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Antwort – Teil 2 –  auf den Artikel von Justus Lex „Dürfen die das ?“

Die Begründung zusammengefasst: Frau Bahner konnte nicht direkt vors Bundesverfassungsgericht ziehen und die Länderebene überspringen, um „die Corona-Regeln in allen Bundesländern bis zur Entscheidung in der Hauptsache außer Vollzug“ setzen zu lassen. Sie habe auch nicht begründet, wieso sie nicht auf der Ebene der Länder klagt, die die Corona-Regeln jeweils erlassen haben. Ein Antrag gegen die bayrischen Maßnahmen wurde von Karlsruhe ebenfalls abgewiesen: Wie zu erwarten haben die Richter den Antrag auf einstweilige Anordnung zum sofortigen Stopp der Freiheitsbeschränkungen abgelehnt. Sie stellten fest, dass „eine Rücknahme der bayerischen Maßnahmen zur Überlastung des Gesundheitswesens und zum Tod von Menschen führen könne“. Der Kläger müsse deshalb die Freiheitseinschränkung zunächst hinnehmen, selbst wenn er am Ende mit seiner Klage Erfolg haben könnte.

Wären die Anträge nicht formal abzulehnen gewesen, hätte das BVerfG auch ohne Begründung ablehnen können, um die Regierung nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Dies wäre aber politisch in diesen aufgeregten Zeiten m.E.n. nicht opportun gewesen. Im anderen Fall hätte das Gericht gar nichts entscheiden können, denn ohne Experten können auch die Bundesrichter nicht entscheiden, ob die Behörden befugt waren, unsere Grundrechte und unsere Freiheit auszuhebeln. Woher weiß ich das? Ich bin ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger und kenne die gerichtlichen Gepflogenheiten. Um diesen Aspekt kurz zu halten: Die Richter verstehen nichts von einem Virus, von einem Corona-Virus und der Epidemiologie schon gar nichts, sie brauchen in diesem Fall mehrere Experten dazu, denn eine Entscheidung muss  fachlich kompetent und erst danach juristisch begründet sein. Auf der Basis der Experten-Gutachten wird dann die Entscheidung gefällt. Dies hat leider zu Folge, dass es lange dauert und Urteile falsch sein können, wenn der Experte Unfug erzählt, was aber die Richter gar nicht überblicken können. Da liegt der „Hase im Pfeffer“. In solchen Verfahren gewinnt teils nach mehreren Instanzen immer der, der den/die besseren Experten hat, um die Richter von seiner Argumentation zu überzeugen. Dann wird „Recht gesprochen“. Ob es gerecht oder richtig ist, steht nicht zur Debatte.

Doch nun zu den Zahlen

Meine These: Hier werden wir zur Zeit mit einem Trommelfeuer an Falschnachrichten versorgt.  Die Meinung der Regierung und deren Experten wird berichtet, abweichende Meinung werden nicht zugelassen und deren Vertreter werden medial aufs Schafott gelegt oder am besten einfach tot geschwiegen: Herr Wodarg, Herr Bhakdi, Frau Moelling, Scheller, und wie sie alle heißen, alles anerkannte Experten. Gegen Meinungs-Abweichler wird brachial vorgegangen; die Webseite von Frau Bahner und der Link zu Ihrem Eilantrag waren zeitweise verschwunden, Demonstrationen werden aufgelöst, Teilnehmer zumindest zeitweise verhaftet, Bußgelder werden verhängt. Das nennt sich dann freiheitliche, demokratische Grundordnung, siehe Art. 1 – 20 im GG.

Ich gebe zu, dass es inzwischen mehr als schwierig ist, hier den Überblick zu behalten. In der BRD an den „gesunden Menschenverstand“ zu appellieren, kann man bei der jüngeren Generation weitgehend vergessen, denn die sind durch die links-grüne schulische und die mediale Gehirnwäsche gelaufen, von Ausnahmen natürlich immer abgesehen.  Für die, die sich den gesunden Menschenverstand bewahrt haben, ist es dagegen rel. einfach zu verstehen: Fangen wir an:

Meldung: John Hopkins Universität (JHU) 11.4.15:50 Germany, gemeint ist die BRD:

Infiziert: 122.530        Tote 2.736      Gesunde: 53.913

Wie sind diese Zahlen zu interpretieren? Keiner weiß das, weil eine Reihe von Angaben für diese Zahlen fehlen: Wie  viele Tests wurden gemacht? Wie hoch ist die Durchseuchung insgesamt? Um Eindruck zu schinden, werden Zahlen kumuliert angegeben, also aufaddiert, das gibt eindrucksvollere Zahlen:

Infiziert sind kumuliert insgesamt 122.530. Wenn aber auch angegeben wird, dass 53.913 „wieder“ gesund sind, dann bedeutet das doch, dass man die Gesundeten von den Infizierten abziehen muss: 122.530 – 53.913 = 68.617  sind also noch infiziert. Ist das viel oder wenig ?  Prozentrechnung verdeutlicht so etwas: 68.617 von 83.000.000 = 0,083 %. Infiziert heißt aber nicht krank. Also gibt es noch viel weniger Corona-Kranke. Die medien verwechseln immer noch krank und infiziert. Wie wird das festgestellt? mit einem Test (von Herrn Drosten et al.) wenn er positiv gezeigt. 2.736 Tote werden von der JHU dem CoV-2  zugeschrieben: In Prozent sind das  0,0033 % bezogen auf die Bewohner der BRD. Schon aufgefallen? Hier kommen wir in den Zahlenbereich der Klimakatastrophe !

Bei Lanz hat Herr Prof. Streeck bei seinen ersten Ergebnissen darauf  hingewiesen, dass bis heute die sog. Dunkelziffer unbekannt ist. Das beschreibt die Situation: Es herrscht Dunkelheit, wir wissen nicht genaues, aber wir werden schon mal in Angst und Schrecken versetzt. Die Frage nach „cui bono“ will ich hier mal nicht stellen, sondern späteren Bewertungen überlassen, die sicher kommen werden. Außerdem werden in den nächsten Wochen noch einige Kranke und Alte sterben; wir sind noch nicht am Ende der Grippesaison.

Bei den Influenza-Epidemien, die schon gar nicht mehr als Pandemie ausgelobt werden, nimmt man klaglos und ohne Medienrummel und ohne jegliche Einschränkungen bei uns 25.000 Tote in einer Saison hin. Weltweit bis zu 600.000. Das ist dann halt so. Sterben werden nur die Alten und Kranken. Und unsere Erfahrung zeigt, gegen eine virale Grippe können wir eh nichts machen.

 

Zur Statistik Robert-Koch-Institut (RKI):

Fallzahlen in Deutschland

Stand: 11.4.2020, 00:00 Uhr (online aktualisiert um 10:10 Uhr)

Anzahl Differenz Fälle/ 100.000 Todesfälle
zum Vortag
Gesamt 117.658 4.133 142 2.544
z. Vortag +4.133 + 171
 

In der BRD sterben durchschnittlich täglich ca. 2.500 Menschen. Davon sind 171 also 6,84 %, die an diesem Tag dem Corona-Virus zugewiesen werden. Auffällig für mich ist, dass Obduktionen vom RKI offiziell unerwünscht sind. Ich bin jetzt mal skeptisch und behaupte, die wollen alle positiv getesteten als Corona-Tote „brandmarken“. Dies gefällt aber auch anderen nicht, weil z.B. in Hamburg behördlich angeordnet die Toten obduziert werden, was als sinnvolle Forschung angesehen wird. Ich finde das auch sinnvoll, denn wir wollen doch wissen, was dieses vermeintlich so gefährliche Virus hier wirklich anrichtet. RKI weiß das nicht und will es offiziell auch nicht wissen. Sonst müsste man ggf. die kumulierten Zahlen reduzieren und alles relativieren. Nirgends ist da was Genaues zu finden, denn RKI ist die Regierung und die wollen es ausdrücklich nicht wissen.  Warum? Unbekannt.

Gehen wir in die Sendung von Herrn Lanz am 9.4.20: Was sagte der Pathologe Herr Prof. Püschel dazu?: Am Ende des Jahres werden wir nichts Besonderes merken. Hatte das nicht auch schon Herr Wodarg gesagt? (https://www.wodarg.com/) .

Alte und kranke Menschen sterben nun mal, zumal wenn sie erkrankt sind, so traurig das im Einzelfall sein mag. Herr Lanz stellt dann selbst unzulässige Folgerungen auf: Wir würden nur aufgrund des Lock-downs am Ende des Jahres nichts Auffälliges feststellen. Muss oder will Herr Lanz die Verordnungen rechtfertigen?  Ihm sei gesagt, dass der Lockdown nur eines bewirkt: Die Ausbreitungsgeschwindigkeit wird etwas gesenkt und damit sollen die Intensivstationen der Krankenhäuser vor einem zu hohen Ansturm verschont werden.  An der Anzahl der Toten aufs Jahr betrachtet ändert das garnichts, da die Infektionen weiter gehen, bis die sog. Herdenimmunität erreicht wird. Erst wenn die Mehrzahl der Menschen immun geworden ist, hat das Virus keine Chance mehr.

Wer zwischenzeitlich Gelegenheit hatte, das Video von PRERADOVIC mit Prof. Dr. Knut Wittkowski (https://www.youtube.com/watch?v=GRiO8myyyDc&feature=youtu.be) zu sehen, der sollte nun endgültig Bescheid wissen: Die Infektion mit dem Virus oder den Viren wird sich so und so verbreiten, das können wir gar nicht verhindern. Klare Aussage von Prof. Wittkowski zu New York, welches die Medien uns als Schreckensszenario offerieren zur Pflege der Panik:

In engen Räumen kommt es zur schnellen Verbreitung, in der Natur deutlich weniger bis gar nicht. Also muss die Mortalität in New York schneller ansteigen als anderswo. Dies bedeutet, dass das Ende der Krankheitswelle auch schneller erreicht wird. Wenn man sich die Zahlen von Bayern und Baden-Württemberg ansieht, wird es dort schneller gehen als in anderen Bundesländern. Warum: Weil dort die Gesamtinfektionen am höchsten sind, wodurch die Herdenimmunität schneller erreicht wird.

Bekannt ist, dass auch in New York vorzugsweise Alte + Kranke + Arme sterben. Ansonsten bewegt sich diese CoV-2 Epidemie im üblichen Rahmen. Die Versorgung der Kranken in Zelten ist laut Wittkowski in den USA so geplant und also normal und keiner Aufregung wert.

Was ist mit Italien? Auch hier ist alles bekannt: Durchschnittsalter um die 80 Jahre, in der BRD 75 – 80, nahezu alle mit  1 – 3 Vorerkrankungen. In Italien gibt es dann noch das im Vergleich überdimensionale Problem der multi resistenten Keime (MRSA), die man sich gerade in Italiens Krankenhäuser leicht einfangen kann, leider. Dies erhöht zusätzlich die Sterbezahlen. Dazu ist die hohe Luftverschmutzung der Lombardei bekannt, was zu Vorerkrankungen führt.

Kommen wir zu dem Test von Herrn Drosten et al.

7 Forscherteams haben in Windeseile den Test entwickelt: ( https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6988269/). Der Test ist nicht offiziell validiert, sondern nur von der WHO genehmigt. Eine Chinesische Forscher-gruppeberichtet, dass ein untersuchter Corona-Test rel. ungenau istund mit ca. 50 %  und mehr falsch positiven Ergebnisse zu rechnen ist. Das entspricht dem Niveau des Münze-Werfens.(https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32133832/?from_single_result=coronavirus+covid-19+test+potential+false+positive) Dies ist auch der Grund, weshalb man unsere Kanzlerin auch min. 3 x testete, weil der Test eben nicht so glaubwürdig ist. Doch wie häufig wird das gemacht? Bei den Toten, die nachträglich getestet wurden, um sie in die Corona-Schublade zu schieben, sicher nicht. Wie viele falsch positive Ergebnisse liegen dort vor? Niemand weiß das.

Der Test ist ein PCR-Test. Hier wird mit einem genetischen Verfahren ein RNA-Abschnitt eines Virus vervielfältigt. Wozu muss ich bei einer Virus-Attacke, bei der mich unzählige Viren angreifen einen Test anwenden, der auf geringste Spuren anspricht? Das ist doch unlogisch. Genau sind nur die Antikörper-Tests, die man gerade entwickelt. Im Übrigen hielt der Erfinder der PCR-Tests sein Verfahren für den Virus-Nachweis eher für ungeeignet. Aber dazu müsste man sehr tief in die Molekularbiologie eintauchen.

Auffällig ist für den Kenner der Szene, dass Herr Drosten schon mehrmals durch Tests an angeblichen Pandemien beteiligt war: In der Arte-Doku „Profiteure der Angst“ ist schon Herr Drosten zu sehen; ebenso Herr Wodarg, der schon damals die Angst und Panikmache relativierte. Erschüttert war ich allerdings zusätzlich von der Aussage von Herrn Drosten, dass in der BRD vergleichsweise wenige Tote gezählt werden, weil wir in der BRD so gut diagnostizieren. Wie wenn eine Diagnose schon jemals die Heilung gebracht hätte.

Mit der Heilung von SARS-CoV-2 hat sich Dr. Klinghard , ein deutscher Neurologe, der in den USA praktiziert, ausführlich beschäftigt. Für die Medizin-Interessierten kann ich seinen youtube-Beitrag nur wärmstens empfehlen, denn dort sind zahlreiche medizinische Aspekte mit behandelt: https://www.youtube.com/watch?v=fgj-VT5iVh0&t=577s

 

Welche Ergebnisse haben wir:

  1. Die Corona-Tests sind fehlerhaft und zeigen bis zu ca. 50 % und mehr falsch positive Ergebnisse. Den Infizierten-Zahlen ist also nicht zu trauen.
  2. Die Tests sind nicht validiert bzw. ausdrücklich nur für Forschungszwecke gedacht, nicht zur Diagnose freigegeben (Italien)
  3. Die Epidemiologen (mit Ausnahme des RKI), die Fachleute für die Ausbreitung von Epidemien, finden die ganze Hysterie unangemessen und die Entwicklung über die ganze Welt hin völlig normal: Eine Grippe eben, bei einigen mit Lungen-Problemen, diesmal vermutlich nicht von einem Influenza-Virus ausgelöst, sondern von einem Corona-Virus (CoV).
  4. Doch selbst das weiß man nicht genau, weil man ja auf andere Viren nicht untersucht. Wir haben einen neuen Test für Corona. Corona-Viren sind aber schon immer mit 5 – 15 % an einer Grippe beteiligt. Dies hat Wodarg sehr gut dargestellt. Welcher Virus es wirklich ist, der uns attackiert bzw. krank macht, ist nicht geklärt.
  5. Medizinisch glauben wir, dass Viren Infektionen auslösen. Wann und unter welchen Umständen daraus eine Lungenentzündung wird, ist nicht geklärt.

Wir können bakterielle Keime mit Antibiotika bekämpfen nicht aber Viren. Wie man aber die Zytokin-Stürme (die Reaktion des Immunsystems) bei solchen Infektionen, die die Lunge schädigen, sicher verhindert, wurde bisher nicht geklärt. Man, d.h. die Pharma-Industrie fängt jetzt mal an. (Das alte Malariamittel Chloroquin ist vermutlich zu billig.)

