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Klimawandel-Dürre: Jetzt sterben die niedlichen Igel!

Manche Zeitungsmeldung ist derart offensichtliche Regierungs-PR, daß man sich nicht wundert, daß Frankfurter Allgemeine, Welt und Bild, die ehemals konservativen und bürgerlichen Zeitungen, jährlich bis zu zweistellige Prozentzahlen verlieren. Welcher Leser will für Propaganda auch noch zahlen?

„Viele der Tiere verhungern oder verdursten“, sagt eine Biologin der FAZ. Wegen der „Hitze“ und „Trockenheit“ in Deutschland fänden die Igel kein Wasser zum Trinken und keine Würmer, da diese sich unter den trockenen Oberboden zurückziehen. Jaja – selbst in den letzten heißen zwei, drei Hochsommer(!)-Wochen hat es zwischendurch ordentlich geschüttet. Auf Rügen zum Beispiel war der Waldboden bei Binz klatschnaß; und schwimmen in der Ostsee haben sich nur ein paar Hartgesottene getraut.

Man findet seit den 1990ern immer weniger überfahrene Tiere, weil es einfach immer weniger gibt. Und warum ist das so? Die Antwort ist unten im FAZ-Text versteckt:

„Bis heute ist der Bestand regelrecht zusammengebrochen“, erklärt Nora Künkler, Biologin und Sprecherin der Sielmann-Stiftung. Durch Pestizideinsatz, Insektensterben, dichte Bebauung und fehlende Brachflächen finden die Stacheltiere immer weniger Nahrung und Lebensräume.

Aha – wie die „Dürre“ ist das Igelsterben der Bautätigkeit in deutschen Gemeinden geschuldet. Und dem Energiepflanzenanbau – dafür brauch man nämlich riesige Monokulturen und ordentlich Pestizide, was auch der Vielfalt und Zahl der Insekten abträglich ist. Es ist zum Haare-Ausraufen: Unsere Regierenden und Mächtigen ruinieren unsere Natur und Landschaft, aber schuld ist nach Ansicht von Redaktions-Aktivisten eine ominöse Dürre, in Klammern der Klimawandel.

 




Woher kommt der Strom? Hamsterkraftwerk Esslingen

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

(Abbildung 1)

Diese Woche bringt zu Beginn viel Windstrom (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). Allerdings in Wellen. Von kontinuierlicher Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraft kann keine Rede sein. Die letzten zwei Tage der Woche sind da ruhiger. Grund: Die Windstromerzeugung wird fast eingestellt. Die Sonnenstromerzeugung reduziert sich um etwa ein Drittel. Die konventionellen Stromerzeuger werfen eine verstärkte Stromerzeugung erst gar nicht an (Abbildung 1). Das Wochenende mit weniger Bedarf steht bevor. Da kauft man den benötigten Strom lieber aus dem benachbarten Ausland zu.

Wobei – aufgemerkt – der Stromhöchstpreis der Woche mit über 56 €/MWh von Deutschland eingefahren wird. Allerdings nur für 0,081 GW. Aber immerhin. Ansonsten bietet auch die 33. Woche das Bild der Vorwochen. In den frühen Morgenstunden wird bei Bedarf wegen des insgesamt um diese Zeit geringen Bedarfs europaweit recht günstig Strom importiert. Fällt Exportstrom an, wird dieser günstig abgegeben. Über Tag wird der Strom, der importiert werden muss (Abbildung 2), teuer zugekauft. Zum Abend ist der Strom wegen des in dieser Zeit allgemein hohen Bedarfs nur zu im Verhältnis hohen Preisen zu importieren. Abbildung 3 weist die einzelnen Länder aus, welche Strom im- und exportieren.

Die Tabelle (Abbildung 4) mit den Werten der Energy-Charts, die immer nur Netto-Werte des öffentlichen Stromnetzes (Abbildung 5) sind, sowie der daraus generierte Chart verdeutlichen das oben Gesagte. Unter Abbildung 6 finden Sie die grafisch aufbereiteten Im- und Exportzahlen für die 33. Woche sowie das aufgelaufene Jahr 2020 bis 15. August 2020. Wie die Stromerzeugung im bisherigen Jahr 2020 ausgesehen hätte, wenn die installierte Leistung verdoppelt angenommen würde: Die Daten und deren grafische Aufbereitung finden Sie als Ausschnitt unter Abbildung 7 mit der Möglichkeit des Downloads der Excel-Tabelle.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 9.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,90 Prozent, davon Windstrom 11,50 Prozent, Sonnenstrom 21,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der bedarfsarme Sonntag und eine zum Tagesende leicht ansteigende Windstromerzeugung sorgen dafür, dass der in Deutschland erzeugte Strom fast den ganzen Tag ausreicht. Lediglich von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr muss etwas Strom zugekauft werden. Zu moderaten Preisen. Zum Abend exportiert Deutschland Strom zu Höchstpreisen um die 40 €/MWh.

Montag, 10.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,38 Prozent, davon Windstrom 14,71 Prozent, Sonnenstrom 16,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Beginn der Arbeitswoche ergibt sich ein ähnliches Bild. Nur auf insgesamt etwas höherem Niveau. Die Stromlücke am Morgen verschiebt sich um 2 Stunden. Schon werden höhere Preise beim Import verlangt. Zum Abend reicht der selbst erzeugte Strom so gerade aus. Im- und Export bleiben annähernd preisneutral.

Dienstag, 11.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,28 Prozentdavon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 16,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an, die Sonnenstromerzeugung ist zufriedenstellend. Für den Stromüberschuss über Tag fällt der Exportpreis. Zum Abend allerdings erzielt Deutschland auskömmliche Preise, für den Strom, den es ins benachbarte Ausland exportiert. Die Schweiz und Österreich machen gute Preisdifferenzgeschäfte mit ihren Pumpspeicherkraftwerken.

Mittwoch, 12.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,97 Prozent, davon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 17,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute erzielt Deutschland um 19:00 Uhr über 56 €/MWh für Strom, den exportiert. Der Bedarf verharrt etliche Stunden bei etwa 67 GW. Für gewöhnlich liegt der Bedarf um 12:00 Uhr werktags weit über 70 GW. So entwickelt sich ein richtiger Stromüberschussbuckel. Was allerdings nicht zu exorbitant niedrigen Strompreisen führt.

Donnerstag, 13.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,67 Prozent, davon Windstrom 16,67 Prozent, Sonnenstrom 12,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,12 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ab heute sinkt die Windstromerzeugung stark ab. Nach kurzem Aufbäumen wird es Freitag und Samstag richtig windstill. Die Sonnenstromerzeugung reißt es über Tag etwas raus, doch insgesamt liefern die regenerativen Energieträger nur wenig Strom. Die konventionelle Stromerzeugung reicht annähernd den ganzen Tag nicht aus, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Die Importpreise sehen Sie detailliert hier.

Freitag, 14.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,45 Prozent, davon Windstrom 7,56 Prozent, Sonnenstrom 13,45 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag ist ein kompletter Importtag. Fast gar kein Windstrom, kaum Sonnenstrom. Vormittags werden über 50 €/MWh aufgerufen. Abends noch über etliche Stunden über 40 €/MWh. Von 13:00 bis 17:00 Uhr sind „nur“ knapp 40 €/MWh fällig. Ob sich das statt der Stromeigenerzeugung rechnet? Ich weiß es nicht. Das Preisgefüge ist allerdings so ausgestaltet, dass Österreich mit Preisdifferenzgeschäften gute Gewinne macht.

Samstag, 15.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 37,04 Prozent, davon Windstrom 5,56 Prozent, Sonnenstrom 16,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch der Samstag ist fast ein kompletter Strom-Importtag. Lediglich über Mittag wird überschüssiger Strom günstig abgegeben. Der geringere Wochenendbedarf macht das trotz geringem Sonnenstrom – Wind geht gegen nahezu Null – möglich. Wer kauft, wer verkauft Strom zu welchen Preisen? Hier klicken.

Abbildung 8 belegt, dass die regenerative Stromerzeugung in der 33. Woche mit 43,6% erheblich unter dem Durchschnitt des bisherigen Jahres 2020 von 53,9% liegt. Das sind immerhin mehr als zehn Prozentpunkte weniger.

Leserresonanz

Die Leserresonanz zu den einzelnen Artikeln der Kolumne ist nahezu durchweg positiv. Manchmal mündet ein Kommentar in weiterführende Kritik. Manchmal ist eine Kritik kaum verständlich. Wie zum Beispiel dieser Kommentar von Olaf Neumann zum Artikel 31. Woche:

Der Erkenntniswert dieser Serie ist gleich null, auch wenn man sich die Mühe machte, die vielen Links aufzurufen. Stobbe widerlegt sich ständig selbst, und daß, seit er diese Serie veröffentlicht: Die „Energiewende“ funktioniert. Es gibt weder Stromausfälle noch einen Blackout, das wird auch dann nicht der Fall sein, wenn nächstes Jahr das letzte AKW abgeschaltet wird und etwas später die ersten Kohlekraftwerke. Und warum ist das so? Weil Flassbeck, Trittin und die grüne Mafia recht hatten? Nein. Sie funktioniert, weil die deutsche Mittelschicht als Bußhandlung für den eigenen Überdruß an Wohlstand willig exzessive Strompreise zahlt und weil das Ausland, so wie auch vorher bei Weißwaren, Elektronik, Kleidung, Spielzeug, Haushaltsartikeln und demnächst auch Autos von uns Produktionen übernimmt und wir sie dann importieren statt selbst zu erzeugen, finanziert mit Staatsschulden. Der Deutsche ließ sich seine Industrie wegnehmen, seine Nation und Währung sowieso und nun halt die Stromerzeugung. Wenn das EEG ausläuft, verschwinden die hochsubventionierten Windmasten eh wieder, so wie das letzte Waschmaschinenwerk von Siemens nach Polen. Und der Strom kommt weiter aus der Steckdose und Kraftwerken im Ausland. Lassen Sie es sein, Herr Stobbe, von Alternativen wollen Sie ja nicht schreiben, vor lauter sinnfreien Agora-Charts. Die haben wir nun genug gelesen.

