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Woher kommt der Strom? Windstrom satt: Exportpreise nicht auskömmlich

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(Abbildung 1)

Der geringe Sonntagsbedarf ist die Ursache für den Überschuss, der den auch die Strompreise in den Minus-Keller (Abbildung 2) rauschen ließ. Zwar nur minimal. Doch Minus bleibt Minus. Mehr musste in der Nacht zum Montag als Bonus mitgegeben werden. Dazu mehr in den Tagesanalysen. Nur eines noch. Wenn Sie Abbildung 3 anschauen, erkennen Sie, dass Deutschland am Freitag den höchsten Strompreis der Woche zahlte. In der Zeit von 14:00 bis 18:00 Uhr brach die Windstromerzeugung kurzfristig ein. In dieser Zeit lieferten vor allem Frankreich und die kleine Schweiz den dringend benötigten Strom.

Trotz des Stromüberschusses insgesamt und dem damit verbundenen Export musste für Südwest-Deutschland Strom aus Frankreich importiert werden. Aber auch Dänemark exportierte Strom nach Deutschland. Abbildung 4 bringt die Im-, Exportdetails für die 47. Woche und das aufgelaufene Jahr 2020.  Die aus den Werten der Energy-Charts erstellte Tabelle und der daraus generierte Chart veranschaulicht die Stromerzeugung der 47. Woche unter Abbildung 5 unter dem Produktionsaspekt der einzelnen Energieträger.

Wie sähe es aus, wenn die doppelte Menge Strom mittels Wind- und Sonnenkraftwerke erzeugt worden wäre? An 4 Tagen hätte der regenerativ erzeugte Strom über den Tag gerechnet ausgereicht, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Details finden Sie im Chart-Ausschnitt der 47. Woche und komplett in der Excel-Tabelle, die Sie unter Abbildung 6 herunterladen können.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 15.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,85 Prozent, davon Windstrom 54,81 Prozent, Sonnenstrom 5,19 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,85 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Chart der konventionellen Stromerzeugung verdeutlicht, dass diese immer um die 20 GW zwecks Netzstabilität betragen muss. Wenn Ende 2022 der praktisch CO2-freie Strom aus Kernkraft komplett weggefallen ist, braucht man nicht studiert zu haben, um zu erkennen, dass fossile Energieträger diesen ersetzen werden. Im besten Fall Gasstrom, wahrscheinlich auch Kohlestrom. Wir werden die CO2-Entwicklung mittels neuer Tools ab Frühjahr 2021 beobachten. Falls das Spurengas (0,04% in der Luft enthalten) allerdings so klimaschädlich sein sollte, wie von den Weltenrettern angenommen, ist der Ausstieg aus der Stromerzeugung mittels Kernkraft wenig zielführend und einfach nur dumm.

Die Windstromerzeugung onshore zog ab Sonntagnachmittag an. Das führte dann zum bereits erwähnten Preisabsturz, nachdem sich die Strompreise über Tag wenigstens etwas erholt hatten. Diese Nachbarn kauften den Strom.

Montag, 16.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,59 Prozent, davon Windstrom 44,30 Prozent, Sonnenstrom 3,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken. 

Der Bedarf steigt und die konventionelle Stromerzeugung ist heute gut in der Lage, den Verlauf der regenerativen Stromproduktion und des Bedarfs nachzubilden. Was allerdings nicht verhindert, dass in der Nacht um 3:00 Uhr der Strom mit Bonus verschenkt werden muss. Um 18:00 Uhr hingegen wird Strom von Deutschland für fast 51€/MWh verkauft. An diese Nachbarn.

Dienstag, 17.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,69 Prozentdavon Windstrom 37,27 Prozent, Sonnenstrom 2,48 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag zeichnet sich durch eine gleichmäßige regenerative Stromerzeugung aus. Die konventionelle Erzeugung führt gut nach, was heute auch nicht sonderlich anspruchsvoll ist. Reicht doch hierfür vor allem Pumpspeicherstrom aus.  Der Exportstrompreis fällt heute nicht unter 25€/MWh. Er erreicht um 18:00 Uhr wieder die auskömmliche 50€/MWh-Marke. Verkauft wird der Strom an diese Nachbarn.

Mittwoch, 18.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,64 Prozentdavon Windstrom 35,26 Prozent, Sonnenstrom 5,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken. & Donnerstag, 19.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,64 Prozent, davon Windstrom 48,19 Prozent, Sonnenstrom 1,81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,64 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Mittwoch schafft es die konventionelle Stromerzeugung zunächst wie an den Tagen zuvor, den Strombedarf, den regenerativ erzeugten Strom und den Ausgleich, die Schließung der sich bisher immer – es gab noch nie genügend „grünen“ Strom, um den Bedarf Deutschlands auch nur eine Stunde komplett zu decken – ergebenden Stromlücke in Einklang zu bringen. In der Nacht zum Donnerstag aber gab es so viel Windstrom, dass der sich trotz konventioneller Drosselung ergebende Überschuss weggeschenkt werden musste. An diese Nachbarn. Zwar erholten sich die Preise wieder. Unter dem Strich war der Export an diesen beiden Tagen – wie so oft – ein Verlustgeschäft. Nicht nur angesichts der horrenden Preise inkl. EEG-Subvention, die an die Windmüller gezahlt werden müssen. Wären die auf den Marktpreis angewiesen, würden Windkraftanlagen schneller abgebaut, als man gucken kann. Was im Übrigen mit aus der Subvention gefallen 20 Jahre und älteren Anlagen geschieht.

Freitag, 20.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,84 Prozent, davon Windstrom 22,37 Prozent, Sonnenstrom 3,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute kommt es zu einem massiven Einbruch der Windkraftstromerzeugung. Zunächst gleicht Sonnenstrom den Erzeugungsabfall etwas aus. Ab 14:00 Uhr muss Strom gekauft werden. Bis 18:00 Uhr. Die konventionellen Stromerzeuger wollen ihre Erzeugung nicht weiter hochfahren. Ein Anstieg der regenerativen Erzeugung ist zu erwarten. Dann reicht die eigene Stromerzeugung wieder aus.  So kommt es denn auch. Die Preise sinken wieder und bleiben auf niedrigem Niveau. Diese Nachbarn profitieren. Frankreich, die Schweiz und die Niederlande machen clevere Preisdifferenzgeschäfte.

Samstag, 21.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 61,07 Prozent, davon Windstrom 46,31 Prozent, Sonnenstrom 4,03Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,74 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Im Verlauf des Samstags steigt die Windstromerzeugung stetig an. Was – nebenbei bemerkt – für die Strompreise am Sonntag nichts Gutes erwarten lässt. Die konventionelle Erzeugung fährt herunter und bleibt auf niedrigem Niveau.  Auch heute ist der Exportpreisniveau nicht auskömmlich. Wer kauft günstig ein?

Leser Peter Hager hat sich mit den Zulassungszahlen von E-Autos und Hybridfahrzeugen beschäftigt. Er meint:

Die hohen Subventionen zeigen Wirkung: Erhöhte Kaufprämien, 10-jährige Kfz-Steuerbefreiung, geringerer geldwerter Vorteil bei Dienstwagen, neu hinzugekommen ist die Bezuschussung von privaten Ladestationen mit 900,- EUR, darüber hinaus gibt es Zuschüsse von Bundesländern, Kommunen oder Energieversorgungsunternehmen.

Neuzulassungen bei reinen Elektro-PKW sind überwiegend Klein- und Mittelklassewagen (Golf-Klasse), größere Fahrzeuge sind vornehmlich Hybrid-PKW. Deren Zulassungszahl liegt bis 10/2020 bei 374.852 (2019: 189.734). Reine Elektrofahrzeuge: 121.527 (2019: 52.882). So verteilen sich die Zulassungen auf die wichtigsten Marken des Teilbereiches Elektro:

  • VW: 22% (11,7%)

  • Renault: 17,1% (15,8%)

  • Tesla: 9,4% (17,6%)

  • Hyundai: 8,5% (8,5%)

  • Smart: 8,2% (11,1%)

Zum Vergleich: 2020 lag die Zulassungszahl der 30 wichtigsten Hersteller bei 2.282.264 abzgl. 374.852 Hybrid-, abzgl. 121.527 E-PKW = 1.786.185 konventionelle PKW mit Verbrennungsmotor. Quelle: Autozeitung. Eingedenk der Tatsache, dass Hybrid-PKW zwar einen null Emissions-Effekt im Mikrobereich „Stadt“ haben, so sie denn dort elektrisch gefahren werden, ansonsten aber kaum CO2-Ersparnis gegenüber modernen Diesel-PKW liefern, ist die Zahl der Hybridfahrzeuge nur ein Feigenblatt der Autoindustrie. Dass diese Fahrzeuge staatlich gefördert werden, ist doch mehr als fragwürdig. 

Zur Verkehrswende insgesamt hat Peter Hager ein Gutachten, welches das Wuppertal-Institut für Friday for Future erstellt hat, kritisch gewürdigt. Seine Ausführungen finden Sie unter Abbildung 7.

Leser Horst Wendel fragte letzte Woche:

Da ich die in unserer Nähe stehenden Windräder sehe und meine, diese würden sich bei Windflaute oder keiner Luftbewegung drehen, komme ich zu den Gedanken, dass Windräder, die sich bei Flaute drehen mit billigem Strom versorgt werden um diesen dadurch entstehenden Strom teuer zu verkaufen. Ist so etwas möglich?

Klare Antwort: Nein, das ist nicht möglich. Die Frage, weshalb sich Windkraftanlagen bei Windstille dennoch drehen, würde ich gerne an die Leserschaft weitergeben. Machen Sie ähnliche Erfahrungen. Wie könnte das funktionieren? Schreiben Sie Ihre Antworten bitte an stromwoher@mediagnose.de

Ein anderer Leser meint,

die Zeit für unabhängige Ausschüsse außerhalb unseres parlamentarischen Betriebs, scheint mehr als reif zu sein. Wäre es nicht sinnvoll, wenn so ein Ausschuss sich auch mit der Energiewende befasst und öffentlich macht, was uns blüht, wenn die rotgrüne Vision auch nur im Ansatz umgesetzt wird?!

Auch da eine klare Antwort: Nein, ich bin absolut gegen irgendwelche Ausschüsse, Räte usw. die außerhalb des verfassungsrechtlich vorgegebenen Rahmens – auch die Corona-Maßnahmen beschließende Ministerpräsidenten-Konferenz (MPK) plus Kanzlerin ist m. E. unsäglich – Entscheidungsbefugnis haben. Ansonsten kann jedermann bilden und gründen, was er will. Ich schreibe diese Kolumne. Die Leser sollten sie empfehlen und weiterverbreiten. Das bringt mehr als ein Ausschuss, der vier Mal im Jahr tagt. Dass das Thema Energie-, Stromwende und die möglichen Auswirkungen (= Immer unsicher werdende Stromversorgung, planwirtschaftliche statt Nachfrage orientierte Energieversorgung, weiter steigende Energiepreise usw.) aktuell immer noch vor allem unter ideologischen, angeblich die Welt rettenden Aspekten gesehen wird, kann nur durch den Souverän, das Wahlvolk geändert werden. Im Bereich Medien ist bereits ein erheblicher Zuwachs – wenn auch bei weitem nicht ausreichend – bei den realistisch berichtenden Alternativmedien zu beobachten. Auch im Mainstreambereich ist einiges Bewegung. Am Ende wird es die Macht des Faktischen sein, welche die Menschen erkennen lässt, dass die Energiewende ein Holzweg ist. Ein sehr teurer Holzweg.

Nicht nur mittels Wahlen kann der Souverän entscheiden. (Nicht-) Kaufentscheidungen zum Beispiel in Sachen Elektro-Mobilität, haben enorme Wirkung. Schauen Sie sich die Zahlen oben an. Da bewegt sich nicht viel. Nimmt man den Hybridbereich, der fast keine CO2-sparende Auswirkungen hat, aus der Rechnung heraus, bleibt der absolute Zuwachs im Bereich reiner E-Autos zum Gesamtzulassungsvolumen marginal. Trotz massiver Subventionierung von der Wall-Box bis hin zum E-Auto an sich. Der Bürger ist unter dem Strich nicht dumm. Dass nicht alles so läuft, wie man sich das vorstellt, ist Merkmal eines freiheitlichen, auf Kompromiß aufgebauten politischen Systems genannt repräsentativ-demokratischer Rechtsstaat. Irgendwann wird es Leuten mehrheitlich reichen. Ganz sicher.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

 

 

 




Fake-Pandemie? RT-PCR kann SARS-CoV-2 nicht sicher feststellen

Wir machen das eigentlich selten, aber dieses Mal nennen wir alle Autoren:

Pieter Borger, Bobby Rajesh Malhotra , Michael Yeadon , Clare Craig, Kevin McKernan, Klaus Steger, Paul McSheehy, Lidiya Angelova, Fabio Franchi, Thomas Binder, Henrik Ullrich, Makoto Ohashi, Stefano Scoglio, Marjolein Doesburg-van Kleffens, Dorothea Gilbert, Rainer Klement, Ruth Schruefer, Berber W. Pieksma, Jan Bonte, Bruno H. Dalle Carbonare, Kevin P. Corbett und Ulrike Kämmerer.

Sie alle sind Molekularbiologen, Biochemiker usw., die an verschiedenen Universitäten tätig sind.

Sie haben einen Beitrag verfasst, der den Titel trägt: “External peer review of the RTPCR test to detect SARS-CoV-2 reveals 10 major scientific flaws at the molecular and methodological level: consequences for false positive results.” Das ist ein sperriger Titel, der den Sprengstoff, der sich dahinter verbirgt, verdeckt.

