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Woher kommt der Strom? Der düstere Montag

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

Doch nein, zum Schwarzen Mittwoch kommt nun in der Woche darauf auch noch der düstere Montag am 25.11.2019 (Abbildung). Heimtückisch ließ am Sonntag eine recht ordentliche Wind- und Sonnenstromerzeugung kontinuierlich nach, um am Montag um 12:00 Uhr zusammen nur noch 4,65 GWh in der Stunde auf die „Stromwaage“ zu bringen. Der Bedarf Deutschlands lag bei knapp 78 GWh in dieser Stunde. Biomasse und Wasserkraft steuerten 7,26 GWh in der Stunde von 12:00 bis 13:00 Uhr bei, so dass in dieser Stunde insgesamt 11,91 GWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wurde. 63,67 GWh wurden konventionell erzeugt. Knapp 2,5 GWh mussten im Saldo importiert werden. Sonst wären die Lichter ausgegangen.

Die Niederlande, Österreich, die Schweiz und Frankreich lieferten den dringend benötigten Strom für 58.770 Euro pro GWh. Zu anderen Zeiten dieses Tages zahlten die Schweiz und Frankreich zum Teil unter 40.000 Euro pro GWh. Wenn sie Deutschland Strom abnahmen. Schauen Sie sich den Im-/Exportchart an.

Die 48. Woche ging nach dem Düsteren Montag dann doch noch mit erheblicher Windstromerzeugung weiter. Der Höhepunkt wurde Donnerstag, den 28.11.2019 um 16:00 Uhr, mit 32,69 GWh Windstrom in der Stunde allein an Land erreicht. 6,69 GWh Offshore-Strom kamen noch hinzu. Die Differenz zum Schwarzen Montag ist erheblich. Stellen Sie sich mal vor, es gäbe tatsächlich die von Energiewendern vorgeschlagene und von mir theoretisch angenommene und regelmäßig gecheckte fünffache installierte Leistung Wind-/Sonnenkraft. 2,93 TWh Strom-Überproduktion hätte es allein am 28.11.2019 gegeben.

Die müssten auch erst mal an einem Tag zu Wasserstoff/Methan verarbeitet werden. Das ist eine Strommenge, die etwa zweimal den Tagesbedarf Deutschlands im Durchschnitt decken würde. In der gesamten 48. Woche wären insgesamt knapp 7 TWh Strom über Bedarf produziert worden. An zwei Tagen, am 25.11. und am 26.11.2019, hätte es dennoch nicht gereicht. Da wurde nicht genügend Strom durch die Erneuerbaren (trotz Wind-/Sonnenkraft installierte Leistung x 5) produziert. Ich prognostiziere, dass solch gewaltigen Differenzen innerhalb kürzester Zeit in der Stromerzeugung, wie sie sich in der 48. Woche auftaten, niemals auch nur annähernd in den Griff bekommen würden. Allein der finanzielle Aufwand für die entsprechende Infrastruktur, die Anlagen zwecks Stromumwandlungen usw. wäre so groß, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen stünde. Von der technischen Machbarkeit – angefangen beim Ausbau der Windkraft – ganz abgesehen.

Hier der Im-/Exportchart der 48. Woche, die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 24.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 40,31 Prozent

Sehr schön ist die kontinuierliche Abnahme der Windstromerzeugung zu erkennen. On- wie Offshore. Obwohl sich der Montag als Flaute-Tag abzeichnet, führen die konventionellen Stromerzeuger ihre Produktion nicht nach. Sie nähern sich immer weiter der Verbrauchslinie. Und machen recht gute Geschäfte. Die Nachfrage nach konventionellem Strom steigt.

Montag, 25.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 17,61 Prozent / Wind- und Sonnenstrom 5,63%

Zum Düsteren Montag wurde zu Beginn dieses Artikel bereits das Wesentliche gesagt. Hier der Chart mit dem Sonntag und dem nachfolgen Dienstag, damit anschaulich wird, welche Kapriolen Wind innerhalb eines Tages spielen kann. Flächendeckend.

Dienstag, 26.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 27,10 Prozent

So wie der Wind am Sonntag abgeflaut ist, so nimmt er heute praktisch wieder zu. Die Stromunterdeckung des Montags ist vorbei. Es wird wieder Strom exportiert. Den ganzen Tag. Hier der Im-/Exportchart. Die Geschäfte laufen heute über Tag recht ordentlich. Für die konventionellen Stromerzeuger. Für die Erneuerbaren dank Preisgarantie sowieso.

Mittwoch, 27.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 44,17 Prozent

Die Windstromerzeugung steigt weiter an. Die Strompreise fallen. Die konventionellen Stromerzeuger können sich nicht schnell genug anpassen. Nach unten. Was heute noch einigermaßen erträglich ist. Preislich. Aber morgen, ja morgen:

Donnerstag, 28.11.2019:  Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,11 Prozent

Heute Morgen, um 3:00 Uhr, wird der Strom fast verschenkt. Über Tag bewegt sich der Preis wieder um die 35.000 bis 40.000 € pro GWh. Zur Nacht fallen die Preise. Das allerdings ist üblich. Die Nachfrage sinkt.

Freitag, 29.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,60 Prozent

Die Windstromerzeugung nimmt wieder ab. Sie ist gleichwohl noch auf hohem Niveau. Der Rückgang des Strombedarfs zum Wochenende wird einen weiteren Rückgang verkraftbar machen. Hier der Im-/Exportchart.

Samstag, 30.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 31,34 Prozent

Tatsächlich. Der Wind flaut weiter ab. Dank geringerer Wochenendnachfrage Strom können die konventionellen Stromerzeuger den Bedarf decken, ohne zu viel Überschuss produzieren zu müssen. Hier der Im-/Exportchart.

Ein bisschen Größen- und Benennungskunde

Ein Wort zu den Benennungen. Die Grundlagen finden Sie in den Erläuterungen zur Kolumne. Was dem ein oder anderen Leser aufstößt, ist die Tatsache, dass ich „GWh in der Stunde“ verwende. Da sich die Kolumne auch und vor allem an den nicht naturwissenschaftlich komplett fitten Leser wendet, um Verwechslungen und Durcheinander zu vermeiden, verwende ich Bezeichnung kW, MW, GW, TW ohne h (= Stunde) immer im Zusammenhang mit „Installierter Leistung“ (Kraftwerke) bzw. „maximaler Leistungsaufnahme“ (40-Watt-Lampe, Auto mit 125 kW usw.). Die Bezeichnung erzeugten Stroms erfolgt in Wh, kWh, MWh, GWh oder TWh. Haushaltsstrom, der mit dem bekannten schwarzen Stromzähler gemessen wird, wird generell in Kilowattstunden (KWh) abgerechnet. Wenn an genau einem Tag 24 kWh Strom gleichmäßig benötigt wurden, dann war das in einer Stunde exakt eine kWh (1 kWh in der Stunde). Nun kann die Stunde gekürzt werden. Bleibt 1 kW Leistung Strom. Das aber korreliert nicht mit meiner Prämisse oben. Deshalb benenne ich die Stromerzeugung, die in einer Stunde stattgefunden hat, XXh in der Stunde, auf die sich die Aussage bezieht. Ich kürze also nicht.

Bedenken Sie bitte immer, dass Strom genau dann erzeugt wird, werden muss, wenn er benötigt wird. Deshalb wird aus dem erzeugten Strom unmittelbar eine Leistung, nämlich die, die der Stromabnehmer benötigt. Beispiel: In einer normalen Haushaltsteckdose sind Kabel und Anschlüsse aus Metall. Nur garantiert kein Strom. Strom, der da irgendwie vor sich her brubbelt und darauf wartet, abgerufen zu werden. Nein, erst in dem Moment, wenn ein Stromabnehmer – das kann eine Lampe, ein Staubsauger oder der Elektroherd sein – hinzukommt, erst dann fließt der Strom direkt aus dem Kraftwerk über die Steckdose an/durch den Abnehmer und erbringt die Leistung, die gewünscht (Lampe – volles Licht oder gedimmt) ist. Genau gesagt, überträgt der Strom die Energie, welche im Kraftwerk aus einem Energieträger umgewandelt wird. Der Strom überträgt die Energie, die der Wind, die Sonne, die Kohle, das Uran usw. zur Verfügung stellt, über die Steckdose zum Stromabnehmer, der diese Energie in die für den Nutzer gewünschte Leistung wandelt. In Licht, Wärme, Bewegung usw. Es ist schon ein kleines Wunder.

Hart aber fair

Die Zeichen mehren sich, dass der sogenannte Klimawandel, die Energie-, Verkehrs- und sonstige Wenden ein willkommenes Vehikel sind, um gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben, welche die Mehrzahl der Bürger allein für sich gesehen weder gutheißen noch sonstwie unterstützen würden.

Am 2.12.2019 kam Extinction-Rebellion-Pressesprecher Tino Pfaff bei Hart-aber-fair ausführlich zu Wort. Weitere Gäste waren Altökoaktivistin Bärbel Höhn, die Schauspielerin Nina Kronjäger sowie Rainer Hank (Journalist FAZ) und Klimaforscher Hans von Storch. Tino Pfaff sagte offen und ehrlich, dass die Organisation, die er vertritt, sich nicht an die demokratisch gesetzten Gepflogenheiten halte, sondern dass deren Mitglieder machen, was sie wollen. Selbstverständlich gewaltfrei. Und selbstverständlich zwecks Rettung der Welt.

Bärbel Höhn findet das gut. Sie habe ja schließlich auch in Brokdorf und Gorleben gegen Atomkraft, aber auch in Bonn anno 1981 gegen den NATO-Doppelbeschluss gekämpft. Was die gute Frau vergisst, ist die Tatsache, dass es zum NATO-Doppelbeschluss kam und dadurch der Fall des Eisernen Vorhangs in die Wege geleitet wurde (Abbildung 3). Wie auch immer. Den Vogel schoss Nina Kronenjäger ab, die zunächst gar nicht zuhörte, dann aber die Karten offen auf den Tisch legte. Von Tino Pfaff noch euphemistisch genannte Bürgerversammlungen benannte Frau Kronenjäger vollkommen korrekt „Räte“, welches – nur als Hinweis – die Übersetzung des russischen Wortes „Sowjets“ ist. Rainer Hank argumentierte politisch, Hans von Storch argumentierte politisch und klimatechnisch dagegen. Selbstverständlich, ohne auch nur den Hauch von nur ganz wenig Einsicht zu erreichen (Abbildung 4).

Mit der Rettung der Welt wollen die Genossen im Geiste am Plasberg-Tisch so etwas wie eine Räterepublik einführen. Natürlich angeblich alles auf dem Boden des Grundgesetzes und gewaltfrei. In der Hart aber fair-Runde konnten die Weltretter erklären, weshalb sie nichts von repräsentativer Demokratie halten. Weshalb sie gegen die grundgesetzlich verfassten Organe sind. Und wie sie sich die neue Welt vorstellen. (Abbildung 5)

Wobei die Aussage, dass die Regierung der Bundesrepublik „nichts täte“ angesichts von 30.000 Windkraftanlagen, von 1.600.000 Solarpaneelen sowie einem in Europa einmaligen, gleichwohl CO2-steigernden Atomaustieg bis Ende 2022, einfach falsch ist. Dass das Ganze wenig bis gar nichts nutzt, mag sein, nein, das ist so. Aber dass die Regierung nichts tue, stimmt nicht.