Zunächst möchte ich an dieser Stelle wieder einmal den Menschen in den Kraftwerken, bei den Netzbetreibern und Stadtwerken danken, die Menschen, die dafür sorgen, dass unter immer schwieriger werdenden Bedingungen die Stromversorgung in Deutschland generell funktioniert. Die Tatsache allerdings als Kriterium dafür zu nehmen, dass die Energiewende funktioniert, halte ich für gewagt. Zum einen findet seit etlichen Jahren maximal eine Stromwende statt. Volatile regenerative Energieträger, Wind- und Sonnenkraft, ersetzen sichere fossile Energieträger und Kernkraft. In den nächsten Jahren geht es ans Eingemachte. Bis Ende 2022 werden insgesamt 11 GW installierte Leistung fehlen, mit der im Jahr 2019 gut 75 TWh kontinuierlich fließender Strom (Braunkohle, Kernenergie) erzeugt wurde. Die gut 41 Millionen Haushalte in Deutschland haben im Jahr einen Strombedarf vom 125 Millionen TWh von etwa 500 Gesamtbedarf netto. Diese Referenz nur zur Einordnung der Strommenge 75 TWh, die bis Ende 2022 wegfällt. Einen soliden Ausgleichsplan gibt es praktisch nicht. Dennoch wird der Strom – hoffentlich – nicht ausfallen. Der CO2-Ausstoß Deutschlands wird allerdings auch nicht sinken. Auch wenn das benachbarte Ausland dem – noch – größten Industrieland Europas Strom zur Verfügung stellt und gut daran verdient: Der Ersatz praktisch CO2-freien Stroms – gewonnen mittels Kernkraft – durch Gas-Strom führt zu mehr CO2. Da von einem Gelingen der Energiewende zu sprechen, ist Unfug. Hinzu kommt, dass die Kolumne als das angelegt ist, was Leser Hjalmar Kreutzer zu Artikel 32 schreibt:

Sehr geehrter Herr Stobbe, einfach mal wieder herzlichen Dank für Ihr beharrliches Dranbleiben. Warum leuchtet es unseren Entscheidern nicht ein, dass bei Nacht Hunderttausende oder Millionen von Solarmodulen Null Elektroenergie erzeugen und analog bei Windstille der Ausbau der Windräder eben statt Zehntausend mal Null oder hunderttausend mal Null immer wieder Null ergibt? Auch Ihre Werte sind ja nur über den Tag gemittelt und würden bei weiterem Ausbau nie 100% regenerative Energieversorgung erreichen, es sei denn minuten- oder stundenweise. Und in der übrigen Zeit wird dem Bürger dann Schlafenszeit verordnet durch zentrale Abschaltung, wie früher im Knast? Nur noch bei Raumtemperatur haltbare Lebensmittel? Fernheizung abschaffen, da tagsüber die Leute sich warm arbeiten können und nach Feierabend ab unter die Bettdecken? Alles Gute für Ihre Langzeitstudie und freundliche Grüße.

Genau, seit Januar 2019 werden die Daten erfasst und interpretiert. Es wird eine Entwicklung nachhaltig dokumentiert, Fakten werden ausgewertet. So gelangt man zu belastbaren, wissenschaftlich nachprüfbaren Ergebnissen.

Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass meines Ermessens in Kernenergie und Kernfusion die Zukunft der Stromerzeugung liegt. Die meisten anderen Länder der Welt sehen das ganz genauso. Sie handeln entsprechend. Für Deutschland ist mit dem Atom-Ausstieg bis 2022 der Zug abgefahren. Allein die Entwicklung der Stromversorgung Deutschlands bis dahin, die Entwicklung des CO2-Ausstoßes, die Entwicklung des Strom-Im- und Exportes samt Strompreisentwicklung wird äußerst spannend. Das sind die vielen Stunden akribische, zum großen Teil händische Arbeit wert. Im Übrigen möchte ich noch darauf hinweisen, dass es im Bereich der regenerativen Energieträger eine sagenhafte Innovation gibt. Schauen Sie hier und staunen Sie, was so alles möglich ist:

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

 




Dürremonitor – machen Sie sich ein eigenes Bild!

Unsere Autoren Josef Kowatsch und Karsten Leibner, aber auch einige Leser, wiesen darauf hin, daß die derzeitige Trockenheit in der Tat menschgemacht ist. Aber nicht so, wie Klima-Lesch und andere Weltuntergangs-Experten es uns erklären, also wegen der „Erderwärmung“. (Nebenbei: Ich bin/war gerade in Prora, es ist Ende August, und es hat 18°Celsius am Abend. Die zwei Wochen schwüle Hitze und Boden-Trockenheit – unterbrochen von Wolkenbrüchen – sind mit Sicherheit kein Klima, sondern Wetter. Die 18°C hingegen sagen uns, was uns die nächsten 100 Jahre blüht – planetare Abkühlung als Folge astronomischer Zyklen.)

Nein, die häufige Trockenheit des Bodens ist abhängig von einer häufig verfehlten Baupolitik in den Gemeinden – es wird versiegelt und Wasser abgeleitet, was das Zeug hält. Folge: Schwerkraftbedingt fallen vor allem Höhenlagen trocken, aber nicht nur. Wer die Einzelheiten wissen will, muß nur die Kommentare von EIKE-Lesern verfolgen. Zitat:

Wenn es irgendwo in Deutschland zu trocken ist, ist das meist die Folge von Mißmanagement bei der Wasserführung und Bewirtschaftung. Das Land Brandenburg ist bekannt für seine trockenen Sandböden und Kiefernwälder. Trotzdem haben die Bauern eine gute Ernte eingefahren und der „Energiemais“ steht überwiegend saftig grün im 2m Bereich wie lange nicht mehr. Man muss nur mal raus in die Natur. Letzte Nacht sind im Garten meine Regenfässer übergelaufen. Propaganda kontra Meßwerteund eigenem Erleben.

Örtliche Probleme lassen sich durch den Dürremonitor vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung zu einem Gesamtbild zusammenfügen, siehe hier. Ergebnis: 2018 und 19 sind in der Tat bundesweit trockene Jahre. Völlig alleinstehend sind sie aber nicht: 1959, 1964, 1976 (!), 2003 und 2011 waren fast flächendeckend auch recht trocken. (Achtung: Meßfehler bzw. veränderte und ausgeweitete Meßtechnik beachten.) Nur damals gab es noch keine politische Erzählung, die bestimmten Interessensgruppen viel Geld in die Taschen spülte; daher wurde das Wasserknappheits-Problem eher pragmatisch und nicht emotional angegangen. Vor allem wurden die Bürger, die das Problem meist nicht betrifft, in den Nachrichten und Talkshows nicht mit katastrophistischen Meldungen belästigt.

 

 

 




„Doppeldenk“: Wird die Erderwärmung Europa kühlen?

In George Orwells 1984 entwickelt die diktatorische Partei das Konzept des „Doppeldenks“, was bedeutet, daß die Politiker sich nicht auf eine Aussage festlegen, sondern immer auch das Gegenteil möglich ist. So kann die Regierung ihr Programm immer schnell der aktuellen Interessenslage der schmarotzenden Mitglieder anpassen.

Im Zusammenhang mit der erfundenen Klimakrise hat der Regisseur Roland Emmerich, ’s Spielbergle, den Doppeldenk wohl unabsichtlich schon durchexerziert: Im Film Übermorgen sorgt die menschgemachte Klimakatastrophe dafür, daß die Nordhalbkugel sich paradoxerweise extrem abkühlt und die USA und Kanada einfrieren.

Die Idee dazu kommt aus der Klimaforschung, die in den Medien immer mal wieder aufgewärmt wird, um den Geldfluß aufrecht zu erhalten. Aktuell warnen Meeresforscher von der Woods Hole Oceanographic Institution WHOI in Nature Comm anhand der mit einer neuen Meßmethode gewonnenen Simulation (sic, die berühmten Computermodelle mal wieder) davor, daß der Golfstrom schwächer werden könnte. Man habe die „Reichweite direkter Messungen“ mit den mathematischen Modellen „erweitern“ können. Stefan Rahmstorf dazu im Jahre 2013:

Weil chaotisch, nichtlinear und mit etlichen Variablen gar nicht eindeutig lösbar. Chaotisch heißt bekanntlich, kleine Änderungen der Anfangsbedingungen können drastische Folgen beim Ergebnis zeitigen, der Schmetterlings-Effekt. Reine Theorie allerdings; denn der Flügelschlag eines Schmetterlings in der Sahara dürfte in der Wirklichkeit noch nie einen Sturm über Peking verursacht haben.

Der finanzierungs-abhängige Meereskunder/Klimaforscher/Modellierer wählt also die Bedingungen seines Modells so, daß das herauskommt, was am meisten Fördermillionen bringt. Da alle das Spielchen mitmachen, wird so etwas in Nature veröffentlicht.

Was sagen die WHOI-Forscher konkret? Das Transportvolumen des Florida-Stromes, der Anfangspunkt des Golfstromes, habe in den letzten 100 Jahren stetig abgenommen. Um 1900 flossen noch 33 Millionen Kubikmeter/s, ab 1982 sind es nur noch 31,8 Millionen. Klingt nach natürlicher Fluktuation, die in Zukunft den Pegel auch wieder nach oben bringen dürfte. Aber das darf natürlich nicht sein: Der WHOI-Studienleiter meint, es müsse etwas Unnatürliches dahinterstecken. Folge ist eine Abkühlung der Atlantik-Oberfläche in den letzten Jahren. Huch, haben die Ozeane nicht „Milliarden Hiroschima-Bomben“ (als Wärme-Äquivalent) aufgenommen?




Hodenprobleme durch Klimawandel: Urologen sorgen sich um Spermienqualität in heißer werdender Atmosphäre

Die Hoden der meisten männlichen Säuger sind im Scrotum (Hodensack) außerhalb des Rumpfes angebracht, da die Spermien-Stammzellen 37°C (etc.) im Rumpf nicht vertragen (Elefanten sind eine Ausnahme). Tragen Männer zu lange zu enge Unterhosen, können die Stammzellen geschädigt werden. Folge kann ein Tumor oder Zeugungsunfähigkeit sein.

