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Vielleicht der dümmste Artikel jemals: „So warm wie jetzt war es in der Arktis seit 3 Millionen Jahren nicht mehr…“ – Wie bitte!?

Die Arktis ist seit 3 Millionen Jahren nicht mehr so warm gewesen – und das lässt große Veränderungen für den Rest des Planeten erahnen

30.September 2020

Jedes Jahr schrumpft die Meereisbedeckung im Arktischen Ozean bis zu einem Tiefpunkt Mitte September. In diesem Jahr misst sie nur noch 1,44 Millionen Quadratmeilen (3,74 Millionen Quadratkilometer) – der zweitniedrigste Wert in den 42 Jahren seit Beginn der Messungen durch Satelliten. Das Eis bedeckt heute nur noch 50% der Fläche, die es vor 40 Jahren im Spätsommer bedeckte.
Wie das IPCC gezeigt hat, ist der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre höher als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit. Das letzte Mal, dass die atmosphärische CO2-Konzentration das heutige Niveau – etwa 412 Teile pro Million – erreichte, war vor 3 Millionen Jahren, während des Pliozäns. Das bedeutet, dass die Arktis seit 3 Millionen Jahren nicht mehr so warm gewesen ist.

[…]
Julie Brigham-Grette, Professorin für Geowissenschaften, Universität von Massachusetts Amherst

Steve Petsch, außerordentlicher Professor für Geowissenschaften, University of Massachusetts Amherst
The Conversation

So warm war die Arktis seit 3 Millionen Jahren nicht mehr“

In vielerlei Hinsicht ist der Artikel gar nicht so schlecht. Es geht nur um atmosphärisches CO2, nicht um arktische Temperaturen. Die Autoren bieten eine nette Diskussion über das paläozäne Klima der Pliozän-Epoche und eine Erklärung des Gesteins-Verwitterungszyklus‘ (Karbonat-Silikat), der angeblich das atmosphärische CO2 über die geologische Zeit kontrolliert… Aber der Titel des Artikels ist völlig dumm.

In dem Artikel wird atmosphärisches CO2 mit der Temperatur zusammengeführt. Obwohl es eine subtile Beziehung zwischen atmosphärischem CO2 und der Temperatur gibt, sind sie nicht austauschbar. Es ist durchaus möglich, dass das atmosphärische CO2 seit dem Pliozän nicht mehr so hoch war. Es ist auch möglich, dass es für kurze Zeiträume im frühen Holozän fast so hoch gewesen sein könnte, vielleicht sogar während des spätpleistozänen Bølling-Allerød Zwischenstadiums. Dies ist jedoch eines der dümmsten Dinge, die je geschrieben wurden:

So warm war die Arktis seit 3 Millionen Jahren nicht mehr“

Die Arktis war vor ~130.000 Jahren, nämlich während des letzten Pleistozän-Interglazials (Eemian/Sangamonian) viel wärmer, wobei der CO2-Gehalt wahrscheinlich nur etwa 300 ppm betrug.

Abbildung 1: „Die Sauerstoffisotope im Eis bedeuten, dass das Klima während der letzten Zwischeneiszeit stabil war, mit Temperaturen, die um 5°C höher lagen als heute“. Mitglieder des Nordgrönländischen Eiskern-Projektes 2004

Trotz der eemischen Wärme war die Arktis keineswegs eisfrei:

Das letzten Mal, als die Temperaturen in der Arktis signifikant höher lagen als heute, war das frühe holozäne thermische Maximum 9, 10. Das Holozän ist jedoch ein noch nicht abgeschlossener interglazialer Zyklus. Dies rechtfertigt zweifellos klimatische Bewertungen älterer, abgeschlossener warmer Interglazialzyklen wie des letzten Interglazials (LIG), d.h. des maritimen Isotopenstadiums (MIS) 5e (Eem), das etwa 130.000 bis 115.000 Jahre dauert und oft als mögliches Analogon für unsere zukünftigen klimatischen Bedingungen auf der Erde angenommen wird. 11, 12. Auf der Grundlage von Proxy-Aufzeichnungen aus Eis-, Land- und Meeresarchiven ist das LIG durch eine atmosphärische CO2-Konzentration von etwa 290 ppm charakterisiert, d.h, ähnlich dem vorindustriellen (PI)-Wert13, wobei die mittleren Lufttemperaturen in Nordostsibirien um etwa 9°C höher lagen als heute 14. Lufttemperaturen über der grönländischen NEEM-Eisbohrkernstelle lagen um etwa 8 ± 4°C über dem Mittelwert des vergangenen Jahrtausends15, Nordatlantik-Oberflächentemperaturen um etwa 2 °C höher als die modernen (PI)-Temperaturen 12, 16 Der globale Meeresspiegel lag 5 – 9 m über dem heutigen Meeresspiegel 17. Im Nordmeer hingegen könnte das Eem kühler als das Holozän gewesen sein, was auf eine Verringerung des nordwärts gerichteten Flusses des atlantischen Oberflächenwassers in Richtung der Framstraße und des Arktischen Ozeans zurückzuführen ist, was wiederum auf die Komplexität des interglazialen Klimasystems und seine Entwicklung in den nördlichen hohen Breiten hinweist 12, 18, 19.

Stein et al., 2017

Abbildung 2: „Simulation der arktischen Meereisbedeckung des letzten Interglazials und des vorindustriellen Klimas. Die Bedingungen des letzten Interglazials (LIG) wurden für drei Zeitabschnitte simuliert: LIG-130 (130 ka), LIG-125 (125 ka) und LIG-120 (120 ka). Weiße Kreise zeigen die Positionen der vier untersuchten Sedimentkerne an.“ Stein et al., 2017

Fazit: Die Arktis war „so warm“ oder wärmer während der meisten der letzten 10.000 Jahre…

Abbildung 3: Rekonstruktion der Temperatur im zentralen Grönland (Alley 2000)

Abbildung 4: Temperatur-Rekonstruktion nach GISP2 seit dem glazialen Stadium des Younger Dryas (Kobashi et al. 2017)

Die Arktis war zwischenzeitlich „so warm“ oder wärmer während der letzten 5000 Jahre:

Abbildung 5: Temperatur-Rekonstruktion der letzten 4000 Jahre nach GISP2. Aus: Climate and historical periods from Grosjean et al., 2007

Abbildung 6: Klima-Rekonstruktion der Arktis seit dem Jahr 1 (McKay & Kaufman, 2014).

Die Arktis war ziemlich sicher „so warm“ oder wärmer während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts:

Abbildung 7: Temperatur-Rekonstruktion nach GISP2 seit dem Jahr 1900. Schlüssel-Ereignisse wie RMS Titanic, Glacier Girl, The Ice Age Cometh? und Temperaturen der Summit Station sind als Vergleichsgröße hinzugefügt …

Abbildung 8: Klima-Rekonstruktion der Arktis seit dem Jahr 1900 (McKay & Kaufman, 2014).

Die Ausdehnung des Arktischen Meereises war während der letzten 10.000 Jahre ebenfalls geringer als heute:

Abbildung 9: Querschnitt durch einen Sediment-Bohrkern. Die derzeitigen Meereis-Bedingungen an diesen Stellen zeigen der Jahreszeit entsprechend eine Eisausdehnung, die höher lag als die meiste Zeit während der letzten 10.000 Jahre. (PIP25 0.5 bis 0.7). (Stein et al., 2017)

Conclusions

Wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Artikel lächerlich gemacht wird, stellen Sie sicher, dass der Titel/die Überschrift nicht dümmer als Schiefer ist.

Geologen sollten wissen, dass atmosphärisches CO2 und Temperatur nicht austauschbar oder synonym sind.

Wenn das atmosphärische CO2 tatsächlich eine Hauptursache für den Klimawandel war, dann müsste die Arktis heute viel wärmer sein als in den letzten 3 Millionen Jahren. Ist sie aber nicht.

Nachtrag

Im Abschnitt mit den Kommentaren schrieb Kommentator Bob, dass dieser Satz nicht in dem auf The Conversation veröffentlichten Artikel enthalten ist:

Das bedeutet, dass die Arktis seit 3 Millionen Jahren nicht mehr so warm gewesen ist“.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie gestern da war, als ich den von mir zitierten Text kopiert hatte. Der Satz ist heute definitiv nicht da. Obwohl ich zuerst auf den Artikel auf EarthSky, einer Astronomie-Website, gestoßen bin. Es ist möglich, aber unwahrscheinlich, dass ich den Text von EarthSky kopiert habe. In dieser Version des Artikels ist der Satz immer noch enthalten.

References

Alley, R.B. 2000. “The Younger Dryas cold interval as viewed from central Greenland”. Quaternary Science Reviews 19:213-226.

Alley, R.B.. 2004. “GISP2 Ice Core Temperature and Accumulation Data”.
IGBP PAGES/World Data Center for Paleoclimatology Data Contribution Series #2004-013. NOAA/NGDC Paleoclimatology Program, Boulder CO, USA.

Grosjean, Martin, Suter, Peter, Trachsel, Mathias & Wanner, Heinz. (2007). “Ice‐borne prehistoric finds in the Swiss Alps reflect Holocene glacier fluctuations”. Journal of Quaternary Science. 22. 203 – 207. 10.1002/jqs.1111.

Kinnard, C., Zdanowicz,C.M., Koerner,R ., Fisher,D.A., 2008. “A changing Arctic seasonal ice zone–observations from 1870–2003 and possible oceanographic consequences”. 35, L02507. Kinnard_2008

Kobashi, T., J. P. Severinghaus, and K. Kawamura (2008a). “Argon and nitrogen isotopes of trapped air in the GISP2 ice core during the Holocene epoch (0–11,600 B.P.): Methodology and implications for gas loss processes”. Geochim. Cosmochim. Acta. 72, 4675– 4686, doi:10.1016/j.gca.2008.07.006.

Kobashi, T., Kawamura, K., Severinghaus, J. P., Barnola, J.‐M., Nakaegawa, T., Vinther, B. M., Johnsen, S. J., and Box, J. E. ( 2011). “High variability of Greenland surface temperature over the past 4000 years estimated from trapped air in an ice core”. Geophysical Research Letters. 38, L21501, doi:10.1029/2011GL049444.

Kobashi, T., Menviel, L., Jeltsch-Thömmes, A. et al. “Volcanic influence on centennial to millennial Holocene Greenland temperature change”. Scientific Reports 7, 1441 (2017). https://doi.org/10.1038/s41598-017-01451-7

McKay, N., Kaufman, D. “An extended Arctic proxy temperature database for the past 2,000 years”. Scientific Data 1. 140026 (2014). https://doi.org/10.1038/sdata.2014.26

North Greenland Ice Core Project members. 2004. “High-resolution record of Northern Hemisphere climate extending into the last interglacial period”. Nature 431(7005):147-151.

Stein, R., Fahl, K., Gierz, P. et al. Arctic Ocean sea ice cover during the penultimate glacial and the last interglacial. Nat Commun 8, 373 (2017). https://doi.org/10.1038/s41467-017-00552-1

Stein, R. , Fahl, K. , Schade, I. , Manerung, A. , Wassmuth, S. , Niessen, F. and Nam, S. (2017), Holocene variability in sea ice cover, primary production, and Pacific‐Water inflow and climate change in the Chukchi and East Siberian Seas (Arctic Ocean). J. Quaternary Sci., 32: 362-379. doi:10.1002/jqs.2929 stein2017

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/11/06/perhaps-the-dumbest-article-title-ever-the-arctic-hasnt-been-this-warm-for-3-million-years-aeuhhh/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wo verstecken sich die deutschen COVID-19 Toten?

Vorbemerkung: Im Gegensatz zu den bei EIKE vorherrschenden Stellungnahmen zu Corona/Covid-19 und den ‘Vorsorge-‘ Maßnahmen der Regierungen erweckten zunächst die weltweiten und besonders ostasiatischen Verläufe der Epidemie bei mir die Auffassung, dass der auslösende Erreger deutlich gefährlicher ist als die bekannten Influenza Viren. Die zunächst überhebliche bzw. arrogante und dann hektische Reaktion unserer Verantwortlichen sah ich als die Hauptursache für die im März/April zumindest lokal durchaus beängstigenden publizierten Sterberaten – vor allem in den Altersklassen ab 60. Von daher erschienen mir viele Kommentare bei EIKE als voreilig bis abwegig. Allerdings war auch mir bald bewusst, dass die amtlich wie halbamtlich publizierten ‘Fall-‘Zahlen mehrheitlich dazu dienen sollten, die Bevölkerung auf Linie zu trimmen. Die unkritische und kontextfreie Verbreitung jedweder Horrorzahl durch die wie immer diensteifrigen regierungstreuen Verlautbarungsmedien war allein schon ein ausreichender Grund für eine solche Bewertung. Zumindest was die aktuelle Entwicklung betrifft, muss ich mich – vorsichtig – der bei EIKE vorherrschenden Bewertung anschließen.

Angestoßen durch die neuen ‘Schutzmaßnahmen‘ ab November suchte ich nach Daten zu ‘harten‘ Endpunkten im Gegensatz zu den von den Medien verbreiteten PCR-Testergebnissen, die sinn- und rechtswidrig als Infektions-„Fälle“ den verängstigten Konsumenten um die Ohren geschlagen wurden und mit denen unsere Obrigkeit ihre Zwangsmaßnahmen zu rechtfertigen sucht. Dr. med. Gunter Frank hatte (hier) solche „harten Endpunkte“ diskutiert. Unbestreitbar die härteste aller denkbaren Gesundheitsdaten stellen die Todesfallraten dar. Stephan Kloss hatte (hier) verwiesen auf die amtlichen (DeStatis) deutschen Sterbedaten für die Jahre 2016 bis 2020 (bis einschließlich September).

Todesfälle in Deutschland: 2019 und 2020

Abbildung 1

Abbildung 1 gibt die in der DeStatis Excel Datei enthaltenen Sterbefälle in den ersten 9 Monaten von 2020 wieder. Abgesehen von den KWn 14 und 15 liegt die Zahl der wöchentlichen Todesfälle völlig unspektakulär unter 20000. In den zwei KWn 14 und 15 (30. März bis 12. April) liegen sie mit 20489 resp. 20630 knapp über 20000, um anschließend dem üblichen jahreszeitlichen (Erwärmungs-) Trend folgend in KW 28 (6. bis 12. Juli) auf ein Minimum von 16099 abzusinken. In KW 33 (10. bis 16. August) tritt ein kurzer (möglicherweise Hitze bedingter) Peak mit 19571 Todesfällen auf, zu einer Zeit, als aber von Corona noch wenig zu hören war. Bis zum 4. Oktober (KW 40) dümpelte die Gesamt-Sterberate dann wieder auf einem Niveau um 16000 bis 17000 Todesfällen pro Woche, ungeachtet der bereits im September durch die Medien gejagten Panikmeldung über eine zweite Welle.

Abbildung 2

Im Vergleich mit den wöchentlichen Sterberaten im Vorjahr, 2019 (Abbildung 2), stellt sich 2020 bisher als völlig normales Jahr heraus. Die Spätwinter Sterblichkeit trat in 2019 etwas früher mit jahreszeitlich, kältebedingter erhöhter Sterblichkeit in den vier KWn 7 bis 10 (zwischen 10. Februar bis 8 März) auf, mit wöchentlich höheren Todesfällen von 20150, 20349, 20790, und 20453. Dieser Peak trat 2020 in schwächerer Form, vier Wochen verspätet und verkürzt zwischen dem 30. März und dem 12. April auf (siehe oben). Wo haben sich dann hier die Corona Toten versteckt?

In den durch und durch normalen – selbst altersbezogen normalen – Sterberaten in 2020 sind ziemlich sicher auch – allerdings wohl nur schwer quantitativ zu ermittelnde – Todesfälle enthalten, die durch die zahlreichen Nebenwirkungen der Zwangsmaßnahmen verursacht worden sind. Insofern stellt sich Frage nach dem Verbleib der Corona Toten noch verschärft.

Im übrigen werden die längerfristigen Folgeschäden dieser vorsorglichen ‘Schutzmaßnahmen‘ die Lebensqualität auf Jahre hin beeinträchtigen und unvermeidlich weitere Todesfälle verursachen, die dann ebenfalls nicht dem Corona Virus sondern den Verantwortlichen zuzurechnen sind.

Influenza Mortalität

Abbildung 3

Neben dem Vergleich der Sterblichkeitsraten der Jahre 2019 und 2020 drängt sich der Vergleich mit Sterblichkeitsraten in anderen Pandemien auf, insbesondere in den ‘gewohnten‘ Influenza Pandemien. Abbildung 3 präsentiert die in verschiedenen Regionen und im zeitlichen Verlauf beobachteten Fall-Mortalitätsraten einer eher schwereren Influenza-A Pandemie von 2009. Neben ‘weichen‘ Schätzungen auf Grund von „geschätzten Infektionen“ oder „symptomatischen Fällen“ zeigen die ‘harten‘ Schätzungen auf der Basis von labortechnisch nachgewiesenen Infektionen eine Schwankungsbreite von mehr als zwei Größenordnungen mit im ‘Mittel‘ ca. 0.8 % Mortalität. Aktuelle Schätzungen der Fall-Mortalitätsraten für Covid-19 konvergieren zunehmend in einen Bereich, der sich nur unwesentlich von diesem Influenza-A Wert abhebt – wenn überhaupt. Somit ist die Covid-19 Pandemie auch hinsichtlich dieses „harten“ Endpunkts inzwischen ein eher normales Ereignis. Anomal sind nur die Reaktionen der vorgeblichen Lebensschützer (für die mehrheitlich menschliches Leben im Mutterleib ein zu beseitigender Störfaktor ist). Wer 2009/2010 einen Lockdown mit der Begründung hätte durchsetzen wollen, er wolle Leben schützen, der wäre aus dem Amt gejagt worden.

Wo verstecken sich die Toten?

Die gestellte Frage nach dem Verbleib der Corona Toten wird man wohl kaum belastbar beantworten können. Was man sagen kann, daß ihre landesweite Anzahl zu klein ist, um im stochastischen Rauschen nachweisbar zu sein. Das kann und soll keine Abwertung der ohne Frage schweren Schicksale in den ohne Frage existierenden Einzelfällen sein. Daß aber Einzelfälle der Obrigkeit zur Rechtfertigung der wahrscheinlich überwiegenden und alle bedrohenden Nebenwirkungen ihrer Zwangs-Therapie mißbraucht werden können, darauf mußte man warten bis zur gegenwärtigen Herrschaft des Gutmenschentums.

Angesichts (i) des bisher vergleichsweise normalen Verlaufs des „harten Endpunktes“ Sterblichkeit (ii) der normalen Mortalitätsraten, sowie (iii) der versteckten Nebenwirkungen stellt sich die Frage nach der wahren Motivation für die drakonischen, die Gesellschaft wie insbesondere die Volkswirtschaft und damit auch das Gesundheitssystem ruinierenden Zwangsmaßnahmen, die die uns beherrschenden Verantwortlichen der Bevölkerung aufoktroyieren – am Rande bis jenseits parlamentarisch demokratischer Legitimation! Letzteres ist um so alarmierender, als gleich mehrere unveräußerliche Grundrechte durch diese Maßnahmen de facto außer Kraft gesetzt sind.

Für die Degeneration der „vierten Gewalt“, deren Pressefreiheit Privilegien einzig mit dem Auftrag zu rechtfertigen sind, dass sie die Bevölkerung vor den Allüren der Regierenden zu schützen haben, bedarf es aber dieses erneuten Beleges ihres Versagens nicht mehr. Spätestens seit den Vertrags- Gesetzes- und Rechtsbrüchen zur Rettung Europas, des Euro, des Klimas weiß man, dass die Medien zu Claqueuren der Regierenden mutiert sind (von wenigen, isolierten Ausnahmen in den Printmedien abgesehen).




Deutsche Überheb­lichkeit und schwedische Lösung

Immer noch ist der aktuelle Lockdown mit Daten nicht zu begründen

Im letzten Corona-Artikel [2] wurde auf die Mortalitätskurve des Städtchens Fürth hingewiesen. Diese belegt, dass steigende Fallzahlen nicht „alternativlos“ zu höherer Mortalität führen müssen und die blinde Fortschreibung der Mortalitätszahl dann zu völlig falschen Schlussfolgerungen führt, wenn es (wie in Fürth) seit ca. vier Monaten trotz auf das Doppelte gestiegener Fallzahl keinen Todesfall mehr gibt (bis Juni bei gleicher Fallzahl waren es 38 Todesfälle).

Bild 1 Stadt Fürth, Infektionszahl. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Bild 2 Coronadaten Fürth. Verlauf Covid-19-Erkrankte und Todesfälle. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

Bild 3 Tägliche Fallzahlen Fürth: Corona-Todesfälle, alle Todesfälle (aus dem Werte Bayern 2018 auf Fürth heruntergerechnet). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

Für Deutschland gesamt ist eine Corona-Mortalität seit dem Sommer in geringem Umfang vorhanden, und steigt nun leicht an, aber keinesfalls auch nur entfernt so hoch wie zu Anfang der „Pandemie“.

Bild 4 Deutschland, Covid-19 Infektionen kumuliert, Todesfälle kumuliert. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI

Warum seitens unserer Politiker deshalb aktuell eine Coronahysterie ausgerufen wurde, kann allerdings nicht mit den gegenüber dem Frühjahr nur leicht angestiegenen Mortalitätszahlen begründet werden (sofern diese mit Verstand und nicht nur mit politischer Hysterie betrachtet werden).

Eher muss man dafür bewusste Panikmache anhand falscher Aussagen Interpretation vermuten, wie es beispielsweise Herr Lauterbach macht:
sciencefiles: Lauter Quatsch: Macht COVID-19 dumm? Karl Lauterbach und der IQ
BZ, 29. August 2020: Epidemiologin Angela Spelsberg – Karl Lauterbachs Ex-Frau stichelt gegen seine Corona-Politik
Das Problem ist allerdings nicht alleine Herr Lauterbach, sondern die, welche sich so etwas anhören, anstelle solche „Berater“ hinauszuwerfen. In Berlin will man seit langem jedoch wohl nur noch Berater, die nicht klüger sind als ihre politischen Auftraggeber. Und (nur) wer diese „Anordnung“ durchhält, wird befördert oder weitergelobt, wofür eine Frau von den Laien als exemplarisches Beispiel dienen kann.
Wie so oft ist das nicht nur die Ansicht des Autors:
Achgut 03.11.2020: Corona macht Panikpolitik im Zeitraffer überprüfbar
... Erst war im Februar das Virus rechts, weil die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel im Bundestag vor der Epidemie warnte, um ab Mitte März, nach einer typischen 180-Grad-Wende, plötzlich als größte Bedrohung der Menschheit überhöht zu werden. Fortan waren maximale Schutzmaßnahmen ein Gebot der Menschenliebe und Kritik daran rechte Verschwörungstheorie. Das ist das Niveau unserer öffentlichen Diskussionskultur im Jahr 2020.
Aber diesmal haben die Moralisten überzogen. Denn den Murks dieses unfassbar kompetenzarmen Corona-Krisenmanagements spüren einfach zu viele und werden ihn vor allem noch spüren. Bisherige Fans des aktuellen Gruppenmoralismus werden ins Grübeln kommen, wenn Hartz 4 droht. Vieles, sehr vieles wird nicht mehr funktionieren, wenn eine sich immer schneller drehende Gelddruckmaschine Massenpleiten und Abbau sozialer Leistungen nicht mehr kaschieren kann. Dieses Urteil erlaube ich mir als Arzt. …

Man wird einen Verdacht nicht mehr los: Die Mortalität hängt vom „Wunsch“ der Nachfragenden ab.
Benötigt man „Verstorbene“, sind sie zu finden. Die Medien sind voll davon:
Berliner Kurier 03.11.2020: Fachmediziner schlagen Alarm: Corona: Immer mehr junge Menschen auf der Intensivstation
Es sind vor allem junge Menschen, die die zweite Corona-Welle in Deutschland angetrieben haben. Dieses Bild spiegelt sich nun offenbar auch auf den Intensivstationen der Republik wieder, wie Stefan Kluge Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) berichtet.
„Passt“ das einem Betreiber nicht, angeprangert zu werden, ändern sich Darstellungen:
Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten am 03.11.2020: ... Leiter des xxx Seniorenheimes … 15 Bewohner und Bewohnerinnen sowie sieben Mitarbeiterinnen waren infiziert … Bei weiteren 40 Seniorinnen und Senioren wurden eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen, außerdem bei einigen der rund 70 Pflegekräfte … die lange Zeit, bis die Resultate vorlagen … er versteht allerdings nicht, warum die Proben aus einer Senioreneinrichtung nicht vorrangig ausgewertet wurden … Das Seniorenheim kann immerhin an einem Punkt aufatmen: Alle Infizierten zeigen nur leichte oder keine Symptome. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiter …
Ganz perfide sind die Vorverurteilungen:
Achgut 28.09.2020: Nachgefragt: War die Tönnies-Panik gerechtfertigt?
… Auffällig ist jedoch, dass die Vierte Gewalt nicht über die Folgen dieser furchtbaren Ereignisse bei Tönnies berichtet. Keine Toten, keine Bilder vom Abtransport von Särgen, keine Massengräber, keine überfüllten Intensivstationen, nichts, nirgends. Man musste nach ein paar Tagen die Satelliten-Schüsseln wieder einfahren und die Fernsehteams nach Hause schicken. Auch die Landräte, Bürgermeister und Chefärzte mussten keine weiteren Pressekonferenzen abhalten. Die als infiziert Getesten befanden sich in Quarantäne, meist ohne zu “erkranken”, und der NRW-Gesundheits- und Arbeitsminister Laumann von den CDU-Sozialausschüssen hatte sein Ziel erreicht und erfolgreich gegen die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen der Tönnies-Gruppe opponiert. Die wich dem gesellschaftlichen Druck und änderte ihr Geschäftsmodell. Nur wegen dem Virus hätte sie das nicht tun müssen.
… Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die 1.400 Tönnies-Mitarbeiter Bestandteil der 2.100 positiv auf den Virus getesteten Personen sind. Der Pressesprecher nennt die höchste Zahl der täglich erhobenen Hospitalisierten mit 38 Patienten. Zu den Intensivpatienten kann er keine Angaben machen, die sind nur tagesaktuell erfasst worden. Bei Stichproben einzelner Tage (in den Pressemitteilungen des Kreises) lagen diese gemeldeten Zahlen im niedrigen einstelligen Bereich.
Am 25. Juni heißt es:
“Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit 31 Patienten (24. Juni: 27) stationär behandelt. Davon werden 5 Personen (24. Juni: 5) intensivpflegerisch versorgt und 2 Personen (24. Juni: 3) müssen beatmet werden.”
Der letzte Corona-Tote im Kreis wurde Wochen vor dem “Ausbruch” registriert. Unter einem halben Prozent der als positiv Getesteten mussten auf die Intensivstation. Das wird bei den Teilnehmern an der Hochzeit in Hamm nicht andes sein.
Anders gesagt: Die exorbitanten “Infektions-Outbreaks” haben keine Relevanz für das tatsächliche Krankheitsgeschehen. Regionale Lockdowns sind vollständig unverhältnismäßig. Auch hier erweist sich die Zahl der positiven Tests als unzureichendes Kriterium, um den Verlauf der “Pandemie” zu beurteilen …
… Der Verlust der Verhältnismäßigkeit ist bereits seit Jahren das vorherrschende Merkmal politischer Entscheidungsträger. Die Pandemie hat einen gefährlichen Virus verbreitet: Panik. 

Wir dürfen nicht zulassen, dass die Verbreitung des Virus unsere Gesundheitsämter überfordert

Dieser Ausspruch unserer unfehlbaren Merkel wird vielleicht als der blödeste Satz des Jahres in die lange Liste merkelscher Fehlleistungen eingehen.

