 2013: Paläoklima: Das ganze Holozän

[14] EIKE 06.11.2015: Langfrist-Temperaturverläufe Deutschlands: Das Phänomen der „Temperaturstufen“

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/langfrist-temperaturverlaeufe-deutschlands-das-phaenomen-der-temperaturstufen/




Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass CO2 ein Pflanzengift ist – allerdings erst ab 5.000 ppm Konzentration

European Commission[1]

The concentration of carbon dioxide in the atmosphere has reached 400 parts per million (ppm) for the first time in recorded history1. As well as driving climate change, elevated levels of CO2 have important effects on agriculture — although these may not necessarily be negative.

[3] … a review of over 400 observations showed CO2 enrichment increased yield by an average of 36%

[Übersetzung von Chris Frey: Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat 400 ppm erreicht, zum ersten Mal in der aufgezeichneten Historie. Ebenso wie als Klimaantrieb haben erhöhte CO2-Niveaus bedeutende Auswirkungen auf die Landwirtschaft – obwohl diese nicht unbedingt negativ sein müssen.]

Das Problem lag jedoch nur daran, dass man in der Vergangenheit nicht weit über 1200 ppm CO2 Konzentration hinaus gekommen war (aktuell hat die Atmosphäre ca. 400 ppm CO2-Anteil, wenn es gelänge alle vermuteten Ressourcen der Welt zu verbrennen, könnte man vielleicht 800 ppm erreichen).

Eine richtungsweisende Studie prüfte nun endlich bis zu 5.000 ppm Konzentration und konnte damit erstmals belegen, dass darüber eine Gefahr für Pflanzen durch CO2 nicht mehr ausgeschlossen werden kann.

Yuming Fu at al.[3]

CO2 concentrations between 1 000 and 3 000 µmol/mol increased both yield and antioxidant content, compared to ground level CO2 (400 µmol/mol). This was expected by the researchers, as it is in line with the findings of previous studies. More surprisingly, they found that concentrations between 3 000 to 5 000 µmol/mol decreased both yield and antioxidant content, suggesting that very high atmospheric CO2 levels may impede the growth and quality of plants.

[Übersetzung von Chris Frey: CO2-Konzentrationen zwischen 1000 und 3000 µmol/mol würde die Ernte deutlich zunehmen lassen, verglichen mit dem derzeitigen CO2-Niveau von 400 ppm. Dies war von den Forschern erwartet worden, liegt es doch auf einer Linie mit Ergebnissen früherer Studien. Überraschender war das Ergebnis, dass bei Konzentrationen zwischen 3000 und 5000 ppm die Ernten wieder abnehmen würden, was zeigt, dass sehr hohe atmosphärische CO2-Konzentrationen Qualität und Wachstum von Pflanzen erschweren würden.]

Ein wegen des Zeitdrucks dringender Warnhinweis, aber auch ein Dank des Autors sei hinzugefügt:

Letztes Mal traten solch hohe CO2-Konzentrationen vor über 500 Millionen Jahren auf und läuteten die größte bekannte Wachstumsphase von Grünpflanzen ein (Entstehen der Kohlelagerstätten und Ölfelder). Der Kohlenstoff ist zwischenzeitlich im Wesentlichen in weltweit riesigen Kalkgebirgen „verbaut“ und für die Atmosphäre unwiederbringlich verloren.

Ein Danke geht deshalb an die Wissenschaftler, welche eingetretene Pfade verlassen haben und mit sicher langwierigen und teuren Forschungen diese drohende Gefahr für die Menschheit ermitteln konnten und noch rechtzeitig zur Publizierung freigaben – und selbstredend an die wachsamen EU Kommissionsbeamten, welche die darin hinterlegte Brisanz sofort und messerscharf erkannten.

Oben rechts: Bild CO2-Konzentrationen im Erdzeitalter. Quelle www.biokurs.de: CO2, ein essentieller Naturstoff

Dank an das Team von kaltesonne für den Hinweis auf diese EU-Publizierung[2].

Quellen

[1] "Science for Environment Policy": European Commission DG Environment News Alert Service, edited by SCU, The University of the West of England, Bristol.

Issue 452, 08. April 2016: Very high CO2 levels decrease yield and antioxidant content of some green vegetables

http://ec.europa.eu/environment/integration/research/newsalert/pdf/very_high_co2_levels_decrease_antioxidant_content_green_vegetables_452na5_en.pdf

[2] kaltesonne 2. Mai 2016: Klimaalarmisten verweigern sich legitimen wissenschaftlichen Fragen

http://www.kaltesonne.de/klimaalarmisten-verweigern-sich-legitimen-wissenschaftlichen-fragen/

[3] Yuming Fu at al., 12 August 2015: Unexpected decrease in yield and antioxidants in vegetable at very high CO2 levels.




Ein bisschen Schummeln kann beim Klimawandel nie schaden

Schaut man beim dänischen meteorologischen Institut die Arktis-Temperaturen nach, sieht man zwar Abweichungen nach oben, aber immer noch recht viel Kälte (Bild rechts). Dabei bitte beachten: Temperatur in Kelvin angegeben)

Bild 1 (rechts): Daily mean temperatures for the Arctic area north of the 80th northern parallel, plotted with daily climate values calculated from the period 1958-2002. (Kelvin) 0 °C = 273,15 K = 32 Fahrenheit. Quelle: dänisches meteorologisches Institut

Nun weiß ein regelmäßiger EIKE Leser, dass es um den 1. Januar 2016 eine deutliche Temperaturanomalie in Bereichen der Arktis gab „Die Klimaente zum Jahreswechsel Der Nordpol taut mitten im Winter“. Aber dass „… die Temperaturen am Nordpol im Dezember und Januar über dem Gefrierpunkt lagen“ erscheint doch ungewöhnlich.

In einem solchen Fall fragt man am besten nach. Also eine Anfrage an das AWI gestellt.

Zurück kam ein freundliches Mail und die entsprechende Information. Die Temperaturen wurden an Bojen des AWI gemessen. Eine Listung der entsprechenden Bojendaten (Bild 2) und Grafiken waren anbei. Leider war ein Teil der Grafiken recht unscharf, so dass die Daten geladen und mit Excel umgesetzt werden mussten (Bild 3).

Bild 2, Tabelle 1: Übersicht verschiedener Parameter der in der Arktis im Einsatz befindlichen Schneebojen.

Tabelle: Bojendaten mit Werten ab 0 Grad (Quelle: Detaildaten der Bojen aus dem Meereisportal):

Boje 2015S35 (blaue Linie), 500 km vom Pol entfernt, 19 Stunden 13.12. – 01.01.2016, 12 Stunden 24 / 25.01.2016

Boje 2015S29 (rosa Linie), 290 km vom Pol entfernt, 3 Stunden 30.12.2015

Boje 2015S16 (hellgrüne Linie), 407 km vom Pol entfernt, 4 stunden 30.12.2015

Man sieht im Bild 3, dass 30 Grad Temperatursprünge innerhalb kürzester Zeit bei Stürmen in der Arktis im Winter normal sind. Und wirklich, für einige Stunden haben Bojen im Winter auch positive Werte gezeigt. Wie lange, ist in der Tabelle „Bojendaten“ gelistet.

Jedoch: Keine Boje war am Nordpol. Am nahesten dran war Boje 2015 S29 mit 290 km Entfernung zum Pol und Messwerten über ca. 3 Stunden mit über 0 Grad am 30.12.2015.

Bild 3, Bojen-Messdaten S35; S29; S16. Quelle: http://www.meereisportal.de (Förderung: REKLIM-2013-04) bojendaten

Wie sich die Temperaturen um den 1. Januar global gesehen darstellten, zeigt Bild 4. Die NOAA hat in den Randbereichen von den AWI-Bojendaten demnach nichts mitbekommen, denn deren 0-Grad-Grenze liegt meilenweit entfernt.

Und da stellt sich die Frage: Sind solche Erscheinungen im Polarmeer eventuell sogar „normal“ und wurden bisher nur nicht entdeckt, weil es Messbojen mit Stundenauflösung in dieser Gegend erst seit wenigen Jahren gibt?

Eine Grafik über die Variabilität der Stratosphäre im Winter zeigt es. Über dem Polarmeer geht es im Winter richtig „Abartig“ zu. Dazu der Textausschnitt:

Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin K. Labitzke: Die Rolle der Stratosphäre für das Klimasystem:

Über der Nordhemisphäre wird die Zirkulation in den mittleren und hohen Breiten der Stratosphäre im Winter im wesentlichen von einem großen kalten Polarwirbel und einem quasistationären Hoch über den Alëuten bestimmt. Planetarische Wellen aus der Troposphäre dringen in die Stratosphäre ein, verstärken sich gelegentlich und führen zu großen Stratosphärenerwärmungen (s.u.), die unter Umständen einen Zusammenbruch des Polarwirbels und den Aufbau eines Hochs über der Arktis bewirken. Die einzelnen Winter sind sehr verschieden, daher ist die Variabilität der Stratosphäre in der winterlichen Arktis besonders groß

heute wissen wir, daß derart gestörte Winter mit verhältnismäßig ruhigen, kalten Wintern wechseln. Einen guten

Eindruck von der Variabilität von Tag zu Tag im 10-hPa-Niveau über dem Nordpol gibt Abb.2 (Anmerkung: ist Bild 5), in der der Temperaturverlauf von 11 Wintern dargestellt ist. Die großen Erwärmungen werden durch eine Verstärkung der langen planetarischen Wellen verursacht, die gleichzeitig Ozon aus den Subtropen in das Polargebiet transportieren.

Fazit

Dass es am Nordpol im Winter wirklich über 0 Grad hatte, ist weiterhin unwahrscheinlich und auch nicht belegt.

Nahe am Nordpol ist es der Fall gewesen, allerdings belegt nur für 3 Stunden im Dezember 2015 in 290 km Entfernung. Im Dezember und Januar geschah es in 500 km Entfernung.

So ganz weit hergeholt ist die Aussage des AWI nicht, aber richtig ist sie deshalb auch nicht.

Bild 4, Oberflächentemperatur am 30. Dezember 2015 (Daten: NCEP/NCAR Reanalysedaten www.esrl.noaa.gov/psd/products). Weiße Punkte sind AWI-Messboyen. Zufügung: Der rote Pfeil kennzeichnet die 0 Grad Grenze, das weiße Kreuz den Nordpol.

Bild 5, Abb. 2 Zeitreihen von täglichen 10-hPa-Temperaturen (°C) am Nordpol von November bis April, für die 11 Winter von 1988/89 bis 1998/99. (Daten: Institut für Meteorologie, Freie Universität Berlin)




Der Mensch verliert durch Kohlekraftwerke statistisch insgesamt 3 Stunden an Lebenszeit nachdem er vorher damit 40 Jahre Lebenszeit gewann, deshalb muss er Greenpeace zufolge auf billigen Kohlestrom verzichten

Bild rechts: Titelbild der Greenpeace-Studie „Tod aus dem Schlot“

Wenn Greenpeace einen Feind auserkoren hat, wird es gnadenlos. Egal wie viel Segen der Feind der Menschheit gebracht hat, er ist unrettbar verloren. Einer dieser Feinde ist die Kohle. Und wieder ist es das hörige Deutschland, dem Greenpeace mit einem Energiekonzept „ Klimaschutz: Der Plan – Das Energiekonzept für Deutschland“[5] vorschreiben will, wie es seine Energieversorgung auszurichten hat.

Begleitet werden solche Kampagnen durch „wissenschaftliche“ Belege vorwiegend in Form von Greenpeace beauftragten Studien. Wie in solchen Greenpeace-Studien mit Zahlen bewusst manipuliert wird, hat das Portal Novo Argumente in einer aktuellen Publizierung „Aufatmen dank Kohle“[1] beschrieben.

Greenpeace – lügen mit Statistik[1]

Laut Greenpeace führen die Emissionen deutscher Kohlekraftwerke jedes Jahr zum vorzeitigen Tod von ungefähr 3100 Menschen. Dies sei gleichbedeutend mit einem Verlust von insgesamt 33.000 Lebensjahren. Diese Zahlen stammen zwar aus einer wissenschaftlichen Studie 6, sind aber, so isoliert, wie Greenpeace sie verwendet, nur Propaganda ohne Aussagewert.

Wie sieht nun das Gesamtbild aus? Aus Kohlekraftwerken stammen laut Umweltbundesamt (UBA) neun Prozent des Feinstaubs in Deutschland (Feinstaub gilt als größter „Schädling“). Etwa dreimal so viel trägt der Verkehr bei, ebenso wie die „umweltfreundliche“ Verbrennung von Holz. 7 Die Greenpeacler zielen mit ihrer Kampagne gegen Kohle also weit daneben.

„Heute leben wir (in den reichen Ländern) durchschnittlich rund vierzig Jahre länger als noch vor 150 Jahren – auch dank Kohle“

Und was bedeuten 3100 vorzeitige Tode – rein statistisch gesehen? Wenig. Etwa so viele Menschen kommen jährlich auf Deutschlands Straßen nicht wahrscheinlich, sondern direkt zu Tode. Dazu gibt es noch über 300.000 Verletzte. Und die verlorenen 33.000 Lebensjahre? Das kürzt, statistisch gesehen, das Leben jedes Bundesbürgers jährlich um drei Stunden.

Und deswegen macht Greenpeace den Menschen Angst? Die drei Stunden verliert man doch gerne bei dem immensen Nutzen der Kohle. Heute leben wir (in den reichen Ländern) durchschnittlich rund vierzig Jahre länger als noch vor 150 Jahren – dank einer vor allem durch Kohle angetriebenen Industrialisierung. Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung spricht von drei Monaten, die das Leben Jahr für Jahr länger geworden ist (und noch wird). Drei Monate gewonnen für den Preis von drei verlorenen Stunden – kein schlechtes Geschäft.

Bild 1 zeigt, wie drastisch in den heutigen Industrieländern seit dem Jahr 1800 die Lebenserwartung gleichzeitig mit den CO2-Emissionen gestiegen ist.

Kohlendioxid ist ein Indikator für die Nutzung fossiler Brennstoffe, des Motors der Industrialisierung. Welche schädlichen Nebenwirkungen dabei auch auftreten mögen – der Gewinn an Lebenszeit und Lebensqualität macht diese Nachteile mehrfach wett.

Bild 1, Lebenserwartungen und CO2-Anstieg, Quelle: [1]. Eine schönere und beruhigendere Symbiose ist kaum vorstellbar.

China, Indien und andere Entwicklungsländer wachsen rapide. Damit, so die gängige grüne Litanei, steuerten diese Länder (und mit ihnen der Planet) in den Abgrund. Denn ungezügeltes Wachstum zerstöre die Umwelt, erschöpfe die Ressourcen und müsse unweigerlich im ökologischen Zusammenbruch enden. Warum sind dann die heutigen Industrienationen nicht im Abgrund versunken? Warum gibt es heute in Deutschland mehr Wald als vor der Industrialisierung? Warum sind seine Flüsse sauber, ist seine Luft atembar?

Wir finden keine Hinweise, dass sich die Umwelt bei wachsender Wirtschaft weiter verschlechtert“

Offenbar hängen Wirtschaftswachstum und Umweltschäden zusammen, allerdings anders, als es die grüne Lehrmeinung vorsieht: Je reicher eine Gesellschaft, umso besser geht es der Umwelt. Das ist plausibel. Wenn der Mensch gut lebt, kann er sich auch um seine Umwelt sorgen. Und wenn die Gesellschaft reich ist, hat sie auch die Mittel dazu. Diese Abhängigkeit lässt sich als Kuznets-Kurve(siehe Abbildung 4, Zufügung: Bild in den Auszügen hier nicht übernommen) darstellen, benannt nach ihrem Entdecker, dem Nobelpreisträger Simon Kuznets. Der Ökonom fand diese Kurve, als er untersuchte, ob und wie Einkommensungleichheit und wirtschaftliches Wachstum zusammenhängen. Diese Ungleichheit, so stellte er fest, nimmt mit wachsendem Reichtum ab. Die nach ihm benannte Kurve zeichnet diesen Prozess nach. Davon inspiriert, untersuchen Ökonomen seit den 1990er-Jahren, wie sich Umwelt und Industrie in ihrer Entwicklung beeinflussen. Auch dieser Verlauf folgt der Kuznets-Kurve. Die Ergebnisse widersprechen der verbreiteten Sicht, dass Wachstum ein Feind der Umwelt sei.

Den gesamten Artikel (nicht nur in Auszügen lesen): Novo Argumente für den Fortschritt „Aufatmen dank Kohle“[1]

Quellen

[1] Novo Argumente für den Fortschritt, 19.04.2016: Aufatmen dank Kohle

http://www.novo-argumente.com/artikel/aufatmen_dank_kohle#_edn5

[2] Greenpeace, 03.04.2013: 3.100 Todesfälle durch Kohlekraftwerke

https://www.greenpeace.de/themen/energiewende/fossile-energien/3100-todesfaelle-durch-kohlekraftwerke

[3] Greenpeace Studie 2013: „Tod aus dem Schlot“

[4] Greenpeace, Publikation: Aktionen, Erfolge und Geschichte

[5] Greenpeace, 12. 11. 2015: Energieszenario für klimaneutrales Deutschland „Der Plan“ für 100 Prozent Erneuerbare Energien




Klimamodelle rekonstruieren Niederschlagsentwicklungen nur mit gröbsten Fehlern

Kaltesonne berichtete darüber:

Klimamodelle hinterfragt: Wasserhaushalt schwankte im 20. Jahrhundert weniger stark als erwartet

[3] kaltesonne, 14.04.2016:

Spiegel Online berichtete im Beitrag “Fehler in Klimamodellen: “Dürreprognosen sind wenig vertrauenswürdig” über die Studie und brachte ein Interview mit Eduardo Zorita vom Helmholtz-Zentrum in Geesthacht, einem Ko-Autor der Studie:

[1] Eduardo Zorita: […] Unsere Studie aber zeigt, dass die Klimamodelle Probleme haben, Veränderungen des Niederschlags zu berechnen.

SPIEGEL ONLINE: Das würde den Kern der Klimaprognosen treffen, denn die wichtigsten Prognosen handeln ja von Veränderungen des Niederschlags. Was ist von den Warnungen vor mehr Dürre zu halten?

Zorita: Diese Prognosen sind wenig vertrauenswürdig. Unsere Arbeit zeigt, dass die Ergebnisse der Klimamodelle deutlich abweichen von den Klimadaten zum Niederschlag.

[…]

SPIEGEL ONLINE: Bestätigen die Daten denn, dass sich das Klima bereits verändert hat, wie es die Modelle berechnet haben? Auch beim Niederschlag müsste sich ja spätestens im 20. Jahrhundert der Einfluss des Menschen zeigen.

Zorita: In unseren Daten sieht man im 20. Jahrhundert keine Auffälligkeiten, es war beim Niederschlag keine Besonderheit. Vom neunten bis zum elften Jahrhundert war es ähnlich trocken, und da gab es noch keinen menschengemachten Klimawandel. Auch schwere Dürren wie zuletzt im Westen der USA werden durch Daten aus dem Mittelalter relativiert. Die Niederschlagsmenge scheint zudem stärker zu schwanken als bislang vermutet wurde, auch das zeigen die Daten aus 1200 Jahren.

[3] kaltesonne, 14.04.2016:

Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, an der Ko-Autor David Frank beschäftigt ist, gab die folgende Pressemitteilung zur Publikation heraus:

Klimamodelle hinterfragt: Wasserhaushalt schwankte im 20. Jahrhundert weniger stark als erwartet

Auf der Nordhemisphäre gab es in den letzten 1200 Jahren stärkere Nass- und Trockenzeiten als im 20. Jahrhundert – trotz Klimaerwärmung. Dies belegt eine neue Studie in Nature. Sie hinterfragt die aktuellen Klimamodelle, die bei steigenden Temperaturen größere Schwankungen im Wasserhaushalt für das 20. Jahrhundert zeigen, berichtet das internationale Forscherteam mit Beteiligung der Eidg. Forschungsanstalt WSL.

Dies ist überraschend, denn die gängigen Klimamodelle sagen eigentlich größere Schwankungen des Wasserhaushalts im wärmeren 20. Jahrhundert voraus. Wichtige Daten hierzu fehlten bisher jedoch, da die Niederschlagsmessungen keine 200 Jahre zurückreichen, schreiben die Forschenden in Nature. Die neuen Resultate könnten dabei helfen, die Modelle zur Vorhersage der künftigen Wasserverfügbarkeit zu verbessern.

