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Neuer US Präsident wird Obamas Klima- und Energiepolitk umkehren

1) Sieg von Trump signalisiert das Ende des Grünen Zeitalters

Der globale Kampf gegen Klimawandel wird durch den Wahlsieg von Donald Trump einen ernsthaften Dämpfer bekommen, was für die Industrien bedrohlich ist, die daran arbeiten, die Verschmutzung durch fossile Treibstoffe zu säubern. Der nächste Präsident hat die Wissenschaft vom Klimawandel in Frage gestellt [womit er nun wirklich nicht allein steht! Anm. d. Übers.], sich für den Rückzug aus dem Paris-Abkommen zur globalen Erwärmung ausgesprochen und versprochen, die Kohleerzeugung anzukurbeln, also den schmutzigsten fossilen Treibstoff. Grüne Campaigner und Politiker, von denen einige diese Woche in Marrakesch zusammengekommen waren, um das Paris-Abkommen mit Leben zu erfüllen, schlugen Alarm hinsichtlich des Umbruchs, welchen sie erwarten, wenn Trump im Januar in das Amt eingeführt wird. —Bloomberg News, 9 November 2016

2) Neuer US-Präsident wird Obamas Energie- und Klima-Prioritäten umkehren

Donald J. Trump tritt sein Amt an mit einem Plan, das meiste von dem zu verwerfen, was Präsident Obama hinsichtlich Energie und Umwelt erreicht hat. Er hat sich nicht nur für die „Kündigung“ der internationalen Klimavereinbarungen von Paris ausgesprochen, sondern will auch die heimischen Energie- und Umweltprioritäten neu setzen. Er möchte auf öffentlichem Land Öl- und Gasbohrungen sowie Kohlebergbau ermöglichen. Er möchte Vorschriften annullieren, die er unnötig nennt. Er wird zur Abstimmung anstehende Vorschriften für stärkere Methan-Kontrollen von heimischen Bohrunternehmen zurückziehen. Er möchte die Rolle der Environmental Protection Agency beschneiden und auf einen reinen Berater-Status zurückstufen. Außerdem will er den Clean Power Plan außer Kraft setzen, also die Verpflichtung von Unternehmen, für niedrigere Kohlenstoff-Emissionen zu sorgen. Obwohl Trump sich als der ultimative Außenseiter geriert bei der Zusammenstellung eines Transitions-Teams, hat er dafür Insider-Veteranen aus Washington gewählt, von denen viele Lobbyisten sind für fossile Energie-Unternehmen und für Skeptiker der Klimawissenschaft [das ist doch eine gute Nachricht, oder? Anm. d. Übers.]. –Steven Mufson and Brady Dennis, The Washington Post, 9 November 2016

3) Schlechte Laune in Brüssel: Präsident Trump kann das UN-Klimaabkommen töten, warnt der Leiter des EU-Kohlenstoffmarktes

Stephen Brown prophezeite, dass das Pariser Klimaabkommen „rasch ad acta gelegt wird“, dass Hindernisse und „verfahrenstechnische Hürden“ für Infrastrukturprojekten wie Pipelines neu überdacht werden, und Vorschriften über die sozialen Kosten von Kohlenstoff und anderen Umweltauswirkungen „verschwinden“ werden. „Der Clean Power Plan wird einen langsamen Tod erleiden“, sagte er und fügte hinzu, dass für Öl- und Gasbohrungen auf öffentlichem Land Tür und Tor geöffnet werden. –Steven Mufson and Brady Dennis, The Washington Post, 9 November 2016 

4) Der Stern des weltgrößten Herstellers von Windturbinen sinkt nach Trumps Sieg

Aktien des Unternehmens Vestas Wind Systems A/S stürzten ab, nachdem die US-Wähler unerwartet Donald Trump zum Präsidenten wählten. Dies nährte die Besorgnis, dass die Industrie erneuerbarer Energie in Zukunft politischem Gegenwind ausgesetzt sein wird. [Die Anteile des] weltgrößten Herstellers von Windturbinen fielen um bis zu 14% und wurden zu einem um 6,6% niedrigeren Preis in Kopenhagen gehandelt. Einer Umfrage von Ernst & Young LLP aus dem vorigen Monat zufolge droht den USA der Verlust der Position als bester Markt für erneuerbare Energien für Investoren unter einer Regierung Trump. Trump hat klargestellt, dass er „Windturbinen hasst und alles tun wird, sie zu bekämpfen“, sagte Jacob Pedersen, Leiter von Gerechtigkeits-Analyse [equity analysis] bei Sydbank Anfang dieses Monats. –Christian Wienberg, Bloomberg News, 9 November 2016


5) Was wird Präsident Trump hinsichtlich Klima und Energie tun?

Kaufen Sie keine Anteile von Air Canada, nur weil Donald Trump gewählt worden ist; die Sofort-Reaktion unterscheidet sich nicht allzu sehr von der nach den Wahlsiegen von Ronald Reagan und George W. Bush. Obwohl viele Liberale nicht glücklich mit ihrem Wahlerfolg sind, gab es danach nichts weniger als die prophezeite Apokalypse. Angesichts Donald Trumps Wesen kann man erwarten, dass auch er sich als moderater erweisen wird als er im Wahlkampf daher gekommen war; vor allem, wenn er immer mehr mit den Realitäten präsidialer Gewalt konfrontiert wird. Erstens, man erwarte nicht, dass er viele seiner Versprechungen erfüllen wird wie etwa die Wiederbelebung von Kohle-Arbeitsplätzen. Wie bei vielen Kandidaten zuvor wird die Realität des Amtes bald Einzug halten, und die Tatsache, dass der Präsident nicht die Energiemärkte beherrscht, wird überdeutlich und rasch klar werden. Während er zweifellos die Entwicklung von Petroleum fördern wird, sind Öl- und Gaspreise für jene Industrie wichtiger. Hinsichtlich Klimawandel wäre das Verwerfen des Paris-Vertrages primär von symbolischer Bedeutung, war doch dessen Inkrafttreten immer das größte Hindernis. Chinas Ankündigung einer Erhöhung der Kohle-Kapazität um 19% während der nächsten 5 Jahre demonstriert, wie wenig verpflichtet sich viele Unterzeichner fühlen. –Michael Lynch, Forbes, 9 November 2016 

Link: www.gwpf.com

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Untersuchung des UK Oberhauses: Die Ökonomie der Energiepolitik von UK

Executive Summary

Trotz der immer noch relativ niedrigen Großhandelspreise stehen Stromverbraucher in allen Bereichen in UK (Haushalte, Industrie und öffentlicher Bereich) vor den Aussichten auf scharfe Preisanstiege. Dies ist zum allergrößten Teil die Folge der direkten und indirekten Auswirkungen einer einseitigen Klima- und Energiepolitik. Die Stromkapazitäten werden knapper, und es gibt kaum Anzeichen für die notwendigen Investitionen zur stabilen Erzeugung von Kapazität, welche jedoch gebraucht wird, um Nachfragespitzen zu decken und die Rechnungen niedrig halten zu können. Die jüngste Entscheidung von UK, aus der EU auszutreten, sollte eine umfassende Neubewertung der UK-Dekarbonisierungs-Politik zur Folge haben.

Gegenwärtig kann keine Verstärkung der Erzeugung von Kapazitäten ohne Subventionen der Regierung geschaffen werden. Dieses außerordentliche Versagen ist zum größten Teil verursacht durch Marktverzerrungen, zu denen es gekommen ist durch das Vorantreiben erneuerbarer Energiequellen, welche hohe Subventionen erfordern und bedeutende Kosten für das Netzwerk verursachen. Vorhersagen der Regierung zeigen jetzt, dass bis zum Jahre 2020 außerordentliche 43% des Preises, den die Wirtschaft für Strom bezahlt, direkt der Klima- und Energiepolitik geschuldet sind. Diese Kosten sind besonders für die energieintensiven Industrien in UK sehr schädlich. Als Folge wird UK eine größere Anzahl von Waren aus Ländern wie China importieren, wo man fast ausschließlich mit Kohlekraftwerken Strom erzeugt für die Herstellung der Produkte. Das ist die unschöne Wirklichkeit eines einseitigen Vorgehens.