Vorher waren das Argument die „überlasteten“ Intensivbetten. Obwohl dieses von Herrn Söder weiterhin fast mantrahaft vorgebrachte der Zeit arg hinterherhinkt, traut es sich selbst unsere unfehlbare Kanzlerin nicht mehr, den aktuellen Lockdown damit zu begründen.

Bild 5 Deutschland Covid-19-Belegung Intensivbetten. Quelle. DIVI Intensivregister, Stand 02.11.2020

Im Gegensatz von Herrn Söder kennt sie vielleicht die Daten von Bild 5, oder hält die Untertanen nicht für ganz so dumm (wie Herr Söder, der den seinen schon gerne mal „die Zügel anzieht“, um zu zeigen, wer ihr Souverän ist).
Es musste also eine neue Begründung her. Und diese sind nun die „überlasteten Gesundheitsämter“.

Der SPIEGEL: Angela Merkel über Coronavirus-Maßnahmen:Das Virus bestraft Halbherzigkeit
… Bundeskanzlerin
Angela Merkel hat die am Montagmorgen inkraftgetretenen Corona-Maßnahmen verteidigt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Verbreitung des Virus unsere Gesundheitsämter überfordert“, sagte Merkel. „Das Virus bestraft Halbherzigkeit.“
Schon jetzt sei die Kontaktverfolgung in vielen Fällen nicht mehr möglich. „Wir müssen Kontakte reduzieren, wo immer das möglich ist“, sagte sie. „Wir haben lange abgewogen ob es einen besseren oder milderen Weg gibt, aber den haben wir nicht gesehen“, sagte Merkel. „Deshalb haben wir diese Regelungen schweren Herzens beschlossen.“

Auf eine solche Idee muss man erst einmal kommen. Weil Behörden mit der Kontrolle überlastet sind, muss vorsichtshalber das gesamte öffentliche Leben, die Gastronomie und auch unsere Kultur, die laut Merkel nicht mehr als „Freizeitvergnügen“ darstellt und mit Deutschland nichts zu tun hat (hat sie dies von den GRÜNEN nun auch noch anbiedernd übernommen?), totgefahren werden. Der Untertan kann – und darf – wenn die behördliche Fürsorge nicht mehr nachkommt, nicht mehr wie gewohnt weiterleben , sondern hat sein Verhalten konsequent und mit Strafandrohungen auf die „ behördliche Überwachungsfähigkeit“ zu reduzieren.
Auf die Idee, eine den Gesundheitsämtern selbst auferlegte Aufgabe bei erkennbarer – und zu erwartender, da bei fast jeder zusätzlichen Aufgabe üblichen – Überlastung oder Überforderung einfach auch wieder zurückzufahren, oder die Durchführung vielleicht mit technischen Mitteln zu beschleunigen (was ist eigentlich mit der teuren Corona-APP?), wäre man früher vielleicht gekommen.
Nun „geht“ das nicht, vielleicht, weil man dann den Unsinn solcher erkennen könnte …

Irgendwann erkennen sogar Personen in höheren Positionen unseren von der höchsten Politik verzapften Schwachsinn und jubeln „die Unfehlbare“ nicht mehr nur hingebungsvoll an. Und so sagen sie mittlerweile ganz, ganz vorsichtig im Konjunktiv Sätze, welche bis vor Kurzem als räääääächte Verschwörungstheorie einen medialen Shitstorm hervorgerufen hätten:
[3]So sprach der Ökonom Michael Hüther (Institut der Deutschen Wirtschaft) in Bezug auf Corona von einem „eindimensionalen Sicherheitsversprechen“, das die Politik nicht halten könne. Söder und Merkel bezeichnete er laut Handelsblatt in Frageform als „Auslaufmodelle“, die möglicherweise nicht am Allgemeinwohl interessiert seien, sondern nur an der eigenen Macht.
Das gilt natürlich nicht für unsere Presse. Kommentar in der Frankenprawda am 3.11. zum Lockdown: Merkel zeigt Verständnis – und ist damit Vorbild
… Die Kanzlerin vermittelt das Bild einer nachdenklichen Politikerin die zwar nach bestem Wissen und Gewissen entscheidet, dies aber auch selbst ständig hierfragt und von anderen hinterfragen lässt. Sie erklärte nachvollziehbar, warum es bei dem Teil-Lockdown Gastronmie, Kultur und Sport traf …
Dazu lässt sich nur sagen: Wirklich keine Ahnung vom Thema. Aber für das von jedem Journalisten*in täglich mindestens einmal geforderte Merkel-Lob in der Zeitung hat es gereicht.

Schweden, das (bisher) angeklagte Vorbild

Merkur.de 02.11.2020: Coronavirus: Schweden wieder mit Sonderweg – eigene Pläne in der zweiten Welle
Das skandinavische Land setzt auf die Vernunft und das konstruktive
Mitwirken der schwedischen Bevölkerung. Die Regierung sprach Empfehlungen aus und verzichtete auf Beschränkungen – die Schweden „sollen“ also und „müssen“ nicht.

Südwest-Presse 02. Nov.2020: Bleibt jetzt nur noch der schwedische Corona-Weg?
Im Umgang mit Corona ergreift Schweden lockerere Maßnahmen, als andere Länder, bei verhältnismäßig geringen Infektionszahlen. Kommt das Land jetzt sogar um die zweite Welle herum?
Das Land kam bislang ohne Lockdown durch das Jahr und scheint nun sogar von der zweiten Welle verschont zu bleiben. Zumindest steigen die Infektionszahlen nicht so dramatisch an wie in Frankreich, Belgien, Tschechien,
Österreich oder Deutschland. Mediziner führen das auf eine möglicherweise beginnende Herdenimmunität zurück. „Wir glauben, dass diese in Stockholm zwischen 20 und 40 Prozent liegt“, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell den Medien.
Unter älteren Menschen in Seniorenheimen zeigte sich eine höhere Sterberate als anderswo in Europa. Kritiker werfen den schwedischen Behörden vor, mit der verhältnismäßig lockeren Strategie Menschenleben zu gefährden. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie liegt in Schweden deutlich höher als in den Nachbarländern, wo strikte Beschränkungen gelten.

Kein Lockdown – und seit Langem fast keine Corona-Mortalität

Schweden hat eine sehr hohe Corona-Mortalität von 4,8 %. Allerdings nur bis zum April des Jahres (da war sie noch höher, weil die Infektionszahl im Verhältnis wesentlich niedriger war). Damit immer das gleiche Beispiel, wie die den Bürgern vorgesetzten Zahlen zu falschen Schlüssen Schlüssen führen (sollen).

Bild 6 Schweden Coronazahlen (Stand 02.11.2020)

Zum Vergleich die Mortalitätsverläufe von Schweden und Deutschland. Zuerst einmal findet man in Schweden und Deutschland eine zweite „Corona-Welle“ nur bei der Infektionszahl, nicht bei der Mortalität. Es stellt sich die Frage, ob diese „zweite Welle“ nicht hauptsächlich eine Folge der „Testungswelle“ ist.

Für Schweden sieht man deutlich, dass die relative Mortalität im Frühjahr erheblich höher war, dann jedoch trotz der vielen, nicht vorgenommenen Restriktionen und ohne Zerstörung ganzer Wirtschaftszweige und des öffentlichen Lebens sogar relativ niedriger als in Deutschland verläuft.

Bild 7 Schweden Mortalitätswerte allgemein, 2015-2019; 2020. Quelle: SCB

Bild 8 Deutschland Mortalitätswerte allgemein. Quelle: Statistisches Bundesamt

Trotzdem hat auch Schweden Infektionen. Wie im deutschen Städtchen Fürth führen diese jedoch zu keinem Anstieg der Mortalität (Bild 8).

Bild 7a Schweden Corona-Fallzahlen

Bild 8a Schweden, Corona-Mortalität

Wie erfolgreich das „Schwedische Modell“ bezüglich der Mortalität wirkt, zeigt Bild 9 der letzten zwei Monate. Man sollte denken, Delegationen von „Epidemie-Wissenschaftlern“ wären in Fürth und in Schweden und analysieren, wie das gelungen ist. Dem Autor ist leider nichts davon bekannt.

Bild 9 Confirmed cases and death by county, last 60 days. Quelle

Bekannter wird allerdings die Faktenignoranz – eher: Fakten gar nicht wissen wollen – von Politikern: Talk bei Anne Will mit Söder:
[5] Tichys Einblick, 02. November 2020: WIE NACHHALTIG WIRKEN ANTI-CORONA-MASSNAHMEN
… „Es gibt auf der ganzen Welt kein anders Konzept, als Kontakte zu reduzieren,“ lobt Söder sich und die Kanzlerin „Das Vollaufen der Krankenhäuser und am Ende hohe Todeszahlen“, fürchtet Markus Söder, so es keine Eindämmung der Kontakte gäbe, wie am Montag dann vorgeschrieben für fast alle Deutschen. …
… Nun ist Institutsdirektor Stefan Willich allerdings gar nicht so begeistert von den beschlossenen Maßnahmen. Und er weiß um „zwei wichtige“ neue Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Einmal dazu, wie gefährlich die Krankheit überhaupt sei, dabei wäre man auf eine Sterblichkeit von gerade einmal 0,2 – 0,3 Prozent gekommen, „was deutlich niedriger ist, als in der Öffentlichkeit immer angenommen wird“, so der Epidemiologe.
Und weiter hätte sich die WHO zur Frage nationaler Lockdowns und ihren Nebenwirkungen schlau gemacht und festgestellt, da gäbe es „gravierende Schäden, die Lockdowns haben können.“ …
Weil nun aber außerdem – selbst nach Robert Koch Institut – bei 75 Prozent der Ansteckungen nicht einmal klar wäre, woher diese denn kämen, will Anne Will von Söder wissen, was die Maßnahmen gegen Gastronomen und Kultur dann eigentlich für eine Logik hätten. „Es gibt aber auch keinen Gegenbeweis, man weiß es schlichtweg nicht.“, antwortet Söder auf die unbekannten Infektionsorte der überwiegenden Mehrheit der Infizierten …

Datenchaos und kein Ende

Man hätte es sich früher im High-Tech Deutschland nicht vorstellen können, dass es über ein dreiviertel Jahr weder gelingt, im Kern nicht einmal versucht wird, verlässliche Daten zu generieren, nur um sich als Wohltäter aufzuführen und vor einem Wahljahr Geld in geradezu exzessivem Maßstab zum Fenster hinauszuwerfen zu können.
[4]Telepolis, 29. Oktober 2020: Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?
… Gestern einigten sich Bund und Länder darauf, zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ab dem 2. November strenge Kontaktbeschränkungen einzuführen und fast alle Freizeitaktivitäten herunterzufahren. Eine der zentralen Begründungen dafür lautet, dass eine nationale Gesundheitsnotlage vermieden werden muss. So sagte Kanzlerin Angela Merkel:
Wir müssen handeln, und zwar jetzt. Und zwar müssen wir handeln, um eine akute nationale Gesundheitsnotlage zu vermeiden.
Eines der zentralen Argumente dafür, dass eine nationale Gesundheitsnotlage drohen könnte, ist der berichtete Anstieg in der Anzahl der „COVID-19-Intensivpatienten“. So
erklärte beispielsweise Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz:
Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen verdoppelt sich derzeit alle acht Tage. Wenn wir diese Entwicklung nicht bremsen, dann sind die Intensivstationen in Deutschland bis zum Nikolaustag voll.
Die Problematik der Diagnostik bei den „COVID-19-Intensivpatienten“
In der Tat ist laut den
Tagesreporten des DIVI-Intensivregisters die Anzahl der Intensivpatienten mit Diagnose „COVID-19“ in den letzten Wochen stark gestiegen. Eine offizielle Antwort auf eine Anfrage an das DIVI-Intensivregister zur Diagnostik von „COVID-19-Intensivpatienten“ offenbart aber ein fundamentales diagnostisches Problem. Dort wird bestätigt, dass (1) jeder Intensivpatient – unabhängig von der Symptomatik – mit einem SARS-CoV-2-PCR-Test getestet wird und (2) jeder Intensivpatient – unabhängig von der Symptomatik – mit einem positiven SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis als „COVID-19-Intensivpatient“ geführt wird. Letzteres wird auch in einer offiziellen Antwort des RKI auf eine entsprechende Anfrage bestätigt. Selbst wenn demnach beispielsweise eine Person wegen eines Autounfalls auf Intensivstation liegen würde und ein positives SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis aufweist ohne jede weitere COVID-19-spezifische Symptomatik, würde diese Person als „COVID-19-Intensivpatient“ zählen.
Eine solche Art der Diagnostik bringt aber ein fundamentales Problem mit sich: Womöglich werden manche Intensivpatienten als „COVID-19-Intensivpatienten“ geführt, obwohl sie keinerlei COVID-19-spezifische Krankheitssymptome aufweisen und in Wirklichkeit aufgrund von anderen Ursachen auf der Intensivstation liegen.
Einfügung: So ist es auch in Fürth, wo wegen anderer Behandlungen im Krankenhaus eingewiesen Patienten bei denen zusätzlich Corona „entdeckt“ wurde, als Coronafälle gelistet werden.
… Der beobachtete starke Anstieg in der Anzahl der Intensivpatienten mit positiven PCR-Testergebnissen muss demnach nicht notwendigerweise einen starken Anstieg in der Anzahl der Patienten mit COVID-19-spezifischen Krankheitssymptomen bedeuten … Anmerkung: Weiterlesen im Originalartikel lohnt sich.

Die wundersame Verdopplung der Corona-Intensivpatienten in Bayern

Wie mit Coronadaten „jongliert“ wird, zeigte die Debatte im Bayerischen Landtag. Die Redner der Regierungskoalition nannten als Zahlen an Intensivpatienten: Gesundheitsministerin, Frau Hummel: 114 Intensivptienten mit Beatmung, Minister Aiwanger von 151 Patienten, die schon „an der Beatmung hängen“, während das DIVI-Intensivregister (Bild 5) an diesen Tagen lediglich 55 und 71 Intensivpatienten – also weniger als die Hälfte – meldete [6].

Wie erklärte sich diese gewaltige Differenz? Die Regierungsvertreter sagten nicht die Daten des DIVI-Registers, sondern die eines andes zählenden, namens „ivena“, welches die Bayerischen Gesundheitsämter verwenden. In dieser Datenbank zählen im Unterschied zum DIVI-Register (Bild 5) Patienten in Betten an denen beatmet werden kann (aber nicht wird) auch als Intensivbehandelte und kommt damit auf die doppelte Anzahl.
Ob das bei den Debatten alle wussten? Mit ziemlicher Sicherheit niemand von der Opposition, denn dann hätte es bei der gewaltigen Diskrepanz spontane Nachfragen geben müssen. Doch anhand solcher, plötzlich anders gezählten Daten wurde ein Lockdown begründet und entschieden – die neue Politik im „Söderland“. Auf Stadt- und Kreiseben ist es nicht anders, wie es das Beispiel der Debatte im Fürther Stadtrat zeigte. Auch dort kannte mit ziemlicher Sicherheit keiner der Stadträte*innen die wirklichen Zahlen [2].

Merkels Traum – eine Regierung wie in der DDR – wird immer mehr Wirklichkeit

Die Begeisterung und Abgehobenheit mit welcher Merkel und Söder inzwischen meinen, über ihre Untertanen alles selbstherrlich bestimmen zu dürfen, lässt einen erschauern:
MSN-Nachrichten 03.11.2020: Merkel mit Ankündigung: Deutschland droht Dauer-Lockdown!
Deutschland droht nach dem Lockdown-Light im November eine dauerhafte Stilllegung des öffentlichen Lebens …
… Wenn man den Worten von Angela Merkel folgt, dann droht Deutschland eine Art „Dauer-Lockdown“. Die aktuell verschärften Maßnahmen gelten nach jetzigem Stand bis Ende November, doch am 2. November 2020 machte die Bundeskanzlerin Andeutungen, die nun vielerorts aufgeregt diskutiert werden …
… Merkel weiter: „Wir müssen gucken, wie wir durch die Wintermonate kommen. (…) Es wird am 1. Dezember nicht die Normalität einkehren, wie wir sie vor Corona kannten.“
Zum kommenden Weihnachtsfest sagte die Kanzlerin: „Es wird ein Weihnachten unter Corona-Bedingungen sein, aber es soll kein Weihnachten in Einsamkeit sein.“ Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Einhaltung der empfohlenen Schutzmaßnahmen, damit „wir uns zu Weihnachten mehr Freiheiten erlauben können“ …

Das Verfolgen kritischer Meinung funktioniert mittlerweile im „gesöderten“ Bayern auch bestens:
MSN News 3.11.2020: Coronavirus: Gesundheitsamts-Chef kritisiert Corona-Strategie und wird prompt versetzt
Sein „Verbrechen“: So etwas wie anklingende Kritik am Sinn von Maßnahmen:

Bild 10 Die „verbrecherischen“ Thesen des versetzten Gesundheitsamts-Chefs. Screenshots aus dem Video

Mittlerweile haben sich die „Verfolger des immerwährenden Räääächts“ ebenfalls darauf spezialisiert. Ein im Wesentlichen von einem sich als moderne Blockwartversion aufführendem Verdi-Funktionär geführter Verein „Nürnberger Bündnis Nazistopp“ erstellte ein Dossier über die schlimmen Umtriebe der Coronazweifler „Mit Nazis gegen den vermeintlichen Faschismus? Die „Corona-Rebellen“ Nürnberg: Rechtsoffen, unsolidarisch und wissenschaftsfeindlich“. Was darin angeprangert wird, ist im Wesentlichen hanebüchen banal (Bildunterschrift im Zeitungsartikel: Aus Platzgründen wurden Treffen von Kritikern der Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung nur noch an Orten wie der Wöhrder Wiese genehmigt – wo die Teilnehmer aber oft auch keine Abstände wahrten) und nicht entfernt mit dem Hass und Hetzte Linker Seiten zu vergleichen. Es erinnert beim Lesen deshalb stark an Dossiers der Stasi.
Der Autor konnte in diesem Dossier auch keine „Argumente“ finden, die nicht ähnlich von linken Vereinen publiziert und dort teils wortwörtlich „handfest“ umgesetzt werden. Interessant auch: Im ganzen „Dossier“ findet sich kein Hinweis auf Gewalttätigkeiten dieser Corona-Leugner-Scene.

Nur mal so zum Vergleich: Drei kaum bewaffneten Polizisten welche fast rein zufällig auf der Treppe des Reichtags standen, „gelang“ es, eine Menge, welche aus einer friedlichen Anti-Corona-Demo heraus für ein Selvi die Treppe zum Reichstag „stürmten“, vom mit Sicherheit folgenden Regierungsputsch abzuhalten (die Türe hinter den Polizisten war verschlossen). Dieser lebensmutige Einsatz (ohne Verletzte) wurde sofort mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Für die Räumung eines besetzten Hauses wurden 1.500 Polizisten zusammengezogen. Trotzdem gelang es nicht, die Zerstörung eines Straßenzuges durch Sympathisanten zu verhindern.

Trotzdem, der örtlichen Zeitung (Lokalausgabe der Frankenprawda) hat diese Aktion sichtlich gefallen. Nicht eine Spur kritischer Beurteilung ist in ihrer halbseitigen Information darüber zu finden, nur deren volle Unterstützung: „In einem erweiterten Bündnis suchen ver.di und die Nazistoppinitiative nun Ansätze, der „Corona-Rebellen“-Szene nicht länger die Straße zu überlassen. Statt simpler Gegenkundgebungen … wird über „kreative Aktionen“ nachgedacht sowie verstärkte Aufklärungsarbeit.“ dazu der Link zum Dossier.

Bild 11 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 12 Vom Autor auf einer Parents for Future Veranstaltung fotografiert

Bild 13 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 14 Mitteilungen auf der Antifa nahen Seite „de.indymedia.org

Bild 15 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 16 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 17 Mitteilungen auf der Antifa nahen Seite „de.indymedia.org

Bild 18 Mitteilungen auf der Antifa nahen Seite „de.indymedia.org

Grafiken der WHO

Bei der WHO lassen sich für alle Länder Corona-Verlaufsgrafiken ansehen.
Erkennbar gibt es welche, bei denen mit den Fallzahlen die Mortalität parallel steigt und solche, bei denen das nicht der Fall ist. Es wäre auch eine Aufgabe der WHO, das zu (er-)klären und beispielsweise die Daten von China zu prüfen. Denn würden diese stimmen, wäre die Coronabekämpfung in China im Weltvergleich geradezu genial erfolgreich).

Bild 19 Corona-Verlaufsgrafiken einzelner Länder. Quelle: WHO

Weitere Infos zu Corona:
[Link] EIKE 01.11.2020: Kann es sein, dass Corona nicht nur die Lunge, sondern bei Politikern auch das Hirn massiv angreift?
[Link] EIKE 28. Oktober 2020: In dem Land wo Herr Söder Corona-„bekämpft“, ist die Mortalität mit am höchsten
[Link] EIKE 18.10.2020: Corona, ein Alptraum (an Datenchaos)

Quellen

[1] WHO Coronavirus Disease (COVID-19) Dashboard, Data last updated: 020/11/1 (abgefragt am 02.11.2020)

[2] EIKE 01.11.2020: Kann es sein, dass Corona nicht nur die Lunge, sondern bei Politikern auch das Hirn massiv angreift?

[3] Südwest-Presse 02. Nov.2020: Bleibt jetzt nur noch der schwedische Corona-Weg?

[4]Telepolis, 29. Oktober 2020: Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?

[5] Tichys Einblick, 02. November 2020: WIE NACHHALTIG WIRKEN ANTI-CORONA-MASSNAHMEN – Anne Will: Markus Söder schaltet ab, bevor die verstimmte Jazz-Trompete laut wird

[6] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 4. November 2020: Wirrwarr bei den Zahlen




Der Mythos von den grandiosen Erneuerbaren

Trotz ihrer kontinuierlichen Unterstützung der Weltwirtschaft sind diese fossilen Brennstoffquellen bei den Klima-sensiblen, anti-fossilen grünen Lobbyisten und Umweltenthusiasten inzwischen unbeliebt geworden. Sie haben fossile Brennstoffe als „böse“ gebrandmarkt und als Grund für den andauernden „Klima-Notstand“.

Als Alternative dazu fordern uns die Mainstream-Medien, Prominente und ein Teil der Wissenschaftler auf, Energielösungen wie Wind und Sonne anzunehmen, weil sie unsere Zukunft besser machen werden. Sie verlangen von uns, erneuerbare Energien als die Wunder-Energielösung zu akzeptieren, die den globalen Energiebedarf auf saubere und grüne Weise decken kann. Interessante Geschichten aus armen Ländern, in denen autonome erneuerbare Systeme sehr kleine Haushalte versorgen, werden oft als Beweis für die lebensverändernde Rolle der erneuerbaren Energien bei Menschen präsentiert, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind.

Die Frage des Ersatzes fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien ist für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen wichtig. Der demokratische Herausforderer Joe Biden hat einen Clean Energy Plan vorgeschlagen, der darauf abzielt, Billionen Dollar für die Entwicklung erneuerbarer Energietechnologien auszugeben und die Nutzung fossiler Brennstoffe vollständig zu beenden.

Anti-Fossil-Aktivisten fördern diese neuen und beliebten erneuerbaren Energiequellen jedoch nicht aufgrund ihrer erwiesenen Wirksamkeit. Stattdessen fordern sie uns auf, blind auf die hypothetischen Vorteile zu vertrauen, von denen sie behaupten, dass sie in Zukunft erneuerbare Energien bringen werden.

Die Realität vor Ort steht im Widerspruch zu dem Ruhm, den die Mainstream-Medien den erneuerbaren Energien zuschreiben.

Intermittent und unzuverlässig

Das größte Problem bei den erneuerbaren Energien ist, dass sie unzuverlässig sind. Energetisch gesehen sind sie aufgrund ihrer Art der Energieerzeugung intermittierend. Windräder sind vollständig von der Windstärke abhängig, können bei unregelmäßigem Wind sehr unbeständig sein und stellen die Stromerzeugung an windstillen Tagen und zu windarmen Jahreszeiten ein.

Ebenso ist auch die Erzeugung von Sonnenenergie sehr variabel, wenn nicht genügend Sonnenlicht vorhanden ist, und hört nach Sonnenuntergang vollständig auf.

Daten zur jährlichen Veränderung der Energieerzeugung zeigen die Gesamtvolatilität bei der Erzeugung erneuerbarer Energien – Wasserkraft, Sonne, Wind, Geothermie, Wellen- und Gezeitenenergie sowie Bioenergie – auf Makroebene in den letzten Jahrzehnten. Diese Volatilität erhöht auch die Unvorhersagbarkeit zur Erzeugung erneuerbarer Energien, was zu einer allgemeinen Unsicherheit für Energieunternehmen und Verbraucher führt.

Graphik: Jährliche Änderung der Energieerzeugung durch Erneuerbare. Quelle: BP Statistical Review of World Energy Image: Our World in Data

[Bildinschrift: Gezeigt wird die Änderung der Energieerzeugung durch Erneuerbare im Vergleich zum Vorjahr, gemessen in Terawatt-Stunden. Es ist die Gesamtenergie durch Wasserkraft, Solar, Wind, Geothermie, Wellen- und Gezeitenkraftwerke sowie Bioenergie.]

Außerdem benötigen sowohl Wind- als auch Sonnenenergie ausreichende Energieunterstützung in Form von Batterien. Die derzeit verfügbare Batterietechnologie ist jedoch nicht in der Lage, große erneuerbare Systeme zu unterstützen. Daher ist die großmaßstäbliche Erzeugung erneuerbarer Erzeugie auf die Unterstützung durch andere Energiequellen (wie fossile Brennstoffe und Kernenergie) angewiesen, um den Verlust im Energienetz auszugleichen.

Die jüngsten Waldbrände in Kalifornien deckten die Ineffizienz der erneuerbaren Energien auf, wo weit verbreitete Stromausfälle für Tausende von Kunden das Leben zum Erliegen brachten. Gouverneur Newsom sagte, dass Lücken in den Systemen erneuerbarer Energien zum Stromausfall von Millionen Kaliforniern führten.

Immer mehr Bundesstaaten beginnen, dieses unausweichliche Problem der Unterbrechungen bei den erneuerbaren Energien zu verstehen. Im pazifischen Nordwesten fordert der Benton Public Utility District (PUD), der 55.000 Verbraucher versorgt, jetzt die Behörden der Bundesstaaten auf, von der Installation weiterer Windparks abzusehen.

„Wir schlagen weiterhin Alarm hinsichtlich des unannehmbar hohen Risikos, dass Stromausfälle im Nordwesten der USA durch eine allzu aggressive Politik für saubere Energie und eine zunehmende Abhängigkeit von Windkraft als Ersatz für stillgelegte Kohlekraftwerke ausgelöst werden“, heißt es in einer Erklärung der PUD Benton.

Sie betonten auch die Notwendigkeit einer kritischen Bewertung inmitten eines Erneuerbaren-Wahnsinns, der die Staaten erfasst: „Während die Entwicklung von Windparks politisch modisch sein mag und für viele in der breiten Öffentlichkeit als eine Harmonisierung der Natur mit der Stromerzeugung attraktiv ist, weisen Wissenschaft und Wirtschaft darauf hin, dass die Versorgung der modernen Zivilisation mit intermittierenden Erzeugungsressourcen wie Wind- und Sonnenenergie hohe finanzielle Kosten und massive ökologische Schäden verursacht.

Erneuerbare Energien belasten Ihre Bank

Analysen der Strommärkte in einigen europäischen Ländern haben gezeigt, dass die erneuerbaren Energien einen großen Anteil an der Erhöhung der Strompreise für Privathaushalte hatten. Gleiches gilt für die USA.

