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„Fridays-for-future“-Aktivisten geben zu: Klimarettung soll Kapitalismus abschaffen

Unsere Kollegen von Große Freiheit TV aus Hamburg berichteten schon letztes Jahr, daß die eigentlich monothematische Bewegung Fridays for future FFF gemeinsame Sache mit der extremistischen und gefährlichen Antifa macht. In Anbetracht der Zerstörungen anläßlich der G20-Proteste 2017 und in Anbetracht des Übergewichtes junger Gymnasialschülerinnen bei FFF seltsam. Man sieht, wie über ein scheinbar neutrales und soziales Thema Bürgerkinder radikalisiert werden sollen.

Ein krasses Beispiel dafür ist ein Video der taz, auf das uns ein findiger Leser aufmerksam machte. (Sie wissen ja, EIKE-Leser sind exzellente Rechercheure und damit viel, viel besser als die Redakteure der Relotius- und Hengameh-Presse.) Darin sieht man, wie drei Frauen unterschiedlichen Alters Salon-sozialistische Verschwörungstheorien spinnen. Eine davon, Lilith Rein von FFF Berlin, meinte schon im Juni,

Wir beobachten seit Jahren eine systematische Verlangsamung der Energiewende und die Verstrickung der fossil-kapitalistischen Kohlekonzerne mit der Regierung! Daß im neuen Gesetzestext verankert ist, daß die Bundesregierung ohne den Bundestag mit Braunkohlebetreibern Verträge abschließen darf, ist respektlos und zeigt die offensichtlichen undemokratischen Verbindungen auf. Das Kohleausstiegsgesetz ist ein Skandal und darf in dieser Form keinesfalls verabschiedet werden- andernfalls droht die Beschleunigung der Klimakrise und damit die Zerstörung unserer Zukunft!

Die Schülerin (?), wie Luisa Neubauer und Carla Reemtsma erkennbar Sproß der Oberschicht, ist vermutlich noch nicht einmal 20, benutzt aber ein Vokabular, das den Normalbürger erschauern läßt. „Fossil-kapitalistische Kohlekonzerne“, das klingt wie „antifaschistischer Schutzwall“, „nichtsozialistisches Ausland“ oder ein anderer Ausdruck aus dem Wortschatz der SED-Marxisten. Die gelernten DDR-Bürger unter den Lesern werden sich erinnern. Die gelernten Westdeutschen mögen einen Anklang an RAF-Texte aus den 70ern erkennen.

Die Äußerungen der beiden anderen Frauen im Video sind nicht weniger verstörend, aber auch erstaunlich ehrlich. Die Ältere gibt unumwunden zu, daß wir alle „Kinder des Kapitalismus“ seien, da der Wohlstand in Europa durch das Wachstum der Marktwirtschaft entstanden sei. Genau deswegen sei das Wirtschaftssystem aber auch für die Klimazerstörung verantwortlich, da viel mehr verbrannt und verbraucht werde. Pustekuchen: Die schlecht geplante Planwirtschaft mit ihren zerfallenden Industrien, die kein Geld für Naturschutz hatte, war wesentlich schmutziger als die Konkurrenz im Westen. Die Region Halle/Saale mit den Standorten Buna, Leuna und Wolfen-Bitterfeld zum Beispiel sah 1989 schlimmer aus als das Ruhrgebiet in den 1960ern. Und die verklappten Nuklear-Schrott-Uboote im russischen Nordmeer haben ebenfalls keine Entsprechung im Westen (oder sonst irgendwo in der Welt).

Da unsere Marktwirtschaft auf Wachstum und Konsum ausgelegt sei, müssen daher Wachstum und Konsum und damit der Wohlstand heruntergefahren werden. Und dann? Soll DAS menschenfreundlich sein? Man merkt, die drei Frauen im Video leben in einer Welt der reichen Akademiker, die immer schon von den Steuergeldern der Unter- und Mittelschicht leben, daher nie wertschöpfend arbeiten mußten und somit Zeit und Muße hatten, verquere Ideologien zu entwickeln, deren Umsetzung sie nun fordern.

Aber warum eigentlich? In einer knappen sozialistischen Energie-Armutsgesellschaft wird es kein Internet, keine modernen Rechner, keine Netzkameras und vieles andere nicht mehr geben, mit denen die Marxistinnen ihre Ansichten verbreiten könnten. Selbst Toilettenpapier würde wie zu Beginn der Volksquarantäne knapp. Wieso wollen die das? Bewußt ist es ihnen höchstwahrscheinlich nicht, aber verarmte Gesellschaften ohne dezentrale wirtschaftliche Machtverteilung sind das Paradies für ideologisch-politische Eliten. Deswegen neigen beispielsweise südamerikanische oder afrikanische Diktatoren dazu, jegliche Entwicklung im Land zu torpedieren.

Die Wirtschaft bewegt sich wie heuer in Venezuela auf Subsistenz-Niveau, aber die kleine Elite hat viel mehr Macht als in einer Demokratie und kann sich nach Belieben am Volksvermögen bedienen. Daher ist die Diktatur ohne Marktwirtschaft für diese Gruppe deutlich attraktiver als die Demokratie, weil sie viel bessere Geschäfte machen kann ohne die lästige Konkurrenz der Unternehmer und Mitreden-Woller. Insgesamt geht es dem Land viel schlechter, aber das brauch die Totalitären nicht zu interessieren, da es ihnen selbst im Vergleich viel besser geht.

Ist das eine rechte Verschwörungstheorie? Nein- ökonomisches Wissen von der Harvard-Universität:

Daron Acemoglu und James A. Robinson:  Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut. ISBN: 978-3-596-19558-9. 608 Seiten, FISCHER Taschenbuch

https://www.fischerverlage.de/buch/james_a_robinson_daron_acemoglu_warum_nationen_scheitern/9783596195589

 

 




Dürreperiode 2020?: „Bei uns wird Wasser knapp“, sagt Hydrologe

Der Juni und Juli waren bis jetzt nicht besonders warm. Spät abends und frühmorgens fror ich draußen auf dem Radl. Erst seit einer Woche schwitzen wir im EIKE-Büro etwas. Es ist allerdings schwüle Hitze, es ist also recht feucht im Saaletal. Kein Wunder: Es hat in den letzten Tagen ordentlich geregnet, was meine Tomatenpflanzen freut, die prächtig gedeihen. Wo kommt also die „Dürre“ her, die Klima-Lesch schon letztes Jahr bei Markus Lanz wortreich beschrieben hat? Nun, sie kommt wie das „Waldsterben“ aus dem Kopf von politischen und akademischen Profiteuren.

Einer davon ist Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Magdeburg. Er sagt der taz, daß der Regen der letzten Wochen nur den oberen halben Meter versorge, aber alte große Bäume wie Deutsche Eichen mit ihren tiefen Pfahlwurzeln trotzdem dürsten. Es seien derzeit auch nur Gebiete wie die Mittelrhein-Region von Dürre betroffen; über Jahre gesehen sind aber alle deutschen Länder trockengefallen. Wer alt genug ist, den erinnern solche Sätze an die Waldsterben-Propaganda der 1980er Jahre, die mit Baumspezies-abhängigen oder örtlichen Schäden, die es immer gibt, eine umfassende Katastrophe konstruierten.

Damit das Ganze noch etwas glaubhafter wird, ist die Dürre natürlich Folge der Klimakatastrophe. Borchardt sagt dazu:

Schon eine Erwärmung von 1,5 Grad bedeutet, dass Hitzejahre wie 2018 normal werden. Selbst bei 1,5 Grad werden wir also eine massiv andere Wassernutzung bekommen als heute.

Hitzejahr 2018? Ach was, schon Ende August zog ich abends eine dicke Jacke an. Und denken Sie einmal an 2003, DAS war heiß! 2006 und 2009 in Berlin waren im August unerträglich, wenn man ohne Klimaanlage im Labor oder Büro hockte. Das „Hitzejahr“ errechnen die Klimatischen halb-theoretisch mit globalen Daten. Wie das vor sich geht, zeigt unser Youtube-Video von Tony Heller sehr schön.

Um das Horror-Szenario abzurunden, sieht Borchardt Nutzunfskonflikte um das Grundwasser, weil die Bauern bald immer mehr davon nutzen müßten:

Schätzungen gehen davon aus, dass wir in 20 bis 30 Jahren ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen mit Grundwasser bewässern müssen. Dann werden wir Nutzungskonflikte bekommen, die wir bislang noch nicht kennen. (…)
Wir werden das knapper werdende Wasser zwischen der Trinkwasserversorgung, der Landwirtschaft, dem Naturschutz und der industriellen Nutzung wie der Schifffahrt, Wasserkraft oder Kühlung nach neuen Prioritäten verteilen müssen.(…)

Wir brauchen als wesentlichen Baustein der Klimaanpassung eine wasserwirtschaftliche Planung, in der wir schon jetzt ermitteln, wie viel Wasser in welcher Qualität künftig vorhanden sein wird und wer es mit welcher Priorität bekommt.

Der Mann fordert also die zentrale Planwirtschaft fürs Wasser; das kennen wir ja schon von der EEG-Umlage. Ein weiteres Puzzlesteinchen, um unsere Freiheit weiter einzuschränken. Es darf vermutet werden, daß „böse“ Bauern und die „böse“ Industrie weniger Wasser zugeteilt bekämen und Biobauern und andere Nischenproduzenten mehr. Daher fragt die taz schelmisch:

Ein Fall für das Kanzleramt?

Und Borchardt sybillinisch:

Die Aufgabe lautet: Legt unter den Bedingungen des Klimawandels, die die Wissenschaft plausibel prognostiziert, Prioritäten fest! Künftig wird nicht mehr jeder das bekommen, was er gewohnt ist. Wir müssen jetzt organisieren, wie wir damit umgehen.

Die Frage ist, wer „wir“ ist. Merkels „Wir schaffen das“ gibt eine Ahnung davon, wer gemeint ist – und wer nicht.

 

 




„Bei der Transformation unserer Industrie Maßstäbe setzen“: Nach VW will jetzt auch BMW auf Elektro-Antrieb umstellen

Oder wollen sie von einem marktwirtschaftlichen Unternehmen zu einer Art steuerabhängigem Privat-VEB werden? Im Gegensatz zum VW-AG-Konzern, der unter anderem im Besitz des Landes Niedersachsen ist, gehört BMW zum Teil der Familie Quandt. Nun gehören Familien-Unternehmen zu den langfristig agierenden; wohingegen Manager-geleitete Aktiengesellschaften eher auf kurz- bis mittelfristigen Profit schielen. Der Manager will halt seinen Bonus mitnehmen, wenn er zum nächsten Arbeitgeber tingelt. Wie die Firma anschließend dasteht, ist ihm gleich, nach mir die Sintflut.

Es ist kaum zu glauben: Die einst mächtigen Autobauer-Chefs ziehen vor den parasitären Öko-NGOs wie der „klassischen“ Deutschen Umwelthilfe DUH oder den aktuellen Fridays-for-future-Hüpfern völlig kampflos den Schwanz ein. Erst versuchten sie mit Schummel-Software den physikalisch unmöglichen Grenzwerten der grünen Fanatiker zu entkommen; und nun dienen sie sich unmittelbar den ahnungslosen Haltungsjournalisten und ihren Helfern in der Politik an, indem sie technisch kaum sinnvolle und unwirtschaftliche Fahrzeuge auf den Markt werfen, die kaum jemand kaufen will.

Ich habe einmal ein BMW i8-Modell von Revell gebastelt, dessen Original ich in der thüringischen Realität aber nur einmal begegnet bin. Wer kauft denn schon so etwas? Eine superteure Limousine, mit der man nicht über Land fahren kann, und die zum Tanken stundenlang am Kabel hängt, das man sich extra legen lassen oder das man erst mal suchen muß. Nur etwas für ein paar Elitäre, die damit moralische und finanzielle Distinguiertheit zeigen wollen.

Ohne massive Subventionierung oder spätere staatliche „Rettungen“ wird BMW mit dem Elektroprogramm Schiffbruch erleiden. Schon 2030 will Chef Zipse 50% Stromer und Hybride erreichen.

Aber warum? Der Grund ist wahrscheinlich der Angriff von Elon Musk durch seine „Giga factory“ in Grünheide bei Berlin, die mutmaßlich mit massiver Subventionierung durch die Regierung überhaupt erst errichtet werden kann und angeblich 500.000 Wagen per annum ausstoßen soll. In den USA hat Musk mit seinen Elektro-Töfftöffs schon Milliarden an Dollar Steuergelder erhalten. Die Vorstände von BMW, Mercedes-Benz und Audi können davon ausgehen, daß Tesla mithilfe der Regierung ordentlich Marktanteile ergattern wird. Daher wollen sie nicht tatenlos zusehen, wie ihnen der ausländische Konkurrent mit Steuergeld-Förderung die Pfründen streitig macht, während sie selber klassisch mit vollem unternehmerischem Risiko wirtschaften müssen.

Man kann nun sagen, es sei besser, wenn die einheimische Industrie mit den Milliarden Euros der Steuerzahler vollgepumpt wird als irgendein Milliardär aus Amerika. Folgerichtig sagte der Klimaschützer und Ministerpräsident Söder zur Eröffnung des größten europäischen BMW-Werkes in Dingolfing,

Wir brauchen da aber keine amerikanischen Hersteller, das machen wir selbst.

Aber was machen „wir“ selbst? Wenn unsere ehemals Weltspitzen-Automobilindustrie unwirtschaftliche E-Autos in superteuren eigens dafür errichteten Fabriken errichtet (Dingolfing: 500 Millionen Euro), wird sie zwangsläufig irgendwann vom Fiskus abhängig. Oder bauen die Bayern nur zu Hause Lego-Fabriken, um bei der Journaille und Merkel gutes Wetter zu machen, und die echten Autos werden dann in China, USA und Rußland hergestellt, wo ihnen keine weltfremde Klima-Antifa nachstellt? Die Manager, die Quandts und die Aktionäre werden trotzdem ihren Schnitt machen. Im Ausland verdienen sie dann ihre Milliarden auf dem freien Markt; in Deutschland bekommen sie das Geld der Steuerzahler; und wenn die deutsche Klima- und Elektro-Blase platzt, bleibt in München nur noch die Konzernzentrale übrig. Über die Steuern von BMW hingegen freuen sich dann Putin und Trump und die chinesischen KP-Chefs.

