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Dieselgate – was sagen uns die Zahlen?

Es wurde zu diesem Thema bereits hier bei EIKE berichtet (hier) und (hier), weitere Gesichtspunkte sollen jetzt diskutiert werden.

Mit der Ablösung der Muskelkraft durch Maschinen konnte das Industriealter beginnen, die mühsame Plackerei der Menschen allein zur Sicherstellung der Ernährung und eines warmen Zimmers im Winter ging zu Ende. Dafür wurden in den Maschinen Energieträger eingesetzt, erst Kohle, dann Erdöl und Gas. Es wurden Verbrennungsprodukte in die Luft freigesetzt. Zu viele Abgase in der Atemluft können vielleicht schädlich sein, daher wurden Grenzwerte eingeführt.

Was wird durch Verbrennungen in die Luft freigesetzt?

Dazu gibt es Zahlen im Statistischen Jahrbuch. Für die Jahre ab 1966 sind die gesamten Emissionen für Deutschland für NO2, SO2 und Staub im folgenden Diagramm aufgetragen:

Es zeigt sich:

Der SO2-Eintrag ist zunächst hoch, vermindert sich dann aber infolge der Entschwefelungsanlagen bei Kraftwerken. In 1990 ergibt sich ein riesiger Anstieg infolge der Deutschen Einheit, weil die Braunkohle in den neuen Bundesländern einen sehr hohen Schwefelgehalt hat. Erst mit Neubau der Kraftwerke dort konnten die Gesamtemissionen sinken.

Der Staubeintrag in die Luft sank seit den 1960-er Jahren, weil in den Häusern die Heizungen von Feststoffen auf Öl umgestellt wurden. Ein Peak kam wiederum durch die Deutsche Einheit, dann aber zunehmend Verbesserungen.

Der NO2-Eintrag in die Luft stieg an wie die Zunahme des Verkehrs im Lande, aber keine Zunahme durch die Deutsche Einheit. Später erfolgte ein Abfall durch bessere Technik (Katalysator).

Woher kommt das NO2?

Im Bereich des Maximums in obiger Abbildung um 1986 gibt das Umweltbundesamt zur Herkunft des NO2 folgende Auskunft [1]:

Es gibt zwei große Emittenten, den Straßenverkehr mit ca. 55% Beitrag und die Kraftwerke und Industrie mit ca. 40% Beitrag. Die 55% des Verkehrs teilen sich auf in 30% durch Otto-Motoren, 17% durch Diesel-Lkw, 2% durch Diesel-Pkw und 6% Rest.

Im Jahre 2003 ist der NO2-Eintrag in die Luft um mehr als 50% gesunken, es trägt der Verkehr mit 53% bei, die Kraftwerke und Industrie mit 32% [2]. Der Beitrag der hier interessierenden Diesel-Pkw lässt sich zu 11% abschätzen [3].

Wie sind die Konzentrationen von NO2 in der Atmosphäre und im Abgas der Pkw?

Dazu finden sich Angaben im Internet, z.B. vom Landesamt Umwelt in Baden-Württemberg.

In ländlichem Raum beträgt die Konzentration 0,005 bis 0,01mg pro m³ Luft, in Ballungszentren (Stuttgart) findet man als 1-Stunden-Mittelwert maximal 0,15 bis 0,3mg NO2 pro m² Luft, als Jahresmittelwert 0,04 bis 0,09mg NO2 pro m³ Luft [4].

Im Abgasstrom von D-Pkw im Straßenverkehr wurden 130 bis 700mg NO2 pro km gemessen.

Was fordert die Norm?

Die Euro-Norm für Diesel-Pkw fordert Emissionsgrenzwerte, bezogen auf 1km Fahrtstrecke.

Euro 3: 500mg NOx/km, Euro 4: 250mgNOx/km, Euro 5: 180mg NOx/km (ab 2011), Euro 6: 80mg NOx/km (ab 9/2015). In den USA gilt 31mg NOx/km.

Ohne eine Abgasreinigung sind die heute geltenden Grenzwerte nicht einzuhalten.

Ist der NO2-Gehalt der Atemluft eine Gefahr für Menschen?

Zu dieser überaus wichtigen Frage findet man bisher keine Antwort in der öffentlichen Diskussion. Über die Giftigkeit von Substanzen wird von Toxikologen befunden. Die 35 Fachleute in der „Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe“ befinden über die Aufnahme von Stoffen in die MAK-Liste (MAK = maximale Arbeitsplatzkonzentration). Jedes Jahr erscheint eine neue Ausgabe der MAK-Liste mit den erfolgten Änderungen. Zu NO2 steht in der MAK-Liste von 1994 die Angabe 9mg NO2 pro m³ Luft, heute steht dort 0,95mg NO2 pro m³ Luft. Die Bedeutung dieser Werte ist wie folgt: Die Toxikologen erproben in Tierversuchen, wo die Dosisgrenze für NO2 in der Atemluft ist, bei der mit Sicherheit KEINE Wirkung auf den Organismus erfolgt. Dieses nennt man den NOAEL-Wert (no observed adverse effect level). Oft wird dieser Wert als MAK-Wert festgelegt. Da der Mensch sich nicht Rund-um-die-Uhr am Arbeitsplatz befindet, bedeutet die Festlegung vom NOAEL-Wert als MAK-Wert eine zusätzliche Sicherheit. Oft wird allerdings noch ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor von einem Viertel oder einem Zehntel eingeführt.

Wenn heute 9mg NO2 pro m³ Luft bedeutungslos für atmende Lebewesen sind, dann ist der 100-ste Teil, nämlich der höchste Jahresmittelwert von 0,09mg NO2 pro m³ Luft, ebenfalls ohne Bedeutung. Diesel-Pkw tragen nur zu einem Zehntel zu diesem bedeutungslosen Teil bei. Es gibt also keine Gesundheitsgefährdungen durch Stickoxide in der Luft infolge Diesel-Pkw, wie es durch die Aufstellung der Grenzwerte suggeriert wird. Vermutlich handelt es sich um „politische“ Grenzwerte.

Der Stickstoff-Kreislauf in der Natur [5]

Stickstoff ist sehr wichtig für das Leben, es ist in Eiweißen enthalten. Daher muß unsere Nahrung Stickstoff enthalten. Mit der Ernte wird dem Boden Stickstoff entzogen, das sind in Deutschland etwa 1,5 bis 2 Mill. t Stickstoff pro Jahr. Der Stickstoffaustrag durch die Ernte muß dem Boden wieder zugeführt werden, das geschieht durch Düngung. Es gibt einen Stickstoffkreislauf in der Natur. Allerdings kann der Stickstoff nicht direkt aus dem Stickstoff-Molekül von den Pflanzen aufgenommen werden, es muß die sehr starke N2-Bindung aufgebrochen werden, z.B. in NO2 überführt werden. Auch die in Kraftwerken und im Verkehr erzeugten Stickoxide nehmen am Stickstoffkreislauf der Natur teil, so daß schließlich ein Teil dieses aus dem Auspuff stammenden Stickstoffs auch auf unserem Teller landet. Das ist nichts Schädliches.

Was ist zu folgern?

Es wurden Grenzwerte festgelegt, die eine nicht existierende Gesundheitsgefahr suggerieren. Die Einhaltung der Grenzwerte scheint durch technische Maßnahmen möglich zu sein, das kostet unnötige Ressourcen: Geld, Energie. Die Sinnhaftigkeit von Grenzwerten sollte für Jedermann erkenntlich sein, daran fehlt es. Wenn ein Beamtenapparat unsinnige Forderungen aufstellt, wäre es die erste Pflicht der Fachleute in der Autoindustrie, dem frühzeitig zu widersprechen.