Eine immens bedeutende Entwicklung im Energiebereich war der dramatische Absturz der Öl- und Gaspreise. Preise für fossile Treibstoffe, niedriger als erwartet, haben die Aussichten für erneuerbare Technologien unterminiert, wettbewerbsfähig zu werden. Als Konsequenz sollte die Dekarbonisierungs-Politik auf der Grundlage aktueller Vorhersagen der Preise für alle Technologien neu bewertet werden. Eine solche Neubewertung sollte für die Beseitigung jedweder Hindernisse für Investitionen in billige und zuverlässige Energiequellen sorgen. Prioritär sollte außerdem die Rechnungen für Haushalte und Industrie billiger werden. Auf heimischem Niveau sollte in UK dringend das Fifth Carbon Budget novelliert werden, das als Gesetz durchgepeitscht worden war, bevor die Konsequenzen des ,Brexit‘ klar geworden waren. Die Entscheidung von UK, aus der EU auszutreten bedeutet, dass alle relevanten EU-Gesetzgebungen neu bewertet werden müssen.

Welchen grundlegenden ökonomischen Herausforderungen für den Energiemarkt muss sich die Regierung im nächsten Jahrzehnt annehmen? Haben der Markt und die Regierung effektiv auf Änderungen der äußeren Umstände reagiert wie bedeutenden Verschiebungen hinsichtlich Technologie und Preisen?

1. Eine grundlegende ökonomische Herausforderung wird es sein, dem sehr bedeutsamen und weitgehend unerwarteten Rückgang der Preise für fossile Treibstoffe zu begegnen. Abschätzungen der Auswirkungen einer Energiepolitik pro Erneuerbare erfolgten bis jetzt auf der Grundlage von Projektionen hoher Preise für fossile Energieträger. Ein solches Beispiel ist das Climate And Energy Framework der EU bis 2030, das von Ölpreisen von 115 Dollar pro Barrel im Jahre 2020, 121 Dollar 2030 und 143 Dollar 2050 ausgegangen war [1]. Genauso war das Committee on Climate Change (CCC) bei der Abschätzung der Auswirkungen des Fifth Carbon Budget von einem Preisanstieg bei Öl, Gas und Kohle zwischen den Jahren 2014 und 2030 von jeweils 19%, 32% und 9% ausgegangen [2].

2. Die Preise für fossile Treibstoffe haben sich im Vergleich zu diesen Projektionen sehr viel anders entwickelt. Der Ölpreis liegt gegenwärtig um fast 60% unter der Vorhersage des CCC aus dem Jahr 2014. Genauso rangieren die Gaspreise beim oder unterhalb des Minimum-Niveaus, welches in der CCC-Studie unter dem ,Low Scenario‘ berechnet worden war. Die Studie trägt den Titel Sectoral Scenarios for the Fifth Carbon Budget – Technical report. Diese wurde nicht vor November 2015 veröffentlicht, doch wurden darin immer noch die nicht aktuellen Projektionen des DECC aus dem Jahr 2014 herangezogen. Der Report schätzte, dass die Gesamtkosten zur Erreichung [der Ziele des] Fifth Carbon Budget unter dem Szenario niedriger Preise für Fossile 80% höher liegen als das zentrale Szenario. Diese Kosten werden mit 0,9% des BIP 2030 veranschlagt [3], gehen aber nur von einer zusätzlichen Reduktion von Emissionen um 5% aus. Die tatsächlichen Kosten könnten sogar noch über die höhere Schätzung hinausgehen. Unter dem ,Low Price Scenario‘ wurde ein Preis für Öl von 88,50 Dollar im Jahre 2016 angenommen, weitaus höher als der gegenwärtige tatsächliche Preis. Infolge der Art und Weise, in welcher Contracts of Difference (CfDs) [?] operieren, führen die niedriger als erwartet liegenden Großhandelspreise zu zunehmenden Kosten der regierungsamtlichen Interventionen im Energiesektor. Ein atemberaubendes Beispiel hierfür war das Kernkraftwerk Hinkley Point C. Die lifetime costs dieses Kraftwerkes für Verbraucher werden jetzt mit 29,7 Milliarden Pfund veranschlagt, über vier mal höher als die ursprüngliche Schätzung von 6,1 Milliarden Pfund [4].

[Bei kursiv gesetzten Termini war ich mir bzgl. der korrekten Übersetzung nicht sicher, darum habe ich sie im Original belassen. Anm. d. Übers.]

3. Gutes Regieren erfordert oftmals die Anerkennung, dass wenn sich die zugrunde liegende Faktenlage ändert, es höchste Zeit für erneutes Nachdenken ist. Das neue Department for Business, Energy and Industrial Strategy sollte das Fifth Carbon Budget entsprechend überarbeiten, und zwar mit einer neuen Abschätzung der Auswirkungen, welche den jüngsten Preisprojektionen Rechnung trägt. Außerdem sollte das Department die bedeutenden Implikationen der Brexit-Entscheidung von UK benennen.

4. Eine weitere wichtige Herausforderung wird es sein, die ökonomischen Vorteile der Schiefergas-Ausbeutung in UK zu maximieren. Dies ist eine bedeutende Gelegenheit, die Energiekosten zu senken, Emissionen zu erniedrigen und dringend benötige wirtschaftliche Entwicklung in ärmere Gebiete des Landes zu bringen. Zwischen 2007 und 2012 sind die energiebezogenen Kohlenstoff-Emissionen in den USA um 450 Tonnen gesunken [5], das ist der größte Rückgang bzgl. aller Länder, die die International Energy Agency EPA seinerzeit unter Beobachtung hatte. Fatih Bristol, leitender Ökonom bei der EIA, ordnete diese Reduktion großenteils einer ,großen Verschiebung‘ zu von Kohle hin zu Gas im Energiesektor [6]. Unglücklicherweise hinkt UK den USA weit hinterher, weitgehend als Folge von Verzögerungen durch das Wirtschaftssystem und Umweltvorschriften. Während diese Kontrollen wichtig sind, sollte die Regierung sicherstellen, dass Fortschritte in diesem Bereich nicht behindert werden, und sie sollte innovative Wege finden, diese Industrie zu unterstützen.

5. Ein entscheidendes Hindernis, über das gesprochen werden muss, wird die zunehmende Belastung erneuerbarer Energiequellen für das Stromnetz sein. Diese Belastung besteht nicht nur in Gestalt direkter Subventionen, sondern auch in steigenden Netzwerkkosten. Diese könnten bis 2020/21 auf bis zu 5 Milliarden Pfund pro Jahr steigen [7]. Diese Netzwerkkosten spiegeln die enormen technischen Herausforderungen der Integration kleiner Mengen zahlreicher sehr lückenhafter Formen erzeugter Energie in das nationale Netz. Ein Beispiel hierfür kann man bei der Beauly-Denny-Überlandleitung erkennen. Diese soll Windenergie aus den Highlands in das Netz einspeisen. Diese einzelne Überlandleitung, welche einige der schönsten Landschaften Britanniens durchschneidet, kostet außerordentliche 820 Millionen Pfund [8].

Sind Profite für private Investitionen in dem Bereich angemessen oder exzessiv?

6. Gegenwärtig kann keine neue Erzeugungs-Kapazität ohne Subventionen der Regierung geschaffen werden. Dieses Scheitern am Markt bedeutet, dass Profite für private Investitionen im Energiebereich vollständig abhängig sind von einem System von Subventionen und Anreizen, dazu gedacht, bestimmte Energiequellen voranzutreiben. Im Besonderen stellt die Regierung Investitionen in erneuerbare Energiequellen höher als in billigere und zuverlässigere Formen der Erzeugung. Dieses System hat sich um die EU-Vorgaben bzgl. Erneuerbarer gebildet, welche durch die heimische Politik gestützt werden: Im Prinzip das Levy Control Network (LCF).

7. Trotz des fehlenden Fortschritts zur Erreichung der EU-Ziele repräsentiert eine auf die Förderung Erneuerbarer ausgerichtete Politik schlechte Werte für Energieverbraucher und sollte angemessen als ,exzessiv‘ beschrieben werden. Beispiel: Falls man Gaskraftwerke errichtet hätte anstatt neuer erneuerbarer Kapazitäten, hätten die Verbraucher in UK im Mittel pro Jahr 214 Pfund im Jahre 2015 gespart. Dies geht aus einem Bericht des Centre for Policy Studies hervor [9]. Die Strategie bzgl. Erneuerbarer in UK wird als die Teuerste aller aus den EU-Vorschriften abgeleiteten Gesetzen betrachtet [10], mit gegenwärtigen jährlichen Kosten von etwa 5 Milliarden Pfund pro Jahr, was bis 2020 auf 7,6 Milliarden Pfund steigen könnte (der Obergrenze des Levy Control Framework). Der Anstieg dürfte sich noch weitere Jahrzehnte lang fortsetzen. Tatsächlich zeigt die eigene Abschätzung der Auswirkungen seitens der Regierung, dass das LCF-Limit gebrochen werden könnte, dürften doch die Subventionen für Erneuerbare die Regierung bis zum Finanzjahr 2020/21 bis zu 9,1 Milliarden Pfund kosten [11].

