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Klimaschau 4 – die Tagesschau von Sebastian Lüning

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Woher kommt der Strom? Verdoppelung von Wind- und Sonnenstrom

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Abbildung 1

Ein langer Satz zu einer langen Wartezeit, in der konventionelle Energieträger gut 20 TWh hätten erzeugen müssen, um den Bedarf der Wochen 48 bis 51 rechnerisch zu decken. Trotz der angenommenen Verdoppelung Wind-, Sonnenstrom.  Freunde der Energiewende meinen dann sagen zu müssen, dass eine Verdrei- oder besser eine Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonne zu anderen, zu positiveren Ergebnissen führen würde. Dazu kann ich nur sagen, dass erst mal die Verdoppelung geschafft werden sollte, was eingedenk der sich dank der – meine Meinung – wahnwitzigen Corona-Maßnahmen immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schon eine Herkulesaufgabe sein wird. Hinzu kommt, dass immer mehr Bürger merken, dass Deutschland faktisch ein Energiewende-Geisterfahrer ist. Das Abschalten der letzten sechs Kernkraftblöcke und damit der Ersatz nahezu CO2-freier und gleichzeitig verlässlich fließenden Stroms durch fossil erzeugten Strom ist weltweit einmalig und löst deshalb ebenfalls weltweit Kopfschütteln aus. Nach den Tagesanalysen werden noch ein paar für unsere Freunde der Energiewende unangenehme Tatsachen erläutert werden.

Die Tabelle (Abbildung 2) mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart und die Im- Exportdaten des aufgelaufenen Jahres 2020 und der 51. Woche (Abbildung 3), sowie die übrigen Agora-Charts (Abbildung 4) sind wie immer unter „Abbildungen und Mehr“ zu finden. Der Energierechner (Abbildung 5) erlaubt die Gestaltung diverser „Was wäre, wenn?“ Szenarien. Probieren das Tool aus. Wenn Sie Fragen oder Anregungen dazu haben: Einfach eine Mail an stromwoher@mediagnose.de senden.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 13.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 26,40 Prozent, davon Windstrom 12,80 Prozent, Sonnenstrom 0,80 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,80 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung des Sonntags war weitgehend auf Kante genäht. Die Strompreise, die erzielt wurden, lagen von 8:00 bis 22:00 Uhr über 40€/MWh waren für die konventionellen Stromerzeuger insgesamt auskömmlich. Diese sorgten dafür, dass trotz des geringen Wind- und Sonnenstromaufkommens Deutschlands Stromversorgung gesichert war. Diese Nachbarn kauften, verkauften Strom.

Montag, 14.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,51 Prozent, davon Windstrom 32,32 Prozent, Sonnenstrom 2,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am ersten Werktag der Woche zog die Wind- und Sonnenstromerzeugung an. Die konventionellen Stromerzeuger taten das Ihre dazu: Deutschland exportierte per Saldo den ganzen Tag Strom ins benachbarte Ausland. Nach Sonnenuntergang war auch die Windstromerzeugung rückläufig. Bis zum Mittwoch, da wurde der Tiefpunkt der Woche erreicht, sollte es so weitergehen.

Dienstag, 15.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,85 Prozentdavon Windstrom 20,38 Prozent, Sonnenstrom 1,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,19 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Windstrom nimmt weiter ab, dafür ist der Sonnenstrom ebenfalls gering. Die Konventionellen bullern, um die Stromversorgung sicherzustellen. Über 60 GW müssen um 17:00 Uhr hinzuerzeugt werden. Fast 40 GW tragen Kernenergie und Kohle bei. Die komplett geschleift werden. Innert der nächsten 10 Jahre. 53.334 Windenergieanlagen à 3 MW Nennleistung (Aufbaubeispiel) müssten dafür – in besten Windlagen – verteilt auf Land und See gebaut werden. In 10 Jahren. Nein, der Ersatz für den Kernkraftstrom muss in 2 Jahren, bis Ende 2022 stehen: Das wären „nur“ 10.667 Windenergieanlagen von den 53.334 gesamt bis 2030. Dieser Aufwand ist notwendig, um den Strom zu ersetzen, der wegen des angenommenen Wegfalls der Kohle- und Kernenergieverstromung am 15.12.2020 17:00 Uhr nunmehr „Erneuerbar“ hergestellt werden müsste. Der Strompreis, der erzielt wird, ist mehr als auskömmlich. Diese Nachbarn kaufen und verkaufen den Strom.

Mittwoch, 16.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,13 Prozentdavon Windstrom 17,88 Prozent, Sonnenstrom 2,65 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,60 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Windstromtiefpunkt der Woche wird heute um 5:00 Uhr erreicht. Die Wintersonne scheint schwach. Die Stromerzeugung ist entsprechend. Auch heute müssen die Konventionellen viel Strom hinzuerzeugen, damit Stromversorgung gesichert ist. Eine kleine Stromlücke von 3:00 bis 6:00 Uhr kann günstig geschlossen werden. Dafür lohnt es nicht, die Produktion hochzufahren. Über Tag erzielt Deutschland mit seinem Stromüberschuß gute Preise. Bei diesen Nachbarn.

Donnerstag, 17.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,91 Prozent, davon Windstrom 34,59 Prozent, Sonnenstrom 1,89 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die heutige Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger ist sehr gleichmäßig. Nur die Sonnenstromerzeugung schafft einen kleinen Mittagsbuckel, was nicht ungewöhnlich ist. Die konventionelle Stromerzeugung wird vorbildlich nachgeführt, so dass ein gleichmäßiger Stromüberschuss entsteht, der gewinnbringend verkauft werden kann. An diese Nachbarn.

Freitag, 18.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,00 Prozent, davon Windstrom 32,67 Prozent, Sonnenstrom 3,33 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute gelingt es den Konventionellen ebenfalls den Verlauf der regenerativen Stromerzeugung passgerecht nachzubilden. Nicht zu viel, nicht zu wenig konventioneller Strom ist im Markt. Deshalb auch heute wieder Gewinne, wenn auch etwas geringer als gestern. Wer importiert, wer exportiert Strom?

Samstag, 19.12.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 56,20 Prozent, davon Windstrom 41,61 Prozent, Sonnenstrom 3,65 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,95 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Der Einstieg ins Wochenende bringt den dritten Tag ruhige regenerative Stromerzeugung, welche die Konventionellen allerdings nicht so exakt nachzeichnen/auffüllen können wie an den Tagen zuvor. Deshalb ist die Erzeugung nicht so gewinnträchtig, wie vorher.  Etwas zu viel Strom im Markt lässt die Preise purzeln. Unsere Nachbarn profitieren. Das Zuviel an Strom wird auch durch den geringeren Bedarf zum Wochenende verursacht. Es ist schwierig, es wird immer schwieriger für Deutschland die Stromerzeugung insgesamt marktgerecht zu gestalten. Je mehr regenerative Stromerzeugung in den Markt drängt, desto anspruchsvoller und fehlerträchtiger wird dieses Unterfangen. Das belegt die nächste Woche, die Weihnachtswoche eindrucksvoll. Da hat Deutschland wieder was zu verschenken. Passt schon.

Zu den versprochenen unangenehmen Wahrheiten für die Freunde der Energiewende mit dem Ziel den CO2-Ausstoß in Deutschland zu senken.

Das von der Regierung so favorisierte Elektroauto, die Elektromobilität hat einen klimatechnisch herausragenden Nachteil. Unabhängig vom Aufwand, der notwendig ist, um das Fahrzeug inkl. Batterie herzustellen ist der ´getankte` Strom, der zum Antrieb des Autos benötigt wird, immer fossiler Strom. Dank Einspeisevorrang des erneuerbar erzeugten Stroms ist dieser bereits komplett „verbraucht“, der zusätzliche Strom muss immer fossil hinzuerzeugt werden. Das Elektrofahrzeug hat keinen, nein es hat sogar einen negativen CO2-Effekt. Der der CO2-Rucksack der Batterie muss ja erst noch abgetragen werden.

Etwas anders sieht es aus, wenn der Strom einer extra für ein E-Auto zusätzlich z. B. mit der PV-Anlage des Eigenheims erzeugt wird. Dann ist der Strom zwar auf der ersten Ebene (EFH) CO2-frei. Da dieser Strom aber dem allgemeinen Netz nicht zur Verfügung steht, muss er fossil hinzuerzeugt werden. Deshalb ist der Strom auf dieser Ebene etwas CO2-Ausstoß-intensiver. Der über die eigene PV-Anlage getankte Strom hat, wenn man es überschlägig betrachtet, den CO2-Ausstoß des Strom-Mix des allgemeinen Stromnetzes. Mehr dazu finden Sie unter Abbildung 6.