Der Sprengstoff lässt sich wie folgt beschreiben: Seit Monaten sind Politiker panisch weil Ihnen aus Labors Zahlen gemeldet werden, Zahlen von Personen, die mit einem Test, dem RT-PCR – Polymerase Chain Reaction – Reverse Transcriptase – Test positiv auf Coronavirus getestet wurden. Diese Zahlen sind falsch. Das ist die zurückhaltendste Formulierung, die sich für die Ergebnisse finden lässt, die Borger et al. (2020) in ihrem Beitrag publizieren. Der Beitrag ist eine Peer Review des Beitrags, “Detection of 2019 novel coronavirus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR”, der am 23. Januar im Journal “Eurosurveillance” publiziert wurde. Darin wird die Entwicklung eines Tests zur Bestimmung von positiv mit SARS-CoV-2 Infizierten Personen beschrieben, der seither den Standard darstellt, anhand dessen Labors rund um die Welt bestimmen, ob der Nasenabstrich, den sie gerade testen, SARS-CoV-2 enthält. Wer sich bei der WHO Test-Rat holen will, dem wird ein Testprotokoll geliefert, das auf dem Beitrag von Corman, Drosten und anderen basiert. Es findet sich hier. Mit anderen Worten: Labore weltweit nutzen den von Corman, Drosten et al. entwickelten Test, um SARS-CoV-2 in Proben zu identifizieren. Sie bauen auf dem auf, was Corman, Drosten et al. veröffentlicht haben, und das ist falsch.

Wenn Sie sich gerade im Lockdown befinden, daran gehindert werden, ein normales Leben zu leben, wenn ihr Unternehmen gerade Bankrott gegangen ist, ihre Lebenswerk zerstört wurde, wenn sie gerade an Krebs leiden, aber in Krankenhäusern wegen SARS-CoV-2 nicht behandelt werden können, dann wird es Sie vielleicht trösten, dass alles ein schlechter Scherz gewesen sein kann, dass seit Monaten Personen, die an irgend einem der vielen Coronaviruse erkrankt sind, als COVID-19 Fälle etikettiert und zum Anlass genommen werden, um ihre bürgerlichen Freiheiten einzuschränken, ihr Unternehmen zu zerstören, sie einzusperren.

Falls Sie sich fragen, welche Coronaviren es eigentlich gibt: Oben finden sie eine Liste. Sie alle können mit PCR-RT “entdeckt”, aber nicht von SARS-CoV-2 unterschieden werden. Sie alle sind normale Vorkommnisse in Winter und Frühling, manche von ihnen sind die normalen Anlässe für Pneumonia, die tödlich verlaufen kann. Sie alle mögen der Grund dafür sein, dass die Sterblichkeit in diesem Jahr nicht über der der letzten Jahre liegt. Es ist alles ein Versehen – vielleicht auch Absicht.

Beginnen wir mit Besonderheiten.

Schon am 13. Januar 2020 wird das Protokoll des RT-PCR Tests, den Corman, Drosten et al. am 23. Januar 2020 in Eurosurveillance veröffentlichen werden, als Protokoll zur Feststellung von SARS-CoV-2 auf der Webseite der WHO publiziert, am 17. Januar wird es dort in überarbeiteter Version publiziert. Am 21. Januar 2020 wird der Beitrag von Corman, Drosten et al. (2020), der die Entwicklung des RT-PCR-Tests beschreibt, bei Eurosurveillance eingereicht. Am 22. Januar wird er bereits zur Veröffentlichung angenommen. Am 23. Januar wird er veröffentlicht. Angeblich sind die Texte, die bei Eurosurveillance veröffentlicht werden, Peer Reviewed, in diesem Fall mag es geholfen haben, dass Christian Drosten und Chantal Reusken, die am Corman-Drosten-Paper mitgeschrieben haben, auch gleichzeitig Herausgeber von Eurosurveillance sind, ein Interessenkonflikt, den die beiden vergessen haben, anzugeben, wie Borger et al. (2020) in ihrem Beitrag, in dem sie das Papier von Corman, Drosten et al. nicht nur einer Peer-Review unterziehen, sondern zerstören, anmerken.

Der Text, den Borger et al. publiziert haben, er findet sich für Interessierte am Ende dieses Beitrags, er ist eine systematische Zerstörung eines – so muss man nach Lektüre des Textes Borger et al. feststellen – dilettantischen Textes von Corman, Drosten et al. der zur vermeintlich wissenschaftlichen Grundlage der gesamten SARS-CoV-2 Pandemie geworden ist.

Beginnen wir mit der Darstellung der Zerstörung:

  • Es beginnt mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung. Am 21. Januar reichen Corman, Drosten et al. ihr Paper zur Veröffentlichung ein und begründen die Relevanz ihrer Arbeit damit, dass SARS-CoV-2, das neue Virus aus China, eine Herausforderung und ein großes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstelle. Zu diesem Zeitpunkt gibt es weltweit gerade einmal 6 Tote. Wieso, so fragen Borger et al., nehmen Corman, Drosten et al. bereits zu diesem Zeitpunkt an, dass SARS-CoV-2 eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstelle?
  • Wenn ein Test entwickelt wird, der auf das Vorhandensein eines Virus testen soll, dann nimmt man an, dass das Virus, das Genom des Virus, das in Proben gefunden werden soll, Ausgangspunkt der Entwicklung ist. Nicht so bei RT-PCR von Corman, Drosten et al. Der Test wurde nicht auf Basis eines lebenden SARS-CoV-2 Virus entwickelt, er wurde überhaupt nicht auf Basis von genetischem Material für SARS-CoV-2 entwickelt, sondern auf Basis einer Veröffentlichung chinesischer Wissenschaftler, in der die Gensequenz von SARS-CoV-2 enthalten ist und auf Grundlage von SARS-CoV-1, dem Vorgänger von SARS-CoV-2. Allein das macht den Test schon suspekt. Aber das ist noch das geringste der Probleme, die Borger et al. auflisten.
  • Um einen RT-PCR-Test zu starten, werden so genannte Primer benötigt. Sie dienen als Startpunkt für das Enzym “Polymerase”, das zuvor in DNA umgeschriebene RNA so amplifiziert, dass auf das Vorhandensein eines bestimmten Genoms geschlossen werden kann. Normal sind Konzentrationen von 100 bis 200 Nanomol (nM) pro Primer. Corman, Drosten et al. verwenden Primer-Konzentrationen, die mit 600 bis 800 nM um ein Vielfaches höher liegen. Mit höherer Primer-Konzentration geht eine höhere Wahrscheinlichkeit, Junk zu messen und als SARS-CoV-2 auszugeben, einher.
  • Primer formen mit dem genetischen Material in der Probe ein Paar, das indikativ für in diesem Fall SARS-CoV-2 sein soll. Dazu ist es notwendig, alle Paare, die gebildet werden können, zu bestimmen. Beim RT-PCR-Test von Corman, Drosten et al. bleiben 64 Paare unbestimmt. D.h. es gibt 64 Möglichkeiten, SARS-CoV-2 mit dem Test in Proben zu finden, ohne dass SARS-CoV-2 vorhanden wäre. Wenn man die Wahrscheinlichkeit maximieren will, etwas zu finden, was gar nicht da ist, dann geht man wohl so vor.
  • Normalerweise werden Tests, die das Vorhandensein von z.B. einem Virus erfassen sollen, auf Basis von drei Test-Assays durchgeführt. Der RT-PCR-Test sieht nur zwei Test-Assays vor. Weltweit werden Personen auf Grundlage von zwei Test-Assays als SARS-CoV-2 positiv getestet, obwohl zwei Test-Assays nicht ausreichen, vor allem deshalb nicht, weil der einzige Test-Assay, der SARS-CoV-2 zweifelsfrei nachweisen kann, weil das N-Gen von SARS-CoV-2 und SARS-CoV-1 in seiner spezifischen Form nur in diesen beiden Coronaviren zu finden ist, gar nicht durchgeführt wird. Dazu schreiben Borger et al. (2020):

    “So, in order to specifically detect a SARS-CoV1 and SARS-CoV-2 PCR product the above region in the N gene should have been chosen as amplification target”.

    Statt des N-Gens wurde von Corman, Drosten et al. jedoch das E-Gen ausgewählt und für dieses Gen gilt, dass es nicht spezifisch für SARS-CoV-2 ist.

  • Hinzu kommt, dass die Primer, die von Corman, Dorsten et al. als Ausgangspunkt zur wenn man so will, Reproduktion von SARS-CoV-2 gewählt wurden, bestenfalls knapp die Hälfte des Genoms von SARS-CoV-2 abdecken. Das lässt ausreichend Spielraum, um Personen positiv zu testen, die gar nicht mit SARS-CoV-2 infiziert sind. Es maximiert die Anzahl der False Positives. Dazu schreiben Borger et al.:

    “These are severe design errors, since the test cannot discriminate between the whole virus and viral fragments. The test cannot be used as a diagnostic for SARS-viruses”.

    Mit anderen Worten, der Test, der genutzt wird, um die schönen Statistiken bei Worldometer und Johns Hopkins mit den Millionen Infizierten zu generieren, er ist nutzlos, um SARS-CoV-2 festzustellen. Mit noch anderen Worten:

    “The design errors described here are so severe that it is highly unlikely that specific amplification of SARS-CoV-2 genetic material will occur using the protocol of the Corman-Drosten paper.

    RT-PCR misst also irgend etwas, was er misst kann mangels Spezifizität nicht gesagt werden.

  • Um genug genetisches Material für eine Bestimmung im Assay herzustellen, müssen mehrere Zyklen durchlaufen werden. Zuverlässige Ergebnisse können nur unterhalb von 30 bis 35 Zyklen erhalten werden:

    “PCR data evaluated as positive after a Ct value of 35 cycles are completely unreliable.”

    Dessen ungeachtet wird im WHO-Protokoll, das auf dem Corman, Dorsten et al. Paper basiert, behauptet, es sei bis zu 45 Zyklen möglich, reliable Ergebnisse zu erhalten:

    “But an analytical result with a Ct value of 45 is scientifically and diagnostically absolutely meaningless (a reasonable Ct-value should not exceed 30).”

  • Um sicherzustellen, dass ein PCR-Test auch in der Lage ist, genetisches Material des Virus zu produzieren, auf das er testen soll, ist es unablässig auf Grundlage von lebendem Virus zu testen, ob das Testergebnis auch mit dem aktuellen Virus übereinstimmt. Ein solcher Test hat für RT-PCR nie stattgefunden.
  • Es gibt keine Standard-Prozedur, die die Anwendung von RT-PCR beschreibt, ct-Werte festsetzt usw. Alle relevanten Informationen, die die Laborpraxis anleiten, sind vage und machen eine große Vielfalt unterschiedlicher Vorgehensweisen, die dann alle SARS-CoV-2 gefunden zu haben vorgeben, möglich.

Die Liste der Mängel, Fehler, Auslassungen und Unterlassungen, die Corber et al. zusammengestellt haben, ist so erschreckend, dass man sich fragt, wie ein solches Junk-Paper, wie das von Corman, Drosten et al. jemals veröffentlicht, wie ein solcher Junk-Test jemals Grundlage eines Testprotokolls werden konnte, das die WHO verbreitet. Der Test, der auf Basis schriftlicher Angaben für ein angebliches Genom von SARS-CoV-2 aus China entwickelt wurde, der zu einem Zeitpunkt mit einer Dringlichkeit versehen wurde, die SARS-CoV-2 zu diesem Zeitpunkt sicher nicht hatte, macht eher den Eindruck als sei sein Ziel, die Anzahl der positiv Getesteten insgesamt zu maximieren, wobei positiv getestet, positiv getestet auf Irgendetwas, nicht auf SARS-CoV-2 bedeutet, ganz so als sollte hier eine Basis geschaffen werden, auf der eine Fake-Pandemie inszeniert werden kann.

Weil der Beitrag von Corman, Drosten et al. (2020) so fehlerhaft und problematisch ist, haben Borger et al. einen Brief an die Herausgeber von Eurosurveillance geschrieben, in dem sie fordern, den Beitrag von Corman, Dorsten et al. zurückzuziehen.

“Retraction request letter to Eurosurveillance editorial board
November 28, 2020
This is the retraction-request letter sent to Eurosurveillance by the main & co-author’s, written by Dr. Peter Borger, enclosed to the extended Review Report submission via the Eurosurveillance online-submission portal. Submission date was 27th November 2020.

Nov 26th 2020,
To: Editorial Board Eurosurveillance
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)
Gustav III:s Boulevard 40
16973 Solna
Sweden
Subject: External Review and request to retract the paper of Corman et al, published in Eurosurveillance January 23, 2020.
Dear editorial board Eurosurveillance,

We, an international consortium of life-science scientists, write this letter in response to the article “Detection of 2019 novel coronavirus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR” published in Eurosurveillance (January 23rd, 2020) and co-authored by Victor M Corman , Olfert Landt , Marco Kaiser , Richard Molenkamp, Adam Meijer, Daniel KW Chu, Tobias Bleicker , Sebastian Brünink, Julia Schneider , Marie Luisa Schmidt , Daphne GJC Mulders , Bart L Haagmans , Bas van der Veer , Sharon van den Brink, Lisa Wijsman, Gabriel Goderski, Jean-Louis Romette, Joanna Ellis, Maria Zambon, Malik Peiris, Herman Goossens, Chantal Reusken, Marion PG Koopmans, and Christian Drosten.

This paper (hereafter referred to as “Corman-Drosten paper”), published by “Eurosurveillance” on 23 January 2020, describes an RT-PCR method to detect the novel Corona virus (also known as SARS-CoV2). After careful consideration, our international consortium of Life Science scientists found the Corman-Drosten paper is severely flawed with respect to its biomolecular and methodological design. A detailed scientific argumentations can be found in our review “External peer review of the RTPCR test to detect SARS-CoV2 reveals 10 major scientific flaws at the molecular and methodological level: consequences for false positive results”, which we herewith submit for publication in Eurosurveillance.
Further, the submission date and acceptance date of this paper are January 21st and January 22nd, respectively. Considering the severe errors in design and methodology of the RT-PCR test published by “Eurosurveillance”, this raises the concern whether the paper was subjected to peer-review at all.