Gibt es in anderen Bereichen der Umweltpolitik ähnliches?

Es ist eindeutig mit „ja“ zu antworten:

·       Von den Gremien der EU wurde für den CO2-Ausstoß von Pkw ein Grenzwert von 95g CO2 pro km festgelegt, der ab 2020 gelten soll. Der Bürger kann in der Regel die Bedeutung dieser Grenze nicht erkennen. Es besteht zwischen dem Kraftstoffverbrauch und dem CO2-Ausstoß beim Auto ein fester Zusammenhang. Mit dem neuen Grenzwert 95g CO2 pro km darf ein Diesel nur noch 3,6 Liter pro 100km verbrauchen, ein Benziner nur noch 4,0 Liter pro 100km. Jedermann weiß aus eigener Erfahrung, daß diese Verbrauchswerte nicht einzuhalten sind. Damit bedeuten die von der EU festgelegten Grenzen die Abschaffung des Autos in der EU.

·       Es gilt weltweit eine Gesetzgebung zu Radioaktivität, die falsch ist. So ist die Freisetzung von Radioaktivität bei KKW’s verboten bzw. auf sehr kleine Werte zu begrenzen. In Fukushima wurden Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert, obwohl die freigesetzte Radioaktivität keine Gefahr darstellt [hier]. Ein zweites Beispiel dazu: Aus der ASSE will man die Abfälle wieder an die Oberfläche holen, das ist so viel Radioaktivität mit langer Halbwertszeit, wie durch Ausbringung von Kalidünger in der Landwirtschaft in 1 bis 3 Jahren deutschlandweit auf den Äckern verteilt wird. In Deutschland führen diese falschen Gesetze letztendlich zum Ausstieg aus der eigenen Stromversorgung.

[1] Daten zur Umwelt 1990/1991, Umweltbundesamt, Kapitel Luft, Seite 180 fff

[2] Stat. Jahrbuch 2005, Seite 312

[3] Berechnet mit 25 Mill. D-Pkw, 400mg NO2/km, 15 000km/Jahr ergibt Emission von 150 000t NO2/a

[4] Diese Zahlen passen gut zu Meßwerten, die 1984/85 von dem in München geschaffenem Umwelt-Labor der Siemens-AG in der Innenstadt gemessen wurden (interner Siemens-Bericht, Herr Sattler)

[5] „Böden – verletzliches Fundament“, ein Magazin vom GSF-Forschungszentrum, 1997




Greenpeace-Gründer Patrick Moore: Die einzige Konstante beim Klima ist der Wandel

Greenpeace-Mitbegründer Dr. Patrick Moore stellt in diesem Video, kurz und bündig die in Paris außer acht gelassenen Grundtatsachen der Klimawandels vor. Nichts am derzeit beobachteten Wandel ist besonders, weder in Richtung zu kälterem noch zu wärmeren Klima.

Video mit Patrick Moore zur Natürlichkeit des derzeitigen Klimawandels. In wenigen Minuten auf den Punkt gebracht. Die einzige Konstante ist auch dort – der Wandel. Mit Dank an Chris Frey für die Übersetzung des Transscripts und R. Hoffmann für die Einfügung der Untertitel. Das Original kann hier abgerufen werden. Es wurde bisher über 1,24 Mio mal aufgerufen




Die Klimaente zum Jahreswechsel Der Nordpol taut mitten im Winter

Das neue Jahr hatte noch nicht einmal begonnen, da kam schon eine neue Klima-Hiobsbotschaft in allen gängigen Medien: Der Nordpol taut und das mitten im Polarwinter.

Video: Ex-Moderator Uli Wickert zur Lügenpresse

Video: Entwicklung der Medienente von 50 ° am Nordpol in verschiedenen Fernsehsendern. Mit Dank an R. Hoffmann für den Zusammenschnitt

 

Bild 1[1] Screenshot der Artikel-Überschrift von „DIE WELT“

DIE WELT Textauszug

Es ist ein Sturmsystem von historischen Ausmaßen und Werten: Was sich derzeit östlich von Grönland zusammenbraut und weiter nördlich zieht, könnte dem Nordpol Temperaturen von bis zu 30 Grad über den normalen Werten bescheren. Am derzeit 24 Stunden lang dunklen Pol wäre es dann wärmer als in Südkalifornien.

Eigentlich herrscht derzeit am Nordpol Winter mit minus 30 bis minus 40 Grad Celsius. Tatsächlich ist es aber zwei bis vier Grad warm. Entwickelt sich der Sturm weiter wie berechnet, könnte in den nächsten Tagen die Abweichung von 50 Grad erreicht werden, schreiben die Forscher des amerikanischen Wetterdienstes NOAA.

dpa/ds

Und zum Schluss gleich eine Ergänzung „DER WELT“, um den Leser passend einzustimmen:

Hochwasser in England, Tornados in den USA, Schnee in Mexiko, der Nordpol 30 Grad wärmer als üblich. Weltweit spielt das Wetter verrückt. 2015 wird meteorologisch in die Geschichtsbücher eingehen. Quelle: Die Welt

Bild 2[2] Screenshot der Überschrift von „Bild“

Was ist da passiert? Hat das PIC recht und das Klima kippt direkt zum Jahreswechsel um – noch viel schneller, als es alle Simulationen vorhergesagt haben?

Zum Glück nicht, denn die dpa hat etwas ganz Wichtiges übersehen

Auf einen Bericht hin hat die dpa, das Deutsche Wahrheitsministerium für Klima und EEG wie üblich die offizielle, regierungsamtliche Meldung für Gesamtdeutschlands Bürger verfasst und durch unsere  Qualitätsmedien publizieren lassen.

Doch leider passierte der dpa ein schwerwiegender Fehler: Sie übersah, dass die Original-Meldung die Stadt NORTH POLE  in Alaska betraf und nicht den geografischen Nordpol. Dummer Weise steht das im Original auch nicht und die Schreibweisen sind leider gleich. Anbei dazu ein Kommentareintrag zur Meldung von FOX NEWS[4]: 

Leser-Kommentar unter der FOX NEWS_Meldung:

The temperature in the Fairbanks, Alaska suburb of North Pole earlier today was apparently in the low-40s Fahrenheit. It was then that Alexandra Sifferlin at Time.com reported the Alaska town’s temperature as if it came from the North Pole. The only current evidence of Sifferlin’s original grievous error at Time.com is a deliberately vague correction at the bottom of her post telling readers that „This article originally misidentified a temperature reading as belonging to the North Pole.

Bild 3 Screenshot: Homepage-Auszug der Stadt NORTH POLE in Alaska

Wo diese Stadt liegt, zeigt das folgende Bild

Bild 4 Geografische Lage der Stadt NORTH POLE in Alaska 

Und wenn man auf den typischen Temperaturverlauf für diese Stadt klickt (Bild 5) sieht man, dass dort +2 … 4 °C, also 35, 6 … 39,3 ° Fahrenheit selbst um diese Jahreszeit gar nicht ungewöhnlich sind. 

Noch etwas hat die dpa übersehen. Die Angaben sind in Grad Fahrenheit. Die bei der WELT gemeldeten 50 Grad sind deshalb umgerechnet nur ca. 27 °C Temperaturdifferenz. Und ca. 30 °C Temperaturdifferenz zwischen Min- und Max-Wert sind im klimagemäßigten Deutschland die normale Temperaturspanne für ein Datum, welche öfters von einem Jahr zum anderen erreicht wird.