Nachdem kaltesonne etwas sparsam mit Bildern und zusätzlicher Information ist, anbei etwas Ergänzung um das Problem anschaulicher zu machen.

Niederschlagssimulationen zeigen oft gegenteilige Projektionen

In der Dissertation „West African Monsoon Rainfall in a Warming Climate“ steht es sehr deutlich. Die Simulationen sind so unsicher, dass sie sogar gegenteilige Trends ausweisen:

[7] The Sahel, the semi-arid zone located along the southern margin of the Sahara and inextricably linked to the West African Monsoon, experienced one of the most remarkable decadal variability of monsoon rainfall. Given the historical climate-related calamities in this vulnerable area, a reliable prediction of future Sahel rainfall is essential to adapt to future
climate changes.
However, future Sahel rainfall projections from climate models are highly uncertain, showing even the opposite sign of the trends. Moreover, the 20th century cross-model consensus linking Sahel rainfall to tropical sea-surface temperatures (SSTs) breaks down for the 21 st century.

[Übersetzung von Chris Frey: Die Sahel-Zone, die semi-aride Zone am Südrand der Sahara, untrennbar verbunden mit dem westafrikanischen Monsun, war Schauplatz einer der bemerkenswertesten dekadischen Variationen der monsunalen Regenmenge. Angesichts der historischen klimabezogenen Kalamitäten dieses verwundbaren Gebietes ist eine zuverlässige Vorhersage der Regenmenge im Sahel unabdingbar, um sich an zukünftige Klimaänderungen anpassen zu können. Allerdings sind Projektionen der zukünftigen Regenmenge im Sahel höchst unsicher und zeigen sogar das entgegengesetzte Vorzeichen der Trends. Außerdem bricht der Konsens aller Modelle bzgl. der Regenmenge im Sahel in Verbindung zu tropischen Ozean-Wassertemperaturen aus dem 20 Jahrhundert im 21. Jahrhundert zusammen. Ende Übersetzung]

Wie sich das Problem in den Projektionen äußert, zeigen daraus die folgenden Bilder. Das erste zeigt etwas ältere Simulationen und das nächste ganz moderne. Doch beide bringen nicht nur keine brauchbaren, sondern im Kern desaströse Ergebnisse:

[7]„The uncertainty regarding the future rainfall found in the previous generation of climate models, i.e. the Coupled Model Intercomparison Project (CMIP3) models, still exists even in the new generation of climate models“[7].

[Übersetzung von Chris Frey: Die Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Regenmenge in der vorherigen Generation von Klimamodellen, d. h. der Coupled Model Intercomparison Project (CMIP3)-Modelle, ist sogar immer noch auch in der nächsten Generation der Klimamodelle vorhanden. Ende Übersetzung]

Bild 1 [7] Figure 1.7: The JAS-mean Sahel rainfall anomalies from CMIP3 models. This figure is from Cook 2008 (‘News & Views’ in Nature).

Bild 2 [7] Figure 1.8. a, Same as Figure 1.7 but for CMIP5 models. b, The future (2070-2099) JAS-mean Sahel rainfall anomalies from individual CMIP5 models. The anomalies are the differences from the mean of the historical run (1901-2005).

Da es eine weitere – konsequent und regelmäßig wiederholte – Klimahypothese zerstört: der Sahel würde durch den Klimawandel immer trockener, ein zusätzliches Bild aus der Dissertation. Der Klimawandel führt demnach gerade im Sahel zu mehr Regen (wie es auf EIKE, kaltesonne und donnerunddoria, sowie sogar vom Spiegel schon öfter berichtet wurde). Das gilt natürlich nur, wenn diese ganz neue (auf die Gegend angepasste) Simulation stimmt.

Wer jedoch behauptet, der Sahel würde unter dem Klimawandel leiden (wie der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger [8] „… sonst wird sich die Situation zum Beispiel in der Sahelzone massiv verschlechtern“) belegt damit dass entweder die Simulationen falsch sind (denn die Messwerte zeigen den sich verstärkenden Regen auch) oder / und er keine Ahnung von der dortigen Wirklichkeit hat.

Bild 3 [7] Figure 2.4. Simulated Sahel rainfall (black line) from MIROC-ESM and the linearly predicted Sahel rainfall (blue line) based on a single index defined as the difference between NH extratropical SST and tropical SST [(0°-360°E, 30°-75°N) minus (0°-360°E, 20°S-20°N)].

Solche Information über ungeeignete Klimamodellierungen sind kein Einzelfall und lassen sich in weiteren Dissertationen finden. Die Doktoranden haben einfach noch eine Not, wissenschaftlich darzustellen und die Simulationen mit der Wirklichkeit vergleichen zu müssen. Sie sind aber (noch) nicht bereit, die offensichtlichen Fehler welche sich dabei zeigen ihrer Arbeit zuzuweisen, sondern sagen noch woran es wirklich liegt. Erst wenn der Titel vergeben ist, kommen die Probleme der politisch „richtigen“ Wissenschaft zum tragen womit dann verstärkt die Vorgabe das Ergebnis bestimmt.

Auch der Diplomand der Analyse „Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan-Einzugsgebiet“ musste dies feststellen. In dieser angeblich ebenfalls besonders vom Klimawandel betroffenen Region[10] stimmen die Klima-Modellierergebnisse ebenfalls überhaupt nicht mit den realen Messwerten überein – und weisen vor allem einen geringeren Niederschlag aus, während er in Wirklichkeit zunimmt. Worüber er sich bitterlich beklagt:

[9] Trotz großer Fortschritte in den letzten Jahren und erhöhten Rechenkapazitäten zeigen sich jedoch immer noch zahlreiche Unwägbarkeiten. Ergebnisse verschiedener Modelle weisen oft große Unterschiede und Bandbreiten auf.

…. Detailliertere Erkenntnisse können mit Extremwertanalysen gewonnen werden. Die Auswirkungen von Extremen sind in der Regel von großer Bedeutung. Allerdings zeigen sich bei der Modellierung hier auch die größten, teilweise zu große Unsicherheiten.

…. Vor diesem Hintergrund müssen auch die Ergebnisse der untersuchten Niederschlagsindizes kritisch betrachtet werden. Nimmt man die Ergebnisse der beiden hier untersuchten Klimaprojektionen als Grundlage, so muss die zukünftige Entwicklung der Niederschlagsmengen im Untersuchungsgebiet, sowie deren räumliche und zeitliche Verteilung als sehr unsicher angesehen werden.

Dementsprechend bestehen auch hier teilweise deutliche Unterschiede zwischen den beiden Modellsimulationen. Besonders auffällig sind wiederum die Winterschläge (DJF). Hier steht ein 10-prozentiger Zuwachs für die ECHAM4-MM5/A2 Simulation einem Niederschlagsrückgang von etwa 20 Prozent bei der ECHAM-RegCM3/A1B Simulation gegenüber.

… die simulierten Niederschlagshöhen lagen allerdings zum großen Teil deutlich unter den gemessenen Werten.

Das ist natürlich eine (Er-)Kenntnis welche ganz und gar nicht in das gängige AGW-Bild vom immer bösen Klimawandel passt – dazu noch kurz vor dem Termin zur Unterzeichnung des Klimavertrages. Wohl deshalb findet sich zu der Studie (über die kaltesonne berichtete) in deutschsprachigen Medien keinerlei Hinweis, während sie im angelsächsischen Raum umfangreich publiziert wird.

Lernt die AGW-Klimawissenschaft daraus?

Wohl eher nicht. Der einmal eingeschlagene AGW-Weg darf nicht verlassen werden. Für den deutschen Bürger sind deshalb ganz andere Informationen auszusuchen. Wie fast immer zeigt das Portal der Professoren(-in) und Doktores für sicher AGW-konforme Information den Weg:

[6] klimaretter.info, 09. April 2016: Nasse Wolken heizen Klima auf

Folge: Die Klimaerwärmung könnte stärker ausfallen, als Forscher bisher dachten.

Während inzwischen selbst in AGW-Kreisen schon zaghaft diskutiert wird, ob die vom IPCC angegebene Klimasensitivität nicht doch zu hoch angesetzt wäre (was sich als Erweiterung der unteren Bandbreite im letzten IPCC-Bericht schon andeutet) meldet diese Studie, dass das überhaupt nicht angehen kann. Man hat schließlich bisher kaum gewusst, dass in Wolken auch Eiskristalle enthalten sind, womit alle bisherigen Klimasimulationen mal wieder falsch seien (etwas, das diese Studie wohl richtig erkannt hat).

Die Wissenschaftler melden zwar dass man noch viel darüber forschen muss. Aber vorsichtshalber schon einmal vorab durchgeführte Simulationen zeigen sofort, dass es dank dem neuen? Wissen nur noch viel schlimmer werden kann.

Ergänzt wird es durch die (bekannte) Hiobsbotschaft des Kipp-Punktes:

[6] Die Klimaforschung weist 450 ppm als kritische Schwelle für die Zwei-Grad-Marke aus. Spätestens dann kommen sogenannte Kipp-Elemente ins Spiel, bei deren Auslösung sich die Erderwärmung verselbständigen kann. 

Gut, so sicher ist auch das wieder nicht – aber simulieren kann man es doch. Macht nicht viel Arbeit und etwas Geld war wohl noch übrig. Und vor dem Klimavertrags-Unterschriftstermin muss auch das Unwahrscheinlichste zumindest publiziert werden.

Dass die wirklich Gefahr eher von einer früher als von vielen erwartet kommenden Eiszeit droht[12], weiß bei der Hitzehysterie heutzutage sowieso kaum noch jemand. Das „macht“ die Erde mit eiserner Regelmäßigkeit seit mehreren Millionen Jahren und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie wegen ein paar ppm CO2 (oder Herrn Schellnhubers Vorhersage „Fällt die nächste Eiszeit aus?“) in Zukunft plötzlich darauf verzichtet.

Beim Simulieren kommt irgendwann immer das „Richtige“ heraus

Auch ein weiteres „Wissensportal“ meldet Erstaunliches:

Portal Wissenschaft aktuell, 13.04.2016: Inselstaaten – Vor dem Untergang kommt die Dürre

Neue Studie warnt vor Trockenheit auf zahlreichen kleinen Inseln in Folge des Klimawandels

In den bisherigen globalen Klimamodellen existieren Inseln wie die Osterinseln einfach nicht“, sagt Kristopher Karnauskas von der University of Boulder. Denn Modelle mit einer Auflösung von etwa 200 Kilometern sind zu grob, um nur wenige Quadratkilometer große Inseln berücksichtigen zu können. Darin sehen Karnauskas und seine Kollegen den Grund, dass das Dürrerisiko für Inseln bisher stark unterschätzt wurde. Nun verfeinerten sie die Klimamodelle für insgesamt 80 Inselgruppen in allen Ozeanen der Erde. 73 Prozent dieser Inseln müssten demnach ab Mitte dieses Jahrhunderts mit zunehmender Trockenheit rechnen. Stark betroffen seien die Antillen, die Osterinsel und sogar die Azoren.

Beim Klimawandel lernt man eben nie aus.

Gerade wurde in den vorhergehenden Kapiteln gezeigt, dass die Klimasimulationen zu wenig Niederschlag ausweisen und dafür praktisch nicht brauchbar sind. Zusätzlich galt bisher als „sicher“, dass der Niederschlag durch den Klimawandel zunimmt.

Homepage Deutsche IPCC Koordinierungsstelle, Frage 3.2:

Wie ändert sich der Niederschlag?

Theoretische Grundlagen, Simulationen mit Klimamodellen und empirische Hinweise bestätigen allesamt, dass wärmeres Klima aufgrund des erhöhten Wasserdampfes zu intensiveren Niederschlagsereignissen führt, selbst wenn die jährliche Gesamtniederschlagsmenge leicht abnimmt

Kaum hatte man sich daran „gewöhnt“, verlautet schon das Gegenteil.

Mit Simulationsqualitäten welche nicht einmal die Richtung stabil vorhersagen können wird „ermittelt“, dass ganz genau
73 % an Inseln trockener werden. Dies dazu bei einer Datenlage (zur erforderlichen Kalibrierung jedes Inselchens) die einfach himmelschreiend schlecht – man kann unbesehen sagen, vollkommen ungeeignet – ist (Anm.: persönliche Meinung des Autors aufgrund der Sichtung sehr vieler Datenproxis zu Temperatur, Meerespegeln und teilw. Niederschlag). Dabei ist das Kalibrieren auf kleine Flächen eine aufwendige und langwierige „Verzweiflungstat“ wie es die angezogene Dissertation und die Diplomarbeit beschreiben und nur mit guten lokalen Datenproxis (zur Kalibrierung) wenigstens im Ansatz ohne zu grobe Fehler möglich.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Forscher sich zur Abwechslung einfach spaßeshalber? für eine andere der vielen simulierbaren Trendkurven entschieden haben um auch in der Zeitung publiziert zu werden. Dass es allen bisherigen AGW-Vorhersagen widerspricht, merkt beim AGW aufgrund der vielen sich widersprechenden Meldungen sowieso niemand mehr, so lange dabei nur ein Alarm herauskommt.

Was allerdings vor Klimawandel-Dürre und Untergang* der Inseln kommt und vielleicht sogar eher dessen Grund sein könnte, beschreibt sogar WIKIPEDIA anschaulich

*Dass keine der Inseln zur Zeit wirklich Gefahr läuft unterzugehen wurde in der Analyse [11] gezeigt.

WIKIPEDIA Haiti:

Durch Bodenerosion ist das fruchtbare Land seit der Besiedlung 1492 auf fast 50 % geschrumpft. Der Regenwald war bereits 1990 zu 98 % abgeholzt, was zu Desertifikation führen kann. In der Landreform Anfang des 19. Jahrhunderts erhielten Bauernfamilien je 15 ha Farmland. Die Nachkommen dieser Landerben teilten das Land in immer kleinere Stücke auf. 1971 war das auf eine Bauernfamilie entfallende Land nur noch knapp 1,5 ha groß. Um zu überleben, musste das Land übernutzt werden. Starke Erosion war die Folge und der Boden wurde innerhalb weniger Jahre unfruchtbar. Die Nachkommen machten noch steilere Hänge für die Landwirtschaft nutzbar. Landesweit führte der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen für den eigenen Verbrauch zu sozialer Destabilisierung des Landes.

Die Osterinseln haben dieses wirkliche reale Problem als schlimmes Lehrbeispiel schon hinter sich. Allerdings bereits weit vor dem Klimawandel.

Und was die „gute“ Natur auf Haiti dazu anrichtet, ist auch nicht ohne Auswirkungen

Haiti liegt im Bereich tropischer Wirbelstürme. Der Hurrikan Jeanne richtete im September 2004 erhebliche Schäden in der Gegend um die Stadt Gonaïves an. Dabei kam es in Haiti zu etwa 3000 Todesopfern. Besonders schlimm traf es den Staat im August und September 2008, als vier aufeinanderfolgende tropische Wirbelstürme durch Starkwind und Starkregen Zerstörungen anrichteten. Durch die Auswirkungen von Tropensturm Fay, Hurrikan Gustav, Tropensturm Hanna und Hurrikan Ike wurden in Haiti insgesamt rund 800 Personen getötet.

Geologisch liegt die Insel Hispaniola über der Grenze zwischen Karibischer und Nordamerikanischer Platte. Infolge dieser Verwerfung kommt es zu häufigen seismischen Aktivitäten. In den Jahren 1751, 1842, 1860 und zuletzt 2010 wurde Haiti von schweren Erdbeben getroffen.

Anm.: WIKIPEDIA listet an anderer Stelle die Opfer des Erdbebens von 2010 auf Tahiti mit „… zwischen 220.000 und 500.000 Todesopfern“. Damit ist augenscheinlich, was eine reale Bedrohung darstellt.

Die Gläubiger der Ökokirche kennen jedoch den wirklich Schuldigen für die Übel der Welt und die einzige richtige Abhilfe: Stern, 2011: „Australien will rülpsende Kamele abschlachten“. Wer am CO2-Zertifikatehandel verdient wie z.B. Al Gore wird dem nicht widersprechen.

Fazit

Es zieht sich wie ein dicker roter Faden durch alle vom Autor durchgeführten Recherchen:

Es gibt einfach nichts Unsinnigeres, als die vielen Probleme der Menschheit durch Hinauswerfen von Geld zur CO2-Vermeidung lösen zu wollen. Das ist wie gegen die Flut nicht die Deiche, sondern die Kirchtürme zu erhöhen. Aber je größer ein Unsinn, umso leichter wir er (eine Zeit lang) geglaubt – und (sofern er Geld einbringt, was auch hier der Fall ist) von den „Eliten“ hemmungslos unterstützt.

Wohl keine Erfindung hat der Reputation der Klimawissenschaft mehr geschadet, als die extreme Manie der bedingungs- und bedenkenlosen Klimasimulation.

Fundstellen

[1] SPIEGEL ONLINE, 07.04.2016: Fehler in Klimamodellen: "Dürreprognosen sind wenig vertrauenswürdig"

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-gravierende-maengel-bei-klimamodellen-entdeckt-a-1085814.html

[2] DIE WELT, 29.01.10: Wasserdampf in der Stratosphäre bisher ignoriert

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article6024681/Wasserdampf-in-der-Stratosphaere-bisher-ignoriert.html

[3] kaltesonne, 14.04.2016: Klimamodelle hinterfragt: Wasserhaushalt schwankte im 20. Jahrhundert weniger stark als erwartet

[4] kaltesonne, 8. März 2016: Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand

[5] EIKE, 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahrenhttp://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-verlauf-des-meeresspiegels-im-holozaen-und-seit-2000-jahren/

[6] klimaretter.info, 09. April 2016: Nasse Wolken heizen Klima auf

http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/21007-nasse-wolken-heizen-klima-auf

[7] Berichte zur Erdsystemforschung / Max-Planck-Institut für Meteorologie 175/2015. Jong-yeon Park, Dissertation: West African Monsoon Rainfall in a Warming Climate

[8] EIKE, 17.01.2015: Klimarückblick 2015

[9] Institut für Hydrologie Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 2008, Diplomarbeit: Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan-Einzugsgebiet

[10] EIKE 21.09.2015: Ist der „Arabische Frühling“ wirklich wegen unserem CO2 gescheitert? Eine von Herrn Rahmstorf begrüßte Studie legt es nahe

[11] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-3-die-marshall-inselgruppe-kein-beispiel-fuer-einen-untergang/

[12]

EIKE, 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-verlauf-des-meeresspiegels-im-holozaen-und-seit-2000-jahren/




Kirche und Klimawandel

Bild rechts: Quelle: Evangelische Kirche von Westfalen, Publikation: Klima der Gerechtigkeit Entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke

Wann der „Klimawandel“ in der Kirche begann

Der Klimawandel kam in der Kirche weder von innen heraus noch wurde er „eingegeben“. Die „Erkenntnis“ darüber stammt ausschließlich aus profanen Quellen.

Eine Übersicht, wann und wie er von der Kirche wahrgenommen wurde, findet sich in einem Aufsatz von Pfr. Wilfried Neusel, Fachstelle Theologie, EED:

[10] Nach dem ersten Bericht des Club of Rome gab es Mitte der 70er Jahre schon sehr ernsthafte Bemühungen des Weltkirchenrates, auf die Botschaft von „Grenzen des Wachstums“ zu reagieren, was seinen Niederschlag bei der Vollversammlung des ÖRK 1975 in Nairobi fand. Das Konzept hieß „sustainable society“. 1983 gab es bei der Vollversammlung in Vancouver einen neuen Schub mit der proklamation des konziliaren Prozesses gegenseitiger Verpflichtung für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Im Umfeld der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio erhöhte sich die Zahl kirchlicher Worte signifikant, und so ist es nun im Vorfeld von Kopenhagen.

Der Abschluss findet sich dann in einer Habilitationsschrift [8] von Prof. A. Lienkamp: Klimawandel und Gerechtigkeit, eine Ethik der Nachhaltigkeit in christlicher Perspektive. Daraus zuerst ein Auszug mit der Listung an Belegen des Klimawandels.