Kalifornien, Massachusetts, Vermont, Connecticut und New York sind nicht nur die führenden US-Bundesstaaten für erneuerbare Energien in den USA, sie weisen auch einige der höchsten Strompreise für Privathaushalte des Landes auf. Es könnte andere Faktoren geben, die diese hohen Preise beeinflussen, aber es ist sicher, dass erneuerbare Energien ihren Teil zur Erhöhung der Strompreise in diesen Bundesstaaten beigetragen haben.

In Großbritannien trieben die erneuerbaren Energien die Strompreise in die Höhe und machten den Zugang zu Energie für viele zum Luxus. Sogar die britische Regierung räumt dies ein, und Millionen von Kindern und älteren Briten leiden regelmäßig unter der Nichtverfügbarkeit von billigem Strom zum Heizen ihrer Häuser.

Dr. Alan Moran – ein angesehener Wirtschaftswissenschaftler aus Australien – bewertete die Auswirkungen der australischen Klima- und Erneuerbaren-Politik auf die Wirtschaft. Die pro-erneuerbare Klimapolitik kostete jeden Haushalt jährlich rund 933 US-Dollar, machte 39 Prozent der Stromrechnungen der Haushalte aus und führte zu einem Nettoverlust von Arbeitsplätzen in der Wirtschaft.

Es ist auch wichtig darauf hinzuweisen, dass die Kosten für den Betrieb von Windmühlen in den letzten zwei Jahrzehnten trotz gegenteiliger Behauptungen nicht gesunken sind. Eine Studie, die an 350 Onshore- und Offshore-Windparks in Großbritannien durchgeführt wurde, ergab, dass die Betriebskosten in den letzten zwei Jahrzehnten vielmehr deutlich gestiegen sind.

Erneuerbare sind schmutzig

Erneuerbare Energien sind schmutzig, aber die Mainstream-Medien geben das in der Regel nicht zu. Sie befassen sich nur selten mit der nachgewiesenen Giftigkeit von Rohstoffen, die bei der Herstellung von Wind- und Sonnenenergieanlagen verwendet werden.

Außerdem ist der Recycling-Faktor am Ende der Lebensdauer für Wind- und Sonnenenergie extrem schlecht. Stillgelegte Windturbinen werden in Massendeponien vergraben, da sie nicht recycelt werden können. Windturbinen sind auch dafür berüchtigt, dass sie jedes Jahr Tausende von Vögeln töten, darunter gefährdete Greifvogelarten.

Die Vorstellung, dass erneuerbare Energien „sauber und grün“ sind, ist nichts weiter als ein Mythos. Genauso wie die Behauptungen über ihre Fähigkeit, zuverlässig Strom für energieintensive kommerzielle Verbraucher und Haushalte in Städten zu produzieren. Auch der Glaube, dass sie in den nächsten anderthalb Jahrzehnten auf wundersame Weise fossile Brennstoffe ersetzen können, ist ein Mythos.

Vijay Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is a Research Contributor for the Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation and resides in New Delhi, India.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/26/the-myth-of-glorious-renewables/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die falschen Klima-Experimente

Kurzfassung


1827 publizierte Joseph Fourier eine Hypothese, wonach Wasserdampf und CO<sub>2</sub> die Erd-Atmosphäre erwärmen würden. Diese These, die später als „Treibhauseffekt“ bekannt wurde, war von vornherein umstritten. Selbst der Begriff war falsch gewählt, da der Erwärmungseffekt von Gewächshäusern nichts mit der Wärmestrahlung der IR-aktiven Gase zu tun hat. So ist es nicht verwunderlich, dass Klima-Alarmisten wie Al Gore und Hoimar von Ditfurth neue „Beweise“ vorlegen wollten, um der breiten Öffentlichkeit die gefährliche Erderwärmung durch CO<sub >2</sub> zu vermitteln. Eine umfangreiche Überprüfung ihrer Experimente zeigt nun, dass sie das falsche Objekt, die Lufttemperatur, untersucht haben und dabei unbemerkt auf die besondere Isolierwirkung von Gas-Schichtungen gestoßen sind. So wird eine besonders starke Lufterwärmung erhalten, wenn CO
2 von unten eingeleitet wird und sich ein „Gas-See“ bildet, der zu einem Schichtungs-Effekt und zu einem Wärmestau führt. Werden aber, wie in der Atmosphäre, Luft und CO2 gleichmäßig vermischt, bleibt die Luft-Erwärmung aus.
Die Öffentlichkeit wird durch diese Experimente manipuliert und getäuscht, da die teilweise beträchtlichen Temperaturerhöhungen nichts mit dem CO
2-Treibhauseffekt zu tun haben. Dabei hätten die Autoren Ihren Irrtum leicht bemerken können, wenn sie ihren „Gas-See“ nur kurz umgerührt hätten.

Einleitung

Folgt man den etablierten Massenmedien ist der angeblich vom Menschen verursachte Klimawandel wissenschaftlich eindeutig bewiesen und benötigt keine weitere Forschung. Zunächst ein Widerspruch in sich, denn die Naturwissenschaft liefert keine absolute Wahrheit, in Stein gemeißelte Gesetze, sondern nur Annahmen und Hypothesen. Selbst wenn sich eine These in der Praxis bewährt und allgemeine Anerkennung gefunden hat, ist eine kritische Überprüfung kein Sakrileg, sondern unverzichtbare Pflicht eines jeden Wissenschaftlers. Denkverbote und Maulkörbe sind Methoden und typische Merkmale einer drohenden Diktatur, die die Wissenschaft zu einem unwürdigen Knecht der Mächtigen degradiert. Wie glaubwürdig ist eine Gesellschaft, die bunt sein möchte aber Meinungsvielfalt unterdrückt (EIKE, 2019).
Es ist sehr beunruhigend, dass sich beim Thema Klimawandel hauptsächlich nur ehemalige Institutsdirektoren, pensionierte Professoren und Forscher zu Wort melden und den Weltuntergangsszenarien widersprechen. Wenn nur Menschen Widerstand leisten, die sich keine Sorgen bezüglich ihrer Karriere, Reputation oder ihres Einkommens machen müssen. Wenn in Deutschland die ältere Generation von einem öffentlich rechtlichen Sender („Meine Oma ist `ne alte Umweltsau“) verspottet wird.

Für einen Außenstehenden ist es schwer bis unmöglich, die Vorhersagen von Dürre, Hitze, Überschwemmungen und Artensterben zu überprüfen. Es sein denn, man stöbert in uralten Zeitungen und findet düstere Prophezeiungen in schöner Regelmäßigkeit ( Washington Post, 1922, Rückzug der Gletscher, 1934, 50-years-failed-eco-pocalyptic-predictions, 2019). Vielleicht sind es die Lebenserfahrungen der Älteren, dass sie dem Sensations-Journalismus nicht auf den Leim gehen und eher gelassen reagieren.

Die Untergangsprognosen spalten die Gesellschaft in Menschen, die alles glauben was die Medien produzieren und Menschen, die sich lieber selber eine eigene Meinung bilden. Meine experimentellen Untersuchungen richten sich an die letztere Gruppe. Auch wenn sich das komplexe Geschehen von Wetter und Klima im Labor nicht nachbilden lässt, einzelne Aspekte und Aussagen lassen sich durchaus überprüfen. Im folgenden Artikel geht es um spektakuläre Labor-Experimente prominenter Klima-Alarmisten, die kritisch hinterfragt werden sollen. Am Ende wird sich herausstellen, warum ihre Experimente scheitern mussten und ihre Warnung vor dem angeblich gefährlichen CO2 unbegründet ist.

1. Das Hoimar von Ditfurth Experiment

Man findet im Internet eine Reihe von einfachen Versuchen, die den CO2-Treibhauseffekt mit der Lufttemperatur verknüpfen. Danach soll sich CO2 wie eine Glasscheibe verhalten, die kurzwelliges Licht durchlässt, aber langwellige Wärmestrahlung absorbiert und sich dadurch erwärmt. Eine deutliche Erwärmung nach Zugabe von CO2 wurde als Beweis eines Treibhauseffektes erachtet. Die bekanntesten Versuche stammen von Al Gore (2011), Prof. Volker Quaschning (2019), und Hoimar von Ditfurth (1978). Sie haben einen sehr ähnlichen Versuchsaufbau und lassen sich wie folgt charakterisieren:

1. Eine Glühlampe bestrahlt von außen ein Gefäß (Simulation der Sonnenstrahlung).
2. Ein Gefäß wird wahlweise mit normaler oder CO2-haltiger Luft gefüllt (Erd-Atmosphäre).
3. Eine Bodenfläche oder ein kugelförmiger Körper simuliert die Erdoberfläche.

Das wohl spektakulärste Experiment wurde 1978 von dem Autor und Fernsehmoderator Dr. Hoimar von Ditfurth† durchgeführt. Diese Vorführung verdient einige Superlative: Neben spektakulär ist es das größte und gefährlichste Experiment, mit dem stärksten Temperatur-Anstieg und den meisten physikalischen Rätseln.

Auf einer Bühne waren zwei große Zylinder mit den ungefähren Maßen 2 x 3 m aus durchsichtiger Plastikfolie aufgebaut. In jedem dieser Zylinder befand sich eine Testperson, die ein Thermometer beobachtete, aber nur in einem Zylinder wurde CO2 sehr rasch von unten eingeleitet.
Die Zylinder werden mit einem Bühnenscheinwerfer von oben bestrahlt, wodurch sie sich erwärmten.
Am Ende wurde festgestellt, dass der CO2-gefüllte Zylinder 11,3 °C wärmer war als der Vergleichszylinder.
Das YouTube-Video, das noch immer im Internet zugänglich ist, vermittelt eine Botschaft, die wegen ihrer Einfachheit auch von der breiten Öffentlichkeit leicht zu verstehen ist: „Seht her, CO2 kann unsere Erde um 11 °C oder vielleicht noch höher erwärmen, wenn ihr nicht sofort handelt.“ Aber stimmt diese Prophezeiung?

Die Experimente der prominenten Klima-Alarmisten sind reine Demonstrationen. Es fehlen detaillierte Beschreibungen, Angabe der CO2-Konzentrationen und Kontroll-Experimente. Zur Auswertung kommt lediglich eine Vorher- Nachher-Betrachtung. Diese Versäumnisse sollten durch eine gründliche Prüfung behoben werden.

2. Die Versuchsapparatur

Die Versuchs-Apparatur ist eine polierte Aluminiumröhre mit einem Volumen von 65 Liter, die von unten mit Probegasen befüllt werden kann und von oben mit einer 100 W Rotlicht-Lampe aus 60 cm Entfernung bestrahlt wird (Abb. 1).
Das Ende der Röhre ist mit einem Windschutz versehen. Die Röhre kann entweder offenen gelassen werden (Blende 1) oder mit einer PE-Folie verschlossenen werden (Blende 2).
Sieben Thermometer, die an Datenloggern angeschlossen sind, dokumentieren im Minutentakt die Temperaturen innerhalb und außerhalb der Röhre. Die Daten-Aufzeichnungen beginnen 70 Minuten vor Zugabe der Probegase, um die Konstanz der Temperaturen zu zeigen. Um diese Konstanz zu erreichen wird die Rotlicht-Lampe 5 Stunden vorher eingeschaltet. Auch der Versuchsraum hat eine konstante Temperatur und wird als Raum-Temperatur angegeben.
Die Probegase werden innerhalb von 15 Minuten von unten eingeleitet, wodurch die Boden-Temperatur kurzzeitig beeinflusst wird (Abb. 5, 6). Für die Auswertung eines Versuches spielt diese Störung keine Rolle, da alle Temperatur-Änderungen über eine sehr lange Zeitspanne von 4 – 5 Stunden beobachtet wird.
Die Auswertung erfolgt mit Excel-Diagrammen, wobei immer fünf Daten zu einem Durchschnittswert zusammengefasst sind.

2.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes

Wie beim Ditfurth-Experiment wird die mit Luft gefüllte, offene Apparatur (Abb. 2, linkes Bild) mit einer 100 W Rotlicht-Reflektor-Lampe bestrahlt. Die Daten von 0 -70 Minuten zeigen die Temperaturen der luftgefüllten Apparatur vor Zugabe von CO2. Durch die Bestrahlung ist die Versuchs-Apparatur bis zu 10 °C wärmer als die Raum-Luft. Dabei entsteht eine ungewöhnliche Luftschichtung. In geschlossenen Räumen hat normalerweise die Decke die höchste Temperatur aber bei diesem Bestrahlungs-Experiment ist es umgekehrt. Der Boden hat die höchste Temperatur, gefolgt vom Dom und jede weitere Schicht ist kälter als die vorhergehende (Abb. 3).

Die Erklärung ist das Lambert’sche Kosinusgesetz. Der Boden, obwohl am weitesten von der Lampe entfernt, erhält wegen seiner parallelen Ausrichtung zur Strahlungsquelle die größte Strahlungsdichte von der Rotlicht-Lampe. Alle anderen Flächen werden nur schräg angestrahlt und dadurch weniger erwärmt. Die Wärme breitet sich hauptsächlich durch Wärmeleitung aus, wie an der 4 °C Differenz zwischen Boden und Dom-Luft zu sehen ist (Abb. 3, Boden vs. Dom).
Nach Ablauf der 70-minütigen Luft-Messungen werden 23 L CO2 innerhalb von 15 Minuten von unten in die Apparatur eingeleitet. Die Temperaturen in der Apparatur reagieren sofort auf das CO2, allerdings sehr unterschiedlich. Während sich Boden und Dom-Luft sofort erwärmen, zeigen die anderen Sensoren zunächst eine Abkühlung, um nach einer gewissen Verzögerung ebenfalls einen Anstieg zu vermelden (Abb. 3).

Nach einer Beobachtungszeit von 180 Minuten (Ruhephase) werden die Gase durch das „Einleitungsrohr“ im Boden wieder abgepumpt. Das Abpumpen war als Kontrolle gedacht, um nachzuweisen dass die Temperatur-Anstiege tatsächlich durch CO2 verursacht werden.
Eine Bestimmung der abgepumpten CO
2-Menge ergab, dass nur noch wenig CO2 von den ursprünglichen 23 Litern vorhanden war. Das meiste CO2 war während des Versuches aus der oben offenen Apparatur unbemerkt in den Laborraum entwichen (diffundiert). Der stetige Temperatur-Anstieg der Top-Position (gelbe Linie) zeigt diese Diffusion.

2.2 Das Argon-Kontroll-Experiment

Auf den ersten Blick sieht das vorherige CO2-Experiment wie eine Bestätigung der Ditfurth-Hypothese aus. Aber Zweifel ist die Mutter aller Wissenschaften und so muss auch dieses Ergebnis überprüft werden. Als alternatives Kontroll-Gas bietet sich Argon an. Argon ist wie CO2 ein schweres Gas aber kein Treibhausgas und sollte beim Einleiten in die Röhre keine Temperatur-Änderung verursachen. Der Kontroll-Versuch ist jedoch eine faustdicke Überraschung: Das IR-inaktive Argon verursacht exakt die gleichen Temperatur-Anstiege wie das Treibhausgas CO2 (Abb. 4).

2.3 Schlussfolgerungen

Das Edelgas Argon ist ein IR-inaktives Gas, das weder Wärmestrahlung absorbieren noch emittieren kann. Wenn CO2 und Argon den gleichen Erwärmungs-Effekt zeigen, muss man die Ursache außerhalb der Wärmestrahlung suchen. Schwere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit λ als Luft (die Tabelle in Abb. 4). Werden diese Gase in die Röhre eingeleitet, verringern sie den Wärmestrom innerhalb der Apparatur. Die schweren Gase wirken wie eine Isolierschicht. Somit lässt sich feststellen:

Das Ditfurth-Experiment zeigt nicht den Treibhauseffekt, sondern ist ein Phänomen schwerer Gase.

Diese erste Erkenntnis bestätigt die Skepsis von Anthony Watts (2011) und Helmut Krebs (2020, S. 91,98), die an den Ditfurth- und Al Gore-Experimenten, als Beweis des CO2-Treibhauseffektes, gezweifelt hatten.

3. Experimente in der geschlossenen Apparatur

3.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes in der geschlossenen Apparatur

Da bei der ersten Untersuchung CO2 entweichen konnte, wurde der Versuch von Kap. 2 mit einer geschlossenen Apparatur wiederholt. Hierzu wurde Blende 2 mit Silicon-Gummi oberhalb der konischen Erweiterung eingeklebt. Blende 2 ist mit einer durchsichtigen PE-Folie (Schichtdicke: 11 µm) bespannt, die Wärmestrahlung durchlässt, aber den Austritt von CO2 verhindert (Abb. 1, das Bild in der Mitte). Überraschenderweise gingen bei diesem Versuch die Temperaturen bereits nach zwei Stunden wieder auf die Ausgangswerte zurück, obwohl gar nicht abgepumpt wurde (Abb. 5).

Das abweichende Verhalten lässt sich durch einen unterschiedlichen Verlauf der CO2-Diffusion bei einer offenen und geschlossenen Apparatur erklären.
Beim CO2-Einleiten bildet sich im Dom ein CO2-„See“, vergleichbar mit einer Flüssigkeit, die in eine Schüssel gefüllt wird. (Für diese Art der Gasfüllung wurde die „Abdeckplatte“ im Dom installiert!) Das CO2 breitet sich danach langsam durch Diffusion nach oben aus. Es bilden sich Schichten unterschiedlicher CO2-Konzentration aus, die wie bei einer Mehrfachverglasung von Fensterscheiben die Wärmeleitung erheblich reduzieren.

Da die unterste Schicht aus fast reinem CO2 besteht, ist dieser Bereich der Röhre viel stärker als die oberen Abschnitte von einem Wärmestau betroffen. Das erklärt die entgegengesetzten Temperatur-Änderungen zwischen Boden- und Top-Position in den ersten Minuten kurz nach der CO2-Einleitung.
Durch die Diffusion nähert sich das CO2 der Rotlichtlampe und wird hier stärker erwärmt als in den unteren Schichten, was den Aufstieg beschleunigt. Bei der offenen Apparatur führt das zu einem Entweichen der obersten Schichten CO2. Dadurch nimmt insgesamt die CO2-Menge in der Röhre ab, aber der Schichtungs-Effekt bleibt erhalten.

Bei der geschlossenen Apparatur führt die Diffusion zu einer Vermischung, Homogenisierung mit der Innenluft. Dieser Homogenisierungs-Prozess beseitigt den Schichtungs-Effekt, wodurch der Wärmestau beseitigt wird und die Temperaturen auf ihre Anfangswerte wieder zurückgehen (Abb. 5).

Der starke Temperatur-Anstieg des Ditfurth-Experimentes wird hauptsächlich durch diesen Schichtungs-Effekt verursacht wird.

Bisher hatten Kritiker solcher Bestrahlungs-Experimente argumentiert, dass die geringe spezifische Wärmeleitung von CO2 die Ursache für solche Temperatur-Anstieg ist. Tatsächlich ist der Wärmeleitungs-Effekt gut durchmischter Gase nur für eine minimale Erwärmung von 0,1 – 0,2 °C verantwortlich.

3.2 CO2-Experiment mit beschleunigter Homogenisierung

Die These der internen Vermischung von CO2 und Luft ließ sich experimentell bestätigen. Nach Einleitung von CO2 wurde für 30 Minuten mit einer Aquarium-Pumpe das im Dom befindliche CO2 abgesaugt und in das obere Rohr wieder eingeleitet. Durch dieses Pumpen im Kreis wurde die Homogenisierung beschleunigt und die Temperaturen sanken deutlich schneller als beim vorherigen Versuch (Abb. 6 und Tab. 1).

3.3 Homogenisierungs-Versuche mit schweren Gasen

Weitere Homogenisierungs-Versuche mit unterschiedlichen Mengen CO2, Freon 134a und Argon ergaben immer die gleichen geringen Temperatur-Anstiege von 0,1 – 0,3 °C (Tab. 1). Auch ein CO2-Kontrollversuch mit einem farblosen 100 W Strahler (Abb. 2, rechtes Bild) führte zu keinem anderen Ergebnis.

3.4 Homogenisierungs-Experimente in Argon

In einer letzten Versuchsreihe wurde vor Zugabe von Treibhausgasen die Luft in der Apparatur (die Raumluft) durch Argon ausgetauscht. Durch diese Maßnahme sollte der Einfluss der Wärmeleitung in der Gas-Phase verringert werden. Tatsächlich verursachten jetzt CO2 bzw. Freon 134a keine messbare Erwärmung der Luft in der Dom-Position, während es am Boden sogar zu einer Abkühlung kam (Tab. 2).

4. Das Harald Lesch-Experiment

Kapitel 4 wurde aus aktuellem Anlass, dem offenen Brief von Prof. Döhler et al. an Prof Harald Lesch (Klaus-D. Döhler, 2020), diesem Artikel zugefügt. Prof. Leschs Auftritt im ZDF gehört ebenfalls zu dem Thema „Die falschen Klima-Experimente“, allerdings mit einem anderen Fehler als beim Ditfurth-Experiment.
Prof. Lesch verwechselt Emission mit Absorption und demonstriert lediglich, dass CO2 ein IR-aktives Gas ist, was Klima-Skeptiker ja gar nicht bezweifeln. Für diese Täuschung verwendet er wesentliche Bausteine der IR-Spektroskopie.
Bei einem IR-Spektrometer wird eine Probe in einer Küvette (bei Lesch ist es die Dose) mit einer Wärmestrahlung hoher Strahlungsdichte durchstrahlt (bei einem IR-Spektrometer sind Strahlungsquellen mit Temperaturen bis zu 1500 °C üblich). Mit dieser Methodik wird nachgewiesen, dass CO2 bestimmte Wellenlängen des IR-Lichtes (Wärmestrahlung) absorbieren kann. Absorption von Wärmestrahlung bedeutet jedoch Aufnahme von Energie, die zwingend zu einer Erwärmung der CO2-haltigen Luft in der Dose führt.
Beim Treibhauseffekt der Atmosphäre geht es aber nicht um die Sonnenstrahlung*), wie Prof. Lesch fälschlich behauptet, sondern hauptsächlich um die IR-Strahlung der Erdoberfläche. Es geht die Frage wie diese Energie von der Erdoberfläche bis zum Rand der Atmosphäre transportiert wird. Neben anderen Mechanismen gelingt das durch eine stetige Wiederholung von Absorption und Emission der IR-Strahlung mit Komponenten der Atmosphäre, die diese Eigenschaft haben. Das geht solange bis die Atmosphäre dünn genug ist, um die Wärmestrahlung endgültig in das Weltall zu entlassen.
Anders als beim Lesch-Experiment sind hier die Strahlungsdichten wesentlich geringer und die Auswirkung auf die Temperatur der unteren Atmosphäre eher gering. Ob, wo und in welchem Umfang eine Temperatur-Erhöhung auftritt ist immer noch heftig umstritten.

Prof. Lesch folgt einem über hundertjährigen Irrtum, der sich nicht ausmerzten lässt. Schlimm, wenn solche Fehler Schülern und Studenten als Treibhauseffekt verkauft werden sollten.

Das Manipulations-Potential zeigt sich in der Größe und dem Ort der Erwärmung. Bei Lesch’s Absorptions-Demonstration können Luft-Erwärmungen von über 10 °C erreicht werden. Bei Strahlungsaustausch-Experimenten (dem wahren Treibhauseffekt) wird eine simulierten Erdoberfläche durch CO2 um etwas mehr als 1 °C erwärmt und die Lufttemperaturen rühren sich nicht (ich möchte nicht vorgreifen, diese Publikationen kommen später, siehe Fazit der Untersuchung).

*) Für die ganz Wachen unter den Lesern und bevor wieder ein Proteststurm losbricht: Ja die Sonnenstrahlung hat auch einen hohen IR-Anteil aber das ist hauptsächlich NIR (nahes IR). Die wenigen relevanten MIR-Anteile (mittleres IR) treffen bereits in der Stratosphäre auf CO2 und kurioserweise bewerten Modellrechnungen dieses Zusammentreffen als eine kühlende Wirkung, denn in dieser Höhe kann die CO2-Strahlung ungehindert in das Weltall entweichen.

5. Fazit der Untersuchung

Die Untersuchungen zum Ditfurth-Experiment wurden mit einfachsten Mitteln durchgeführt und sind deshalb als Versuche für Schüler und Studenten besonders geeignet. Erste Wiederholungen meiner Arbeit durch Studentengruppen bestätigen, dass die Gase Argon und CO2 den gleichen Temperatur-Anstieg ergeben (Axel Jacquin, 2020). Da Argon kein Treibhausgas ist, kann der Treibhauseffekt nicht die Ursache für den beobachteten Temperatur-Anstieg sein.

Die Behauptungen von Al Gore, Ditfurth und Quaschning, den CO2-Treibhauseffekt durch eine Luft-Erwärmung nachgewiesen zu haben, sind falsch. Beseitigt man Sondereffekte, die hauptsächlich durch Gas-Schichtungen und durch die geringe spezifische Wärmeleitung schwerer Gase entstehen, bleibt von der postulierten Erwärmung nichts mehr übrig.

Die Autoren sind Opfer des falschen Begriffes „Treibhauseffekt“ geworden. Der Begriff verleitet zur Annahme, dass man diesen Effekt mit dem Modell eines Gewächshauses, mit und ohne CO2, demonstrieren kann. Bereits 1909 hatte Robert Wood jedoch herausgefunden, dass sich Gewächshäuser nur deshalb erwärmen, weil sie das Aufsteigen und Entweichen erwärmter Luft verhindern. In der Folgezeit wurde Wood‘s Experiment mehrfach wiederholt und seine These bestätigt (Nasif S. Nahle, 2011, Jan-Eric Solheim, 2017).

Der besonders hohe Temperatur-Anstieg des Ditfurth-Experimentes ist einem Schichtungseffekt geschuldet, der ähnlich wie eine Mehrfachverglasung von Fenstern zu einer extrem kleinen Wärmeleitung führt, wodurch ein Wärmestau entsteht. Eine solche Schichtung tritt auf, wenn CO2 von unten in eine Vorrichtung eingebracht wird. Diese Erkenntnis ist neu, denn bisher wurde nur die unterschiedliche spezifische Wärmeleitung von CO2 und Luft als Ursache des Temperatur-Anstieges vermutet. Wird das CO2, wie in der Atmosphäre, gleichmäßig mit der Luft vermischt, gibt es nur eine minimale oder gar keine die Luft-Erwärmung. Damit wurde ein 40 jähriger Widerspruch von CO2-Experimenten, die entweder eine starke oder gar keine Temperatur-Erhöhung ergaben, aufgelöst und eine plausible Erklärung für die unterschiedlichen Resultate gefunden.

Die vorliegende Untersuchung sollte nicht als Ablehnung des Treibhauseffektes missverstanden werden. Es ist unbestritten, dass CO2 ein IR-aktives Gas ist und Wärmestrahlung absorbieren kann. Strittig ist jedoch, wie viel der Treibhauseffekt zur Erwärmung der Erde (Hermann Harde, 2014) bzw. der Atmosphäre beiträgt (Ross McKitrick, 2020) und ob vom CO2 eine Bedrohung der Menschheit ausgeht (Rex J. Fleming, 2019).

Fouriers These, den Treibhauseffekt als eine generelle Luft-Erwärmung zu definieren, war eine naive Vorstellung, die den komplexen Wechselwirkungen von Wärmestrahlung und IR-aktiven Stoffen in der Troposphäre (Erwärmung?) und Stratosphäre (Abkühlung?) nicht gerecht wird. Die Frage, ob und welchen Einfluss die Treibhausgase tatsächlich auf die Temperaturen der Atmosphäre haben, ist Gegenstand der aktuellen Forschung und noch längst nicht „settled“. Erinnert sei hier an der peinlichen „Hot-Spot-Debatte“, die 2007 im 4. IPCC Klimabericht aus Modell-Rechnungen abgeleitet wurde, sich aber durch Messungen nicht bestätigen ließ (Kalte Sonne, 2017).