Bild 5 (neu 10.1.16) Tagestemperaturverlauf  vom 26.12.15 der Temperatur Messboje NPEO 2015 Airborne eXpendable Ice Buoy (AXIB ) ID 132472, die dem Nordpol z.Zt. am nächsten ist (Original siehe hier  und hier  ). Mit Dank an Spürnase G. Kramm (Fairbanks Alaska)

 

Aber es wäre halt gar zu schön gewesen, wenn der Nordpol mitten im Polarwinter schmelzen würde. Dass das absolut unwahrscheinlich ist und man deshalb bei so einer Meldung hätte hellhörig sein sollen, kommt der dpa und auch unseren Qualitätsmedien nicht in den Sinn (man ist vom PIK ja viel Schauerlicheres gewohnt) – und dass man die Leser  danach vielleicht über den Fehler informieren könnte – schon gar nicht. 

Etwas fällt noch auf. Bei DER WELT werden in der Artikelüberschrift 50 °C gemeldet. In der Ergänzung nach dem Artikel stehen dann jedoch 30 Grad. Hat man dort zumindest den Fehler mit den Fahrenheit erkannt, in der Meldung „fürs Volk“ aber nicht korrigiert? 


Bild 6. Temperaturverlauf der Stadt North Pole in Alaska

Hinweis: Die Info zu dieser Meldung kam von „Der Klimarealist“ http://www.derklimarealist.de/

* Anmerkung der Redaktion

Unter Earth Weather Extreme (hier) und Ocean DMI hier findet man die realen Temperaturen für die fragliche Zeit um den Nordpol herum

Ort: (80°N-90°N), Uhrzeit jeweils 19:00 Uhr UTC.

28.12.2015 244 K (-29 °C)

29.12.2015 246 K (-27 °C)

30.12.2015 257 K (-16 °C)

31.12.2015 253 K (-20 °C)

Mit Dank an Spürnase R. Berberich

Weitere Hinweise auf die Temperaturentwicklung der arktischen Region finden Sie hier, z.B. auch den dass heftige sehr kurzzeitige Temperatursprünge von 12 bis 14 K in manchen Teilen der Arktis völlig normal sind und in den letzten 58 Jahren über 70 mal vorkamen.

Disclaimer

Hinweis: Im oben stehende sehen Sie das Rechercheergebnis des Autors zu dieser Meldung welche erhärtet, dass es sich um beim North Pole um eine Namensverwechslung handelt. Leider hat der Autor keinen definitiven Quellenbeleg gefunden (z.B. nur einen wie diesen hier), womit ein geringes Restrisiko bleibt. Aber die These der Namensverwechslung ist so wahrscheinlich, dass sie hiermit veröffentlicht wird.

Quellen

[1]

DIE WELT 30.12.15:  Am Nordpol wird es bis zu 50 Grad wärmer als üblich

http://www.welt.de/vermischtes/article150454609/Am-Nordpol-wird-es-bis-zu-50-Grad-waermer-als-ueblich.html

[2]

Bild 30.12.2015: Nordpol bald wärmer als Kalifornien?

http://www.bild.de/news/ausland/globale-erwaermung/nordpol-bald-waermer-als-kalifornien-43964744.bild.html 

[3]

Deutschlandfunk 30.12.2015: Extreme Temperaturvorhersagen für den Nordpol

http://www.deutschlandfunk.de/wetter-extreme-temperaturvorhersagen-fuer-den-nordpol.1818.de.html?dram:article_id=341134 

[4]

FOX NEWS, January 01, 2016: Temperatures spike almost 50 degrees in North Pole

http://www.foxnews.com/science/2016/01/01/temperatures-spike-almost-50-degrees-in-north-pole.html

 




Medienmeldung am 3.1.16: Kraftwerke stoßen zu viel Quecksilber aus – doch kein Wort zu den zig Millionen „Energiesparlampen“ deren Quecksilber jedes Jahr in die Umwelt gelangt.

Die Grünen landeten mal wieder einen Coup. Darauf vertrauend, dass ihre willigen Vollstrecker in allen Medien auch für älteste Nachrichten-Hüte verfügbar sind, jedenfalls solange sie von den Grünen kommen und auf die Tatsache bauend, dass bei diesen gewohnt selektive Berichterstattung gute Berichterstattung ist, ließen sie über die olle Kamelle, dass bei der Verbrennung von Kohle auch geringe Mengen Quecksilber freigesetzt werden, eine neue „Studie“ von einem ihrer „Öko-Institute“ (namens Ökopol hier) anfertigen. Die versetzte prompt sämtliche Medien in Aufregung.  

Videoausschnitt einer Sendung des heute Journals vom 14.12.15 in der Chefmoderator Claus Kleber sein Erstaunen darüber äußert, dass man ihm und seinen Kollegen unterstellt, dass sie „von oben“ gesteuert würden. Dabei hätte ihn bis zum nämlichen Tage nie jemand „von oben“ angerufen, um ihm zu sagen, was er zu berichten hätte. Kommentar: Allein dieser Monolog zeigt mit erschreckender Deutlichkeit die Abgehobenheit vieler Mitglieder der journalistischen Klasse, die nicht mehr die bereits erfolgte Konditionierung ihrer selbst erkennen können. Die sie dazu bringt nur noch solche Meldungen zu verbreiten und für den richtigen Sprachgebrauch zu sorgen, die ihnen für als richtig erkannte Methoden und Mittel der Volkserziehung geboten scheinen. Auch die rbb Intendantin Dagmar Reim ist völlig mit sich und den Ihren im Reinen, wie sie hier verlauten lässt. Alexander Wendt hat hier auf ACHGUT einige besonders markante Beispiele des gewollt erzieherischen jedoch nur voreingenommenen Journalismus vorgestellt.

„Deutsche Kohlemeiler stoßen tonnenweise Quecksilber aus“ trompetet zuverlässig Hiwi Stefan Schulz vom SPON.

Die Tagesschau stößt ins selbe Horn und berichtet  Grüne fordern niedrigere Quecksilber-Grenzwerte“. Vor lauter Begeisterung über diese schlechte Nachricht hatte der zuständige Tagesschau Redakteur aus den in der „Studie“ für deutsche Kraftwerke genannten  7 t, , mal eben 10 t (Anm. immer p.a. gemeint) gemacht, von denen aber die Studie zu wissen vorgibt, dass dies die emittierte Gesamtmenge aller Quellen sei.

Auch das ZDF lässt sich nicht lange bitten und bringt diesen alten Hut unter der Schlagzeile „Quecksilber aus Kohlekraftwerken“ im heute Journal vom 3.1.16 (ab Minute 11:06) als wichtige Nachricht und lässt ausführlich den als erbitterten Kohlekraftwerksgegner bekannten,  grünen „Energieexperten“ das MdB Oliver Kriescher (studierter Biologe; ob mit oder ohne Abschluss ist nicht bekannt, vermutlich ohne, zudem Mitglied des Vorstandes von Eurosolar.) zu Wort kommen, der seine Litanei auch prompt herunterbetet.  Kriescher verbrachte übrigens sein ganzes Berufsleben in der Politik und lernte sein Metier bei der Mitautorin des EEG Frau Michaele Husted.

Das RTL Journal, ebenso wie sämtliche überregionalen Tageszeitungen melden diesen alten Hut ebenso an prominenter Stelle.

Weglassen ist auch Lüge

Doch keiner dieser Journalisten machte auch nur die leiseste Andeutung darüber, dass es die Grünen waren, die über die mit ihnen verbündete Hilfstruppen, wie Greenpeace, dafür sorgten, dass das Nerven-Gift Quecksilber erst so richtig breit und fein verteilt in sämtlichen Haushalten und Betrieben der Republik incl. der Kinderzimmer vorhanden ist. Forderten sie doch als Erste das Verbot der Glühlampe.

Hierbei – wie auch auf anderen Feldern- taten sich die grünen Helden H.J. Fell und J- Trittin besonders hervor. So findet man im Spiegel vom 20.2.2007 die folgenden Aussagen.

