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Nicht-Regierungsorganisationen dominieren Klimakonferenz in Durban: Es ist schlimmer als gedacht

Hier ist die offizielle Gesamtzahl der Party-Gäste in Durban:

Abb. 1. Offizielle Zugehörigkeiten der 14.570 Teilnehmer in Durban (17. Klima-Konferenz COP17). Die Zahlen stehen für die Gesamtzahl der Delegierten mit der jeweiligen Zugehörigkeit zu einer Gruppe.

Die Regierungs-Delegierten waren laut offiziellen Angaben nur in geringer Überzahl im Vergleich zu den Vertretern der Nichtregierungsorganisationen (NGO’en). Aber wie beim Klima ist alles ein bisschen komplizierter.

Anthony Watts hat kürzlich darauf hingewiesen, dass ein von Bolivien ausgehender Vorschlag zur Besteuerung tatsächlich von Oxfam geschrieben worden war. Diese Verbindung ist nicht rein zufällig. Zur Delegation des Staates Bolivien gehörte ein Oxfam-Mitglied. Bolivien ist keine Ausnahme. In der Bangladesh-Delegation saßen drei Oxfam-Mitglieder. In der belgischen zwei.

Belgien? Verständlich, dass Bolivien Hilfe braucht, aber Belgien?

Gibt es wirklich nur so wenige Regierungs- und studierte Klimaexperten in Belgien, dass man zwei Oxfam-Leute in die offizielle Delegation aufnehmen musste? Lasst diese Aktivisten doch selbst ihre Spesen bezahlen. Warum müssen die belgischen Steuerzahler für Unterkunft und Verpflegung, für Champagner, Taxis und Hotelzimmer der Oxfam-Leute aufkommen?

Insgesamt hatte Oxfam sage und schreibe neun Mitglieder in den verschiedenen offiziellen Regierungsdelegationen untergebracht. Das World Resources Institute hatte zwei Mitglieder in offiziellen Delegationen, desgleichen Rainforest Alliance. Nature Conservancy und 350.org hatten je einen ihrer Leute in offiziellen Delegationen. Und Mitglieder einer ganze Menge von kleinen nationalen NGO’en waren in vielen offiziellen Delegationen vertreten.

Deren Anzahl aber verblasst gegenüber dem Rekord-Oscar-Gewinner, dem World Wildlife Fund (WWF). Der holt fast immer den Preis für die beste schauspielerische Leistung für seine Event-Dokumentarfilm-Serie Aktivisten als Wissenschaftler”. Der WWF hatte sage und schreibe vierzehn WWF-Mitglieder als Regierungsdelegierte maskiert.

NGO’en sind nicht die einzigen Täuscher. Den Leuten vom UNO-Entwicklungsprogramm UNDP gefällt die Party anscheinend ebenso. Zusätzlich zur offiziellen UNDP-Delegation hatte die UNDP acht ihrer Angestellten in offiziellen Regierungsdelegationen.

Damit hören die Ungereimtheiten nicht auf. Bei der 12-köpfigen libanesischen Regierungsdelegation befand sich der Chef des Geschäftsbereichs Carbon Sales and Trading der Standard Bank Plc.

In der indischen Delegation befanden sich vier Studenten von Privat-Elite-Internaten (Public Schools), dazu ein deutscher German AID – Vertreter.

In der Delegation von Ghana war jemand, der als Techniker der Japan Broadcasting Corp. bezeichnet war.

Indonesien hatte jemanden aus der Zoological Society of London.

Papua New Guinea hatte einen Angestellten der Carbon War Room Corporation in seiner Delegation.

In der italienischen Delegation befanden sich vier Mitglieder des Euro-Mediterranean Center for Climate Change und ein Leibwächter.

Irland hatte einen Vertreter der Mary Robinson Foundation for Climate Justice.

Grenada hatte zwei Leute von Climate Analytics GmbH, einer Gesellschaft, deren Geschäftszweck die Beratung für Betrug im CO2-Zertifikate-Geschäft zu sein scheint.

Den Vogel aber schoss Guinea-Bissau ab. Die Delegation bestand aus 19 Köpfen. Davon scheinen nur fünf für die Regierung zu arbeiten. Delegationsleiter war anscheinend ein Mann, der sich selbst so nennt:

Association member, Supreme Master Ching Hai International Association.

Donnerwetter! das ist doch etwas! Unübertrefflich!

In der Guinea-Bissau-Delegation gab es aber auch einen Menschen vom Global Environment Fund. Dann waren unter den Delegierten Menschen mit unbekannter Interessenzugehörigkeit. Dazu der International Project Director, Awareness and Advocacy, der beim Centre for Climate Change and Environmental Studies angestellt ist. Und, wie wundersam, auch jemand, dessen Zugehörigkeit einfach mit “Tianjin Police” angeben ist.

Alle diese “Merkwürden” sind nun auf der folgenden Grafik zusammen mit den Leuten ohne Zuordnung in der Kategorie “Unknown” zusammengefasst. Eine rasche und unwissenschaftliche Analyse zeigt folgendes Ergebnis beim Vergleich zwischen den tatsächlichen und den offiziell angegebenen Partygästen in Durban.

 

Abb. 2. Wie Abb. 1. Die NGO-Verteter und die unbekannten Personen (Unknown) sind aus den Länderdelegationen entfernt und auf dieser Grafik ihren echten Gruppen zugeordnet.

Sechstausend offizielle NGO-Vertreter, darin eingeschlossen die als Regierungsvertreter Maskierten. Fünftausend Regierungsvertreter. Fünfzehnhundert Medienvertreter. Ein rundes Tausend unbekannte Protestierer, Aktivisten-Camper, Leibwächter. Die NGO-Leute in der Überzahl. Was für ein lustiges Narrentreiben.

Lieber US-Kongress, können wir bitte, bitte nicht aufhören, diese Klimasausen zu finanzieren? Wir geben Millionen von Dollars aus, verbrennen Millionen für den Düsen-Treibstoff, um diese Parasiten durch die Lüfte zu ihren Jahresparties an irgenwelchen wunderschönen Stränden zu bringen. Nächstes Jahr in Rio, übernächstes in Cancun, dann in Bali.

Das einzige, was wir zurück kriegen, ist Betrug, Verschwendung, Missmanagement. Jetzt agitiert diese von niemandem gewählte Meute von Eiferern für die Besteuerung eines großen Umfangs des weltweiten Handelsaustauschs. Liebe Abgeordnete, schlagt doch mal wegen dieses gefährlichen Trends die Alarmglocke! Internationale, von der UNO auferlegte Steuern in jeglicher Form, sind eine ganz schlechte Idee. Wir müssen diese Abgreifer loswerden, bevor sie uns alle ruinieren.

w.(…illis Eschenbach)

Den Originalbeitrag finden Sie hier

PS – die offiziellen Daten über die Partygäste finden Sie hier: Part 1, Part 2, Part 3. Dank an Ecotretas für die Informationen.

Anm. d. Ü.: Man schaue sich in Part 1, S. 59 ff. die deutsche Delegation an. Über achtzig Delegierte! Was uns das alles kostet!! Mit von der Partie auch Institute und Parteigänger der Klimawandelfraktion, die wegen der amtlich klingenden Organisationszugehörigkeiten von W. Eschenbach vermutlich nicht als Kampagneros erkannt wurden.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




ClimateGate 2.0: Offener Brief an Prof. Dr. Phil Jones

Offener Brief an Dr. Phil Jones (Klimaforschungsinstitut der University of East Anglia – CRU).

von Willis Eschenbach, 27.11.11

Sehr geehrter Herr Dr. Jones,

Wir hatten schon miteinander zu tun, wenn das auch einige Jahre her ist. Ich hatte Sie vor fünf Jahren um Ihre Daten gebeten, u.a. weil mich Ihre Antwort an Warwick Hughes erstaunte, der ebenfalls darum gebeten hatte. Damals hatten Sie Warwick geantwortet: „Warum sollte ich Ihnen Daten überlassen, wenn Sie nur Fehler darin finden wollen?”

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies die Meinung eines führenden Klimawissenschaftlers sein könnte. Herauszufinden, ob irgend etwas mit den Daten oder Ideen eines anderen Wissenschaftlers falsch ist, gehört zum inneren Wesen des wissenschaftlichen Fortschritts. Es bedeutet Transparenz und Datenzugang. Ebenso konnte ich mir nicht vorstellen, dass andere Klimawissenschaftler Ihnen das durchgehen lassen würden, dass kein anderer Wissenschaftler auf den wissenschaftsfeindlichen Charakter Ihrer Weigerung hinweisen würde.

Welcher Narr war ich! Sie haben mich wohl damals angesichts der „Realpolitik“ in der Klimatologie für allzu naiv gehalten?

Wie dem auch sei, ich wollte die Daten damals für meine eigenen Forschungen und ich wollte wissen, ob man Sie persönlich falsch oder aus dem Kontext gerissen zitiert hatte. Deshalb hatte ich Ihnen geschrieben und um die Daten gebeten. Ich erhielt keine Antwort. (Später wurde mir klar, dass Sie überhaupt nicht falsch zitiert worden waren. Doch zurück zu den Geschehnissen.)

Ich hatte unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz [FoI – engl. Freedom of Information Act] um die Daten gebeten. Mr. David Palmer, der Adressat für FoI-Anfragen an Ihrer University of East Anglia (UEA), Climate Research Unit (CRU), antwortete, dass alle Daten anscheinend im Web verfügbar wären, aber ohne einen Fundort zu nennen. Stattdessen nannte er die kryptische Abkürzung “GHCN”. Die Daten sollten also beim Global Historical Climate Network (GHCN) sein.

Darauf hatte ich wie folgt geantwortet:

Sehr geehrter Herr Palmer,
Danke für Ihre Antwort. Ich halte sie aber für völlig unkooperativ. Ich hatte um eine Liste der benutzten Wetterstationen gebeten. Dass „die Roh-Stationsdaten vom [GHCN] erhalten werden können”, ist völlig nutzlos ohne die tatsächliche Liste der Stationen, die Dr. Jones benutzt hat.

Die Debatte über die Klimaveränderungen ist sehr wichtig. Die statistischen Arbeiten von Dr. Jones werden am meisten zitiert. Dr. Jones hat die Nennung der in seiner Arbeit benutzten Stationen verweigert, deshalb kann nichts überprüft werden. Überprüfungen sind ein zentrales Anliegen in der Wissenschaft. Ich kann Dr. Jones Haltung kaum verstehen, auch Ihre Verweigerung des Datenzugangs macht mich ratlos.

Sie ziehen sich auf die ziemlich sonderbare Behauptung zurück, dass Dr. Jones die von ihm benutzten Stationen nicht offen legen müsste, weil die Daten “anscheinend” irgendwo im Web stünden. Diese Behauptung ist umso verwirrender, weil Sie sagen, dass die ursprünglich von der CRU benutzten Originaldaten auf der GHCN Webseite verfügbar wären. Anschließend sagen sie, dass einige der GHCN-Daten ursprünglich von der CRU kämen. Was stimmt den nun? Hat die CRU die Daten vom GHCN oder hat das GHCN die Daten von der CRU?

Anstatt diese Vorgehensweise direkt anzufechten (mit entsprechender negativer Publizität für die CRU), möchte ich nochmals um Folgendes bitten:

1) Eine Liste der tatsächlich von Dr. Jones benutzten Stationen zur Erzeugung des HadCRUT3 Datenbestandes [Rekonstruktion der globalen Temperaturen],

2) Einen korrekten Hinweis, wo die Daten jeder Station zugänglich sind. Das ist wichtig, weil es deutliche Unterschiede zwischen den Versionen der Daten von den jeweiligen Stationen gibt, z. B. GHCN und NCAR.

Ich halte es für ziemlich beunruhigend, dass es eines Rückgriffs auf das Informationsfreiheitsgesetz bedarf, um einen Wissenschaftler zu zwingen, die Daten zu veröffentlichen, die er in seinen aus öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungen benutzt hat. … Ist das wirklich der Standard, den die CRU setzen möchte?

Danke für Ihre Hilfe in dieser Angelegenheit.
Willis Eschenbach

Ich wollte keine Wellen schlagen und die Vorgehensweise nicht anfechten. Ich wollte weder der CRU noch irgend jemandem sonst Schwierigkeiten machen. Ich wollte nur die Daten. Eine höfliche wissenschaftliche Allerweltsanfrage! (Ganz nebenbei: derart höfliche Anfragen, Dr. Jones, haben Sie wiederholt als “Störmanöver“ gebrandmarkt … doch ich schweife ab.)

Daraufhin schrieb Herr Palmer zurück und nannte einige Webseiten (GHCN und NCAR), wo die von Ihnen benutzten Daten möglicherweise stehen könnten … gab mir aber immer noch keine Information, wo sich die Daten der jeweiligen Stationen befanden. Ich habe also wieder geschrieben und u. a. gesagt:

"… Wenn es auch schön ist, zu wissen, dass die Daten auf diesen beiden Webseiten zu finden sind, so ist die Information dennoch nutzlos ohne eine Liste der von Dr. Jones et. al. benutzten Stationen zur Erzeugung des HadCRUT3 Datenbestandes. Wie bereits geschrieben, bitte ich um:

1) Eine Liste der tatsächlich von Dr. Jones zur Erzeugung des HadCRUT3 Datenbestandes benutzten Stationen,

2) Einen korrekten Hinweis, wo die Daten jeder Station verfügbar sind. Das ist wichtig, weil es deutliche Unterschiede zwischen den Versionen der Daten von den jeweiligen Stationen gibt, z. B. GHCN und NCAR.

Ohne Kenntnis des Namens und der WMO-Nummer der entsprechenden Station der Ursprungsdaten (NCAR, GHCN, oder National Met Service) können die Informationen nicht gefunden werden. Deshalb kann Ausnahmeregel 21 [laut Freedom of Information Act] nicht gelten – Ich kann immer noch nicht auf die Daten zugreifen.

Ich kann nicht verstehen, warum das so schwierig ist. Ich bitte nur um eine einfache Liste der Stationen und wo sich diese befinden. Auf zwei riesige Datenbestände zu verweisen und zu sagen: „Die Daten befinden sich dort irgendwo“, ist überhaupt nicht hilfreich.

Um es noch einmal klar zu stellen, worum ich bitte: ich möchte eine Liste der für die Erzeugung von HadCRUT3 benutzten Stationen, eine Liste etwa wie folgt:

WMO#     Name     Source
58457    HangZhou   NCAR
58659    WenZhou    NCAR
59316    ShanTou    GHCN
57516    ChongQing   NMS

d.h. für alle Stationen, die für die Erzeugung der HadCRUT3-Temperatur-Daten benutzt worden sind. Diese Information möchte ich haben. Sie ist nicht verfügbar, weder „auf Nicht-UEA-Webseiten“, noch an anderer Stelle, wo ich hätte fündig werden können.

Ich würde mich über Ihre Hilfe freuen und ich bin sicher, dass wir diese Fragen lösen können.

Mit freundlichen Grüßen,
w."

Das war eine einfache und höfliche wissenschaftliche Anfrage. Sie haben gesagt, die Daten wären im Web. Ich wollte wissen, wo ich sie finden kann. Ich habe klar gesagt, dass eine triviale Drei-Spalten-Auskunft genügt hätte. Ihre neue Ausflucht war, dass einige der Daten unter einem Veröffentlichungs-Vorbehalt von Seiten der herausgebenden nationalen Wetterdienste stünden. Daraufhin sagte ich, in Ordnung, das ist kein Problem. Schicken Sie mir die Daten, die nicht unter Vorbehalt stehen.

Die Emails (#3298) zeigen, dass Dave Palmer damals diese Fragen mit Ihnen besprochen hat. Er schrieb:

Phil/Michael,
Wie erwartet, ist Herr Eschenbach von unserem letzten Brief nicht zufriedengestellt worden. Ich denke, die wesentliche Frage ist, ob wir die Liste der tatsächlich für HadCRUT3 benutzten Stationen haben. Wenn nicht, wer hat sie …?

Das, Dr. Jones, ist wirklich eine sehr wichtige Frage. Hat die CRU eine Liste der tatsächlich für HadCRUT3 benutzten Stationen gehabt?

Es ist kaum zu glauben, die einzige Schlussfolgerung lautet “Nein”, weil Herr Palmer hinterher an mich schrieb, dass die UEA nicht in der Lage sei, die Stationen im Web zu identifizieren, wo die Information zugänglich wäre.

Da war ich baff, weil ich damals noch nicht wusste, dass Sie keine Kenntnis hatten, woher die Daten kamen. Deshalb habe ich zurückgeschrieben:

"Sehr geehrter Herr Palmer,
Wir scheinen uns einmal im Kreis gedreht zu haben und wieder dort zu stehen, wo wir begonnen hatten. Ursprünglich hatte ich darum gebeten, die zur Erstellung des HadCRUT3-Datenbestandes benutzten Rohdaten auf die UEA-Webseite einzustellen oder auf andere Weise zugänglich zu machen. Sie haben sich geweigert und gesagt, dass die Information an anderer Stelle im Web auf Nicht-UEA-Seiten verfügbar wäre. Das ist ein zulässiger Grund, Auskünfte auf Anfragen gemäß Informationsfreiheitsgesetz zu verweigern.

“Ich kann sagen, dass die angeforderten Informationen auf Nicht-UEA-Webseiten verfügbar sind, wie unten erläutert.”

Ihr letzter Brief aber sagt, dass Sie den Fundort der angeforderten Informationen nicht identifizieren könnten. Deshalb war die ursprünglich angegebene Begründung für die Verweigerung des Zugangs zu den Stationsdaten für HadCRUT3 nicht haltbar.

Folglich möchte ich meine ursprünglich gemachte Anfrage wieder aufleben lassen: die Informationen auf Ihrer Webseite selbst oder auf andere Weise verfügbar zu machen, weil sie auf Nicht-UEA-Webseiten nicht stehen. 

Ich kann verstehen, dass ein kleiner Teil dieser Daten (Ihrem Brief zufolge etwa 2%) wegen Vertraulichkeitswünschen der entsprechenden Länder nicht verfügbar ist. Für diese Fälle genügt eine Liste der betroffenen Stationen.

Der HadCRUT3-Datenbestand hat grundlegende Bedeutung in der aktuellen Klima-Diskussion. Daher ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass er fachbegutachtet und hinsichtlich seiner Genauigkeit überprüft werden kann. Dies kann bei den Daten nur geschehen, wenn sie für andere Forscher auf diesem Fachgebiet verfügbar sind. 

Ich möchte Ihnen noch einmal für Ihre Hilfe danken. Es ist doch keine schwierige Anfrage, und sie entspricht sowohl der Standard-Wissenschaftspraxis wie auch Ihrem ”CODE OF PRACTICE FOR RESPONDING TO REQUESTS FOR INFORMATION UNDER THE FREEDOM OF INFORMATION ACT 2000″. [Ausführungsbestimmungen für die Beantwortung von Anfragen gemäß dem Informationsfreiheitsgesetz 2000]

Ich bin sicher, dass wir diese Angelegenheit in beiderseitigem Einvernehmen regeln können, ohne auf rechtliche Schritte oder unangenehme Publizität zurückgreifen zu müssen.

Mit den besten Wünschen für Sie,
w."

Unglücklicherweise war auch dieser Brief umsonst. Die kürzlich veröffentlichte Climategate Email #1184 zeigt, warum. Da war ein David Palmer, der genauso baff war, wie ich, und der meine Anfrage mit Ihnen besprach. Er schrieb (Hervorhebung durch mich):

"Leute,
So langsam werde ich verrückt. Ich verstehe das so, dass er die Rohdaten will: wir wissen doch nicht, welche Daten zu welcher Station gehören, oder? 
In unserem Brief haben wir gesagt:
”Wir können aber eine Liste aller benutzten Stationen senden, jedoch ohne Angabe der Quellen. Diese würde enthalten: die Angabe der Orte, der Namen, der Längen der Datensätze; letztere aber geben keine Hinweise auf die Vollständigkeit der Datenreihen.”

Können wir das ins Web stellen? Vielleicht bin ich hier ein bisschen schwer von Begriff, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich Herr Eschenbach mit dem Einstellen ins Web zufrieden gibt –  wir haben gesagt, dass wir keine Datenquellen haben, er sagt, die externen Webseiten haben sie nicht, wer hat sie also? Fallen wir wieder zurück auf die NMS’s? Das würde ich gerne noch mal probieren, wir sagen genau, was wir ins Web stellen und dann schauen wir, ob es ausreicht.

Sollte Herr Eschenbach dann immer noch darauf bestehen, dass wir die  Informationen in der Form besitzen müssten, wie er sie haben will, kann ich die Datei nur an Kitty Inglis zur Überprüfung geben und dann machen wir ganz formal weiter …Grüße, Dave"

Dave fragte, wer hat die Daten denn nun? Tragischerweise kam heraus: … niemand. Wenn man das zusammen mit Daves vorgehender Email liest, zeigt sich das Problem. Sie haben nicht gewusst, welche Daten zu welchen Stationen gehörten. Und schließlich haben Sie einfach nur eine Stationsliste ins Web gestellt, ohne irgendeinen Verweis, wo die Daten gefunden werden könnten … Ganz einfach, weil Sie nichts mehr finden konnten.

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, ich würde von Ihnen nie  m e h r  bekommen als die Stationsliste. Ich kannte ja die Hintergründe noch nicht, die durch die Climategate-Emails herauskamen. Ich gab den Kampf auf. Aus der Rückschau meine ich, ich hätte es bis zum Ende durchfechten sollen.

Und nun komme ich zu meinem Problem, Dr. Jones. Sie haben mehrfach Gründe herangezogen, um meine Anfrage auf Ihre Daten nicht beantworten zu müssen. Keiner davon war auch nur im Entferntesten haltbar. Alles war auf die Verschleierung der Tatsache angelegt, dass Sie nicht wussten, wo die Daten waren. Dave hat es klar angesprochen:“wir wissen nicht, welche Daten zu welchen Stationen gehören, oder?”

Sie haben behauptet, dass die Daten irgendwo im Web stünden. Sie haben behauptet, Sie könnten nichts davon senden wegen der Vorbehalte bei einigen Datenreihen. Sie haben behauptet, die Daten wären vom GHCN, dann vom NCAR. Sie haben aber nicht gesagt, woher sie denn nun genau stammten.

Sie haben mir immer wieder alle möglichen Erklärungen gegeben, nur nicht die Wahrheit gesagt – dass Ihre Datenhistorien ein solcher Verhau gewesen sind, dass Sie meine Anfrage nicht beantworten konnten. Jetzt wurde aus den Climategate-Emails klar, dass einige Datenhistorien existierten, einige nicht, die Listen waren nicht aktuell, es gab verwaiste Daten, einige Stationen hatten mehrfache Datensätze, einige Daten wurden nur durch die Angabe der Speicher-Verzeichnisse identifiziert, nicht durch die Stationsnamen. Sie haben nicht gewusst, welche Daten von Vertraulichkeits-Abmachungen geschützt waren. Die Herkunft einiger Datensätze konnte nicht geklärt werden. Sie konnten meine Bitte einfach nicht erfüllen.

Anstatt das aber zu sagen, verlegten Sie sich auf einen Wust von Scheingründen, weswegen Sie mir die Daten nicht geben könnten. Das waren Lügen, Phil. Sie und David Palmer haben mir ins Gesicht gelogen, warum Sie die Daten nicht senden könnten.

Ich habe mich nun damit abgefunden, dass Sie mich belogen haben. Um ehrlich sein: Ich denke, Sie sind ein Wissenschaftler, und sogar ein guter. Der wurde aber von zwei Seiten in die Mangel genommen: einerseits vom „Peter-Prinzip“, und andererseits wurden Sie korrumpiert vom Prinzip des „Guten Zwecks, der die Mittel heiligt“. Zu Beginn Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn war Ihre schludrige Datenverwaltung nicht wichtig. Sie wollten sich auf keinen Fall auf Datenverwaltung beschränken sondern Wissenschaft betreiben. Und am Ende hatten Sie einen großen Datenverhau. Dann drehte sich der [politische] Wind und heute werden Entscheidungen getroffen, die Milliarden von Dollars betreffen, und das teilweise aufgrund Ihrer Daten. Die Unordnung in Ihren Daten spielte keine große Rolle, solange Ihre Arbeit nur für Spezialisten interessant war. Jetzt kommt es aber sehr darauf an: Geld, Menschenleben hängen davon ab. Unglücklicherweise sind Sie als Wissenschaftler besser denn als Datenverwalter.

Als meine Anfrage aufgrund des Informationsfreiheitsgesetzes kam, saßen Sie in der Falle. Sie waren gesetzlich verpflichtet, Daten bereitzustellen, die Sie nicht mehr finden konnten. Anstatt die Wahrheit zu sagen: „Ich kann sie nicht mehr finden“, haben Sie sich aufs Lügen verlegt. Es war doch nur eine Notlüge, und das auch noch für den guten Zweck, die Welt vorm Hitzetod zu retten. Deshalb haben Sie David dazu gebracht, mir zu antworten, die Daten stünden im Web. Sie haben gewusst, dass es gelogen war. David hat das augenscheinlich nicht gemerkt, zumindest zu Anfang. Sie hatten gehofft, Ihre Gut-Zweck-Lüge würde mich zufrieden stellen, dass ich aufhören würde und Sie weitermachen könnten.

Aber ich habe nachgefragt und als ich Sie auf Ihre erste Antwort ansprach, haben sie sich eine andere feine Lüge ausgedacht. Als die nicht zog, haben Sie wieder eine erfunden.

Somit sind Sie ein Dauerlügner. Wie schon gesagt, ich hatte mich damit abgefunden. Es hat zunächst an mir genagt, inzwischen nicht mehr. Ich habe einfach akzeptiert, dass Sie nicht vertrauenswürdig sind und es dabei belassen. Ich habe Mitleid mit Ihnen, Dr. Jones. Sie und niemand von Ihren Leuten haben ja anfänglich in solch üble Dinge verwickelt werden wollen. Sie haben sich alle zusammen vom „Guten Zweck“ korrumpieren lassen, von der Vision, klüger als alle Anderen zu sein und die Einzigen, die die globale Zerstörung noch verhindern könnten. Das ist ein verwegenes und heimtückisches Hirngespinst.

Auch ich bin einst dieser Selbsttäuschung zum Opfer gefallen. Ich kenne die süße Versuchung, die aus der Überzeugung entsteht, eine Aufgabe von lebenswichtiger Bedeutung für die ganze Erde zu haben. Gegen Ende der 1960er Jahre habe ich diese Art von unsinnigem Glauben abgelegt … ich schweife ab. Ich konnte Sie verstehen und fügte mich in das Ergebnis, obgleich ich nicht zufriedengestellt war.

Wenn ich also meinen Frieden mit Ihnen gemacht hatte, warum schreibe ich dann noch?

Nun, im Nachgang zu den neuen Climategate 2.0 Email-Veröffentlichungen steht etwas von Ihnen auf der UEA Webseite, wo Sie schon wieder zu Ihren alten Tricks greifen und den Leuten Honig ums Maul schmieren wollen wegen Ihrer faulen Geschichten. Sie versuchen unter anderem, Zitate zu erklären. Zunächst steht in der neue Veröffentlichung folgendes Schreiben von Ihnen:

Email 2440: “Man hatte mir gesagt, das IPCC stünde über dem nationalen Informationsfreiheitsgesetz. Eine Möglichkeit zum Schutz der eigenen Person und aller Anderen, die am AR5 arbeiteten, wäre, am Ende des Verfahrens alle Emails zu vernichten.”

Dazu erläutern Sie:

Am Schluss des IPCC-Verfahrens werden alle Kapitel, förmliche Kommentare und Stellungnahmen veröffentlicht, und das ist der richtige Platz dafür. Freie und ungehinderte Diskussion unter den Wissenschaftlern während des Schreibvorgangs ist wichtig. Auch möchte ich darauf hinweisen, dass ich nicht am AR5 beteiligt bin, weil das zu viel Zeit kostet.

Das klingt völlig vernünftig … wenn wir unter ehrenwerten Leuten wären. Wenn aber die Climategate-Emails auch nur irgend etwas zeigen, dann dieses, dass wir es nicht mit ehrenwerten Leuten zu tun haben. Viel zu viele der führenden, der These vom anthropogenen Klimawandel anhängenden Klimatologen, haben sich mit ihren eigenen Worten als Dauerlügner wie Sie erwiesen.

Wie dem auch sei, nur Wissenschaftler, die etwas zu verbergen haben, brauchen Vertraulichkeit für die „freie, ungehinderte Diskussion“ über ihre Erkenntnisse. Aufrichtige Wissenschaftler haben keinen Grund, ihre Ansichten zu verbergen. Aufrichtige Wissenschaftler diskutieren über ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse im Internet in aller Öffentlichkeit. Weshalb, um Himmels willen, braucht jemand Vertraulichkeit beim Diskutieren der inneren Zusammenhänge der Klimamodelle? Muss man sich wirklich abschotten, wenn man mit seinem besten Freund über seine wirklichen Ansichten hinsichtlich der Atmosphärenphysik spricht? Stimmt es wirklich, dass man tatsächlich eine Art “Privatraum” braucht, um seine innersten Meinungen über die Faktoren der Wolkenbildung auszusprechen?
Meines Erachtens sind derartige private Diskussionen genau das nicht, was wir brauchen. Diese doppelgesichtige Art der Aussagen von Euch Kollegen sind ein großer Teil des Problems selbst.

Das wird in den Climategate-Emails sehr deutlich. In Ihren Emails äußern Sie und viele Wissenschaftler ihre wahren Ansichten über andere Wissenschaftler und deren Arbeit. Sie äußern alle Arten von berechtigten Zweifeln. Sie sprechen über Ungewissheiten in Bezug auf Ihr eigenes und anderer Wissenschaftler Verständnis. Sie lassen alle Ihre Freunde wissen, welche Papiere Sie für gut halten und welche für Müll, das ist wertvolle Information in den Diskussionen der Klimawissenschaft.

Über all das sprechen Sie aber nie in der Öffentlichkeit. Mit keinem Wort! Beispielsweise wird in der Öffentlichkeit ständig über Michael Manns
[Anm. d. Ü.: Schöpfer der berüchtigten Hockeystick-Grafik]
großartige wissenschaftliche Leistung geredet, kein kritisches Wort kommt, und im Privaten reißen Sie berechtigterweise sowohl ihn als auch seine Arbeit in Stücke.

Ich empfinde diese Doppelzüngigkeit als Täuschung und Hinterlist. Das hat nichts mit der von Ihnen angesprochenen „freien und ungehinderten Diskussion“ zu tun. Ich denke, wenn die Wissenschaftler, die die anthropogene These unterstützen, sich selbst Rechenschaft ablegen würden und der Öffentlichkeit die Wahrheit sagten, dass Sie dann alle besser dastünden. Ich denke, wenn Sie Ihrem geliebten Hl. Stephan (Stephen Schneider) und dessen Rat abschwören würden, und Ihre gesamten Zweifel ausdrückten, und alle Ihre Ungewissheiten über das Klima, und die nackte Wahrheit sagen würden über Ihre eigene und Ihrer Kollegen Arbeit, ginge es uns allen unendlich besser. Niemand mag Menschen mit zwei Gesichtern. Sie und die Klimawissenschaft kämen meilenweit voran, wenn Sie in der Öffentlichkeit das Gleiche sagten wie im Privaten.

Ein Beispiel: Die Emails zeigen klar, dass Sie persönlich die Unwahrheit kannten, als Sie mir schrieben, die Daten, um die ich in meiner Anfrage unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz gebeten hatte, stünden im Web. Sie haben den Grund für die nicht verfügbaren Daten gekannt, wie Dave Palmer später schrieb: – dass „wir nicht wissen, welche Daten zu welcher Station gehören, oder?“

Sie hätten mir die Wahrheit sagen können. Aber nein, Sie haben sich aufs Lügen verlegt. Genau wie bei Nixon und Watergate, und beim Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton. Das Weglügen erzeugt die Probleme, nicht die ursprüngliche Unordnung. Wenn Sie etwas von der Art geschrieben hätten: „mein Büro ist im Durcheinander, ich kann einige Daten nicht finden, hier sind die verfügbaren, darf ich mich wieder melden, wenn ich den Rest gefunden habe,“ dann hätten Sie aufräumen und mir die Daten später senden können. Damit hätten Sie die Wahrheit gesagt.

Stattdessen haben Sie gelogen und verheimlicht. Und als die Unwahrheit herauskam, haben Sie erneut und immer wieder gelogen. Hier komme ich auf den Punkt: der einzige mir bekannte Grund, warum das mit Ihren Lügen herauskam, war die Veröffentlichung Ihrer Emails.

Und jetzt kommen Sie auch noch mit der Empfehlung, dass jeder seine Emails löschen soll, nachdem das Vergehen gegen die Wissenschaft, das in der Veröffentlichung des IPCC AR5 besteht, vollendet sein wird? Ich kann nicht behaupten, dass ich davon beeindruckt bin, das ist mir zu viel Selbstbedienung.

Der Punkt ist, dass ich Ihnen, Dr. Jones, nicht mehr traue. Ich traue Ihren Freunden nicht und ich traue auch nicht Ihren „freien und ungehinderten Diskussionen“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dieses grundlegende Misstrauen kommt aus der gleichen Logik, wie sie Polizisten haben: Sie erlauben den Tatverdächtigen keine freien und ungehinderten Diskussionen, damit diese nicht absprechen können, welche Lügen sie der Polizei über ihre Verbrechen auftischen können.

Sie mögen mich für verrückt erklären, aber aus dem gleichen Grund möchte ich es Ihnen nicht erleichtern, freie und ungehinderte Diskussionen unter sich abzuhalten darüber, welche glaubhaften Lügen der Öffentlichkeit über das Klima aufgetischt werden könnten. Ich möchte nicht, dass Sie im Geheimen darüber sprechen, wie sie die „Abnahme verbergen“ (hide the decline) können.
[Anm. d. Ü.: Eschenbach verweist hier auf das in den englischsprachigen Foren geflügelte Wort „to hide the decline“. Damit ist die „Hockeyschläger-Kurve“ gemeint, eine wissenschaftlich betrügerische Anstückung von Messdaten an rekonstruierte Temperaturdaten, um angeblich die noch nie dagewesene Aufwärtsrichtung der Temperaturkurve im 20. Jh. zu belegen. Die „Hockeyschläger-Kurve“ hatte wesentlichen Anteil am Zustandkommen des Kyoto-Protokolls.]
Und jetzt haben Sie sich schon wieder mit ihren eigenen Worten verraten. Sie schreiben Ihrem Adressaten, dass es nötig wäre, „sich selbst und alle am AR5 Arbeitenden zu bedecken.“

Was soll man denn diesmal bedecken, Dr. Jones? Was soll denn Ihrer Meinung nach das gemeine Volk nicht wissen?

Wenn Sie wirklich etwas über die wissenschaftliche Erkenntnis sagen wollen, dann nur heraus damit, Herr Doktor. Sagen Sie’s laut. Wenn Sie aber etwas über die Wissenschaft oder Wissenschaftler öffentlich nicht äußern wollen, dann schweigen Sie auch privat. Sonst wäre das ein feiger Dolchstoß in den Rücken. Ihre Vermutung, dass die am AR5 Arbeitenden etwas zu „verbergen“ hätten und Ihre Empfehlung an die AR5-Beteiligten, mit ihren wahren Ansichten über den wissenschaftlichen Erkenntnisstand hinter dem Berg zu halten und die Belege dafür zu vernichten, ist völlig deckungsgleich mit der Tatsache, dass Sie aufgrund Ihrer eigenen Emails erwischt worden sind. Deswegen möchten Sie keine Emails mehr herumschwirren sehen. Die Emails haben Sie der Lüge überführt, nichts anderes sonst. Ich glaube, in wissenschaftlicher Sprechweise nennt man Ihre jetzige Reaktion auf Emails das „Vampir/Knoblauch-Syndrom“.

Wenn Sie und Ihre Freunde, Dr. Jones, sich abseits der Öffentlichkeit zu freien privaten Diskussionen treffen, dann entsteht ein übles Gebräu. Die Climategate-Emails sprechen das Urteil – in Ihren eigenen Worten. Schlussendlich möchte ich nicht, dass Sie sich darüber abstimmen, wie ich weiter belogen werden kann, wie die IPCC-Regeln so ausgehebelt werden können, dass das nächste Jesus-Papier hineingeschmuggelt werden kann, oder wie die Öffentlichkeit weiter zu täuschen ist.
[Anm. d. Ü.: Mit Jesus-Papier bezeichnet Eschenbach ein Papier von Wahl & Amann, das entgegen den IPCC-Regeln in den AR4 gebracht worden war, weil es angeblich die vom kanadischen Statistiker McIntyre aufgedeckten Fehler bei der Erzeugung der „Hockeschläger-Kurve“ widerlegte. Die Behauptungen im Jesus-Papier wurden später als falsch entlarvt. McIntyres Kritik an der Hockeyschläger-Kurve ist nicht widerlegt.“]
Ich danke dem Schicksal für die Veröffentlichung Ihrer Emails. Ohne das hätten wir nie erfahren, dass und warum Sie uns getäuscht haben. Ich meine, dass die Löschung von Emails, die sich auf den AR5 bezogen, nur eine weitere Art des Verbergens von Fehlverhalten war.

Ihre ewige, wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel anmutende Aufforderung, alle möglicherweise verräterischen Beweise zu löschen, kommt immer wieder in Ihren Emails hoch. Sie versuchen vergeblich, dies über die UEA-Webseite zu erklären, wenn Sie sich auf eine Email beziehen, wo Sie schrieben:

Email 1897: “Habe ich das richtig verstanden – wenn er die £10 nicht bezahlt, müssen wir nicht antworten? Wegen der vorhergehenden FoI-Anforderungen über David Holland habe ich einen Teil eines Tages damit zugebracht, viele Emails und den Austausch mit fast allen Skeptikern zu vernichten. Ich habe also nichts mehr. Sogar die unbeabsichtigt verschickte Email habe ich gelöscht.”

Dazu erklären Sie:

Das bezieht sich auf eine Anfrage von Steve McIntyre unter Bezugnahme auf das Datenschutzgesetz wegen gespeicherter Daten über ihn. Wegen einer früheren Erfahrung mit dem FoI hatte ich eine umsichtigere Vorgehensweise gewählt bezüglich der Speicherung von Emails, die ich nicht mehr brauchte. Ich hatte alte Kommunikation mit Skeptikern von vor 2005 gelöscht. Ich sagte daher, dass ich wahrscheinlich keine Emails in Bezug auf Mr. McIntyre hätte, der ein prominenter Skeptiker ist.

Die Emails, auf die sich das bezieht, hatten nichts mit früheren Anforderungen von Seiten Herrn Hollands zu tun. Ich möchte noch einmal sagen, dass ich niemals wissentlich irgendwelches Material gelöscht habe, das von einer laufenden FoI-Anfrage betroffen war und diese Email darf auch nicht so verstanden werden.

Sie scherzen. Wenn die Emails im Zusammenhang gelesen werden, ist offensichtlich, dass Sie einen ganzen Wust von relevanten Emails gelöscht haben, nachdem man Ihnen einen Hinweis hatte zukommen lassen. Sie waren überraschend offen in Ihren Emails, wenn man bedenkt, dass Sie wichtige Dokumente mit dem Vorwand des „Aufräumens” vernichtet haben. Sie sollten Ihre eigenen Worte wirklich erneut lesen, darin steht ganz klar, dass Sie Emails unter falschem Vorwand gelöscht haben.

Das ist aber nicht das Schlimmste. Der herausragende Teil befindet sich in der Email, die Sie ganz vergessen haben zu erwähnen bei Ihrem jüngsten UEA-Versuch der Selbst-Exkulpierung. Das war die Email, in der Sie empfahlen, möglicherweise beweisträchtige Emails zu vernichten, die direkt unter die an David Holland gerichtete FoI-Anfrage fielen:

Mike [Mann],
können Sie alle Emails löschen, die Sie möglicherweise mit Keith bezüglich AR4 austauschten? Keith macht das auch… Könnten Sie auch Gene [Wahl] anschreiben, das Gleiche zu tun? Ich habe seine neue Email-Adresse nicht. Auch Caspar [Ammann] werden wir veranlassen, das zu machen.
Grüße, Phil

Sie haben nicht nur Emails vernichtet, die einer FoI-Anfrage unterlagen, die Beweise für Ihre Untaten enthielt, Sie haben auch alle Ihre Freunde gewarnt, das Gleiche zu tun. Gene Wahl hat zugegeben, dass er Emails auf Geheiß von Michael Mann hin gelöscht hat.

Und jetzt wollen Sie uns weismachen, Sie hätten niemals Emails gelöscht, die von FoI-Anfragen betroffen waren? Diese Behauptung ist lachhaft. Der Information Commissioner [Datenschutzbeauftragter der engl. Regierung] sagte von Ihren Emails und Handlungen, dass man sich kaum einen „stärkeren ersten Augenscheinsbeweis“ für eine Verletzung des Informationsfreiheitsgesetzes vorstellen könnte. Leider, wie der Commissioner sagte, war bereits Verjährung für jeden Verstoß eingetreten, deshalb sind Sie davongekommen. Aber die Beweise sind noch da, in der Öffentlichkeit ist die Verjährung für lügenhafte Wissenschaftler nicht eingetreten.

Versuchen Sie deshalb nicht, mich glauben machen zu wollen, dass Sie nie und nimmer Emails vernichtet hätten, die einer FoI-Anfrage unterlagen. Ihre eigenen Worte lassen dies als Witz erkennen. Und bemühen Sie sich auch nicht, mir zu erzählen, dass Sie aus der „Untersuchung“ weiß wie Schnee herausgekommen wären. Ich weiß genau und habe gesehen, wie die weißen Farbschichten aufgetragen wurden, es war beeindruckend. Die Fakten aber bleiben. Sie haben Emails gelöscht, die Beweise für Ihre Vergehen enthielten, und Sie haben Ihren Komplizen geraten, das auch zu tun. Darüber haben Sie gelogen. Sie haben weitergelogen gegenüber Ihren Freunden beim hausinternen weißwaschenden „Untersuchungsausschuss“. Und Sie lügen uns weiter an.

Nun haben Sie die Antwort, warum ich Ihnen jetzt schreibe. Es ist beunruhigend genug, dass weder Sie noch irgend einer der nicht angeklagten Mitverschwörer jemals auch nur das geringste Wort der Entschuldigung für die offenen Untaten und die wissenschaftlichen Vergehen gefunden haben, die durch Ihre eigenen Worte ans Licht kamen. Sie und Ihre Leute haben der Klimawissenschaft riesigen Schaden zugefügt. Der Wissenschaft im Allgemeinen auch, und niemand von Ihnen hat je auch nur den Hauch einer Entschuldigung von sich gegeben. Das ist aber nicht der Grund für mein Schreiben, wie ich schon sagte. Mit all dem habe ich mich abgefunden. Schließlich habe ich gesehen, dass Sie Männer ohne einen Funken Ehrgefühl sind, wie dumm von mir, eine Entschuldigung zu erwarten.

Für Sie sich ins Zeug legen und Ihre Unschuld beteuern? Nein, das geht wirklich nicht. Ich schreibe, weil ich nicht schweigend bei Ihren erneuten Doppeldeutigkeiten zusehen will. Hören Sie mit diesem dummen, nutzlosen Versuch der Wiederherstellung Ihrer Reputation auf. Ihre Reputation ist zerstört und so tief gesunken, dass Sie mir schon leid tun angesichts Ihrer schlimmen Lage. Deshalb bitte ich Sie: hören Sie mit der Lügerei auf und Ihren Tatsachenverdrehungen, hören Sie mit den Rechtfertigungsversuchen auf, wenden Sie sich wieder Ihrer Wissenschaft zu. Mit Ihren andauernden Lügen machen Sie die Dinge nur schlimmer. Möglicherweise könnten Sie nur mit einer Entschuldigung Ihre Reputation wieder herstellen, dazu scheinen Sie aber überhaupt nicht bereit zu sein.

Also, anstatt zuzugeben, dass Sie Fehler gemacht haben, Dr. Jones, kehren Sie bitte in Frieden zu Ihrer Arbeit zurück und überlassen Sie das Dementieren des Fehlverhaltens denjenigen, die keine Fehler gemacht haben. Sie können nichts rückgängig machen, und weil die Emails veröffentlicht sind, sprechen diese beredt in Ihren eigenen Worten gegen Sie. Meine dringende Empfehlung ist, da Sie zu einer Entschuldigung nicht willens sind, Ihrem eigenen Seelenfrieden zuliebe die Dinge nun besser hinter sich zu lassen und mit dem Wiederaufwärmen Ihrer vergangenen Taten aufzuhören. Sie sollten nach vorne blicken und sich darum kümmern, mehr vom Klima zu erforschen. Ich bin sicher, dass es noch viele kleine Bereiche der Klimawissenschaft gibt, die noch nicht „erledigt“ (settled) sind. Dort können Sie mit Gewinn forschen. [Anm. d. Ü.: Eschenbach benutzt für „erledigt“ das englische Wort „settled“, das in der Klimadiskussion unrühmliche Assoziationen weckt: „The science is settled …“ hieß es, um unmissverständlich zu sagen, dass der Mensch am Klimawandel schuld wäre.]

Ich schließe und bin sicher, dass Anthony [Watts] erfreut wäre, falls Sie öffentlich auf diesen Brief antworten wollen. Er würde Ihre Antwort wörtlich und genau auf WATTSUPWITHAT veröffentlichen. Wenn Sie irgend etwas im von mir Geschriebenen für falsch halten, lassen Sie es mich wissen. Wenn Sie recht haben, werde ich selbstverständlich jede Falschbehauptung zurückziehen und diese Erzählung korrigieren. Bis dahin aber halte ich das Obenstehende nach meinem besten Wissen für die Wahrheit.

Hochachtungsvoll
w.

Übersetzt von Helmut Jäger, EIKE




Märchenstunde bei der Süddeutschen Zeitung

Wie zu erwarten, bringt die Süddeutsche Zeitung zur Einstimmung der Leserschaft auf die Klimakonferenz der Weltretter in Durban den passenden Meinungsartikel. Diesmal war Michael Bauchmüller am PC. Und das schien ihm ein echtes Anliegen gewesen zu sein.

Keine der gängigen Legenden der Untergangs­propheten läßt er aus: notleidende Rückversicherer wegen Rekordschäden durch Naturkatastrophen, thailändische Ideen zur Verlegung der von Überflutungen bedrohten Hauptstadt Bangkok, brennende Wälder in Russland, Dürren in Ostafrika. Steigende Meeresspiegel und anschwel­lende Flüchtlingsströme. "Das Unheil flackert nur hier und da auf, aber die Signale verdichten sich", hebt der Redakteur warnend den Zeigefinger.

Und dann sehen wir etwas Neues: das Aufspannen eines Deutungsbogens von seltener jour­nalistischer Kühnheit: Die gegenwärtige Staatsschuldenkrise ist für Herrn Bauchmüller das "Lehrstück für eine noch folgenreichere Krise – die der Erderwärmung." Wie in der europäi­schen Schuldenkrise würde ein "Kollektiv der Gegenwart" einen Kredit mit offener Laufzeit auf­nehmen.
Er macht eine Gleichung "Staatsschuldenkrise gleich Klimakrise" auf.

Natürlich weiß der Redakteur, wie man das Problem lösen könnte: nicht durch weiteres Wirt­schaftswachstum, was ja in der Schuldenkrise hilft. Nein, so etwas hilft gegen die "Klimakrise" nicht. Stattdessen soll mit europäischen Klimazielen die Energie verknappt und damit der Ver­brauch verteuert werden.

Dass die aufgezählten Weltuntergangsprognosen aus dem Standardfolterkasten des IPCC inzwi­schen längst widerlegt sind, muss man an den Redakteurs-PCs ja nicht unbedingt wissen – weil Wissen zwar Macht ist, Nichtwissen aber nichts macht – wie der alte Kalauer lautet!
Es lohnt nun nicht mehr, die vielen Widerlegungen der alten Legenden aufzuzählen.

Eine andere Denkfigur weckt Erstaunen: Der unbeweisbare Glaubenssatz einer anthropogenen Klimaerwärmung wird kühn in "Klimakrise" umbenannt. Die Analogie liegt auf der Hand: zuerst europäische Staatsschuldenkrise, dann "Klimakrise". Die Lösungsempfehlung: Dämpfung des Wachstums der Weltbevölkerung und der Wirtschaft. Schluss mit dem "american way of life", Umsteuern der Welt, europäisch-chinesische Allianz.
Wie bitte? "europäisch-chinesische Allianz"?

Toll, kann man hier nur sagen und sich vor Augen halten: China hat großes Interesse an der europäischen Klimaschutzpolitik – als Treibsatz für den Export chinesischer Solarmodule und bald auch von Windturbinen in alle Welt, China hat große Pläne für das weitere Wachstum seiner Wirtschaft im eigenen Lande, massiver Ausbau der Kohle- und Kernkraftwerke. China vergrößert seinen Einflussbereich militärstrategisch in Südostasien. China kauft riesige Mengen von Staatsschuldpapieren westlicher Industriestaaten. China hat eine Blaupause für die Abdämpfung von Bevölkerungswachstum. China hat ein Gesellschafts­modell – nur eines hat China nicht: freie, politisch-mündige Bürger.

Ist das die neue grüne Welt, in die wir geführt werden sollen? Herrn Bauchmüller möchte man zurufen, dass er die deutsche Energiewende nicht als "Gesellenstück des Umbaus mit Strahl­kraft weit über Europa hinaus" begreifen möge, sondern als Bubenstück einer Politik, das von lautstarken grünen Märchenerzählern und verantwortungsblinder Meinungsmacherei herbeigeredet wor­den ist.

Aber das Märchen von der "Neuen schönen grünen Welt" währt nicht ewig, schon gar nicht in der Politik.

Helmut Jäger, EIKE




VESTAS im Gegenwind

Einige der einst gehätschelten Aktien der „Erneuerbaren“ floppen. Auch für VESTAS scheint es eng zu werden. Die Analysten der Nord LB hatten kürzlich ihre Einstufungen für Vestas deutlich gesenkt. Das Kursziel wurde von 14,50 Euro auf 8,50 Euro nach unten gesetzt, das Papier mit „Verkaufen“ eingestuft. Hintergrund war eine Gewinnwarnung des dänischen Windenergiekonzerns, der sich auch von seinen mittelfristigen Zielen verabschiedet habe, heißt es bei den Experten. Der Grund für das schlechte Börsenklima von VESTAS sei unter anderem die erschwerte Finanzierungslage aufgrund der Bankenkrise. Die Gewinnprognosen der Nord LB je Vestas-Aktie für 2011 und 2012 liegen derzeit bei 0,66 Euro und 0,77 Euro. Andere Finanzanalysten sehen zwar weiterhin generell Wachstumspotential bei den Erneuerbaren, dennoch überwogen in der vergangenen Woche die Verkaufsempfehlungen. Der kritische Beobachter kann das inzwischen zum Begründungsmantra für wirtschaftliche Probleme gewordene Wort "Bankenkrise" allerdings auch so interpretieren, dass die "Märkte" nicht mehr bereit sind, VESTAS wegen steigendem Verlustrisiko Geld zu leihen.

VESTAS scheut nicht davor zurück, mit unbewiesenen Spekulationen ihr geschäftliches Renommee aufzupolieren. So meldet der dänische Börseninformationsdienst, dass sich VESTAS mit dem in London ansässigen grünen TV-Film-Produzenten Green.TV zusammengetan hat, um eine Serie zum Thema „Extremwetter“ über das Fernsehen zu verbreiten.  Es drängt sich die Frage auf, ob derartige klar alarmistische Klima-Daten eines Maschinen- und Anlagenbauers, der an der Klima-Angst verdient, überhaupt vertrauenswürdig sein können, oder ob es im Grunde eine Marketing-Aktion ist. Green.TV wurde in Zusammenarbeit mit dem UNO-Umweltprogramm UNEP gegründet, um die Botschaften für die grüne Weltrettung zu verbreiten. Das Motto der Green.TV-Macher lautet: „Schaut hin, Engagiert Euch, Tut was!“ Partner von Green.TV sind – wie könnte es anders sein – weltbekannte Glaubenskrieger für das grüne Credo: RSPB, WWF, UNEP, Greenpeace, Oxfam, Friends of the Earth. Dass VESTAS dem dänischen Fernsehpublikum die Katastrophenprophezeiungen aus der Produktion von Green.TV nahe bringen will, ist nicht verwunderlich. Je mehr Angst erzeugt wird, desto eher hofft man auf die „kleinen Leute“ und deren Bereitschaft – getreu dem Motto von Green.TV – etwas zu tun und VESTAS-Aktien zu kaufen. Vermutlich lässt sich VESTAS dies eine Stange Geld kosten, denn TV-Fernsehzeit zu kaufen, ist auch in Dänemark teuer.

VESTAS war schon zweimal wegen vermutlich inkorrekter Informationen aufgefallen: Laut einer Reuters-Meldung vom 21. März 2011 wurde VESTAS in den USA von einem Pensionsfonds wegen Betrugs und Täuschung verklagt. Die Firma soll irreführende Angaben gemacht haben, die zu einer Aufblähung des Aktienkurses geführt hätten. VESTAS gab zu ihrer Verteidigung an, die Klage hätte mit einer Änderung der Buchführung im Jahre 2010 zu tun. Das geänderte Verfahren hatte zu Wertberichtigungen von 739 Mio. Euro Umsatz bis September 2010 geführt.

Auch in Italien war VESTAS laut einer Meldung des Bloomberg-Informationsdienstes vom 3. März d. J. wegen vermuteter steuerlicher Unkorrektheiten ins Visier der italienischen Strafverfolger geraten. Die italienischen Strafverfolger warfen VESTAS vor, Steuern in Höhe von 46 Mio. EURO hinterzogen zu haben.

Am 18. November wurde die Aktie auf XETRA um die 10 Euro gehandelt. Darüber freuen sich die Aktionäre bestimmt nicht.

Die Firma hat dennoch auf ihrer letzten Presse- und Analystenkonferenz Zuversicht verbreitet. Trotz der in diesem Jahre unbefriedigenden Erlös-Situation, glaube man an die Zukunft der Windenergie. Zur Überwindung der derzeitigen schlechteren Geschäftslage soll reorganisiert und die Kosten gesenkt werden. Kostensenkung bei Industriefirmen heißt aber immer Entlassungen. Womit sich das Prinzip der Nachhaltigkeit mit bitterer Ironie für die Betroffenen wie für die Aktionäre durchsetzt: Die durch Subventionierungen erzeugten grünen Arbeitsplätze sind gewiß nicht NACHHALTIG, ebenso wenig wie die Geldanlagen.




100 Jahre Kälte

Die Vorhersage stammt vom Astrophysiker Dr. Habibullo Abdussamatov, Chef der russischen Abteilung der „International Space Station“.

Dr. Abdussamatov ist zugleich Chef der Weltraumforschung in der Abteilung für die Sonne am Pulkovo Observatorium der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Es begann damit, dass die russischen Wissenschaftler ein Papier von J. A. Eddy (1976) studierten, welches eine Korrelation zwischen der Sonnenflecken-Aktivität und großen, zerstörerischen Klimaveränderungen auf der Erde dokumentiert. Zerstörerisch, weil die Veränderungen häufig zu wirtschaftlichen und demographischen Krisen führten, die sich auf die Existenz ganzer Völker auswirkten.

Der russische Forscher Eugene Borisenkov ging bei seiner Forschung ähnlich wie Eddy vor und entdeckte einen nahezu 200-jährigen Zyklus globaler Abkühlung während der vergangenen 7.500 Jahre, der mit Zeiten von Maunder-Minimum artigen Sonnenflecken-Minima korreliert. In den damaligen Zeiten gab es überhaupt keinen industriellen Einfluss, betonte Abdussamatov.

Beobachtungen der Veränderungen im 11-jährigen Zyklus der Sonnen-Aktivität (durchgezogene dünne Kurve) und im 200-jährigen Zyklus der Sonnen-Aktivität (durchgezogene dicke Kurve) und die Vorhersage für den Zeitraum von 2009 bis 2042 (gestrichelte Linien) (Abdussamatov H. I. KPhCB, 2007. 23, 97).

Die Wissenschaftler fanden heraus: Unsere Erde erwärmt und kühlt sich ab in einem 200-Jahres-Zyklus entsprechend den 200-jährigen zyklischen Veränderungen in Stärke und Leuchtkraft der Sonne. Auf vorherige globale Erwärmungen – und davon hat es viele gegeben – sind immer tiefe Abkühlungen gefolgt.

Die 200-jährigen Zyklen in der Sonnenflecken-Aktivität und Gesamtstrahlung der Sonne (Total Solar Irradiance – TSI) sind der überwiegende Grund für den Klimawandel, sagte Abdussamatov. “Insgesamt gesehen sind die Sonnen-Zyklen der Schlüssel für unsere Kenntnis unterschiedlicher zyklischer Variationen in der Natur und der menschlichen Gesellschaft.“

TSI Variationen und Sonnenflecken-Aktivität seit 1611 und die Vorhersage (gestrichelte Linien) (Abdussamatov H. I.: The Sun Dictates the Climate of the Earth. 2009, St. Petersburg, “Logos”, – 197 p.; The Sun Dictates the Climate. 4th International Conference on Climate Change in Chicago, May 2010.)

Die Existenz der 11-jährigen und 200-jährigen Sonnen-Zyklen mit identischen und synchronen Veränderungen in Leuchtkraft, Sonnenflecken-Tätigkeit und dem Durchmesser der Sonne ist einer der am besten gesicherten Fakten in der Sonnenphysik, sagte Abdussamatov.

“Die Erforschung physikalischer Vorgänge auf der Sonne tragen nicht nur zum Verständnis einer großen Zahl von astrophysikalischen Fragen bei, sie helfen auch bei der Klärung von Fragen aus der Geophysik, der Meteorologie, Biologie und Medizin. Alle von der Menschheit genutzten Energiequellen kommen von der Sonne. Die Wärme und das Licht der Sonne haben die Entwicklung des Lebens auf der Erde gesichert und die Lagerstätten von Kohle, Öl und Gas gebildet. Alles Leben auf der Erde und dessen Zukunft hängt direkt und fast zur Gänze von der gesamten Sonnenstrahlung ab.”

Das vollständige Papier finden Sie hier:
http://www.gao.spb.ru/english/astrometr/index1_eng.html

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Anscheinend kein Nutzen von Windparks

Anscheinend kein Nutzen von Windparks

Die EU-Staaten haben im Juni 2010 nationale Aktionspläne verabschiedet, sind aber die Beantwortung von zwei Fragen schuldig geblieben:
1. Wie viel Treibhausgasemissionen- werden im Einklang mit dem EU-Ziel einer 20-prozentigen Verminderung im Jahre 2020 eingespart?
2. Was werden die Bürger für die Umsetzung dieser Politik zu zahlen haben? [1]

Die Plattform vermutet einen Verstoß gegen die Aarhus-Konvention für Menschen- und Umweltrechte, die von der Wirtschaftskommission der UN für Europa abgeschlossen wurde und Bestandteil des geltenden Europäischen Rechts ist. [2]

EPAW meint, dass es politisch völlig unverantwortlich ist, Milliarden und Abermilliarden von Steuerzahler-EUROs in “Grüne Investitionen” zu pumpen, ohne dass zuvor durch Machbarkeitsstudien die erwarteten eingesparten CO2-Emissionen nachgewiesen worden sind.

“Schließlich ist das Ziel dieser gigantischen Investitionen doch, weniger fossile Primärenergieträger einzusetzen,” sagte der Geschäftsführer von EPAW, Mark Duchamp. "Dabei stehen auf der Negativ-Seite 3 bis 5 verlorene Arbeitsplätze jedem neu geschaffenen gegenüber [3]. Die wirtschaftliche Erholung in der EU wird abgebremst, der EURO wird gefährdet, das touristische Potential unzähliger Natur- und Kulturdenkmäler wird zerstört, Eigentum im Wert von Milliarden von EUROs wird entwertet, die Gesundheit der in der Nachbarschaft von Windfarmen wohnenden Bevölkerung wird gefährdet (Lärm und Infraschall), Vogel- und Fledermausarten werden ausgerottet, usw.“

EPAW bemerkt derzeit ein Aufwachen des Volkes, dem langsam dämmert, dass die Windfarmen vielleicht überhaupt keine Einsparungen bei den verbrannten fossilen Primärenergieträgern und dem ausgestoßenen CO2 leisten. Die Windfarmen mit ihrer sporadischen Stromerzeugung erzwingen das Vorhalten von fossil befeuerten Reservekraftwerken für Zeiten, wo der Wind nicht richtig bläst. Im stop-and-go Betrieb verbrauchen sie viel mehr Brennstoff – genauso, wie ein Auto im Stadtverkehr mehr verbraucht als auf der Autobahn. Duchamp erinnert daran, dass  "die spanische Regierung doch tatsächlich 2010 über eine Milliarde Euro an die Kraftwerksbetreiber auszahlte, um sie für den entgangenen Umsatz infolge der Wind- und Sonnenenergieeinspeisung zu entschädigen."

Die Plattform empfiehlt den "Bentek Report" zu Lektüre [4]. Dieser zeigt, dass Windparks viel weniger CO2 einsparen, als von der Wind-Industrie, den Regierungen und grünen Aktivisten behauptet wird,  wenn die erhöhten Emissionen aus dem Ergänzungsbetrieb der Reservekraftwerke einbezogen werden.

Zsätzlich zu den durch den fossilen Reservebetrieb verminderten Einsparungen wirken noch folgende CO2-Emissionen negativ: Emissionen aus fossil befeuerten Kraftwerken für Herstellung, Transport und Wartung der Windturbinen und ihrer Stromübertragungsnetze; Verlust der Oxidationsgewinne aus Torf in Ländern wie UK und Irland, Verlust von CO2-Senken und CO2-Speicher in Form von Mooren, Wäldern, sonstiger Vegetation, die vom großen Fußabdruck der Windparks zerstört werden; Transportverluste durch die längeren Strom-Übertragungswege zum Verbraucher. Wenn man all das von den mageren Einsparungen abzieht, dann könnte sich zeigen, dass die Gesamteinsparung von CO2 und anderen Gasen tatsächlich negativ ist – d.h. Windparks führen zu stärkerem Einsatz von fossilen Brennstoffen und erhöhen die CO2-Emissionen um einige Prozent-Punkte.
Auch eine europäische Studie von Dr. Udo kommt zu diesen Schlussfolgerungen. [5]

EPAW betont, dass der massive Ausbau von Windparks in Ländern wie Dänemark und Deutschland zu keiner messbaren Verminderung der CO2-Emissionen oder des Einsatzes von fossilen Brennstoffen geführt hat.

Der irische Stromnetzbetreiber EIRGRID zeigt auf seiner Webseite echte Daten zur Wind- und Energieerzeugung und den CO2-Emissionen in Europa. Daraus lassen sich ähnliche Schlüsse ziehen.

Der im Ruhestand lebende Dr. Fred Udo, ehemals verdienter Ingenieur am CERN in Genf, hat eine Studie zu den EIRGRID – Daten durchgeführt. Auch seine Schlussfolgerungen setzen ein Fragezeichen hinter den angeblich großen Nutzen der Windenergie. [5]

Die North American Platform Against Windpower (NA-PAW) schließt sich dem an. Ihr Geschäftsführer Sherri Lange sagte: "In Nordamerika vermißt man bezeichnenderweise in politischen Strategiepapieren Studien über den Nutzen dieser Energieform. Wie auch in anderen Angelegenheiten folgt die US-Regierung blind den einflußreichen Lobbyisten, den Grünen Aktivisten und den Interessenvertretern der Wind-Industrie. Das ist nicht der richtige Weg für eine saubere Politik."

Kontakte:
Mark Duchamp     +34 693 643 736   (Spain)   Skype: mark.duchamp 
CEO, EPAW     www.epaw.org

save.the.eagles@gmail.com

Sherri Lange       +1 416 567 5115 (Canada) 

CEO, NA-PAW   www.na-paw.org

kodaisl@rogers.com

Referenzen: Anm. d. Ü.: die Referenzen wurden im Originaltext belassen, weil der ins Detail gehende Leser ohnehin Englisch lesen muss.

[1] – EU National Renewable Energy Action Plans: 19 of the 27 countries have left in blank the assessment of estimated costs and benefits of their renewable energy policy support measures, including expected GHG reduction and job creation (Article 5.3). The others have been fudging the issue.

http://ec.europa.eu/energy/renewables/doc/nreap__adoptedversion__30_june_en.pdf

Here is the case of Belgium: No such assessment was carried out in the framework of this plan."

http://ec.europa.eu/energy/renewables/transparency_platform/doc/national_renewable_energy_action_plan_belgium_en.pdf

And the case of Scotland:" Table 4.1 lists those environmental topics for which data has not been practical to obtain and provides a summary of the approach taken to address the issue.

Box 4.1 SEA Objectives

– Biodiversity, fauna and flora: Avoids damage to, and seek to enhance, designated sites and protected species?

– Conserves and enhances Scotland’s natural heritage?

– Population: Safeguards or enhances the living environments of communities?

– Protects the noise environment of communities?

– Human health: Has no adverse impact on human health?

– Soil: Protects or enhances the quality of soils?

– Water: Protects the water environment?

– Air: Reduces pollution or emissions to air generated by the energy sector and protects air quality?

– Climate factors: Reduces emissions of greenhouse gases, including CO2?

– Material assets: Reduces the proportion of wastes disposed of to landfill?

– Protects Scotland’s assets of economic and recreational value, including those of importance for the tourism industry?

– Reduces/minimises the use of natural resources in the energy sector?

– Cultural heritage: Protects, conserves and enhances, where appropriate, Scotland’s historic environment (including the setting of listed buildings and Scheduled Ancient Monuments)?

– Landscape: Respects and protects the character, diversity and special qualities of Scotland’s landscape?"

http://scotland.gov.uk/Publications/2006/08/14102833/9

In the words of Pat Swords, Fellow of the Institution of Chemical Engineers and a Chartered Environmentalist: "All that expenditure and impact on the landscape and biodiversity for a question mark!"

[2] – Pat Swords takes the EU energy plan to the UNECE Compliance Committee for violations under the Aarhus Convention http://live.unece.org/fileadmin/DAM/env/pp/compliance/C2010-54/Correspondence%20with%20communicant/toCommC54_invitation2discussion.pdf

[3] – Green jobs destroy other jobs: http://brunoleonimedia.servingfreedom.net/WP/WP-Green_Jobs-May2010.pdf

http://www.juandemariana.org/pdf/090327-employment-public-aid-renewable.pdf

http://www.thegwpf.org/press-releases/3773-top-economist-warns-green-jobs-creation-will-undermine-recovery.htm l

[4] – The Bentek Report: "The research in this report, however, suggests that wind energy, as it has so far been developed by PSCO in Colorado and by numerous utilities in ERCOT, has had minimal, if any, impact on CO2, yet has lead to a significant increase in SO2 and NOX". http://www.bentekenergy.com/documents/bentek_how_less_became_more_100420-319.pdf

[5] – The (Dr) Fred Udo study: "The consequence is that an investment of billions of Euros in wind turbines produces not more than a few per cent reduction in CO2 output.

This analysis does not take into account the energy necessary to ramp the conventional generators up and down nor the energy to build wind turbines nor the extra transmission lines with their additional losses.

It is highly probable, that taking all these effects into account will show, that the few per cent gain in CO2 will revert to a loss (i.e. an increase in CO2)."

http://www.epaw.org/documents.php?lang=es&article=backup11

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




11.11.11 Karneval beginnt oder Der Narrensprung in Durban!

Im Vorfeld der vielleicht vorletzten großen Konferenz des UNFCCC in Kopenhagen 2009 hatte ich nachfolgende Grafik mit dem Titel: „Warum in Kopenhagen nichts erreicht wird“ gezeigt.

Abb. 1: CO2-Emissionen 1970-2006 nach Region und global (rot).

Damals war klar, dass die globalen Emissionen sich kaum verändern würden, selbst wenn die gesamte industrialisierte Welt auf die 1980er Emissionsmenge zurückfallen würde.

Jetzt steht uns der 17. UNO-Klimawandel-Narrensprung im südafrikanischen Durban ins Haus mit vielen Clowns und einigen Zirkus-Arenen. Wie haben sich denn die CO2-Emissionen seit dem Kopenhagener Narrensprung entwickelt? Die aktuellen Zahlen sind gerade veröffentlicht worden. Und viele Elektronen sind wegen des Schmerzes über diese Zahlen durch den Äther gejagt worden. “Rekordhoch 2010 bei den globalen CO2-Emissionen aus der Verbrennung von  fossilen Primärenergieträgern und aus der Zementherstellung, auf der CDIAC Webseite veröffentlicht” schreit die Schlagzeile der … , na ja, so steht es in der Kopfzeile bei CDIAC selbst, man verweist auf sich selbst mit dem neuen Rekord …

Unsere Freunde beim englischen GUARDIAN begeisterten sich: “Treibhausgasanstieg rekordverdächtig!” Auch sonst steigt der Überschwang grob proportional mit der Entfernung vom Wissen um die Bedeutung dieser Zahlen.

Wie kommt der Rekord bei den CO2-Emissionen zustande?
Abb. 2 zeigt die Information von der CDIAC-Webseite.


Abb. 2: Veränderung der Emissionen von 2008 – 2010.

Was sagt uns das? …

Zum Verständnis der Zahlen muss man wissen, dass mit den CO2-Emissionen etwas gemessen wird, was normalerweise “Entwicklung” heißt. Zugang also zu all den schönen Dingen des Lebens, ermöglicht durch Energie-Nutzung: Medizinischer Fortschritt, Nahrung, Schutz vor Hitze und Kälte, Mobilität, Kommunikation, Kühlschränke, Ackerschlepper … es ist eine lange Liste. Die „Entwicklung“ verläuft parallel zum Energieverbrauch und sie ist das Synonym dafür.

Wenn aus den Industrieländern die Aufforderung an die Schwellenländer ergeht, also an Indien, China, Brasilien, Indonesien, zur Verminderung der CO2-Emissionen, wird in Wahrheit zum Zurückzuschrauben der Entwicklung aufgefordert: in der Gesundheitsversorgung, beim Wohlstand, in der Infrastruktur, und beim Aufbau der Industrie.
Viel Glück! kann man nur wünschen, wenn die Schwellenländer von etwas überzeugt werden sollen, was mein Stiefgroßvater mit „Habt-Ihr-sie-noch-Alle-beisammen?“ bezeichnete.

Bald läuft das Kyoto-Protokoll aus. Der CO2-Katastrophenchor übt die Kyoto-Verlängerungsarie ein. Man will neue, global bindende Einschränkungen bei den Emissionen sehen. Anders gesagt: verbindliche Einschränkungen bei der Zunahme des Energieverbrauchs in den Schwellenländern.

Ich persönlich meine, dass dies von allen Zielvorstellungen die bei weitem inhumanste ist. Die Volksmassen in Indien, China, Brasilien und anderen Ländern sind gerade dabei, sich aus bitterer Armut zu befreien, und da wollen ihnen diese CO2-Schreier bindende Beschränkungen beim Energie-Zugang auferlegen?!?
Kommt auf den Boden der Tatsachen zurück! Eine gute Nachricht ist immerhin dabei: die Schwellenländer werden nie mitmachen. Bildlich gesprochen: Das Kohlenfeuer beleuchtet ihren Weg aus der Dunkelheit der Armut.

Darüberhinaus sollte man bedenken, dass Vereinbarungen wie Kyoto den Anstieg des Energieverbrauchs anhalten wollen. Das klingt auf den ersten Blick vernünftig. Für die Industrieländer ist das kein Problem, unser Verbrauch ist ja schon sehr hoch. Was heißt das aber für China, Indien und die Übrigen? Im Klartext sagen wir doch: Ihr werdet uns nie erreichen können!
Ich bin sicher, sie bemerken die freche Heuchelei bei diesem Ansinnen.

Wenn also Kyoto zum Glück auf globaler Ebene tot ist, was bleibt dann noch? Eigentlich möchte ich nicht vulgär werden, aber die schlechte Nachricht ist, dass Kyoto nur Sch… hinterlässt.

Geld, Euros, Dollars, Internet-Spielgeld. Man muss der Spur des Mammons folgen.

In Durban werden die Schwellenländer die Industrieländer vehement davon überzeugen wollen, Geld herauszurücken. Wir werden endlose herzzereißende Geschichten über Klimawandelflüchtlinge, sterbende Korallenriffe, entwurzelte und polwärts geschobene Lebensräume hören, alles nur wegen unseres Nichtstuns. Und vergessen wir nicht die Träger der Eisbär-Kostüme. Ohne die kann kein UNO-Klimawandel-Narrensprung mehr stattfinden.

Wenn uns die Geschichte irgend etwas lehrt, dann dies: dass alle unsere CO2-Aktivisten, Vegetarier, Verbreiter des Euro-Mists usw. nicht mehr die Bürde für unsere Entwicklung tragen wollen. Sie werden vor den Forderungen einknicken und Geld zusagen für Irgendwann, Irgendetwas … und dann werden die meisten Länder vermutlich diese Versprechungen nicht einlösen, was zu diplomatischen Demarchen und lauten Protesten führen wird.

(Nebenbei … Liebe US-Kongress-Abgeordnete … können wir nicht mit der Finanzierung des IPCC Schluss machen? Das kostet nur Steuerzahler-Geld und wir erhalten nichts dafür. Es wäre doch Eure Aufgabe: Könntet Ihr nicht wenigstens bei diesem Schaulaufen aussteigen? Mehr will ich nicht! Willis.)

Der Leser mag noch weiter grübeln, was sich aus den Zahlen ergibt. Bei mir scheint gerade die Sonne, ich gehe jetzt raus und baue etwas.

w. (Willis Eschenbach)

[Übersetzt von Helmut Jäger, EIKE]

Den Originalartikel finden Sie hier




Kritik an Trenberth‘ Energiefluss

Das Trenberth/IPCC “Earth’s Energy Budget Diagram”

(2. Entwurf vom 25. 10.2011 von Bob Fernley-Jones, genannt Bob_FJ)

Die nachfolgende Grafik stammt aus einem Trenberth –  Papier von 2009. Sie ist eine Aktualisierung der Grafik aus dem IPCC-Bericht von 2007 (war auch schon im 2001er Bericht):

Das Ungewöhnliche an dieser Grafik ist: Sie zeigt nicht den Wärmetransfer durch Abstrahlung von der Erdoberfläche. Stattdessen beschreibt sie den Treibhauseffekt in Form eines Strahlungsflusses, so wie die Autoren ihn sehen. Anders gesagt, als elektromagnetische Strahlung. Dazu enthält sie weitere Beschreibungen, mit denen Naturwissenschaftler auf dem Kriegsfuß stehen. Die elektromagnetische Strahlung ist eine Energieform, die häufig mit Wärme verwechselt wird. Später wird gezeigt, dass die oben dargestellte Oberflächenabstrahlung (Surface Radiation) von 396 W/m2 sich ganz anders als Wärme verhält. Auch kann eine Temperaturänderung in Materie nur stattfinden, wenn es Wärmeaustausch gibt, ganz gleich, wie viel elektromagnetische Strahlung in der Atmosphäre herumsaust.

Die nachfolgende Abb. 2 ist ein leichter verständliches Schema. Es stammt von der NASA und aus Wikipedia. Dieses Schema vermeidet die oben angesprochene Problematik.

Abb. 2                                                     (NASA)

Im zitierten Trenberth et al. Papier wird gesagt, dass die in der Grafik mit 396 W/m2 angegebene emittierte Elektromagnetischen Strahlung nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz abgeleitet wurde, unter Annahme von durchschnittlichen jährlichen Bedingungen. Unter Hintanstellung einiger untergeordneter, aber dennoch wichtiger Fragen, sollte man sich vor Augen halten:

1) Das Stefan-Boltzmann’sche Gesetz beschreibt die Gesamtemission von einer flachen Oberfläche, die gleichmäßig in alle Richtungen abgeht (isotropisch/hemisphärisch). Stefan hat das experimentell entdeckt, sein Schüler Boltzmann hat es mathematisch abgeleitet. 

2) Die gleichmäßige halbkugelförmige elektromagnetischen Abstrahlung wird durch die Sonne unter Beweis gestellt. Sie erscheint bei bloßer Betrachtung mit dem Auge als flache Scheibe gleichmäßiger Helligkeit, sie ist aber in Wirklichkeit eine Kugel.
Von ihrem Außenrand geht die Strahlung tangential zur Erde ab, nicht senkrecht. Das Beispiel ist nicht ganz treffend wegen der Besonderheit der solaren Randverdunkelung. Diese rührt daher, dass die Oberfläche der Sonne nicht fest, sonder aus Plasma mit Verdunkelungseffekten besteht. Das sieht man aber nicht.
(Bei direkter Sonnenbeobachtung immer geschwärzte Gläser benutzen!)

3) Stefan benutzte bei seinem Laborexperiment einen kleinen flachen Körper, der in eine Halbkugel abstrahlte, die Ergebnisse können auf größere Bereiche übertragen werden, indem man viele flache Körper zu einer flachen Gesamtheit zusammensetzt, weil elektromagnetischen Strahlung einander durchdringt. Man denke dabei an nächtliche Autoscheinwerfer: Die Helligkeit der Scheinwerfer entgegenkommender Autos verändert sich nicht, wenn das eigene helle Licht darauf trifft. (Nicht zu verwechseln mit Blendwirkung oder Streulicht!)

4) Die nachfolgende Zeichnung zeigt, warum die Abstrahlung in seitliche Richtungen am größten ist. Das gilt [in der Atmosphäre] sowohl für die anfängliche Stefan-Boltzmann’sche halbkugelförmige Bodenabstrahlung, wie auch für die nachfolgende kugelförmige Abstrahlung aus der Atmosphäre.

5) Zur Erläuterung der Abb. 3:  Die Lufttemperatur sinkt mit der Höhe (mit dem Gradienten). Wenn wir uns aber eine dünne Luftschicht mit geringer Turbulenz über einem kleinen Gebiet in einem kleinen Zeitintervall vorstellen, dann können wir die Temperatur in der Schicht als konstant betrachten. Die am stärksten konzentrierte Strahlung innerhalb der Schicht geht horizontal in alle Richtungen. Der Netto-Wärmeaustausch dabei ist Null. Wo die Abstrahlung nicht genau horizontal ist, wird sie von benachbarten Schichten abgefangen.

Die zutreffendere Art der Beschreibung ist die vektorielle. Eine vektorielle Beschreibung ist eine mathematische Methode zur Behandlung von Parametern, die Richtungsinformationen enthalten.

In Abb. 4 geht man von einer beliebigen elektromagnetischen Abstrahlung (C) mit recht flachem Winkel aus und betrachtet deren vertikale und horizontale Vektorbestandteile. Die Länge jedes Vektors ist proportional der Stärke des Strahls in seiner Richtung: A + B = C.  Die Abbildung stellt den Sachverhalt nur zweidimensional dar, bei dreidimensionaler Betrachtung gibt es unzählige ungerichtete Strahlen. Die Mehrzahl konzentriert sich in der horizontalen Ebene in alle Richtungen, dort nähern sich die vertikalen Vektorbestandteile dem Wert Null an.

6) Trenberths Abb. 1 geht von 65% Wärmeverlust an der Erdoberfläche durch Konvektion und Kondensations/Verdampfung aus. Dabei wird nicht erwähnt, dass infolge des Wärmeaustauschs nach oben zusätzliche IR-Abstrahlung in der Luftsäule stattfindet, weil sie erwärmt wird. Es fängt zunächst mit sphärischer Abstrahlung und Absorption an, aber mit zunehmender Höhe und Verdünnung der Luft wird die Absorption geringer, schließlich geht nur noch Strahlung in den Weltraum. Deswegen hat die aus dem Weltraum beobachtete IR-Abstrahlung der Erde komplexe Quellen aus vielen Höhen. Man weiß aber nie genau, woher sie kommt. Daher sind viele Zuschreibungen der Quellen „schwierig“.

Was heißt das nun?

Die anfänglich isotrope Stefan-Boltzmann’sche Emission (Trenberths globale 396 W/m2) wird zum größten Teil von den Treibhausgasen nahe der Oberfläche sofort eingefangen (lassen wir mal außer acht, dass ein Teil auch direkt in den Weltraum durch das sogenannte “atmosphärische Fenster” geht). Dennoch ist der größere Anteil der anfänglichen Stefan-Boltzmann’schen 396-Watt-Oberflächen-Abstrahlung durchgängig lateral, wenn man die von Trenberth angenommen konstanten Bedingungen unterstellt. Es findet überhaupt kein Wärmeaustausch statt, die horizontalen Strahlungsvektoren können nicht im behaupteten 396er Senkrechtfluss enthalten sein, weil sie außerhalb der vertikalen Sicht sind.

Nachdem die anfänglichen atmosphärischen Absorptionen stattgefunden haben, kann das nur für die Oberflächenluft gültige Stefan-Boltzmann’sche Gesetz nicht mehr angewandt werden. (Obschon einige Wolken zuweilen fast wie Schwarze Körper betrachtet werden.) Der Großteil der anfänglichen Absorption/Emission der Luft findet in Bodennähe statt, aber die vertikale Verteilung ist hoch, wegen erheblicher Variation in den Pfadlängen der Photonen. Sie unterscheiden sich unter dem Einfluss vieler Faktoren, ein großer Faktor ist die regionale und sehr viel stärkere Verteilung der Konzentration des Treibhausgases Wasserdampf. Sie beträgt in globaler Betrachtung ~0 bis ~4 %. Im Vergleich dazu: Die CO2-Konzentration ist mit ~0.04 % in etwa konstant. Beim Versuch der Modellierung der möglichen Wirkungen trifft man auf eine sehr hohe Gesamtkomplexität. Das soll hier nicht weiter betrachtet werden. Wichtig ist nur, dass alle Luftschichten mit zunehmender Höhe ständig eine ganze Menge an seitlicher Abstrahlung besitzen, die teilweise von den Stefan-Boltzmann’schen hemisphärischen 396 Watt angetrieben wird und daher keinen Anteil an den in Abb. 1 behaupteten vertikalen 396 Watt haben kann.

Ergebnis:

Der von  Trenberth et al. als 396 W/m2 dargestellte vertikale Strahlungsfluss von der Erdoberfläche bis in die hohen Wolkenschichten wird auch von prinzipiellen Überlegungen nicht gestützt. Die Stefan-Boltzmann’schen 396 W/m2 sind definitionsgemäß isotropisch, wie auch deren Abklingen mit aufsteigender Höhe. Dabei überwiegen stets die horizontalen Vektoranteile, die bei vertikaler Betrachtung keine Rolle spielen. Die verbleibenden vertikalen Komponenten der elektromagnetischen Abstrahlung aus dieser Quelle sind deshalb geringer als die behaupteten 396 W/m2.

Es ist offensichtlich, dass der durch Konvektion und Verdampfung verursachte Wärmeverlust an der Oberfläche sich zum tatsächlichen vertikalen Verlust durch elektromagnetischen Abstrahlung addiert. Das wird auch vom Weltraum her beobachtet. Dieser Verlust kann sehr wohl in der Größenordnung von 396 W/m2 liegen. Das ist aber nicht der von Trenberth beschriebene Stefan-Boltzmann’sche Abstrahlungsprozess.

Autor Bob Fernley-Jones

ist ein pensionierter Maschinenbauingenieur und lebt in Australien

Der Originalbeitrag erschien hier

(Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger, EIKE)

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Zusatz für besonders Interessierte

Wer weiß mehr? :

In der Abb. 5 unten stellen die links angegebenen NIMBUS 4 Satellitendaten alle Strahlungsquellen dar, wie sie vom Weltraum her beobachtet werden. In unserem Falle von einem Punkt über dem tropischen Pazifik. Die gesamte Abstrahlungsmenge wäre das Integral unter der Kurve. Es wird leider nicht angegeben. Für Vergleichszwecke gibt ein MODTRAN Kalkulator für eine Beobachtungshöhe von 100 km eine interessante Information zu dieser Abbildung. Sie wird in der Tabelle darunter detailliert. Leider gibt der Kalkulator keine globalen Daten oder durchschnittliche Bewölkungsbedingungen an. Wir vergleichen also Äpfel mit Birnen. Das tun wir nicht nur bei NIMBUS sondern auch bei Trenberth. Allerdings scheinen sie alle von gleicher Größenordnung, wie aus den zusätzlichen Tabellenwerten ersichtlich.

Vergleich MODTRAN & “Trenberth” aus zwei Höhen, dazu die Oberflächentemperatur

Ort

Kelvin

10 Meter

100 Km.

(Zentigrad)

Tropische Atmosphäre

300K

419 W/m^2

288 W/m^2

(27C)

Mittlere Breiten Sommer

294K

391 W/m^2

280 W/m^2

(21C)

Mittlere Breiten Winter

272K

291 W/m^2

228 W/m^2

(-1C)

Sub-Arktischer Winter

257K

235 W/m^2

196 W/m^2

(-16C)

Trenberth Global

288K ?

396  W/m^2

239 W/m^2

(15C ?)

Vergleich MODTRAN & “Trenberth” aus vier Höhen:  W/m^2

Ort

Aus 10 m

Aus 2 Km

Aus 4Km

Aus 6Km

Tropische Atmosphäre

348

252

181

125

Mittlere Breiten Sommer

310

232

168

118

Mittlere Breiten Winter

206

161

115

75

Sub-Arktischer Winter

162

132

94

58

Trenberth Global

333   Von hoher Bewölkung herrührend (= Stefan-Boltzmann lt. MODTRAN)




Eschenbachs einfacher Vorschlag

Ein ganz einfacher Vorschlag: Mal nicht mehr an morgen denken!

Willis Eschenbach schrieb am 31.10.2011:

Es gibt ein wunderschönes Papier von 2005, das mir bis dato entgangen war. Es stammt vom Los Alamos National Laboratory und heißt: Unser kalibriertes Modell taugt nicht für Vorhersagen. [Our Calibrated Model has No Predictive Value (PDF)]

 

Abb. 1: Der Tinkertoy Computer. Nicht geeignet für Vorhersagen.
            (Anm. d. Ü.: Tinkertoy ist ein altes amerikanisches Konstruktions-
                               Baukastensystem für Kinder)

Das Abstract des Papiers sagt alles, viel besser als ich es könnte:

Abstract: Man nimmt oft an, dass ein auf echte Meßdaten kalibriertes Modell eine wenn auch noch so begrenzte Vorhersagefähigkeit hätte. Falls nicht, müsste das Modell nur etwas verbessert werden. Anhand eines Beispiels aus der Ölindustrie wird der Nachweis geführt, dass selbst kalibrierte Modelle keinerlei Eignung für Vorhersagen haben können. Sogar dann, wenn kein Modellierungsfehler vorliegt. Es konnte auch bewiesen werden, dass ein kleiner Modellierungsfehler das Bauen von vorhersagegeeigneten Modellen unmöglich machen kann. Es war unmöglich zu erkennen, welche Modelle sich für Vorhersagen eignen und welche nicht.

Daraus folgten drei Ergebnisse, ein erwartetes und zwei unerwartete.

Das erwartete Ergebnis: Modellen, die auf existierende Messdaten kalibriert oder abgestimmt sind, kann durchaus die Eignung zur Vorhersage fehlen. Das ist offensichtlich. Könnte man ein Modell derart einfach abstimmen, dann könnte man die Börsenkurse oder das Wetter im kommenden Monat mit guter Genauigkeit vorhersagen!

Das zweite Ergebnis kam völlig unerwartet: Einem Modell könnte überhaupt die Vorhersage-Eignung fehlen, selbst wenn es perfekt wäre. Das Modell würde die physikalischen Zusammenhänge perfekt abbilden, genau, und in jedem Detail zutreffend. Auch wenn ein solches Modell auf Messdaten abgestimmt wäre, zudem noch auf perfekte, könnte ihm trotzdem die Vorhersage-Eignung fehlen.

Das dritte unerwartete Ergebnis war die Auswirkung von Irrtümern. Sogar bei kleinen Modellierungsfehlern kann es dazu kommen, dass man kein Modell mit hinreichender Vorhersage-Eignung bauen kann.

Anders gesagt: Selbst wenn ein abgestimmtes (“kalibriertes”) Modell die Physik korrekt abbildet, kann es trotzdem keine Vorhersage-Eignung besitzen. Und wenn noch ein kleiner Fehler drin steckt, dann Gute Nacht!

Da war ein ganz sauberes Experiment durchgeführt worden. Es gab nur drei einstellbare Abstimm-Parameter. Und schon sind wir bei John von Neumann, der sagte: Man kann mit drei Parametern einen Elefanten erzeugen und mit vier Parametrn kann man ihn dazu bringen, den Rüssel zu schwenken.

Mag der Leser selbst entscheiden, was das für die vielen Klimamodelle bedeutet und deren Eignung zur Simulation der zukünftigen Entwicklung des Klimas. Die Klimamodelle sind in der Tat abgestimmt, oder wie die Modellierer sagen, sie sind „kalibriert“. Und sie haben mit Sicherheit mehr als drei Parameter.

Ich möchte daher einen ganz bescheidenen Vorschlag machen: Könnten die Klimatologen nicht einfach mal aufhören, Entwicklungen für Zeiträume länger als ein Jahr vorherzusagen? In keiner anderen wissenschaftlichen Disziplin wird jedes Forschungsergebnis mit so vielen „könnte“, „möchte“, „möglicherweise“, „vielleicht“ belegt, wenn es in zehn, dreißig, hundert Jahren zu einer Katastrophe kommen könnte. Für ein einziges Jahr möchte ich darum bitten, dass die Klimatologen die vielen Klima-Phänomene studieren, ohne ständig zukünftige Veränderungen vorhersagen zu wollen. Wir haben noch lange nicht alles beim Klima verstanden. Das gegenwärtige und das vergangene Klima sollten daher untersucht werden, und nur ein einziges Jahr lang sollte mal die Zukunft in Ruhe gelassen werden.

Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Annahme, die derzeitigen Klimamodelle für vorhersagefähig zu halten. Nur als Beispiel: keines hat die derzeitige Pause in der Erwärmung vorhergesagt. Und im zitierten Papier wird gezeigt, dass es wirklich keinen theoretischen Grund gibt, sie für vorhersagefähig zu halten.

Modelle, auch Klimamodelle, können uns manchmal nützliches Wissen über das Klima aufzeigen oder mitteilen. Können wir uns nicht darauf für eine Weile beschränken und die Modelle nur einsetzen, um das Klima zu verstehen, nicht um es vorherzusagen?

Und wie steht es mit 100- oder 500-jährigen Vorhersagen? Dabei ist völlig egal, ob wir sie „Szenarien“ oder wie auch immer in politisch korrekter Sprechweise nennen. Etwas auf 500 Jahren vorhersagen zu wollen, ist ein Witz. Das sollte man bleiben lassen, ohne dass etwas verloren ginge.

Ich meine, dass die Alarmschläger nach der ununterbrochenen Kette von falschen Vorhersagereien eines Paul Ehrlich, John Holdren, James Hansen und der übrigen reihenweise gescheiterten Weltuntergangspropheten nun eine Atempause begrüßen müßten, um nicht weiter die noch schlimmere Zukunftskatastrophe zusammenphantasieren zu müssen. Sie müssten es doch mal satt haben, ständig zu erleben, wie ihre Vorhersagen des Hitzetods der Welt immer wieder in der hässlichen Realität wie Seifenblasen zerplatzen. Ich meine, sie würden sich freuen, mal ein Jahr lang nicht an morgen denken zu müssen.

Grüße an Alle

W. (Willis Eschenbach)

(Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE)




Rupert Wyndhams Kritik an BBC – IPCC aufs Engste mit dem WWF verwoben!

Auslöser des Briefwechsel war eine Rundfunk-Sendung der BBC ONE PLANET – Redaktion vom 23. September mit dem Titel: "On the Frakking Frontline". Das Radio-Feature befasste sich mit einigen Problemen der Schiefergasförderung in den USA. In 18 Minuten wurden Aspekte der Schiefergasförderung, der Umweltverschmutzung in China und Ungarn, des Klimawandels und des effizienten Autofahrens zusammengemischt. Außer manierierter Sprache, bedeutungsschwanger gesetzten Akzenten und nichtssagenden Interviews enthielt der Beitrag keine Informationen, über die es lohnen würde zu diskutieren. Es war deutlich, dass der verantwortliche Redakteur seine vorgegebenen 18-Minuten mal eben "locker-vom-Hocker" produzierte – ein nichtssagendes und oberflächliches Radio-Feature. 

Vielsagend ist aber der daraus folgende Dialog Rupert Wyndhams mit der BBC ONE PLANET Redaktion.

Rupert Wyndham kritisiert die BBC

Rupert Wyndham schrieb am 28. September an die BBC ONE PLANET Redaktion.

Betreff: Ganz vorne beim Fracking, 26. 9. 2011. [On the frakking frontline]

Herr Williams, Sie bitten um Kommentare. Sehr gut!

Unter der endlosen Menge von Programmen ist dieses ein weiteres Beispiel für die systembe­dingte Einseitigkeit der BBC, genauer gesagt, in bezug auf die sogenannte Umwelt-Berichter­stattung. Aber nicht nur da. Die Parteilichkeit der BBC und ihre Einseitigkeit zeigt sich über das gesamte Spektrum ihrer journalistischen Sendungen deutlich. Die Vorstellung von BBC-Journalisten, die so berichten, dass nicht der Eindruck einer Meinungsmache aufgrund per­sönlicher Vorurteile entsteht, scheint von Gestern zu sein …

Es ist doch ganz offensichtlich, dass die Berichterstattung/Kommentierung nicht mehr eine Aufgabe des leidenschaftslosen, und … sorgfältig geprüften Darstellens der aktuellen Themen ist. Die Nachrichtenbearbeitung durch die BBC unterscheidet sich kaum noch von der Arbeit der lächerlicherweise so genannten "Reality-TV-Journalisten"; die machen sich gar nicht mehr die Mühe, Tatsachen für die Zuhörer/Zuschauer so zu präsentieren, dass diese sich ihr eige­nes Bild machen können. Ganz im Gegenteil: Sie halten das Missionieren für ihre Pflicht. Das tun sie oft auch noch unter … Nichtbeachtung der einfachsten Höflichkeitsformen des zivili­sierten Umgangs miteinander. So halten sie die freche Unterbrechung von Interviewpartnern für ein Kennzeichen unabhängigen Denkens und harter Befragungstechnik. Diese Vorgehens­weise zeigt eine Uniformität, die den Stempel BBC-interner Ausrichtung trägt. Mit wenigen Ausnahmen … soll einer Sendung durch übertriebene Gestikulierung und überspannte Körpersprache der Anschein von Autorität verliehen werden, die tatsächlich aber nur oberflächlich ist. Beim Rundfunk gibt es die entsprechenden Techniken zur Erreichen des gleichen Ziels: besonders das häufige Unterbrechen. Die Benutzung einer … hochnäsig wirken­den Sprechweise verstärkt den Eindruck der Flachheit, um nicht von berufsmäßiger Dummheit zu sprechen. Natürlich wissen wir, dass vieles von diesem Geblubber nur der Aufguss von Presseveröffentlichungen linker Pressure-Gruppen und verdeckter Interessen ist – so bei­spielsweise von Pseudo-Umweltorganisationen wie Greenpeace, Friends of the Earth, World­wide Fund for Nature, National Trust.

Aber so irritierend diese Art von abkupfernder, nachahmender Berichterstattung ist, so ist sie aber auch Symptom einer tiefergehenden und gefährlicheren Krankheit: der vorsätzlichen Verweigerung der Objektivität. Was soll denn zu wessen Gunsten verleugnet werden? Warum eignet man sich zur Selbstvergewisserung von "emotionalen Wahrheiten" eine fadenscheinige und alberne Ausdrucksweise an? …

Es ist doch so, dass klare Gegenbeweise ganz einfach ignoriert oder vorsätzlich falsch darge­stellt werden. Daten werden zynisch in Computern manipuliert. Die sind wiederum so pro­grammiert, dass sie die vorbestimmten Ergebnisse liefern. Die Ergebnisse werden so angeordnet, dass alle … Phänomene aus der realen Welt verkehrt und als Bestätigung einer erfundenen und pervertierten Orthodoxie verstanden werden müssen. Damit übertrumpft die Compu­ter-Modellierung die tatsächliche Beobachtung. Und die BBC leiht diesem Müll das Gewicht ihrer Autorität. Die Gebühren bezahlt natürlich der Zuschauer. Was Wahrheit ist, bestimmt der Konsens!

Der sogenannte "Klimawandel" wird dem CO2 zugeschrieben, vor allem dem vom Menschen erzeugten. Das wird nicht als unbewiesene Behauptung gebracht, sondern als anerkannte Tatsache. … Die Tatsache, dass Wissenschaftler zu Tausenden, viele davon mit hohen Verdiensten und von untadeligem Ruf, den Klimawandel für eine betrügerische Ver­schwörung halten, wird ganz einfach ignoriert, wie alle damit verbundenen Täuschungsmanö­ver verschwiegen werden.

In der Sendung unterstrichen wiederholte Verweise auf "Kohlenstoff" die ansonsten nicht deutlich hervortre­tende BBC-Parteinahme. Schamlos wurde an die "emotionale Wahrheit" appelliert, indem eine mögliche Verbindung zwischen CO2-Emissionen … zusammenhanglos mit hausgemachten Verschmutzungen in China und Ungarn z. B. hergestellt wurde. Es ist bemerkenswert, dass ONE PLANET sich bisher nicht um die massive Verschmutzung in China geschert hat …. in  Folge schriller westlicher pseudo-umweltschützerischer Forderungen nach Batterie-betriebe­nen Fahrzeugen. Dazu aber meint man, Wohlergehen und Lebensbedingungen der Menschen in der Dritten Welt auf dem Altar der Klimawandel-Religiosität opfern zu dürfen.

Wie die meisten Beiträge der BBC zu Wissenschaft und Umwelt war auch diese Sendung ver­logen und heuchlerisch.

Rupert Wyndham

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Auf diese Zuschrift reagierte die ONE PLANET Redaktion am 12. 10. mit folgender Antwort:

Hallo, Robert,
danke für Ihre Email. Ich war ein wenig verwirrt über das, was Sie sagen wollten, aber ich kann erkennen, dass Sie über die BBC-Berichterstattung im Allgemeinen einschließlich des ONE PLANET Programms nicht glücklich sind. Neben Ihrem Ärger über moderne Interview-Techniken freue ich mich über Ihre Meinung, dass die BBC beim Thema Klimawandel die Dinge nicht genug hinterfragt.

Eines möchte ich allerdings erwähnen: Das Produktionsteam hier besteht aus Journalisten, nicht aus Atmosphären-Wissenschaftlern. Wir berichten über das, was uns die Wissenschaft­ler sagen und, obgleich eine Minderheit von Atmosphären-Wissenschaftlern nicht an einen Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und dem Anstieg der globalen Temperaturen glaubt, hält die Mehrheit der Atmosphären-Wissenschaftler daran fest. So haben alle großen nationalen Akademien der Wissenschaften den aktuellen Bericht des IPCC unterstützt. Ich meine, wir wären ziemlich arrogant, – dies wäre auch kein guter Dienst an unseren Hörern -, wenn wir vorgäben, mehr über die Atmosphäre zu wissen als die Wissenschaftler.

Dennoch sehe ich, dass es einige sehr angesehene Atmosphären-Wissenschaftler gibt, die nicht an den Zusammenhang glauben. Davon hatten wir eine ganze Menge schon hier. Sie repräsentieren aber nicht die Mehrheitsmeinung – deshalb stehen sie auch nicht für die vor­wiegende Meinung bei ONE PLANET.

Danke für die Zuschrift,
Steven

PS: Über Umweltverschmutzung in China und Ungarn haben wir schon viele Male berichtet.

Steven Duke
Editor, ONE PLANET
BBC World Service
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Am 12.10. antwortete Rupert Wyndham:

Herr Williams,

… Ihre Antwort entspricht der üblichen lügenhaften Linie, die von der BBC verfolgt wird. Es gibt keinen Konsens der Klima-Wissenschaftler. Den hat es auch nie gegeben. Das wird nur behauptet. Es sind die unsäglichen 2.500 globalen Spitzenwissenschafter, Herr Gore kommt noch dazu. Sie sind vermutlich kein Atmosphären-Physiker, Sie bezeichnen sich aber als Journa­list – von dem anzunehmen ist, dass er Urteilsvermögen besitzt, um Fakten zu prüfen und Werturteile zu fällen über das, was wahr ist, oder zumindest auf den ersten Blick plausibel zu sein scheint. Nichts davon tun Sie. Und es ist nicht so, dass die Fakten etwa nicht überprüfbar oder unzugänglich wären. Jedermann mit gutem Willen kann sie sehen.

Sie behaupten, dass die überwiegende Anzahl der nationalen Wissenschaftsakademien die Theorie der anthropogenen Erwärmung unterstützte. Das stimmt. Es stimmt aber auch, dass es immense Aufstände innerhalb der nationalen Gremien gegeben hat, so protestierten Aka­demie-Mitglieder aller Ebenen und Grade gegen die Mätzchen einer kleinen Intrigantengruppe bei der Royal Society. … Die Ansichten der dreiundvierzig [Abweichler in der Royal Society gegen den Klimawandel-Konsens] werden auch von Anderen geteilt. Das kann weltweit ver­breitet werden und führt zum Kern der Dinge, nicht wahr?

Kurz gesagt: Was auch immer der behauptete Konsens sein mag, es gibt Grundlegendes, das von jedem aufrichtigen Journalisten angesprochen werden muss, von Wissenschaftlern sowieso.

1. Wissenschaft gründet nicht auf Konsens. Wenn das so wäre, hätten wir immer noch das Ptolemäische Weltbild.

2. Es gibt keine langfristige Zunahme der globalen Temperaturen. Stattdessen sind sie in den letzten 15 Jahren nicht angestiegen, trotz zunehmender CO2-Konzentration. Die Temperatur an der Meeresoberfläche (sie bedeckt 70 Prozent der Erde) sinkt.

3. Nichts davon ist einmalig.

4. Das Ausmaß der gegenwärtigen Veränderungen ist sehr gering.

5. In Bezug auf die CO2-Hypothese stützen die Beobachtungen weder die Theorie noch die Behauptungen.

6. Es ist darüber hinaus bekannt, dass die AGW-’Wissenschaft’ systematisch Daten gefälscht und vorsätz­lich Beweise falsch dargestellt hat.

Das sollte fürs Erste genügen. Sie behaupten nur, ein Journalist zu sein. Sie sind jedoch keiner. Wie Sie selber zugeben, "berichten wir, was die Wissenschaftler uns sagen." Die Frage ist doch: Welche Wissenschaftler? Anders gesagt, Sie handeln nur mit Presseverlautbarungen von ver­deckt operierenden Interessenvertretern und daran haben Sie ein eigenes verdecktes Inter­esse, denn Ihr nichtsnutziger Job hängt daran, dass Sie die vorgegebene Linie vertreten, oder etwa nicht? Kurz gesagt, Sie sind bestenfalls ein Scharlatan, schlimmstenfalls ein Betrüger und Schwindler.

Was den behaupteten Konsens angeht: Ist Ihnen je bewusst geworden, dass Quantität weni­ger wichtig sein könnte als Qualität, und dass Erkenntnis, aus authentischem Wissen geboren, aus lebenslangem Lernen, Urteilskraft und Erfahrung gewonnen, tausend Mal mehr wert sein könnte als der Quark aus den Computer-Modellen und die gewissenlose Verfolgung des eige­nen Vorteils, der ausnahmslos von fast allen zweit- und drittklassigen Wissensvertretern betrieben wird? Zweifeln Sie daran? Schön, dann schauen Sie mal auf die Liste der IPCC-Redakteure, die vermutlich derzeit am Auswertebericht 5 (AR5) arbeiten, der 2013 heraus­kommen soll, und die auch vom WWF (weitere Details dazu hier) bezahlt werden oder ihm Gefolgschaft schulden.

Belassen wir es dabei. Die Beweislage zeigt, dass Sie eine angeborene Unfähigkeit zur Erledi­gung ehrlicher Arbeit haben. Ich schließe eine Liste an. … kopiert aus einem Brief, den ich kürzlich dem Vizekanzler der Universität Oxford geschickt habe.

Mit Ausnahme des nun verstorbenen Stephen Schneider enthalten die Namen auf der anson­sten nichtssagenden Liste die Namen des wissenschaftlichen Beirats des WWF. Die arbeiten also auch für das IPCC. Was unmittelbar ins Auge fällt ist zweierlei:

(1) das Fehlen von wissenschaftlicher Reputation. Einer davon, Ghislain Dubois, scheint noch nicht einmal ein Wissenschaftler zu sein sondern Sprecher des französischen Tourismus.

(2) Die Tatsache, dass diese, die angeblich 2.500 Welt-Spitzenwissenschaftler repräsentieren­den Menschen, genau diejenigen sind, die sich für das IPCC aussprechen und die den men­schenverursachten Klimawandel für eine Tatsache erklären.

Man mag die Frage verzeihen, warum angeblich unabhängige Wissenschaftler, die mit der Erstellung der IPCC AR5 Veröffentlichung beauftragt sind, gleichfalls mit einer bekannterma­ßen propagandistischen Lobby-Organisation wie dem WWF verbandelt sind.

Immerhin stehen auf der rasch überfliegbaren Liste nicht weniger als dreiundzwanzig Koordi­nierende Leitautoren zum Schlaumachen für die vom IPCC eingesetzten Verantwortlichen für die Kapitel.

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Die Liste

[Anm. d. Ü: Anhand der Namen ist manchmal nicht entscheidbar, wer männlichen oder weiblichen Geschlechts ist. Wegen möglicher Fehler bei geschlechtsspezifischen Suffixen im Deutschen wird um Entschuldigung gebeten!]

Abdelkader Allali – 2007: Prüflektor mit vier weiteren Aufgaben im 2007er Bericht.

Oleg Anisimov – 2007: Koordinierender Leitautor, Beiträge zu zwei Zusammenfassungen und nun wieder Koordinierender Leitautor.

Peter Ambenje – Working Group 1 Mitarbeiter beim 2007er Bericht.

Vincenzo Artale – 2007: Leitautor.

Rizaldi Boer – 2007: Leitautor.

Jim Bruce – 2007: Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Osvaldo Canziani – stv. Leiter der Working Group 2 beim 2001er Bericht, stv. Leiter der Working Group 2 beim 2007er Bericht.

Ulisses Confalonieri – koordinierender Leitautor des 2007er Kapitels zur Gesundheit, derzeit als Prüflektor tätig.

Declan Conway – 2007: Wissenschaftlicher Fachredakteur.

Sophie des Clers – Beitragender Autor bei zwei Kapiteln des 2007er Berichts.

Mike Demuth – 2007: Beitragender Autor.

Ghislain Dubois – 2007: Beitragender Autor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Paul Epstein – Wissenschaftlicher Fachgutachter in der Working Group 2, zugleich für den Zusammenfassenden Bericht der 2007er Klima-Bibel.

Lin Erda – 2007: Leitautor, nun Koordinierender Leitautor.

Philip Fearnside – 2007: Prüflektor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Andreas Fischlin – Koordinierender Leitautor mit Beiträgen zu zwei Zusammenfassungen, zugleich Wissenschaftlicher Fachgutachter beim 2007er Bericht. Er ist derzeit Prüflektor.

Chris Furgal – 2007: Leitautor.

Carlos Gay García – 2007: Koordinierender Leitautor, derzeit Leitautor.

Christos Giannakopoulos – 2007: Leitautor.

Brij Gopal – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Antoine Guisan – Beitragender Autor bei zwei Kapiteln des 2007er Berichts.

Ren Guoyu – 2007: Wissenschaftlicher Fachgutachter beim Working Group 1 Bericht und beim Zusammenfassenden Bericht.

Hideo Harasawa – zwei Aufgaben im 2007er Bericht, zusätzlich Koordinierender Leitautor des Kapitels, wo der Himalaya-Gletscher-Fehler passierte.

Ove Hoegh-Guldberg – 2007: Beitragender Autor, derzeit Koordinierender Leitautor.

Lesley Hughes – Leitautor, Beitragender Autor und Wissenschaftlicher Fachgutachter beim 2007er Bericht. Sie ist wieder Leitautorin.

Saleemul Huq – Koordinierender Leitautor, der beim 2007er Bericht vier weitere Aufgaben wahrnahm und nun wieder Koordinierender Leitautor ist.

Erik Jeppesen – 2007: Beitragender Autor.

Roger Jones – Koordinierender Leitautor beim 2007er Bericht, wieder Koordinierender Leit­Autor.

David Karoly – Leitautor mit fünf weiteren Aufgaben beim 2007er Bericht und derzeit Prüflek­tor.

Manmohan Kapshe – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Gavin Kenny – 2007: Beitragender Autor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Christian Körner – 2007: Beitragender Autor.

Paul Kovacs – 2007: Leitautor, erneut Leitautor.

K. Krishna Kumar – derzeit Koordinierender Leitautor.

Zbigniew Kundzewicz – 2007: Koordinierender Leitautor mit drei weiteren Aufgaben.

Murari Lal – vier Aufgaben beim 2007er Bericht, zusätzlich Koordinierender Leitautor für das Kapitel, wo der Himalaya-Gletscher-Fehler passierte.

Rodel Lasco – Koordinierender Leitautor, half auch beim Schreiben zweier Zusammenfas­sungen im 2007er Bericht, derzeit Leitautor.

Rik Leemans – 2007: Leitautor, diesmal Prüflektor.

Michael MacCracken – 2007: Beitragender Autor, Prüflektor und Wissenschaftlicher Fach­gutachter in drei unterschiedlichen Disziplinen beim 2007er Bericht.

Dena P. MacMynowski – 2007: Beitragender Autor bei zwei Kapiteln und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

José Marengo – 2007: Leitautor, diesmal Prüflektor.

Eric Martin – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter, diesmal Leitautor.

Mahmoud Medany – 2007: Koordinierender Leitautor, zugleich auch Leitautor.

Claudio Guillermo Menéndez – Leitautor beim 2007er Bericht.

Annette Menzel – 2007: Leitautor.

Guy Midgley – 2007: Koordinierender Leitautor mit Beiträgen zu Zusammenfassungen und erneut Koordinierender Leitautor.

Charles Kenneth Minns – 2007: Beitragender Autor.

Monirul Qader Mirza – 2007: Koordinierender Leitautor mit vier weiteren Aufgaben beim 2007er Bericht, diesmal wieder Leitautor.

Alison Misselhorn – 2007: Beitragender Autor.

Ana Rosa Moreno – 2007: Leitautor, diesmal Prüflektor.

Mark New – Leitautor beim 2007er Bericht.

Shuzo Nishioka – 2007: Prüflektor.

Carlos Nobre – 2007: Leitautor, diesmal Koordinierender Leitautor.

Patrick Nunn – Leitautor.

Leonard Nurse – Koordinierender Leitautor mit fünf weiteren Aufgaben beim 2007er Bericht, wieder Koordinierender Leitautor.

Mark Nuttal – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Anthony Nyong – Koordinierender Leitautor mit vier weiteren Aufgabe beim 2007er Bericht.

Govind Ballabh Pant – 2007: Prüflektor.

Barrie Pittock – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Batimaa Punsalmaa – Leitautor für zwei Kapitel beim 2007er Bericht.

N.H. Ravindranath – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter, diesmal wieder Leitautor.

George Rose – 2007: Leitautor.

Joyashree Roy – Koordinierender Leitautor mit vier weiteren Aufgaben beim 2007er Bericht, diesmal wieder Koordinierender Leitautor.

Victor Magaña Rueda – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Stephen Schneider – 2007: Koordinierender Leitautor mit vier weiteren Aufgaben. Vor sei­nem Tod 2010 war er erneut als Koordinierender Leitautor benannt worden.

Mohamed Senouci – 2007: Prüflektor.

Anond Snidvongs – 2007: Wissenschaftlicher Fachgutachter, diesmal Leitautor.

Daithi Stone – mit sieben Aufgaben bei der 2007er Klima-Bibel, darunter Leitautor und Wis­senschaftlicher Fachgutachter beim Zusammenfassenden Bericht – diesmal wieder Leitau­tor. In Veröffentlichungen taucht er oft als D.A. Stone auf.

John Sweeney – 2007: Prüflektor, Beitragender Autor, Wissenschaftlicher Fachgutachter für Working Group 1 und 2.

Piotr Tryjanowski – 2007: Leitautor.

John Turner – 2007: Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Riccardo Valentini – Koordinierender Leitautor.

Jef Vandenberghe – 2007: Leitautor und Wissenschaftlicher Fachgutachter.

Richard Washington – 2007: Beitragender Autor.

Poh Poh Wong – Koordinierender Leitautor mit drei zusätzlichen Aufgaben beim 2007er Bericht, erneut Koordinierender Leitautor.

Gary Yohe – Koordinierender Leitautor mit vier zusätzlichen Aufgaben beim 2007er Bericht, erneut Koordinierender Leitautor.

Zong-Ci Zhao – 2007: Leitautor, diesmal Prüflektor.

Gina Ziervogel – 2007: Beitragende Autorin und Wissenschaftliche Fachgutachterin.

Nein, Sie (und Ihresgleichen) sind keine Journalisten. Sie sind Witzfiguren, aber sehr teure, und deshalb ist das überhaupt nicht witzig.

PS: Sie werden mich zweifelsohne für sehr ungehobelt halten. Das hoffe ich; ich bekenne mich zu Oscar Wilde’s Vorstellung, dass ein Gentleman nur ungehobelt ist, wenn er es beab­sichtigt.

Rupert Wyndham

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Abdruck und Bearbeitung mit freundlicher Genehmigung von Rupert Wyndham.
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Klimawandel in der öffentlichen Meinung in Amerika

Ebell schildert die Lage zur Klimaschutz-Gesetzgebung in den USA und betrachtet die Haltungen der derzeit absehbaren republikanischen Präsidentschaftskandidaten zum Klimawandel. Er hält nur Rick Perry für geeignet und stark genug, die aus Sicht Ebells unheilvollen Obama-Gesetze wieder zurückzudrehen.

Lesen Sie den vollständigen Aufsatz. Myron Ebell

Wie sich die öffentliche Meinung in den USA zum Klimawandel geändert hat.

Der Klimawandel-Wahn schwindet. Und die Mehrheit der Amerikaner hat ver­standen, dass ein mögliches politisches Gegensteuern die Energiepreise substantiell bis enorm erhöht. Der Schwenk in der öffentlichen Meinung verschafft einem republikanischen Gegner Obamas bei den Präsidentschaftswahlen im November 2012 einen immensen Vorteil. Ob der Republikanische Kandidat die Gelegenheit ergreift, hängt von zwei Faktoren ab.

Erstens: Wird das Argument überhaupt gebraucht?. Der augenfällige Zusammenbruch von Amerikas schwach wiederbelebter Wirtschaft und die Tatsache, dass Obamas Wirtschaftspolitik durchgängig kontraproduktiv ist, könnten zu dessen überwältigender Niederlage führen. Un­terschiede in der Politik würden dann keine Rolle spielen.
Zweitens: nicht alle Kandidaten für die Nominierung sind in der Lage, diese Frage herauszu­stellen – und zu thematisieren, was für Amerikas Zukunft auf dem Spiel steht. Meiner Ansicht nach kann Rick Perry, Gouverneur von Texas, aus der Sache etwas machen, Mitt Romney, ehe­maliger Gouverneur von Massachusetts, überhaupt nicht.

Dennoch könnte dies der erste Präsidentschaftswahlkampf werden, wo die Politik in Sachen Klimawandel eine Hauptrolle spielen könnte, genauer gesagt, die Energie-Rationierungspolitik, die zur Bekämpfung des Klimawandels empfohlen wird. Möglicherweise hat Al Gore deswegen gegen George W. Bush 2000 verloren. Aber nicht etwa, weil Gore die Sache in den Vordergrund gespielt hätte. Er hatte sich ja schon vor seiner Nominierung zum Vizepräsidenten durch Bill Clinton 1992 zum politischen Anführer der Klimawandel-Bewegung gemacht, brachte dennoch das Problem im 2000er Wahlkampf kaum zur Sprache. Seine politischen Berater hatten er­kannt, dass dies ein Verliererthema bei der amerikanischen Wählerschaft war. Wenn Gore West Virginia gewonnen hätte – dieser Bundesstaat war bis dahin fest in der Hand der Demokraten – hätte er eine Mehrheit im Wahlmännergremium gehabt und er wäre Präsident geworden. Er verlor, weil seine Wähler gemerkt hatten, dass das erste Opfer von Gores Klima-Politik West Virginias Hauptindustriezweig sein würde, die Kohle!

Der Klimawandel spielte auch keine Rolle in den 2004er und 2008er Präsidentschaftswahl­kämpfen. Der wirklich an den Klimawandel glaubende Senator John Kerry erwähnte ihn kaum gegen Präsiden Bush, der eine inkohärente Mittelposition in dieser Frage bezogen hatte. Bush akzeptierte den Klimawandel als globales Problem, aber er meinte, dass es viel zu kostspielig sei, auch nur irgendetwas dagegen tun zu wollen. Gleichzeitig aber führte er scheibchenweise einige kleinere Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen durch.

Im 2008er Wahlkampf war der republikanische Kandidat John McCain im Senat der Haupttrei­ber hinter der Klimawandel-Alarmschlägerei und einer Emissionszertifikat-Gesetzgebung. Der jüngere Senator Barack Obama dagegen hatte nie besonderes Interesse für Umweltfragen ge­zeigt. Während der Kampagne hielt McCain mit seinen Ansichten hinter dem Berg, um der re­publikanischen konservativen Basis die Stange zu halten, Obama aber bezog grüne Standardpositionen, um die demokratische Basis zufrieden zu stellen. Als Konsequenz konnte keiner der Kandidaten einen Vorteil aus dem öffentlichen Aufschrei über hohe Benzinpreise zie­hen, dem brennendsten Problem im frühen Wahlkampf, bevor noch die Wallstreet-Panik im Au­gust die Wirtschaft und den Ölpreis zum Absturz brachte.

Kandidat Obama machte still und leise zwei ehrliche Aussagen über seine Energiepolitik: Einer Zeitung aus San Francisco sagte er im Januar 2008: "Ein von mir geplantes Emissionshandels­system wird die Elektrizitätspreise notwendigerweise hoch in den Himmel steigen lassen." Und als die Benzinpreise im Juni jenes Jahres mit über $4 pro Gallone ihre Spitze erreichten, sagte Obama, dass dies kein Problem der Höhe sei, sondern dass die Preise schneller hochgeschos­sen wären, als sich das Volk hätte daran gewöhnen können. "Eine sanftere Anpassung wäre mir lieber gewesen," sagte er.

Diese beiden Aussagen enthalten die Essenz dessen, was Obama seit dem Beginn seiner Prä­sidentschaft getan hat. Mit großen demokratischen Mehrheiten im Kongress und im Senat hatte Obama 2009 und 2010 zunächst eine Emissionshandels-Gesetzgebung angestoßen, welche die Treibhausgasemissionen mit Hilfe steigender Preise für konventionelle Energieerzeugung aus Kohle, Öl und Erdgas vermindert hätte. Höhere Preise zwingen die Verbraucher zu geringerem Verbrauch und machen teurere Alternativen, wie z. B. Wind, Sonne und Biotreibstoffe wettbe­werbsfähiger.

Ein dem europäischen Emissionshandel ähnliches Emissionshandelsgesetz war im Juni 2009 mit knapper Mehrheit im Kongress verabschiedet worden. Amerikaweit und besonders in den Zentren der energieabhängigen Industrien reagierte die Bevölkerung mit überwältigender Ab­lehnung auf die Kongressgesetzgebung. Nachdem die Senatoren nach Gesprächen mit ihren Wählerschaften aus ihren Bundesstaaten nach Washington zurückgekehrt waren, fassten sie die Kongressvorlage nicht mehr an. Sie wandten sich stattdessen der Reform des Gesundheits­systems zu, wo es breitere öffentliche Zustimmung gab.

Seitdem ist der Emissionshandel tot. Eine Weile noch versuchten die Befürworter es unter an­derem Namen wiederzubeleben, sie nannten es "Initiative zur Verminderung der Umweltver­schmutzung". Doch die Menschen ließen sich nicht zum Narren halten. Sie merkten, dass dies nur eine Umschreibung für eine neue hohe indirekte Besteuerung war.

Mit den Kongresswahlen 2010 und dem Zurückholen der republikanischen Mehrheit im Kon­gress war das Ende des Emissionshandelsgesetzes besiegelt. Mehrere prominente demokrati­sche Kandidaten, die dafür gestimmt hatten, verloren deutlich.

Damit ist die Geschichte noch nicht beendet. Präsident Obama und seine Demokraten im Kon­gress haben sich stark und umfassend in einer Politik engagiert, die die konventionelle Ener­gieerzeugung und den Verbrauch vermindern soll. Energieeffizienz und verstärkter Einsatz alternativer Energieformen sollen begünstigt werden. Die Menschen sollen zum Bezahlen von höheren Preisen für Elektrizität und Treibstoffe gezwungen werden. Gleichermaßen ist die Be­gründung für diese Politik aus der öffentlichen Diskussion verschwunden. Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen nicht mehr daran glauben, dass der Klimawandel eine zu lösende Krise wäre.

Die Ursache ist in der Wirtschaftskrise zu suchen, aber nur zum Teil. Trotz der fortwährenden Wiederholung von einem angeblichen wissenschaftlichen Konsens mit Beweisen für einen ka­tastrophalen Klimawandel – verbreitet von den etablierten Medien und den amerikanischen Eli­ten der Ost- und Westküste – glauben diejenigen Menschen nicht mehr daran, die ständig die Dinge für das tägliche Leben produzieren. Sie lassen sich nicht mehr für dumm verkaufen, und sie haben mehr praktische Vernunft als die diejenigen, die mit Worten oder Finanzdaten jon­glieren.

Sie haben ja hinter diesen "wissenschaftlichen Konsens" schauen können, vor allem im Kli­magate-Skandal, und sie wissen, dass die globalen Temperaturen nur ganz gering gestiegen sind, anders als die Computer-Modellierer seit Anfang der 1980er Jahre vorhersagten und auch weiter predigen. Sie wissen auch, dass die jüngsten Temperaturen nicht höher sind als in der Mittelalterlichen Warmperiode, einer Zeit des Wohlergehens für die Menschen. Und sie wissen auch, dass die schrecklichen Folgen einer Erwärmung, Anstieg des Meeresspiegels z. B., weit übertrieben sind, oder gar nicht stattfinden werden.

Um die auf wissenschaftlich tönernen Füßen stehende Argumentation für den Alarmismus noch zusätzlich zu schwächen, wissen inzwischen viele Menschen, dass wärmeres Klima ange­nehmer und gesünder ist. Weswegen gehen denn Amerikaner nach Phoenix in Arizona oder nach Florida, wenn sie in Rente sind? Wenn der Klimawandel käme, die Theorie bestätigt und die Winter milder würden, wären sie vielleicht nicht so scharf darauf, aus Michigan oder New York wegzuziehen.

Deshalb hat Präsident Obama den Klimawandel gestrichen und spricht lieber von einer Trans­formation von Amerikas alter, auf fossiler Energie beruhenden Wirtschaft in eine aufregend neue, auf sauberer Energie beruhenden Wirtschaft. Damit würden die schmutzigen Arbeitsplät­ze des Kohleförderns, des Ölbohrens durch "grüne" Jobs ersetzt, die genau so erstrebenswert wären, wie Tätigkeiten in der Rechtssprechung (zugegeben, das ist übertrieben!). Wie hat er doch im Juni 2010 gesagt: "Während wir aus dieser Rezession herauskommen, bietet uns der Übergang zu sauberer Energiegewinnung die Möglichkeit für Wirtschaftswachstum und für die Schaffung von Millionen von Arbeitsplätzen." Und diejenigen, die sich nicht von seiner Vision umgarnen lassen wollen, warnte Obama, dass sie im Wettlauf mit China verlieren würden, wenn sie sich weiter weigerten, reicher zu werden durch den Ersatz billiger fossiler Energie­quellen und dem Aufbau der Technologie von Morgen. (Anzumerken ist, dass China 80 Prozent seiner Energie aus Kohle gewinnt, die USA nur etwas weniger als Hälfte.)

Umfragen haben gezeigt, dass die Amerikaner für saubere Energie zu begeistern sind, bis sie merken, wie teurer das wird. Der Lack vom neuen Argumentationsmuster ist ab, seit sich die Behauptungen vom Wachstum der "grünen" Jobs als Lüge entpuppt hat. Die Krone hat dem Ganzen im September die Pleite der Solarfirma Solyndra aufgesetzt, die $527 Mio. an Regie­rungskrediten erhalten hatte. Riskante Kredite sind nur ein Teil des überaus teuren Firmen-Wohlfahrtssystems, das für die Erneuerbaren Energien geschaffen worden ist. Wind, Sonnen­ergie, Ethanol erhalten Milliarden an Steuergeldern pro Jahr. Der Zusammenbruch von Solyn­dra war so schockierend, dass der Präsident in seinem neuen Arbeitsbeschaffungsprogramm vor dem Kongress "grüne" Jobs oder "saubere" Energie gar nicht mehr ansprach. Stattdessen betonte er neue Autobahnprojekte.

Mit dem Gerede ist es vorbei, nicht mit der Politik. Unmittelbar nach der deutlichen Niederlage der Demokraten bei den 2010er Kongresswahlen sagte Obama: "Der Emissionshandel ist nur eine Möglichkeit, wie man Tiger zähmt." Die Regierung will angesichts eines feindlichen Kon­gresses eine atemberaubende Liste neuer Regelungen durchdrücken, um die Tiger zu bändi­gen: d. h. man will die fossile Energieerzeugung und deren Nutzung aushungern.

Die Umweltbehörde EPA hat die gesetzlichen Regelungen für saubere Luft fertiggestellt. Damit sollen die Treibhausgasemissionen reguliert werden. Auf vielen Ebenen werden neue Auflagen für die weitere Dämpfung konventioneller Luftverschmutzung erlassen, so z. B. aus Elektrizi­tätswerken, aus industriellen Wärmeerzeugern, Zementfabriken. Auch werden höhere Stan­dards gegen Luftverschmutzung erlassen, wenn sie aus dem Ursprungs-Bundesstaat in einen Nachbarstaat geweht werden. Öffentliche Versorger haben bereits die Schließung von Kohle­kraftwerken angekündigt. Eine neue Auslegung des Gesetzes für sauberes Wasser wurde aus­geheckt, um Genehmigungen für neuen oberirdischen Kohleabbau in den Appalachen einschließlich West Virginias zu verhindern (Seit Al Gore wurde West Virginia zu einem sicheren republikanischen Staat bei der Präsidentenwahl).

Die Regierung setzt alles daran, um die Erdöl- und Erdgasförderung auf bundeseigenem Land und in bundeseigenen Hochseegebieten zu drosseln. Die vor Beginn der Bohrungen notwendi­ge Erteilung der Umwelt-Erlaubnis wird bis zum Sankt-Nimmerleinstag verzögert. Das sind er­folgreiche Maßnahmen. Das Energieministerium sagt einen Niedergang der heimischen nationalen Erdölförderung für die nahe Zukunft voraus, trotz der zunehmenden Förderung auf privatem Land.

Die wirtschaftlichen Folgen einer abnehmenden Energieproduktion sind offensichtlich. Die EPA spricht dagegen seit langem über die Kosten der Umweltregulierungen. Lisa Jackson, Chefin von Obamas EPA, hat vor dem Kongress ausgesagt, dass all die neuen Regulierungen eine Menge neuer "grüner" Jobs schaffen würden. Zu guter Letzt sagte Jackson mit unschuldiger Miene, dass die Firmen neue Angestellte einstellen müssten, um die erforderlichen Vorrichtun­gen gegen Umweltverschmutzung zu bauen, und dass die EPA zusätzliches Überwachungsper­sonal einstellen müsste, um den Papierkram zur Einhaltung der Vorschriften zu erledigen.

Obama hat mit seinem haarsträubendem Unsinn immer weiter gemacht bis zur Aufschiebung eines neuen Gesetzes zur Luftreinheit bis 2013. Der Grund: die Einhaltung des neuen Gesetzes für niedrigere Grenzen beim Ozon (oder Smog) zieht schätzungsweise Kosten von einer Billion US-Dollar nach sich. Die gesamte US-Wirtschaft hat den Wert von $15 Billionen. Obama will das Gesetz immer noch, aber erst nach seiner Wiederwahl.

Gegen seine Wiederwahl steht der republikanische Herausforderer. Hat auch nur einer von den republikanischen Anwärtern die Kenntnis und die rednerische Fähigkeit, die richtigen Zusam­menhänge herzustellen und die wahre Ursache zu zeigen, warum Investoren und Firmen von Investitionen in Amerika wegen Obamas regulatorischen Angriffen zurückschrecken? Ist auch nur einer von ihnen fähig, die Wähler zu überzeugen, dass er die nötige Entschlusskraft hat, Obamas Maßnahmen zurückzudrehen?

Die republikanischen Herausforderer reden leichthin. Tatsache ist, dass jeglicher Versuch zu einer noch so kleinen Reform von Gesetzen in der Vergangenheit immer schief gegangen ist. Die Wirtschaft ist in so kläglichem Zustand und die neuen derzeit in Einführung begriffenen Re­gulierungen sind so zerstörerisch, dass viel mehr als nur eine Reform gebraucht wird. Ich ver­mute, dass die Wähler den großen Worten wenig Vertrauen schenken, wenn nicht davon überzeugt sind, dass der Kandidat es mit der regulierenden Bürokratie aufnehmen will, mit den Umweltaktivisten und den etablierten Medien.

Man kann nicht leicht feststellen, ob ein Kandidat stark genug ist, um die Regierung wieder zurück auf den rechten Pfad zu bringen: dass ein freies Volk auf freien Märkten agiert, und Amerika auf den Weg eines robusten andauernden Wachstums zu bringen. Es scheint, dass viele konservative Wähler sich wie in einem Lackmus-Test darauf verlassen, wie die Kandidaten auf die Bramabrasierungen vom Klimawandel reagiert haben. Zum Beispiel Newt Gingrich, frü­herer Sprecher des Kongresses: Er hatte vorgeschlagen die EPA aufzulösen. Das war kühn und weit vorausschauend. Doch vor nur mehr kaum vier Jahren hat Gingrich, beim Fernsehen auf einem weichen Sofa mit der Sprecherin der Demokraten Nancy Pelosi sitzend, eine Fernseh­werbung für Al Gore gemacht und die Zusammenarbeit Aller zur Lösung des Klimawandels be­fürwortet. Damals schien die Politik des Klimawandels kurz vor ihrem Durchbruch zu stehen. Schade, Newt, Sie sind nicht der Richtige für das Amt.

Dann gibt es den ehemaligen Gouverneur Mitt Romney. Als der sich 2008 um die Präsident­schaftskandidatur bewarb, war Romney nicht wie McCain scharf darauf, etwas gegen den Kli­mawandel zu tun, aber er hat Präsident Bush kritisiert, zu wenig unternommen zu haben. Heute, da der Klimawandel ein Sache der Verlierer ist, hat Romney Bushs Position eingenom­men. Den Klimawandel hält er für ein Problem, aber dagegen vorzugehen für viel zu teuer. Romney hat sogar ehemalige Bush-Offizielle dazu gebracht, ihn in dieser Problematik zu bera­ten. Wenn aber schon Präsident Bush nicht der Richtige für diese Aufgabe war, dann ist es Romney noch weniger.

Wenn man einen Menschen mit Stehvermögen sucht, was ist mit dem ehemaligen Gouverneur von Utah, Jon Huntsman? Der ist ein wahrer Gläubiger des Klimawandels und er ist gegen Rick Perry gegangen, weil der gegenüber den Wissenschaftlern zu ungläubig wäre. Huntsman sagte in einer Diskussion Mitte September: "Wenn man Aussagen macht, die 98 von 100 Klimatolo­gen glatt widersprechen, dann … alles, was ich sagen kann ist, wenn die Republikaner gewin­nen wollen, können wir die Wissenschaft nicht missachten." Wenn Huntsman gewinnen will, dann muss er mehr als ein Prozent der republikanischen Wähler von seiner Eignung für die Auf­gabe überzeugen.

Mancher von den aussichtsreichen Kandidaten hat standhaft gegen den Klimawandel-Murks opponiert, aber die konservativen Wähler scheinen sich auf einen von den zwei Kandidaten ei­nigen zu wollen, die am deutlichsten dagegen waren, und die demzufolge die Eignung zur Ret­tung der Wirtschaft zu haben scheinen. Rick Perry und die Abgeordnete Michele Bachmann. Beide sind hart wie Stahl, mutig und Konservative vom Schlage des "weniger-Regierung-mehr-Freiheit". Der Hauptunterschied zwischen ihnen ist die fehlende Regierungserfahrung von Bachmann, Perry war zehn Jahre lang Gouverneur des wirtschaftlich erfolgreichsten Bundes­staates. Bachmann hatte aber kurz die Führung im Rennen übernommen, als sie im Frühsom­mer startete. Als Perry im August Kandidat wurde, schoss er an die Spitze der Umfragewerte hoch.

Hier ist z. B. Perrys Antwort auf Huntsman in einer Diskussion: "Die Idee, Amerika wirtschaft­liche an den Rand des Abgrunds zu bringen aufgrund einer wissenschaftlich unbewiesenen Theorie, ist für mich einfach Unsinn. Und nur, weil es da eine Gruppe von Wissenschaftlern gibt, die es einfach gewagt haben zu sagen ’das ist Tatsache’ … auch gegen Galileo stand eine Mehrheitsmeinung!"

Perrys Antwort war unklar, aber er kam auf die beiden Hauptpunkte der Diskussion zu spre­chen. Erstens: die wissenschaftliche Autorität ist nicht sakrosankt. Es ist doch Tatsache, dass es einen wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel nicht gibt. Es gibt nur einen Kon­sens bei etablierten Wissenschaftlern, von denen die meisten gar keine Fachleute in den Kli­mawissenschaften sind. Aber viele davon sind Anhänger einer Ausweitung der Regierungsbürokratien.

Weiter: es ist unverantwortlich und dumm, sich auf eine Politik festzulegen, die die Menschen Billionen von Dollar kosten wird, nur auf der Grundlage des Vertrauens in Wissenschaftler. Leu­te mit Verantwortung sind ja häufig glaubwürdig, aber es ist klug, davon auszugehen, dass sie das nicht sind. Präsident Reagans Motto für den Umgang mit sowjetischen Führern ist besser geeignet: "Vertrauen ist gut, aber man muss verifizieren!" Eine der augenscheinlichsten Cha­rakteristiken vieler führender Wissenschaftler, die Alarm wegen des Klimawandels schlagen, ist deren unnachgiebige Abwehr aller Versuche, ihre Schlussfolgerungen zu verifizieren.

Myron Ebel CEI President of Freedom Action

and Director, Center for Energy and Environment Competitive Enterprise Institute

Das Original erschien im "Standpoint" hier




Die erstaunliche Abnahme von Todesfällen wegen Extremwetter in den Zeiten des Klimawandels 1900 – 2010

Die den Extremwetterlagen zugeschriebene aggregierte Sterblichkeit ist seit den 1920ern um mehr als 90% zurückgegangen, trotz der Vervierfachung der Bevölkerung und einem viel besseren Berichtswesens über derartige Ereignisse. Die aggregierte Sterblichkeitsrate ist um 98% gesunken, hauptsächlich wegen verminderter Sterblichkeit in drei Hauptbereichen:

          Die Todes- und Sterberaten aus Dürren, ursächlich für etwa 60% aller Toten wegen Extremwetterereignissen von 1900 – 2010, sind mehr als 99,9% niedriger als in den 1920ern.

          Die Todes- und Sterberaten aus Überschwemmungen, ursächlich für etwa 30% aller Toten wegen Extremwetterereignissen, sind um mehr als 98% gegenüber den 1930ern zurückgegangen.

          Die Todes- und Sterberaten aus Stürmen (z.B. Hurrikane, Zyklonen, Tornados, Taifune), ursächlich für etwa 7% aller Toten wegen Extremwetterereignissen von 1900 – 2008, sind seit den 1970ern um mehr als 55% zurückgegangen.

Man muss die Auswirkungen von Extremwetterereignissen im Zusammenhang mit der gesamten öffentlichen Gesundheit sehen. Sie tragen heute nur noch mit 0,07% zur globalen Sterblichkeit bei. Die Sterblichkeit wegen Extremwetterereignissen ist zurückgegangen, obwohl die Sterblichkeit insgesamt zugenommen hat. Das zeigt, dass die Menschen besser mit Extremwetterereignissen zurechtkommen als mit weit wichtigeren Gesundheits- und Sicherheitsproblemen.

 

Der Rückgang bei der Gesamtzahl von Toten und bei den Todesraten verweist auf einen bemerkenswerten Fortschritt der Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft, wahrscheinlich infolge größeren Wohlstands und besserer Technik, die teilweise durch den Einsatz von fossilen Energieträgern zustande gekommen sind. Wenn der Einsatz von fossilen Energieträgern weiter behindert werden soll, kann das zur Verminderung weiterer Anpassungsfähigkeit führen und dadurch die negativen Auswirkungen des Klimawandels noch verschlimmern. Zumindest sollte die Möglichkeit derartiger negativer Resultate gegen den möglichen Nutzen von Verminderungen abgewogen werden.

Wer den gesamten Beitrag (in Englisch) mit allen Diagrammen lesen möchte, findet ihn hier, mit freundlicher Unterstützung der Reason Foundation. Die Pressemitteilung befindet sich hier: Extreme Weather Events Are Killing Fewer People Than Ever Before.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Wirtschaftsaufschwung durch Schieferöl in amerikanischen Prärie-Staaten

Ende September veröffentlichte die amerikanische National Geographic Society auf ihrer Webseite einen Beitrag über neue große Schiefergas- und Schieferöl-Funde in den USA. Eine gekürzte Version dieses Beitrags erschien auf der Blog-Seite von ALFIN. EIKE bringt die gekürzte Form in Deutsch.

Der Aufschwung durch Schieferöl stoppt den in den 1970er Jahren einsetzenden Niedergang der amerikanischen Öl-Förderung. Obgleich die Obama-Regierung die Erdölförderung vor der Küste, in der Arktis und den Rocky-Mountains behindert, ist Obamas Energie-Aushungerungspolitik durch den steilen Aufschwung beim Schieferöl in den südlicheren Bundesstaaten auf dem linken Fuß erwischt worden.
Einige der jüngst vom Boom begünstigten Staaten liegen im Präriegürtel über dem NIOBRARA-Feld.

Schieferöl darf nicht mit anderen Energielagerstätten verwechselt werden, die normalerweise allesamt „Ölschiefer“ genannt werden. Sie wurden reichlich im Bereich der Green River Formation in West-Colorado, Utah, Wyoming gefunden. „Ölschiefer“ bezeichnet einen Rohöl-Vorläufer mit dem Namen KEROGEN. Um KEROGEN in verwertbares Öl zu wandeln, ist hohe Erhitzung und Aufarbeitung nötig.

Dessen Förderung wird erst in fernerer Zukunft für möglich gehalten. Das jetzt mit Hilfe des “Fracking”-Verfahrens geförderte Schieferöl dagegen ist konventionelles Rohöl, das mit  unkonventionellen Methoden gefördert wird.

Der Aufsehen erregende neuerliche Erfolg hat sehr große Hoffnungen beflügelt, dass die Förderung des auch als „tight oil“ (gebundenes Öl) bekannten Schieferöls zu einem starken Anstieg der amerikanischen Ölförderung in den kommenden Jahrzehnten führen würde.
“Die Karten könnten neu gemischt werden,“ sagte Hill Valden, Energie-Experte bei der Beratungsfirma Wood Mackenzie. Er dämpfte die Hoffnungen zugleich aber wieder: es sei noch zu früh dafür und es gäbe noch eine Menge offene Fragen.

(Siehe hierzu auch: "Methane on Tap: Study Links Pollution to Gas Drilling" und "New Brunswick Seeks Natural Gas, and a Safer Way")

Der Enthusiasmus wird durch die Förderung aus einer anderen Schieferformation bestärkt, dem BAKKEN. Sie reicht von Nord Dakota und Montana bis hinauf nach Kanada. Die Ölförderung im U.S.-Teil des BAKKEN ist von 3.000 Barrels pro Tag im Jahre 2005 auf etwa 400.000 derzeit angestiegen. Einer Schätzung des amerikanischen Energie-Informations-Amtes zufolge lagern im BAKKEN rund 3,6 Milliarden Barrel förderbares Rohöl. Damit ist es zur größten Rohöllagerstätte seit der Entdeckung von PRUDHOE-BAY in Alaska in den 1960ern geworden.
Im vergangenen Jahr ist die U.S.-Ölförderung auf den höchsten Stand seit 2004 geklettert. Rund 5,5 Mio Barrel pro Tag sind gefördert worden. Nord Dakota hat den höchsten Beitrag zur Steigerung geleistet.

Nordamerikas Öl-Reserven “erweisen sich als viel größer als je gedacht,“ teilweise dank des Schieferöls, wie es im September in einem Bericht des amerikanischen National Petroleum Council (NPC) hieß. Dieses Gremium ist privat finanziert, aber bei der U.S.-Bundesregierung als Beratungsgremium unter Vertrag. Die Vorhersage lautet auf eine Steigerung der Ölförderung aus „gebundenen Öllagerstätten“ auf 2 bis 3 Mio Barrel pro Tag, „aber abhängig vom Zugang zu den neuen Lagerstätten und von der Weiterentwicklung der Fördertechnik.“

Bei diesem Fördertempo reicht das neuen Schieferöl nicht aus, um die USA von ihrer Auslandsabhängigkeit zu lösen, da in Amerika derzeit etwa 19 Mio Barrel Erdölprodukte pro Tag verbraucht werden. Aber die heimische Versorgung würde signifikant verstärkt. NatGeo

Die schlagartige Entstehung von neuen Arbeitsplätzen im Mittleren Westen kurbelt eine Wanderung der Arbeitskraft an, weil die Arbeiter dorthin gehen, wo die Arbeitsplätze entstehen. Das ist ein Kennzeichen in den USA seit ihrer Entstehung – eine sozusagen migratorische Eigenart der Arbeitskraft.

Der Aufschwung beim Öl und Gas ist einer der wenigen Glanzpunkte der Obama-Wirtschaft. Und das scheint ein wenig paradox zu sein, weil Obamas Umweltbehörde EPA und das Innenministerium ständig Entschuldigungen suchen, um deren Wachstum ganz abzudrehen, oder den Aufschwung doch wenigstens abzudämpfen, so wie es wegen Obamas defakto Moratorium für die Hochsee mit der Exploration im Golf von Mexiko ging.

Eine wachsende Anzahl von US-Wählern beobachtet die amtierende Regierung aufmerksam, um festzustellen, wie weit sie noch gehen wird, um die US-Energieproduktion abzuwürgen und weitere amerikanische Arbeitsplätze und Wirtschaftsaussichten zu vernichten. Je mehr Wähler erkennen, wie Obamas Vorbehalte gegenüber der Energie-Industrie und dem privaten Sektor beschaffen sind, umso düsterer sieht es für den Präsidenten und seine Wiederwahl aus.

[Übersetzung: Helmut Jäger]




Die neue Braswell/Spencer Studie: ein weiterer Sargnagel für das IPCC?

In ihrer neuen Studie mit dem sperrigen Titel: On the Misdiagnosis of Climate Feedbacks from Variations in Earth’s Radiant Energy Balance (Zur Fehldiagnose von Klima-Rückkoppelungen aus Veränderungen in der Strahlungsenergiebilanz der Erde), erschienen in der August-Ausgabe der on-line Fachzeitschrift Remote Sensing, vergleichen Dr. Roy W. Spencer und Dr. William D. Braswell die Rechenergebnisse der Klimamodelle mit den tatsächlichen Beobachtungen. Sie benutzen die von Satelliten tatsächlich gemessenen Atmosphärendaten. Mit dem Ergebnis können die Anhänger der IPCC-Prognosen und die etablierten Klimawissenschaftler nicht glücklich sein: Die beobachteten Daten weichen erheblich von den Klimamodellberechnungen ab. Es kann aber nur eines richtig sein: entweder die Ergebnisse der Computer-Berechnungen oder die tatsächlichen Beobachtungsergebnisse. Weil offensichtlich nicht SEIN KANN, WAS NICHT SEIN DARF, hat sich die Kritik der etablierten Klimatologie sofort an der Braswell/Spencer-Studie entzündet und versucht, Fehler zu finden.

Im EIKE-Beitrag Ist Peer-Review tot, kommt der Internet-Blog-Review? hat sich Marc Hendrickx bereits mit dem Streit beschäftigt und eine baldige Reaktion von Braswell/Spencer erwartet. Hier ist nun Dr. Roy Spencer, der auf den Kritikpunkt der willkürlichen Auswahl von Daten eingeht.

Wirklich alle Rosinen gepickt: 10 Jahrzehnte Klimamodelle im Lichte der Beobachtungen

Roy W. Spencer, Ph. D.
(mehr zu Dr. Roy W. Spencer hier)

Einer der Kritikpunkte unserer [Braswell/Spencer] jüngsten Veröffentlichung in Remote Sensing war, dass wir aus den Klimamodellen, die wir zum Vergleich mit den Satelliten-Beobachtungsdaten nur diejenigen herausgepickt hätten, die uns ins Zeug passten. Hier sind nun alle von uns analysierten 140 Durchläufe der 10-Jahresperioden aus dem 20. Jh. aus allen 14 Klimamodellen. 

Wie man sehen kann, liegen die Satelliten-Beobachtungsdaten der Erde alle außerhalb der Spannweite der Bewegungen der Klimamodelle (blau: CERES Strahlungsenergiehaushalt versus HadCRUT3-Oberflächentemperatur-Veränderungen). Zumindest in der Spanne der Zeitverzüge, die am stärksten auf die Rückkoppelungen bezogen sind, welche wiederum die Sensitivität des Klimasystems auf zunehmende Treibhausgaskonzentrationen bestimmen (zu „Zeitverzögerungen – engl. time lags“, siehe Lindzen & Choi, 2011).

Also: Bei einer Zeitverzögerung von NULL gibt es bei einigen Modellen einige wenige Dekaden (weniger als 10%), welche die Satellitenmessungen übertreffen. Könnte man also sagen, die Satellitenmessungen wären „nicht inkonsistent“ mit den Modellen? Nein, das kann man nicht.

Besonders seit die beste Abschätzung des IPCC zur zukünftigen Erwärmung (ca. 3 Grad C.) aus einer Verdoppelung des atmosphärischen CO2 fast genau die durchschnittliche Reaktion wirklich ALLER 140 Klimamodell-Jahrzehnte ist (die gestrichelte schwarze Linie in obiger Grafik). Sie ist ganz schön weit von den Satellitendaten weg.

So haben wir also alle 140 Rosinen herausgepickt und haben damit immer noch den Beweis, dass ganz generell irgend etwas mit den IPCC-Modellen nicht stimmt. Ich glaube, es ist das IPCC selbst, das eine zu hohe Sensitivität hat und daher zu viel Erwärmung für die Zukunft prognostiziert.




Ist Peer Review tot, kommt der Internet-Blog-Review stattdessen!?

Die Fachbegutachtung ist tot, es lebe die Internet-Begutachtung!?

Marc Hendrickx  schrieb in ABC’s The Drum.

Im Januar 2009 hatte die Fachzeitschrift NATURE auf ihre Titelseite die Ergebnisse einer neuen Studie mit dem Titel ‚Erwärmung des antarktischen Eisschildes seit dem Internationale Geophysikalischen Jahr 1957’ geknallt. 
Das Thema wurde von einem flammenden Leitartikel begleitet. Die Medien berichteten ausführlich.

Bald nach Veröffentlichung  der Studie wurden sachliche Fehler gefunden, dazu kamen Probleme der Methodik ans Licht, mit deren Hilfe die überraschenden Ergebnisse zustande gekommen waren. Die Fehler und die methodischen Probleme wurden in den Klima-Blogs bei Watts Up With That, The Air Vent, Climate Audit und Real Climate dargestellt und diskutiert.

Man stelle sich vor, zu diesem Zeitpunkt hätte der Chefredakteur von NATURE in die Blog-Kommentare geschaut und hätte erkannt, dass die Zeitschrift ein durch den normalen Fachbegutachtungs-Prozess gelaufenes Papier veröffentlicht hatte, welches grundlegend falsch war und nicht gedruckt hätte werden dürfen.

Die ursprünglichen Fachgutachter könnten ja die Klima-Alarm-Vorstellungen der Autoren geteilt und damit die Glaubwürdigkeit der Fachbegutachtung selbst in Frage gestellt haben. Die Medien machten dann in ihrer Berichterstattung Teile der Ergebnisse zu einer Sensation.
Der Chefredakteur wäre derart enttäuscht wegen der Veröffentlichung des fehlerhaften Papiers und er träte zurück.

Klingt das an den Haaren herbeigezogen? Der Chefredakteur von NATURE ist natürlich nicht zurückgetreten. Er brauchte das auch nicht zu tun, die wissenschaftliche Fachleserschaft erwartete keinen Rücktritt, trotz der Probleme mit dem Papier.

In der Folge veröffentlichte NATURE eine Korrektur der Autoren, die einige der sachlichen Fehler behandelte. Später wurde der Blog-Kommentar von Ryan O’Donnell, Nicolas Lewis, Steve McIntyre and Jeff Condon, der die methodischen Probleme behandelte, als fachbegutachtetes Papier im JOURNAL of CLIMATE veröffentlicht

Anders als das ursprüngliche Papier wurde darüber aber kaum in den Medien berichtet. Vielleicht haben der lange Zeitraum, den das Papier in der Fachbegutachtung steckte (10 Monate), und die wenig sensationellen Befunde das Interesse der Medien eingelullt.

Es ist ein Beispiel, wie die Fachbegutachtung läuft. Papiere werden geschrieben, begutachtet, zurückgewiesen, angenommen, gelobt, kritisiert, korrigiert, abgelehnt und verworfen. Wenn erhebliche Fehler vorkommen, werden sie sogar zurückgezogen. Der wissenschaftliche Prozess und der Grund, warum er so gut läuft, ist, dass da ständig korrigiert und revidiert wird. Eine Theorie steht, solange bis eine bessere sie ersetzt. Die Fachbegutachtung wirkt wie ein großes Sieb, sie ist keineswegs perfekt, und es ist lachhaft, ständig perfektes Funktionieren von ihr zu erwarten.

Ein besseres System entsteht gerade und ersetzt das traditionelle. Es fasst die anonyme (herkömmliche) und die Online-Begutachtung zusammen. Fachzeitschriften wie z. B. THE CRYOSPHERE wenden es an. Im Idealfalle werden die Ergebnisse und Schlussfolgerungen wichtiger Papiere unabhängig begutachtet, aber mangels Finanzierung weckt es keine Begeisterung in der Wissenschaftlergemeinde. Blogs wie CLIMATE AUDIT füllen die entstehende Lücke, die Reaktion aus der Wissenschaft fällt gemischt aus.

Bei "grundlegenden" Papieren werden weitaus mehr „Fahrkarten geschossen“ als Treffer. So hat eine neuere Untersuchung in der Epidemiologie ergeben, dass sich die meisten veröffentlichten Forschungsergebnisse innerhalb von fünf Jahren nach der Publikation als falsch erweisen. Es gibt keine Veranlassung für den Glauben, dies sei in anderen Disziplinen besser. Wenn ein Redakteur bei jedem Problem zurücktreten sollte, käme die wissenschaftliche Veröffentlichungspraxis bald zum Erliegen.

Erstaunlicherweise hat sich der vorstehend geschilderte Ablauf des Rücktritts eines Herausgebers wegen der Veröffentlichung eines umstrittenen Papiers dennoch ereignet. Es ging um ein Papier von Roy Spencer und William Braswell, das im August in REMOTE SENSING unter dem Titel ‚On the Misdiagnosis of Climate Feedbacks from Variations in Earth’s Radiant Energy Balance‚ veröffentlicht wurde (Zur Fehldiagnose von Klima-Rückkoppelungen aus Veränderungen in der Strahlungsenergiebilanz der Erde).  Genau wie beim Antarktis-Papier in NATURE ist das Papier von Spencer und Braswell durch den normalen Fachbegutachtungsprozess gelaufen. Die Universität des Autors empfahl es in einer Pressemitteilung und es erregte die Aufmerksamkeit einiger Medien.
Wie beim Antarktis-Papier wurde aus den Ergebnissen eine Sensation gemacht. Es gab zustimmende wie harte Kritik im Internet. Und es scheint nicht frei von Fehlern und methodischen Problemen zu sein.

Anstatt abzuwarten, bis sich das Fachbegutachtungssystem mit der Angelegenheit befasst hatte, trat der Herausgeber der Zeitschrift, Prof. Wolfgang Wagner, schnell zurück. In seiner Erklärung erläuterte er, dass er sich nicht auf die fachbegutachtete Literatur für seine Entscheidung verlassen hätte, sondern auf Kommentare in einem Internet Blog. Er sagte:

Die fachbegutachteten Journale sind Pfeiler der modernen Wissenschaft. Indem sie eine strenge Begutachtung durchführen, trachten sie nach höchsten wissenschaftlichen Standards. Die Minimalforderung ist, grundlegende methodische Fehler und falsche Behauptungen zu erkennen. Unglücklicherweise ist das in Remote Sensing veröffentlichte Papier von Spencer und Braswell in beiden Bereichen problematisch. Klimaforscher und engagierte Beobachter der Klimawandel-Debatte haben in vielen Internet-Foren darauf hingewiesen. Das Papier hätte nicht veröffentlicht werden dürfen. Angesichts dieser Lage und nach Abwägen der Pro und Contra-Argumente schließe ich mich der Kritik am Papier an. Daher übernehme ich die Verantwortung für die redaktionelle Entscheidung und trete als Chefredakteur von REMOTE SENSING zurück.

Zusätzlich hat er auch noch das Vertrauen der Gutachter missbraucht und sie mit folgenden Worten verhöhnt: Das Redaktionskollegium hat unbeabsichtigt drei Gutachter ausgewählt, die wahrscheinlich einige klimaskeptische Ansichten der Autoren teilen.

Der Himmel bewahre uns vor der Begutachtung eines Papiers durch Wissenschaftler, die die Ansichten des Autors teilen. Wenn das wahr wird, können dann überhaupt noch „skeptische“ Gutachter für kritische Einlassungen im kommenden IPCC-Bericht eingeladen werden?

Professor Wagner ist kein Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet der Klimawissenschaft. Er kann daher den Wert des Papiers selbst nicht beurteilen (deshalb werden ja Fachleute als Gutachter eingesetzt). Er hatte sich auf die Kommentierung in einem nicht fachbegutachteten Internet-Klima-Forum verlassen, um seinen Rücktritt zu rechtfertigen. Der Rücktritt ist sehr ungewöhnlich, er war weder erwartet worden, noch erforderlich. Das Papier von Spencer und Braswell ist nicht zurückgezogen worden, eine Menge formaler Kritik am Papier wurde aber rasch laut. Eine in Geophysical Research Letters und eine in Remote Sensing. Dazu gab es sogleich Kommentierungen (z. B. in Climate Audithier und hier). Rücktrittsforderungen wegen der aufgeworfenen Fragen wurden nicht erhoben.

Die Kommentierung in Remote Sensing kam fast mit Überlichtgeschwindigkeit und wurde binnen 24 Stunden angenommen. Seltsamerweise ist das gegen die Regeln. Noch fehlt die Antwort der Autoren Spencer und Braswell. Man nimmt an, dass sie sich in naher Zukunft öffentlich äußern werden.

Zum Vergleich: die Kritik am Papier von der antarktischen Erwärmung in NATURE ruhte bei den Gutachtern vom Journal of Climate zehn lange Monate. Es scheint einen Schnellweg im Fachbegutachtungssystem für Papiere und Kommentare zu geben, die im Einklang mit einer bestimmten Ansicht stehen, andere dagegen werden im Schneckentempo beurteilt und begutachtet. Wie dem auch sei, die Lernkurve des Systems steigt langsam an, wenn wir auch manchmal ein paar Schritte zurückgehen bei unserem Marsch in die Zukunft.

Wagners Rücktritt hat die Meinung zu Spencer und Braswells Papier unnötigerweise negativ beeinflusst, dessen ungeachtet, ob die Arbeit schließlich zurückgewiesen oder bestätigt wird. Das Fachbegutachtungssystem ist gut geeignet für die wissenschaftliche Debatte, sogar wenn es missbraucht wird. Es führt Wagners unbedachte Entscheidung ad absurdum. Wenn es nach Wagner ginge, wäre die Fachbegutachtung tot und die Begutachtung durch Blogs und Internet-Foren die Zukunft.

Marc Hendrickx arbeitet als Teilzeit-Geologe und schreibt derzeit an seiner Dissertation an der Newcastle University.