Treibhaus-Experimente, die sich an der Lufttemperatur orientieren, müssen scheitern, da diese Gase in Labor-Versuchen nur die Boden-Temperatur erhöhen (Michael Schnell, 2019). Wird das berücksichtigt, lässt sich der (geringe) CO2-Treibhauseffekt im Labor nachweisen. Das ist allerdings eine andere Geschichte, über die demnächst berichtet werden soll.

Die englische Version dieses Beitrags ist hier:

The wrong climate experiments




Corona und der gesunde Menschen­verstand

Die Viruserkrankung Covid-19 befällt hauptsächlich die Atemwege und kann bei schweren Verläufen zum Tod führen – meist durch Lungenentzündung. Krankheitssymptome zeigen sich vor allem bei Erwachsenen, wobei die schweren Verläufe und die Todesfälle vor allem ältere Menschen jenseits der 70 betreffen. Dabei sterben insbesondere solche Patienten, die bereits eine oder mehrere ernsthafte Vorerkrankungen haben. Oft ist die Zuordnung der exakten Todesursache schwer oder gar nicht möglich. Covid-19 ist jedoch nur eine von etlichen Erkrankungen, die bei Menschen mit stark beeinträchtigter Gesundheit einen tödlichen Verlauf nehmen können. Wenn Diabetes, Bluthochdruck oder Arterienverkalkung weit genug fortgeschritten sind, kann schon ein simpler grippaler Infekt das Ende herbeiführen.

Der Tod gehört zum Leben

Natürlich ist jedes Leben wichtig und jeder vorzeitige Tod sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Andererseits muss jeder Mensch einmal sterben. In Deutschland verstarben 2018 fast 955000 Menschen, davon 345300 (36 %) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 230000 (24 %) an Krebs und 71700 (7,5 %) an Erkrankungen des Atmungssystems. Die rund 10.000 Menschen, die 2020 bis Anfang November nicht unbedingt an, jedoch im Zusammenhang mit Covid 19 starben, sind im Vergleich damit lediglich eine Randnotiz in der Größenordnung von 1 %.

Bild 1. Todesursachen in Deutschland im Jahre 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Zudem werden zahlreiche dieser Todesfälle von den Betroffenen selbst vorzeitig verursacht, durch Rauchen, Alkohol, Fettsucht, Bewegungsmangel usw. Die Zahl der Menschen, die solchen „Selbstmorden mit Glimmstengel, Schnapsglas oder Messer und Gabel“ vorzeitig zum Opfer fallen, übersteigt die Auswirkungen von Covid-19 turmhoch. Hier könnten durch entsprechende Hilfestellungen z.B. in Form von Beratung sowie Suchtprogrammen mit vergleichsweise geringem Aufwand viele Leben oft um Jahre verlängert werden.

Die spezielle, politisch motivierte Covid-Panik

Ungeachtet dieser Zahlen haben Politik und Medien seit dem Auftauchen der Corona-Erkrankungen in einen regelrechten Panik-Modus geschaltet. Den Anfang machte Merkels enger Freund Macron, als er mit viel Pathos den „Krieg gegen das Virus“ verkündete. Auch in den deutschen Fernsehnachrichten werden täglich die aktuellen Zahlen breit vorgestellt, und monatelang wurden sämtliche Programme zur besten Sendezeit um Sondersendungen ergänzt. Reisen wurden verboten, Schulen und Kindergärten geschlossen und die gesamte Volkswirtschaft massiv beeinträchtigt. Arztpraxen und Krankenhäuser wurden in den Notfallmodus versetzt und Behandlungen u.a. von Krebspatienten verschoben. Bis heute sind keine belastbaren Zahlen darüber verfügbar, wieviele Nicht-Coronakranke dies das Leben gekostet haben könnte. Dabei erwies sich Covid-19 im Vergleich z.B. mit der Grippe als weniger tödlich. Man vergleiche die bis Anfang November 10000 „an und mit“ Covid-19 Verstorbenen mit der Grippesaison 2017/2018, in der mit 25000 Opfern mehr als doppelt so viele Menschen starben. Wobei zu beachten ist, dass die Grippe eine etablierte Seuche ist, zu der es daher in der Bevölkerung eine entsprechend große Zahl an Resistenzen gibt. Obwohl zudem Jahr für Jahr Millionen Grippeimpfungen vorgenommen werden, sterben je nach Saison in Deutschland bis zu 25000 Menschen an dieser Krankheit, ohne dass deswegen großes Aufhebens gemacht würde. Covid-19 ist dagegen eine neuartige Krankheit, gegen die in der Bevölkerung noch keine Immunität aufgebaut werden konnte. Dennoch laufen Politik, Medien und Presse seit Monaten fast schon Amok. Und jeder, der sich dieser Panikmache nicht anschließt, wird verunglimpft, von renommierten Fachleuten wie Prof. Streek oder dem Kassenärztepräsidenten Gassen bis zu den „Querdenkern“, die als „Covidioten“ beschimpft, lächerlich gemacht oder und in die rechte Ecke gedrängt werden.

Einige Zahlen zum Nachdenken

Das Fatale an der Covid-Panik ist, dass unsere sowieso schon durch den „Klimarettungs“-Kreuzzug gebeutelte Volkswirtschaft zusätzlich durch Stilllegungen und Kaufzurückhaltung massivst beeinträchtigt wird. Bereits im Oktober wurde der Schaden regierungsamtlich mit fast 1,5 Billionen € beziffert. Das ist eine ungeheure Zahl mit 13 Stellen vor dem Komma. Besser fasslich wird sie im Vergleich mit den jährlichen Gesundheitskosten in Deutschland, die bei jährlich rund 400 Milliarden € liegen. Das ist lediglich ein Viertel dessen, was in nur sieben Monaten für Corona aufgewendet wurde. Anders ausgedrückt hat man für nur eine Krankheit das gesamte deutsche Gesundheitsbudget von fast vier Jahren ausgegeben. Dabei werden mit dem regulären Budget ja unzählige andere Erkrankungen von der Schwangerendiagnostik bis zur medizinischen Betreuung Sterbender in Palliativstationen bezahlt. Am klarsten wird es, wenn man sich auf den einzelnen deutschen Werktätigen bezieht: Jedem von ihnen wurde zur Bekämpfung dieser einen Krankheit mal so eben eine Schuldenlast von rund 33500,- € aufgebürdet, die er über Jahrzehnte mit Zinsen und Zinseszinsen via Steuern und Abgaben wird zurückzahlen müssen.

Ebenfalls interessant ist in diesem Zusammenhang der Vergleich mit dem Lebenseinkommen. Dieses liegt im Durchschnitt aktuell bei ziemlich genau 2 Mio. €. Beim aktuellen Preisetikett von 1,5 Bio. € hat die deutsche Politik demnach die gesamte Lebensleistung von rund 750000 Werktätigen nur für Covid-19 verplempert.

Ist Leben nicht mehr wert als Geld?

Bei der Verwendung solcher Zahlen im Zusammenhang mit Krankheiten gerät man schnell in die Kritik, wird von Menschen, die sich auf ethische Prinzipien berufen, als herzlos und kalt bezeichnet. Menschenleben seien nicht mit Geld aufzuwiegen, lautet dann die Parole. Die Wahrheit ist jedoch, dass beide Aspekte nicht voneinander zu trennen sind und die Beschränkung auf Emotionen nicht weiterbringt. In Wirklichkeit muss jeder Mediziner ständig damit zurechtkommen, dass ihm für die Flut menschlicher Leiden, mit der er Tag für Tag zu tun hat, nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht. Gibt er einem mehr, um sein Leben (oder sein Leiden?) vielleicht um zwei oder drei Monate zu verlängern, so muss er zwangsläufig andere benachteiligen. Diese „kalte“ und unangenehme Aufgabe ist für jeden im Gesundheitswesen unumgänglich. Das gilt nicht nur für Ärzte und Kliniken, sondern auch für alle Verwaltungen im Gesundheitswesen und in den Krankenkassen bis hin zu den politischen Gremien. Auch ein vorgeblich von Ethik durchdrungener Mensch wie Prof. Lauterbach muss ständig Entscheidungen verantworten, die sich letztlich darauf auswirken, wem man welche Behandlung genehmigt oder auch ablehnt.

Ein Beispiel: In der Schweiz, einem der reichsten Staaten Europas mit einem anerkannt guten Gesundheitssystem, wurde noch vor wenigen Jahren Patienten, die an akuter Hepatitis C (einer tödlichen Virusinfektion der Leber) litten, die erforderliche (und sehr teure) Behandlung erst dann genehmigt, wenn der Leberschaden nachweislich bereits groß genug war, um lebensbedrohlich zu sein. Die Folge waren monatelange Verzögerungen der Behandlung. In dieser Zeit konnte die irreversible Zerstörung der Leber ungehindert voranschreiten. Die Frage, wie viele Jahre früher der Betroffene wegen seiner kaputten Leber sterben würde, spielte offenkundig keine Rolle.

Gesundheit muss man sich leisten können

Ein weiterer Punkt, der von „ethisch“ argumentierenden Zeitgenossen gerne außer Acht gelassen wird, ist die Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens. Eine Krankenversorgung, wie wir sie heute genießen, hat es früher nie gegeben. Ohne unsere moderne und leistungsfähige Volkswirtschaft wären weder die finanziellen noch die technischen Möglichkeiten vorhanden, die uns heute eine Lebenserwartung von im Durchschnitt mehr als 80 Jahren ermöglichen. Noch im Mittelalter lag sie bei weniger als 40 Jahren, und für das einfache Volk galt schlicht der Spruch: „Was die Sonne nicht heilt, deckt bald die Erde zu“. Und da liegt der zweite große Fehler der Politik sowie ihrer Gesundheitsberater von den hochgeehrten Medienstars Lauterbach und Drosten bis zum Robert-Koch-Institut: Um eine vergleichsweise weniger aggressive Krankheit zu bekämpfen, werden gigantische Schäden an der Volkswirtschaft billigend in Kauf genommen. Wenn dann noch die Belastungen durch die „Klimarettungs“-Politik obendrauf gesattelt werden, wird unsere Industrie künftig nicht mehr imstande sein, uns den bisher gewohnten Standard der Gesundheitsvorsorge und damit der Lebenserwartung zu erwirtschaften. Wie viele Menschenleben das wohl kosten wird?

Das Virus wird bleiben

Während die Politik samt ihrer auserwählten Virologen anfänglich den Eindruck vermitteln wollte, als könne man die Seuche durch Lockdowns abwehren, stellt sich immer mehr heraus, wie illusorisch dies war. Die Durchseuchung der Bevölkerung ist offenkundig viel weiter fortgeschritten als zugegeben wurde. Offenkundig wird dies erst jetzt im saisonalen Höhepunkt (Herbst bis Frühjahr). Die rasant steigenden Zahlen beweisen, dass wir erst am Anfang der Erkrankungswelle stehen. Darauf deutet auch die inzwischen auf mehr als 5 % der getesteten Personen hochgeschnellte Prozentzahl der positiven Befunde hin. Das Virus hat sich inzwischen weit in der Bevölkerung verteilt, und es gibt keine eindeutigen Schwerpunkte mehr. Aktuell wird behauptet, die Ansteckungen fänden innerhalb der Familien statt. Verschwiegen wird dabei, wo die zuerst erkrankten Familienmitglieder sich den Erreger denn einfangen. Nicht alles kommt vom Balkan, aus Anatolien oder mit Sea Watch. Eine wesentliche Quelle darf man in den chronisch überfüllten Bussen und Bahnen des öffentlichen Verkehrs vermuten. Dort müssen die Passagiere dicht an dicht wie die Heringe in schlechter Luft stehen. Es ist zweifelhaft, dass einfache Masken hier wirklichen Schutz bieten. Während man die privaten Gaststätten, Kinos, Sportvereine, Querdenker-Demonstranten und Messeveranstalter mit Masken- und Distancing-Vorschriften drangsaliert, hat noch kein Politiker auf diese offenkundigen „Superspreader“-Verteiler hingewiesen.

Eine flächendeckende Impfung wird voraussichtlich frühestens ab Mitte 2021 verfügbar sein, und danach könnte es wie bei der Grippe durchaus sein, dass das Virus sich mit den Virologen auf Jahre hinaus eine Hase-und-Igel rennen liefert – und dabei immer eine Nasenlänge Vorsprung hat.

Das Volk wird rebellieren

Seuchen führten schon immer zu gesellschaftlichen Verwerfungen, die den Mächtigen Probleme bereiteten und ihnen daher ein Dorn im Auge waren. Der Mensch ist ein soziales Wesen mit starken Bedürfnissen, die sich nur mit Zwang und auch dann nicht langfristig eindämmen lassen. Schon aus dem Mittelalter gibt es Überlieferungen über einfaches Volk, das in Seuchenzeiten ungeachtet des allgegenwärtigen Todes auf den Straßen feierte und Unzucht trieb. Die aktuellen (Zwangs)-Maßnahmen wurden augenscheinlich von Medizinern entworfen, die zu glauben scheinen, sie könnten die Regeln einer Intensivstation der allgemeinen Bevölkerung überstülpen. Dies dürfte bei unserer offenen Gesellschaft so nicht gehen. Eigentlich wäre bei der letztlichen Entscheidungsfindung neben der Expertenmeinung auch eine gehörige Portion gesunder Menschenverstand gefragt. Den zuständigen Politikern muss man vorwerfen, dass sie zwar vorgeben, auf „die Wissenschaft“ zu hören, sich dabei jedoch nur diejenigen herauspicken, die ihren Vorstellungen entsprechen. Das zeigt sich beispielsweise am Bundesverdienstkreuz für Prof. Drosten, dessen Aussagen zur monatelangen Schließung von Schulen und Kindergärten beitrugen, was heute als Fehler gewertet wird. Auch die gleichzeitige Verleihung der Auszeichnung an die Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim, die an vorderster Front im Corona-Panikorchester des Fernsehens den Takt vorgibt, spricht Bände. Die Politik hat auf den Einsatz des gesunden Menschenverstandes als Korrektiv zu den weltfremden Ansichten ihrer Berater verzichtet. Als Folge könnten die bereits jetzt in Europa aufbrechenden Rebellionen sich mit Corona-Geschwindigkeit ausbreiten. Die Bevölkerung fühlt sich mehr und mehr verschaukelt: Erst sollte man auf den R-Wert starren, dann auf die Infiziertenzahlen, und jetzt wird mantraartig davon geredet, man müsse „die Welle“ brechen und „Weihnachten retten“. Was ist, wenn es Ende November nicht zu Ende ist und der Lockdown bis Januar verlängert wird? Gesundheitsminister Spahn sprach schon am ersten Lockdown-Tag im Fernsehen davon, dass es „Monate“ statt der in Aussicht gestellten vier Wochen dauern könnte. Vermutlich auch deshalb versucht die Politik fast schon verzweifelt, mit noch mehr Geld um sich zu werfen, um ihre ursprüngliche Fehleinschätzung nicht zugeben zu müssen. Wie lange wird man das wohl durchhalten können? Schon allein der November wird vielen bereits stark geschwächten Unternehmen den Todesstoß versetzen. Schweden wurde dagegen für lange Zeit verlacht. Mal sehen, wer zuletzt lacht.




Gemein und verbreche­risch: Elektro­fahrzeuge werden durch Kinder­arbeit in Afrika ange­trieben!

Hier sind einige wichtige Hintergrundpunkte:

● Kobalt ist ein teures Metall, das in Batterien für Elektroautos verwendet wird und etwa 35.000 Dollar pro Tonne kostet.

● 59% des Kobalts stammen aus der Demokratischen Republik Kongo.

● Der Kobalt im Kongo wird häufig von Kindern – bis zu 40.000 – unter brutalen und unsicheren Bedingungen abgebaut. Ein Euphemismus für diese Kinder sind „informelle“ Arbeiter.

Was folgt, ist die harte Realität von Kindern, die das Kobalt aus dem Boden kratzen, welches zum Antrieb von Elektrofahrzeugen benötigt wird:

Quelle: Financial Times

Yanick Kalumbu Tshiwengu, ein ehemaliger Kinderarbeiter aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC), hat Glück, noch am Leben zu sein. Als er gerade 11 Jahre alt war, ging Yanick nach Kolwezi, um Kobalt abzubauen. Jeden Tag stieg er mehrere Meter unter Tage in behelfsmäßige Stollen und gefährliche Schächte hinab, die von den Bergarbeitern ausgehoben wurden, ohne zu wissen, ob er das Tageslicht und seine Familie jemals wieder sehen würde.

Ohne Schutzkleidung kam es häufig zu Unfällen. Mehrere seiner Freunde starben im Untergrund. Yanick kam zweimal nur knapp mit dem Leben davon: einmal, als ein Bagger begann, die Eingänge zum Grubenschacht zu verschließen, wodurch sein Fluchtweg blockiert wurde, und dann als ein Erdrutsch einen Einsturz verursachte. Wie viele seiner Freunde begann er, Leim und Benzin zu schnüffeln, um seine Ängste zu vertreiben, aber das konnte die schmerzlichen Erinnerungen, die ihn noch immer verfolgen, nicht verdrängen.

Es war die Hölle auf Erden“, sagt er. „Als Kinder wurden wir ausgebeutet und arbeiteten in sehr gefährlichen Situationen. Wir sahen Dinge, die kein Kind sehen sollte. Es gab eine Kultur der Vergewaltigung und Gewalt. Mädchen wurden oft Opfer von Vergewaltigungen, die wir als Kinder nicht verhindern konnten. Manchmal kamen sie für ein paar Franken ums Leben. Aus den Minen kann nie etwas Gutes kommen, und ich möchte, dass sie alle geschlossen werden, damit kein Kind die gleiche Erfahrung macht wie ich“.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Quelle

Einer Untersuchung von CBS News zufolge wird beim gefährlichen Abbau von Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo Kinderarbeit eingesetzt. Das Mineral Kobalt wird in praktisch allen Batterien gängiger Geräte verwendet, darunter in Mobiltelefonen, in Laptops und sogar in Elektrofahrzeugen.

Ein Bericht von Amnesty International enthüllte, dass von Kindern abgebautes Kobalt in Produkten mehrerer Unternehmen, darunter Apple, Microsoft, Tesla und Samsung, landete.

Der Kobaltabbau in der DRK ist so heikel, dass alle paar hundert Meter das CBS-Nachrichtenteam angehalten wurde, wobei das Sicherheitspersonal Briefe und Unterlagen anforderte, obwohl wir die offizielle Erlaubnis hatten, dort zu sein. Aber für die chinesischen Zwischenhändler, die das Kobalt kaufen, gab es keine solchen Einschränkungen; sie haben freien Zugang.

In den Minen helfen Frauen und Kinder beim so genannten handwerklichen Bergbau, aber lassen Sie sich nicht täuschen – es ist keine malerische Heimindustrie. Im Alter von kaum 10 Jahren schleppen Kinder schwere Säcke mit Kobalt zum Waschen in die Flüsse. Schon ab vier Jahren können sie es aus einem Haufen herauspicken. Selbst diejenigen, die zu jung zum Arbeiten sind – staubbedeckte Kleinkinder, die sich an ihre Mütter klammern und auf dem schmutzigen Boden spielen – verbringen einen Großteil des Tages damit, giftige Dämpfe einzuatmen.

Quelle: CBS-News

Quelle: france24.com

Quelle: Daily Mail

Quelle: Daily Mail

Quelle: Amnesty International (PDF)

{Bildinschrift: Etwa 100 Menschen, hauptsächlich Frauen und davon viele mit Babys und Kleinkindern, arbeiteten im Wasser und am Ufer des Lake Malo, Kapata, als die Forscher die Stelle besuchten. Eine Frau sagte, dass sie 8 bis 12 50-kg-Säcke pro Tag wasche, wofür sie 1500 kongloesische Franc bekommt (etwa 1,50 US-Dollar), Mai 2015.}

Quelle: Amnesty International (PDF)

{Bildinschrift: Viele Frauen, einige mit Babys und Kleinkindern, waschen und trennen Mineral-Erze am Ufer und im flachen Wasser des Lake Malo vor den Toren der Stadt Kolwezi, DRC}

Dieses Video zeigt Menschen, die das Kobalterz in einem Fluss waschen. Diese grobe Aufbereitungstechnik ist an sich unvorstellbar und wäre in den Vereinigten Staaten absolut illegal:

Eine internationale Gruppe von Anwälten hat eine Klage gegen einige der weltweit größten Technologieunternehmen wegen des Todes und der Verletzungen von Bergarbeiter-Kindern in kongolesischen Kobaltminen eingereicht.

Anwälte für internationale Rechte klagten im Namen von 14 kongolesischen Familien, deren Kinder beim Abbau von Kobalt getötet oder verletzt wurden. Das Metall ist der Hauptbestandteil der wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien, die die meisten elektronischen Geräte versorgen.

Zu den Beklagten, die in der Klage genannt werden, gehören Apple, Microsoft, Dell, Tesla und die Muttergesellschaft von Google, Alphabet.

In der Klage werden diese Unternehmen beschuldigt, „wissentlich vom grausamen und brutalen Einsatz von Kleinkindern profitiert und Beihilfe dazu geleistet zu haben“.

Ein Tunnel einer Kobaltmine stürzte ein und begrub 63 Menschen unter sich.

Klage: Apple hat Kinderzwangsarbeit in Kobaltminen „unterstützt und begünstigt“

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/28/mean-and-unclean-electric-cars-powered-by-child-labor-in-africa/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Roger Revelle – die Hintergrund­geschichte des Vaters der atmosphä­rischen CO2-Beobachtung

Der Originalbeitrag über die CO2-Absorption durch die Ozeane, 1957 von Roger Revelle und Hans Suess veröffentlicht, trägt den Titel: „Carbon Dioxide Exchange Between Atmosphere and Ocean and the Question of an Increase of Atmospheric CO2 during the Past Decades” [etwa: Kohlendioxidaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean und die Frage einer Zunahme des atmosphärischen CO2 in den vergangenen Jahrzehnten] (Revelle & Suess, 1957). Dies bedeutete, dass sich die Kohlendioxidemissionen des Menschen in der Atmosphäre anreicherten und dass die atmosphärische CO2-Konzentration zunahm, was wahrscheinlich eine Erwärmung der Erdoberfläche mit einer unbekannten Geschwindigkeit verursachte. Dies ist keine alarmierende Schlussfolgerung, wie Revelle sehr wohl wusste, aber Al Gore hat sie zu einer solchen gemacht.

Einer von Revelle’s guten Freunden war Dr. S. Fred Singer. Singer war Professor für Umweltwissenschaften an der University of Virginia, und sowohl Revelle als auch Singer waren wissenschaftliche Berater im US-Innenministerium gewesen. Sie trafen sich 1957 zum ersten Mal und waren mehr als berufliche Kollegen, sie waren persönliche Freunde (Singer, 2003). Leider verstarb Revelle im Juli 1991 und Singer im April 2020, so dass wir uns auf sie und ihre Freundschaft in der Vergangenheitsform beziehen werden. Beide waren führende Geowissenschaftler, und an der Spitze ihres Fachgebiets war es nur natürlich, dass sie Freunde wurden. Sie hatten auch ein gemeinsames Interesse am Klimawandel und beschlossen, gegen Ende von Revelles Leben gemeinsam einen Artikel zu schreiben.

Der Artikel wurde in Cosmos veröffentlicht und trug den Titel „ What To Do about Greenhouse Warming: Look before You Leap“ (Singer, Revelle, & Starr, 1991). Singer und Revelle hatten bereits einen ersten Entwurf des Artikels geschrieben, als sie den dritten Autor, Chauncey Starr, einluden, ihnen bei der Fertigstellung zu helfen. Starr war ein Experte in Energieforschung und -politik. Er ist Inhaber der National Medal of Technology and Innovation und war Direktor des Electrical Power Research Institute in Palo Alto, Kalifornien. Als führende Wissenschaftler wussten Starr, Singer und Revelle, wie unsicher die möglichen Gefahren der globalen Erwärmung waren, und weil sie nicht wollten, dass die Regierung unüberlegt handelte, schrieben sie:

Wir können unsere Schlussfolgerungen in einer einfachen Botschaft zusammenfassen: Die wissenschaftliche Grundlage für eine Treibhauserwärmung ist zu unsicher, um drastische Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt zu rechtfertigen. Es besteht nur ein geringes Risiko, wenn man politische Antworten auf dieses Jahrhunderte alte Problem hinauszögert, da man davon ausgeht, dass sich das wissenschaftliche Verständnis innerhalb des nächsten Jahrzehnts wesentlich verbessern wird“. (Singer, Revelle, & Starr, 1991)

Tatsächlich stiegen die CO2-Emissionen zehn Jahre später immer noch, aber die Welt hatte begonnen, sich abzukühlen, wie aus Abbildung 1 hervorgeht. Dies lässt erhebliche Zweifel an der Vorstellung aufkommen, dass die menschlichen Emissionen die globale Erwärmung irgendwie kontrollieren, da ein anderer, vermutlich natürlicher Faktor stark genug ist, um den allgemeinen Erwärmungstrend für zehn Jahre umzukehren. Revelle hatte Recht, die Regierung zu ermutigen, weitere zehn Jahre zu warten. Nur ein Jahr vor der Veröffentlichung ihres Papiers berichtete der IPCC, dass die bisherige Erwärmung in den Bereich der „natürlichen Variabilität“ falle und dass der Nachweis eines menschlichen Einflusses auf das Klima „wahrscheinlich erst in einem Jahrzehnt oder länger“ zu erwarten sei. (IPCC, 1990, S. XII).

Abbildung: 1990 bzw. 1991 sagten der IPCC und Roger Revelle und Kollegen, es sei zu früh, etwas gegen einen möglichen vom Menschen verursachten Klimawandel zu unternehmen, sie dachten, wir würden in 10 Jahren mehr wissen. Um die Auswirkungen der Ereignisse von El Nino und La Nina zu mindern, wird die Darstellung mit einem 5-Jahres-Durchschnitt geglättet. Dadurch lassen sich die längerfristigen Trends leichter erkennen.

Revelle war sich zwar nicht sicher, ob die Erwärmung ein Problem darstellt. Al Gore, der in der Wissenschaft wenig ausgebildet war, hatte keine solchen Zweifel. Er war sich sicher, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe dazu führt, dass das Kohlendioxid in der Atmosphäre auf „gefährliche“ Werte ansteigt, und war überzeugt, dass dies durch den Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterbedingungen ein Problem für die Zivilisation darstellt. Es gab keine Beweise, die diese Annahmen untermauerten, aber Al Gore brauchte keine Beweise, er konnte sich immer auf Klimamodelle verlassen, und das tat er auch. Revelle hingegen misstraute den Modellen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Al Gore und Klimawandel

Im Jahre 1992, nachdem Singer, Revelle und Starr ihren Cosmos-Artikel veröffentlicht hatten, verursachten ihre Aussagen Al Gore, der zu dieser Zeit als Vizepräsident kandidierte, einige Probleme. Gore hatte gerade „The Earth in the Balance“ (Gore, 1992) veröffentlicht und darin Revelle zugute gehalten, dass er entdeckt hatte, dass menschliche Kohlendioxidemissionen die Erde erwärmen und dies sehr gefährlich sein könnte. Dennoch hieß es in der Zeitung von Singer, Revelle und Starr:

Drastische, überstürzte – und vor allem einseitige – Schritte zur Verzögerung der vermeintlichen Treibhauseffekte können Arbeitsplätze und Wohlstand kosten und die menschlichen Kosten der globalen Armut erhöhen, ohne wirksam zu sein. Strenge wirtschaftliche Kontrollen [der CO2-Emissionen] wären jetzt besonders für die Entwicklungsländer wirtschaftlich verheerend…“. (Singer, Revelle, & Starr, 1991)

Sie zitieren auch den Yale-Ökonomen und Nobelpreisträger William Nordhaus, der schrieb:

….diejenigen, die für starke Maßnahmen zur Verlangsamung der Treibhauserwärmung plädieren, sind zu ihrem Schluss gekommen, ohne eine erkennbare Analyse der Kosten und Vorteile…“ (Nordhaus W. , 1990)

Nordhaus hatte sowohl die Kosten als auch den Nutzen der CO2-Reduktion untersucht. Seine Analyse zeigt, dass mit einer Reduzierung der Emissionen wirtschaftlich wenig zu gewinnen ist (Nordhaus W. , 2007, S. 236). Während Nordhaus eine „Kohlenstoffsteuer“ befürwortet, räumt er ein, dass „Tempo und Ausmaß der Erwärmung höchst ungewiss“ sind. Dies steht im Gegensatz dazu, wie Al Gore die Sichtweise von Roger Revelle in seinem Buch charakterisiert:

Professor Revelle erklärte, dass höhere CO2-Konzentrationen den so genannten Treibhauseffekt auslösen würden, der die Erde wärmer werden ließe. Die Auswirkungen seiner Worte waren erschreckend; wir haben nur Informationen aus acht Jahren vor uns, aber wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird die menschliche Zivilisation eine tiefgreifende und zerstörerische Veränderung des gesamten globalen Klimas bewirken“. (Gore, 1992, S. 5) Hervorhebung hinzugefügt.