A previous request from our side (Dr. P. Borger; email 26/10/2020) to the editors of “Eurosurveillance” to provide the peer review report of the Corman-Drosten paper has not been complied with. We have enclosed your email reply (dated 18/11/2020) indicating that you do not wish to disclose important information to solve this conundrum.

We are confident that you will take our scientific objections seriously and recognize that there is no alternative but to accept our request to retract the Corman-Drosten paper.

Sincerely,
Dr. Pieter Borger (MSc, PhD), Molecular Genetics, W+W Research Associate, Lörrach, Germany
Prof. Dr. Ulrike Kämmerer, specialist in Virology / Immunology / Human Biology / Cell Biology, University Hospital Würzburg, Germany
Prof. Dr. Klaus Steger, Department of Urology, Pediatric Urology and Andrology, Molecular Andrology, Biomedical Research Center of the Justus Liebig University, Giessen, Germany
Prof. Dr. Makoto Ohashi, Professor emeritus, PhD in Microbiology and Immunology, Tokushima University, Japan
Prof. Dr. med. Henrik Ullrich, specialist Diagnostic Radiology, Chief Medical Doctor at the Center for Radiology of Collm Oschatz-Hospital, Germany
Rajesh K. Malhotra (Artist Alias: Bobby Rajesh Malhotra), Former 3D Artist / Scientific Visualizations at CeMM – Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences (2019-2020), University for Applied Arts – Department for Digital Arts Vienna, Austria
Dr. Michael Yeadon BSs(Hons) Biochem Tox U Surrey, PhD Pharmacology U Surrey. Managing Director, Yeadon Consulting Ltd, former Pfizer Chief Scientist, United Kingdom
Dr. Kevin P. Corbett, MSc Nursing (Kings College London) PhD (London South Bank) Social Sciences (Science & Technology Studies) London, England, UK
Dr. Clare Craig MA, (Cantab) BM, BCh (Oxon), FRCPath, United Kingdom
Kevin McKernan, BS Emory University, Chief Scientific Officer, founder Medical Genomics, engineered the sequencing pipeline at WIBR/MIT for the Human Genome Project, Invented and developed the SOLiD sequencer, awarded patents related to PCR, DNA Isolation and Sequencing, USA
Dr. Lidiya Angelova, MSc in Biology, PhD in Microbiology, Former researcher at the National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), Maryland, USA
Dr. Fabio Franchi, Former Dirigente Medico (M.D) in an Infectious Disease Ward, specialized in “Infectious Diseases” and “Hygiene and Preventive Medicine”, Società Scientifica per il Principio di Precauzione (SSPP), Italy
Dr. med. Thomas Binder, Internist and Cardiologist (FMH), Switzerland
Dr. Stefano Scoglio, B.Sc. Ph.D., Microbiologist, Nutritionist, Italy
Dr. Paul McSheehy (BSc, PhD), Biochemist & Industry Pharmacologist, Loerrach, Germany
Dr. Marjolein Doesburg-van Kleffens, (MSc, PhD), specialist in Laboratory Medicine (clinical chemistry), Maasziekenhuis Pantein, Beugen, the Netherlands
Dr. Dorothea Gilbert (MSc, PhD), PhD Environmental Chemistry and Toxicology. DGI Consulting Services, Oslo, Norway
Dr. Rainer Klement, PhD. Department of Radiation Oncology, Leopoldina Hospital Schweinfurt, Germany
Dr. Ruth Schrüfer, PhD, human genetics/ immunology, Munich, Germany,
Dr. Berber W. Pieksma, General Practitioner, The Netherlands,
Dr. med. Jan Bonte (GJ), Consultant Neurologist, the Netherlands,
Dr. Bruno H. Dalle Carbonare (Molecular biologist), IP specialist, BDC Basel, Switzerland

Es ist somit möglich, dass die Pandemie, die SARS-CoV-2 Pandemie, eine Inszenierung, ein Schein, ein Fake ist, der letztlich auf falschen Testergebnisse basiert, die wiederum mit Toten, die es auf Intensivstationen rund ums Jahr gibt, die nur niemand zählt, ergänzt werden, um Eingriffe in Grundrechte und -freiheiten zur rechtfertigen, die ohne Pandemie wohl nur mit Panzern und Gewalt durchsetzbar gewesen wären.

Mehr dazu gibt es hier: CORMAN-DROSTEN-REVIEW REPORT

Wir müssen diesen Text jetzt erst einmal verdauen.

Wer den gesamten Text vor Borger et al. nachlesen will, der kann das nun tun

Zuerst erschienen bei Sciencefiles.

 




Klimapolitik: Das Virus ist die Generalprobe (1)

Video-Clip

Deshalb habe man zusammen mit Wissenschaftlern und Künstlern einen „Algorithmus programmiert, der Vivaldis Vier Jahreszeiten neu arrangiert“. Uraufführung war am 16. November 2019. Die Temperatur in Hamburg lag bei 5 Grad Celsius, die Sonne ging um 16.22 Uhr unter. Die Zuschauer kamen zum Teil im Nerz, zum Teil in Bade-Shorts; niemand wusste so recht, ob es Frühling, Sommer, Herbst oder Winter war. Aber die Aufführung öffnete allen die Augen, so dass sie endlich der Klimakatastrophe gewahr werden konnten.

Was die Elbphilharmoniker können, das kann ich auch, dachte sich Svenja Schulze und ließ uns via Tagesschau vom 26. November 2019 wissen, Deutschland stecke „mitten drin in der Erderhitzung“. Liest man den an diesem Tag vorgestellten Monitoringbericht der Umweltministerin zu den Folgen des Klimawandels für Deutschland, findet man allerdings nichts wirklich Alarmierendes: kein signifikanter Trend bei Hochwasser, keine vermehrten Dürren (die durchschnittliche jährliche Regenmenge hat sogar zugenommen), Hagel nimmt eher ab als zu, kein signifikanter Trend bei Niedrigwasser, kein Trend beim Schadholz, keine Aussage zum Einfluss des Klimawandels bei Schaderregern möglich, und so weiter. Der größte Coup, den Schulze landen konnte: „Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 0,3 Grad in nur fünf Jahren ist alarmierend.“ (siehe hier)

Mythos Hitzetote

Das ist allerdings eine vollkommen sinnfreie Aussage. Denn die Veränderung der Durchschnittstemperatur über Jahrzehnte ist oft geringer als die Schwankungen innerhalb weniger Jahre. Je nachdem, von welchem Jahr bis zu welchem Jahr man misst, kann man beliebige Erwärmungen oder Abkühlungen konstatieren: Von 2013 bis 2018 ist es sogar um sage und schreibe 1,75 Grad wärmer geworden (ebenso allerdings von 1846 bis 2018), von 2007 bis 2010 ist es dafür um 2,0 Grad kälter geworden. Das heißt nicht, dass es keine Erwärmung gibt: Vergleicht man Zehn-Jahres-Durchschnittswerte, zeigt sich, dass die Temperatur in Deutschland seit den 1980er Jahren deutlich ansteigt und derzeit bei 9,7 Grad liegt, davor jedoch rund 70 Jahre ungefähr gleich blieb. Die 1910er Jahre lagen bei 8,2 Grad Celsius, die 1930er, 1950er und 1970er ebenfalls. (siehe hier)

Und dann hat Frau Schulze sich noch für einzelne Jahre mit besonders schönem Sommer jeweils tausende von Hitzetoten ausrechnen lassen. Grund: An zehn Tagen im Jahr klettere das Thermometer mittlerweile über die 30 Grad Marke! Auch das nicht wirklich überzeugend. Ist es ein Todestrieb, der Millionen von Senioren ans Mittelmeer oder nach Florida zieht, wo die Temperatur 2019 an 71 Tagen über 33 Grad Celsius lag?

Oder vielmehr die begründete Hoffnung auf ein angenehmeres, längeres Leben mit weniger Krankheit? Tatsächlich sterben an sehr heißen Tagen statistisch betrachtet etwas mehr Menschen. Vorwiegend sehr alte, die dem Tod schon sehr nahe sind. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dieselben, nun schon toten Menschen dafür kurz danach nicht mehr sterben. Sie als „zusätzliche Todesfälle“ zu bezeichnen, weil sie ein paar Tage oder Wochen früher streben, ist sehr irreführend.

Egal. Was die Schulze kann, das können wir auch, dachte sich kurz darauf eine Mehrheit von 429 Abgeordneten des Europaparlaments und rief den (symbolischen) Klimanotstand aus.

25 Jahre Klimapolitik: Außer Spesen nichts gewesen

Vor 25 Jahren fand in Berlin die erste UN-Klimakonferenz (COP 1) statt. Vorausgegangen war im Juni 1992 der Umweltgipfel in Rio de Janeiro. Damals, 1995, war Angela Merkel Umweltministerin, und Deutschland versprach, den größten Einzelbeitrag aller Länder zur Treibhausgasreduktion zu leisten. Tatsächlich sind die deutschen CO2-Emissionen seitdem um rund 15 Prozent gesunken. Allerdings erfolgte der deutlichste Rückgang in den Nachwendejahren mit der Abwicklung der DDR-Industrie. Seit 2009 verläuft die Kurve eher flach. Die USA hatten dagegen ihren Höchststand 2007 und konnten ihn in den folgenden zehn Jahren um 14 Prozent reduzieren.

Europa erreichte schon 1989 den Höchststand und konnte bis 2017 einen Rückgang um 28,5 Prozent vermelden. Doch der Großteil der Welt hat in Sachen Wohlstand und damit auch bei der Energienutzung noch großen Nachholbedarf. Der Großteil der Menschheit kann und will sich die künstliche Verteuerung der Energieerzeugung oder die künstliche Verteuerung von Gebäuden und Geräten aller Art, um sie energieeffizienter zu machen, schlicht nicht leisten. Global gesehen steigen die Emissionen also weiter ungebremst an. Seit 1995 haben sie um 57 Prozent zugenommen. Allein China hat um 200 Prozent zugelegt und Indien um 205. (siehe hier) Dennoch emittiert ein Deutscher immer noch mehr als fünfmal so viel CO2 wie ein Inder.

Betrachtet man die globale Entwicklung, so kann man den Eindruck gewinnen, dass 25 Jahre internationale Klimaschutzpolitik tendenziell mit der Bemerkung bilanziert werden können: außer Spesen nichts gewesen. Die Zahl der Menschen, die Jahr für Jahr zu den Vertragsstaatenkonferenzen fliegen, ist von 2.044 registrierten Teilnehmern im Jahr 2005 auf 26.706 im Jahr 2019 angewachsen. Der Treibhausgasausstoß ist keineswegs umgekehrt proportional dazu gesunken, sondern steigt weiter stetig an.

Die verbale Aufrüstung im letzten Jahr, in dem Greta Thunberg die Welt bereiste, einige Schüler immer wieder freitags demonstrierten, sogenannte Extinction-Rebellen gelegentlich auf Straßenkreuzungen allerlei Übungen machten und manche Medien offenbar Richtlinien erließen, wonach nicht mehr von „Klimawandel“ oder „Klimaerwärmung“ die Rede sein darf, sondern nur noch von „Klimaüberhitzung“ oder „Klimakrise“, änderte hieran nichts.

Zum Glück. Denn es gibt Wichtigeres in der Welt. Während im „Klimaschutz“ im Wesentlichen Stagnation zu beobachten war, können wir in vielen anderen Bereichen signifikanten Fortschritt verzeichnen. Die Kindersterblichkeit in Afrika ist seit 1995 um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Die Lebenserwartung ist in den letzten 50 Jahren im weltweiten Durchschnitt um rund 18 Jahre gestiegen, die verfügbaren Kalorien pro Kopf haben um rund 30 Prozent zugenommen. Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, ist von 42 Prozent im Jahr 1981 auf 10 Prozent im Jahr 2015 gesunken. Und so weiter. (Alle Zahlen von der Website „Our World in Data“) Dieser Fortschritt kommt nicht von ungefähr. Er ist eng verbunden mit der über lange Zeit stetig verbesserten Fähigkeit der kosteneffizienten Energiebereitstellung in mittlerweile riesigen Infrastrukturen, größtenteils auf Basis fossiler Energieträger.

Unrealistische Ziele

Barack Obama glaubte offenbar sehr an sich selbst und damit auch daran, dass es wohl nicht so schwer sein kann, die Welt zu retten, als er über den Tag seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat sagte:

„This was the moment when the rise of the oceans began to slow and our planet began to heal.“

Auch Richard David Precht stellt sich die Sache recht einfach vor. Wir müssten jetzt „bestimmte Verbote machen“, meint der deutsche Fernsehphilosoph.

Denn: „Wessen Leben wird tatsächlich unglücklicher, wenn er kein nicht-recyclefähiges Plastik (1) mehr hat? Wer wird denn wirklich unglücklicher, wenn es weniger Billigkreuzfahrten gibt?“ (2)

Mit solchen Maßnahmen, glaubt er, unter dem magischen 1,5-Grad-Ziel bleiben zu können, das neuerdings die Grenze zwischen Rettung und Untergang markiert. Offensichtlich hat er keine Vorstellung, was Dekarbonisierung wirklich erfordern und bedeuten würde. Nur ein Beispiel: Würde man den globalen Flugverkehr komplett einstellen, immerhin 45 Millionen Flüge mit 4,5 Milliarden Fluggästen pro Jahr, ergäbe sich dadurch bis zum Jahr 2100 ein um 0,054 Grad geringerer Temperaturanstieg. (siehe hier)

Die Idee, mit genug gutem Willen, ein paar Verboten und einer CO2-Steuer könne man in kurzer Zeit die globale Energie-, Industrie- und Mobilitätsinfrastruktur umbauen, ist irreal. Wir erleben im Moment einen skurrilen Überbietungswettbewerb bei sogenannten „Klimazielen“: CO2-Neutralität bis 2050 (IPCC- „Sonderbericht 1,5°C globale Erwärmung“), bis 2030 (Campact, siehe hier), bis 2025 (Extinction Rebellion, siehe hier)! Wer bietet mehr?