Umweltschutz: Grüne sagen Glühlampen den Kampf an

..Fell sprach sich aber auch für ein Ende von herkömmlichen Glühlampen in Deutschland aus. Denkbar sei ein Auslaufen des Verkaufs bis 2012, sagte Fell. Zunächst sollte die Bundesregierung mit den Herstellern nach einem gemeinsamen Weg suchen, um die ineffizienten Lampen vom Ladentisch verschwinden zu lassen. „Wenn das nicht klappt, wäre auch ein gesetzliches Verbot denkbar“, sagte Fell.

Auch Jürgen Trittin, Grünen-Bundestagsabgeordneter und früherer Umweltminister, begrüßte Australiens Glühbirnen-Verbot: „Solche technischen Standards für Energieeffizienz bräuchten wir weltweit noch viel mehr. Wir würden sie uns für sämtliche Elektrogeräte wünschen, etwa für ineffiziente DVD-Player, für die vielen australischen Klimaanlagen oder auch für beheizte Klodeckel, wie es sie in Japan gibt“, sagte Trittin zu SPIEGEL ONLINE.

Und der aktivistische Arm der Grünen, der Medienkonzern Greenpeace, sorgte im selben Jahr dann gleich für die entsprechenden Bilder und Videos und ließ vor dem Brandenburger Tor in Berlin mit einer Straßenwalze 10.000 Glühlampen zerstören. Alle Medien waren natürlich dabei und berichteten was das Zeug hielt.

Das Glühlampenverbot verursachte die weite Verbreitung von Quecksilber in alle Haushalte und Betriebe

Kurze Zeit später legte der damalige Umweltminister Siegmar Gabriel (SPD) nach und forderte ultimativ von der EU ein Glühlampenverbot, was diese kurze Zeit später über das willige EU-Parlament auch beschließen ließ. 

Schon zu dieser Zeit war völlig klar, dass die als Ersatz verfügbaren und empfohlenen Energiesparlampen (im Grunde miniaturisierte Leuchtstoffröhren) jeweils bis zu 5 mg hochgiftiges Quecksilber enthalten würden.  In der oben angezogenen Studie nehmen die Autoren auch ausdrücklich -allerdings verharmlosend – auf die Energiesparlampen Bezug, denn so liest man in der Zusammenfassung

Zitat:

Das (die 7 t jährlich aus deutschen Kraftwerken) entspricht der jährlichen Freisetzung von sämtlichem Quecksilber aus 3,5 Millionen Energiesparlampen.

Legt man diese Werte auf den jährlichen Eintrag an Quecksilber durch kaputte Energiesparlampen um, dann zeigt eine einfache Hochrechnung, dass von den inzwischen rd. 850 Mio bis 2,3 Mrd (wenn man von 80 % Ersatz aller Glühbirnen in Haushalten und Betriebsgebäuden ausgeht) Energiesparlampen, die in deutschen Haushalten und Betrieben incl. Verwaltungen inzwischen in Gebrauch sind, zwischen 42 bis 112 Mio Stück[1], also ca. 5 %, jährlich ersetzt werden.  Rd. 80 % davon landen – so meinen Experten- im Hausmüll, der Rest wird ggf. fachgerecht entsorgt. Das bedeutet, dass rd. 34 bis 90 Mio Energiesparlampen jährlich ihr Quecksilber – weit und fein verteilt- an die Umwelt abgeben. Das ist .gem. der Studie- rd. 10 bis 26 x mehr als sämtliche Kraftwerke[2] zusammen. Die Überschrift der Meldungen, die sich auf die Studie bezogen, hätte dann lauten müssen:

„Deutsche Kraftwerke emitieren nur Bruchteile der Quecksilbermengen in die Umwelt, die von Energiesparlampen eingebracht werden. „

Eine solche Meldung wäre jedoch mit Sicherheit nicht gebracht worden. Siehe oben. Allerdings wäre auch sie nicht korrekt, siehe Fußnote 2. Im Grunde wäre es eine Nichtmeldung gewesen.


[1] Dabei wird von einer Austauschrate von 5 % ausgegangen, was einer rechnerischen Gebrauchsdauer von 20 Jahren entspricht. Das ist sicherloch zu optimistisch.

[2] Die Behauptung der Studie, dass 3,5 Mio Energiesparlampen rd. 7 t Quecksilber enthalten bzw. auch freistzen könnten, zeigt nur wie schlampig die Studie erstellt wurde, und lässt damit auf ihre Gesamtqualität schließen. Sie ist nämlich um 3 Größenordnungen zu hoch.  Denn nach den in der Studie angegebenen Werten enthielte jede Energiesparlampe rd. 2 g Quecksilber. Real sind es jedoch nur 2 bis 5 mg. Was die Berechnungen oben zwar kräftig verringern würde, aber an der grundsätzlichen Problematik der Freisetzung bei gleichzeitig feinster – auch in Kinderzimmern- Verteilung großer Mengen Quecksilber durch Energiesparlampen, nichts ändern würde. Real enthalten die bisher eingesetzten Energiesparlampen alle zusammen zwischen 2 und 8 t Hg. Also in etwa genauso viel wie alle Kraftwerke zusammen emitieren.




Strom aus Sonne und Wind ist nicht nach Bedarf verfügbar. Niemals und nirgends!

Behauptung der EE Befürworter

Immer wieder liest und hört man  von Befürwortern der „EE“ besser NIE (Nachhaltig Instabilen Energien) –auch in diesem Blog- dass irgendwo immer genügend Wind wehe, oder die Sonne scheine, um deren Kraft zur Erzeugung von Strom nutzen zu können, damit Flauten oder Dunkelheit zu überbrücken, und Strom dahin zu liefern, wo er zwar benötigt, aber wegen Flauten oder Dunkelheit – trotz ausreichender Anlagenkapazität- gerade nicht produziert werden könne. Man müsse nur überall genügend Kapazität aufbauen und auch die entsprechenden Leitungen dazu legen, dann würde einer baldigen 100 prozentigen Bedarfsdeckung durch NIE (Nachhaltig Instabilen Energien) Strom nichts mehr im Wege stehen. Diese Behauptung wird immer wieder auf Neue aufgestellt und von allen Medien, Politikern und ihren zuarbeitenden und oft auch von ihnen finanzierten NGO´s ständig wiederholt.

So heißt es z.B in der  „Agora Kurzstudie zur Entwicklung der Windenergie in Deutschland:

„Eine großräumige Verteilung der Anlagen führt folglich zu einer Glättung der Einspeisung.“

Stellt sich dann heraus, dass sie z.B. für Deutschland praktisch nicht stimmt, wird als Begründung angegeben, dass Deutschland eben zu klein ist, aber für Europa als größerer Raum würde es dann stimmen. Man müsse nur durch erweiterte europäische Verbundnetze und die entsprechende Gesetzgebung dafür sorgen, dass ein Ausgleich möglich sei. So jedenfalls sieht es, stellvertretend für viele, der bisher eher nicht durch kluge Energiepolitik aufgefallene FDP Europaabgeordnete Graf Lambsdorff.

Realität

In der Realität ist dieses, für viele Umwelt- und Klimabewegte aber auch links-grüne Feinde (und ihre Unterstützer von anderen Parteien) von „Konzernen“, verlockende Gedankengebäude, jedoch nichts weiter als ein Luftschloss, besser gesagt ein Wolkenkuckucksheim. Im Folgenden wird dies hier aufgezeigt.

Die örtliche NIE Verteilung  und Stromernte.