Steigt die Temperatur der Erdatmosphäre im bodennahen Bereich um 2-3°C an, könnte dieses Phänomen vielleicht, gefühlt, eventuell, möglicherweise auch ohne zu enge Unterhosen eintreten. Das behauptet allen Ernstes jener Professor Steffens in der Einleitung und die DGU.

Was soll man dazu noch sagen? Ist es Satire? Soll man darauf wirklich wissenschaftlich antworten? Die Lösung gibt die einhellige Antwort der Kommentatoren der Facebook-Gruppen Fakten gegen Klimahysterie und Klima-Wahrheiten vor:

In Afrika und dem Islamgürtel, wo es meist mindestens 2-3°C heißer ist als in Europa, steigt die Kinderzahl unvermindert seit 40 Jahren an. Müßte sich das Schädigungsproblem durch Hitze dort nicht längst zeigen?

In der Tat:

Wissenschaftliche Daten gebe es dazu bislang jedoch nicht.

Aha. Also nur gefühlt? Ja sicher. Und warum? Ganz einfach:

Steffens sieht daher einen dringenden Bedarf: „Es gibt noch keine systematische Forschung zu Einflüssen der Erderwärmung auf Erkrankungen des Harntraktes und der männlichen Geschlechtsorgane.“ Er regt interdisziplinäre Forschungsverbünde an, um mehr über die urologischen Folgen des Klimawandels zu erfahren.

Na? Haben Sie verstanden? Der will Steuergeld! Da wird dann „geforscht“ – und heraus kommt – tata! – daß Hitze schlecht für Hoden ist. Dafür braucht man keine Klimaforschung; macht sich aber gut in Forschungsanträgen, die heuer die Signalwörter „Gender“, „rechts“ oder „Klima“ enthalten müssen. Wer das Spielchen nicht mitspielt, verliertz Geld und Einfluß.

 




„Auf keinen Fall sollte man jetzt noch ein neues Auto mit Verbrennungsmotor kaufen“ – Volker Quaschning

Quaschning ist Teilen unserer Leserschaft noch als Lobbyist alternativer Energiegewinnung durch Solarthermie bekannt (bekannt wurde zB. Desertec usw.). Als die Pilotsysteme wegen Unwirtschaftlichkeit nicht mehr gefördert und beendet wurden, blieb Quaschning trotzdem im für ihn lukrativen Markt der „Erneuerbaren“.

Besonders bekannt wurde er mit seinem umstrittenen Video, in dem er in einem See steht und immer weiter hereinsteigt, um die „steigenden Meeresspiegel“ zu symbolisieren. Danach führt er einen Treibhaus-Gas-Versuch unter haarsträubenden Bedingungen durch, um die Klimakollaps-Theorie zu beweisen (wir berichteten).

Aktuell betätigt er sich als Lobbyist für die erwiesenermaßen unwirtschaftlichen und umweltschädigenden E-Autos; er selbst fährt laut taz-Artikel eines Tesla.

Die taz meint einleitend zum Interview,

…zu den Lieblingsbeschäftigungen der kritischen Bürger gehört es, die angeblichen Defizite des Elektroautos aufzulisten.“

Es ist also von vornherein klar, daß dieses Interview garantiert nicht kritisch sein wird, sondern klar pro E-Auto und contra „rechts“ (kritische Bürger) ausgelegt ist.

Immerhin zählt der taz-Autor noch die rationalen Argumente auf:

  1. E-Autos können eine schlechtere Energiebilanz haben, wenn man die Produktion mitzählt.

Quaschning entgegnet ohne Beleg, daß die Bilanz heute schon besser sei; und daß bei Nutzung ausschließlich alternativer Energien sogar Klimaneutralität erreicht werde.

Stimmt nicht: Wie schon lange bekannt, braucht die Herstellung eines E-Autos deutlich mehr Energie, und außerdem kritische Rohstoffe, als es bei Verbrennern der Fall ist. Die Amortisierung braucht bis zu zehn Jahre, wobei der Strom immer auch aus Kohle- oder Gaskraft kommen muß.

  1. Bei der Herstellung eines E-Autos fallen mehr als doppelt so viele Tonnen CO2 an.

Q gibt zu, daß die Akku-Autos viel schwerer seien und wiederholt einfach das Argument, irgendwann in 15 Jahren würde deutscher Strom nur noch erneuerbare Quellen haben. Schon 2019 hätten Wind und Sonne mehr Energie geliefert als die Kohle.

Kein Wort über nutzlosen Zappelstrom und extreme Kosten für den Steuerzahler, von dem reiche Tesla-Fahrer profitieren. Auch keine Nachfrage vom Redakteur.

  1. Die Akkus haben begrenzte Lebenszeit; daher fallen laufend neue Emissionen an.

Q widerspricht und wirft nur die Zahl der Hersteller-Garantie von acht Jahren oder 160.000km ein. Wenn aber die Amortisierung schon bis zehn Jahre dauert, macht der Akku-Tausch nach acht Jahren den Vorteil zunichte. Von Bränden und unmöglicher Rezyklisierung kein Wort von Q.

  1. Unsozialer und umweltschädlicher Abbau der Rohstoffe

Q wischt das einfach weg und erwähnt die enorme Wasserverschwendung in der trockenen Atacama oder im Flamingo-Schutzgebiet mit keinem Wort; die unsägliche Kinderarbeit im Kongo nennt er nur vorgeschoben, weil das Kobalt von dort auch in Wärmekraft-Turbinen vorkomme. Stattdessen behauptet er, daß der Abbau jeglicher Ressourcen wie Ölsand in Kanada immer schlimm sei und kein Trinkwasser für Li-Gewinnung benötigt werde (und die Landwirtschaft?).

Dem ist zu entgegnen, daß normale Autos Massen-Ressourcen wie Mineralöl und Stahl benötigen, statt zusätzliche Ausbeutung von Rohstoffen wie Lithium zu forcieren.

  1. Wasserstoff-Auto oder Biosprit als Alternative?

Q sagt klar, daß die H2-Gewinnung drei mal mehr Energie benötige als die Ladung eines Li-Akkus und daher nur ein Nischenprodukt sein könne. Auch Energiepflanzen sieht er kritisch, weil die Anbaugebiete nicht vorhanden seien und das Ganze umweltfeindlich sei. Da wollen wir nicht widersprechen, recht hat er: Die Verluste durch Elektrolyse von Wasser, Speicherung und Leitung des Gases sind derart hoch, daß das Förder-Programm der Regierung nur als irrsinnig bezeichnet werden kann. Und die riesigen Monokulturen für Mais und Raps verschandeln unsere Landschaften fast noch mehr als die Windradwälder.

Es fragt sich nur, wieso Q an der Stelle plötzlich nicht mehr politisch, sondern realistisch ist. Wenn er früher schon so vehement für Solarthermie eingetreten ist, könnte es sein, daß er Lieder singt, die ihm Brot liefern, was immer das heißen mag. Er besitzt ja einen Tesla.

  1. Es gibt nicht genug Strom für immer mehr E-Autos

Q sagt einfachm falsch, weil für die Energiewende in Deutschland die Zahl der Autos halbiert werden müsse. Wenn die verbleibenden 50% alle Stromer seien, sei der zusätzliche Strombedarf nur 10% gegenüber heute.

Danke, sagen wir da nur, daß Sie zugeben, die Bürger dieses Landes de-mobilisieren zu wollen.

„Das E-Auto ist nur der erste Schritt zu gar kein Auto“,

schrieb kürzlich ein hellsichtiger Leser.

Was Quaschning verschweigt: Die 50% E-Autos könnten sich nur Wohlhabende leisten und müssen vom Steuerzahler, also allen, subventioniert werden. Und der Zappelstrom der Windräder und Solarmodule ist zum größten Teil wertlos und könnte die vielen Stromer, die meist nachts geladen würden, niemals versorgen. Im Gegenteil: Viele Stromer würden das Netz regelmäßig derart belasten, daß mit häufigen Ausfällen zu rechnen ist.

  1. Stromer haben zu geringe Reichweite

„Für die Klimakrise müssen wir in den nächsten 15 Jahren möglichst CO2-neutral werden“, sagt Q als erstes dazu.

Eine schöne Freudsche Fehlleistung, nur hätte er hier „Energiekrise“ sagen müssen; denn seine E-Autos erzeugen die Krise erst. Zur geringen Reichweite sagt er nichts, da er weiß, daß man sie nur steigern kann, wenn man in ein sowieso schon überschweres Fahrzeug einen noch größeren Akku einbaut. Stattdessen behauptet er, daß jeder neue Verbrenner die „Klimaschutzziele“ torpedieren würde (man kann kein Schiff torpedieren, das nicht schwimmt….).

  1. „Wie sehen Sie die Auswirkungen der Coronakrise für die Transformation von der fossilen zur postfossilen Mobilität?“

Hier wiederholt Q nur die Argumente von Kollege Rahmstorf und seiner PIKler, daß Corona und Klima irgendwie ähnlich seien, nur Klima sei viel schlimmer. Die E-Auto-Förderung verhindere die Krise und würde neue Jobs schaffen. Nun, die Jobs einer Gigafabrik von Tesla bei Berlin sind nicht wirtschaftlich, da sie nur durch staatlichen Finanztransfer existieren können.

Die Millionen Jobs des „Fossilkapitalismus“ hingegen tragen sich von allein und könnten ohne staatliche Eingriffe Wohlstand für ein ganzes Land produzieren

  1. Fazit

Die korrekten Argumente von Quaschning zu H2 und Biosprit zeigen, daß der studierte und promovierte Ingenieur sehr wohl rechnen kann. Da Ingenieure eine gründliche Ausbildung in Thermo- und Elektrodynamik genossen haben, müßte er auch um die Unmöglichkeit einer „Mobilitätswende“ oder „Energiewende“ mittels Lithium-Autos wissen. Daß er sie dennoch bewirbt, wie früher die Solarthermie, zeigt, daß er einfach nur ein Lobbyist ist. Und das nur für einen Titel, ein großes Haus und einen Tesla. Für wie wenig die Menschen doch bereit sind, ungleich größere Verluste bei ihren Mitbürgern zu verantworten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Woher kommt der Strom? Windstromerzeugung unter zehn Prozent von gesamt

32. Woche (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

Das Handicap der Sonnenstromerzeugung liegt nun mal darin, dass die Sonne nur tagsüber scheint. Im Durchschnitt nur den halben Tag. Was dann allerdings bedeutet, dass mit noch mehr Solarstrom zur Mittagsspitze noch mehr Strom im Markt wäre und die Preise noch mehr fallen würden. Nur wegen der Mittagsspitze können die konventionellen Stromerzeuger nicht heruntergefahren werden. Jedenfalls nicht so weit, dass kein Überangebot mehr vorhanden wäre.