8. Die enormen Summen, die für die Subventionen Erneuerbarer aufgebracht worden waren, werden primär gerechtfertigt mit einem Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen. Allerdings ist es ein nicht bestrittenes Ergebnis [12], dass es einen erheblichen Exzess von Kosten sich überlappender Vorschriften der EU-Klimapolitik gibt. Böhringer et al. (2016) kamen zu dem Ergebnis, dass die Gesamtkosten zur Erreichung der EU-Treibhausgasziele bis 2020 um 11% gestiegen sind [13] infolge zusätzlicher Ziele für Erneuerbare. Angesichts dessen, dass die Kosten zwischen den Mitgliedsstaaten erheblich variieren, und weil UK einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Last zur Unterstützung Erneuerbarer trägt (25% der Gesamtkosten), kann mit Sicherheit angenommen werden, dass eine äquivalente Zahl für UK bedeutend höher ausfallen könnte. Dies hat die wichtige Konsequenz, dass ein signifikanter Anteil an den Kosten pro Erneuerbare keinerlei Reduktion von CO2-Emissionen zur Folge hat und lediglich einen Wohlstands-Transfer von Energieverbrauchern hin zur Industrie der Erneuerbaren repräsentiert.

9. Außerdem sind die Kosten von Subventionen für Erneuerbare unzumutbar exzessiv im Vergleich zu den geschätzten sozialen Kosten von Kohlenstoff. Einer jüngsten Analyse von John Constable und Lee Moroney [14] zufolge kostet die geringe Größenordnung von Solarenergie in UK, um eine Tonne CO2 zu vermeiden, rund 380 Pfund, während Offshore- bzw. Onshore-Windenergie jeweils 274 bzw. 137 Pfund kostet. Im Gegensatz dazu wird in einer Studie von Ross McKitrick et al. (2016) [15] geschätzt, dass die sozialen Kosten von Kohlenstoff nicht über 3 bis 30 Pfund pro Tonne hinausgehen.

Welche Beziehung besteht zwischen hohen Energiekosten und dem Verlust industrieller Kapazitäten in UK? Welche Maßnahmen sollten in dieser Hinsicht ergriffen werden?

10. Hohe Energiekosten schädigen sehr stark die industriellen Kapazitäten in UK. Eine Energiepolitik der Zukunft sollte darauf abzielen, positive Anreize zu setzen, anstatt potentielle Investoren sowohl bei Firmengründungs-Kapazitäten als auch im produzierenden Gewerbe abzuschrecken. Dies erfordert jedoch billigere Energiepreise, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Substantielle Reformen bei der Energiepolitik sollten als eine notwendige Bedingungen angesehen werden für eine industrielle Strategie der Art, wie sie Theresa May sie anstrebt, wenn man das neue Department for Business, Energy and Industrial Strategy ins Leben ruft.

11. Da das ETS und die gesamte gesetzlich bindende Klimapolitik der EU lediglich für einen einzelnen Kontinent gelten, werden unvermeidlich Kohlenstoff-Abflüsse [carbon leakage] erzeugt, wenn man Kohlenstoffkosten einführt, die höher sind als in allen anderen Gebieten. Als Reaktion darauf sind Industriezweige in UK und Europa oftmals gezwungen, entweder dicht zu machen oder ins Ausland zu übersiedeln, um dem weltweiten Wettbewerb zu begegnen. Dies bedeutet, dass die Herstellung anderswo stattfindet – einschließlich der CO2-Emissionen. Dieses Problem betrifft besonders energieintensive Industrien. Eine von ECOFYS im November 2015 durchgeführte Studie für die European Steel Association (EUROFER) kam zu dem Ergebnis, dass Anträge für eine ETS-Reform nach 2020 die Stahlindustrie 34 Milliarden Euro über die nächste Handelsperiode kosten könnte, was jede erzeugte Tonne Stahl um 28 Euro teurer macht [16]. Andere energieintensive Industrien stehen wahrscheinlich vor bedeutenden Zusatzkosten [compliance cost] während der nächsten Handelsrunde des EU ETS. Die EU-eigene Abschätzung der Auswirkungen ergab, dass direkte Kohlenstoff-Kosten für die Zementindustrie bis zu 7,6% höher ausfallen [17] beim Übergang der Industrie im Handelszeitraum 2021 bis 2030. Während diese bedeutenden Zusatzkosten wahrscheinlich abgeschwächt werden durch Kompensations-Arrangements [compensation package] illustrieren diese Vorhersagen die substantiellen Risiken des Verbleibs im Emissions Trading System ETS der EU und stellen die Bedeutung, Kohlenstoff-Abflüsse zu verhindern, für die zukünftige ,industrielle Strategie‘ von UK deutlich heraus.

12. Risiken bzgl. der Wettbewerbsfähigkeit werden potentiell vergrößert durch variierende Ausgleichsraten in verschiedenen europäischen Ländern. Deutschland beispielsweise hat ein umfassenderes System des Ausgleichs von Kohlenstoff-Kosten, die eine größere Anzahl von Firmen abdeckt und diesen großzügigere Vergütungen anbietet, indem die Kosten auf die privaten Verbraucher umgelegt werden. Außerhalb der EU wird UK zusätzliche Anstrengungen unternehmen müssen, um sicherzustellen, dass die energieintensiven Industrien des Landes wettbewerbsfähig bleiben, sowohl mit dem übrigen Europa als auch global. Allerdings dürfte die deutsche Methode, mit den Kosten die privaten Haushalte zu belasten, in UK politisch kaum akzeptabel sein. Reduktion der Gesamtkosten dieser Politik scheint der einzige Weg zum Erfolg zu sein.

Welche Vorbereitungen sollte man treffen, um dem Risiko eines Einbruchs bei der Energieversorgung zu entgehen? Welche Kosten würden für die Wirtschaft bei einem Zusammenbruch des bestehenden Systems anfallen?

13. Die zurückgehenden Anteile von Stromkapazitäten in UK sind ein bedeutender Grund zur Sorge. Im Januar 2016 schätzte das Institute of Mechanical Engineers, dass es einen Kapazitäts-Einbruch um 40 bis 55% geben könnte bis zum Jahr 2025 [18]. Während manch einer die genaue Zahl in Frage gestellt hat, wird das Problem weithin als eines mit zunehmender Dringlichkeit betrachtet, und es wird implizit garantiert eintreten durch die Schaffung des kostspieligen Capacity Mechanism seitens der Regierung – neben anderen Maßnahmen.

14. Die Mindestpreise für Kohlenstoff [Carbon Price Floor] und die Umweltvorschriften der EU haben aus verschiedenen Gründen erheblich zu diesem Problem beigetragen. Im besonderen haben die Large Combustion Plant Directive (2001/80/EC – LCPD) und deren Nachfolger, die Industrial Emissions Directive (2010/75/EU – IED) der EU viele Kohlekraftwerke gezwungen zu schließen. Diese älteren Kraftwerke hatten die Wahl, entweder zu schließen oder bis zum Jahr 2015 dem LCPD (und bis 2023 dem IED) zu genügen mit der Reduktion von Emissionen von Schwefeldioxid und Stickoxiden. Diese Politik erzeugte zusammen mit dem Carbon Price Floor einen perversen Anreiz für opted-out stations, die ihnen verbleibenden restlichen Betriebsstunden rasch aufzubrauchen, bevor der CPF zum Rückgang ihrer Profite führen würde. Außerdem führten die EU-Ziele bzgl. Erneuerbarer zu Marktverzerrungen, die Investitions-Vorhaben in sichere, zuverlässige konventionelle Energieerzeugung zunichte machten.