Ausblick: Wie bei dieser Datenlage die Politiker sich von dem RKI und der Charité zu solch weitreichenden Einschränkungen überreden lassen konnten, ist auf den ersten Blick m.E. wieder nur mit Angst zu erklären, man könnte ggf. verantwortlich gemacht werden für dieses Desaster. Nun werden wir bald sehen, dass das Desaster nicht vom Corona-Virus verursacht wurde, sondern von  einseitig beratenen Politikern, die völlig unverhältnismäßig und Grundgesetz-widrig reagierten. Dies erinnert mich in fataler Weise auf die Reaktion nach Fukushima, mit der unsere Kanzlerin die Kernkraftwerke in einsamer Entscheidung abschalten ließ, obwohl die Tsunami-Gefahr in der BRD allgemein als sehr gering eingestuft wird.

Warum holt man nicht alle Kompetenzen an den Tisch und wägt ab und wahrt die Verhältnismäßigkeit? Zeit gab es genug.

2012/2013 gab es diesen Bericht:

Im 2. Teil überschrieben mit:

Pandemie durch Virus „Modi-SARS“

Schon dieser Titel erstaunt. Da hätte man 7 Jahre Zeit gehabt, um Lager mit Masken, Schutzausrüstungen für Ärzte, Schwestern und Pflegern einzulagern. Nichts hat man gemacht. Und jetzt inszeniert man eine Panikmache ohne Beispiel. Zerstört die Wirtschaft und die Existenzen vieler Leute. Keiner kann heute abschätzen, wie diese politische (Über-)Reaktion ausgehen wird. Der finanzielle Status  der BRD wird geschwächt durch die zu erwartende Rezession. Und das alles, weil man sich einseitig hat beraten lassen. Was wird jetzt passieren? Nun es zeichnet sich schon ab: Die Leute, die die Regierung kritisieren, werden mundtot gemacht, damit niemand auf die Idee kommt, die Regierung, den Bundestag, das RKI usw. zur Verantwortung zu ziehen. Eins ist für mich aber klar: Letztlich werden mal wieder wir alle das bezahlen müssen, denn die Regierung kann nur das Geld ausgeben, das sie sich von uns geholt hat.

Wer noch tiefer in die Thematik eintauchen will, dem kann ich noch folgenden Beitrag zur Vogelgrippe empfehlen: H5N1 antwortet nicht:  https://www.youtube.com/watch?v=Q9-ha2timl4

 

Über den Autor:

Dr. Uwe Erfurth schrieb  1974 und 1976 seine Diplomarbeit und seine Doktorarbeit an dem Vorläuferinstitut des heutigen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Stöckheim/Braunschweig  im Bereich Molekularbiologie. Damals hieß das erst GMBF Gesellschaft für Molekular-biologische Forschung  danach GBF Gesellschaft für biotechnologische Forschung..
Anfang März d.J. suchte er zum Institut Kontakt und hat etwas andere Infos erhalten, als Prof. Wieler sie verbreitet. Von der Ausbildung her ist er Biochemiker und Molekularbiologe, auch wenn er dann beruflich anderes gemacht hat.

 

 

 

 

 




DIE KRISE DIE KEINE WAR

Wenn demnächst der Hausarrest endet und Corona hoffentlich bezwungen ist, dann wird es Kritik und Beifall geben. Manche werden sagen: „Seht Ihr, es war alles halb so schlimm. War nur eine ganz normale Grippe. Den wirtschaftlichen Schaden durch den Shutdown hätten wir uns sparen können.“ Vom anderen Ende des Spektrums werden wir hören: „Wir haben die schlimmste Bedrohung für Leib und Leben seit 1945 überstanden –  ein phantastischer Erfolg. Dank an die Regierung für das professionelle Krisenmanagement und an die Bevölkerung für ihr Verständnis.“

Ich möchte hier eine Krise analysieren, die sich vor 25 Jahren anbahnte und zu deren Vorbeugung weltweit Hunderte Mrd. Dollar ausgegeben wurden. Die zeitliche Distanz erlaubt es, die Angelegenheit eher historisch als politisch zu betrachten. Und noch etwas: es gab damals eine „Kontrollgruppe“. Es gab Länder, welche auf jegliche Gegenmaßnahmen verzichteten und deren Schicksal zum Vergleich herangezogen werden kann.

 

Dem Computer ausgeliefert

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts waren Computer bereits allgegenwärtig. Auf den PCs war Windows 2000 installiert, was Sie vielleicht heute noch benutzen, die Festplatten hatten bis zu 1000 Megabyte und die Prozessoren tickten mit einem halben Gigahertz.

Es gab damals aber auch noch ältere Hard- und Software aus den 60er und 70er Jahren, die vorwiegend in den Rechenzentren von Banken, Industrie und Behörden installiert waren.

Diese Rechner hatten vergleichsweise sehr wenig Speicherplatz und die Programmierer mussten mit Daten geizen, wo es nur ging. Eine verbreitete Sparmaßnahme war es, Jahreszahlen nur zweistellig zu schreiben. Es wurde als selbstverständlich angenommen, dass beispielsweise 89 nichts anderes bedeutet als 1989. Dann nahte das Jahr 2000 und Fachleute erkannten, dass diese Abkürzung jetzt zu Missverständnissen führen könnte. Der pfiffige Nerd David Eddy erfand für dieses Problem die Abkürzung Y2k = Year 2 Kilo, d.h. Jahr 2000. Damit war ein griffiges Label gefunden – eine wichtige Voraussetzung, damit eine Krise Fahrt aufnimmt. Der Y2k Bug verbreitete sich schneller als der Borkenkäfer.

 

Der Bug und das überzogene Konto

Wo liegt nun die konkrete Bedrohung durch Y2k? Sie liegt darin, dass die Jahreszahl auf Erden von 1999 auf 2000 umschlägt, was im Kalender des Computers aber als Wechsel von 99 auf 00 dargestellt wird. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihr Konto überzogen und Ihre Bank berechnet die fälligen Zinsen. Dazu muss man die Anzahl der Tage kennen die verstrichen sind, seit Sie in den roten Zahlen sind.

Der Computer nummeriert jeden Tag des Jahres; also Neujahr 1, Heilig Abend 358 (wir haben gerade kein Schaltjahr), und Sylvester 365. Nehmen wir an es ist Weihnachten 1989, Sie hätten in letzter Sekunde noch wild Weihnachtseinkäufe gemacht und Ihr Konto geplündert. Am ersten Februar werden Sie Ihre Schulden bezahlen – plus Zinsen. Wie viele Tage sind das?

Der Rechenvorgang im Computer, manchmal auch „Algorithmus“ genannt, läuft so ab:

Konto ausgeglichen am 1. Februar = Tag 32 minus Überziehung am Tag 358 macht also

32 – 358 =  – 326 Tage.

Wie bitte? Ach ja, wir hatten die Jahreszahlen vergessen; es kommen noch

(90 – 89) x 365  = 365 Tage dazu.

also: 32 + 365 – 358 = 39 Tage

So lange hatten Sie Ihr Konto überzogen.

Hätte das Ganze nicht 1989 stattgefunden, sondern 1999 und Ihre Bank hätte den selben Algorithmus laufen lassen, und dann wäre nicht ein Jahr Differenz eingerechnet worden sondern 00 – 99 = -99 Jahre. Das wären  – 36.135 Tage gewesen und die Zinsrechnung hätte ein absurdes Resultat ergeben. So einen Quatsch würden Sie als Kunde nicht akzeptieren und die Bank könnte sich das nicht leisten.

 

2000 und das Ende der Welt

Solch ein Malheur könnte sich zum Jahrhundertwechsel in allen alten Computern abspielen und alle möglichen mehr oder weniger dramatische Folgen haben. Der Mann am Radar würde die Jets nicht mehr richtig lotsen und die Herz- Lungen Maschinen in Krankenhäusern würden verrückt spielen.

Solche dystopischen Szenarien malte man sich aus, bis der totale Kollaps unausweichlich schien: Stillstand der Erde und  Atomkrieg ausgelöst durch den Y2k Bug. Kombiniert mit der visionären Kraft von Un-Heilsaposteln, die für das Ende des Millenniums ohnehin den Weltuntergang prophezeit hatten, gewann das Thema an Dynamik und Y2k schwoll zu einer globalen Krise.

Um den Kollaps abzuwenden wurden Entwickler und Programmierer, welche sich mit den veralteten Systemen auskannten, aus dem Ruhestand geholt. Sie arbeiteten Tag und Nacht, um sicherzustellen, dass man gut ins neue Jahrtausend käme. Findige Firmen schossen aus dem Boden und boten Y2k Zertifizierung an. Durch sie wurde dem Klienten bestätigt, dass seine Systeme fit für den Jahrhundertwechsel wären.

 

Y2k und das Verfallsdatum

Zu dieser Zeit arbeitete ich als Berater – nicht in Sachen Y2k – bei einer Pharma-Firma.  Da waren solche Zertifizierer  am Werk, welche die Produktion für ein paar Wochen still gelegt hatten. Bei der Herstellung von Arzneimitteln muss jeder kleinste Schritt dokumentiert werden: Von welchem Lieferanten kam das Acetonitril, was war die Nummer der Charge, wer bediente in diesem Moment die Abfüllvorrichtung, etc.

Und so gab es für die Inspektoren unendlich viel Arbeit. Jedes Maschinchen, das im Verdacht stand, einen Chip in sich zu tragen, wurde unter die Lupe genommen. Beim Label-Drucker für die Pillenschachteln hatte ich dafür Verständnis. Da soll ja nicht als Verfallsdatum der 1. Juni 1903 stehen. Aber auch die Kaffeemaschine mit Digitaluhr und Datumsanzeige musste gründlich untersucht werden.

Die Firma wurde schließlich rechtzeitig zertifiziert und man rutschte reibungslos über die Zeitenwende. Wäre es auch ohne den ganzen Y2k Aufwand glatt gegangen? Wer weiß.

 

Lebenslauf einer Krise

Die Y2k Krise startete, wie viele andere, mit einer technisch-sachlichen Beobachtung. Die Konsequenzen wurden dann, eine Etage höher, von Managern beurteilt und bekamen dabei politischen Spin.  Schließlich forderte Präsident Clinton seine Leute auf, den eigenen Laden in Sachen Y2k in Ordnung zu bringen. Mit jeder Eskalationsstufe hatte das Thema an Gewicht gewonnen und an Sachlichkeit verloren.

Jetzt mussten große Unternehmen diesem Weg folgen, auch wenn die Experten im eigenen Hause vielleicht anderer Meinung waren, und kleinere Firmen wurden dann unwillkürlich von dem Sog erfasst. Die Sache kostete die USA geschätzte 100 Mrd. Dollar und weltweit waren es 450 Mrd. – das wären ca. 60 Dollar pro Kopf der Weltbevölkerung gewesen, einschließlich der vielen kleinen Babys in Asien und Afrika.

War das Geld gut ausgegeben? Fakt ist, dass außer einigen anekdotischen Pannen, wie hundertjährigen Ausleihzeiten von Videos (was für Filme müssen das gewesen sein!) keine Y2k Crashs bekannt wurden. Keine Flieger sind vom Himmel gefallen und keine Atomraketen haben sich selbständig gemacht. Beide Seiten können nun behaupten recht gehabt zu haben. Die einen: „Haben wir doch gleich gesagt, dass nicht passieren würde“; und die anderen: „Hätten wir nicht rechtzeitig…dann…“

 

Y2k Leugner

Nun hat es aber Länder gegeben, die das ganze Y2k ignorierten – Russland und die Ukraine. Sind dort Züge entgleist und Atomkraftwerke explodiert? Sind die Aeroflot Maschinen hilflos durch den Himmel geirrt? Soviel man weiß ist nichts derartiges geschehen. Der Jahreswechsel 2000 hat weder für die Ukraine noch für Russland Störungen mit sich gebracht.

Und im Rest der Welt wäre es wohl ohne die kostspieligen Y2k Programme auch glatt verlaufen. Y2k war ein „non event“, ob mit oder ohne Krisenmanagement. Darüber herrscht heute Einigkeit. Haben sich aber erst einmal die obersten Würdenträger einer Krise angenommen, dann bekommt diese ein Eigenleben, dann tritt die ursprüngliche Absicht, die Vermeidung von Schaden, in den Hintergrund. Dann wird die Krise zur Bühne, auf der Entscheidungsträger ihre Kompetenz dartun.

Und Corona? Es ist verwunderlich, dass bei dem Erfahrungsschatz aus Jahrhunderten in Sachen Seuchen, bei minutiöser Aufzeichnung und Analyse derer Verläufe, etwa durch das Robert Koch Institut, dass es dennoch, wie man der öffentlichen Diskussion entnimmt, keine Einigkeit der Experten über die Behandlung eines solch zentralen gesundheitlichen Problems gibt.

Es ist anzunehmen, dass auch diese Krise in ihrer Entstehungsphase einen politischen Spin bekam, in Deutschland und weltweit, und dass die Erkenntnisse der modernen Medizin und die wissenschaftliche Logik durch politisches Kalkül an die Wand gedrückt wurden. Und dass die Therapie, die den Völkern verordnet wurde suboptimal ist; dass sie nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.

Wollen wir trotzdem das Beste hoffen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“ https://think-again.org/product/grun-und-dumm/




Antwort – Teil 1-  auf den Artikel von Justus Lex „Dürfen die das ?“

Hier der 1. Teil: Die juristische Antithese von Frau Beate Bahner, Heidelberg

In den Kommentaren zu „Dürfen die das?“ fragt Martin Müller heute (9.4.):

„Welcher der inzwischen 80 Kommentare setzt sich auch nur mit einem einzigen Argument von Herrn Lex auseinander?“

Die Antwort kommt postwendend 3 Minuten später von Klaus Degenhard mit dem Link zu Frau Rechtsanwältin Bahner, die den Shutdown als „verfassungswidrig“ und als den „größten Rechtsskandal, den die BRD je erlebt hat „ bezeichnet.

http://beatebahner.de/lib.medien/Beate%20Bahner%20Eilantrag%20Bundesverfassungsgericht.pdf

Da der Link gesperrt ist und die Staatsanwaltschaft gegen Frau Bahner vorgeht, am Ende die gespeicherte Datei:.beate-bahner-shutdown-verfassungwidrig.pdf

Für all die, die die 19 Seiten von Frau Bahner aus zeitlichen Gründen nicht lesen können, hier eine kurze Zusammenfassung.

Wer ist diese Frau Bahner : Frau Bahner ist Juristin und Fachanwältin für  Medizinrecht. Sie kommt – kurz gesagt und nicht überraschend – zu einer völlig anderen juristischen Sichtweise als Herr Lex:

Auch Frau Bahner stellt sich die Frage „dürfen die das ?“

Die persönlichen Einschränkungen bezogen auf die freiheitliche Grundordnung, in der wir so gerne leben, wurden von den Bundesländern und der Bundesregierung veranlasst. 11 Millionen Menschen in Baden-Württemberg und 83 Millionen in der BRD werden fast aller Grund- und Freiheitsrechte beraubt. Zu weiteren Zahlen-Vergleiche aus wissenschaftlicher Sicht werde ich im Teil 2 genau Stellung nehmen.