Bild 2 [8] Textauszug mit Belegen des anthropogenen Klimawandels aus der Habilitationsschrift des Theologen Prof. A. Lienkamp: Klimawandel und Gerechtigkeit

In einem Vortragsfoliensatz hat Prof. Lienkamp die Belege aus seiner Habilitationsschrift zusammengefasst[7]

Bild 3 [7] Quelle: Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp, Vortragsfolie: Klimawandel und Gerechtigkeit

Bild 4 [7] Quelle: Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp, Vortragsfolie: Klimawandel und Gerechtigkeit

Die kirchliche Wissensbasis

Wer sich nur etwas mit dem Klimawandel und seiner Historie auskennt und nicht zu dessen überzeugten Gläubigen gehört, kann darüber nur den Kopf schütteln. Die kirchlichen „Vordenker“ begründen den anthropogenen Klimawandel vorwiegend auf höchst umstrittene Belege:

— Club of Rome

„Panikmacher mit Angst- und Schreckensszenarien“; "Simulierter Untergang"

— Al Gores Klima-Propagandafilm

Al Gore vergleicht Kampf gegen globale Erwärmung mit dem Kampf gegen Nazis oder islamische Terroristen

— Stern Report [12] (englischer Ökonom und Regierungsberater)

Die Irrtümer des Klimawarners Gauk

— IPCC Syntheseberichte

Anm.: teils umstritten, in dauernder „Anpassung“ begriffen und bei Weitem nicht fehlerfrei

„Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren“ und viele andere Publizierungen

sowie der Darstellung, dass es „allgemeines Wissen“ sei. Nirgends (zumindest der Autor hat keine Fundstelle ausmachen können) wird auch nur im Ansatz der Versuch unternommen, dies zu hinterfragen. Die von den Kirchen darüber in Massen verbreitete Literatur führt als sachliche Begründung des Klimawandels ausschließlich einen Abklatsch der gängigen Mainstream-Literatur in endlosen Widerholungen an wie die folgenden Beispiele zeigen.

[2] Evangelische Kirche von Westfalen: Broschüre: Klima der Gerechtigkeit

Der von Menschen ausgelöste Klimawandel ist bereits unumkehrbar. Er gefährdet die Lebensgrundlagen der Menschheit und das empfindliche Lebensnetz der Erde auf Dauer. Es ist lediglich noch die Frage, ob dieser Wandel durch radikale Änderungen des menschlichen Wirtschaftens und Lebens so verlangsamt und abgemildert werden kann, dass sich die sich abzeichnenden katastrophalen Entwicklungen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf ein erträgliches Maß reduzieren lassen.

[15] Der globale Klimawandel ist bereits Realität. Die Menschen spüren seine Auswirkungen buchstäblich am eigenen Leib: Hitze und Dürre, Stürme und Starkniederschläge, Gletscherrückgang und Überschwemmungen, Ernteausfälle und Ausbreitung von Krankheiten.

Ein Lehrpapier der evangelischen Kirche reduziert es auf einen einzigen Punkt.

[11] Als Christenmenschen und Kirchen wollen wir auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene dafür Sorge tragen, dass das Klima konsequent geschützt wird. Dies bedeutet vor allem eine Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen.

Eine EIKE-Rezension zur Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus ergänzt diese Aussagen:

EIKE „Aber stimmt es auch?

Die globale Erwärmung war eine weitere ungeprüfte Hypothese, genau wie alle anderen auch. Sie stellten niemals die in der wissenschaftlichen Methode fundamentale Frage: „Aber stimmt das auch?“. …. Die beste Anschauung zum Erkennen der schlimmsten Konfusion und der Zurschaustellung größten Unverständnisses, zu denen es durch die Akzeptanz der Spekulation als Tatsache gekommen war, ist die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus. Es ist ein Paper, dass bereits im ersten Semester an Hochschulen durchfallen sollte. Es fehlen darin Beweise, es fehlen Erklärungen der Mechanismen, es fehlt Objektivität, und es ignoriert Entwicklung und Fortschritt als Teil der natürlichen menschlichen Evolution. Traurigerweise wurde es von sich todsicher gerierenden Propheten, von Medien, Akademikern und Lehrern hochgelobt, welche die Forderung der Gesellschaft nach Sicherheit repräsentieren und sicherstellen.

Warum ist der Klimawandel ein Thema der Kirche geworden

Zur Begründung als christliche Offenbarung muss ein gesellschaftliches Thema als „ein Zeichen der Zeit“ festgestellt werden. Dies erfolgt mittels dem „discretio spirituum“ (Unterscheidung der Geister) einer normativen Überprüfung von göttlicher Begnadung. Die Bischöfe sind sich sicher, dass der Klimawandel dem discretio spirituum genügt und damit ein Zeichen der Zeit sei, welches den Glauben an Gott als Schöpfer und Eröser nicht unberührt lässt (Text Bild 5).

Bild 5 [8] Textauszug Habilitationsschrift von von Prof. A. Lienkamp: Klimawandel und Gerechtigkeit

Hintergrund dafür ist die Entscheidung der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der deutschen Bischöfe:

[15] Und gerade zur „Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“ (Gaudium et Spes 4). Als umfassende Herausforderung für Schöpfungsverantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität mit den Armen, Schwachen und Benachteiligten ist der Klimawandel ein solches Zeichen der Zeit, das den Glauben an Gott als Schöpfer und Erlöser nicht unberührt lässt.

Womit das Wesentliche bereits gesagt ist.

Die Kirche – und dabei darf man beide Konfessionen einschließen – reflektieren aufgrund einer eigenen – als göttlich inspiriert betrachteten Entscheidung – bedingungslos und leider auch vollkommen kritiklos die gängige, öffentliche „wissenschaftliche“ Mainstream-Meinung. Sie sind überzeugt, damit fundamental richtig zu liegen. Wer hofft, in der Kirche irgendwo eine über den Mainstream hinaus reichende sachliche Analyse zum anthopogenen Klimawandel zu finden wird enttäuscht. Denn es wird gar keine Notwendigkeit dazu gesehen.

Was der Club of Rome, AL Gore und IPCC – explizit eingeschlossen das von Kirchentheologen extra gelobte PIK* – sagen, wird als Wahrheit angenommen. Dass es innerhalb der Klimawissenschaft selbst dazu Kritik gibt, wird von der Kirche ignoriert.

*An der maßgeblichen Entscheidung der Bischöfe [15] waren nicht zufällig Prof. Schellnhuber und Prof.Rahmstorf vom PIK ratgebend beteiligt, an weiteren hat Prof. Edenhofer (ebenfalls PIK) mitgewirkt.

Damit setzt sich geradlienig fort, woran sich die Kirche mit Paulus beginnend und seit dem Erlangen der Macht als Staatskirche konsequent einschließlich dem Dritten Reich orientiert: Die Meinung der Macht wird Meinung der Kirche, wie es Karlheinz Deschner in seinem Buch „Mit Gott und dem Führer“ auf den Punkt beschreibt:

[13] … die spektakulären Erfolge Hitlers zu Beginn der dreißiger Jahre, konnte für das stets opportunistische Papsttum, das durch Anpassung an die Stärksten lebt und überlebt, die Entscheidung nicht anders ausfallen, als sie ausfiel. Nichts betet der Vatikan mehr an als den Erfolg.

Klimawandel und Bibel

Die Verkündung des anthropogene Klimawandels als „Zeichen der Zeit“ verlangt eine dogmatische Belegung. Diese reicht von einfachen Darstellungen:

[14] Dieser Herausforderung müssen wir aktiv begegnen. Als diejenigen, denen die Schöpfung als Leihgabe von Gott anvertraut worden ist, tragen wir Menschen Verantwortung für sie. Als Christen glauben wir, dass Gott die Erde erschaffen hat, wie es die biblische Schöpfungserzählung überliefert: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“. Uns Menschen hat er den Auftrag gegeben, den Garten Eden zu bebauen und zu behüten. Mit der Einladung, ihre Ressourcen zu nutzen, hat Gott uns zugleich in die Pflicht genommen, die Schöpfung zu schonen und zu bewahren.

Auch das Klima ist „ein Gut, das geschützt werden muss“, wie es im Kompendium der Soziallehre der Kirche heißt.

Zu tiefer gehenden Auslegungen biblischer Fundstellen:

[11] 5. Theologische Orientierung Leitgedanke:

Die Aufgaben, vor die der Klimawandel Regierungen, Gesellschaften, Familien und jeden einzelnen Menschen stellt, sind gewaltig. Um sie zu bewältigen, brauchen wir Zuversicht und Beistand. Gott, der Schöpfer und Erhalter des Lebens, hat im Noahbund sein gnädiges und lebenserhaltendes Ja zu seiner Schöpfung auch angesichts von Sünde und Bosheit der Menschen bekräftigt (Gen 8,21 f. u. 9,817).

5.1 „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen“ (Ps 24,1) – dieses Psalmwort bekennt, dass Gott der Schöpfer allen Lebens ist.

Auch für das Christentum ist diese Überlieferung von der „Sintflut“ im Blick auf das Verhältnis des Menschen zur Natur grundlegend. Zentral ist hier die Zusage, mit der Gott sich für die Verlässlichkeit und den Bestand der Lebensrhythmen verbürgt und verspricht, die Erde nicht mehr zu zerstören:

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (Gen 8,22). Die Flut hat zwar nichts daran ändern können, dass „das Trachten des menschlichen Herzens … böse von Jugend auf“ ist (Gen 8,21).

Wobei die „große Transformation“, begründet mit einer modernisierten Befreiungstheologie ebenfalls enthalten ist:

[11] Wir bekennen, dass wir mit dem in den Industriestaaten vorherrschenden Lebensstil und einem allein auf Wachstum setzenden Wirtschaftssystem dieser Verantwortung gegenüber Gottes Schöpfung nicht gerecht geworden sind. Unser Lebensstil und unsere Wirtschaftsweise tragen dazu bei, dass die Ressourcen der Schöpfung in unverantwortlicher Weise ausgebeutet und Menschen ihrer Lebensgrundlagen und ihrer Lebenschancen beraubt werden. Damit machen wir uns schuldig vor Gott, seiner Schöpfung und unseren Mitmenschen. Der erste Schritt zur Umkehr muss deshalb sein, dass wir uns unser Versagen eingestehen und es nicht länger leugnen, schönreden oder die Probleme auf Nebenschauplätze verschieben.

Was Gottes Wille ist und welches die Heilszusagen und Gebote sind, sei zu prüfen

Vielleicht findet ein Bischof(-Sprecher) in den Blog und erklärt, wie die folgende Zitierung umzusetzen sei und wie diese Bibelstelle überhaupt auf den Klimawandel anwendbar ist. Erschreckend ist die Wortwahl „radikale Neuausrichtung auf Gottes Heilszusagen und Gebote“. Solche Sätze liest man aktuell öfter mit den damit einhergehenden Taten – verbunden mit einer Erklärung: Das sei keinesfalls Religion, sondern fehlgeleitete Menschen.

[11]»Umkehr« meint hier nicht die Umkehr zu vergangenen vermeintlich besseren Zeiten, sondern im biblischen Sinne die radikale Neuausrichtung auf Gottes Heilszusagen und Gebote. Es geht um Erneuerung des Denkens und Handelns durch den Glauben an das Evangelium Jesu Christi. »Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, was Gottes Wille ist« (Röm 12,2).

Armut wird auch Europa retten

Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien

Wohl wenigen der brav Kirchensteuer zahlenden Bürger werden die befreiungstheologischen Aussagen und Ziele bekannt sein, welch zur Lösung des Klimawandelproblems inzwischen seitens der Kirche vertreten werden. Neben dem, dass Herr Prof. Edenhofer vom PIK[4] als Vertreter der „großen Transformation“ aktiv als Berater der Kirche zum Klimawandel beteiligt ist, auch Fundamentalisten in der Kirche wie H. P. Gensichen, immerhin Gründungskurator der Deutschen Bundesstiftung Umwelt schwärmen davon und arbeitet an einer Befreiungstheologie für den (zu reichen) Norden der Welt. In dieser geht es nicht mehr um die Befreiung des Südens aus der (südlichen) Armut, sondern um den Abschied des Nordens daraus in den „Reichtum“ durch südliche Armut.

[15] Hans-Peter Gensichen, Armut wird uns retten:

These 5 (Arme leben zukunftsfähig): Die Seligkeit der Armen und Randexistenzen – ArmSeligkeit – holt die Zukunft des Reiches Gottes in die gesellschaftliche Gegenwart. Das gegenwärtige Leben der Armen ist zukunftsfähig und zukunftsträchtig.

These 10 (Ein gemeinsamer Wohlstand): Südliche Theorie der Befreiung aus der Armut und Nördliche Theorie der Befreiung zur Armut und aus dem Reichtum heraus sind verwandt, allerdings über Kreuz. Eine akzeptierte und gestaltete Süd-Nord-Annäherung der Entwicklungsniveaus drückt diese Verwandtschaft aus: Eine dortige Befreiung aus der Armut und eine hiesige Befreiung in die Armut haben ein gemeinsames Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien.

Kritik der theologischen Begründung

Bei der Sichtung der vielen als Begründung des „von Gott nicht gewünschten“ Klimawandels zitierten Bibelzitate und –Exegesen ergibt sich eine wesentliche Fragestellung:

Was „wusste“ Gott damals schon vom Klimawandel? Hat er dazu wirklich etwas hinterlegt, oder handelt es sich um „modernisierte“ theologische Interpretation?

Die aktuelle kirchliche Exegese geht davon aus, dass Gott den Menschen die Erde in einem unveränderbaren Idealzustand „übergab“ und versprochen hat, daran nichts mehr zu verändern. Der grundsätzlich böse Mensch beutet die Ressourcen aus und lädt damit eine solche Schuld auf sich, dass Gott den Klimawandel als neue Strafe über die Menscheit brachte. Nur durch „Leuterung“ kann die Menschheit diesem Klimaschicksal entgehen.

[15] Für den christlichen Glauben ist der konsequente und engagierte Einsatz für den Klimaschutz nicht eine Nebensache, sondern eine Bewährungsprobe seiner Kraft zu befreiender Hoffnung, schöpferischer Innovation und unbeugsamer Gerechtigkeit

Vergessen ist, dass dieGenesis zuvor anders interpretiert wurde. Warum waren die Rodungen ganz Europas durch christliche Klöster kein Frevel? Warum ist das Schürfen nach Kohle und Fördern von Erdöl unchristlich und das nach Gold und Silber nicht? Warum wird das in Südamerika der Erde (und Indianern) geraubte Edelmetall tonnenweise in den Kirchen zur Schau gestellt und gilt als christlich?

Genesis 1 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt!

und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!

Gängiges Wissen über Klima und Kontinentalverschiebung ist den Kardinälen unbekannt

[10] [15] Dass das Leben auf der Erde immer wieder durch Naturkatastrophen bedroht wird, gehört zu den grundlegenden Erfahrungen der Menschheit, die in den Überlieferungen verschiedener Religionen von der „großen Flut“ ihre Verarbeitung gefunden haben. Die Rede von „sintflutartigem Regen“ und von der rettenden Arche sind Bilder, die in das Menschheitsgedächtnis eingegangen sind. Auch für das Christentum ist diese Überlieferung von der „Sintflut“ im Blick auf das Verhältnis des Menschen zur Natur grundlegend. Zentral ist hier die Zusage, mit der Gott sich für die Verlässlichkeit und den Bestand der Lebensrhythmen verbürgt und verspricht, die Erde nicht mehr zu zerstören:

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (Gen 8,22).

Diese Kern-Auslegung könnte genau so gut aus der Scholastik des tiefsten Mittelalters stammen (was sie wohl auch ist). Sie ignoriert und negiert vollkommen unser Wissen über klimahistorische Vorgänge und deren physikalische Ursachen. Zyklische Eiszeiten darf es danach nicht geben und Kontinentalverschiebung gibt es danach auch heute noch nicht. Warum? Es steht nicht in der Bibel.

Einem südafrikanischen Präsidenten wurde einst vorgeworfen, er glaube immer noch die Erde ist und bleibe eine Scheibe. Unsere beamteten und pensionsberechtigten Bischöfe sind in ihrem Glauben nicht weit weg davon. Schwer vorstellbar, dass sie während ihrer Schulzeit nie etwas darüber erfahren haben – oder vermitteln katholische Schulen diesen Stoff nicht?

Warum die Pegeländerung seit der letzten Eiszeit von ca. 140 m „göttlich stabil“ gegenüber der aktuellen von ganzen 25 cm* sein soll welche nun „die Zukunft der Menschheit zerstört“ und damit biblisch begründeter menschlicher Bosheit geschuldet sei entzieht sich jeglicher (nicht theologischer) Logik.

*„Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren“

Für einen leidlich humanistisch Gebildeten sind sie damit schwer erträglich und glaubhaft auf keinen Fall.

Andere Aussagen sind einfach nur „erbauliche“ Geschichten:

[10] Unser Leben ist endlich und die Güter der Erde sind begrenzt. Deshalb müssen wir sorgsam mit ihnen umgehen. Gott fordert uns heraus, uns auf unsere Grenzen zu besinnen. Daran erinnern uns biblische Traditionen, wie z. B. der von Gott geschaffene Ruhetag, der eine heilsame Unterbrechung des Arbeitslebens darstellt, oder auch die Tradition des Erlassjahres, das Besitzverhältnisse in regelmäßigen Abständen neu ordnet und sowohl extremem Reichtum als auch extremer Armut Grenzen setzt.

Niemand wird bestreiten dass man die Erde nicht bewusst zerstören darf. Wo Gott jedoch konkret die Grenze der Ausbeutung von Erdengütern gesetzt hat, dürfte selbst der Kirche aktuell ein Rätsel sein. Eine Befreiungstheologie welche dazu vereinfacht aktuelle Armutsländer als Ziel-Maßstab angibt erscheint zu menschlich beeinflußt und läßt keinen göttlichen Gedanken sondern Hilflosigkeit bei der Bewertung erkennen.

Bezüglich der Wirksamkeit der gelisteten krichlichen Traditionen (und wie sie auch von der Kirche selbst eingehalten werden) kann man geteilter Meinung sein. Als Belege sind sie jedoch kaum geeignet.

Ist die Kirche damit zukunftsweisend

Geschichte wiederholt sich – und die Kirche auch

Trotz der Kürze der Sichtung was bei der Masse an Information natürlich auch zu Fehlinterpretationen führen kann, viel dem Autor auf:

— Der Klimawandel wurde von der Kirche nicht aufgrund göttlicher Eingebung erkannt, sondern weil weltliche Institutionen darüber berichten.

— Wenn eine Thema genügend offensiv in der Gesellschaft wahrgenommen bzw. publiziert wird und die Eliten beeinflusst, prüft die Kirche ob es „den Glauben an Gott und dn Schöpfer nicht unberührt lässt“. Ist dies der Fall – wie beim Klimawandel festgestellt – bekommt es für die Kirche einen göttlichen Charakter.

Einen göttlichen Funken kann der Autor an dieser Vorgehensweise nicht erkennen. Hinterher ist jeder klüger (und kennt die Lottozahlen). Ein bisschen mehr würde er vom direkten Draht zu Gott schon erwarten.

Ist das Bisherige etwas zynisch betrachtet, so ist das Nächste ein Vorwurf:

Das Wissen über den Klimawandel wird nicht eigenständig gesammelt, geschweige sortiert und bewertet. Die Bischofskonferenz und inzwischen sogar der Papst übernehmen ihre Orientierung im Wesentlichen vom deuschen PIK – einer Institution, welche nicht dazu gegründet wurde, den Klimawandel selbst zu erforschen, sondern dessen Auswirkungen. Und sich damit ausschließlich finanziert, in dem solche festgestellt werden.

Hinweis: Interessierte finden in dem umfassenden Artikel „Die Klimamacher“ Detaillierung und Hintergrundinformation. Eine auch nur im Ansatz entsprechend kritische Betrachtung würde man sich von einer Kirche wünschen.

Sie wiederholt damit den gleichen Zirkelschluss wie bei der „göttlichen Sanktionierung“ der Sklaverei und im Mittelalter mit der über viele Jahrhunderte dauernden Hexenverfolgung: „Gefragt“ wurden ausschließlich die von der Entdeckung der Hexen profitierenden Hexenjäger („gefunden“ wurden sie von der Kirche, auf Anordnung der Kirche jedoch von der Obrigkeit verurteilt und gerichtet, da die Kirche zwar foltern lassen, aber kein Blut vergießen durfte). Jede „entdeckte“ Hexe belegte die gängige und von der Kirche zum Glaubensinhalt erhobene Theorie. Erst nicht-Fachleuten gelang es (als es möglich wurde, dies zu überleben) die Fehler in der biblisch begründeten „Hexentheorie“ aufzudecken.

Und verblüffend ändert sie sobald es dem Mainstream entspricht ihr „göttlich inspirierts“ Wissen verbunden mit dem Anspruch dass die Gegenseite „nicht intelligent“ sein kann. Eine inzwischen gängige „Beschwörungsformel“ zur Festlegung der alleine richtigen Meinung. Denn auch Claudia Roth hat in einer Talkshow (die der Autor persönlich gesehen hat) behauptet: „wer am Klimawandel zweifelt kann nicht intelligent sein“. Der intelligente Moderator hat nicht widersprochen – der Autor macht es.