15. Der Austritt aus der EU kann UK dabei helfen, die dringende Sicherheit der Versorgung zu managen. Außerhalb der EU hätte die Regierung die Gelegenheit, die Lebensdauer bestehender Kraftwerke zu verlängern, indem die Industrial Emissions Directive für ungültig erklärt wird. Angesichts fallender Kapazitäten und dem bis heute fehlenden Signal für carbon capture and storage in angemessener Größenordnung kann dies essentiell sein, um die Versorgungssicherheit in UK sicherzustellen. Allerdings würde es nichtsdestotrotz der unabhängigen Verpflichtung von UK widersprechen, Kohlestrom bis zum Jahr 2025 auslaufen zu lassen – eine Politik, die ebenfalls auf den Prüfstand muss. Die Mitgliedschaft in dem European Economic Area (EEA) könnte UK davor bewahren, vitale Reformen in diesem Bereich durchzuführen. Beispielsweise ist das Inkrafttreten in der EEA der Industrial Emissions Directive noch in der Schwebe, die konstitutionellen Forderungen durch Island, Liechtenstein und Norwegen zu erfüllen nach Artikel 103 der EEA.

16. Ältere Kraftwerke am Netz zu belassen ist eindeutig kein langfristiges Fix. Priorität muss die Sicherstellung von Investitionen in zusätzliche Erzeugungs-Kapazitäten haben, die zuverlässig sind und frei von den Problemen der Lückenhaftigkeit. Allerdings könnten derartige Maßnahmen kurzfristig essentiell sein, um dem Einspeisen neuer Kapazitäten in das Netz genug Zeit zu geben und sich aufschaukelnde Ausgleichskosten zu vermeiden. Die Streichung des Carbon Price Floor könnte eine noch substantiellere Auswirkung haben, wie es wahrscheinlich bei Anreize gebenden Investitionen in Combined Cycle Gas Turbines (CCGTs) der Fall ist. Die Regierung hat angedeutet, dass sie CCGTs als unabdingbar ansieht, um dem Kapazitäts-Engpass zu begegnen, aber gegenwärtig befindet sich nur eine davon im Bau: bei Carrington nahe Manchester. Diese hat eine Kapazität von lediglich 900 MW.

Welche alternativen Wege der Preisgestaltung von Energie sollten in Erwägung gezogen werden, um die Belastung hoher Energiepreise zu verringern, insbesondere für nicht so wohlhabende Verbraucher?

17. Steigende Energiepreise bezeugen das fortgesetzte Scheitern der Energiepolitik und die Dringlichkeit von Reformen. Die Regierung hat vorhergesagt [19], dass Strompreise für mittelständische Unternehmen im Jahre 2020 im Zuge der Politik der Regierung um 77% über den Preisen im Jahr 2014 liegen werden [20]. Als Konsequenz werden außerordentliche 43% des Preises, den sie für Strom bezahlen, die direkten Kosten der Klimawandel- und Energiepolitik ausmachen.

18. Allerdings erzählen diese direkten Kosten noch nicht die ganze Story. Das Problem der Lückenhaftigkeit hinsichtlich Erneuerbarer hat die Notwendigkeit teurer Ausgleichsmaßnahmen zunehmen lassen. Auf diese Weise tragen die doppelten Auswirkungen des zunehmenden Anteils Erneuerbarer und der abnehmenden konventionellen Kapazitäten beide zu den stark steigenden Kosten der in UK besonders angespannten Kapazitätsmengen bei. Diese Kosten werden reflektiert mit steigenden Abgaben im Balancing Services Use of System (BSUoS), welche um einen Faktor drei gestiegen sind während der Dekade von 2001 bis 2012. Inzwischen belaufen sie sich auf über 1 Milliarde Pfund pro Jahr [21]. Andere Netzwerkkosten sind ebenfalls gestiegen, und zwar infolge der bedeutenden Ausgaben der Anbindung von Projekten erneuerbarer Energie an das nationale Netz. Schätzt man die Quantitäten von Windenergie im National Renewable Energy Action Plan, belaufen sich die den Erneuerbaren zuzuordnenden Kosten bis zum Jahr 2020/21 auf 5 Milliarden Pfund pro Jahr [22], eine Zahl, die es mit den Kosten der direkten Subventionen aufnehmen kann. Die zunehmenden Belastungen durch erneuerbare Energie für das Stromnetz zeigen einen klaren Weg für Reformen auf: Die Notwendigkeit, von einem System einseitiger Ziele und Subventionen für Erneuerbare abzukommen und sich einem technologie-neutralen Verfahren zuzuwenden. Dies könnte Kohlendioxid-Reduktionen zu niedrigen Kosten mit sich bringen, während gleichzeitig die Notwendigkeit für zuverlässigere Energieformen anerkannt wird.

19. Der Rückzug aus der Renewable Directive (2009) wäre ein wichtiger erster Schritt in Richtung auf diese Objektive, genauso wie er die Ziele bzgl. Erneuerbarer aufgeben würde, die die Verbraucher so teuer zu stehen gekommen sind. Allerdings sollte UK auch das Levy Control Framework (LCF) auf den Prüfstand stellen, um die Gelegenheiten zu kapitalisieren, die dies mit sich bringen würde. Das LCF ist gegenwärtig das primäre Werkzeug zur Erfüllung der EU-Vorgaben. Während das Aufgeben von Verpflichtungen bzgl. der Renewable Directive nicht rückwirkend Ansprüche auf Subventionen wegfallen lassen würde, würde es der Regierung erlauben, damit aufzuhören, weiter zu dieser massiven Marktverzerrung beizutragen, die gegenwärtig Preissignale für Investitionen in sichere Erzeugung zerschlägt.

20. Unglücklicherweise ist bereits viel wirtschaftlicher Schaden durch die einseitigen Ziele bzgl. Erneuerbarer angerichtet worden. Das Climate and Energy Framework 2030 der EU hat sich bereits von einem System bindender Ziele für Erneuerbare und Energie-Effizienz verabschiedet und sich einem flexibleren System zugewandt, in dem die Ziele lediglich ,indikativ‘ sind. Trotzdem wird dies der Kommission erlauben, Verfahren zum Erreichen der Ziele ins Spiel zu bringen, und die Europäische Kommission hat verkündet, das Ziel von 27% bis zum Jahr 2020 auf 30% anzuheben [23]. Die Kosten der Verfolgung eines solchen Zieles wären hoch. Einem Bericht von Enerdata© zufolge [24], im Jahr 2014 in Auftrag gegeben für das inzwischen nicht mehr bestehende Department for Energy and Climate Change, würde das Erreichen dieser 30%-Marke des Anteiles erneuerbarer Energiequellen (RES) die Kosten zur Erreichung des Emissionszieles von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um 37% steigen lassen. Dies ist erhellend bzgl. der Kosten der Regierung, die ,Gewinner auszuwählen‘. Diese zusätzliche Kostenbelastung wird keine zusätzliche CO2-Reduktion bewirken, sondern lediglich einen Transfer von Wohlstand von den Energieverbrauchern hin zur Industrie erneuerbarer Energie. Nach einem Brexit getroffene Entscheidungen können es UK ermöglichen, das Erreichen neuer Ziele Erneuerbarer zu vermeiden und sich stattdessen einem Management der Herausforderungen für die Versorgungssicherheit zuzuwenden, ebenso wie der Kostenreduktion für die Verbraucher.

21. Energieeffizienz und Bewahrungs-Politik wurden als ein Weg vorgeschlagen, die Kapazitäten zu erweitern und die Auswirkung steigender Strompreise auf die Verbraucher zu verringern. Tatsächlich war dies der Plan der DECC, welche optimistische Vorhersagen veröffentlichte [25] hinsichtlich der Einsparungen, die solche Maßnahmen mit sich bringen können. Allerdings haben sich diese Maßnahmen als sehr teuer und von zweifelhafter Effektivität erwiesen. Besonders gilt dies für die Politik der EU. Böhringer et al. (2016) kamen zu dem Ergebnis, dass ein Reduktionsziel von 20% des primären Energieverbrauchs innerhalb des Klima- und Energie-Paketes 2020 der EU zu Verlusten des realen Verbrauchs führt, das fünf mal höher ist [26] als die Kosten zur Erreichung der CO2-Ziele allein. In Vorschau auf das Paket 2020 ist die Regierung darauf hingewiesen worden [27], dass das Vorhandensein einer Energieeffizienz von 30% als Ziel die Kosten für die CO2-Abschwächung deutlich über 300% wird steigen lassen. Diese Zahlen mögen schlimm aussehen, aber sie repräsentieren einen bedeutenden akademischen Konsens, dass die Kosten für Maßnahmen pro Energieeffizienz oder Erhaltung als Mittel zur Reduktion von CO2-Emissionen besonders hoch sind. Die Regierung von UK sollte sich selbst aus dem Klima- und Energie-Rahmenwerk zurückziehen, um diese substantiellen und unnötigen Kosten zu vermeiden.