Frau Bahner betrachtet als erstes über ihr Bundesland Baden-Württemberg (BW). Sie durchleuchtet die Begründung für den Erlass der Corona-Verordnung, die auf die Regelungen des § 28 Abs. 1 S.1 und 2 sowie den §§ 31 und 32 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) verweist. Sie kritisiert den Innenminister von BW, Herrn Strobel (CDU), der zur Denunziation der Unwilligen aufgerufen hat, obwohl 11 Millionen Menschen in B-W und 83 Millionen Menschen in der BRD gesund seien. Seit über 2 Wochen tragen wir alle diese Einschränkungen bis hin zu den Kontakt-Verboten mit unseren kranken und gesunden Alten. Wir Deutschen sind eben diszpliniert und nicht zu Revolutionen fähig. Dazu fällt mir nur der dem Kaiser Napoleon Bonaparte zugeschrieben Spruch über die Deutschen ein:

Dann fragt Frau Bahner sich, ob wir denn wirklich verpflichtet sind, diese „unglaublichen Verbote“ hinzunehmen? Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sie die Verordnungen nicht nur für „eklatant verfassungswidrig“ einstuft, sondern sie sieht die Gefahr, dass unsere Grundrechte und unser Grundgesetz und unsere freiheitliche demokratische Grundordnung in nur wenigen Wochen „profund und endgültig vernichtet werden“.

Sie ist nicht die Erste, die zu diesem Ergebnis kommt. (Anmerkung der Redaktion: Inzwischen sind lt. Süddeutsche Zeitung fast 80 Klagen gegen diese Einschränkungen anhängig)

Beschränkung fast aller Grund- und Freiheitsrechte der Bürger

In vielem Gesprächen in meinem beruflich bedingten Bekanntenkreis muss ich immer wieder feststellen, dass das Grundgesetz (GG) im Volke inhaltlich weitestgehend unbekannt ist. Es lohnt sich m.E. diesen Anlass zu nutzen, und sich mal mit dem GG zu beschäftigen. In den Art. 1 – 20 sind unsere Grundrechte verankert, die nur unter ganz genau definierten Bedingungen durch Gesetze eingeschränkt werden dürfen, wobei insbesondere das Zitiergebot Art. 19 beachtet werden muss.

Dies ist wird schon länger in der BRD nicht immer eingehalten.

Eingeschränkt werden nach Frau Bahner die Art 1, 2, 4, 8, 9, 12 GG. Das ist eine ganze Menge. Da das Infektionsschutzgesetz (IfSG) in seiner Neufassung vom 27.3.2020 keine Landesregierung berechtige, solche fundamentalen Beschränkungen auszusprechen, sind alle Corona-Verordnungen außer Kraft zu setzen. Das IfSG stamme aus dem Jahre 2000 und habe sich bewährt. Zu einer Änderung gebe es keine Veranlassung. Die Grippe-Saison 2017/2018 hatte mit ca. 25.000 Toten eine viel höhere Todesanzahl, als die, die Experten mit Corona diesmal erwarten (heutiger Stand nach JHU ): Ca. 113.300 Infizierte (nicht Kranke) und ca. 2.349 Tote. Da haben wir also noch 22.751 „gut“. Das sind kumuliert 0,136 % Infizierte und 0,0028 % vermutete Corona-Tote. Die Änderungen im IfSG sind zeitnah verfassungsrechtlich zu überprüfen. Die Frage hier ist nur, ob das BVerfG solche Klagen annimmt. Dazu ist es nicht verpflichtet und Sachen, die die Regierung in die Bredouille bringen könnte oder gar das BVerfG, werden einfach nicht zugelassen. So einfach ist dies in unserer Demokratie.

Zitat zum Sinn und Zweck des IfSG:

„Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es, übertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern,    § 1 Abs. 1 IfSG. Hierfür müssen Behörden des Bundes, der Länder und der Kommunen, Ärzte, Tierärzte, Krankenhäuser, wissenschaftliche Einrichtungen sowie sonstige Beteiligte entsprechend dem jeweiligen Stand der medizinischen und epidemiologischen Wissenschaft zusammenarbeiten, § 1 Abs. 2 IfSG.

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist die hierfür zuständige nationale Behörde. Sie ist zuständig für die Vorbeugung übertragbarer Krankheiten und für die frühzeitige Erkennung und Verhinderung der Weiterverbreitung von Infektionen. Das RKI ist hierbei zur Entwicklung und Durchführung epidemiologischer und laborgestützter Analysen sowie zur Forschung zu Ursache, Diagnostik und Prävention übertragbarer Krankheiten verpflichtet, § 4 Abs. 1 IfSG. Das RKI arbeitet hierfür mit den jeweils zuständigen Bundesbehörden, den zuständigen Landesbehörden, den nationalen Referenzzentren, weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen und Fachgesellschaften zusammen, § 4 Abs. 1 S. 2 IfSG. „

Nach Frau Bahner findet sich trotz der kürzlichen Änderungen das Corona-Virus SARS-CoV-2 nicht im IfSG.Merkwürdig.

Weiter:

Das Infektionsschutzgesetz berechtigt nach einer entsprechenden Feststellung der Gesundheitsämter sodann zu folgenden Schutzmaßnahmen:

Anordnung von Ausgeh- und Betretungsverboten, § 28 Abs. 1 IfSG

– Anordnung einer Beobachtung, § 29 IfSG

– Anordnung von Quarantäne – allerdings nur bei Verdacht auf Lungenpest oder hämorrhagischem Fieber, § 30 Abs. 1 IfSG.

– Anordnung von beruflichen Tätigkeitsverboten, § 31 IfSG.  

Zu den Anordnungen: 

Der ganz entscheidende Aspekt des Infektionsschutzgesetzes ist, dass  diese Schutzmaßnahmen nur gegenüber Kranken, Krankheitsverdächtigen, Ansteckungs-verdächtigen oder Ausscheidern ergehen dürfen, § 28 Abs. 1 S. 1 IfSG. Sie dürfen ferner nur ergehen, solange es zur Verhinderung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten erforderlich ist, § 28 Abs. 1 S. 1 IfSG.

Maßnahmen gegen Gesunde dürfen nur ausnahmsweise angeordnet werden.

Sehr interessant ist, dass die Ausgeh- und Betretungsverbote des Landes BW nicht nur gegen das IfSG verstoßen, sondern auch gegen die Masernentscheidungen des Bundesverwaltungsgerichtes (BVerwG 3 C 16.11), nach dem ein Schulbetretungsverbot gegenüber gesunden gegen Masern ungeeimpften Schülern rechtswidrig ist.

Frau Bahner hält die landesweite Schließung von Einrichtungen und Geschäften für rechtswidrig, da hier , wie beim Einkaufen in Lebensmittelgeschäften keine Ansteckung gegeben sei. Dafür gebe es keine Rechtsnorm. „Tätigkeitsverbote sind nur gegenüber Kranken, Krankheitsverdächtigen, Ansteckungsverdächtigen oder Ausscheidern zulässig.“ Hier vermute ich einfach, dass die Regierung jeden, der nicht getestet ist, in diesen Kreis einordnet. Frau Bahner dazu : „Zulässig ist diese sehr gravierende Maßnahme jedoch grundsätzlich nur gegenüber Personen, die als Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsdächtige oder Ausscheider konkret festgestellt wurden, §§ 28 Abs. 1, 31 und § 34 IfSG. Sind Ladeninhaber also nachweislich nicht infiziert oder gefährdet, dann darf ihnen gegenüber auch kein Tätigkeitsverbot ausgesprochen werden.“

Bliebe juristisch zu klären, ob man alle, die nicht getestet wurden, verdächtig sind. Hier greift dann die Unzuverlässigkeit des nicht validierten Tests, den Herr Drosten in 3 Tagen entwickelt hat und sich von der WHO hat genehmigen lassen. Ca. 50 % falsch positive Ergebnisse machen eine begründete Entscheidung schwierig.

Unter 3.5 stellt dann Frau Bahner fest, dass die Schließung aller Einzelhandelsgeschäfte ein schwerer Eingriff in die Berufsfreiheit darstelle (Art 12 GG).

Interessant ist dann die Feststellung, dass das IfSG den Staat und die zuständigen Behörden gerade bei Epidemien ausdrücklich dazu verpflichtet, die Eigenverantwortung des Einzelnen zu verdeutlichen und zu fördern, § 1 Abs. 2 IfSG.

Die Übertragung der Viren erfolgt nach RKI über Tröpfchen z.B. beim Nießen direkt auf die Schleimhäute des Gegenüber. Prof. Streeck konnte in der bisher einzigartigen Untersuchung in Heinsberg eine Kontamination durch kontaminierte Oberflächen nicht feststellen. Abstandhalten und Händewaschen reiche nach Ansicht der Experten zum Schutz aus.

Unter Punkt 4.3 greift dann Frau Bahner die Frage der Herdenimmunisierung auf, die zum Schutz der Bevölkerung notwendig ist. Diese Entscheidung liege beim Bürger und nicht bei der Regierung.

Niemals zuvor in der Weltgeschichte seien zur Bekämpfung von Seuchen 99,9 % der gesunden Bevölkerung mit Ausgeh- und Betretungsverboten belegt und (fast) sämtliche Geschäfte geschlossen worden. Die Frage müsse erlaubt sein, warum die Regierung  zu existenzvernichtenden Maßnahmen greift..

Mit diesen Maßnahmen, deren Auswirkungen vermutlich keiner von uns überblicken kann, verstoßen die Regierungen (Bund und Länder) gegen das Grundgesetz und damit gegen die verfassungsmäßige Ordnung der BRD. Für Gesunde können die ganzen Verbote nicht gelten.

Frau Bahner stellt dann noch diverse Straftatbestände bei Regierung und Polizei fest, da man Gesunde nicht bestrafen könne: Verfolgung Unschuldiger, Nötigung etc. Die Frage hier ist dann allerdings, muss ich beweisen, dass ich gesund bin, oder muss die Polizei beweisen, dass ich krank bin? Und das Ganze auf der Basis eines nicht validierten Tests. Die Chancen ohne Bestrafung durchzukommen sind dann 50:50. Bei solch eine mangelnden Güte sind wir dann beim Niveau des Aidstests angekommen, man testet solange, bis der Test mehr oder weniger zufällig positiv ist? Oder mit bestimmten Symptomen übereinstimmt? Nur dumm, dass die Mehrzahl der Symptome auch von einem grippalen Infekt stammen können. Der PCR-Test von Drosten findet dann u.U einen Abschnitt eines anderen Corona-Virus? Dann steh ich blöd da. Damit kommen wir dann zu Fragen, mit denen ich mich im Teil 2 beschäftigen will, der m.E. eine wichtige Grundlage für juristische und wirtschaftliche Folgerungen sein müsste.

Ergebnis: Die juristische Betrachtung der Fachanwältin für Medizinrecht, Frau Bahner, beantwortet eine Reihe von Fragen zu den Einschränkungen unserer Grundrechte und unserer Freiheit anders als die Bundes- und Länderregierungen. Sie sieht eklatante Verstöße gegen das Grundgesetz, die als Basisnorm gelten sollte. Das Vorgehen von Frau Bahner verdient m.E. größten Respekt, da sie mutig – ohne Zukunftsängste – aus Ihrer Sicht die rechtliche Lage ehrlich beurteilt. Anmerkungen in den Kommentaren von Juristen-Kollegen, ob die Dame das Staatsexamen im Lotto gewonnen habe, halte ich für nicht für angemessen. Ich befürchte allerdings, dass auch der Mainstream über sie herfallen wird, wie über Herrn H.G. Maaßen. Allein dieser Fall zeigt, dass Art. 5 GG in der BRD nicht geachtet wird. Man wird sehen, was man mit Frau Bahner anstellen wird.

Einfach sind alle diese Fragen nicht zu beantworten und eine Verhältnismäßigkeit der Anordnungen wird man wohl nur feststellen können, wenn man die Faktenlage der Virus-Forschung überblickt. Seit den verordneten Einschränkungen hat sich die Faktenlage m.E. nur wenig, in manchen Punkten aber doch entscheidend  verändert. Mein Eindruck ist, wir stochern noch ganz schön im Nebel herum.

Bedauerlich ist mal wieder die Rolle der Mainstream-Medien, die Angst- und Panikmache verbreiten und damit sicher viel Unheil anrichten. Die öffentlich rechtlichen Sender nähern sich immer mehr der DDR-Propaganda an, allerdings viel subtiler. Sie stützen damit die Interessen der Regierung, wie ein Geheimpapier des Innenministeriums (Anmerkung der Redaktion: Inzwischen stark als von zweifelhafter Herkunft angezweifelt). Darüber durfte in der Bundes-Pressekonferenz nicht gesprochen werden, weil es sich um eine  Verschlusssache handelt. Man kann dem Souverän eben nicht alles zumuten, sondern muss ihn gängeln.

Über den Autor:

Dr. Uwe Erfurth schrieb  1974 und 1976 seine Diplomarbeit und seine Doktorarbeit an dem Vorläuferinstitut des heutigen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Stöckheim/Braunschweig  im Bereich Molekularbiologie. Damals hieß das erst GMBF Gesellschaft für Molekular-biologische Forschung  danach GBF Gesellschaft für biotechnologische Forschung..
Anfang März d.J. suchte er zum Institut Kontakt und hat etwas andere Infos erhalten, als Prof. Wieler sie verbreitet.
Von der Ausbildung her ist er Biochemiker und Molekularbiologe, auch wenn er dann beruflich anderes gemacht hat.

 

 

 

 

 




Es gibt Statistik ..und es gibt Corona-Statistik – Statistik-Kunde wider den Horror

1. Gerettete Menschenleben. Die dürfen in keiner Politiker-Stellungnahme fehlen. In Wahrheit hat keine Anti-Corona-Maßnahme jemals ein Menschenleben gerettet. Es wird immer nur der Tod hinausgeschoben. Und bei dem durchschnittlichen Sterbealter von über 80 Jahren der bisher in Deutschland an Corona Verstorbenen noch nicht einmal besonders viel. Die letztendliche Sterblichkeitsrate bleibt auch unter Bundeskanzlerin Merkel weiter exakt 100 Prozent. Im Jahr 2020 werden mit oder ohne Corona wieder wie letztes Jahr und das Jahr davor und das Jahr nochmals davor rund 900.000 Bundesbürger sterben. Das ist etwas mehr als einer von hundert, entsprechend in etwa der Mortalitätsrate der Corona-Pandemie (mehr dazu weiter unten).

2. Todesfälle durch Corona. Ist jemand, der vom Bus überfahren wird und den Coronavirus in sich trägt, ein Corona-Toter? Die Panikmacher meinen ja. Zum Glück setzt sich inzwischen aber die allgemeine Erkenntnis durch, dass es Menschen gibt, die mit, und andere, die an Corona sterben. Sollte man unbedingt auseinanderhalten. In Italien etwa sollen weit über 90 Prozent aller offiziellen Corona-Toten multiple und teils schwerste Vorerkrankungen gehabt haben. Umgekehrt in Russland, hier stirbt man nicht an Corona, sondern an Lungenentzündung.

Dann ist zu unterscheiden die Zahl der Menschen, die bisher insgesamt, und die in der aktuellen Woche oder am aktuellen Tag gestorben sind.

3. Coronainfizierte. Das ist die zentrale Zahl überhaupt. Leider kennt sie nur der Liebe Gott allein. Uns Menschen bekannt ist nur die Zahl der als infiziert gemeldeten. Und selbst diese Zahl ist falsch. Denn auch der beste Test erkennt zuweilen zu Unrecht einen nicht Infizierten als infiziert (im Fachjargon: falsch positiv). Auch bei den besten Tests liegt diese Falschpositiv-Rate (alias 1 weniger die Spezifizität) bei 10 Prozent. Würde man also alle 80 Millionen Bundesbürger auf Corona testen, hätte man auf einmal 8 Millionen offizielle Coronakranke, die den Virus überhaupt nicht in sich tragen.