Behauptet wird, dass durch eine entsprechende Vervielfachung der Anlagenkapazität an jedem Ort in Deutschland nicht nur die geerntete Energie-Menge proportional steige, sondern auch,  dass deren Einspeisung „verstetigt“ wird, dass also Mindermengen der einen Installation durch Mehrmengen  der anderen Installation kompensiert werden.  Doch diese häufig wiederholte Annahme z.B. von gut besoldeteten IWES Wissenschaftlern ist fundamental falsch, sowohl theoretisch als auch praktisch. Detlef Ahlborn von Vernunftkraft führte schon vor einiger Zeit den Nachweis[1], dass auch für Windkraftanlagen der fundamentale Satz der Wahrscheinlichkeitslehre gilt, dass sich die Varianzen (des Leistungsangebotes) bei höherer Zahl der Teilnehmer addieren und nicht subtrahieren. D.h. je mehr NIE (hier Wind-) Anlagen installiert werden, umso größer wird auch die Streuung.

Doch es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu, der zusätzlich dafür sorgt, dass die obige Behauptung falsch ist.  Im Gegensatz zu rein zufälligen Zahlen, wie sie z.B beim Würfeln entstehen, ist die Einspeisung von Windkraftanlagen (wie auch Solaranlagen) bei der Bereitstellung ihrer Leistung (statistisch) nicht unabhängig sondern stark voneinander abhängig. Sie ist extrem eng korreliert, wie es im Fachjargon heißt. Bei unabhängigen Quellen würde die Varianz symmetrisch um einen Mittelwert herum verteilt liegen, doch bei den miteinander eng korrelierten Quellen ist das anders. Der Grund dafür ist, dass der Wind (wie auch die Sonne) häufig über ganz Europa stark oder auch schwach oder überhaupt nicht weht. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, dass starker Wind wesentlich seltener ist, als schwächerer Wind, oder gar Flaute. Abb 1 zeigt den typischen Verlauf dieses Verhaltens

Abbildung 1: Verteilung der Summeneinspeisung in Deutschland Quelle: http://www.vernunftkraft.de/windkraft-versus-wuerfeln/

Damit sind höhere Leistungen wesentlich unwahrscheinlicher als geringere Leistung oder gar Null-Leistungen. Und das auch noch über der ganzen Fläche und gleichzeitig. Von symmetrischer Verteilung der Tage über der Windstärke (dargestellt als Energieernte in MW) um einen Mittelwert kann also wirklich keine Rede sein. Man sieht in Abb. 1 deutlich eine starke Verschiebung des zeitlichen Maximums nach links auf dem Diagramm. Es liegt bei knapp 10 % der Leistung für nur 27 Tage (dem Maximum an Zeit) jeden Jahres, an 17 Tagen d.J. wird sogar keine Leistung abgegeben, während die maximale Leistung nur an 1 bis 2 Tagen, oft auch nur für ein paar Stunden, eingespeist wird.

Dieses Ergebnis zeigt auch die praktische Einspeisung aller deutscher installierten NIE Anlagen die mit ¼ stündlicher Auflösung an der Entso-e abgerufen werden können. Abb 2 zeigt den Sachverhalt für den Oktober 2015.

Abbildung 2: Verteilung der Summeneinspeisung von Wind- und Sonnenleistung gegenüber dem Bedarf in Deutschland über den Oktober 2015 Quelle: Entso-e Grafik R. Schuster

Man sieht, dass in diesem Zeitraum die Spitzen zu keiner Zeit auch nur in die Nähe des Bedarfes kommen, von Spitzenabdeckung ganz zu schweigen, obwohl die installierte Leistung der beiden NIE Quellen Wind und Sonne den max. Verbrauch bereits heute schon um fast 20 % übertrifft.

Damit dürfte auch der Wunschtraum vieler Aktivisten gestorben sein, genügend Strom nicht nur bei voller Wind- und Solarverfügbarkeit  zur Versorgung eines Industrielandes wie Deutschland sicher zur Verfügung stellen zu können, sondern zugleich den unweigerlich anfallenden Spitzenstrom für die Speicherung über den Umweg der Methanerzeugung und Wiederverstromung (Power to Gas to Power) zu verwenden. Das funktioniert auch dann nicht, wenn, wie es der Bedarfsplan vorsieht, die Installationen in Windkraftanlagen auf 170 GW [2]vervierfacht werden.

Die Gründe dafür wurden oben ausführlich dargestellt. Die folgende Simulation zeigt die Situation nochmals deutlich. 

Für die Simulation wurde die installierte Windkapazität in Inkrementen der bereits jetzt installierten Leistung um jeweils einen Schritt bis zum 10 fachen erhöht und die Daten vom Oktober entsprechend multipliziert. Die PVA Kapazität hingegen wurde – wie vom Gesetzgeber gewollt- bei 50 GW Nennleistung gedeckelt.

Abbildung 3: Verteilung der Summeneinspeisung von Wind- und Sonnenleistung gegenüber dem Bedarf in Deutschland bei Verdreifachung der Windkapazität gegenüber Oktober 2015 Quelle: Entso-e Grafik R. Schuster 

Man erkennt, das erst bei einer Verdreifachung der Windkapazität am 12. Oktober der Bedarf kurzzeitig übertroffen wurde. Für den Rest des Monats reichte das Angebot bei weitem nicht aus, diesen Bedarf auch nur annähernd zu decken.

Abbildung 4: Verteilung der Summeneinspeisung von Wind- und Sonnenleistung gegenüber dem Bedarf in Deutschland bei Vervierfachung der Windkapazität gegenüber Oktober 2015 Quelle: Entso-e Grafik R. Schuster 

Bei Vervierfachung der Windkapazität, wie vom Gesetzgeber gewünscht, erreichen die Spitzen nur an 4 Tagen den Bedarf, nämlich am 6. und 7. Oktober und am 11. und 12. Und auch das nur kurzzeitig. Für die Erzeugung von Methan  bliebe nichts übrig, und die restlichen 27 Tage müssten konventionelle Kraftwerke den Bedarf decken, wenn es nicht zu Stromabschaltungen in großem Stil kommen sollte.

Und so setzt sich das bis zum 10 fachen fort, mit dem Ergebnis, dass die Talwerte dann in ihren Minima nur leicht proportional ansteigen, (in der Realität wären sie tiefer, weil die windhöffigen Standorte alle längst besetzt sind), während die Erzeugungs-Spitzen die Bedarfsspitzen an nur 14 Tagen um bis zum  2,4 fachen überstiegen, obwohl die Nennleistung dann bereits um den Faktor 8 über dem mittleren Bedarf läge. Es drängen sich daher die Fragen auf:

Wohin dann mit diesem Strom? Und wer füllt die Lücken?

Abbildung 5; Video: Verteilung der Summeneinspeisung von Wind- und Sonnenleistung gegenüber dem Bedarf in Deutschland bis zur Verzehnfachung der Windkapazität gegenüber Oktober 2015 Quelle: Entso-e Grafik R. Schuster

Doch selbst unter diesen grotesk übersteigerten Installationswerten liefern die NIE Quellen in der Spitze nur max. 29 % ihrer installierten Nennleistung.

Selbstverständlich ist die Situation zu anderen Jahreszeiten anders. Es wird Monate geben, bei denen das Stromangebot den Bedarf massiv übersteigt, und trotzdem wird diese Menge nicht ausreichen um z.B. genügend Methan zu erzeugen, das in Schwachmonaten zur Stromerzeugung verbrannt werden kann. Dafür sorgt schon der lausige Restwirkungsgrad von 20-30 % (eher 20 % aufGrund vielfältiger innerer Hemmnisse) der Power-to Gas to Power Speicherung.

Und es wird auch Monate geben wird, in denen noch größerer Mangel herrscht und in denen nicht mal die Spitzen den Bedarf erreichen.