Bei Wasserstoffherstellung zwecks Stromspeicherung sieht es noch verheerender aus. Nur ein Viertel des eingesetzten Stroms bleibt nach den diversen Transformationsprozessen zu Nutzung übrig. Da der regenerativ erzeugte Strom, der zur Wasserstoffherstellung verwendet wurde, nunmehr dem Stromnetz allgemein fehlt, muss dieser fehlende Strom fossil hinzuerzeugt werden. Der Ausstoß CO2=1 Teil. 1 Teil CO2 für ein Viertel Strom nach neudeutsch Power-to-Gas-to-Power. Damit bringen die übriggebliebenen 25% Wasserstoff-Strom 4x so viel CO2 auf die CO2-Waage, als wenn sie direkt fossil erzeugt & genutzt worden wären (Abbildung 7). Da bringt das eine Teil CO2 4x so viel Strom, als der Umweg über Wasserstoff. Dieser Umweg lohnt nur, wenn tatsächlich über längere Zeiträume erheblich mehr als 100% Strom mittels regenerativer Energieträger erzeugt würde. Dieser Überschuss könnte mittels Wasserstoffs gespeichert und wieder verstromt, aber auch für andere Sektoren z. B. Raumwärme verwendet werden.

Ganz praktische Erfahrungen machte die grüne Landtagsfraktion in Bayern. In einem Webinar wurde sehr eindrücklich die Realität dargestellt, die sich auftut, wenn demnächst die beiden Kernkraftwerke in Bayern abgeschaltet werden. Unter Abbildung 8 finden Sie den Artikel, der sowohl das Webinar als auch eine Zusammenfassung der Ergebnisse enthält.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Stanford-Biologe Prof. Ulrich Kutschera entschuldigt sich bei EIKE

In unserem Interview „Klimahysteriker gegen Biologie-Professor“ vom 4. April 2019 wird das deutlich.

In seinem Klimawandel-Buch zählte der Autor die drei Gruppen von „Klima-Bewertern“ auf. Dort schreibt Kutschera:

Vertreter der sog. EIKE-Vereinigung sind nicht in dieses Schema einfügbar, da sie jegliche CO2- Einflussnahme auf das Klima leugnen, was unakzeptabel ist“.

Ich fragte Herrn Prof. Kutschera, wie er zu dieser Einschätzung gekommen sei und erhielt die folgende Antwort.

 „Lieber Herr  Göhring,  in den vergangenen Monaten wurde ich wiederholt auf diesen Satz angesprochen. Es handelt sich hierbei defintitiv um eine Fehleinschätzung der Position von EIKE, für welche ich mich ausdrücklich entschuldigen möchte. Ich hätte mich besser informieren sollen und gebe diesen sachlichen Fehler in meinem 480 Seiten umfassenden Buch zu. Die Einschätzungen von EIKE bezüglich der CO2-Erderwärmungshypothese – die ich unter Verweis auf viele Primärquellen widerlegt habe, ist in weiten Teilen mit meiner Bewertung der Sachlage deckungsgleich. Auf der Seite 363 bestätige ich sogar, wiederum unter Anführung solider Quellen, eine zentrale EIKE-These, ohne zuvor Ihre Argumente studiert zu haben.

Naturwissenschaftliche Forschung lebt vom Dissens–obwohl ich nicht alle EIKE-Thesen, so wie von Ihnen formuliert, vertrete, sind wir uns aber im Grundsatz einig.  Die links-grüne „Fridays for Future-Agenda“ ist als laienhafte Politikshow zurückzuweisen, und die CO2-Bepreisung im Lichte bekannter biologisch-physikalisch-chemischer Fakten nicht akzeptabel. Ich hoffe, dass durch diese Klarstellung unser Verhältnis wieder einvernehmlich gestaltet werden kann und freue mich auf Weiterführung unserer Zusammenarbeit im Jahr 2021.  Mit freundlichen Grüßen, Prof. Ulrich Kutschera, 23.12. 2020″.

Mit dieser förmlichen Entschuldigung sind die Differenzen EIKE-Prof. Kutschera unserer Ansicht nach ausgeräumt. Im  nächsten Jahr ist ein Interview geplant, wo der in den USA tätige Forscher über die Global Greening– CO2- Problematik- aus erster Quelle- berichten wird. Von Kutschera stammt übrigends der Satz

 „CO2 ist ein Segen für die Menschheit“

„Klimawandel im Notstandsland“, verfügbar via Amazon

ASIN : B088VYT3C4
Taschenbuch, 480 Seiten
ISBN-13 : 979-8646299254
Abmessungen : 14.81 x 2.77 x 21.01 cm

Amazon Bestseller-Rang: Nr. 5.295 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Nr. 4 in Evolution (Bücher)

Webseite von Prof. Ulrich Kutschera: www.evolutionsbiologen.de




Woher kommt der Strom? Die Windstromerzeugung ist in der dritten Woche nacheinander schwach

50. Woche

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr

(Abbildung 1)

Selbstverständlich kann man fordern: Ja, eine Verdreifachung, oder gar Verfünffachung …! Diesen Zeitgenossen sei gesagt, dass erst mal eine Verdoppelung geschafft werden sollte. Allein das Ziel ist dank der Corona-Maßnahmen mittlerweile miserablen wirtschaftlichen Lage und dem Abbau von Windkraftanlagen (bis zu 16 GW bis 2025 von aktuell 62 GW) in den nächsten Jahren wegen Wegfalls der EEG-Subventionen höchst anspruchsvoll. An Abbildung 1 erkennt man auch ohne akademisches Studium, dass die zum Teil überschüssige, regenerativ erzeugte Energie 2020 auch in irgendwelchen Speichern oder gewandelt in Wasserstoff bei weitem nicht ausgereicht hätte, um die Stromversorgungslücken auch nur annähernd zu decken. Die zeitlichen Ziele, welche sich unsere Energiewendefreunde in Richtung Dekarbonisierung stecken, sind das reine Wunschdenken, dass mit der Wirklichkeit, wie sie sich aktuell darstellt, recht wenig zu tun hat.  Da wird Geld ohne Sinn und Verstand zum Fenster hinausgeworfen. Natürlich in die Taschen der Klimaindustrie inkl. der Betreiber von in aller Regel nicht kleinen und zahlreichen Wasserstoffprojekte, die solange vollkommener Unfug sind, solange sie nicht mit tatsächlich überschüssigem, regenerativ erzeugtem (= sämtlicher Strom zur Deckung des deutschen Bedarfs wird aus regenerativen Energieträgern gewonnen) Strom betrieben werden. Davon ist der in Deutschland produzierte Strom allerdings sehr weit sehr weit entfernt, wie diese Woche wieder mal zeigt (Abbildung 2). Ich bin mal gespannt, wie die für die bundesdeutschen Abschaltorgien verantwortlichen Personen ihren Kopf aus der Schlinge ziehen wollen, wenn Kernkraft-, Braun- und Steinkohlestrom (Abbildung 3) nicht mehr zur Verfügung stehen, um den Grundbedarf Deutschlands zu decken. Das haben wir nicht gewusst, werden sie wohl kaum behaupten können.

Die Exportstrompreise waren für Deutschland in dieser Woche dank wenig Windstrom nahezu auskömmlich. Wären da nicht die beiden Stromlücken gewesen, welche durch Stromimporte geschlossen werden mussten. Da bezahlte Deutschland – wieder mal – Spitzenpreise, wieder mal die Höchstpreise der Woche (Abbildung 4).

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle ist unter Abbildung 5 abgelegt. Abbildung 6 enthält die Im-, Exportzahlen des aufgelaufenen Jahre 2020 sowie die der 50. Woche.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 6.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 29,58 Prozent, davon Windstrom 16,90 Prozent, Sonnenstrom 1,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Windstrom, wenig Sonnenstrom, wenig Bedarf. Die Konventionellen haben keine Probleme den Strom passend hinzu zu erzeugen. Die Strompreise schwanken zwischen 33,- und 55€/MWh. Diese Nachbarn kaufen Deutschland den Strom an. Bemerkenswert: Polen, Tschechin, Schweden und Dänemark exportieren nach Deutschland. 

Montag, 7.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,54 Prozent, davon Windstrom 21,89 Prozent, Sonnenstrom 1,18 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,47 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag: Der Bedarf steigt. Die Windstromerzeugung ebenfalls. Zum Ende des Tages nimmt die Windstromerzeugung wieder ab. Der Beginn einer Dauerflaute unterbrochen von etwas Sonnenstromerzeugung. Bis Donnerstag, den 10.12.2020 gegen Mittag. Heute müssen die konventionellen Kraftwerke schon ganz kräftig Strom hinzuerzeugen, um den Bedarf zu decken. Sie schaffen es. Deutschland exportiert Strom (Immer per Saldo). Das Preisbild gleicht im Prinzip dem gestrigen. Wer kauft den Strom? Diese Nachbarn.

Dienstag, 8.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 21,60 Prozentdavon Windstrom 9,26 Prozent, Sonnenstrom 2,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,99 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Hängen im Wind- und Sonnenschacht. Die konventionelle Stromerzeugung schafft die Kante. Einige halten sich Ex- und Importstrom die Waage. Es entsteht keine Unterdeckung. Die Preise sind diese. Insgesamt auskömmlich. 