Inzwischen gibt es Versuche, den wahren, aber bisher völlig unbekannten Infiziertenanteil durch eine repräsentative Stichprobe zu schätzen. Sehr gut. Warum ist man nicht früher auf diese Idee gekommen? Bei Wahlprognosen funktioniert das seit Jahrzehnten.

Selbst wenn man alle diese Probleme vernachlässigt, gibt es immer noch die Auswahl zwischen (1) Der Gesamtzahl aller bisher Infizierten (das ist meistens gemeint, wenn man von Verdopplungszeiten spricht, siehe weiter unten) oder (i2) der  Gesamtzahl aller aktuell Infizierten, d.h. die Gesamtzahl aller bisher Infizierten minus die wieder Genesenen minus die Verstorbenen. Das wäre die gesundheitspolitisch relevante Zahl, aber die wird in der Regel nicht benutzt. Ist auch viel kleiner, und das passt vielen Panikmachern nicht.

4. Todesraten. Jetzt wird es kompliziert. Bisher ging es immer nur um eine Zahl. Jetzt braucht man auf einmal zwei. Und dann wird auch noch eine davon durch die andere dividiert, also eine Rechenoperation, mit der viele Bundesbürger so ihre Schwierigkeiten haben (sagt der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.).

Der Zähler macht uns das Leben noch recht einfach, hier gibt es nur die vier Kandidaten aus 2. Im Nenner dagegen haben wir die freie Auswahl, und die wird auch weidlich ausgenutzt. So kommt etwa das ZDF in Italien auf 8 Prozent Verstorbene. Hätte man, statt die Zahl der insgesamt Verstorben durch die Zahl der aktuell als Infiziert gemeldeten zu teilen, genauso unsinnig etwa durch die Zahl der am aktuellen Tag neu hinzugekommenen Infizierten geteilt, wären sogar Todesraten von 120 Prozent nicht ausgeschlossen.

In Wahrheit sind alle Kandidaten für den Nenner aus 3. falsch. Die Zahl der in einem bestimmten Zeitraum Verstorbenen müsste geteilt werden durch die Zahl der derjenigen, die sich mit diesen zusammen infiziert hatten. Und wenn man diese Zahl nicht kennt, sind alle Todesraten kaum mehr als Kaffeesatzleserei.

In einem Fall aber hat man diese Zahl: Das war das Kreuzfahrtschiff Diamond Princess; da haben sich 700 Passagiere und Besatzungsmitglieder angesteckt, 7 davon sind gestorben, das sind genau 1 Prozent. Allerdings waren die Passgiere ungewöhnlich alt.  Wenn man die Sterberate der Diamond Princessauf die Altersstruktur der US-Bevölkerung überträgt, ergäbe sich eine Todesrate von  0,125%, erheblich weniger als üblicherweise bei Grippewellen anzutreffen ist.

Einschub der Redaktion

Die Ergebnisse von Gangelt entsprechen in etwa denen der Diamond Princess
aus der t-online Meldung:

„Bisher wurden im Kreis Heinsberg mehr als 1.000 Menschen in über 400 Haushalten untersucht, etwa die Hälfte der getesteten Haushalte und die Tests von 509 Personen wurden bereits ausgewertet. Das entspricht laut Professor Streeck einer repräsentativen Stichprobe. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass in der Gemeinde Gangelt eine Immunität von 15 Prozent der Bevölkerung nachgewiesen werden konnte. 

Die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben liege dort, bezogen auf die Gesamtzahl der Infizierten, bei 0,37 Prozent. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung würden 0,06 Prozent der Menschen an Covid-19 sterben. Die in Deutschland derzeit von der amerikanischen Johns Hopkins University berechnete entsprechende Rate verstorbener Infizierter betrage 1,98 Prozent und liege damit um das Fünffache höher, sagte der Virologe. In Gangelt seien auch Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, die keine oder nur milde Symptome hatten.“

Nun ist 700 keine riesige Stichprobe; rechnet man die Stichprobenunsicherheit mit ein, kommt man auf eine geschätzte Todesrate zwischen 0,1 und 0,6 Prozent.

5. Reproduktionsrate

Damit ist die Zahl der Menschen gemeint, die ein Corona-Infizierter im Mittel selber ansteckt. Die liegt bisher zwischen geschätzten 2 und 3. Zum Vergleich: bei Masern beträgt diese Zahl 5, bei Keuchhusten 15 (Harding Zentrum für Risikokompetenz).

Diese Reproduktionsraten sind Mittelwerte; sie variieren über Raum und Zeit. Aus epidemiologischer Sicht ist es nicht ganz das gleiche, ob bei einer Reproduktionsrate von 2 neunundneunzig Infizierte niemanden anstecken, dafür der hunderste, so wie der notorische Bargastbespaßer aus Ischgl in Tirol, gleich 200 auf einmal. Diese Feinheiten sind aber nur für Experten interessant. Von weit größerer Bedeutung ist die Variation über die Zeit. Hier geht es darum, eine Reproduktionsrate von unter 1 zu erreichen. Dann ist die Pandemie vorbei, und darauf bewegen wir uns mit großen Schritten zu.

6. Wachstumsraten und Verdopplungszeiten

Mit der Reproduktionsrate eng verbunden sind Wachstumsraten und Verdopplungszeiten. Vor allem von letzteren ist in den letzten Tagen viel die Rede. Da ist zunächst die Frage, wer oder was wachsen bzw. sich verdoppeln soll. Üblicherweise meinen die Medien damit die insgesamt bisher Infizierten. Das ist aber wenig zielführend, denn da sind auch die Verstorbenen (Minderheit) und die wieder Genesenen (Mehrheit) mit dabei. Korrekt wäre die Zahl der aktuell Infizierten.

Unabhängig ob aktuell oder insgesamt ergeben sich diese Verdopplungsraten aus der Annahme, dass die aktuelle tägliche Wachstumsrate so bleibt wie sie ist. Gestern 100.000 und heute 107.200 ergibt eine Wachstumsrate von 7,2 %; damit verdoppelt sich die Zahl der Infizierten alle zehn Tage. Wer das nicht glaubt: mit dem Taschenrechner die Zahl 1,072 zehnmal mit sich selbst malnehmen. Am Schluss kommt 2 heraus (bis auf kleine Rundungsfehler).

Was aber, wenn die Wachstumsrate sich verändert? Und das tut sie so sicher wie das Amen in der Kirche. Einige Medien versuchen, kurzfristige Zufallsschwankungen durch das Mitteln der letzten täglichen Wachstumsraten auszugleichen. Das hilft aber auch nicht weiter; es kommt auf die künftigenWachstumsraten an.

Ganz schlimm wird es, wie in den Medien regelmäßig getan, wenn man die Wachstumsrate der als infiziert gemeldeten mit der Wachstumsrate der tatsächlich Infizierten gleichsetzt. Die beiden haben miteinander kaum etwas zu tun. Denn die Wachstumsrate der als infiziert gemeldeten hängt entscheidend von der Intensität des Testens ab. Die hat in den vergangenen Wochen dramatisch zugenommen. Damit können die gemeldeten Fälle zunehmen, aber die tatsächlichen Fälle abnehmen, konstant bleiben oder ebenfalls zunehmen – man weiß es nicht.

7. Einbruch der Wirtschaftsleistung

Das ist einer der vielen Kollateralschäden der Corona-Hysterie. Als kleiner Trost am Schluss: Dieser Einbruch ist zwar beträchtlich und könnte sogar die minus 5% des Jahres 2009 übertreffen, aber dann doch nicht ganz so dramatisch, wie der Einbruch des Sozialproduktes suggeriert. Wer sich im Fachhandel für 2000 Euro einen Wohnzimmerschrank kauft, verbrieft damit einen Anstieg des Sozialprodukts um exakt diese Summe. Wer den (fast) gleichen Schrank für 1000 Euro in Einzelteilen bei IKEA kauft und zu Hause selbst zusammenbaut, reduziert den persönlichen Schrankbeitrag zum Sozialprodukt um 50 Prozent. Denn alle im Haushalt ohne Rechnung produzierten Güter und Dienstleistung werden im Sozialprodukt nicht mitgezählt. Und in dem Umfang, wie diese Haushaltproduktion mit zunehmender Heim- und Kurzarbeit ebenfalls zunimmt, ist der erwartete Rückgang des Sozialprodukts nicht ganz so schlimm.

Ebenfalls betroffen, aber weniger im Gerede, ist die Verteilung des Sozialprodukts. Das Bruttosozialprodukt minus Abschreibungen minus indirekte Steuern plus Subventionen entspricht exakt dem Volkeinkommen, und dessen Verteilung verändert sich in eine Richtung, die nur wenigen gefallen dürfte: Der reichste Mann der Welt, Jeff Bezos von Amazon, wird nochmals mehrere Milliarden Euro reicher, und auch die reichsten Deutschen, die Aldi-Erben und der Lidl-Gründer Dieter Schwarz, werden weitere Milliarden scheffeln. Merkel sei Dank.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Wir trauern um Dr. S.Fred Singer

Fred Singer als Redner anlässlich der 1. EIKE Klimakonferenz am 30.Mai 2007

Dr. Singer war Hauptredner auf unserer allerersten Klimakonferenz in Berlin im Jahre 2007 in den Räumen des Instituts für Unternehmerische Freiheit (IUF) am 30.5.2007 unmittelbar nach unserer Gründung. Und hielt uns auch in allen Folgejahren die Treue, auch wenn in den letzten Jahren, seine körperliche Beschaffenheit weite Reisen von seinem Wohnsitz in Virginia USA zunehmend beschwerlicher machten. Doch sein unbändiger Willen, die Wissenschaft nicht zu einem Wasserträger der Politik verkommen zu lassen, was sich besonders in der zunehmenden Vereinnahmung der Umweltwissenschaften durch diese zeigte, erlaubte ihm seinem Körper alles abzuverlangen. Zu unser aller Glück machte der das auch fast 1 ½ Jahrzehnte lang mit. Denn keiner wäre mehr prädestiniert gewesen als er, genau diese Vereinnahmung zu sehen, denn er kam direkt aus der Wissenschaft und wirkte dort immer an herausragender Stelle, wie ein kurzer und auch nur auszugsweiser Blick auf seine außerordentliche Vita zeigt:

Fred Singer war zunächst – nach seiner Promotion 1947 in Princeton-  in der US-Botschaft in London als wissenschaftlicher Verbindungsbeamter (1950-53) tätig und dann eines von 12 Mitgliedern der American Astronautical Society der 300 besten Wissenschaftler des Landes (1954-56). Danach wurde er Direktor des Centre for Atmosphere- and Spacephysic der University of Maryland (1953–62); dann erster Direktor des Nationalen Wettersatellitendienstes (1962–64); dann Gründungsdekan der School of Environmental and Planetary Sciences der University of Miami (1964–67); stellvertretender Sekretär für Wasserqualität und Forschung im US-Innenministerium (1967–70); stellvertretender Administrator für Politik, US-Umweltschutzbehörde (1970–71); stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Beratenden Ausschusses für Ozeane und Atmosphäre (NACOA) (1981–86); und Chefwissenschaftler am US-Verkehrsministerium (1987–89).

Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden außerdem über 200 Mal in führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. 1954 erhielt er von Präsident Eisenhower für seine Arbeit sogar einen Sonderpreis des Weißen Hauses.

Ohne jede Übertreibung kann angemerkt werden, dass man S.Fred Singer als Vater der US-Wettersatelliten bezeichnen darf. Atmosphärenphysik war seine Domäne.

Weil er sah, dass die aufkommende Umweltbewegung besonders mit der Politik eine für die Demokratie höchst gefährliche Symbiose anstrebte, gründete er bereits 1990 das  Science and Environmental Policy Project (SEPP) und 2008 in Wien das Nongovernmental International Panel on Climate Change (NIPCC). Beide Institutionen waren aktiv in der Gewinnung und Verbreitung wissenschaftlicher Fakten, gegen die zunehmende Ideologisierung der Umweltidee – und der aufkommenden Panikmache wg. des vermeintlich menschgemachten Klimawandels. Eine Fülle von wissenschaftlichen Büchern (Climate Change Reconsidered, oder Unstoppable Global Warming, Every 1,500 Years, zusammen mit Dennis Avery) und viele Arbeiten, die in dieser fruchtbaren Zeit, vielfach mit Unterstützung von Heartland und Cfact entstanden, legen davon ein beredtes Zeugnis ab.

Fred Singer bei der 5. IKEK in München 2012

Unser Freund, mein guter Freund S. Fred Singer, war außerdem ein lebendes Beispiel für die unsägliche Zerrissenheit und Grausamkeit unseres Kontinents im vorigen Jahrhundert. 1924 in Wien als Kind einer jüdischen Familie geboren, verließ er nach der Annexion Österreichs 1938 durch Nazideutschland im zarten Alter von 14 Jahren seine Heimat, floh zunächst in die Niederlande, wo er bei einem Optiker in die Lehre ging, um von dort weiter über England in die USA zu emigrieren. Nach seinem Dienst in der US Navy studierte er schließlich in Princeton Physik und promovierte 1947. Später studierte er auch noch Elektrotechnik an der Ohio State University und schloss dort mit einem Diplom ab. Fred sprach außer Englisch auch Deutsch, Schwedisch und Niederländisch.

Doch weder seine Vita noch seine außerordentlichen wissenschaftlichen Meriten hielten seine wachsende Gegnerschaft aus dem grün-linken Lager davon ab ihn, statt mit Argumenten, mit unsäglichen Diffamierungen und Lügen anzugreifen und mundtot machen zu wollen. Eine besonders schlimme Auswahl bietet dafür die deutsche WIKIPEDIA Ausgabe (hier) ihren Lesern. Immer wiederholt wird dabei u.a. die Lüge, dass Singer sich von der Tabaklobby hätte kaufen lassen, weil er – selber sein Leben lang Nichtraucher und Vorsitzender einer Nichtrauchervereinigung- wahrheitsgemäß festgestellt hatte, dass die Krebs erzeugende Wirkung des Passivrauchens wissenschaftlich nicht hätte nachgewiesen werden können.

Mein letzter Mailkontakt mit ihm datiert auf den 8. Oktober 2019, bei dem wir, der Vorstand von EIKE, ihm zu seinem 95. Geburtstag gratulierten. Eine Antwort darauf erhielten wir schon nicht mehr, sein Geist war wie wir wissen noch wach, aber der Körper wollte schon nicht mehr.

Leb wohl, guter alter Freund, ruhe in Frieden. Du hast soviel für diese Gesellschaft geleistet. Ich bin sehr stolz Dich zum Freund gehabt zu haben.




Frau Professor Dr. Kemfert verrechnet sich mal eben um einige hundert Milliarden €!

Professor Joachim Weimann, Ökonom, setzt sich in zwei Youtube Videos mit den Thesen von Professorin Claudia Kemfert auseinander. In diesem Blog wurde der Artikel von Kemfert aus der Zeitschrift Capital und auch die Reaktionen darauf bereits thematisiert.

 

Professor Weimann untersucht in diesem Video „Mythbuster bei Capital: Hat Claudia Kemfert recht?“ einige der Thesen der Energiewendeaktivistin aus dem Capital-Artikel, betont sachlich.