Die heutige schon sehr angespannte Netzstabilität würde deshalb weiter Schaden nehmen und flächendeckende Blackouts gehörten zur Tagesordnung. 

Abbildung 6 Zahl der dokumentierten Netzeingriffe pro Jahr in Deutschland incl. Fortschreibung der Kurve mittels eines Kurvenfits (Polynom 3 Ordnung) Quelle: ab 2012: http://www.netztransparenz.de/de/Redispatch.htm, zuvor Pressemeldungen und priv. Info) Grafik Michael Limburg

D. Ahlborn hat deshalb auch die Frage untersucht wie viele Windkraftanlagen in Deutschland errichtet sein müssten, um die vom Gesetzgeber vorgegebene Endzahl von rd. 170 GW zu erreichen und dann errechnet welcher Flächenbedarf dabei entstünde. In seiner sehr lesenswerten und lesbaren Analyse ermittelt er 55.240 Windräder der 3 MW Klasse, die man z.B. in Windparks zu je 10 Anlagen zusammenfassen könnte. Bei gleichmäßiger Verteilung über Deutschlands Fläche kommt er dann zu dem Schluss

Zitat:

..dass wir die gesamte Fläche Deutschlands von Flensburg bis nach Berchtesgaden, von Aachen bis nach Görlitz im Abstand von durchschnittlich 8 km mit Windparks zubauen müssen, um ein Viertel der Stromversorgung Deutschlands mit Windkraftanlagen sicherzustellen. Zitat Ende

Nicht viel besser sieht die Situation aus, wenn man sich die Einspeisung von Windstrom für einen großen Teil Europas ansieht. R. Schuster hat dies dankenswerter Weise getan und für das erste Quartal 2015 grafisch aufbereitet.  Abb. 7 zeigt die Einspeisung deutscher Windkraftanlagen für das erste Quartal 2015. Während Abb. 8 die summierte Einspeisung aus 12 europäischen Ländern  für denselben Zeitraum zeigt.

Abbildung 7: Verteilung der Summeneinspeisung von Windleistung in Deutschland im I. Quartal  Quelle: Entso-e Grafik R. Schuster 

Abbildung 8 und Video : Verteilung der Summeneinspeisung von Windleistung von 12 Ländern im I. Quartal  Quelle: Entso-e Grafik R. Schuster

In Abb. 7 und Video Abbildung 8 ist deutlich zu erkennen, dass sich manche Täler zwar an einigen Tagen auffüllen, aber in keinem Fall den  Ausgleich herbeiführen, also zu Verstetigung beitragen würden.

Fazit

Viel hilft eben auch in diesem Falle nicht viel, außer manchen Leuten zu nie gekanntem Vermögen zu verhelfen, und dabei dem Rest massiv zu schaden, auch als „politische“ Auslegung des Amtseides bekannt.

 


[1] http://www.vernunftkraft.de/windkraft-versus-wuerfeln/

[2] Siehe auch: D. Ahlborn: WIEVIELE WINDRÄDER BRAUCHT DAS LAND? http://www.vernunftkraft.de/dreisatz/




Die Energiepolitik im Koalitionsvertrag der Großen Koalition – Die Beschwörung des Irrealen –

 „Das Energiepolitische Dreieck“

Zitat: „Die Ziele des energiepolitischen Dreiecks – Klima- und Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit – sind für uns gleichrangig. Die Energiewende wird nur dann bei Bürgern und Wirtschaft Akzeptanz finden, wenn Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet sowie industrielle Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze erhalten bleiben.“ 

Dazu gibt es eine treffende Bewertung durch Wieland Kramer, freier Journalist, Wuppertal, 2013:

„Zu den besonders schönen und trügerischen Exemplaren der Gattung Dreieck gehört das der nachhaltigen Energieversorgung. Es ist angenehm gleichseitig und vollkommen harmonisch. Mit jeweils identischer Entfernung zum Mittelpunkt positionieren wir die Versorgungssicherheit, die Umweltfreundlichkeit und die Preiswürdigkeit. Wir wünschen und behaupten sogar, die geometrische Harmonie entspreche der Realität.

Doch so robust wie wir es gerne hätten, ist das Energiedreieck keineswegs. Im zweiten Jahr in Folge (2012 und 2013) wird der inländische Energieverbrauch nahezu vollständig durch den Witterungsverlauf geprägt. Rund 10% mehr Erdgas und Heizöl waren nötig, um Wohnungen und Büros angenehm warm zu halten.

Und bei den Schwellenländern? Deren Rezepte gegen Wachstumsverluste sind einheitlich: Ganz vorne steht der Einsatz preiswerter Energie. Damit ist für diese Staaten eine Ecke des Energiedreiecks fest gesetzt. Die Option heißt Kohle.

Wir müssen akzeptieren, dass viele Länder im Energiedreieck auf sichere Versorgung und niedrige Preise setzen, um die Entwicklung ihrer Volkswirtschaft zu stützen, negative Umweltauswirkungen dagegen in Kauf nehmen.

Deutschland setzt mit seiner Energiewende auf Umwelt- und Klimaschutz (1. Anmerkung: Weder beim CO2 noch gar beim Natur- und Landschaftsschutz ist das tatsächlich der Fall)  auf Versorgungssicherheit – insbesondere im Stromnetz (2.Anmerkung: Selbst diese ist massiv gefährdet). Hierzulande wird die Preiswürdigkeit im Energiedreieck vernachlässigt, wenn nicht sogar ganz fallengelassen.

Allenfalls zwei Ziele lassen sich zu Lasten des Dritten verwirklichen. Die Dreiheit erscheint unmöglich.“

3. Anmerkung: In Europa könnten allenfalls Länder mit reichlich Wasserkraft zwei dieser drei Ziele nahekommen, ebenfalls kann das Frankreich mit seiner Kernkraft. Wenn man die Kernkraftnutzung als umweltfreundlich ansieht, was bei einer effizienten Behandlung der radioaktiven Abfälle und der abschließenden Endlagerung der Spaltprodukte hinreichend erfüllt sein kann, dann bleiben allein Frankreich und Norwegen, die alle drei Ziele des energiepolitischen Dreiecks erfüllen können. Für die deutsche Regierung, die dafür sorgt, dass nicht ein einziges dieser Ziele erfüllt wird und die trotzdem das Zieldreieck beschwört, ist Frankreich jedoch kein Vorbild und die norwegische Gebirgslandschaft kann man leider nicht nach Deutschland holen.

 

Zur Zusammenarbeit mit den Ländern:

Zitat: „Auf der Basis dieser Korridore (betr. den Ausbau der EE)  wird sich die Koalition mit den Ländern auf eine synchronisierte Planung für den Ausbau der einzelnen Erneuerbaren Energien verständigen“.

 

Tatsächlich hat Deutschland 17 Energiewenden

Die vergangenen Jahre haben sehr deutlich gezeigt, dass alle quantitativen Vorgaben der Regierung für den Ausbau der unter das EEG fallenden sog. Erneuerbaren von den Bundesländern nicht beachtet werden. Diese verfolgen jeweils eigene Pläne, die im Ergebnis beliebig von den Vorgaben aus Berlin abweichen. Das geht nach dem Prinzip: „Auf welche Weise können wir das Meiste für  unser Land aus den Fördermöglichkeiten herausholen ? Solange es keine festen Ausbaugrenzen    mit entsprechenden Sanktionen gibt, machen wir, was wir wollen.“

Im April 2014 wurde der „Entwurf für ein Gesetz zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ vom  Bundeskabinett beschlossen und Bundestag sowie Bundesrat zugeleitet. Gabriel wollte damit „die Kostendynamik der vergangenen Jahre beim Ausbau der erneuerbaren Energien durchbrechen und den Anstieg der Stromkosten begrenzen“ – so steht es im Entwurf.