Link: http://www.thegwpf.com/house-of-lords-inquiry-the-economics-of-uk-energy-policy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




EU: Keine Zustimmung zur Ratifizierung des Pariser Klima-Abkommens

Trotz Behauptungen des französischen Präsidenten Francois Hollande, dass „alle EU-Mitglieder bereit sind, das Pariser Abkommen so schnell wie möglich zu ratifizieren, steht in der Bratislava-Deklaration kein einziges Wort zu dem umstrittenen Thema. Es wurde schlicht nicht erwähnt

Die Unfähigkeit der EU, eine gemeinsame Erklärung abzugeben, wie man mit dem Pariser Abkommen umgehen solle, ist keine Überraschung. Polen hat seine Zustimmung von Zusicherungen der EU abhängig gemacht, Investitionen in neue Kohlekraftwerke zuzustimmen.

„Die Ratifizierung ist möglich unter der Bedingung, dass die Interessen Polens in Beziehung zur europäischen Klimapolitik sichergestellt werden“, erklärte die Regierung vor einer Woche. Sie fügte noch hinzu, dass sie das Paris Abkommen so bald wie möglich ratifizieren wolle.

Die polnische Regierung bekräftigte diese Haltung am Freitag mit den Worten, man sei bereit, die Ratifizierung auf EU-Ebene zu unterstützen, falls die Umweltminister der EU einstimmig den Bedingungen Polens zustimmen (hier).

Mit anderen Worten, so bald wie möglich klingt wie die normale diplomatische Floskel für irgendwann.

Link: http://www.thegwpf.com/eu-fails-to-agree-on-ratification-of-paris-climate-deal/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Abkommen von Paris: Ein Blankoscheck für CO2-Emissionen durch China und Indien

Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von Prof. Dr. jur. David Campbell (Lancaster University Law School), die heute von der GWPF veröffentlicht worden ist.

Während der letzten 25 Jahre ist die Klimawandel-Internationale damit gescheitert, ein Programm zur Reduktion der globalen Emissionen zustande zu bringen. Tatsächlich garantiert dieses Programm [von Paris] eine Erlaubnis für große Emittenten wie China und Indien, so viel zu emittieren, wie es ihnen passt. Daher waren globale Emissions-Reduktionen immer unmöglich, und seit 1992 haben die globalen Emissionen auch enorm zugenommen [zum Glück! Anm. d. Übers.].

Tatsächlich enthält das Paris-Abkommen eine kategorische Klausel, der zufolge Länder wie China und Indien nicht verpflichtet sind, irgendwelche Reduktionen vorzunehmen.

Die UK-Regierung schlägt vor, mit der Dekarbonisierung fortzufahren, obwohl die einseitige Dekarbonisierung von UK komplett sinnlos und damit total irrational ist.

Die ganze Studie steht hier (pdf).

Link: http://www.thegwpf.org/paris-agreement-a-blank-cheque-for-co2-emissions-by-developing-nations/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Pariser Abkommen: Ein Blankoscheck für CO2-Emissionen für China und Indien

Zu dieser Schlussfolgerung kommt eine neue Studie von Prof. Dr. jur. David Campbell (Lancaster University Law School). Sie wurde heute von der GWPF veröffentlicht.

Während der letzten 25 Jahre hat ein internationales Gesetz bzgl. Klimawandel es nicht vermocht, sich auf ein Programm zu globalen Emissions-Reduktionen zu einigen. Tatsächlich garantiert dieses Gesetz eine Erlaubnis für hauptsächliche Emittenten wie China und Indien, so viel zu emittieren, wie sie es für erforderlich halten. Globale Emissions-Reduktionen sind daher immer unmöglich gewesen, und seit 1992 haben die globalen Emissionen erheblich zugenommen.

Tatsächlich enthält das Pariser Abkommen ein kategorisches Statement, dass Länder wie China und Indien nicht der Verpflichtung unterliegen, irgendwelche Reduktionen vorzunehmen.

Die UK-Regierung schlägt vor, mit der Dekarbonisierung fortzufahren, obwohl Britanniens einseitige Dekarbonisierung total sinnlos und komplett irrational ist.

Full paper (PDF)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Das nicht bindende Pariser Abkommen und dessen Implikationen

„Es ist wirklich ein Betrug, ein Schwindel. Es ist einfach Schwachsinn [„bullshit“], wenn sie sagen: ,Wir haben ein 2°C-Erwärmungsziel und versuchen jetzt, alle fünf Jahre noch etwas besser zu werden‘. Es sind leere Worte. Es gibt keine Taten, nur Versprechungen. Solange fossile Treibstoffe die billigsten Treibstoffe sind, werden sie weiterhin verbrannt werden“. – Jim Hansen, The Guardian, 12. Dezember 2015

Das nicht bindende Pariser Abkommen und dessen Implikationen

Benny Peiser
Das Problem kam auf, weil die EU es nicht vermochte, ihre Kernobjektive zu erreichen, nämlich dass der Pariser Vertrag „Verpflichtungen zur CO2-Abschwächung übernehmen sollte, die für alle Parteien bindend sind“. Dieses Scheitern hat erhebliche Konsequenzen für die einseitige Klimapolitik in UK.

In den Pariser Verhandlungen hat die EU unter Anderem angeboten, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40% unter das Niveau des Jahres 1990 zu drücken. Allerdings war es Bedingung für diese Verpflichtung, das sämtliche Emittenten gesetzlich bindende Vorschriften übernehmen.

Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll (welches 2020 ausläuft) enthält die Übereinkunft nicht mehr gesetzlich bindende CO2-Reduktionsziele. Stattdessen basiert sie auf freiwilligen Versprechungen von Absichten, die von individuellen Regierungen mit Blick auf ihre nationalen Interessen bestimmt und überwacht werden.

Ohne bindende Dekarbonisierungsziele wird es innerhalb der EU starke Opposition dagegen geben, dass die EU ihre eigenen Versprechungen legal bindend macht. Es wird allgemein erwartet, dass Polen und andere arme Mitgliedsstaaten in Ost- und Mitteleuropa stark gegen die Übernahme einer einseitigen neuen Politik rebellieren werden, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas massiv untergraben hat. Aber wenn die EU-Mitgliedsstaaten neue bindende Ziele für die Periode nach Kyoto ablehnen, würde die aggressive britische Klimapolitik herausragen wie ein schlimmer Daumen, was diese Politik politisch und ökonomisch giftig macht.

Schließlich ist die einseitige Dekarbonisierungspolitik von UK sinnlos, wenn die großen Ökonomien der Welt nicht ähnliche bindende Reduktionen übernehmen. Als Folge des freiwilligen Pariser Vertrages werden sowohl die EU als auch UK gezwungen werden, die CO2-Einsitigkeit aufzugeben.

Darum hat Außenministerin Amber Rudd versprochen, dass die neue Klimapolitik ihrer Regierung nicht länger allein durchgeführt wird, sondern „in Übereinstimmung mit dem, was im Rest der Welt passiert“. Dazu gehört, dass die Stromrechnung für Haushalte erschwinglich bleibt, dass die Betriebe wettbewerbsfähig und die Wirtschaft sicher bleiben.

Frau Rudd folgt den Fußstapfen von George Osborne, der den Kampf gegen das Vierte Kohlenstoff-Budget angeführt hatte. Im Jahre 2011 hat die Koalitionsregierung unter Druck der Liberaldemokraten das Kohlenstoffbudget von UK von 2023 bis 2027 festgelegt. Darin wurde bis zum Jahr 2025 eine CO2-Reduktion von 50% im Vergleich mit dem Niveau von 1990 festgelegt – das aggressivste Ziel in der Welt und weitaus ambitionierter als das konditionale EU-Ziel von 40% bis zum Jahr 2030.

Mr. Osborne hat wiederholt davor gewarnt, dass das Beharren auf den gegenwärtigen Zielen die britische Wirtschaft erheblich beschädigen wird. Er hat versprochen, dass UK nicht weiter einseitige politische Maßnahmen durchführen wird, die „unsere Kohlenstoff-Emissionen schneller reduzieren als die anderen Mitgliedsländer der EU“.