Kurzfassung: Der Faktencheck von Frau Kemfert hält keinem Faktencheck stand. Sie vergisst in ihrem Artikel einfach Posten und rechnet daher falsch, leider um mehrere Hundert Milliarden Euro. Am schönsten aber ist der Vergleich von Weimann zur Kemfert-These „Es sind keine Kosten, es sind Investitionen“. Hier sagt Weimann, man könne auch an einem zugefrorenen See stehen und behaupten, das wäre kein Eis sondern gefrorenes Wasser. Auch der Pizza-Vergleich (Man bezahlt doch auch die Pizza im Restaurant, auch wenn man sie nicht ganz isst) von Frau Kemfert kommt nicht gut weg in dem Video.Über den dubiosen Spiegel-Artikel, der Frau Kemfert zur Seite springen wollte, haben wir hier schon mal berichtet. Auch hier geht Professor Weimann in einem weiteren kritischen Youtube-Video sehr sachlich vor, obwohl er in diesem Artikel sehr persönlich angegriffen wird. Am meisten stören den Ökonomen die ad hominem Vorwürfe und die Verschwörungstheorien, die benutzt werden, um Personen zu verunglimpfen. Es geht nicht um die Sache und die Argumente, sondern um gut und böse. Kritiker der Energiewende, jedenfalls so wie Deutschland sie vollführt, sind böse. Das kann man so machen, aber dann wird kein vernünftiger Diskurs daraus an dessen Ende die Argumente den Ausschlag geben sollten. Beide Videos sind relativ kurz, aber sie sind absolut empfehlenswert.

 


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Der tägliche Quaschning. Jetzt geht es um Tausende Jobs, die verloren gehen (könnten).

Noch einmal zur Einordnung: Die Solarbranche hat in Deutschland einen Anteil von 0,05% der Gesamtbeschäftigten. Man könnte auch sagen, diese Branche ist unwichtig im Hinblick auf Arbeitsplätze. Laut Statista kommt die Windkraftbranche auf ca. 135.000 Arbeitsplätze. Das ist zweifelsfrei mehr als der Solarbereich. Zum Vergleich: die Lebensmittelindustrie kommt auf 5,8 Millionen Beschäftigte, der Maschinenbau in Deutschland auf etwa 1,1 Millionen, die chemische Industrie kommt auf 450.000 Beschäftigte. Die Aussagen des selbsternannten Experten Quaschning erinnern an den Jack Arnold Film-Klassiker aus dem Jahre 1959 mit den jungen aber bereits großartigen Peter Sellers, die Maus, die brüllte.

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne hier




Ökoenergieanlagen: Betreiber kassieren auch in der Krise – EEG Umlage festgemauert

Selten wurde in einer Bundestagssitzung wie der am 24. März so viel Dank ausgesprochen. Das ist berechtigt und nicht zu kritisieren, auch wenn nicht alle genannt wurden, die derzeit den noch funktionierenden Teil der Gesellschaft aufrechterhalten. Die Strom-, Wärme- und Gasversorger zum Beispiel, deren Absatz schrumpft und die auf den Kosten für die Organisation der Arbeit unter Pandemiebedingungen natürlich sitzenbleiben. Abschottung der Leitwarten, Einrichtung von Übernachtungsplätzen für das eventuelle Arbeiten unter Bedingungen der Quarantäne und so weiter. Wie immer ist es uns selbstverständlich, dass Energie rund um die Uhr verfügbar ist, in jetzigen Zeiten wichtiger denn je.
Natürlich ist jede Krise schlecht, aber nicht so schlecht, dass es nicht noch schlimmer hätte kommen können. Der gegenwärtige Zustand in eiskalte dunkle Winterzeit mit viel Schnee verschoben hätte alle gegenwärtigen Sorgen deutlich verschärft.

Zumindest die sonst aufgeregten ökokorrekten Diskussionen sind etwas abgeflacht. Niemanden stört jetzt, dass tausende Menschen für viele Stunden des Tages Plastik im Gesicht tragen, dass Diesel-LKWs auch sonntags die Feinstaubzonen befahren und Pendler ihren Auto-Individualverkehr bevorzugen anstelle der ÖPNV-Virenmultiplikatoren. Sehnsüchtig wartet man auf ein passendes Medikament, das dann von ach so bösen Pharmakonzernen produziert werden wird.

Das Klimathema ist weitgehend abgetaucht. Seitdem jeder Werktag schulfrei ist, lohnt der Aufstand der juvenilen Untergangspropheten von fff nicht mehr. Vereinzelt herrscht Freude über derzeit geringe Treibhausgas-Emissionen, verbunden mit der vorsichtig ausgesprochenen Hoffnung, sie mögen doch so niedrig bleiben. Professor Schellnhuber verbreitet im Interview mit klimareporter.de die Einsicht, dass weder Viren noch der Klimawandel an Grenzen halt machen. Prinzipiell muss man ihm Recht geben, dennoch hinkt es hier. Virenträger kann man durch Grenzkontrollen reduzieren, wie inzwischen selbst an deutschen Binnengrenzen praktiziert und wo es schon zu gewaltsamen Grenzdurchbrüchen kommt. Noch wird nicht geschossen.

Nationale Maßnahmen wie Grenzkontrollen helfen hingegen bei Emissionen nicht. Bilanzen für einzelne Länder oder Regionen kann man erstellen, sie sind aber nur Theorie, wenn die Emissionen nur verschoben werden, zum Beispiel durch zunehmenden Stromimport über Ländergrenzen. Klimanationalismus hilft nicht, globale Probleme zu lösen. In dieser Frage ist die deutsche Sicht allerdings eine besondere, der Weltrettungsanspruch tief verwurzelt. Während wir unseren Nachbarn unser hässliches Gesicht zeigen, bleibt die politische Anmaßung eigener Fähigkeiten auf hohem Niveau. Das unterscheidet uns von den Nachbarländern, die pragmatisch die Probleme zu lösen versuchen. Die Holländer bauen die Deiche höher, Deutschland senkt den Meeresspiegel.

Mit dem schrumpfenden Stromabsatz fallen die Preise an der Börse, auch etwas die der CO2-Zertifikate. Den Haushaltskunden nutzt das nichts, 53 Prozent Staatsanteil am Strompreis bleiben und auch die EEG-Umlage steht festgemauert in deutscher Erden. Zurücklehnen können sich die Betreiber der Ökoenergieanlagen, deren Strom unabhängig vom Bedarf zum Festpreis abgenommen wird. Sie bekommen das Geld vom EEG-Umlagekonto, das über die Netzbetreiber gefüllt wird. Fallen Einzahler am Anfang der Kette aus, zum Beispiel weil Mieter die Stromrechnung nicht mehr zahlen können, haben die Netzbetreiber das Inkassoproblem, nicht die Windmüllerin oder der Biogasmann.

Der Streichelzoo der Erneuerbaren ist krisenfest, egal, wie das Virus heißt. Dafür sollten sich die Profiteure dann doch auch mal bedanken.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Klimakatastrophe: Wissenschaft und Politik auf gefährlichen Abwegen

Als Historiker schaue ich mit schaudernder Spannung auf Ideologie und Machtpolitik, wenn es um das Thema Klima geht. Als Ökonom schüttele ich betrübt den Kopf, wenn es um die Energiepolitik geht. Mein Alarmsystem als Liberaler schrillt – das geht vielen anderen Menschen ähnlich.

In meiner intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus fand ich das Konzept der Politischen Religion aussagekräftig. Längst finden sich eine Fülle von Anzeichnen, die beim sogenannten Klimaschutz auf eine Ersatzreligion hinweisen. In der ausgezeichneten Broschüre Kann der Mensch das „Klima retten“? 45 Fragen und Antworten zu Klimawandel und Energiewende, erschienen in 3. Auflage beim Kaleidoscriptum Verlag, schreiben Wulf Bennert, Wolfgang Merbach Hans-Günter Appel und Helmut Waniczek im Vorwort:

Zu den religiösen Attributen der Klimaschutzbewegung zählen: Todsünden (Fliegen, Fleischkonsum), Kardinalstugenden (vegane Ernährung, E-Auto fahren, Solarstrom nutzen), ein Tag des jüngsten Gerichts (Verfehlen des neuen 1,5-Grad-Zieles), Prozessionen (Fridays for future), sowie der geplante Ablasshandel (CO2-Steuer). Und sie kennt auch den außerhalb der Glaubensgemeinschaft stehenden Ketzer: den Klimaleugner.

Ein wenig später heißt es zur Aussage des Youtubers Rezo, dass es nur eine legitime Einstellung gebe:

Das ist die Sprache, die wir aus totalitären Systemen kennen.

Indes hat die Broschüre, die ich jederman empfehle und die in die Schulen gehört, weitaus mehr zu bieten. Das gilt für prägnante Erklärungen wie: Klima ist das über 30 Jahre gemittelte Wetter, aber auch für die treffende Bezeichnung von sogenannten E-Autos als Batterieautos. Darüber hinaus gilt es für jede Menge Denkanstöße, die die beiden großen Abschnitte enthalten, nämlich 25 Fragen und kompakte Antworten zum heutigen Klimawandeln und zum CO2 sowie 20 Fragen und kompakte Antworten zur Energiewende und Elektromobilität in Deutschland.

Ich greife drei wesentliche Aussagen heraus:

  • Die Modellrechnungen des IPCC rechtfertigen nicht, einen dramatischen, beispiellosen, menschengemachten Klimawandel anzunehmen: Es gab noch nie ein Gleichgewicht des Klimas. Temperaturschwankungen in der Vergangenheit übertrafen die heutigen. Der CO2-Gehalt war war während der meisten Epochen viel höher und folgte den Temperaturen – nicht umgekehrt.

  • Die natürlichen Ursachen für den Klimawandel, insbesondere die variierende Sonnenaktivität, deuten darauf hin, dass der Einfluss des Menschen auf das Klima gerade auch durch sogenannte Klimaschutzmaßnahmen marginal ist.

  • Das Batterieauto ist als generelle Mobilitätsstrategie ein politisch erzwungener Irrweg, der eine starke Umweltbelastung mit sich bringt.

Lesenswert sind insbesondere die zahlreichen prägnanten Schlussfolgerungen zum Klimawandel und zur Energiepolitik.

Fazit: Schützen wir unsere Umwelt, nicht das Klima!

P.S. Eine Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern zahlt zwischen 2015 und 2025 mindestens 25.000 Euro für die Klimapolitik. In den darauf folgenden Jahren wird es teurer. Wer knapp bei Kasse ist wird also beispielsweise ein Kind nicht studieren lassen können.

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Ein Lob der technologischen und globalisierten Landwirtschaft

Die Verfügbarkeit von Dünger und weltweitem Nahrungsmittelhandel machen uns im Winter satt. Wer beides bekämpft, sollte sich bewusst machen, was bei unseren Vorfahren im März auf den Teller kam: wenig.

Nein, Brot, Milch und Wurst kommen nicht aus dem Supermarkt. Dahinter steckt harte Arbeit auf dem Acker, Innovation bei der Entwicklung neuer Landmaschinentechnologie und viel Geduld bei der Züchtung von Saatgut. Nein, ohne Dünger geht es auch nicht, denn Weizen, Roggen und Gerste müssen ordentlich ernährt werden, sonst wachsen sie nur kümmerlich und bringen nicht den notwendigen Ertrag. Wie viel Dünger jede Sorte benötigt, weiss man sehr genau, der Landwirt düngt entsprechend.

Ja, Pflanzen müssen auch vor Fraßfeinden geschützt werden. Denn Legion sind jene Heerscharen an Schädlingen, die sich drüber hermachen und zum Beispiel die süßen Säfte aus den Blattbahnen saugen, dabei häufig die Pflanzen mit Viren infizieren. Der Bauer muss auch verhindern, dass andere Pflanzen, auch Unkräuter genannt, der angebauten Nutzpflanze den Boden streitig machen. Das geht am besten und umweltfreundlichsten mit Glyphosat, einem sehr alten und gut untersuchten Herbizid, das allerdings gezielt in Verruf gebracht wurde.

Nein, ausschließlich regional geht Ernährung nicht. In vormodernen Zeiten ohne Welthandel wären jetzt Ende März nach einem langen Winter, in dem hierzulande eben nichts wächst, die letzten Reste aus den Speisekammern aufgefuttert, das letzte Sauerkraut ebenso wie die letzte Schweinewurst. Früher half die Religion mit ihrer Fastenzeit, die Leere in den Speisekammern leichter zu ertragen. Und nahrhaftes Starkbier half auch, bis die ersten Früchte des Feldes geerntet werden konnten.

Nach Naturkatastrophen waren für unsere Vorfahren Unterernährung oder sogar der Hungertod keine Seltenheit. Sie werden es andernorts auch künftig vermutlich nicht sein. Allein aufgrund jener Heuschreckenkatastrophe in Ostafrika drohen neue Hungersnöte.

Dass Ernten wetterbedingt ausfallen, kommt ebenfalls immer vor – entweder große Dürren, Trockenzeiten oder Überschwemmungen. Früher war das ein Todesurteil für die betroffenen Menschen in den Regionen – heute ist es durch die weltweiten Handelsströme kein Problem mehr. Ein freier Welthandel gleicht regionale Unterschiede in den Ernten aus.

Jetzt sorgt die Corona-Epidemie für Verwerfungen auf den Weltmärkten. Und in Deutschland wird die neue Düngeverordnung die Ernteerträge sowohl bei Getreide als auch im Gemüseanbau deutlich vermindern.

Die Verbraucher bekämen wieder ein anderes Bewusstsein für Lebensmittel aus Deutschland, erzählt uns heute schon fast jubelnd Julia Klöckner, die Landwirtschaftsministerin. Sie meint damit hoffentlich nicht solch ein Bewusstsein, wie es die Deutschen im Kriegswinter 1916/17 notgedrungen entwickelten, als Steckrüben die wesentliche Nahrungsquelle bildeten und dem Hungerwinter ihren berüchtigten Namen gaben. Auslöser war eine schlechte Ernte, Kartoffeln- und Weizenerträge fielen außergewöhnlich mager aus. Verstärkt übrigens durch einen erheblichen Mangel an Dünger. Denn der gesamte Stickstoff wurde für die Herstellung von Munition gebraucht, weil die englische Flotte den aus Chile kommenden Salpeter für die Düngerproduktion blockierte.Die damaligen Behörden scheiterten zudem vollständig, Nahrungsmittel aus östlichen Gebieten zu verteilen. Die Menschen mussten mit 1000 Kalorien am Tag, 90 Gramm Fett, 150 Gramm Fleisch, 2000 Gramm Brot und einem Ei die Woche auskommen. Negativ wirkten sich übrigens auch die verordneten Preisbegrenzungen aus. Die Bauern verfütterten ihre Ernten angesichts der niedrigen Zwangspreise an das Vieh. Für dessen Verkauf bekamen sie mehr. Städter mussten zu Hamsterfahrten auf das Land fahren.

Im Jahr 1900 ernährte ein Bauer drei bis fünf Menschen, heute etwa 155. Dieser ungeheure Zuwachs an Produktivität wäre ohne Hightech auf dem Acker nicht möglich. Der erst erlaubt es sinnigerweise, den FFF-Kids und grünen Städtern gegen moderne Landwirtschaft zu demonstrieren. Erst aufgrund dieser Produktivitätssteigerung müssen immer weniger Menschen für die Nahrungsproduktion arbeiten. Sie haben mehr Zeit – beispielsweise fürs freitägliche Demonstrieren, für Proteste für mehr Blühstreifen, für weniger Dünger und damit geringere Ernteerträge. Früher hätten sie in der Lebensmittelproduktion mitarbeiten müssen.