Die Unterschiede zwischen dem, was Nordhaus und Revelle einerseitas und Al Gore andererseits sagen, sind krass. Alle drei glauben, dass die CO2-Emissionen des Menschen zu einer Erwärmung der Erde führen könnten. Aber Gore geht naiverweise davon aus, dass das eine schlechte Sache ist. Revelle und Nordhaus räumen ein, dass es sein könnte, aber sie erkennen an, dass wir es nicht wissen. Darüber hinaus verstehen sie, dass die Zerstörung unserer auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft die Erwärmung möglicherweise nicht lindern und mehr Schaden als Nutzen anrichten kann. Um Bertrand Russell zu zitieren:

Das ganze Problem mit der Welt ist, dass Narren und Fanatiker immer so selbstsicher und klügere Menschen so voller Zweifel sind. Bertrand Russell“

Für einen Wissenschaftler, wie Roger Revelle, war die Unsicherheit offensichtlich. Politiker wie Al Gore und die meisten Nachrichtenmedien machen keine Ungewissheit, alles muss schwarz-weiß sein, und es seien falsche Zwiespältigkeiten, wie sie denken. Man beachte, dass Al Gore vermutlich schreibt: „würde erzwingen“, während Revelle eindeutig schreibt: „könnte erzwingen“. Das ist der Unterschied zwischen einem Politiker mit einer Agenda und einem Wissenschaftler, der weiß, was Unsicherheit ist.

Die Unvereinbarkeit zwischen Revelles wahren Ansichten und der Art und Weise, wie diese in Gores Buch dargestellt werden, wurde von Gregg Easterbrook, einem Newsweek-Redakteur, bemerkt, der darüber in der Ausgabe von New Republic vom 6. Juli 1992 schrieb (Easterbrook, 1992). Dieser Artikel verärgerte Al Gore und seine Unterstützer. Walter Munk und Edward Frieman veröffentlichten 1992 eine kurze Notiz in Oceanography, in der sie gegen den Artikel von Easterbrook Einspruch erhoben und behaupteten, dass der verstorbene Revelle sich Sorgen über die globale Erwärmung gemacht habe, aber wahrscheinlich nicht wolle, dass zu diesem Zeitpunkt „drastische“ Maßnahmen ergriffen würden (Munk & Frieman, 1992). Revelle’s Ansichten waren klar und gut bekannt, und nichts in Munk und Frieman’s Artikel widerspricht dem, was Singer sagte oder was Revelle sagte oder schrieb. Das Folgende stammt aus einem Brief, den Revelle im Juli 1988 an Senator Tim Wirth, einen Verbündeten von Gore und Mitglied der Clinton/Gore-Regierung, sandte:

Wir sollten uns davor hüten, zu viel Alarm auszulösen, bis Tempo und Ausmaß der Erwärmung klarer werden. Es ist noch nicht offensichtlich, dass das heiße Wetter und die Dürre dieses Sommers das Ergebnis einer globalen Klimaveränderung oder einfach ein Beispiel für die Unsicherheiten der Klimavariabilität sind. Meines Erachtens sollten wir lieber noch 10 Jahre warten, bevor wir zuversichtliche Voraussagen machen“. Geschrieben von Roger Revelle, wie berichtet von (Booker, 2013, S. 59).

Im Gegensatz zu den Senatoren Al Gore und Tim Wirth verstand Revelle die Computermodelle zur globalen Erwärmung und traute ihnen nicht. Er diskutierte mit Singer genau über dieses Thema, und Singer überzeugte Revelle, dass die Modelle immer besser würden (Singer, Revelle, & Starr, 1991). Ungeachtet der Genauigkeit der Modelle war Revelle jedoch nicht davon überzeugt, dass die globale Erwärmung ein Problem sei, und er wusste, dass die natürliche Erwärmungsrate und die durch menschliche Treibhausgasemissionen erwartete zusätzliche Menge unbekannt waren. Wie in Abbildung 1 dargestellt, war seine Vorsicht gerechtfertigt, und nur zehn Jahre später zeigte sich, dass sich die Erwärmung verlangsamte. Das Folgende gibt Revelles eigene Ansichten wieder, es stammt aus dem Artikel „Look before you Leap“:

Die zur Berechnung des zukünftigen Klimas verwendeten Modelle sind noch nicht gut genug, weil die Klimaprozesse noch nicht ausreichend verstanden werden, und sie werden wahrscheinlich auch nicht gut genug sein, solange wir nicht durch Beobachtungen und Experimente mehr Verständnis gewinnen. Infolgedessen können wir nicht sicher sein, ob das nächste Jahrhundert eine vernachlässigbare oder eine signifikante Erwärmung bringen wird. Schließlich ist es selbst bei einer globalen Erwärmung und den damit verbundenen Klimaveränderungen fraglich, ob die Folgen gut oder schlecht sein werden; wahrscheinlich würden einige Orte auf dem Planeten profitieren, andere leiden. (Singer, Revelle, & Starr, 1991)

Revelle’s Ansichten waren klar und gut dokumentiert, aber Al Gore und seine Unterstützer wurden durch Easterbrook’s Artikel und Folgeartikel von George Will und anderen blamiert. Dr. Justin Lancaster war Revelle’s Doktorand und Lehrassistent an der Scripps Institution of Oceanography von 1981 bis zu Revelle’s plötzlichem Tod im Juli 1991. Er war auch ein Unterstützer von Al Gore. Lancaster behauptete, Revelle sei von Singer „hinters Licht geführt“ worden, indem er seinen Namen in den Cosmos-Artikel einfügte. Er behauptete auch, Revelle sei „zutiefst beschämt, dass sein Name damit in Verbindung gebracht wurde“. Lancaster behauptete ferner, dass Singers Handlungen „unethisch“ seien und speziell darauf abzielten, Senator Al Gores politische Position zur globalen Erwärmung zu untergraben. Lancaster schikanierte Singer 1992 und beschuldigte ihn, Revelles Namen über seine Einwände hinaus in den Artikel aufgenommen zu haben, und forderte, dass Singer ihn entfernen lassen solle. Er verlangte sogar, dass der Herausgeber eines Bandes, der den Artikel enthalten sollte (Geyer, 1993), ihn entfernen sollte.

Professor Singer, der Cosmos-Verleger des „Look before you Leap“-Artikels und der Herausgeber (CRC Press) von Richard Geyers Buch, erhob Einspruch gegen diese Forderungen und Vorwürfe. Dann verklagte Singer Lancaster mit Hilfe des Center for Individual Rights in Washington, D.C. Professor Singer und das Center gewannen den Prozess und zwangen Lancaster, eine Entschuldigung auszusprechen.

Das Ermittlungsverfahren im Zuge des Gerichtsverfahrens ergab, dass Lancaster eng mit Al Gore und seinen Mitarbeitern zusammenarbeitete. Tatsächlich rief Al Gore Lancaster nach Erscheinen des Easterbrook-Artikels persönlich an und fragte ihn nach Revelles geistiger Leistungsfähigkeit in den Monaten vor seinem Tod im Juli 1991. Freunde und Familie von Revelle erinnern sich, dass er bis zu dem Moment, als er an einem plötzlichen Herzinfarkt verstarb, scharfsinnig und aktiv war. Das hielt Al Gore und Lancaster jedoch nicht davon ab, zu behaupten, Revelle leide an Senilität oder Demenz, und deshalb war der Bericht in Gores Buch so anders als das, was Revelle anderswo schrieb, auch in dem Artikel „Look before you leap“. Sogar Lancaster schrieb in einem Entwurf eines Briefes an Al Gore, dass Revelle „bis zum Ende geistig scharf“ und „in Bezug auf seine Integrität nicht leichtfertig war“ (Singer, 2003).

Während des Prozesses stellten Singer und seine Anwälte fest, dass Lancaster wusste, dass alles, was in dem Artikel „Look before you leap“ stand, zutreffend war, und dass Revelle mit allem darin übereinstimmte. Der Artikel enthielt sogar eine Menge Material, das Revelle zuvor bei einem Treffen der AAAS (American Academy for the Advancement of Science) 1990 vorgelegt hatte. Weitere Einzelheiten sind in der Aussage von Fred Singer zu finden (Jones, 1993).

Die Tochter von Roger Revelle, Carolyn Revelle Hufbaurer, schrieb, dass Revelle über die globale Erwärmung besorgt sei (Hufbauer, 1992). Aber seine Besorgnis ließ später im Leben nach, und er wusste, dass das Problem, wenn es ein Problem gab, nicht dringend war. Er war der Meinung, dass weitere Studien erforderlich seien, bevor etwas unternommen werden könne. Er sprach sich für bescheidene Veränderungen aus, wie z.B. mehr Kernkraft und die Substitution von Kohle und Öl durch Erdgas, aber nicht für eine Kohlenstoffsteuer. Wie üblich haben die Nachrichtenmedien und Politiker kein Gespür für die Komplexität und Unsicherheit, die die wissenschaftliche Debatte über den vom Menschen verursachten Klimawandel umgibt. Als Revelle gegen „drastische“ Maßnahmen argumentierte, meinte er damit Maßnahmen, die Billionen von Dollar kosten und die fossile Brennstoffindustrie und die Entwicklungsländer lähmen würden. Bis zu seinem Tod hielt er extreme Maßnahmen für verfrüht. Er war eindeutig der Meinung, dass wir schauen sollten, bevor wir springen.

Al Gore versuchte, Ted Koppel dazu zu bringen, Singer in seiner Fernsehshow zu demütigen, und das scheiterte spektakulär. Er bat Koppel, die „Anti-Umweltbewegung“ zu untersuchen und insbesondere „die Tatsache aufzudecken“, dass Singer und andere skeptische Wissenschaftler finanzielle Unterstützung von der Kohleindustrie und der zwielichtigen Organisation Lyndon LaRouche erhielten. Anstatt aber dem Drängen von Al Gore nachzugeben, sagte Ted Koppel am 24. Februar 1994 in seiner Fernsehsendung Nightline folgendes

Es liegt eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass Vizepräsident Gore, einer der wissenschaftlich gebildetsten Männer, die in diesem Jahrhundert im Weißen Haus saßen, [zu] politischen Mitteln greift, um das zu erreichen, was letztlich auf rein wissenschaftlicher Grundlage gelöst werden sollte. Das Maß für gute Wissenschaft ist weder die Politik des Wissenschaftlers noch die Menschen, mit denen der Wissenschaftler zusammenarbeitet. Es ist das Eintauchen von Hypothesen in die Säure der Wahrheit. Das ist der harte Weg, aber es ist der einzige Weg, der funktioniert“. Ted Koppel wie berichtet in (Singer, 2003)

Gore als „wissenschaftlich gebildet“ zu bezeichnen, ist fragwürdig, aber im Übrigen hat Koppel Recht. Er hat eine Integrität, die dem Journalismus heute fehlt, außerdem versteht er den wissenschaftlichen Prozess. Der Versuch, Koppel zu benutzen, um Singer zu teeren, brachte Gore eine riesige Menge wohlverdienter Kritik ein.

Angesichts dessen ist es nicht überraschend, dass Lancaster nur zwei Monate später, am 29. April 1994, einer Entschuldigung zustimmte. Lancaster’s Rückzug war konkret:

Ich ziehe alle mündlichen oder schriftlichen Äußerungen, die ich gemacht habe, als ungerechtfertigt zurück, die besagen oder implizieren, dass Professor Revelle kein wahrer und freiwilliger Mitautor des Kosmos-Artikels war, oder die auf andere Weise das Verhalten oder die Motive von Professor Singer in Bezug auf den Kosmos-Artikel (einschließlich, aber nicht beschränkt auf seine Abfassung, Bearbeitung, Veröffentlichung, Wiederveröffentlichung und Verbreitung) in Frage stellen oder verleumden. Ich verpflichte mich, in Zukunft keine derartigen Aussagen zu machen. … Ich entschuldige mich bei Professor Singer“ (Singer, 2003)

Also gab Lancaster in seiner eidesstattlichen Erklärung vor Gericht zu, dass er über Singer gelogen hatte. Danach zog Lancaster seinen gerichtlich angeordneten Widerruf zurück und wiederholte seine Anklage (Lancaster, 2006). Er gibt zu, dass er unter Eid in einem Gerichtssaal und schriftlich gelogen hat, und sagt uns dann, dass er nicht gelogen hat. Er gibt zu, dass Professor Revelle ein echter Mitautor des Papiers war, dann stellt er fest: „Revelle hat es nicht geschrieben“ und „Revelle kann kein Autor sein“. Wie sehr einige Leute bereit sind, im Namen eines katastrophalen Klimawandels ihrem Ruf zu schaden, ist kaum zu glauben. Er widerrief seinen Widerruf trotz dokumentarischer Beweise in Revelles eigener Handschrift und zahlreicher Zeugnisse von anderen, dass Revelle zu dem Artikel beigetragen habe.

Einige von Revelle’s anderen Studien, Briefen und Präsentationen haben eine fast identische Sprache wie die in dem Papier, z.B. bzgl. des Zitates aus seinem Brief an Senator Tim Wirth oben mit der ersten Seite des „Look before you Leap“-Papiers. Darin heißt es, wir müssten warten, weil „das wissenschaftliche Verständnis innerhalb des nächsten Jahrzehnts erheblich verbessert werden wird“ (Singer, Revelle, & Starr, 1991). In dem oben zitierten Brief an Wirth sagt er „10 Jahre“, aber die Bedeutung ist dieselbe. Er und viele andere Klimawissenschaftler hatten Anfang der neunziger Jahre das Gefühl, dass wir nicht genug wussten, um etwas Bedeutendes zu tun. In diesem Punkt hatte er Recht. Die Erwärmung verlief von 2002 bis 2010 negativ, wie wir in Abbildung 1 sehen.

Das Thema wurde in der im Fernsehen übertragenen Debatte des Vizepräsidenten in jenem Jahr angesprochen. Gore reagierte darauf mit dem Protest, dass die Ansichten von Revelle in dem Artikel aus dem Zusammenhang gerissen worden waren. Wir können deutlich sehen, dass es Al Gores Buch war, das Revelles Kommentare aus dem Zusammenhang gerissen hat.

Dieser Beitrag ist aus meinem neuen Buch mit dem Titel „Politics and Climate Change: A History gekürzt und modifiziert.

Die Bibliographie kann hier heruntergeladen werden

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/31/roger-revelle/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Oktober 2020 – Laut DWD zu nass, zu wenig Sonne, trotzdem zu warm.

Abb. 1: Die Deutschland-Trendlinie des DWD der letzten 140 Jahre zeigt für den Oktober nach oben. Der keinesfalls besorgniserregende Anstieg fand aber größtenteils erst ab 1995 statt. Bei den heutigen über 1900 DWD-Messstationen ist es also wärmer als bei denen vor 140 Jahren, die im damaligen Kaiserreich an den damaligen kälteren Standorten den Mittelwert bildeten.

Die Entwicklung der Oktobertemperaturen in Deutschland

Zunächst lohnt ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Oktobertemperaturen und deren Ursachen. Die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Temperaturdaten reichen allerdings nur bis 1881 zurück. Es handelt sich um Durchschnittsdaten von über 1900 Stationen über ganz Deutschland verteilt; die neuerdings in ein 1×1 Km²- Rastermittel umgerechnet werden. 1881 standen diese Stationen, welche dafür die Ausgangswerte lieferten, natürlich an ganz anderen Orten und Plätzen als heute; Deutschland war zudem viel dünner besiedelt und viel weniger bebaut. Im Vergleich zu heute ein armes Land mit geringem Energie- und Wärmebedarf.

Wir können für einen noch längeren Zeitraum als bis 1881 jedoch auf Einzelstationen zurückblicken, dabei ist zu gewährleisten, dass sich deren Umgebung nicht wesentlich wärmend verändert hat, denn jede Trockenlegung oder eine umfangreiche Umgebungsbebauung würde auch die Vergleichbarkeit der Daten einschränken.

Die Station des DWD auf dem 988m hohen Hohenpeißenberg erfüllt nicht ganz die von uns aufgestellten Bedingungen. Natürlich hat sich der Berg in den letzten 200 Jahren auch verändert und das Thermometer wurde von der Nordwand der unbeheizten Klosterkirche ab 1936 über Umwege in das heutige moderne DWD-Klimazentrum HPB mit mehreren Gebäuden verlegt. Die Messhütte ist heute ganztägig sonnenbeschienen – falls die Sonne scheint. Zudem ist der neue Standort etwas tiefer gelegen. Hinzu kommen Wärmeinseleffekte durch Versiegelungen und Tourismus. Aber im Vergleich zu München oder vielen anderen bewohnten Orten ist das nur eine minimale Umgebungsveränderung.

Oktobertemperaturen Hohenpeißenberg über die letzten 234 Jahre

Abb. 2: Die langzeitigen Oktobertemperaturen auf dem HPB verhalten sich wie eine Schwingung mit zwei Wellenbergen und einem Wellental. Sie waren zu Beginn der Betrachtung auf einem ähnlichen hohen Niveau wie heute, obwohl die Station an einer kälteren Stelle stand. Die Kältedepression lag im Zeitraum 1860 bis1910

Wir stellen fest: Das Startjahr 1881 des DWD für seine heutigen Deutschlandbetrachtungen lag inmitten einer Kaltphase. (2,1°C auf dem HPB, Oktober 1881). Über die Ursachen dieser kälteren 50 Jahre in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen nur Vermutungen vor. Von der CO2-Treibhauswissenschaft wird dieser Zeitraum gar nie thematisiert, nicht einmal erwähnt wie wir es wahrheitsgemäß tun. Seit 1881 bis heute zeigt der HPB eine deutliche Erwärmung. Mit dem früheren Betrachtungsbeginn 1787 bis heute wäre lediglich eine sehr moderate Erwärmung festzustellen, wobei 2001 der wärmste Oktober war. Und nicht vergessen: bis 1936 stand die Messstation auf dem HPB an einem kälteren Platz als heute. Dieser WI-effekt dürfte 0,3 bis 0,4°C betragen

Die CO2-Erwärmungsgläubigen führen die Erwärmung Mitteleuropas seit 1881, also aus dem Kältetal heraus bis heute, ausschließlich auf die steigende CO2-Konzentration zurück. Dabei können sie auf keinerlei Versuchsbeweise zurückgreifen. Es gibt auch keinerlei technische Anwendungen für einen CO2– Erwärmungseffekt. Ein Teil der Physiker meint, der CO2-THE sei bereits weitgehend gesättigt. Für neutrale Beobachter wäre die Frage interessant, welche Klimafaktoren haben die hundertjährige Abkühlung seit 1800 bewirkt? Immerhin begann die Industrialisierung in Deutschland ab etwa 1830, und die Oktobermonate blieben bis 1900 kalt.

Aufgrund fehlenden Datenmaterials können wir diese Frage der Abkühlung im 19. Jhd. nicht beantworten, sondern nur aufwerfen. Vielleicht wurde diese Kaltphase durch verschieden starke Vulkanausbrüche im 19. Jahrhundert verstärkt und verlängert. Außerdem war die Sonnenaktivität zwischen etwa 1860 und 1910 geringer als im späteren 20. Jahrhundert, was an den niedrigeren Maxima der SCHWABE- Zyklen sichtbar wird. Manche Klimaforscher rechnen diesen Abschnitt bis 1900 noch zur „Kleinen Eiszeit“, welche erst nach 1900 endgültig vorbei war:

Abb. 3: Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts kam es vorerst letztmalig zu einer geringeren Sonnenaktivität; um 1900 endete die Kleine Eiszeit („End of Little Ice Age“). Mit dem schon merklich schwächeren 24. SCHWABE- Zyklus (Maximum 2014) und dem beginnenden, ähnlich schwachen oder noch schwächeren 25. SCHWABE-Zyklus hat möglicherweise der Übergang in eine neue Kleine Eiszeit bereits begonnen; sicher vorhersagen lässt sich die weitere, langfristige Temperaturentwicklung aber nicht, da viele Faktoren das Wetter und über einen längeren Zeitraum das Klima bestimmen.

Warum wurden die Oktobermonate in Deutschland ab 1881 bis heute wärmer?

Von 1881 bis 2020 erwärmte sich der Oktober in Deutschland um 1,8 Kelvin (1 Kelvin = 1°C) und damit viel deutlicher, als der September. Zwei mögliche natürliche Erwärmungsursachen, eine leichte Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie die insgesamt gestiegenen AMO- Werte (ein Indexwert für die Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt die folgende Grafik gleich mit. Eine dritte mögliche Ursache, die Verstädterung sowie die geänderte Landnutzung („Wärmeinseleffekte“ im weitesten Sinne) wurden hier bei EIKE schon oft erläutert und sollen an dieser Stelle bloß erwähnt werden. (Im zweiten Teil des Artikels gehen wir näher auf den anthropogen erzeugten WI-Effekt ein.)

Abb. 4: Der Oktober war in Deutschland immer dann besonders mild, wenn es viel „Südwetter“ gab; das war auch 2018 und 2019 der Fall (rot). Aber auch die gestiegenen AMO-Werte spielten eine Rolle (grün). Wegen der sehr unterschiedlichen Werte der drei Größen wurden Index-Werte berechnet, um sie übersichtlicher in einer Grafik darstellen zu können. Weil für den Oktober 2020 noch keine AMO-Werte vorliegen, endet diese Grafik mit dem Jahr 2019.

Wir erwähnten bereits die natürliche Erwärmung aus der Kaltphase 1881 heraus, die kurz nach 1900 ihr Ende fand. Auf diesem Niveau hielten sich die Temperaturen weitgehend bis 1994. Diese uns aus der Jugendzeit bekannten oft rauen Oktober wurden dann durch einen weiteren Temperatursprung – ebenfalls ein natürlicher Grund einer Klimaänderung – im Jahre 1995 gemildert. Auf diesem etwa um 1 K höheren Oktoberniveau befinden wir uns noch heute.

Das zeigt die nächste Grafik der Oktobertemperatursprünge:

Abb. 5: Die letzte Oktobererwärmung erfolgte im Jahre 1995 durch einen Temperatursprung, der nichts mit CO2 zu tun hat auf das derzeitige höhere Temperaturniveau. Vorher lässt sich eine sehr kühle, erste Phase finden; sie dauerte bis 1906. In einer sehr langen, zweiten Phase (1907 bis 1994) wechselten sich sehr milde und sehr kühle Oktober ab; in diesem Zeitraum erwärmte sich der Oktober nur gering und nicht signifikant. Die aktuelle, ungewöhnlich warme Phase dürfte enden, sobald die zu erwartende AMO-Kaltphase einsetzt.

Doch seit dem Jahr 1995 und in der Gegenwart nach 2000 stagniert die Oktober- Erwärmung in Deutschland – und das trotz weiterer stark gestiegener CO2– Konzentrationen. Damit verhält sich der Monat Oktober genauso wie die anderen Monate. Wir leben somit keineswegs in einer starken Oktobererwärmungsphase, sondern auf hohem Niveau in einer Temperatur-Stagnationsphase. Wie lange noch?

Der wachsende Wärmeinseleffekt der DWD- Wetterstationen.

Das letzte Temperaturplateau ab 1995 bis heute, also 26 Oktobermonate ist bei vielen DWD-Wetterstationen weiter steigend, und zwar bei solchen mit starken Bebauungs- und Umgebungsänderungen seit der Wende. Es sind ausgesprochene Wärmeinselstationen. Dazu zählen nicht nur Städte, sondern auch einst ländliche Stationen im Speckgürtel der sich ausweitenden Städte wie Holzkirchen bei München oder die Wetterstation bei Hof, die einst als Hof (Land) vom DWD geführt wurde.

Abb. 6: Die Umgebung der Wetterstation Hof, einst ländlich und westlich der Stadt wurde nach der Wende mit einem Gewerbegebiet umbaut, deshalb hält die Erwärmung auch seit 1995 weiter an. Ein eindeutiger, vom Menschen verursachter und jährlich zunehmender WI-effekt. Das ist, wenn auch abgeschwächt, der Normalfall bei den meisten der 1900 DWD-Wetterstationen.

Bei den in der Umgebung fast unverändert gebliebenen ländlichen Stationen mit geringen Wärmeinseleffekten – wir nennen sie WI-arme Stationen – stagnieren die Oktobertemperaturen seit 1995 und manche trotz des Temperatursprunges 1995 auch schon länger. Auffallend sind südliche Stationen über 1000m NN, deren Oktobertrend überhaupt nicht mit dem gemessenen CO2-Anstieg der Atmosphäre konform geht.

Abb. 7: Wärmeinselarme ländliche Stationen wie Feldberg/Schwarzwald zeigen keine Korrelation mit dem weltweiten CO2-Anstieg der Keeling-Kurve seit 1958. Allein der Vergleich dieser beider Grafiken sollte die CO2-Treibhausanhänger nachdenklich stimmen. Eine Überprüfung ihres CO2-Erwärmungsglaubens wäre zumindest wünschenswert. Wie überall in Deutschland war auch auf dem Feldberg 2001 der wärmste Oktobermonat, seit 2000 sind die Oktobertemperaturen dort sogar fallend.

Der DWD-Deutschlandschnitt, siehe Grafik 1 ist immer ein Mittelwert zwischen den WI-starken Wetterstationen und den WI-schwachen. Beim DWD überwiegen jedoch die WI-starken in den Städten, im Speckgürtel der Städte, in wachsenden Gemeinden oder an Flughäfen.

Zusammenfassung

  1. Die DWD-Messreihen beginnen im Jahre 1881, das Jahr lag in einer Temperaturdelle. Von einem „Loch“ aus betrachtet geht alles nach oben, es wurde also wärmer. Dabei handelt sich um eine vorwiegend natürliche Erwärmung bis kurz nach 1900.
  2. Ab 1907 bis 1994 herrschten etwa gleiche Oktobertemperaturen, natürlich mit Variationen und in der gewohnten jährlichen Abwechslung.
  3. 1994/1995 erfolgte abermals ein Oktobertemperatursprung auf ein höheres Niveau.
  4. Wärmeinselarme, vorwiegend ländliche Stationen kühlen jedoch seit 2000 wieder leicht ab, bei Höhenstationen ist bereits wieder der Schnitt der 60er-Jahre erreicht.
  5. Dieses in Mitteleuropa geltende Oktoberverhalten korreliert überhaupt nicht mit dem CO2-Konzentrationsanstieg der Atmosphäre.