Die Emissionsziele des Gesetzes zum Klimawandel könnten überarbeitet werden, falls es signifikante Entwicklungen internationaler Gesetze oder politischer Maßnahmen gibt, die ein solches Vorgehen als angemessen erscheinen lassen. Die Regierung hat klargestellt, dass UK das vierte Kohlenstoffbudget im Lichte neuer Entwicklungen innerhalb der EU überarbeiten könnte. Falls es die Mitgliedsstaaten ablehnen, das Versprechen für 2030 zu gesetzlich bindenden Zielen zu machen, können wir erwarten, dass Mr. Osborne am Ende doch erreicht, was zu erreichen er seit Jahren versucht: das UK-Ziel bis 2025 in eine moderatere Verpflichtung zu überführen.

Die Außenministerin wäre gut beraten, den Pragmatismus zu unterstreichen, der gegen das unrealistische Kohlenstoffbudget steht. Selbst das Klimawandel-Gesetz muss logisch überarbeitet werden, falls die Schlüsselforderung von Europa und UK auf dem Pariser Gipfel abgelehnt werden würde. Die Schlacht um eine rationale Klima- und Energiepolitik hat gerade begonnen.

Benny Peiser ist Direktor des Global Warming Policy Forums. Sein Artikel erschien in: http://www.telegraph.co.uk/
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[Die nächsten beiden Beiträge sind lediglich die Kurzfassung. Der letzte Beitrag wird wieder vollständig übersetzt. Anm. d. Übers.]

Nach Paris: Chinas neuer Kohle-Boom in Asien

Auf der Pariser Klimakonferenz ist China gelobt worden für sein Versprechen, seine Treibhausgas-Emissionen ab dem Jahr 2030 nicht mehr zunehmen zu lassen, hauptsächlich durch Reduktion des Kohleverbrauchs des Landes. Aber diese Reduktionen werden unterlaufen, errichten doch die staatlich gestützten Unternehmen Kohlekraftwerke in der gesamten Entwicklungswelt, trotz Bedenken hinsichtlich globaler Erwärmung und Luftverschmutzung. Sind diese Anlagen erst einmal vollständig, werden die 92 Projekte eine kombinierte Kapazität von 107 Gigawatt haben. Das ist mehr als genug, um die geplante Schließung von Kohlekraftwerken in den USA bis zum Jahr 2020 zu kompensieren. Kohlekraftwerke liefern 68 Prozent der elektrischen Erzeugungs-Kapazität von China und in Asien, und dieser Anteil dürfte weiter steigen. – Michael Forsythe, New York Times vom 12. 12. 2015

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Klimadiplomaten aus UK stehen vor dem Aus nach dem Pariser COP21-Gipfel

Die grüne Bewegung hofft, dass das Pariser Abkommen eine echte Änderung markiert, aber diese Hoffnungen werden wahrscheinlich enttäuscht. Entwicklungsländer können und wollen ihre Untätigkeit rechtfertigen mit dem Hinweis auf das Fehlen jenes 100-Milliarden-Dollar-Fonds. Außerdem stehen die Regierungen vieler Entwicklungsländer den von den NGOs der Ersten Welt so gescholtenen Standpunkten erstaunlich gelassen gegenüber. Genauso wie die letzte große Malthusianische Panik (Bevölkerungsexplosion und Peak Oil) werden die dummdreisten Aspekte der grünen Bewegung ebenfalls mit der Zeit stillschweigend in der Versenkung verschwinden. Die Wirtschaft der Zukunft wird vielfältiger produzieren und einen kleineren Fußabdruck hinterlassen als die heutige Ökonomie. Dafür müssen wir dem Kapitalismus und der Innovation dankbar sein. Glücklicherweise ist die UN-Klimadiplomatie nicht die Linie der Menschheit bzgl. der Abwehr einer Öko-Katastrophe. – Walter Russell Mead und Jamie Horgan, The American Interest, 13 Dezember 2015

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Ein künstlich fabrizierter „Erfolg“ in Paris

Walter Russell Mead & Jamie Horgan

Die Pariser Verhandlungen waren immer eine Ablenkung von der wirklichen Arbeit, den planetarischen Fußabdruck des Menschen zu reduzieren.

Ist das grüner Rauch, den wir da über Notre Dame sehen? Das kann nur eines bedeuten – wir haben ein Klimaabkommen! Klimadelegationen genehmigten in Paris ein Abkommen, dass viel Jubel, Schulterklopfen und Triumphgeheul ausgelöst hat. Die New York Times schreibt:

Nach einem Tag mit Stop and Go hat Mr. Fabius, der Präsident der Klimakonferenz erklärt, dass es einen Konsens gebe und dass um 19.26 Uhr der Hammer gefallen sei, ein überraschend abruptes Ende eines formalen Prozesses, der drohte, noch lange in die Nacht hinein zu dauern.

Das neue Abkommen wird nicht per se die globale Erwärmung lösen. Im besten Falle sagen Wissenschaftler, die das analysiert haben, dass es die globalen Treibhausgas-Emissionen um etwa die Hälfte dessen reduzieren werden, was nötig ist, um eine Temperaturzunahme von 2 Grad Celsius nicht zu überschreiten. Das ist der Punkt, an dem wissenschaftliche Studien gezeigt haben, dass die Welt unentrinnbar in einer Zukunft verheerender Konsequenzen gefangen sein wird, darunter steigender Meeresspiegel, schwere Dürren und Überschwemmungen, verbreiteter Wasser- und Nahrungsmangel sowie verheerendere Stürme.

Das Abkommen ist ein müder Abklatsch des bindenden internationalen Vertrages, den Öko-Aktivisten im Vorfeld des Gipfels visionär beschworen haben. Stattdessen ist es eine Verschlüsselung nationaler Versprechungen mit der Bezeichnung Intended Nationally Determined Contributions (INDCs) [etwa: beabsichtigte nationale Bestimmung des Beitrags], abgegeben von UN-Mitgliedern. Diese Versprechungen tröpfelten vor Eröffnung der Konferenz ein, und dem Vertrag zufolge (den man hier einsehen kann) „sollten die Länder einen national festgelegten Beitrag alle fünf Jahre übermitteln“. Anstatt dass die UN Ziele für individuelle Länder festsetzen, denen diese zu folgen haben, werden die Länder beauftragt, selbst ihre eigenen Pläne festzulegen und diese Pläne alle fünf Jahre zu aktualisieren.

Aber viele Grüne realisieren zunehmend, wie verwässert dieser „erfolgreiche“ Gipfel wirklich war. Die NYT weiß mehr:

Viele tausend Klimaaktivisten aus ganz Europa und viele von außerhalb kamen friedlich nahe des Triumphbogens zusammen, um gegen das Ergebnis des COP21-Klimagipfels 12 Meilen entfernt zu protestieren.

Selbst als viele tausend Klima-Aktivisten im offiziellen Konferenzzentrum eine Eckpfeiler-Vereinbarung erreicht haben und ihrem Erfolg applaudierten, gaben die Massen auf der Straße ihrem Glauben Ausdruck, dass viel mehr nötig wäre als die Maßnahmen im Abkommen, um den Klimawandel aufzuhalten.

Dieses Gefühl dürfte sich innerhalb der Umweltgemeinde während der kommenden Wochen noch vertiefen, wenn der Wortlaut des Vertrages analysiert und dessen Implikationen bekannt werden. Und aus der Perspektive der Grünen ist es nicht schwierig, deren Unzufriedenheit zu verstehen. Björn Lomborg hatte schon vor Beginn der Konferenz darauf hingewiesen, dass die Summe aller INDC-Verpflichtungen bis zum Jahr 2030 die Erwärmung lediglich um 0,048°C reduzieren würde bis zum Ende des Jahrhunderts, und würde man diese Verpflichtungen über 2100 hinaus ausweiten, würde der globale Temperaturanstieg um lediglich 0,17°C gebremst. Dies ist nicht die Art von Zahlen, die die Umweltbewegung sehen wollte.