Diese Leute wollen ein Deutschland, in dem Öko-Räte und Umweltdiktatoren das Sagen haben, wo Energie – Grundlage aller Macht (Abbildung 6) – zugeteilt wird.

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Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

 




Grüne wundern sich, dass Menschen ihren Strom nicht mehr bezahlen können



 

Helmut Schelsky: Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen.




Regionalpresse klärt über Probleme der Windkraft auf

Windkraftanlagen bestehen meist aus Stahlbeton (Säule) und hochfestem Kohlefaser-Kunstharz-Verbundstoff (Rotorflügel). Beides ist in der Produktion alles andere als umwelt- und klimafreundlich; und auch die Entsorgung zeitigt unlösbare Probleme. Die meisten Windräder stehen höchstens 20 Jahre und werden dann größtenteils verschrottet.

Die Volksstimme aus der Hauptstadt Sachsen-Anhalts beleuchtet das Problem der Verbundstoff-Beseitigung. Da die Kohlefaser (zum Teil auch Holz oder Alugeflecht) mit dem Kunstharz extrem fest verbacken ist, kann man die Bestandteile praktisch nicht trennen und schreddert die Altflügel einfach.

In Wolmirstedt stapeln sich auf einem alten Parkplatz seit Jahren alte Rotorflügel, die Arbeiter von Windpower Systems aus Dresden mit einer Spezialmaschine ohne amtliche Genehmigung zerkleinern wollten. Dummerweise befindet sich gleich neben dem Platz ein Wohngebiet. Die Anwohner waren vom lauten Krach der Schredder, der entstehenden Staubwolke und dem Gestank genervt und beschwerten sich bei der Stadtverwaltung, die die Arbeiten sogleich unterband.

Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, daß die Schredderung der Wolmirstedter Rotorblätter gewissermaßen ein Experiment war, da es bislang keine etablierte Standardmethode für die Entsorgung gibt. Die Kosten für ein Rotorblatt lägen daher bei zehn bis 15.000 Euro. Und das nach 30 Jahren Windkraft-Erfahrung und über 30.000 Rotorspargeln in Deutschland? Sollte man nicht erwarten, daß eine „grüne“ Technologie nicht gleich mit Entsorgungskonzept geliefert wird. Nö, ordentlich Kasse machen ist alles; die umweltgerechte Beseitigung des Mülls interessiert die Milliarden-Ökoindustrie erst mal nicht. Den kundigen Leser erinnert die Geschichte an den Tiroler Tesla, der nach einem Unfall ausbrannte und wochenlang im Wasser gelagert werden mußte, da der Akku weiterhin brandgefährlich war und die Firma Tesla es nicht hinbekam, ihr havariertes Produkt zu sichern.

Die mittlerweile zahlreichen abgelaufenen und zu entsorgenden Windkraft-Rotorblätter in Deutschland müssen daher am Lagerort kleingemacht und dann nach Bremen transportiert werden, wo nach Angabe der Volksstimme die einzige Annahmestelle für Verbundstoff-Flügel ist. Man hätte die Flügel auch am Stück nach Norden schaffen könne, aber sie wiegen insgesamt sechs Tonnen und sind 35 Meter lang. Da hätte man wahrscheinlich einen aufwändigen Schwerlasttransport auf der Straße oder einen Eisenbahntransport organisieren müssen. Die geschredderten Rotorblätter hingegen kann man wie Schutt oder Kies einfach in Container füllen und preiswert verfrachten.

Die Geschichte und die rechtliche Situation der seit Jahren auf dem Parkplatz vor sich hin gammelnden Rotorblätter sind interessant: Hergestellt in den 1990er Jahren in Dänemark, waren sie 20 Jahre in Deutschland im Dienst. Der örtliche Besitzer des Parkplatzes meint, die Fläche sei bei Kauf schon vermietet gewesen. Die Firma Luxwind aus Kappeln/Schleswig-Holstein hatte die alten Rotorblätter auf dem Parkplatz abgeladen; aber gehören tun sie angeblich einer Firma in Spanien, deren Mitarbeiter nicht erreichbar seien. Klingt reichlich mafiös oder zumindest halblegal, wie man es aus anderen Branchen kennt, die z.B. giftige Chemikalien oder Elektroschrott möglichst billig entsorgen wollen, um den Profit möglichst üppig zu halten. Bezahlen muß wie üblich die finanzschwache Bevölkerung vor Ort, die den Umweltgiften und anderen Nachteilen ausgesetzt wird. Wer weiß, vielleicht finden sich bald deutsche Windrad-Bruchstücke wie alte Elektronikplatinen oder Grüner-Punkt-Müll in afrikanischen oder südostasiatischen Slums.




Elitäre Ausbeutung – Medien züchten sich Journalismus-Aktivisten heran

Tobias Hausdorf, ein Journalistenschüler, beschreibt in seinem Artikel, wie er als Handwerkerkind nur durch Glück an ein Stipendium und somit an eine Fachschule gelangen konnte. Trotzdem bekomme er zeitweise kein Geld, da er und seine Kommilitonen Praktika bei öffentlich-rechtlichen Sendern machen müßten, die nichts zahlen. Das erscheint seltsam angesichts des Milliardenbudgets von ARD, ZDF und ihren angeschlossenen Radio- und TV-Sendern. Es geht offenbar derart viel Geld für Pensionen und die Gehälter der aktiven Groß-Journalisten wie Kleber, Will, Maischberger, Slomka, Reschke und Hayali drauf, daß für den Nachwuchs nichts mehr bleibt. Die Geprellten beklagen sich bei Twitter unter #unfÖR über das Verhalten der GEZ-Großkopferten.

Dieses Verhalten der Chefetage in den Massenmedien bleibt nicht ohne Folgen, wie Hausdorf bemerkt: Journalisten werden meist die Kinder wohlhabender Eltern, denen die Ausbildung finanziert wird. Da, wie Karl Marx schon beobachtete, das Sein das Bewußtsein bestimmt, kann es nicht wundern, daß in unseren Qualitätsmedien fast nur noch die Weltsicht und Interessen der verwöhnten Elitenkinder zu finden sind, wie etwa Genderismus, Klimarettung, Massenimmigration, Kampf gegen Rechts und „Klimaleugner“.

Autor Hausdorf benennt die linksextremen und geheuchelten Konzepte der journalistischen Klasse natürlich nicht wörtlich, wird aber mit beeindruckenden Sätzen erstaunlich deutlich:

„Irgendwann bewegt sich Journalismus nur noch in seiner eigenen Blase und seine Repräsentanten tun verwundert, wenn sich Teile der Bevölkerung frustriert von ihnen abwenden, weil sie sich nicht mehr repräsentiert fühlen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Allerdings ist der Artikel aus Sicht der Spiegel-Chefredaktion ein reines Lippenbekenntnis, dem keine Besserung folgen wird. Wir hören schon seit Ende 2014 von unterschiedlichen Vertretern der Elitenmedien, daß Kritik ernst genommen würde. Geändert hat sich nichts. Ach, Halt, doch: Matthias Matussek wurde aus der Welt-Redaktion geworfen, Jan Fleischhauer vom Spiegel vergrault, und der DFF-Sender MDR hat gerade Uwe Steimle wegen falscher Gesinnung gekündigt.




Woher kommt der Strom? – Der schwarze Mittwoch

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, Sie öffnen damit alle Abbildungen)

Ohne die Option konventioneller Stromversorgung zumindest in Form von Gaskraftwerken als Back-up – mindestens 80 GW installierte Leistung inkl. Reserve / aktuell 30 GW – zu den Erneuerbaren kann eine Energiewende auch nur im Bereich Strom – Bedarfsstand heute – nicht gelingen. Ob solch ein Unterfangen angesichts der exorbitanten Kosten, der vielfältigen Schäden, die bei Menschen und Umwelt angerichtet werden, noch im Verhältnis zum erhofften Nutzen steht, ist mehr als fraglich. So wird kein Klima gerettet, so wird der Industriestandort Deutschland sukzessive platt gemacht.

Da sollte die momentan noch verantwortliche Politkaste in Deutschland doch mal darüber nachdenken, ob sie nicht die Möglichkeiten der Stromversorgung mittels CO2-freier Kernenergie wieder in die aktuelle Diskussion einbringt. Wie es das EU-Parlament bereits macht. In der Entschließung vom 28.11.2019 zur UN-Klimakonferenz COP 25 in Madrid heißt es:

Das Europäische Parlament (59.) ist der Ansicht, dass die Kernenergie zur Verwirklichung der Klimaschutzziele beitragen kann, da bei ihrer Erzeugung keine Treibhausgase emittiert werden und dabei auch ein erheblicher Teil der Stromerzeugung in der EU sichergestellt werden kann; vertritt jedoch die Auffassung, dass für diese Energie aufgrund der bei ihrer Erzeugung anfallenden Abfälle eine mittel- und langfristige Strategie erforderlich ist, in der dem technischen Fortschritt (Laser- und Fusionstechnik usw.) Rechnung getragen wird, um die Nachhaltigkeit des gesamten Wirtschaftszweigs zu verbessern; (60.) […] Quelle: Hier klicken.

Die 47. Woche war im Bereich erneuerbare Stromversorgung stark volatil. Neben dem bereits erwähnten 20.11. war der 21.11.2019 ebenfalls sehr arm an Wind- und Sonnenstromerzeugung. Am 19.11. hingegen erzeugten Windkraftwerke on- und offshore um 2:00 Uhr fast 32 GWh in der Stunde. Zum Vergleich: 24 Stunden später war es nicht mal mehr eine GWh in der Stunde!

Hier der Im-/Exportchart, die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 17.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 35,77 Prozent

Wenig Bedarf, kaum schwankende Wind- und Sonnenstromerzeugung. Es ist Sonntag. Keine besonderen Vorkommnisse. Alles im grünen Bereich. Klar, die konventionellen Kraftwerke müssen die Differenz Erneuerbarer Strom zum Strombedarf dazu erzeugen. Doch das müssen sie schließlich immer. Also kaum der Erwähnung wert. Hier die Strompreise mit den Im-/Exportdaten

Montag, 18.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 38,13 Prozent und Dienstag, 19.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 35,71 Prozent

Bis 11:00 Uhr fällt die Windstromerzeugung ab, was aber durch die Herbstsonne strommäßig ausgeglichen wird. Ab Mittag steigt die Windstromerzeugung dann kontinuierlich an. Sie erreicht, wie bereits oben erwähnt, in der Nacht um 2:00 Uhr am 19.11. ihren Höhepunkt. Um dann den ganzen Tag über abzufallen. Um 23:00 Uhr am 19.11.2019 beläuft sich die Windstromerzeugung nur noch auf etwas über 2 GWh in der Stunde. Die konventionelle Stromerzeugung passt sich der Lage an. Eine feine Leistung der Ingenieure und Experten in den (vor allem Kohle-)Kraftwerken, bei den Netzbetreibern. Es wird Strom exportiert.