Angebliche Rekorde bei Solar- und Windenergie

Der Umweltwissenschaftler Roger Pielke Jr. hat sich die Mühe gemacht, auszurechnen, was das konkret bedeuten würde. Die Ausgangslage: Im Jahr 2018 verbrauchte die Welt 11.743 Megatonnen Öleinheiten (Mtoe) in Form von Kohle, Erdgas und Erdöl. Die Verbrennung dieser fossilen Brennstoffe führte zu 33,7 Milliarden Tonnen Kohlendioxidemissionen. Bis zum Jahr 2050 bleiben rund 11.000 Tage. Um bis 2050 weltweit Netto-Null-Kohlendioxid-Emissionen zu erreichen, sei es daher erforderlich, in den nächsten 30 Jahren täglich Erzeugungskapazitäten für gut 1 Mtoe kohlenstofffreien Energieverbrauch aufzubauen. Wenn wir einen moderaten Zuwachs von 1,25 Prozent jährlich für die Armen der Welt erlauben, kommen wir auf 1,6 Mtoe pro Tag.

Laut Pielke entspricht eine Megatonne Erdöleinheiten dem Output des Kernkraftwerks Turkey Points in Florida. Es folgt daraus, dass wir die nächsten 30 Jahre rund zehn Kernkraftwerke dieser Größe (1 GW) pro Woche bauen müssten. (Oder 10.000 Windräder der 2,5-MW-Klasse. Oder 1,3 Milliarden Quadratmeter Solarmodule, siehe hier). Woche für Woche. Gleichzeitig müssten wir noch die gesamte globale Infrastruktur, die auf Verbrennung beruht, ersetzen: Heizungen, Autos, Flugzeuge, Industrieanlagen. Befinden wir uns nach 30 Jahren Klimapolitik denn auf gutem Wege dorthin? Dazu nur eine Zahl: 2018 ist der globale Verbrauch an fossiler Energie um 280 Millionen Tonnen gestiegen. Nicht gesunken.

Unablässig wird durch Meldungen über immer neue Rekorde bei Solar- und Windenergie die Machbarkeit einer Umstellung auf Erneuerbare beschworen. So zeigt zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung in einer Grafik, Finnland gewinne bereits 78,4 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen. Schaut man genauer hin, wundert man sich. Wind- und Sonnenenergie, um die es in dem Artikel geht, kommen in Finnland zusammen gerade einmal auf 3,5 Prozent. Die großen Brocken machen mit 25,1 Prozent die Wasserkraft aus, die generell nicht mehr viel Steigerungspotenzial aufweist, sowie mit 16,2 Prozent die Biomasse, die weit davon entfernt ist, klimaneutral zu sein, und wegen ihres Flächenverbrauchs eher ab- als zunehmen sollte.

Schließlich wurden offenbar noch 33,7 Prozent Kernenergie mitgezählt. So schafft man es, ein Land, das mehr Elektrizität aus der Verbrennung von Torf als durch Windräder und Solarzellen gewinnt, als leuchtendes Beispiel für den Siegeszug der Erneuerbaren zu präsentieren. Auch in Hinblick auf das „Musterland“ Deutschland muss man immer wieder darauf hinweisen, dass Wind und Sonne derzeit am Primärenergieverbrauch noch immer nur einen Anteil von weniger als fünf Prozent (Wind: 3,0, Solar 1,5) haben (siehe hier). Und in China, das auch immer wieder als Vorbild herhalten muss, steigt seit 2017 der Anteil des Kohlestroms wieder an, während 2019 der Zubau von Solaranlagen im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent eingebrochen ist. Wind und Sonne machen weniger als acht Prozent der Elektrizitätsversorgung und damit etwa zwei Prozent der gesamten Energieversorgung aus (siehe hier).

In Deutschland stehen inzwischen rund 30.000 Windräder, nicht wenige davon schon an Standorten, die aufgrund geringer Windgeschwindigkeiten als weniger geeignet gelten, und an solchen, die eigentlichen zu schade dafür sind, beispielsweise Wälder. Sie erfreuen sich insgesamt nur ausgesprochen geringer Beliebtheit. Die Vorstellung, über Wald und Wiesen verstreut, rund eine Million aufzustellen, ist nachgerade absurd. Und würde den gewünschten Ertrag auch gar nicht bringen, da sich die Windräder dann gegenseitig ausbremsen würden (siehe hier).

Dies ist ein Auzug aus dem Buch: „Schluss mit der Klimakrise: Problemlösung statt Katastrophenbeschwörung“ von Thilo Spahl (Hrsg.), 2020, Edition Novo: Frankfurt/Main, hier bestellbar.

Zuerst erschienen bei Novo Argumente und der Achse des Guten.

Weitere Quellen

(1) Die Realität beim Kunststoffrecycling beschreibt Prof. Rainer Bunge, Fachstellenleiter am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC an der Hochschule Rapperswil: „Das Kunststoffrecycling ist weder effizient noch effektiv. Doch warum will der Konsument trotzdem Kunststoff separat sammeln? Der Konsument glaubt, und er möchte auch daran glauben, dass das Kunststoffrecycling einen wichtigen Beitrag zur Kompensation seiner Umweltauswirkungen leistet – obwohl das nicht stimmt.“ In: Stephanie Thiel et al. (Hrsg.): „Recycling und Rohstoffe“, Bd. 12, 2019, S. 245-58.

(2) ARD Video-Clip zit. n. mr. pip, Twitter, 30.11.2019.




Corona-Sars2 heute – Corona-Mers morgen. Bereitet Drosten die nächste „Pandemie“ vor?

Die reiferen unter den EIKE-Lesern können sich noch an das Corona-Sars1-Virus erinnern, das im Jahre 2002 auftrat. Nicht ganz folgenlos: Ein Mann, der damals um die 40 war, berichtete mir, daß er eine Lungenentzündung hatte, die es ihm versagte, auch nur drei Treppenstufen hochzugehen. Warum hatte die Regierung damals keinen „Lockdown“ ausgerufen?

Ähnlich sieht es bei der Grippe-Pandemie (Influenza) im Winter 2017/18 aus: Viele Intensivstationen pfiffen vor drei Jahren auf dem letzten Loch wegen der hohen Patientenzahl. Ein Leser schrieb mir, daß er Anfang 2020, kurz vor der Sars2-Quarantäne, wegen des aktuellen Influenzavirus in Lebensgefahr schwebte.

„Wenn das Geschäftsmodell mit den erfundenen Pandemien für die die Erfinder so gut läuft, warum nicht schon die nächste vorbereiten?“ warf unser Vizepräsident Michael Limburg ein, als ich ihm von der aktuell anlaufenden Mers-Forschung des Dr. (?) Drosten erzählte. Was ist Corona-Mers, das laut des Charité-Chefvirologen „nächste Kandidat für eine Pandemie“ sei? Das Akronym steht für Middle East respiratory syndrome-related coronavirus, deutsch Atmungssyndrom-bezogenes Coronavirus aus dem Mittleren Osten. Das Virus stammt von der arabischen Halbinsel und tritt in Europa (noch) nicht auf. Es verursacht schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen. Man sieht – eine bunte Palette an Symptomen, die viel „Interpretationsspielraum“ lassen. So erklärt Christian Drosten in Capital, daß Mers der „nächste Pandemiekandidat“ sein könne und wolle sich nach dem „Rummel“ um Corona-Sars2 im Labor der Erforschung um dieses Virus kümmern.

Hat Drosten mit seiner Einschätzung Recht? Das wird die Realität zeigen, die Drosten bislang aber Lügen strafte. Im Jahre 2009/10 hatte der Arzt, damals noch in Bonn auf dem Posten Streecks, bezüglich der Schweinegrippe H1N1 ähnlich Panik geschürt wie heute. Wolfgang Wodarg, Amtsarzt und SPD-Parlamentarier, widersprach ihm und behielt Recht. Trotzdem machte die Pharmaindustrie einen ordentlichen Schnitt, weil die Regierung für Hunderte Millionen Tamiflu und andere Mittel kaufte, die nach recht kurzer Zeit abliefen und aufwendig vernichtet werden mußten.

Die Schweinegrippe-Affäre, in der neben Drosten auch das Robert-Koch-Institut, die WHO und natürlich die immer katastrophen-affinen Qualitätsmedien mitmischten, war wahrscheinlich so eine Art Testlauf für die aktuelle „Pandemie“. Nicht, daß unbedingt etwas geplant war, aber Menschen mit zu viel Macht und gleichen Interessen handeln gleich. Da tut es nicht Wunder, daß die Politiker um Merkel, die finanziell immer abhängigeren Medien, die „Wissenschaftler“ und pikanterweise nun sogar die Antifa dasselbe Märchen erzählen, weil es ihren Interessen dient.

Da die Querdenker-Demonstrationen sich in Grenzen halten und die Massenmedien es erfolgreich geschafft haben, alle Maßnahmenkritiker als verantwortungslose Spinner oder gleich Nazis darzustellen, ist wahrscheinlich, daß der politmediale Komplex nach der Abwicklung der Sars2-Erzählung zum nächsten „Supervirus“ übergehen wird. Der MDR und das Redaktionsnetzwerk von der SPD laufen  sich schon warm. Ich hoffe, daß wir da nicht Recht haben.




Kernfusion auf Bayrisch

Der neue Porsche
Sicherlich sind Sie beim Blättern in Illustrierten schon über attraktive Lotteriegewinne gestolpert – ein Porsche etwa, neuestes Modell, Farbe und Ausstattung nach Wunsch. Gemeinsam mit Ihrer Liebsten überlegen Sie Farbkombinationen: Dunkelblau mit cremefarbenen Sitzen, oder vielleicht lieber knallrot und schwarz? Vor Ihrem inneren Auge können Sie das deutlich sehen. Was Sie nicht sehen können ist die Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million, mit der das Auto Ihnen gehören wird.
Ähnlich attraktive Angebote machen derzeit diverse Startups. Sie versprechen unerschöpfliche, saubere Energie aus Kernfusion. Was sie nicht verraten ist die Wahrscheinlichkeit, mit der das gelingen wird.
Eine dieser Firmen plant, sich im bayerischen Penzberg anzusiedeln; dort soll das Wunder der kontrollierten Kernfusion wahr werden. Der Name der Firma: Marvel Fusion.
Ich schlage vor, wir schauen uns das mal an.

Wege auf den Vulkan
Es besteht kein Zweifel, durch Verschmelzen von Atomkernen kann beliebig viel Energie erzeugt werden – die Sonne macht uns das ja täglich vor. Auf Erden müssen wir allerdings eine Nummer kleiner anfangen, und da wird’s schwierig.
Atomkerne sind positiv geladen, sie stoßen sich gegenseitig ab, und zwar umso mehr, je näher sie sich kommen. Wenn sie sich aber ganz nahe sind, wenn sie sich berühren, dann setzt plötzlich eine starke Anziehungskraft ein, sie verschmelzen und enorm viel Energie wird frei.
Stellen Sie sich einen klassisch geformten Vulkan vor. Je höher oben, desto steiler ist der Hang. Es wäre verdammt schwierig eine Bowling-Kugel vom Fuß des Vulkans bis zum Gipfel zu rollen, aber wenn Sie das schaffen, dann fällt sie in den Krater und stürzt jetzt völlig mühelos in Richtung Mittelpunkt der Erde. Und bei diesem Fall wird ein Vielfaches der Energie frei, die bergauf verbraucht wurde.
So ist das mit der Kernfusion, an deren praktischer Nutzung man sich seit Jahrzehnten die Zähne ausbeißt. Man muss den kleinen Bowling-Kugeln, den Atomkernen, so viel Energie geben, dass sie den mühsamen Weg durch die gegenseitigen Abstoßung überwinden; wenn das aber gelingt, dann bekommt man ein mehrfaches an Energie zurück.
Gigantische Projekte dazu laufen bei ITER in Frankreich (siehe auch hier) und bei NIF in Kalifornien; bisher ohne Erfolg.
Man versucht es dort mit den Wasserstoff-Isotopen Deuterium und Tritium, die man auf viele Millionen Grad erhitzt. Dabei werden einige Atomkerne so schnell, dass sie die erwähnte Abstoßung überwinden und tatsächlich verschmelzen. Die allermeisten Kerne aber sind zu langsam, um nahe genug an einen Partner zu kommen, sie werden umsonst erhitzt.
Das ist so, als würden Sie eine Ladung von einer Million Bowlingkugeln gegen den Abhang des besagten Vulkans schleudern und hoffen, dass wenigsten ein oder zwei oben ankommen. Dabei vergeuden Sie mehr Energie, als die wenigen Treffer erzeugen, die in Krater fallen.

Zu gut um wahr zu sein
Die erwähnte Marvel Fusion – und ein paar andere Startups – versuchen es mit einem neuen Verfahren. Jetzt sollen Kerne von Wasserstoff, auch Protonen genannt, mit Kernen des chemischen Elements Bor verschmelzen. Letztere haben fünf Protonen und meistens sechs Neutronen, macht insgesamt 11 Teilchen. Daher wird dieser Kern B11 abgekürzt. Die Reaktion zur Verschmelzung mit dem zusätzlichen Proton heißt dann „HB11“, wobei das „H“ für Wasserstoff steht.
Dabei entsteht vorübergehend ein Gebilde aus sechs Neutronen und sechs Protonen, das explosionsartig in drei Fragmente zerfällt. Diese Fragmente, es sind Kerne des Elements Helium, bestehen aus je zwei Neutronen und zwei Protonen, wobei letztere elektrisch geladen sind.
Das ist eine praktische Sache, denn schnell fliegende elektrische Ladungen kann man dazu überreden, ihre Bewegungsenergie direkt in Elektrizität umzuwandeln. Man spart sich also den Umweg über Hitze, Dampf, Turbinen und Generatoren, und auch die bösen Kühltürme braucht man nicht mehr.
Was also fehlt noch? Warum haben wir nicht längst diese neuen Wundermaschinen?