Alles, was bei der Pariser Konferenz herauskam, war ein diplomatisches Äquivalent einer Resolution aus New York, einem strikten Abnehm-Prozess zu folgen, indem man nicht mehr als sieben Stücke Schokolade zwischen den Mahlzeiten zu sich nehmen sollte. Aber die Unterhändler widmeten einem grünen Bedenken einige Aufmerksamkeit: Das Ziel ist niedriger gehängt worden. Anstatt so zu tun, Aktionen durchzuführen, die den Gesamt-Temperaturanstieg unter 2°C halten würden, werden wir jetzt den Worten des Dokuments zufolge feierlich vorgeben, „Ziele zu verfolgen, den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen“. Allerdings wurde kein Verfahren spezifiziert, um dieses Ziel zu erreichen. Niemand wollte freiwillig noch aggressivere Dekarbonisierungs-Maßnahmen implementieren, um diese Änderung in der realen Welt zu erreichen. Mit anderen Worten, die Welt hat verkündet, dass sie beabsichtigt, mit der gleichen Diät wie zuvor Gewicht zu verlieren.

Es gab kaum Hoffnungen auf ein anderes Ergebnis. Die Führer der Welt können das jetzt drehen und wenden, wie sie wollen, aber die wirkliche Bedeutung des Pariser Abkommens ist, dass die Welt weit davon entfernt ist, die Art von Klimastrategien zu übernehmen, die die Grünen haben wollen. Die Regierungen der Welt (mit einer Handvoll Ausnahmen) legten sich darauf fest, ihren eigenen Weg bzgl. ihrer Klimapolitik zu gehen, ob die Grünen darüber nun glücklich sind oder nicht.

Auch muss erwähnt werden, dass der jährliche 100-Milliarden-Dollar-Fonds, der mit großem Trara auf dem gescheiterten Kopenhagen-Gipfel 2009 etabliert worden war, als einen Weg für die entwickelte Welt zu sehen, der Entwicklungswelt zu helfen, mit den Auswirkungen des Klimawandels fertig zu werden, nicht exakt in eine „gesetzlich bindende“ Sprache gekleidet worden ist. In dem relevanten Abschnitt (Artikel 9, Absatz 3) heißt es:

Als Teil globaler Bemühungen sollten die entwickelten Länder damit fortfahren, die Führung bei der Mobilisierung von Klima-Finanzierungen zu übernehmen mit der Akquise aus einer Vielzahl von Quellen, Instrumenten und Kanälen. Die bedeutende Rolle öffentlicher Zuwendungen in Gestalt einer Vielzahl von Maßnahmen einschließlich der Unterstützung von Strategien der einzelnen Länder und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Prioritäten der Entwicklungsländern sollte beachtet werden. Eine derartige Mobilisierung der Klima-Finanzierung würde einen Fortschritt jenseits bisheriger Bemühungen repräsentieren.

Man beachte das deutliche Fehlen spezieller Zahlen hier sowie den eindringlichen Tenor. Die fortgeschrittenen Länder der Welt haben es abgelehnt, sich zu verpflichten, das Geld zu übergeben – obwohl sie so theoretisch darauf erpicht sind, gegen die Übel des Klimawandels vorzugehen. Dies dürfte nicht nur die Entwicklungsländer bitter enttäuschen, die nach Kompensation für Wachstum verhindernde ökofreundliche Maßnahmen trachten; es ist auch ein schwerer Schlag für die „Grünunternehmer“ [„greentrepreneurs“], deren langfristiges Ziel es bleibt, die Klimapolitik für die Subvention ineffizienter grüner Technologie heranzuziehen (wie Äthanol). Die Steuerzahler in der entwickelten Welt dazu zu bringen, die ineffiziente grüne Energie in den Entwicklungsländern zu subventionieren, bleibt das Schlüsselziel vieler Investoren und der Geldgeber, die einen großen Teil der Klimabewegung finanzieren. Im Vorfeld zu diesem Gipfel sahen wir, wie eilig die UN ihre ersten acht Klimaprojekte durch einen beschleunigten Begutachtungsprozess gebracht hat in dem Versuch, den Bedenken der Entwicklungsländer Rechnung zu tragen. In Wirklichkeit hat diese Art wertloser Grünmaßnahmen nur die Bedenken der Entwicklungsländer hinsichtlich des Fonds‘ verstärkt, und die reichen Länder der Welt sind wieder einmal davon abgerückt, was vielleicht sehr klug war.

Heuchelei ist das notwendige Schmiermittel des internationalen Lebens, und das Pariser Abkommen ist genauso gut geschmiert. Niemand nimmt dieses „Abkommen“ ernst, aber die Diplomaten haben zugestimmt, dass eine hohle Fassade eines Abkommens einem PR-Desaster vorzuziehen ist, welches es im Falle des Scheiterns gegeben hätte. Es wird zweifellos viele Folgeabkommen geben; Konferenzen des Jet Sets in vielen weiteren attraktiven Orten, und die Klimapolitik wird damit fortfahren, mehr Treibhausgase zu erzeugen als Klimaabkommen blockieren sollen.

[Hervorhebung vom Übersetzer!] 

Was wir jetzt sehen werden, ist die gewaltig inspirierende Pose vieler Führer der Welt. Mit Libyen in Trümmern, Syrien in Flammen, die Ukraine am Rand des Scheiterns und dem ISIS auf dem Vormarsch sind Präsident Obama und Außenminister Kerry im Besonderen darauf versessen, sich selbst und die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die Pariser Abmachung ein tatsächlicher Fortschritt ist. Aber Historiker werden sehr wahrscheinlich darin übereinstimmen, dass die Abmachung den Klimawandel genauso beseitigen, wie es der Kellogg-Briand-Vertrag mit dem Krieg gemacht hat.

Dies ist nicht der Game Changer, den sich viele Beobachter erhofft hatten, obwohl die Einrichtung regelmäßiger Aktualisierungen jener INDCs einen Schritt vorwärts von Kopenhagen aus bedeuten. Jetzt werden die Führer der Welt in regelmäßigen Abständen selbstgerechte Standpauken erdulden müssen von selbstgerechten Grünen. Die grüne Bewegung hofft, dass dies zu einer echten Änderung führen wird, aber diese Hoffnungen scheinen sehr wahrscheinlich enttäuscht zu werden. Entwicklungsländer können und werden ihre Untätigkeit damit entschuldigen, indem sie auf das Fehlen jenes 100-Milliarden-Dollar-Fonds verweisen. Außerdem stehen die Regierungen vieler Entwicklungsländer den Standpunkten der NGOs in der Ersten Welt überraschend indifferent gegenüber.

Das größte Trostpflaster für all jene, die sich hinsichtlich des Klimawandels Gedanken machen ist, dass die Pariser Verhandlungen immer eine Ablenkung von der wirklichen Reduktion des planetarischen Fußabdrucks der Menschheit mit unserem Wohlstands-Wachstum ist. Die Chinesen sind reich genug, sich darum zu kümmern, wie schmutzig ihre Luft ist. Dies wird eine Änderung mehr als alles vorantreiben, was in Paris geschieht. Fracking hat Erdgas in den USA billiger und zuverlässiger gemacht als Kohle. Online-Shopping hält die Menschen von den Einkaufszentren fern, und immer mehr Arbeiter arbeiten immer weniger. Weiter stromabwärts wird es noch mehr Änderungen geben, wenn sich die Welt von einer auf Metallverarbeitung basierenden produzierenden Wirtschaft entfernt hin zu einer Informations- und Dienstleistungs-Gesellschaft. Auch technologische Änderungen wird es geben: selbst fahrende Autos, erneuerbare Energie, die irgendwann mit fossilen Treibstoffen im Wettbewerb bestehen kann ohne großzügige Subventionen der Regierung, genetisch veränderte Pflanzen, die weder Dünger noch Pestizide benötigen, sichere Kernkraft. Immer und überall treibt der Kapitalismus die Unternehmen an, mehr Güter mit weniger Rohstoffen und Energie zu erzeugen sowie weniger Abfall zu produzieren.

Sehr ähnlich der Großen Malthusianischen Panik, die in aller Stille in der Versenkung verschwand, wird auch die Panikmache in den Aspekten der grünen Bewegung wahrscheinlich mit der Zeit immer mehr verblassen. Die Ökonomie der Zukunft wird üppiger produzieren und einen kleineren Fußabdruck hinterlassen als die Ökonomie, die wir heute haben. Es werden Kapitalismus und Innovation sein, denen wir dafür danken müssen.Glücklicherweise ist die UN-Klimadiplomatie nicht die Linie der Menschheit bzgl. der Verteidigung gegen eine Öko-Katastrophe.

Link: www.gwpf.com

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Behauptungen eines Konsens‘ von 97% basieren auf betrügerischen und verzerrten Forschungen

Obwohl die Autoren behaupten gezeigt zu haben, dass die meisten Studien zur Klimaänderung akzeptieren, dass die Menschheit für den Hauptteil der jüngsten Erwärmung verantwortlich ist, zeigen in Wirklichkeit die zugrunde liegenden Studien nichts dergleichen.