Mittwoch, 20.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 15,75 Prozent (Wind/Sonne = 0,06 TWh / Biomasse Wasserkraft = 0,17 TWh / Gesamtbedarf 1,5 TWh)

Der Schwarze Mittwoch der Wind- und Sonnenstromerzeugung. Die findet heute fast gar nicht statt. Eine Verzehn-, eine Verzwanzigfachung der bestehenden installierten Leistung Sonnen- und Windkraft hätte heute nicht ausgereicht. Es muss ab 13:00 Uhr Strom importiert werden. Die konventionellen Stromerzeuger kommen trotz aller Reserven nicht nach. Dieser Mittwoch ist unter dem Strich ein Desaster für die Machbarkeitswahrscheinlichkeit der Energiewende Strom; ein Desaster für Menschen, die glauben, dabei ohne konventionelle Stromerzeugung auskommen zu können.

Donnerstag, 21.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 21,05 Prozent

Heute ist es zwar nicht ganz so duster wie am gestrigen Mittwoch. Was Sonnen- und Windstrom anbelangt. Dennoch, auch der Donnerstag ist ein eindeutiges Signal an die Freunde der Energiewende Strom: Mann kann glauben, Frau kann hoffen: Wenn der Wind wenig weht, die Sonne kaum scheint, dann ist Schluss mit lustig. Dann muss der Strom woanders herkommen. Oder er wird zugeteilt (siehe unten). Oder die Lichter gehen aus. Hier der Im-/Exportchart.

Freitag, 22.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 30,92 Prozent und Samstag, 23.11.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 56,29 Prozent

Der Wind berappelt sich, die Herbstsonne scheint wieder etwas kräftiger. Was sich am Freitag andeutet, kommt am Samstag zum Tragen. Wind-/Sonnenstromerzeugung ziehen massiv an. Der Bedarf sinkt, und schwupp-di-wupp ist alles wieder in einem Bereich, bei dem unsere Wendefreunde sagen: Über 50% des benötigten Stroms werden von Wind und Sonne produziert. Super! Nein, nicht super. Das sage ich! Der Im-/ Exportchart belegt, dass zu viel Strom im Markt ist, der unter Gestehungskosten abgegeben werden muss. Auf der anderen Seite kann Deutschland froh sin, dass es noch über einen großen konventionellen Kraftwerkspark verfügt, der einigermaßen flexibel auf die massiven Schwankungen in der Stromerzeugung reagiert. Denn noch ist die Stromversorgung Deutschlands am Bedarf orientiert. Was sich, wenn es nach den Vorstellungen rot-grüner Zeitgenossen ginge, jedoch ändern soll.

An den Rand eines Herzkaschperls

Am 25.11.2019 gab es einen bemerkenswerten Talk bei Phoenix. Im Rahmen des Formats „Unter den Linden“ sprachen, diskutierten Ingrid Nestle, ihres Zeichens energiepolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, und Hans-Werner Sinn, ehemaliger Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Vorab: Für Sinn war es eine Veranstaltung, die ihn an den Rand eines Herzkaschperls (Abbildung 1) gebracht hat. Die Sendung war höchst aufschlussreich, was die Vorstellung der Grünen in Sachen Energiewende, in Sachen „Woher soll der Strom denn kommen?", anbelangt. Deshalb werden die wichtigsten Aspekte und die nicht mehr für die Öffentlichkeit bestimmte Schlussbemerkung von Hans-Werner Sinn Thema dieses Artikels sein.

Am Anfang ist alles noch recht entspannt. Sinn stellt die Kernfrage bei einer Stromversorgung durch stark schwankende Energieträger Wind und Sonne: Woher soll der Strom kommen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint? (Abbildung 2) Es kommt eben doch vor, Wind und Sonne gleichzeitig nur geringe Mengen Strom erzeugen, wie der 20.11.2019 eindrucksvoll beweist. Doch Dr. Ingrid Nestle hat die Antwort, die das Problem löst, parat: Speicher. Eine Antwort, die mittlerweile jeder bringt, der meint, die Energiewende am Stammtisch retten zu müssen. Nun weiß Frau Dr. Nestle selbstverständlich, dass physikalische echte Speicher jetzt und in Zukunft durchaus nicht so viel Strom bevorraten können, um den Strombedarf auch nur eines Tages in Deutschland zu decken. Deshalb bringt sie neue Speicher ins Spiel:

Vorher singt sie allerdings noch ein Loblied auf Pumpspeicherkraftwerke, die ohnehin nie ausgelastet seien, mit denen man praktisch kein Geld mehr verdienen könne. Frau Nestle weiß offensichtlich nicht, dass Pumpspeicher zu den konventionellen Kraftwerken zählen, die immer mit überschüssigem, konventionell erzeugtem Strom gefüllt werden. Wie auch immer: Frau Dr. Nestle nimmt also die „Flexibilitäten“ und benennt diese in „virtuelle Speicher“ um. Weil sie halt nicht Speicher heißen und deshalb in der öffentlichen Debatte vergessen würden, sei eine solche Umbenennung sinnvoll, so Frau Nestle. Als Beispiel nennt sie Trimet in Essen, die schon eine ganze Produktionslinie entsprechend umgestellt habe. Faktisch glaubt Frau Nestle, dass vor allem in der energieintensiven Industrie mögliche Lastverschiebungen Speicher seien. Was Unfug ist. Es sind faktisch Lastabwürfe = Stromabschaltungen, die bereits heute bei Strommangel möglich und (finanziell & gesetzlich) geregelt sind. Das verschweigt Frau Nestle. Sie meint im Gegenteil, dass momentan Kohlekraftwerke zwischen dem Markt und den Speichern stünden wie eine dicke Wand, denn die Kohlekraftwerke seien billiger als der Strom aus den Speichern. Das sei gewollt. Von der Bundesregierung. Meint Frau Nestle.

Wenn denn nun endlich Kohlekraftwerke abgeschaltet würden, dann könnte die Nachfrage nach den Speichern aufgebaut werden. Frau Nestle erwähnt ganz kurz den Begriff „Demand Side Management“:

Als Demand Side Management (DSM), auch Lastmanagement genannt, bezeichnet man die Steuerung der Stromnachfrage vor allem in der Industrie durch das gezielte Ab- und Zuschalten von Lasten aufgrund von Marktsignalen. Dies kann geschehen, indem Prozesse gelenkt werden, für die sich der Stromeinsatz variieren lässt – zum Beispiel in Mühlen, Öfen oder Pumpen. Unternehmen können mithilfe flexibler Prozesse dazu beitragen, Schwankungen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen, indem sie die flexible Leistung vermarkten, unter anderem als Regelleistung. Auch die Preismechanismen an der Strombörse lassen sich für DSM nutzen. Wenn Unternehmen kurz- und mittelfristig auf prognostizierte Preissignale reagieren, können sie so ihre Strombezugskosten senken. (Quelle mit weiteren Erläuterungen: Abbildung 3)

Lastverschiebung ist kein Speichern

Das Ab- und Zuschalten von Lasten ist kein Speichern von Strom, sondern die Anpassung der Nachfrage an das Stromangebot. Ähnliches soll auch mittels der Smart-Meter in Haushalten realisiert werden. Entscheidend in den Bereichen Industrie, Haushalte, Verkehr (Strom tanken, wenn verfügbar), ist, dass ein Paradigmenwechsel weg von der „Stromerzeugung nach Bedarf“, hin zur „Steuerung des Bedarfs je nach Stromverfügbarkeit“ stattfindet, stattfinden soll. Was faktisch die Zuteilung von Strom bedeutet. Es ist ein Schritt Richtung Mangelwirtschaft. Was in der Industrie vielleicht noch in eingeschränkten Rahmen machbar ist, wird beim Abschalten der Wohnungsheizung wegen Strommangels, das Verschieben des Kochens am Abend womöglich auf Brunch am anderen Morgen schon ärgerlicher. Hans-Werner Sinn schaut denn auch während der Ausführungen von Frau Nestle immer unmutiger drein. Die nicht müde wird, viele kleine angebliche „Speichermöglichkeiten“ aufzuzählen, die einen Strommangel aus Erneuerbaren wie am 20.11.2019, 24.1.2019 und an etlichen weiteren Tagen allein im Jahr 2019 nicht nur annähernd ausgleichen können. Auch wenn sie behauptet, dass dies alles „durchgerechnet` sei. Es ist Unfug, zu glauben, dass mit allen diesen Maßnahmen eine bedarfsorientierte Stromversorgung möglich sei. Mangelwirtschaft wird das Ergebnis sein. Und genau diese Mangelwirtschaft wird offenbar gewünscht.

Wenn man Strommangelwirtschaft nicht möchte – ich bin sicher, dass 95 Prozent der Bevölkerung das nicht möchte – ist das notwendig, was Sinn im Talk-Ausschnitt Abbildung 4 erklärt. Frau Dr. Nestle schüttelt permanent den Kopf. Sie will das nicht wahrhaben. Oder sie will eine andere Art der Versorgung der Bevölkerung mit Strom. Die der Zuteilung. Je nachdem, wie der Wind weht, die Sonne scheint.

Im dritten Ausschnitt (Abbildung 5) erläutert Ökonom Sinn die Sinnlosigkeit des deutschen Sonderwegs in Sachen Energiewende. Frau Nestle sieht das – erkennt man am Kopfschütteln zum Schluss – selbstverständlich vollkommen anders. Sie schlägt vor, dass Emissionszertifikate gelöscht, nicht verkauft werden. Warum sollte das der Besitzer dieser Zertifikate das tun? Geld in die Tonne kloppen? Oder entschädigt der Steuerzahler?

Im Zusammenhang mit dem Verkauf oder der Löschung von Emissionszertifikaten ein Einschub: Die Kohlekraftwerke, die hier in Deutschland abgeschaltet wurden/werden, was geschieht mit denen? Verschrotten? Warum? Andere Länder brauchen Strom, haben Kohle, also verkauft man diesen Ländern doch sinnvollerweise die hier nicht mehr benötigten Kraftwerke (Abbildung 6). Das spart zwar überhaupt kein CO2 ein. Doch Deutschland wendet die Energie. Schaltet ab. Baut um. Die Energieversorgung. Von einem der besten, zuverlässigsten und sichersten Energieversorgungssysteme der Welt in ein zukünftiges System der Mangelversorgung mit Strom. Mit weitreichenden Auswirkungen auf das gesamte Wirtschaftssystem der Bundesrepublik. Welches mit diesen Ideen Zug um Zug vernichtet wird. Stattdessen wird es so etwas geben wie anno dazumal in der DDR und anderen sozialistischen Staaten. Mangelwirtschaft. Mittels Energiewende statt Revolution. Das Ergebnis ist das gleiche. Nur dass der Bürger das Ganze ohne Murren über sich ergehen lässt. Und zahlt.