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Zur dpa Meldung vom 02.04.2020: „Ökostrom liefert 52 Prozent des Verbrauchs“:

Die energiewirtschaftliche Wirklichkeit zu dieser dpa Meldung vom 2.4.2020, die von allen Medien bis hin zu den Nachrichten in den Fernsehprogrammen der ARD und dem ZDF mit erfolgsversprechenden Kommentaren zu dieser Energiepolitik gesendet wurden, ist den nachfolgenden Leistungsdiagrammen zu entnehmen:

Es ist wohl auch für den weniger Sachkundigen klar zu erkennen, dass die gemeldete 52 prozentige Lastdeckung bereits nur durch Wind- und Solaranlagen oft sogar überschritten wurde, aber leider ebenso deutlich bei weiten nicht erreicht wurde. Manchmal war die verfügbare Leistung sogar fast gleich Null!
An solchen Tagen hätten selbst die Fernsehanstalten nicht senden können und das Geschäftsleben wäre schlimmer als durch die Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen.

Tatsache ist, dass auch der Zubau weiterer Wind- und Solaranlagen diese Situation nicht wesentlich verbessert, sondern wegen der zunehmenden Ineffizienz, der unverzichtbaren Primärenergiespeicher basiert arbeitenden Kraftwerke, zu immer höherer Kostenbelastung aller Stromverbraucher führt und die Situation hinsichtlich einer sicheren Stromversorgung gemäß §1 EnWG sogar noch deutlich verschlechtert. Deswegen haben wir in Deutschland mit Dänemark auch die höchsten Strompreise in Europa!

Mit dieser Erkenntnis ist zu fordern, den Irrweg des weiteren Ausbaus der nur fluktuierend verfügbar elektrischen Energieerzeugung aus Wind- und Solaranlagen zumindest durch Abschaffung jeglicher Subvention nicht mehr zu fördern, sondern faktisch zu beenden.

Die finanzielle Belastung des Bundeshaushaltes durch die derzeitig dringenden Corona-Unterstützungsmaßnahmen ist sicher vorrangig zu tragen und dem Subventionsluxus zu noch mehr Wind- und Solaranlagen eindeutig vorzuziehen.

Helmut Alt




Auch ohne Corona Shutdown – Die Energiewende ist am Ende

Doppelte Stromversorgung in Deutschland

Deutschland braucht eine Stromleistung zwischen 40.000 und 85.000 Megawatt (MW), abhängig von der Tageszeit und dem Wochentag. Zum Verständnis: Ein Großkraftwerk leistet 1.000 MW. Nachts und zum Wochenende wird weniger Leistung abgerufen als zu den Arbeitszeiten am Tag. Diese Leistung kann vollständig und nachfragegerecht von den konventionellen Kern-, Kohle- und Gaskraftwerken erbracht werden, die eine Gesamtleistung von rund 100.000 MW haben mit einer Verfügbarkeit von mindestens 90 Prozent. Neue Überlandleitungen sind für die Stromversorgung nicht erforderlich, da die Kraftwerke über das Land verteilt in Verbrauchernähe stehen.

Die Energiewende hat durch hohe Subventionen, die als Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbaren-Energiegesetz (EEG) bekannt sind und von den Endverbrauchern aufgebracht werden müssen, den Bau von Wind-, Solar- und Biogasanlagen zum Boomen gebracht. Viele Profiteure sind inzwischen Millionäre. Allein die installierte Leistung von Wind und Solar ist inzwischen auf mehr als 100.000 MW gestiegen. Weitere 4.000 MW haben die Biogasanlagen. Dafür werden rund 10 Prozent der Landwirtschaftsfläche in Deutschland verbraucht. Die Maisfelder sind unübersehbar. Die Biogasanlagen sind regelbar und haben eine mittlere Jahresleistung von 90 Prozent der installierten Leistung. Die Wind- und Solarleistung wird dagegen vom Wetter gesteuert. Sie liegt zwischen Null (nächtliche Windstille) und 60 Prozent (Starkwind und Sonnenschein). Im Jahresmittel leisten die Anlagen weniger als 20 Prozent der installierten Leistung. Die Leistung ist weder planbar noch regelbar.

Die regenerative Stromerzeugung ist drei- bis fünfmal teurer als die konventionelle. Der Strom ist zweitklassig, da er nicht nach Bedarf produziert werden kann. Er ist weniger wert als bedarfsgerechter Kraftwerkstrom. So wird er auch an der Börse gehandelt. Bei Starkwind gibt es häufig Überschussstrom, der kostenpflichtig entsorgt werden muss (negative Börsenpreise). Der Stromverbraucherschutz NAEB bezeichnet diesen Strom als Fakepower, weil er fälschlich von der Bundesregierung als Strom der Zukunft bezeichnet wird.

Nach dieser Dokumentation über die Kosten und Verfügbarkeit von Strom kann es eigentlich nur eine Entscheidung geben: Schluss mit der Energiewende! Doch die Bundesregierung, die sie stützenden Parteien und die Profiteure wollen die Energiewende weiter treiben ohne Rücksicht auf die Kosten. In Deutschland soll der Fakepower-Anteil am Bruttostromverbrauch in den nächsten 10 Jahren auf 50 % steigen und 80 % im Jahr 2050  erreichen.

 

Die Grenzen der Energiewende

Nach den oben genannten Kosten ist es wirtschaftlicher Unsinn, Fakepower in das Stromnetz einzuspeisen. Doch es gibt auch technische Grenzen. Fakepower allein kann kein stabiles Netz aufbauen. Ein Netz braucht einen starken Stromerzeuger, der Frequenz und Phase vorgibt. An diesen Taktgeber müssen sich die schwankenden Fakepower-Erzeuger angleichen, bevor sie einspeisen können. Da dies nie zu 100 % gelingt, muss ausreichend Grundstrom aus großen Anlagen vorhanden sein. Die Praxis hat gezeigt, ein stabiles Netz ist nur zu erreichen, wenn die Grundlast mindestens 45 Prozent beträgt (Faustformel – insbesondere für den Fall n-1 (Ausfall einer großen Einheit – Strecke, Umspannwerk, Kraftwerk). Es ist technisch nicht möglich, ein Stromnetz mit mehr als 55 % Fakepower gesichert und Risikofrei zu betreiben. Das Netz bricht dann zusammen.

Wir brauchen die Grundlast-Kraftwerke auch für eine ausreichende Momentan-Reserve im Netz. Die großen rotierenden Massen der Turbinen und Generatoren sind Energiespeicher. Wird ein Verbraucher zugeschaltet, kommt die zusätzliche Energie unmittelbar von den rotierenden Massen, die dadurch abgebremst werden. Die geringe Frequenzänderung ist ein Signal, mehr Dampf auf die Turbinen zu leiten, bis die Sollfrequenz wieder erreicht ist. Dieser Vorgang ist automatisiert und läuft innerhalb weniger Sekunden ab. Ohne Momentan-Reserve ist es schwierig, eine stabile Netzfrequenz sicherzustellen.

Fakepower hat eine Schwankungsbreite von 0 % (Dunkelflaute) bis 60 % (Starkwind und Sonnentag) der installierten Leistung. Die starken Schwankungen müssen ausgeglichen und an den Bedarf angepasst werden. Dazu sind Regelkraftwerke erforderlich, die im ungünstigen Teillastbereich laufen oder unter Dampf bereit stehen. In Bereitschaft verbrauchen sie ein Zehntel des Volllast-Brennstoffes, ohne Strom zu liefern. Der Brennstoffverbrauch und damit die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kilowattstunde steigen für die Regelkraftwerke mit der Zunahme von Fakepower.

 

Grüner Wasserstoff ist keine Rettung

Die heute vorhandenen Fakepower-Anlagen erzeugen mehrmals im Monat mehr Strom als verlangt wird. Dies ist immer der Fall, wenn Starkwind und Sonnenschein mit einer geringen Stromnachfrage zusammentreffen. Der überflüssige Strom wird dann zu Dumpingpreisen exportiert. Findet sich kein Abnehmer, muss er kostenpflichtig entsorgt werden, das heißt, an Abnehmer muss auch noch Geld gezahlt werden (negative Börsenpreise).

Abhilfe soll grüner Wasserstoff bringen. Mit dem überflüssigen, aber teuer vergüteten Strom soll per Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt werden. Propagiert wird das Verfahren als Power to Gas (P2G). Der Wasserstoff soll dann bei Bedarf in Gaskraftwerken wieder zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Er kann auch zu Methan und anderen Brenngasen oder auch zu flüssigen Treibstoffen synthetisiert werden. Die Verfahren dazu sind bekannt einschließlich des Wirkungsgrades, das heißt, der Energieverluste bei den Umwandlungen. Fakepower zu Wasserstoff und zurück zu Strom hat Energieverluste von ca. 80 Prozent. Es muss also die fünffache grüne Strommenge produziert werden, um den benötigten Speicherstrom bei Dunkelflauten wieder in das Netz einspeisen zu können. Allein die Fakepower  zur Erzeugung von einer Kilowattstunde Speicherstrom würde 50 Cent kosten.

Hinzu kommen die Kosten für die Elektrolyse, Zwischenspeicherung und des Gaskraftwerkes. Ein Preis von mehr als 100 Cent/Kilowattstunde dürfte dann Realität werden.  Zurzeit erreicht Fakepower rund ein Drittel der Bruttostromerzeugung. Bei einem Anteil von 80 % (was aus den oben geschilderten Gründen nicht geht), müssten die Fakepower-Anlagen mehr als verdoppelt werden. Zusätzlich würde für die Verluste bei der Speicherung nochmals etwa eine Verdopplung notwendig werden. Das sind viermal mehr Wind- und Solaranlagen als wir heute haben. Es ist illusorisch, diese Anlagen in Deutschland aufstellen zu können.

Noch unsinniger ist die Idee, Stahl mit Wasserstoff zu erzeugen. Grundsätzlich ist das möglich. Wasserstoff kann jedoch nur unter 1.000 Grad Celsius Sauerstoff binden. Das Erz muss also im festen Zustand reduziert werden. Solche Verfahren, allerdings mit Holzkohle als Reduktionsmittel, haben unsere Vorväter in Rennöfen zur Stahlherstellung angewendet. Die Devise von progressiven Politikern, die solche Verfahren vorschlagen, heißt offensichtlich: Zurück ins Mittelalter. Jedem, der die Grundrechnungsarten beherrscht, müsste klar sein, mit Wasserstoff hergestellter Stahl kann nicht konkurrenzfähig sein gegenüber  dem Rest der Welt, die dafür weiterhin die preiswerte und technisch sehr viel günstigere Kohle einsetzt.

 

Elektroautos ein Flop

Der Überschussstrom soll auch zum Aufladen der Elektroautos verwendet werden. Doch wo soll der Strom nachts herkommen, wenn die Sonne nicht scheint? Denn nachts werden die meisten Elektroautos wieder aufgeladen. Überschlagsrechnungen zeigen, wir würden mindestens 20 neue Großkraftwerke brauchen, wenn die mehr als 40 Millionen PKWs in Deutschland mit Elektroantrieb laufen.

Elektroautos sind Verlustbringer. Das hat die Post in einem Großversuch bewiesen. Sie hat Elektroautos, die in eigener Regie mit dem Namen Street Scooter hergestellt wurden, für die Endverteilung der Postsendungen eingesetzt. Auf den ersten Blick eine gute Idee. Die Fahrzeuge legen weniger als 100 Kilometer am Tag zurück. Die Batterie kann daher klein sein. Bei Stopps ist der Motor ausgeschaltet. Es wird Energie gegenüber einem Diesel gespart, der im Leerlauf wartet. Die Aufladung erfolgt nachts auf dem Betriebshof. Das Konzept ging nicht auf. Die Post hat ein Minus von 500 Millionen Euro mit den Street Scooters erwirtschaftet und die Elektromobilität aufgegeben.

 

Die Energiewende vertreibt die Industrie

Energie ist der Motor der Industrie. Ohne Energie läuft nichts. Sie muss jederzeit preiswert zur Verfügung stehen. Die deutsche Wendepolitik hat den Strompreis in den letzten 20 Jahren verdoppelt und unberechenbar gemacht. Ständig werden neue Gesetze diskutiert, die die Stromkosten weiter erhöhen. Mit der großen Unsicherheit über die zukünftigen Strompreise werden Entscheidungen über neue Investitionen in Deutschland stark belastet. Immer mehr Firmen verlagern ihre Betriebe in kostengünstige Länder mit einer berechenbaren Strompolitik. Deutschland verliert durch die Energiewende Fertigungsstätten und Arbeitsplätze.

 

Corona-Virus verschlimmert die Situation

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus führen offensichtlich zu einer schweren Wirtschaftskrise. Dies könnte für die Bundesregierung und die politischen Parteien ein guter Grund sein, die Energiewende zu beenden. Das Argument, wir dürften in dieser Notsituation nicht noch Volksvermögen vernichten in Gestalt funktionierender Kraftwerke, ist sicher einsichtig. Hinzu kommt die Forderung nach preiswerter Energie für das wieder erwachende Arbeitsleben. Die Coronakrise soll mit 150 Milliarden Euro in Deutschland bekämpft werden. Das Geld könnte leicht beschafft werden mit der Aufgabe der Energiewende, die uns allen zurzeit mindestens 40 Milliarden Euro im Jahr kostet. In vier Jahren gäbe es wieder die schwarze Null und die Strompreise würden halbiert.

Die Forderung nach Schluss der Energiewende muss auch für die Europäische Union gelten. Wir brauchen preiswerte und verlässliche Energie in ganz Europa. Allein mit finanziellen Hilfen (mit zusätzlich gedruckten Geld) kann die Doppelkrise „Corona“ und „Energiewende“ nicht gelöst werden.

 

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel

Pressesprecher

Stromverbraucherschutz NAEB e.V.




Energiewende beenden, „Klimaschutz“-maßnahmen stoppen : Vorschläge der AfD im Bundestag

Zu Bewältigung der Corona-Krise hatte die Alternative für Deutschland in der letzten Woche im Bundestag ein umfassendes Programm eingebracht. Sie will sich dafür einsetzen, dass Deutschland gut durch die Krise kommt und die Demokratie keinen Schaden nimmt.

Beatrix von Storch fasst einige der zahlreichen Vorschläge der AfD noch einmal zusammen. Zu den wichtigen Punkten gehören unter anderen:

  • Die AfD unterstützt die Sonderprogramme für Arbeitnehmer und solide deutsche Unternehmen. Sie sagt aber »Nein« zu einem Blankoscheck für die Regierung. Die Rettungsmaßnahmen müssten erst einmal zeitlich begrenzt werden. Nach circa vier Wochen müssten diese dann noch einmal überprüft und gegebenenfalls der Lage angepasst oder korrigiert werden.
  • Die AfD fordert zur Entlastung der Bürger die Abschaffung des »Soli«, die Aussetzung der Energiewende, die Abschaffung der Stromsteuer, die Beendigung des Kohleausstiegs und die Aussetzung des Atomausstiegs. In dieser schwierigen Zeit könne man sich weder hohe Stromsteuern noch einen Blackout erlauben.
  • Die AfD fordert zudem ein Ende der auto-feindlichen Politik. In der Coronavirus-Krise seine gerade öffentliche Verkehrsmittel ein Ansteckungshort. Hier müssen viele Bürger auf das Auto ausweichen. Da darf man ihnen keinen Steine durch strengere Einschränkungen in den Weg legen.
  • Die AfD fordert die Förderung der Landwirtschaft, um die Lebensmittelversorgung auch in Zeiten internationaler Handelsschwierigkeiten sicherzustellen. Die AfD schlägt die Befreiung der Landwirtschaft von der Pauschalsteuer und Umsatzsteuer vor, und zwar zunächst für einen Zeitraum von sechs Monaten.
  • Außerdem sollen Arbeitslose und kinderreiche Familien in der Krise unterstützt werden.