Mittwoch, 9.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 17,72 Prozentdavon Windstrom 6,96 Prozent, Sonnenstrom 0,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Noch mehr Hängen im Wind- und Sonnenschacht. Dennoch schaffen die Konventionelle die Hinzuerzeugung nahezu vollständig. Lediglich um 8:00 und um 11:00 Uhr muss Strom importiert werden. Der Preis liegt von 9:00 bis 14:00 Uhr bei 105€/MWh. 17:00 Uhr werden 114€/MWh aufgerufen. Dann steigen die Exporte Deutschland genau so stark wie der Strompreis fällt. Der Markt funktioniert. Die Konventionellen können/wollen die Produktion nicht allzu stark drosseln. Der Donnerstag steht bevor. Mit sehr, sehr wenig Strom aus regenerativen Energieträgern. Das zeigt ein Blick auf die Wetterlage. Hängt die Windstille womöglich auch mit den zig-tausenden Windenergieanlagen zusammen, die dem ohnehin geringen Windaufkommen die letzte Energie rauben?

Donnerstag, 10.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 16,67 Prozent, davon Windstrom 5,13 Prozent, Sonnenstrom 0,64 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,9 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Windstrom, fast kein Sonnenstrom. Auf See kommt die Windkrafterzeugung praktisch komplett zum Erliegen. An Land ist es kaum besser. Die konventionelle Stromerzeugung läuft wieder auf Hochtouren. Dennoch: Sie reicht von 7:00 bis 19:00 Uhr nicht, um den Strombedarf Deutschlands zu sichern. Der Importstrom muss von Deutschland teuer bezahlt werden. Von 72,- bis 105€/MWh reichen die Preise. Auch wenn ich mich wiederhole:  Woher soll der Strom kommen, wenn 2030 die 3 unteren Balken „weg“ sind? Wobei der Kernenergiebalken ganz unten bereits Ende 2022 wegfällt, der schwarze Steinkohlebalken bereits nächstes Jahr dünner wird. 

Freitag, 11.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,12 Prozent, davon Windstrom 24,40 Prozent, Sonnenstrom 1,19 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,52 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wind kommt auf. Windstromerzeugung zieht an. Die Sonnenstromerzeugung ist weiter schwach. Die Stromerzeugung mittels Steinkohle wird gedrosselt. Deutschland exportiert Strom zu insgesamt auskömmlichen Preisen an diese Nachbarn.

Samstag, 12.12.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 28,57 Prozent, davon Windstrom 16,43 Prozent, Sonnenstrom 0,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,43 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Zum Wochenende sinkt die regenerative Stromerzeugung wieder in Regionen, die unsere Freunde der Energiewende nicht sehen wollen. Gleichwohl sind sie Fakt. Da nutzt kein fester Glaube, da nutzt kein positives Denken: Es wird eben viel zu wenig Strom mittels erneuerbarer `Energieträger erzeugt. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Und alle Geschichten (Speicher, Wasserstoff, virtuelle Speicher und, und und) helfen da nicht weiter. Wie Abbildung 1 eindrucksvoll zeigt, wird gar nicht genug Strom regenerativ erzeugt, um den Bedarf zu decken. Auch wenn die ´Strommenge Wind/Sonne` verdoppelt würde.  

In der Weihnachtswoche möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen Lesern und Kommentatoren zu danken. Einige Leser schreiben Kommentare an mich persönlich, die weit über das Übliche hinausgehen. Diese veröffentliche ich gerne, weil sie für die gesamte Leserschaft dieses Blogs weiterführende Erkenntnisse bringen. An erster Stelle und stellvertretend für alle anderen möchte ich Peter Hager nennen, mit dem ich mittlerweile regelmäßigen Kontakt habe und der mit seinen Ausarbeitungen die Kolumne sinnvoll erweitert (heute: Abbildung 7). Aber auch viele, viele andere Leser tragen zur Wissens- und Meinungsvielfalt bei der Kolumne bei. Herzlichen Dank dafür.

Vor einigen Wochen trat ein Leser an mich heran und schlug vor, Auswertungsmodule zu den Werten z.B. von Agora bereitzustellen. Er würde diese programmieren. Unter Abbildung 8 sehen Sie, wie weit das Projekt fortgeschritten ist. Wir haben dafür eine eigene Internetseite kreiert. Wahrscheinlich wird sie im Januar 2020 veröffentlicht werden. Es ist sicher das, was sich viele Leser wünschen. Die Vielzahl von Werten in Sachen Strom/Energie kann strukturiert zusammengefasst und analysiert werden. Zeitnah und immer aktuell.

Ebenfalls danken möchte ich Dirk Maxeiner, der die Kolumne nun fast genau zwei Jahre begleitet. Er liest tatsächlich jeden Artikel sorgfältig. Deswegen wundert es nicht, dass ihm die ein oder andere Redundanz auffällt. Nahezu durchgängig ist die Erkenntnis, dass bei allem Wohlwollen die Fakten, die Werte, die Analysen und weitergehenden Betrachtungen kaum ein ökonomisch verträgliches Gelingen der Energiewende hergeben. Nur ein weitgehend deindustrialisiertes Land kann natürlicher = höchst volatiler Energie bestehen und auskommen. Bedauerlich ist, dass „Wissenschaft“, die Kolumne ist wissenschaftliche Arbeit in bestem Sinn, bei den oft ideologisch verbrämten Entscheidungsträgern keine Rolle spielt. Obwohl sie gerne und oft das Gegenteil behaupten.

Ich wünsche Ihnen ruhige Festtage.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

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Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

 




WELT-Autor Karl Lauterbach fordert persönliche Einschränkungen im Kampf gegen CO2, ähnlich Covid-Maßnahmen

Aus unerfindlichen Gründen ließ die Welt am 27. Dezember Karl Lauterbach, den Chef-Panikmacher der SPD, einen Artikel zu Corona und Klima schreiben. Doch halt, so unerfindlich sind sie vielleicht doch nicht, da der Politmediziner dort erfrischend kurz und erfrischend ehrlich schreibt, was er vorhat. Und was kann eine Zeitung Besseres tun, einen undemokratischen Politiker sich selbst demaskieren zu lassen?

Videoausschnitt aus einem Talk im Hangar 7 Talkshow bei der die Angela Spelsberg Ex-Frau  von Karl Lauterbach zu seiner Qualifikation und Motivation spricht. Mit Dank an Spürnase C. Guthmann

Lauterbach sagt recht klar, daß er (und die Kanzlerin/Regierung? – wohl längst entschieden) die Voll-Quarantäne noch bis „Anfang April“ weiterlaufen lassen will. Er will mit dem „Lockdown“ das „wir“ die „Neuinzidenzen“ drücken – wie diese Werte zustande kommen, dürfte inzwischen jedem ansatzweise kritischen Leser bekannt sein (untaugliche PCR).

Er befürchtet, daß mit Beginn der Impfkampagne eine Anti-Maßnahmenstimmung entsteht, und daß dann die künstlichen „Inzidenzen“ wieder hochgehen. Er lockt mit einem „schönen Sommer“, damit die Bürger weiterhin brav folgen.

Völlig zusammenhangslos wechselt Lauterbach dann zur „Klimakatastrophe“, die, wie EIKE-Leser wissen, gerade ihren Ausdruck in unter Schneemassen versinkenden Gegenden in der Alpenregion, den USA und Japan finden.

Ich hoffe, dass der Klimawandel in allen Wahlprogrammen der demokratischen Parteien eine dominierende Rolle spielen wird.

Soll heißen, auf eine Krise folgt sogleich die nächste Krise, um die Wähler in Angst zu halten und so das Durchregieren für inkompetente Politiker zu erleichtern?

Somit benötigen wir Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind. Ob das erreichbar ist, wage ich zunehmend zu bezweifeln.

Lauterbach will also die Grundrechte der Bürger weiter einschränken, um den CO2-Ausstoß zu verhindern? Wie soll das gehen? Worum geht es wirklich?

Der Unglaublichkeit dieser Aussage folgend sehen dann auch die Antworten der registrierten Leser unter dem Artikel aus. Ein paar Beispiele:

Antidemokratische Gene scheinen deutschen Politikern inne zu wohnen. Oder werden Politiker der angeblich demokratischen Parteien damit geimpft? …. Hier werden Volkswirtschaften zerstört. Über Triage brauchen wir in der Zukunft nicht mehr reden. Das wird selbstverständlich, wenn es keine Krankenhäuser mehr gibt. Und das wird nur ein Teilproblem sein.

Lauterbach outet sich immer mehr als Demokratiefeind. Was sucht der in einer demokratischen Partei? Wenn der könnte, würde er die grungesetzlich garantierten Freiheitsrechte in jeglicher Weise einschränken. Seine Äußerungen zeigen, wessen Geistes Kind er ist.

Kommt jetzt langsam aber deutlich heraus, wofür die Corona-Panik tatsächlich inszeniert wird und weshalb dauernd „leider, leider“ Hygiene-Gegenmaßnahmen (anfangs Masken / Schutzkleidung und später Wechselunterricht / Klassenraumluftfilter / Altenheimschutz / Pooled Testing / Impfdosenbestellung / …) auffällig zu wenig / spät ergriffen werden, so dass dann harte Lockdowns und Reisebeschränkungen unvermeidlich erscheinen?

Warum schreibt Lauterbach so etwas ausgerechnet in der Welt? Reine Provokation? Oder doch eher ein Testballon, wie weit man gehen kann, ohne dass sich die Öffentlichkeit erhebt? Vielleicht muss man diesen Satz aber auch als Anker begreifen, um den Widerstand gegen mildere Zwangsmaßnahmen gering zu halten. Der Lockdown als Drohkulisse, wenn man so will.

Bingo. Mit so etwas habe ich bei Herrn Lauterbach gerechnet. Wenn man wegen Corina mit der Einschränkung von Grundrechten angefangen hat, dann kann man bei Maßnahmen gegen die Klimawandel gleich so weitermachen. Die Menschen sind unvernünftig, als muss der Staat autoritär kommen. Karl Lauterbach, Professor für Grundrechtseinschränkungen. Jetzt warte ich darauf, dass er noch einen Vorschlag zur Einschränkung des Wahlrechts unterbreitet.

Die Katze ist endlich aus dem Sack. Dann kann später auch niemand sagen: „Wir haben von nichts gewusst!“ Willkommen in der Demokratie und dem, was schon immer aus ihr gemacht wurde. Ein treu – dummer Gehilfe zur Diktatur. Obwohl. Scheint ja nur der Volkswille zu sein, der hier umgesetzt wird. Dann kann es ja auch nicht so schlimm werden.

Es gibt aber auch kommentierende Freunde der Bürgerrechte, deren Gedanken einen nur stutzig machen können:

Lauterbach hat leider Recht.
Für einen effektiven Klimaschutz wären viele der Einschränkungen, die wir in der Pandemie hinnehmen müssen, dauerhaft hinzunehmen.
Zuvorderst Einschränkungen, die die Mobilität betreffen.
Wir müssten beispielsweise – wie von FFF einst gefordert – den Flugverkehr noch drastischer einschränken, als er derzeit eingeschränkt ist….Der Individualverkehr müsste eingeschränkt werden. Zum Beispiel dadurch, das wir GroßVeranstaltungen auch weiterhin verbieten.

Bis zum letzten Absatz hat er ausnahmsweise mal meine Zustimmung, aber analog zum Impfstoff müssen wir auch beim Klimawandel eine technische Lösung finden.




China erzeugt „künstliche Sonne“ die mehr als 10-mal heißer als der Kern der Sonne ist!

Viele EIKE-Leser sind enthuasiastische Streiter beim Thema Kernkraft – Fission oder Fusion? China hat gewaltigen Energiehunger und wird nicht von Interessengruppen dominiert, die vom Abbau der eigenen Industrie finanziell profitieren, im Gegensatz zu westlichen Staaten wie Deutschland. Daher gibt es im Reich der Mitte auch kein Berührungsängste mit hierzulande diffamierten Energiequellen wie Kohle oder Kern-Massendefekt. Heißt aber nicht, daß die Chinesen nicht bereit sind, auch „grüne“ Energiequellen wie Kernfusion zu erforschen, wenn es wirtschaftlich und finanziell sinnvoll ist. Charly Krüger berichtet von einem neuen Testreaktor, der Plasma (geladenes Gas) mit einer Temperatur erzeugt, das zehn mal heißer als die Sonne im Kern ist.




Klimaschau 3 – die Tagesschau von Sebastian Lüning

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Klimaerwärmung: New York-Stadt und Japan unter Schneemassen begraben

„Weiße Weihnacht: New York versinkt im Schnee“ titelt ganz unschuldig-verniedlichend die Tagesschau. In der Stadt fahren Bürger mit Schlitten und Skiern durch den Park.

In Westen Japans, auf der Hauptinsel Honschu, sieht es noch schlimmer aus: Hunderte Wagen steckten über Nacht auf der Autobahn fest und mußten mit schwerem Gerät befreit werden. (Man stelle sich vor, Japaner würden elektrisch fahren…).

In der ARD hatte Sven Plöger schon behauptet, das europäische Schneechaos käme von der warmen Arktis.

Nun könnte man sagen, daß ein einmaliges Ereignis Zufall sei und nichts mit einem Trend zu tun habe. Die „einmaligen“ Ereignisse häufen sich aber auffällig: Ende 2017 wurden zB. an der US-Ostküste gefrorene Haie angespült, was Trump zu dem Kommentar veranlaßte, er hätte gern mehr von „Eurem Klimawandel“.

Die „klimabedingt gehäuft auftretenden“ Naturkatastrophen und Waldbrände hingegen häufen sich nicht, im Gegenteil. Brennt es einmal im Regenwald, was normal ist, wird das Phänomen einfach nur als besonders verkauft, wie in den 80ern der „sterbende Wald“.




Zu Weihnachten ein Quantensprung

Warum?

Fast so berühmt wie Albert Einstein war in den USA der Physiker Richard Feynman. Er war bekannt dafür, dass er die kompliziertesten Dinge ganz einfach erklären konnte.

Ein Journalist wollte das auf die Probe stellen und fragte ihn in einem Interview, warum sich zwei Magneten manchmal abstoßen und manchmal anziehen würden. Aber anstatt über Magnetismus zu reden, klärte Feynman den Mann über die Bedeutung des Wortes „warum“ auf. Das ging etwa so:

Ein Kind kommt nach Hause und erfährt, dass Tante Minnie im Krankenhaus ist. „Warum?“ fragt das Kind. „Weil die Ambulanz sie da hin gebracht hat“. „Warum?“ – „Weil sie sich die Hüfte gebrochen hat.“ „Warum?“ – „Weil sie ausgerutscht ist und hingefallen.“ „Warum?“ – „Weil es kalt war und der Weg vereist.“

An diesem Punkt wird das Kind vermutlich aufhören zu fragen, denn es ist selbst schon mal auf Eis ausgerutscht. Das überraschende Phänomen, nämlich dass Tante Minnie nicht da ist, wurde also erklärt durch die alltägliche Beobachtung, dass Eis glatt ist. Diese Tatsache ist allgemein akzeptiert und das „warum“ hat damit ein Ende.

Das heißt natürlich keineswegs, dass allgemein bekannt ist, „warum“ Eis glatt ist. Man weiß nur, „dass“ es so ist. Die Wissenschaft nun hinterfragt auch die alltäglichsten Dinge und versucht Gesetzmäßigkeiten zu finden, die möglichst viele unterschiedliche Phänomene gemeinsam erklären.

Feynman machte dem Reporter dann klar, dass die Kraft zwischen den Magneten auf der elektromagnetische Wechselwirkung beruht, und dass letztere auch die Ursache dafür sei, dass sein Arm, trotz Schwerkraft, auf der Armlehne des Sessels liegen bleibt und nicht darin versinkt.

Wir wissen nicht, ob der Journalist mit der Antwort zufrieden war, aber auf jeden Fall hatte er jetzt gelernt, dass man wissen sollte warum man fragt, bevor man fragt „warum“.

Willkommen bei den Quanten

Die Theorie des Elektromagnetismus kann also viele unterschiedliche Phänomene erklären: sowohl die Magneten als auch die Armlehne.

Eine andere wichtige physikalische Theorie beschreibt das Verhalten von Gegenständen unter dem Einfluss der Gravitation: etwa den Lauf des Mondes um die Erde oder den Fall eines Apfels vom Baum. Das wird auch als Newtonsche Mechanik bezeichnet, weil sie von jenem im 17. Jahrhundert entwickelt wurde.

Mit diesen beiden Theorien kann man schon eine ganze Menge erklären, aber noch nicht alles.

Sicherlich haben Sie schon einmal den Begriff „Quantensprung“ gehört. Etwa dass jemand sagt, die Entdeckung von Penicillin sei ein Quantensprung für die Medizin gewesen. Der hat dann zumindest nichts von Physik verstanden. Und zwar deswegen:

Vor gut hundert Jahren zerbrach man sich den Kopf, wie wohl die Atome funktionieren. Die sind ja so ähnlich aufgebaut wie das Sonnensystem: in der Mitte eine schwere Masse, der Atomkern. Um ihn kreisen, wie Planeten, die Elektronen. Was lag da näher, als die ganze Sache mit Newtons Physik zu beschreiben, die sich ja am Himmel schon so gut bewährt hatte. Insbesondere lag das nahe, weil die Anziehungskräfte zwischen Sonne und Planeten, ebenso wie zwischen Kern und Elektronen, mit dem Quadrat der Entfernung abnehmen.

Aber da war die Ähnlichkeit dann zu Ende. Man fand heraus, dass die Elektronen in allen Atomen auf ganz bestimmten Bahnen laufen, während sich die Planeten bei der Schöpfung des Universums diejenige Bahn um die Sonne ausgesucht haben, der ihnen gerade gefiel.

Aber nicht nur bei Atomen, bei allen Objekten die so winzig klein sind fand man heraus, dass sie sich nicht kontinuierlich verändern können, sondern dass ihnen nur ganz bestimmte Zustände zur Verfügung stehen. Ein Apfel im Garten etwa durchläuft bei seinem Fall zum Boden unendlich viele verschiedene Zustände; seine Höhe über Grund nimmt k0ntiunuierlich ab. Wären unsere Apfelbäume aber so winzig klein wie Atome, dann würde der Apfel auf einer Leiter vom Baum steigen, und jede Sprosse wäre ein anderer „Quantenzustand“ und jeder Schritt abwärts ein „Quantensprung“.

Ein Quantensprung ist also die kleinst-mögliche Veränderung, die ein atomares oder sub-atomares Gebilde ausführen kann. Mit solch einem Vergleich würden wir dem Penicillin und seinem Entdecker sehr Unrecht tun, denn das war ein gigantischer Schritt vorwärts.

Die allerkleinsten Teilchen

Die Spielregeln für Atome und Co, genannt Quantenmechanik, wurden vor 100 Jahren entdeckt und sie waren eine gewaltige Bereicherung der Physik über Mechanik und Elektromagnetismus hinaus. Es gab aber, und es gibt immer noch Geheimnisse.

Die alten Griechen dachten, dass wenn man Materie, etwa ein Stück Eisen, in immer kleinere Stückchen teilt, dass man dann irgendwann an einen Punkt kommt, wo das Teilen sein Ende hat. Diese kleinsten, unteilbaren Fragmente nannten sie Atome.

Damit lagen sie einerseits ganz richtig, denn das kleinste Stück Eisen, das es gibt, ist tatsächlich ein Eisen-Atom. Das allerdings kann man dann noch weiter teilen, wobei diese Bruchstücke dann allerdings nicht mehr „aus Eisen“ sind.

Wie oben schon erwähnt besteht ein Atom ja aus Elektronen und dem Kern, und der Kern seinerseits ist aus Neutronen und Protonen zusammengesetzt. Sind das denn nun endlich die allerletzten kleinen Teilchen, sind das die ultimativen Bausteine des Universums oder sind die selbst noch teilbar?

Dieser Frage hat man viele Überlegungen gewidmet und man hat gigantische Maschinen gebaut, so genannte Beschleuniger, um die Sache im Experiment zu untersuchen. Und was hat man gefunden? Mehr als man wollte. Man hat heute einen ganzen Zoo voller mehr oder weniger exotischer Individuen, von denen man annimmt, dass sie unteilbar sind.

Für diesen Zoo hat man eine Gehege gebaut, das so genannte „Standardmodell“, welches 17 Käfige hat für die vermutlich 17 verschiedenen Elementarteilchen. An dieser Stelle eine bedauerliche Nachricht: Protonen und Neutronen, die Bausteine der Atomkerne, sind nicht dabei. Sie bestehen ihrerseits aus drei echten Elementarteilchen, den so genannten „Quarks“.

Das zumindest ist der heutige Stand der Kenntnis. Aber die Wissenschaftler in der Teilchenphysik sind immer offen für neue Ideen und neue Teilchen, denn sie wurden ja immer wieder von der Wirklichkeit überrascht. Das ist ganz anders als bei den Klimaforschern, die sich noch nie geirrt haben, deren Behauptungen in Stein gemeißelt sind, und die daher jegliche Kritiker mit Acht und Bann strafen.

Schnell genug?

Ein Zoo kann verwirrend sein. Da stößt man etwa auf eine Riesenfledermaus vom Amazonas, direkt daneben schläft ein Stachelschwein und im Tümpel versteckt sich ein Waran. Im Teilchenzoo herrscht ein ähnliches Durcheinander. Hier ein Beispiel, das Ihnen zeigen soll, wie bizarr es da zugeht.

Die Teilchen haben, wie jegliche Materie, eine Masse. Dank Einsteins Gleichung E = mc2 wissen wir, dass die Masse zunimmt, wenn sich ein Gegenstand schnell bewegt, weil die Bewegungsenergie selbst Masse hat. Und wenn wir uns der Lichtgeschwindigkeit nähern könnten, das sind ziemlich genau eine Milliarde km/h, dann würde die Masse unendlich groß.

Und dennoch gibt es Teilchen, die genau mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind. Die haben auch Masse, die allerdings nur aus ihrer Energie besteht. Deswegen können diese Kandidaten nicht langsamer werden, sie sind immer mit einer Milliarde km/h unterwegs.

Während Sie gerade lesen treffen Unmengen dieser Teilchen auf Ihren Körper, einige davon in Ihre Augen, landen dort auf der Netzhaut und werden von Ihrem Nervensystem letztlich als Buchstaben in einem Text über Physik interpretiert. Es sind Photonen, Lichtteilchen, die ganz legitim mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind.

Man bemüht sich natürlich, alle Bewohner dieses Zoos unter einen Hut zu bringen. Man versucht zu verstehen, „warum“ es genau diese Teilchen gibt und keine anderen. Dazu wurde die Quantenfeld-Theorie erfunden. Hier hat der eingangs erwähnte Physiker ganz wesentlich beigetragen, unter anderem die berühmten Feynman-Diagramme, von denen eines diesen Artikel ziert.

Diese Theorie hat übrigens behauptet, dass es ein Schwergewicht unter den Teilchen geben müsste, das noch nie jemand beobachtet hat, namens „Higgs-Boson“. Das war 1964. Ein halbes Jahrhundert lang musste man mit den kompliziertesten Apparaturen nach dem Teilchen forschen, bis man es endlich fand. Es ist ein Triumph für die Wissenschaft, wichtig genug, dass auch die Tagespresse davon berichtete.

Bei der nervenaufreibenden Suche fiel sicher auch einmal ein Fluch wie: „Wo versteckt es sich denn, das gottverdammte Teilchen.“ Daraus machten Journalisten dann das „Gottesteilchen“.

Die Entdeckung dieses Higgs Bosons hat vorerst keine Konsequenzen für das alltägliche Leben, es ist nur eine wichtige Ergänzung zur existierenden Kollektion der Elementarteilchen; etwa so wie es ein australischer Wombat im Zoo der Tiere wäre.

The Theory of Everything

Da haben wir uns jetzt einige sehr erfolgreiche physikalische Theorien angeschaut. Aber eine einzige Theorie, die alles beschreibt, das wäre noch schöner, das wäre der Heilige Gral der Physik. Aber auch wenn man diese Weltformel fände ginge das Fragen trotzdem weiter: „Und warum sieht diese Formel nun genau so aus und nicht anders?“

An dieser Stelle hilft dann die Feststellung eines anderen genialen Physikers weiter. Der Entdecker der „Unschärferelation“, Werner Heisenberg erkannte:

„Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten

Ihr Hans Hofmann-Reinecke

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Thüringen verbietet Windkraftanlagen in Wäldern

Im Landtagswahlkampf 2019 hat die Thüringer FDP damit geworben, das Errichten von Windrädern in den Wäldern des „Grünen Herz Deutschlands“ verbieten zu wollen. Da außer in den Unistädten Weimar, Erfurt und Jena kaum „progressive“ Bürger in Thüringen zu finden sind, rannte die FDP damit offene Türen ein.

Die CDU-Fraktion unter ihrem neuen Chef Mario Voigt schloß sich diesem Vorhaben an. Voigt gilt zwar als „Kniefall“-Oppositionsführer (Zitat Vera Lengsfeld), der mit der rotrotgrünen Landesregierung im Rahmen einer „konstruktiven Opposition“ gut zusammenarbeitet. Da die Verabschiedung des Haushalts 2021 aber von der CDU-Fraktion abhängig ist, verlangte sie die Zustimmung der Regierungsfraktionen zum Verbot. Die Grünen schäumten naturgemäß („schmutziges politischen Geschäft“, „Erpressung“). Gut, ihre Klientel wohnt ja auch gern gediegen in Großstädten, wo garantiert keine häßlichen Windräder Krach machen, vom Sockel fallen, brennen oder starke elektromagnetische Felder im Wohnhaus erzeugen. Pikant wäre, wenn eine Landesregierung das Aufstellen von WKA in Siedlungsgebieten mit aufgelockerter Bebauung (Villen) erlaubte….

Die FDP und die CDU-Seite Waldbeschützer behaupten, den Thüringer Wäldern gehe es schlecht. Eine Behauptung, die nach der „Waldsterben“-Hysterie in den 1980ern mit äußerster Vorsicht behandelt werden muß; auch Konservativ- Liberale können Narrative nutzen. Da allerdings nach den Weltkriegen ordentlich Holz in den Thüringer Wäldern für Reparationsleistungen geschlagen wurde, sind weite Teile der heutigen Bestände schnell aufgeforstete Mononkulturen, die in der Tat recht anfällig sind, auch ganz ohne Klimawandel. Daher hat unsere Interviewpartnerin Dr. Ute Bergner von der FDP angeregt, die Waldfläche Thüringens (nur 34%) zu vergrößern. Dafür bietet sich der typisch europäische Mischwald mit Buchen, Eichen, anderen Laubbäumen und wenig Nadelgehölzen an.

Stahlbetonmonster mit Plastik-Rotoren gehören selbstverständlich nicht dazu. Man könnte einwenden, daß die Windräder ja irgendwann wieder abgebaut werden, was aber nicht ganz stimmt. Um die neuen gigantischen Anlagen über 20 Jahre sturmsicher im Boden zu verankern, werden mittlerweile tiefe und breite Betonfundamente benötigt, die wesentlich mehr Raum benötigen als die sichtbaren Teile der WKA und in der Regel nie mehr entfernt werden, da der Abbau äußerst aufwendig teuer wäre und die üppige Gewinnmarge der Windenergiebauer und/oder – Anbieter deutlich schmälern würde.

Darüberhinaus denke man nicht, daß der Einschlag für ein modernes Großwindrad nur zehn mal zehn Meter groß ist. Nein, der Baumabriß für die Standfläche der Anlage ist fast schon vernachlässigbar, wenn man an die breite Trasse für die Schwerlasttransporter und die Hochspannungsleitung denkt. Das ist klar: „Klimaschutz“ mit Windkraft dient nur den finanziellen Interessen einer kleinen Gruppe von Profiteuren und geht eindeutig zu Lasten der Natur, und der Bürger.




Angeblicher deutscher Hitzerekord von 2019 annuliert – wegen Meßfehler

Spektrum meldet, daß die angeblich höchste je gemessene Temperatur in Deutschland am 25. Juli 2019 in Lingen erreicht wurde. Nun wurde nach technischer Kritik vom Deutschen Wetterdienst DWD offiziell annuliert. Wo lag der Fehler?

Ganz einfach – der Luftaustausch beim Meßfühler war nicht ausreichend. Da einige Fachleute den Treibhauseffekt vollständig oder teilweise auf mangelnden Wärme-Austausch zurückführen, kann etwas ähnliches hier vermutet werden. Neue Rekordhalter sind laut DWD die Wetterstationen Duisburg-Baerl und Tönisvorst mit am 25. Juli 2019 gemessenen 41,2 Grad Celsius. Beide Stationen mit derselben Temperatur, am selben Tag wie der falsche Wert aus Lingen? Hört sich zumindest verdächtig an.

Es gibt noch viele andere Möglichkeiten von Meßverzerrungen, die Michael Limburg 2018 in seinem Vortrag auf unserer Konferenz eingehend beleuchtet. Nebenbei: Unser Vizepräsident ist Ingenieur für Meßtechnik.

Sehen Sie die Video-Vorschau nicht? HIER KLICKEN!

Auf unserer Konferenz 2019 hatte Nicola Scafetta das Problem des Wärmeinsel-Effektes beleuchtet, was generell für die steigenden Temperaturen im Bereich von wachsenden Siedlungen auftritt:




Klimaschau 2 – die Tagesschau von Sebastian Lüning

Keine Vorschau? HIER KLICKEN!




Maja Göpel: „Das Wichtige an der Pandemie­erfahrung ist, daß die Idee implodiert ist, dass es nicht anders geht, als wir es bisher machen“

Maja Göpel ist unseren Lesern bekannt als ehemalige Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) und Leiterin der Berliner Dependance des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, der NRW-Version des PIK von Schellnhuber und Rahmstorf. Außerdem ist sie Mitglied des Club of Rome und Mitgründerin von Scientists for Future SFF

Als interessenneutrale Wissenschaftlerin kann man sie also nicht so recht bezeichnen; gerade ihr Engagement für SFF mit Eckart von Hirschhausen („Die Erde hat Fieber!“) macht klar, daß sie eine Aktivistin ist. Im November wechselte sie als Forschungsleiterin an The New Institute TNI, eine Denkfabrik (Thinktank) des Hamburger Großreeders Erck Rickmers. Der seltsame Name des Institutes verwundert zunächst; die Selbstbeschreibung läßt aber keinen Zweifel, worum es dieser NGO geht:

Die Klimakrise ist eine Herausforderung und ein Symptom für unser weit verbreitetes Versagen, das Leben auf der Erde mit unserem Verhalten und Handeln zu unterstützen. Wir befinden uns in einem Kreislauf des Überkonsums mit der Ausbeutung und Zerstörung unserer natürlichen Ressourcen. Wir stehen vor einer Zukunft in einer anderen Welt. Die Klimakrise ist Teil einer Reihe miteinander verbundener Krisen. Wir müssen unsere Volkswirtschaften und Demokratien grundlegend überdenken und umstrukturieren, wenn wir das Leben auf der Erde erhalten wollen.

Im Klartext: TNI käut das 50 Jahre alte Dogma des Club of Rome wieder, nach dem unsere kapitalistische (?) und auf Wachstum ausgelegte Wirtschaftsweise die Biosphäre der Erde zerstöre und bald unbewohnbar mache, mit dem aktuellen Fokus auf den „Klimakollaps“. Daß die vielen unterschiedlichen behaupteten Weltuntergänge frei erfunden sind, bewies zum Beispiel unser Autor Peter Ridd anhand des Großen Barriere-Riffes vor Australien.

Politische, also finanzielle Interessen ideologisieren meist schnell, wenn eine genügend große Anzahl privilegierter und an Transferzahlungen interessierter Kostgänger vorhanden ist. Da werden dann nicht nur „Narrative“ über böse alte weiße Männer erzählt, sondern auch Versatzstücke der echten Wissenschaft benutzt, um dem eigenen Weltbild einen vernünftigen und moralischen Anstrich zu geben.

Das können nicht nur Vertreter aus den Natur- und Meteowissenschaften wie Rahmstorf, Schellnhuber und Latif sehr gut, sondern auch politische Wirtschaftswissenschaftler wie Edenhofer und Maja Göpel, die die Stichwörter zur Etablierung der enormen finanziellen Transferleistungen liefern, man denke an die CO2-Steuer.

Passend dazu die erste Antwort von Göpel im Interview:

Ideologien sind geschlossene Weltbilder. Die helfen uns nicht weiter in liberalen, aufklärungsorientierten Gesellschaften mit einem hohen Anspruch an ihre Innovations- und Erneuerungsfähigkeit. Denkmuster zu hinterfragen, ist deshalb auch eine emanzipatorische Agenda. Einer meiner liebsten Theoretiker ist Antonio Gramsci.

Der Verweis auf Gramsci ist fast schon frech, da der Kommunist in den 1920ern die Strategie formulierte, die Genossen seien im Bereich der Wirtschaft und Politik chancenlos und müßten daher den Bildungs- und Kultursektor erobern, um das Land für ihre Bedürfnisse umzudrehen. Und genau das haben die extremistischen 68er gemacht – ihr „Marsch durch die Institutionen“ und die Nutzung von ökologischen Panik-Erzählungen unterschiedlichster Art haben ihnen viel Macht und Geld ohne Leistung beschert. Göpel gibt durch ihren Verweis auf Gramsci erstaunlich offen zu, was sie und ihre Kollegen antreibt.

Allerdings baut sie noch einen besonderen Dreh ein und behauptet, daß es nur eine „Erzählung“ sei, wirtschaftliches Wachstum und Umweltschutz (Klimaschutz?) seien vereinbar. Die Kapitalisten seien also die wahren Gramscisten – das ist nun wirklich eine Wendung, wie sie Orwell nicht besser hätte erfinden können.

Im weiteren sieht Göpel sich und ihre Kollegen als die neutralen Wissenschaftler, denen zu Unrecht vorgeworfen werde, Lobbyisten für elitäre Transferempfänger zu sein.

Da kann es schon kommod sein, die Übermittler der Analysen als Interessenvertreter für eine bestimmte Klientel abzustempeln.

Passend dazu will Göpel die liberale Marktwirtschaft wie z.B. Katja Kipping zur Lösung des „Klimaproblems“ gar nicht abschaffen, sondern behauptet sogar, daß das gegenwärtige System mangels Berücksichtigung der Ökologie gar nicht liberal sei.

Auch eine unsichtbare Hand als Marktmechanismus kann nur funktionieren, wenn die Preise in etwa die Kostenwahrheit abbilden und ein gewisses Maß an Gerechtigkeit in der Verteilung von Informationen, Bildung, Geld, Besitz und Macht nicht unterschritten wird.

Mit „Kostenwahrheit“ sind angebliche Schäden wie zum Beispiel die Folgen von Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre gemeint. Was aus so einer Argumentation folgen könnte, zeigt der ARD-Spielfilm Ökozid, in dem eine Gerichtsverhandlung gezeigt wird, an deren Ende Deutschland zu gewaltigen Zahlungen an „klimageschädigte“ Länder im Süden verpflichtet wird.

Große Stellschrauben sind: CO2 ausreichend hoch zu bepreisen und die dreckigen Subventionen endlich abzubauen, um die Energiewende hin zu erneuerbaren Quellen und diversen Speicherformen für Energie so schnell wie möglich voranzutreiben. (…)

Von der europäischen Ebene ist mit dem Green Deal nun endlich ein Ansatz formuliert worden, der dem entspricht, was wir „Whole Institution Approach“ nennen, also das Ziel der Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft wirklich als Querschnittsthema und auch Wettbewerbsstrategie zu verankern.

Heißt, unsere sowieso schon durch zahlreiche Hindernisse wie Öko- und Gendergesetze durchregulierte Rest-Marktwirtschaft vollends in ein Kommandosystem umzuwandeln, in dem von Steuern lebende Eliten die Früchte der Arbeit anderer problemlos abschöpfen können, oder zumindest leichter.

Interessanterweise kritisiert Göpel das dogmatische „Folgt DER Wissenschaft“ von Greta, Lesch & Co.:

Darüber hinaus gibt es bei Studien Unsicherheiten, sobald es sich um komplexe lebendige Systeme handelt und nicht um Maschinen. „Unite behind the Science“ bedeutet daher nicht, dass es nur eine klare Wahrheit gibt. Der Wunsch nach Orientierung in einer Umbruchzeit darf nicht in dogmatische Fronten münden, dann wird die Suche nach dem nächsten gemeinsamen Schritt sehr schwer. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Erkenntnisse und Interessen stark und offen zu vertreten, aber idealerweise ohne Aversion oder gar Hass gegen diejenigen, die andere haben.

In dem Zusammenhang sei erinnert, daß Anders Levermann vom PIK der taz sagte, die sonst so häufig bemühten Kipp-Punkte gäbe es gar nicht mehr. Man hat den Eindruck, daß die Klima-Gramscisten im Sinne des „Doppeldenks“ von Orwell in 1984 versuchen, Festlegungen zunehmend zu vermeiden, um nicht für die absehbaren Folgen haftbar gemacht werden oder schnell situationsbezogen für sie selbst günstig reagieren zu können.

Die von der Politik ausgerufene Corona-Pandemie ist ein wichtiger Konkurrenzfaktor für die Klimaaktivisten, die aus den Medien verdrängt wurden und auch nicht mehr ihre freitäglichen Demos veranstalten dürfen. Nichtsdestotrotz nutzt Göpel die Seuchenerzählung in ihrem Sinne, als „Beweis“ für die Notwendigkeit einer Transformation:

Das Wichtige an der Pandemieerfahrung ist, dass die Idee implodiert ist, dass es nicht anders geht, als wir es bisher machen. Nicht für alle, aber für diejenigen mit sicheren Jobs war neuer Zeitwohlstand eine positive Erfahrung, und es gibt viele Umfragen, in denen die dauernde Pendelei ins Büro und auch die volle Arbeitszeit lieber nicht wiedergewollt werden. Aber solange unsere Alltagsroutinen durch To-go-Verkaufsbuden führen und unsere Aufmerksamkeit mit Werbe- und Marketingbotschaften vermüllt wird oder auf Kurzlebigkeit getrimmte Trends und Halbwertzeiten wie Fast Fashion und Elektrogeräte nicht politisch angegangen werden, bleibt Konsumismus eben die vermeintliche „Normalität“.

Fazit: Man merkt schon, daß Göpel aus ihrer privilegierten Position einer Tochter der diskutierenden Klasse heraus spricht und deren Interessen vertritt. Es ist ihr übrigens quasi in die Wiege gelegt: Sie wuchs in einer Art Ökobauernhof-Kommune in Niedersachsen auf, mußte den Ökologismus als finanzielle oder Karriere-Strategie also gar nicht erst entdecken.




Der UN-Klimagipfel: Nach dem Notstand ist vor dem Notstand

Das ist in Corona-Zeiten nicht anders als in jeder anderen Epoche der menschlichen Geschichte. Früher bedurfte es allerdings der Kriegsführung mit Armeen und Waffen, um Herrschaftsansprüche durchzusetzen. Heute erledigen dies supranationale Organisationen, die einst als völkerverbindende Institutionen gegründet wurden, längst aber der globalen Durchsetzung kollektivistischer Ideologien sowie der Etablierung favorisierter Industrien dienen. Sie haben sich zu schlagkräftigen Formationen entwickelt, deren Waffen so vernichtend sind wie Panzer und Kanonen. Ob Weltgesundheitsorganisation, Vereinte Nationen, Weltklimarat oder all die anderen Satelliten, die angeblich zum Wohl der Weltgemeinschaft um die immer gebrechlicher erscheinenden Demokratien kreisen – das Leben der Menschen wird kaum noch dort bestimmt, wo sie zuhause sind. Uniformes Handeln ist das Gebot der Zeit, weil angeblich nur so den vielen Bedrohungen für das menschliche Leben entgegengewirkt werden kann, deren inflationäres Auftauchen ausgesprochen beachtlich ist. Dabei haben sich in der Vergangenheit viele der Weissagungen der selbsternannten Weltverbesserer nicht bewahrheitet, sind vorhergesagte Horrorszenarien ausgeblieben und müssen prognostizierte Weltuntergänge immer wieder verschoben werden. Dennoch glauben ihnen die Menschen.

Wie bei Corona sollen durch die gesetzliche Verankerung des Klimanotstands neue weitreichende Grundrechtseingriffe dauerhaft legalisiert werden

Nun hat UN-Generalsekretär Guterres die Katze aus dem Sack gelassen: Auch nach Corona denkt niemand im herrschenden Olymp daran, die Zügel noch einmal locker zu lassen. Anlässlich eines virtuellen Klimagipfels in London forderte der Portugiese, der einst als Präsident der Sozialistischen Internationalen fungierte und später als UN-Hochkommissar die Flüchtlingsströme organisierte, die Staats- und Regierungschefs aller Länder der Welt mögen umgehend den „Klimanotstand“ ausrufen. Was als symbolische Geste bereits in vielen Städten und Regionen passiert ist, soll auf diese Weise institutionalisiert werden, um per gesetzlicher Verankerung neue weitreichende Grundrechtseingriffe dauerhaft zu legalisieren. Während wir bereits einen erheblichen Teil unserer verfassungsmäßigen Rechte aus „Gesundheitsgründen“ abgegeben haben, wird also bald der Nachschlag zur „Rettung“ des Klimas folgen. Realisten dürfte bewusst sein, dass die Notstandsgesetze, mit denen inzwischen regiert wird, von Dauer sein werden. Gesetze, die einmal da sind, nimmt niemand mehr zurück. Das Damoklesschwert einer vermuteten Pandemiegefahr wird auch nach Corona über der Demokratie schweben. Schon die nächste Grippewelle, vielleicht aber auch nur der Masernausbruch in den Kitas einer Region, könnte die gesetzlichen Mechanismen erneut in Gang setzen. Guterres will dies auch für den sogenannten Klimaschutz erzwingen. Und er hat durchaus gute Karten. Der Notstand soll so lange verhängt werden, „bis Klimaneutralität erreicht ist“. Dass dieser Begriff so unwissenschaftlich ist wie all die anderen Messzahlen, Statistikmodelle und Entscheidungsparameter, die der Klima-, Umwelt- oder Corona-Politik zugrundeliegen, wird inzwischen kaum mehr wahrgenommen.

Es würde die Ärmsten der Armen um Generationen zurückwerfen, wollte man ihnen die unheilvolle Klimaideologie der westlichen Welt aufzwingen

Kern des dramatischen Appells des UN-Generalsekretärs ist der Ruf nach der Vermeidung jeglicher „zusätzlicher Treibhausgase“. Die plumpe populistische Forderung ist gefährlich, weil sie nicht nur auf einem fehlenden Grundverständnis des hochkomplexen Klimasystems beruht, sondern vor allem einen Aktionismus propagiert, der – ähnlich, wie wir es bei den Corona-Maßnahmen erleben – zu unübersehbaren Kollateralschäden führen wird. Die Entwicklungs- und Schwellenländer würden um Generationen zurückgeworfen, wollte man ihnen die Klimaideologie der westlichen Welt aufzwingen. Schon heute konstatieren Experten ernüchtert, dass die Errungenschaften vieler Länder der „Dritten Welt“ – Erfolge im Gesundheitswesen, die Reduzierung der Sterblichkeit sowie der Sprung aus der totalen Armut – in weniger als einem Jahr Corona zunichte gemacht worden sind. Noch weit mehr Ungemach droht den Ärmsten der Armen, sollte das rigide UN-Klimaregime global verordnet werden. Daran ändern auch die von Merkel eilig zugesagten 500 Millionen Euro an weiteren „Klimageldern“ nichts. Milliarden von Menschen haben völlig andere Probleme als die Elfenbeinturmbewohner der westlichen Politik. Und ein „Klimanotstand“ ist ohnehin weit und breit nicht zu sehen. Allenfalls ein Klimawandel, dem wir uns anzupassen haben, wollen wir unser Dasein auch künftig aktiv gestalten. In entwaffnender Offenheit hat einer ausgesprochen, was tatsächlich hinter dem UN-Vorstoß steckt: Der britische Premierminister Johnson versprach Millionen „grüner“ Arbeitsplätze. Es geht um die Etablierung neuer Geschäftsmodelle. Und wie bei Corona soll ein verordneter „Notstand“ die rasche Verwirklichung gegen alle bisherigen Widerstände möglich machen. Welch durchschaubares Spiel.

Zuerst erschienen auf der Liberalen Warte.

Weltchaos

Mein aktuelles Werk Weltchaos erhalten Sie auf Wunsch signiert direkt von mir und darüber hinaus überall im Handel. Die früheren Werke Chronik des Untergangs, Hexenjagd und Das Grauen gibt es ebenfalls im Buchhandel. Spukschloss Deutschland erhalten Sie als Ebook.




Woher kommt der Strom? Die Konventionellen müssen übernehmen

49. Woche

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr, sowie der Energierechner),

Außer eben, dass er keinesfalls kontinuierlich erzeugt wird. Da Sonnenstromerzeugung in dieser Woche zwar stattfindet, bezogen auf den Bedarf und die installierte Leistung Solar kaum nennenswert ist, müssen die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) wieder in weiten Teilen dieser Woche die Stromversorgung Deutschland zum größten Teil übernehmen. Man frage sich, woher der Strom kommen soll, wenn der graue, der braune und der schwarze Balken nicht mehr da sind. Eingedenk der Volatilität der regenerativen Energieträger Wind- und Sonnenkraft gelingt den Konventionellen in dieser Woche die Bedarfsdeckung jedenfalls gut. Wenn allerdings für kurze Zeit nicht genügend Strom in Deutschland erzeugt wird und eine kleine Stromlücke entsteht, so dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann, dann kostet der Importstrom (Abbildung 2) auch schon mal 110€/MWh (Höchstpreis der Woche). Wobei der Strommarkt dank der konventionellen Erzeugung diese Woche insgesamt recht ordentliche Preise, die fast immer über 30€/MWh liegen, abwirft. Meist werden sogar Exportstrompreise über 40€, manchmal sogar bis zu annähernd 80€/MWh erzielt. Wer Strom wann importiert, exportiert und welche Preise gezahlt werden, zeigt Abbildung 3. Abbildung 3, die besonders anschaulich zeigt, wie eine bezogen auf die Woche kleine Stromlücke ins „Preiskontor“ Deutschlands schlägt. Da freuen sich Frankreich und die Schweiz, die Niederlande und Dänemark. Sogar Polen liefert Strom nach Deutschland. Strom, für den das Kohleland noch weniger als die Hälfte einige Stunden zuvor an Deutschland gezahlt hat. Als es Strom aus Deutschland importierte. Sie erkennen das an den schwarzen Bereichen in den IMEX-Balken.

Die Charts mit den Im- und Exportzahlen für das aufgelaufene Jahr 2020 sowie den Zahlen der 48. Woche sind unter Abbildung 4 aufgeführt. Der Wochenchart zeigt, dass Deutschland eine Menge Strom aus Frankreich.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart (Abbildung 5) belegen nochmal eindrucksvoll, wie die Stromversorgung Deutschlands aussähe, wenn es die konventionelle Stromerzeugung (Kernkraft, Braun- und Steinkohle sowie Gas) nicht gäbe.

Da würde auch eine angenommene Verdoppelung der Wind- und Sonnenstromerzeugung nicht viel weiterhelfen. Abbildung 6 zeigt das für die 48. Woche. Dort können Sie auch die Exceltabelle mit dem kompletten Chart herunterladen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 29.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,08 Prozent, davon Windstrom 8,46 Prozent, Sonnenstrom 3,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,77 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Den konventionellen Stromerzeugern fiel es heute nicht schwer, ihren Anteil zu Sicherstellung der Bedarfsdeckung Deutschlands zum regenerativ erzeugten Strom hinzu zu produzieren. War der Bedarf doch gering. Genau wie die erneuerbare Stromerzeugung gering war. Die Preise reichten von 36 bis knapp 60€/MWh. Diese Nachbarn importierten aus, exportierten nach Deutschland.

Montag, 30.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,83 Prozent, davon Windstrom 17,18 Prozent, Sonnenstrom 3,07 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am ersten Werktag der Woche zog über die Windstromerzeugung an. Die konventionelle Stromerzeugung folgte dem Anstieg durch Herunterfahren der Produktion kaum. Die Erzeugung wurde praktisch gehalten. Der überschüssige Strom konnte zu zum Teil mehr als auskömmlichen Preisen verkauft werden. An diese Nachbarländer.

Dienstag, 1.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,93 Prozentdavon Windstrom 12,10 Prozent, Sonnenstrom 0,64 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,19 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

In der Nacht von Montag auf Dienstag kam es schon zum Rückgang der Windstromerzeugung. Am Dienstag ging es weiter Richtung Null Windstromerzeugung. Die Strompreise waren wieder auskömmlich. Auch die Importpreise bewegten sich für Deutschland heute nicht in exorbitante Höhen. Kaum erneuerbar erzeugter Strom, viel konventionell erzeugter Strom, das wirkt auf die Preise. Das bringt Geld. Wenn denn richtig gesteuert wird. Das gelingt den Konventionellen heute nur teilweise. So wird mühsam generierter Ertrag wieder weggeschenkt.

Mittwoch, 2.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 18,24 Prozentdavon Windstrom 6,29 Prozent, Sonnenstrom 1,26 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,69 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein Tag des Grauens für die Freunde der Energiewende. Das Wetter will einfach nicht verstehen, dass es im Herbst stürmisch sein soll. Dass die Sonne fast gar nicht scheint, ist hingegen nichts Besonderes. Besonders auffällig sind die beiden Stromlücken, die teuer geschlossen werden müssen. Die konventionellen Kraftwerke bullern auf Hochtouren. Die Pumpspeicher liefern Strom, was das Zeug hält: Es reicht nicht. Also kostet es. Hier noch mal gefragt: Woher soll der Strom kommen, wenn die konventionelle Stromversorgung, nicht mehr da ist?  Der Vollständigkeit halber: Diese Nachbarn machten gute Geschäfte. Österreich gehörte diesmal nicht dazu. Dafür aber Polen. Gratulation. Polnischen Kohlestrom für über 100€/MWh nach Deutschland zu liefern, das ist schon ein Coup. Prosit!

Donnerstag, 3.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,79 Prozent, davon Windstrom 27,91 Prozent, Sonnenstrom 0,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,30 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die regenerative Stromerzeugung zieht an. Es entstehen gleichmäßige Stromüberschüsse, da die Konventionellen exakt nachführen. Leider ist in der Vorabendzeit zu viel Strom im Markt, so dass diesmal um diese Zeit nicht der erwartete richtig gute Schnitt gemacht werden kann. Der fand bereits am Vormittag statt, als um 9:00 Uhr 66€/MWh erzielt wurden. Dänemark, Schweden und die Niederlande exportierten nach Deutschland. Ab 7:00 Uhr praktisch nur noch Dänemark und Schweden. Die übrigen Nachbarn kauften Deutschland Strom ab.

Freitag, 4.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,70 Prozent, davon Windstrom 34,30 Prozent, Sonnenstrom 1,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,30 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute lässt die regenerative Stromerzeugung über Tag wieder kontinuierlich nach. Die Konventionellen führen vorbildlich nach. Eine feine Leistung der Techniker und Ingenieure. Diesmal klappt auch der „Gute Schnitt“. Zum Vorabend wird ein auskömmlicher Preis erzielt. An diesem Chart erkennt man gut, dass der Preis umso mehr steigt, desto weniger die regenerative Stromerzeugung Strom liefert. Ein Sachverhalt, der immer wieder ins Auge fällt. Diese Nachbarn nehmen Deutschland den Strom ab.

Samstag, 5.12.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 29,05 Prozent, davon Windstrom 16,22 Prozent, Sonnenstrom 2,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,81 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Auch zum Einstieg ins Wochenende wird die regenerative Stromerzeugung so konventionell „aufgefüllt“, dass der Bedarf passgerecht gedeckt werden konnte. Bis 8:00 Uhr liegt der Strompreis um die 35€/MWh. Ab 9:00 Uhr wird er auskömmlich. Diese Nachbarn zahlen.

Eine ´nette` Anekdote schrieb Leser Wagner:

Mein Erlebnis: auf einer Ausflugsfahrt vor der Nordseeküste zu den Seehundbänken erzählt der Kapitän, dass viele Windräder noch nicht angeschlossen sind und keinen Strom liefern. Um das Einrosten(?) Zu verhindern, werden Sie regelmäßig mit Diesel „angeworfen“.

Leser Horst Hauptmann meint:

Windenergieanlagen (WEA) haben Asynchrongeneratoren, die im Weichstart mit Thyristoren zugeschaltet und in der Nähe der Netzfrequenz (Drehzahl) mit einem Generatorschalter fest auf das Netz synchronisiert (zugeschaltet) werden. Je größer die Drehzahldifferenz zwischen Netz und WEA, desto größer der Synchronisierungs-Stromstoß. Mit anderen Worten: Photovoltaikanlagen (PV) und WEA können betrieben werden, weil das Netz mittels konventioneller Kraftwerke stabil gehalten und geregelt wird. Ohne Netz keine Wind- oder Solarstrom. Wenn nach einem Blackout die Netze wieder angefahren werden müssen und keine konventionellen Kraftwerke zur Verfügung stehen, kann man den Netzaufbau vergessen* oder er dauert ewig, weil die Netze vom Ausland her aufgebaut werden müssten (sofern dort noch konventionelle Kraftwerke vorhanden und am Netz sind). Wie man die Leistungsbilanz von WEA und PV im Inselbetrieb stabil halten will, die Frequenz regeln, die immer ziemlich genau 50 Hz (Abbildung 7) betragen muss, ist mir ein Rätsel.  […] 

*Deshalb haben große konventionelle Kraftwerke gewaltige Batteriespeicher „nebenan“. Die dienen der Glättung der Netzfrequenz mittels Regelenergie und der Herstellung der Schwarzstartfähigkeit des Großkraftwerks.

Im Zusammenhang mit der in den vergangenen Wochen angesprochenen Elektromobilität, möchte ich noch auf Abbildung 8 verweisen, unter der Sie die aktuellen Zulassungszahlen E- und Hybridautos finden, die Leser Peter Hager zusammengetragen hat.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de