Die Faxen dicke

Hans-Werner Sinn jedenfalls hat zum Schluss des Talks die Faxen echt dicke (Abbildung 7). Hatte er noch während der Sendung eine physische Abwehrhaltung angesichts der „Erklärungen“ von Frau Dr. Nestle, fuchtelt er am Ende im Stil eines verzweifelten Boxers Richtung Nestle. Denn die warf dem Mann „Spaltung“ vor und brachte dann auch noch das Schauerbild von den „Kindern, denen wir eine Müllhalde“ hinterlassen. Dann redet die gute Frau davon, dass Oman jetzt bereits Sonnenstrom exportiert. Damit bringt sie wieder einen Punkt ins Spiel, der mit verantwortungsbewusster Energiepolitik nichts, aber auch gar nichts zu tun hat, weil es einfach nur eine unwahre Geschichte ist (Abbildung 8). Dann kommen noch mal „unsere Kinder“ dran. Prof. Sinn versucht zu erklären, dass eins plus ein gleich zwei seien. Es nutzt nichts. Ganz am Ende – als er bereits glaubt, nicht mehr auf Sendung zu sein – ließ der Professor den Begriff  „primitiv“ fallen, wobei er fest mit der Faust auf den Tisch klopft. (Abbildung 9). Hören Sie mal genau hin. Abbildung 10 bringt den gesamten Talk ohne Unterbrechung in voller Länge.

Sinn glaubte, dass Frau Dr. Nestle eine bedarfsorientierte Stromversorgung nach der Energiewende aufrechterhalten will. In diesem Glauben argumentierte er. Faktisch aber will Frau Nestle den Umstieg in eine angebotsorientierte Stromzuteilung. Wenn Strom vorhanden ist, wird er an die Industrie, das Gewerbe, den Bürger „verteilt“. Wenn nicht, dann eben nicht. Das ist der Grund, weswegen die Diskutanten fast immer aneinander vorbeireden. Hans-Werner Sinn schafft es nicht, von der physikalischen auf die politische Ebene zu schwenken und diesen Paradigmenwechsel – „Stromversorgung nach Bedarf“ in „Stromzuteilung von erzeugtem Strom, wenn vorhanden“ – herauszuarbeiten. Schade.

Eine Korrektur

Zum Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass mir im Artikel vergangener Woche ein Fehler unterlaufen ist: Bis 2023 sollten 30 GW installierte Leistung Kohle wegfallen. Richtig ist, dass der Kohleausstieg mit dem Wegfall von 12,5 GW installierter Leistung bis 2023 eingeläutet werden soll. Aktuell sind 43,87 GW Kohleleistung (Abbildung 11) insgesamt installiert. Ab 2023 stehen dann noch gut 30 GW zur Verfügung. Diese installierte Leistung Kohlekraftwerke allerdings reicht vollkommen aus, um den aktuell produzierten Kohlestrom auch weiterhin herzustellen. 203,82 TWh waren es 2018. Dafür ist eine installierte Leistung von gut 23 GW notwendig. Die angekündigte Abschaltung von 30 GW installierte Leistung im Artikel bis 2023 war nicht korrekt. Es werden 12,5 GW abgeschaltet und gut 30 GW verbleiben. Bis zum endgültigen Kohleausstieg in Deutschland. Ein Ausstieg, der bezogen auf den CO2-Ausstoß der Welt keinen Einfluss haben wird, wie Prof. Sinn erläutert hat.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de.

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Greta-Demonstration in Madrid: Teilnehmerzahlen 97% zu hoch angegeben?

Auf deutschen Nachrichtenportalen war zu lesen, daß Greta Thunberg ihre Teilnahme an der Demonstration in Madrid zunächst unterbrechen mußte, da wegen der vielen Menschen die Sicherheit nicht zu gewährleisten war. Sie stand später dann aber auf einer Bühne mit dem berühmten Hollywood-Schauspieler Javier Bardem und hielt eine Rede. Darin waren, wie üblich, keine wissenschaftlichen Fakten zu finden, dafür aber viel Gefühl, Selbstgerechtigkeit und allgemeine Forderungen an eine ominöse Elite, die offiziell sonst ja hinter Thunbergs FFF steht.

„Die Führer verraten uns. Genug ist genug. Veränderung kommt, ob Sie es mögen oder nicht. Wir wollen Action sehen.“ (übs.)

Bardem sekundierte: „Wir haben nur zehn Jahre Zeit, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels einzudämmen.“ Er klagte zudem den Oberbürgermeister von Madrid, José Luis Martinez-Almeida, und Präsident Donald Trump für deren „dumme“ Maßnahmen gegen den Klimaschutz an.

Die spanischen Medien, aber auch der ORF diskutieren nun gefälschte Teilnehmerzahlen. In den Massenmedien ist von 500.000 Demonstranten die Rede. Greta hätte in Spanien also eine der größten Klimaschutzdemonstrationen des Planeten bewirkt. Und das in einem südeuropäischen katholischen Land, das erfahrungsgemäß den realitätsfremden Ideen des protestantischen Nordens sonst eher skeptisch gegenüber steht.

Wer sich noch an die Berichterstattung der Weltklimakonferenz COP24 im polnischen Kattowitz erinnert, weiß, daß Thunbergs „Durchbruch“, eine emotionale und panikmachende Rede vor „großem“ Publikum, auch schon manipuliert war. Tatsächlich sprach die 15jährige Schwedin vor weitgehend leeren Stuhlreihen, was durch geschickte Auswahl der Foto- und Filmperspektive in den Medien nicht sichtbar war.

Daher wundert die dreiste Fälschung der Zahlen nicht. Die Organisatoren der Demonstration sprachen von einer halben Million Teilnehmern, die große Zeitung El País (Das Land) von 25.000 bis 35.000, und die spanische Bundespolizei von nur etwa 15.000 Personen, die mit Hilfe von Hubschrauber-Bildern gezählt wurden. Erfahrungsgemäß gibt die Polizei Demonstrantenzahlen immer recht niedrig an; aber die ungewöhnliche Nutzung von Luftbildern läßt die genannte Zahl überzeugend erscheinen.

Wer den Prozentsatz FFF-Fantasie gegen echte Zahl ausrechnet, kommt auf lediglich drei Prozent. 97% sind mutmaßlich also dazugelogen worden. Demo-Organisatoren geben gern etwas höhere Zahlen an, aber 97% über der Wirklichkeit sind schon einzigartig, vor allem bei einer politischen PR-Aktion von weltweiter Bedeutung, die von zahlreichen Kameras gefilmt wurde. Dem kundigen Klimaskeptiker kommt der Prozentsatz von 97% zudem recht bekannt vor – nach Ex-Präsident Barack Obama und Klimapsychologe John Cook der Anteil der wissenschaftlichen Veröffentlichungen (respektive der Klimaforscher*innen), die den menschgemachten Klimawandel via CO2-Emissionen für in Stein gemeißelte Wahrheit halten. Man sieht – heftige und dreiste Übertreibungen/ Fälschungen gehören bei den Klima-Profiteuren zum Geschäft. Ist das nicht riskant? Wäre es nicht besser, vorsichtiger zu manipulieren, damit einem weniger vorgeworfen werden kann? Offenbar ist diese Denkweise zu kleinmütig – klotzen führt zum Erfolg, nicht kleckern. Wer zu wenig Panik macht, erreicht weniger; außerdem können sich selbst kritische Bürger häufig nicht vorstellen, daß jemand öffentlich derart dreist fälschen würde.

Diese Denkweise habe ich schon häufig erlebt: Ich kenne einige Linke, die alles andere als gutgläubig sind, die aber nicht glauben können, daß ein Schwindel dieser Größe über so lange Zeit an den Kontrollinstanzen der Wissenschaft und der Gesellschaft vorbei aufrechterhalten werden kann. Das MUSS folglich richtig sein.




Norwegen, Schweiz, Monaco: Wer gewährt mir nach dem EU-Klimanotstand Asyl?

Anders als in der Vergangenheit wird es sich dabei allerdings nicht mehr nur um eine nationale Diktatur handeln. Vielmehr hat die Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments den Brüsseler EU-Autokraten einen Freifahrtschein ausgestellt, um in fast ganz Europa auf einem Territorium mit mehr als 500 Millionen Einwohnern die Schreckensherrschaft der Ökofaschisten einzuführen: Die Europäische Union hat den „Klimanotstand“ ausgerufen. Der zwar nur symbolische, aber politisch weitreichende Schritt folgt der jahrelangenen Vorbereitung durch orchestrierte Schülermarionetten, medial inszenierte Endzeitszenarien und eine immer absurdere Hysterie um Spurengase. Vernunft hat keinen Platz mehr. Zu groß ist das Geschäft geworden, als dass dessen Profiteure und Agitatoren zuließen, es sich mit kritischen Nachfragen oder gar wissenschaftlichen Fakten kaputtmachen zu lassen. Zu groß ist auch die Zahl der politischen Ideologen, denen der „Klimawahn“ als willkommenes Herrschaftsinstrument dient, mit dem sie ganze Gesellschaften unterwerfen und grenzenlos abkassieren können. Denn kaum einer der Geknechteten will als „schlechter Bürger“ dastehen, der sich gegen das vermeintlich Gute wendet. Ähnlich verhielt es sich in den Anfängen des Nationalsozialismus. Doch das mulmige Gefühl wich bald der Erkenntnis, dass man besser mitmacht, um keine Probleme zu bekommen. Die unentwegte Propaganda sorgte dafür, dass der Feldzug gegen die Bürgerrechte nicht mehr infrage gestellt wurde, bis es zu spät war.

Statt Druck auf die Ignoranten in Asien und Afrika auszuüben, zieht man den EU-Bürgern mit hysterischem Klimageheul Milliardenbeträge aus der Tasche

Natürlich gibt es einen Klimawandel. Dies ist ein Fakt. Besonders die Sonne und deren Aktivität hat dabei einen erheblichen Einfluss, aber auch viele weitere Faktoren, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Natürlich ist es richtig, sorgsam mit unserem Planeten und seinen Ressourcen umzugehen. Viel ist in den industrialisierten Ländern in den vergangenen Jahrzehnten erreicht worden, besonders in Europa. Nie war unsere Luft besser, nie waren unsere Flüsse sauberer und nie war das Bewusstsein für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt größer. Es gibt jedoch eine Reihe aufstrebender Regionen, vor allem viele ehemalige Entwicklungsländer, die sich einen feuchten Kehricht um den Umweltschutz scheren. Dummerweise gehören dazu auch zwei bevölkerungsreiche Staaten, die zusammen fast ein Drittel der Menschen beheimaten. Riesige Mengen an Müll und Plastik landen dort in den Flüssen und Meeren, kaum eine Fabrik erfüllt auch nur geringste Luftreinhaltungsstandards und der dortige Alltag besteht aus einer gedankenlosen Aneinanderreihung von Umweltsünden. Vor diesem Hintergrund ist es obszön, mit welchem Mitteleinsatz Europa versucht, die dritte oder vierte Nachkommastelle in der CO2-Konzentration der Luft zu verbessern. Statt als westliche Wertegemeinschaft den nötigen Druck auf die Ignoranten in Asien und Afrika auszuüben, werden insbesondere die Bürger der EU mit einem hysterischen Klimageheul gegängelt, um ihnen Milliardenbeträge aus der Tasche zu ziehen. Nun also hat das Europäische Parlament mit links-grüner Mehrheit den „Notstand“ festgestellt – dieselben Abgeordneten übrigens, die sich zwei Parlamentssitze mit Tausenden von Flugreisen im Jahr leisten.