Der Zauberstab
Muss denn bei HB11 nicht auch die elektrische Abstoßung zwischen den Atomkernen überwunden werden? Aber Hallo, das erwähnte Bor hat immerhin fünf elektrische Ladungen im Kern, und entsprechend größer sind die Kräfte. Mit Aufheizen, so wie man es bei der herkömmlichen Kernfusion versucht, geht da gar nichts. Aber mit Hilfe eines Zauberstabs könnte es klappen.
Dieser Zauberstab ist ein bestimmter Typ von Laser. Der wird nun nicht etwa benutzt, um das Material aufzuheizen, das fusionieren soll, sondern er erzeugt extrem starke elektromagnetische Felder, in denen einige Kerne so beschleunigt werden, dass sie mit anderen verschmelzen.
Im Gegensatz zu ganzen Ladungen von Bowlingkugeln, die gegen den Abhang des Vulkans geschleudert werden, schießt man jetzt mit Kanonen in Richtung Krater. Das ist erheblich effizienter.
Besagte Laser – gewissermaßen die Kanonen – sind aber erst seit Kurzem verfügbar, und das hat den aktuellen HB11-Hype ausgelöst.

Kommt die Rettung aus Bayern?
Marvel Fusion hat nun ein Team von Experten gebildet, die mit Hilfe des neuen Zauberstabs ein richtiges Kraftwerk entwickeln wollen. Man hat die Stadt Penzberg ersucht, ein Areal von rund 3ha im „Nonnenwald“, für die notwendigen Bauten zur Verfügung zu stellen. Penzberg liegt rund 40km südlich von München im schönen Alpenvorland. Wird das klappen?
Politik in Bayern ist nicht weniger grün als im restlichen Deutschland, mit anderen Worten, alles ist entweder sehr gut (Mutti und Maske) oder sehr böse (Trump und Atom). Es wird für Marvel Fusion schwierig sein, die neue Kernfusion als gut zu verkaufen, aber man tut alles, um zu zeigen, dass sie zumindest nicht böse ist. Man schlägt die Trommeln des Zeitgeistes.
In der PR der Firma stehen daher der CO2-lose Betrieb und die Freiheit von jeglicher Atomgefahr, wie Radioaktivität, Bomben und Explosionen, im Vordergrund. Und auch der TÜV Süd hat schon seinen Segen dazu gegeben.
Auf ihrer Präsentation für die Stadt Penzberg zeigt Marvel Fusion sehr prominent Bilder der geplanten Gebäude im Nonnenwald. Das ist sicher nicht das Wesentliche und es erinnert an die eleganten Bilder der Traglufthalle, welche die Firma Cargolifter einst im Norden Deutschlands hinstellte. Dort konnte man zwar das versprochene Luftschiff nicht bauen, aber immerhin die Halle, in der es gebaut worden wäre.

Chancen und Risiken
Bei der übertriebenen Rücksicht auf die kleinlichen Ängste des Zeitgeistes geht der Blick für die Proportionen natürlich verloren. Es geht hier ja um ein Projekt von epochaler Bedeutung. Wenn die Sache klappt, dann haben wir den heiligen Gral der Energieerzeugung auf Erden. Da ist es egal, was der TÜV Süd dazu sagt und es ist egal, ob Marvel Fusion in der Cafeteria Plastikbecher verwendet. Sollte man nicht erst einmal die Chancen betrachten, bevor man mit dem Mikroskop nach Risiken sucht?
Das Ziel des Projektes rechtfertigt jeden Aufwand. Die Frage ist nur, ob dieses Ziel auch erreicht wird, und ob ausgerechnet Marvel Fusion die Firma ist, die das schafft.
Die haben nun Meilensteine gesetzt, welche den Weg zum Ziel aufzeigen. Bis Ende 2023 soll eine Anlage stehen, in der die besagten Laser den HB11 Prozess durchführen, ohne dass man dabei schon Energie erntet. Das hört sich nicht unrealistisch an, vorausgesetzt, dass die riesigen Mengen an Strom für den Betrieb der Laser zur Verfügung stehen. Da muss sich Penzberg was einfallen lassen, denn mit Windmühlen allein wird das nicht klappen.
Bis Ende 2028 soll dann eine Anlage stehen, die immerhin 100 Megawatt liefert und die als Modell für große industrielle Kraftwerke dient. Nach 2030 will man dann im Gigawatt-Maßstab ins Netz einspeisen.
Diese beiden letzteren Meilensteine nun sind extrem sportlich, aber wir wollen den Forschern keine unlauteren Absichten unterstellen, sondern eher, dass der notwendige unternehmerische Optimismus da etwas mit ihnen durchgegangen ist.

Fazit
Wir leben in einer Zeit, in der Startups wie Marvel Fusion relativ leicht Investoren finden. Nun neigen solche Gründer dazu, mehr zu zeigen als sie haben – so geht Marketing. Es kommt auch vor, dass sie schließlich die eigenen üppigen Versprechungen selbst glauben. Da ist es nun wichtig, dass unter den Geldgebern kompetente Entscheider sind, welche die Logik eines Vorhabens und dessen Fortschritt realistisch beurteilen können; die rechtzeitig die Reißleine ziehen, falls nötig. Ist das nicht der Fall, dann kommt es zu Skandalen wie um die amerikanischen Hochstaplerin Elizabeth Holmes mit Theranos (sie auch hier) oder beim bayerischen Lufttaxi (siehe auch hier).
Die Kompetenz der Entscheider muss primär auf fachlichem Gebiet liegen; wer das beherrscht, der hat allemal die kognitiven Fähigkeiten, um auch die Finanzen zu verstehen. Umgekehrt ist das nicht der Fall. Gibt es in der Politik solche Experten?
Unsere Minister zitieren gerne die enorme Komplexität ihres Aufgabengebietes, die es unmöglich macht, überall Experte zu sein. Dafür haben sie Berater.
Berater haben nun ein gutes Gespür dafür, was der Auftraggeber gerne hören möchte. Letzterer muss also zumindest die Qualifikation haben, um zu erkennen, wem er in sachlicher und ethischer Hinsicht vertrauen kann. In Sachen Corona ist das ganz sicher nicht der Fall.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Interner Streit bei Klima-Alarmisten: Fundis gegen Realos – worum geht es wirklich?

Die beiden prominenten Klimaschützerinnen Luisa Neubauer und Carola Rackete schrieben gemeinsam beim Spiegel einen Artikel mit dem Titel Wer hat die Macht, Verträge zu brechen?, in dem sie forderten, das 1,5°-Begrenzungsziel einzuhalten, weil wir sonst

Gefahr laufen, uns Rückkopplungseffekten im Klimasystem auszusetzen, die nicht mehr aufzuhalten sind.

Die Autorinnen beziehen sich damit auf die unbewiesene Theorie der „Kipp-Punkte“, die besagt, daß nach x Jahren weiterer CO2-Emissionen alles zu spät sei und die Atmosphäre sich nun unweigerlich aufheizen werde. „x“ bedeutet aktuell nach Greta Thunbergs Einschätzung etwa elf oder zwölf Jahre ab 2019; 2007 meldete die BILD auf dem Titel, es seien noch 13 Jahre. Einen anderen Wert lieferte Luisa Neubauer selbst, als sie Anfang 2020 im Interview meinte, wir hätten nur noch dieses Jahr Zeit, das Klima zu retten. Nach heftigem Einspruch der anwesenden Greta nahm die Hamburgerin aus der Reemtsma-Familie ihre Einschätzung aber sofort zurück.

Im Interview mit der Berliner Tageszeitung taz widerspricht nun der Klima-Physiker Anders Levermann vom PIK der Notwendigkeit der Begrenzung auf 1,5° Klimaerwärmung. Levermann ist EIKE-Lesern bekannt, da wir bereits darüber berichteten, daß der Professor der Universität Potsdam im Bundestag ein ähnlich wie Wasser gewinkeltes CO2 postulierte und später die abschmelzende West-Antarktis mit Schneekanonen beschneien wollte.

Zur Kipp-Punkt-These meint er, daß nur einzelne Bereiche der Erdoberfläche kippen könnten, so die Arktis oder Korallenriffe. Eine selbstverstärkende Spirale der Erderwärmung auf dem gesamten Planeten verneint er. Auch meint er, daß eine Erhitzung der unteren Luftschichten um 2° unsere Gesellschaften wohl nicht fundamental bedrohen würden.

Ganz anders sähe es aus, wenn man, wie die jungen radikalen Bürgerkinder der Millennial-Generation es gern fordern, schlagartig alle Kraftwerke und Verbrennungsmaschinen verbieten würde. Die USA zum Beispiel müßten genau dies bis 2023 tun, um „klimaneutral“ zu werden. Angesichts von „70 Millionen Trump-Wählern, die man nicht mögen muß, die aber eine Realität sind“ warnt er davor. Als Alternative empfiehlt Levermann, die Treibhausgasemissionen bis 2050 ganz herunterzufahren. Und nicht „gegen die kämpfen, die 2 Grad fordern“.

Welche Taktik mag hinter diesen Worten stecken? Im Interview erwähnt der Physiker, daß Teile der Klimaretterszene (gemeint sind wohl Extinction Rebellion XR und FFF) sich auf die grünen Realos eingeschossen hätten. Das klingt so, als habe Levermann stellvertretend für viele andere „Alte“ Angst vor den Geistern, die er selbst rief. Die akademischen Klimamodellierer der Professorengeneration macht sich offenbar Sorgen, daß die bürgerlichen Millennials, die gerne fordern und fordern, aber wegen ihrer Verwöhntheit und mangels Verantwortungs- und Realitätssinn zu sehr auf die Tube drücken, eine sofort wirksame katastrophale Politik durchsetzen. Die dann wieder auf Levermann, Schellnhuber, Rahmstorf und Co. zurückfiele. Zumindest, wenn die Folgen unsinniger KKW-Abschaltung und Verbrennerverbot radikal bis 2035 durchgesetzt würden. Dann sind die drei genannten Profs nämlich nach aktueller Lebenserwartung alle noch am Leben, Levermann noch nicht einmal pensioniert. 2050, weitere 15 Jahre später, sähe es anders aus; die politischen Maßnahmen zur „Klimarettung“ bis dahin wären nur halb so schnell vom Zaun gebrochen, und Levermann könnte da seine üppige Rente unter südlicher Sonne genießen (während Solarzyklus-bedingt in Deutschland das nächste Temperaturminimum begonnen hat).

Man sieht, wie in Goethes Zauberlehrling neigen Leute, die es gern bequem haben, statt etwas zu leisten, dazu, zu riskanten Mitteln zu greifen, die eine aus dem Ruder laufende Entwicklung bewirken können. Unser großer Dichter beschrieb das Problem in seinem Gedicht über einen Jungzauberer, der die Abwesenheit seines weisen Lehrers nutzt und ohne ausreichende Fertigkeit einen verhexten Wischmop zum Wasserholen fürs Bad nutzt, aber nicht in der Lage ist, den seelenlosen Diener zu stoppen und nun zusehen muß, wie das Haus überschwemmt wird.

Hat der alte Hexenmeister 
Sich doch einmal wegbegeben! 
Und nun sollen seine Geister 
Auch nach meinem Willen leben. 
Seine Wort‘ und Werke 
Merkt ich und den Brauch, 
Und mit Geistesstärke 
Tu ich Wunder auch.

Walle! walle 
Manche Strecke, 
Daß, zum Zwecke, 
Wasser fließe 
Und mit reichem, vollem Schwalle 
Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen! 
Nimm die schlechten Lumpenhüllen; 
Bist schon lange Knecht gewesen: 
Nun erfülle meinen Willen! 
Auf zwei Beinen stehe, 
Oben sei ein Kopf, 
Eile nun und gehe 
Mit dem Wassertopf!

Walle! walle 
Manche Strecke, 
Daß, zum Zwecke, 
Wasser fließe 
Und mit reichem, vollem Schwalle 
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder, 
Wahrlich! ist schon an dem Flusse, 
Und mit Blitzesschnelle wieder 
Ist er hier mit raschem Gusse. 
Schon zum zweiten Male! 
Wie das Becken schwillt! 
Wie sich jede Schale 
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe! 
Denn wir haben 
Deiner Gaben 
Vollgemessen! – 
Ach, ich merk es! Wehe! wehe! 
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende 
Er das wird, was er gewesen. 
Ach, er läuft und bringt behende! 
Wärst du doch der alte Besen! 
Immer neue Güsse 
Bringt er schnell herein, 
Ach! und hundert Flüsse 
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger 
Kann ichs lassen; 
Will ihn fassen. 
Das ist Tücke! 
Ach! nun wird mir immer bänger! 
Welche Miene! welche Blicke!

O, du Ausgeburt der Hölle! 
Soll das ganze Haus ersaufen? 
Seh ich über jede Schwelle 
Doch schon Wasserströme laufen. 
Ein verruchter Besen, 
Der nicht hören will! 
Stock, der du gewesen, 
Steh doch wieder still!

Willsts am Ende 
Gar nicht lassen? 
Will dich fassen, 
Will dich halten 
Und das alte Holz behende 
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht, da kommt er schleppend wieder! 
Wie ich mich nur auf dich werfe, 
Gleich, o Kobold, liegst du nieder; 
Krachend trifft die glatte Schärfe. 
Wahrlich! brav getroffen! 
Seht, er ist entzwei! 
Und nun kann ich hoffen, 
Und ich atme frei!