So bleibt es in der 32. Woche bei einem Anteil von 42,4 Prozent der erneuerbaren Energieträger an der gesamten Stromerzeugung. 11,8 Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt (Abbildung 1). Trotz der Abfederung durch Pumpspeicherstrom (Abbildung) in den Spitzenbedarfszeiten hat Deutschland sehr viel Importbedarf. Der teuer bezahlt werden muss. Nur in den frühen Morgenstunden ist der Importpreis auch für Deutschland moderat. Ansonsten gilt das Muster: Deutschlands Nachbarn bekommen günstigen deutschen Exportstrom und erhalten gute Preise, wenn Deutschland mittels Importstrom seinen Restbedarf deckt (Abbildung 3). Wobei innerhalb weniger Stunden am Tag sehr gewinnträchtige Preisdifferenzgeschäfte gefahren werden können (Abbildung 4). Von unseren Nachbarn. Mehr dazu in den Tagesanalysen.

Die Tabelle der Energie-Charts und der daraus generierte Chart (Abbildung 5) verdeutlichen die mangelnde Windstromerzeugung, die daraus resultierende recht geringe Menge Strom, die mittel erneuerbarer Energieträger hergestellt wurde. Die konventionelle Stromerzeugung bullert (Abbildung 2), reicht am Ende doch nicht aus, wie die Zahlen Im-/Exporttabelle (Abbildung 6) der 32. Woche belegen. Abbildung 7 bringt als Ergänzung die aufgelaufenen Im-/Exportzahlen des Jahres 2020. Darin sind die z.T. exorbitanten Stromexporte des 1. Quartals 2020 (Abbildung 8) enthalten.

Zum Schluss noch ein Blick auf die in die Tabelle angenommene „Verdoppelung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft“ (Abbildung 9). Schon ein flüchtiger Blick über den Tabellenausschnitt lässt erkennen, dass auch eine angenommene Verdoppelung im Sommer nicht viel helfen würde. Nur an sechs von 36 Tagen hätte der regenerativ erzeugte Strom ausgereicht, um den Bedarf zu decken.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 2.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,59 Prozent, davon Windstrom 12,87 Prozent, Sonnenstrom 12,87 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,85 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag ist – wie immer – bedarfsarm. So fällt die geringe regenerative Stromerzeugung nicht ins Gewicht. Die Strompreise bleiben moderat. Zwar zahlt Deutschland für Stromimporte mehr, als es für Exporte erhält. Von negativen Preisen ist man aber immer mindesten 23,86 €/MWh entfernt.

Montag, 3.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,96 Prozent, davon Windstrom 7,89 Prozent, Sonnenstrom 14,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,04 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute sieht es ganz anders aus. Der Bedarf steigt, Wind- und Sonnenstromerzeugung halten nicht mit: Deutschland importiert den ganzen Tag Strom zu hohen Preisen. Ausnahme: Der frühe Morgen.

Dienstag, 4.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,59 Prozentdavon Windstrom 7,63 Prozent, Sonnenstrom 14,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,56 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag ähnelt dem Montag. Heute allerdings werden die Höchstpreise am Vormittag aufgerufen.

Mittwoch, 5.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,08 Prozent, davon Windstrom 15,13 Prozent, Sonnenstrom 18,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Vor allem auch auf See. Hinzu kommt starke Sonnenstromerzeugung. Beides zusammen führt über Tag zu einem Stromüberangebot, welches zu sinkenden Preisen führt. Eine gute Gelegenheit für Preisdifferenzgeschäfte. Österreich und die Schweiz nutzen die Gelegenheit: Hier klicken.

Donnerstag, 6.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,36 Prozent, davon Windstrom 9,77 Prozent, Sonnenstrom 21,80 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Vormittag lässt die Windstromerzeugung – auch auf See – nach. Trotzdem kommt es über Tag – starke Sonnenstromerzeugung – zu einem Überangebot, welches wiederum zu sinkenden Preisen und Preisdifferenzgeschäften führt.

Freitag, 7.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,09 Prozent, davon Windstrom 6,20 Prozent, Sonnenstrom 21,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,18 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ein ähnliches Bild wie gestern. Etwas andere Preise, doch das Bild ist das gleiche. Nun stelle man sich eine Verdoppelung der installierten Leistung Sonnenkraft vor. Noch mehr Strom über Tag. Die Preise fielen ins Bodenlose.

Samstag, 8.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 41,32 Prozent, davon Windstrom 4,96 Prozent, Sonnenstrom 22,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,05 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Einstieg ins Wochenende: Nochmals eine feine Gelegenheit, Preisdifferenzgeschäfte zu realisieren. Die Windstromerzeugung liegt unter 5%. Doch die starke Sonnenstromerzeugung „reißt es raus“. Zugunsten unserer Nachbarn. Die machen gute Geschäfte mit in Deutschland erzeugtem Strom.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




„Cancel culture“ für Verbrennungsmotoren in ganz Europa?

Im politischen Bereich macht gerade das Wort der cancel culture die Runde; es geht darum, „Klimaleugnern“ und anderen „Rechten“ wie Dieter Nuhr oder Lisa Eckhart (EIKE sowieso) jede Möglichkeit zu nehmen, sich kritisch zu äußern.

Übertragen auf die Klimawandelpolitik bekommen wir Bürger in Europa offenbar auch eine Abschaffungskultur für preiswerte und massentaugliche Individual-Fahrzeuge, die durch teure und langstreckenuntaugliche Elitengefährte mit den umweltverschmutzenden Cobalt-Lithium-Akkumulatoren. Das Königreich Norwegen will schon in fünf Jahren Verbrenner verbieten; die Stadt Mailand 2027. Das 17. deutsche Bundesland, die Balearen-Inseln mit Mallorca, will 2025 alle Diesel-Aggregate verbannen (Gruß von der Taxifahrer-Vereinigung).

Im Autoland Deutschland ist das trotz der weltweit stärksten Greta-Bewegung noch nicht so schnell möglich. Aber die Fridays-for-no-future-Lobbygruppen arbeiten schon daran: Das Bündnis #aussteigen forderte anläßlich der weitgehend ins Wasser gefallenen Internationalen Auto-Ausstellung IAA 2019 in Frankfurt allen Ernstes den sofortigen Ausstieg aus dem Wärmekraft-Verkehr und bis 2035 die totale Klimaneutralität auf den Straßen.

Die schwarzrote Bundesregierung Merkel IV tut, was sie kann, um die Forderungen der Abschaffungs-Extremisten zu erfüllen. So ist im Corona-Konjunkturpaket vom Juni keine Förderung beim Kauf von Kolbenmotor-Autos enthalten. Stattdessen werden wohlhabende Käufer aus der klimarettenden Klasse beim Erwerb von Elektro-Zweit(?)-Autos großzügig unterstützt. Auch die regierungstreuen Medien wie Heise.de trommeln fleißig und ahnungslos für die Abschaffung der sauberen hochgezüchteten Verbrennungsmotoren, dem Spitzenprodukt made in Germany:

Die Mär vom sauberen Verbrenner glaubt niemand mehr.

Zumindest in der Blase der Redaktionsaktivisten. Und die Automobil-Lobbyisten scheinen mittlerweile völlig aufgegeben zu haben – sie haben es nicht geschafft, eine Kauf-Förderung für ihre echten Autos im Corona-Paket durchzusetzen und wurschteln sich mit ihren Spielzeugautos auf Elektrobasis nur durch, um den heftigen EU-Strafzahlungen zu entgehen.

Einige haben aber Rückgrat und sagen der Fachpresse,

„Auf vielen Märkten werden hocheffiziente Verbrenner noch lange einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Bernhard Mattes VDA, zur autozeitung

Das Klima kann und wird man zwar nie schützen; aber für eine saubere Atemluft mit wenig Feinstaub ist ein deutscher Diesel das Beste, was man kaufen kann, wie unsere Nachbarn in den angrenzenden östlichen Ländern nur zu gut wissen.

Die deutschen Käufer, die nur ein Auto haben (wollen) und kein moralisches Statussymbol brauchen, wissen es auch und weigern sich, den „fahrenden Elektroschrott“ (Zitat EIKE-Leser) zu kaufen. Im März gab es nur rund 137.000 Stromer auf deutschen Straßen; gegenüber >>40 Millionen Wärmekraft-getriebenen. Die Zahl soll selbst bei „optimistischer“ Entwicklung für die Lithium-Wagen in zehn Jahren noch aktuell sein. Pointe: Im Januar 2020 gab es fast 48 Millionen PKW in Deutschland, mehr als je zuvor.

Deutsche Hersteller werden an der Elektrifizierung des Verkehrs auf unseren Straßen gar nichts groß beitragen können, da die ausländischen Hersteller mit ihren relativ billigen Lithium-Kleinwagen den Markt beherrschen; dann kommt noch der „coole“ Tesla im Luxus-Segment hinzu, der mit seiner Giga-Fabrik bei Berlin von der Regierung zusätzlich gepäppelt wird. Heißt, die vom Euro-medienpolitischen Komplex um Merkel und UvdL gewollte große Transformation des deutschen Straßenverkehrs geht gleich doppelt zu Lasten unserer wichtigsten Industrie, die unseren Wohlstand schafft: Erstens werden Weiterentwicklung und Bau von Wunderwerken des Otto- und Dieselmotorbaus unterbunden; zweitens werden ausländische Konkurrenten mit ihren schlechteren Produkten künstlich auf unseren Märkten installiert.