Ähnlich dem „Ermächtigungsgesetz“ der Nazis, lassen sich mit dem EU-weit ausgerufenen „Klimanotstand“ künftig weitreichende Eingriffe rechtfertigen

Linke und grüne Parlamentarier zeigen damit einmal mehr, dass ihnen die faschistischen Regime des vergangenen Jahrhunderts nicht fern sind. Zu Recht weist mancher Politiker und sogar der eine oder andere Journalist auf die Parallelen zur Manifestierung der Nazi-Herrschaft hin. Der Machtergreifung Hitlers war bekanntlich das sogenannte Ermächtigungsgesetz vorausgegangen, ein vom damaligen Reichstag beschlossenes Notstandsgesetz, das die Aufhebung der Gewaltenteilung ermöglichte und den Boden für die Abschaffung der Republik bereitete. Auch mit dem nunmehr EU-weit ausgerufenen „Klimanotstand“ lassen sich künftig weitreichende Eingriffe rechtfertigen. Es darf als Drohung der neuen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verstanden werden, dass sie den „Kampf gegen den Klimawandel“ zum zentralen Thema ihrer Amtszeit gemacht hat. Er könnte unversehens in einen Kampf gegen Freiheit und Demokratie münden. Derweil wird die ganze Absurdität der links-grünen Politik in der Tatsache sichtbar, dass mit dem „Klimanotstand“ die Europäische Union ab sofort nicht mehr als sicher gelten dürfte. Wie will man also künftig begründen, dass Menschen bei uns Zuflucht finden können, wo ihnen doch die Apokalypse droht? „Bleibt zuhause“, möchte man ihnen zurufen, „in der EU droht Euch der Klimatod“. Ich habe mich vorsorglich schon einmal bei den Botschaften der Schweiz, Norwegens und Monacos nach Asyl erkundigt. Erwartungsgemäß bin ich überall abgeblitzt. Allerdings werde ich hartnäckig bleiben, denn seit Donnerstag habe ich es schwarz auf weiß: In der Europäischen Union zu leben, stellt eine akute Gefahr für mich dar! Nicht nur wegen des Klimas.

 

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis Liberale Warte und der Achse des Guten.

Ramin Peymani ist Wirtschaftsiunformatiker und hat für die Citibank, Goldman Sachs und für den Deutschen Fußballbund gearbeitet. Er veröffentlicht Artikel bei der Achse des Guten, TheEuropean, dem Online-Magazin Novo und eigentümlich frei. Ramin Peymani ist FDP-Mitglied. Er hat mehrere Parteifunktionen inne und ist Kreistagsabgeordneter im Main-Taunus-Kreis. Er ist Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft

Seine Thesen hat der Autor in seinem Buch Chronik des Untergangs- Ist es für uns wirklich erst 5 vor 12? ausführlich dargelegt.




Acqua alta in Venedig – schuld ist der menschgemachte Klimawandel

Andersherum werden gerne altbekannte Phänomene als Ergebnis des aktuellen Weltuntergangs-Kultes dargestellt, um dieses zu propagieren: Fukuschima 2011, der Tsunami 2004, das energiepflanzen-bedingte Insektensterben, normale Trockenheit im Sommer…..

Aktuell gehen die Nachrichten herum, daß im schönen Venedig mal wieder Acqua alta ist, Hochwasser. Das ist in der Serenissima, der „durchlauchtigsten Republik von Sankt Markus“, die im Mittelalter auf Pfählen in eine Lagune gebaut wurde, nichts Neues. Schon in der Renaissance gab es deswegen städtische Kommissionen, die das Problem angehen sollten.

Da das Thema „Klimawandel“ Emotionen weckt und vor allem Steuergelder fließen läßt, führt nun auch der aktuelle venezianische Doge, Bürgermeister Luigi Brugnaro, die stärkste Flut seit 1966 auf die Erderwärmung zurück. Pikanterweise baut die Stadt seit Jahren an einer Art stählernem Deich mit Schutztoren, die die Serenissima vor Acqua alta schützen soll. Nur – wegen Korruptionaffären (Mafia?) kommt der Bau nicht schnell genug voran. Da hat der Doge vielleicht ein schlechtes Gewissen und will unbedingt ablenken. Dabei ist Hochwasser fast alltäglich bei den mehr als 100 Inseln, aus denen Venedig besteht.

Dazu ein Zitat aus „Venedig und die Unwissenheit der Klima Angstmacher“

Das Argument des Klimawandels wird weiter geschwächt, wenn man versteht, dass die Überschwemmung von 1966 bei Ebbe stattfand, im Gegensatz zu der Überschwemmung von 2019 bei extremer Flut. Darüber hinaus gibt es keine Korrelation mit der globalen Erwärmung, da die Überschwemmung im November 1966 stattfand, als Venedig die kältesten Temperaturen seit 1924 erlebte. Die jüngsten Temperaturen in Venedig liegen etwas unter den 1950er Jahren (Abbildung 2).

Und unser „Klimavatikan“, das PIK, es wäre nicht das PIK, wenn jemand wie Anders „gewinkeltes CO2“ Levermann nicht auch mal seinen Senf dazu gegeben hätte.

Venedig werden wir verlieren, das ist nicht umstritten. (…) Es kann Jahrhunderte dauern“, sagte der Spitzen-Physiker aus Potsdam schon letztes Jahr. Wie praktisch, da kann man ihn für Falschaussagen nicht mehr drankriegen. Sind die flachen Malediven eigentlich schon im steigenden Pazifik verschwunden? Ich glaube nicht, denn die bauen gerade einen neuen Flughafen. Und auch die Serenissima wird absehbar nicht in den Fluten wegen steigender Meeresspiegel verschwinden, sondern eher wegen faulender Bausubstanz, wenn überhaupt. Wenn die aktuelle Lagunenflut der von 1966 ähnlich ist, war dann damals auch schon das Klima verantwortlich? Oder treten Unwetter und Katastrophen statistisch ab und zu mal auf? Man stelle sich vor, Hamburg würde wie in den 60ern von einer Elbflut überspült. Ich wette, einige der Profiteure würden auch dann wieder das Leid der Menschen in der Stadt eiskalt ausnutzen, um ihre profitable Erzählung weiter zu spinnen, um noch mehr Geld, Einfluß und Aufmerksamkeit zu bekommen.

 




Michael Limburg versus Prof. Karl-Hermann Steinberg – Die große Klima-Debatte

 




Fördern Windräder den Treibhauseffekt mit Schwefelgasen?

Gleich, ob man an die Geschichten vom Klimakiller CO2 glaubt oder nicht, die angeblich gegen die „Klimakatastrophe“ gerichtete Technologie nützt gar nichts, da der deutsche Kohlendioxidausstoß trotz massenhaft errichteter Windparks in den letzten Jahren nicht signifikant sank. Kein Wunder, wenn man für ein bißchen Leistung gewaltige Mengen Stahlbeton verbaut und sogar Wälder abholzt.

Nun kommt es noch dicker für die Windkraft-Abzocker: Laut einer Studie aus Cardiff/Wales und nach Informationen ausgerechnet der grünen BBC ist das technische Gas Schwefel-Hexafluorid SF6, das für die Isolation von Schaltanlagen verwendet wird und häufig entweicht, ein äußerst potentes Treibhausgas. Zwar emittiert zum Beispiel Großbritannien jährlich nur etwas über eine Tonne der Verbindung, aber da das SF6 rund 24.000 mal stärker wirken soll als das Atemgas Kohlendioxid, hätte die geringe Menge einen erheblichen Einfluß, wenn es den bislang nicht nachgewiesenen Treibhauseffekt in der Atmosphäre geben würde. Wer weiß, vielleicht ist es gerade das potente SF6, das in Zukunft tatsächlich heizende Wirkung hat?

Das Gas soll immerhin 3.200 Jahre in der Luft bleiben; im Gegensatz zum Kohlendioxid, das angeblich 1.000 Jahre durch die Atmosphäre schwebt (was unglaubwürdig ist, da der CO2-Kreislauf des Planeten eine enorme Umsatzrate hat).

Benutzt wird die ungiftige und unbrennbare Schwefelverbindung als gasförmiger Isolator in Hochspannungs-/Starkstrom-Schaltanlagen. Gewöhnliche Luft würde bei den hohen Spannungen leitend wirken, wie Todesmutige schnell merken, wenn sie auf das Dach eines stromgetriebenen Regionalzuges klettern. Die Schaltanlagen braucht man natürlich in jeder Strom-Infrastruktur; aber im Falle zentraler Spannungserzeugung in Kern- und Fossilkraftwerken sind es viel weniger als im Falle einer dezentralen Erzeugung durch Zehntausende von Windspargeln und Solarpaneelen. Die Schaltanlagenbehälter sind nicht völlig gasdicht zu bekommen, weswegen einiges an SF6 entweicht. Die Ökostrom-Anbieter wie Multi General Electric (!) behaupten zwar, daß es keine Leckagen gäbe. Der BBC habe aber Quellen, die das Gegenteil beweisen sollen: Die Atmosphäre habe eine zehnmal höhere Konzentration von SF6, als Staat und Industrie behaupten.

Wegen solch peinlicher Tatsachen gibt es bereits Unternehmen wie Nuventura in Berlin, die alternative Konzepte ohne Schwefel-Hexafluorid entwickeln, zum Beispiel auf der Basis von Druckluft, die besser isolieren soll.

Wie auch immer, der Fall des SF6 zeigt, daß die ganze Erneuerbare Energie-Wirtschaft nur Schaden anrichtet und zudem offenbar sogar ihrem angeblichen Ziel entgegenwirkt. Egal, denn dem tatsächlichen Ziel, Milliarden und Billionen Euro von unten nach oben umzuverteilen, dient sie auf jeden Fall, und zwar effizient.




Killt die Klimapolitik unsere Mittelstandsindustrie?

Deutschland ist das Land des Mittelstandes. Wir haben zwar auch einige namhafte Globalkonzerne, aber die Masse der Arbeitsplätze findet sich in kleinen und mittleren Industriefirmen, deren Namen dem Bürger häufig gar nicht bekannt sind. Auch wird hier das Gros unseres Wohlstandes und des Steueraufkommens erwirtschaftet. Die Großkonzerne hingegen können sich über das Abgreifen von Subventionen und diverse Steuererleichterungen häufig über eine geringe Netto-Abgabenlast freuen.

Ein Informant aus Mitteldeutschland, der in der Auto-Zuliefererbranche arbeitet, erzählte uns, daß die grün-politmediale Hetze auf den Verbrennungsmotor in den Chefetagen der großen Hersteller Panik, wenigstens aber Unsicherheit ausgelöst habe und daher die Modell- und Neubauplanung auf Eis gelegt oder weit nach hinten verschoben werde. Ergebnis: Die Zulieferer, die Teile von Fahrzeugen oder Produktionsanlagen bauen, erhielten deutlich weniger Aufträge. Zusammen mit der von rotgrünen Politikern verursachten Bildungsmisere setze das die mittelständischen Unternehmen, die kaum über politische Macht verfügen, gehörig unter Druck.

Ein anderer Informant von einer Firma aus der Region, die nicht von der Automobilbranche abhängig ist, erzählte uns, daß sein Betrieb 2019 schon mehrere Dutzend Male von Stromausfällen betroffen war, und zwar unangekündigt. Sinkt die Frequenz, eine Maßzahl für die verfügbare Energie im Stromnetz, klemmen die Überwacher der Regulationsstellen zuerst den energie-intensiven Fabriken den Saft ab, bevor sie Ausfälle in den Städten riskieren. Weil: Hier wohnen ja Wähler, und zwar mitteldeutsche. Die teils noch Sozialismus-erfahrenen Ostdeutschen wüßten sehr genau, welche politischen Fehlentscheidungen die Ausfälle verursachen, und dann möglicherweise bei der nächsten Wahl ihr Kreuz an der falschen Stelle machen. Fällt der Strom „nur“ am Arbeitsplatz aus, ist die Gefahr der falschen Wahl wohl geringer. Nichtsdestotrotz richtet die grüne Energiewende jetzt schon ordentlich wirtschaftliche Schäden an. Wird zum Beispiel gerade ein Präzisions-Bauteil für eine Maschine gefräst oder gebohrt, darf der Prozeß nicht einfach zu irgendeinem Zeitpunkt unterbrochen werden, sonst frißt sich der Klingenkopf fest und man kann das Werkstück samt Klinge wegwerfen. Hinzu kommt der Produktionsausfall, weil die Personalkosten natürlich trotzdem anfallen.

Der Problemkomplex findet nicht nur im regionalen Umfeld von EIKE statt, sondern bundesweit. Die Süddeutsche Zeitung SZ beschrieb kürzlich einen „Umbruch, wie ihn die Autoindustrie noch nicht erlebt hat“. Selbst bekannte große Zulieferer wie Continental, Bosch oder Brose müssen Personal abbauen. Das ist zwar auch der Konjunkturdelle geschuldet, die in der Marktwirtschaft irgendwann automatisch auftritt. Aber ein derartiger Einbruch, der die Kleinen in der „dritten oder vierten Reihe […] verschwinden“ läßt, ist hausgemacht. Den Grund nennt die SZ deutlich:

„…vieles von dem, was produziert wird, [wird] künftig nicht mehr gebraucht… Dieseleinspritzsysteme, Kolben, Auspuffrohre, Abgasreinigung – all das wird man in ein paar Jahren so dringend benötigen wie Pferdekutschen für den öffentlichen Nahverkehr. Deutschland, das Land, das mit Geschäften rund um den Verbrennungsmotor jahrzehntelang gut Geld verdient und Jobs geschaffen hat, steht vor einiger gewaltigen Zäsur.“

Man hört schon den anklagenden Ton des SZ-Journalisten heraus. Der alte weiße Mann aus Deutschland hat 130 Jahre lang das Klima mit seinen satanischen Produkten zerstört, und nun kommt die Quittung. Daß „man“ in ein paar Jahren keine Verbrennertechnik mehr brauchen wird, ist allerdings mehr ein feuchter Traum des grünen Juste Milieu. Tatsächlich werden die Entrückten die profitable und bitter nötige Spitzentechnologie einfach nur aus Deutschland vertreiben, wie der hessische Umweltminister Joschka Fischer es zusammen mit der Gesinnungspresse mit dem transgenen Insulin schon in den 1980ern machte. Das Produkt kommt heute aus dem Ausland.

Reichweitenschwache Elektroautos sind bekanntlich nur Spielzeuge für reiche Metropolenbewohner; und selbst die nutzen sie häufig nur als Zweitwagen. Nebenbei: In Jena soll es nach Angabe der Lokalzeitung ziemlich genau einhundert reine E-Autos geben. Ich muß die mal suchen. Gesehen habe ich immerhin schon eines neulich an der öffentlichen Stromtankstelle auf meinem Parkplatz in der Nähe.

Der SZ-Artikel meint, daß „einige Hunderttausend der geschätzt 800.000 bis 900.000 Arbeitsplätze in der Branche“ auf dem Spiel stünden. Also ein Viertel, ein Drittel? Und wer baut dann in Zukunft die Verbrenner-Bauteile? Die deutschen Automobilbauer fliehen ja schon nach Rußland vor dem Furor oeco-teutonicus.

Laut SZ sind die großen Hersteller natürlich selber schuld, nicht die Klimaretter oder gar die Erpressungspresse. Es würden zu viele zu große Autos gebaut, und Volkswagen habe ja beim Diesel getrickst. Warum aber, muß man fragen. Daß VW auf unrealistische Vorgaben des politmedialen Komplexes reagierte, bleibt unerwähnt. Primär schuld waren also die ökowahnsinnigen Desindustrialisierer. Das Hauptproblem des Herstellers war eher, sich nicht politisch gewehrt zu haben. Ist die Automobil-Lobby nicht angeblich so furchtbar mächtig? Die Diesel-Affäre hat die Käufer und Volkswagen schon Milliarden gekostet. Mal sehen, was passiert, wenn die wirtschaftlich wie klimatisch nutzlosen, oder besser: schädlichen, Elektroautos keiner kaufen will. Noch schlimmer: Was wird passieren, wenn durch steuerliche Anreize viele Leute den rollenden Lithium-Schrott kaufen? Dann wird das sowieso schon überlastete Zappelstromnetz noch stärker beansprucht und noch schneller zusammenbrechen.

In dem Zusammenhang ist erwähnenswert, daß die öffentlich-rechtlichen Qualitäts-Fernsehsender hie und da schon vor Stromausfällen warnen; ohne natürlich die Schuldigen zu benennen (das wäre man zum Teil ja selber). Wer unabhängig von den grünen Staatsfunkern wissen will, was bei Stromausfall die Stunde geschlagen hat, ist mit dem erfolgreichen Roman xy von z, den Informationen des staatlichen Katastrophenschutzes und den Tipps von Outdoor Chiemgau gut beraten. Als Vorbereitung für den wahrscheinlich bald eintretenden Blackout ist dieses Buch empfehlenswert, das mir ein FB-Freund empfahl. Einer meiner Nachbarn, der gern die Bücher und Broschüren von EIKE liest und verteilt, hat sich schon einen Benzingenerator zugelegt. Seien Sie vorbereitet.

Man fragt sich, wie der deutsche Michel bei den ersten flächendeckenden Stromausfällen reagieren wird. Die Regierung und die Regierungsmedien werden natürlich irgendwelche Ausreden erfinden, die sich aber nicht zeitlich und regional schrankenlos wiederholen lassen. Selbst grüne Metropolenbewohner*innen werden schnell dahinterkommen, was die Ausfälle hervorruft. Ob Journalisten dann Cem Özdemir oder Claudia Roth oder Katrin Göring oder Langstrecken-Luisa dann beim klammheimlichen Kauf eines klimaschädlichen Dieselgenerators in ihren privaten Wohnhäusern erwischen werden? Vielleicht wird Merkel höchstselbst in ihrem Domizil gegenüber dem Pergamon-Museum den Einbau eines Stromaggregates veranlassen. Man will ja nicht die Folgen der eigenen Politik selber ertragen müssen wie die Plebs da draußen…..




Greta auf dem Rückweg und angekommen – diesmal nicht CO2-neutral

Der medialen Gretamanie haben wir es auch zu verdanken, daß aufgehetzte Umweltgruppen und irgendwelche Studentinnen aus München unser NH-Konferenzhotel in Aschheim „gestürmt“ haben, um die Direktion zu zwingen, uns zu kündigen, was sogar klappte. Postdemokratie nennt man so etwas.

Immerhin ging der Schuß nach hinten los, so daß wir ungeplant bald so bekannt sind wie die Kunstfigur Grethel. Nein, ganz so bekannt natürlich nicht, aber deutlich bekannter. Danke, Greta und Klimawandel-Antifa.

Insofern lohnt sich ein kleiner Rückblick, was die mißbrauchte Schwedin, die bald 17 wird, eigentlich so treibt. Ihren Ehrendoktor im belgischen Bergen/Mons konnte sie ja leider nicht persönlich entgegennehmen, da sie lieber mit einer Rennyacht über den großen Teich segelte. Randnotiz: Die Malizia II havarierte auf dem Rückweg nach Monaco (?) und mußte in Neufundland ankern. Es wurde ein Spezialtechniker klimaneutral eingeflogen, der den Kahn wieder flottmachte.

Über Grethels einstudierten und reichlich mißlungenen Auftritt vor der UN hatten nicht nur wir, sondern zahlreiche Kritiker einschließlich Dieter Nuhr berichtet, der dem Hysteriker-Schittsturm bravourös standhielt und den Klimablödsinn fleißig weiter auf die Schippe nimmt. In New York begegnete Greta dem Präsidenten Donald Trump, der sie aber nicht beachtete und ihr den Rücken zudrehte, was ihr sichtlich mißfiel. Eigentlich hat Trump ihr damit einen Gefallen getan, da er ihr reichlich derangiertes Selbstbild zurechtgerückt hat.

Danach reiste das Thunberg-Duo, Greta und ihr Vater, von den Nordamerikanern eher mit Achselzucken bedacht auf dem Kontinent herum. Unter anderem besuchte Greta eine kanadische Familie, die ein kleines süßes Ferkel rettete und sich dann wunderte, daß ihr neues Haustier irgendwann 100 Kilogramm wog. Es gibt halt wichtige Nachrichten.

Nach der Absage der Weltklimakonferenz in Santiago de Chile, da das Land auch wegen der elitären Klimapolitik der unbeliebten Regierung bürgerkriegsartige Zustände erlebt, muß Grethel nun nach Madrid, wohin die COP25 ausgewichen ist. (Gott sei Dank hat sich Berlin nicht angeboten, dieses Theater wäre nicht auszuhalten…) Zur Erinnerung: Die schwedische Klima-Marionette hatte ihren großen Durchbruch auf der COP24 in Kattowitz/Polen, wo sie vor fast leeren Reihen sprach, was in den Medien aber nicht zu sehen war; außer bei uns und den Kritiker-Kollegen.

Da muß der PR-Troß natürlich mit Greta in Madrid aufschlagen, um das Millionen-Geschäft am Laufen zu halten. Da nur die Entourage, nicht aber Greta selbst, mit dem Düsenflieger schnell nach Europa darf, bat sie weltweit um Mitfahrgelegenheit. Die Malizia-Betreiber wollten wohl nicht mehr (?). Nun schippert die Klima-Ikone im Luxus-Katamaran über den Atlantik, immerhin wieder ein Segelschiff. Klimaneutral ist da allerdings nix, wie die Kollegen der Achse sehr schön berichteten. Die beiden Skipper sind ein australisches Ehepaar, die von Reisevideos auf Youtube leben.

Leser Frank G. ergänzt: Die weltbekannte Greta ist heute um 13:00 Uhr Ortszeit in Lissabon angekommen. Sie war zusammen mit ihrem Vater (elterliche Aufsicht !!) und dem australischen Social-Media Paar Whitelum und Crausu zusammen mit der britischen Skipperin Nikki Henderson drei Wochen auf dem Atlantik unterwegs.

Das millionenteure Doppelrumpfschiff wurde ihnen wohl vom Hersteller zur Verfügung gestellt, hervorragende Reklame. Da der Katamaran ein Luxusgefährt ist, hat er natürlich nicht nur Solarzellen an Bord, sondern auch zwei Kraftstoff-Generatoren. Und die brauchte die Besatzung dringend, da das Herbstwetter im Atlantik wenig Sonnenlicht bietet. Überhaupt war mit den derzeitigen Verhältnissen nicht zu spaßen, vor allem, wenn man in einem Segelschiff sitzt. Da wurden dem schwedischen Mädchen wieder Umstände zugemutet, die man seinen ärgsten Feinden nicht wünscht. Auf der Hinfahrt mußte die Besatzung ohne ordentliche Koje und ohne Toilette auskommen; gerade für Frauen auf der Strecke unzumutbar mit dem Eimer. Auf der Rückfahrt gab es zwar alles an Bord, dafür ist das Herbstwetter richtig gefährlich. Aber Presse und Politiker finden das wahrscheinlich wieder einfach nur toll, wie mutig Greta sei. Aber – für was? Wir wissen doch, daß ihre Segeltörne durch die ebenfalls reisende Entourage viel mehr CO2 erzeugt als ein simpler Sechs-Stunden-Flug.

Wieder Frank G: Aus Logistikgründen und dem notwendigen Langstreckenflug von Nikki Henderson wurde doch wieder unreines CO2 in die Atmosphäre gepustet.

Die Medien freuen sich jedenfalls über ihre Heldengeschichten im Rahmen des Klimamärchens. Koste es, was es wolle.




Ein Wissenschaftserklärer und Physiker fantasiert über die „Klimakrise“

Ein „Wissenschaftserklärer“ und Buchautor ist der Physiker Florian Aigner.

„Er beschäftigt sich nicht nur mit spannenden Themen der Naturwissenschaft, sondern oft auch mit Esoterik und Aberglauben, die sich so gerne als Wissenschaft tarnen“

Weltuntergangsgeschichten meint er damit leider nicht. In einem aktuellen Artikel gibt er einen historischen Abriß von technologischen Lösungen der Probleme, die sich in der industriellen Moderne ergaben. So machte man sich im 19. Jahrhundert Sorgen, daß die wachsenden Städte unter Bergen von Pferdeäpfeln begraben würden – das Auto und die Straßenbahn halfen. Als ein Riesenhochhaus in Dubai geplant wurde, gab es keine Technologie, um den Beton kilometerhoch zu pumpen. Wurde im Laufe des Baus gelöst, das Problem. Man hätte den Problemen der Vergangenheit seitens der Politik und Verwaltung mit Verboten und Grenzwerten begegnen können, meint Aigner, was angesichts des technologischen Fortschrittes aber sinnlos war. Selbst den Atommüll heutiger Tage sieht der Autor nicht als ewiges Problem an, da gewiß eine Lösung gefunden werden wird.

Ganz anders sehen die Verhältnisse natürlich beim „menschgemachten Klimawandel“ aus, da kann man mit technischen Mitteln gar nichts ausrichten. Dem stimmen wir zu, weil es den anthropogenen Klimawandel erstens nicht gibt, und zweitens die Gegenmaßnahmen wie Windräder und E-Autos sinnloser Mumpitz sind, die ihrerseits heftige Probleme zeitigen, die gelöst werden müssen.

Physiker Aigner sieht es etwas anders. Er wiederholt wie ein Papagei die apokalyptische Litanei der Polit-Wissenschaftler von UN und PIK und verlangt drastische Kohlendioxideinsparung sofort:

„Und der Grund dafür ist ganz banal: Wir haben keine Zeit. Der Weltklimarat IPCC hat berechnet, wie viel CO2 wir weltweit noch ausstoßen dürfen, um unsere Chancen auf einigermaßen stabile Ökosysteme nicht völlig zu verspielen. Die Grenze, die uns immerhin noch auf eine 66-Prozent-Chance läßt, die Erwärmung auf 1,5°C zu beschränken, werden wir bei gleichbleibendem CO2-Ausstoß in weniger als zehn Jahren erreichen. ….“

Der geneigte EIKE-Leser hört hier Rahmstorf & Co. von ihren Computermodellen und Szenarien reden, die mit der Wirklichkeit, weder in Vergangenheit noch Zukunft, etwas zu tun haben und immer wieder zurechtmanipuliert werden müssen, damit sie zu den Meßdaten passen. Klimagate und Ball-Mann-Prozeß lassen grüßen. Und man darf nicht vergessen, daß die Klima-Kipp-Punkte der „Wissenschaftler“ immer wieder vergessen und neu definiert werden. Nach Al Gore in seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ sollte die apokalyptische Grenze 2015 erreicht sein, was aber irgendwie kein Journalist oder Rahmstorf im Präsenzgedächtnis hatte. Stattdessen dürfen wir uns von Katastrophen-Gretel heute anhören, daß am Kollaps in zwölf Jahren oder so nichts mehr zu ändern sei. Und in zwölf Jahren dann, wenn Fräulein Thunfisch vergessen ist/wurde, kommt dann jemand anderes mit einem neuen Kipp-Punkt in 15 Jahren oder so.

Das weiß wahrscheinlich auch unser Wissenschaftserklärer im Artikel, aber solche Zweifel läßt man lieber erst gar nicht zu, sonst gibt es keine Jobs als Wissenschafterklärer. Am Ende des Artikels finden sich noch zwei unfreiwillige Pointen, die sich der Klimaleugner nicht besser hätte ausdenken können. Aigner meint allen Ernstes, daß „neue Kraftwerkstypen“ in der Vergangenheit nicht entwickelt worden seien, mit denen man die CO2-Katastrophe hätte aufhalten können. Das soll wohl ein Scherz sein – unser Physiker weiß nichts vom Schnellen Brüter und anderen Konzepten, die in den 1980ern durch grün-mediale Panikmache verdammt wurden uns heute inhärent sicher zuverlässig billige Energie liefern könnten, wegen meiner auch CO2-neutral?

Die zweite Pointe ganz zum Schluß des Artikel ist noch besser: Da steht, daß unser Klimahysteriker sich oft mit „Esoterik und Aberglauben, die sich so gerne als Wissenschaft tarnen“, beschäftigt.

 




Die apokalyptischen Reiter der Klimapolitik – zum Zweiten

So jedenfalls in der Theorie und in den Augen der Gutgläubigen, die es immer geben wird. Bestimmt allerdings der Vorwurf der Lüge die öffentlichen Zuweisungen, dann bekommt auch Wissenschaft zu spüren, dass ihre Verlautbarungen und Profile im Bewusstsein der Öffentlichkeit kein Extra-Abteil besetzen, sondern, hineingeworfen in die allgemeine Debatte, Verdächten ausgesetzt sind und unter Verzerrungen leiden, denen niemand ungeschoren entkommt. Auch Klimawissen ist eine soziale Größe, ein „fait social“. Das begrenzt seinen Wahrheitsanspruch empfindlich.

Man muss nicht lügen, um zu lügen. Es genügt, einer öffentlichen Lüge die Ehre zu geben. Um das zu verstehen, muss man begreifen, wo das öffentliche Lügen beginnt und warum es unabweislich der Fall ist. Es gehört zu den Gemeinplätzen der Sozialwissenschaft, dass es leichter ist, in der Gemeinschaft unterzugehen, denn als Einzelner gegen sie aufzustehen. Das gilt in existenziellen Lagen, in denen materieller Widerstand gefragt ist, es gilt aber auch in Lagen, in denen nichts weiter gefragt wäre als Sicherheit und Persistenz des eigenen Urteils (der Mut, es öffentlich zu bekunden, käme als Komplikation noch hinzu).

Man weiß, dass sich gestandene Zeugen eines Verbrechens ihre Erinnerung abschwatzen lassen, sobald der soziale Preis sichtbar wird, den sie für ihre Standhaftigkeit entrichten müssten, dass das persönliche Gedächtnis selbst eine elastische Komponente besitzt, die sich ungemein leichtfertig den kurrenten Erzählungen anzuschmiegen weiß, gleichgültig, ob es um Prominentenklatsch oder um Fragen von Krieg und Frieden geht, dass Abgeordnete einstimmig Gesetzespakete beschließen, deren Auswirkungen sie – einzeln befragt – im Ernstfall ablehnen würden, dass Wissenschaftler, um an Forschungsgelder zu kommen, sich Lehrmeinungen beugen, von deren Nichtigkeit sie insgeheim überzeugt sind – und wären sie es nicht, so genügte es, wenn sie selbst ihre Indifferenz „Darüber habe ich kein Urteil“ als Zustimmung auslegten und als Stand der Wissenschaft sich und anderen andrehten, was bei näherer Betrachtung nur eine Forschungsmeinung unter anderen darstellt.

Umwertung aller Werte

Wer vom „selbstreinigenden“ Prozess der Wissenschaft überzeugt ist, der sollte darüber doch nicht vergessen machen wollen, dass die Scientific Community zu allererst community ist, ein soziales Gebilde, innerhalb dessen Wissenschaft betrieben wird. Auch in ihr gilt, dass niemand lügen muss, um zu lügen. Hypothesen lügen nicht, sie werden widerlegt und zu den Akten gelegt oder auch nicht, insbesondere nicht, solange sie Geld, Ruhm und Einfluss generieren. Manche unter ihnen sind längst in einem ignorierten Winkel des wissenschaftlichen Universums widerlegt und werden künstlich am Leben gehalten, solange die Quelle munter weitersprudelt. Wozu gäbe es schließlich Schulen?

Man muss sich, schon aus Gründen der Lehrbarkeit seines Fachs, in vielerlei Hinsicht einigen können, ohne sich einig zu sein. Wer mag, kann das „weitgehenden Konsens“ nennen oder Leitauffassung oder führende Theorie oder „Erzählung“: keine Gesellschaft ohne Prämiensystem, kein Prämiensystem ohne einen Anflug von Schwindel. Verhandelt erst die Diskursgesellschaft ihre Schwierigkeiten im kontroversen Benennen dessen, was ist, unter dem Etikett „Lüge“, dann hält das Wort – und die darin enthaltene Unterstellung – über kurz oder lang auch Einzug in die Wissenschaft und ist auf kaum eine erdenkliche Weise mehr aus ihr zu entfernen.

Lägen die Dinge umstandslos so, wie Greta Thunberg – und mit ihr die Leute von Extinction Rebellion sowie eine weitere nicht exakt zu bestimmende Anzahl von Zeitgenossen – zu wissen glaubt, dann hätte sie einfach recht. Das zu konstatieren, verlangt die intellektuelle Redlichkeit. Recht hätten die Klimakämpfer nicht unbedingt mit dem einen oder anderen Maßnahmenkatalog, wohl aber in der Unbedingtheit ihres Appells, also gerade in dem, was wohlwollende Kommentatoren, das „Machbare“ fest im Blick, Gretas New Yorker Auftritt als „überzogen“ ankreiden. Die Paradoxie des Augenblicks besteht darin, dass diejenigen, die ihr gern glauben wollen (und dabei ebenso viel oder wenig wissen können wie sie selbst), die praktische Uneinlösbarkeit dieses Glaubens weiterhin als Richtschnur ihres Alltagshandelns und – sofern sie Politiker sind – ihrer Entscheidungen benützen.

Während all diejenigen, die mit ihr glauben, dass angesichts des drohenden Untergangs nur noch die radikale Umwertung aller Werte greift, also die „wahrhaft Wissenden“ nolens volens ein Gemeindeleben entfalten, durch das sie sich als Sekte vom Rest der Gesellschaft, die sie doch auf ihre Seite bringen wollen, isolieren – und zwar bereits vor jedem „Kampf“. Hier wie dort kommt damit ein unkontrolliertes und offenbar unkontrollierbares Element ins Spiel, das dem guten Willen partout nicht zur Verfügung stehen möchte – ein schlechtes Element demnach, dem einen eigenen Willen und Daseinszweck zu unterstellen bei gehöriger Motivation nicht schwerfällt, also ein „böses“.

Auslassung des „Wandels“

Zur Logik des „Wer nicht für mich ist, der ist wider mich“ gehört unbedingt die Figur des Bösen, des Widersachers, die verbal im Englischen deutlicher noch als im Deutschen zutage tritt: der climate denier (deutsch: „Klimaleugner“) ist primär Verneiner (und nicht einfach „Leugner“, wenngleich auch hier die Parallele zum „Gottesleugner“ und, wer weiß, „Holocaust-Leugner“, stärkste Assoziationen verspricht). Dies vor Augen, liest sich eine Liste der „TOP 10 CLIMATE DENIERS“ im Netz wie die handverlesene Auflistung hochdekorierter Handpuppen der Macht, die, wie gesagt wurde, stets das Böse will und stets das Böse schafft: Lobbyisten einer Ölindustrie, die das Ende der Menschheit willentlich zu Profitsteigerungszwecken in Kauf nimmt – während man doch andernorts nachlesen kann, dass auch sie längst in Klimaprojekte investiert.

Allein die Auslassung des „Wandels“ („climate change denier“), der dem offenkundig unsinnigen Ausdruck eine halbwegs fassbare Bedeutung verleihen würde, deutet an: Mit solchen Leuten diskutiert man nicht, schon gar nicht ergebnisoffen (so wie Greta den in New York versammelten Repräsentanten des so oder so dem Untergang geweihten Systems grotesk überspitzte Anklagen ins Gesicht schleudert, statt sich der geschmeidigeren Sprache der Werbung zu bedienen). Man bekämpft sie mit allen Mitteln. Die einzig verbleibende Frage ist: erlaubt und/oder unerlaubt?

Seit die These vom menschengemachten Klimawandel existiert, hantieren einige ihrer Vertreter mit Schreckensszenarien. Das Angebot reicht von unfassbaren Massenkatastrophen über den Untergang der Spezies Mensch bis hin zur Auslöschung der gesamten Biosphäre auf diesem Planeten. Das ist deshalb bemerkenswert, weil – von unwesentlichen Vorläufern abgesehen – die Erstellung computergestützter Welt-Klimamodelle und die allgemeine Propaganda für jene Theorie sowohl zeitlich als auch praktisch miteinander Hand in Hand gehen. Ein nüchterner Zeitgenosse könnte einfach konstatieren, dass die schleichend zum Schulstandard avancierte „Treibhaus-Theorie“ des weltweiten Klimawandels das Geld und Prestige zusammentrommeln musste und muss, das die Wissenschaft benötigt, um einerseits die teure Rechnerleistung für das überwölbende Projekt eines allgemeinen Klimamodells bei den Förderern anfordern und andererseits all die Institute und Forschungsprojekte finanzieren zu können, ohne deren Zuarbeit die schönste Modelliertätigkeit rasch an Aussagekraft verliert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Realismus ist ein schlechter Ratgeber

Das wäre auch gar nicht nötig, gesetzt, man bliebe sich der forschungspragmatischen Implikationen dieser Interessenverbindung stets hinreichend bewusst. Fest steht: Ein Klimamodell, dessen ein für allemal fixierte Aufgabe darin besteht, die These der vom menschlichen CO2-Ausstoß ursächlich bewirkten Erderwärmung mit allen möglichen katastrophalen Folgen auf unverrückbare Füße zu stellen, ist „vom Ansatz her“ etwas fundamental anderes als eines, das ohne dogmatische Ausgangsorientierung und Prognoseabsicht das klimarelevante Geschehen auf dem Planeten in all seinen bekannten und noch zu erforschenden (und zu gewichtenden) Komponenten abzubilden versucht.

Das bliebe auch dann richtig, wenn – gesetzt, es gäbe die Alternative – beide eine Zeitlang zu vergleichbaren Ergebnissen kämen. Modelle, die auf einer gemeinsamen Ausgangshypothese beruhen, besitzen eine Familienähnlichkeit, die man tunlichst nicht mit Wahrheit oder Verlässlichkeit verwechseln sollte. Der Grund für sie kann ebenso gut auch die eine Hypothese zuviel sein, die irgendwann zur Berichtigung ansteht. Das gilt übrigens unabhängig vom Bemühen, ein „möglichst realistisches“ Bild der Klimaverläufe zu erstellen. Realismus ist ein schlechter Ratgeber, sobald es um theoretische Grundsatzentscheidungen geht, wie die Liste der wissenschaftlichen Revolutionen von Kopernikus über Newton bis zu Einstein und seinen Nachfolgern eindrucksvoll belegt.

Auch Forschung beruht, wie alles menschliche Tun, auf vorgängigen Entscheidungen, dem gern so genannten „Framing“: Wer einen anderen Ausschnitt als seine Vorgänger und Konkurrenten ins Zentrum seiner Untersuchungen rückt, der findet in der Regel auch etwas anderes, und sei es das berühmte Haar in der Suppe. Ein Mammutprojekt, finanziell alternativlos aufgestellt, mit einer Überlast an Verantwortung gegenüber Geldgebern, in deren Augen interesseloses Forschen noch hinter einem Grippe-Impfprogramm für Polarfüchse rangiert, gestartet mit dem Versprechen, den Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nichts weniger in die Hand zu geben als den ultimativen „big stick“, mit dem sich buchstäblich jede unpopuläre Maßnahme begründen und durchziehen lässt, sofern man sie propagandistisch nur richtig anfasst – ein solches Projekt darf sich, einmal in Gang gesetzt, nicht auf das übliche wissenschaftliche Hypothesenspiel von „trial and error“ verlassen. Es benötigt die härtere Gangart: Trial and horror.

Dies ist der zweite Teil einer vierteiligen Serie.

Dank an den Autor. Zuerst erschienen bei der Achse des Guten.




Wunder der Energiewende: Wasserstofftankstelle für Zuhause

Die Wasserstoffbrennzelle ist ein gescheiterter Technik-PR-Knaller aus den 1990ern und wird nun zwangsweise exhumiert, da Klima-Lesch und andere Aktivisten den Lithium-Akku medial beerdigt haben. Da das hochexplosive Gas nur mit Hochdruck-Tanks oder sehr teurer Tiefkühlung gelagert werden kann, wäre eine flächendeckende Ausrüstung der Tankstellen eine finanzielle und technische Mammutaufgabe; eine „nationale Kraftanstrengung“, wie Kanzlerinnen es ausdrücken würden. Derzeit soll es in der Bundesrepublik 90 Wasserstoff-Tankanlagen geben; rund 1.000 wären nötig, um eine nennenswerte Zahl von Fahrzeugen versorgen zu können.

Wirtschaftlicher Unfug; da zudem eine halbwegs günstige und gut ausgebaute Fossil-Infrastruktur zur Verfügung steht, werden die Autofahrer in der Masse den H2-Schwindel nicht akzeptieren. Da kommt dem deutschen Klimaredakteur eine Entwicklung aus dem Hause der Polytechnischen Hochschule EPFL in Lausanne/ Schweiz gerade recht. Das kühlschrank-kleine Gerät produziert Wasserstoff und speichert ihn. Die Erzeugung des Gases erfolgt über Elektrolyse, die durch Solar-Strom vom Dach gespeist werden könnte. Ein Windrad wird sich ja kein Ökobürger in den eigenen Garten stellen, obwohl es lustig wäre, wenn die Schuldigen die Folgen ihrer Arroganz selber erleben müßten.

Als Spielerei oder Zusatz-Versorgung ist die Idee eigentlich sogar nicht unattraktiv, würde ich auch einmal ausprobieren, wenn die Apparate nicht so extrem teuer wären. Wenn genug Sonne da ist, die Energie speichern und somit die eigene Stromrechnung etwas verringern. Problem ist aber genau die Speicherung des kleinsten aller Moleküle, das nach und nach jedes Material durchdringt und somit entweicht; man denke an einen Kinderluftballon, der mit dem zweitkleinsten Molekül Helium gefüllt ist. Die findigen Schweizer wollen das Problem mit einem Metallhydrid lösen, das das H2 wie ein Schwamm „aufsaugt“. Durch Erwärmung der Tankeinheit steige paradoxerweise der Druck im Inneren, so daß das Gas komprimiert werde.

Die Schweizer behaupten allerdings, daß keine „Selbstentladungen“ möglich sein. Dafür müßte man dann aber den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik nicht glauben; und den umgeht kein Klimarettungs-Forscher so leicht, wie uns die Erfahrung und Ockhams Rasiermesser lehren.

„Bis das System auf den Markt kommt, wird es aber noch ein wenig dauern.“

So der Spiegel. Ich würde vermuten, daß wir am Sankt-Nimmerleins-Tag mit der Marktreife rechnen können. Auf jeden Fall wird die Technologie wahrscheinlich viel zu spät kommen, um irgendetwas zu retten; sei es das Klima oder Merkels vergeigte Energiewende. So sieht das auch Michael Sterner, ein Professor für Energiespeicher an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg OTH.

„Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab, beispielsweise in Raffinerien oder in der Stahlindustrie. Haushalte sind da leider nur <Liebhaberei> und bringen nichts in die Masse.“

Sag ich doch.