Und hier die Anträge als Bundestags-Drucksachen:

  1. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918159.pdf
  2. https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/181/1918143.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918116.pdf

 

  1. https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/181/1918117.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918115.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918120.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918121.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918119.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918114.pdf

 

  1. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918113.pdf

 

11. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/181/1918118.pdf

 

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ZUR VERFASSUNGSWIDRIGKEIT DER CORONA-POLITIK – Raus aus dem Ausnahmezustand!

Die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Epidemie haben unser Land in einen Ausnahmezustand versetzt – in einen Zustand, in dem viele der normalen Regeln des Zusammenlebens nicht mehr gelten und verfassungsrechtlich garantierte Rechte suspendiert sind. Die Fortbewegungsfreiheit und die Freiheit der Wahl des Aufenthaltsorts sind massiv beschränkt worden. Die Ausübung der Berufsfreiheit wird Millionen von Geschäftsleuten, Handwerkern, Gastwirten, Hoteliers, Musikern und anderen Künstlern unmöglich gemacht. Schüler und Studenten können ihr Recht auf Bildung nur noch sehr eingeschränkt wahrnehmen. Die Religionsfreiheit kann nur noch zu Hause oder über die Funkmedien wahrgenommen werden. Die Versammlungsfreiheit ist vollständig suspendiert.

Davon ist auch die Betätigungsfreiheit der politischen Parteien betroffen. Auch alle anderen Aktivitäten, die jetzt zum Corona-Schutz verboten sind, sind grundrechtlich geschützt, nämlich durch das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (allgemeine Handlungsfreiheit). Das gilt insbesondere für die Einschränkung sozialer Kontakte. Die Aufzählung der Freiheitsbeschränkungen ist nicht vollzählig. Seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland hat es noch nie eine derart weitgehende kollektive Einschränkung von Grundrechten gegeben. Innerhalb weniger Wochen wurde aus einem Gemeinwesen, das auf seine Freiheitlichkeit stolz ist, ein Staat, der von fundamentalen Freiheiten kaum etwas übrig lässt, ein Staat, der die individuelle Freiheit einem kollektiven Ziel in einem Maße unterordnet, das man in demokratischen und rechtsstaatlichen Ordnungen sonst nicht kennt.

Kann all das mit dem Grundgesetz vereinbar sein, mit der Verfassung, die die individuelle Freiheit schützt wie keine andere Verfassung in der deutschen Geschichte zuvor? Liegt ein Notstand vor, der einen Shutdown fundamentaler bürgerlicher Freiheitsrechte rechtfertigt? Kennt Not verfassungsrechtlich kein Gebot?

Aus Sicht des Grundgesetzes nicht. Sicher – es gibt Situationen, in denen die Regeln des Normalfalls nicht gelten können, damit der Staat handlungsfähig bleibt. Aber das Grundgesetz versucht, den Notstand rechtlich einzufangen und stellt besondere rechtliche Regeln für den Ausnahmefall zur Verfügung. Der Notstand entbindet die Staatsorgane nicht von der Beachtung des Rechts. Auch im Notstand gilt die Verfassung, wenn auch mit modifizierten Regeln. Allerdings ist die Corona-Krise kein Notstand im verfassungsrechtlichen Sinne – kein Angriff auf das Bundesgebiet mit Waffengewalt (Verteidigungsfall), kein Putsch- oder Revolutionsversuch (innerer Notstand). Als einzige Notstandvorschrift, die hier Anwendung finden könnte, kommt Artikel 35 in Betracht, der bei Naturkatastrophen, wenn erforderlich, Amtshilfe auch durch die Bundeswehr erlaubt. Aber zu Grundrechtseinschränkungen ermächtigt diese Vorschrift nicht.

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Dietrich Murswiek ist emeritierter Professor für Öffentliches Recht an der Universität Freiburg im Breisgau.




Wie Deutschland seine Atemgeräte aus dem Fenster wirft

 Der Grund – schon mal vorweg – ist die Höhe der meisten Tische. Aber der Grund ist egal, das Ergebnis ist ein Marmeladenfleck auf dem Teppich. Entscheidend für den Schaden ist am Ende die Wahrscheinlichkeit, dass ein Brot überhaupt vom Tisch fällt.

Stellen Sie sich bitte mal das folgende hypothetische Szenario vor: Wir hatten einst ein gut funktionierendes Gesundheitssystem. Und weit und breit war keine Krise in Sicht. Doch irgendwann begannen die Medien zu trommeln: „Schulmedizin ist nicht nachhaltig und bedroht die Gesundheit der Bürger. Krankenhauskeime, Antibiotika, Intensivmedizin – alles schlecht, teuer und gefährlich. Die Pharmakonzerne sind böse und profitgierig…“ Die Lehrer lehrten es die Kinder: „Sanfte Medizin ist gut, Schulmedizin böse“. Diverse NGOs forderten: „Weg mit der gefährlichen Schulmedizin, die den Menschen nur schadet!“ Nach einiger Zeit der Propaganda gab es große Demonstrationen von gesunden Jugendlichen, die eine sofortige Abkehr von der Schulmedizin verlangten.

Die Politik geriet unter Druck und beschloss schließlich, die „Gesundheitswende“ einzuleiten. Weg von der Schulmedizin, hin zur Naturmedizin wurde zum täglichen Mainstream. Die Gefahren der Schulmedizin wurden in den schwärzesten Farben geschildert. Eine Ethikkommission wurde gebildet, besetzt mit Bischöfen, Politikwissenschaftlern, Gewerkschaftern und Soziologen. Ärzte waren keine dabei. Die Ethikkommission bestätigte die neue Medizinpolitik der Regierung. Beschlossen und verkündet – bis 2035 wird die Schulmedizin im gesamten Gesundheitswesen durch sanfte Homöopathie ersetzt sein. Wir können uns das leisten und werden damit zu medizinischen Vorreitern, zum Vorbild für die ganze Welt. Und wenn ein Arzt anderes zu denken wagte, wurde er als Globuli-Leugner geächtet und als Pharmazie-Lobbyist gebrandmarkt.

„Sanfte Medizin mit Globuli“

Stellen Sie sich nun Krankenhäuser vor, in denen die Ärzte die Beatmungsgeräte aus den Fenstern in große Abfallcontainer werfen, die Intensivbetten und die Röntgenapparate verschrotten. Hochwertige Medikamente wandern tonnenweise in den Sondermüll. Über den Krankenhauseingängen hängen Plakate: „Wir stehen für eine nachhaltige und sanfte Medizin mit Globuli“. Die Medien jubeln, und die NGOs fordern, dass es schneller gehen muss – natürlich alles im Interesse der Gesundheit unserer Menschen.

Neue Gesetze werden erlassen. Gesetze, die Paracetamol, Valsartan und die anderen „schmutzige Medikamente“ per Steuer teurer machen und ihre Verschreibung nur noch übergangsweise erlauben, nämlich, wenn Globuli nicht anschlagen. Ärzte gehen reihenweise ins Ausland oder in den Ruhestand. Es werden nur noch Homöopathen ausgebildet und eingestellt…

Sie werden jetzt sagen: „Aufhören! Das ist absurd, der Haferburg spinnt mal wieder“. Stimmt, das Szenario ist gesponnen. Aber etwas Vergleichbares ist in den letzten Jahren in Deutschland passiert.

Das Absurde hat einen Namen. Es heißt „Energiewende“. Bestfunktionierende Kraftwerke werden reihenweise verschrottet. Dafür werden in unvorstellbarem Ausmaß „Globuli-Stromerzeuger“ gebaut, die, genau wie Globuli, nur dann funktionieren, wenn man fest daran glaubt und nicht ernsthaft krank ist. Nicht Medikamente wurden verteuert, sondern der Strom. Nicht Fachleute bestimmten die Energiepolitik, sondern Energiehomöopathen. Der deutsche Esel ging aufs Eis tanzen und dreht dort nun seit Jahren fröhlich seine Kreise. Noch sind wir in keine echte Energiekrise geraten.

Doch wir sind plötzlich aus heiterem Himmel mitten in einer Gesundheitskrise. Das gesellschaftliche Leben wurde weitgehend abgeschaltet. Wir merken gerade: Jetzt darf nichts Weiteres schiefgehen. Es ist privat nicht gut, wenn ausgerechnet jetzt die Waschmaschine schlappmacht. Weil keiner sie kurzfristig reparieren will. Es ist auch keine gute Idee, sich jetzt ein Bein zu brechen. Die Krankenhäuser sind auch ohne Beinbruch gut ausgelastet. Wir alle sind jetzt sehr verwundbar geworden. Auch die Gesellschaft. Jetzt können wir nicht noch einen Blackout gebrauchen.

Früher hieß das „Stromsperre“

Es ist unbestritten, dass bei zunehmender Einspeisung von Strom durch volatile Energiequellen wie Wind und Sonne die Wahrscheinlichkeit von Flächenabschaltungen oder gar Blackouts zugenommen hat und weiter zunimmt. Schon ab 2022 wird es durch die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke und der ersten Kohlekraftwerke zu einer erheblichen Versorgungslücke kommen, nämlich, wenn Wind und Sonne bei der Energie-Planwirtschaft mal nicht mitspielen. Wenn dann die Nachbarländer nicht genügend aushelfen können, müssen ganze Landesteile durch „Flächenabschaltungen“ vom Netz genommen werden – früher hieß das „Stromsperre“. Oder es kommt im schlimmsten Fall zum Blackout, bei dem das ganze Stromnetz zusammenbricht. Es dauert mehrere Tage, eher zwei Wochen, bis die Stromversorgung des Netzes wiederaufgebaut werden kann.

Während eines Blackouts bricht das normale Leben im Lande völlig zusammen, auch ohne Corona. Nichts von der Infrastruktur eines modernen Industrielandes geht mehr – rein gar nichts. Millionen Menschen sind plötzlich auf Hilfe angewiesen, die von den völlig überforderten Organen nicht in vollem Umfang geleistet werden kann. Die sich einstellenden Zustände bei einem Blackout habe ich in einem Artikel über Blackouts hier bildhaft beschrieben. Dieser Text ist nichts für Leute mit schwachen Nerven.

Doch kommen wir zurück auf Murphy: „Was passieren kann, wird passieren“. Das gilt nicht nur für Kernkraftwerke. Murphy stellt nicht die Frage: „Passt Euch der Zeitpunkt gerade für einen Blackout?“ So wie es schon 2012 ernsthafte Szenarien für eine Pandemie nach Art der jetzigen veröffentlicht wurden (Bundesdrucksache 17/2051 Seite 55), so mangelt es seit einiger Zeit nicht vor Warnungen aus berufenem Munde, dass unsere Energieversorgung zusammenbrechen könnte, vor zwei Wochen beispielsweise vom Chef der Kohle-Sparte von E.on, Andreas Schierenbeck.

Stellen Sie sich vor, die Corona-Krise ist auf dem Höhepunkt. Die Wirtschaft ist lahmgelegt. Die Krankenhäuser sind voll. Die Ärzte sind überlastet. Die Leute sind mit einer Ausgangssperre in ihre Wohnungen verbannt. Die Versorgung der Bevölkerung schwächelt. Die Ordnungskräfte können ihrer Funktion nur noch teilweise gerecht werden.

Und Murphy beschließt, dass ausgerechnet in dieser Situation ein Blackout passiert. Vielleicht ausgelöst durch einen schweren Wintereinbruch wie 1979. Oder durch den Fehler einer Netzleitstelle, die wegen vieler Erkrankter nicht mehr qualifiziert besetzt werden kann.

Sie denken jetzt wohl: „Der Haferburg übertreibt schon wieder, mit seiner Blackout-Phobie. Derzeit wird doch durch die Abschaltung der Industrie viel weniger Strom gebraucht“. Kann sein.

Die Warnflaggen wehen im Winde

Aber Überbedarf ist nicht die einzige mögliche Ursache für einen Blackout. Die Warnflaggen wehen im Winde, die Wahrscheinlichkeit nimmt stetig zu. Am 23.03. kam es zu einem großflächigen Stromausfall in Mannheim Neckerau, zum Glück nur lokal und für eine halbe Stunde. (Danke an Leser Achim K. für die Info). Und heute wird gemeldet, dass die Energieversorger anfangen, ihr Personal zu kasernieren. Was, wenn Coronaträger mit kaserniert werden? De Düvel schiet alltieds up de dickste Bült.

Bei einem Blackout in Zeiten gesellschaftlicher Krisen wird es viele Opfer geben. Krankenhäuser können jetzt keinen Stromausfall gebrauchen. Der Staat kann sich jetzt keinen Zusammenbruch der Kommunikationsmittel leisten. Es können leicht bürgerkriegsähnliche Zustände entstehen. Auch wenn wir es nicht glauben wollen, die Decke unserer Zivilisation ist dünn wie Papier. Manche Menschen werden rabiat, wenn es ans Eingemachte geht, wenn die Basis der Maslowschen Bedürfnispyramide für uns und unsere Familien nicht mehr gewährleistet werden kann.

Deutschland hatte vor 15 Jahren eine kerngesunde energetische Infrastruktur. Wir fingen damit an, die hochwertigsten Kernkraftwerke der Welt wegzuwerfen wie Müll. Nun kommen die Kohlekraftwerke dran. Heute schon taumelt die Energieversorgung öfters am Rande des Blackouts entlang, und wir haben die höchsten Strompreise der Welt.

Strom ist das Rückgrat der Wirtschaft und Gesellschaft. Damit sollte eine kluge Politik sorgsam umgehen. Jedes Kind weiß doch – es sei denn, es fehlte freitags regelmäßig in Physik – Energie lässt sich nicht wenden. Die vielen Wenden: Energie-, Verkehrs-, Agrar-, und Mobilitätswende verheißen nichts Gutes. Der Bogen war schon vor Corona überspannt. Wir haben nicht nur Kernkraftwerke weggeworfen, sondern die halbe Autoindustrie und jede Menge andere Industrie dazu.

Nach Corona kommt die Wirtschaftskrise. Die Politik hat jahrelang so getan, als könnte nichts anderes schiefgehen als mit Kernkraftwerken und mit Autoabgasen. Statt in guten Jahren vorzusorgen, wurde das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinausgeschmissen und für jeden denkbaren Unsinn ausgegeben. Ein Neustart mit den exorbitanten deutschen Strompreisen wird für die Wirtschaft noch schwieriger. Schließlich kostet in vielen Nachbarländern der Strom nur die Hälfte. Auch wird sich rächen, dass die Autoindustrie ins Schleudern gebracht wurde. Die Strompreise werden für viele zusätzliche Arbeitslose sorgen. Bald heißt es für uns alle, den Gürtel enger zu schnallen.

Die deutsche Gesellschaft tanzt mit dem gleichzeitigen Ausstieg aus Kernenergie und Kohle auf der Schneide einer Rasierklinge. Wenn sich eine gesellschaftliche Krise wie Corona mit einem Blackout verbündet, dann kommt die ganze Gesellschaft ins Wanken. Politiker und Aktivisten sollten besser noch einmal nachdenken, bevor sie weiter die Axt an die bestehende Infrastruktur setzen.