Kirche und Atomenergie

www.katholisches-info, 01.08.2007: Katholische Kirche: Ja zur Atomenergie, nein zu Atomwaffen

…Beim Angelusgebet am Sonntag hatte Papst Benedikt XVI. nicht nur die Hoffnung auf eine baldige Beseitigung der Atomwaffen geäußert, sondern auch auf die Vorteile der friedlichen Nutzung der Nukleartechnologie hingewiesen. Anlass für seine Äußerungen war der 50. Gründungstag der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), diese überwacht weltweit die friedliche Nutzung von Kernkraft und fördert ihre zivile Verwendung. Der Heilige Stuhl war 1957 Gründungsmitglied der IAEA und hat seither einen Gesandten beim Sitz der Behörde in Wien. Benedikt XVI. zeigte sich seit den Anfängen des Pontifikates für die Atomfrage „empfänglich“, sagt Kardinal Martino.

Papst Johannes Paul II. hatte 1996 anerkannt, dass die Evolutionstheorie offensichtlich deutlich mehr sei als eine lediglich spekulative Hypothese. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat die Evolutionstheorie 2005 erneut attackiert. Sie sei „Ideologie statt Wissenschaft“; er attestierte ihr ein „Aufgeben und Abdanken der menschlichen Intelligenz“.

Der moderne Prophet weiß dass die Welt ihn braucht – und verhält sich schon einmal entsprechend narzisstisch

Dieses „Entdecken“ ist auch beim Klimawandel äußerst lukrativ. Es gibt unendlich viel Ehre, Titel und bestimmt auch etwas „Kleingeld“ oben drauf. Schön beschrieben wird dies am Beispiel von Herrn Schellnhuber in einer Buchsbesprechung von Dr. Wolfgang Thüne:

Dr. Wolfgang Thüne: „Hellseher, Hexenmeister, Klimaflüsterer!“

… exzellenter Chaosphysiker, als „intellektuelle Waffe“, als PIK-Direktor, als Kanzlerin Berater und atheistischer Papstberater, Commander des British Empire, Propagandist des 2-Grad-Ziels und Erfinder der ominösen „Kipp-Punkte“. Er ist Apokalyptiker und Zeitgeistverstärker. Nur er besitze die einzigartige Weisheit, die „Selbstverbrennung“ des Planeten durch das „Giftgas“ CO2 zu erkennen und zu verhindern.

Auch hat ein moderner Prophet heute selbstverständlich keine Zeit mehr, einfach mal zwischendurch „verplemperte“ 40 Tage in die Wüste zu gehen und um Erleuchtung zu bitten. Moderne Computer spucken ihre Simulationen so schnell aus, dass alleine das Verkünden der immer neuen Ergebnisse ein dauerndes „um die Welt jetten“ erfordert. Und den Teufel trifft man dann auf seinen Vorträgen als unbotmäßige Fragensteller in Form emeritierter Professoren, welche sich im Pensionsalter endlich trauen ihr Wissen öffentlich kritisch anzuwenden. Für einen wahren Propheten einfach eine Ungeheuerlichkeit (dass der Veranstalter das nicht verhindern konnte).

Im Alten Testament reichte als Lösung noch das Verfluchen. Heutzutage muss man das „runterschlucken“ – und wäre bestimmt seelisch längst vollkommen angeknackst, wenn nicht bedingungslose Anhänger wie Klimaretter.Info einen immer wieder neu aufrichten würden.

Klimaretter.Info: Münchner Klimaherbst 2015

Hans Joachim Schellnhuber, einer der einflussreichsten Klimaforscher weltweit

… Dort habe ihm eine Phalanx "älterer Herren", die sich allesamt als Klimaskeptiker entpuppten, gegenüber gesessen, die ihn mit völlig unhaltbaren, längst widerlegten Thesen konfrontiert habe. Zeitverschwendung für jemand wie Schellnhuber, der zwecks Weltrettung von Termin zu Termin, von Auftritt zu Auftritt jettet. Der Ärger über die unbotmäßigen Fragensteller war dem Wissenschaftler auch heute noch anzumerken.

An diesem Abend freilich sprach er zu einem Publikum, das ihm förmlich an den Lippen hing.

Dass Herr Prof. Schellnhuber eher zu den strittigen Personen in der noch nicht ganz den Fördergeldern verfallenen Klimawissenschaft gehört, wird dabei verschwiegen TRAILER zu "10 unbequeme Wahrheiten über H J Schellnhuber", schließlich haben auch einige diesen Blog betreibende Personen ebenfalls davon abhängige bzw. profitierende Arbeitsplätze.

„Kleine Leute“ haben dagegen keine Change Gehör zu finden, wie es Herr Frey bei EIKE aus persönlicher Erfahrung in einem Beitrag beschrieben hat „Energiewende – und ev. Kirche vor Ort“.

Doch wirklich Recht haben dann oft Außenseiter

Und nicht die in der Geschichte oft (meistens) dem Mainstream hinterher laufende Kirche. Leider ist es damit inzwischen so weit gekommen, dass eine wirkliche Diskussion innerhalb der „Klimazunft“ nicht mehr stattfindet. Die Kirche kann aufgrund des von ihr ausgesprochenen Klimawandel-Dogmas ebenfalls nichts mehr zu einer inhaltlichen Diskussion oder Reflexion beitragen.

Ein Aufbrechen solcher Strukturen und Denkweisen kann dann nur noch von außen kommen. Kritische Wissenschaft alleine reicht dazu nicht, parallel müssen immer auch politische Strukturen dafür „aufnahmefähig“ sein und als Sprachrohr dienen.

Und das bahnt sich inzwischen an „Die AfD und der Klimaschutz“. Wie oft in der Geschichte kommt es von der Seite „des Teufels“. Die richtige – „göttliche“ – ist aktuell ja von der allwissenden Kirche besetzt. Was passiert, wenn sich diese – heute noch „Außenseiterrmeinung“ – doch durchsetzt und damit ein neues „Zeichen der Zeit“ wird?

Es wird interessant werden, das zu verfolgen und die belegenden Bibelstellen dann nachzulesen.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Wir hatten dieses Thema verschiedentlich schon früher behandelt, z.B. :

(1)  http://tinyurl.com/q9zfvmd  (==> PDF-Anhang w.u.)

(2)  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/misereor-die-zweifelhafte-leuchte-des-herrn/

=====================================================

Quellen

[1] Die entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke: Klima der Gerechtigkeit

http://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/positionen/

[2] Evangelische Kirche von Westfalen: Broschüre: Klima der Gerechtigkeit Entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen,
Entwicklungsdienste und Missionswerke

[3] DER TAGESSPIEGEL, 24.06.2015: Die Katholische Kirche und das Klima Welches Geheimnis sich in der Enzyklika des Papstes verbirgt

http://www.tagesspiegel.de/politik/die-katholische-kirche-und-das-klima-welches-geheimnis-sich-in-der-enzyklika-des-papstes-verbirgt/11959794.html

[4] EIKE 02.02.2015: Auf dem Weg zur grünen Ökumene – Die katholische Kirche und der „Klimaschutz“

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/auf-dem-weg-zur-gruenen-oekumene-die-katholische-kirche-und-der-klimaschutz/

[5] Wilfried Neusel, Fachstelle Theologie des EED, 1.9.2009 Warum setzen sich die Kirchen für Klimagerechtigkeit ein?

[6] Bischof Wolfgang Huber, Appell des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland: Es ist nicht zu spät für eine Antwort auf den Klimawandel

[7] Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp, Mitglied der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Magdeburg, 1. Juni 2010, Vortragsfolie: Klimawandel und Gerechtigkeit

[8] Lienkamp, Andreas, Habilitationsschrift Paderborn ; München [u.a.], 2009: Klimawandel und Gerechtigkeit, eine Ethik der Nachhaltigkeit in christlicher Perspektive

[9] Ein Appell des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber: Es ist nicht zu spät

für eine Antwort auf den Klimawandel

[10] Aufsatz von Pfr. Wilfried Neusel, Fachstelle Theologie, EED, auf der Tagung der Klimplattform, Villigst, 2009: Warum setzen sich die Kirchen für Klimagerechtigkeit ein?

[11] Deutschen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e.V. (DEAE), Frankfurt 2010. Dr. Hubert Meisinger, Studienbrief 9: Schöpfungstheologie Klimawandel – als ethische und theologische Herausforderung

[12] Sogenannte „Stern-Studie“ des britischen Ökonomen Sir Nicholas Stern aus dem Jahre 2006. Ein höchst umstrittener, alarmistischer Report als Auftragsarbeit eines Beamten für die Englische Regierung mit einem reinen politischen Programm. Rezension zu finden bei: Dirk Maxeiner

[13] Karlhein Deschner, Buch: Mit Gott und dem Führer

[14] Die deutschen Bischöfe Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen Kommission Weltkirche

Nr. 29, September 2006, Mit einem Geleitwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz: Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit Ein Expertentext zur Herausforderung des globalen Klimawandels.

[15] Publik Forum Edition, Oberursel 2009. Hans-Peter Gensichen: Armut wird uns retten Geteilter Wohlstand in einer Gesellschaft des Weniger

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Nordkorea unterschreibt den neuen Welt-Klimavertrag

Der große Unterschied dürfte nur sein, dass Deutschland mit seiner Unterschrift einer der ganz großen Zahlmeister des Klimafonds wird, während Nordkorea bei aller Begeisterung, den Westen durchgängig als reines Teufelspack anzusehen und auch so zu behandeln erkannt hat dass es wohl so schnell keine bessere und sicherere Möglichkeit mehr geben wird als die von diesem Teufelspack durch die Unterschrift über den Klima-Hilfsfond Geld fordern zu können.

Denn wie in praktisch allen despotischen Staaten (Bsp. ehemalige kommunistische Länder und aktuell Simbabwe) wurde als erstes die Landwirtschaft vollkommen ruiniert und Hunger ein Alltagsthema[2]. Und nachdem es Simbabwe[5] und die kleinen Inselstaaten[4][7] vormachen wie man den Klimafonds für sich anzapft ist wohl auch Nordkorea „einsichtig“ geworden. Dafür will es seinen CO2-Ausstoß gegenüber dem Niveau von 1990 um 37,4% reduzieren (was das Volk dort ganz bestimmt „begrüßen“ wird).

Es würde nicht wundern, wenn Nordkoreas Führungsriege für diese Reduzierung später einige zusätzliche „Leckerli“ z.B. in Form von CO2-Zertifikate-Geldtransfers bekommen. Deutschland bietet sich dafür an, denn es stößt anstelle weniger ja immer mehr von dieser zum Gift erklärten Pflanzennahrung aus. Und die Melediven bekommen dafür ja auch von Deutschland schon extra Unterstützung[6].

Fundstellen

[1] Climate Home, Published on 13/04/2016: North Korea set to sign Paris climate deal http://www.climatechangenews.com/2016/04/13/north-korea-set-to-sign-paris-climate-deal/

[2] Climate Home, Published on 19/12/2011: Is climate change the real ticking time bomb in North Korea?

http://www.climatechangenews.com/2011/12/19/is-climate-change-the-real-ticking-time-bomb-in-north-korea/

[3] Klimaretter.Info, 14. April 2016: Nordkorea will Paris-Vertrag unterschreiben

http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/21042-nordkorea-will-paris-vertrag-unterschreiben

[4] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

[5] kaltesonne, 3. März 2016: Simbabwes Diktator beantragt 1,5 Milliarden Dollar an UNO-Klimaschutzgeldern – und lässt sich gleichzeitig seine Geburtstagsparty mit 800.000 Dollar sponsorn

[6] EIKE, 17.09.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 1 Die Malediven

[7] www.klimaretter.info/…/20912-marshall-inseln-ratifizieren-klimavertrag

23.03.2016 – Die Marshall-Inseln haben als drittes Land der Welt das Klimaabkommen ratifiziert, das vergangenen Dezember in Paris beschlossen worden 

www.klimaretter.info/politik/…/20988-malediven-ratifizieren-klimavertr

06.04.2016 – Das Parlament der Malediven hat Medienberichten zufolge das Pariser Klimaabkommen ratifiziert, das im Dezember von der Weltgemeinschaft …




Kippende Drehachse: Eisschmelze lässt Erde taumeln – Jeden Tag eine neue „Klimasau“ durchs Dorf getrieben

Warum die Erde nicht mehr ganz rund dreht

[2] Die Erderwärmung lässt das Eis von Gletschern schmelzen. Das verändert die Verteilung der Masse auf der Erde. Das wiederum hat Einfluss auf die Polarachse, um die sich der Planet dreht: Sie und der Nordpol verschieben sich. Das wiederum bedeutet, dass die Erde aus dem Gleichgewicht gerät und zu taumeln beginnt. Das geht aus einer in der Zeitschrift "Science Advances" hervor.

"Die jüngste Abweichung von der Richtung des 20. Jahrhunderts ist sehr dramatisch", sagte der führende Autor der Untersuchung, Surendra Adhikari.

Wissenschaftler halten diese Änderung für harmlos. Jonathan Overpeck, Professor für Geowissenschaften an der Universität von Arizona, sagte jedoch, durch die Studie werde hervorgehoben, "wie real und hochgradig groß der Einfluss von Menschen ist, den sie auf den Planeten haben".

Wie hat sich die Erde vor dem (anthropogenen) Klimawandel gedreht

Leider bleiben die fleissig Klimaalarm produzierenden Forscher und unsere Medien die Antwort zur Frage schuldig, warum die Erde dann während der Eiszeiten vor 20.000 Jahren nicht durch das damals um viele Dimensionen größere Eis-Ungleichgewicht ganz „vertaumelt“ ist, wenn das aktuelle bereits „dramatisch“ sein soll.

Das Bild zeigt die damaligen Dimensionen (aktuell befindet sich die Erde im Bild bei „0“ Eisvolumen) und vor allem die Ungleichheit zwischen dem Verlauf der Eisvolumen zwischen der Nord- und Südhemisphere.

Bild [3] Verlauf der Erd-Eisvoluminas während der letzten Eiszei bis heute

Die Wissenschaftler muss man selbstverständlich loben. Schließlich zeigt deren Studie wie genau man heute dank Satelliten anscheinend messen kann. Auch dass schon wieder eine neue kleine Korrelation zwischen irgend etwas entdeckt wurde was zu neuen Vermutungen Anlass geben kann: „Doch die Wirkung der Eisschmelze bestimmt offenbar die Hauptrichtung der kreisenden Polwanderung“[1] hätte man vorher nie geahnt. Es ist eben einer der wichtigen, unendlich vielen klitzekleinen Meilensteine moderner Klimawissenschaft. Und so etwas ist dem Bürger natürlich sofort mitzuteilen.

Eine Verschwörungstheorie lässt jedoch auch vermuten:

Unsere „Leitmedien“ haben von der Regierung die Aufforderung bekommen, Frau Umweltministerin Dr. Hendricks medial zu unterstützen – denn Ihre Unterschrift zum Klimavertrag naht.

Die horrenten Ausgaben Deutschlands an Dritte-Welt Potentaten für alleine vom Klimawandel am sonst sicheren Reichtum und paradiesischen Zuständen gehinderte Entwicklungsländer (Klimahilfsfond) müssen dem Volk schließlich vermittelt werden. Wenn dem Bürger bei schlappen 100 Milliarden US$ jährlich vor den Augen taumelt, hilft nur die Information dass es der Erde dabei doch genau so geht. Dafür können Journalisten schon einmal beide investigativen Augen voll zudrücken. Der Abonnentenschwund lässt sich sowieso nicht aufhalten.

Quellen

[1] DER SPIEGEL auf facebook, 08.04.2016: Kippende Drehachse;Eisschmelze lässt Ede taumeln

https://de-de.facebook.com/DerSpiegel/posts/1025710840847234

[2] DIE WELT 09.04.16: Warum die Erde nicht mehr ganz rund dreht

http://www.welt.de/wissenschaft/article154164518/Warum-die-Erde-nicht-mehr-ganz-rund-dreht.html

[3] GeoForschungsZentrum Potsdam,Scientific, Technical Report STR 07/05, Ingo Sasgen et al.: Glacial-isostatic adju stment and sea-level change near Berkner Island, A ntarctica




Gratis-Strom für alle: Warum kommt diese Erfindung erst jetzt? oder Generation Ökokuli

Bild rechts: Energiefahrrad „Free Electric“. Screenshot aus einem Werbefilm der Organisation Billions in Change

Was hat es mit diesem Gratis-Strom für alle auf sich?

Chip als technikaffine Zeitschrift beschreibt es wie folgt:

Die Strompreise steigen permanent – da kommt eine Erfindung wie diese genau richtig: Ein neu entwickeltes Fahrrad soll in nur einer Stunde so viel Energie erzeugen, dass sich damit ein einfacher Haushalt 24 Stunden betreiben lässt. Die Produktion startet noch in diesem Jahr.
Es klingt fast wie ein (Öko)Traum: Man schwingt sich eine Stunde aufs Fahrrad, verbessert die eigene Fitness, und produziert dabei genügend Strom, um damit den ganzen Haushalt betreiben zu können. Mit dem Bike “Free Electric” der Organisation Billions in Change soll genau das möglich sein. Die Idee dazu ist nicht neu, denn entsprechende Fahrräder sind seit Jahren auf dem Markt. Dennoch gibt es einen großen Unterschied: Die bisherigen Lösungen produzieren genügend Strom, um maximal eine Super-Öko-Energiespar-LED auf Sparflamme anzutreiben. Laut Manoj Bhargava, der hinter Billions in Change steht, soll sein Fahrrad in einer Stunde ausreichend Power für 24 Stunden Strom generieren. Ans Fahrrad angeschlossen ist ein Turbinengenerator, der eine Batterie speist.

Die ersten Geräte sollen im indischen Bundesstaat Uttarakhand getestet werden. Im Laufe des Jahres folgen laut Billions in Change 10.000 weitere Fahrräder, die ebenfalls in Indien zum Einsatz kommen.

Zum Schluss macht Chip ein paar Einschränkungen mit der Energiemenge, die sich so gewinnen lässt – aber an der guten Idee wird nicht gezweifelt.

Etwas Elektrotechnik

Wer auch nur ein bisschen etwas von Elektrotechnik versteht, ist gegenüber der Werbeaussage eher skeptisch. „Bisherige Lösungen“ waren schlecht und die neue ist bahnbrechend? Und das bei einer Technik, welche es seit über 100 Jahren gibt und seit mindestens 10 Jahren auch (Halbleiter-) technologisch praktisch nicht mehr zu verbessern ist – außer eben in der Werbung.

Im Werbefilm zeigt es sich ungewollt realistisch. Die Energie-radelnde Person generiert auf der (ganz kurz gezeigten) Anzeige ca. 11 V und 10 A, also 110 Watt. Wie man damit in einer Stunde mit dem Erradeln von 110 Wh einen „ausreichenden Enrgiebedarf für 24 h generiert, bleibt ein Geheimnis der Innovation.

Bild 2 Energieanzeige beim Energieradeln. Screenshot aus dem Werbefilm der Organisation Billions in Change

Eine einfache Elektrokochplatte für das Camping benötigt 1100 W. Um diese auf voller Leistung zu halten, müssten demnach 10 Personen parallel die Energie erradeln. Leider kann man damit nicht für 10 Personen gleichzeitig kochen, sondern vielleicht für zwei, drei. Also muss man länger radeln und nacheinander für die Radler kochen. Vielleicht sind dann nach ein paar Stunden alle bekocht – bis auf die Kochenden, denn die energieradeln ja nicht -. Wer nun mehrere Stunden ununterbrochen so fest energie-durchgeradelt hat bekommt dadurch aber bestimmt gleich wieder einen gewaltigen Hunger.

Schlimm wird es, wenn die Nacht beginnt. Denn nun muss man auch noch für die Beleuchtung der Kochstelle und des Ruheraumes mitradeln. Und nach einer so schweißtreibenden Öko-Kuli-Radelei will man vielleicht auch duschen. Also für die Duschpumpe noch etwas radeln, und wenn man dazu vielleicht etwas warmes Wasser will, eben noch einmal. Gerade zu ein Glück, dass man zum Schlafen nicht parallel weiter-radeln muss (ausser man stellt dabei so unökologische Ansprüche wie eine Heizung oder Klimaanlage).

Fazit: Die Energieradler befinden sich in einem endlosen Energieradel-Hamsterrad (gab es früher im Bergbau, wurde damals aber gelaufen und verschwand wohl deshalb).