Trotz daß die Manager und Lobbyisten unserer deutschen Autoindustrie derart zahnlos geworden sind, werden sie von Haltungsjournalisten als mächtige und gewiefte Trickser dargestellt, die mit „fragwürdigen Zahlen“ arbeiteten,

wie wir das von der Kohle- und Tabakindustrie gewohnt sind. (Heise)

Das kennen wir doch von der Hatz auf Heartland oder uns. Ein geschickter Schachzug von Ökoaktivisten, die lebensnotwendige Energie- und Fahrzeugindustrie mit der entbehrlichen Luxusindustrie der Tabakhersteller, deren Produkte tatsächlich gefährlich sind, zu vergleichen.

Dabei weist zum Beispiel der Sprecher des Vereins der Deutschen Ingenieure VDI nur auf reale Probleme hin:

Bei unserem Strom-Mix in Deutschland heute und in den folgenden Jahren [werden] die Elektrofahrzeuge zumindest die nächsten zehn Jahre hinsichtlich ihrer CO2-Emissionen mehr Schaden anrichten als die Vebrennungsmotoren.

Wenn Kohlen-zwei-Sauerstoff Schaden denn anrichten würde; aber entscheidend ist ja, was die Aktivisten und Aktivistinnen glauben. So meint die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert, daß

Elektroautos mit gezielten Kampagnen und PR schlecht geredet werden sollen – wie immer, wenn das fossile Kapital die Vergangenheit möglichst lange konservieren will.

Nein, Frau Prof.‘in, Harald Lesch und das ZDF arbeiten garantiert nicht für das „fossile Kapital“. Außerdem ist der Ausdruck „fossiles Kapital“ ein Echo von SED-Sprech, das wir im DIW nicht erwarten würden. Ähnlich äußert sich eine Sozialökonomin der Universität Hamburg, die erstaunlich offen davon spricht,

Verkehr generell zu reduzieren und das private Auto als hegemoniales Mobilitätsmedium [zu überwinden].

Klingt, als stünde hier jemand auf dem Gehaltszettel der chinesischen Regierung. Oder doch eher in Diensten der Grünen und anderer elitärer Kreise, die den plebejischen Massenverkehr durch einen patrizischen ersetzen wollen? Ein gleichlautendes Manifest für eine solche umfassende „Mobilitätswende“ will weg

… vom Auto und hin zu einer Mobilität, bei der der Mensch [sic! Wer ist das? Das „wir“ von Merkel?], Fußwege, das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel im Zentrum stehen.

Oder, wie Charles Krüger es neulich so pittoresk und treffend ausdrückte,

IHR sollt weniger fliegen, nicht WIR.

Leider wird das Elektro-Auto heuer nicht nur mehr in Kreisen, dessen Mitglieder etwas mit „sozial“ im Namen studiert haben, propagiert, sondern sogar von früher eindeutig marktwirtschaftlich orientierten Autoren wie bei Capital:

„Keine E-Raketen mit utopischen Preisen prägen das Bild das Tabellen-Bild, sondern bodenständige, leistbare Vernunftmodelle.“ (Capital zu E-SUV und Standardmodellen)

Bodenständige und vernünftige Elektro-Autos? Kann die Capital-Autorin nicht rechnen, oder ist es ihr gleich? Gerade die kleineren E-Autos haben lächerliche Reichweiten von nur etwa 200 km, bevor sie stundenlang ans Netz müssen. Hinzu kommen die saftigen Preise, die nur bezahlt werden, wenn die Regierung Steuergeld von kleinen Arbeitnehmer zum klimarettenden E-Auto-Käufer umverteilt.

Wer sich unter den geneigten EIKE-Lesern jetzt noch nicht genug geärgert respektive amüsiert hat, wird sich über die Pläne freuen, eine „zweite Elektrifizierung“ ohne Sinn und Verstand durchzuführen. Damit sind die kommerziellen Verkehrsmittel gemeint, die Laster der Logistiker und die Taxis, und die Öffis mitsamt ihren Bussen und Diesel-Loks. Wir berichteten bereits über die zum Scheitern verurteilten Pilotprojekte mit Liefer-LKW auf der Autobahn mit Oberleitung oder den kaum sinnvollen E-Bussen in Berlin, die nur halbtags fahren und nach Mittag dann von Dieselmaschinen ersetzt werden. Manchmal hat man den Eindruck, die Aktivisten in den Redaktionen und den NGOs formulieren erst ihre (für sie einträglichen) Narrative und sammeln dann scheinrationale Argumente und Forderungen. Technisch-sachliche Gegenargumente, die so manche Forderung sofort einstürzen lassen, werden ignoriert oder gar nicht erst wahrgenommen. Es geht schließlich um die eigenen Pfründen, nach mir die Sintflut. Leider haben diese Stimmen die kulturelle und damit politische Hegemonie und damit praktisch die alleinige Entscheidungsgewalt.

Man kann nur hoffen, daß die wirtschaftliche und physikalische Realität auf dem E-Auto- und anderen Märkten beim Bürger möglichst schnell die Erkenntnis reifen läßt, daß Klimarettung nichts mit dem Klima zu tun hat, sondern nur eine Ressourcenstrategie von Elitären ist, die „die Arbeit die anderen tun lassen“ will (Schelsky).




„Dürre-Doppelschläge“ und „dramatisches Szenario“: Fahren die Medien die Klima-Erzählung wieder hoch?

Vielleicht stimmt es sogar: Wie unser Referent Stefan Kröpelin, der László Almásy unserer Tage, betonte, wurde die Ost-Sahara so trocken wie heute, weil das Klima abkühlte. Deswegen mußten die Künstler, die vor Jahrtausenden die „Höhle der schwimmenden Menschen“ in der Wüste bemalten, ins Nildelta ausweichen. Und da die Zyklen der Erdsonne in Richtung Temperatur-Verminderung weisen, könnte Deutschland trockener werden.

Die Sommer 2018 und 19 seien zwei der trockensten seit 250 Jahren gewesen, behaupten Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Das mag stimmen, ist aber nicht von Belang, da fast jedes Wetterphänomen irgendwie die menschgemachte Hitzekatastrophe beweise; sogar Kälteeinbrüche, wie wir schon häufiger thematisierten. Ein interviewter Wissenschaftler zeige mit seinen Modellrechnungen (sic), daß solche „verheerenden“ Dürre-„Doppelschläge“ in den nächsten achtzig Jahren deutlich häufiger werden könnten.

Was solche Computermodelle taugen, muß man dem geneigten EIKE-Leser nicht mehr auseinandersetzen; das hat er dem Medien-Laien der ARD-Zuschauer und Spektrum-Leser voraus. Und in der Tat: Die Häufigkeit der Dürren hingen laut UFZ-Studie stark davon ab, „wie stark die Menschheit ihren Kohlendioxidausstoß verringere“. Da weiß man sofort, daß das Modell monokausal programmiert und wie die Arbeit der Forscher finanziert wurde.

Mehr muß man über den Spektrum-Artikel denn gar nicht schreiben, da er weder Neues noch Wissenschaft enthält. Interessanter ist da schon ein Text im Spiegel, der behauptet, ein besonders drastisches worst case-Szenario des IPCC würde nun Realität. Im RCP8,5-Szenario von 2005 geht es allerdings primär nicht um die Folgen der Erderwärmung, sondern um den weltweiten Ausstoß von Kohlendioxid, der höher sei, als in moderaten Studien angenommen und laut einer amerikanischen Studie in PNAS daher dem extremeren RCP8,5 folge. „8,5“ bezieht sich auf den zusätzlichen angeblichen Strahlungsantrieb von 8,5 Watt pro Quadratmeter bis 2100. Den gibt es natürlich nicht; gleich wie hoch die Emissionen sind oder sein werden, da der Industrie-CO2-abhängige Treibhauseffekt nicht existiert oder nur marginale Auswirkungen hat.

Der Artikel in PNAS erfährt nicht nur von uns Kritik, sondern auch von anderen Klimaforschern, die die Prognose einer Erderwärmung um 5°C im RCP8,5 für übertrieben halten und nur von 3°C ausgehen. Das hat ganz praktische Folgen:

Die Politik habe noch die Möglichkeit, in positivem oder negativem Sinne darauf einzuwirken.

Also Milliarden Euro von unten nach oben umzuverteilen und Klimaforschern ihre Computer-Spielereien großzügig zu finanzieren….




Woher kommt der Strom? Zusammenhang von starker Stromerzeugung durch erneuerbare Energieträger und niedrigen Exportpreisen

(Abbildung 2)

Zum Wochenende sinkt die regenerative Stromerzeugung. Deutschland muss zeitweise Strom importieren (Abbildung 4) und zahlt dementsprechend hohe Preise. Das ist das Muster, das Muster, welches nahezu wöchentlich belegt, dass die Aussage, regenerativ erzeugter Strom sei günstig, nur für unsere Nachbarn gilt, die den Strom abnehmen. Der Stromkunde in Deutschland zahlt hingegen doppelt, über die EEG-Umlage und demnächst Steuern, die garantierten Vergütungen der Wind- und Sonnen„müller“.

Zusätzlich fallen noch die Kosten an, die zum Aufbau und Betrieb des Backup-Gaskraftwerksparks bereitgestellt werden müssen. Denn an Tagen wie dem Freitag der 31. Woche reicht auch doppelt, dreimal oder fünfmal so viel Strom aus Windkraftanlagen nicht aus, um Deutschland z.B. von 0:00 bis 5:00 Uhr bedarfsgerecht zu versorgen. Und nur mal angenommen, es gäbe zwei-, drei- oder fünfmal so viel Strom aus Windkraftanlagen: Über Tag käme es an vielen anderen Tagen zu einer gewaltigen Überproduktion, die den Strompreis in die Keller rauschen lassen würde.

Höre ich da „Wasserstoff“? Wasserstoff als Speicher? Da auch Elektrolyse-Anlagen kontinuierlich fließenden Strom benötigen, wird dieser Überschuss nicht zu 100 Prozent verarbeitet werden können, sondern muss zu einem großen Teil verschenkt werden. Darin liegt das Dilemma des immer weiteren Ausbaus der Stromerzeugungsanlagen, die mit volatiler regenerativer Energie, mit Wind- und Sonnenkraft arbeiten. Der praktisch nie kontinuierlich fließende Strom ist nicht kalkulierbar und für kontinuierlich vorhandenen Bedarf denkbar ungeeignet. Für solch eine Erkenntnis ist m.E. durchaus kein MMINT-Studium notwendig.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart (Abbildung 5) verdeutlichen das Dilemma der Volatilität der erneuerbaren Energieträger. Unter Abbildung 6 die Charts mit den Jahres- und Wochenzahlen Im- und Export. Nachdem nunmehr sieben Monate des Jahres 2020 vergangen sind, zeige ich unter Abbildung 7 die Tabelle, welche die Annahme auswertet, Wind- und Sonnenkraft hätten die doppelte Menge Strom erzeugt, als dies tatsächlich der Fall war. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Tagesanalysen

Sonntag, 26.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,13 Prozent, davon Windstrom 29,57 Prozent, Sonnenstrom 16,52 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,04 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der bedarfsarme Sonntag, die kräftige Wind- und Sonnenstromerzeugung führten nach einigen Wochen wieder mal zu negativen Strompreisen. Schauen Sie hier, wer am meisten profitierte.

Montag, 27.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,54 Prozent, davon Windstrom 16,39 Prozent, Sonnenstrom 18,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Bedarf stieg an, die Windstromerzeugung ließ nach. Deutschland importierte die meiste Zeit des Tages Strom. Nur über Mittag entstand ein geringer Überschuss, der zu einem Preissturz führte. Die Im- und Exportzahlen en Detail: Hier klicken.

Dienstag, 28.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,14 Prozentdavon Windstrom 37,93 Prozent, Sonnenstrom 15,17 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute richtig fette Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger. Heute richtig billiger Strom für unsere Nachbarn. Vor allem Österreich kauft günstig ein.

Mittwoch, 29.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,99 Prozent, davon Windstrom 30,50 Prozent, Sonnenstrom 19,15 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,35 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein Strom-Tag ähnlich wie gestern. Und wieder nimmt vor allem Österreich den von 12:00 bis 15:00 Uhr geschenkten Strom mit. Gegen Abend benötigt Deutschland etwas Importstrom. Da werden die höchsten Preise des Tages aufgerufen.

Donnerstag, 30.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,88 Prozent, davon Windstrom 11,72 Prozent, Sonnenstrom 22,66 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,5 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wind lässt nach. Die Sonne auch (etwas). Fast ist man geneigt, „Erneuerbarer Gott sei Dank!“ zu sagen. So wird wenigstens etwas Geld eingenommen für den Strom, der über Mittag zu viel vorhanden ist. Dass am Abend Höchstpreise bezahlt werden: Schauen Sie hier.

Freitag, 31.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,90 Prozent, davon Windstrom 7,32 Prozent, Sonnenstrom 23,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,1 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht heute bis zum Abend gegen Null. Über Tag wird der Strom günstig abgegeben. Jedenfalls viel günstiger, als er zum Abend eingekauft werden muss. Weshalb ist der Stromimport Deutschland in den frühen Morgenstunden recht günstig? Die Nachfrage ist in dieser Zeit recht gering. Die konventionellen Stromerzeuger des benachbarten Auslands stellen genügend Strom her, den sie günstig – im Gegensatz zum Abend mit hoher Nachfrage – auch an Deutschland abgeben.

Samstag, 1.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,07 Prozent, davon Windstrom 19,01 Prozent, Sonnenstrom 19,83Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenende sinkt der Bedarf. Über Tag sinkt auch die Windstromerzeugung, was für Deutschland noch moderate Exportpreise zur Folge hat. Erst zum Abend, als der in Deutschland erzeugte Strom nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, steigt der Strompreis.

In diesen Tagen der angeblichen Dürre

Philipp Blom zitiert in seinem herausragenden Werk „Der taumelnde Kontinent – Europa 1900–1914“ eine Passage aus Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“. Eine Passage, welche wir uns in diesen Tagen auf der Zunge zergehen lassen sollten. In diesen Tagen der angeblichen Dürre (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr), des „spürbaren“ Klimawandels:

Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte Ostwärts, einem über Rußland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren taten ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur stand in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. Der Auf- und Untergang der Sonne, des Mondes, der Lichtwechsel des Mondes, der Venus, des Saturnringes und viele andere bedeutsame Erscheinungen entsprachen ihrer Voraussage in den astronomischen Jahrbüchern. Der Wasserdampf in der Luft hatte seine höchste Spannkraft, und die Feuchtigkeit in der Luft war gering. Mit einem Wort, das das Tatsächliche recht gut bezeichnet, wenn es auch etwas altmodisch ist: Es war ein schöner Augusttag des Jahres 1913. (Abbildung 1)

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Sehen Sie, wie viel CO2 der Tschad, China, Kanada oder die USA ausstoßen. Pro Kopf, als Land. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

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Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

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Rüdiger Stobbe betreibt seit über vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

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Bill Gates: „Klimawandel könnte tödlicher als Covid-19 werden“

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Multimilliardär Bill Gates, der mit seiner nach seiner Frau benannten Stiftung weltweit Impfprojekte anstößt, hat in den letzten Wochen durch sein Engagement in der Corona-Sars2-Politik gleichzeitig große Verehrung und harsche Kritik erhalten. Linke und libertäre Unterstützer schätzen die Initiative von Unternehmern, die in der Vergangenheit den Fortschritt der westlichen Staaten beflügelt haben (wie zum Beispiel Moritz Cohn, der Eisenbahnen finanzierte).

Rechte Kritiker hingegen halten Gates für einen Opportunisten, der seinen Reichtum in politische Macht ummünzen wolle und dafür Krisen wie die angebliche Corona-Pandemie ausnutze; ähnlich politischen Wissenschaftlern wie Christian Drosten oder Lothar Wieler.

Daher ist pikant, daß Gates Anfang August auf das Thema Klimakollaps wechselt und ähnlich wie Schellnhuber & Co. vor einer Katastrophe warnt. Auf Twitter zwitschert er am 4.8:

Die aktuelle Pandemie ist schrecklich. Der Klimawandel könnte aber sogar noch schrecklicher werden…

Wenn wir die Lektion von Covid-19 lernen, werden wir einen informierteren Zugang zum Klimawandel und den Folgen unserer Inaktivität erlangen. Wir können uns besser vorbereiten, um Leben zu retten und die schlimmsten Folgen zu verhindern.

Mir ist klar, daß es schwer ist im Moment an Probleme wie den Klimawandel zu denken. Wenn eine Katastrophe zuschlägt, liegt es in der menschlichen Natur, sich zunächst um unsere unmittelbaren Bedürfnisse zu kümmern, besonders bei so einer schlimmen Katastrophe wie Covid-19…

Wenn man verstehen will, welchen Schaden der Klimawandel anrichten wird, kann man sich Covid-19 ansehen und sich vorstellen, daß der entstehende Schaden sich auf einen längeren Zeitraum verteilt. Der Verlust von Menschenleben und die ökonomische Misere, die von der Pandemie verursacht werden, entspricht in etwa dem, was in Zukunft der Normazustand sein wird, wenn wir nicht den weltweiten Kohlendioxidausstoß eliminieren [sic!]. Im Jahr 2060 könnte der Klimawandel bereits so tödlich sein wie Covid-19, und bis 2100 könnte er fünf mal so tödlich sein.

Fünf mal? Hat er das mit einem Computermodell auf einem Windows-Rechner herausbekommen? Wenn das Modell die Qualität von IPCC-Szenarien hat, können wir beruhigt sein. Denn es hieße ja, daß nichts passieren wird, weil die Sars2-Infektion bekanntlich schwächer als die jährliche Grippewelle im Winter ist. Die „Pandemie“ hingegen findet wie der Klimakollaps hauptsächlich in der Fantasie von Redakteuren, Politikern und Leuten wie Bill Gates statt. Die massiven Schäden und Verluste einschließlich von „Millionen Lebensjahren“ hingegen werden nicht von einem Virus, sondern von Redakteuren, Politikern und Leuten wie Bill Gates verursacht.

Denn was fordert der reiche Amerikaner? Er will Treibhausgasemissionen reduzieren, indem die gesamte Menschheit lernen müsse, „Strom, Nahrungsmittel, Wärme oder Kälte emissionsneutral zu produzieren, und Güter zu produzieren, ohne daß dabei große Mengen von Treibhausgasen in die Atmosphäre“ entwichen. Das geht nicht, wie der geneigte EIKE-Leser weiß, da „alternative“ Energien wie Windkraft und E-Autos sogar noch mehr CO2 in der Luft bedeuten.

Man könnte nun sagen, daß hier nur wieder ein Promi Sprüche des PIK nachgeplappert hätte, um sich wichtig zu machen, was im Englischen als virtue signalling bezeichnet wird, Tugend-Signalisierung. Allerdings ist Gates nicht irgendein Schau-Sternchen, sondern einer der politisch mächtigsten Kapitalisten, der wie George Soros Millionen und Milliarden Dolares in NGOs* pumpen kann, denen es nicht um das Gemeinwohl geht.

*Nicht-Regierungsorganisationen




Woher kommt der Strom? Exportpreis im Keller

Die 30. Woche : Abbildung, bitte unbedingt anklicken.

Exportpreis im Keller (Abbildung 1) (Abbildung 2).

Dementsprechend stellen die konventionellen Stromerzeuger den Strom her (Abbildung 3), der fehlt. Komplett? Nein, nur in der Mittagsspitze reicht der Strom, der in Deutschland erzeugt wird. Ansonsten wird Strom importiert. Aus dem benachbarten Ausland, das sich diesen Strom verhältnismäßig teuer bezahlen lässt. Der regelmäßige Leser dieser Kolumne weiß, was das bedeutet. Exportiert Deutschland Strom, fallen die Preise, importiert Deutschland Strom, steigt der Preis. Abbildung 4 belegt dieses Muster eindrucksvoll. Lediglich in den frühen Morgenstunden kann Deutschland zu geringen Preisen den Strom einführen, den es zur Deckung des Bedarfs benötigt.

In dieser Woche waren die Niederlande und Dänemark die Länder, welche Deutschland in erster Linie mit Strom belieferten (Abbildung 5). Über das Jahr gesehen, bleibt Frankreich Hauptstromlieferant Deutschlands (Abbildung 6). Ansonsten als Ergänzung wie immer die Werte der Energie-Charts in der Tabelle und dem daraus generierten Chart (Abbildung 7).

Vor gut einem Monat wurde das Kohleausstiegsgesetz beschlossen. Um den schwächelnden Windkraftausbau wenigstens auf See weiter voranzutreiben, wurden von der Bundesregierung die Ausbaupläne erweitert. Zu den bereits vorhandenen 7,5 GW (1.500 Windkraftanlagen) installierte Leistung Windkraft Offshore sollen bis 2030 12,5 GW hinzugebaut werden. Das wären 1.667 Anlagen à 7,5 MW. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass diese Windkraftanlagen (dann 3.167 Stück) auf See insgesamt etwa 10 TWh weniger erzeugen werden als die konventionellen Anlagen (Braunkohle & Kernenergie gesamt 11 GW), die bis 2022 abgeschaltet werden, wenn man die realen Strom-Erzeugungszahlen der Energie-Charts 2019 zugrunde legt. Was nicht weiter verwundert, wenn man sich die installierte Leistung der einzelnen Energieträger und deren faktische Stromerzeugung anschaut (Abbildung 8).

Die Tagesanalysen

Sonntag, 19.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,71 Prozent, davon Windstrom 6,67 Prozent, Sonnenstrom 23.81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,24 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag war sehr windarm. Die Sonnenstromerzeugung war befriedigend. So war der Preis, welchen Deutschland beim Export über Tag erzielte, recht gering. Im Gegensatz zu dem Preis, den es gegen Abend bezahlen musste. Österreich machte feine Preisdifferenzgeschäfte.

Montag, 20.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,08 Prozent, davon Windstrom 12,30 Prozent, Sonnenstrom 19,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag, höherer Strombedarf. Die Windstromerzeugung steigt an. Die konventionelle Stromerzeugung ebenfalls. Man will wohl nicht in eine Importhochpreisfalle hineinschlittern. Ganz lässt es ich nicht vermeiden. Am Abend, zur Nacht werden über 40 €/MWh aufgerufen. Viel Geld, wenn man es in Relation zum Exportpreis über Tag setzt. Neben Österreich spekuliert die Schweiz heute erfolgreich beim „Spiel“: Strom günstig einkaufen, Strom teuer verkaufen.

Dienstag, 21.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,09 Prozentdavon Windstrom 12,50 Prozent, Sonnenstrom 21,09 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,50 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Dienstag: Ein ähnliches Bild wie gestern. Über Tag reicht der in Deutschland produzierte Strom so gerade aus, um den Bedarf zu decken. Morgens und abends fehlt Strom und muss importiert werden. Von wem? Hier klicken.

Mittwoch, 22.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,27 Prozent, davon Windstrom 7,14 Prozent, Sonnenstrom 21,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das stabile Wetter führt auch am Mittwoch zu dem fast gleichen Bild wie Montag und Dienstag. Hohe Importpreise – außer am frühen Morgen –, tiefe Exportpreise. Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass die Niederlande bereits die ganze Woche praktisch den ganzen Tag über Strom nach Deutschland exportieren. Da liegt wahrscheinlich eine vertragliche Regelung vor. Ob da tatsächlich die jeweiligen Börsenpreise bezahlt werden, wage ich zu bezweifeln. Mit Dänemark könnte es ähnlich aussehen.

Donnerstag, 23.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,27 Prozent, davon Windstrom 7,14 Prozent, Sonnenstrom 21,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Donnerstag ist von den Werten (Energy-Charts) her, aber auch als Bild ein Abbild des Mittwoch. So wird der Tages– und Wochenverlauf „verfestigt“. Die Im-, und Exportzahlen pro Land: Hier klicken.

Freitag, 24.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,06 Prozent, davon Windstrom 19,38 Prozent, Sonnenstrom 16,28 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,40 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung legt stark zu. „Zum Glück“ lässt die Sonnenstromerzeugung nach, so dass der Exportstrompreis mit 24 €/MWh noch im positiven Bereich liegt. Die Im- und Exportzahlen pro Land: Hier klicken

Samstag, 25.7.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 48,15 Prozent, davon Windstrom 13,89 Prozent, Sonnenstrom 19,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Einstieg in das Wochenende. Weniger Bedarf. Über Tag ist zu viel Strom im Markt. Die Preise fallen unter 20 €/MWh. Sie bleiben aber positiv. Da hat es schon schlimmere Tage gegeben.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




„Umweltsäue?“ Die Zahl der Dienstreisen per Flugzeug ist 2019 wieder deutlich gestiegen




Das Ende der Modelle – das Ende der Hiobsbotschaften

Die Botschaft

Der Spiegel schreibt am 23.7.:

Forscher prognostizieren stärkere Erderwärmung. In leistungs­starken Programmen simulieren Forscher, wie die Erde auf eine Verdopplung der Kohlendioxid-Menge in der Atmosphäre reagieren würde.

Der Guardian warnte schon im Juni:

The current pace of human-caused carbon emissions is increasingly likely to trigger irreversible damage to the planet, according to a comprehensive international study released Wednesday.

(Laut einer umfassenden internationalen Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, wird das derzeitige Tempo der vom Menschen verursachten Kohlenstoffemissionen zunehmend irreversible Schäden auf dem Planeten auslösen.)

Das sind keine guten Nachrichten, aber können wir Spiegel und Guardian blind vertrauen? Ich schlage vor, wir schau‘n uns das mal an.

Das Häschen und Corona

Bitte betrachten Sie zunächst aufmerksam dieses kurze Video (zu Beginn bitte ein paar Sekunden Geduld).

Die Vierbeiner fühlen sich in der Dunkel­heit unsichtbar, verraten sich aber durch eine geheimnisvolle Strahlung. Ist das die „Aura“, wie sie nur von ganz besonderen Wesen ausgeht?

Nicht ganz. Was man sieht, ist infrarotes Licht, das von einer Spezialkamera aufgezeichnet wurde. Solches Licht, auch Wärmestrahlung genannt, wird von jedem Körper emittiert, ob lebendig oder nicht. Es kommt nur auf seine Temperatur an.

Mit der Temperatur steigt die Energie der Strahlung, und zwar ganz gewaltig. Die stark durchbluteten und unbehaarten Partien scheinen deutlich heller als der Rest des Körpers, obwohl sie nur ein paar Grad wärmer sind. Dieser Effekt wird übrigens auch beim kontaktlosen Fieber­messen benutzt, wie es in Corona-Zeiten alltäglich ist. Das Thermometer misst die von der Haut abgestrahlte Energie und kann daran tatsächlich unterscheiden, ob wir nur 36,5 °C oder bedenkliche 38 ° haben.

Die Strahlung von Mutter Erde

Mutter Erde hat eine durchschnittliche Temperatur von etwa 15° und strahlt damit permanent etwa 340 Watt Wärme je Quadratmeter ins All. Das ist nicht viel, aber dank ihrer gigantischen Oberfläche kommt da einiges zusammen. Warum kühlt sie sich dann nicht fortlaufend ab?

Nun, Sie haben es erraten: Die liebe Sonne wärmt uns ja, und zwar mit großzügigen 1.388 Watt pro Quadratmeter. Bekommen wir dann nicht wesentlich mehr Energie geliefert, als wir abstrahlen? Warum glüht die Erde dann nicht längst?

Dazu etwas Geometrie: So wie wir den Mond, so sieht auch die Sonne unsere Erde als kreis­förmige Silhouette. Auf der Fläche dieser Scheibe von 6.371 km Radius werden die Sonnen­strahlen eingefangen. Fragen sie jetzt bitte nicht, ob das auch nachts so ist; irgendeine Hälfte des Globus ist ja immer zur Sonne gewandt.

Damit unsere Temperatur gleichbleibt, müsste die Erde ebenso viel Energie abstrahlen, wie sie empfängt. Und genau das tut sie. Sie strahlt nämlich mit ihrer gesamten Kugeloberfläche, nicht nur mit der scheibenförmigen Silhouette, die sie der Sonne darbietet. Und wie es der Zufall so will, ist die Oberfläche einer Kugel genau das Vierfache einer Scheibe gleichen Durchmessers.

Um die gesamte Energiebilanz der Erde zu berechnen, müssen wir die empfangene Sonnen­energie von 1388 Watt/m2 mit der Fläche besagter Scheibe multiplizieren und die Abstrahlung von 340 Watt/m2 mit dem Vierfachen dieser Fläche, und dann die Differenz bilden.

Multiplizieren wir zunächst die 340 mit 4, dann kommen wir auf 1.360. Aber das ist ja fast genau das, was die Sonne zu bieten hat. Das ist kein Zufall, es sagt uns, dass tatsächlich die durch­schnittlich eingestrahlte und emittierte Energie – im Rahmen unserer extrem vereinfachten Betrachtung – gleich sind.

Wie durchsichtig ist Luft?

Nun strahlt die von der Erde abgegebene Energie nicht ungehindert ins Vakuum des Weltalls, sondern muss sich erst ihren Weg durch die Lufthülle erarbeiten. Da gibt es Blockaden, die zwar die einfallenden Sonnenstrahlen passieren lassen, die ausgehende Wärmestrahlung aber behindern. Das sind die sogenannten Treibhausgase, und das berüchtigtste heißt CO2.

Als Autofahrer haben Sie sicher schon gesehen, was passiert, wenn Sie versuchen, mit den Scheinwerfern durch Nebel zu leuchten. Sie bekommen den halben Segen zurück in die Augen und können noch weniger sehen als vorher. Für die Infrarotstrahlen ist das CO2 wie Nebel, für uns (außer Greta) ist dieses Gas aber total unsichtbar. Das CO2 streut einen Teil der Wärmestrahlung, die eigentlich ins All entweichen möchte, zurück. Die Erde bleibt daher etwas wärmer, als es ohne CO2 der Fall wäre.

Ein paar Grad mehr bedeutet aber, dass die Erdoberfläche wesentlich mehr Energie abgibt. Dabei macht schon ein kleiner Temperaturanstieg einen deutlichen Unterschied. Erinnern Sie sich an die Tiere im Video? Da strahlen die Bäuche der Elefanten auch mehr als die kühleren Rücken.

Die Erdoberfläche strahlt nun also ebenfalls stärker, aber das CO2 hält davon eben einen kleinen Prozentsatz zurück, sodass letztlich die gleiche Energie ins All gestrahlt wird, wie es ohne CO2 der Fall war. Das Gleichgewicht von empfangener und abgegebener Energie ist also wiederhergestellt, wenn auch zum Preis einer höheren Temperatur.

Nun haben sich die Forscher etwas überlegt. Nehmen wir die präindustrialisierte Erde, etwa vom frühen 20. Jahrhundert, da gab es 0,028% CO2 in der Luft. Auf diese Situation hatten sich die Erde und ihre Temperatur seit Jahrtausenden eingestellt. Jetzt verdoppeln wir schlagartig die CO2-Konzentration von 0,028% auf 0,056%. Um wie viel Grad würde es dann wärmer? Das ist natürlich ein Gedankenexperiment, wir können es nicht gerade mal mit der Erde durchführen, aber es kann lehrreich sein.

Lange haben die Experten gerechnet und kamen zu dem Ergebnis, dass die Temperatur um irgendeinen Wert zwischen 1,5° und 4,5° steigen würde. Diesen Wert nannten sie Klima-Sensitivität.

Geht’s nicht genauer?

Das ist aber ein recht ungenaues Resultat. Das ist, als würde ein Handwerker einen Kosten­voranschlag machen: „… so zwischen 1.500 und 4.500 Euro wird’s schon werden.“ Können die Spezialisten mit ihren Supercomputern das nicht besser ausrechnen?

Nun, ich habe Ihnen bisher nur die halbe Wahrheit erzählt, vielleicht sogar noch weniger. Neben dem CO2 gibt es ein anderes Treibhausgas, das im Vergleich zu CO2 eine hundertmal so große Konzentration haben kann: der Wasserdampf in der Atmosphäre, auch Luftfeuchtigkeit genannt. Dieses gasförmige, unsichtbare Wasser hat auf die Wärmestrahlung den gleichen Effekt wie das CO2, allerdings wesentlich stärker.

Während sich CO2 nun einigermaßen ordentlich über die Erde verteilt, verhält sich das Wasser genau umgekehrt. Mal ist es hier, mal dort, manchmal kondensiert es zu kleinen Tröpfchen und bildet Wolken, dann werden die Tröpfchen groß und schwer, sodass sie zu Boden fallen und wir sagen:

„Es regnet.“ Dieses chaotische Treiben des Wassers ist ein wesentlicher Teil dessen, was wir als Wetter bezeichnen.

Und das Wasser, sei es gasförmig flüssig oder fest, hat einen sehr starken Einfluss auf die einfallende und emittierte Strahlung. Jetzt geht es nicht mehr nur um sanfte Streuung der Wärmestrahlung auf ihrem Weg ins All; durch das Wasser wird chaotisch ins ganze Energiegeschehen eingegriffen: Sonnenlicht wird an den Oberseiten der Wolken reflektiert, sodass es gar nicht erst auf die Erde kommt; Wärmestrahlung wird an der Unterseite blockiert und feine Nebeltröpfchen treiben ihr eigenes Spiel mit den verschiedenen Strahlen.

In diesem Chaos wollen wir nun herausfinden, welchen Einfluss die Zunahme der CO2-Konzentration um ein paar hundertstel Prozent haben soll? Das ist so, als hätte Mutter Erde ein feines Seidenhemdchen aus CO2 an, das sie niemals ablegt, darüber aber zieht sie nach Lust und Laune dicke Wollpullover, Pelz­jacken und Wintermäntel aus Wolken oder Wasserdampf an und aus. Das feine Seidenhemdchen aber wird von Jahr zu Jahr um ein paar Fädchen dichter; und wir wollen ausrechnen, welchen Einfluss genau das auf Mutters Temperatur hat?

Mission Impossible

Es ist eine „Mission impossible“, aber furchtlose Forscher vom World Climate Research Programme haben erneut ihre Computer angeworfen und mit neuesten Daten und Erkenntnissen gefüttert – und voilà, hier ist das Ergebnis: Die Klima-Sensitivität liegt bei einem Wert irgendwo zwischen 1,6° und 5,6°. Würde also das CO2 auf den besagten doppelten Wert der präindustrialisierten Ära ansteigen – gemäß aktuellem Zuwachs würde das 75 Jahre dauern – dann könnte Hamburgs mittlere Jahrestemperatur von heute 8° auf maximal 13° steigen, dann wäre es an der Alster so warm, wie heute in Mailand und in Mailand wie heute in Sevilla.

Es spricht für die Gewissenhaftigkeit der Forscher, dass sie uns auch verraten, mit welcher Wahrschein­lichkeit ihre Aussage zuträfe: nämlich 66%. Diese Unsicherheit, verknüpft mit der ohnehin schon riesigen Unschärfe von 1,6° bis 5,6°, ist aber ein Offenbarungseid: die Angelegenheit ist viel zu kompliziert, als dass wir sie berechnen könnten. Man kann einfach nichts Genaueres sagen als:

„Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann wird es in den nächsten Jahrzehnten vermutlich ein paar Grad wärmer.“

Also, liebe Forscher: es liegt nicht an Euch oder an Euren Programmen, dass Ihr zu keinem vernünftigen Ergebnis kommt. Es liegt an der Natur des Klimas. Man kann es einfach nicht im Computer abbilden – ebenso wenig wie die Gedankengänge einer Frau. Sucht Euch einen anderen Job; bei Eurer Qualifikation ist das kein Problem.

Und noch etwas: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % minus 66 %, also mit 33 % könnte die Erwärmung außerhalb des angegebenen Bereichs von 1,6 ° bis 5,6 ° liegen. 33% ist immerhin dieselbe Wahrscheinlichkeit, mit der man beim Würfeln ein Fünf oder Sechs erwarten kann. Wir könnten also, wissenschaftlich ganz legitim, auch weniger als 1,6 ° Erderwärmung erwarten. Wären wir dann Klimaleugner, also Unmenschen? Oder befänden wir uns noch mit 33 % Wahrscheinlichkeit unter den Anständigen?

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“

 

 

 

 




Der Schrecken der absoluten Zahlen angeblicher Coronaopfer

Artikel zum Sonntag, den 2.8.2020:

 

Beispiele:

  • Politik (National & Supranational) um eigene Fehler zu verschleiern, um die Bevölkerung gefügig zu machen
  • Medizinwirtschaft (z. B. Testindustrie), um richtig Kohle zu scheffeln

Mit Hilfe absoluter Zahlen wird der Angstlevel in der Bevölkerung hoch gehalten. Vollkommen unsinnige Regelungen (Maskenpflicht, Tests in´ s bei Menschen ohne Symptome usw.) werden von Mehrheiten akzeptiert, die, wüssten sie um die tatsächlichen Zusammenhänge, wahrscheinlich auf die Barrikaden gehen würden.

Hier und heute eine Einordnung der wichtigsten Parameter der Krise. Es zeigt sich, dass Corona in der Gesamtschau seinen Schrecken verliert. Es ist eine ganz normale Viruserkrankung, von der die allermeisten Menschen genesen, an der manche – je nach Lage der Körperabwehrkräfte – schwer erkranken, und wenige Menschen, meist alt und krank, sterben. Wie an vielen anderen Krankheiten auch. Corona hat durchaus kein Sterbealleinstellungsmerkmal. Allerdings ist die sogenannte Pandemie dazu geeignet massive Kollateralschäden zu verursachen. Wie man mittlerweile ab und zu hört, liest und sieht. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang der westlichen Welt gehen starke Vermögens- Einkommens- und Arbeitsplatzverluste einher, die vor allem auch die „einfachen“ Menschen betreffen. Corona – in Wahrheit ein Popanz – hat die Gesellschaften fest im Griff. Wird sich nicht bald etwas in Richtung „Normalisierung = Corona ist eine ganz normale Krankheit“ ändern, wird es ein unsagbares Desaster geben.

1. Sterberaten*

1,91% aller Toten weltweit sind Corona-Tote
  • Corona-Tote weltweit: 676.835
  • Tote gesamt weltweit: 35.378.361
13,4% der Menschen, die an Atemwegserkrankungen verstorben sind, waren positiv auf SARS-CoV-2 getestet
  • Corona-Tote weltweit: 676.835
  • Tote Atemwegserkrankungen weltweit: 5.049.200

Quellen:

2. Erkrankungen

Aktuelle Fälle Corona weltweit: 5.863.225

  • davon milde Fälle: 5.796.891 (98,87%)
  • davon schwere Fälle: 66.334 (1,13%)

Aktuelle Fälle Deutschland: 8.432 (0,01% der Bevölkerung)

  • davon milde Fälle: 8.171 (96,90% der aktuellen Fälle)
  • davon schwere Fälle: 261 (3,10% der aktuellen Fälle)

Aktuelle Fälle USA: 2.194.735 (0,66% der Bevölkerung)

  • davon milde Fälle: 2.175.952 (99,14% der aktuellen Fälle)
  • davon schwere Fälle: 18.783 (0,86% der aktuellen Fälle)

Insbesondere das Beispiel USA zeigt die tendenziöse, hochgejazzte Berichterstattung und Bewertung in Medien/Politik. Die Damen und Herren sollten sich in Grund und Boden schämen.

Quellen: 

Welt:

Deutschland:

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USA:

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3. Intensivbehandlungen Deutschland

Intensivbetten gesamt: 33.367

  •  davon Low care: 9.270 (Beatmung mit Maske)
  • davon High care: 23.343 (Beatmung mit Tubus)
  • davon ECMO: 754 Herz-Lungen-Maschine

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  • Low care belegt: 6.452
  • High care belegt: 15.098
  • ECMO belegt: 148

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  • davon Low care wg. Corona: 134 (2,07% der Belegung Low Care)
  • davon High care wg. Corona: 132 (0,87% der Belegung High Care)

Die Differenz (5) zu den 261 schweren Fällen in Deutschland oben ist der Übertragungszeit geschuldet.

Quelle:

Quelle & mehr Infos zum Intensivregister: Hier klicken

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*Dynamische Quelle Worldometer: Hier klicken

*Dynamische Quelle Countrymeters: Hier klicken

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Die Datengrundlage aller Quellen: 30/31. Juli 2020

Zuerst erschienen auf mediagnose.de.