Wehe! wehe! 
Beide Teile 
Stehn in Eile 
Schon als Knechte 
Völlig fertig in die Höhe! 
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer. 
Wirds im Saal und auf den Stufen. 
Welch entsetzliches Gewässer! 
Herr und Meister! hör mich rufen! – 
Ach, da kommt der Meister! 
Herr, die Not ist groß! 
Die ich rief, die Geister 
Werd ich nun nicht los.

»In die Ecke, 
Besen! Besen! 
Seids gewesen. 
Denn als Geister 
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke, 
Erst hervor der alte Meister.«

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)




„Black Friday“: Greta sagt Bürgern, was sie zu tun haben

Selbsternannte Weltretter unterschiedlichster Couleur lieben es, den Bürgern zu sagen, wie diese zu leben haben. Seit sich das marxistische Argument der 68er in den westlichen Ländern als stumpf erwiesen hat, schalten Linke auf Wohlstandskritik um, weil man lieber „sein statt haben“ soll und Konsum irgendwie die Umwelt belaste, aktuell mit CO2.

Daß der Wohlstand der ökologischen Bürger dabei im Vergleich der höchste ist und sie selber den größten ökologischen Fußabdruck haben, wird gern verschwiegen. So auch die Familie Thunberg: Schon in Gretas Biografie steht, daß die Familie neben einer Stadtwohnung im teuren Stockholm ein Haus auf den Schären hat. Eine Fotografie der Wohnung, die einmal durchs Netz ging, zeigt ausgesuchte Designermöbel.

Aber andere sollen gefälligst keine preiswerten Waren am Black Friday kaufen:

https://twitter.com/GretaThunberg/status/1332222374083702785




Helden-Doku im Ersten: ein Jahr mit FFF-Aktivisten

Am 18. November, spät im Anschluß an den Film „Ökozid“ und die zugehörige ‚Maischberger‘-Rederunde mit nur einem  Alibi-Kritiker sendete das erste eine Fridays-for-future-FFF-Doku über Aktivisten vor allem aus der Hauptstadt. Luisa Neubauer war natürlich häufiger auch zu sehen, der Focus lag aber auf jüngeren Gesichtern wie Clara Meyer. Clara hatte, Sie erinnern sich vielleicht, mit einem Rundzopf auf dem Kopf 2019 eine feurige Rede auf einem Aktionärstreffen gehalten bzw. vorgelesen.

Die Abiturientin ist im Film mit einem Freund zu sehen, wie sie in einer öffentlichen Diskussion in Frankfurt (O) dem FDP-Chef Christian Lindner Vorwürfe – nun ja – vorliest und sich dann schnell aus dem Staub machen will. Der konsternierte Politiker wäscht den beiden Teens sogleich den Kopf und mahnt eine demokratische Diskussion an, woraufhin Clara ihm zugleich hilflos und herablassend bedeutet, er solle bei irgendeinem Demonstriertag von FFF vorbeischauen und sich rechtfertigen. Die Zuschauer im Saal quittieren das kindische Verhalten der beiden mit Buhrufen. Clara und ihr Mitstreiter versuchen indes draußen vor dem Saal ihre Blamage mit triumphalen Gesten zu überspielen. Die Pointe: Zuvor, auf der Hinfahrt nach Frankfurt (im Zug natürlich), machen sich die beiden darüber lustig, daß Politiker wie Lindner FFF-Kindern aufgrund ihres Alters und fehlender Bildung die Kompetenz absprechen, beim Klima mitreden zu können. Nun ja, offenbar nicht ganz zu Unrecht, wie die beiden bewiesen.

Diese Szene war in der ganzen Sendung eine der wenigen, die die wahren Motive der Fridays-for-no-future-Bewegung offenbart. Zumindest ausdrücklich. Unterschwellig bekommt man im Film durchaus noch mehr Wahrheit mit, wenn man genau hinsieht. Trotz daß Deutschland, wie ein aktueller Edeka—Weihnachtsspot gerade betont, eine bunte Gesellschaft besitzt, sieht man im Film mit der Ausnahme eines Asiaten nur deutsche Bürgerkinder bei FFF. Der Kleidungsstil der Frauen (z.B. C.M.) und die Attitüden der Protagonisten lassen fast durchweg auf das obere Viertel der Gesellschaft schließen. Ein junger Mann mit blonden Haaren, der als Fotograf für die FFF-Demos in Berlin fungiert, kündigt beispielsweise an, sich aus der Bewegung zurückzuziehen und nun eine Weltreise anzutreten. Im Hintergrund sieht man eine riesige Weltkarte an der Wand, die teilweise mit Fotos verziert ist. Die Position der Schnappschüsse auf den Kontinenten läßt darauf schließen, daß der junge Fotograf dort schon war und –ähnlich wie Luisa Neubauer auf Instagram – mit seiner Globetrotterei ein wenig angeben will. Typisch für das Milieu der Großbürgerkinder: Reisen kann jeder HartzIV-Empfänger; aber die Elite fliegt laufend und Langstrecke.

Am Ende der Dokumentation kommt wieder etwas expliziter schlechte Stimmung auf, als die Protagonisten von ihrer Corona-Depression (gerne denglisch Depreschen ausgesprochen – man ist schließlich Weltbürger*in) erzählen, die auch daher rührt, daß mit der Viruspanik seitens der Regierung und der Medien die Klimapanik deutlich zurückgefahren wurde und die kameraaffinen Aktivisten wie Luisa N., die sich auch deutlich verärgert zeigt, nicht mehr die gewohnte Aufmerksamkeit erhalten.

Ein Junge, der erst 15 Jahre ist, zeigt in einer Aussage eine erstaunliche Reife, als er meint, durch seinen Aktivismus habe er andere Menschen nur noch als Klimaschädlinge wahrgenommen, und nun, in der Depressionsphase, habe er gemerkt, daß er damit etwas tat, was er eigentlich ablehne.

Ein weiterer Lichtblick am Ende des Films: Aktivistin Clara macht im Krankenhaus ein Praktikum als Hilfsschwester in der Intensivstation. Wenn es lange genug geht, kann ihr das nur guttun, wenn sie die Realität des Lebens außerhalb ihres behüteten wohlhabenden Elternhauses kennenlernt. Wer weiß, vielleicht studiert sie ja Medizin, oder noch besser: Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester.




Woher kommt der Strom? Durchschnittsrechnungen sind Schall und Rauch

 (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr)

Ist das nicht der Fall, fällt das Stromnetz ab. Um das böse Black-Wort nicht zu verwenden: Die Lichter gehen aus. Deshalb müssen in den ersten 4 Tagen der Woche die konventionellen Stromerzeuger wirklich Vollgas geben (Abbildung 1). Der Bedarf liegt teilweise bei 80 GW. Trotz einer konventionellen Produktion von über zum Teil über 60 GW muss an einigen Tagen Strom hinzugekauft werden (Abbildung 2). Meist am frühen Morgen zu dann moderaten Preisen. Den höchsten Preis erzielt allerdings Deutschland am 10.11.2020 um 17:00 Uhr. Fast 80€/MWh bekommt Deutschland per Saldo für 0,653 GW Exportstrom von diesen Nachbarn (Abbildung 3). Das ergibt immerhin eine Einnahme von gut 52.000 €. Leider ist das die Ausnahme. Ab Donnerstag steigt die Windkrafterzeugung wieder an, um zum Sonntag eine Dimension zu erreichen, die den Strompreis ins Bodenlose sinken lässt. Um 23:00 am Samstag werden bereits lediglich 21,56 €/MWh aufgerufen, der Tiefstpreis der 46. Woche. Dazu dann mehr in der nächsten Woche.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und vor allem der aus dieser Tabelle generierte Chart belegen sehr eindrücklich die geringe Wind- und- Sonnenstromerzeugung der 46. Woche (Abbildung 4). Montag, Dienstag und Mittwoch liegen Wind- und Sonnenstromerzeugung zusammen unter der Stromerzeugung mittels Biomasse und Wasserkraft. Das sind mit der am Sonntag ebenfalls schwachen Erzeugung insgesamt 102 Stunden, in denen Wind- und Sonnenstrom fast ausfällt. Bedenkt man, dass bis 2022 die Stromerzeugung per Kernkraft, bis 2030 die komplette Kohlestromerzeugung in Deutschland wegfallen soll und betrachtet Abbildung 1, dann weiß man, dass die Stromerzeugung Deutschland und die damit verbundene Versorgungssicherheit zukünftig auf kleinen, tönernen Füßchen stehen wird. Ich befürchte, dass den verantwortlichen Politikern dieser Sachverhalt gar nicht richtig bewusst ist. Fehlt es ihnen doch oft schon an den einfachsten Grundkenntnissen in Sachen Strom. Sonst wäre so ein Desaster der Ahnungslosigkeit, wie es Wirtschaftsminister Altmaier kürzlich im Bundestag offenbart hat, unmöglich (Abbildung 5).

Der Im-, Exportchart der 46. Woche (Abbildung 6) zeigt, dass vor allem Frankreich den Bedarf Deutschlands gedeckt hat, wenn die eigene Kraftwerksproduktion nicht ausreichte. Die Exporte sind um einiges höher als der Import und selbstverständlich sind auch die Einnahmen aus dem Export absolut gesehen höher. Heruntergerechnet auf €/MWh zeigt sich der ´wahre` Preis, den Deutschland für Exportstrom bekommt, für Importstrom zahlen muss. Sehen Sie sich bitte Abbildung 7 an.

Bei der geringen Wind-, Stromerzeugung der 46. Woche wundert es wenig, dass auch angenommene Verdoppelung des Wind-, Sonnenstroms bei weitem nicht ausgereicht hätte, den Strom-Bedarf Deutschland auch nur annähernd zu decken. Am Dienstag und Mittwoch wurden sogar jeweils über eine Terawattstunde (TWh) zusätzlicher Strom benötigt. Rufen Sie den Chart auf, den Sie unter Abbildung 8 herunterladen können.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 8.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,14 Prozent, davon Windstrom 9,82 Prozent, Sonnenstrom 8,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Preise, die Deutschland heute für den Export erzielt, für den Import zahlen muss, liegen um die 30€/MWh. Erst ab 14:00 Uhr steigen sie an. Ab 15:00 Uhr bis 21:00 Uhr werden 40€ und mehr pro MWh gezahlt, eingenommen. Gäbe es die konventionelle Stromerzeugung mittels Kohle und Kernkraft nicht, sähe es finster aus in Deutschland. 

Montag, 9.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,40 Prozent, davon Windstrom 7,09 Prozent, Sonnenstrom 4,26 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Wind-, Sonnenstromerzeugung sinkt nochmals ab. Die Exportpreise, die Deutschland erzielt sind erklecklich. Die zu zahlenden Importpreise sind moderat. Um 17:00 muss Deutschland für gleichwohl sehr wenig (179 MW) Importstrom über 72€/MWh  bezahlen. Die konventionelle Stromerzeugung bullert kräftig. 

Dienstag, 10.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 20,00 Prozentdavon Windstrom 5,52 Prozent, Sonnenstrom 2,76 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,72 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es geht weiter Abwärts mit der regenerativen Stromerzeugung. Die Stromerzeugung Deutschlands ist auf Kante genäht. Die Preise sind in Ordnung. Konventioneller Strom wird dringend gebraucht … und produziert.

Mittwoch, 11.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 19,15 Prozentdavon Windstrom 4,96 Prozent, Sonnenstrom 2,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es geht noch weniger. Bei einem Bedarf von 78,567 GW um 11:00 Uhr werden insgesamt 13,73 GW Strom regenerativ erzeugt. Die Lücke von 64,887 GW werden durch die eigene Stromversorgung nicht geschlossen. 3,761 GW müssen noch importiert werden. Zu genau 50,43 €/MWh. Natürlich wissen die konventionellen Stromerzeuger, dass am Donnerstag die Flaute zu Ende sein wird. Deshalb fahren sie ihre Kraftwerke nicht noch höher, als das ohnehin schon der Fall ist

Donnerstag, 12.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,67 Prozent, davon Windstrom 23,33 Prozent, Sonnenstrom 2,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,67 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht wie erwartet an. Stromstrom fließt weiter nur in geringem Ausmaß. Entstehender Stromüberschuss wird auskömmlich veräußert. Fehlender Strom wird günstig – weil am frühen Morgen – eingekauft. Von diesen Nachbarn. Konventionelle Stromerzeugung bleibt selbstverständlich notwendig. Nur die 60 GW-Grenze wird nicht mehr überschritten. 

Freitag, 13.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,53 Prozent, davon Windstrom 20,29 Prozent, Sonnenstrom 4,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Freitag, den 13.11.2020 dümpelt die Wind-, Sonnenstromerzeugung so vor sich hin. Konventioneller Strom wird sauber – in der Menge – hinzu erzeugt. Der Überschuss kann zu einem Großteil auskömmlich verkauft werden. Diese Nachbarn nehmen den Strom ab. 

Samstag, 17.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,24 Prozent, davon Windstrom 26,19 Prozent, Sonnenstrom 6,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Am Samstagnachmittag deutetet sich ein strammer Windstromanstieg an. Ab 18:00 Uhr (44,56 €/MWh) fallen die Strompreise zügig auf ein Niveau, das um 23:00 Uhr bei um die 21,- €/MWh liegt. Ein Ende des Absturzes ist auf Grund der stürmischen Wetterlage nicht in Sicht. Die konventionellen Stromerzeuger fahren die Kraftwerke herunter, aber eine Mindestleistung von 20 GW – konventionell erzeugt – ist immer! erforderlich, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Große rotierende Massen sind dafür notwendig. Viele tausende und aber-tausende Mini-Stromerzeuger erzeugen sogenannten ´Flatterstrom`, da vor allem die „Natur“ keinerlei Kontinuität gewährleisten kann. Das können nur Kern-, Kohle- oder Gaskraftwerke. 