Doch da habe ich leider nur wenig Hoffnung. Kaum wird der Corona-Hype Geschichte sein, höre ich die Energiewender schon krähen: „Klimawandel“. Es muss wohl alles noch viel schlimmer kommen

Ausgangssperre ist Lesezeit: Manfred Haferburg ist der Autor des autobiografischen Romans „Wohn-Haft“. Als Schichtleiter im Kernkraftwerk kämpft er gegen Macht und Dummheit der Bonzen. Es macht ihn verdächtig, weil er sich der SED verweigert. Hexenprobe der Stasi ist eine erfolglose Anwerbung als Spitzel. Bald steht er auf allen schwarzen Listen seines Heimatlandes. Eine Flucht misslingt und eine Odyssee durch die Gefängnisse des „sozialistischen Lagers“ beginnt. Der Mauerfall rettet ihm das Leben und ein neues Leben in Paris wird aufgebaut, während sich in Deutschland die Spitzel im Bundestag breitmachen und die ehemaligen Genossen sich gegenseitig ums SED-Erbe den Schädel einschlagen. Ein Buch, dass den Leser schier atemlos umblättern lässt. (84 Kundenbewertungen: 4,8 von 5 Sternen)

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Corona kann man nicht einsperren

Doch wissen wir nicht, wie tödlich das Virus ist, da wir sein Letalität nur berechnen können, wenn wir erstens wissen, wie hoch der Anteil der Verstorbenen unter den Infizierten ist und wenn wir zweitens außerdem sicher sind, dass die Toten nicht an einem anderen Erreger gestorben sind – oft findet man mehrere in einer Person. Doch wir wissen gar nicht, wie viele Menschen sich bereits mit dem Virus infiziert haben.

Einschub der Redaktion: Video aus unbekannter (15.3.20) aber offensichtlich fachkundiger Quelle zum Coronatest, seiner Aussagefähigkeit und diversen anderen virologischen wie epidemiologischen Fragen. Sehenswert!

In Italien sterben monatlich 50.000 Menschen (0,08 Prozent pro Monat, pro Jahr 1 Prozent der Bevölkerung), davon – wie in allen Industrieländern – mindestens etwa 1–2 Prozent an Pneumonie, also in 6 Wochen etwa 750 bis 1.500 Menschen. Dieser Anteil steigt durch die fortschreitende Überalterung der Bevölkerung in Italien stetig – an einer Virusgrippe zu sterben ist für alte Menschen neben Herzversagen eine der Hauptformen des natürlichen Sterbens aus Altersschwäche.

Doch nun werden nach 6 bis 7 Wochen Corona-Verlauf  mehr als 5.000 Tote gemeldet (Stand Sonntag 22.03.2020), bei denen Corona nachgewiesen wurde, zuletzt 800 Tote an einem Tag. Zunächst einmal muss angemerkt werden, dass ein RNA-Nachweis von Coronaviren nicht bedeutet, dass diese Infektion auch die Todesursache war. Abgesehen davon sind 800 Tote am Tag zwischen 0 und 50 Prozent mehr, als sonst an einem Tag sterben – je nachdem wie groß die Schnittmenge dieser Gestorbenen mit den 1.600 erwarteten Toten pro Tag ist. Diese Zahlen schienen die große Angst, die viele Menschen vor dem Virus haben, zu bestätigen – doch wie schlimm ist die Lage wirklich? Wenn wir davon ausgehen, dass die Letalität des Virus in Norditalien drei- bis fünfmal höher als bei Influenza ist und 70 Prozent der Bevölkerung durchseucht werden, hätte Italien statt der üblichen 30 Tausend Grippeopfer pro Jahr 90 bis 120 Tausend zu erwarten. Wir müssen uns also auf noch höhere Zahlen einstellen – auf dem Höhepunkt der Neuinfektionen, wenn in Italien gleichzeitig 3 bis 4 Millionen Menschen infiziert sein werden, kann es zu bis zu 1.200 Toten am Tag kommen.

Wie lässt sich die Überlastung der Krankenhäuser erklären?

Doch hätten wir es mit einem extrem gefährlichen Virus zu tun, müsste es signifikant mehr Pneumonie-Tote geben – läge die Letalität nicht, wie bei einer Grippe erwartet, bei 1 bis 5 Promille, sondern beispielsweise bei 5 Prozent wie bei einer verheerenden Pandemie, gäbe es in Italien auf dem Höhepunkt bis zu 12.000 Tote pro Tag. Die Toten müssten dann im Durchschnitt nicht 79,5 Jahre alt, sondern viel jünger sein. Und sie hätten nicht massive Vorerkrankungen wie die Menschen, die jetzt sterben, sondern wären deutlich gesünder. SARS-Cov2 ist – bis auf seltene Ausnahmen, die es immer gibt – vor allem für sehr kranke alte Menschen tödlich.

Dass die Mortalität in Norditalien höher sein könnte als in anderen Gegenden, könnte unter anderem auch, wie der emeritierte Professor Dr. Sucharit Bhakdi, langjähriger Chef der Mikrobiologie der Uniklinik Mainz, in diesem Video erläutert, eine Folge der massiven Luftverschmutzung im Großraum Mailand sein, weil die Lungen alter Menschen dadurch deutlich mehr vorgeschädigt sind als in anderen Gegenden.

Wie lässt sich nun die berichtete Überlastung der Krankenhäuser erklären? Einerseits durch die etwas erhöhte Letalität, die in Italien zu mehr schweren Verläufen führt als Influenza. Aber wohl auch durch die Hospitalisierungspraxis. Aufgrund der allgemeinen Corona-Panik scheinen die Ärzte einfach mehr Patienten in die Krankenhäuser zu schicken, anstatt sie wie sonst in Ruhe im Altersheim oder zu Hause auf das Ende vorzubereiten. Deswegen kommen dort viele Patienten an, die man sonst nicht im Krankenhaus findet – dies führt zur der beschriebenen Bettenverknappung.

Andererseits sind in den letzten Wochen zwei sehr wichtige Untersuchungen erschienen, die zeigen, dass sämtliche Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus ergriffen werden, möglicherweise sinnlos sind.

Der Kampf war verloren, bevor er begonnen hatte

Kenji Mizumoto und Kollegen haben den Verlauf von COVID-19 auf dem unter Quarantäne gesetzten Schiff Diamond Princess untersucht. Ein besseres spontanes Experiment zur Erforschung der Eigenschaften des Virus in menschlichen Populationen kann man sich kaum ausdenken, da man alle Passagiere klinisch untersuchen und labordiagnostisch testen konnte, Einflüsse von außen ausgeschlossen sind und man daher auf natürliche Weise sehr gut kontrollierte Daten erhalten hat. Die Autoren haben anhand dieser Daten errechnet, dass das Virus eine Basisreproduktionszahl R von etwa 5 bis 7, auf engem Raum sogar bis zu 11, hat. Vor allen aber, dass etwa 50 Prozent der Infizierten asymptomatisch sind.

Das bedeutet, dass jeder zweite Infizierte nie wissen wird, dass er mit dem Virus infiziert war, aber im Verlauf seiner Infektion 5 bis 7 Menschen ansteckt, von denen wieder nur jeder zweite überhaupt merkt, dass er krank ist. Des Weiteren scheint nun klar zu sein, dass Viruspartikel auf Flächen bis zu 72 Stunden lang virulent bleiben können. Dass ein Virus mit solchen Eigenschaften durch Quarantäne und Fallverfolgung der Infektionskette nicht kontrollierbar ist, haben Joel Hellewell und Kollegen gezeigt: Wenn das Virus stark ansteckend ist (hoher R-Wert) und viele Patienten keine Symptome zeigen, hilft Einzelquarantäne der bekannten Fälle nichts. Wir wissen nun also, dass wir nur einen sehr kleinen Teil der Infizierten erfassen, weil die meisten keine oder kaum Symptome haben – wie bei jedem Grippevirus. Wir wissen auch, dass wir es nicht eindämmen können, weil es sich unbemerkt verbreitet.

Was bedeutet das für den “Kampf gegen das Virus”? Im Wesentlichen, dass der Kampf bereits „verloren“ war, bevor er überhaupt begonnen hatte. Aufgrund seiner biologischen Eigenschaften verbreitet sich das Virus so lange in der Population, bis es 50 bis 70 Prozent aller Menschen durchseucht hat, dann entsteht Herdenimmunität, weil die R-Rate unter 1 sinkt – ein Infizierter steckt dann im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an, weil sich nur noch selten Infizierte und nicht immune Menschen begegnen. Das Virus verschwindet, bis es mutiert ist und der Zyklus von neuem beginnt. Ohne die derzeit durchgeführten Maßnahmen wäre die Herdenimmunität in Deutschland höchstwahrscheinlich nach einigen Monaten erreicht, die Zahl der Neuerkrankungen würde spontan zurückgehen.

Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft

Dass sich 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung infizieren müssen, bis zur Herdenimmunität, wurde den Politikern erklärt. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit durch Unterbindung von Begegnungen sollen das auch nicht verhindern, sondern die Ausbreitung des Virus derart verlangsamen, dass jederzeit genug Krankenhausbetten zur Behandlung der wenigen schweren Fälle vorhanden sind. Doch ist das überhaupt möglich? Auf dem Höhepunkt der Virusverbreitung würden wir in Deutschland schätzungsweise etwa 6 bis 8 Millionen gleichzeitig Infizierter haben.

Geht man davon aus, dass 1 Prozent der Infizierten „beatmungspflichtig“ werden und deswegen auch hospitalisiert werden (was in normalen Zeiten gar nicht gemacht wird, siehe oben), hätten wir dann 60 bis 80 Tausend beatmungspflichtige Patienten bei etwa 40 Tausend Beatmungsplätzen, von denen aber nur ein Teil (schätzungsweise maximal 50 Prozent) frei sind, da es ja auch zahlreiche andere Gründe als COVID-19 gibt, um eine Beatmung zu brauchen. Um Kapazitäten und Bedarf in Übereinstimmung zu bringen, müssten wir den Erkrankungsgipfel also mindestens um den Faktor 3 bis 4 drücken. Das ist angesichts der oben geschilderten biologischen Eigenschaften des Virus jedoch nicht möglich.

Auch bei Ausgangssperre wird sich das Virus verbreiten, denn Menschen begegnen sich bei der Arbeit, beim Einkaufen und privat weiterhin. Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft. Dafür gibt es einfach nicht genug Ordnungskräfte. Außerdem werden weiterhin Gegenstände ausgetauscht, an denen Viruspartikel haften können. Auch lässt sich eine generelle Quarantäne nicht allzu lange durchhalten, sonst kommt es in allen Güterkategorien zu massiven Versorgungsengpässen. Wenn die Quarantäne gelockert wird und dabei die Zieldurchseuchung noch nicht erreicht ist, steigen die Infektionszahlen wieder.

Des Weiteren muss man sich fragen, was eine Krankenhausbehandlung eigentlich bringt. Was geschieht in einem Patienten, der durch das Virus so schwer erkrankt, dass er Atemnot bekommt? Betrachten wir erst einmal den normalen Verlauf. Wenn man sich infiziert, beginnt sich das Virus im Nasen-Rachen-Raum zu vermehren, indem es Epithelzellen infiziert. Diese Zellen “drucken” dann zahlreiche neue Viren. Bei immunkompetenen Personen beginnt das Immunsystem schon bald, Zellen zu zerstören, die Viren produzieren. Dadurch wird der Vermehrungszyklus des Virus unterbunden; wenn es keine virusproduzierenden Zellen mehr gibt, ist die Krankheit ausgestanden, es bleibt Immunität gegen den Stamm des Virus bestehen, mit dem man sich infiziert hat. Bei Patienten hingegen, die an Viruspneumonie erkranken, ist das Immunsystem zu langsam, um das Virus schnell genug zu eliminieren, so dass es die Lunge befallen kann. Dort vermehrt es sich und führt durch Sekundärreaktionen in den Aveolen (Schleimbildung, Entzündungsreaktion) zu Störungen des Gasaustauschs in der Lunge. So kommt es zum Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut und zur Atemnot.

Überschätzte Krankenhaus-Behandlung

Bei vielen Patienten bildet sich noch eine Sekundärinfektion mit Bakterien, von denen wir schon besiedelt sind, die uns aber im gesunden Zustand nicht schaden. Zusätzlich stecken sich Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, oftmals mit dort vorhandenen multiresistenten Keimen an, die mit Antibiotika nicht behandelbar sind. Dies geschieht besonders leicht bei einer Behandlung auf der Intensivstation mit Beatmung, weil es dort besonders viele multiresistente Keime gibt und Materialien wie der Beatmungstubus oder Venenkatheter in den Körper eingeführt werden müssen, was Infektionen nach sich ziehen kann.

Es ist als alter oder immuninkompetener Mensch unter solchen Umständen gar nicht so leicht, eine Intensivstationsbehandlung zu überleben: Zwar lassen sich immerhin antibiotikasensible Bakterien, die außerhalb des Krankenhauses erworben wurden, behandeln, doch sterben Patienten, deren Immunsystem es nicht schafft, das Virus zu eliminieren, trotzdem an der viralen Lungenentzündung oder an der bakteriellen Superinfektion mit multiresistenten Keimen. Diesen Patienten hilft auch keine Beatmung, diese kann die Immunreaktion nicht ersetzen.

Viele der Patienten, die jetzt auf Intensivstationen landen, warten in normalen Zeiten einfach im Altersheim auf das Ende. Insgesamt wird der therapeutische Nutzen einer Krankenhausbehandlung bei Viruspneumonie wahrscheinlich stark überschätzt: Der Nutzen dürfte bei jungen Patienten mit wenig Vorerkrankungen am größten sein, bei alten Patienten mit massiven Vorerkrankungen hingegen sehr gering bis nicht vorhanden.

Die wesentliche symptomatische Therapie, die Behandlung mit Antibiotika, bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Inhalationsmedikamenten, kann auch außerhalb des Krankenhauses gegeben werden – denn ein wirksames Virostatikum gegen SARS-Cov2 gibt es nicht. Zu Hause gibt es auch keine multi-resistenten Keime. Dass ein Krankenhausaufenthalt bei Viruspneumonie mit Atemnot bei stark vorgeschädigten Patienten (das sind 99 Prozent der Toten) wirklich die Überlebenschancen steigert, wurde bei COVID-19 noch gar nicht belegt. Mit Sicherheit ist die Überlastung des Krankenhaussystems eine Folge irrationaler Nachfrage – Patienten drängen panisch in das Krankenhaus, obwohl ihnen dort gar nicht besser geholfen werden kann. Ich würde die Therapie zu Hause für mich immer dem Krankenhaus vorziehen.

Wenn wir den Kampf also nicht gewinnen können, was können wir dann tun? Erstens können wir die Krankenhausbetten für die bedürftigsten Patienten freihalten. Wir müssen dann auf dem Gipfel der Infektionshäufigkeit, wenn auf ein Bett mehrere echte Anwärter kommen, die Patienten nach Überlebenschancen triagieren, also die Patienten zur Behandlung zulassen, die die besten Chancen haben. Zweitens sollten wir Ärzten Anreize geben oder sie sogar gesetzlich verpflichten, Patienten zu Hause zu behandeln – dort, wo sie die besten Heilungschancen haben.

Inwiefern das geschehen wird, ist nicht abzusehen. Bis dahin geben wir nun erst einmal unserer Wirtschaft durch Quarantänemaßnahmen, die sich aufgrund der biologischen Eigenschaften von SARS-Cov2 medizinisch nicht auszahlen können, den Rest. Kollektives rationales Handeln in Krisen ist eben die Ausnahme.

Immerhin ist eins sicher: Die allermeisten von uns wird COVID-19 nicht umbringen, fast alle Infizierten werden nie wissen, dass sie es einmal waren.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier