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Schätze heben mit Wasserstoff

In Reinform ist er in Verbindung mit der Luft hochexplosiv. Um diese Reinform herzustellen, um zum Beispiel den Wasserstoff aus Wasser zu lösen, sind sehr energieintensive Prozesse notwendig, die am Ende der Transformation Strom – Wasserstoff – Strom einen Energieverlust von etwa 75% aufweisen. Kurz:  Ich stecke 100% Strom hinein und bekomme 25% Strom heraus. Detailliert nachzulesen in oben verlinktem Aufsatz. Diese Transformation macht nur dann im Rahmen einer Energiewende Sinn, wenn Unmengen überschüssiger – grüner = CO2-freier – Strom zur Verfügung stünden. Das ist, auch wenn Herr Aiwanger etwas anderes behauptet, nicht der Fall. Mit den etwa  6,5 TWh mittels erneuerbarer Energieträger möglichen, dann abgeregeltem Strom (2019), ließe sich bei einem Gesamtbedarf von aktuell um die 600 TWh pro Jahr kaum eine  bundesdeutsche Wasserstoffwirtschaft aufbauen.  Also geht man hin und nimmt zum Beispiel den Strom eines Laufwasserkraftwerks. Dieser wird zur Wasserstoffherstellung verwendet. Schwupp – di – wupp, fertig ist der grüne Wasserstoff. Nein, ist er nicht. Denn der Strom des Wasserkraftwerks fehlt im allgemeinen Stromnetz und muss konventionell ersetzt werden. Das nennt man rechte Tasche, linke Tasche und gilt überall. Der angeblich grüne Wasserstoff ist immer Strom-Mix-Wasserstoff. Die 25% Strom, die am Ende übrigbleiben, sind Strom-Mix-Strom. Wie jeder Strom, der hergestellt wird. Der Strom-Mix in Deutschland liegt aktuell bei gut 53% erneuerbarer, 47% konventioneller Stromerzeugung. Was man dem Strom gleichwohl nicht ´ansieht`. Physikalisch ist Strom eben Strom. Ganz gleich, wie er erzeugt wird. Erst wenn Strom komplett = 100% mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt worden wäre, erst dann wäre der über Bedarf erzeugte Strom grün. Jeder, der einen einigermaßen realistischen Blick für die Dinge hat, weiß, dass die andauernde 100 % Bedarfsdeckung mittels erneuerbarer Energieträger erzeugtem Strom nicht möglich sind. Das liegt allein schon in der Volatilität der Stromerzeugung und an den gewaltigen zukünftigen, zusätzlichen Strommengen, die im Rahmen der Sektorkopplung bereitgestellt werden müssen. Als Bundesregierung anzunehmen, dass im Jahr 2030 lediglich die gleichen Strommengen benötigt würden wie heute, ist Volksverdummung oder Naivität. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus beidem.

Zurück zum Wasserstoff. Da gibt es das sogenannte LOHC-Verfahren. Der Wasserstoff wird auf eine Trägerflüssigkeit gebracht und kann dann mit Tanklastern, Schiffen usw. problemlos transportiert werden. So gebunden verliert Wasserstoff seine Flüchtigkeit und Explosionskraft. Zurückverwandelt wird der Wasserstoff, wenn er gebraucht wird. Zum Beispiel, um in einer Brennstoffzelle zurück zu Strom gewandelt zu werden, der dann einen Elektromotor antreibt.  Neben dem bereits von Helmut Kuntz in seinem Artikel erwähnten Forschungs- und Technologiezentrum Westküste und anderen ist das Helmholtz-Institut in Erlangen, Ableger des Forschungszentrum Jülich, in Sachen Wasserstoff aktiv. Warum? Weil es sich immer wieder lohnt, Forschungsmittel abzugreifen. Forschungsmittel, die praktisch und faktisch eingedenk der unrentablen Herstellung von Wasserstoff herausgeworfenes Geld sind. Folgerichtig beantwortetet das Helmholtz-Institut in Erlangen trotz mehrmaliger Nachfrage eine Anfrage meinerseits, nach der Energie, die zur Realisierung des LOHC-Verfahrens eingesetzt werden muss, nicht. Das Aufsetzen und wieder herauslösen des bereits mit enormen Energieaufwand (s.o.) hergestellten Wasserstoffs verschlechtert die Energiebilanz ganz sicher nochmal. Als ich mich dann an den Leiter des Projektes wende, beantwortet  Prof. Wasserscheid, meine Frage, wieviel Energie es koste, den LOHC-Zwischenschritt durchzuführen, mit der Übersendung von 5 Fachaufsätzen, in ´denen alles drinstünde`. Ein m. E. vergiftetes Schreiben, mit dem sich der Herr Professor geschickt um die direkte und konkrete Beantwortung meiner Fragen drückt, wieviel Energie die Hydrierung/Dehydrierung per LOHC von Wasserstoff koste, und ob stark schwankender Strom zur Wasserstoffherstellung geeignet sei. Denn am Ende, so meine Vermutung, bliebe von der Menge des ursprünglich mühsam erzeugten Stromes (Anmerkung – eine Windkraftanlage, ein Windpark erzeugt im Schnitt etwa 22% onshore/37% offshore, gesamt also 25% Strom der insgesamt pro Jahr möglichen Strommenge, die durch die Nennleistung erzielbar wäre) und zur Wasserstoffherstellung eingesetzten Stroms wahrscheinlich nur sehr wenig (10%?), vielleicht sogar fast gar nichts übrig.

Das würde dann jedes noch so kluge Verfahren ad absurdum führen. Klug ist ´Wasserstoff-Forschung` – wie so viele ´Forschung` im Bereich Energiewende – nur in Sachen Gold- und Schatzsuche. Gold und Schätze liegen heutzutage in Form von Subventionen und Fördergeldern praktisch auf der Straße. Der Forscher muss sie nur heben. Ein Antrag mit der Darstellung der für die politischen Entscheider notwendigen Hoffnungspotentiale („Wir retten die Energiewende!“), und die Gelder fließen. Denn technisch lässt sich fast alles machen. Das LOHC-Verfahren ist schon recht lange bekannt. Prof. Wasserscheid und seine Mitstreiter verstehen es allerdings ausgezeichnet, LOHC in den Kontext Energiewende einzubauen. Damit wird er vermutlich sehr reicher Mann. Was ihm gegönnt sei. Aber: Er wird ein reicher Mann zu einem erheblichen Teil auf Kosten der Steuerzahler mit einem im Prinzip alten Hut, der niemals in großem Maßstab realisiert werden wird. Der Nutzen von Wasserstoff mit oder ohne LOHC ist durch den unter dem Strich insgesamt viel zu hohen Energiebedarf, vor allem aber wegen der nicht vorhandenen mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten überschüssigen Energie, mehr als fragwürdig. Die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur, und die am Ende dann doch zugrunde liegende fossile Basis der Trägersubstanz, der mögliche Ausstoß von Stickoxiden und anderen Schadstoffen bei der Verbrennung von Wasserstoff zum Beispiel direkt in einem Wasserstoffverbrennungsmotor plus weiterer Nachteile, verschärfen diese Fragwürdigkeit und lassen das Verfahren am Ende als Bestandteil einer überaus teuren, sehr aufwendigen und energieverschlingenden Luftnummer erscheinen. Von „Rettung der Energiewende“ kann überhaupt keine Rede sein.

Aachen, 13.10.2020




Werden jetzt die Grundrechte entsorgt?

Der Bundestag will uns damit unserer Grundrechte berauben. In Artikel 7 heißt es:

„Durch Artikel 1 Nummer 16 und 17 werden die Grundrechte der Freiheit der Person (Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), der Versammlungsfreiheit (Artikel 8 GG), der Freizügigkeit (Artikel 11 Abs. 1) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13, Absatz eins) eingeschränkt.”  

So einfach geht das.

Darf der dat? Der darf dat. Dat der dat darf! Wehren sollten wir uns trotzdem. Denn nicht alles, was ein Parlament darf, ist deshalb auch richtig oder gerechtfertigt. Denn genau genommen legalisiert dieses Gesetz nur bisheriges Unrecht. Eingriffe in unsere Grundrechte bedürfen nämlich keiner Zweidrittel-Mehrheit. Aber eines Gesetzesvorbehalts. Nicht mal den hat man bisher gewahrt. Stattdessen war die Exekutive einfach zur Anordnung durch Verordnungen ermächtigt. Ohne Ermächtigungsgesetz.

Dieser Mangel wird nun geheilt. Denn man hätte das „Gesetz zum Schutz bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ auch einfach „Ermächtigungsgesetz“ nennen können. Dann hätten wir beschützten Staatsbürger das auch besser verstanden. Blöderweise war der Begriff schon durch ein entsprechendes Gesetz vom 24. März 1933 besetzt, das der deutsche Reichstag beschlossen hatte. Und im Zeitalter des Framings weiß man, dass Verständlichkeit nur unter der Nebenbedingung der „Political Correctness“ erlaubt ist.

Der Willkür sind Tür und Tor geöffnet

Das Gute daran: Sie können klagen. Wenn eine freundliche Abordnung der örtlichen Polizei vor ihrer Tür steht und mit Nachdruck nachfragt, wie vielen Hausständen die anwesenden drei Personen angehören, sind Sie in der Pflicht. Sonst fliegt mindestens einer raus, und wer ein veritables Bußgeld an der Backe hat, kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Aber immerhin geht der Gesetzgeber und die uns wohlmeinende, fürsorgliche Bundesregierung davon aus, dass bereits eine von den drei in Ihrer Wohnung befindlichen Personen die nationale Gesundheitslage erheblich verschärfen könnte. Wir wissen nur nicht welche (Person).

Bei der Feststellung der epidemiologischen Lage von nationaler Tragweite wird von einer Gefährdung des Gesundheitssystems und erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsraten ausgegangen. Wie die quantitativ aussehen, ist dem deutschen Bundestag überlassen.

In einer Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages heißt es:

„Der Beschluss des Deutschen Bundestages ist somit konstitutiv für die Rechtsfolgen der § 5 und § 5a IfSG. Außer dem Beschluss müssen keine weiteren Voraussetzungen erfüllt werden, um eine epidemische Lage annehmen zu können. Zwar können mittels der Gesetzgebungsmaterialien einige Ansatzpunkte zur Auslegung des Begriffs der epidemischen Lage ermittelt werden, diese binden jedoch den Gesetzgeber selbst nicht. Der Deutsche Bundestag ist mithin frei, (jeweils) eigene Kriterien für die Ausrufung der epidemischen Lage zugrunde zu legen. Die in § 5 Abs. 1 S. 2 IfSG angesprochenen „Voraussetzungen für ihre Feststellung“ nach deren Wegfall die epidemische Lage aufzuheben wäre, sind nicht durch weitere Merkmale unterlegt. Der Beschluss des Bundestages ist also maßgebend, unabhängig davon, ob tatsächlich eine epidemische Lage angenommen werden kann. Für dieses Ergebnis spricht auch, dass nach Art. 80 GG keine inhaltlichen Bedingungen an durch Gesetz geschaffene Rechtsverordnungskompetenzen geknüpft sind. Mit Art. 80 GG werden lediglich allgemeine verfassungsrechtliche Bedingungen, wie der Vorbehalt des Gesetzes oder der Bestimmtheitsgrundsatz aufgestellt. Wenn der Deutsche Bundestag die Rechtsverordnungskompetenz nach Art. 80 GG aber auch ohne jegliche Bedingungen, wie den Bestand einer epidemischen Lage, erlassen kann, dann sind erst recht keine inhaltlichen Voraussetzungen für die nähere Definition der selbst auferlegten Bedingung zwingend.“

Mit anderen Worten: Der Willkür sind Tür und Tor geöffnet. Die Garantie der Grundrechte ist davon abhängig, dass die parlamentarische Mehrheit ihre Macht möglicherweise und subjektiv an die momentane Auslastung der Intensivbetten koppelt – oder auch nicht. Es wäre also möglich, aufgrund einer epidemiologischen Notlage von nationaler Tragweite etwa Bundestagswahlen wegen des erhöhten Infektionsrisikos auszusetzen. Dafür bleiben wir alle gesund.

Der Bundestag kann faktenfrei entscheiden

Betrachten wir die momentane Lage, dann sind derzeit 216.326 Menschen auf das Virus positiv getestet. Das sind 0,26 Prozent der deutschen Bevölkerung. Am 5. November wurden 21.757 Menschen neu positiv getestet (Worldometer/John Hopkins). Das sind 0,03 Prozent. Das Intensivregister meldet am 6.11.2020 um 00.00 Uhr 2.669 Patienten auf Intensivstation, die positiv getestet sind. Acht Monate nach Beginn der Pandemie ist das Robert-Koch-Institut nicht in der Lage, mitzuteilen, wie viele dieser Menschen auf das Virus positiv getestet wurden und aufgrund einer anderen Erkrankung dort versorgt werden müssen und wieviele an Covid-19 erkrankt sind. Das sind 9 Prozent aller verfügbaren Intensivbetten und 12 Prozent der belegten Intensivbetten. 19 von 20 Patienten mit Symptomen werden nach Angabe der Bundesvereinigung der Kassenärzte vom Hausarzt versorgt, 5 Prozent der als infiziert geltenden Patienten werden hospitalisiert. Bei insgesamt 500.000 Krankenhausbetten waren das in der letzten Woche 2.998, also 63 mehr als in der Vorwoche. Sagt das RKI. Wenn 216.329 Menschen positiv auf Corona getestet sind, dann sind das 83,9 Millionen nicht.

In der 36. Woche wurden 1 Millionen Menschen getestet, in der 44. Woche waren es fast 1,6 Millionen. Der Anteil positiver Tests wuchs von 0,74 Prozent (35. Woche) auf über 7 Prozent. Das kann aber auch schlicht an einer veränderten Teststrategie liegen. Da es keine ernsthafte systematische Studienlage gibt, weiß das keiner.

Das legt die Frage nach der Verhältnismäßigkeit nahe. Doch so einfach ist das nicht. Die reine Sicht auf die Zahlen würde belegen: Für die Annahme einer nationalen Notlage gibt es keinen Anlass. Das braucht aber den Bundestag nicht zu interessieren. Der kann faktenfrei entscheiden. Bleibt die Hoffnung auf die Gerichte. Aber auch das ist nicht so einfach. Und der Richter hat immer zunächst zwei Kriterien im Auge, bevor er sich das Mühsal eines Urteils auferlegt: “Wurden alle Fristen eingehalten?” Und wenn das nicht reicht, “Bin ich überhaupt zuständig?”.

Dass meine Grundrechte so schnell futsch sind, habe ich mir nicht vorstellen können

Wenn die 3. Ausgabe des Gesetzes also das Problem gelöst hat, weitgehende Grundrechtseingriffe zu legitimieren, bleibt die Frage, ob diese angemessen und mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Das zu prüfen, ist jede Instanz von Anfang an gehalten. Da deutsche Gerichte aber unabhängig sind, können sie sich aber auch wahlweise einen schlanken Fuß machen und die Sache zur nächsten Instanz durchwinken.

Schließlich hat der Staat einen Ermessensspielraum. Der ist noch halbwegs justiziabel, weil er sich an den gesetzlichen Rahmen halten muss. Anders ist es mit dem Beurteilungsspielraum, der dem Staat zugestanden wird. Und da kommt plötzlich das Robert-Koch-Institut ins Spiel. In eine vermeintlich fachliche Beurteilung mögen sich deshalb die meisten Gerichte gar nicht einmischen, wenn die fachlich zuständige Behörde halbwegs plausibel vorträgt. Welche Mondzahl da hervorgezaubert wird, ob die 50er”-Inzidenz” oder der auf der Pi mal Daumen Formel basierende, geschätzte R-Faktor, ist egal. Wissenschaft findet eben in der Wissenschaft statt und nicht vor Gericht. Das macht den Ausfall des Diskurses so gefährlich.

Ich muss sagen, das war mir nicht bewusst. Dass meine Grundrechte so schnell futsch sind, habe ich mir nicht vorstellen können. Aber zu dieser Einschätzung habe ich mir auch fundierten juristischen Rat eingeholt.

Es wird Zeit, dass das Parlament dem Volk seine Bürgerrechte garantiert, statt sie weiter einzuschränken. Wir müssen reden. Auch über das Grundgesetz.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Landet die Pariser Klimaübereinkunft demnächst auf dem Müllhaufen der Geschichte?

Vorgestern war ein denkwürdiger, ja geschichtsträchtiger Tag. Nicht nur, dass nicht entschieden wurde – und damit entgegen allen Umfragen und Vorhersagen- ob der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, wie der bisherige, Donald Trump, oder Joe Biden heißen würde, sondern auch weil seit diesem 3. November 2020 der Ausstieg der USA aus der Pariser Klimaübereinkunft rechtskräftig wurde. Sogar der Tagesschau war diese Tatsache eine kurze Meldung wert.

Und geschichtsträchtig sind wohl auch beide Entwicklungen. Denn wie der nächste Präsident der Vereinigten Staaten heißen wird, entscheidet über den Weg in die Zukunft nicht nur der USA, sondern des gesamten Westens. Darüber sind sich fast alle Beobachter – und erst recht Amtsinhaber und Bewerber- völlig einig.

Wird Biden Präsident dann ist der Weg – auch in den USA – eine sozialistische, planwirtschaftliche Entwicklung vorgezeichnet. Dafür wird, wenn auch nur und unter andem schon der New Green Deal der Sozialistin Cortez sorgen, den Biden, und erst recht die Präsidentin im Wartestand Kamela Harris, vorbehaltlos unterstützen.

Die daraus resultierende wirtschaftliche Schwächung würde zunächst erst durch vielfaches mediales TamTam übertönt werden, dann wird man es irgendwelchen bösen Mächten in die Schuhe schieben, bevor vielleicht eine neue Wahl in bestenfalls vier – aber vermutlich erst in acht oder noch mehr Jahren- wieder eine Richtungsumkehr denkbar werden lässt. Und bis dahin passiert auf der Weltbühne extrem viel. China wird zur dann unangefochtenen und zunehmend aggressiveren Nummer 1 werden. Bei geschwächten USA werden sich die Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Südamerika mit ihrem gewaltigen Bevölkerungsdruck zunehmend an China orientieren und ihren Überschuss an Menschen nunmehr verstärkt in das schwache Europa und auch in die USA und Kanada schicken. Die Weichen dafür sind längst gestellt. Der Migrationspakt der UN – ein weiteres UN-Unternehmen, dass allein darauf abzielt den Westen zu schwächen, ohne den Betroffenen zu helfen- ist dafür die Blaupause.

Aber als eine der ersten Vorhaben wird Biden wieder der Paris-Übereinkunft beitreten. Finanziell bedeutet das, dass die noch zahlungskräftigen Länder zunächst jährlich 100 Milliarden $ in den Green Climate Fund einzahlen müssen, und ab 2025 sogar jährlich 500 Milliarden $.

Kein Wunder, dass bei diesem Geldsegen, der über die korruptesten Länder dieser Erde niederprasseln soll, alle potentiellen Empfänger die lautesten Klagelieder anstimmen, wie sehr doch ihre Länder unter dem kommenden Klimawandel leiden werden. Eine Klage, die das CSU MdB Anja Weißgerber- in ihrer Fraktion zuständig für den Klimawandel, kritik- und  ahnungslos übernimmt.

Siegt hingegen Trump, wonach es leider derzeit nicht unbedingt aussieht, dann werden die USA den antisozialistischen Weg weiterhin unbeirrt gehen, und die Vorherrschaft des linksgrünen Establishments noch offensiver zurückdrängen. Der New Green Deal wird der Vergangenheit angehören, ebenso wie eine Unterstützung des „Great Reset“, den das Weltwirschaftsforum mit begeisterter Unterstützung insbesondere der Damen Merkel und v.d.Leyen, unbedingt der Welt verkaufen möchte. China wird einen mächtigen Gegenspieler auf der Weltbühne behalten und weitere Staaten werden dem Vorbild der USA folgen und sich nicht nur passiv der planmäßigen Verarmung, die das Umsteuern auf eine emissionsneutrale Witschaft bedeutet, widersetzen, sondern dies auch offiziell tun.

Denn eines ist auch interessant. Es mangelt zwar nicht an Lippenbekenntnissen vieler Staaten ihre Wirtschaft umzusteuern, aber es folgen ihnen keine Taten. Als wichtigster Beleg dafür mag die an sich schon überaus schwache Selbstverpflichtung der sog. NDC´s (National Determined Contributions) also der Selbstverpflichtungen zur Treibhausgasemissionssenkung gelten.

Bis heute haben nur 2 von 193 UN Mitgliedsstaaten[1], eine 2. Verpflichtung zur Senkung ihrer CO2 Emissionen abgegeben, 186 weitere taten dies nicht. Sie ließen es bei den Lippenbekenntnissen der ersten Verpflichtung bewenden. Russland – immerhin viertgrößter größter Emittent weltweit- hat nicht mal eine erste Verpflichtung abgegeben, die Großemittenten China und Indien allein erhöhen alle drei Jahre ihre Emissionen so stark, dass diese die gesamten Emissionen Deutschlands deutlich übertreffen. Und Indien fängt gerade erst an, und wird in den nächsten Jahren allein soviel Zuwachs haben, wie Deutschland insgesamt erzeugt.

„Nur die USA unter dem bösen Trump und die gute EU senkten ihre Emissionen etwas ab“, sagte der AfD Parlamentarier Karsten Hilse in seiner Rede am 4.11.20 treffend und forderte daher, dass „..auch deswegen Deutschland aus der Pariser Klimaübereinkunft austreten muss…Denn 70 Jahre Sozialismus mit über 100 Millionen Toten sollten wohl für jeden genug sein.“ Und bei einem Sieg von Trump, so Hilse in seiner Rede, „wird die Pariser Klimaübereinkunft wohl bald auf den Müllhaufen der Geschichte befördert werden. Dahin, wo sie von Anfang an hingehört“

Und ein klares Signal dafür ist auch der nun offiziell gewordene Ausstieg aus der Pariser Klimaübereinkunft allemal. Von den 193 Unterzeichnerstaaten ist damit erstmalig einer der weltweit größten Emittenten offiziell ausgetreten, andere werden folgen. Und ob Zufall oder nicht, an just diesem Tag wurde im Deutschen Bundestag auch der Antrag der AfD in dritter Lesung behandelt, sofort und ohne Zögen ebenfalls aus der Pariser Klimaübereinkunft auszutreten.

Bezeichnenderweise war die Hauptbegründung 2017 zum Ausstieg damals von Trump, die USA treten aus, weil diese Übereinkunft den USA schaden würde. So wie sie allen Ländern schadet, die ihr nicht nur beigetreten, sondern auch Verpflichtungen eingegangen sind und diese erfüllen.  Aktuell sind das außer der EU nur sehr wenige Länder. Und das passt dann auch in Trumps Versprechen, amerikanische Interessen in den Vordergrund zu stellen, auf dem Weg zu seinem Ziel: „Make America great again“. Es war auch, aber nicht hauptsächlich, die gesicherte Erkenntnis, dass der Klimawandel weitestgehend unabhängig vom menschlichen Einfluss abläuft, obwohl auch sie bei Trumps Entscheidung eine Rolle spielte.

Dieses unmittelbare, betonte und von Taten begleitete Eintreten für die Interessen seines Landes, ist etwas, was europäischen Führern, voran der deutschen Kanzlerin und ihren Unterstützern völlig abgeht. Für sie gibt es nichts Besseres als dass die nationalen, weil egoistischen Interessen völlig zurückzutreten haben. Ihre offizielle Parole heißt: „Wir müssen die Welt retten, koste es das Land und seine Menschen was immer es wolle“ und niemand ihrer Unterstützer merkt, dass ihnen nicht nur niemand folgt aber sie damit nur verschleiern, dass ihr Ziel ein ganz anderes ist. Nämlich eine Ökodiktatur unter dem Deck-Mantel des Klimaschutzes zu errichten.

MdB Dr. A. Weißgerber bei Ihrer Rede am 4.1.20 im Deutschen Bundestag (DBT) 
Niemand? Nein, nicht ganz, denn ein ganz klein wenig davon hat auch die CSU Klimabeauftragte Anja Weißgerber begriffen, wenn sie am Schluss ihrer Rede anmerkt, dass Deutschland allein nichts bewirken kann. Doch Taten folgen aus dieser Erkenntnis nicht.

Und zum Schluss noch die erhellende Rede der Klimabeauftragten der SPD, die Abgeordnete Dr. Nina Scheer, im Hauptberuf Geigerin, die den Parlamentariern, aber insbesondere denen von der AfD, mal eben das Recht abspricht dem Parlament Vorschläge zu machen, die Missstände beseitigen sollen. Nämlich immer dann, wenn diese Missstände das gefühlte oder reale Wohlwollen der Mehrheit hätten.

Video der Rede vom 4.11.20 des SPD MdB Dr.Nina Scheer zum Antrag auf sofortigen Ausstieg aus der Pariser Klimaübereinkunft. Kleiner Hinweis: man beachte die Klickzahlen aller Reden bei Youtube
[1] Unterzeichner der NDc´s https://www4.unfccc.int/sites/NDCStaging/Pages/All.aspx

186 Parties have submitted their first NDCs. 2 Parties have submitted their second NDCs.

 




Shit happens – In eigner Sache!

Da in der angezeigten Liste nur „harmlose“ Plugins angezeigt wurden, klickte ich „alle updaten“. Und dann ging es los. Die angezeigten Liste war nämlich nur ein Auszug und das System ratterte alle Plugins durch und brachte sie auf den neuesten Stand. Darunter war leider auch das vielfach erweiterte sog. Theme, dass die Außenansicht (Frontend im Jargons) unserer Website mit Logo, Beschriftungen, Hauptartikel oben und darunter die Bühne mit den 4 aktuellsten Artikeln anzeigte.

Gleichzeitig war auch im Redaktionsteil (Backend) einiges verschlimmbessert worden. Kurzum, ich hatte aus Versehen mehrere dicke Fehler erzeugt.

Zum Glück wird unsere Website zwischen 2 und 3 Uhr morgens vollständig gesichert. Die letzte noch aktuellste Sicherungskopie war die zwischen dem 2. und dem 3. November.

Nach Rücksprache mit unserem Webmaster habe ich entschieden auf diesen Status zurück zu kehren, wissend, das dabei die Artikel vom gestrigen und vom heutigen Tag verloren gehen. Und, leider auch Ihre wertvollen Kommentare.

Ich bitte dafür um Verzeihung, habe soeben für 3o Minuten auf Erbsen gekniet und 50 mal mea culpa, me maxima culpa gerufen.

Wir werden uns bemühen, die Artikel nach und nach wieder einzsustellen, und Sie bitte ich, die Kommentare nochmals zu wiederholen.

Danke für Ihr Verständnis

 

Ihr

 

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE

 




Corona macht Panikpolitik im Zeitraffer überprüfbar

Es tut gut, zu sehen, dass etliche von ihnen, wenn es darauf ankommt, auf Vernunft und Kompetenz anstatt auf Moralismus und seine Unterdrückungsmechanismen setzen. Am Ende dieses Beitrages werden Sie hervorragende Beispiel dafür finden. Das ist jedoch derzeit leider die Ausnahme. Denn das eigentliche Problem, welches nun durch die Corona-Krise in Gänze sichtbar wird, besteht in einem modernen Gruppenmoralismus, der wie eine wirklich gefährliche Pandemie die westlichen Gesellschaften durchdringt – ausgenommen sind allenfalls die Staaten, denen die Erfahrung, in totalitären Systemen zu leben, noch in den Knochen steckt. Seine Botschaft lautet: Der Westen und seine auf individuelle Freiheit setzende Gesellschaften sind schuld am Übel der Welt. Er kann nur durch Aufgabe seines bürgerlichen Kerns geheilt werden.

Dieser Gruppemoralismus grenzt die Fähigkeit mehr und mehr aus, wichtige Zukunftsfragen sach- und kompetenzgesteuert zu diskutieren. Aber nur eine solche freie Diskussion findet die besten Lösungen. Moralismus wirkt dem entgegen, weil er nicht an guten Lösungen interessiert ist, sondern ausschließlich daran, Macht über Andere zu erlangen. Den evolutionssoziologischen Hintergrund des Phänomens Gruppenmoralismus können Sie hier nachlesen.

Warum verhindern Moralisten gute Lösungen? Deshalb: Der natürliche Feind des Moralisten ist die Kompetenz. Denn Kompetenz entlarvt den Moralisten. Dies ist der eigentliche Grund, weshalb sich überall in unserer Gesellschaft Inkompetenz-Netzwerke breitmachen, die dann, wenn sie tatsächliche Probleme zu meistern haben, fachlich versagen müssen. Das gilt für Themenbereiche wie Klima, Energie, Geldwirtschaft, Einwanderung und weiten Teilen der medizinischen Prävention, in der inzwischen eine moralisierende Haltung bzgl. Ernährung, Übergewicht oder gesunden Lebensstil die öffentliche Deutungshoheit besitzt. Das wachsende Problem des Reizdarm-Syndroms beispielsweise entstand nicht ohne Grund.

Die Wissenschaft wurde nicht zuletzt deshalb entwickelt, um dem rein moralisch legitimierten, endgültigen Wahrheitsanspruch von Heilslehren einen möglichst sachlichen und objektiven Streit um die bessere Lösung entgegenzuhalten. Das hat den Westen in all seinen Brüchen so erfolgreich werden lassen. Weil konstruktiver Streit und Wettbewerb nur auf der Basis von individueller Freiheit, Rechtssicherheit und Beteiligung erfolgreich sein kann, streben die meisten Menschen außerhalb unserer Gesellschaftsform danach, in einer solchen zu leben.

Doch was passiert, wenn sich Moralisten in der Wissenschaft breitmachen? Genderstudies. Doch nicht nur. Jedes Forschungsgebiet, dessen Ergebnisse in die öffentliche Wahrnehmung gelangen, steht inzwischen unter Druck, Argumente für die aktuellen Schuld- und Erlösungsthesen zu liefern, egal wie falsch und absurd sie auch sind. Leitungspositionen werden zunehmend an Personen vergeben, die sich zumindest nicht dagegenstemmen. Meine Praxis liegt direkt an der Universität. Habe ich Forscher als Patienten, frage ich sie oft nach ihren Forschungsaktivitäten. Ist ein Vertreter eines solchen Fachs dabei, zum Beispiel Klimaforschung, endet die Antwort oft folgendermaßen: „Sagen sie nicht, dass ich das gesagt habe, sonst habe ich die students for future in meiner Vorlesung.“ Kommt es zum Konflikt, hat der Einzelforscher wenig Rückhalt von der Universität zu erwarten. Machen wir uns nichts vor, in weiten Teilen fällt die Universität inzwischen als Gegenpol einer moralisierenden Meinungsführerschaft aus.

Das Versagen hat System

Wenn solche Inkompetenz-Netzwerke auf reale Probleme treffen, ist das einzige, wozu sie dann in der Lage sind, sich krampfhaft an infantilen Slogans festzuhalten wie derzeit „Gesundheit vor Wirtschaft“ oder an dem wohlfeilen Appell, Solidarität zu üben. Mittels Gesinnungsethik und Political Correctness wird Menschen so suggeriert, auf der richtigen Seite zu stehen – alternativlos. Es gibt kaum etwas autoritär Wirkungsvolleres als die Aufforderung, dann für die „Gute Sache“ Grenzen zu überschreiten. Ich möchte dazu das berühmte Milgram-Experiment aus den 1960ern in Erinnerung rufen.

Wer sich immer noch nicht fügt, für den halten Moralisten völlig spekulative Horrorszenarien bereit. Wenn stolz berichtet wird, dass 80% aller Deutschen die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung für richtig finden, obwohl kaum jemand durch diese Erkrankung ein außergewöhnliches Problem erleben musste, geschweige denn die Wenigsten selbst Opfer kennen, sollte jeder Demokrat hellhörig werden. Eine solche monolithische Zustimmung erzielt eine Regierung nur durch Panikmache und Angst, die Verstand und eigenes Nachdenken ausschalten. Die diesbezüglichen Äußerungen der Spitzenpolitik sind so unfassbar wie wirklichkeitsfremd. Die etablierte Presse als Kontrolle fällt weitgehend aus. Sie spielt stattdessen dieses Spiel willig mit. Dazu muss man sie gar nicht zwingen. Die modernen Gesinnungsjournalisten*%?innen glauben inzwischen selbst, die Wirklichkeit biegen zu müssen, um die richtige Botschaft durchzusetzen. Das alles ist pures Gift für jede demokratische Debatte um die beste Lösung.

Die tatsächliche Brutalität der Heilsbringer

Werden sie dennoch einmal von tatsächlichen Fachleuten auf die Unsinnigkeit ihres Handelns hingewiesen, schlagen sie sofort wild um sich. Das hat zuletzt das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin erfahren, als es in einer Stellungnahme auf die fehlende wissenschaftliche Substanz der aktuellen Corona-Maßnahmen hinwies.

Beispiele für diese Mechanismen finden sich in den Beiträgen auf Achgut inzwischen zu Hunderten. Als letztes Mittel droht dann die Diskreditierung, der Rufmord, die Ausgrenzung. Ob dabei Leute Schaden nehmen, die Wirtschaft den Bach runter geht und das gesamte Land leidet, ist Moralisten völlig egal. Man muss sich die evolutionäre Kraft des Gruppenmoralismus bewusst machen, um zu verstehen, dass man mit ihr nicht diskutieren kann, sondern lediglich versuchen muss, sie regelmäßig in die Schranken zu weisen. Der amerikanische Zoologe George Williams schlussfolgert drastisch „die Präferenz für eine Gruppenmoral heißt nichts weiter, als den Völkermord dem einfachen Mord vorzuziehen.“ Der Begründer der modernen Psychologie Sigmund Freud beschreibt diese Kraft in „Das Unbehagen in der Kultur“ folgendermaßen: „(dass) es leicht möglich (ist), eine größere Menge Menschen in Liebe aneinanderzubinden, wenn nur andere für die Äußerung der Aggression übrig bleiben.“

Corona macht Symbolpolitik überprüfbar

Das Gute an Corona ist, dass dieses Problem schnell und unerwartet entstanden ist und die Folgen unmittelbar beurteilbar sind – auch die der Fehlentscheidungen. Es ist keine abstrakte Bedrohung wie die Klimaerwärmung oder das Kippen der Ozeane. Wird eine Pandemie ausgerufen, verbreitet sie sich innerhalb von Wochen und bedarf einer guten Lösung. Da wir jedoch als Gesellschaft gar nicht mehr anders können, als echte Probleme statt sachgerecht dann moralisierend anzugehen, fiel uns diese Fehlentwicklung gehörig auf die Füße. Erst war im Februar das Virus rechts, weil die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel im Bundestag vor der Epidemie warnte, um ab Mitte März, nach einer typischen 180-Grad-Wende, plötzlich als größte Bedrohung der Menschheit überhöht zu werden. Fortan waren maximale Schutzmaßnahmen ein Gebot der Menschenliebe und Kritik daran rechte Verschwörungstheorie. Das ist das Niveau unserer öffentlichen Diskussionskultur im Jahr 2020.

Aber diesmal haben die Moralisten überzogen. Denn den Murks dieses unfassbar kompetenzarmen Corona-Krisenmanagements spüren einfach zu viele und werden ihn vor allem noch spüren. Bisherige Fans des aktuellen Gruppenmoralismus werden ins Grübeln kommen, wenn Hartz 4 droht. Vieles, sehr vieles wird nicht mehr funktionieren, wenn eine sich immer schneller drehende Gelddruckmaschine Massenpleiten und Abbau sozialer Leistungen nicht mehr kaschieren kann. Dieses Urteil erlaube ich mir als Arzt. Nicht zuletzt wurde und wird das Gesundheitssystem und die medizinische Forschung durch die panischen Fehlentscheidungen erheblich beschädigt. Jetzt schon geht ein großer Teil der in manchen Ländern gemessenen Übersterblichkeit auf Kosten dieser Panik, die Behörden, Patienten wie Ärzte irrational handeln ließen. Darüber wird noch genau zu berichten sein.

Jahreszeitübliche Normalität

Die aktuelle Situation in Deutschland ist an jahreszeitlich bedingter Normalität nicht zu überbieten trotz gleicher Horrorrhetorik wie schon im Frühjahr. Während die Tests ins Bodenlose gesteigert werden und die Rate an positiven Fällen eben nicht exponentiell, sondern mäßig ansteigt, ist die Situation in den Krankenhäusern so normal, wie sie nur normal sein kann. Michael Alberts hat in seinem Achgut.com Beitrag vom 30.10.20 dargelegt, dass die offiziellen Zahlen der RKI-Sentinel-Praxen und -Krankenhäuser, das Beste, was wir derzeit haben, um einigermaßen repräsentative Aussagen zu tätigen, diese Normalität eindeutig anzeigen. Erhellend auch dieser Achgut.com-Beitrag 

Vielleicht wird es hier und da zu Belegungsstress kommen, auch dies jahreszeitlich bedingt immer möglich. Davon abgesehen gehört es zum professionellen Berufsbild des Arztes, mit Mangelversorgung umgehen zu können. Auch ein Notarzt muss sich manchmal entscheiden, welches Unfallopfer er zuerst behandelt und welches warten muss, auch wenn es dabei stirbt. Damit muss man klarkommen, sonst hat man seinen Beruf verfehlt. Deshalb nun zu fordern, man müsse statt einem nun immer drei Notärzte bereithalten, um diese sogenannte Triage zu vermeiden, der hat nicht verstanden, worum es im Gesundheitssystem geht: den sinnvollen Einsatz von Ressourcen, um eine möglichst gute Versorgung hinzubekommen. Alles auf Covid zu fokussieren und alle anderen Krankheitsbilder zu vernachlässigen, richtet viel mehr Schaden an, als es das Virus könnte. Mit Grauen sehe ich schon wieder OP-Verschiebungen und Absagen von Untersuchungsterminen. Es ist zum Haare raufen.

Es ist schlicht irreführend, alle Intensivpatienten auf Corona zu testen, um dann die positiv Getesteten grundsätzlich als Covid-Fälle offiziell zu listen. Ein Herzinfarkt oder Polytrauma ohne schwere Covidsymptome bleibt ein Herzinfarkt und ein Polytrauma, auch mit positivem Test. Die eigenartige Beobachtung, dass die Zahl der Covid-Intensivpatienten ansteigt, während die Gesamtzahl der Intensivpatienten diesen Anstieg kaum wiedergibt, wird wohl dadurch plausibel. Das einzige, was Krankenhäuser derzeit wirklich zu fürchten haben, ist der Personalmangel infolge ständiger Mitarbeiterquarantäne. Schuld daran: der Test. Nirgendwann, weder im Frühjahr und erst recht nicht im Herbst, gab es auch nur annähernd eine Epidemie von nationaler Tragweite.

Nur der Vollständigkeit halber: Diese Feststellung hat nichts damit zu tun und leugnet erst recht nicht, dass Covid-19 für manche eine ziemlich gefährliche Erkrankung sein kann, an der man – wie bei einer Grippe auch – sterben kann. Aber wer eine gesellschaftliche Bedrohung erkennen will, muss auch in der Lage sein, statt emotionaler berichteter Einzelfälle und wilder wirklichkeitsfremder Modellrechnungen irgendwann reale Zahlen vorlegen zu können, die im Vergleich die außergewöhnliche Gefahr belegen. Und genau das ist, Gottseidank, nicht der Fall. Immerhin scheint es inzwischen common sense zu sein, anzuerkennen, dass der Rückgang der Infektionen bereits vor dem Beginn der strengen Schutzmaßnahmen im Frühjahr begann. So vernahm ich es dieser Tage erstaunt aus dem Mund von Maybrit Illner.

Warum sollte es diesmal anders sein?

Ergänzend noch ein paar eigene Vermutungen. Es ist eine Binsenweisheit, dass jedes Virus einer saisonalen Atemwegsinfektion – ob Influenza, Corona oder andere – über den Sommer mutiert und meist in abgeschwächter Form dann im Herbst noch sein Restunwesen treibt. Dagegen haben sich längst neue Influenza- oder Corona-Viren entwickelt, die dann die Todesraten im kommenden Frühjahr ansteigen lassen. Das ist pure Normalität. Da jedoch diese neuen Viren nicht komplett neu sind, reicht der Kontakt mit den Vorgängerviren bei Gesunden allermeist aus, um eine Kreuzimmunität zu bilden. Nur immungeschwächte, meist alte Menschen, sind dann gefährdet, ernsthaft zu erkranken.

Denkbar wäre auch, dass wir aufgrund des milden Virus-Frühjahres 2020 in Deutschland 2021 wieder bei denen sind, die eine Übersterblichkeit erleben. Oft ist es so, dass sich schwere und mildere Verläufe in den einzelnen Ländern abwechseln. Vielleicht, weil bei einer schweren „Grippewelle“ viele Menschen aus der Risikogruppe sterben und somit im nächsten Jahr als Opfer nicht mehr zu Verfügung stehen. So war es immer und so wird es sich wahrscheinlich auch mit SARS-CoV-2 verhalten. Alles spricht dafür. Dafür sprechen auch, leider nur mündliche Mitteilungen, dass es anscheinend ein auffallendes Problem im Rahmen der Corona-Testung gibt. Die Positive-Rate steigt zwar leicht an, es soll jedoch immer schwieriger sein, ein positives Testergebnis durch einen zweiten Test zu bestätigen. Eine Erklärungsmöglichkeit könnte sein, dass eben inzwischen neue Corona-Mutationen mit dem PCR-Test interagieren und so die Ergebnisse verfälschen.

Professor Dr. Beda Stadler, Professor für Immunologie, schrieb im Juni dazu auf Achgut:

„Das Virus ist erst mal weg. Wahrscheinlich wird es im Winter zurückkommen, das wird aber keine zweite Welle sein, sondern eben eine Erkältung. Wer als gesunder junger Mensch derzeit mit einer Maske herumläuft, sollte deshalb gescheiter einen Helm tragen, da das Risiko, dass einem etwas auf den Kopf fallen könnte, größer ist als eine schwere Erkrankung mit Covid-19.“ 

Überwachungs-App-China-Demokratie

Inzwischen betrachte ich Corona als Glücksfall. Er ist der richtige Schuss vor den Bug, durch den endlich die Mehrheit am eigenen Leib erkennen kann, dass das Schiff Bundesrepublik auf falschem Kurs fährt. Ein Kurs, der uns von der eigentlichen Stärke westlich geprägter Demokratien wegführt: von der freien, kompetenzgetragenen Debatte um die besten Lösungen hin zu moralbasierten, alternativlosen Fehlentscheidungen. Damit verlieren wir den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber totalitären Gesellschaften, die dann ohne die Last einer moraleifernden Öffentlichkeit überlegene Lösungen durchsetzen.

Wir verlieren unsere Widerstandskraft, um im globalen Kampf, und was ist es sonst, unsere auf individueller Freiheit, Rechtssicherheit und unternehmerische Kreativität setzende Gesellschaftsform weiter sichern zu können. Gruppenmoralismus und damit Gesinnungsethik und Political Correctness gefährden unseren westlichen demokratischen Rechtsstaat genauso, wie es andere totalitäre Ideologien vorher taten. Wir müssen endlich dagegen offen und gut sichtbar protestieren.

Wenn wir möchten, dass unsere Kinder nicht in einer Art Überwachungs-App-China-Demokratie leben müssen, wo das Kollektiv alles und das Individuum nichts ist, dann dürfen wir uns nicht mehr zurückziehen, wenn wir bei der Arbeit, im Freundes- und Bekanntenkreis und sogar in der eigenen Familie immer wieder auf eine Mauer der Ignoranz stoßen, die uns trotz guter sachlicher Argumenten in die Leugner-, Skeptiker- und rechte Verschwörungsecke drängen will. Mein Appell besonders auch an die Verantwortlichen des Mittelstandes ist, die Appeasement-Politik-aus-Furcht-vor-schlechter-Publicity zu verlassen und, egal ob Klima, Energie oder Corona, auf eine sachgemäße Debatte zu bestehen und Fehlentscheidungen klar und deutlich anzusprechen. Gerade Corona sollte sie mehr als deutlich erkennen lassen, was passiert, sollten wir den aktuellen Kurs beibehalten.

Deshalb: Akzeptieren wir das leere Moralgetöse nicht mehr und halten wir dagegen. Allerdings ruhig und sachlich. Denn Moralismus lässt sich nicht durch Moralismus bekämpfen, auch wenn er das Wort Liebe inflationär gebraucht – Sigmund Freud lässt grüßen. Etwas, was mich Abstand zu manchen „Anti-Corona“-Aktivitäten halten ließ. Vernunft hingegen einzufordern, reicht völlig aus und ist dringend notwendig. Denn wenn die Klugen immer nachgeben, werden die Anderen die Welt regieren. Die Coronakrise wird vielleicht einmal in die Geschichte als Wendepunkt eingehen, an dem sich entschieden hat, ob wir zurück auf den Kurs einer freien Gesellschaft finden oder die Umgestaltung in eine Art Überwachungs-Demokratie akzeptieren – um in Gänze im Dunstkreis Chinas aufzuwachen.

Die Aufrechten

Hier nun Beispiele für aufrechte, wie fähige Wissenschaftler, die sich aktuell angesichts der verfahrenen Corona-Situation zu Wort melden. Es ist ein Genuss.

Gerd Antes ist einer der versiertesten Medizinstatistiker und war Direktor des Deutschen Cochrane-Zentrums am Universitätsklinikum Freiburg, das medizinische Studien wissenschaftlich prüft und auswertet. Im Oktober meldete er sich in einem Interview mit dem SWR “Experte kritisiert Coronavirus-Strategie“ folgendermaßen zu Wort. „Alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann“

Auf die Frage, ob man mit den Schutzmaßnahmen der Bevölkerung falsche Hoffnung mache, sagte er:

„Eindeutig, ja. Nicht vorsätzlich und bösartig, sondern aus einer Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz. Jetzt sind ja alle wieder geschockt, dass das, was man vielleicht im Winter erwartet hätte, schon im September auftritt. Das ist ein – so hart muss man es sagen – vorhersagbares Versagen. Es ist ja über den ganzen Sommer alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann. Das, womit wir im April hätten anfangen können, um ganz gezielt und schnell Daten zu erheben, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht gemacht worden. Das fällt uns jetzt auf die Füße. (…) Über allem schwebt aber der große, dunkle Schatten, dass die Zahlen nicht richtig sind, weil wir keine systematisch erfassten Zahlen haben. Das ist das große Problem gegenwärtig, dass wir das seit acht Monaten versäumt haben.“

„Die Tests liefern für allgemeine Aussagen keine belastbaren Zahlen. Deshalb sind alle Zahlen, die aus diesen Tests abgeleitet werden, grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und schlimmstenfalls grob falsch. Am auffälligsten kann man das an der Dunkelziffer erkennen: Wir erwischen nur einen gewissen und völlig unsystematisch erhobenen Anteil der Infizierten.“

„Die Strategie ist nicht falsch, weil es keine Strategie gibt. Das wird nach dem, was ich aus persönlichen Kontakten heraus weiß, überall anders gemacht und ist auch belastet mit einer großen Inkompetenz. Dieses Hochjubeln von Clustern als „Haupttäter“ ist aus meiner Sicht hochgradig inkompetent, weil das immer nur retrospektiv festgehalten werden kann. Hinterher ist es immer ein schönes „Erkenntnisfest“, wenn man sagt: Oh, da sind jetzt 200 Leute infiziert und jetzt können wir die in Quarantäne schicken und dann haben wir richtig was geleistet. Wenn man das mal aufaddiert, dann sieht man sehr schnell, dass der Anteil von sogenannten spontanen Übertragungen unglaublich groß sein muss. Sonst würde man nie auf die Gesamtzahl kommen. Wenn wir jetzt sehen, dass wir gegenwärtig tausende positive Tests haben und dann noch einmal eine große Dunkelziffer obendrauf – dann ist das, was wir über die immer wieder hochgejubelten Events zählen können, verschwindend gering.“

„Wenn man den Tunnelblick der Epidemiologen hat, die nur die Gesundheit interessiert, dann wird es wahrscheinlich gelingen, die Infektionen zu kontrollieren. Aber das sage ich mit extremer Zurückhaltung. Wenn man aber den gesamten gesellschaftlichen Bereich im Blick hat, dann richten wir damit über den langen Zeitraum wahrscheinlich horrende Schäden an. Da wird dann im Vordergrund immer nur der wirtschaftliche Schaden gesehen. Das ist aber ja nur der eine Schaden. Der andere ist der gesellschaftliche Schaden. Erstens glaube ich, dass die Einsamkeit wirklich Auswirkungen haben kann auf die Mortalität von alten Menschen. Das muss sehr ernst genommen werden. Genau wie die Auswirkungen auf Kinder oder Abiturienten, denen das, was vorher alle gemacht haben – also Work and Travel und Co. – auf unbestimmte Zeit unmöglich ist.“

„Zweifel ist die entscheidende Triebfeder der Erkenntnis““

Prof. Jürgen Windeler ist Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Er schrieb am 29. Oktober in der Süddeutschen Zeitung einen Beitrag mit dem Titel „Wir sollten einander wieder zuhören“

Zitate:

„Mitte September hat das deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin (DINEbM), eine etablierte wissenschaftliche Fachgesellschaft, eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit einer Reihe relevanter Fragen rund um die Covid-19 Pandemie befasste. Die Reaktionen waren bemerkenswert: ein Zwitter-Gewitter, Verschwörungsverdächtigungen, Verharmlosungsvorwürfe – das ganze Spektrum dessen, was man aus den letzten Monaten kennt.“

„Zweifel ist die entscheidende und, genaugenommen, neben Neugier die einzige Triebfeder wissenschaftliche Erkenntnis. Wer in den letzten Monaten Zweifel geäußert hat, der konnte erleben, dass das Fragen als solches bereits als eine Form von Häresie betrachtet wurde. Das konnte im Kleinen wie im Großen passieren und egal, ob man Zweifel an einzelnen Zahlen, Verlautbarungen oder Entscheidungen bzw. deren Begründung hatte, oder man es wagte auf einzelne Inkonsistenzen und Ungereimtheiten hinzuweisen, blitzschnell konnte man sich in der Kiste der „Relativierer“, „Verharmloser“  oder gleich der „Covidioten“ wiederfinden.“ 

„Qualitätsmedien gelang es zuweilen nicht mehr, Zwischenfragen und Verschwörung zu unterscheiden. Das hat Wirkung gezeigt: ich kenne eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr sorgfältig überlegen, ihre Fragen noch zu äußern, aus Sorge, mit den „Aluhüten“ in einen Topf geworfen zu werden. Man hätte meinen können, dass sich die Schärfe der Positionen und der gegenseitigen Unterstellungen und Vorwürfe mit der Zeit abschleift. Die heftigen Reaktionen auf die Stellungnahme des DINEbM belegen leider das Gegenteil.“

„Wissenschaft wird polarisieren und, wenn mit richtig und falsch auch gut und böse assoziiert wird“

„Nur in einem offenen Diskurs können Grundlage und Entscheidungen geändert und diese Änderung glaubwürdig begründet werden. Es ist von großer Bedeutung alle verfügbaren Möglichkeiten einer Verbesserung der Erkenntnis in den Diskurs einzubeziehen. Das wiederum setzt voraus das Fragen und Datenlücken thematisiert werden dürfen. Denn der geäußerte Zweifel ist es, der die intensive Suche nach der richtigen Antwort in Gang setzt.“

„Wir müssen nicht alle einer Meinung sein aber wir könnten uns über die Art der Auseinandersetzung verständigen und wir könnten uns wenigstens zuhören. Das ist im Übrigen der erfolgversprechende Weg, den Verschwörungsextremisten die Unterstützung zu entziehen.“

„Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen“

Die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Ingrid Mühlhauser veröffentlicht aktuell auf den Seiten des Deutschen Netzwerks evidenzbasierter Medizin den Beitrag: „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten – Zur Bewertung der Daten braucht es eine differenzierte und vergleichende Einordnung.“ (Die Originalquelle, zu der leider kein Link existiert: Ingrid Mühlhauser, „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten“, Seiten 26–29, KVH-Journal 12/20. Hier der Link zu einer früheren Veröffentlichung mit gleichem Thema.)

Zitate:

„Zahlen ohne Bezugsgröße können nicht sinnvoll gedeutet werden. Das EbM Netzwerk hat seit Beginn der Pandemie in mehreren Stellungnahmen eine verständliche Risikokommunikation eingefordert. Dennoch werden diese Kriterien in der medialen Berichterstattung zu SARS-CoV-2/Covid-19 weiterhin nicht angemessen berücksichtigt.“

„Die öffentlichen Medienberichte zu SARS-CoV-2/Covid-19 liefern überwiegend Rohdaten ohne Bezugsgrößen. Vergleiche mit anderen Todesursachen fehlen.“

„Der direkte Vergleich zwischen Infektionen mit SARS-CoV-2/Covid-19 und Influenza-Viren ist nicht möglich, da es keine einheitliche Systematik zur diagnostischen Erfassung und Berichterstattung gibt, das gilt besonders für die Bestimmung der Todesursachen. …. So heißt es auf der Website des RKI: „die offizielle Todesursachenstatistik ist nicht aussagekräftig, sie beruht auf den Angaben auf dem Totenschein, auf dem Influenza praktisch nie als Todesursache eingetragen wird, sondern zum Beispiel die bakterielle Lungenentzündung oder eine fortbestehende Grunderkrankungen wie Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die die Wahrscheinlichkeit eines schweren bzw. tödlichen Krankheitsverlaufs erhöht.“ Zur Berechnung wird die sogenannte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) ermittelt.“

„In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 660.000 Menschen an einer ambulant erworbenen Pneumonie, ca. 300.000 von diesen werden stationär behandelt, 40.000 versterben an der Erkrankung…. Ein Vergleich mit Covid-19 Pneumonien wäre möglich, wenn sowohl für ambulant erworbene Pneumonien als auch für Covid-19 Pneumonien, aufgeschlüsselt für die unterschiedlichen Altersgruppen, Daten zur Rate an Testpositiven, Erkrankungshäufigkeit, Hospitalisierungsrate, Anzahl der Behandlungen auf Intensivstation sowie Sterberaten verfügbar wären.“

„Das RKI nennt mit Stand 20. Oktober 6179 Covid-19 Fälle, für die bekannt ist, dass diese Person eine Pneumonie entwickelt haben.“

„Nosokomiale Infektionen ziehen sich Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen zu, überwiegend in stationären Einrichtungen (Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen). Die höchsten Infektionsraten kommen auf Intensivstationen vor. Das RKI schätzt die Zahl nosokomiale Infektionen in Deutschland auf etwa 400.000–600.000 pro Jahr und die Todesfälle auf 10–20.000. Mit einer jährlichen Erkrankungsrate von 500-650 Patienten pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt (450–500 pro 100.000) das RKI betont dazu: „generell sind Todesfälle durch nosokomiale Infektionen schwer zu bestimmen, insbesondere, weil viele Betroffene an schweren Grunderkrankungen leiden, die bereits ohne Krankenhausinfektion häufig zum Tod führen.“

Als Fazit schreibt Frau Prof. Mühlhauser:

„Vergleiche mit anderen Infektionskrankheiten und Todesursachen können die Beurteilung von Krankheitslast und Sterberisiko durch SARS-CoV-2 Infektionen in einen Bezugsrahmen stellen, unterschiedliche Verfahren der Erfassung und Auswertung müssen dabei berücksichtigt werden. Die Berichterstattung durch das RKI und in den Medien sollte die Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen.“

Meine Anmerkung: Frau Mühlhauser beschreibt ein großes Versäumnis. Würde man den Menschen einen Bezugsrahmen ermöglichen, in dem Zahlen, wie sie Frau Mühlhauser vorschlägt, zusammen mit den Corona-Zahlen gemeldet würden, dann wäre sofort die übertrieben Panik erkennbar. Ein Segen für viele, die aufgrund der geschürten Ängste inzwischen schon monatelang leiden.

Die vorschnelle Beatmung von Corona-Patienten

Die aktuelle Unstatistik des Monats Oktober, unter anderem verfasst von den Professoren Krämer und Gigerenzer, wurde bereits vor ein paar Tagen auf Achgut,com veröffentlicht. Der für mich wichtigste Abschnitt lautet:

„Obgleich die Anzahl der Neuinfektionen derzeit rapide ansteigt, ist das Verhältnis der Verstorbenen zu den zwei Wochen zuvor Infizierten deutlich gesunken. Unter den Erwachsenen bis 60 Jahre ist der Anteil der Verstorbenen an den zuvor positiv getesteten um 90% zurückgegangen, unter den 60- bis 80-Jährigen um 80% und unter den noch älteren um 50%. Zwei Studien in den USA und Großbritannien berichten, dass der Anteil der Verstorbenen stark zurückgegangen ist und zwar gleichmäßig für alle Altersgruppen. (…) Ein Wert von 50 Fällen je 100.000 Einwohner heute hat eine gänzlich andere Bedeutung als vor einem halben Jahr. Hinsichtlich der zu erwartenden Intensivpatienten und Todesfälle dürfte ein Wert von 50 im Oktober maximal einen Wert von 15–20 im April entsprechen; vermutlich entspricht der einem noch geringeren.“

„In Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage“

Und zuletzt ein aktueller Beitrag „Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?“ von dem Psychologen Prof. Christof Kuhbandner, der das hier bereits Gesagte noch einmal eindrücklich argumentativ unterlegt.

Zitat:

„Es lässt sich kein wirklicher Anstieg in der Anzahl der insgesamt belegten Intensivbetten erkennen. Das einzige, was ansteigt, ist die Anzahl der Intensivpatienten mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis.“ 

Dies ist äußerst seltsam, meine These ist, dass das Virus inzwischen mutiert ist zu einer harmloseren Variante, und andere neue Coronaviren interagieren. Herr Kuhbandner findet jedoch auch eine plausible Erklärung in der aktuellen Testpraxis der Labore, die zu einer Ausweitung falsch positiver Ergebnisse führt.

Seine Schlussfolgerungen:

„Die beschriebenen Befunde legen nahe, dass in Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage droht. Weder ist die Gesamtanzahl der belegten Intensivbetten in den letzten Wochen gestiegen, noch die Gesamtanzahl der stationär behandelten SARI-Fälle, noch die Anzahl der Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung. Das einzige, was gestiegen ist, ist die Anzahl der Personen mit positiven SARS-CoV-2 Testergebnissen, was angesichts der sich häufenden Meldungen von falsch-positiven Testergebnissen daran liegen könnte, dass viele Labore Single-Target-Tests ohne Bestätigungstest einsetzen, so dass die erhaltenen positiven Testergebnisse womöglich zum Teil eher den üblichen saisonal bedingten Anstieg harmloserer Coronaviren widerspiegeln, als einen dramatischen Anstieg in SARS-CoV-2-Infektionen.

Da die zentrale Begründung für den drohenden „Lockdown 2.0“ ein Anstieg der SARS-CoV-2-Fallzahlen und eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems ist, wäre die politische Entscheidung zur Verordnung des Lockdowns fundamental zu hinterfragen.“

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




I have a dream: Eine freie kritische Presse nicht nur bei Corona

Man hatte es kommen sehen. Den ganzen Sommer über hatten die Regierungen von Bund und Ländern einen zweiten Lockdown ausgeschlossen. Angesichts der lange vorhergesagten zweiten Corona-Welle und trotz fortgeschrittener Erkenntnisse zum Infektions- und Erkrankungsgeschehen fiel ihnen nun nichts anderes ein, als ihr Wort zu brechen. In einer Videokonferenz am 28. Oktober 2020 fassten die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder den Beschluss, erneut eine Vielzahl von Betrieben zu schließen und die Freiheit der Bürger zu beschränken. Der Steuerzahler soll den betroffenen Firmen große Teile ihres Umsatzausfalls ersetzen (und damit einer Klagewelle vorbeugen?).

Ich enthalte mich eines weitergehenden Kommentars. Als ich nämlich am Morgen des 29. Oktober das Radio einschaltete, stellte ich erfreut fest, dass die Journalisten der Tageszeitungen, deren Beruf das ist und die dieses Handwerk gelernt haben, ihre Aufgabe schon vorbildlich erfüllt hatten. Bereits die kurze Zusammenschau, die der Deutschlandfunk in seiner Presseschau kurz vor 9 Uhr brachte, enthielt so viele scharfe und treffende Argumente gegen den Beschluss, dass ich mir wünschte, die Regierenden wären gezwungen, darauf zu antworten und ihre Entscheidungen vor den Wählern zu rechtfertigen.

Nach einem kurzen Moment der Genugtuung fragte ich mich allerdings: Wo bleibt genau diese, offenbar doch dazu fähige, regierungskritische freie Presse, wenn es um Klimawandel und Energiewende geht? Die Journalisten hätten gar nicht viel Arbeit. Sie bräuchten nur wenige Worte zu ändern, um ihre schlagkräftigen Kommentare gegen den Corona-Beschluss auch gegen die Abschaltung unserer sicheren und funktionierenden Energieversorgung ins Feld zu führen.

Im Folgenden eine kleine Anleitung, da ihnen das freie Denken beim Thema Klima und Energie ja längst systematisch abgewöhnt worden ist. Vorlage ist der Text der Presseschau vom 29. Oktober, verwendet wurde der Überarbeitungsmodus von Word.

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Deutschlandfunk, 29. Oktober 2020. Die Presseschau aus deutschen Zeitungen.

Herausragendes Thema in den Kommentarspalten sind die verschärften, aber befristeten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, auf die sich Bund und Länder gestern verständigt haben ist die EEG-Novelle, die jetzt in erster Lesung im Bundestag beraten wird.

Dazu schreibt die FRANKENPOST: „Egal ob das Ganze nun als zweiter Lockdown Energiewende verkauft wird oder als Lockdown light  Transformation oder – neuerdings etwas verniedlichend – Wellenbrecher nachhaltige Energieversorgung: Die jetzigen Entscheidungen sind wuchtig, massiv, überwältigend, übertrieben und maßlos. Es steht außer Frage, dass einem die täglichdekadisch steigenden Zahlen der Neuinfizierten Erdtemperaturen und die von Tag zu Tag  Jahr zu Jahr stärker rot und dunkelrot eingefärbte Deutschlandkarte die Sprache verschlagen. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, nicht die Nerven zu verlieren oder in Panik zu verfallen. Einige Politiker, die Kanzlerin vorneweg, agieren aber inzwischen alles andere als besonnen“, moniert die FRANKENPOST aus Hof.

Auch der MÜNCHNER MERKUR ist unzufrieden mit der CoronaEnergieversorgungs-Strategie: „Die von der Politik verordnete Medizin hat so schwere Nebenwirkungen, dass ihre dauerhafte Gabe so katastrophal ist wie das Virus die Erderwärmung selbst. So kann es nicht weitergehen, hat die Kanzlerin mit Blick auf die Infektionszahlen Eis- und Gletscherschmelze gesagt. Leider gilt dasselbe auch für die Merkel-SöderLockdown Energie-Politik“, vermerkt der MÜNCHNER MERKUR.

Die THÜRINGER ALLGEMEINE kritisiert: „Was wir kommunikativ in den letzten Tagen erlebten, erinnert an das hektische Treiben der Politik zu Beginn der Pandemie in jeder (vorgeblichen) Krise. Beschlussvorlagen werden nur unter Länderchefs mit dem gleichen Parteibuch gekungelt. Empörung wird öffentlich kundgetan. Versprechungen werden gemacht, die später nicht eingehalten werden – so auch von Bodo Ramelow, der den Thüringern einen Sonderweg Angela Merkel, die den Bundesbürgern 2008 einen Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernkraft versprach, gestern Abend nur drei Jahre später nach einem Erdbeben in Japan aber dem Landtag Bundestag die Zustimmung zum ‚Lockdown light‘ Gesetzespaket empfahl, das die Stilllegung aller deutschen Kernkraftwerke beinhaltete. Das ist eine Rolle rückwärts in Rekordzeit“, konstatiert die THÜRINGER ALLGEMEINE aus Erfurt.

Die Zeitung RHEINPFALZ wirft ein: „Wissenschaftlich begründbar ist das Herunterfahren des öffentlichen Lebens Abschalten der Kohle- und Kernkraftwerke nicht, weil nur in 30 Prozent der positiven Corona-Infektionen von kaum einem Parameter des Klimawandels die Ursache bekannt ist. Vor diesem Hintergrund ist das Verhalten der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin nicht mehr als ein Tappen im Dunkeln: Sie erheben die bloße Annahme des Risikos zur Gewissheit. Und lassen eine Antwort auf die Frage vermissen, was passiert, wenn die Maßnahmen nicht greifen“, schreibt die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen.

Die neuen Corona CO2-Einsparungs-Auflagen belasten vor allem den Dienstleistungsbereich Industriesektor. Der TAGESSPIEGEL zeigt sich besorgt: „Für die Gastronomie energieintensiven Industrien (Baustoffe, Chemie, Glas, Nichteisen-Metalle, Papier und Stahl), aber auch für Kultureinrichtungen, Sportcenter und den Tourismus Auto-, Schiff- oder Flugzeughersteller können sie sich erneut existenzgefährdend auswirken. Zu rechtfertigen sind sie nur mit der Hoffnung, durch diese weitgehende Einstellung des gesellschaftlichen Miteinanders einer ausreichenden Energieversorgung die Zahl der täglichen Neuinfektionen Wetterunbilden auf diese Weise reduzieren zu können. Mit der Hoffnung, dass im Weihnachtsmonat nächsten Jahrhundert dann ganz vorsichtig wieder der Alltag Wohlstand ins Leben einziehen kann, dass sich vor allem die Familien besuchen Menschen Häuser bauen und beheizen dürfen, erläutert der Berliner TAGESSPIEGEL.

Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe ergänzen: „Zwar will Finanzminister Olaf Scholz nochmals Milliarden locker machen, um die gröbsten Probleme zu lindern, doch das wird nicht reichen, um alle Betriebe zu retten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu Insolvenzen in größerem Umfang und zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommt – eine Gefahr für den sozialen Frieden im Land.“

Das HANDELSBLATT plädiert für einen anderen Ansatz: „Außer Kontrolle droht derzeit eher unser Umgang mit Corona dem Klimawandel zu geraten als die Krankheit der Klimawandel selbst. Dabei hat sich die Welt verändert, seit das Virus vor knapp einem Jahr in Wuhan der IPCC 1988 in Genf seinen globalen Eroberungsfeldzug antrat. Wir kennen Corona Ursachen von Wetter- und Klimaschwankungen längst viel besser. Wir wissen, dass das Virus die Emission von CO2 zwar nicht ungefährlich ist, aber auch nicht so todbringend wie anfangs vielerorts befürchtet. Es ist beherrschbar, auch ohne Lockdown überstürzte Abschaltung all unserer effizienten und zuverlässigen Kraftwerke – ein Instrument übrigens, das in der gesamten Menschheitsgeschichte bislang einzigartig ist. Und ob diese Idee des totalen Stillstands Ausstiegs nun die Rettung oder unsere Büchse der Pandora 2.0 war, können vielleicht erst künftige Generationen beurteilen.“ Das war das HANDELSBLATT aus Düsseldorf.

Die ALLGEMEINE ZEITUNG notiert: „Ob die strengen Maßnahmen jetzt verhältnismäßig sind – daran sind sehr große Zweifel angebracht. Ebenso, ob sie vor Gericht Bestand haben werden. Gastronomie und Hotels Kernkraftwerke etwa sind keine Treiber dieser Pandemie des Klimawandels. Trotzdem sollen sie dichtgemacht werden. Dafür sollen sich die Menschen Speisen und Getränke mit nach Hause nehmen dürfen ihr Land mit Windrädern zubauen – obwohl private Zusammenkünfte Windparks ja gerade als Treiber der Infektionen Erdtemperaturen gelten. Wie passt das zusammen? Eben: gar nicht“, unterstreicht die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz.

 

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„I have a dream“, kam mir in den Sinn, als ich das Radio ausschaltete. Wie sehr wünsche ich uns allen ein Land, in dem kluge Journalisten mit scharfen Worten die fatale Energiepolitik Deutschlands und der EU anprangern. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der Menschen nicht ins soziale Abseits gedrängt werden, wenn sie das eindimensionale Klima-Dogma hinterfragen. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der die Freiheit des Wortes nicht nur auf dem Papier existiert, sondern gelebt wird.

Martin Luther King begann 1963 seine berühmte Rede mit den Worten:

I am happy to join with you today in what will go down in history as the greatest demonstration for freedom in the history of our nation.

Und er endete sie mit:

And when this happens, and when we allow freedom ring, when we let it ring from every village and every hamlet, from every state and every city, we will be able to speed up that day when all of God’s children, black men and white men, Jews and Gentiles, Protestants and Catholics, will be able to join hands and sing in the words of the old Negro spiritual: Free at last, Free at last, Thank God almighty we are free at last.

Wir wissen alle, dass es ihm damals um eine andere bedrohte Freiheit ging. Wir können aber feststellen, dass weite Teile dieser Rede heute aus anderen Gründen wieder aktuell sind.

 

 




Keine Pandemie, sondern eine Endemie

Danach wütete der Schwarze Tod bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts immer wieder in aller Welt und forderte noch viele Millionen Tote. Ende des 19. Jahrhunderts kam es noch einmal zu einer Pest-Pandemie mit über 12 Millionen Toten.

COVID-X ist eine Endemie

Heute sprechen wir mit Bezug auf COVID-19 auch von Pandemie. Doch eine solche gab es (nach der klassischen Pandemie-Definition, nicht der vor einigen Jahren von der WHO beschlossenen) mit COVID-19 nie. Der Grund: Es gab weltweit bei einer Bevölkerung von 7 Milliarden nur maximal 1 Millionen Tote, von denen bis zu 50 Prozent iatrogen gestorben sind, das bedeutet, durch die falsche ärztliche Behandlung: Durch Hospitalisierung und Infektion mit nosokomialen, antibiotikaresistenten Bakterien, kontraindizierte (therapeutisch nicht erlaubte) Beatmung oder durch Behandlung mit Hydroxychloroquin, was bei Favismus, einer unter Schwarzen stark verbreiteten Erbkrankheit, oft tödlich ist. Pro Jahr sterben etwa 70 Millionen Menschen, schlimmstenfalls sind dieses Jahr ein Prozent davon an COVID-19 gestorben, allerdings fast alle eines natürlichen Todes, da die Krankheit vor allem für sehr alte, schwer vorerkrankte Menschen am Ende ihres Lebens tödlich ist und nur ausnahmsweise unter 70-Jährige tötet. Deswegen gibt es auch seit dem Sommer keine Übersterblichkeit mehr. Deren leichte Erhöhung hat sich bis dahin ausgeglichen, weil die Toten, die während des Höhepunkts der globalen Ausbreitung des Erregers zwischen Februar und April gestorben waren, bis dahin eines anderen Todes gestorben wären. Bei einer Pandemie wären viel mehr Menschen erkrankt und gestorben, die Überlastung der Gesundheitssysteme in einigen Regionen und Städten ist Ausdruck kollektiven ärztlichen Versagens, man hätte viele Menschen zu Hause lassen und vor dem Bakterientod im Krankenhaus bewahren können.

Wir hatten also keine SARS-CoV-2-Pandemie, sondern wir haben eine Endemie. Damit wird eine Krankheit bezeichnet, die sich ständig in einer Bevölkerung befindet, weil die Erreger sich immer wieder replizieren und Menschen infizieren, ohne jemals ganz aus der Population zu verschwinden. Dies kann einerseits daran liegen, dass die Erreger ein Reservoir haben, indem sie sich replizieren können, um immer wieder Menschen zu befallen. So ist es bei den Plasmodien, die in Anopheles-Mücken ihr Reservoir haben und durch deren Stich auf den Menschen übertagen werden, in denen sie die Krankheit Malaria hervorrufen. Oder die Erreger können aus der menschlichen Population nicht eliminiert werden, weil sie sich so schnell verändern, dass sie in der Lage sind, immune Personen erneut zu infizieren. Wie funktioniert das? Das lehrt uns die Geschichte von SARS-CoV-X.

Der Zyklus von SARS-CoV-X

COVID-19 war eine Viruspneumonie, an der etwa 1,5 bis 2 von tausend infizierten Menschen und 3–4 von 10.000 Menschen unter 70 Jahren starben, die besten Zahlen hat Ioannidis. Als Erreger von COVID-19 wurde das Virus SARS-CoV-2 identifiziert.
Es weist eine recht hohe Ähnlichkeit mit anderen Coronaviridae auf, weshalb wahrscheinlich nur maximal 20 Prozent der Bevölkerung infiziert wurden. Der Rest hatte vermutlich genug Kreuzimmunität von den anderen endemischen Coronaviridae. Danach waren stark betroffene Regionen wie Norditalien, der südliche Teil des Staates New York oder Schweden, das einzige europäische Land, das ein adäquates Management der Krankheit durchgeführt hat, durchseucht und verfügten über Herdenimmunität; Wir dürften nun auch kurz davor sein. Während dieser ganzen Zeit mutierte das Virus, inzwischen handelt es sich nicht mehr um SARS-CoV-2, sondern um SARS-CoV-X. Wenn so ein Virus diesen Winter auf einen Menschen trifft, der immun gegen SARS-CoV-2 ist oder nur kreuz-immun dagegen war, hat es wieder eine Chance, diesen zu infizieren und mit geringer Wahrscheinlichkeit auch einen schweren Verlauf auszulösen. Das ist dann aber nicht mehr COVID-19, sondern COVID-20. Das Virus wird nur weiterhin SARS-CoV-2, das Krankheitsbild COVID-19 genannt, aber es sind andere Erreger, und die sind nun endemisch. So geht das mit den Grippeviren schon, seit es Tiere mit Lungenatmung gibt.

Dies ist der endemische Zyklus von SARS-CoV-X, den wir auch von anderen Grippeviren wie den Influenza oder den Rhinoviren kennen. Die hohen Mutationsraten der Viren erlauben es ihnen, sich in der Bevölkerung immer weiter zu replizieren und auch den Impfkampagnen zu entgehen, da der Impfstoff stets lediglich gegen ein Virus immunisiert, das es nicht mehr gibt, wenn der Impfling ihn erhält. Bestenfalls erhält der Impfling, wenn er jung ist, eine Kreuzimmunität gegen den Urenkel des Virus, gegen das er geimpft wurde. Bei den Risikogruppen, in denen die Letalität überhaupt messbar ist, haben solche Impfstoffe hingegen keinerlei Wirkung – sie anzuwenden ist (teures) magisches Denken. Wir betreiben es bei Influenza seit Jahrzehnten, an der Alterssterblichkeit durch Grippe hat das nichts verändert. Deswegen ist der Impfstoff, an dem so fiebrig gearbeitet wird, für die Endemie irrelevant, genau wie wir das von den anderen Grippeerregern kennen. Ebenfalls magisches Denken sind die Masken, deren Gitterstruktur zwar Bakterien aufhalten kann, aber keine 20 bis 40 mal kleineren Viren.

Wenn es SARS-CoV-2 schon nicht mehr gibt, warum funktionieren die PCR-Reaktionen, mit denen die Nukleinsäure des Virus nachgewiesen wird, dann noch? Weil das Virus an der Stelle, an der der Nachweis ansetzt, relativ stabil ist und die PCR auch funktioniert, wenn einzelne Nukleotide bereits mutiert sind, insbesondere, wenn diese sich zwischen (und nicht an) den Nukleotidprimern befinden, mit denen die PCR durchgeführt wird. Selbstverständlich ist es medizinisch falsch, aufgrund des Nukleinsäurenachweises von Infizierten zu sprechen, wie das nun ständig getan wird. Wahrer wird es dadurch aber nicht. Denn infiziert ist nur jemand, in dem sich das Virus repliziert und bei dem Zellen des Atemtraktes kaputt gehen; nur so ein Mensch ist auch infektiös. Dafür braucht man mindestens Schnupfen, schlimmstenfalls eine Pneumonie. Doch die meisten Virus-positiv Getesteten haben keine Symptome. Daher ist es auch vollkommen falsch, den Anteil dieser positiv Getesteten an allen Getesteten als Inzidenz zu bezeichnen, was nun fälschlicherweise getan wird. Denn die Inzidenz ist als die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen mit einer Krankheit auf 100.000 Einwohner definiert.

Update/Korrektur vom 2.11.12 (15:06)

An COVID-19 sind in Deutschland vor dem Ende dieser sanften Endemie etwa 9.000 Menschen gestorben (die seit Oktober Gestorbenen sterben an COVID-20); geht man davon aus, dass 50-mal mehr schwer an COVID-19 erkrankt waren (ca. 5 Prozent der Infizierten, was eine valide Annahme darstellt), hatten wir etwa 60 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner. Das ist die Inzidenz von SARS-CoV-2 im medizinischen Sinne, die der koronaren Herzkrankheit ist 10 mal höher (600).

SARS-CoV-X ist nun also endemisch, genau wie die anderen Grippeviren: Weitere Coronaviridae, die Rhino-, Entero- und Mastadenoviren und die Paramyxoviridae sowie die Influenza (die echte Grippe). Das hat medizinisch gar nichts zu bedeuten, so war es schon immer. Dementsprechend sollte sich die Gesundheitspolitik wieder auf die wahren Probleme konzentrieren, beispielsweise die anstehende Krise der Gesetzlichen Krankenversicherung, wenn aufgrund der Wirtschaftskrise die Beiträge der Arbeitgeber und -nehmer zu 20–30% ausfallen. Dann fehlen dort 60 bis 90 Milliarden Euro pro Jahr oder mehr, und früher oder später wird man die Leistungen reduzieren müssen. Hier stellen sich die eigentlichen Fragen nach der Krankenversorgung, nicht bei einer milden Endemie.

 

Johannes Eisleben ist Arzt, Mathematiker und Publizist.

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Lufttaxi: Söders 100-Tonnen-Stubenfliege

Das Ding ist ein fliegendes Wunder, dessen technische Komplexität man nicht würdigt, weil es schon für ein paar hundert Euro zu haben ist. Es ist ein Produkt glücklichen Zusammentreffens grandioser Innovationen der jüngeren Zeit: leistungsfähige kleine Elektromotoren, schnelle Datenübertragung per Funk, leichte Batterien, künstliche Intelligenz, Satellitennavigation und die extreme Miniaturisierung digitaler Elektronik.

Was kann so ein Wunderding dann leisten? Amazons Drohne etwa soll Pakete bis zu zwei Kilogramm in 15 Kilometern Umkreis liefern. Dafür ist sie 20–30 Minuten unterwegs. Es ist anzunehmen, dass der dankbare Empfänger dann, quasi als Trinkgeld, der Drohne eine Batterieladung aus der Steckdose spendiert, bevor die sich dann autonom auf den Heimweg macht.

Eine 100-Tonnen-Stubenfliege

So kompliziert das elektronische Gehirn dieses kleinen Flugzeugs ist, so simpel ist seine Mechanik. Wie ein Tisch auf vier Beinen steht, so hängt die Drohne an vier Rotoren, von denen jeder elektrisch angetrieben wird. Die individuelle elektronische Regelung derer Drehzahl kontrolliert, wie das Gerät fliegt und wohin die Reise geht.

Das ist alles viel einfacher als beim guten alten Helikopter, der fast nur aus beweglichen Teilen besteht: die Blätter des großen Rotors müssen bei jeder Drehung gekippt werden; der Propeller am Heck ist über Getriebe mit dem Motor verbunden, und der genaue Anstellwinkel seiner Schaufeln muss verhindern, dass der Rumpf anfängt zu rotieren.

Was läge also näher, als der unkomplizierten Drohne ein „Upscaling“ zu verpassen, sodass man nicht nur Pakete von Amazon, sondern lebendige Passagiere transportieren könnte? Das wäre außerdem voll im Trend: E-Antrieb, kein CO2 und kaum Lärm. Und, wie wir vom kleinen Bruder wissen, könnte das Ding auch ohne Pilot fliegen.

Aber kann man so eine Maschine einfach 10- oder 100-mal so groß bauen? Fliegt sie dann noch? Nun, in der Natur gibt es ja auch große und kleine Flieger: Vögel und Insekten. Vielleicht kann man von denen etwas lernen. Ein erfolgreiches Produkt der Evolution ist ja die beliebte Stubenfliege. So eine Kreatur ist vielleicht 10 mm lang und wiegt ein zehntel Gramm. Vergrößern wir sie um den Faktor 1.000, dann würde sie 10 Meter groß und würde 100 Tonnen wiegen. Ja, so schwer würde sie, weil sich ihr Volumen, und damit ihre Masse, um den Faktor 1.000 hoch drei vervielfachen.

Gewichtsmäßig kommt unsere Megafliege damit oberhalb der kleinen Boeings und Airbusse zu liegen, die immerhin 30–40 Meter Spannweite haben. Unser kafkaeskes Geschöpf mit 10 Metern Spannweite wäre nach unseren Überlegungen also kaum flugfähig. Das Beruhigende ist, dass die Natur etwas derartiges auch nicht hervorgebracht hat.

Der Vergleich sollte uns aber nicht am Experimentieren hindern, er ist nur ein Hinweis darauf, nicht allzu optimistisch zu sein.

Lufttaxi bringt Passagiere von der City zum Flughafen

Die Firma Airbus, aktuell der erfolgreichste Flugzeugbauer weltweit, wagte sich an dieses Projekt. Mit mehreren Millionen Starthilfe vom Bund und vom Staat Bayern machte man sich an die Entwicklung einer Megadrohne: etwa zehnmal so groß wie das Ding von Amazon und tausendmal so schwer. Mit den Prädikaten nachhaltig, klimafreundlich, elektrisch und europäisch hatte man alles zu bieten, was die Politik gerne hört. So konnte man auch weiterhin mit deren Wohlwollen und Unterstützung rechnen.

Die finanziellen Risiken für Airbus waren also gering, man konnte sich höchstens noch in Sachen Technik blamieren. Das aber sollte grandios gelingen.

Konkret hatte man versprochen, ein elektrisches Lufttaxi zu entwickeln, das Passagiere von der City zum Flughafen bringt, unbehindert von möglichen Staus auf der Autobahn. Man gab ihm den Namen „CityAirbus“ und startete 2015 mit einer Machbarkeitsstudie, die offenbar positiv ausfiel. Details der Entwicklung und technische Daten finden Sie hier und hier.

Im März 2019, vier Jahre später, wurde dann in Ingolstadt mit barockem Prunk in Gegenwart aller erdenklicher Prominenz – unter ihnen Staatsministerin Bär, Airbus-Vorstand Schoder und Verkehrsminister Scheuer – das Ergebnis vorgestellt: ein sogenannter „Prototyp Demonstrator“. Der Verkehrsminister forderte in seiner Rede dazu auf, bei neuer Technologie nicht nur über Verbote, sondern insbesondere über Chancen zu diskutieren. Dazu sollte es gleich einen Anlass geben. Da darf Markus Söder nicht fehlen, der ebenfalls verkündete er werde sich eines Tages in einem elektrisch betriebenen und automatisch gesteuerten Lufttaxi über die Münchner Staatskanzlei erheben.

Die Marx Brothers in Ingolstadt

Die Vorführung des „Demonstrators“ war nicht nur enttäuschend, sondern im höchsten Grade grotesk. Vor all den Honoratioren im Sonntagsanzug, teils von weit angereist, vor dem Bürgermeister mit Goldkette, spielte sich ein peinliches Debakel ab: Das Gerät, die verkörperte Hoffnung auf nachhaltigen Personennahverkehr, hob kaum vom Boden ab und fing dann an zu rauchen. Es war wie eine Szene aus einem Film von Charlie Chaplin oder den Marx Brothers.

Das mag gewiss ein Vorführ-Effekt gewesen sein; da geht nach Murphy’s Law all das schief, was schiefgehen kann. Daraus wollen wir den Ingenieuren von Airbus keinen Vorwurf machen. Die Panne brachte aber wohl den einen oder anderen Entscheider dazu, etwas genauer hinzuschauen, was da gemacht wurde. Nach einigem Nachdenken wurde dann im Oktober 2020 bekannt, dass das Projekt eingestellt werden soll.

Ein bisschen Physik

Dass Entwicklungsvorhaben scheitern, ist nichts Neues, es ist der Preis des Fortschritts. Was aber hier abgezogen wurde, war etwas Ungeheuerliches. Airbus hatte die 100-Tonnen-Stubenfliege gebaut! Das ganze Projekt war von Anfang an aussichtslos; um das zu erkennen, brauchte man keinen „Demostrator“ für viele Millionen zu bauen, man hätte es auf der Rückseite eines Briefumschlags ausrechnen können.

Zur Erläuterung etwas Physik.

Das „normale“ Flugzeug fliegt, weil der Fahrtwind an den Tragflächen Auftrieb („Lift“) erzeugt, der das Gewicht des Fliegers kompensiert. Dieser Lift aber hat seinen Preis, nämlich den Luftwiderstand („Drag“), der von Motoren überwunden werden muss. Konstrukteure bemühen sich natürlich, Flugzeuge mit großem Lift und kleinem Drag zu bauen. Bei Airlinern hat man ein Verhältnis Lift/Drag in der Gegend von 15 (mehr dazu auch hier).

Die Ingenieure bemühen sich ebenfalls, das Gewicht niedrig zu halten, denn je schwerer das Flugzeug, desto größer ist der Drag, desto mehr Sprit verbrennen die Motoren. Das ist anders als beim Auto, da ist der Luftwiderstand vom Gewicht unabhängig. Deswegen baut man Flugzeuge aus Aluminium oder Plastik und nicht aus Stahl, wie die Autos.

Bei Helikoptern – und Drohnen sind nichts anderes – wird der Lift nicht durch den Fahrtwind erzeugt, sonst könnten sie ja nicht in der Luft stehen bleiben. Hier kommt der Lift vom Impuls des vertikalen Luftstroms, den der Rotor erzeugt. Dabei wird enorm viel Energie verbraucht, weswegen man bei Helis mit den Kilos so geizig ist, wie es nur geht – noch geiziger als bei Flugzeugen.

Rechnung auf einem Briefumschlag

Analysieren wir einen typischen, bewährten Helikopter, etwa den Robinson R44, von dem bisher über 6.000 Stück gebaut wurden. Der hat Platz für 4 Personen, wiegt maximal 1.100 kg und hat einen Motor von 183 kW = 245 PS. Damit kann er zwei Stunden lang mit 200 km/h fliegen und verbraucht gut 100 Liter Sprit, das sind 75 kg. Dabei läuft sein Motor nicht immer mit voller Leistung, eher mit 75 Prozent. Der gesamte Energiebedarf für die Reise ist dann 183 kW x 0,75 x 2 Stunden = 275 Kilowattstunden.

Das wäre doch schon ein cooles Lufttaxi, allerdings macht es Krach und spuckt CO2 aus. Wollten wir den R44 jetzt auf politisch korrekten E-Antrieb umrüsten, dann bräuchten wir eine Batterie mit den erwähnten 275 kWh. Die holen wir uns aus dem E-Auto von Elon Musk, dem Tesla. Die hat 85 kWh – und wiegt 540 kg. Drei davon brächten dann fast die gewünschten Kilowattstunden an Bord, aber gleichzeitig die eher unerwünschten 3 x 540 kg = 1620 kg. Damit läge die Batterie alleine schon eine halbe Tonne über dem Gewichtslimit des armen R44 und sie wöge so viel wie 20 Passagiere!

Hatten wir nicht gesagt, beim Heli muss man mit den Kilos geizen wie eine Hollywood-Diva vor ihrem Lauf über den roten Teppich? Elektro und Heli passen nicht zusammen! Was beim Auto nur mühsam geht, beim Flugzeug nicht wirklich, das geht beim Helikopter schon ganz und gar nicht.

Diese kleine Rechnung kann ein Ingenieur, der Zugang zu Internet und Taschenrechner hat, auf dem Rücken eines Briefumschlags in der Mittagspause machen. Das hätte mehr gebracht als besagte „Machbarkeitsstudie“ von 2015.

Warten auf ein Wunder

Das von Airbus dann also geplante und als „Demonstrator“ gebaute elektrische Lufttaxi hatte folgende Kenndaten: Gesamtgewicht etwa 2.200 kg, Batterie 110 kWh und 700 kg; Antrieb: 8 (in Worten acht) Elektromotoren vom Typ Siemens SP200D mit je 100 kW Leistung; Reisegeschwindigkeit 120 km/h; Nutzlast 4 Passagiere.

Wenn die acht Motoren mit 75 Prozent Leistung laufen, wie wir beim R44 angenommen haben, dann würden sie kontinuierlich 8 x 75 kW = 600 kW ziehen und die erwähnte 650 kg schwere Batterie wäre in 11 Minuten leer. Angesichts dieser Tatsache ist es fraglich, ob man von „Reisegeschwindigkeit“ reden kann, denn die „Reise“ würde nur aus Abheben und Landen bestehen, dann wäre der Akku leer und müsste jetzt für ein paar Stunden lang an die Steckdose.

Ungeachtet dieser Fakten hat man bei Airbus und Zulieferern dennoch beherzt am „Demonstrator“ gebaut. Man hat für viel Geld all das konstruiert, was man konnte, und für das, was man nicht konnte – die Energieversorgung – da hoffte man auf ein Wunder. Aber bekanntlich geschehen Wunder nur dem, der sie nicht erwartet.

Pisa in der Chefetage

Man kann davon ausgehen, dass mehr als ein Entwickler bei Airbus unsere Rechnung gemacht und seinem Chef dann gezeigt hat. Und der wiederum hat die Sache „eskaliert“, also seinem Chef gezeigt, bis schließlich jemand ein Machtwort sprach: „Ihr Ingenieure dürft nicht immer nur Probleme sehen, ihr müsst euch auch mal den Hut des Managers aufsetzen. Es wäre unverantwortlich, sich aus diesem strategischen und nachhaltigen Geschäftsfeld zurückzuziehen.“

Und so wurden die armen Entwickler zum Opfer einer Kette der Inkompetenz und mussten gehorsam viele Stunden ihres Berufslebens investieren, um die Attrappe einer Passagierdrohne zu bauen. Und so, wie diese unverrückt auf ihren Kufen stehen wird, so steht die Arbeit daran unverrückbar auf der Lüge, dass das Ganze schon irgendwie Sinn macht.

Hier zahlen wir nun den Preis für den Verfall von Leistung und Disziplin in unserer Ausbildung. Was in der Schule durch miserable Ergebnisse bei den Pisa-Studien offensichtlich wird, das setzt sich im anspruchslosen Massenbetrieb der Universitäten fort und produziert Führungskräfte, die in der Praxis total überfordert sind. Die versuchen dann zu überleben, indem sie Leistung durch Haltung ersetzen. Und das funktioniert sogar, weil ihre Chefs das genauso machen (siehe auch hier bei Indubio).

Pisa im Ministerium

Noch fragwürdiger ist allerdings die Haltung der Politik. Nach welchen Kriterien wird hier das Geld der Steuerzahler vergeben? Herr Minister Scheuer etwa vergab 15 Millionen für das Projekt. Sie sagen, das sind doch Peanuts? Mal sehen: Das deutsche Steueraufkommen pro Kopf beträgt jährlich circa 10.000 Euro. Da wurde also 1.500 Personen in Deutschland ein Jahr lang monatlich 800 Euro abgenommen, um den Demonstrator zu finanzieren. Für die Betroffenen jedenfalls sind das keine Peanuts.

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur war nach seinem Lehramtsstudium in die Politik gegangen. Hatte er persönlich die Kompetenz, um die Chancen des Lufttaxis realistisch einzuschätzen? Wenn nicht, so hätte er doch unter den 1.200 Mitarbeitern seines Verkehrsministeriums einen Fachmann für Luftfahrt gehabt. Was hat der ihm wohl geraten? Oder hat der Minister auf „erfahrene“ externe Berater vertraut, auf Zwanzigjährige, die nach dem Master gleich bei Roland Berger oder McKinsey angeheuert haben?

Ein Minister wird sich immer herausreden, sein Ressort sei so komplex, dass weder er noch irgendjemand alle Fragen beantworten, alle Details durchschauen könnte.

Das mag schon sein, aber er sollte dann in seiner Position zumindest schon mal von Management gehört haben. Dann hätte er gelernt, dass man beim Management von Investitionsprojekten erst die Risiken reduziert, bevor man das Geld ausgibt. Bei unserer Megadrohne ist die Batterie das zentrale Risiko, sie ist der Show-Stopper.

Leichtsinn auf Kosten anderer

Statt sich mit diesem Problem zu konfrontieren, hat sich sein Ministerium aber vorgemacht, dass das schon nicht so schlimm wäre, wenn man nur die Maschine hübsch anmalt. Und so spuckte man die 15 Millionen gerade mal aus und Airbus war dankbar.

Weder der Minister hatte sein eigenes Geld aufs Spiel gesetzt noch würde Airbus gepfändet, wenn das Ding nicht fliegt. Die beiden Geschäftspartner konnten sich gegenseitig mit dem Geld der Anderen gütlich tun und in Szene setzen. Das ist Leichtsinn auf Kosten anderer, und das ist ein sehr verwerflicher Charakterzug.

Noch schlimmer: die leichtfertige Vergabe von Mitteln für Forschung und Technik züchtet die falschen Interessenten heran. Es mehren sich die smarten Profiteure, die mit gekonnter PR für ihre aussichtslosen Start-ups mit schicken englischen Labels die vielen Millionen abgreifen.

Fortschritt geht anders. Es wäre besser, wenn unsere Minister halb so viel Geld hätten, aber dafür doppelt so kompetent wären. Und das gilt auch für die Ministerinnen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Hans Hofmann-Reineckes Blog Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazonerhältlich.




Analyse, Kritik und Hintergründe des Klima-Paradigmas

Das Buch „Das Klima-Paradigma: Kritik und Hintergründe. Versuch einer Metaanalyse.“ wurde bereits am 20.10.2020  im Blog die kalte Sonne mit einer Kurzbeschreibung und dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis vorgestellt. Nach Auffassung des Autors könnte das Buch als Ergänzung zu dem fast gleichzeitig erschienenen Buch „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ dienen insofern, als das Thema in einen größeren und übergeordneten Zusammenhang gestellt wird: im Rahmen der Wissenschaftstheorie, der politischen Hintergründe und der psychologischen Strategien der Meinungsbildung und -manipulation. Die strittigen klimatologischen Fragen werden auch diskutiert – sogar mit Hinweis auf einige weniger bekannte Fakten –, aber zur Vertiefung ist auf jeden Fall „Unerwünschte Wahrheiten“ zu empfehlen.

Anlaß zu der Studie war für den Autor die überraschende Beobachtung, daß frühere Arbeitskollegen, durchwegs diplomierte bzw. promovierte Naturwissenschaftler, vorwiegend Physiker, das offizielle (d.h. vom IPCC, den Leitmedien und der Regierung vertretenen) „strikte Klimaparadigma“ i.w. als zutreffend akzeptierten und nicht grundsätzlich in Frage stellten. Es ist schon zu verwundern: in ihrem Fach oft ganz hervorragend, aber anscheinend nicht bereit, das messerscharfe Denken, die Fähigkeit zu Kritik und kritischer Distanz bei ihrer täglichen Arbeit auf allgemeine Themen der Medienberichterstattung und der Politik zu übertragen. Das mag zum einen damit zusammenhängen, daß Physiker heute immer mehr in der virtuellen Realität ihrer Theorien und Simulationsprogrammsysteme zuhause sind, zum andern im Studium kaum mehr logische Propädeutik [1], Methodologie und wissenschaftstheoretische Grundlagen [2] eingeübt werden. Schließlich stellt die (schon seit langem reduzierte Allgemein-)Bildung der sogenannten Gebildeten keinerlei Schutzschild mehr gegen die in der Informationsindustrie der Medien und politischen Propaganda verwendeten raffinierten Methoden der angewandten Psychologie dar. [5]

Der Begriff „Paradigma“ wurde bewußt in Abgrenzung zu „Theorie“ oder „Hypothese“ gewählt, um herauszuheben, daß es sich hierbei um eine Überschneidung von Naturwissenschaft, Politik, Medien und Ideologie und somit um ein vielfältiges soziologisches Phänomen handelt, in Anlehnung an den Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn [3], der Paradigma im soziologischen Sinn als „die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden„, definiert hat.

In ähnlicher Weise könnte man auch von einem „Corona-Paradigma“ sprechen. Beiden ist gemeinsam die Kopplung von Sachebene und Handlungsebene, von Wissenschaft und Politik, wobei politische Entscheidungen so tief in die Wirtschaft, das Sozialleben und die Privatsphäre eingreifen, daß deren Verhältnis- und Verfassungsmäßigkeit bereits von Fachjuristen in Zweifel gezogen wurde. Dabei ist die Wissenschaft nicht mehr durchwegs „normal“, im Sinne reinen Erkenntnisgewinns, sondern „postnormal“, d. h. zunehmend im Griff politischer und wirtschaftlicher Interessen.

Aus Sicht des Autors haben sich zur nüchternen Beurteilung drei Kriterien bzw. Fragestellungen bewährt:

1.  „die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden“ (wird Karl Marx zugeschrieben);

2.  wird das Prinzip „audiatur et altera pars“ (es soll auch die andere Seite gehört werden) gröblich verletzt?; und

3.  „cui bono?“ (wer profitiert davon?).

Die vierfache Kritik des Autors betrifft:

1. den Reduktionismus, erstens die Hauptprobleme unserer Welt auf das Klima zu reduzieren und dabei u.U. schwerwiegendere Probleme in den Hintergrund zu rücken,  und

2. den Klimawandel kausal fast ausschließlich auf das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid zurückzuführen;

3. die Intoleranz und Arroganz, mit der die Klimadiskussion als „settled“ (abgeschlossen) vertreten und abweichende Meinungen mit dem Etikett „Klimaleugner“ diskreditiert werden;

4. die überstürzte planwirtschaftliche „Klimapolitik“, die immense Kosten verursacht, aber zum Scheitern verurteilt ist.

Immer dann, wenn man Theorien, Paradigmen, Behauptungen, etc. vor sich hat und man entscheiden will, inwieweit es sich um wissenschaftlich Solides handelt, dann sind Abgrenzungskriterien der Wissenschaftstheorie angebracht.

Und in der Tat: Wenn man wissenschaftstheoretische Kriterien wie Konsistenz (Fehlen von Widersprüchen und Zirkelschlüssen), prinzipielle Falsifizierbarkeit, Validierung, Prognosefähigheit,  Ergebnisoffenheit u.a. ansetzt, dann kommen starke Zweifel an der Wissenschaftlichkeit des strikten Klimaparadigmas auf. Dieses zeigt vielmehr doktrinäre Züge, und zwar den Charakter einer pseudo-religiösen Doktrin mit ähnlichen Erscheinungsformen wie „Heiligen“ (Greta Thunberg), „Pilgerfahrten und Prozessionen“ (Fridays for Future), „Konzilen“ (Klimagipfeltreffen und Klimaverträge), „Untergangspropheten und Inquisitoren“ (Al Gore, Schellnhuber und Rahmstorf).

Der Autor schlägt als Alternative ein offenes Klimaparadigma vor, welches von den unwissenschaftlichen und  doktrinären Zügen des offiziellen „strikten“ Paradigmas gereinigt ist. Dieses „offene Klimaparadigma“ streitet zwar einen menschenverursachten Klimaeinfluß nicht ab, bewertet diesen aber auf Grund des noch nicht endgültig geklärten quantitativen Anteils nicht dogmatisch als dominierend gegenüber den natürlichen Anteilen; insbesondere legt es sich nicht auf ein monokausales Erklärungsmodell basierend allein auf Kohlenstoffdioxid fest, sondern ist offen für die unvoreingenommene Berücksichtigung auch anderer Einflußphänomene, wie z.B. Aktivitätsschwankungen der Sonne und ozeanische Zyklen, u.a. In diesem Sinne ist das offene Klimaparadigma in sich konsistent und wissenschafts-theoretisch solide. Dem offenen Klimaparadigma kommt die Sicht von Vahrenholt/Lüning in „Die kalte Sonne“ und „Unerwünschte Wahrheiten“ nahe. Ein Unterschied besteht nur darin, daß das offene Paradigma im streng wissen-schafts- und erkenntnstheoretischen Sinn nicht von festen „Wahrheiten“ spricht, denn es muß prinzipiell offen bleiben für die Möglichkeit neuerer Erkenntnisse und Revisionen bisher als „wahr“ vermuteter Einsichten.

Das Buch enthält ein Kapitel „Wissenschaftlichkeit des (strikten) Klimparadigmas?“, in dem u.a. die Behauptungen der Einmaligkeit der Schnelligkeit und des Ausmaßes der Klimaerwärmung, der angeblichen Zunahme von Extremwetterereignissen, der Gefährlichkeit des Meeresspiegelanstiegs und Abtauens der Gletscher und des Permafrostbodens, etc. in Frage gestellt und auf widerlegende Fakten aus der Fachliteratur Bezug genommen werden. Leider konnte das erst kürzlich erschienene Fachbuch „Unerwünschte Wahrheiten“ nicht mehr berücksichtigt werden. Es ist sehr zu empfehlen, dieses zu den genannten Fragen zusätzlich als kompetente Quelle zu Rate zu ziehen.

Seiner Kritik stellt der Autor drei konstruktive Forderungen entgegen:

1. Rückbesinnung auf wissenschaftsethische Grundsätze statt doktrinärer Ausgrenzung;

2. systemisch-holistische statt reduktionistische Sichtweise;

3. mehr ökologische statt rein technokratische Lösungsansätze.

Systemisch-holistisch gesehen sind die wesentlichen Problemkomplexe unserer Welt: die immer noch wachsende Überbevölkerung, die Ausbeutung und Erschöpfung der Ressourcen durch verschwenderische Wachstumswirtschaft, die Umweltzerstörung und die massenhafte Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten und Ökosystemen. Diese Weltprobleme werden im Buch auch in angemessener Kürze behandelt, da sie durch die einseitige Konzentration auf das Klima sonst immer mehr aus dem Blick verschwinden.

Das strikte Klimaparadigma wird von Medien und Politikern mit psychologischen Mitteln in die Köpfe der Menschen eingepflanzt (Stichworte: Framing, Astroturfing, Angstmache, instrumenteller Moralismus, Gleichrichtung der Medien, Grünwäsche, etc.). Die über-politischen Hintergründe, aktuell auch unterstrichen durch die Corona-Krise, aber geben zu dem starken Verdacht Anlaß, daß es den Vertretern des Klima-(bzw. Pandemie-)alarmismus weniger um eine „Rettung“ des Klimas (bzw. der Menschen) geht als um die Durchsetzung einer dirigistischen „Großen Transformation“ der gesamten Gesellschaft.

Das sind „postdemokratische“ Verhältnisse, wo die Rangfolge – das Volk ist Souverän und die gewählten Politiker sind dem Souverän Rechenschaft schuldig – auf den Kopf gestellt ist.

Dies muß man auch bei der Klimadebatte und –politik im Auge behalten. Selbst wissenschaftlich fundierte Auffassungen, die nicht auf der Linie des offiziellen Paradigmas liegen, werden entweder ignoriert oder mit dem Stigma „Klimaleugner“ diffamiert.

Auf dem unsicheren Boden des „postfaktischen“ Konstrukts einer auf „postnormale“ Wissenschaft gestützten „Klimakrise“ soll aber mit „postdemokratischen“ Mitteln eine „Klimapolitik“ zusammen mit einer großen gesellschaftlichen Umwälzung durchgesetzt werden.

Bedächtiges Handeln auf der Grundlage vernetzten Denkens, das verantwortungsethisch und ökonomisch sämtliche Kol-lateralwirkungen und Spätfolgen einbezieht, ist unerläßlich, um der Spirale der „Logik des Mißlingens“ (Dörner [4]) zu entgehen, in die vor allem die deutsche „Energiewende“-Politik verfangen ist.  Entsprechend sind Maßnahmen sowohl zur Anpassung an unvermeidliche Klimaänderungen (zu der nicht nur Wärme-, sondern auch Kältephasen gehören), als auch zur Vermeidung von Umweltschädigungen und Ressourcenerschöpfung notwendig. Einige Leitlinien als einzuhaltendes „ökologisches Minimum“ werden vorgeschlagen.

Der Autor vertritt die These: Das Klima ist nicht das Weltproblem Nummer eins, sondern allenfalls ein die globale Krise verschärfendes Teilproblem. Die aufgehäuften Weltprobleme sind riesig, aber sie lassen sich weder allein auf eine „Klimakrise“ reduzieren, noch durch eine einseitige Politik der „Klimarettung“ lösen.

Die umfangreichen Recherchen des Autors umfassen weit über 500 Quellen – Bücher, Fachpublikationen, Videos und Zeitschriftenartikel –, die thematisch gegliedert und zum großen Teil, allerdings nur in der E-Buch-Version, direkt über Internet-Hyperlinks zugänglich sind und zur weiteren Vertiefung anregen sollen. (funktioniert z.Zt. in der bei Thalia verfügbaren Version, aber noch nicht bei Amazon)

Die Recherchen führten auch zu einigen i.a. weniger bekannten Fakten:

Z.B. gibt es nicht nur die eine Hockeystick-Kurve von Michael Mann et al, sondern eine ganze Reihe solcher Hockeystick-Kurvenverläufe, die dadurch zustande kommen, daß die aus Proxydaten von Eisbohrkernen gewonnenen CO2-Konzentrationen und daraus abgeleiteten Temperaturwerte früherer Zeiten meßtechnisch bedingt zu niedrig sind und daher nach Anstückelung in neuerer Zeit direkt gemessener Daten der Anstieg überbetont erscheinen muß. Darauf hat der Forscher Jaworowski hingewiesen, wie er auch einen der größten Betrugsskandale aufgedeckt hat, nämlich die willkürliche Umdatierung von Eiskerndaten um 83 Jahre, damit sie nicht der vorgegebenen Doktrin widersprechen.

Ein weiteres Beispiel stammt von dem schwedischen Meeresspiegelforscher Prof. Mörner: auf einer Malediven-Insel die absichtliche Beseitigung eines offenkundigen Beweisstücks (ein seit Jahrzehnten stehengebliebener Baum) dafür, daß die Malediven keineswegs durch alarmierenden Meeresspiegelanstieg gefährdet sind.

Wenig bekannt dürfte auch das Konzept der „positiven Fußabdrucks“ der C2C-Denkschule (C2C = „cradle-to-cradle“) sein – der sich schon Industrieunternehmen angeschlossen haben –, mit dem ganz an der Ökologie orientierten Leitbild und Ziel einer Wirtschaft mit geschlossenen Stoffkreisläufen, in denen möglichst überhaupt keine nutzlosen Abfälle mehr vorkommen.

Da der Schwerpunkt des Buchs in der Analyse der Hintergründe liegt, wurde die Behandlung konkreter Lösungsansätze weitgehend ausgeklammert. Diese Lücke läßt sich großenteils füllen durch das Kapitel IX: Energie für eine nachhaltige Zukunft in „Unerwünschte Wahrheiten“, wo u.a. die Wasserstofftechnologien und die neue Generation der Kernenergietechnologie, gekennzeichnet durch die Rückführung des Brennstoffmülls in den Brennstoffkreislauf, verständlich erklärt werden.

Somit kann „Das Klima-Paradigma“ einerseits als Ergänzung zu „Unerwünschte Wahrheiten“ gelesen werden, und umgekehrt empfiehlt sich letzteres zur Ergänzung und Vertiefung des ersteren.

Literaturhinweise:

[1] Kamlah/ Lorenzen (1996 ff.): Logische Propädeutik, Vorschule des vernünftigen Redens,

[2] Bunge/ Mahner (2004): Über die Natur der Dinge. Materialismus und Wissenschaft,
(Kap. 6.2  Die Charakterisierung von Wissenschaft)

[3] Thomas Kuhn (10. Aufl., 1989): Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen,

[4] Dietrich Dörner (15. Aufl. 2018): Die Logik des Mißlingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen.

[5] Daniele Ganser: Propaganda – Wie unsere Gedanken und Gefühle gelenkt werden,
Vortrag (am 10.03.2019 in Berlin): https://www.youtube.com/watch?v=ooM3rrBoiBA

 

Das Buch Das Klima-Paradigma: Kritik und Hintergründe. Versuch einer Metaanalyse des Autors ist als Taschenbuch (€ 9,80) und gebundene Ausgabe (16,80) erhältlich

Der Beitrag erschien zuerst bei „Die kalte Sonne“ hier




Klimawandel – Fakten beweisen: keine Erd-Erwärmung infolge CO2–Emissionen

Die offizielle Klimapolitik hat das Ziel ,unsere’ CO2-Emissionen zu begrenzen, um da­durch eine weitere Erderwärmung zu vermeiden, denn CO2 soll angeblich den Treibhaus­effekt ver­stärken. Das Modell vom anthropogen verursachten Klimawandel beruht auf Kli­masimulatio­nen. Beweise fehlen, die Fakten widerlegen das Modell.

Das IPPC hat schon früh betont, dass Voraussagen zum Klima nicht möglich sind, denn es ist ein chaotisches nichtlineares System mit sehr vielen Einflussfaktoren. Inzwi­schen hat die re­ale Entwick­lung die Richtigkeit dieser IPCC-Beurteilung bestätigt: die Vor­aussagen ha­ben sich nicht erfüllt – ein unbezweifelbarer Be­weis wurde nicht erbracht. Das Gegenteil hat statt gefunden: Erwärmungen vor CO2-Emissionen, Abkühlungen trotz CO2-Emissionen. Die Klimapolitik wurde trotzdem nicht geändert. Die wesentlichen Fakten und Folgerungen wer­den deshalb hier noch mal zu­sammengefasst und in den Anla­gen 1 EW VHS Bever CO2 Anl 1 2019 C und 2 EW VHS Bever CO2 Anl 2 2019 Cillustriert.

Zusammenfassung der Fakten und Folgerungen 

  • Während das regierungsamtlich verordnete Modell vom anthropogen verursachten Kli­mawandel all­gemein geglaubt wird und als Richtlinie für Regierungsbeschlüsse gilt, be­weisen die Fakten das Ge­genteil – die periodischen Strahlungszyklen und Änderun­gen der Bahnparameter verursa­chen ständig Klimawechsel.
  • Änderungen von einigen Zehntel Grad sind übliche Temperaturschwankungen aber noch kein
  • Die Messungen zeigen,
  • dass es Warmzeiten vor ‚unseren’ CO2-Emissionen gab und Ab­kühlun­gen trotz dieser Emissionen, die sogar länger andauerten als die Warmpha­sen.
  • Während des Mittelalterlichen Klimaoptimums gab es noch kein industrielles CO2, aber Ackerbau in Grönland, Weinanbau in England, Veilchen zu Weihnachten und Kirschen im März.
  • Die Ursache kommt vor der Wirkung: In allen Hochgebirgen begann die Gletscher­schmelze mit der Rückerwärmung nach der Klei­nen Eiszeit um 1860, also 80 Jahre vor Beginn der industriellen CO2-Emissionen.
  • Die Temperaturganglinien zeigen schnellere und stärkere Änderungen in vorindustriel­ler Zeit, also vor ‚unseren’ CO2-Emissionen.
  • Kürzlich gefällte Bäume zeigen für die letzten Jahrzehnte engere Jahresringe, also kühle­res Klima, als für die vorhergehenden.
  • Für die Analyse von mittel- und langfristigen Änderungen sindLangzeit-Messwerte erfor­derlich. Sie werden im Internet  an­geboten, z.B. in  de. Ihre Daten von 82 Stationen wurden ausgewertet und deren Ganglinien hergestellt. Anlage 1 zeigt auf Seite 2 exemplarisch die Gangli­nien der sieben ältesten Datensätze. Man erkennt kurzfristige und örtlich begrenzte Temperaturänderungen. Wirkliche Klimawandel, die in mehreren Ganglinien an gleichzeitigen Erwärmungen oder Abkühlungen zu erken­nen wären, wur­den nicht registriert.
  • Wie in Anlage 2 aus 4) zitiert , betrug der CO2-Anteil vor dem Beginn unserer industrie-bedingten CO2-Emissionen ca. 0,028%. Gegenwärtig beträgt er – emissionsbe­dingt – ca. 0,04%, ist also um 0,012% gestiegen. Dieser Anstieg hat die Temperatur um 0,2°C  er­höht, was praktisch bedeutungslos ist. Weiterhin gilt die Feststellung aus Frankes Lexikon der Physik von 1959: „CO2 ist als Klimagas bedeutungslos“  
  • Der von den Menschen erzeugte Anteil am Naturkreislauf des CO2 ist mini­mal. Er ist klei­ner als die Menge der Entgasungen aus Vulkanen und Förderschloten am Meeres­boden, die zeitlich und örtlich wechseln­. Auch diese Wechsel sind eine irdi­sche Nor­malität – und nicht durch den Menschen beeinflussbar. Beispiel: der Ätna liefert z.Zt. jährlich ca. 13 Millionen Tonnen. Wie lange das schon geschieht und wie lange das noch andauern wird,  ist unbekannt.
  • Diese Wechsel wirken sich auch auf das Klima aus.Genaue Berechnun­gen der Auswir­kungen sind wegen der ständigen Veränderungen nicht möglich.
  • CO2 ist mittels Photosynthese der Grundbaustein der Nahrungsmittel – ohne CO2 kein Le­ben! Steigender CO2-Gehalt sollte begrüßt werden, denn er ergibt reichere Ernten, die für die wachsende Erdbevölkerung benötigt werden! Mit einem gegenwärtigen CO2-Anteil an der Atmosphäre von ca. 0,04% ist die Erde nicht mehr allzu weit entfernt von dem für das Weiterleben unserer Biosphäre benötigten Anteil von ca. 0,015%  Wir nähern uns also der Existenzgrenze. Damit die Biosphäre erhalten bleibt, brauchen wir mehr CO2, nicht weniger.

 

Zum Schluss: Warum sollte die Biosphäre leiden wenn – diesmal –  wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre vergrößern, beispielsweise durch unsere Emissionen?  Beispiele aus der Erd-geschichte zeigen, dass die Biosphäre auch solche Änderungen verkraften würde. Wie die Grafik in Anlage 2 zeigt, war der CO2-Gehalt der Atmosphäre fast immer sehr viel grö­ßer als heute, z.B. betrug er vor 500 Mill. Jahren 18% und vor 100 Mill. noch 4%. Beide haben der Bio­sphäre genutzt:  z.B. lieferten ihre Urwälder das Holz aus dem dann unsere Kohle entstand. Umgekehrt haben hohe CO2-Gehalte auch Eiszeiten nicht verhindert. Trotz größerer CO2-Gehalte reichten in früheren Eiszeiten die Gletscher der Arktis auch bis in den heutigen Mittelmeer-Raum. Wirkliche Klimawandel werden durch Änderungen der Bahnpa­rameter und der Strahlungszyklen verursacht und beide agieren unabhängig wie Vulkane und Erdbeben.

5) J. F. Eichner, E. Koscielny-Bunde, A. Bunde, S. Havlin and H.-J. Schellnhuber:Power-law persistence and trends in the atmosphere: A detailed study of long temperature records

PHYSICAL REVIEW E 68, 046133 ~2003!

Die Klima- und CO2-Geschichte der Erde ist 4,5 Mrd. Jahre alt, und wer die Entwicklung des Klimas auf der Grundlage der Daten von nur 130 Jahren beurteilt, ist ahnungslos oder handelt zweckbestimmt. Alte Wetterberichte, die 994 beginnen, verzeichnen für das Mittelalter besonders viele sehr heiße Jahre. Einige Beispiele (aus Das schöne Allgäu, Heft 4, 2007):

1185 – Der Winter war mild, das Getreide war im Mai und der Wein im August reif.

1186 – Im Januar blühten die Gärten, im Februar trugen die Apfelbäume Früchte.

1229 – Der Winter war mild. Zu Weihnachten blühten die Veilchen

1241 – Im März wurden bereits Kirschen feilgeboten.




„EEG-Windräder als ÖFFENTLICHE SICHERHEIT“ – Minister Altmaiers Harakiri, ergebnisoffen betrachtet

EINLEITUNG

Wenn Gesetzentwürfe aus der deutschen Bundesregierung vorgelegt werden, dann haben daran fast immer, bereits eine Menge Personen und Institutionen mitgeschrieben, mitgewerkelt und mitgeklüngelt. Dies offen wie auch in sehr versteckten Formen. Sowas nennt man „Lobbyarbeit“ und ist allgemeinen in etwa so akzeptiert, wie die unvermeidliche jährliche Grippewelle im Winter. So wurden auch Steuergesetze, anstatt von Ministeriumsmitarbeitern, sogar bereits von Bankenvertretern mitgestaltet und ausformuliert, was z.B. bei den aktuellen Betrugs-Anklagen im Bereich „Cum Ex“, eine Menge Zündstoff in die Gerichtsverfahren bringt. Hier sollen nun aber gemäß Herrn Altmeiers Ministerwunsch zu einer Novelle des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (EEG), enorm weitgehende Formulierungen eingesetzt werden, über deren Auswirkungen und Folgen, wohl auch der Herr Bundesminister für Wirtschaft, sich nicht wirklich vollständig bewußt sein dürfte. Daher soll diese Zusammenstellung das Ganze einmal so möglichst umfassend beleuchten, daß Herrr Altmaier (CDU) danach vielleicht ansatzweise versteht, daß diese Sache ihn letztendlich womöglich sogar noch den geliebten Ministerposten kosten kann.

EINLEITUNGS-LOB

Grundsätzlich muß man aber erst einmal jeden Minister und jede Ministerin loben, die sich Gedanken und Sorgen um „Öffentliches Interesse“ und erst recht gar um die „Öffentliche Sicherheit“ machen! Das ist zwar eigentlich ihre ureigene Verpflichtung durch den geleisteten Diensteid, wird aber dennoch heutzutage schon beim steuerzahlenden Normalbürger, subjektiv eher als Ausnahme empfunden. Herr Altmaier muß hier also zunächst mal gelobt werden, daß der sich demnach Gedanken um die „Öffentliche Sicherheit“ gerade zur Stromversorgung macht. Wenn die Politik nämlich darauf hinsteuern wird, daß Deutschland überregionale Dunkelflauten erhält, wird dies nicht ohne poltische Konsequenzen, Mitschuldfragen und Sündenbocksuchen ablaufen.

TEXT-ENTWURF EEG-NOVELLE – § 1

Betrachten wir nun den Text des angedachten neuen §1 des künftigen EEGs:

…»Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit.«…

BETROFFENE BEREICHE – TECHNIK UND RECHTSPRECHUNG

Damit gemeinte „Anlagen“ sind demnach enorm unterschiedliche Dinge. Windkraftanlagen, Photovoltaik-Solarmodule, Wasserkraftwerke an Flüssen, Pumpspeicher- und Speicherseen mit Talsperren, Wasserstofftechnische Anlagen und übergeleitet sinngemäß auch neue Stromtrassen für die Weiterleitung. Wenn diese „Anlagen“ damit allesamt und plötzlich, auf ein Level einer „öffentlichen Sicherheit“ hochgestuft werden, dann hat dies erhebliche Auswirkungen auf Genehmigungen, Rechtsprechungen dazu und macht mit einem Schlag auch unzählige existierende Gerichtsurteile aus früheren Verfahren hinfällig. Dies hebelt damit auch gewisse höchstricherliche Urteile aus, auf die sich unzählige Verwaltungsvorgänge als Rahmenrichtlinien beziehen und legitimieren. Dies zieht sich aber derart tief in die Details, daß der Herr Minister Altmaier, gewiß nicht wußte, daß damit auch künftige Verfahren der Staatsanwaltschaften in Todesdelikten, unerwartet betroffen sein werden. Doch betrachten wir nun mal Punkt für Punkt und sichten dazu zugängliche Quellen.

NETZSTABILITÄT

Wenn völlig unterschiedliche Anlagen aus dem Bereich der „erneuerbaren Energien“ (ab hier „EE“ genannt) per §1 faktisch gleichermaßen und pauschal, zu Dingen der „öffentlichen Sicherheit“ zusammengefaßt werden, fehlt jede notwendige Differenzierung. Während etwa die deutschen Wasserkraftwerke an Flüssen, durchaus einen gewissen Anteil an der Netzstabilität haben, wird dies für die derzeit ca. 30.000 deutschen Windräder, von der Bundesnetzagentur, aktuell mit nur 1% angegeben. Die unzähligen Solardächer mit PV sogar nur zu 0%! Diese Zusammenstellung ist in den beiden Anlagen „Aussagen der BNetzA…“ und „Alwin_Burgholte_Stromversorgung…“ (Aussagen der BNetzA zur Netzstabilität Alwin_Burgholte_Stromversorgung_ heute_–_und_morgen_Fußzeilen ) zusammengefaßt. Autor ist Prof. Alwin Burgholte in Wilhelmshaven. Sollte das neue EEG also so, wie im Entwurf, Windkraftanlagen als künftige Bestandteile der „Öffentlichen Sicherheit“ einstufen, zerstört dies eine über mehr als 25 Jahre lang gewachsene Genehmigungs- und Rechtsprechungspraxis, mit einer technisch-physikalisch unhaltbaren Grundlage. Dann könnten oder müßten sogar Energieversorgungsunternehmen auch entsprechende Netzstabilitäts-Regelungen für Steinkohle- und Braunkohle-Kraftwerke, für Gaskraftwerke und womöglich sogar für Kernkraftwerke stellen und gerichtlich erstreiten.

NATURSCHUTZ- UND UMWELTSCHUTZGESETZGEBUNG ALLGEMEIN

Die vorgesehene EEG-Neuformulierung, würde mit einem Schlag sämtliche bisherigen Regelungen und Urteilsfindungen zu Naturschutz und Umweltschutz bei der Genehmigung von Windkraftanlagen, Solarmodulen und Wasserkraftanlagen aufheben. Eine rechtliche „Keule“ mit „Öffentlicher Sicherheit“ schlägt grundsätzlich immer die „nachgeordneten“ Interessen. Einzelthemen davon werden nachstehend noch genannt. Doch bereits auf allgemeiner verfassungsrechtlicher Ebene, führt so eine Gesetzgebung wie geplant, zu einer völligen und im Konkreten auch verwirrenden Umordnung von verschiedenen Rechtsgütern. Naturschutz und Umweltschutz, werden damit nämlich als „hinter der Öffentlichen Sicherheit“ zurückgestuft.

WINDKRAFT-ABSTÄNDE UND LÄRMSCHUTZ

Mit der vorgesehenen EEG-Neufassung, werden sämtliche derzeit gültigen Abstandsregelungen, zwischen Windkraftanlagen und Wohngebieten nachrangig und in neuen Genehmigungsverfahren aufhebbar. Dies gilt damit auch für die bayerische „10H-Regel“ weil die „öffentliche Sicherheit“ als höherwertig zu betrachten ist, als Lärmschutz für Bürger. Dies wäre damit künftig vergleichbar mit dem Lärm von NATO-Düsenjägern, den Anwohner von Militärflugplätzen ja auch erdulden müssen.

WINDKRAFT UND VOGELSCHUTZ, SOWIE FLEDERMAUSSCHUTZ

Die enormen Verluste an Vögeln und Fledermäusen durch Windkraftanlagen, sind seit langer Zeit bekannte Tatsachen. Manchmal wird mit bezahlten und beauftragten Studien seitens der Interessenvertreter für Windenergie versucht, diese Fakten zu relativieren. Mit einer rechtlichen Aufwertung von Windkraftanlagen durch das geplante neue EEG, als Teile der „öffentlichen Sicherheit“ wird der Vogel- und Fledermausschutz jedoch eindeutig abgewertet, wird rechtlich nachrangig und verliert damit seine bisherige Bedeutung für Genehmigungsbehörden und Gerichte. Gleichzeitig aber kollidiert diese EEG-Neufassung dann aber mit diversen bestehenden EU-Vogelschutzrichtlinien. Eine Abwägung zwischen so einem „neuen“ EEG als im „nationalen deutschen Interesse“ und EU-Vogelschutzrecht, könnte nachher jahrelange gerichtliche Verfahren, bis vor den EU-Gerichtshof bedeuten und dort für Deutschlands „nationale Interessen“ durchaus auch mit einer krachenden juristischen Niederlage enden.

WINDKRAFT UND INSEKTENSCHUTZ

Der massive Rückgang bei Zahl der Insekten, ist unbezweifelte Tatsache. Bei all den dazu bisher publizierten Ursachen, fehlen die Verluste durch Rotorschlag, durch Windkraftanlagen bei Insekten. Es besteht aus gegenteiligen Abwägungen, kein wirklich großes Interesse, diese Insektenverluste, gerade durch EEG-Anlagen, näher zu erforschen. Diese sind aber in gewaltiger Größenordnung und viel massiver, als bisher bekannt und meistens publiziert wurde. Die vorgesehene EEG-Neufassung, verschärft noch diesen Insektenrückgang. Jedes weitere Windrad trägt dazu bei. Die Maximalpläne für Windkraftausbauten in ganz Deutschland, vernichten dann damit aber eine immens große Insektenpopulation.

WINKRAFTANLAGEN UND EISWURF SOWIE HAVARIEN

Bereits seit 2002 waren umfangreiche und privat initiierte Sammlungen von normalen Medienberichten ansehbar, daß Bruchstücke von havarierten Windrädern, vor allem von Rotorteilen, erfolgt sind. Zusätzlich ist ein „Eiswurf“ im Winter immer möglich. Dies trotz technischer Maßnahmen wie Rotorblattbeheizung oder Unwucht-Notabschaltungen. Auch havarierende Gondelteile wurden schon registriert. Dabei kam es besonders bei Eiswürfen, auch schon zu Einschlägen in bis zu 700m-Entfernung zum eigentlichen Windrad-Standort. Dies ergab vielfältige Gefahren für Leib und Leben von Menschen, die im Folgeteil näher beschrieben werden und bisher glücklicherweise, auch wegen der zuletzt meist milderen Winter, noch nicht so massiv gefährlich ins Bewußtsein rückten. Die geplanten EEG-Neufassung relativiert dabei die Abwägung der diversen Rechtsgüter, zugunsten einer Art „Duldung“ solcher Gefahren.

WINDKRAFTANLAGEN UND GESUNDHEITSSCHÄDEN & TÖTUNG & STAATSANWÄLTE

Bis zur Texterstellung dieser Zeilen, hat es offenbar bisher noch keinen Schwerverletzten oder gar Getöteten, durch havarierte Windradteile oder Einwürfe dieser Art gegeben. Doch mit zunehmender Menge an Windrädern und deren Konzentration etwa auch an Autobahnen, nimmt diese Gefahr von Jahr zu Jahr zu. Sobald aber ein „Schaden“ als Verletzung oder Tötung von Menschen passiert, muß die jeweils zuständige Staatsanwaltschaft ein „Verfahren gegen Unbekannt“ einleiten und dies Klären. Wenn also etwas auf der Autobahn A3 am Elzer Berg, zwischen Frankfurt und Köln, ein Eisbrocken von einem dortigen Windrad, auf der ziemlich nahen Autobahn ein Auto trifft und Menschen sterben, wer ist dann als „schuldig“ oder „mitschuldig“ anzusehen? Mußte bereits die jeweilige Genehmigungsbehörde dies ausreichend beachten oder war das dann einfach „hinzunehmen“ als allgemeines bürgerliches Lebensrisiko? Auch jetzt, vor einer EEG-Neuregelung, ist die Thematik sehr heikel und kritisch, nicht nur für die dann zufällig regional für den Unfallort zuständigen Staatsanwälte und Gerichte. Sollte die geplante EE-Novelle aber die „Verursacher“ solcher Tötungen durch Eis- und Teilewurf, dann auch noch als im „nationalen Interesse“ aufwerten, würde die ohnehin schon sehr schwierige und komplexe Rechtslage, noch unübersichtlicher werden und dann garantiert bis auf ein Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts hinlaufen müssen.

WINDRADBRÄNDE UND HOCHGIFTIGE FASERN

Mindestens 30 Windradbrände, sind seit 2002 herum inzwischen passiert. Keine Feuerwehr kann  Brände in solchen Höhen löschen, was damit nur „kontrolliertes abbrennenlassen“ übrig läßt. Dies wird noch zu etlichen Waldbränden führen. Relativ neu dazu kommen auch Erkenntnisse, daß bei solchen Windradbränden, besonders aus den verbrannten Rotoren und deren Epoxidharzen, eine Unmenge giftiger, gefährlicher und krebserregender „böse Fasern“ auf die Umgebung gelangen. Dieselben giftigen Fasern etwa durch einen Düsenjägerabsturz verursacht, werden dann mit großflächigem Bodenabtrag akkurat abgetragen und auf Giftmülldeponien entsorgt. Passiert diese Fasernverseuchung aber durch einen Windradbrand, wie z.B. am 15.2.2020 in Körle/Nordhessen, dann passiert dort darin offenbar gar nichts. Dann wird direkt auf den Flächen um die Brandstelle, sogar Getreide und Raps angebaut und die Früchte nach der Ernte, wohl ganz normal und unerfaßt wie auch nicht irgendwie untersucht, im Handel verkauft. Sowohl die Gemeinde Körle selbst, als auch der betroffene Landkreis Schwalm-Eder, haben auf erfolgte Meldungen zu einer Vergiftungsgefahr, noch rechtzeitig vor der Aberntung, offenbar NICHTS getan und gar nicht einmal reagiert. Das parallel ebenfalls informierte Bundesumweltamt, erklärte sich für sowas als „nicht zuständig“ und so dürften vergiftete gefährliche Getreide- und Rapsmargen aus dem Brandbereich Körle, ganz normal in den üblichen Handelsumlauf gekommen sein. Mit der geplanten EEG-Neufassung verbessert sich vermutlich das staatliche Ignorieren aber womöglich auch Geheimhalten können, solcher Vorgänge und Vergiftungen, weil in „nationalem Interesse“ anzusehen.

WINDKRAFTANLAGEN UND INFRASCHALL – UNIKLINIK MAINZ

Weltweit wurden diverse Forschungen zu Infraschall bei Windrädern getätigt und ausgewertet. Eine davon ist von der Uniklinik Mainz:

https://mainzund.de/mainzer-studie-infraschall-von-windraedern-kann-die-herzleistung-des-menschen-deutlich-schaedigen/

Doch wenn die Verursacher künftig wegen „nationaler Sicherheit“ quasi faktisch unverzichtbar werden, verlieren solche Bedenken und Probleme natürlich an Bedeutung und werden im Sinne einer dann „erwartbaren Duldung“ auch relativiert. Darin sehr forsche Windenergie-Befürworter könnten dann „plausible“ Argumente vorbringen, daß man eine eventuelle Gefährdung durch den Infraschall von Windrädern, in etwa sinngemäß dann genauso ertragen müsse für das Sicherheitsinteresse der BRD, wie die Gefahr eines eventuellen militärischen Düsenjägerabsturzes auf das eigene Haus.

WINDKRAFTANLAGEN & DREHFUNKFEUER & FLUGSICHERHEIT

Erst kürzlich wurde bekannt, daß das Bundesamt für Flugsicherung seinen Widerstand gegen einen Windpark in Ascheberg (Münsterland) aufgegeben habe, wegen der vorherigen Bedenken zum Drehfunkfeuer Albersloh. Man kann davon ausgehen, daß das betreffende Bundesamt intern schwer unter Druck gesetzt wurde, damit dessen Beurteilung ja keinen Windpark verhindern sollte. Etwas Ähnliches fand auch in Hessen statt, wo das Drehfunkfeuer Hünstetten-Limbach, auch die Planungen eines Windparks in Hünfelden (Landkreis Limburg-Weilburg)  lange behindert hatten. Irgendwann aber gaben die Flugsicherungsbehörden in diesen beiden Fällen nach und ermöglichten damit den jeweiligen Windparkbau. Sollte es eines Tages allerdings zu einem Flugunfall kommen und eine Mitursache in der Funkfeuer-Einschränkung nicht ausgeschlossen werden, kann das dann zu erheblichen rechtlichen Folgen und sogar staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen führen. Eine „Aufwertung“ dieser Windparks als im Interesse „nationaler Sicherheit“ in der EEG-Novelle, könnte dagegen die „nationale“ Duldungsposition solcher Windparks verstärken. Im Falle von Hünstetten kann allerdings auch der US-Militärflugplatz Wiesbaden-Erbenheim betroffen sein. Sollte dann also infolge deutscher Windparkinteressen, etwa ein US-Hubschrauber abstürzen, dann wären übergeordnete US- und NATO-Interessen nicht genügend beachtet worden und ein vielseitiges politisches wie auch militärisches Fiasko für die BRD erwartbar.

WINDKRAFTANLAGEN & TYPGENEHMIGUNGEN LÄRMMINDERUNG

Ganz neue Windkraftanlagentypen, werden bereits als ganzer Windpark mit mehreren Windrädern genehmigt, noch bevor überhaupt ein erster Prototyp davon gebaut und konkret lärmtechnisch gemessen wurde. Ausgehend von ersten Windradtypen, wurde dies faktisch bis heute, über 30 Jahre hinweg so gehandhabt. Inzwischen sind die Kenntnisse weitergekommen, aber es sind immer noch erhebliche Unsicherheiten und kaum erklärliche Abweichungen bei WKA-Lärmwerten möglich. Daß diverse Gerichte da zeitweilige Anlagen-Abschaltungen verfügten, ist Tatsache. Gerade in der Anfangszeit des Windkraftbooms, wurden öfters mal Berichte bekannt, daß bei vorher angekündigten „Lärmmessungen“ von Windrädern, vorher und nachher angeblich Mitarbeiter der Hersteller in der Gondel tätig gewesen waren und nur für eine begrenzte Zeit dieser Lärmmessungen, auch gewisse „lärmmindernden Maßnahmen“ vollzogen hatten. Dabei manchmal behauptete, ganz simple lärmmindernden Maßnahmen, wie etwa das zeitweilige Verstopfen von Luftöffnungen mit Decken und Füllstoffen, dürften aber nirgends konkret belegt sein, weil dies relativ schnell zu Gondelbränden geführt haben müßte. Für die vorgesehene Novellierung des EEG, werden aber sämtliche Einschränkungen des Windkraftbetriebs wegen Lärmüberschreitungen und damit auch faktisch sämtliche Gerichtsverfügungen zu Betriebseinschränkungen wegen Lärmwertüberschreitungen, aufgrund „nationaler Sicherheit“ und dessen „höherem Rechtsgut“ als hinfällig erwartbar. Künftige neuen Gerichtsklagen wegen Windräderlärmüberschreitungen, hätten damit keine Chancen mehr.

WINDPARK-KONKURSE & BÜRGERWINDFONDS

Daß Windparks trotz theoretisch idealer Standortbedingungen, dennoch wirtschaftlich konkurs gehen können, ist seit dem Beispiel des Windparks „Himmelreich“ 2002, im nordbayerischen Frankenwald, auf 600m Höhe, eigentlich als Allgemeinwissen erwartbar. Mit etwas Recherche, findet man im Netz leicht bis zu 50 deutsche Windpark-Konkurse. Um diese Konkurse zu „sozialisieren“ und sich voll auf die noch wirklich gewinnmäßig lukrativen Teile von Windparks konzentrieren zu können, nämlich Planung & Bau, kommt es überall in Deutschland zu „Bürgerwindparks, Bürgerbeteiligungen“ und mehr dieser Art. Der dabei mehr oder weniger mitspielende Gedanke, an irgendeiner Form von „Weltrettung“ beteiligt zu sein und diese sogar noch mit relativ viel Geldgewinn im Vergleich zu den Nullzinsen bei Banken, versüßt zu bekommen, ist einfach zu verlockend. Doch ist nicht erwartbar, daß diese ständigen Konkurse von Windparks künftig abnehmen, bei ja immer größeren und teureren Projekten. Hier wird es dann eine große Rolle spielen, ob Windparks später „im nationalen Interesse“ auch per dann wohl dringend erwarteten Steuergeldern vor selbstverschuldeten Konkursen gerettet werden sollen oder ob dies wie bisher ein rein privates Geschäftsrisiko bleibt.

WINDPARK-KRIMINELLE AKTIVITÄTEN

Im Bereich Windenergie/Windparks, hat es im Laufe der Jahre, diverse kriminelle Aktivitäten und auch Gerichtsverfahren gegeben. Als Beispiel sei hier nur einmal die Firma PROVENTO (Koblenz und Kaisersesch) und der sich daraus ergebende Gerichts-Prozeß gegen diverse damals beteiligte Personen wie z.B. Frau Agnes Hennen (nur als Namensbeispiel), damals vor dem Landgericht Koblenz erwähnt, in das auch damalige Teile vom BUND und gewissen Gutachten, involviert waren. Einst verurteilte frühere Täter, sind heute nach Ende ihrer Strafe, längst wieder voll wie auch völlig legal in der Windenergie-Branche aktiv und generieren unverändert mit an neuen Windparks. Ein UNVOLLSTÄNDIGE Sammlung an „Ereignissen mit diversen kriminellen Energien“ in diesem Bereich, findet man unter diesem Link:

http://www.igsz.eu/WEK/WK1.htm

Eine Aufwertung der Windenergie durch das geplante neue EEG, zur „nationalen Sicherheit“ wird erwartbar noch mehr kriminelle Interessenten anlocken, damit Geschäfte zu machen versuchen.

WINDPARK-RÜCKBAUKOSTEN BEI NATIONALER SICHERHEIT

Bei der Genehmigung von Windparks werden bereits für nach der Nutzungszeit, geschätzte Rückbaukosten festgelegt und eine finanzielle Rücklage dafür, als Teil der Genehmigung bestimmt. Allerdings zeigt die Praxis, daß nachher das verfügbare Geld dafür gar nicht reicht, um etwa gemäß der Genehmigung, tatsächlich den gesamten Stahlbetonsockel von Windrädern wieder aus dem Boden zu holen und so werden sich Fälle wie bereits in Ostfriesland mehren, wo man beim Rückbau nur eine oberste Betonschicht abgetragen und mit Erde verfüllt hat, jedoch der Großteil dieser betreffenden Stahlbetonsockel abgebauter Windräder, nachher behördlich geduldet einfach im Boden verblieben ist. Mit der geplanten EEG-Novelle erhöht sich die Chance für Windparkbetreiber, daß solche „Duldungen“ künftig noch zunehmen könnten oder gar spätere Rückbauten dann wegen der „nationalen Sicherheit“ sogar stärker auf Staatskosten per Steuergeldern erfolgen könnten.

WINDENERGIE UND VERÄNDERUNGEN BEIM REGIONALEN WETTER/KLIMA

Physikalisch ist es unvermeidlich, daß Entnahmen und Veränderungen an Energie aus der Natur, nicht spurlos und folgenlos ablaufen kann. So führen auch in Deutschland über 30000 Windräder, bereits zu Veränderungen bei den Luftströmungen und zu verringerten Windgeschwindigkeiten. Das hat dann allerdings zwingend auch Folgen für das lokale bzw. regionale Wettergeschehen und damit auch dem regionalen Klima als Zusammenfassung davon. Dies ist bislang aber kaum näher erforscht worden und es besteht derzeit kein großer politischer Wille, dies bald zu ändern. Nur eher einzelne Untersuchungen ergaben Zusammenhänge wie eine Verstärkung von punktuellem Starkregen einerseits und mehr lokaler Bodendürre, durch verändertes Abregnen andererseits, dadurch beeinflußt werden. Dabei werden also als „negativ“ empfundene Änderungen, die man öfters dem „Klimawandel“ zuschreibt oder diesem zumindest eine Art „Mitschuld“ dafür gibt, damit noch verstärkt. Wenn also hier Maßnahmen, die dem „Klimaschutz“ dienen sollen, wie der massierte Bau von Windrädern, dann aber tatsächlich auch ungewollt dazu Starkregen und Dürren verstärken können, muß dies auch bei der EEG-Novellierung zumindest berücksichtigt und noch näher erforscht werden. Man kann sich dabei nicht einfach erwünschte „Vorteile“ schönreden aber Nachteile davon einfach ignorieren und totschweigen.

CADMIUM IN PHOTOVOLTAIK

Eine unbekannte Anzahl an Solarmodulen auf deutschen Dächern, enthält das hochgiftige Cadmium. Bestimmte dünnschichtige TFT-Module , wurden zur Effizienzsteigerung, quasi mit Cadmium versetzt und sind damit bereits faktisch existenter künftiger Giftmüll auf Solar-Dächern, in unbekannter Mengengröße, der nach der Nutzungszeit eigentlich in besonderen Giftmülldeponien entsorgt werden müßte. Faktisch wird sowas aber wohl nicht passieren, weil viele Besitzer solcher cadmiumhaltigen Module, davon gar nichts wissen oder nichts wissen können. So wird dies dann wohl wie ganz normaler ungiftiger Solarglasabfall behandelt werden und mancherorts dann erfolgende Vergiftungen deswegen, werden darin nur rätselhaft und ungeklärt bleiben. Für die genehmigungsrechtliche und auch strafrechtliche Bewertung dieser Materie, wird aber so eine geplante Aufwertung im §1 des EEG, auch darin zur Kollision unterschiedlicher Rechtsgüter sorgen. Ein per Gesetz ja dann pauschal der „öffentlichen Sicherheit“ dienendes PV-Modul, kann damit nicht mehr einfach so als „Gift“ und „Giftmüll“ deklariert und bestraft werden. Importeure und Geschäftemacher, die damit bisher unzulässig und faktisch illegales Geld verdienten, könnten dann bei Gerichtsverfahren mit dem Argument, daß sie ja nur zur „öffentlichen Sicherheit“ beigetragen hätten, mit entsprechender Chuzpe und guten Anwälten, dann sogar Straffreiheit für sich fordern.

WASSERKRAFTANLAGEN VERSUS EU-GEWÄSSERSCHUTZ

Die vorgesehene Novellierung des EEG, verstößt so auch massiv gegen die EU-WRRL. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) wurde von der EU im Jahre 2000 den Mitgliedsstaaten vorgegeben. Im Jahre 2002 hat der Deutsche Bundestag die EU-Wasserrahmenrichtlinie ratifiziert und damit in Deutsches Recht übernommen.

Im Wesentlichen wird darin in 3 Stufen gefordert:

  1. Stufe bis 22.12.2015: Alle Gewässer müssen in einen guten Zustand versetzt werden: a) Gute Struktur,
  2. b) Gute Wasserqualität,
  3. c) Durchgängigkeit (auf- und abwärts gerichtet – d.h. alle Wasserlebewesen – im wesentlichen Fische, müssen in den Gewässern gefahrlos auf- und abwärts schwimmen können, damit die Arterhaltung gewährleistet ist bzw. sich auch verschollene Arten wieder dauerhaft ansiedeln können.

Alles was bis 2015 nicht umgesetzt werden konnte, weil z.B. rechtliche Probleme nicht geklärt werden konnten oder ähnliche bis dahin unabänderliche Probleme im Weg lagen, müssen dann bis spätestens 2021 nachgeholt werden. Was bis dann noch nicht aus bis dahin ungeklärten triftigen Gründen umgesetzt werden konnte, ist dann noch in einer letztlichen Frist bis 2027 umzusetzen. Bei Verschulden der Termine sollen Strafen erfolgen: 100.000 € pro Tag und je nach Schwere bis zu 800 000 € pro Tag! Falls die EEG-Novelle mit dem vorgesehenen Text also gedenkt, diese EU-Richtlinien auszuhebeln, um damit etwa leichter EEG-Wasserkraftanlagen an Fließgewässern bauen zu können, oder auch Talsperren oder gar Pumpspeicher-Wasserkraftwerke, kollidiert dies massiv und teuer mit EU-Recht.

WASSERKRAFT UND NICHTANWENDUNG DER TIERSCHUTZGESETZE

In allen Genehmigungsverfahren oder dem Betrieb von Wasserkraftanlagen wird die Deutsche Tierschutzgesetzgebung (Art. 20a GG; BTierSchG; Länderfischereigesetze (z.B. Hessen: § 35 HFischG) oder Rheinland-Pfalz § 44 LFischG nicht beachtet (In allen Fischereigesetzen der anderen B.-Länder ist der Wortlaut gleich – alle formulieren Individualschutz!) – außer in Bayern ist etwas anders. Es wird lediglich ein „dubioser § 35 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)  angewendet mit Wortlaut:

Der § 35 WHG (1) Die Nutzung von Wasserkraft darf nur zugelassen werden, wenn auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation ergriffen werden.“ (Schutz der Fischpopulation bedeutet: Da Fisch bei der Laichabgabe sehr viele Eier ablegen, können nur wenige Fischpaare jeder Art (außer Wanderfisch z.B. Lachs, Meerforelle, Aal) in einer Stauhaltung zwischen 2 Wehren, die jeweilige Population sichern. Das bedeute dann tatsächlich, dass die Masse der jeweiligen Fische wohl legal in der folgenden Wasserkraftanlage getötet werden dürfen! Eine wegen der Nichtanwendung der Tierschutzgesetze beim Bau und Genehmigungsverfahren sowie beim Betrieb von Wasserkraftanlagen in den Bundestag eingebrachte Petition (Pet 2-18-18-277-031311), erbrachte 2017 folgendes Ergebnis:

„Nach dem Dafürhalten des Petitionsausschuss besteht in dieser Angelegenheit kein regulatorisches sondern ein Vollzugsdefizit der bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben. Vor diesem Hinergrund empfiehlt der Petitionsausschuss, die Petition  der Bundesregierung – dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – als Material zu überweisen, soweit diese auf einen verbesserten Vollzug der bestehenden gesetzlichen Regelungen hinwirken kann, und das Petitionsverfahren abzuschließen.“

Heute, Ende 2020, ist noch nichts geschehen. Das BMU, Frau Ministerin Svenja Schulze und das BML, Frau Ministerin Julia Klöckner, haben sich  – trotz Nachfrage-  zu dem Thema bisher nicht  geäußert. Dieser § 35 WHG, der bei der Novellierung des WHG 2010 wohl von findigen Juristen formuliert wurde, hat sicher keinen Bestand, da auch lt. Petition bei Wasserkraftanlagen die Tierschutzgesetzte gelten („Vollzugsdefizit“)  Hier könnte das Problem entstehen, dass alle Wasserkraftanlagen wegen des vorliegenden Vollzugsdefizites bei einem der nächsten Gerichtsverfahren alle Wasserkraftanlagen stillgelegt werden müssen! Da ist auch wichtig, ob die EEG-Novelle dann versucht, auch solche Wasserktaftanlagen, künftig als Teil der „nationalen Sicherheit“ aufwerten zu lassen.

BIOGAS-ANLAGEN

Zur EEG-Stromerzeugung gehören ja auch Biogas-Anlasgen, die faktisch nichts anderes als kleine Chemiefabriken sind. Abgesehen von eher bekannten Gefährdungen, die von solchen Anlagen für Menschen ausgehen können, gibt es zudem ja auch noch Unfälle mit Gewässerverseuchung durch Gülleauslauf, wie das schon in diversen Regionen so passiert ist. So auch im Landkreis Limburg-Weilburg (Hessen), über einen Bachzufluß in die Weil und von da aus in die Lahn. Die EEG-Novelle darf auf keinen Fall, die existierenden bau- und genehmigungsrechtlichen Hürden für Biogasanlagen verringern oder gar teilweise aufheben.

ANLAGEN FÜR „GRÜNEN“ WASSERSTOFF

Jede Art von Wasserstoffgewinnung und -tanklagerung, erzeugt eine gewisse Gefährdungssteigerung für ihre Umgebung. Dies darf dann aber nicht über das EEG-Novelle, zu einer Vernachlässigung der höchstmöglichen Sicherheitsstufen führen. In der Bevölkerung ist fast unbekannt, daß Wasserstoff, wegen seiner Molekülstruktur, etwa aus normalen Stahltanks austreten kann und damit Gefährdungen bis zur Explosionsgefahr vorkommen können. Des Weiteren ist kaum irgendwo Bewußtsein dazu vorhanden, wie Wasserstoff-Infrastruktur, sowohl gegen Unfälle wie auch gegen gezielte Anschläge (Terrorismus, Hacker), besonders gefährdet ist. In der geplanten EEG-Novelle darf nichts enthalten sein, was hierzu Schutzmaßnahmen, Sicherheiten und auch existierende Genehmigungshemmnisse, für neue H-Anlagen aufhebt oder abschwächt.

EEG-NOVELLE UND STROMPREISSTEIGUNG

Die vorgesehene EEG-Neufassung, wird in der realen Praxis, das weitere Ansteigen der deutschen Strompreise, noch beschleunigen. Gegenteilige Behauptungen dazu, bleiben so wirkungslos wie alle Bisherigen. Nur mit massiven und jährlich steigenden Geldzahlungen aus Steuermitteln, in die anteiligen jeweiligen regionalen und nationalen Strom-Kostenberechnungen, sind diese Strompreis-Anstiege bisher noch etwas begrenzt worden. Der deutsche SPITZENSTAND bei den teuersten Strompreisen weltweit, wird durch das geplante neue EEG nicht gefährdet, sondern eher noch zementiert. Energieintensive Unternehmen, werden wirtschaftlich gezwungen, ihre Produktion aus Deutschland ins strompreisgünstigere Ausland zu verlagern, um auf dem globalen Weltmarkt bestehen zu können. Die Zahl von derzeit ca. 300 000 deutschen Haushalten im Jahr, die wegen Zahlungsunfähigkeit zwangsweise Stromsperren erhalten, wird noch ansteigen.

STROMTRASSEN

Wenn die diversen Anlagen zur „EEG-Stromerzeugung“ als im nationalen Interesse und Sicherheit aufgewertet werden sollen, muß dies natürlich entsprechend auch für ihre „Erzeugnisse“ gehen, also den sogenannten „Öko-Strom“ und dessen Weitertransport. Strom zu erzeugen ohne ihn weitertransportieren zu können, macht ja keinen Sinn. Wenn also die „EEG-Erzeugungsanlagen“ derart wichtig hochgestuft werden, dann ist auch dasselbe mit der Weitertransport-Infrastruktur, eine logische Folge. Die vorgesehene neue EEG-Fassung, erleichtert und beschleunigt so also auch JEDEN Neubau oder Ausbau von Stromleitungen und relativiert dafür bestehende Gesetze und Regelungen zu Naturschutz- und Umweltschutz.

SCHLUSSTEIL

Diese Zusammenstellung wurde von keiner Person oder Institution bestellt oder bezahlt. Sie ist ein rein privat-persönliches Werk, aus den eigenen Erfahrungen der Praxis des Autors in den letzten 20 Jahren und soll nur als Übersicht dienen. Zu jedem einzelnen Punkt, ist eine eigene Recherche mit Quellen im Netz, für die Leser möglich. Irgendeine Garantie oder gar Haftung für den Inhalt dieser Zusammenstellung, wird nicht gewährt oder gegeben. So wie sämtliche juristischen Kommentierungen, etwa von C.H.Beck zum BGB, sind auch diese Kommentare und Schlüsse hier, lediglich als eine subjektive Autoren-Meinung anzusehen, die sich aber um möglichst neutrale Betrachtung bemüht. Völlig unabhängig von parteipolitischen oder sonstigen Interessen. Irrtümer sind also möglich und der Text dieser Stellungnahme, wird auch in der Zukunft immer wieder einmal aktualisiert. Dies wird aber am jeweils angegeben Datum zum Textbeginn erkennbar. Der Textinhalt bewegt sich im Rahmen allgemeiner individueller Meinungsfreiheit. Sollte irgendein Eintrag hier fehlerhaft sein oder ein Irrtum, genügt eine direkte Information an den Autor, zur Nachprüfung und auch Korrektur bzw. Löschung bei begründeter Notwendigkeit. Irgendeine anwaltliche Tätigkeit dazu, wird aber in keinem Falle notwendig und auch nicht honoriert.

 




Rafael Grossi (IAEA): Klimaziele ohne Atomkraft nicht erreichbar

Ein Drittel der »sauberen« Energie (Grossi) weltweit stammt aus nuklearen Quellen, die eine stabile Stromversorgung böten im Gegensatz zu Strom aus Sonne, Wind und Wasser, die nur stark schwankende Energien liefern.

»Atomkraft ist Teil der Lösung.« Das sagt Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Praktisch ausgeschlossen sei das Erreichen der globalen Klimaziele ohne Atomkraft: »Jeder Weg zur Erreichung der im Pariser Abkommen festgelegten 2-Grad-Schwelle ist ohne Atomkraft nahezu unmöglich, wenn nicht unmöglich.«

Grossi nimmt am Weltgesundheitsgipfel 2020, der bis Dienstag in Berlin stattfindet, teil und wollte vor seiner Fahrt noch einmal deutlich machen, wie allein Deutschland mit seiner Politik des Atomstopps weltweit steht.

Der deutsche Atomausstieg sei in Konsequenz und Tempo weltweit praktisch einzigartig und ein Sonderweg. In einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur (dpa) in Wien betonte er, dass der Ausstieg aus der Kernenergie zwar politisch legitim sei, den Deutschland beschlossen habe. Jedoch sei er nicht mit Verweis auf das Klima und das Pariser Zwei-Grad-Ziel wissenschaftlich begründbar: »Die wissenschaftliche Tatsache ist, dass Atomkraftwerke einen extrem geringen Kohlendioxid-Ausstoß verursachen.«

Der Argentinier Grossi ist seit knapp einem Jahr im Amt des Generaldirektors der 1957 gegründeten wissenschaftlich-technischen Organisation zur Förderung der Kernenergie für Frieden, Gesundheit und Wohlstand. Die hat die Aufgabe, weltweit die zivilen Atomprogramme zu überwachen und zu kontrollieren, wie weit der Iran den Atomdeal einhält. Er bekräftigte bereits bei seinem Amtsantritt, wie entscheidend die Nutzung der Kernenergie sei. Weltweit sind laut IAEA 440 Kernkraftwerke in Betrieb und mehr als 50 weitere werden gerade gebaut – die meisten davon in Asien, den USA und Südamerika. Ein Drittel der »sauberen« Energie (Grossi) stammt aus nuklearen Quellen, die eine stabile Stromversorgung böten im Gegensatz zu Strom aus Sonne, Wind und Wasser, die nur stark schwankende Energien liefern.

Grossi verweist regelmäßig auf den weltweiten Ausbau der Atomkraft. Kein Land der Welt folgt Deutschland auf seinem Weg, radikal seine sichere Energieversorgung zu zerstören, Kraftwerke zu kappen und Atomkraftwerke in die Luft zu sprengen. Die 30.000 Windräder in der Landschaft liefern bei Flaute keinen Strom. Da hilft auch keine Verdoppelung der Anzahl.

Ungewöhnlich ist auch die Hoffnung eines Noch-Industrielandes, dass in sonnen- und windarmen Zeiten die Nachbarländer über genügend Strom verfügen, den sie nach Deutschland liefern könnten.

Gefordert ist die IAEA gerade in der Frage, wohin mit den Abwässern des bei einem Tsunami zerstörten Kernkraftwerks Fukushima Daiichi. Dort lagern in rund 1.000 Tanks mehr als 1,23 Millionen Tonnen Abwässer, die für die Kühlung der immer noch Wärme abgebenden Reaktoren benutzt wurden. Betreiber Tepco schätzt, dass spätestens in zwei Jahren der Platz für neue Tanks ausgeht. Seit längerem wird in Japan diskutiert, was mit den kontaminierten Wassermassen geschehen soll: in den Pazifischen Ozean einzuleiten oder neue Lager zu bauen.

Ein IAEA-Expertengremium hatte am Anfang dieses Jahres eine Einleitung der Fukushima-Abwässer ins Meer als weitgehend unbedenklich eingestuft. Das Wasser aus dem Reaktor durchläuft bereits aufwändige Filterstufen, in denen hochradioaktive Isotope zurückgehalten werden. Übrig bleiben Abwässer mit geringeren radioaktiven Inhalten. Mit entsprechenden Sicherheitsstandards, mit regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen und einem umfangreichen Monitoring-Programm sei das laut IAEA unproblematisch. Das kontaminierte Wasser würde sich sehr schnell in den gewaltigen Wassermengen des Pazifiks, die von Natur aus bereits beträchtliche Radioaktivitätsmengen enthalten, verdünnen und kein Risiko für die Umwelt darstellen.

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Neuerscheinung: Klimadiktatur: Fakten-Prognosen-Meinungen

Die hat man mit der angeblichen Klimakatastrophe durch Kohlendioxid gefunden. Denn Kohlendioxid ist in unserer modernen Welt unvermeidlich. Es ist auch der Grundbaustein der Photosynthese, also der Pflanzen, wir Menschen atmen es aus – und bei allen Prozessen entsteht es.
Egal was wir machen, was wir essen oder trinken, ob wir Maschinen herstellen, sie bedienen, Auto fahren, fernsehen oder Getränke kühlen. Es hat irgendwie immer mit Kohlendioxid zu tun.
Wer das kontrolliert, der beherrscht die Welt. Mit gezielter Propaganda versucht man eine Weltregierung zu schaffen, unglaublich viel Geld zu machen, die Bürger mehr und mehr zu überwachen, zu gewünschtem Verhalten zu erziehen und gleichzeitig die armen Länder weiterhin arm zu halten, deren Märkte zu bedienen und deren Rohstoffe billig zu sichern.
Die »große Transformation« führt uns mittels der CO2 – Klimareligion geradewegs in eine Diktatur, in der Nationen nicht mehr existieren und Menschen gleichgeschaltet werden und sich dem Kollektiv unterordnen müssen.
Das Inhaltsverzeichnis verspricht einen spannenden Text:
Einleitung
Wissenschaftliche Grundlagen
Die Beweise des IPCC
Ist die Temperaturerhöhung menschgemacht?
Manipulierte Meinungsbildung
Indoktrination der Kinder
Felix und Greta-Kinder wissen es besser
Umgang mit Andersdenkenden
Durch Angst zur Diktatur
Arme sollen arm bleiben
Bevölkerungskontrolle
Kontrolle
Klimadiktatur
Klimareligion
IPCC,WWF und Greenpeace–Dreifaltigkeit der Klimareligion
GlobaleAbkühlung
Schlussbemerkung
  • ISBN-10 : 3887932838
  • ISBN-13 : 978-3887932831
  • Herausgeber : Idea; 1. Auflage (5. Oktober 2020)
  • Broschiert : 398 Seiten
  • Sprache: : Deutsch



„Wir haben heute das optimale, d.h. das bestmögliche Klima, das auf unserem Planeten möglich ist“.

Heute liegen wir bei 14,5°C, d.h. beim optimalen Mittelwert. Keine Spur von Klimakrise oder gar „Katastrophe“, wie uns interessierte Kreise (und Kinder) einzureden versuchen.

Leider ist die Klima-Historie der Erde bei den Menschen praktisch unbekannt und erlaubt es so, Klima-Scharlatanen beliebige Unheil-Phantasien zu verbreiten. Keine der diversen negativen Klima-Ankündigungen in den letzten 50 Jahren sind eingetreten, sondern haben sich stets als falsch erwiesen (so z.B. das regelmäßig  angekündigte Verschwinden der arktischen Eisfläche).

So sah die Klima-Entwicklung der Erde aus (Quelle: Wikipedia)

Seit 10 000 Jahren schwankt die Globaltemperatur regelmäßig um +/- 1°C mit einem natürlichen Zyklus von ca. 1000 Jahren unverändert und ohne Effekt durch das gestiegene CO2-Niveau. Dieses stieg von 260 ppm vor 8 000 Jahren auf heute 415 ppm, was nach der IPCC-Hypothese einen Temperaturanstieg von ca. +2°C hätte verursachen sollen. Tatsächlich ist die Globaltemperatur in den letzten 8 000 Jahren aber um 0,7°C zurückgegangen (Einfluss der abnehmenden Erdachsen-Neigung).

Diese Tatsache alleine lässt die IPCC-Hypothese über einen CO2-Einfluss auf das Klima mehr als zweifelhaft erscheinen, ein angeblicher Effekt, der immer noch nicht durch irgendwelche Klimafakten nachgewiesen werden konnte. Der IPCC-Bericht spricht als Begründung von „confidence“, d.h. Glauben. Aber das ist nicht Wissenschaft, sondern Religion.

Tatsächlich ist es so, dass viele Menschen (und hier auch speziell Journalisten) von den Klimafakten nichts wissen wollen weil sie ihrem Glauben und Ängsten widersprechen.




Klimafaktenverschweiger im Deutschlandfunk: Der „Zweifler“ bleibt

Unter dem Titel „Klimafaktenleugner: Der Zweifler bleibt“ setzten sich Sophie Stigler und Volker Mrasek im Deutschlandfunk (DLF) am 11.10.2020 zur besten Sendezeit mit dem neuen Buch von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning auseinander, aber auch mit EIKE und mit der Bundestagsanhörung von Horst-Joachim Lüdecke. Die Klimarealisten sind also offenbar nicht mehr zu ignorieren. Nur leider zieht sich die Reportage in weiten Teilen auf folgendes Muster zurück: Anstelle sich mit Sachargumente der klimarealistischen Fachwissenschaftler auseinanderzusetzen, diskreditiert sie deren wissenschaftliche Reputation, so dass nur obskure „Zweifler“, nicht aber sachliche „Zweifel“ übrig bleiben. Hochkomplexe naturwissenschaftliche Probleme können damit scheinbar reduziert werden auf soziologische und politische. Entsprechend wurden die Experten ausgewählt, die in der Reportage zu Wort kommen.

Angesichts der Weiterentwicklung der realistischen Klimawissenschaft offenbart die Reportage mit dieser Strategie eine gewisse Verzweiflung der Alarmisten. Schopenhauer beschreibt sie in seiner eristischen Dialektik [1] so:


Letzter Kunstgriff

Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom argumentum ad hominem: dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners: man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. […]

Die DLF-Reportage liegt in einer vorab veröffentlichten Textfassung vor sowie in einer Hörfassung, die am 11.10.2020 um 16.30 Uhr ausgestrahlt wurde und dem Text fast exakt entspricht. Man erhält sie durch Klicken des Pfeils unten links auf dem Titelbild.

Anhand einiger Beispiele zeigt dieser Kommentar, wie die DLF-Reportage sich der Sachdiskussion entzieht, indem sie den oben genannten Kunstgriff einsetzt. Ironischerweise treffen die DLF-Kritikpunkte damit oft mehr auf die Reportage selbst zu als auf die Objekte ihrer Kritik.

Das Titelbild der DLF-Reportage zeigt eine Malediven-Insel mit der Bildunterschrift:

Wenn die Prognosen von Klimawissenschaftlern zutreffen, haben die Einwohner der Malediven ein existenzielles Problem. Wenn die Prognosen von Klimaskeptikern“ zutreffen, nicht. Wer hat Recht?

Die Malediven, eine Inselgruppe im Indischen Ozean, mit über 1000 Inseln, die sich über sieben Breitengrade erstrecken, waren nie vom Meeresspiegelanstieg bedroht. Zahlreiche Arbeiten des schwedischen Ozeanographen Niels-Axel Mörner zeigen dies [2]. Mörner leitete viele Jahre ein Projekt auf den Malediven und stellte wiederholt und bis heute fest, dass Pegelmessungen dort keinerlei Meeresspiegelanstieg erkennen lassen (früher war der Wasserstand dort sogar höher, was an einem Baum erkennbar war). Der scheinbar alarmierende Anstieg, der für diese und andere Gebieten der Erde immer wieder berichtet wird, ist ein Artefakt, um nicht zu sagen, eine Manipulation der Satellitenmessung [3].  Bitte lesen Sie wenn möglich die Arbeitsberichte von Mörner im Original und urteilen Sie selbst, wer Recht hat. Wer dann immer noch den Alarmisten glaubt, sollte sich aber fragen, warum – völlig furchtlos vor einer prognostizierten Überschwemmung – auf den Malediven derzeit verstärkt künstliche Lagunen aufgeschüttet und neue Ferienanlagen gebaut werden.

 

Der DLF ignoriert trotz vielfältiger Widerlegung (z,B. hier, hier, hier), dass es keinen Konsens in der Klimaforschung gibt, und leugnet das Expertentum kritischer Wissenschaftler:

Stigler: In den USA – das ist sozusagen das Extrembeispiel – da sitzt ein Präsident im Weißen Haus, der gerne auch mal die gesamte Erderwärmung leugnet. In Deutschland sind Stimmen gegen den wissenschaftlichen Konsens leiser, und sie kommen eher vom Spielfeldrand als vom Schiedsrichter. Aber sie werden lauter, die Netzwerke werden größer. Warum gibt es diese Stimmen eigentlich immer noch? Warum stellen sich zum Teil auch Wissenschaftler hin und sagen Dinge wie: „Ja, das sagen zwar so gut wie alle Klimafachleute – aber die haben alle unrecht, ich weiß es besser. Obwohl ich kein Klimaexperte oder Expertin bin.“ Warum?

Ja, warum? Vielleicht, weil die Argumente eben gerade nicht seit Langem widerlegt sind? Weil die klimarealistische Fachwissenschaft Fortschritte macht? Weil sie immer noch erwartet, dass jemand von der anderen Seite mal sachlich auf ihre Daten und Argumente antwortet? (Dass die Schiedsrichter-Metapher für die Wissenschaft grundsätzlich fehl geht, sei nur am Rande bemerkt). Vielleicht ist das „Warum“ aber auch nur ein dialektischer Kunstgriff.

An dieser Stelle erscheint in der Textversion der DLF-Reportage zentral der Hinweis auf die kürzlich erschienenen „Basisfakten des Klimawandels“ des so genannten „Deutschen Klima-Konsortiums“:

Eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse zu Klimawandel und Erderwärmung ist nachzulesen auf der Website Basisfakten zum Klimawandel, die das Deutsche Klimakonsortium erstellt hat. Sie entspricht dem Erkenntnisstand der überwältigenden Mehrheit aller mit dem Thema befassten Experten und Expertinnen. „Alternative“ Gegenmeinungen zu diesen Kernfakten stammen erstens überwiegend von Personen mit nicht ausgewiesener Fachexpertise. Und zum zweiten handelt es sich – trotz der gelegentlich erzielten Öffentlichkeitswirkung – um klare Minderheitsmeinungen. Der – laut überwältigender Mehrheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fachexpertise – eingetretene „menschgemachte“ Klimawandel hat bereits konkrete Auswirkungen auf Wetterphänomene.

Interessant, dass gerade vor wenigen Tagen eine sehr gut begründete und belegte Widerlegung dieser „Basisfakten“ von Horst-Joachim Lüdecke ins Netz gestellt wurde. Bezeichnend, dass die Autoren der DLF-Reportage diese nicht kennen (oder nicht zu kennen vorgeben). Klar, Lüdecke soll als „Person mit nicht ausgewiesener Fachexpertise“ eingestuft und Hörer davon abgehalten werden, sie zu lesen. Denn weiter unten geht die Reportage näher auf ihn ein, und zwar so:

Klimafaktenleugner als „Experten“ im Umweltausschuss

Auf Lüdeckes Namenskärtchen vor ihm steht noch nicht mal, zu welcher Organisation er gehört oder wie man ihn einordnen soll. Wenn da etwas stehen könnte, dann würde da wahrscheinlich „Pressesprecher von EIKE“ stehen oder „Physiker mit Fachgebiet Strömungsmechanik“. 

Zum Vergleich: Obwohl Friedrich Nietzsche Professor für Gräzistik war, wird er von der Gesellschaft anhand seiner Schriften fraglos als Philosoph eingestuft. Lüdecke hat in den letzten Jahren bislang 10 internationale begutachtete Fachpublikationen in der Klimawissenschaft (mit)verfasst. Fraglos sollte auf seinem Namenskärtchen also „Klimawissenschaftler“ stehen. Man muss ihn also ernst nehmen. Aber das würde dem DLF und anderen Medien ihre Dialektik zerstören.

Lüdecke kritisiert nicht nur die Zusammensetzung des „Deutschen Klimakonsortiums“ (es fehlen die renommiertesten Klimaforschungsinstitute wie das Alfred-Wegener-Institut, und stattdessen ist der private Blog klimafakten.de dabei), sondern widerlegt vor allem gut belegt die folgenden Behauptungen des „Deutschen Klimakonsortiums“:

  • Der globale  Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre bis zu Beginn der Industrialisierung 1850 sei, von geringfügigen natürlichen Schwankungen abgesehen, weitgehend konstant verlaufen und hätte erst danach eine gleichsam explosionsartige Steigerung bis heute durchgemacht (Hockey-Stick-Kurve).
    => FALSCH
  • Seit den 1980er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige und wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850 (offenbar als Beleg der 2-ten KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“ gemeint).
    => formal korrekt, aber FRAGWÜRDIG
  • Meereis und Festland-Eis schwinden dramatisch.
    => FRAGWÜRDIG
  • Bestimmte Typen von Extremwetter-Ereignissen haben weltweit deutlich zugenommen.
    => FALSCH
  • Regional sinken Ernteerträge.
    => in der Allgemeinheit und mit Bezug auf Klimawandel FALSCH

Der ausführliche Text samt Belegen findet sich hier.

Aber zurück zur Reportage. Auf Lüdecke bei der Bundestagsanhörung im Umweltausschuss geht sie noch weiter ein:

Stigler: Also; alle diskutieren über ein komplexes Thema – nur einer sagt: Wir brauchen hier gar nicht zu reden, wir brauchen keine Grenzwerte und auch keinen Klimaschutz. Und das Interessante an der Anhörung ist: Alle Abgeordneten ignorieren ihn einfach – bis auf die von der AfD natürlich. Und das ist wohl nicht nur in den Anhörungen so, sagt Lukas Köhler:
„Also, ich sage mal, jeder darf seine Meinung vertreten. Aber ich habe natürlich auch das Recht, diese Meinung für mich zu bewerten. Und wenn da nichts Spannendes kommt, nichts Interessantes kommt, dann ignoriere ich das auch gerne mal.“ Das führt dazu, dass die AfD mit ihren Experten spricht und die restlichen Fraktionen mit den anderen. Köhler: „Die AfD ist raus aus dem Diskurs. Also wenn ich nicht im Diskurs teilnehmen will, muss sich nicht wundern, wenn ich dann auch nicht teilnehme.“

Lukas Köhler, der FDP-Obmann im Umweltausschuss, ist Philosoph. Welche klimawissenschaftliche Expertise befähigt ihn also, die Argumente von Lüdecke zu beurteilen? Ach, ich vergaß, das ist ja Teil der Dialektik. Ein Philosoph ist besser geeignet, die gesellschaftliche Problematik wissenschaftlich unerwünschter Mindermeinungen anzugehen als jemand, der die Argumente begreifen könnte. Lüdecke verlangte nämlich in der Anhörung, doch zunächst mal zu überprüfen, ob das CO2 wirklich die vom Weltlimarat (IPCC) seit Jahrzehnten behauptete, jedoch niemals bewiesene Wirkung hätte. Nach William von Ockham (Ockhams Rasiermesser oder Gesetz der Parsimonie) ist auch in den Naturwissenschaften zunächst nach den einfachsten Erklärungen zu suchen. Und die seien erfahrungsgemäß fast immer die richtigen. Auf die Temperaturerhöhung der letzten 150 Jahre angewendet, bedeutet dies, sie zunächst mit früheren natürlichen Variationen des Klimas zu vergleichen. Tut man dies, dann stellt man fest, dass die Änderungen der letzten 150 Jahre sich sehr genau innerhalb der natürlichen Variationen des Klimas bewegen. Eine zusätzliche Wirkung des CO2 braucht es dazu nicht. Diese und andere Argumente hatte Lüdecke zuvor in einem umfangreichen Statement den Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt (hier).

Wer entzieht sich hier also dem Diskurs?

Nächster „Experte“ in der DLF-Reportage ist der Politikwissenschaftler Dieter Plehwe:

„Eine Gruppe von älteren weißen Männern, die aus dem Spektrum von Ingenieurswissenschaften insbesondere kommen, also schon eine gewisse Nähe zu den Naturwissenschaften haben, aber auch keine Klimaforscher sind im eigentlichen Sinne und eben auch in diesen Bereichen nie in der akademischen Welt etwas publiziert haben oder da irgendeine Anerkennung haben. Aber eben mit einem Habitus auftreten, dass man den Eindruck hat: Die sind die absoluten Experten in dem Gebiet.“

Vermutlich zielt diese Beschreibung gegen das weiter oben in der Reportage schon erwähnte Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE). Es ist nicht nur seit 2015 aktiver geworden und veröffentlichen mehr“, sondern EIKE veröffentlicht sogar täglich mehrere Blog-Beiträge, und das seit 2009. Aber klar: Männlich, alt, weiß, AfD – die darf man nicht ernst nehmen. Dass das vielleicht aber auch einfach Menschen sind, die aus Verantwortung für das Fortbestehen unserer Gesellschaft ihre Freizeit investieren und keinen beruflichen Repressionen mehr unterliegen? Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Denn setzt man ganz auf erneuerbare Energien, wie Deutschland es tut, ist es mit ein paar „Einschränkungen für die Wirtschaft“ nicht getan. Dann kann keine produktive Wirtschaft und kein Wohlstand in Deutschland mehr existieren. Wer diese Aussage anzweifelt, dem sei das kürzlich erschienene Buch [4] des Klimawissenschaftlers Lüdecke empfohlen, in dem in aller Kürze, aber gut belegt und zum Nachrechnen genau das bewiesen wird.

Als weiterer „Experte“ tritt im DLF stattdessen der US-Umweltsoziologe Riley Dunlap in der Reportage auf, der die psychologischen Motive der alten weißen männlichen Zweifler analysiert:

„Einige von ihnen haben eine Zeitlang gutes Geld verdient, andere sind von ihrer Persönlichkeit her echte Querköpfe. Und dann gibt es noch Leute, die nur eine mittelmäßige Karriere gemacht haben, jetzt aber Stars in der Welt der Leugner sind. Sie werden oft von konservativen Denkfabriken gesponsort. Man lädt sie zu Vorträgen ein, die Medien zitieren sie. Einige sind in den Filmen aufgetreten, die den Klimawandel leugnen und fühlen sich buchstäblich wie Berühmtheiten.“

Purer Narzissmus also. (Bei den hehren Mainstream-Klimawissenschaftlern gibt es so etwas natürlich gar nicht.) Aber wissen die DLF-Journalisten und ihre „Experten“ eigentlich, dass gerade jüngere Fachwissenschaftler/innen immer mehr hochrangige Arbeiten zu natürlichen Ursachen des Klimawandels publizieren (Beispiel: zwei junge Wissenschaftlerinnen, eine vom Alfred-Wegener-Institut, führen den Dürresommer 2018 auf natürliche Ursachen zurück [5])? Natürlich nicht, denn dann müsste man sich das ja ernsthaft ansehen.

Vahrenholt und Lüning haben in ihrem neuen Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ [6] genau das getan: Eine unglaubliche Zahl, mehrere Tausend, klimarealistische Facharbeiten populärwissenschaftlich aufbereitet und in einen verständlichen Zusammenhang integriert. Die DLF-Reportage geht ausführlich auf dieses neue Buch ein. Nicht zuletzt wegen des Umfangs der wissenschaftlichen Quellen stellt es offenbar eine Bedrohung für die dialektische Strategie der Mainstream-Medien dar. Nach ausführlicher Beschäftigung mit scheinbar offenen Fragen:

„Stigler: In dem 350-Seiten-Buch sind auch enorm viele Literaturverweise, und zwar viele zu echten Klimastudien aus Fachzeitschriften – da hat man sich auf jeden Fall Mühe gegeben, dass es wissenschaftlich aussieht. Frage ist: Ist es das auch?“

lautet das abschließende Urteil des DLF:

„Rosinenpickerei und Fehler beim Studien-Zitieren.

Was durchgängig auffällt: Die Autoren betreiben das, was man „cherry picking“ nennt, also Rosinenpickerei: Es werden vor allem die Studien zitiert, die ihnen bei ihrer Argumentation in den Kram passen.“

Wie schon gesagt, das ganz große Verdienst des Buches ist es, diese Studien überhaupt erst einmal bekannt gemacht und verständlich in einen Zusammenhang integriert zu haben. Die Studien der Mainstream-Forscher werden dem naiven Leser ja täglich von Spiegel, FAZ, Süddeutscher u.v.m. vorgesetzt. Da erwartet auch niemand „Ausgewogenheit“.

An einer Stelle der DLF-Reportage scheint es so, als ob zu diesem Buch ausnahmsweise auch ein echter Klima-Experte sein Urteil abgibt:

„Das gilt zum Beispiel für Jochem Marotzke; er ist Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Hier sein Eindruck: „Es ist die übliche Mischung aus einigen wenigen korrekt dargestellten Sachen, vielen Verdrehungen, vielen Sachen, die aus dem Zusammenhang gerissen sind, und vielem, was einfach falsch ist. Insofern nichts Überraschendes. Ich hab viel Zeit damit verbracht, die Kalte Sonne damals zu lesen und ich möchte mir nicht noch einmal antun, so etwas zu lesen.“

Wie bitte? Er hat das Buch nicht gelesen? Wie kommt er dann zu diesem Eindruck? Vielleicht hat er ihn einfach aus Lüdeckes oben genannter Widerlegung der „Basisfakten“ des Klimakonsortiums abgeschrieben? Da stehen nämlich fast dieselben Worte. Nur mit dem Unterschied, dass Lüdecke die „Basisfakten“ erkennbar gelesen hat, Marotzke die „Unerwünschten Wahrheiten“ nach eigener Aussage aber nicht. (Wer also seriöser arbeitet, mag der Leser selbst entscheiden.)

Die prominent hervorgehobenen „Fehler beim Studien-Zitieren“ werden mit „nur einem Beispiel“ verdeutlicht.

„Vahrenholt und Lüning schreiben, dass ein einziger inaktiver Vulkan auf Island für 4% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei – da denkt man natürlich: Was, so viel kommt aus einer einzelnen natürlichen Quelle?! Schaut man sich dann die zugrundeliegende Studie an, dann steht da wirklich: Der Vulkan ist bloß für 4% der CO2-Emissionen aller inaktiven Vulkane verantwortlich, das ist also eine völlig vernachlässigbare Menge.“

Oh je, denkt man. Aber die Autoren haben schon ein Korrigendum veröffentlicht für diese im Zusammenhang korrekte, aber offenbar missverständlich formulierte Aussage über den Vulkan Katla. Fair wäre es also, wenn auch der DLF seine Behauptung über „Fehler beim Studien-Zitieren“ zurücknehmen würde.

Als weiteres Argument, die Autoren grundsätzlich nicht ernst zu nehmen, wird (mal wieder) angeführt, dass die prognostizierte Temperaturentwicklung aus ihrem Vorgängerbuch „Kalte Sonne“ nicht eingetreten sei. Nach diesem Kriterium wären sämtliche Klimamodelle des IPCC nicht ernst zu nehmen, denn auch deren Prognosen sind noch niemals eingetreten. Aber es ist klar, dass mit zweierlei Maß gemessen werden muss, will man die einen diskreditieren und die anderen überhöhen.

Aus Platzgründen kann hier nicht auf alle weiteren fachlich leicht kritisierbaren Punkte der DLF-Reportage eingegangen werden. Nur noch so viel:

Es überrascht schließlich nicht, dass der DLF die beiden Autoren Vahrenholt und Lüning wiederum nicht als Klimawissenschaftler vorstellt, sondern

Fritz Vahrenholt, promovierter Chemiker, in den 1990er Jahren Umweltsenator für die SPD in Hamburg. Wechsel in die Energiewirtschaft, zuerst zur deutschen Tochter des Öl- und Gaskonzerns Shell, dann als Vorstandschef zu einem Windkraftanlagen-Hersteller.[…]

Sebastian Lüning, Geowissenschaftler, hat mehrere Jahre in der Forschung gearbeitet, seit vielen Jahren aber in der Energiewirtschaft, und zwar bei der Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen (in Afrika und Südamerika). Mit dem Klimawandel beschäftigt er sich nach eigenen Angaben ausschließlich privat.[…]

„Klimawissenschaft“ ist kein Studienfach. Klimawissenschaftler setzen sich interdisziplinär zusammen. Die vom DLF ausführlich diskreditierten „Zweifler“ sind Lüning (29 internationale peer reviewed klimawissenschaftliche Fachpublikationen) und Lüdecke (10 internationale peer reviewed klimawissenschaftliche Fachpublikationen). Die Experten, die Stigler und Mrasow als Experten interviewen, sind der Philosoph Köhler, der Sozialwissenschaftler Plehwe und der Soziologe Dunlap. Ja, vor so viel Klima-Expertise muss man die Segel streichen.

Was empfiehlt Schopenhauer als Gegenmittel gegen diesen letzten Kunstgriff der eristischen Dialektik, das argumentum ad personam?

Die einzig sichere Gegenregel ist daher die, welche schon Aristoteles im letzten Kapitel der Topica gibt: Nicht mit dem Ersten dem Besten zu disputieren; sondern allein mit solchen, die man kennt, und von denen man weiß, daß sie Verstand genug haben, nicht gar zu Absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen; und um mit Gründen zu disputieren und nicht mit Machtsprüchen, und um auf Gründe zu hören und darauf einzugehn; und endlich, daß sie die Wahrheit schätzen, gute Gründe gern hören, auch aus dem Munde des Gegners, und Billigkeit genug haben, um es ertragen zu können, Unrecht zu behalten, wenn die Wahrheit auf der andern Seite liegt. Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert. Die Übrigen lasse man reden, was sie wollen, denn desipere est juris gentium, und man bedenke, was Voltaire sagt: La paix vaut encore mieux que la vérité; und ein arabischer Spruch ist: »Am Baume des Schweigens hängt seine Frucht der Friede.

[1] Arthur Schopenhauer (Autor), Julius Frauenstädt (Hrsg.): Aus Arthur Schopenhauers handschriftlichen Nachlaß. Abhandlungen, Anmerkungen, Aphorisimen und Fragmente. Leipzig 1864, S. 3-43..

[2] Mörner, N. A. (2011). The Maldives: A measure of sea level changes and sea level ethics. Evidence-Based Climate Science, Elsevier, 197-209.

[3] Mörner, N. A. (2017). Sea level manipulation. International Journal of Engineering Science Invention, 6(8), 48-51.

[4] Lüdecke, H.-J. (4. überarbeitete Auflage 2020). Energie und Klima. Chancen, Risiken, Mythen. Expert-Verlag, Tübingen. ISBN 978-3816934851. Mit einem Geleitwort von Arnold Vaatz MdB.

[5] Ionita, M., & Nagavciuc, V. (2020). Forecasting low flow conditions months in advance through teleconnection patterns, with a special focus on summer 2018. Scientific reports, 10(1), 1-12.

[6] Vahrenholt, F. & Lüning, S. (2020). Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten. Langen Müller Verlag München.