Womit der erste Teil der Frage eines Lesers dieser Kolumne beantwortet wäre. Der schreibt:

In Gesprächen mit Freunden und Bekannten ist es ziemlich schwierig die von Ihnen berichteten Fakten zu vermitteln. Solange der Strompreis in geringen Dosen erhöht wird und weiterhin Strom aus der Steckdose kommt, kümmern sich die Menschen vorrangig um eine Vielzahl anderer Probleme. Zu dem Thema Blackout und Stabilität der Netzfrequenz wurde behauptet, dass dafür mehrere Kraftwerke ständig am Laufen sind. Der Strom, der bei starker Wind- und Sonnenstromproduktion überschüssig ist, werde in die Erde abgeleitet. Meine Recherche im Internet ergab kein Ergebnis, das diese Aussage bestätigt oder widerlegt. Können Sie da helfen? 

Ja es müssen immer konventionelle Kraftwerke mit ihren gewaltigen Generatoren Strom erzeugen. Etwa 20 GW sind notwendig. Was jetzt im Winter knapp ein Viertel des Strombedarfs gesamt ausmacht. Mit den 20 GW immer notwendigen konventionellem Strom ergibt sich insbesondere im Sommer bei kräftiger Sonnenstromerzeugung das Problem, dass zur Mittagszeit, wenn der regenerativ erzeugte Strom an den 90% und mehr kratzt, ein Überschuss entsteht, der in aller Regel sehr günstig abgegeben, verschenkt oder sogar mit einen Bonusscheck versehen verschenkt werden muss. Das Problem verschärft sich, je mehr Solarkraftwerke gebaut werden. 

Überschüssiger Strom muss „verbraucht“, besser verkauft werden. Ableiten geht nicht. Es sei denn zu Stromverbrauchern. Das können Windradgeneratoren sein, das können alte Kraftwerks-Generatoren sein. Selbstverständlich erst dann, wenn alle vorhandenen Speicher aufgefüllt sind. Vor allem die heimischen, aber auch die in Österreich und der Schweiz. Eins muss allerdings bedacht werden: Alle Speicher zusammen reichen nicht aus, um die 4-Tagelücke Strom wie oben gesehen zu schließen. Deshalb sollten die Verantwortlichen sich ihre Abschaltfantasien noch mal genau überlegen. Der Kernkraftzug ist abgefahren. Aber bei der Kohle sollte zumindest solange gewartet werden, bis genügend Gaskraftwerke deren Stromerzeugung übernehmen können. Die allerdings müssen noch gebaut werden. Zumindest zu einem großen Teil.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de




Klimaretten: 10 Tipps für den Kampf gegen das CO2 (Teil 2)

In Teil 2 geht es um:

4. Dämme Deine Fleischeslust ein

5. Pullover und Winterjacke statt Heizung

6. Schluss mit dem Sauberkeitswahn

7. Klickscham: Klimakiller Internet

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=uUGY2…

Teil 3 folgt in Kürze

LINK: Die Universität von East Anglia forderte 2014 ihre Studierenden auf, möglichst beim Duschen zu urinieren, um Wasser zu sparen: https://www.bbc.com/news/uk-england-n…




„Der Freiheit eine Gasse!“ – Die Schiller-Rede von Christian Drosten

In seiner Rede (hier als Niederschrift), die der Regierungs-Virologe von Berlin aus via Netz hielt, benennt er das zentrale Thema Friedrich Schillers, die Freiheit, und den Kampf darum.

Pikanterweise stellt sich Drosten als Forscher und Wissenschaftler“ in diese Tradition und behauptet allen Ernstes,

„Ich verfolge in meiner Arbeit keine politischen Absichten. (…) Damit ist also auch der Forscher eine Art Weltbürger im Schillerschen Sinne, der keinem Fürsten, sondern der Erkenntnis dient.“

Was soll man zu solch einer Dreistigkeit noch sagen? Mit fällt da nur ein Netzfundstück ein, das gerade bei Facebook u.a. kursiert:

Coronaleugner und Verschwörungstheoretiker:

Sucharit Bhakdi

Karina Reiß

John Ioannidis

Hendrik Streeck

Klaus Püschel

Wolfgang Wodarg

Bodo Schiffmann

Ulrike Kämmerer

Frank U Montgomery

Yoram Lass

Pietro Vernazza

Carsten Scheller

Stefan Hockertz

Jay Battarachya

Mark Fiddige

David Katz

Corona-Experten

Prof. „Dr.(?)“ Christian Drosten, Dissertation fragwürdig, nicht-praktizierender Forschungsarzt, W3-Professur von Quandt (BMW…) finanziert, keine akademische Lehre, 2010 katastrophal falsche Einschätzung der Schweinegrippe (i.G. zu Wodarg)

Prof. Dr. med. vet. Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Institutes (Bundesoberbehörde, BMG)

William Henry „Bill“ Gates, Studienabbrecher, IT-Multimilliardär

Jens Spahn, Bankkaufmann

Dr. jur. Markus Söder, Politiker und TV-Redakteur

Es wird noch delikater: Drosten behauptet, seine „Liebe zur Freiheit des Wortes“ habe ihn weniger hart getroffen als Schiller.

Im Gegenteil: Sie wird honoriert und hat mich zuletzt an die Charité geführt.

Was honoriert wird, ist Drostens Bereitschaft, das politisch-medial erwünschte Katastrophen-Narrativ zu liefern. 2010 warnte er genau wie heute vor einer tödlichen „Pandemie“ im Rahmen der Schweinegrippe-Welle. Von der Realität wurde er – mehr noch als heute – Lügen gestraft, während sein Kontrahent Wolfgang Wodarg Recht behielt.

Im weiteren bescheinigt sich Drosten selbst, an etablierten hohen wissenschaftlichen Standards festzuhalten. Dabei ist der etablierte PCR-Test aus seinem Hause hypersensibel und weist keine Infektionen nach, sondern nur Virus-Erbgutschnipsel. Läßt man das Verfahren zu lange laufen, bekommt man stets ein „Signal“.

Ich bin ausschließlich den Fakten verpflichtet – dem wissenschaftlichen Experiment, meinen Beobachtungen und Schlußfolgerungen. Was zählt, ist mein eigener Verstand, der kollegiale (sic!) Austausch, das beständige Ringen (sic!) um belastbaren Erkenntnisforschritt. Dabei muß ich mich jederzeit der harten wissenschaftlichen Debatte über meine Arbeit stellen.

Mit Sicherheit nicht – hart wird es hingegen für Wodarg, Bhakdi et al., die gemobbt und beschimpft werden, weil sie die Einhaltung von Standards verlangen.

Dem geneigten EIKE-Leser kommen nun wahrscheinlich ungute Erinnerungen an gewisse Klimaforscher, die ebenfalls nicht mehr gezwungen sind, hart um Erkenntnisfortschritt zu ringen, weil sie ihre Debattengegner politisch weitgehend mundtot gemacht haben. Insofern wundert es nicht, daß Drosten die Alarmismus-Kollegen aus der Church of global warming ausdrücklich erwähnt:

(…) Wenn Wissenschaft politisiert, instrumentalisiert oder in ihren Standards verletzt wird, müssen wir mit nachweisbaren Fakten Stellung beziehen.

Und das gilt beileibe nicht nur für die Infektionsforschung in einer Pandemie. Es gilt für alle Wissenschaftsfelder, die sich drängenden Problemen mit Entscheidungsdruck und weitreichenden Konsequenzen widmen, etwa die Klimaforschung, die eine andere tückische Entwicklung globalen Ausmaßes bearbeitet.

„Haltet den Dieb!“ schrie der Dieb; eine altbewährte Taktik. Interessanterweise begründet Drosten harte Maßnahmen gegen die Infektion mit dem „Wachstum“, also einer Zukunftsprognose, und gar nicht mit dem Status quo. Auch hier erkennt man die Strategie der Klimaalarmisten: Der Eisbär wurde bereits in den 1980er Jahren als vom Aussterben bedroht eingestuft, weil er wegen der angeblichen Klimaerwärmung und der resultierenden Eisschmelze bald nichts mehr zu fressen finden dürfte. Daß die Eisbären-Weltpopulation geradezu explodiert, wird nicht erwähnt. Und was von den Vorhersage-Computermodellen zum Beispiel des PIK zu halten ist, hat Drostens Gesinnungsgenosse Rahmstorf 2013 sogar selber zugegeben:

Daß bei all der Pikanterie gerade Drosten die Schiller-Rede halten durfte, paßt ins Bild eines neu entstehenden Totalitarismus. Früher war Virologie Teil der Gesundheitsforschung, Klimaforschung gehörte zur Meteorologie usw. Heute vermengen sich alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen und erzählen uns Bürgern eine einzige große Erzählung, die den 20% der Luxus-Transferempfänger im Lande dient, und sonst niemandem.

Christian Drosten gehört längst zu dieser politisch-korrekten Klasse und wird daher promoviert. Aber nicht im akademischen Sinne…….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Öko-Aktivismus oder Öko-Terrorismus? Unfälle und Pinguinkostüme im Dannenröder Forst

Wir berichteten bereits über Brandanschlagsdrohungen von Klimaschützern gegen Autofahrer in Gießen. In den vergangenen Wochen hat die Szene im Dannenröder Forst zwischen Kassel und Gießen Baumhäuser gebaut, um nach dem Muster des „Protestes“ im Hambacher Forst die Abholzung der Bäume zu verhindern.

Wobei es „gute“ und „schlechte“ Bäume gibt – „schlechte“ Bäume können dem Tesla-Werk bei Berlin oder Windkraftanlagen in Hessen (Märchenwald) ruhig weichen – kein Protest. „Gute“ Bäume hingegen stehen da, wo RWE oder der Staat Kohle fördern oder Autobahnen ausbauen will – die müssen unbedingt gerettet werden.

Mitte Oktober seilten sich akademische Aktivisten von einer A3-Autobahnbrücke ab und verursachten so einen Stau, an dessen Ende ein Mann mit seinem Auto in einen Laster krachte. Daran sind natürlich nicht die Weltretter schuld – eine Sprecherin

wehre sich allerdings gegen den Versuch, diesen tragischen Vorfall zu instrumentalisieren und damit den Protest gegen den Weiterbau der A49 durch den Dannenröder Forst zu diskreditieren. (FAZ)

Wie trotzige Kinder, die an nichts schuld sein können – das sind immer die anderen. Als kürzlich eine Aktivistin mehrere Meter tief von einem Baum stürzte, war natürlich die Polizei verantwortlich. Infantilität zeigte auch die Extinction-Rebellion-Aktivistin und Schiffsschlepperin Carola Rackete, die in einem Pinguinkostüm (!) auf einem Baum saß und von der Polizei vorsichtig mit einer Hebebühne heruntergeholt wurde. Eigentlich „sterben“ ja sonst die Eisbären am Nordpol und nicht die Pinguine am gegenüberliegenden Weltende, oder baut Rackete ein neues Tierschutz-Narrativ auf? Immerhin war sie friedlich – männliche Kollegen beschossen die Beamten mit Pyrotechnik und bewarfen sie mit Rauchbomben.

Nebenbei: Der Ausbau der A49 war mit den Stimmen der Grünen in der Landesregierung mitbeschlossen worden. Die Grüne Partei ist nur im Bundestag moralistisch und weltfremd – in den Ländern oder auf lokaler Ebene sieht es ganz anders aus. Ob es auch daran liegt, daß die grünen Großkopferten in Berlin ganz andere Persönlichkeiten sind als die Kollegen in den Ländern? Boris Palmer wäre ein gutes Beispiel dafür.




„Ökozid“ – ARD-Aktivismus in Spielfilmform zur besten Sendezeit

Daß die gebührenfinanzierten Anstalten ARD/ZDF mit all ihren Sendern statt wie früher bunte Vielfalt, mittlerweile eine zeitgeistige Regierungs-PR liefern, ist unter kritischen Geistern Legion. Daß Drittwelt – und Schwellenländer gern auf die ökologische Tränendrüse drücken, um an Transferzahlungen aus den Industiestaaten zu kommen, ebenfalls.

Daher verunderte uns nicht der mit großem Brimborium angekündigte Spielfilm Ökozid, in dem 2034 eine Gerichtsverhandlung von 31 Ländern gegen Deutschland gezeigt wird. Zwei junge Anwältinnen klagen darin im Auftrag von armen Ländern gegen den deutschen Steuerzahler, da Umwelt- und Wetterschäden im globalen Süden dem von Deutschland emittierten CO2 zugeschrieben werden. Den Advocatus diaboli spielt Ulrich Tukur, dessen Darstellung hier verdächtig an den bösen Oberstleutnant der Stasi in Das Leben der anderen erinnert. Zum Schluß tritt noch eine Angela-Merkel-Imitatorin auf, die im Gericht – da ist der Film erstaunlich realistisch – ohne jede Berechtigung einfach ein Plädoyer für die Verurteilung ihres Landes hält und damit widerspruchslos Erfolg hat.

Regisseur und Drehbuchautor ist Andres Veiel, der „als einer der profiliertesten Vertreter einer politisch engagierten Kunst“ gilt, wie Wikipedia weiß. Im Klartext: Der Mann hält sich ans Zeitgeist-Drehbuch und liefert die Erzählung zur Interessenspolitik der tonangebenden Milieus. Als Berater für das Drehbuch fungierte unter anderem ausgerechnet Jürgen Resch, der Chef der Deutschen Umwelthilfe. Das ist der Abmahnverein, der unrealistisch niedrige Grenzwerte für den Dieselmotor half durchzusetzen und so den Betrug mit der VW-Software mitverursachte. Resch ist den Leitmedien schon lange als bestverdienender Vielflieger bekannt, der ähnlich wie Frank Asbeck die Ökopanik nutzte,  um reich zu werden.

Die Kollegen Lüning und Vahrenholt ergänzen, daß der Film daher den BRD-Gerichtsvertreter Tukur noch ganz andere Fragen hätte stellen lassen können. Zum Beispiel, wer die immense Geldverschwendung für eine Energiewende zu verantworten hat, die weder Sicherheit, noch bezahlbare Preise und am Ende nicht einmal Einsparungen von CO2 gebracht hat, weil die Energiequellen, auf die man gesetzt hat, immer auf die Laune der Natur angewiesen waren. Sie brauchten stets Backups, weil Speicher unbezahlbar waren. Aber im Film wird nicht einmal angedeutet, daß Deutschland Energiearmut und flächendeckenden Stromausfällen leidet; stattdessen sieht man nur Einspieler von angeblich häufiger werdenden Naturkatastrophen etc.

Ein weiterer möglicher Vorwurf könnte die Zerstörung von Landschaft und Wald sein, um immer mehr Windräder aufzustellen, die aber keinen Effekt auf das Einsparen von CO2 hatten weil sie immer volatil waren. Im Film sieht man übrigens keine zugespargelten Landschaften.

Man darf gespannt sein auf die Einschaltquoten, sodenn sie noch vertrauenswürdig sind. Der Streifen zeigte nur wenig „menschelnde“ Sequenzen, sondern überwiegend dröge Gerichtsaalszenen, in denen über Zertifikatspreise debattiert wird. Einzig Ulrich Tukurs cholerischer Rechtsanwalt, der vom „neutralen“ Richter häufiger pampig angegangen wird, liefert etwas Würze.

Nach dem Film lud Sandra Maischberger zur Diskussionsrunde, in der aber nur ein einsamer Interessensvertreter der Industrie ein klein wenig Symptomkritik an der ansonsten vorgegebenen apokalyptischen Weltsicht äußern darf. Dazu Luisa Neubauer, die, herablassend aber redegewandt wie immer, ÖR-Dauergast Peter Altmaier angeht.

Eigentlich interessant ist aber ein Interview Maischbergers mit dem ehemaligen Präsidenten der islamischen Republik der Malediven, der aus dem Jammern fast gar nicht mehr herauskommt, weswegen Maischberger Schwierigkeiten hat, mit ihren Fragen zu Wort zu kommen. Man fragt sich danach, was die Malediver eigentlich wollen, da sie ja auch von wohlhabenden Westlern leben. Müssen europäische Steuerzahler immer mehr Transferzahlungen an Klima-Akademiker und angeblich unter CO2 leidende Süd-Staaten zahlen, sinkt der Wohlstand und die Gäste bleiben aus. Aber der Ex-Präsident favorisiert wohl schnelle Milliardenbeträge ohne Gegenleistung statt freiwillige Zahlungen gegen Dienstleistungen. Insofern unterscheidet sich der maledivische Politiker nicht von Nutznießern der Klima-Erzählung in ARD und ZDF.

Nebenbei: Förderung des Films

Fördersumme 300.000 Euro Medienboard

Filmstiftung NRW 100.000 Euro

Kommentar der Kalten Sonne:

Ökozid: Aktivisten-TV, bezahlt von allen Rundfunkgebührenzahlern

Das Klimamanifest Heiligenroth hat einen Fragenkatalog an Tom Buhrow von WDR zusammengestellt, da Maischberger von diesem ARD-Sender in Auftrag gegeben wird.

 

 

 

 

 

 




Woher kommt der Strom? Ist es ein Zeichen? 

In Kombination aber mit dem europaweit geringem Strombedarf führt diese Menge Strom zum negativen Strompreis vom 10,48/MWh (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr). Es werden in dieser Stunde nicht nur 6,017 GW Strom verschenkt, es wird an das Geschenk auch noch ein Scheck in Höhe von 63.058 € drangeheftet. Welche unserer Nachbarn Anteile des Bonus erhält und die Werte finden Sie im entsprechenden Chart der Tagesanalyse 2.11.2020. Ist es ein Zeichen? Nein, es ist nur Zufall, dass der negative Strompreis mit dem Beginn des zweiten Lockdowns zeitlich zusammenfällt.

Dennoch: Der zweite Corona-Lockdown wird sehr negative wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und individuelle Konsequenzen nach sich ziehen. Obwohl die Maßnahmen ´gut` gemeint sind.  Der Schaden, der durch die Corona-Maßnahmen angerichtet wird, ist um ein Vielfaches größer, als eine Verbesserung der Coronalage je sein wird. Bei der Energiewende ist es ähnlich. Regenerative Energieträger, vor allem Wind- und Sonnenkraft, sollen die Welt retten. Die Windstromerzeugung ist im Herbst und Winter oft kräftig, also ganz im Sinne unserer Freunde der Energiewende. Der Effekt ist gleichwohl negativ. Zumindest wirtschaftlich. Ohne massive Subventionierung wird sich weder die Wind- noch die Sonnenstromerzeugung rechnen. Sie hängen immer am Tropf des Staates. Kein wirtschaftlich vernünftig denkender Mensch wird ohne staatliche Unterstützung in solche Anlagen investieren.

Weil Deutschland mit einer Teilersparnis seines im Weltmaßstab geringen CO2-Ausstoßes die Erde ohnehin nicht retten kann, ist das komplette Projekt „Energiewende in Deutschland“ wirtschaftlich und ökologisch kompletter Unfug. Das wurde am 2.11.2020 um 3:00 Uhr noch mal schön verdeutlicht.

Corona-Maßnahmen und Energiewende sind gut gemeint, ziehen aber faktisch nur negative Konsequenzen nach sich. Nur? Nein, selbstverständlich gibt es Energiewende- und Coronagewinnler. Das aber sind im Vergleich zu dem Gesamtkostenträger und Corona-Maßnahmen-Erdulder ´Bevölkerung` nur wenige Menschen und Firmen. Die sahnen allerdings richtig kräftig ab. 

Die 45. Woche beginnt mit starker Windstromerzeugung, die im Verlauf der Woche wellenartig (Abbildung 1) abnimmt. Die Sonne scheint mehr, die Sonnenstromerzeugung nimmt zu. Das Wetter wird schöner, so der Volksmund. Am Samstag kommt die Offshore-Windstromerzeugung fast zum Erliegen. Wie volatil, wie schwankend die regenerative Stromerzeugung ist, belegt die konventionelle Ergänzungsstromerzeugung (Abbildung 2), die unabdingbar ist, damit der Bedarf Deutschlands gedeckt wird. Der Im-, Exportchart der 45. Woche (Abbildung 3) zeigt. welche unserer europäischen Nachbarn überschüssigen, in Deutschland produzierten Strom zu welchem Preis importieren, wieviel Strom sie nach Deutschland liefern, weil er dort fehlt. 

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und der daraus generierte Chart belegen die Wetter-Umschwung (Abbildung 4). Wird zum Wochenbeginn noch viel Windstrom erzeugt, scheint Richtung Wochenende die Sonne für die Jahreszeit immer kräftiger. Stromexporte werden geringer, am Freitag und Samstag muss Deutschland sogar per Saldo Strom importieren. Abbildung 5 bringt die Im-, Exportzahlen für das bisherige Jahr 2020 und die 45. Woche. Deutschland wird 2020 wieder Strom in der Größenordnung zweier Kernkraftwerke importieren. Der Export ist mengenmäßig größer, doch unter dem Strich für die importierende Länder günstig. Kurz gesagt gilt für Deutschland: Importstrom ist unter dem Strich teurer, als Exportstrom. 

Wie jede die Stromentwicklung und die Bedarfsdeckung bei einer angenommenen Verdoppelung der Wind- und Solarstromerzeugung für das Jahr 2020 (Abbildung 6). Die letzten vier Tage der 45. Woche reicht der regenerativ erzeugte Strom trotz besagter Verdoppelung bei weitem nicht aus. 

Noch ein Hinweis in Sachen Framing. Ein Leser hat mich darauf hingewiesen, dass den CO2-Ausstoß betreffend gerne Bilder mit Wasserdampf zur ´Veranschaulichung` herangezogen werden. Wasserdampf, den der unbedarfte Leser womöglich als „CO2„, ein unsichtbares und geruchloses Spurengas (0,04% des Gasgemischs der Luft) identifiziert. Abbildung 7 zeigt solch ein Bild. Es ist Bestandteil des informativen CO2-Weltrechners der KfW, den ich jede Woche am Ende des Artikels empfehle. Wasserdampf hat eine 10x größere Treibhauswirkung als CO2. Der Effekt ist im Sommer gut spürbar. Ist zum Abend der Himmel bedeckt ist es wärmer, als bei klarem, wolkenlosen Himmel. Da kühlt es schnell ab und die Strickjacke muss her. 

Sonntag, 1.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68.38 Prozent, davon Windstrom 52,14 Prozent, Sonnenstrom 2,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,68 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Herrscht bis Mittag noch eine Stromunterdeckung, die verhältnismäßig günstig geschlossen werden kann, kommt es über Tag zu stärkerem Stromüberschuss. Grund: Die Windstromerzeugung zieht massiv an. Dieser Strom muss ebenfalls günstig abgegeben werden. Warum fahren die konventionellen Stromerzeuger ihre Produktion nicht herunter? 20 GW müssen konventionell erzeugt werden, damit die Netzstabilität gesichert bleibt. Diese Nachbarn beziehen Strom aus, liefern Strom nach Deutschland.

Montag, 2.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,99 Prozent, davon Windstrom 55,70 Prozent, Sonnenstrom 3,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am ersten Werktag der Woche schwillt in der Nacht die Windstromerzeugung so stark an, dass der Strom zum Teil mit Bonus abgegeben werden muss. An diese Nachbarn zu diesem Preis. Die konventionelle Stromerzeugung verharrt bis 4:00 Uhr auf dem niedrigsten möglichen Niveau. Dann wird die Erzeugung der regenerativen nachgeführt. Ab 5:00 Uhr wird auch der negative Preisbereich verlassen. Ab 6:00 werden dann Preise um die 30€/MWh erzielt. Nicht auskömmlich, aber besser als zuzahlen. 

Dienstag, 3.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,65 Prozent, davon Windstrom 32,89 Prozent, Sonnenstrom 4,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,74 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Über Tag kommt es zu einer Windstromdelle, die durch Sonnenstrom ausgeglichen wird. Als dieser zum Abend weniger wird, kommt es zur dem regelmäßigen Leser hinlänglich bekannten Versorgungslücke, die heute mit Preisen um die 40€/MWh € geschlossen werden kann. Und: Etwas später erzielt Deutschland den höchsten Preis des Tages. Um 18:00 werden 47,53 €/MWh kassiert. Immerhin. Danach fällt der Preis auf 29,35€/MWh um 23:00 Uhr. Diese Nachbarn zahlen, kassieren.

Mittwoch, 4.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,87 Prozent, davon Windstrom 24,68 Prozent, Sonnenstrom 4,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch steht im Zeichen des Rückgangs des beginnenden Rückgangs der Windstromerzeugung. Die Sonnenstromerzeugung ist noch recht schwach. Deutschland exportiert den ganzen Tag. Die Preise schwanken stark (26 -60€/MWh). Die konventionelle Stromerzeugung kommt gut hinterher. Dieser Tag beweist neben vielen anderen, dass sie unabdingbar sein wird, wenn Deutschland Industrieland bleiben will/soll. Das zahlen unsere Nachbarn.

Donnerstag, 5.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,46 Prozent, davon Windstrom 21,79 Prozent, Sonnenstrom 6,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute exportiert Deutschland den ganzen Tag Strom. Die Preise bewegen sich zwischen30 und 52€/MWh. Die konventionelle Stromerzeugung wird gut nachgeführt. Österreich macht um 18.00 und 19:00 Uhr zwei Mini-Preisdifferenzgeschäfte

Freitag, 6.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,94 Prozent, davon Windstrom 12,23 Prozent, Sonnenstrom 6,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,23 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag bringt um 14:00 Uhr den ersten Windstromerzeugung-Tiefpunkt der Woche. Von 15:00 bis 20:00 Uhr muss Deutschland Strom zukaufen. Die untergehende Sonne kann den fehlenden Windstrom nicht ausgleichen, obwohl sie für die Jahreszeit recht gut scheint. Und die Windstromerzeugung bleibt schwach. Die konventionelle Stromerzeugung bullert kräftig. Diese Nachbarn liefern Strom, nehmen Strom ab. Frankreich machte einige feine Preisdifferenzgeschäfte.

Samstag, 7.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,29 Prozent, davon Windstrom 11,76 Prozent, Sonnenstrom 9,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Stromerzeugungsbild gleicht dem gestrigen. Mit 1,3 GW Windstrom liegt der Wert noch tiefer als gestern. Am Vormittag erzielt Deutschland niedrigere Preise als am Freitag, muss aber für den Mini-Import von 3:00 bis 5:00 wenig zahlen. Die konventionelle Stromerzeugung führt recht gut noch, kann oder will die Lücke zum Vorabend nicht verhindern. Diese Nachbarn zahlen und bezahlen.  

Unabhängig von der realen Stromerzeugung wie sie in dieser Kolumne nach- und aufgezeichnet wird, werden von und für die Freunde der Energiewende regelmäßig diverse Studien gefertigt, die Wege aufzeigen (sollen), wie Energiewende gelingen kann. Unter Abbildung 8 finden Sie den Link zu einer kritischen Würdigung solcher Konvolute.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de




Klimaretten: 10 Tipps für den Kampf gegen das CO2

In Teil 1 geht es um: 1. Das Auto muss weg 2. Flugscham: Verzichte auf Reisen in ferne Länder 3. Klimasünde Kleidung

Teile 2 und 3 folgen in Kürze