Aber immerhin, designerisch erscheint das Energiefahrrad dagegen schon als Innovation.

Wie ist der monetäre Wert des Energieradelns zu bewerten

Der deutsche Mindestlohn beträgt Brutto 8,5 EUR. Somit beträgt der Netto-Energieradel-Abgabepreis einer einzigen KWh bei durchgängiger 100 % Radelleistung ohne auch nur ein Quentchen Gewinn gemacht zu haben abgerundet 77,2 EUR. Selbst wenn 1 EUR-Jobber dafür radeln, kostet die kWh mit 9,1 EUR noch immer viel zu viel. Daran würden sogar unsere Grünen mit dem Wunsch nach einem 1 EUR kWh-Preis nichts ändern.

Kohlestrom und auch jeder andere kostet so um die 4 … 6 ct / kWh, wenn es zwangsweise EEG sein muss aktuell eher 10 … 20 ct / kWh Gestehungskosten. Auch in armen Ländern ist Elektroenergie – so man sie bereitstellen will – nicht wesentlich teurer zu erzeugen.

Damit kann man ahnen, welchen Preis ein Energieradler in der dritten Welt (denn dafür ist die Innovation gedacht) erwirtschaften kann und auf welchem erbärmlichen Niveau damit sein Verdienst liegen wird.

Aber halt, es gibt doch den 100 Milliarden US$ Klimaopferfond. Bestimmt werden die künftigen Energieradler der dritten Welt daraus „versorgt“. Und dann wird daraus eine bewundernswerte, ökologische, nachhaltige, Welt-rettende WIN WIN WIN Situation für alle (werden) – ein innovatives Erfolgsmodell wie es das eben sonst nur noch in (sozialistischen) Märchen gibt.

Wahre Innovation erkennt nicht jeder

Irgend eine ganz besondere, Welt-rettende und vom Normalbürger bisher noch nicht erkannte Eigenschaft muss dem Fahrrad innewohnen. Warum wohl sonst radeln die Chinesen und Inder (und Holländer) so viel? Haben die unsere westliche Zeitrechnung ohne es zu wissen einfach überradelt? Bestimmt ist es kein Zufall, dass sich unsere – damit wieder einmal hoch-innovativ ausweisende – Klimawandel-Fachfrau Dr. Hendricks ebenfalls intensiv damit beschäftigt hat „Aktionsprogramm Klimaschutz – Frau Hendricks fördert Investitionen für Lastfahrräder zur CO2-Minderung“.

Das hat der Autor damals belächelt – eben nur ein Normalbürger und damit Asche aufs Haupt. Wahre Innovationen erkennen wirklich nur ökologisch nachhaltige Außerwählte. Vielleicht würde es auch helfen, Gehirn-Doping einzunehmen wie manche Grünen Politiker.

Ein Glück, dass wir hier nicht die Verhältnisse von Nordkorea haben. Nicht auszudenken was passiert wäre wenn der Autor es da gewagt hätte, eine solch innovative Eingebung einer großen Vorsitzenden nicht gleich als das was es wirklich ist erkannt zu haben.

Nachtrag

In den Zeitungen kam gerade, dass die United Nations Organization (UNO) als Millenniumsziel daran „arbeitet“, die bitterste Armut auf der Welt zu beseitigen. Als bitterarm gilt nach der UNO jemand, wenn er weniger als 1,25 US$ / Tag verdient.

Doch selbst dieses niedrige Einkommen ist durch Energieradeln niemals auch nur entfernt möglich – ein absolut treffendes Beispiel was Energiearmut wirklich bedeutet. Aber wenn Armut zur Klimarettung der Welt notwendig ist, muss man sie positiv sehen und umsetzen – und (in deutschen Medien) auch so publizieren.




Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

Inhaltlich ist dies Publizierung eine Abrundung zur Darstellung der aktuellen Pegelverläufe in der Reihe:

[6] „Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter?.

und Ergänzung zur Analyse der entsprechenden Temperaturwerte

[11]„Rekonstruierte Temperaturverläufe der letzten zwei Jahrtausende“

Wer schon immer einmal (nach-)sehen wollte, wie Daten zum historischen und vor-historischen Pegelverlauf aussehen, kann es durch diese Recherche in kompakter Form erfahren. Gesichtet wird in diesem Artikel grob der Zeitraum von 6.000, 3.000 und 2.000 Jahren vor heute (BP), also der Bereich des schon auslaufenden Pegelanstiegs.

Eiszeiten als Treiber des Meeresspiegels

Zuerst die Darstellung was die Natur an Klimavariabilität bietet und wie konsequent sie diese durchführt. Das Bild 1 zeigt den Meerespegel, die Temperatur verläuft also gegensätzlich. Ab Age 120 … 140 (kyr) begann die letzte Eiszeit und hatte ihren Höhepunkt vor ca. 20.000 Jahren. Aktuell beginnt eine Neue! – oder die Nächste fällt ganz aus wie es Prof. Schellnhuber vom PIK vorhersagt „Fällt die nächste Eiszeit aus?“ .

Bild 1 [25] 0.1 Zyklische Wiederholung von Eiszeiten (vom Autor ergänzt)

Der gelbe Ausschnitt von Bild 1 nun im Detail. Nach dem Ende (Time 20 (kyr b2k)) der letzten Eiszeit beginnt langsam das Zeitalter des Holozän (grüner Pfeil im gelb umrandeten Bereich, WIKIPEDIA: Holozän, Beginn genau vor 11.700 +-99 Jahren vor dem Jahr 2.000) in welchem sich die Menschheit aktuell befindet.

Bild 2 [9] Verlauf des Meeresspiegels seit ca. 140.000 Jahren. Grüner Pfeil: Beginn Holozän-Zeitalter (Bild vom Autor ergänzt)

Zeitraum letzte Eiszeit und Holozän

Nach der letzten Eiszeit gab es erwartungsgemäß einen Anstieg der Pegel (Bild 3). Zum Glück fiel dieser gewaltige Anstieg in die Zeit vor dem Bau großer Städte direkt an den Küsten, obwohl die in den damaligen Küstenregionen und niedrig gelegenen Weltgegenden wohnenden Steinzeitmenschen sicher auch stark davon betroffen waren. Seit den letzten 7 … 6.000 Jahren verläuft der Pegel flach mit geringfügigen Änderungen, aber eben auch mit stetigem leichten (Rest?-)Anstieg.

Bild 3 Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit. Zufügung: Grün: Beginn Holozän, Rot: betrachtete Zeiträume

Quelle: Wikipedia. Urheber: Robert A. Rohde / Lizenz: GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder eine spätere Version

Vergessen wird oft, dass das Wasser irgendwo herkommen muss. Wie sich dies darstellt, zeigt das folgende Bild 4. Auch wenn es durch den dargestellten langen Zeitraum den aktuellen nicht mehr auflöst, kann man ahnen, dass alleine aus natürlichen Gründen eine leichte weitere Eisvolumens-Abnahme und damit rein natürlich bedingte Pegelzunahme der Weltmeere denkbar wäre. Der Eis-Volumens-Maßstab ist bereits bei 0, was zeigt, dass sich die Erde aktuell in einem Minimum an Erdeisvolumen befindet. Das Schmelzen seit 20.000 Jahren ging über 7.000 Jahre als natürlicher Klimavorgang mit unglaublicher Geschwindigkeit (ca. 14,3 mm/pa) vor sich und verläuft derzeit fast horizontal mit einem kläglichen Restvolumen. Man könnte vermuten, dass dieses kleine Restvolumen für natürliche, kurze Schwankungen immer anfälliger wird.

Auffällig ist, wie wenig die Antarktis zu dieser extremen Veränderung beigetragen hat (Bild 4). Ihr Eis ist gegenüber dem der Nordhalbkugel wesentlich stabiler, was sich aus ihrer Kälte und durch die Lage auf Festland erklärt (das wesentliche heutige Eisvolumen der Nordhemisphäre konzentriert sich auf den Landsockel von Grönland).

Auffällig in Bild 4 sind die eingetragenen Simulationen NAWI-A1 / -A2. Die Rück-Simulation des Antarktis-Eisvolumens funktioniert demnach nicht, bzw. führt abhängig vom Verfahren zu eklatanten Abweichungen.

Bild 4 [21] Verlauf der Erd-Eisvoluminas. Anm.: Das maximale Eisvolumen von 4.7841·1016m3 entspricht einer uniformen Meeresspiegelabsenkung von 117.41m [16]. Das Ende der letzten Eiszeit war vor ca. 20.000 Jahren

Bildtext: Figure 4.2: Total ice-mass change for the Pleistocene load modls NAWI-A1 and NAWIA2. The northern hemisphere contributes 120 m ESL, the southern hemisphere (i. e. the AIS) 12 m ESL to the global mean sea-level change since the LGM. The northern hemisphere glaciation starts at 120 ka BP, reaches its maximum at 20 ka BP and is identical for both load models. The last glaciation of the southern hemisphere starts at 120 ka BP (NAWI -A1) or 50 ka B P (NAWI-A2) and reaches its maximum at 15 ka BP. The previous glacial cycle (only modeled for the southern hemisphere) has the same temp oral evolution and terminates at 120 ka BP (not shown).

Die Zukunftsprojektion im nächsten Bild 5 betrachte man deshalb mit der nötigen Skepsis. Wenn die Klimasimulationen richtig rechnen (könnten), würde der Mensch mit seinem CO2-Beitrag die sicher kommende nächste Eiszeit etwas verzögern „Fällt die nächste Eiszeit aus?“ – Eigentlich eine grandiose Vorstellung zur Weltrettung durch anthropogenes CO2. Denn wohl nichts dürfte schlimmer sein als die nach der Zyklik mit Sicherheit kommende nächste Eiszeit.

Können wir die nächste Eiszeit überleben?

Wie schnell die Eiszeiten einsetzen, sieht man an den Spitzen von wenigen Tausend Jahren. Und einige Tausend davon können ja schon vorbei sein. Eine dann ausschließlich EEG-versorgte Energielandschaft mit verschneiten und vereisten Solar- und Windkraftanlagen sowie bis auf den Grund zugefrorenen Speicherseen dürfte die dann (er-)frierende Menschheit kaum mit der erforderlichen Wärme versorgen können. Ein Maisanbau in beheizten Gewächshäusern für Biogasanlagen dürfte auch nicht für die „Rettung“ sorgen können.

Überspitzt lässt sich daraus ableiten:

Deutschland macht das Falscheste, was man in einer solchen kritischen Klima-Situation überhaupt veranlassen kann:

– Kein CO2-emittieren (und damit den Start der mit Sicherheit kommenden Eiszeit beschleunigen)

– Auf EEG-Energie umbauen (um mit Sicherheit in dieser Eiszeit zu erfrieren)

Fazit daraus: Deutschland scheint beim „Retten“ der Welt vor irgend etwas einfach immer nur glücklos zu sein.

Der Autor könnte sich jedenfalls vorstellen, dass die ganz zukünftigen Generationen lieber in den roten als den grün- / blauen Temperaturkurven von Bild 5 leben würden. Denn darauf, dass die grüne Kurve (Verlauf ohne weitere CO2-Emission) wirklich so lange wie gezeichnet stabil bleibt und nicht wie in den letzten Millionen Jahren immer konsequent doch schnell wieder steil abfällt, sollte die Menscheit nicht vertrauen.

Gerade die Kirche welche doch in ganz anderen Zeiträumen denkt sollte sich das durch den Kopf gehen lassen.

Bild 5 [22] Verlauf der letzten Eiszeiten und Zukunftsprojektionen. Beachten: Time -100 = -100.000 Jahre, 0 = Jahr 1950

Bildtext: Abbildung 4. Auswirkungen von CO2 aus fossilen Brennstoffen auf die zukünftige Entwicklung der mittleren, globalen Temperatur. In grün der Verlauf ohne CO2 Emissionen, blau stellt den Verlauf bei Ausstoss von 300 Giga-Tonnen Kohlenstoff, orange 1000 Giga-Tonnen und rot 5000 Giga-Tonnen dar (Archer 2005) (mit Ergänzungen durch den Autor)

Nach dieser Abschweifung zur Zukunft zurück zum Thema.

Meerespegelverlauf in geschichtlicher Zeit

Dieser Zeitraum ist wichtig, weil er zur Kalibrierung und Belegung der Zukunftssimulationen dient. Wenn man – wie das PIK – „sicher ist“, dass die nächste Eiszeit in 60.000 Jahren* ausfallen wird „Fällt die nächste Eiszeit aus?“ und genaue Projektionen des weiteren Verlaufs vorlegt, muss man die entsprechenden Zukunftssimulationen anhand der Daten der Vergangenheit sehr genau kalibrieren und auch verifizieren.

*Die Eiszeit ist in dieser Zeit bereits in vollem Gange. Begonnen hat sie nach der Zyklik schon. Anm.: Wie beim Klima üblich, haben die Experten dazu jedoch vollkommen gegensätzliche Ansichten.

Was sagt der IPCC im AR5 (letzter IPCC Sachstandsbericht von 2013)

Im AR5 Hauptbericht findet sich eine Grafik (Bild 6) und dazu der folgende Erklärungstext:

IPCC AR5 [2] 13.2.1.4 The Late Holocene: Based on local sea level records spanning the last 2000 years, there is medium confience that flctuations in GMSL during this interval have not exceeded ~ ±0.25 m on time scales of a few hundred years (Section 5.6.3, Figure 13.3a).

Diese Angabe strotz nicht gerade vor Präzision und Sicherheit. Im Bild selbst ist eine Spannweite der Proxis über die letzten 3.000 und 2.000 Jahre von ca. 100 cm ausgewiesen.

Bild 6 [2] IPCC Proxibild der vergangenen 3000 Jahre (gestrichelte Linien durch den Autor ergänzt). 0 = Jahr 1950

Bildtext: Figure 13.3 (a) Paleo sea level data for the last 3000 years from Northern and Southern Hemisphere sites. The effects of glacial isostatic adjustment (GIA) have been removed from these records. Light green = Iceland (Gehrels et al., 2006), purple = Nova Scotia (Gehrels et al., 2005), bright blue = Connecticut (Donnelly et al., 2004), blue = Nova Scotia (Gehrels et al., 2005), red = United Kingdom (Gehrels et al., 2011), green = North Carolina (Kemp et al., 2011), brown = New Zealand (Gehrels et al., 2008), grey = mid-Pacific Ocean (Woodroffe et al., 2012).

Aufgrund der mangelnden Auskunftsfreudigkeit des IPCC-AR5 muss man sich die passenden Studien direkt ansehen.

Was sagen Studien über den Pegelverlauf

Übersicht

Es gibt eine von mehreren Instituten verfasste Studie [15] in welcher Pegelverläufe rund um die Welt gesammelt hinterlegt sind. Daraus zuerst die Proxybilder.

Bild 7 [15] Sammlung Pegelproxys

Bildtext (Auszug): Fig. 3 Selected relative sea-level (RSL) reconstructions from Southern
Disko Bugt, Greenland [54, 56], Northwest Georgia Strait, Canada [49], Southern Maine, USA [71], New Jersey, USA [43], Louisiana, USA [74], California, USA [49], St. Croix [99], Suriname and Guyana [100 ], Rio Grande do Norte State, Brazil [102], and South Shetland Islands, Antarctica [112, 114]. All y-axes are RSL (meters to present)

Bild 8 [15] Sammlung Pegelproxis Weiterführung

Bildtext (Auszug): Fig. 4 Selected relative sea-level reconstructions from Arisaig, Scotland [121], Baltic Coast of Sweden [122], Rotterdam, Netherlands [123], Southern France [138], Tunisia [138], Nile, Egypt [141], Langebaan Lagoon, South Africa [42], West Guongdong, China [166], Singapore [160], and North Queensland, Australia [181], and New South Wales,
Australia [182] shown as in Fig. 3

Der Autor hat sich die Mühe gemacht, die Daten der Bilder 7 und 8 in einer Tabelle zu listen und auszuwerten. Die Pegeldifferenz zum Jahr 8000 wurde vom Autor aus den Proxibildern abgeleitet, die Pegel-Änderungswerte (mm / pa) sind der Tabelle 1 der Studie [15] entnommen (dort: m / ka), die absoluten Pegeländerungen der letzen 2000 Jahre sind vom Autor aus den Werten der 2 ka Spalte (aus Tabelle 1 der Studie) zugefügt. Die Daten in der Studie vom Mittelmeer wurden nicht übernommen, da diese für die Weltmeere nicht repräsentativ sind.

Bild 9 [15] Meerespegel Verlaufsrekonstruktionen aus den Bildern 5 und 6 tabelliert (ohne Pegel Mittelmeer)

Auswertung

Diese Studie ermittelte für den Zeitraum der letzten 2.000 Jahre eine Pegel-Änderungsspannweite von absolut 4,6 m (AR5: 1 m). Anm.: Mit dem Pegelwert Antarktis (Bild J der Studie, nicht in Bild 9 übernommen) beträgt die Spannweite sogar 13,6 m.

Im Histogramm kann man die Verteilung der Pegel-Änderungswerte der letzten zwei Jahrtausende sehen. Nun sind die Pegelproxis nicht statistisch über die Welt verteilt und erfüllen somit die Anforderungen einer Stichprobe nicht. Trotzdem lässt sich gut die große Streuung erkennen und eben auch, dass solche Proxysammlungen keinen repräsentativen Globalpegel abbilden.

Bild 10 [15] Meerespegel Änderungsgeschwindigkeiten in mm / pa vom Jahr 0 bis 2000 (ohne Pegel Mittelmeer und ohne dem Pegelwert Antarktis von -5,2 mm / pa) aus Bild 7

Wären alle Pegelverläufe seit dem Jahr 0 bis heute linear, ergäbe sich rund um die Welt für die letzten 2000 Jahre daraus das folgende Bild der auf das Jahr 2000 normierten Pegeländerungen (in m).

Bild 11 [15] Meerespegel Verlaufsrekonstruktionen vom Jahr 0 bis zum Jahr 2000 aus den Werten von Bild 9, normiert auf das Jahr 2000 (ohne Pegel Mittelmeer)

Fazit

Diese Studie weist zu den Angaben des IPCC AR5 mit ca. 100 cm Pegelspanne eine erhebliche Diskrepanz bezüglich der Größe von Pegeländerungen der letzten 2000 Jahre auf.

Zudem ist es bei Weitem nicht so, dass sich rund um die Erde die Pegel gleichmäßig und in eine Richtung verändern würden. Das Ableiten globaler Trends gestaltet sich damit schwierig.

Antarktis

Wie man schon anhand der vorherigen Studie sehen konnte, macht die Südhalbkugel beim Ermitteln (weit) größere Probleme.

Im folgenden Bild dazu die Streuungen einer solchen Proxiermittlung, welche im Mittelwert dann „ganz gerade“ erscheinen.

Bild 12 [23] Pegelproxi im Raum der Antarktis

Bildtext: Figure 5. Observed sea level variations and predictions based on the ice models of ANT4 and ICE-3G. The red solid circles represent the past mean sea level determined by organic materials such as fossil shells. The green solid and open circles indicate the upper and lower bounds of the sea level evidence dated by, for example, penguin and elephant seal bone.In these calculations, we employ a viscosity model assuming that the upper and lower mantle viscosities are 5 1020 and 1022 Pa s, respectively. The lithospheric thickness (effective elastic thickness): The models used here are 100 km and 50 km.

Fazit:

Es besteht eine sehr große Diskrepanz zwischen den niedrigen Änderungswerten des Bildes im AR5 und ermittelten Werten anderer Autoren.

Sichtung anhand detaillierterer Pegelproxis

Nachdem die Studie [15] erheblich größere absolute Pegeldifferenzen als der AR5 ausweist, geht es im folgenden darum, was von der Angabe im AR5 zu halten ist, dass während der letzten 2000 Jahre mit mittlerer Sicherheit innerhalb von einigen hundert Jahren die Pegeländerungen +-0,25 m nicht überstiegen.

Verlauf eines Proxis der Malediven, indischer Ozean.

Bild 13 [3] Fig. 1. Sea level curve for the last 5000 years for the Maldives.

Verlauf eines Proxis der Nordsee.

Bild 14 [10] Meeresspiegelentwicklung an der südlichen Nordsee in den letzten 7500 Jahren. Aus Behre (2004)

Verlauf eines Proxis der Marshall-Inseln im westlichen Pazifik.

Bild 15 [14] Meeresspiegelentwicklung auf den Marschallinseln während der vergangenen 6000 Jahre. Quelle: Kench et al. 2014

Weitere Proxis aus dem pazifischen Raum

Bild 16 [19] Verschiedene Pegelproxis Süd-Pazifik. Age 0 ist das Jahr 2.000

Verlauf Island.

Bild 17 [7] Pegelproxy Island

Verlauf Brasilien

Bild 18 [20] Brasilien

In der folgenden Tabelle sind die Daten aus den vorherigen, detaillierteren Proxigrafiken zusammengefasst.

Bild 19 Zusammenfassung von Beispiel- Pegel-Änderungen in historischer Zeit (ohne die Daten aus Bild 9). Bezug Jahr 2.000 nach Chr.

Fazit

In diesen Proxis sind die Spannweiten der Pegel der letzten 2.000 Jahre deutlich niedriger als in der Studie [14], mit bis zu 3m aber immer noch wesentlich höher als im IPCC AR5 mit 1 m.

Und in diesen detaillierteren Proxis zeigt sich, dass sehr wohl davon ausgegangen werden muss, dass kurzfristige Pegeländerungen von (weit) mehr als +-25 cm während der letzten 2000 Jahre innerhalb vergleichseise kurzer Zeiträume geschehen sind.

Weiter sieht man dass die absoluten Angaben erheblich differieren und die Trendaussagen gegensätzlich sind. Kurzfristige Pegeländerungen nehmen zu, sind in den verschiedenen Studie aber unterschiedlich ausgeprägt enthalten.

Exemplarische Vergleiche verschiedener Proxiquellen mit dem AR5

Um einen direkten Vergleich durchzuführen, wurden die verfolgbaren Proxis aus dem AR5, Figure 13.3 (Bild 20) vom Autor nachgezeichnet und auf das Jahr 2.000 B.P. normiert (Bild 20).

Bild 20 [2] Verlauf einiger IPCC Proxis von Bild 6 (vom Autor nachgezeichnet und auf das Jahr 2000 B.P. normiert)

Vergleich Raum Island

Die Rekonstruktionen der gleichen Insel (Island) unterscheiden sich fundamental (Bild 21). Nimmt man als Vergleich noch aus der Studie [15] das in der Nähe liegende Schottland mit -3,2 m (Bild11) erhält man zusätzlich einen gegenteiligen Verlauf. Der AR5 zeigt die geringsten Änderungen.

Bild 21 Verlauf auf das Jahr 2000 B.P. normierte Pegel Island aus Bild 21 (AR5) (hellgrün), Bild 18 [7] (schwarz), Schottland aus Bild 17 [15] (blau)

Vergleich Raum Südpazifik

Auch der Vergleich von Proxis im südpazifischen Raum zeig erhebliche Abweichungen untereinander, wobei wieder der Verlauf aus dem AR5 der mit den geringsten Änderungen ist. In den Verläufen mit eingetragenen Proxiwerten erkennt man deutlich die in den Mittelwertkurven verschwundenen Variabilitäten. Bezogen auf die Normierung um das Jahr 0 ergeben sich in diesem Raum immerhin über 100 cm Proxiabweichungen.

Bild 22 Pegelrekonstruktionen Bereich Süd-Pazifik, vom Autor auf das Jahr 2000 B.P. (so weit möglich) normiert

Vergleich Raum Malediven

Für die Malediven wurden eine grob und eine hoch auflösende Proxy übereinander gelegt und dazu noch eine hoch auflösende aus Süd-Australien (welche natürlich nicht den Pegel Malediven abbildet). Das Bild soll zeigen, wie stark die Pegeländerungen von der Auflösung abhängen.

Hier beträgt die Pegelspannweite der letzten 2.000 Jahre ca. 3 m mit deutlichen, schnellen Änderungen.

Bild 23 Proxi Malediven aus Bild 13 grau, Proxy Malediven aus Studie [16] rot gestrichelt, Proxi Port Piri Südaustralien aus Studie [16] hellbraun. Anm.: Der rote und hellbraune Proxyverlauf wurden vom Autor anhand der Werte aus der Datentabelle gezeichnet.

Fazit

Die direkten Vergleiche durch Übereinander-Legen von Proxis aus ähnlichen Gegenden zeigt ergänzend zum vorherigen Kapitel die Unsicherheiten bei der Ermittlung bzw. Festlegung und bestätigt die Zweifel an der Aussage im AR5, dass höhere kurzfristige Pegeländerungen während der letzten 2000 Jahre noch nie vorkamen:

AR5: there is medium confience that flctuations in GMSL during this interval have not exceeded ~ ±0.25 m on time scales of a few hundred years

Vergleich im AR5

Es lässt sich einwenden dass man zu Allem eine andere Aussage finden kann, jedoch die in IPCC-Paper übernommenen so gut geprüft sind, dass daran nicht zu rütteln wäre.

Sehen wir uns deshalb dazu eine Proxy aus dem IPCC AR5 im Detail an:

— Im Bild 6, AR5 Figure 13.3 ist die Proxy: green = North Carolina (Kemp et al., 2011) enthalten.

Diese Proxi sieht in der Originalstudie wie folgt aus (Bild 24):

Bild 24 [26] Pegelverlauf NorthCarolinea im Original-Paper Kemp at al. 2011, hinterlegt im AR5 Figure 13.3 (vom Autor ergänzt)

Bildtext Fig. 2. (A) Composite EIV global land plus ocean global temperature reconstruction (1), smoothed with a 30-year LOESS low-pass filter (blue). Data since AD 1850 (red) are HADCrutv3 instrumental temperatures. Values are relative to a preindustrial average for AD 1400–1800 (B) RSL reconstructions at Sand Point and Tump Point since BC 100. Boxes represent sample-specific age and sea-level uncertainties (2σ). Inset is a comparison with nearby tide-gauge data. (C) GIA-adjusted sea level at Sand Point and Tump Point expressed relative to a preindustrial average for AD 1400–1800. Sea-level data points are represented by parallelograms because of distortion caused by GIA, which has a larger effect on the older edge of a data point than on the younger edge. Times of changes in the rate of sea-level rise (95% confidence change-point intervals) are shown. Pink envelope is a nine degree polynomial to visually summarize the North Carolina sea-level reconstruction.

Was lässt sich anhand der Originalstudie [26] ermitteln

Neben dem Umstand, dass der Pegel im Originalbild der Studie (Bild 24) vom Jahr 1000 bis ca. 1500, also immerhin über 500 Jahre gegensätzlich zur während dieser Zeit deutlich fallenden Temperatur ansteigt, findet sich genau zu dieser Studie auch ein massiver, substantieller Einwand.

Ein Forscherteam um Aslak Grinsted [27] analysierte die Studie und ist der Überzeugung, dass die Pegelableitungen aufgrund methodisch fragwürdiger Höhenkorrekturen falsch ist und die (niedrigen) Angaben zu den Toleranzen der rekonstruierten Pegelkurve in Wirklichkeit wesentlich höher angenommen müssen.

Ihre Aussage ist deutlich:

[27] Wir wissen auch nicht wie der Verlauf genau ist (das gelingt mit den unsicheren Proxidaten nicht), aber wir wissen dass die Ableitungen und Toleranzangaben von Kemp et al. nicht stimmen. Im Gegensatz zu Kemp et al. geben wird das aber offen zu.

Eine Rekonstruktion könnte damit in etwa aussehen wie im folgenden Bild 25 (Fig. 1 aus der Studie [27]) gezeigt.

Bild 25 [27] Neu rekonstruierter Pegelverlauf der Proxi [26] (mit Zufügungen durch den Autor)

Bildtext: Fig. 1. Comparison of the North Carolina sea level reconstruction corrected for two different GIA adjustments (red lines) and global sea level hind-casts from semiempirical models (thin solid lines). The choice of GIA has a large impact on the adjusted North Carolina sea level. Semiempirical hind-casts of global sea level deviate slowly from the adjusted NCRSL curve, but confidence intervals overlap for more than a millennium. Illustrative 5% to 95% confidence intervals are shown by the shaded regions colored for the appropriate curves. A 50-y smoothing has been applied to NCRSL.

Fazit

Auch in den AR5 übernommene Daten spiegeln die in den vorherigen Kapiteln aufgezeigte Problematik direkt wieder. Es ist nicht erkennbarr, dass die Datenlage darin verlässlich besser wäre. Jedoch wird dies im AR5 nicht erwähnt, sondern Aussagen mit Vertrauensbereichen abgeleitet, welche bezeifelt werden dürfen.

Fazit zum Pegelverlauf der letzten zwei Jahrtausende

Es ergibt sich das gleiche Bild wie schon bei der Recherche der Temperaturproxis [11] “Rekonstruierte Temperaturverläufe der vergangenen zwei Jahrtausende”: Eine verlässliche Datenbasis liegt nicht vor. Von einer hohen Sicherheit über die wirklichen Pegelverläufe (mit der erforderlichen Genauigkeit) kann keine Rede sein.

Und es fällt wieder auf, dass es in historischer Zeit mit ziemlicher Sicherheit erheblich größere und auch schnellere Schwankungen gegeben hat, als es die Verläufe im AR5 zeigen. Der Verdacht einer unzulässigen Glättung, vergleichbar der Hockeystick-Darstellung zur Temperatur drängt sich geradezu auf [11].

Die einzige mögliche Folgerung daraus ist:

Mit einer so widersprüchlichen bzw. ungenauen Datenbasis ist keine Zukunfts-Pegelsimulation auch nur im Ansatz glaubhaft kalibrierbar oder verifizierbar! Auch eine Aussage, ob die aktuelle Schwankung nicht doch natürlich sein kann ist nicht möglich. Was aktuell von der Klima-“Wissenschaft” an Zukunft simuliert wird, ist eher ein Würfelspiel welches nur auf immer teureren Rechnern durchgeführt wird.

Und damit ist es auch kein Wunder, dass “Jeder” beim Simulieren etwas Anderes ausgespuckt bekommt.

Bild 26 [23] Pegel-Zukunfts-Vermutungen zweier deutscher PIK Klimawissenschaftler und vom Rest der Welt

Es ist auch nicht möglich, durch Mitteln oder statistischen „Kunstgriffen“ daraus „den richtigen Verlauf“ zu erzeugen. Das Einsetzen leistungsfähigerer Computer kann an den Mängeln der Datenbasis nichts ändern, das falsche Ergebnis wird lediglich schneller ausgespuckt.

Was sagen Infoportale dazu

Wie „immer“ der Blick zu Klimaretter.Info, dem von Professoren(-innen) und Doktores betriebenem Portal für sicher AGW-klimatreue Information und Betreiber eines „Klima-Lügendetektors“. Auch dort wurde schon über die Pegelverläufe seit der letzten Eiszeit informiert. Zuletzt durch Publizierung einer Studie [16].

Klimaretter.Info, 15. Oktober 2014:

Meeresspiegel-Rekord in 6000 Jahren

6.000 Jahre lang hatte sich der Meeresspiegel kaum verändert, seit dem 20. Jahrhundert stieg er aber bis zu 20 Zentimeter an und hat damit ein historisches Hoch erreicht.

Die Forscher haben die Veränderungen des Meeresspiegels während und nach der letzten Eiszeit untersucht. Mithilfe von rund 1.000 Sedimentproben aus Australien und Asien konnten die Forscher die Entwicklung des Meeresspiegels der vergangenen 35.000 Jahre nachvollziehen und damit einen Zeitraum, der die vergangene Eiszeit miteinbezieht. Demnach ist der Meeresspiegel seit dem Schmelzen der Eisberge nach der Eiszeit konstant geblieben und erst innerhalb der vergangenen 100 bis 150 Jahre angestiegen – ein historischer Sonderfall.

Kimaretter.info hat diese Angaben bestimmt sorgfältig geprüft, wie es eben nur Professoren(-innen) können die im Rampenlicht des Klimawandels stehen und parallel noch das Wissen haben, Klimalügen sicher aufdecken und anprangern zu können.

Sehen wir zum Abschluss deshalb auch noch diese Studie [16] genauer an

Die Text-Statements der Studie [16] sind mit den darin gezeigten Bildern (Bild 27) nicht verifizierbar. So zeigt der kleine Bildausschnitt bei „A“ beim Nachsehen eine erhebliche Streuung, die bei „B“ vollkommen verschwunden ist.

Bild 27 [16] Bildauszug: Proxi mit Pegelverlauf seit Ende der letzten Eiszeit (gestrichelte rote Linien mit Kommentaren durch den Autor ergänzt)

Doch sind die verwendeten Proxis in einem Ergänzungsdokument gelistet. Im folgenden Bild 28 sind mit Normierung auf das Jahr 2.000 zwei Pegelproxis daraus und die Kurve der Malediven von Prof. Mörner übereinander gelegt:

– Malediven [16] (rot gestrichelt), Anm.: Die Spline-Funktion zwischen den roten Proxipunkten hat der Autor über Excel zugefügt und ist nicht statistisch belegt.

– Südaustralien [16] (hellbraun)

– Malediven [3] (grau), Studie Prof. A. Mörner

Man sieht deutlich:

Nimmt die Auflösung zu, zeigen sich auch in den Proxis dieser Studie[16] sowohl lang- wie auch kurzfristige, erhebliche Pegelschwankungen wie sie schon Prof Mörner (und andere Proxis) gezeigt haben.

Bild 28 Proxy Malediven aus Studie [16] rot gestrichelt, Proxi Port Piri Südaustralien aus Studie [16] hellbraun, Proxi Malediven [3] aus Bild 15 grau

Die Proxis aus der Studie [16]

In der Studie gibt es eing komplette Liste aller Proxidaten (in Summe 968 Werte).

Davon weisen z.B. die von Kiritimati (Christmas-Inseln) von 5.255 bis 0.090 trotz relativ hoher Auflösung nur eine Pegelspanne von -30 … +20 cm aus, absolut als 50 cm. Bild 15 listet für diesen pazifischen Raum dagegen eine Spanne von 1,2 m.

In der Regel stellen sich die Proxis in der Studie jedoch wie im Beispiel des folgenden Tabellenausschnitts dar (Bild 29). Die vier Zeitwerte dieses Proxis HAINAN liegen bei 912, 1119, 5059, 6835 Jahren, sind also weder fein auflösend noch gut verteilt. Doch innerhalb von 207 Jahren hat sich der Pegel plotzlich um 1,2 m!! verändert. Man beachte auch die Standardabweichung von
1 m. Zwei mal Standardabweichung (bedeutet ein Vertrauen von ca. 95 % wie es das IPCC gerne ausweist) bedeuten bei diesem Proxy eine Pegeldifferenz von +-2 m als Unsicherheit.

Bild 29 [16] Auszug der Proxitabelle S1 (data supplement) RSL: relative sea level, Sig.RSL stands for Sigma RSL, the estimated error of the observed relative Sea Level

Aufgrund dieser Datensichtung traut sich der Autor deshalb an einer (von Klimaretter.Info kritiklos übernommenen) Kernaussage der Studie erhebliche Zweifel anzumelden:

In der Studie steht:

[16] “after which ocean volumes remained nearly constant until the renewed sea-level rise at 100–150 y ago, with no evidence of oscillations exceeding 15–20 cm in time intervals ≥200 y from 6 to 0.15 ka BP

Das hat Klimaretter.Info natürlich wörtlich übernommen:

6.000 Jahre lang hatte sich der Meeresspiegel kaum verändert, seit dem 20. Jahrhundert stieg er aber bis zu 20 Zentimeter an und hat damit ein historisches Hoch erreicht.

Demnach ist der Meeresspiegel seit dem Schmelzen der Eisberge nach der Eiszeit konstant geblieben und erst innerhalb der vergangenen 100 bis 150 Jahre angestiegen – ein historischer Sonderfall.

Beim Betrachten der hinterlegten Daten sieht man jedoch, dass Proxis aus dieser Studie eher das Gegenteil aussagen. Man hat den Eindruck, das publizierte Ergebnis basierte mehr auf einem vorgegebenen Wunsch als auf den Fakten, Klimaretter.Info eingeschlossen.

Beispiel zur Problematik bei der rückwirkenden Ermittlung der wirklichen absoluten Pegel während des Holozän

In der Studie [4] steht, welche Unterschiede bereits im kleinräumigen Bereich der USA-Westküste bezüglich der Landhebungen während des Holozän bestehen. Der eine Pegel war früher bis zu 200 m höher während der andere in Noramerika 150 m tiefer lag.

[4] Sea-level history since the Last Glacial Maximum on the Pacific margin of North America is complex and heterogeneous owing to regional differences in crustal deformation (neotectonics), changes in global ocean volumes (eustasy) and the depression and rebound of the Earth’s crust in response to ice sheets on
land (isostasy). At the Last Glacial Maximum, the Cordilleran Ice Sheet depressed the crust over which it formed and created a raised forebulge along peripheral areas offshore. This, combined with different tectonic settings along the coast, resulted in divergent relative sea-level responses during the Holocene.
For example, sea level was
up to 200 m higher than present in the lower Fraser Valley region of southwest British Columbia, due largely to isostatic depression. At the same time, sea level was 150 m lower than present in Haida Gwaii, on the northern coast of British Columbia, due to the combined effects of the forebulge raising the land and lower eustatic sea level.

Fazit

Die Aussagen des IPCC im AR5 zum Pegelverlauf im Holozän sind eher nicht richtig als richtig.

Es gibt oft zum gleichen Meeresgebiet vollkommen gegensätzliche Proxis. Heraus zu finden, welche die “Wahren” oder “Wahreren” sind, ist fast unmöglich (es zu versuchen, bzw auch Fehler in Studien zu zu korrigieren ist Inhalt vieler Nachfolge-Studien).

In verschiedenen Proxis finden sich im Gegensatz zur Angabe im AR5 sehr wohl auch höhere, kurzfristige Pegelschwankungen. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass die Aktuelle ausschließlich vom Menschen verursacht sein muss.

In den “offiziellen” Publikationen werden Proxis (und Studien) welche niedrige Schwankungen ausweisen anscheinend massiv bevorzugt. Das “muss” so sein, denn sonst ließe sich überhaupt nicht (mehr) argumentieren, dass damit Zukunftsprojektionen kalibriert werden könnten.

Es wird immer wahrscheinlicher, dass sich die AGW Klimawandel-orientierte „Wissenschaft“ verrannt hat und daraus nicht mehr herausfindet, weil das Ziel Beleg der politischen Vorgaben und weniger der Wahrheit ist. Es werden inzwischen zu Hunderten Studien produziert, die nicht Neues generieren, sondern versuchen durch „Zurechtbiegen“ ungeeigneter Daten das „Erforderliche“ zu belegen. Dass in den Studien selbst (wie auch im AR5) inzwischen immer mehr Referenzstudien gelistet werden (oft 100 St und mehr) ist kein Beweis besserer Qualität, sondern vom gegenseitigen Abschreiben der Mängel.

Dazu ist es auch so, dass die Wissenschaftler reihum neue Autorenteams zusammensetzen. Dadurch können die immer gleichen Wissenschaftler das ähnliche Ergebnis in weiteren Studien (mit-)helfen zu bestätigen, ohne dass es sehr auffällt. Denn in den Quellenhinweisen wird meistens nur der Leitautor angegeben.

Was wird vermittelt

Kaltesonne brachte es gerade auf den Punkt: “James Hansen drückt Klimaalarmpaper mit Gewalt durch. Gutachter: Hansens apokalyptische Vision ist so wahrscheinlich wie Millionen-Lotteriegewinn“ und bereits früher [8].

Doch das Portal Klimaretter.Info meldete es sofort als Bestätigung: 23. März 2016 „Bestätigt: Meeresspiegel steigt schneller

und konnten diese Studie gar nicht genug loben.

Klimaretter.Info: Der US-Klimaforscher James Hansen und 18 Kollegen hatten schon im vergangenen Juli eine Untersuchung im Fachmagazin Atmospheric Chemistry and Physics veröffentlicht, die einen Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern noch für dieses Jahrhundert prognostiziert – wenn die globalen Treibhausgasemissionen nicht drastisch zurückgefahren werden.

Dass diese Apokalypse des inzwischen zum Klimaaktivisten mutierten Herrn Hansen,

Klimaretter.Info: Seither hat er (Anm.: James Hansen) sich in der Klimabewegung engagiert und ist etwa Botschafter der Organisation 350.org. 2008 forderte Hansen, Manager von Öl- und Bergbaufirmen wegen "Hochverrats gegen Mensch und Natur" anzuklagen. Mehrfach wurde er bei Protestaktionen verhaftet.

wieder ausschließlich auf Simulations-Spielereien beruht und die angeneommenen Parameter – der Golfstrom schwächt sich ab und Grönland und Antarktis schmelzen noch wesentlich schneller als es sogar der IPCC annimmt – vollkommen unwahrscheinlich sind, wird nicht erwähnt.

Abschluss und Zusammenfassung

Mit dieser Publizerung ist die vom Autor über mehrere EIKE-Artikel verteilte Sichtung von Klimadaten und lang- bis kurzfristigen Pegeldaten abgeschlossen.

Alleine anhand der Sichtungen wurde gezeigt, auf welch fragwürdiger und teils gegensätzlicher Datenbasis wesentliche Aussagen der AGW-Theorie basieren und dass dies in der AGW-Wissenschaft (bisher) eher unterdrückt als kritisch beachtet wird.

Jeder Leser möge sich selbst ein Bild dazu machen. Der Autor kommt jedoch zu den folgenden Aussagen:

Der Meerespegel ist seit Beginn der Industrialisierung (seit ca. 1850) um ganze 25 cm gestiegen. Bei Betrachtung historischer Verläufe ist das keinesfalls „unnatürlich“. Womit die Begründung, dies könne ausschließlich vom Menschen verursacht sein stark bezweifelt werden darf.

Weder im langfristigen, noch kurzfristigen historischen Verlauf lässt eine über längere Zeit bestehende Korrelation zwischen CO2 und Pegelverlauf erkennen. Damit sind alle Klimamodelle sehr fragwürdig.

Die Pegelrekonstruktionen und Varianten an Verläufen differieren so extrem, dass es nicht möglich ist mit solchen Daten Klimasimulationen zu kalibrieren oder zu verifizieren.

Wie stark der der Pegel bis 2100 wirklich steigen oder fallen wird, steht eher in den Sternen, als in Simulationsprogrammen. Der Autor weist nur darauf hin dass für Szenarien, welche einen exzessiven Anstieg vorhersagen keinerlei Begründungen – sondern nur Annahmen – vorliegen, während nach der Zyklik eher sogar eine Abschwächung möglich ist.

Quellen

[1]

PIK Pressemeldung vom 10.03.2016: Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen

https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/meeresspiegelanstieg-zu-gross-zum-wegpumpen

[2]

IPCC WG1 AR5 All Final 2013: Climate Change 2013 The Physical Science Basis

[3]

Nils-Axel Mörner: SETTING THE FRAMES OF EXPECTED FUTURE SEA LEVEL CHANGES BY EXPLORING PAST GEOLOGICAL SEA LEVEL RECORDS

[4]

Dan H. Shugar at al. 13. Juni 2014: Post-glacial sea-level change along the Pacifi c coast of North America

[6]

EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-3-die-marshall-inselgruppe-kein-beispiel-fuer-einen-untergang/

Teil 1 und 2 sind im Teil 3 verlinkt

[7]

RUTGERS TODAY February 22, 2016: Sea-level Rise in 20th Century Was Fastest in 3,000 Years, Rutgers-led Study Finds

Studie: Temperature-driven global sea-level variability in the Common Era

[8]

kaltesonne 30. Mai 2013: Europäisches Forschungskonsortium verwirft extreme Meeresspiegelprognosen

http://www.kaltesonne.de/?p=10644

Studie: From Ice to High Seas: Sea-level rise and European coastlines, The ice2sea Consortium, Cambridge, United Kingdom, (2013).

[9]

James Hansen et al, 22 March 2016: Ice melt, sea level rise and superstorms: evidence from paleoclimate data, climate modeling, and modern observations that 2 C global warming could be dangerous

James Hansen1,

[10]

kaltesonne, 14. März 2012: Der Meeresspiegel steigt! Seit 15.000 Jahren

Studie: Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung, Wilhelmshaven, 2004, Prof. Karl-Ernst Behre: Die Schwankungen des mittleren Tidehochwassers an der deutschen Nordseeküste in den letzten 3000 Jahren nach archäologischen Daten

[11]

EIKE 26.03.2016: Rekonstruierte Temperaturverläufe der vergangenen zwei Jahrtausende. Eine Literatursichtung von 1990 bis ganz aktuell

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/rekonstruierte-temperaturverlaeufe-der-vergangenen-zwei-jahrtausende-eine-literatursichtung-von-1990-bis-ganz-aktuell/

[15]

Curr Clim Change Rep (12 November 2015) 1:247–262, Nicole S. Khan et al.: Holocene Relative Sea-Level Changes from Near-, Intermediate-,and Far-Field Locations

[16]

Kurt Lambeck et al., September 12, 2014: Sea level and global ice volumes from the Last Glacial Maximum to the Holocene

Ergänzungsdokument: Supporting Information

[17]

PIC 2007, Wilfried Endlicher, Friedlich-Wilhelm Gerstengrabe: Der Klimawandel

[18]

GeoForschungsZentrum Potsdam 2005, Dissertation: Glaziale Isostasie und rezente Meeresspiegeländerung

[19]

15.07.2014, Rashid, R. at al.: Constraining mid to late Holocene relative sea level change in the southern equatorial Pacific Ocean relative to the Society Islands, French Polynesia, Geochem. Geophys.

[20]

Instituto de Geociências, Universidade de São Paulo, Kenitiro Suguio at al., 16 September 2013: Indicators of Holocene sea level changes along the coast of the states of Pernambuco and Paraíba, Brazil

[21]

GeoForschungsZentrum Potsdam,Scientific, Technical Report STR 07/05, Ingo Sasgen et al.: Glacial-isostatic adju stment and sea-level change near Berkner Island, A ntarctica

[22]

ScepticalScience: Sind wir auf dem Weg zu einer neuen kleinen Eiszeit?

[23]

PIC 2007, Wilfried Endlicher, Friedlich-Wilhelm Gerstengrabe: Der Klimawandel

[25]

Universität Bremen Geowissenschaften, Diss.: Modeling oxygen isotopes in ice sheets linked to Quarternary ice-volumen variations

[26]

Kemp et al., 2011: Climate related sea-level variations over the past two millennia

http://www.pnas.org/content/108/27/11017.full

[27]

Aslak Grinsted at al.: Comment on the subsidence adjustment applied to the Kemp et al. proxy of North Carolina relative sea level




Rekonstruierte Temperaturverläufe der vergangenen zwei Jahrtausende. Eine Literatursichtung von 1990 bis ganz aktuell

Warum ist die mittelalterliche Warmzeit (um ca. 1000 nach Chr.) so wichtig? Weil damit der Klimaalarm teilweise begründet wird. Nach der „politisch korrekten Klimalehre“ darf es damals nicht wärmer als derzeit gewesen sein. Übersteigen die heutigen Temperaturen die damaligen, sei dies ein Beleg für den anthropogen bedingten Wandel, da diese eine natürliche Variation angeblich niemals „erzeugen“ könnte. Weiter begann danach auch die aktuelle Warmzeit erst mit dem Beginn der Industrialisierung um ca. 1820 … 1850 vorwiegend durch das dadurch emittierte anthropogene CO2.

Wo befindet sich die aktuelle Erdtemperatur

Nicht jeder Leser ist fit in der Klimahistorie. Deshalb anbei die Darstellung, wo sich das Klima aktuell befindet. Bild 1 zeigt den Verlauf seit dem Ende der letzten Eiszeit. Im Artikel selbst geht es um den rot eingegrenzten Bereich der vergangenen zwei Jahrtausende.

Bild 1 Bodennahe nordhemisphärische Mitteltemperaturen der letzten 11.000 Jahre nach Dansgaard (1969) und Schönwiese (1995), (aus KIHZ, 2000)

Welche Studie zeigt das richtige Klima der vergangenen 2000 Jahre

Wirklich weiß das wohl niemand. Die folgenden Darstellungen sollen zeigen, welche Unterschiede bestehen und dass sich das „Wissen“ und damit die Aussagen darüber regelmäßig ändern. als Konsequenz bedeutet dies allerdings auch, dass man durch Wahl der „geeigneten“ Darstellung inzwischen jede (gewünschte) Aussage problemlos mit Studien „belegen“ kann.

Um eine grobe Einstufung zu erhalten wurde versucht, in den im Artikel exemplarisch gezeigten Klima-Rekonstruktionsverläufen die Temperaturdifferenz vom Mittelwert der mittelalterlichen Warmzeit bis zum Jahr 1950 zu ermitteln. Die Versuche sind in den Bildern zugefügt und somit nachvollziehbar (sowie zusätzlich am Ende in einer Tabelle zusammengefasst). In vielen Kurven ist das allerdings nur recht ungenau möglich, weshalb diese Auswertung nur grobe Anhaltswerte zur Orientierung liefert. Das Schlussjahr 1950 wurde gewählt, da viele Rekonstruktionen knapp danach enden. Wer den Vergleich mit der ganz aktuellen Temperatur ergänzen möchte, muss also die Differenz seit dem Jahr 1950 dazu addieren.

Gelistet sind die Klimastudien ungefähr nach Publizierdatum, beginnend mit dem AR1 des IPCC von 1990 bis zu ganz aktuellen.

Listung von Klimarekonstruktionen der vergangenen 2000 Jahre

IPCC Report AR1 von 1990

 

Bild 2 [6]  IPCC Report AR1 von 1990 Figure 7.1 (letztes von drei Bildern)

Bildtext: Schematic diagrams of global temperature variations since the Pleistocene on three time scales (a) the last million years (b) the last ten thousand years and (c) the last thousand years The dotted line nominally represents conditions near the beginning of the twentieth century

IPCC Report AR3 von 2001

Dieser Report zeigt die berühmte Hockeystick-Kurve. Die mittelalterliche Warmzeit ist fast verschwunden. Die aktuelle Warmperiode beginnt um 1900. Die Mittelwertbildung verschleiert den breiten (grauen) Unsicherheitsbereich.

  

Bild 3 [7]  IPCC Report AR3 von 2001 Figure 1: Variations of the Earth’s surface temperature over the last millennium.

  

IPCC AR4 von 2007

Die Darstellung im AR4 zeigt exemplarisch die Variabilitäten verschiedener Proxyrekonstruktionen. Dieses „Spaghetti-Durcheinander“ wird durch Mittelwert-Bildung meistens „verschleiert“. Aus den verschiedenen Verläufen kann man sich jede Differenz heraussuchen, indem man die passende Gegend auswählt.

Gerade diese Grafik ist gut geeignet zur Darstellung des „Klimarettungsproblems“. Nach der IPCC-Lehre und dem letzten Klimagipfel darf sich die Erde bis 2100 maximal um 0,6 Grad erhöhen „Paris COP21 Verpflichtung“. Das kostet Deutschland Unsummen von Milliarden EUR durch die erzwungene CO2 Vermeidung. In der Grafik kann man erkennen, was 0,6 Grad (eingezeichnete) Veränderung bei der typischen Klimavariabilität bedeuten – nämlich nichts -, sowie dass es innerhalb von 100 Jahreszeiträumen regelmäßig natürlich bedingte Veränderungen größer 0,6 Grad gab.

 

Bild 4 [11] IPCC AR4 2007: Figure 1.

Bildtext: The heterogeneous nature of climate during the ‘Medieval Warm Period’ is illustrated by the wide spread of values exhibited by the individual records that have been used to reconstruct NH mean temperature. These consist of individual, or small regional averages of, proxy records collated from those used by Mann and Jones (2003), Esper et al. (2002) and Luckman and Wilson (2005), but exclude shorter series or those with no evidence of sensitivity to local temperature. These records have not been calibrated here, but each has been smoothed with a 20-year filter and scaled to have zero mean and unit standard deviation over the period 1001 to 1980.

Weiter finden sich darin auch Rekonstruktionen zur Südhalbkugel (Tasmanien und Neuseeland). Diese scheint die Zyklen der Nordhalbkugel nicht durchlaufen zu haben. Anm.: „kaltesonne“ ist aktuell dabei dies anhand einer Recherche zu widerlegen.

Man beachte, dass es auf Neuseeland bereits um 1600 begann stetig wärmer zu werden.

 

Bild 5 [11] IPCC AR4 von 2007.Figure 6.12.

Bildtext: Temperature reconstructions for regions in the SH: two annual temperature series from South American tree ring data (Villalba et al., 2003); annual temperature estimates from borehole inversions for southern Africa and Australia (Huang et al, 2000); summer temperature series from Tasmania and New Zealand tree ring data (Cook et al., 2000, 2002a). The black curves show summer or annual instrumental temperatures for each region. All tree ring and instrumental series were smoothed with a 25-year filter and represent anomalies (°C) from the 1961 to 1990 mean (indicated by the horizontal lines).

Loehle at al 2008

Nach dieser Studie war die mittelalterliche Warmzeit deutlich wärmer und die aktuelle Warmzeit beginnt eindeutig um 1600.

Bild 6 [9] Globaler historischer Klimaverlauf Jahr 0 … 1935

Bildtext: The Medieval Warming Period (MWP) was significantly warmer than the bimillennial average during most of the period 820 – 1040 AD. The Little Ice Age was significantly cooler than the average during most of 1440 – 1740 AD. The warmest tridecade of the MWP was warmer than the most recent tridecade, but not significantly so.

IPCC AR5 2013

Gegenüber dem AR4 zeigt die Darstellung nichts wirklich Neues, doch sind Mittelwerte enthalten. Weiterhin sieht man die vielen stark voneinander abweichenden  Rekonstruktionsverläufe.

Bild 7 [8]  Historischer Klimaverlauf. Quelle: AR5, Figure 5.7

Bildtext: Reconstructed (a) Northern Hemisphere and (b) Southern Hemisphere, and (c) global annual temperatures during the last 2000 years. Individual reconstructions (see Appendix 5.A.1 for further information about each one) are shown as indicated in the legends, grouped by colour according to their spatial representation (red: land-only all latitudes; orange: land-only extratropical latitudes; light blue: land and sea extra-tropical latitudes; dark blue: land and sea all latitudes) and instrumental temperatures shown in black (Hadley Centre/ Climatic Research Unit (CRU) gridded surface temperature-4 data set (HadCRUT4) land and sea, and CRU Gridded Dataset of Global Historical Near-Surface Air TEMperature Anomalies Over Land version 4 (CRUTEM4) land-only; Morice et al., 2012). All series represent anomalies (°C) from the 1881–1980 mean (horizontal dashed line) and have been smoothed with a fiter that reduces variations on time scales less than about 50 years.

 Horst-Joachim Lüdecke, Sept. 2011

 Das Besondere an dieser Publikation ist die Einbeziehung der Rekonstruktion von Tropfsteinanalysen des Professors Mangini der Uni Heidelberg (blaue Linien). Tropfsteinanalysen haben gegenüber den üblichen, auf biologischen Materialien basierenden wie Baumringanalysen (z.B. beim Hockeystick) den Vorteil, die Temperatur ganzjährig zu referenzieren und auch nicht Verzerrungen durch „Wetterstress“ oder Schädlinge abzubilden. Dieser Professor war unter den ersten, welche sich trauten öffentlich zu verkünden dass die mittelalterliche Warmzeit wärmer gewesen ist, als vom IPCC angegeben. Zusatzinformation lässt sich bei [15] nachlesen.

Auch diese Rekonstruktionen zeigen zudem den Beginn der aktuellen Warmzeit spätestens um 1600.

Bild 8 [13] Fig. 5. Temperaturrekonstruktionen aus Tropfsteinen (Blau) und biologichen Materialien (Grün)

Bildtext: (Color online) Reconstructed long-range annual records, SPA12 (blue) from a stalagmite and MOB (green) from a stack of tree rings in the northern hemisphere and further biological proxies (as an anomaly). The variance of MOB is roughly seven times smaller than for SPA12. In both records, the medieval warm period and the Maunder Minimum can be clearly identified.

ESPER et al, 2014: Northern European summer temperature variations

 Auch diese Studie zeigt eine deutlich wärmere mittelalterliche Warmzeit. Man beachte die im Bereich von 4 °C liegende Spannweite der Temperaturen und die Extremwerte (mit Jahreszahlen gekennzeichnet). Zudem steht in der Studie:

 [4] The reconstruction has centennial-scale variations superimposed on this trend, indicating conditions during Medieval and Roman times were probably warmer than in the late 20th century.

 

Bild 9 [4] Figure 5 (Auszug) Rekonstruierter Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre der nordeuropäischen Sommertemperatur

Bildtext: N-Eur temperature reconstruction at annual resolution (black) and after smoothing using a 100-year filter (white). Green curve is a linear regression fit to the annually resolved data over the 17 BC to AD 2006 period. Grey area indicates the smoothed standard error (2SE) of the calibration model, using variable chronology replicated error estimates (from B). Dates indicate the three coldest and warmest years over the past two millennia. This figure is available in colour online at wileyonlinelibrary.com.

Buentgen et al. 2016

Dies ist eine ganz aktuelle Studie.

Auffallend ist die große Temperaturvariabilität der Jahreswerte um mehrere Grad. Man beachte, dass die Sommertemperatur der Alpen von 1700 bis aktuell deutlich vom „typischen“ Klimaverlauf abweicht.

Bild 10 [12] Figure 2, vom Autor ergänzt

Bildtext: Eurasian summer temperature variability. a,b, Reconstructed temperatures from the Russian Altai (a) and the European Alps5 (b), with blue and red squares indicating (51/47) positive and (53/57) negative annual extremes (>2 standard deviations), respectively. Grey background shadings denote reconstruction uncertainty after 80-year low-pass filtering (Supplementary Fig. 9). c,d, Ice-core-derived global estimates of volcanic14 (GVF; dark grey; c) and total solar irradiance17 (TSI; light dashed grey; d) forcing. Black dashed lines refer to the long-term reconstruction mean of the Common Era.

Luterbacher et al, 29.01.2016: European summer temperatures since Roman times

Diese ebenfalls ganz aktuelle Studie ist aus mehreren Gründen interessant. Es steht darin, dass selbst die aktuellen mittleren Sommertemperaturen die der historischen Warmzeiten nicht übersteigt, zumindest nicht statistisch signifikant.

 [3] Our reconstructions compare well with independent instrumental and proxy-based temperature estimates, but suggest a larger amplitude in summer temperature variability than previously reported. Both CPS and BHM reconstructions indicate that the mean 20th century European summer temperature was not significantly different from some earlier centuries, including the 1st, 2nd, 8th and 10th centuries CE. The 1st century(in BHM also the 10th century) may even have been slightly warmer than the 20th century, but the difference is not statistically significant.

… The warmest century in both the CPS and BHM reconstructions is the 1st century CE (for BHM also the 10th century).

 Allerdings wird dazu dann eine Einschränkung gemacht, dass die 30-Jahresmittel dagegen früher nicht wärmer waren.

[3] Comparing each 50 yr period with the 19512000 period reveals a similar pattern. Recent summers, however, have been unusually warm in the context of the last two millennia and there are no 30 yr periods in either reconstruction that exceed the mean average European summer temperature of the last 3 decades (19862015 CE).

Weiter steht in der Studie, dass die Klimamodelle die Verläufe nicht ausreichend genau simulieren können – also stark mängelbehaftet sind. Und etwas zusätzlich Interessantes: Die Sommertemperaturen waren früher weit variabler, als man bisher annahm.

[3] Our BHM-based reconstruction shows more pronounced changes in mean summer temperatures over Europe than previously reported

  

Bild 11 [3] Verlauf der sommerlichen Maximaltemperaturen Europa.  BHM (Dunkelblau) und CPS (Rot): rekonstruierter Temperaturverlauf. Andere Farben: rückwirkende Simulationstests.

 Bildtext: Simulated and reconstructed European summer land temperature anomalies (with respect to 15001850 CE) for the last 1200 yr, smoothed with a 31 yr moving average filter. BHM (CPS) reconstructed temperatures are shown in blue (red) over the spread of model runs. Simulations are distinguished by solar forcing: stronger (SUNWIDE, purple; TSI change from the LMM to present >0.23%) and weaker (SUNNARROW, green; TSI change from the LMM to present <0.1%). The ensemble mean (heavy line) and the two bands accounting for 50% and 80% (shading) of the spread are shown for the model ensemble (see SOM for further details).

 Die zwei Darstellungen in der Studie zur historischen Temperatur (es ist heute nicht wärmer als früher, aber es war früher doch wärmer sofern man anders mittelt) führen zur Möglichkeit unterschiedlicher Interpretationen. Die Pressemitteilung der Uni hat sie voll genutzt und daraus einen Klimaalarm generiert:

Justus-Liebig-Universität Giessen. 29. Januar 2016 Pressemitteilung [2]:

Europäische Sommer so heiß wie seit über 2000 Jahren nicht

Klimaretter.Info, das Portal für ökopolitisch korrekte Darstellungen nahm dies sofort auf und  informierte ebenfalls alarmistisch:

 [14] Klimaretter.Info. Benjamin von Brackel (Anm.: Politikwissenschaftler), 29. Januar 2016:

Selbst die Römer hatten’s nicht so warm

Unsere Sommer sind die wärmsten seit 2.000 Jahren in Europa. Das zeigen neue Baumring-Analysen. Die Temperaturrekorde ließen sich nicht mehr mit natürlichen Schwankungen erklären, folgern Forscher, sondern nur mit dem menschengemachten Klimawandel.*

*Anmerkung des Autors: Diese letzte Aussage ist in der Studie selbst nirgends auch nur im Ansatz hinterlegt. Man hat den Eindruck, bei Klimaretter.Info hat niemand die Studie selbst eingesehen.

„kaltesonne“ hat die Studie ebenfalls rezensiert. Dort wurde sie aber wirklich durchgesehen und detailliert berichtet.  Es lohnt sich, diese Rezension selbst zu lesen: „Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand“.

kaltesonne – Rezension (Auszug)[1]:

Zu den Autoren der Studie gehören neben Luterbacher u.a. auch Fredrik Ljungqvist, Ulf Büntgen und Jan Esper, die sich in der Vergangenheit sehr um eine seriösere Richtung in den Klimawisenschaften verdient gemacht haben. Daher verwundert der reißerische Titel der Pressemitteilung und die krampfhaft in den Text eingesprenkelten Klimaalarm-Floskeln schon. War das Buckeln vor dem IPCC und der verkrampfte Hinweis auf die angeblich (vollständig) vom Menschen herbeigeführte aktuelle Erwärmung wirklich notwendig? Waren diese Stil-Elemente quasi als wissenschaftliche Lebensversicherung notwendig, um überhaupt mit dieser Studie in die Öffentlichkeit gehen zu können, ohne von IPCC-Hardlinern abgestraft zu werden?

Wir begeben uns auf Spurensuche. Was ist dran am Hitzewellenalarm? Zunächst fällt auf, dass der Titel der Publikation im Gegensatz zur Pressemitteilung auffällig neutral gewählt wurde:

European summer temperatures since Roman times

An dieser Stelle sollten wir uns die Hauptabbildung aus Pressemitteilung näher anschauen. Interessanterweise taucht die Abbildung in der Arbeit selber gar nicht auf, weder im Haupttext, noch im Datensupplement. Zu erkennen ist die in der Pressemeldung angeführte starke natürliche Variabilität der Temperaturen. Die bekannte Abfolge der Römischen Wärmeperiode, Kälteperiode der Völkerwanderungszeit, Mittelalterlichen Wärmeperiode, Kleinen Eiszeit und Modernen Wärmeperiode ist gut zu erkennen. Aus irgendeinem Grund bleiben die Begriffe jedoch in der Pressemitteilung unerwähnt.

Auffällig ist weiterhin die überlagerte knallig-rote Linie, welche die Entwicklung der letzten Jahrzehnte besonders bedrohlich erscheinen läßt. Eine fragwürdige Suggestivmethode. Das Ende der blauen 30-Jahres-Mittelwertlinie ist vom rot so stark überstrahlt, dass man es gar nicht richtig erkennt. Erst wenn man ganz genau hinschaut, wird deutlich, dass die blaue Linie lediglich das Niveau der Mittelalterlichen Wärmeperiode um 1200 n.Chr. und der Römischen Wärmephase um 50 n. Chr. erreicht.

 

Bild 12  [3]  Grafik: CC BY-SA 4.0 J.P. Werner/EuroMed2k Members.

Und genau dies steht dann wenig überraschend auch in der Kurzfassung der Arbeit:

In der Realität fand die Gruppe um Luterbacher also das genaue Gegenteil von dem was in ihrer eigenen Pressemitteilung behauptet wird. Die Temperaturen des 20. Jahrhundert unterscheiden sich nicht von den vorangegangenen Wärmephasen. Die Römische Wärmeperiode könnte sogar noch einen Tick wärmer gewesen sein, konzedieren Luterbacher und Kollegen.

Zusammenfassung der Klimarekonstruktionen

 In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der gezeigten Studien / Berichte zusammengefasst:

   

Bild 13 Zusammenfassung der bisher dargestellten Klimarekonstruktionen

Beim Betrachten der Kurven fällt auf, dass sich bereits in der Vergangenheit in kurzen Zeiträumen gewaltige Temperaturschwankungen ereignet haben.  Ob die Aktuelle daraus als „einmalig“ hervorsticht, hängt von der verwendeten Publizierung und oft auch vom Maßstab ab.

Je mehr man sich die Klimakurven ansieht, umso stärker wird allerdings der Verdacht, dass sich die Genauigkeit der Proxirekonstruktionen über die Jahrzehnte nicht wirklich verbessert hat. Zumindest reicht sie nicht aus, um die Frage, ob es zur mittelalterlichen Warmzeit wärmer oder kälter war damit sicher zu beantworten. 

Dies ist auch verständlich. Eine moderne, sauber geeichte elektronische Wetterstation misst in idealer Umgebung gerade einmal auf +-0,2 °C genau. Eine Rekonstruktion über 1.000 – 2.000 Jahre zurück welche noch zusätzlich eine Proxi-Kalibrierung benötigt, soll dann großflächig Temperaturdifferenzen auf 0,2 … 0,5 Grad genau bestimmen. Das ist nicht möglich. Indem man aber Computer stur rechnen lässt, werden solche Ergebnisse präsentiert.

Auch die Zeitzuordnung scheint überaus problematisch zu sein, wie man an den vielen teils erheblichen Zeit-Verschiebungen zwischen den Kurven sehen kann. Wenn aber Temperatur und Zeitzuordnung nicht stimmen, entstehen beim Berechnen der Regressionen echte mathematische Fehler „Über die unsachgemäße Anwendung der Regression kleinster Quadrate“. Auch die Summenkurve kann dann natürlich nicht mehr stimmen.

Ein weiteres Thema bei den jüngeren Publizierungen ist die rückwirkende Simulationsprüfung. Immer öfter wird erkannt (Bsp. [3]), dass die Rückprojektionen der Klimamodelle falsche Ergebnisse liefern. Damit ist aber auch klar, dass sie die Zukunft genau so falsch projizieren (werden).

Diskussion der Klimarekonstruktion CL12loc aus dem AR5

 Betrachten wir noch einmal das Bild aus dem IPCC AR5 Bericht von 2013.

 

 Bild 14 [8]  Historischer Klimaverlauf. Quelle: AR5 von 2013, Figure 5.7

In dieser beispielhaften „Spaghettisammlung“ verschiedener (möglicher) Klimaverläufe sticht die hellblaue Rekonstruktion durch ihre enorme Variabilität hervor. Diese Rekonstruktion CL12loc stammt aus der Studie*:

 [10]*: Christiansen and Ljungqvist, 18.04.2012: The extra-tropical Northern Hemisphere temperature in the last two millennia: reconstructions of low-frequency variability

 *Im AR5 wird über die Bildinfo CL12oc auf eine Quelle „Christiansen and Ljungqvist (2012)“ verweisen. Der Autor hat in allen (für ihn einsehbaren) Studien dieser Autoren keine Kurve mit der gleichen Temperatur im Jahr 1460 und 1630 gefunden wie sie die hellblaue Kurve ausweist. Deshalb wir in den weiteren Ausführungen auf die Darstellungen aus Studien beider Autoren von 2012 und 2010 Bezug genommen. Die Unterschiede haben keinen Einfluss auf das Interpretationsergebnis.

Eine Anfrage beim deutschen IPCC-Büro zur Quelle dieser Klimarekonstruktion läuft, ist aber noch nicht beantwortet.

  

In der besagten Studie wurden anhand umfangreichen Proximaterials die Klimaverläufe der letzten 2000 und der letzten 500 Jahre rekonstruiert.

Die wichtigen Ergebnisse draus sind:

 Die mittelalterliche Warmzeit war um 0,6 Grad wärmer als bisher angenommen und die nach-mittelalterliche Kaltzeit um -1 Grad kälter:

 [10] The two-millennia long reconstruction shows a well defined Medieval Warm Period, with a peak warming

ca. 950–1050 AD reaching 0.6 C relative to the reference period 1880–1960 AD.

The 500-yr long reconstruction confirms previous results obtained with the LOC method applied to a smaller proxy compilation; in particular it shows the Little Ice Age cumulating in 1580–1720 AD with a temperature minimum of −1.0 ◦C below the reference period.

Nachdem damit ersichtlich ist, dass niemand genau weiß, wie warm die mittelalterliche Warmzeit genau war, sie aber nach den aktuellen Erkenntnissen sicher wärmer war als  in der Hockeystick-Kurve angegeben, kommt ein zweiter Aspekt zum Tragen, der Beginn der aktuellen Warmzeit.

Nach der neueren Klimarekonstruktion hat die aktuelle Warmzeit spätestens um 1650 also mindestens 200 Jahre früher als die Industrialisierung begonnen

CO2 kann damit als „Starter“ der aktuellen Warmzeit ausgeschlossen werden

Im folgenden Bild Nr. 15 sieht man die Rekonstruktionen nochmals im Detail im Vergleich mit älteren Klimakurven. Neben dem dass die nach-mittelalterliche Kaltzeit erheblich kälter war als bisher angenommen, fällt auf dass danach die aktuelle Warmzeit bereits um 1650 beginn und nicht erst gegen 1850. Dadurch sehen die Verläufe – Beginn der mittelalterlichen Warmzeit und der aktuellen – sehr ähnlich aus und ein menschlicher Einfluss ist weder erforderlich noch ersichtlich.

Anm.: im Bild 14 (AR5) ist die Minimaltemperatur bereits um 1460, also fast 200 Jahre früher erreicht worden. Die in der Veröffentlichung [10] hinterlegten Grafiken weichen vom IPCC-Bild an einigen Stellen deutlich ab. Z.B. sind die ausgeprägten Minimas um ca. 550 und 1460 darin nicht in der Größenordnung zu finden. Nach Bild 14 würde die aktuelle Warmzeit bereits um 1460, also nochmals fast 200 Jahre früher (in Summe um 400 Jahre)  beginnen.

 

Bild 15 [10] Vergleich der neuen Klimarekonstruktionen (LOC 2k und LOC 500y) mit anderen Rekonstruktionen aus dem AR5

Bildtext: Fig. 6. Some previous temperature reconstructions, (Hegerl et al., 2007; Loehle and McCulloch, 2008; Huang et al., 2008; Mann
et al., 2008, 2009; Ljungqvist, 2010; Christiansen and Ljungqvist, 2011) published subsequently to the IPCC Fourth Assessment Report (Solomon et al., 2007) shown together with the LOC reconstructions of the present paper. All reconstructions are centered
to zero mean in the 1880–1960 AD period and have been 50-yr smoothed with a Gaussian filter. The confidence intervals of the
LOC reconstructions of the present paper (from Figs. 5 and 8) are also shown (dashed curves).

Noch deutlicher zeigt sich dies anhand eines Proxis der Alpen im folgenden Bild.

 

Bild 16 [15]  Proxi der Alpen aus FIG. 8. Local temperature reconstructions (K) based on the proxies in Table 1 and HadCRUT2v, calibration period AD 1880–1960

Diese Aussage findet sich aber nicht nur in [10], sondern parallel in anderen Rekonstruktionen sowie auch in der Haupt-Mittelwertlinie des AR5 selbst:

Klimarekonstruktionen mit einem früheren Beginn der aktuellen Warmzeit:

·         Bild 8:  ca. 1550 und 1650 (violette Pfeile)

·         Bild 11: 1600  (violetter Pfeil)

·         Bild 12: ca. 1450 und 1600 ((violette Pfeile)

·         Bild 14: 1450 und 1600 (rote Pfeile) in der Hauptlinie des AR5 für Land und See global (siehe dazu auch Bild (17)

Wird die Klimageschichte umgeschrieben?

 Wenn die Verfasser der Studie [10] damit recht haben dass die bisherige Methodik der Proxiauswertung falsche Ergebnisse lieferte  (und der Verlauf LOC 2k der wirklich richtige ist), was sich auch anhand der Verläufe anderer Rekonstruktionen in der Listung des vorhergehenden Absatzes „Klimarekonstruktionen mit einer Verschiebung des Beginns der aktuellen Warmzeit“ bestätigt,  muss die anthropogene Beeinflussung der Klimageschichte umgeschrieben werden.

Allerdings findet sich dazu noch kaum eine Diskussion, obwohl es sogar im AR5 offensichtlich ist wie Bild 17 zeigt. Der Autor hat darin den relevanten Teil der Hockeystick-Kurve (Bild 3) mit der Mittelwert-Linie „Land und See global“ aus dem AR5 (Bild 14) überlagert. Die Begründung, dass die aktuelle Warmzeit ausschließlich durch anthropogenes CO2 nach 1800 (Bild 18) gestartet wurde ist demnach bereits im AR5 selbst widerlegt.

  

Bild 17 Auszug der Hockeystick-Kurve mit vom Autor zugefügtem Verlauf (hellbraune Linien) der Rekonstruktion „Land und See global“ aus dem AR5

Noch offensichtlicher wird die Diskrepanz, wenn man den Hockeystick im gleichen Maßstab zu den neueren Proxianalysen kopiert (Bild 17). Dass dieser durch neuere Proxis endgültig überholt ist, wird offensichtlich. Der Hockeystick wurde zwar 2009 vom Ersteller deutlich korrigiert (Man et al 2009) ist aber auch damit noch weit entfernt von denen der aktuellen Rekonstruktionen.

 

Bild 17.1 Hockeystick (Bild 3) und neuere Proxis (Bild 15) im gleichen Maßstab überlagert

Nun weiss man natürlich nicht, welches die alleine richtige Kurve ist. Aber die drastischen Unterschiede belegen, dass das Thema nicht entfernt „gesettelt“ ist, sondern dringend einer neuen Diskussion bedarf, auch wenn das PIC eine solche für absolut unnötig hält (siehe Zitierung von Prof. Rahmstorf am Ende des Artikels). Explosiv ist das Thema allemal. Die schöne, glatte Verlaufskurve des Hockeystick war (neben dem Beginn der Erwärmung ab der Industrialisierung) auch der Beleg, dass das Klima keine Sprünge gemacht hätte und die aktuelle, starke  Erwärmung somit unnatürlich sein muss. Wenn von dieser schön geraden Temperaturlinie jedoch nichts mehr übrig bleibt, ist auch diese Hypothese hinfällig.   

  

Bild 18  CO2-Emissionen (Bildauszug). Quelle: AR5 Climate Change 2014 Synthesis Report

Bildtext (Auszug): Figure 1.5 |  Annual global anthropogenic carbon dioxide (CO2) emissions (gigatonne of CO2-equivalent per year, GtCO2/yr) from fossil fuel combustion, cement production and flaring, and forestry and other land use (FOLU), 1750–2011.

Dass die anthropogene CO2-Klimatheorie damit schnell in den Mülleimer der Geschichte wandert, wird allerdings kaum passieren. Zu viele Reputationen und vor allem Geld werden es noch lange Zeit verhindern. Aber aufhalten wird man es nicht mehr können.

Klimazukunft

Klimamodelle werden aufgrund der Proxis parametriert. Wenn schon die Vergangenheit praktisch nicht (in der erforderlichen Genauigkeit) rekonstruierbar ist, kann auch die Zukunft daraus nicht richtig berechnet werden. Wer es sehen will, kann es im Bild 18 erkennen. Wer würde ahnen dass es sich dabei um eine Originalgrafik aus dem IPCC AR5 handelt. 

Bild 19  Projektionskurven. Quelle: AR5 2013 Figure TS.14. Seite 87

Unser Bundesministerium für Bildung und Forschung zeigt da lieber die politisch „richtige“ Darstellung (Bild 20).  Aktuell kann man dort immer noch eine Broschüre „Herausforderung Klimawandel“ laden. Im Begleittext steht dazu:

„Das numerische Experiment zeigt, dass das Klimamodell die so rekonstruierte globale Klimaentwicklung (Abb. 16) und insbesondere das Phänomen der sogenannten „Kleinen Eiszeit” in Europa recht realistisch zu simulieren vermag“.

 Dass inzwischen viele neue Studien aufzeigen, dass diese Aussage  „realistisch zu simulieren vermag“ überhaupt nicht stimmt sowie die aktuellen Rekonstruktionen der Temperaturen im Mittelalter inzwischen deutlich anders aussehen, soll der Bürger wohl nicht über ein für Bildung und  Forschung zuständiges Ministerium erfahren.

Bild 20   Bundesministerium für Bildung und Forschung, Broschüre: Herausforderung Klimawandel, Abbildung 16

Das Portal für streng klimatreue Information – Klimaretter.info – sieht auch keinerlei Handlungsbedarf und lobt zudem weiterhin die Hockeystickkurve und deren Autor „Paris ist die wahrscheinlich letzte Chance“.

Und damit liegt klimaretter.info haargenau auf der Linie des PIK.

SciLogs Klimalounge

Paläoklima: Die letzten 2000 Jahre

15. Mai 2013 von Stefan Rahmstorf in Paläoklima (Besprechung des Pages 2k Projektes)

Stefan Rahmstorf : Paläoklima: Die letzten 2000 Jahre – Im globalen Durchschnitt gleicht die neue Rekonstruktion fast aufs Haar dem bekannten „Hockeyschläger“, der vor fünfzehn Jahren erstellten ersten derartigen Rekonstruktion.

Nachspann

Beispiele von Klimaproxis

Um Lesern welche sich mit der Thematik weniger auskennen ein Gefühl zu geben, wie Klimaproxis aussehen, anbei ein Auszug solcher Proxis aus  [10]. Nur die Mittelwertbildung macht daraus die bekannten scharfen Linien – und der Computer berechnet auch treu dazu den „Vertrauensbereich“. Und beim Klimagipfel (er-)finden daraus 40.000 „Fachleute“ durch Diskussionen und Abstimmen die wahre Temperatur. Man muss nur fest daran glauben, dass Masse (und Computerprogramme) immer die Wahrheit (er-)kennen.

  

Bild 21 [10] Beispiele von Proxis (Auszug aus Fig. 3 der Studie)

 Quellen

 [1]

kaltesonne 08.03.2016: Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand

[2]

Justus Liebig Universität Giessen, Pressemitteilung: Europäische Sommer so heiß wie seit über 2000 Jahren nicht

https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm19-16

[3]

Luterbacher et al, 29.01.2016: European summer temperatures since Roman times

[4]

JOURNAL OF QUATERNARY SCIENCE (2014) 29(5) 487–494, ESPER et al: Northern European summer temperature variations
over the Common Era from integrated tree-ring density records

[5]

TU Berlin. Erläuterung zur Vorlesung TWK an der TU-Berlin Inst. für Ökologie: Rekonstruktion der mittleren Temperatur auf der Nord-Halbkugel in den vergangenen 1.000 bis 2.000 Jahren.

http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de//project/lv-twk/002-holozaen-2000jahre.htm

[6]

IPCC Report AR 1, 1990

[7]

IPCC AR 3 WG 1, 2001. Climate Change 2001 THE SCIENTIFIC BASIS

[8]

IPCC AR5 WG1, 2013. Climate Change 2013, The Physical Science Basis

[9]

Loehle at al:Correction to: A 2000-YEAR GLOBAL TEMPERATURE RECONSTRUCTION BASED ON NON-TREE RING PROXIES ENERGY & ENVIRONMENT VOLUME 19 No. 1 2008

[10]

Clim. Past, 8, 765–786, 2012. Christiansen and Ljungqvist, 18.04.2012: The extra-tropical Northern Hemisphere temperature in the last two millennia: reconstructions of low-frequency variability

[11]

IPCC AR4 WG 1, 2007: The Physical Science Basis: Hemispheric Temperatures in the ‘Medieval Warm Period’

[12]

Buentgen et al.2016_NatureGS: Cooling and societal change during the Late Antique Little Ice Age from 536 to around 660 AD

[13]

Horst-Joachim Lüdecke Sept. 2011: Long-Term Instrumental and Reconstructed Temperature Records Contradict Anthropogenic Global Warming, Energy & Environment 22, 6, 2011, arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1110/1110.1841v1.pdf

[14]

klimaretter.info, 29. Januar 2016: Selbst die Römer hatten’s nicht so warm

http://www.klimaretter.info/forschung/hintergrund/20549-selbst-die-roemer-hattens-nicht-so-warm

[15]

CHRISTIANSEN AND LJUNGQVIST DECEMBER 2011: Reconstruction of the Extratropical NH Mean Temperature over the Last Millennium with a Method that Preserves Low-Frequency Variability