 

 

 

 

 

 




Ergebnisse der CO2 – Messung am Mauna Loa (Hawaii), Update: 7.7.2020

von Dr. Manfred Köhler

  1. Kernaussagen des Weltklimarates IPCC:

  • CO2 sei das wichtigste klimabestimmende Treibhausgas, dessen Erhöhung eine Erwärmung der Atmosphäre bewirken soll.
  • Klimasensitivität: eine Verdoppelung des CO2 – Gehaltes von 280 ppm auf 560 ppm hätte eine Temperaturerhöhung von 1,5 °C – 4,5 °C zur Folge.
  • Das Klima ist ein nichtlineares, hochkomplexes System mit zahlreichen positiven und negativen Rückkoppelungen, sodass eine Prognose des zukünftigen Temperaturverlaufes schwierig bis unmöglich sei.
  • Der Mensch trägt mit dem Verbrennen fossiler Energien in Form von Erdöl, Erdgas und Kohle zur Beeinflussung des CO2 – Gehaltes in der Luft bei.
  • Der menschliche Anteil am gesamten Kohlenstoffkreislauf der Atmosphäre soll ca. 3% – 6% betragen, die anderen 94% – 97% seien natürlichen Ursprungs.
  • Die seit dem Ende der letzten Eiszeit registrierte globale Erwärmung von 0,9 – 1,0° C im letzten Jahrhundert sei nur durch den Menschen verursacht.
  • Diese Erwärmung habe bereits katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt.
  1. Überprüfbarkeit dieser Kernaussagen des IPCC

Bisher wurden diese Aussagen zur Erwärmung vorallem durch Computermodellierungen gestützt. Der größte Unsicherheitsfaktor liegt in der Klimasensitivität, die auch nach mehr als 40 Jahren weltweiter Forschung nicht genauer bestimmbar ist. Der Corona-Lockdown bietet jetzt die Möglichkeit, den menschlichen Einfluss auf den CO2 – Gehalt der Atmosphäre in einem Großversuch zu überprüfen.

  1. CO2 – Messung:

Am Mauna Loa – Observatorium wird seit 1958 durchgehend der CO2 – Gehalt der Atmosphäre gemessen. Diese weltweit längste Messreihe wird als Referenzkurve (sogenannte Keeling-Kurve nach dem Initiator Prof. Keeling) für die Entwicklung des CO2 – Gehalts auch vom Weltklimarat IPCC herangezogen.

Durch den Lockdown ist es laut IEA global zu einem Wirtschaftseinbruch um 8 – 10 % gekommen, der sich u.a. auch in einem deutlichen Rückgang des Erdölverbrauches niederschlägt (kurzzeitig mit negativen Rohölpreisen). Der Wirtschaftsrückgang  dauert jetzt bereits sechs Monate an (Jänner bis Juli 2020).

  1. Messdaten des Mauna Loa – Observatorium

Die nachstehende Abbildung ist der offiziellen Homepage der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) entnommen:

CO2 –Gehalte in ppm am  Mauna Loa

Monat 2019 2020 Differenz 2020 – 2019
Jänner 410,83 413,39 2,56
Feber 411,75 414,11 2,36
März 411,97 414,51 2,54
April 413,33 416,21 2,88
Mai 414,64 417,07 2,43
Juni 413,93 416,39 2,46

 

  1. Ergebnisse

Die CO2 – Kurve am Mauna Loa steigt weiterhin gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres ungebremst an und hat Ende Mai/Anfang Juni den bisherigen Höchstwert von 417,07 (Monatswert) erreicht.

Informationen: der CO2 – Gehalt am Mauna Loa zeigt jahreszeitliche Schwankungen mit einem Maximum im Mai und einem Minimum im Oktober, die nach allgemeiner Ansicht mit der Vegetationsperiode auf der Nordhalbkugel zusammenhängen sollen. Diese Schwankungen erfolgen mit der Präzision eines Uhrwerkes. Obwohl die Vegetation der Erde durch das CO2 zugenommen hat und die Vegetationsperiode durch den Temperaturanstieg verlängert wurde, haben sich die Schwankungen weder verstärkt noch zeitlich ausgedehnt. Mögliche weitere Erklärungen finden sich unter Pkt. 7.8.

  1. Schlussfolgerungen zum 7.7.2020

Trotz der Reduktion der menschlichen CO2 – Emissionen durch die Corona bedingte Wirtschaftskrise zeigt das CO2 am Mauna Loa keinen Rückgang. Daraus folgt nach jetzigem Kenntnisstand:

  • Ein Einfluss der menschlichen CO2 – Emissionen ist am Mauna Loa auch nach sechsmonatiger Wirtschaftskrise nicht nachweisbar.
  • Maßnahmen zur Reduktion der menschlichen CO2 – Emissionen zur Klimabeeinflussung, soferne diese über den CO2 –Gehalt möglich sei, wären daher wirkungslos.
  1. Diskussion der Ergebnisse

  • Schon bald nach Beginn des Lockdowns hat die NOAA auf ihrer Homepage eine Information zu COVID – 19 erstellt, in der indirekt erklärt wird, dass der menschliche Einfluss  auf den CO2 – Gehalt gegenüber den natürlichen Variationen zu gering und zu kurz sei, um registriert werden zu können.
  • Von Umweltaktivisten wurde daher eine noch wesentlich stärkere und länger andauernde Reduktion des menschlichen CO2 Dieses Ansinnen ist verantwortungslos, da der bisherige Lockdown bereits den schwersten wirtschaftlichen Einbruch seit dem Ende des 2. Weltkrieges mit Millionen von Arbeitslosen verursacht hat ohne nachweisbaren Effekt auf das CO2.
  • Da die CO2 – Messungen am Mauna Loa nicht die erwarteten Ergebnisse zeigen, verlagert sich die Diskussion von Umweltaktivisten, NGO und Regierungsstellen zunehmend auf andere Luftbestandteile wie NOx und Feinstaub. Diese sind zwar echte Luftschadstoffe, hängen aber mit dem Klimawandel nicht zusammen, der bisher nur am CO2 festgemacht wurde.
  • Auf dem Mauna Loa wird auch die direkte solare Strahlung gemessen. Sie zeigte 1964, 1982 und 1991 deutliche Reduktionen.
  • Die jährliche Wachstumsrate des CO2 am Mauna Loa zeigte 1964, 1982 und 1992 ebenfalls eine auffallende Verlangsamung. 1963-1964 erfolgten massive Vulkanausbrüche des Agung (Bali), 1982 jene des El Chichon (Mexico) und 1991 des Pinatubo (Philippinen). Letzterer war der massivste Vulkanausbruch seit dem Krakatau und führte durch die ausgestoßenen Aerosole und Aschepartikel zu einer Reduktion des Sonnenlichtes um ca. 5%, wodurch sich auf der Nordhalbkugel die globale Temperatur um 0,5 – 0,6°C, weltweit um 0,4°C verringerte:

 

Der Rückgang von CO2 in der Atmosphäre trotz Vulkanausbrüchen, bei denen u.a. auch massiv CO2 ausgestoßen wird, geht auf die verminderte Sonneneinstrahlung zurück, die zu einer Abkühlung der globalen Temperatur und der Ozeane führt. Sie geben dadurch weniger CO2 an die Atmosphäre ab (siehe Pkt. 7.7).

  • Die eingestrahlte Sonnenenergie wird zum Großteil in den Ozeanen gespeichert und führt zu einer Erwärmung des Meerwassers. Laut IPCC (2019 – Summary for Policymaker, Pkt. A.2)  haben die Ozeane mehr als 90% der Wärme des Klimasystems aufgenommen, der Rest  ist in der Atmosphäre gespeichert.

Nach Cheng et.al. (2020) sind dabei besonders die Ozeane auf der Südhalbkugel südlich von 30° für den Wärmehaushalt wichtig, da sie ungefähr 35% – 43% der gesamten Wärme seit 1970 speichern.

Zwischen 1960 und 1980 stagnierte die Wärmespeicherung in den Ozeanen zeitgleich mit dem leichten Temperaturrückgang zwischen 1940 und 1975. Nach Prof. Schneider, wichtiger Leitautor des IPCC, erfolgte dies infolge verringerter Sonneneinstrahlung durch Aerosole (Santner B.D. & Ehrlich, P.R: Stephen Schneider 1945 – 2010, National Academy of Science, 2014).

  • Die Erwärmung der Ozeane führt physikalisch zwangsläufig zu einer Ausdehnung des Wasservolumens und damit zu einem Meeresspiegelanstieg. Daneben gibt Wasser bei Erwärmung ebenso zwangsläufig CO2 an die Atmosphäre ab, da die Löslichkeit sinkt

Die Löslichkeit von CO2 im reinen Wasser beträgt bei 0°C ca. 3346mg/l bei einem Druck PCO2 von 1,013 hPa. Sie nimmt bei einer Temperatur von 20°C auf rund 1600 mg/l ab. Kaltes Wasser in Polnähe kann somit rund doppelt so viel CO2 speichern als tropische Meere.

  • Die Ozeane der Südhalbkugel spielen im Wärmehaushalt der Erde eine wichtige Rolle. Aufgrund der Milankovic-Zyklen kommt es u.a. auch zu jahreszeitlichen Änderungen des Abstandes der Erde von der Sonne (nicht zu verwechseln mit dem Jahreszeitenwechsel in Folge der geneigten Erdachse!). Beim sonnennächsten Punkt (= Perihel) der Erdbahn, derzeit jeweils am 5. Jänner, beträgt der Abstand 147,1 Millionen km mit einer Bestrahlungsstärke von 1420 W/m². Im sonnenfernsten Stand (Aphel) von 152,1 Millionen km am 4. Juli beträgt die Bestrahlungsstärke aufgrund des Abstandsgesetzes nur mehr 1325 W/m². Die Südhalbkugel erhält damit periodisch schwankend bis zu 6,7 % mehr Energie von der Sonne als die Nordhalbkugel. Dies könnte neben der Vegetationsperiode mit ein Grund für die präzisen Schwankungen des CO2 – Gehaltes im Jahresverlauf sein.

https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/solarenergie/solarstrahlung/solarkonstante.html

  • Entscheidend für die Klimaerwärmung ist die Klärung der Frage, wer erwärmt wen?
  • Verursacht der menschliche CO2 – Ausstoß, der bisher allerdings am Mauna Loa nicht nachzuweisen war, eine Erwärmung der Atmosphäre, die in Folge die Meere erwärmt (Schlagwort: 5% Luft erwärmen 95% Wasser)?

oder

  • Findet eine Erwärmung der Ozeane in Perioden mit vermehrt eingestrahlter Sonnenenergie statt, sodass in Folge CO2 an die Atmosphäre abgeben wird und dadurch den heute zu beobachtenden CO2 – Anstieg erzeugt?

Die bisherigen Beobachtungen in den zurückliegenden Eiszeiten durch 800.000 Jahre zeigen, dass sich zuerst die Ozeane im Rhythmus der Milankovic-Zyklen erwärmten, dann folgte das CO2 der Temperatur.

Es wird immer wieder die Nullemission von CO2 mittels Dekarbonisierung der Wirtschaft verlangt durch Förderung der Erneuerbaren Energien (Wind, Photovoltaik, Geothermie). In der folgenden Statistik scheinen diese allerdings  nur mit 1,86% der Weltenergieerzeugung auf. Die Nullemission ist mit den heute zur Verfügung stehenden und gesellschaftlich akzeptierten technischen Möglichkeiten der Energiegewinnung unrealistisch und würde wirtschaftliches Chaos und einen Zusammenbruch des sozialen Gefüges bewirken.

Weltweite Energieerzeugung nach Energieträger im Jahr 2017

Zusatzinformation: Daten zu Offshore-Windkraftanlagen auf dem Meer

 

 




Heißzeit-Klimakollaps? Im Raum Jena werden die Kirschen später reif als jemals zuvor

Wie im Zusammenhang mit der Forsythienblüte zeigt sich heuer auch bei Obstsorten vor der eigenen Haustür, daß es offenbar langsam kälter wird, wie es die solaren Zyklen vorhersagen (u.a. Shaviv und Svensmark). Die Kirschblüten im Raum Ost-Thüringen, also rund um Jena und Weimar, sind durch die Aprilfröste 2020 sehr spät dran und zudem in der Zahl vermindert. Konkret wurde der Gartenbauer Hubert Rosenkranz aus Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis) interviewt, der eine Kirschplantage betreibt und das erste Mal Anfang Juli mit der Ernte beginnt – und nur noch ein Drittel der Vorjahresausbeute ernten kann.

Damit die Leser nicht auf den Gedanken kommen, daß mit der Erzählung vom klimatischen Weltuntergang etwas nicht stimmen könnte, wird ganz hinten in der Zeitung in den Kurzmeldungen von einer Forschungsarbeit aus Erlangen berichtet, die über einen „längeren Zeitrum“ 4.000 Alpengletscher beobachtete (wahrscheinlich ab 1850). Besonders die Schweizer Gletscher würden in den unteren Lagen viel Eis verlieren, was am Klimawandel läge. Dazu unser Referent Christian Schlüchter aus der Schweiz.




Die Medien meldeten 55% Erneuerbare im ersten Halbjahr 2020

Quelle Handelsblatt

Rechnen wir die Zahlen von Entso-e nach, so ergeben sich die unten gezeigten Zahlen (in TWh) und prozentuale Anteile. Ich ermittele einen Anteil von 56,5%.

Warum der Anteil des Ökostroms so stark angestiegen ist, wird mit keinem Satz erwähnt. Durch politische Maßnahmen und Nachfrageeinbrüche, gibt es einen signifikanten Einbruch des Stromverbrauches (Last).

Die EEG-Anlagen mussten sich aber der gesunkenen Nachfrage nicht anpassen.

Dadurch mussten vor allem Kernkraft, Kohle und Gas ihre Erzeugungsleistung anpassen.

Auch zeigt sich, dass der grenzübergreifende Austausch von elektrischer Energie kleiner wird.

Besonders der Export von Deutschland in die angeschlossenen Nachbarländer sinkt, bedingt durch die Abschaltung von Kernkraft – und konventionellen Kraftwerken.

Doch wie sieht der Mix der verschiedenen Energieträger aus?  Dazu nutze ich das Kupferplattenmodell. Hierzu wurde der Energiemix jedes Nachbarlandes ermittelt und anteilmäßig auf den Exportstrom verteilt.  (Export des Nachbarlandes = Import durch Deutschland)

Anschließend wird der Energiemix der Nachbarländer addiert. Die Ermittlung der deutschen Exportströme wurde nach dem gleichen Verfahren ermittelt.

Diese Grafik zeigt die Anteile der Energieträger am Import und Export von und nach Deutschland. Leicht zu erkennen ist, dass Deutschland fast so viel Kernkraft importiert, wie es Windstrom exportiert.

 

Daraus ergeben sich folgende Austauschsalden mit den Nachbarländern.

Ein weiteres Problem ist die Residuallast.  ( = Last – Wind – Solar)

Die deutsche Energieversorgung beginnt, aus den Fugen zu geraten, da die Residuallast, zum ersten Mal in einen negativen Wert abgeglitten ist. Dies ist ein Indiz, dass die „Erneuerbaren“ beginnen, sich zu kannibalisieren.

Jahr Residuallast Minimum Residuallast Maximum
2010 28.493 MW 74.863 MW
2011 20.700 MW 73.725 MW
2012 15.796 MW 74.225 MW
2013 14.327 MW 72.282 MW
2014 12.815 MW 71.817 MW
2015 6.857 MW 70.432 MW
2016 6.062 MW 72.397 MW
2017 5.373 MW 72.370 MW
2018 4.866 MW 69.461 MW
2019 2.619 MW 70.561 MW
1 HJ  2020 -2.215 MW 66.148 MW

Ein weiteres Warnsignal ist die Entwicklung der negativen Börsenpreise. Das Wochenende 04.07. und 05.07.2020 addierte weitere 17 Stunden hinzu.

Auch die deutschen Kosten des Engpaßmanagement sind ohne Frage „Weltspitze“.

Mir erscheinen die deutsche Energiepolitiker wie Geisterfahrer, die, da Sie keine Rücklichter sehen, sich an der weltweiten Spitzenposition sehen.

Zusatzinformation: Daten zu Offshore-Windkraftanlagen auf dem Meer

 




EIKE sucht freiwillige und unbezahlte Klima- und Energieautoren!

Die EIKE-Redaktion überlegt, ein eigenes Online-Lexikon nach dem Vorbilde bestehender Online-Angebote mit professioneller Software zu starten. Dazu wollen wir abprüfen, ob sich genügend kompetente Mitmacher finden würden.

Da die „Aufklärung“ über den angeblich menschgemachten Klimawandel von politmedialen Profiteuren einer Weltuntergangserzählung in Presse, Fernsehen und Internetz dominiert wird, bedarf es einer neutralen und wissenschaftlichen Darstellung, die leicht verständlich im Netz präsentiert wird.

Da wir aber bekannterweise nicht von der Ölindustrie und anderen bösen Konzernen des alten weißen Mannes finanziert werden, haben wir kaum Personal, das mehr als Organisation zu leisten vermag. Wir brauchen also Physiker, Ingenieure, Chemiker u.v.a., die Kompetenz besitzen und die Zeit aufbringen wollen, um mitzumachen!

Daher rufen wir mit diesem Artikel unsere Leser auf, die Internet-Nutzer im deutschsprachigen Raum mit wissenschaftlich gesicherten und empirischen Informationen zum Thema Klima&Energie zu versorgen. Bei Interesse bitte Email an: m.limburg@eike-klima-energie.eu

Jean Le Rond d’Alembert; Kollege von Denis Diderot. Par D’après Maurice-Quentin de La Tour — Bonhams, London, 4 Dez 2013, lot 48, Domaine public, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29727677




Woher kommt der Strom? gleichmäßiges Stromerzeugungsbild

Die 26. Woche

Die Abbildung belegt, dass die Konsequenzen aus dem Atomausstieg bis Ende 2022 und der Kohleausstieg bis Ende 2038 Lücken in der Stromversorgung aufreißen, die sogar bei einer angenommenen Verdoppelung des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern nicht geschlossen werden können. Windstromerzeugung ist unstet. Sowohl an Land als auch auf See (Abbildung 2). Nur mit einem riesigen Backup-Park, bestehend aus Gaskraftwerken, die zur und in der Not annähernd die gesamte Stromversorgung in Zeiten von Dunkelflauten übernehmen, und die zum großen Teil noch gebaut werden müssen, ist eine sichere Stromversorgung für Deutschland möglich.

Das kostet und kostet und bringt eingedenk der Mini-Rolle die Deutschlands CO2-Ausstoß in globalem Maßstab spielt, praktisch nichts für das Weltklima. Wenn denn von Menschen produziertes CO2 überhaupt die überragende Rolle in Sachen Klimawandel spielt.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart belegen,  wie schwach die Windstromerzeugung der 26. Woche in Relation zum Bedarf ist. Wären da nicht vor allem die kontinuierlich arbeitenden Stromlieferanten Wasserkraft und Biomasse, sähe es zumindest in der Zeit, in der Sonnenkraft keinen Strom erzeugt, richtig schlecht aus mit dem Strom, erzeugt mittels erneuerbarer Energieträger. Vor allem aber Windkraftanlagen sollen die Energiewende „wuppen“. Denn Wind weht, wenn er denn weht, ganztägig. Windstromerzeugung ist zumindest theoretisch beliebig erweiterbar. Eingedenk der Tatsache, dass es mindestens 3.000 Windkraftanlagen á drei MW braucht, um zumindest rechnerisch eine Gigawattstunde Strom aus Wasserstoff mittels Elektrolyse und Brennstoffzelle zu erzeugen, bekommt man eine Vorstellung davon, was da noch zu tun wäre, um bis 2030 eine Gesamtleistung von fünf GW zu erreichen (Abbildung 3).

Obwohl Deutschland auch in der 26. Woche viel Strom aus dem benachbarten Ausland importieren und über Tag exportieren musste, blieben die Strompreise im positiven Bereich. Den bisherigen Im- und Exportwert des Jahres 2020 sehen Sie hier.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 21.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,51 Prozent, davon Windstrom 12,77 Prozent, Sonnenstrom 26,60 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,15 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Windstrom- , doch recht  gute Sonnenstromerzeugung kombiniert mit wenig Sonntagsbedarf führen zu einem nur geringen Stromüberschuss über Tag, so dass der Tiefpreis bei 8,26 €/MWh um 14:00 Uhr liegt.

Montag, 22.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,36 Prozent, davon Windstrom 12,3 Prozent, Sonnenstrom 20,49 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag, mehr Bedarf! Etwas mehr Windstromerzeugung, weiter recht ordentliche Sonnenstromerzeugung führen zur dieser (Strom-)Preislage. Vormittags und zum Abend gibt es Preisspitzen. Da importiert Deutschland. Eine Preissenke ergibt sich über Tag. Da exportiert Deutschland.

Dienstag, 23.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,38 Prozentdavon Windstrom 6,93 Prozent, Sonnenstrom 23,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,62 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung sinkt gegen null. Sonnenstrom kommt reichlich, so dass über Tag wieder Strom exportiert werden muss. Ob die Preise auskömmlich sind, weiß ich nicht. Sicher aber ist, dass sie geringer sind als die Importpreise. Da liegt die Spitze um 20:00 Uhr bei 48,65 €/MWh.

Mittwoch, 24.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,27 Prozent, davon Windstrom 10,45 Prozent, Sonnenstrom 22,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Gegen Abend zieht die Windstromerzeugung an. Auch heute wieder eine Preisdifferenz zwischen Im- und Exportstrom zu ungunsten Deutschlands. Ausnahme: Wie fast immer der frühe Morgen. Da drückt die insgesamt geringe Nachfrage bei relativ hohem Angebot den Preis.

Donnerstag, 25.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,94 Prozent, davon Windstrom 17,73 Prozent, Sonnenstrom 18,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,77 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute etwas mehr Windstrom. Die Versorgungslücken schließen sich fast. Die höchsten Preise werden dort aufgerufen. Vor allem Frankreich, die Schweiz und Österreich nutzen die Gelegenheit für Preisdifferenzgeschäfte.

Freitag, den 26.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,15 Prozent, davon Windstrom 14,07 Prozent, Sonnenstrom 20,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,33 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein ähnliches Bild wie gestern. Nur die Versorgungslücken sind etwas größer. Wieder ergeben sich dort die höchsten Preise. Wieder fahren unsere Nachbarn schöne Gewinne ein.

Samstag, 27.6.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 54,05 Prozent, davon Windstrom 15,32 Prozent, Sonnenstrom 22,52 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Einstieg in das Wochenende. Auch heute wieder erhebliche Preisdifferenzen zwischen Im- und Export, den sich unsere Nachbarn zunutze machen. Vor allem Tschechien nutzt heute die Gelegenheit, Geld mitzunehmen.

Der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromerzeugung der 26. Woche betrug knapp 50 Prozent Sonnenkraft, Biomasse und Wasserkraft sei Dank. Windkraft spielte eine untergeordnete Rolle. Wenn die Sonne nicht auf die Solarmodule schien, musste Strom regelmäßig und verhältnismäßig hochpreisig importiert werden. Zusätzlich zu 50 Prozent konventionellem Strom aus Deutschland.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 4 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Das Robert-Koch-Institut – ein Hotspot epidemiologischen und politischen Versagens

Das RKI mit seinen 1200 Beschäftigten ist als Bundesoberbehörde vollständig in die Bundesverwaltung integriert. Es versteht sich als das Public-Health-Institut für Deutschland, welches – neben anderen Aufgaben – die Bundesregierung berät und durch die Erhebung und Analyse verlässlicher Daten Gesundheitsgefahren erforscht, überwacht und Krisenmanagement zum Schutz der Bevölkerung betreibt. Im Institut beschäftigt sind  laut aktuellem Organigramm  65 Wissenschaftler, darunter 18 Professoren und eine Handvoll Privatdozenten. Es hat nicht den Anschein, dass das RKI diese geballte wissenschaftliche Kompetenz erfolgreich zur Bewältigung der Coronakrise eingesetzt hätte:

  1. Von Anbeginn an wurde bei der statistischen Erfassung der Infizierten durch das RKI nicht danach differenziert, ob sie Symptome hatten oder asymptomatisch waren. Diese Unterlassung war kontraproduktiv angesichts der Zielsetzung der deutschen Schutzmaßnahmen, die Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden. Eine derartige Gefahr droht von Infizierten ohne Symptome nicht.

Nach Schätzungen liegt der Anteil der symptomfrei Infizierten zwischen 30 % und 45 %. Die Heinsbergstudie kam auf 33 % für Normallagen außerhalb von super spreading events ( die Karnevalssitzung in Gangelt ). Für die Differenzierung in Infektionsfälle mit und ohne Symptome, welche übrigens auch einer übertriebenen Angstentwicklung in der Bevölkerung hätte entgegen wirken können, ist das RKI zuständig. Die Unterlassung der Differenzierung ist ein schweres Versäumnis.

  1. Von Anbeginn unterschied das RKI ebenfalls nicht zwischen „mit“ und „an“ Corona Verstorbenen. Es hatte sogar die Empfehlung gegeben, zur Vermeidung von Ansteckungen auf Obduktionen zu verzichten..Diese Praxis verstieß, worauf Sucharit Bhakdi aufmerksam gemacht hatte, gegen ärztliche Leitlinien ( Bhakdi 2020 ). Der Hamburger Rechtsmediziner Püschel, welcher der Empfehlung nicht gefolgt war, präsentierte als Ergebnis seiner über 200 Obduktionen, dass die Patienten durchschnittlich mit 80 Jahren und mehr starben und mindestens eine, überwiegend aber zwei schwere Vorerkrankungen hatten, die dann auch hauptverantwortlich für das Versterben waren. Die Zahl der „an“ Corona Verstorbenen ist danach sehr viel geringer als die unbereinigte Gesamtzahl, eine italienische regierungsamtliche Zählung nennt 12 %  ( Nahamowitz 2020 ).

Die Veröffentlichung bereinigter Daten durch das RKI hätte sicherlich ebenfalls zu einer Deeskalation der Emotionen und Verminderung von Angst in der Bevölkerung beigetragen. Sie hätte möglicherweise auch die Politik motivieren können, ihre Schutzmaßnahmen anstelle eines flächendeckenden Shutdowns auf die Hochrisikogruppe der sehr alten und vorerkrankten Menschen zu konzentrieren.

Nach einigen Wochen hatte das RKI seine Empfehlung zurückgezogen. An der Praxis der undifferenzierten öffentlichen Verlautbarungen änderte sich freilich fast nichts. Die Sprachregelung in den Nachrichtensendungen erfand die reichlich gekünstelte und zudem weiter verschleiernde Formulierung von den „in Zusammenhang mit“ Corona Verstorbenen. Diese Verschleierungsstrategie, die freilich weiterhin auch vor der pauschalen Bezeichnung  als „Coronatote“ nicht zurückschreckt, wird bis heute weltweit betrieben, wogegen auch die WHO nicht eingeschritten ist – Stoff für Verschwörungstheorien. Der Situation Report – 161 der WHO vom 29. Juni 2020 zeigt, dass die Organisation sogar aktiv an der großen Täuschung mitwirkt: „Today we document a somber landmark: 10 million cases and nearly 500 000 deaths of COVID-19 have now been reported globally“ . Der Fisch stinkt vom Kopf her. Offensichtlich bestand und besteht nahezu flächendeckend bei den zuständigen Stellen kein Interesse an deeskalierender Aufklärung.

  1. Das schwerste Versäumnis des RKI ist freilich in dem Unterlassen zu sehen, die Bundesregierung und die beteiligten MP der Länder durch eine adäquate Wahrnehmung seiner Beratungsfunktion vor den Fehlentscheidungen der beiden Shutdownbeschlüsse zu bewahren. Es hätte mit allem Nachdruck vor allem auf die bereits vor dem Beschluss vom 23. März dramatisch zurück gegangene  Reproduktionszahl R sowie auf die ebenfalls stark gefallene Zahl der täglichen Neuinfektionen hinweisen müssen, was Stefan Homburg in einer eindrucksvollen Kurve dargestellt hat ( vgl. Nahamowitz 2020 ). Zur Veranschaulichung bringe ich noch einmal die beiden Kurven.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 17 | 2020 Online vorab: 15. April 2020

Für die zweite Graphik ist klarzustellen, dass die Darstellung aus technischen Gründen dem realen Infektionsgeschehen vorausläuft. Der Höhepunkt der täglichen Neudiagnosen liegt nicht am 30. März, sondern in Wahrheit am13. März (vgl. näher Nahamowitz 2020 ). Aus beiden Graphiken ergibt sich, dass der radikale Umschwung beim Infektionsgeschehen in Deutschland bereits um den 12. / 13. März erfolgte, mindestens 10 Tage vor dem Shutdownbeschluss.

Zur Vervollkommnung hätte das RKI des weiteren die gerade frisch erschienene französische Studie mit dem deeskalierenden Titel „SARS-CoV-2: fear versus data“ in die Beratung einbringen müssen, welche eine geringe Letalitätsrate von 1,3 % gefunden  hatte. Vor dem Shutdownverlängerungsbeschluss am 15. April hätte die Bundesregierung unbedingt von wesentlichen Ergebnissen der Heinsbergstudie unterrichtet werden müssen, vor allem von der sehr niedrigen Letalitätsrate von 0, 37 %, welche dem Infektionsgeschen insgesamt und der fixen Idee einer „zweiten Welle“ im Besonderen weitgehend den Schrecken nimmt. ( näher zur Heinsbergstudie Nahamowitz 2020 ).

Ich vermute stark, dass das RKI eine derartige deeskalierende Beratung nicht vorgenommen hat. Denn  das Institut  hat von Beginn an eine alarmistische Grundhaltung gegenüber dem Phänomen Covit-19 gezeigt. Ich bin des weiteren aber ebenfalls überzeugt, dass auch bei eindrücklicher deeskalierender Beratung die Bundesregierung sich als beratungsresistent erwiesen hätte. Wer wie die Kanzlerin in Bezug auf  Corona vom 2. Weltkrieg spricht, dabei wohl Macrons Rhetorik vom „Krieg“ nachahmend, dürfte resistent gegenüber einer deeskalierenden Beratung.sein. In diesem Fall hätte der RKI-Präsident freilich von seinem Amt zurücktreten müssen. Anfang Mai sprach die Kanzlerin den gesunkenen Fallzahlen zum Trotz in Bezug auf die Entwicklung der Coronakrise: „Das ist erst der Anfang“. Kopfschüttelnd bleibt dem Beobachter nur die Frage: Wer flüstert der Frau diesen Unsinn ein, Drosten oder Wieler?

Die Diagnose Beratungsresistenz gilt auch für die Riege der an den Shutdowbeschlüssen mitwirkenden MP der Länder. Exemplarisch sei auf den MP von Niedersachsen Stephan Weil  verwiesen, der bei Markus Lanz am 21. 5. 2020 zunächst bemerkte, dass die Reproduktionszahl R für ihn „nicht handlungsleitend“ sei und dann bei der Frage nach der Notwendigkeit der deutschen staatlichen Notstandsmaßnahmen mit Einverständnis voraussetzender  Mimik auf die in der Tat desaströse  Situation in Oberitalien und New York verwies. Dies war und ist eine in Deutschland immer noch gängige, aber absurde Argumentation. Das ist so, als wenn der deutsche Wirtschaftsminister auf die Frage nach der Bekämpfung der deutschen Arbeitslosigkeit mit den italienischen Arbeitsmarktzahlen operierte.

  1. Seine alarmistische Grundhaltung und zugleich seine unzureichende epidemiologische Bildung demonstrierte der Präsident des RKI Wieler, der von seiner Ausbildung her Tierarzt ist, bei seiner Ende Mai mit Emphase vorgetragenen Warnung vor einer „zweiten oder gar dritten Welle“. Seit der spanischen Grippe zu Beginn des 20. Jahrhunderts, d. h. seit 100 Jahren, hat es in Deutschland bei keiner Epidemie das Phänomen der zweiten Welle gegeben . Dennoch ist die Metapher der zweiten Welle gegenwärtig unter „Experten“ und Laien sehr beliebt. Es lässt sich mit ihr Kompetenz suggerieren und zugleich Angst erzeugen.

Am 29. Juni 2020 wurde in den TV-Abendnachrichten berichtet, dass angesichts gestiegener Infektionszahlen nun sogar in dem bei der Infektionsbekämpfung bisher so erfolgreichen Südkorea die Angst vor der zweiten Welle um gehe. Am selben Abend stellte die Talkrunde des  TV-Senders  Phönix die Frage: Wie können wir die zweite Welle vermeiden? Schaut man sich die statistische Kurve der täglichen Neuinfektionen in Südkorea an, sieht man,  dass die Zahl seit Mitte April bis zum aktuellen Rand durchgängig knapp über der Nullinie  verläuft,  bei durchschnittlich unter 30 Neuinfektionen täglich  ( am 21. Juni z.B. gab es 17 Neuinfektionen).

Nach dem Massenausbruch von Corona in der Schlachtfabrik Tönnies in NRW Ende Juni 2020 demonstrierte Wieler seine weiter bestehende Vorliebe für alarmistische Orakel: „Die Krise ist noch nicht vorüber“. Als ob von einem eng lokal und personell ( auf die zumeist ausländischen Fleischarbeiter ) begrenzten Ereignis auf die Gesamtheit des Infektionsgeschehens in Deutschland geschlossen werden könne.

Angesichts dieser Fehlleistungen ist das methodische Versäumnis, rechtzeitig eine nach den Regeln der WHO durchgeführte empirische Studie a` la Heinsberg durchgeführt zu haben, schon fast eine lässliche Sünde. Da muss sich ein Rieseninstitut mit über 60 Wissenschaftlern von einer kleinen Bonner Forschergruppe vormachen lassen, wie lege artis durchgeführte Forschung funktioniert. Immerhin erweist sich das RKI wenigstens in diesem Punkt als lernfähig und hat im Mai und Juni 2020 zwei Studien nach dem  Muster der Heinsbergstudie in Neustadt am Rennsteig und in  Kupferzell durchgeführt.

  1. Wir kommen nun zum zentralen Punkt meines Beitrags. In seiner Stellungnahme vom 12. Juni 2020 zu den Infektionsschutznahmen betätigt sich das RKI unverhohlen als Apologet des Shutdowns vom 23. März 2020 ( RKI 2020 ). Es beantwortet die Frage : „Wenn die Reproduktionszahl R bereits am 22. März unter 1 lag, warum brauchte es dann noch Kontaktbeschränkungen?“ Dies ist in der Tat eine der zentralen zweifelnden Fragen an den Shutdown. Es ist interessant, welche Argumente zur Verteidigung das RKI wählt. Zunächst wird die Bedeutung von R relativiert: „Die Reproduktionszahl kann nicht allein als Maß für Wirksamkeit/Notwendigkeit von Maßnahmen herangezogen werden.Wichtig sind außerdem u.a. die absolute Zahl der täglichen Neuinfektionen – sie muss klein genug sein,  um effektive Kontaktpersonennachverfolgung zu ermöglichen und Kapazitäten von Intensivbetten nicht zu überlasten – sowie die Schwere der Erkrankung“.

Diese Argumentation ist wenig überzeugend. Zunächst ist darauf zu verweisen, dass die Bedeutung von R während der gesamten Coronazeit sowohl von der Kanzlerin als auch vom RKI selbst immer wieder in der Öffentlichkeit betont worden ist. Sodann ist daran zu erinnern, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen bereits am 12. /13. März, also 10 Tage vor  dem 23. März, in geradezu dramatischer Weise zu sinken begonnen hat. In der obigen Graphik ist wegen der langen Dauer von der Infektion bis zur Registrierung von 17 Tagen der Abstiegsbeginn der Neuinfektionen nicht erst der 30. März, sondern der 13. März.( vgl. Nahamowitz 2020 ). Und was die Schwere der Erkrankungen und die Überlastung der Intensivkapazitäten als Kriterien angeht, so habe ich unter Punkt 1. gerade die statistische  Praxis des RKI kritisiert, bei den Infizierten nicht danach zu unterscheiden. ob sie Symptome haben oder nicht. Im übrigen erwiesen sich die Intensivkapazitäten in den deutschen Krankenhäusern schon sehr bald als stark unterausgelastet..

Sodann behauptet das RKI, dass das Verbot von Großveranstaltungen ( 9. März ) und die folgenden Schulschließungen (16. März )  „zu einem Rückgang der Reproduktionszahl zu Werten nahe 1 seit dem 19 März“ führten. Die Schulschließungen sind erst nach der spektakulären Trendumkehr vom 12. /13. März bei  R und den täglichen Neuinfektionen erfolgt. Ihre positive Wirkung ist daher sehr zweifelhaft. Und beim Verbot von Großveranstaltungen sollte die Wirkung dieser Maßnahme nicht überschätzt werden. Das Verbot erfolgt am 9. März, einem Montag. Es konnte sich in seiner vollen Breite erst bei den Bundesligaspielen  am darauf folgenden Sonnabend auswirken, d. h. erst ab dem 14. März. Zwischen dem 11. März . und dem 14. März. war die Indexzahl von R  aber bereits regelrecht von 3 auf  2  abgestürzt ( vgl. die Graphik ). Und am 19. März schon lag R  nahe 1, wie das RKI selbst unterstreicht. Warum soll das nicht nur die Fortsetzung der begonnenen Abwärtsbewegung  gewesen sein ? Außerdem finden sportliche Großveranstaltungen in der Regel im Freien statt, bei denen die Ansteckungswirkung stark reduziert ist. Zutreffend dürfte es sein, den ab dem 12. / 13. März in Deutschland einsetzenden spektakulären Rückgang von R und den täglichen Neuinfektionen auf die inhärente Dynamik der auch bei SARS-COV-2 auftretenden „epidemiologischen Welle“ zurückzuführen, welche zunächst stark ansteigt und dann wieder stark zurückgeht – ein Phänomen, welches übrigens auch in Südkorea und ebenfalls  ( von den Medien nicht beachtet ) in New York zu beobachten war. Was nicht ausschließt, dass das Verbot der Großveranstaltungen eine gewisse Zusatzwirkung hatte.

Aber auch wenn die Ursächlichkeit des Verbots von Großveranstaltungen und der Schulschließungen für die starke Reduktion der R-Zahl bejaht würde, stellt sich die Frage, warum die große Beschlusskoalition aus Bundesregierung und MP der Länder es am 23. März nicht dabei hat bewenden lassen und in Ruhe zwei oder drei  Wochen die weitere Entwicklung abgewartet hat. Das RKI gibt zur Antwort: „ Die Einführung des bundesweit umfangreichen Kontaktverbots ( zu ergänzen: vom 23. März ) führte dazu, dass die Reproduktionszahl auf einem Niveau unter 1 / nahe 1 gehalten werden konnte.“ Sowie: „Es ist davon auszugehen, dass die Reproduktionszahl ohne das Kontaktverbot wieder angestiegen und sich der Basisreproduktionszahl angenähert hätte. Genau hier setzt das bundesweite Kontaktverbot an“.

Dies sind rein spekulative  Unterstellungen, deren Begründung nicht einmal versucht wird. Die im Vorfeld des Beschlusses dramatisch zurückgehenden Infektionszahlen ließen in keiner Weise erkennen, dass sie wieder ansteigen werden. Auch die historischen Erfahrungen mit Epidemien als zeitlich begrenzte Phänomene sprechen gegen die Argumentation des RKI. Oder hatte das RKI unausgesprochen das Modell einer Coronaepidemie  mit eingebauter „ zweiter Welle“ im Sinn? Dies würde allerdings klar den auch in Südkorea und sogar New York gemachten Erfahrungen widersprechen.

Rational kann die Argumentation  des RKI nicht überzeugen. Ich bin aber sicher, dass sie die argumentative Verteidigungslinie skizziert, zu welcher die  exekutiven Staatsorgane greifen werden, falls es zu der wünschenswerten  gerichtlichen und / oder politischen Überprüfung der Verfassungsmäßigkeit  der beiden Shutdownbeschlüsse  kommen sollte, Als gerichtliches Überprüfungsverfahren kommt neben der Verfassungsbeschwerde gemäß Art 93 Abs. 1 Nr. 4 GG und der abstrakten Normenkontrolle nach § 47 VwGO eventuell auch die konkrete Normenkontrolle nach Art. 100 GG  in Betracht. Da letztere nur gegen förmliche Gesetze gerichtet werden kann, können auf diesem Weg nicht die Coronaverordnungen  der Länder, sondern nur das Infektionsschutzgesetz überprüft werden. Die abstrakte  Normenkontrolle gem. Art 93 Abs. 1 Nr. 2 GG wiederum hat einen stark politischen Einschlag und kann nur von mindestens einem Viertel der Bundestagsabgeordneten angestrengt werden; mit ihr können auch Verordnungen angegriffen werden.  Als rein politisches Überprüfungsverfahren kommt schließlich die Einsetzung  eines Untersuchungsausschusses nach Art. 44 GG in Frage. Dieser kann durch Mehrheitsbeschluss des Bundestags eingesetzt werden ( Mehrheitsenquete ), auf Antrag eines Viertels der Abgeordneten muss er eingesetzt werden ( Minderheitsenquete ).

Es ist zu wünschen, dass von den doch recht vielfältigen Möglichkeiten, den unglaublichen Corona – Machtmissbrauch höchster Stellen der Staatsexekutive unvoreingenommen  und sachkundig untersuchen und beurteilen zu lassen, auch Gebrauch gemacht wird.

Quellenverzeichnis

Bhakdi, Sucharit ( 2020 ): Offener Brief an die Bundeskanzlerin, Video vom 29.3.

Maxeiner, Dirk ( 2020 ): Corona-Aufarbeitung: RKI – Ruhe in Frieden, EIKE-Beitrag vom 26. Juni.

Nahamowitz, Peter ( 2020 ): Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, Eike- Beitrag vom 17. Mai..

 RKI ( 2020 ) : RKI – Navigation – Infektionsschutzmaßnahmen ( Stand: 12.6.2020 ).

Der Autor ist Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrecht sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover im  Ruhestand.




Woher kommt der Strom? – aus dem Ausland, massenhafter Import!

Diese Woche keine negativen Strompreise.

Mittels Wind- und Sonnenkraft wird nur wenig Strom (28,6 Prozent, Erneuerbare gesamt 42,8 Prozent) erzeugt.

Der aus der Tabelle generierte Chart macht es grafisch anschaulich. Die Import-/Exportzahlen der einzelnen Länder für diese Woche wurden hier, die für das bisherige Jahre 2020 hier veranschaulicht.

„Stromlieferant der Woche“ ist die kleine Schweiz. Die sorgt dafür, dass das große Industrieland den Strom bekommt, den es selbst nicht produzieren möchte. Weil Deutschland COeinsparen möchte, weil es keinen Atomstrom produzieren möchte, weil Deutschland nach außen, beim Bürger, als Energiewendeweltmeister dastehen möchte. Sonst könnte der womöglich auf die Idee kommen, der ganze Aufwand, die Milliarden, die ausgegeben werden, all das lohne nicht. Denn bezahlen muss er, der Bürger. Egal ob über die EEG-Umlage, die Steuer oder kombiniert.

Da wird es Zeit, noch mal über die geplante Umstellung auf E-Mobilität nachzudenken. Glaubhafte Quellen meinen, dass ein E-Auto erst ab 200.000 km in den grünen CO2-Sparbereich hineinfährt. Das gilt aber nur, wenn die 200.000 km mit der Batterie ab Werk gefahren wurden. Wird diese – aus welchen Gründen auch immer – vorher ausgetauscht, war der Umstieg auf dieses E-Auto nicht nur teuer, sondern auch klimatechnisch vollkommen sinnlos (Abbildung). Da kommt dieser aktuelle Bericht gerade richtig:

Die euphorisch ungetrübte Welt des Elektroautos, wie man sie in den Studien von Agora-Verkehrswende (2019) oder Fraunhofer Institut ISI (Wietschel, Kühnbach & Rüdiger 2019) finden kann, ist eindeutig: Mit Elektroautos lassen sich 15 bis 30 Prozent der CO2-Emissionen, die im Verkehr entstehen, einsparen. Ulrich Schmidt vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel kommt zu einem ganz anderen Ergebnis: Ein Umstieg auf Elektroautos führt nicht zu weniger, er führt zu mehr, zu 73% mehr CO2-Emissionen (Quelle & Weiter lesen: Abbildung 1).

Seit Jahr und Tag berechne ich die theoretischen Werte, welche die erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft bringen würde, wenn man die installierte Leistung verdoppeln würde. Das Ergebnis ist wenig beruhigend für unsere Freunde der Energiewende (Abbildung 2). Benötigter und überschüssiger Strom halten sich in etwa die Waage. Aber: Nicht mal zur Hälfte (82) der analysierten Tage (172) reicht der Strom, der durch erneuerbare Energieträger erzeugt wurde, aus, um zumindest rechnerisch den Tagesbedarf zu decken. An diesen 82 Tagen werden dann zwar auch Überschüsse erzeugt, die aber bei weitem nicht ausreichen, um den an den übrigen Tagen fehlenden Strom auszugleichen. Auch wenn man sie in Wasserstoff als Speichermedium verfügbar machen würde. Da reduziert sich die später verfügbare Energie rasch um zwei Drittel bis drei Viertel. Je nachdem, wie optimistisch man den Energieverlust bei den Umwandelprozessen ansetzt (Abbildung 3).

Tagesanalysen

Sonntag, 14.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,95 Prozent, davon Windstrom 29,47 Prozent, Sonnenstrom 10,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wind recht ordentlich, Sonne schwach: Keine Überproduktion trotz des bedarfsarmen Sonntags. Im Gegenteil: Strom muß importiert werden. Zu insgesamt moderaten Preisen.

Montag, 1.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,17 Prozent, davon Windstrom 12,5 Prozent, Sonnenstrom 12,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,17 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Über Tag sinkt die Windstromerzeugung immer weiter ab. Die Sonnenstromerzeugung ist wieder schwach. Wieder muß Strom importiert werden. Die Preise ziehen an.

Dienstag, 16.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,93 Prozentdavon Windstrom 2,52 Prozent, Sonnenstrom 15,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Sonnenstrom schafft es nicht, die Mittagsbedarfsspitze abzudecken. Deutschland importiert den ganzen Tag Strom. Dementsprechend sind die Preise, die aufgerufen werden.

Mittwoch, 17.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,66 Prozent, davon Windstrom 6,2 Prozent, Sonnenstrom 16,28 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,18 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Bis Mittag liegt die Windstromerzeugung praktisch bei Null. Die Sonnenstromerzeugung ist befriedigend. Trotz ansteigender Sonnenstromerzeugung muss Deutschland nach Wegfall der Sonnenstromerzeugung gegen Abend Strom importieren und zahlt saftig. Allerdings nicht so viel wie am Morgen um 8:00 Uhr. Da wurden 56,52 €/MWh aufgerufen.

Donnerstag, 18.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,15 Prozent, davon Windstrom 11,36 Prozent, Sonnenstrom 14,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,39 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wind- und Sonnenstromerzeugung pendeln sich auf niedrigem Niveau ein. Nur über Mittag und am ganz frühen Morgen reicht die eigene Stromerzeugung aus. Vor allem Österreich, die Schweiz und Frankreich versorgen Deutschland mit dem gewollt fehlenden Strom.

Freitag, den 19.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,65 Prozent, davon Windstrom 11,38 Prozent, Sonnenstrom 13,82 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute benötigt Deutschland die meiste Zeit des Tages ergänzenden Strom aus dem benachbarten Ausland. Der zu zahlende Preis liegt bei etwa 22 bis 38 €/MWh. Abgegeben wird überschüssiger Strom über Mittag zwischen 24 und 32 €/MWh.

Samstag, 20.6.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 59,26 Prozent, davon Windstrom 24,07, Prozent, Sonnenstrom 17,59 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Einstieg ins Wochenende. Wind- und Sonnenstromerzeugung steigen an. Über Mittag wird der Strom günstig abgegeben. Zum Abend wird er verhältnismäßig teuer eingekauft. Die üblichen Verdächtigen profitieren. Der deutsche Stromkunde zählt nicht dazu.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Sehen Sie, wie viel CO2 der Tschad, China, Kanada oder die USA ausstoßen. Pro Kopf, als Land. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de.

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über drei Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Führender Klima-Aktivist entschuldigt sich für Verbreitung von Klima-Hysterie

von Michael Klein, Sciencefiles

Michael Shellenberger: Warum Erneuerbare Energien das Klima nicht retten können

Erleben wir derzeit einen Umbruch, eine Rückbesinnung auf Vernunft und Fakten?
Man könnte den Eindruck gewinnen.Irrationalismen und die Linke scheinen im Panikmodus und verschießen derzeit alles, was sie an Munition finden können. Das geht nun soweit, dass man in Berlin bei der taz gegen männliche Bäume vorgehen will und in London bei der BBC von Landschaften schreibt, die zu weiß sind. Seit Jahren sagt Heike Diefenbach: Der größte Feind der Linken sind sie selbst. Niemand schafft es so umfassend und vollständig die eigenen Ideen lächerlich zu machen und zu zerstören wie Linke. Ein Grund, warum Linke über kurz oder lang immer bei Gewalt als letztem Mittel, ihren Unfug durchzusetzen, landen.

Nun hat sich einer, den man sicher als führenden Umwelt- und Klima-Aktivisten bezeichnen kann, zu Wort gemeldet, und den noch rational denkenden Teil der Menschheit um Entschuldigung dafür gebeten, dass er an der Verbreitung des Klima-Alarmismus mitgearbeitet habe: Michael Shellenberger.

Schellenberger war auf ScienceFiles schon einmal Thema. Im Juni 2019 haben wir im Rahmen eines Beitrags, in dem wir gezeigt haben, wie die angeblich erneuerbaren Energien die Umwelt zerstören, einen Vortrag von Michael Shellenberger verlinkt, in dem er mit einigen Mythen, die die Profiteure des bislang größten Diebstahls von Steuergeldern sorgfältig verbreitet haben und seither pflegen, aufräumt. Der Text kann hier nachgelesen werden.



Heute berichten wir von der Entschuldigung von Michael Shellenberger.

Dass sie nun, in der Mitte des Jahres 2020 kommt, begründet Shellenberger damit, dass “last year things spiraled out of control”. Damit spielt er auf etwas an, was wir bei ScienceFiles als sich selbst verstärkenden Prozess der Idiotie bezeichnen. Man kann diesen Prozess überall beobachten, wo Linke geballt auftreten, sei es im Genderismus, im Sozialismus oder im Klimaalarmismus oder im angeblichen Kampf gegen Rassismus. Linke tauschen Geschwätz gegen Browniepoints, d.h., wer in linken Netzwerken etwas gelten will, der muss in der Regel nichts tun, sondern schwätzen. Je extremer sein Geschwätz, desto mehr Browniepoints erhält er, die in innerlinken Status transferiert werden können. Nun gibt es eine Grenze für extreme Ideen, die Normalität von Wahnsinn trennt. In allen oben genannten Feldern haben die Linken diese Grenze spielend genommen. Das war zwangsläufig, denn jeder, der neu ins Spiel kommt und sein Geschwätz als Art Geruchsmarke hinterlassen will, muss das Geschwätz von anderen toppen, wenn er nicht als bloßer Mitläufer gelten will. Wenn man Geschwätz, das sich vor allem durch seinen Extremismus auszeichnet, steigern will, dann muss man Extremismus steigern und kommt damit zwangsläufig in den Bereich, in dem Zwangsjacke und Antipsychotika regieren.

Shellenberger, so muss man schließen, ist letztes Jahr zu der Überzeugung gelangt, dass die Grenze zum Wahnsinn im Rahmen des Klimaalarmismus überschritten wurde. Lügen, nach denen die Welt in zwölf Jahren untergehe oder die gesamte menschliche Zivilisation in Gefahr stehe, durch den Klimawandel ausgelöscht zu werden, haben ihn dazu bewogen, sich öffentlich zu Wort zu melden, und ein Buch zu schreiben, das den Titel “Apocalypse never” trägt. Das Buch ist seit heute bei Amazon.de erhältlich und bereits jetzt ein Bestseller (Einfach auf das Bild klicken um zu Amazon zu kommen).

Nun ist Michael Shellenberger das, was man als Vorzeige-Linken bezeichnen würde, wäre er nicht zwischenzeitlich, er ist nun auch nicht mehr der Jüngste, zur Vernunft gekommen.

  • Mit 16 Jahren wurde er Umweltschützer;
  • Mit 17 Jahren war er in Nicaragua einer der vielen unbezahlten Arbeiter für die Sandinista;
  • Mit 20 Jahren hat er im Amazonasbecken gelebt und dort über Kleinbauern, die von ihrem Land vertrieben werden sollten, geforscht;
  • Mit 27 Jahren hat er erfolgreich dafür gekämpft, einen der letzten Redwood-Bestände in Kalifornien vor der Abholzung zu retten;
  • Mit der Zeit wurde Shellenberger immer bekannter und erfolgreicher, und er war einer derjenigen, die die Regierung von Barack Obama davon überzeugt haben, dass die Investition von 90 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare Energien eine gute Idee sei, um das Klima zu retten;
  • 2003 hat er gemeinsam mit Ted Nordhaus das “Breakthrough Institute” gegründet, einen einflussreichen Think Tank in Sachen Energie, Klima und Umwelt und ein wichtiges Rädchen im Netzwerk der Klima-Alarmisten;
  • Er hat vor dem US-Congress Expert Advise zum Thema “Energiesicherheit” gegeben und ist (noch) als Expert Reviewer vom Intergovernmental Panel on Climate Change für deren neuesten Bericht angefragt.

Kurz: Shellenberger ist eigentlich ein Vorzeige-Linker, wäre ein Vorzeige-Linker, denn:

Die Vernunft hat ihn eingeholt, und er ist beschämt, wie er hier schreibt: “After all, I was as guilty of alarmism as any other environmentalist”. Obwohl ihn diese Erkenntnis schon vor Jahresfrist eingeholt hat, hat er weiter geschwiegen. Warum? Seine Antwort auf diese Frage gibt einen Einblick in das, was man als Sachzwänge und fehlenden Mut bezeichnen könnte:

“But mostly I was scared. I remained quiet about the climate disinformation campaign because I was afraid of losing friends and funding. The few times I summoned the courage to defend climate science from those who misrepresent it I suffered harsh consequences. And so I mostly stood by and did next to nothing as my fellow environmentalists terrified the public.”

Seine Angst sei so groß gewesen, dass er sogar dabei zugesehen habe, wie der Klima-Mob versucht habe, die Reputation und die wissenschaftliche Karriere von Roger Pielke Jr., mit dem er, Shellenberger befreundet sei, zu ruinieren. Warum ist Pielke in das Visier des Klimawandel-Mobs geraten? Seine Forschungsergebnisse zeigen, dass Naturkatastrophen nicht häufiger, sondern seltener werden. Das Rühren der Angst vor Naturkatastrophen als Folge des vermeintlich von Menschen gemachten Klimawandels, ist ein zentraler Bestandteil der Klimawandel-Lüge, die Klimaalarmisten verbreiten. Man kann sich daher vorstellen, mit welcher Aggression, mit welchem Hass, sie gegen Roger Pielke vorgegangen sind und bis heute vorgehen (Wer es sich nicht vorstellen kann, der kann es hier nachlesen. Wir haben darüber berichtet).

Shellenberger hat zwischenzeitlich sein Schweigen gebrochen und das oben verlinkte Buch veröffentlicht, ein Buch, in dem er den Mythen der Klimaalarmisten die Wirklichkeit gegenüberstellt und mit dem vielen Unfug, den MS-Medien in den letzten Jahren verbreitet haben, aufräumt, z.B.:

  • Menschen verursachen kein Massenaussterben;
  • Der Amazonas ist NICHT die grüne Lunge der Welt (bei uns hier nachzulesen)
  • Klimawandel sorgt nicht für mehr und schlimmere Naturkatastrophen;
  • Das Verbrennen von Holz ist viel umweltschädlicher als das Verbrennen von Kohle oder Öl;
  • Die Zukunft der Menschheit kann nur durch die Produktion von mehr, nicht von weniger Energie sichergestellt werden. Erneuerbare Energien sind eine kostspielige Sackgasse. Sie müssen verschwinden.

Große Teile des 400 Seiten umfassenden Buches dienen der Aufklärung der Lügen, die Klima-Alarmisten verbreiten, und der Bereitstellung von entsprechenden Daten und Argumenten. Im letzten Teil seines Buches widmet sich Shellenberger den finanziellen, politischen und ideologischen Gründen dafür, dass eine große Zahl von Individuen, Organisationen und Staaten die Klimawandel-Hysterie mitmachen, für ihre Zwecke ausnutzen wollen. Hier wird Shellenberger deutlich, wenn er z.B. von unappetitlichen und ungesunden Motivationen schreibt, die er bei seiner Analyse zur Oberfläche befördert hat.

Nach Michael Moore und Jeff Gibbs, die den Lügen der Erneuerbaren Energien Profiteure mit einem Dokumentarfilm zu Leibe gerückt sind (hier nachzulesen), hat mit Michael Shellenberger ein weiteres prominentes Mitglied den Klimawandel-Kult verlassen. Der damit angestoßene Prozess ist besser als jedes Aussteigerprogramm, denn mit jedem high profile-Mitglied, das den Klimawandel-Kult verlässt, sinkt die Hemmschwelle für andere, es ihm gleich zu tun. Jeder, der Moore und Shellenberger nachfolgt, reduziert die Hemmschwelle für alle Anderen, die (noch) verbleiben. Kurz: Wir beobachten derzeit den Anfang vom Ende der Phase der Menschheitsgeschichte, die von Historikern in der Zukunft wohl als identitätslinker Wahn bezeichnet werden wird.


Dieser Wandel wird indes nicht in den MS-Medien stattfinden, darin sind wir uns mit Michael Shellenberger einig:

“Facts still matter, and social media is allowing for a wider range of new and independent voices to outcompete alarmist environmental journalists at legacy publications. […] The evidence is overwhelming that our high-energy civilization is better for people and nature than the low-energy civilization that climate alarmists would return us to.”

"Fakten sind immer noch wichtig, und die sozialen Medien ermöglichen ein breiteres Spektrum neuer und unabhängiger Stimmen, 
um alarmierende Umweltjournalisten bei Massenmedien-Veröffentlichungen zu übertreffen. […] Die Beweise sind überwältigend, 
dass unsere Hochenergie-Zivilisation besser für Mensch und Natur ist als die Niedrigenergie-Zivilisation, in die 
unsere Klimaalarmisten gern zurückkehren würden. “

Die Hoffnung von Shellenberger, das Lügen-Monster zu besiegen, das er mitgeschaffen hat, sie beruht also auf den Sozialen Medien, auf Blogs, wie ScienceFiles oder Watts Up With That oder EIKE, die seit Jahren das Offensichtliche schreiben, und deshalb von angeblichen Faktencheckern bekämpft und von MS-Medien gemieden werden. Dass MS-Medien alles tun werden, um Shellenbergers Buch und die Kunde, dass er aus dem Klimawandel-Kult ausgestiegen ist, zu unterdrücken, ist ihm offensichtlich klar.

Nun, dann wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass dieser neuerliche Aussteiger, der nun auf der Seite der Klima-Realisten, auf der Seite der Wissenschaft streiten will, die notwendige Verbreitung und sein Buch die entsprechende Nachfrage findet.

Wer diesen Beitrag verlinken will, kann dies gerne unter Angabe der Quelle “ScienceFiles.org” tun.




Informationen aus erster Hand gibt es im Zusammenhang mit Brexit oft nur bei ScienceFiles.

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„Klimakatastrophe nicht mehr abzuwenden“: Wie Promis und Künstler sich selbst in Panik versetzen

Der amerikanische Romanautor Jonathan Franzen hat deutsche Vorfahren und ist gerne in Berlin zu Gast. Spätestens seit seinem Welt-Bestseller Die Korrekturen (2002) ist er dem Lesepublikum in Europa ein Begriff. Der Schriftsteller beobachtet gerne Vögel und hatte im „Hitzesommer“ 2019 (die letzten Augustwochen fror ich abends schon) ein Erweckungserlebnis: Auf Fernglas-Pirsch in Brandenburg erlebte er Waldbrände in der Nähe von Jüterbog. Dabei

„erfaßte [ich]  Ich mußte mich damit auseinandersetzen, daß die Klima-Apokalypse womöglich noch zu meinen Lebzeiten eintreten würde.“

Was soll man dazu noch sagen? Wer Brandenburg und Mecklenburg kennt, weiß, daß die Wälder dort flächendeckend aus Nadelbaum-Monokulturen bestehen (Gemeine Waldkiefer), die unter anderem, ähnlich den Thüringer Beständen, nach dem Krieg angelegt wurden, als dort zuvor viel Holz geschlagen wurde, um Reparationen an die Alliierten zu leisten.

Daß Monokulturen schneller Parasiten zum Opfer fallen oder abbrennen, wenn da ein Narr seine Kippe auf dem Waldweg fallen läßt, ist nicht wirklich eine weltbewegende Überraschung und mit Sicherheit kein Beweis für irgendeine weltweite Naturkatastrophe.

Zur Erinnerung: Das „Waldsterben“ in den 1980er Jahren war auch schon mit solchen Tricks konstruiert worden – lokale Emissionsschäden durch Braunkohle-Kraftwerke und natürliche Krankheiten einiger Baumarten hatten Polit-Profiteure zu einem deutschen Baumsterben zusammengelogen und sogar vor einer totalen Baumlosigkeit im Jahr 2.000 gewarnt.

Recht aktuell sind dem geneigten EIKE-Leser auch noch die Waldbrände in Brasilien und Australien/Kalifornien 2019 in Erinnerung, die entweder völlig natürlich sind, oder durch zu viel künstlichen Brandschutz in den letzten Jahren provoziert wurden.

Aber wie der Kabarettist Dieter Nuhr anhand des katastrophisch gestimmten Zeitgeistes der End-70er immer wieder betont, indoktriniert die schwätzende Klasse sich selbst und glaubt an den eigenkonstruierten Weltuntergang, bis zu einem gewissen Grad.

Aber daß ein Künstler wie Franzen apokalyptische Gaga-Essays schreibt, das ist neu. Interessanterweise hat er sich damit in der Weltuntergangsszene auch nicht besonders beliebt gemacht. Warum, ist klar: Den jetzt schon privilegierten und reichen Panik-Profiteuren wie der Vielfliegerin Luisa Neubauer oder der XR-Aktivistin und Feuerland-Touristin Carola Rackete geht es nur darum, noch mehr Einfluß und Geld anzuhäufen, wofür sie bereit sind, auf jeden gerade fahrenden Zug aufzuspringen. Wenn aber sowieso alles verloren sei, wie Franzen meint, wären all die planwirtschaftlichen Umverteilungs-Tricks der Ökosozialisten sinnlos. Dann könnte man nicht durch CO2-Zertifikate und andere „Klimaschutz“-Maßnahmen wie Windrad-Pflasterung Milliarden Euro Steuergeld in die eigene Tasche umleiten und müßte arbeiten gehen oder etwas mit „Rassismus“ etc. machen, wo aber schon viel Konkurrenz ist.

Daher warf die deutsche Klimalügner-Szene Franzen auch vor, egoistisch und zynisch zu sein. Im Interview meinte die FFF-Aktivistin Carla Reemtsma,

..In der Öffentlichkeit ist das vielleicht nicht so präsent, ich finde sein Argument trotzdem gefährlich. …Weil dadurch das Gefühl entsteht, die Anstrengungen, die Klimakrise einzudämmen, seien sinnlos. Das ist ein bisschen wie mit den Debatten rund um die Lockerung der Coronaregeln: Wenn man weit genug ausholt, kann man allen alles erklären.

Was sagt Franzen eigentlich im Detail? Er betont einen Unterschied zwischen hitzköpfigen Aktivisten und sanften Umweltschützern. Nicht nur im aktuellen Essay von 2020 beschreibt er die Aktivisten als apokalyptische, schuldzerfressene Dogmatiker, und die Umweltschützer (wie er selbst) als pragmatische, vor Ort handelnde Naturfreunde. Als EIKE-Mann könnte man ergänzen, die erste Gruppe läuft krakeelend durch die Metropolen und sieht selten echte Natur; und die zweite Gruppe lebt auf dem Land und macht die echte Arbeit. So weit, so gut.

Aber weiter meint der Schriftsteller, daß man die „Dramatik“ leugnen könne,

„oder wir akzeptieren, daß das Unheil eintreten wird und denken neu darüber nach, was es heißt, Hoffnung zu haben.“

Deshalb plädiert er sehr wohl für Klimaschutzmaßnahmern, um zB. einzelne „verheerende Wirbelstürme“ zu verhindern. Allerdings meint er auch, daß die Aktivisten einem „maßlos optimistischem Szenario“ anhingen, nämlich dem von Schellnhuber erfundenen Zwei-Grad-Ziel.

Ich muß sagen, ich wundere mich über Franzens Spinnerei. In seinen Romanen von Die Korrekturen oder Freiheit analysiert er hellsichtig die Spaltung der USA in eine „coole“ akademische Küstenwelt der Hedonisten und Weltretter, und in das „uncoole“ Herzland der Rednecks und konservativen Nicht-Akademiker. Und nun plappert er wie ein Papagei die Märchen der hinterhältigen und überheblichen Verachter des Herzlandes nach. So richtig glauben kann man ihm sein Geschwätz auch nicht. Denn genau wie seinen ultralinken Kritikern geht es ihm garantiert nicht um die Rettung von irgend etwas, sondern nur um Einfluß und Befriedigung eitler Wünsche nach Aufmerksamkeit. Wäre es anders, würde der Schelm nicht laufend nach Deutschland kommen. Denn er überquert den Großen Teich garantiert nicht mit Gretas Segelyacht.




Wie schnell steigt eigentlich der Meeresspiegel?

Äh, Moment, das war ja gar nicht vor Greta. Das war einen Monat, nachdem Greta mit dem Zug zum Weltwirtschaftsgipfel nach Davos gefahren war. Und zwei Wochen, nachdem Claudia einen schönen Brief an Greta geschrieben hatte („Liebe Greta Thunberg, ich möchte dir von Herzen für deinen kraftvollen und inspirierenden Einsatz gegen die fortschreitende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und für eine lebenswerte Zukunft danken. Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt: Diese Maxime leitet uns Grüne, leitet auch mich persönlich seit langen Jahren. Ich habe den Satz tausende Male gehört, hunderte Male gesagt; und trotzdem spornt er immer noch an, mahnt zur nötigen Verantwortung, macht Mut.“ usw. usf.)

Steigende Pegel

Kommen wir zu Sache. Unite behind the science! Was sagt die Wissenschaft? Wie bedrohlich ist der Anstieg der Meeresspiegel durch den Klimawandel? Wo stehen wir nach 150 Jahren globaler Erwärmung? Wieviel Land ist verloren gegangen?

2015 waren weltweit 115.000 Quadratkilometer von Wasser bedeckt, wo 30 Jahre zuvor noch Land war. Es sind also rund 16 Millionen Fußballfelder geflutet worden. Eine ganze Menge. Allerdings waren umgekehrt 173.000 Quadratkilometer Land, wo 30 Jahre zuvor Wasser war. Netto haben wir also 58.000 Quadratkilometer gewonnen, was ungefähr der Größe Kroatiens entspricht.

Die meisten Landgewinne und -verluste ereigneten sich im Binnenland, also an Seen und Flüssen. Doch auch an den Küsten war die Bilanz mit einem Nettogewinn von gut 13.000 Quadratkilometer positiv. Die Zahlen entstammen einer Studie, die 2016 in Nature Climate Change erschienen ist. Der größte Landgewinn erfolgte in Dubai, Singapur und China.

Die schönste Geschichte der umfänglichen Untergangsprosa

Wie steht es um die kleinen Inselgruppen, von denen wir immer hören, dass sie im Meer versinken? Eine aktuelle Analyse der verfügbaren Daten, die 30 Atolle im Pazifik und im Indischen Ozean mit zusammen 709 Inseln abdecken, zeigt, dass kein Atoll Landfläche verloren hat und dass 88,6 Prozent der Inseln entweder stabil blieben oder an Fläche zunahmen, während nur 11,4 Prozent schrumpften.

Die Landfläche von Tuvalu ist einer Studie zufolge von 1971 bis 2014 um 73 Hektar beziehungsweise 2,9 Prozent gewachsen. Und das, obwohl im gleichen Zeitraum der Meeresspiegel um Tuvalu um 3,9 Millimeter pro Jahr, also überdurchschnittlich, gestiegen ist. Um Fidschi brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Das ist ein Paradies aus Vulkaninseln und durchaus zum Bergwandern geeignet.

Und Kiribati? 2015 gab der Präsident bekannt, 2020 würde man mit der Evakuierung der Bevölkerung beginnen. Man fragt sich allerdings, warum. Einer Studie zufolge hat der südliche Teil von Tarawa, wo mehr als die Hälfte der Einwohner von Kiribati lebt, an Landmasse gewonnen und ist innerhalb von 30 Jahren um fast 20 Prozent gewachsen. Der zumeist unbewohnte Norden des Atolls ist der Untersuchung zufolge weder geschrumpft noch größer geworden.

Die schönste Geschichte der umfänglichen Untergangsprosa der letzten Jahrzehnte ist selbst untergegangen. Sie war am 1. Dezember 2018 als Titelgeschichte im Spiegel, beziehungsweise am 30. November 2018 online unter dem Titel „London, Paris und Polen sind untergegangen“ erschienen. Heute lässt sich die Seite zwar noch abrufen, der Text fehlt aber. Wir lesen:

„An dieser Stelle stand ursprünglich ein Text des früheren SPIEGEL-Redakteurs Claas Relotius bzw. ein Text, an dem er beteiligt war. Die Berichterstattung von Relotius hat sich in weiten Teilen als gefälscht herausgestellt […]“.

Daß Relotius den gebuchten Flug nach Kiribati im Gegensatz zu Claudia Roth gar nicht erst angetreten hatte, konnte man unschwer daran erkennen, dass ihm sonst aufgefallen wäre, daß in der angeblich vom Meer verschlungenen Stadt London derzeit knapp 2.000 Menschen wohnen.

Langsamer Anstieg

So richtig verwunderlich ist es eigentlich nicht, dass von untergehenden Inseln keine Rede sein kann. Zum einen passen sich flache Atollinseln an den Meeresspiegel an. Forscher vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) haben das am Takuu-Atoll untersucht.

„Unsere Daten lassen keine Rückschlüsse darauf zu, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels bei den Takuu-Inseln in den letzten 70 Jahren negativ bemerkbar gemacht hat“sagt der Geologe Thomas Mann. Der Grund: „Die Inseln sind gesäumt von lebenden Korallen, die sich sozusagen in einem Wettlauf mit dem Meeresspiegel befinden. Korallen können bis zu 20 cm pro Jahr in die Höhe wachsen, ganze Korallenriffe immerhin noch etwa 8 mm im Jahr, also durchaus schneller als der derzeitige Meeresspiegelanstieg.“

Zum anderen ist der Anstieg des Meeresspiegels keineswegs so rasant, wie oft suggeriert wird. Laut IPCC sind die Meeresspiegel global zwischen 1902 und 2015 um 16 cm gestiegen. In den letzten Jahren hat das Tempo zugelegt und wird nun mit rund 3,3 cm pro Jahrzehnt angegeben. Ob das wirklich so ist, ist jedoch fraglich. Zumindest ist es erklärungsbedürftig, warum just zu dem Zeitpunkt, als die Satellitenmessung eingeführt wurde, nämlich 1993, der jährliche Anstieg sich von 1,5 mm auf 3,6 mm erhöhte? Überhaupt kann man bei der Ermittlung dieser Werte nur sehr bedingt von einer Messung reden. Es ist eher eine komplexe Berechnung mit diversen Korrekturfaktoren, die im Grunde „eine Wissenschaft für sich“ ist.

Es gibt zwei Mechanismen, die zu einem klimabedingten Anstieg der Meeresspiegel führen. Die Ausdehnung des Wassers, wenn es wärmer wird, und das Abschmelzen von Eis. Irgendwie ist man ja geneigt zu denken, die zusammenhängende Wassermasse der Weltmeere müsste überall in gleichem Maße steigen. Doch dem ist nicht so. Es gibt erhebliche zeitliche und örtliche Schwankungen. Das liegt zum einen an Meeresströmungen, zum anderen daran, dass auch das Land in Küstengegenden sich senken oder auch heben kann.

Global betrachtet ein ziemlich uneinheitliches Bild

Wo früher schwere Gletscher auf dem Land lasteten, hebt es sich, weshalb zum Beispiel in Helsinki der Meeresspiegel auch in den letzten 100 Jahren nicht gestiegen ist. Umgekehrt sinken die umliegenden Regionen, die sozusagen durch die Last der Gletscher nebenan nach oben gedrückt waren, allmählich wieder ab und haben daher „steigende“ Meeresspiegel zu vermelden. Man nennt das postglazialen Rebound. Weitere Gründe für das Absinken sind Bebauung auf morastigem Boden sowie die Entnahme von Grundwasser, beispielsweise in Jakarta, das in den letzten 100 Jahren rund zwei Meter abgesunken ist.

So ergibt sich global betrachtet ein ziemlich uneinheitliches Bild. Während zum Beispiel an der amerikanischen Ostküste der Meeresspiegel um durchschnittlich 2,2 mm pro Jahr steigt, sinkt er an der Westküste um 0,38 mm jährlich. (Kalifornien scheint also von seiner vorbildlichen Gesinnung in Sachen Klimaschutz schon erheblich zu profitieren.)

Insgesamt jedoch steigt das Wasser. Aber eben nur ein bisschen. Wenn wir uns sorgen, wie wir mit dem Anstieg des Meeresspiegels um rund einen halben Meter bis Ende des Jahrhunderts umgehen, so sollten wir uns vergegenwärtigen, dass es Küstengebiete gibt, wo er um 15 Meter steigt – und zwar innerhalb von gut sechs Stunden. Man nennt das Ebbe und Flut. Bei einer Sturmflut können es auch noch ein paar Meter mehr sein.

Und wenn das Klima „kippt“?

Wenn wir zugestehen, dass bis heute von einem Versinken der Küstengebiete keine Rede sein kann, müssen wir dann nicht dennoch fürchten, dass die Katastrophe über uns hereinbricht, wenn wir in 10 oder 20 oder 40 Jahren die berüchtigte 1,5-Grad-Grenze oder etwas später die berüchtigte 2-Grad-Grenze reißen? Eher nicht.

Der Katastrophismus beruht vollständig auf der Idee der Kipppunkte. Demnach sollen wir uns durch die praktisch nicht erkennbaren Schrecken von 150 Jahren Klimaerwärmung nicht täuschen lassen. Irgendwann kämen wir an eine Klippe und würden dann in den Abgrund der Überhitzungskatastrophe stürzen. Schon 1986 war im Spiegel vom „Umkippen“ des Weltklimas die Rede. Der deutsche Klimafolgenforscher Stefan Rahmstorf, der wohl prominenteste deutsche Warner, nennt als Paradebeispiel für solche Kipppunkte die Instabilität des unter dem Meeresspiegel aufliegenden Eisschilds der Westantarktis.

Ziehe das Eis sich zu weit hinter einen unterseeischen Bergkamm zurück, gebe es kein Halten mehr: Weil das Land nach hinten abfällt, fließe das Eis umso schneller ab, je weiter es schrumpfe. Dann drohe ein Anstieg des Meeresspiegels um drei Meter. „Bewahrheitet sich die Prognose“, schreibt Rahmstorf 2019 im Spiegel, „wären wir allein durch diesen Effekt zu einem globalen Meeresspiegelanstieg von drei Metern verdammt, der sich unaufhaltsam vollziehen würde, selbst wenn wir die weitere globale Erwärmung stoppten.“ Das sind für dichtbesiedelte Küstenregionen fürwahr beunruhigende Aussichten. Allerdings fügt Rahmstorf korrekterweise hinzu: „Immerhin geschähe er in Superzeitlupe und würde sich wohl über ein- oder zweitausend Jahre erstrecken.“

Ich finde, da könnte er doch zugeben, dass wir in Sachen Küstenbefestigung oder auch Umzug schon einiges hinkriegen dürften, wenn wir uns 1.000 Jahre Zeit dafür nehmen können.

Wenn es denn überhaupt so kommen wird. Die Kipppunkt-Katastrophentheorie, auf der der gesamte derzeitige Alarmismus aufbaut, ist alles andere als ein wissenschaftlicher Konsens. Richard Betts, Leiter der Klimafolgenforschung am britischen Met Office Hadley Centrebezeichnet es als „extrem unwahrscheinlich“, dass es bei zwei Grad Erwärmung zu einem Kippen kommen könnte, und erinnert ebenfalls daran, dass, selbst wenn es so wäre, die drastische Veränderung viele Jahrhunderte oder Jahrtausende brauchen würde. Eine Studie, die 2019 in Nature veröffentlicht wurde, sieht keine Plausibilität für die Hypothese der Eiskliffinstabilität (marine ice-cliff instability – MICI) und geht von einem Meeresspiegelanstieg von maximal 45 Zentimetern bis 2100 aus. Andere Forscher sprechen in einem Beitrag in Nature Climate Change in Bezug auf die 2030-Deadline, auf der die Rhetorik des Klimanotstands aufbaut, von „politischem Missbrauch von Wissenschaft“.

Mangrovenwälder können helfen

Ein Blick in die Niederlande lehrt uns, dass man mit einem steigenden Meeresspiegel relativ unkompliziert zurechtkommen kann. Ganze 26 Prozent der Niederlande liegen schon heute unter dem Meeresspiegel. Und zwar nicht nur ein paar Zentimeter, sondern bis zu sieben Meter. Offenbar haben die Holländer die Sache aber (seit 400 Jahren) ganz gut im Griff. Offenbar hat sie der Anstieg um knapp 20 Zentimetern in den letzten 100 Jahren nicht überfordert. Ich nehme daher nicht an, dass sie angesichts eines weiteren Anstiegs des Meeresspiegels um derzeit durchschnittlich 3,3 Zentimeter pro Jahrzehnt bald kapitulieren und ihr Land dem Meer überlassen werden. Ähnlich verhält es sich an anderen Orten der Welt, etwa dem Mekong-Delta in Vietnam. Hier ist das Hauptproblem nicht der steigende Meeresspiegel, sondern das sich absenkende Land. Mit jährlich 2 bis 4 Zentimetern sinkt es sechs bis zwölf Mal schneller, als der Meeresspiegel steigt. Sich an diese Veränderung, die nichts mit dem Klimawandel zu tun hat, anzupassen, ist eine große Herausforderung. Eine wichtige Maßnahme des Küstenschutzes ist hier zum Beispiel das Anpflanzen von Mangrovenwäldern.

Weltweit leben schon heute rund 110 Millionen Menschen unterhalb des Meeresspiegels – aber eben nicht im Wasser. 2050 werden es aktuellen Voraussagen zufolge 40 Millionen mehr sein. Doch auch sie werden größtenteils gut damit zurechtkommen, da sie wohlhabender sein werden und über mehr Möglichkeiten verfügen werden, sich das Wasser vom Leibe zu halten. Im Zweifelsfall werden Menschen umziehen. (Dann kann man sie „Klimaflüchtlinge“ nennen, wenn man keine Scheu vor irreführenden Bezeichnungen hat.)

Das Landmanagement in Küstenregionen ist eine Aufgabe, bei der viele Faktoren eine Rolle spielen. Der durch Klimawandel bedingte Anstieg des Meeresspiegels ist nur einer davon und er ist insgesamt eher von geringer Bedeutung. Diesen Faktor mit gigantischem Aufwand des sogenannten Klimaschutzes geringfügig zu beeinflussen, ist die falsche Strategie.

Dass vor Ort nicht durchweg Trübsal geblasen wird, sondern erhebliche Zuversicht herrscht, zeigen die Malediven, wo allein 2019 und 2020 sechs neue Flughäfen eröffnet wurden.

PS: Wer weiß, bis wo uns das Wasser heute schon stehen würde, hätten die Warner nicht frühzeitig mit dem Warnen begonnen? Im August 1986 – als Claas Relotius noch nicht einmal in den Kindergarten ging – sahen wir den Kölner Dom auf dem Titel des Spiegels in den Fluten versinken. In der Dokumentation „SPIEGEL-Titel – die stärksten Cover von 1977 bis 1986“ kommentieren die Spiegel-Leute ihren Schocker von 1986: „Die Geschichte damals hebt an mit einer fiktiven Szenerie aus dem Sommer 2040: Hamburg und Hongkong, London, Kairo und New York sind ‚längst vom Meer verschluckt‘, Großbritannien ist ‚in einen Archipel zerfallen‘. Ganz so schlimm ist es nicht gekommen, aber wer weiß – ohne solche Horrorszenarios hätte das Umdenken in Politik und Gesellschaft, das 2015 auf dem Pariser Klimagipfel endlich zu Ergebnissen geführt hat, vielleicht noch länger auf sich warten lassen.“

Diese Beitrag erschien zuerst bei Novo-Argumente und der Achse des Guten.

Mehr von Thilo Spahl lesen Sie in „Schluss mit der Klimakrise: Problemlösung statt Katastrophenbeschwörung“ von Thilo Spahl (Hrsg.), 2020, Frankfurt/Main: Novo Edition, hier bestellbar. 




Haltung statt Leistung – deutsche Universitäten früher und heute

In der „Dritten Welt“

Da gibt es diesen edlen Wettstreit, wer die Schönste aller Frauen und wer die Beste aller Universitäten sei. Bei den Universitäten sind sich die Rating Agenturen einig: Die vorderen Plätze gehören den „Big Five“: MIT (Mass. Institue of Tech.), Stanford, Harvard, Oxford und Cambridge, also dreimal USA und zweimal GB.

Deutschland spielt in dieser Liga nicht mit. Die beste deutsche Hochschule, die TU München, schafft es auf Platz 55. Die Hauptstadt des Landes der Dichter und Denker aber ist hoffnungslos dritte Welt: die Humboldt-Universität liegt auf Platz 117, knapp zwanzig Plätze hinter Mexico-Stadt, die anderen Berliner Hochschulen rangieren noch weiter hinten.

Vielleicht interessiert Sie ja dieses Ranking genau so wenig wie Deutschlands Abschneiden beim Eurovision-Wettbewerb. Aber Vorsicht, wenn Sie einmal unter den Händen eines Neurochirurgen liegen sollten, oder wenn der Bauingenieur das Fundament für Ihr neues Haus am Rheinufer berechnet, dann wäre es doch wichtig für Sie zu wissen, dass diese Experten über solides Wissen verfügen, in anspruchsvollem Studium erworben und vor unbestechlichen Prüfern bewiesen. Sie wollen sicher sein, dass deren akademische Titel tatsächlich das halten, wofür sie stehen.

Eine mindere Qualität unserer Universitäten ist also kein „rein akademisches“ Thema, sondern ein Problem, das Folgen für jeden von uns haben kann.

Mehr sein als scheinen

Es ist keine Frage, dass es um die Qualität von Forschung und Ausbildung in der Vergangenheit besser bestellt war. Auf dem hübsch kolorierten Foto von 1927 sehen Sie Herrschaften in altmodischer Kleidung und mit ernsten Gesichtern. Aber bevor sie mit überlegenem Lächeln weiterlesen, verrate ich Ihnen etwas: Nie wieder werden Sie ein Foto sehen, auf dem so viel kollektive Intelligenz vereint ist.

In der ersten Reihe sitzen Nobelpreisträger, von denen Sie einen sofort erkennen. Links neben Einstein sitzt Hendrik Lorentz, dessen Gleichung in der speziellen Relativitätstheorie eine Rolle spielt, dann kommt Marie Curie, gleich mit zwei Nobelpreisen, und neben ihr Max Planck, den die Grufties unter den Lesern noch von der 2-Mark-Münze kennen.

Doch auch auf den billigeren Plätzen, oben rechts, finden sich durchaus Hochkaräter: Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli und mit Brille Erwin Schrödinger, die Erfinder der Quantenphysik – alle drei Preisträger in spe.

Das Bild stammt von einer Konferenz, zu der ein belgischer Industrieller Namens Ernest Solvay eingeladen hatte. Es war europäische Teamarbeit auf höchstem Niveau, bei der Grenzen und Nationalitäten (noch) keine Rolle spielten. Die Kooperation war angetrieben durch wissenschaftliche Neugierde und ermöglicht durch akademische Ethik und bürgerliche Etikette. Mekka der Physik war damals Göttingen.

Drei Generationen später stellt sich die Frage: Wo sind die Erben dieser Elite? Was ist passiert? Die Uni Göttingen rangiert heute auf Platz 195.

Die Klaviersonate

Hier ein Ereignis, welches dem oben erwähnten Werner Heisenberg widerfuhr. Er war ja nicht nur einer der größten Physiker des 20. Jahrhunderts, er war auch ein hervorragender Pianist. In seinem Büro im physikalischen Institut hatte er ein Klavier stehen, auf dem er regelmäßig übte. Als er gerade wieder einen Satz gespielt hatte, schaute er vor die Tür und sah da einen jungen Mann im Gang sitzen.

Es war die Zeit, als Vorlesungen durch Aktivisten unterbrochen wurden, die forderten, man solle über Politik reden statt über Quantenmechanik. An der Kleidung erkannte Heisenberg, dass er es mit solch einem Störer zu tun hatte.

Der junge Mann meinte, er hätte die Musik gehört, und begann dann, ziemlich arrogant, so wie man es ihm wohl beigebracht hatte, mit politischer Propaganda. Heisenberg verbat sich den Unsinn, und nach wenig freundlichen Worten war das Gespräch beendet und der Student wandte sich um zu gehen.

Da lud ihn Heisenberg in sein Büro ein, falls er noch den letzten Satz der Klaviersonate hören wollte. Die Einladung wurde angenommen, und der Gast verabschiedete sich letztlich sehr dankbar und höflich.

Die erwähnte, auffallende Kleidung, an der Heisenberg den Störer erkannt hatte, war übrigens die Uniform der Hitlerjugend. Es waren die späten 20er-Jahre und die Nazis übernahmen das Kommando – auch in den Universitäten. Es war der Anfang vom Ende der wissenschaftlichen Blüte.

Derartige Störungen sollten sich, in anderer Maskierung, drei Jahrzehnte später an deutschen Universitäten von Neuem abspielen. Diesmal wäre die Uniform allerdings ein roter Schal mit Ché-Guevara-Mütze.

Kaiser Wilhelm und Max Planck

Vom Exodus der jüdischen Wissenschaftler während des Dritten Reichs haben sich die Universitäten nie erholt. Es gelang dennoch, nach dem Krieg, an die wissenschaftliche Tradition aus der Zeit vor den Nazis anzuknüpfen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Max-Planck-Gesellschaft, welche in die Fußstapfen der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft trat. Sie bot eine Dachorganisation für Forschungsinstitute außerhalb des Universitätsbetriebs.

Doch auch die Universitäten erholten sich – das Wirtschaftswunder wäre ohne die technologische Kompetenz der Industrie nicht möglich gewesen, und die wiederum verdankte man der soliden Arbeit an den deutschen Hochschulen.

Der Muff von tausend Jahren

Nicht jeder aber sah diesen Erfolg mit Wohlgefallen und Ende der 60er-Jahre formierten sich Proteste. Die Protagonisten der Bewegung hatten erkannt, dass sie mit ihren sozialistischen Maximen auf einem akademischen Spielfeld, das von Logik und Aufklärung geprägt war, keine Chance hätten. Sie machten sich also daran, diese Ordnung zu stören. In den Universitäten besetzten sie schnell die Büros der Studentenvertretungen, des „ASTA“, und rekrutierten hier demonstrationswillige Kommilitonen, die dabei halfen, Vorlesungen zu stören; auch solche, die vollkommen unpolitisch waren. Ob ihnen bewusst war, in welcher Tradition sie handelten?

Ihr Slogan „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“ richtete sich zwar angeblich gegen das nationalsozialistische Erbe an den Hochschulen. Tatsächlich aber war es ein Angriff auf den Geist der Aufklärung, deren Erfolg sich in den exakten Wissenschaften und den technologisch-industriellen Leistungen des Landes par excellence verkörpert hatte.

Dieser „Leistungsgesellschaft“, die viele der Akteure durch Stipendien gut versorgte, fühlte man sich nicht gewachsen. Nach dem Motto „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ versuchte man einerseits durch Gewalt, andererseits durch Ausdauer sein zerstörerisches Ziel zu erreichen. Dieser zweite Weg, der „Marsch durch die Institutionen“, war erfolgreich.

Zwei Generationen nach 68 sind das öffentliche intellektuelle Leben, die Erziehung vom dritten zum dreißigsten Lebensjahr, die Medien und, nicht zuletzt, die Regierung zutiefst durch linke Ideologie geprägt. Heute steht Haltung an Stelle von Leistung, Ideologie hat Logik verdrängt, Ausbildung wurde durch Indoktrination ersetzt. Die Abiturientin von heute kann Ihnen vielleicht erklären, welch schlimme Folgen der Klimawandel hat, aber sie weiß nicht, was der Dreisatz ist.

Die Aufklärung ist besiegt und die Universitäten haben ihren eigentlichen Sinn verloren – auch wenn es durchaus Institute gibt, die Spitzenleistungen produzieren. Doch die sind leider Ausnahmen, sonst würden unsere Universitäten im globalen Vergleich nicht so schlecht abschneiden. Und je röter desto weiter hinten liegen sie im Ranking. Die Uni Bremen etwa, schon immer an vorderster Front des sozialistischen Kampfes, kommt im globalen Vergleich auf Platz 541.

Mehrheit und Wahrheit

Politik und Wissenschaft vertragen sich nicht. In der Wissenschaft geht es um Wahrheit, in der Politik um Mehrheit. Die Wahrheit ist beständig, daher kann Wissenschaft systematisch auf alte Erkenntnisse bauen. „Ich stand auf den Schultern von Riesen, deswegen konnte ich so weit sehen“, soll Isaac Newton gesagt haben; seine bahnbrechenden Entdeckungen verdankte er den Philosophen der Antike.

Politische Veränderungen aber entstehen auf Trümmerfeldern, die entweder schon vorhanden sind, oder durch eine Revolution geschaffen werden. Der Politiker steht nicht auf den Schultern von Riesen und blickt in die Weite, er wühlt sich wie ein Maulwurf durch die Ruinen.

„Wir lernen aus der Geschichte, dass wir nichts aus der Geschichte lernen.“ Desmond Tutu

Wenn die Politik nun für sich beansprucht, der Verwalter der Wahrheit zu sein, dann ist das ein Todesurteil für die Wissenschaft. Dann wird man von Forschern verlangen, pseudo-wissenschaftliche Beweise für politisch opportune Thesen vorzulegen. Dann werden eigene Universitäten gegründet, um eine Erwärmung um 0,02 °C jedes Jahr aufs Neue zu bestätigen. Dann werden Institute für Gender-Forschung geschaffen, die nachweisen, dass es keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, abgesehen davon, dass die Frau in jeder Hinsicht nützlicher, klüger und wichtiger ist.

Mehr noch als die Naturwissenschaften haben die Geisteswissenschaften gelitten, die früher einmal intellektueller Gegenpol zur Macht waren. Heute aber sind sie zu Stichwortgebern für die Politik degeneriert. Sie haben weder mit Geist noch mit Wissenschaft zu tun, sie verdienen den Namen nicht mehr.

Wohin steuert solch eine Gesellschaft? Der warnenden Beispiele gibt es in der Geschichte mehr als genug.

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“.

Ergänzung der Redaktion

Zitat von Michael Klonovsky :

„Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen.“

und einem FB Leser:

In diesem Fall betrifft es ’nur‘ die Physik, aber es dürfte praktisch auf jedem speziellen Gebiet der Wissenschaft ähnlich aussehen. Oder in der Kunst, der Literatur, der Medizin, der Architektur, der (klassischen) Musik, der Technik …

 




Woher kommt der Strom? keine negativen Strompreise für Deutschland

Diese Woche ergaben sich keine negativen Strompreise für Deutschland. Der Grund liegt in der verhältnismäßig geringen Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger.

Für die Stromkunden in Deutschland bleibt der Strom selbstverständlich teuer. Sie müssen mittels EEG-Umlage das ausgleichen, was den Herstellern von regenerativ erzeugtem Strom versprochen wurde, der Marktpreis aber nicht hergibt. Weil durch Corona der Strombedarf geringer geworden ist, ist ein weiterer Preisschub bei der EEG-Umlage Richtung 8 Cent und mehr ab 2021 zu erwarten. Deshalb hat die Bundesregierung im Corona Konjunkturpaket einen Paradigmenwechsel in Sachen EEG-Umlage eingeleitet:

… Die EEG-Umlage droht im Jahr 2021 aufgrund des corona-bedingten Rückgangs der Wirtschaftsleistung und des damit verbundenen Rückgangs des Börsenstrompreises stark anzusteigen, trotz der beginnenden Zuführung von Einnahmen aus dem nationalen Brennstoffemissionshandel. Um für mehr Verlässlichkeit bei den
staatlichen Strompreisbestandteilen zu sorgen, wird ab 2021 zusätzlich zu diesen Einnahmen aus dem BEHG ein weiterer Zuschuss aus Haushaltsmitteln des Bundes zur schrittweisen verlässlichen Senkung der EEG-Umlage geleistet, sodass diese im Jahr 2021 bei 6,5 ct/kwh, im Jahr 2022 bei 6,0 ct/kwh liegen wird. {Finanzbedarf: 11 Mrd. Euro} … (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). 

Dieser Schritt hat für die Bundesregierung den Vorteil, dass die Kosten für die Energiewende weniger transparent werden. Sieht und spürt der Bürger diese doch nicht mehr direkt auf seiner Stromrechnung. Auf der anderen Seite unterliegt der Posten „EEG-Umlage aus Steuermitteln“ künftig einer parlamentarischen Kontrolle und hoffentlich kontroversen Diskussion. Der Strompreiserhöhungsautomatismus jedenfalls ist mit dieser Neuerung durchbrochen worden. Billiger wird die Energiewende damit nicht.

Die Frage nach der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung

Der leistungsfähige Bürger, die leistungsfähigen Betriebe, die Steuern zahlen, sind auch allermeistens Stromkunden. Rechte Tasche, linke Tasche könnte man meinen. Nicht ganz. Weniger leistungsstarke Bürger werden über die Stromrechnung nicht weiter belastet. Einkommensteuer zahlen sie ohnehin nicht. Bleiben nur indirekte Steuern, wie z.B. die Mehrwertsteuer, die sie bezahlen. Diese wird aber kaum wegen der teilweisen EEG-Umlage aus Steuermitteln angehoben werden. Wobei die Frage nach der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Dass die Bundesregierung immer noch daran glaubt, dass die PKW-Elektromobilität vor dem Durchbruch steht, belegt die Tatsache, dass sie auch im Konjunkturpaket diese und allfällige Ladeinfrastrukturmaßnahmen fördert, während Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren – und seien sie noch so umweltfreundlich – jegliche spezielle Förderung vorenthalten wird. Im Gegenteil. Die Kfz-Steuer wird für Verbrenner teilweise angehoben (Abbildung 2). Die Tatsachen, dass die Förderung des Ausbaus der  Ladeinfrastruktur erst zum Schluss (Abbildung 3) des aufgeteilten Punkts 35 des Eckpunktepapiers kommt, ist bezeichnend.

Man erkennt offensichtlich nicht, dass der Kauf von Elektrofahrzeugen auf Teufel komm raus gefördert werden soll: Wenn die Menschen keine vernünftig machbare Möglichkeit sehen, ihr Fahrzeug sicher überall aufladen zu können, wird der Elektromobilitätsboom ausbleiben. Wie schwer sich die Bundesregierung mit dem Thema „Ladesäulen“ tut, belegt die Tatsache, dass bereits vor einem Jahr der Masterplan Ladeinfrastruktur ins Auge gefasst wurde (Abbildung 4), Ende 2019 wurde er im Bundeskabinett beschlossen (Abbildung 5). Lesen Sie, welche Aktivitäten bisher im Bundestag gelaufen sind (Abbildung 6). Jetzt kommt noch die Förderung durch das Corona-Konjunkturpaket dazu. Bleibt die Frage, wann denn nun mal mit dem flächendeckenden Ausbau begonnen wird. Ich befürchte gar nicht. Denn: Sähen Firmen – Förderung hin oder her – ein sinnvolles, gewinnbringendes Geschäftsmodell in der Ladesäuleninfrastruktur, dann hätten sie längst damit begonnen. Leider hat niemand die Courage, aufzustehen und zu sagen, dass das Modell E-Auto so nicht funktionieren kann.

Die Tagesanalysen

Diese Woche müssen die Charts mit den Werten der Energy-Charts ausfallen. Als der Artikel geschrieben wurde, standen mir diese nicht zur Verfügung. Energy-Charts ließ sich nicht aufrufen. Diesmal also „nur“ die Analyse mit den Charts und Werten von Agora-Energiewende.

Sonntag, 7.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute keine Erzeugungsspitze mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten Strom. Im Gegenteil. Im Tagesverlauf sinkt diese Stromerzeugung massiv. Nach Sonnenuntergang gibt es kaum noch Windstrom, so dass Strom importiert werden muss. Was zu höheren Preis als im übrigen Tagesverlauf, als Strom exportiert wurde, führte.

Montag, 8.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Am frühen Morgen sind die Importpreise moderat. Über Tag aber werden bis zu 41,92 €/MWh aufgerufen.

Dienstag, 9.6.2020:  Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute nur sehr wenig Strom mittels erneuerbarer Energieträger. Wären da nicht Biomasse und Wasserkraft als zuverlässige Stromlieferanten, sähe es richtig mau aus im Energiewendeparadies. Den ganzen Tag will/muss Deutschland Strom importieren.

Mittwoch, 10.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Etwas mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft. Dennoch: Praktisch den ganzen Tag wird per Saldo – wie fast immer diese Woche – Strom importiert.

Donnerstag, 11.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Vor allem auf See. Die Import-Zeiträume werden geringer. Um 8:00 Uhr ist der Exportpreis höher als der Importpreis bis 6:00 Uhr. Auch das gibt es.

Freitag, 12.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung mittels erneuerbare Energieträger zieht an. Starke Sonnenstromerzeugung plus steigende Windstromerzeugung zum Abend, der Nacht, lassen die Preise z.T. sinken. Aber nicht so massiv, wie es schon vorkam.

Samstag, 13.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute wieder recht ordentliche Wind- und Sonnenstromerzeugung. Ein massives Stromüberangebot bleibt allerdings aus, so dass Preise moderat bleiben. Ob Geld verdient wird, weiß ich nicht. Zumindest aber draufzahlen muss Deutschland nicht.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de