Und die Reaktion der Klimaalarmisten auf unsere Grafiken? Antwort: Gar keine, die gut verdienenden Klimafolgenwissenschaftler vom PIK werden niemals von den Medien aufgefordert, eine bestätigende Grafik zu liefern, es sei denn die DWD-Grafik ab 1881. Grundsätzlich wird nur auf Grafiken des steigenden CO2-Gehaltes verwiesen. Das genügt den Medien bereits, weil sie ohne Beweis an einen hohen CO2-THE glauben. Mehr CO2 = heißer. Und wenn die CO2-Wissenschaftler Temperatur-Beispiele der letzten Jahrzehnte erwähnen, dann sind dies stets Großstadtwetterstationen mit wachsender Bebauung und steigendem Flugverkehr: Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin, Köln, Leipzig. Warum nicht die Oktobergrafik des Feldberges seit 1958, die Zugspitze, das ländliche Neugersdorf oder Wutöschingen-Ofteringen. Wolfach, Rosenheim und Mittenwald wenigstens seit 45 Jahren? 80% Deutschlands sind ländliche Flächen, nur die Menschen wohnen in den Städten und Gemeinden und dort wurde der Oktober WI-verursacht auch wärmer.

Damit bleibt festzuhalten: Die DWD-Deutschlandgrafik der Oktobererwärmung ab 1881 ist vorwiegend eine Grafik der sich ausbreitenden Städte, Wohnorte, Gewerbegebiete und Flughäfen. Das sind etwa 20% der Deutschlandfläche, die sich täglich vergrößert.

Oktobertrends in anderen Regionen der Welt.

Ein besonders schönes Beispiel eines ständig wachsenden Wärmeinseleffektes findet sich in den USA, wo sich die Bundeshauptstadt Washington D.C. im Oktober seit 1981 erwärmte, (Verdopplung der Einwohnerzahl), das ländliche, auf gleicher geografischer Breite gut 100 Km weiter westlich gelegene Dale Enterprise (bei einer Farm) aber abkühlte:

Abb. 8: Während sich das immer stärker urbanisierte Washington im Oktober stark erwärmte, blieben sie im ländlichen Dale Enterprise unverändert. Die „Schere“ zwischen beiden ist im Oktober, der wegen zunehmender Bewölkung (weniger Sonnenscheindauer als im Frühling/Sommer), milder Temperaturen (noch keine wesentlichen Heizeffekte durch Industrie oder Hausbrand) und relativ hoher Windgeschwindigkeiten eher WI-arm verläuft, trotzdem gut sichtbar. Die 2020er Oktober-Werte der US-Stationen liegen noch nicht vor.

Langfristige Entwicklung seit 1881, siehe der Unterschied zur DWD-Grafik 1

Anders sieht die langfristige Entwicklung an der schon erwähnten fast WI-freien Dale Enterprise- Station bei einer Farm in Virginia/USA aus; die Werte liegen ab 1881 vor:

Abb. 9: Auch langfristig betrachtet, kühlte sich die ländliche Station Dale Enterprise im Oktober ab. Die Temperatur Oktober 2020 liegt bei 13,6°C. In Nordamerika gab es in den letzten Jahrzehnten keinen Oktobertemperatursprung wie bei uns. Ab 1918 sinken die Oktobertemperaturen noch deutlicher.

In Asien zeigen manche Stationen, möglicherweise bedingt durch einen früheren Wintermonsun ein ähnliches Verhalten, zum Beispiel der ehemalige Austragungsort der olympischen Winterspiele in Sapporo auf Hokkaido/Japan:

Abb. 10: Sogar geringe (nicht signifikante) Oktober-Abkühlung in Sapporo/Japan.

Und in Mittelschweden fast vor unserer Haustür, wo im Oktober ähnliche Temperaturverhältnisse herrschen wie im deutschen November, stagnieren die Oktoberwerte bereits seit gut 60 Jahren: Siehe im Vergleich die CO2-Anstiegskurve

Abb. 11: In Östersund (westliches Mittelschweden am Ostfuß des Skandinavischen Gebirges) bleibt der Oktober ein empfindlich kühler Herbstmonat. Was würde wohl Greta sagen, wenn man ihr diese Grafik ihres Heimatlandes zeigen würde und zugleich die Grafik des CO2-Anstieges?

Ergebnis: Trotz eines starken Anstiegs des „Treibhausgases“ CO2 zeigt der Monat Oktober in den ländlichen Gebieten dieser Welt oft seit vielen Jahrzehnten keine Erwärmung mehr.

Es gibt viele Ursachen und Gründe, die das Klima auf der Erde bestimmen, und der Mensch ist beteiligt durch die weltweite tägliche Vergrößerung der Wärmeinseln, was letztlich eine Naturzerstörung ist. Für Deutschland, siehe hier. Überall wo sich Wärmeinseln seit über 100 Jahren ausbreiten werden die Regionen großflächig wärmer und genau das zeigen die Messstationen. Die WI-Erwärmung ist eindeutig eine anthropogene Erwärmung, für die nicht CO2 verantwortlich sein kann. Will man diese WI- Klimaerwärmung bekämpfen, dann müsste man die Ausbreitung und Vermehrung der Gattung Mensch eindämmen die tägliche Bebauung und Trockenlegung zurückfahren, den Lebensstandard deutlich senken und die Abholzung der Regenwälder stoppen. Sind wir dazu bereit? Schon bei unseren Vorschlägen gegen die weitere Trockenlegung Deutschlands gab es heftige Diskussionen.

Schlussfolgerung: Die gemessene Oktobererwärmung seit 140 Jahren ist menschengemacht (WI-effekt) und natürlichen Ursprunges (Temperatursprünge). Der CO2-Anstieg hat somit keinen oder kaum einen Anteil an der Oktobererwärmung wie wir in diesem Artikel wieder zeigen konnten. Ein Absenken der jährlich gemessenen ppm-Zuwachsraten wäre somit wirkungslos und sollte unterlassen werden. CO2 ist vielmehr ein lebensnotwendiges Gas für die Photosynthese und das Pflanzenwachstum auf dieser Erde. Die Schöpfung der Erde ist auch Kohlenstoff und Kohlendioxid aufgebaut. Ein weiterer CO2-Anstieg hätte positive Wirkungen für das Leben und wäre wünschenswert.

Der fast überall auf der Welt steigende WI-effekt ist der tatsächlich anthropogene Anteil an der Erwärmung und nicht der wirkungslose CO2-Effekt. Es handelt sich um eine wissenschaftliche Verwechslung.




Kann es sein, dass Corona nicht nur die Lunge, sondern bei Politikern auch das Hirn massiv angreift?

Viel Corona-Hysterie, nur: Schlimme Auswirkungen sind nicht zu finden

Im Stadtrat von Fürth soll es hitzige Diskussionen wegen des von oben verordneten Corona-Lockdowns gegeben haben. Der (SPD-) Bürgermeister meinte, nachdem es im städtischen Klinikum aktuell nicht einen Corona-Behandlungsfall gibt, könne das Problem bei Weitem nicht so groß sein, wie überall berichtet und man dürfe das lokale Geschehen nicht ignorieren: Zeitungsbericht: Auf der Intensivstation des Fürther Klinikums liegt kein einziger Covid-19 Patient. Auf den Normalstationen seien es neun, die aber wegen anderer Krankheiten behandelt werden – dass sie mit Corona infiziert sind, sei bei Routineuntersuchungen festgestellt worden.

Allerdings ist der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende vom SPD-Kreisverband Fürth völlig anderer Meinung:
… Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Horst Arnold und die SPD-Landtagsfraktion unterstützen die gestern im Bund und heute (29.10.) im bayerischen Kabinett vorgestellten Maßnahmen für einen Teil-Lockdown. „Wir müssen angesichts der stark ansteigenden Corona-Infektionszahlen gegensteuern. Jede Infektion, die wir verhindern, kann Leben retten. Dafür ist aus meiner Sicht der zeitlich begrenzte Verzicht auf viele Kontakte und Freizeitaktivitäten zumutbar.

Ein vom kommenden Lockdown als Gastronom direkt betroffener Stadtrat der GRÜNEN nannte den Lockdown grotesk, was aber die Einzelmeinung eines Betroffenen sein könnte,

Bild 1 GRÜNE Kreisverband Nürnberg

die Linken wiederum verwiesen auf die immer weiter steigenden Fallzahlen und finden den verordneten Lockdown wohl gut. Von der AfD im Stadtrat berichtet die Lokalzeitung nichts. Eher würde sich die Redaktion da die Hand abhacken:

Bild 2 Tweet von einem AfD-Stadtratsmitglied Fürth (28.10.2020)

Am gleichen Tag in der gleichen Zeitungsausgabe im Politikteil las sich die Info des Fürther Bürgermeisters etwas anders. Da wurden aus den Personen: … die aber wegen anderer Krankheiten behandelt werden – dass sie mit Corona infiziert sind, sei bei Routineuntersuchungen festgestellt worden
auf einmal „Coronapatienten“: .
.. Im Klinikum Fürth werden zwar gerade neun Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben
Ansonsten konnte der Redakteur aber außer einem alarmistische Vorhersehungen berichtenden Klinikarzt auch nichts Coronaschlimmes im Umland finden:
… Trotzdem sagte der Nürnberger Oberarzt Dr. Stefan John (Klinikum Nürnberg): „Bundesweite Rechenmodelle rechnen mit sehr hohen Zahlen für den Dezember“ … Im Klinikum Fürth werden zwar gerade neun Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, doch keiner von ihnen liegt auf der Intensivstation … in der Region betreibt die Diakonie mehrere Kliniken, etwa die Klinik Schwabach. In den Kliniken liegt keiner der Patienten auf der Intensivstation.

Die Coronadaten der Stadt Fürth

Wieder vorab das übliche Lamento: Auch in Fürth liefert das örtliche Gesundheitsamt einen Viewer im Web mit vielen schönen Grafiken. Wer mit den schönen Bildern jedoch nicht zufrieden ist, muss sich zur eigenen Auswertung die Daten abtippen, da die dort in Menüs angegebenen Ausleitbutten nicht funktionieren.

Bild 4 Stadt Fürth Coronadaten. Quelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

(Nur) Beim etwas genauerem Betrachten fällt in dieser Grafik auf, dass die Anzahl Todesfälle seit Ende Mai praktisch gleich bleiben. Komischer Weise sind in dieser Hauptgrafik der Viewerseite die Gesundeten stark hervorgehoben, obwohl diese praktisch nichts aussagen.

Auf der Homepage der Stadt kann man ebenfalls Zahlen zu Corona finden. Wer mit dieser Tabelle wirklich schlau wird, sei begrüßt, schnellen „Durchblick“ zu vermitteln, scheint aber auch nicht der Sinn dieser Tabelle zu sein.

Bild 5 Stadt Fürth, Corona-Info auf der Stadt-Homepage

Es gibt im WEB aber viele Seiten und auf irgendeiner findet sich nach mehr oder weniger Suchen dann konzentrierte Information, wie zum Beispiel die Mortalität von 4,4 % (gut, die könnte man mit den Daten der Tabelle Bild 5 notfalls auch selbst ausrechnen):

Bild 6 Stadt Fürth Corona-Angaben. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Auf dieser Infoseite kommen noch weitere Grafiken der Infektionen:

Bild 7 Stadt Fürth, Verlauf Anzahl Infektionen. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Und eine zum zeitlichen Verlauf der Corona-Todesfälle:

Bild 8 Stadt Fürth, Verlauf der Corona-Todesfälle. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Recht interessant ist die Aufschlüsselung der bisherigen Todesfälle nach Altersgruppen:

Bild 9 Stadt Fürth, Altersbezug der Corona-Verstorbenen. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Was können uns diese Zahlen „sagen“?

Zuerst einmal: Nach diesen Angaben ist die kleine Stadt recht schlimm von Corona betroffen. Eine Mortalitätsrate von 4,44 % ist fast doppelt so hoch wie der gesamtdeutsche und auch weit höher als der Bayerische Mortalitätswert (3 %).

Was macht Fürth nun falsch und warum „jammert“ deren Bürgermeister wegen des Lockdowns?

Bild 8 gibt den Hinweis. Seit Anfang Mai steigen zwar die Fallzahlen, es gibt aber trotz deren enormem Ansteigen keine weiteren Verstorbenen mehr!

Die Grafik etwas aufbereitet weist darauf hin: Seit Mai nimmt die Mortalitätsrate ab (in der Grafik ca. doppelt so hoch, da auf die Anzahl erkrankter (und nicht Anzahl Infizierte) bezogen.

Bild 10 Coronadaten Fürth. Verlauf Erkrankte (kumuliert) und Mortalitätsrate. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

In der folgenden Grafik sieht man es dann überdeutlich.

Bild 11 Coronadaten Fürth. Verlauf Erkrankte und Todesfälle. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

Und nun erkennt man, wie mit den Infektionszahlen und der pauschalen Mortalitätsrate geradezu betrogen und Hysterie geschürt wird:

Zuerst schüren die Infektionszahlen die „gewünschte“ Hysterie:

Bild 12 Stadt Fürth, Infektionszahl. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Und dazu die Meldung eines Mortalitätswertes von 4,44 % (Bild 8), (da diese in Wirklichkeit auf die ca. 400 Infektionsfälle und damals 38 Verstorbene bis Mai bezogen ist, bezogen auf Erkrankte fast 10 %) der sich auf den Anfangszeitraum bezog und seit Mitte Juni durchgängig nur noch 0 % hoch ist.

So wir unterschlagen:
– dass am Anfang der „Pandemie“ bis zum 15. Juni bei 241 Erkrankten (ca. 400 gemeldete Fälle) 38 gemeldete Todesfälle auftraten,
– seit dem 16. Juni bis zum 29. Oktober bei neuen, ebenfalls 240 Erkrankten (oder ca. 400 neu gemeldeten Fällen) jedoch bisher kein weiterer Todesfall!

Irgend etwas muss sich in Fürth und dessen Landkreis seit dem Frühjahr bezüglich „Corona“ also mehr als drastisch verbessert haben und zeigt, dass „Corona“ sehr gut „in den Griff“ zu bekommen ist. Nur interessiert das unsere Politiker nicht im Geringsten, wie deren Reaktionen (schließlich haben diese den gleichen, einfachen Zugriff auf die Daten) zeigen, bis auf den Fürther Bürgermeister, der es aber nicht zu argumentieren schafft.

Neben der seit vier Monaten trotz hoher Fallzahlen auf „0“ gesunkenen Mortalität ist auch die Mortalitätsverteilung zu beachten:
– unter 60 Jahre gab es über die gesamte Zeitdauer keinen Todesfall,
– von 60 – 80 waren es 10 und
– erst ab 80 Jahre fängt eine Mortalitäts-Betroffenheit mit 28 Fällen wirklich an

Folgerung aus den Daten der letzten vier Monate

Nach dieser Analyse gibt es nur eine Feststellung:
– die gesamte Bevölkerung vollständig auszusperren, weil über 80-Jährige
(die man leicht gezielt schützen könnte) betroffen sein können,
– einen pauschalen Lockdown anzuordnen, obwohl lokal seit vielen Monaten „Öffnung“ überhaupt nichts Schlimmes geschieht,
– und es offensichtlich sehr effektive Maßnahmen gibt, die negative Auswirkungen konsequent eindämmen,

ist reinster Irrsinn, wie er nur von einer durch die als unfehlbar erklärte Merkel-degenerierten Politikerclique (und dem Merkel in den Hintern kriechendem) Söder einfallen kann (lokale Politiker und die Redaktion Nordbayerischen Nachrichten leider mit eingeschlossen).

Jeder nur halbwegs Vernünftige würde die lokal und anscheinend auch im Landkreis schon fast perfekt wirkenden Maßnahmen analysieren und (mit Verstand) versuchen, vorsichtshalber die Infektionswerte etwas einzudämmen – aber niemals einen Anlass ableiten, in einer solchen Umgebung aus reiner Machtgier einen völlig unnötigen Lockdown zu verhängen.
Das ist nicht nur die Meinung des Autors:
Achgut 28.10.2020: Kassenärzte und Virologen fordern Corona-Strategiewechsel
Achgut 30.10.2020: Neue RKI Zahlen: Wo ist der Notstand?

Doch was fällt Herrn Söder dazu ein (29.10.2020): München (Reuters) – Bayern will die von Bund und Ländern beschlossenen Kontakteinschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch in Privatwohnungen durchsetzen.

Gibt es dagegen wirkliche Opposition? Nicht in Sicht.
Herr Kubicki hat es wenigstens über Twitter versucht. Der Shitstorm ist enorm: news.de: Wolfgang Kubicki in Corona-News„#HaltDieFresseKubicki!“ Twitter beschimpft FDP-Politiker als „Deppen“
Während die Kanzlerin die Infektionszahlen niedrig halten möchte, nannte Wolfgang Kubick die Merkel-Ansprache eine „Verzweiflungstat“. Der FDP-Politiker ruft die Bürger dazu auf, das zu tun, was sie für richtig halten. Dafür erntete er einen heftigen Shitstorm.

Der CDU-Fraktionschef Brinkhaus glänzte mit Unterwürfigkeit seiner Herrin gegenüber:
Tichys Einblick 29. 10.2020: Pandemie-Debatte zwischen Selbstgewissheit und Panik … Die pandemischen Maßnahmen als Aktionismus zu bezeichnen, dafür hätte sich die FDP zu früheren Zeiten „geschämt“, meint Brinkhaus.

Politiker-Hörigkeit geht über alles

Das kleine bisschen Mut zur oppositionellen Haltung hat die Stadtratspolitiker von Fürth schon am nächsten Tag wieder verlassen.

Die Zeitung berichtet: (Grünen-Stadtrat) ... berichtete, er habe seine Kritik am bevorstehenden Lockdown in der jüngsten Stadtratsdebatte auf auf die Folgen für Kultur und Gastronomie bezogen – nicht auf die Gesamtmaßnahmen. Auch habe er zuletzt sehr wohl Zahlen gesehen, die es rechtfertigen, den Lockdown zu erwägen ...
Der Bürgermeister: Fürth wird kein Widerstandsnest: Oberbürgermeister T. Jung äußert Kritik, betont aber, die Stadt werde die neuen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie sehr wohl umsetzen. Jung: „Wir werden in Fürth selbstverständlich alles vollziehen, was Bayern und der Bund beschließen“.

Seit dem „Merkelzeitalter“ interessieren wirklich Daten nicht und Institute die (da fördermittelabhängig) auch vorbeugend das Gewünschte bestätigen, finden sich immer.
Söder: Zeitungsartikel: „Außer Kontrolle“; „ … Sie scheint außer Kontrolle zu geraten … die Zahlen der Intensivpatienten hat sich in neun Tagen verdoppelt. Es gebe Regionen in Bayern, in denen die Intensivbetten knapp werden … Söder zitiert die großen Forschungsinstitute von Fraunhofer bis Leopoldina, die einen gemeinsamen, dringenden Appell an die Politik gerichtet und drastische Schritte gegen die Pandemie gefordert haben …
Warum zitiert Söder nicht auch die andere Meinung: Auchgut 28.10.2020: Kassenärzte und Virologen fordern Corona-Strategiewechsel
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung, Ärzte und Wissenschaftler haben ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet. Sie empfehlen eine Änderung der Corona-Strategie, eine Abkehr vom Lockdown-Kurs und die Lagebewertung anhand anderer Zahlen, berichtet u.a. 
aerztezeitung.de.

Bild 13 Stand 29.10.2020 Quelle: DIVI Intensivregister

Nun noch aktuelle, globale Zahlen die angeblich „ … es rechtfertigen, den Lockdown zu erwägen … :

Bild 14 Stand 29.10.2020 Quelle: DIVI Intensivregister

Bild 15 Stand 29.10.2020 Quelle: DIVI Intensivregister

Nun nochmals Grafiken zu Fürth:

Bild 16 Tägliche Fallzahlen Fürth: Corona-Todesfälle, alle Todesfälle (aus dem Werte Bayern 2018 auf Fürth heruntergerechnet)

Bild 17 Ab dem 30.03. (erster Corona-Todesfall in Fürth) kumulierte Fallzahlen Fürth: Corona-Todesfälle, alle Todesfälle (aus dem Werte Bayern 2018 auf Fürth heruntergerechnet)

Das gilt nicht nur für Fürth.
Auf Achgut hat ein fleissiger Autor eine ähnliche Betrachtung für das Bundesland Sachsen duchgeführt. Er kommt zu ähnlichen Aussagen:
achgut 31.10.2020: Sächsischer Corona-Zahlensalat?

Anhand solcher Zahlen über die „Corona-Pandemie“ kann sich nun jeder selbst Gedanken machen, ob unsere Politiker mit Besinnung oder doch eher besinnungslos „lenken“.




Offener Brief an Professor Harald Lesch, bezüglich seines „CO2-Experiments“ am Ende der Terra-X Sendung vom 18. Oktober 2020 im ZDF

Jean-Baptiste Joseph Fourier war der Erste, der 1827 eine Erwärmung der Atmosphäre durch CO2 postulierte. Viele Jahre später glaubten Hoimar von Ditfurth (2), Albert Arnold „Al“ Gore und Volker Quaschning, dass sie die Fourier-These experimentell nachgewiesen haben, da sie eine beträchtliche Lufterwärmung bei verschiedenen CO2-Experimenten beobachteten. Eine sorgfältige Überprüfung ihrer Experimente zeigte aber, dass hierbei die Öffentlichkeit manipuliert und getäuscht wurde, ebenso, Herr Kollege Lesch, wie in Ihrem Terra-X „Experiment“. Die Temperaturerhöhungen werden nämlich nicht durch einen „CO2-Treibhauseffekt“, sondern durch die Abnahme der Wärmeleitung verursacht. Besonders starke Effekte erhält man, wenn CO2, das schwerer ist als Luft, wie in Ihrem „Experiment“ als „Gas-See“ unter eine Luftschicht eingeleitet wird. Werden aber, wie in der Atmosphäre üblich, Luft und CO2 gleichmäßig vermischt, bleibt die Erwärmung aus und unter besonderen Umständen kann sogar eine Abkühlung auftreten.

Ein Labor-Experiment, wonach CO2 angeblich die Atmosphäre aufheizt, hat bis heute viel Aufmerksamkeit gefunden und hat zu einer erheblichen Verwirrung geführt. Alles begann mit einem Video vom 21.09.2011 mit Al Gores Mitarbeiter Bill Nye als Erzähler (3). Der Moderator erklärt, dass die Luft-Temperatur ansteigt, wenn man CO2 in einer, von außen beleuchteten, gläsernen Dose einleitet. Dieses Video war von Anfang an heftig umstritten. Anthony Watts, der aufwendig versuchte, das nur mangelhaft beschriebene Experiment nachzumachen, fand keine Erwärmung, sondern sogar eine geringe Abkühlung (4). In der Folge berichteten verschiedene Klima-Wissenschaftler, dass auch sie bei ähnlichem Versuchsaufbau keine Erwärmung gefunden hätten (5).

Dr. Michael Schnell machte ein Kontrollexperiment mit Argon, einem Infrarot-inaktiven Gas, das – im Gegensatz zu CO2weder Wärmestrahlung absorbieren noch emittieren kann (6). Wenn COund Argon den gleichen Erwärmungs-Effekt zeigen, muss man die Ursache außerhalb der Wärmestrahlung suchen. Schwere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit als Luft. Werden diese Gase in die Röhre eingeleitet, verringern sie den Wärmestrom innerhalb der Apparatur. Die schweren Gase wirken wie eine Isolierschicht. Somit lässt sich feststellen: Das Ditfurth-Experiment, wie auch Ihr Terra-X Experiment, zeigt nicht den Treibhauseffekt, sondern ist ein Phänomen schwerer Gase.

Diese erste Erkenntnis bestätigt die Skepsis von Helmut Krebs und Anthony Watts, die an den Ditfurth- und Al Gore-Experimenten, als Beweis des CO2-Treibhauseffektes, gezweifelt hatten (7).

Was sagt nun die Fachwelt zu Ihrem Terra-X „Experiment“? Wir haben nachfolgend einige Kommentare aufgeführt:

„Professor Lesch versucht einen spektroskopischen Effekt, nämlich die Wechselwirkung eines Infrarot(IR)-aktiven Gases (CO2) in der komplexen, zum Weltraum offenen Atmosphäre durch ein Experiment mit einer geschlossenen Dose zu simulieren. Damit ist Herr Lesch als „Magier“ auf jedem Jahrmarkt bestimmt eine Bereicherung, für die Physik ist er eine Schande.“

„Prof. Lesch müsste sich in Grund und Boden schämen, dass er solch eine Spielerei als Experiment bezeichnet. Ohne genormte Gerätschaften, genau abgewogene Reagenzien und geeichte Messinstrumente hätte er sich weigern sollen, solch eine Szene überhaupt abzudrehen.“

„Versuche der hier in Frage stehenden Art werden in jedem Anfängerpraktikum in Physikalischer Chemie durchgeführt. Der Versuchsaufbau ist derartig unsystematisch und jeglicher Laborpraxis widersprechend, dass Lesch zu meiner Zeit aus dem Praktikum geflogen wäre mit dem Rat, doch was sinn-volles wie Sozialpädagogik zu studieren. Dabei sollte man auch einmal berücksichtigen, dass Lesch als Hochschulprofessor das Equipment im Laborschrank hat, so einen Versuch wissenschaftlich halbwegs seriös aufzubauen. Warum also diese mehr als peinliche Scharlatanerie?“

Die Kölner Produktionsfirma der Terra-X Sendung berichtete bezüglich des Experiments: „Das Experiment wurde entwickelt im Rahmen eines sogenannten Klimakoffers. Der Klimakoffer ist als Lehr- und Lernmaterial gedacht für den Unterricht an Schulen (8). Bei solchem Unsinn als Lehrmaterial erklären sich die schwachen Noten unserer Schüler bei den PISA-Untersuchungen!

Mehrere Kommentare befassten sich mit der Tatsache, dass ein Kontrollversuch fehlte. Eine Grundvoraussetzung für „sauberes wissenschaftliches Arbeiten“ (Originalton Harald Lesch).

„Wenn Harald Lesch und auch Dirk Steffens wirklich seriöse Wissenschaftler wären, dann hätten sie ihre eigene Forderung nach „sauberem wissenschaftlichen Arbeiten“ erfüllt und hätten in der ZDF-Sendung ein wissenschaftlich-notwendiges Kontroll-Experiment durchgeführt, mit dem sie hätten überprüfen können, ob so ein behaupteter Erwärmungseffekt bei gleichem Versuchsaufbau auch bei Einleitung anderer Gase auftritt. Aber so ein Experiment wurde nicht gemacht, denn dann wäre ja der ganze CO2-Erwärmungs-Schwindel aufgeflogen.“

„Die gezeigte Temperatursteigerung fände auch statt, wenn jedes andere Gas in die Rohre eingeführt worden wäre. Die Temperatursteigerung geschieht nämlich nicht durch das eingelassene Gas, sondern durch die feste Ummantelung der Röhre, die einen Luftaustausch (Konvektion) verhindert. Das ist der ganze „Trick“, mit dem die Klima(folgen)forscher seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit täuschen.“
„Ich verstehe den Versuch nicht ganz: Ich frage Herrn Lesch: Wo ist der Luftaustritt für die verdrängte Luftmenge, die durch das einströmende CO2 ersetzt werden soll? Falls nicht vorhanden, dann braucht der Versuch noch ein Manometer zur Druckanzeige. Frage: Sind etwa die beiden Plastikfolien zunächst dicht verschlossen festsitzend auf der Dose? Das durch die Reaktion beim Versuchsstart entstandene CO2 erzeugt einen Überdruck im System. Wo ist die Öffnung, damit Luft die Dose verlassen kann? Ansonsten erwärmt sich die Luft im Schlauch und in der Dose sehr rasch aufgrund des Überdruckes. Wäre es so wie ich vermute, dann käme bei dieser Reaktion gar kein CO2 bis in die Dose, denn der in der Dose herrschende Überdruck würde dies verhindern. Deswegen braucht der Versuch neben dem Manometer auch noch ein CO2-Messgerät im Innern der Dose. Ich nehme an, es kommt überhaupt kein CO2 über den Schlauch in die Dose.“

„So wie ich den Versuch verstehe, erfolgt kurzzeitig eine Erwärmung nach Versuchsbeginn aufgrund des Überdruckes im Gesamtsystem, gemessen wird die Temperatur des Überdruckes der Luft in der Dose. Auffallend ist auch, dass der Versuch gleich nach wenigen Sekunden abgebrochen wurde. Weshalb, frage ich? Ein Experiment muss abgeschlossen sein, um Rückschlüsse ziehen zu können. Es ist erst dann abgeschlossen, wenn sich keine Veränderungen mehr zeigen. Entweicht etwa nach einigen Sekunden der erzeugte Überdruck und damit sinkt die Temperatur genauso schlagartig wieder?“

„Lesch ist bekennender Sonnen-Leugner. Das trat auch in der besagten Terra-X Sendung wieder zutage. Er behauptet, die Sonne hätte mit der Erderwärmung nichts zu tun und zeigt als Beweis ein Diagramm in welchem die Skala für die Erdtemperatur gedehnt, die Skala für die Sonnenaktivität aber gestaucht ist (Abb. 1):

Abb. 1: Der Screenshot aus der Terra-X Sendung vom 18.10.2020 im ZDF zeigt die Sonnenaktivität in einer ungeeigneten gestauchten Skala

Deshalb sieht es so aus als ob die Sonnenaktivität seit 1880 unverändert ist, die Temperatur jedoch ansteigt.

Dieser „Trick“, der eines Wissenschaftlers unwürdig ist, wird in der nachfolgenden Abbildung 2 entlarvt. Sie entspricht der Abbildung 14 aus dem Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning (9) und zeigt beispielhaft, wie man durch Dehnung oder Stauchung der Skala den jeweils gewünschten Eindruck erwecken kann. Das gut skalierte Diagramm (obere Grafik der Abbildung 2) zeigt den Anstieg der Sonnenaktivität (rote Kurve) von 1910 bis etwa 1955, der mit einem Anstieg der globalen Temperatur (graue Kurve) einherging. Danach verringerte sich die Aktivität der Sonne bis 1965, was mit einem Abfall der globalen Temperaturen einherging. Danach stieg die Sonnenaktivität bis 1980 wieder an und blieb bis 1995 auf diesem erhöhten Niveau. Parallel hierzu stieg auch die globale Temperatur an.

Dieselben Daten sind in der mittleren Grafik der Abbildung 2 in eine ungeeignete (gestauchte) Skala der Sonnenaktivität eingetragen. Bei dieser Skala sieht es so aus, als ob sich die Sonnenaktivität von 1910 bis 2010 nicht verändert hätte. Mit dieser ungeeigneten Skala versucht Harald Lesch seit Jahren den Einfluss der Sonne auf die globale Temperatur klein zu reden.

Abb. 2: Entwicklung der globalen Temperatur (grau) des CO2 (blau) und der Sonnenaktivität (rot) während der vergangenen 100 Jahre. Diagramm aus (9)

Würde man die CO2-Konzentration in eine gestauchte Skala eintragen, dann sähe es so aus, als ob sich die CO2-Konzentrationen der Erdatmosphäre von 1900 bis 2020 überhaupt nicht verändert hätten (untere Grafik der Abb. 2). Und solche Tricksereien nennt Harald Lesch „sauberes wissenschaftliches Arbeiten“!!!“

„Natürlich ist das kein Versuch zum Treibhauseffekt, denn in dieser kurzen Zeit enthält die Dose noch gar kein CO2, egal ob beim Schlaucheinlass eine Öffnung für den Überdruck ist oder nicht. Nach einigen Sekunden ist nämlich noch alles im Erlenmeyerkolben entstandene CO2 Gas in diesem drin, das meiste sogar noch in der wässrigen Flüssigkeit H20. Sicher ist nur eins, sollte der Einlass Schlauch-Dose luftdicht sein, d.h. mit einem Stopfen abgedichtet, dann verlässt das im Versuch entstehende CO2 den Erlenmeyerkolben überhaupt nicht, da es durch den zunehmenden Überdruck in der Dose daran gehindert würde. Sollte aber die Luft in der Dose entweichen können, dann dauert es einige Minuten bis CO2 in die Dose kommt, weil CO2 schwerer ist als Luft und zuerst die Luftmenge im Erlenmeyerkolben und im Zuführschlauch verdrängen muss. Der Versuch hat überhaupt nichts mit einem CO2-Treishauseffekt zu tun. Der komplizierte Aufbau wird nur gewählt, um die Beobachter zu verwirren.“

„Die Frage nach dem Wärmeeintrag durch CO2 in die Atmosphäre ist letztlich die falsche Frage. Wie „warm“ es in der Atmosphäre ist, ist doch vielmehr die Frage nach dem Wärmeaustrag aus der Atmosphäre (10 – 12). Vielleicht könnte Herr Lesch doch einmal die Frage beantworten, wie denn die wie auch immer in die Atmosphäre gelangte Wärme aus dieser wieder verschwindet. Denn eine weitere Zufuhr von Wärme in die Atmosphäre z.B. durch Absorption von IR-Strahlung würde bei fehlender Abfuhr zu immer mehr Wärme und damit zu stetig weiter steigenden Temperaturen führen.“

„Harald Lesch präsentierte das nachfolgende Schema von der Erdatmosphäre (Abbildung 3). Mich wundert dabei, was er unter der Doppelschicht versteht, welche in seiner Abbildung die Erdatmosphäre zum Weltall hin begrenzt. Anscheinend ist Lesch der Meinung, unsere Atmosphäre sei von einer Trennschicht umgeben (aus CO2 oder aus was?), denn seine Dose, welche die Erdatmosphäre repräsentieren soll, stellt ein geschlossenes System dar. Für den Fall, dass es sich unter Klima-Alarmisten noch nicht herumgesprochen haben soll: Die Erdatmosphäre ist zum Weltraum hin offen!“

Abb. 3: Screenshot aus der Terra-X Sendung vom 18.10.2020 im ZDF

Bereits der Bericht des Weltklimarats IPCC von 2001 besagt „Das Klimasystem ist ein gekoppeltes, nichtlineares chaotisches System. Daher ist die langfristige Vorhersage zukünftiger Klimazustände nicht möglich“ (13). Ein solches System entzieht sich nämlich in seiner Gesamtheit jeder mathematischen Behandlung, jeder Modellierung und jedem terrestrischen Laborexperiment.“

Solch manipulative Beiträge des ZDF verletzen den Staatsvertrag. Lesch ist auch noch der Berater von BMP Söder! Schon der letzte Fernsehbeitrag von Lesch war ein Verstoß gegen den Staatsvertrag. Die Politiker, fehlinformiert von den Leschs et al., rasen mit Höchstgeschwindigkeit in den wirtschaftlichen Abgrund!“

CO2 erhöht die atmosphärische Strahlung bei klarem, kaltem Himmel aber unter tiefen, warmen Wolken hat CO2 so gut wie keine Wirkung mehr. Diese Erkenntnis hat mich zum Klima-Skeptiker gemacht, denn die Alarmisten ignorieren, dass die CO2-Wirkung überlagert ist von vielen weiteren IR-aktiven Komponenten der Atmosphäre, wie Wasserdampf, Wolken und Aerosolen, was die CO2-Bedeutung erheblich reduziert. Wenn es gelingt, solche Untersuchungen mit CO2-Konzentrationen bei 400 und 800 ppm durchzuführen, erst dann wäre ein praktischer Nachweis für was auch immer realisierbar. Solange aber Flaschengase (komprimiert!) in relativ kleinen Apparaturen eingeleitet werden, ohne die Gase zu temperieren, lassen sich mit den besten Thermometern (es läuft ja letztlich alles auf Temperaturen oder „Anomalien“ hinaus…) keine eindeutig zuordenbaren Effekte nachweisen.“

Schuster bleib bei deinem Leisten” müsste man sagen, wenn man den Flop in Terra X vom 18.10. mit dem CO2 Experiment bewerten sollte. Als Astrophysiker sollte Lesch nicht den Meteorologen spielen, denn bei besagtem Experiment war physikalisch / chemisch fast alles falsch und entbehrt jeglicher ernsthaften Wissenschaft. Erschreckend für mich ist aber, wie Lesch und das ZDF mit solchen Falschinformationen die Bevölkerung verwirren und zu erziehen versuchen. Dies ist eine echte Gefahr.“

Lieber Herr Kollege Lesch, wie wäre es, wenn Sie Ihre Publikumswirksamkeit einmal dazu verwenden würden, in einer neuen Folge von Terra-X einige der größten und folgeträchtigsten Irrtümer der Klima-Alarmisten aufzuklären, denn:

  1. Die Erde ist kein Treibhaus, denn Treibhäuser sind geschlossene Systeme, wohingegen die Erdatmosphäre zum Weltraum hin offen ist.
  2. Entgegen der medialen Behauptungen hat die Erhöhung der CO2-Konzentrationen von 0,03 auf 0,04% seit Beginn der Industrialisierung nachweislich der Natur, der Landwirtschaft und der Welternährungssicherheit gut getan. Dies ist leicht ersichtlich aus den in diesem populärwissenschaftlichen Artikel verlinkten Publikationen (14).
  3. Ohne CO2 wäre die Entstehung des Lebens vor etwa 4 Milliarden Jahren nicht möglich gewesen, denn von allen auf der Erde verfügbaren Elementen wie Sonne, Wasser, Mineralstoffe, Stickstoff, Sauerstoff und CO2 hat nur das CO2 den zur Entstehung von Leben notwendigen Kohlenstoff (C) im Molekül.
  4. Eine totale Entfernung von CO2 aus der Luft führt zum sofortigen Absterben allen Lebens auf der Erde, denn für die Photosynthese der Pflanzen, von denen sich Mensch und Tier ernähren, ist CO2 essentiell und kann durch keinen anderen Kohlenstoff-haltigen Stoff ersetzt werden.

Der mit falschen Angaben am Nasenring durch die Manege gezogene deutsche Steuerzahler, dem in Bezug auf Klimawandel und Energiewende bisher Milliarden von Euro Zahlungen aufgezwungen wurden und weitere Zahlungen über hunderte von Milliarden Euro noch aufgezwungen werden sollen, würde Ihnen eine solche aufklärende Sendung danken.“

Übrigens, falls auch Sie die Meinung vertreten sollten, 97% der Wissenschaftler seien sich einig, dass der Mensch, bzw. das vom Menschen emittierte CO2 Schuld sei an der derzeitigen Klimaerwärmung, dann lesen Sie mal die Namen der über 40.000 (vierzigtausend) Wissenschaftler, die anderer Meinung sind und die diese in Form von Petitionen ihren jeweiligen Regierungen gegenüber ausgedrückt haben (15, 16).

Sie – lieber Herr Kollege Lesch – sollten mal Ihre eigenen Worte überdenken und danach handeln: Wenn Menschen Zweifel haben, dann sollen sie Fragen stellen, aber dann müssen sie auch akzeptieren, dass die Wissenschaften Antworten darauf haben“.

Dirk Steffens fragte Sie am Ende der Terra-X Sendung: Was machen wir jetzt?“ und Sie antworteten: „Sauber wissenschaftlich arbeiten!“ Die Fachwelt wünscht Ihnen hierzu alles Gute. Es wurde aber auch Zeit mit Ihrer neuen Erkenntnis!

In diesem Punkt sind wir übrigens der Meinung, dass Sie öfter Videos drehen sollten, in welchen Sie vergleichen, wie maßgeblich sich Ihre Standpunkte zum Klimawandel zwischen 2001 und 2015 geändert haben (17).

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Dieter Döhler, Prof. Dr. rer. nat. Hans-Peter Bär, Prof. Dr. phil. nat. Volker Blüm, Dipl. Phys. Dieter Böhme, Dr. phil. Helmut Böttiger, Dr. agr. Arthur Chudy, Werner Eisenkopf, Dr. rer. nat. Siegfried Dittrich, Dr. sc. agr. Albrecht Glatzle, Otto Hahn, Prof. Dr. agr. habil.  Dr. h. c. Martin Körschens, Dr. agr. et Dr. rer. pol. Karlheinz Marquardt, Jutta Heinze, Hartmut Hühne, Prof. Dr. Wolfgang Merbach, Dr. rer. nat. Werner Ockels, Dr. Helmut Roewer, Dr. rer. nat. Gerhard Stehlik, Dr. habil. Lothar Suntheim, Dr. rer. oec., Ing. Dietmar Ufer, Petra Vooth.

  1. https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/ein-fall-fuer-lesch-und-steffens-108.html
  2. https://www.youtube.com/watch?v=lORAR1nvfjs
  3. https://www.youtube.com/watch?v=3v-w8Cyfoq8
  4. https://wattsupwiththat.com/2011/10/18/replicating-al-gores-climate-101-video-experiment-shows-that-his-high-school-physics-could-never-work-as-advertised/?cn-reloaded=1
  5. https://eike.institute/2017/02/04/10-ikek-prof-em-jan-erik-solheim-start-des-zweitaegigen-al-gore-experiments/
  6. https://eike.institute/2020/06/28/experimentelle-ueberpruefung-des-co2-treibhauseffektes-die-falschen-klima-propheten/
  7. http://menschliches-handeln.de/pdf/Klimawandel_Langfassung.pdf, S. 91,98
  8. https://klimawandel-schule.de/klimakoffer/
  9. https://unerwuenschte-wahrheiten.de/
  10. http://real-planet.eu/treibhausgas.html
  11. http://real-planet.eu/wspeicher.html
  12. http://real-planet.eu/wasserstoffjet.html
  13. IPCC TAR WG1, Working Group I: The Scientific Basis
  14. https://chaco40.com/2019/08/no-demonizar-el-nutriente-esencial-para-la-vida-el-co2/
  15. https://www.sonic-umwelttechnik.de/klarsicht/klarsicht_information_nummer_1.pdf  
  16. https://clintel.nl/wp-content/uploads/2019/10/European-Climate-Declaration-Oslo-18-October-2019.pdf
  17. https://www.youtube.com/watch?v=RrNLNpOdmbA

Hier das vollständige PDF:

offener Brief an Prof. Dr. Harald Lesch – Terra-X..ZDF




Studie: keine weitere Erwärmung durch CO2

Im Klartext bedeutet dies, dass von nun an unsere Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe keine oder nur geringe weitere Auswirkungen auf die globale Erwärmung haben könnten. Es gäbe keinen klimatischen Notstand. Es gäbe überhaupt keine Bedrohung. Wir könnten so viel CO2 ausstoßen, wie wir wollen – ohne jede Auswirkung.

Diese verblüffende Erkenntnis beantwortet eine große Unsicherheit, die die Klimawissenschaft seit über einem Jahrhundert plagt. Wie soll die Sättigung gemessen werden und wie groß ist ihr Ausmaß in Bezug auf die primären Treibhausgase?

In der Strahlenphysik ist der Begriff „Sättigung“ nichts im Vergleich zu dem, was wir in der Alltagssprache Sättigung nennen, so wie der Treibhauseffekt nichts mit der Funktionsweise von Gewächshäusern zu tun hat. Ihr Papierhandtuch ist gesättigt, wenn es keine verschüttete Milch mehr aufnimmt. Im Gegensatz dazu sind Treibhausgase gesättigt, wenn es sozusagen keine Milch mehr aufzunehmen gibt, aber das ist weitaus komplexer, als diese einfache Analogie vermuten lässt.

Unseren Lesern ist Happer wohl am besten als ein führender skeptischer Wissenschaftler bekannt. Er war Mitbegründer der prestigeträchtigen CO2-Coalition und gehörte kürzlich zum Stab des Nationalen Sicherheitsrates, wo er Präsident Trump beriet. Aber seine Karriere hat er als Strahlungsphysiker von Weltklasse in Princeton gemacht. Über 12.000 andere Forscher haben in ihren Arbeiten immer wieder auf seine zahlreichen, von Fachkollegen begutachteten Zeitschriftenartikel zurück gegriffen.

In dieser Studie haben die Professoren Happer und van Wijngaarden (H&W) die Physik der Sättigung akribisch durchgearbeitet. Ihr Vorabdruck trägt den Titel [übersetzt] „Abhängigkeit der Wärmestrahlung der Erde von den fünf am meisten vorhandenen Treibhausgasen“. Sie sind weit über die bisher zu diesem komplexen Problem geleisteten Arbeiten hinausgegangen.

Während die Standardstudien die Absorption von Strahlung durch Treibhausmoleküle mit Hilfe von groben Absorptionsbanden der Strahlungsenergie behandeln, analysiert H&W zunächst die Millionen verschiedener Spektrallinien, aus denen diese Bänder bestehen. Dieser Ansatz Linie für Linie ist ein sich neu entwickelnder Bereich der Analyse, der oft dramatisch neue Ergebnisse liefert.

Sie betrachten auch nicht nur die Absorption. Professor Happer hat es mir so erklärt:

Sie würden unserer Gemeinschaft einen großen Gefallen tun, wenn Sie zwei wichtige Punkte ansprechen würden, die nur wenige verstehen. Erstens: Die thermische Emission von Treibhausgasen ist ebenso wichtig wie die Absorption. Zweitens: Die Art und Weise der Temperatur-Variation mit der Höhe ist ebenso wichtig wie die Konzentration von Treibhausgasen“.

Sie haben sich also nicht nur mit der Absorption beschäftigt, sondern auch mit den Emissionen und den Temperaturschwankungen in der Atmosphäre. Die Arbeit ist überaus komplex, aber die Schlussfolgerungen sind dramatisch klar.

Die zentrale Schlussfolgerung von Happer und van Wijngaarden lautet:

Bei den am häufigsten vorkommenden Treibhausgasen, H2O und CO2, sind die Sättigungseffekte extrem, wobei die Triebkräfte pro Molekül bei Standardkonzentrationen um vier Größenordnungen unterdrückt werden…“

Ihre grafischen Schlussfolgerungen sind besonders aufschlussreich:

Abb. 9 sowie die Tabellen 2 und 4 zeigen, dass bei den gegenwärtigen Konzentrationen die Triebkräfte aller Treibhausgase gesättigt sind. Die Sättigungen der reichlich vorhandenen Treibhausgase H2O und CO2 sind so extrem, dass der Antrieb pro Molekül um vier Größenordnungen gedämpft wird…“.

Die drei anderen Treibhausgase, die sie analysierten, sind Ozon, Distickstoffoxid und Methan. Diese sind ebenfalls gesättigt, aber nicht extrem gesättigt wie Wasserdampf und Kohlendioxid. Auch sie sind im Vergleich zu CO2, das wiederum im Vergleich zu H2O nur in geringer Menge vorhanden ist, in relativ geringer Menge vorhanden.

Es ist klar, dass diese Arbeit sorgfältig von der Klima-wissenschaftlichen Gemeinschaft sorgfältig geprüft werden muss. Dies mag nicht leicht sein, wenn man bedenkt, dass drei große Physik-Journale sich geweigert haben, sie zu veröffentlichen. Die Rezensionen waren defensiv und antagonistisch, weder durchdacht noch hilfreich. Der Alarmismus hat die Zeitschriften unter Kontrolle und zensiert gegenteilige Ergebnisse, daher die Preprint-Version.

Unbeirrt dehnen H&W ihre Analyse nun auch auf Wolken aus. Die alarmistische Klimawissenschaft erhält eine gefährliche globale Erwärmung nicht nur durch den CO2-Anstieg allein, sondern auch durch positive Wasserdampf- und Wolkenrückkopplungen. Angesichts der Tatsache, dass sowohl Kohlendioxid als auch Wasserdampf extrem gesättigt sind, ist es höchst unwahrscheinlich, dass Wolkenrückkopplungen allein viel Schaden anrichten können, aber es bedarf einer sorgfältigen Analyse, um dies sicher zu wissen.

In der Zwischenzeit muss die gegenwärtige Arbeit im Mittelpunkt unseres Strebens nach einer rationalen Klimawissenschaft stehen. Die Professoren William Happer und William van Wijngaarden sind zu einem effizienten und zeitgerechten Durchbruch zu beglückwünschen.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/26/study-suggests-no-more-co2-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




CMIP6-Aktualisierung

Ich habe bereits früher über die Vorhersage-Zuverlässigkeit von Klimamodellen auf WUWT Stellung geommen, und zwar hier, hier, hier und hier. Wer eine Videopräsentation der Arbeit bevorzugt, findet sie hier. Volle Transparenz erfordert, dass man Dr. Patrick Browns (jetzt Prof. Brown an der San Jose State University) Videokritik zur Kenntnis nimmt, die hier gepostet wurde und die in den Kommentaren unter diesem Video, beginnend hier, widerlegt wurde.

Diejenigen, die sich diese Kommentare durchlesen, werden sehen, dass Dr. Brown keine offensichtliche Ausbildung in der Analyse physischer Fehler aufweist. Er machte die gleichen Anfängerfehler, wie sie bei Klimamodellen üblich sind und die hier und hier ausführlich diskutiert werden.

In unserer Debatte benahm sich Dr. Brown sehr zivilisiert und höflich. Er wirkte wie ein netter Kerl und wohlmeinend. Aber als man ihm keine Möglichkeit ließ, die Genauigkeit und Qualität der Daten zu beurteilen, verrieten ihn seine Lehrer und Mentoren.

Mangelnde Ausbildung in der Bewertung der Datenqualität ist offenbar eine Lücke in der Ausbildung der meisten, wenn nicht aller AGW-Konsens-Klimaforscher. Sie finden keinen Sinn im entscheidend zentralen Unterschied zwischen Präzision und Genauigkeit. Es kann überhaupt keinen möglichen Fortschritt in der Wissenschaft geben, wenn die Mitarbeiter nicht geschult sind, die Qualität ihrer eigenen Daten kritisch zu bewerten.

Die beste Gesamtbeschreibung von Klimamodellfehlern ist immer noch Willie Soon, et al., 2001 vorbehalten in seinem Beitrag „Modeling climate effects of anthropogenic carbon dioxide emissions: unknowns and uncertainties“. So ziemlich alle beschriebenen Simulationsfehler und Schwächen sind auch heute noch zutreffend.

Jerry Browning hat kürzlich eine rigorose mathematische Physik veröffentlicht, die an ihrer Quelle die von Willie et al. beschriebenen Simulationsfehler aufdeckt. Er zeigte, dass die falsch formulierte physikalische Theorie in Klimamodellen diskontinuierliche Heiz-/Kühlterme erzeugt, die eine „Größenordnung“ der Verringerung der Simulationsgenauigkeit bewirken.

Diese Diskontinuitäten würden dazu führen, dass die Klimasimulationen rasch voneinander abweichen, es sei denn, die Klimamodellierer unterdrücken sie mit einer hyperviskosen (Melasse-)Atmosphäre. Jerrys Papier bietet einen Ausweg. Dennoch bleiben Diskontinuitäten und Melasseatmosphären auch in den neuen verbesserten CMIP6-Modellen erhalten.

Im Fünften Zustandsbericht 2013 (5AR) verwendete der IPCC CMIP5-Modelle, um die Zukunft der globalen Lufttemperaturen vorherzusagen. Der kommende 6AR wird die aktualisierten CMIP6-Modelle verwenden, um die thermische Zukunft vorherzusagen, die uns erwartet, falls wir weiterhin fossile Brennstoffe verwenden.

CMIP6-Wolkenfehler und Nachweisgrenzen: Abbildung 1 vergleicht den vom CMIP6 simulierten globalen durchschnittlichen jährlichen Wolkenanteil mit dem gemessenen Wolkenanteil und zeigt deren Differenz zwischen 65 Grad nördlicher und südlicher Breite. Der durchschnittliche jährliche Fehler (rms root mean square) des Wolkenanteils beträgt ±7,0%.

Dieser Fehler kalibriert die durchschnittliche Genauigkeit von CMIP6-Modellen gegenüber einem bekannten, beobachtbaren Wolkenanteil. Der durchschnittliche jährliche rms-Fehler des CMIP5-Wolkenanteils über den gleichen Breitenbereich beträgt ±9,6%, was auf eine Verbesserung des CMIP6 um 27% hinweist. Nichtsdestotrotz weisen CMIP6-Modelle immer noch signifikante Simulationsfehler des globalen Wolkenanteils auf.

Abbildung 1 Linien: rot, MODIS + ISCCP2 gemessener jährlicher durchschnittlicher Wolkenanteil; blau, CMIP6-Simulation (9 Modellmittelwerte); grün, (gemessen minus CMIP6) jährlicher durchschnittlicher Kalibrierungsfehler (rms-Fehler in Längsrichtung = ±7,0%).

Die folgende Analyse ist eine einfache Erweiterung der bisherigen, auf die CMIP5-Projektionen der Lufttemperatur angewendeten Fehlerfortpflanzung auf die CMIP6-Modelle.

Fehler bei der Simulation des globalen Wolkenanteils führen zu Folgefehlern im langwelligen Wolkenantrieb (LWCF) des simulierten Klimas. LWCF ist eine Quelle des thermischen Energieflusses in der Troposphäre.

Der troposphärische thermische Energiefluss ist die Determinante der Lufttemperatur in der Troposphäre. Simulationsfehler in LWCF führen zu Unsicherheiten im Wärmefluss der simulierten Troposphäre. Diese wiederum führen zu Unsicherheiten bei den projizierten Lufttemperaturen.

Für weitere Diskussionen siehe hier – Abbildung 2 und den umgebenden Text. Das oben verlinkte Fehlerfortpflanzungspapier bietet ebenfalls eine ausführliche Diskussion dieses Punktes.

Der globale jährliche Mittelwert des langwelligen LWCF rms-Kalibrierfehlers der CMIP6-Modelle beträgt ±2,7 W/m² (28 Modellmittelwerte aus Abbildung 18 hier).

Ich konnte die Gültigkeit dieser Zahl überprüfen, denn dieselbe Quelle lieferte auch den durchschnittlichen jährlichen LWCF-Fehler für die 27 von Lauer und Hamilton bewerteten CMIP5-Modelle. Der von Lauer und Hamilton ausgewertete CMIP5 rms-Jahresdurchschnitts-LWCF-Fehler beträgt ±4 W/m². Eine unabhängige Neubestimmung ergab ±3,9 W/m²; dasselbe gilt für den Rundungsfehler.

Die kleine Frage der Auflösung: Im Vergleich mit dem CMIP6 LWCF-Kalibrierungsfehler (±2,7 W/m²) beträgt die durchschnittliche jährliche Zunahme des CO2-Antriebs zwischen 1979 und 2015 0,025 W/m² (Daten von der EPA). Die durchschnittliche jährliche Zunahme der Summe aller Antriebe für alle wichtigen Treibhausgase im Zeitraum 1979-2015 beträgt 0,035 W/m².

Der durchschnittliche jährliche CMIP6 LWCF-Kalibrierungsfehler (±2,7 W/m²) ist also ±108-mal größer als die durchschnittliche jährliche Zunahme des Antriebs durch CO2-Emissionen allein und ±77-mal größer als die durchschnittliche jährliche Zunahme des Antriebs durch alle THG-Emissionen.
Das heißt, eine untere Grenze der CMIP6-Auflösung ist ±77 Mal größer als die zu erkennende Störung. Dies ist eine kleine Verbesserung gegenüber CMIP5-Modellen, die eine ±114-mal zu große Auflösung der unteren Grenze aufwiesen.

Die analytische Strenge erfordert in der Regel, dass die instrumentelle Nachweisgrenze (Auflösung) 10-mal kleiner als die erwartete Messgröße ist. Um also ein Signal von CO2– oder THG-Emissionen vollständig zu erkennen, müssen die aktuellen Klimamodelle ihre Auflösung um fast das 1000-Fache verbessern.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die CMIP6-Klimamodelle die Auswirkungen von CO2– oder THG-Emissionen auf das Erdklima oder die globale Lufttemperatur, so überhaupt existent, nicht erfassen können.

Diese Tatsache dürfte von der Konsensus-Klimatologie-Gemeinschaft ignoriert werden.

Gültigkeit der Simulation: Papalexiou et al., 2020 stellten fest, dass „die Glaubwürdigkeit von Klimaprojektionen typischerweise dadurch definiert wird, wie genau Klimamodelle die historische Variabilität und Trends abbilden“. Abbildung 2 zeigt, wie gut die lineare Gleichung, die zuvor zur Emulation der CMIP5-Lufttemperaturprojektionen verwendet wurde, die GISS-Temp-Anomalien reproduziert.

Abbildung 2 Linien: blau, GISS Temp 1880-2019 Land plus SST-Lufttemperaturanomalien; rot, Simulation unter ausschließlicher Verwendung der Meinshausener RCP-Antriebe für CO2+N2O+CH4+ Vulkanausbrüche

Die Nachahmung geht durch die Mitte des Trends und ist besonders gut in der Zeit nach 1950, wo die Lufttemperaturen angeblich durch Treibhausgasemissionen (THG) angetrieben werden. Die durch vulkanische Aerosole verursachten nichtlinearen Temperaturabfälle werden erfolgreich in den Jahren 1902 (Pelée), 1963 (Agung), 1982 (El Chichón) und 1991 (Pinatubo) reproduziert. Nachdem wir die Glaubwürdigkeit der veröffentlichten Norm nachgewiesen haben, können wir fortfahren.

CMIP6 Welt: Die neuen CMIP6-Projektionen haben neue Szenarien, die Shared Socioeconomic Pathways (SSPs).

Diese Szenarien kombinieren die repräsentativen Konzentrationspfade (Representative Concentration Pathways – RCPs) des AR 5 mit „quantitativen und qualitativen Elementen, die auf Welten mit verschiedenen Ebenen von Herausforderungen für die Abschwächung und Anpassung basieren [mit] neuen Szenario-Handlungssträngen [die] Quantifizierungen der damit verbundenen Bevölkerungs- und Einkommensentwicklung umfassen … zur Verwendung durch die Klimawandel-Forschungsgemeinschaft“.

Zunehmend entwickelte Beschreibungen dieser Handlungsstränge sind hier, hier und hier verfügbar.

Die Simulation der CMIP6-Lufttemperatur-Projektionen unten folgt der identischen Methode, die in dem oben verlinkten Fehlerfortpflanzungspapier beschrieben ist.

Die Analyse konzentriert sich hier auf Projektionen, die mit Hilfe des Erdsystemmodells CMIP6 IMAGE 3.0 erstellt wurden. IMAGE 3.0 wurde so konstruiert, dass alle erweiterten Informationen, die in den neuen SSPs zur Verfügung gestellt werden, berücksichtigt wurden. Die IMAGE 3.0-Simulationen wurden lediglich der Bequemlichkeit halber ausgewählt. Die von van Vuulen et al. im Jahr 2020 veröffentlichte Studie enthielt in seiner Abbildung 11 praktischerweise sowohl die SSP-Vorgaben als auch die daraus resultierenden Lufttemperaturprojektionen. Die veröffentlichten Daten wurden mit DigitalizeIt, einem Werkzeug, das mir gute Dienste geleistet hat, in Punkte umgerechnet.

Hier ist ein kurzes Zitat aus der Beschreibung für IMAGE 3.0: „IMAGE ist ein integrierter Bewertungsmodellrahmen, der globale und regionale Umweltfolgen von Veränderungen menschlicher Aktivitäten simuliert. Das Modell ist ein Simulationsmodell, d.h. Änderungen der Modellvariablen werden auf der Grundlage der Informationen aus dem vorhergehenden Zeitschritt berechnet.

Simulationen werden von] zwei Hauptsystemen angetrieben: 1) das menschliche oder sozio-ökonomische System, das die langfristige Entwicklung menschlicher Aktivitäten beschreibt, die für eine nachhaltige Entwicklung relevant sind; und 2) das Erdsystem, das Veränderungen in natürlichen Systemen wie dem Kohlenstoff- und Wasserkreislauf und dem Klima beschreibt. Die beiden Systeme sind durch Emissionen, Landnutzung, Klima-Rückkopplungen und mögliche politische Reaktionen des Menschen miteinander verbunden“.

[Hervorhebung vom Autor]

Über fehlerbehaftete Iterationen: Der oben fettgedruckte Satz beschreibt die schrittweise Simulation eines Klimas, bei der jeder zuvor simulierte Klimazustand in der iterativen Berechnung die Anfangsbedingungen für die nachfolgende Klimazustandssimulation bis hin zum endgültigen simulierten Zustand liefert. Die Simulation als schrittweise Iteration ist Standard.

Wenn die in der Simulation verwendete physikalische Theorie falsch oder unvollständig ist, überträgt jeder neue iterative Anfangszustand seinen Fehler in den nachfolgenden Zustand. Jeder nachfolgende Zustand ist dann zusätzlich einem weiteren Fehler unterworfen, der sich aus der Anwendung der falschen physikalischen Theorie auf den fehlerhaften Anfangszustand ergibt.

Entscheidend: Als Folge der schrittweisen Iteration werden systematische Fehler in jedem Klimazwischenzustand in jeden nachfolgenden Klimazustand fortgeschrieben. Die Unsicherheiten aus den systematischen Fehlern pflanzen sich dann als Wurzel-Summen-Quadrat (rss) durch die Simulation fort.

In diesem Zusammenhang zeigte Jerry Browning in seinem Beitrag analytisch und gründlich auf, dass Klimamodelle eine falsche physikalische Theorie verwenden. Abbildung 1 oben zeigt, dass eine der Folgen ein Fehler im simulierten Wolkenanteil ist.

Bei einer Projektion zukünftiger Klimazustände sind die physikalischen Fehler der Simulation unbekannt, da zukünftige Beobachtungen nicht zum Vergleich zur Verfügung stehen.

Die rss-Fortpflanzung eines bekannten Modell-Kalibrierungsfehlers durch die iterierten Schritte erzeugt jedoch eine Zuverlässigkeits-Statistik, anhand derer die Simulation bewertet werden kann.

Obiges fasst das Verfahren zusammen, welches zur Bewertung der Projektionszuverlässigkeit in der Ausbreitungspapier und hier verwendet wird: Zuerst wird das Modell gegen bekannte Ziele kalibriert, dann wird der Kalibrierungsfehler durch die iterativen Schritte einer Projektion als Wurzel-Summen-Quadrat-Ungenauigkeit fortführt. Man wiederholt diesen Prozess bis zum letzten Schritt, der den vorhergesagten zukünftigen Endzustand beschreibt.

Die abschließende Wurzel-Summen-Quadrat-(rss)-Unsicherheit gibt die physikalische Zuverlässigkeit des Endergebnisses an, da der physikalisch wahre Fehler in einer Zukunftsprognose nicht bekannt ist.

Diese Verfahren ist Standard in den physikalischen Wissenschaften, wenn es darum geht, die Zuverlässigkeit eines berechneten oder vorhersagbaren Ergebnisses zu ermitteln.

Emulation und Ungewissheit: Eine der wichtigsten Demonstrationen in der Fehler-Fortpflanzungstudie war, dass fortgeschrittene Klimamodelle die Lufttemperatur lediglich als eine lineare Extrapolation des THG-Antriebs projizieren.

Abbildung 3, Tafel a: Punkte sind die IMAGE 3.0-Lufttemperaturprojektion von Szenario SSP1 (blau) und Szenario SSP3 (rot). Vollständige Linien sind die Emulationen der IMAGE 3.0-Projektionen: blau, SSP1-Projektion, und rot, SSP3-Projektion, die unter Verwendung der in der veröffentlichten Analyse der CMIP5-Modelle beschriebenen linearen Emulationsgleichung erstellt wurden. Tafel b ist wie Tafel a, zeigt aber auch die expandierenden 1 s rss-Ungenauigkeits-Kurven, die entstehen, wenn ±2,7 W/m² des jährlichen durchschnittlichen LWCF-Kalibrierungsfehlers durch die SSP-Projektionen vermehrt und fortgeführt werden.

In Abbildung 3a oben zeigen die Punkte die Lufttemperaturprojektionen der Handlungsstränge SSP1 und SSP3, die mit dem Klimamodell IMAGE 3.0 erstellt wurden. Die Linien in Abbildung 3a zeigen die Emulationen der IMAGE 3.0-Projektionen, die unter Verwendung der linearen Emulationsgleichung erstellt wurden, die in der Fehlerfortpflanzungs-Studie (ebenfalls in einem Artikel aus dem Jahr 2008 im Skeptic Magazine) ausführlich beschrieben wird. Die Emulationen sind 0,997 (SSP1) oder 0,999 (SSP3) mit den IMAGE 3.0-Projektionen korreliert.

Abbildung 3b zeigt, was passiert, wenn ±2,7 W/m² des jährlichen mittleren LWCF-Kalibrierungsfehlers durch die globalen Lufttemperaturprojektionen IMAGE 3.0 SSP1 und SSP3 vermehr und fortgeführt wird.

Die Unsicherheitsbereiche sind so groß, dass die beiden SSP-Szenarien statistisch nicht unterscheidbar sind. Es wäre unmöglich, entweder eine Projektion oder, in Erweiterung, irgendeine SSP-Lufttemperaturprojektion als repräsentativer für die sich entwickelnde Lufttemperatur zu wählen, da jede mögliche Änderung der physisch realen Lufttemperatur in allen Projektionsunsicherheits-Bereichen untergegangen ist.

Ein Intermezzo – Es gibt Drachen: Ich werde hier einen Nebenschauplatz einbauen, um einem früheren heftigen, hartnäckigen und wiederholt behaupteten Missverständnis zuvorzukommen. Bei den Unsicherheitseinhüllenden in Abbildung 3b handelt es sich nicht um physikalisch reale Lufttemperaturen. Das muss eindeutig klar sein.

Diese Unsicherheitsbalken bedeuten nicht, dass das Klima in Zukunft 15°C wärmer oder 10°C kälter sein wird. Unsicherheitsbalken beschreiben eine Bandbreite, in der Unwissenheit herrscht. Ihre Botschaft lautet, dass die projizierten zukünftigen Lufttemperaturen irgendwo innerhalb der Unsicherheitsbandbreite liegen. Aber niemand kennt den Ort. CMIP6-Modelle können nichts Definitiveres sagen als das.

Innerhalb dieser Unsicherheitsbalken befindet sich Terra Incognita. Es gibt Drachen.

Wer darauf besteht, dass die Unsicherheitsbalken tatsächliche reale physikalische Lufttemperaturen implizieren, sollte sich überlegen, wie sich dieser Gedanke gegen die Notwendigkeit durchsetzt, dass eine physikalisch reale ±C-Unsicherheit eine Gleichzeitigkeit von heißen und kalten Zuständen erfordert.

Unbestimmtheits-Balken sind streng axial. Sie stehen im Plus und im Minus auf jeder Seite eines einzelnen Datenpunktes. Die Annahme zweier gleichzeitiger, gleich großer, aber entgegengesetzt polarisierter physikalischer Temperaturen, die auf einem einzigen Punkt des simulierten Klimas stehen, ist eine physikalische Unmöglichkeit.

Die Idee verlangt Unmögliches, nämlich dass die Erde gleichzeitig Treibhaus und Eiskeller des globalen Klimas einnimmt. Bitte also diesen Gedanken endgültig verwerfen.

Und nun zurück zu unserer Feature-Präsentation: Die folgende Tabelle enthält ausgewählte Anomalien der Projektion der Szenarien IMAGE 3.0 SSP1 und SSP3 nebst ihren entsprechenden Unsicherheiten.

Tabelle: BILD 3.0 Projizierte Lufttemperaturen und Unsicherheiten für ausgewählte Simulationsjahre

Keine dieser prognostizierten Temperaturen ist anders als physikalisch bedeutungslos. Keine einzige von ihnen sagt uns etwas physikalisch Reales über mögliche zukünftige Lufttemperaturen.

Es folgen mehrere Schlussfolgerungen.

Erstens projizieren die CMIP6-Modelle, wie ihre Vorläufer, die Lufttemperaturen als lineare Extrapolation des Antriebs.

Zweitens machen CMIP6-Klimamodelle, wie ihre Vorgängermodelle, großräumige Simulationsfehler im Wolkenanteil.

Drittens erzeugen CMIP6-Klimamodelle wie ihre Vorläufer LWCF-Fehler, die enorm größer sind als die winzige jährliche Zunahme des troposphärischen Antriebs durch Treibhausgasemissionen.

Viertens erzeugen die CMIP6-Klimamodelle, wie ihre Vorläufer, so große und unmittelbare Unsicherheiten, dass die Lufttemperaturen selbst für ein Jahr nicht zuverlässig prognostiziert werden können.

Fünftens müssen CMIP6-Klimamodelle, wie ihre Vorläufer, eine etwa 1000-fach verbesserte Auflösung aufweisen, um ein CO2-Signal zuverlässig zu erkennen.

Sechstens erzeugen CMIP6-Klimamodelle, wie ihre Vorläufer, physikalisch bedeutungslose Lufttemperatur-Projektionen.

Siebtens haben die CMIP6-Klimamodelle, wie ihre Vorläufer, keinerlei Vorhersagewert.

Die unvermeidliche Schlussfolgerung ist nach wie vor, dass ein anthropogenes Lufttemperatursignal in Klimabeobachtungen nicht nachgewiesen werden konnte und auch gegenwärtig nicht nachgewiesen werden kann.

Ich schließe mit einer Bemerkung, die schon einmal gemacht wurde: Wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass all die Hektik um CO2 und das Klima umsonst war.

All die verängstigten Erwachsenen; all die verzweifelten jungen Menschen; all die Gymnasiasten, die zu Tränen und Schuldzuweisungen durch Lektionen über bevorstehendes Unheil, Tod und Zerstörung verängstigt sind; all die sozialen Unruhen und Verwerfungen. All das war umsonst.

All die Schuldzuweisungen, all die Rufmordanschläge, all die zerstörten Karrieren, all die überschüssigen Todesfälle im Winter durch Brennstoffarmut, all die Männer, Frauen und Kinder, die weiterhin mit Rauch in geschlossenen Räumen leben, all die enormen Summen, die umgeleitet wurden, all die zerstörten Landschaften, all die zerhackten und verbrannten Vögel und Fledermäuse, all die gewaltigen Geldsummen, die von der Mittelschicht an reiche Subventionsbauern überwiesen wurden:

Alles umsonst.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/27/cmip6-update/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Alarmistische Klima-Wissenschaft: Die große Krise dämmert herauf

Diese Frage war überraschend schwierig zu beantworten, trotz 40 Jahren Forschung, die Dutzende von Milliarden Dollar gekostet hat. Jetzt entwickelt dieses Thema rasant immer mehr Sprengkraft, weil sich zwei verschiedene Antworten abzeichnen, eine harmlos niedrige und eine gefährlich hohe. Diese Divergenz ist eine Krise für die Gemeinschaft der Panikmacher. Wie sie damit umgehen, bleibt abzuwarten.

Es folgt eine etwas technische Erklärung der Situation.

Im Mittelpunkt der Ausgabe steht eine Eckpunkt-Bewertung der Auswirkungen der CO2-Erhöhung auf die globale Temperatur. Dies wird als „Gleichgewichts-Klima-Sensitivität“ oder ECS bezeichnet. Die grundlegende Frage ist, wie hoch die globale Durchschnittstemperatur sein wird, wenn das CO2-Niveau doppelt so hoch ist wie das angeblich ursprüngliche Niveau von 280 ppm. Das heißt, wo wird sie liegen, wenn wir 560 ppm erreichen.

Da es jedoch einige Zeit dauern kann, bis sich das Klimasystem an dieses neue hohe Niveau angepasst hat, stellt sich die Frage, wie hoch die Temperatur sein wird, wenn sich das System auf diese Verdoppelung eingestellt hat, was einige Zeit nach dem Erreichen von 560 ppm der Fall sein könnte. Auch hier geht es um die Empfindlichkeit, so dass ECS nicht die neue höhere Temperatur ist. Die Differenz zwischen der neuen und der ursprünglichen Temperatur ist dann ECS.

Wenn also die neue Temperatur um, sagen wir, 2,2 Grad C höher liegt, dann beträgt ECS = 2,2 Grad.

Technisch gesehen ist ECS oft eine Abstraktion, etwas, das nur in Klimamodellen vorkommt, aber die Modell-ECS wird als eine wichtige Schätzung der realen ECS angesehen. In den Modellen wird ECS oft einfach durch eine sofortige Verdoppelung des CO2 geschätzt, während dies in der Realität Jahrhunderte dauert.

All dies vorausgeschickt, kann ich nun die herauf dämmernde Krise erklären.

Seit vielen Jahrzehnten liegen die akzeptierten Modellschätzungen der ECS zwischen 1,5 und 4,5 Grad C. Verschiedene Modelle ergeben unterschiedliche Werte, aber der akzeptable Bereich hat sich nicht verändert. Dass die Spanne so groß ist, war ein politisches Problem. Eine Erwärmung von nur 1,5 Grad könnte harmlos sein, während 4,5 Grad gefährlich sein könnten. Aber der ECS-Bereich hat sich hartnäckig gehalten und sich sozusagen geweigert, sich auf einen bestimmten Wert einzuengen.

Jetzt gibt es plötzlich ein riesiges neues Problem. Die ECS ist explodiert! Es geht nicht darum, dass sie höher oder niedriger ist – sie ist auf einmal beides. Zwei neue Forschungslinien haben sich in Bezug auf den geschätzten Wert der ECS stark voneinander entfernt.

Die erste Forschungslinie verfolgt einen neuen Ansatz, der als beobachtende ECS bezeichnet wird. Der Gedanke dahinter lautet, dass wir, da der CO2-Gehalt fast die Hälfte der Verdoppelung erreicht hat, in der Lage sein sollten, die ECS empirisch aus der beobachteten Beziehung zwischen CO2-Zunahme und Temperaturanstieg abzuleiten.

Es hat eine Reihe von Beobachtungsstudien gegeben, und viele erhalten ECS-Werte weit unter 1,5, die in der Tat harmlos sind. Werte von 1,2 und 1,3 sind üblich.

Aber gleichzeitig hat es eine neue Welle von Modellstudien gegeben, die ECS-Werte weit über 4,5 erreichen, was wirklich gefährlich wäre. Hier sind Werte von 5,2 und 5,3 zu finden.

Man beachte, dass die Gemeinschaft der Modellierer geteilt ist, was die Akzeptanz dieser neuen hohen Modellzahlen betrifft. Immerhin implizieren sie, dass die in den letzten, etwa vierzig Jahren durchgeführte Modellierung falsch war, einschließlich eines Großteils der neueren Modellierung, die noch innerhalb der alten Bandbreite liegt.

Das Ergebnis von all dem ist, dass die Wissenschaft der ECS zu einem Scherbenhaufen zerschlagen worden ist. Wenn man bedenkt, dass sich die ECS im Herzen des Klima-Alarmismus befindet, ist dies wirklich eine Krise. Ist die Modellierung 40 Jahre lang falsch gewesen? Ist sie jetzt falsch? Was ist mit der Beobachtung, die in der Wissenschaft herrschen soll? Die wissenschaftliche Methode besagt, dass Beobachtung über der theoretische Modellierung stehen muss.

Dies ist auch eine politische Krise. Wenn wir nicht wissen, wie empfindlich das Klimasystem auf steigende CO2-Werte reagiert, haben wir keine Grundlage für eine Klimapolitik. Wenn die Beobachtungswerte stimmen, dann gibt es einfach keinen klimatischen Notstand.

Wie wird sich diese enorme neue Unsicherheit auswirken? Glücklicherweise werden wir recht bald zumindest einen Einblick bekommen. Der jüngste IPCC-Zustandsbericht (AR6) wird derzeit geprüft und dürfte etwa im nächsten Jahr vorliegen. Dieser Bericht soll den Stand der Wissenschaft über den Klimawandel überprüfen, wenn auch unter einem alarmistischen Gesichtspunkt.

Zumindest wird es interessant zu sehen sein, wie das IPCC mit der explodierenden ECS-Spannbreite umgeht. Vielleicht wird man es ignorieren, weil es dem Alarmismus schaden dürfte. Man könnte die Erwähnung der ECS einfach ganz fallen lassen, da sie jetzt sehr unbequem ist. Aber dieses eklatante Versäumnis wird leicht zu beanstanden sein.

Oder sie dürfen nur die heißen höheren Werte anerkennen, die den Alarmismus begünstigen. Hier riskieren sie, das Modellieren dumm aussehen zu lassen (was es auch ist). Außerdem wird diese Auslassung kritischer Beweise ebenfalls leicht zu beanstanden sein.

Mit dem Explodieren der Spanne des ECS ist der IPCC zwischen Skylla und Charybdis aus der griechischen Mythologie gefangen. Genau wie der Alarmismus. Schauen wir mal, wie man da wieder heraus kommen will.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see here. For the author’s over 100 prior articles for CFACT see here. Available for confidential research and consulting.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/20/crisis-looms-in-alarmist-climate-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die große Energie-NICHT-Transition

In den letzten hundert Jahren haben die Emissionen von Kohlendioxid, einem natürlichen und gutartigen Gas, zugenommen. Der leichte Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration von 0,03 Prozent im neunzehnten Jahrhundert auf heute 0,04 Prozent hat bisher nur positive Auswirkungen gehabt, darunter höhere Ernteerträge und eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Nichtsdestotrotz argumentieren Klima-Alarmisten, dass steigende Temperaturen, die durch Kohlendioxidemissionen verursacht werden, katastrophale Stürme, Krankheiten, Aussterben, Überschwemmungen und allgemeines Elend mit sich bringen.

Im Gegensatz zu den Vorteilen von CO2, die klar und messbar sind, bleibt die Klimakatastrophe nichts anderes als eine Vorhersage, die durch Computermodelle erstellt wird, die noch keine genauen Vorhersagen der Klimaauswirkungen liefern.

Energie-Transition – nicht!

Eine häufige Begleiterscheinung von Klima-Alarmismus ist, dass die Welt eine radikale Veränderung des globalen Energiesystems vorgenommen hat, indem fossile Brennstoffe durch kohlenstofffreie, erneuerbare Energien ersetzt wurden.

Eine Google-Suche nach dem Begriff „Energiewende“ ergibt über 5 Millionen Treffer, viele davon begleitet von Begriffen wie „unaufhaltsam“ und „unumkehrbar“. Aber findet dieser Übergang tatsächlich statt? Für derarrtige Behauptungen werden im Allgemeinen drei Argumente angeführt – und keines davon ist stichhaltig.

Erstens verweisen die Befürworter der „Energiewende“ auf die hohen Wachstumsraten bei den erneuerbaren Energiequellen, wobei die Windkraft seit 2000 jährlich um über 20 Prozent und die Solarenergie um über 40 Prozent pro Jahr zugenommen haben gegenüber einer Steigerung um 2 Prozent bei fossilen Brennstoffen. Das klingt bedeutend, aber die absoluten Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Im Jahr 2019 trug die Windenergie trotz vierzig Jahren und Subventionen in Höhe von Billionen Dollar etwa 2 Prozent und die Solarenergie etwas mehr als 1 Prozent zum gesamten weltweiten Energieverbrauch bei. Fossile Brennstoffe machten 84 Prozent aus, was einem Rückgang von nur zwei Prozentpunkten in den letzten 20 Jahren entspricht.

Zweitens stellen selbst hoch angesehene Publikationen wie die Financial Times in ihren Artikeln in Frage, ob die Ölgesellschaften die Flutwelle der erneuerbaren Energien überleben können.

Tatsächlich befindet sich die Ölindustrie infolge des Pandemie-bedingten Zusammenbruchs der Ölnachfrage und des durch technologische Produktionsfortschritte wie das Fracking verursachten Überangebots in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Öl ist jedoch ein Transportkraftstoff, der nur in wenigen Punkten mit den erneuerbaren Energien konkurriert, die in erster Linie zur Stromerzeugung genutzt werden.

In dem Maße, in dem erneuerbare Energien heute rentabel sein können, ist dies nur auf die enorme Unterstützung zurückzuführen, die sie von den Regierungen in Form von planwirtschaftlich aufoktroyierten Märkten erhalten, die durch Vorschriften für erneuerbare Energien und massive Subventionen geschaffen wurden. Im Vergleich dazu leben oder sterben die Ölgesellschaften durch den Markt.

Es bleibt abzuwarten, was mit den Gewinnen der Ölgesellschaften geschieht, wenn die Pandemie endet, aber die Frage, die über das Schicksal der Branche entscheidet, wird Angebot und Nachfrage sein, nicht die Konkurrenz der erneuerbaren Energien.

Kein signifikanter Übergang zu Elektrofahrzeugen

Schließlich wird das Aufkommen von Elektroautos zunehmend als das Ende des Öls angepriesen.

Die private Fahrzeugflotte der USA beläuft sich derzeit auf etwa 250 Millionen Fahrzeuge, von denen etwa 1 Million oder 0,4 Prozent mit Batterien betriebene elektrische Fahrzeuge sind.

Elektroautos sind in der Herstellung etwa doppelt so teuer wie vergleichbare Benzinmodelle und wie die regenerative Stromerzeugung nur mittels massiver Subventionen rentabel.

Nehmen Sie zum Beispiel Tesla, den aktuellen Liebling der Autoindustrie. Zusätzlich zu den direkten Subventionen für Produktionsanlagen und Kaufkrediten in Höhe von 2.500 bis 7.500 Dollar pro Fahrzeug verkauft Tesla Emissionsgutschriften an andere Autofirmen, um die gesetzlichen Bestimmungen in Kalifornien zu erfüllen. Der Verkauf dieser Gutschriften belief sich im vergangenen Jahr auf insgesamt mehr als 1 Milliarde Dollar, was den gesamten freien Cashflow von Tesla in diesem Zeitraum ausmacht. Tesla verliert mit jedem hergestellten Auto Geld.

Durch eine Anordnung seiner Regierung hat der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom (D) den Verkauf von neuen Benzinfahrzeugen ab 2035 verboten. Wie bei vielen solchen politischen Versprechen ist dieses „Verbot“ einfach ein Ziel, keine Politik. Newsom ist 53 Jahre alt und wird 2035 längst nicht mehr im Amt sein, und die Medien werden das Interesse daran verlieren, ob sein Ziel erreicht wurde oder nicht. Im Augenblick kann sich Newsom jedoch im Ruhm seiner signalisierten Tugend sonnen.

Die Welt wird sich vielleicht eines Tages von fossilen Brennstoffen abwenden, aber das ist derzeit noch nicht der Fall. Alles, was wir bisher haben, sind Vorhersagen, Wunschdenken und große Geldsummen, die verschwendet werden, nur um einen kleinen Beitrag zu einem Nichtproblem zu leisten.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Author: Bruce M. Everett, Ph.D. has worked in the energy field for nearly 50 years. He holds an A.B. from Princeton University and an MA, MALD and PhD from The Fletcher School at Tufts. His career includes service in the U.S. Department of Energy and on the faculty at the Fletcher School and the Georgetown School of Foreign Service. He was an executive for the ExxonMobil Corporation and now sits on the Board of Directors of the CO2 Coalition

This is modified version of an article that originally appeared on the BizPakReview.

Link: https://heartlanddailynews.com/2020/10/the-great-energy-non-transition/

Übersetzt von Chris Frey EIKE