Ein leitender Klimatologe beschreibt die Studie als ,schlecht aufgemacht, schlecht geschrieben und schlecht ausgeführt‘. Ein anderer Forscher nannte sie ,vollständig unstimmig und nicht vertrauenswürdig‘ und fügte hinzu, dass es klare Beweise für wissenschaftlichen Betrug gäbe.

Andrew Montford, Autor des Berichtes, sagte: „Jetzt wurde über alle Zweifel erhaben gezeigt, dass die Behauptungen hinsichtlich eines Konsens‘ von 97 % zum Klimawandel im besten Falle irreführend sind, möglicherweise in sehr erheblichem Umfang und möglicherweise absichtlich. Es ist höchste Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger Abstand davon nehmen, diese erschreckend schlechte Studie als Grundlage für Entscheidungen heranzuziehen“.

Summary

Jüngste Berichte hinsichtlich eines Konsens‘ von 97% der veröffentlichten wissenschaftlichen Studien zur vom Menschen verursachten globalen Erwärmung basieren auf einer Studie von Cook et al. Welcher Konsens genau vermeintlich in diesen Studien zum Ausdruck kommt, geht aus dem Text der Studie nicht hervor. Eine Analyse der von Cook et al. benutzten Methodik zeigt, dass der behauptete Konsens trivialer Natur ist:

• Kohlendioxid (CO2) ist ein Treibhausgas

• Menschliche Aktivitäten haben den Planeten bis zu einem nicht spezifizierten Ausmaß erwärmt.

Fast jeder, der mit der Klimadebatte etwas am Hut hat einschließlich der Mehrheit der Skeptiker akzeptiert diese Aussagen. Die Studie von Cook et al. ist also sehr wenig aussagekräftig.

Zahlreiche Kritiken an der Studie wurden veröffentlicht, einige davon durch Befürworter der Mainstream-Ansichten zur Klimawissenschaft. Diese haben substantielle Verzerrungen in der Methodik ans Licht gebracht. Cook hat mit Sicherheit falsch präsentiert, was seine Forschung eigentlich zeigt. Noch wichtiger, ein Forscher hat den Vorwurf wissenschaftlichen Betrugs erhoben, was bislang von Cook und seinen Kollegen nicht bestritten worden ist.

Conclusions

Während Cooks Vorgehen mehr PR oder Propaganda als wissenschaftlicher Methodik entspricht, gibt es kaum Zweifel daran, dass es einen wissenschaftlichen Konsens gibt, allerdings nicht von der Art, den die Autoren der Studie die Öffentlichkeit glauben machen wollten. Der von Cook et al. beschriebene Konsens ist praktisch bedeutungslos und sagt uns nichts über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Meinung über die triviale Beobachtung hinaus, dass Kohlendioxid ein Treibhausgas ist und dass die Menschheit den Planeten bis zu einem nicht spezifizierten Ausmaß erwärmt hat. Die Zahl 97% ist vollständig diskreditiert, was auch immer die Natur des Konsens‘ ist. Allerdings haben die Vorwürfe gegen Cooks Studie von einer ganzen Reihe von Experten, die das Konzept, die Methodik und die Integrität der Forschung kritisiert hatten, seine Schlussfolgerungen in ein ganz neues Licht getaucht. Mit dem über der Studie schwebenden öffentlichen und unwidersprochenen Vorwurf des wissenschaftlichen Betrugs sieht der 97%-Konsens in der Tat sehr wackelig aus.

Die ganze Studie: http://www.thegwpf.org/content/uploads/2014/09/Warming-consensus-and-it-critics.pdf

Link: http://www.thegwpf.com/new-paper-the-97-consensus-and-its-critics/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neue Studie: Extremwetterereignisse nehmen nicht zu

Die ganze Arbeit ist 32 Seiten lang, der Link zum pdf steht unten. Übersetzt wird deshalb nur die Einführung. A. d. Übers.

Einführung

Die globale Erwärmung ist die Zunahme der Mitteltemperatur der Erde infolge menschlicher Aktivitäten und im Besonderen durch menschliche Emissionen von Kohlendioxid in die Atmosphäre. Die gegenwärtige Debatte um die Wissenschaft der globalen Erwärmung könnte mit einer grundlegenden Studie von Revelle und Suess (1956) begonnen haben, in der postuliert worden ist:

„…die Menschen führen ein großräumiges geophysikalisches Experiment durch, und zwar mit der weltweiten menschlichen Aktivität mit der Folge einer Ansammlung von atmosphärischem Kohlendioxid, die größer sein könnte als die Rate der Ausgasung von Kohlendioxid durch Vulkane“.

Revelle und Suess schätzten die Rate, mit der die Menschen das CO2 in der Atmosphäre zunehmen lassen und drückten ihre Sorge aus, dass diese Ansammlung das Erdklima in der Zukunft irreversibel  beeinflussen könnte. Revelle, ein bedeutender amerikanischer Geophysiker, war Initiator der Errichtung der ersten CO2-Meßstation auf dem Mauna Loa in Hawaii im Jahre 1956. Eine weitere CO2-Meßstation wurde später in der Antarktis aufgebaut, und heute gibt es viele Dutzend auf der ganzen Welt. Basierend auf den Daten dieser Stationen ist jetzt nachgewiesen, dass die CO2-Konzentration von 330 PPMV im Jahre 1956 auf heute über 390 ppmv zugenommen hat. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Erdatmosphäre hauptsächlich aus Stickstoff (ca. 78%), Sauerstoff (ca. 21%) und Argon (ca. 0,93%) besteht. Das CO2 hat darin nur einen Anteil von 0,03% aller atmosphärischen Gase. Außerdem beträgt der CO2-Austausch zwischen Atmosphäre und Ozean etwa 150 Milliarden Tonnen auf einer jährlichen Basis. Die menschlichen Emissionen werden dagegen nur auf 15 bis 20 Milliarden Tonnen pro Jahr geschätzt oder 10 bis 15% des gesamt-CO2-Austausches zwischen Atmosphäre und Ozean.

Die Studie von Revelle und Suess hat während der letzten 30 Jahre zu einer Anzahl von computerbasierten Modellstudien geführt. Diese haben versucht. Die Erwärmung der Erde durch die zunehmende Konzentration von Kohlendioxid zu simulieren, und viele kamen zu dem Ergebnis einer mittleren Temperaturzunahme von 1,4°C bis 4,4°C bis Ende des Jahres 2100. Eine Studie von Knutti (2008) untersuchte eine Folge von Klimamodellen und erhielt als beste Schätzung [best estimate] einen Wert von 2,8°C mit einer Bandbreite von 1,7°C bis 4,4°C für die Zunahme der mittleren Temperatur bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Viele Klimamodellierer konzentrieren sich jetzt auf die mögliche Erwärmung bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentrationen verglichen mit denen der vorindustriellen Zeit. Dieser Wert wurde ‚Klimasensitivität‘ genannt. Die von den meisten Modellen berechnete Klimasensitivität liegt bei 3°C oder höher. Allerdings haben einige Studien aus jüngerer Zeit (Lindzen 2007, Schwartz 2011) Werte unter 1°C erhalten; und Lindzen und Choi (2011) haben dokumentiert, wie die Wasserdampf-Rückkopplung in den meisten Modellen unzureichend enthalten ist, was zu höheren Werten der Sensitivität führt.

Die gegenwärtige Debatte ist abhängig von der Übernahme einer Strategie zur Emission von Treibhausgasen, die den Temperaturanstieg unter 2°C halten soll, um die widrigen Auswirkungen einer zukünftigen Klimaänderung zu vermeiden. Unter diesen möglichen widrigen Auswirkungen sind dem IPCC zufolge mehr Hitzewellen, Überschwemmungen (durch intensiveren Niederschlag), Dürren, mehr schädliche Hurrikane, ein eskalierender Anstieg des Meeresspiegels, küstennahe Erosion usw. Das jüngste IPCC-Statement bzgl. Extremwetter, das weiter unten besprochen wird, wiederholt die Schlussfolgerungen, wenn auch mit verschiedenen Vertrauensniveaus für jede einzelne.

http://www.thegwpf.org/content/uploads/2013/11/Khandekar-Extreme-Weather.pdf

Übersetzt von Chris Frey EIKE