Die „grundlegende Reform“ bedeutete für die Windkraft: Der Ausbau der Windenergie sollte auf 2.500 MW/ Jahr begrenzt werden.  Aber eine besonders krasse Missachtung ihrer Ausbauziele erlebte die Regierung, als die 2014er Zahlen für die Windkraft bekannt wurden. Denn am 29. Januar 2015 war der Begrenzungsbeschluss für die Windkraft bereits Makulatur. An diesem Tage gab der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer VDMA bekannt, dass im Jahr 2014 in einem enormen Zubau 4.750 MW Windkraftleistung an Land neu installiert wurden.  Das entspricht einem Zuwachs von 58% gegenüber 2014.

Dazu erklärte der energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Joachim Pfeiffer: „Diese Fehlsteuerung im EEG führt zu einer Mehrbelastung der Stromkunden von mindestens  einer  Viertelmilliarde Euro. Die steigenden Netz- und Systemkosten sind dabei noch nicht eingerechnet.“ Er verlangte „schnellstmöglich“ eine grundlegende Reform der Förderung; nur so könne „die weitere Kostenexplosion beendet werden.“ Sein unfreiwilliger Humor bestand in der erneuten Forderung nach einer „grundlegenden Reform“, die es doch gerade einmal 9 Monate zuvor gab.

Während auf diese Weise die Landesregierungen ihre eigene Energiewendepolitik betreiben, gibt es inzwischen auch einen wachsenden Widerstand in den Länderparlamenten gegen diese Politik:

Bayern kämpft mittlerweile wegen der wachsenden Bürgerproteste mit der Bundesregierung gegen die geplanten Stromtrassen  und sieht außerdem die gesamte Stromversorgung bedroht, wenn die letzten Kernkraftwerke vom Netz gehen müssen. Im Ausbau des Solarstroms und der Biomasse ist Bayern hingegen ein führender Profiteur des EEG.

In Hessen hat sich die SPD-Opposition mittlerweile gegen die Windkraft-Ausbaupläne der schwarz-grünen Landesregierung gestellt und nimmt damit – ebenso wie Oskar Lafontaine im Saarland . auch eine Oppositionsrolle gegen das SPD-geführte Wirtschaftsministerium in Berlin ein. Der Bürgerwiderstand gegen neue Stromtrassen führt wiederum dazu, dass mehrere Landesregierungen die Netzausbaupläne im vielen  Details ändern und damit verzögern.

Das Bild wird zunehmend unübersichtlicher.

 

Zu Gebäuden:

„Der Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand sollte weiterhin auf Freiwilligkeit beruhen.“ 

Dies liest man gerne, nur ahnt man Böses: Das am 01.01.2009 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz EEWärmeG hat, wie auch bei der Energiewende üblich, mehrere Zielsetzungen

1. der Klimaschutz, 2. die Schonung fossiler Ressourcen, 3. die Senkung von Energieimporten, 4. die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Wärme und Kälte aus „Erneuerbaren Energien“ EE und 5. bis 2020 den EE-Anteil am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte auf 14% zu erhöhen. Es ist damit das zentrale regulatorische Instrument, um den Einsatz von EE im Gebäudesektor  und weitere  Maßnahmen voranzutreiben.

 

Die bei derartigen Zwangsmaßnahmen eintretenden Reaktionen der Betroffenen beklagte die Bundesregierung bereits 2012 in einem „Erfolgsbericht“ des BMU: „Es zeigten sich sogar rückläufige (!) Trends beim EE-Anteil an Sanierungsmaßnahmen.“ Offenbar versuchen die Bürger nicht nur mit der Verschiebung von eigentlich fälligen Erneuerungen ihrer Heizungsanlagen den Einbau teurer EE-Anlagen zu vermeiden; sie haben alte Anlagen repariert und sie zum Teil wiederum unauffällig durch funktionierende Anlagen ersetzt. Diese Zwangsmaßnahmen führen mit Sicherheit dazu, dass sich ein Schwarzmarkt für die Installation von Heizungsanlagen entwickelt, die keine EE-Anlagen einbeziehen, die aber sehr wohl aus modernen und effizienten konventionellen Anlagen – z.B. Brennwertkesseln – bestehen können.

Bei Neuerrichtung von Gebäuden müssen die Eigentümer für die Erzeugung von Wärme und Kälte bestimmte Anteile an der gewählten „Erneuerbaren Energie“ nutzen (48 § 5, § 7). Die Mindestanteile sind u.a.: Für Solare Strahlung 15%; für feste Biomasse 50%; für Geothermie oder Umweltwärme 50%. Bei s.g.  Ersatzmaßnahmen gilt ein Mindestanteil von 50% bei Nutzung von Abwärme oder KWK-Anlagen. Als Ersatzmaßnahmen kann z.B. auch die zusätzliche Einsparung von Energie durch besonders gute Wärmedämmung der Gebäudehülle angerechnet werden, wenn der jeweilige Höchstwert des Jahres-Primärenergiebedarfs nach der EnEV um mindestens 15% unterschritten wird.

Fernwärme und Fernkälte gelten nur dann als Ersatzmaßnahme, wenn sie zu einem wesentlichen Anteil aus EE oder zu mindestens  zu 50% aus der Nutzung von Abwärme oder von KWK-Anlagen oder aus einer Kombination der drei Varianten stammt.

 

Auch von E. Gawel et al. wird diese Entwicklung beklagt: „Kritisch bei einer anlassbezogenen  Nutzungspflicht (Anm.: einer Modernisierung) im Bestand sind die möglichen Auswirkungen auf die Heizungs-Modernisierungs-Rate, soweit Investoren Sanierungen hinauszögern, um den gesetzlichen Geboten bei unzureichender Wirtschaftlichkeit zu entgehen“.

Die Öko-Bürokratie in den Berliner Ministerien wird diesen logischen Reaktionen der Betroffenen auf die  gesetzlich vorgeschriebene Installation unwirtschaftlicher Anlagen sehr wahrscheinlich mit Verschärfungen begegnen. Das könnte vor allem einer Ausdehnung der EnEV und des EEWärmeG die  gesetzlich vorgeschriebene Installation unwirtschaftlicher Anlagen sehr wahrscheinlich mit Verschärfungen begegnen. Die wahrscheinlichste neue Zwangsmaßnahme wird vermutlich eine Modernisierungspflicht für alle Heizungsanlagen sein, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, wobei dann EE-Anlagen eingesetzt werden müssen.

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) haben sich bereits für eine „deutliche Verschärfung der Anforderungen an Neubauten“ ausgesprochen.

Mal sehen, ob der Koalitionsvertrag wenigstens in diesem Punkte bis zum Ende dieser Legislaturperiode gilt.

 

Klimafreundlicher Wärmemarkt

„Ziel der Koalition bleibt es, bis zum Jahre 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu haben.“

Das Tröstliche am Koalitionsvertrag ist die schlichte Tatsache, dass die Regierung, die diesen Text absegnete, im Jahre 2050  über ein Drittel Jahrhundert nicht mehr im Amt ist; von der Frage, ob ein heutiges Regierungsmitglied dann überhaupt noch am Leben ist, ganz zu schweigen. Was befremdet, ist der völlig unrealistische Gestaltungswahn, mit dem die nächsten zwei Generationen aus der dunklen Vergangenheit des Jahres 2013 heraus ferngesteuert werden sollen. 

Das hier beschriebene Ziel ergänzt und relativiert jedoch die Aussage zum Gebäudebestand im vorausgegangenen Satz aus dem Koalitionsvertrag, der das schöne Wort „Freiwilligkeit“ enthält.

Zur Verwendung von überschüssigem EE-Strom als Wärme:

In einem Strommarkt mit einem weiter zunehmenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien werden wir Strom, der sonst abgeregelt werden müsste, für weitere Anwendungen, etwa im Wärmebereich, nutzen.“

Hier findet man ein typisches Merkmal der Energiewendepolitik: Den Versuch, die Physik zu ignorieren. Man könnte das in Lehrbüchern nachlesen; Prof. Dr.-Ing. Robert Heß, Westfälisches Energieinstitut an der Hochschule Gelsenkirchen, erläuterte es noch einmal:

„Aus technischer Sicht hat die Thermodynamik mit der Exergie seit Langem ein quantifizierbares Maß für die Wertigkeit der unterschiedlichen Energieformen eingeführt. Elektrische Energie ist reine Exergie und höchstwertig. Wärme hingegen ist nur auf hohem Temperaturniveau hochwertig; niedertemperierte Wärme ist minderwertig.

Einseitige rein energetische Beurteilungen ohne Berücksichtigung der Exergie enthalten dem zur Folge keine Aussagen zur Energiewertigkeit und sind unvollständig.

Das Exergie-Gebot bedeutet für die Orientierung der Energiewende: Hochwertige Energieträger dürfen nicht ausschließlich zur Deckung energetisch geringwertiger Energiebedürfnisse eingesetzt werden.

Eine Energiewirtschaft, die auf der Basis angeblich kostenloser überschüssiger elektrischer Energie aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen die elektrische Direkt-Raumheizung rechtfertigt, verstößt eklatant gegen dieses Exergie-Gebot.

Elektrische Energie als Edelenergie muss, falls überschüssig angeboten, „verwertet“, das heißt, in erster Linie gespeichert werden. Es fehlen aber zur Zeit integrierte Systemlösungen mit Energiespeichern.

Nicht der einseitige Ausbau einzelner Systemkomponenten zur Nutzung regenerativer Energien, wie bisher bei Photovoltaik und Windenergieanlagen, ist zukunftsfähig, sondern nur die Realisierung integrierter Systemlösungen – zum Beispiel Photovoltaik nur in Verbindung mit passgenauen Speicherlösungen, unterstützt durch intelligentes Bedarfs- und Angebotsmanagement in einem vernetzten Gesamtsystem.

Diesen Aspekt haben die politischen Fördermechanismen in der Vergangenheit nicht beachtet, da keine Systemlösungen verlangt wurden.“

Trotzdem kann man davon ausgehen, dass dieser physikalische Unfug von der Regierung nicht nur empfohlen, sondern auch unterstützt wird. Es entspräche dem intellektuellen Niveau der Verfasser des Koalitionsvertrages.

Zur Reform des Fördersystems:

„Die Förderung der Erneuerbaren will die Koalition mit Blick auf bezahlbare Strompreise kosteneffizienter gestalten. Überförderungen werden wir schnell und konsequent bei Neuanlagen abbauen.“ 

Eine spürbare Reduzierung der EEG-Förderung hat es nur bei der Verwendung von Biomasse gegeben. Die Photovoltaik boomt weiterhin, was die chinesischen Produzenten freuen wird. Ebenso wird die Windkraft nach wie vor „überfördert“, was an dem enormen Zuwachs 2014 zu erkennen ist. Eine besondere Absurdität besteht in den erhöhten Förderungssätzen für Windkraftanlagen, die in sogenannten Schwachwindgebieten errichtet werden. Dass dort die Stromproduktion selbst beim Bau von riesenhaften „Schwachwind-WKA“ viel niedriger ist als in den geeigneten Gebieten, liegt wiederum an der unpolitischen Physik. Konsequent und das Gegenteil der Verschwendung von Subventionen wäre ein Förderungsverbot für WKA in Schwachwindgebieten.

Auch die Offshore-Windkraft erfreut sich nach wie vor besonders hoher Subventionen; hier entsteht das nächste Milliardengrab.

 

Zur Reform des EEG:

„Zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in Deutschland muss der wirtschaftliche Betrieb notwendiger Kapazitäten konventioneller und flexibel einsetzbarer Kraftwerke in bezahlbarer Weise möglich bleiben.“ 

Schöne Worte, die man beherzigen sollte. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: Bei der Bundesnetzagentur häufen sich die Stilllegungsanträge der Kraftwerksbetreiber. Gaskraftwerke fahren nur noch Verluste ein; Steinkohlekraftwerke sind bereits zum Teil unrentabel. Neubauten unterbleiben, da es keine Investoren mehr gibt. Selbst Pumpspeicherkraftwerke verdienen kein Geld mehr; auch hier liegt die Mehrzahl der wenigen konkreten Neubaupläne auf Eis. Stadtwerke geraten selbst mit ihren Heizkraftwerken in die Verlustzone; Kommunen kommen dadurch zusätzlich in Finanzprobleme.

Grund für diese gefährliche Entwicklung ist das EEG. Der enorme Überschuss an billigem, weil subventioniertem Solar- und Windstrom, der wetterabhängig und nicht zu Zeiten des Bedarfs mit dem Einspeisevorrang zwangsweise ins Netz gedrückt wird, drückt die Preise an der Strombörse auf ein Niveau, bei dem konventionelle Kraftwerke nichts mehr verdienen können. Abschalten erzeugt dann weniger Verluste als Stromerzeugung.

Nur durch gesetzliche Maßnahmen, die es der Bundesnetzagentur erlauben, Stilllegungen für ein Jahr zu verbieten und sogar den späteren Weiterbetrieb der Anlagen gegen Vergütungen anzuordnen, kann das Wegbrechen eines großen Teils der konventionellen Kraftwerkskapazität noch vorübergehend verhindert werden.

Die o.a. Formulierung im Koalitionsvertrag ist daher der blanke Hohn.

 

Zur Markt- und Systemintegration:

„Das EEG ist ein Instrument zur Markteinführung von Erneuerbaren Energien. Sie sollen perspektivisch ohne Förderung am Markt bestehen.“ 

Die einzige „erneuerbare Energie“, die schon lange am Markt besteht, ist die Wasserkraft. Alle anderen grünen Energiearten, deren Förderung im EEG festgelegt wird, sind und bleiben dermaßen unwirtschaftlich, dass sie dauerhaft subventioniert werden müssen, weil ansonsten ihre Anwendung wegfällt. Hinzu kommen ihre negativen Umweltauswirkungen (Flächenverbrauch, Landschaftsverschandelung, Grundwassergefährdung, Zerstörung von Waldflächen, Gefährdung von Greifvögeln, Gesundheitsgefahren durch Lärm und Infraschall, Umweltgefährdung durch die PV-Herstellung).

Der Versuch der Markteinführung von unwirtschaftlichen Techniken mit dem Ziel, sie sich anschließend ohne weitere Subventionen im Markt bewähren zu lassen, ist prinzipiell zum Scheitern verurteilt, weil wegen dieser problemlosen Absatzsituation praktisch kaum eine Weiterentwicklung erfolgt, wie ausgerechnet die von der Regierung selbst eingesetzte  Expertenkommission EFI in ihrem Gutachten von 2014 bestätigt hat.

Das EFI-Gutachten

Die „technologiespezifischen Innovationswirkungen des EEG in Deutschland“ wurden insbesondere von der hochrangig besetzten Expertenkommission zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands (EFI) beurteilt, die von der Bundesregierung zu ihrer Beratung eingesetzt wurde.

In diesem im Februar 2014 überreichten Gutachten stehen deutliche Sätze:

„Ein wichtiger Indikator für die Innovationsfähigkeit eines Landes oder einzelner Branchen ist die Anzahl der Patentanmeldungen. Empirische Studien, welche auf dieser Basis die Innovationswirkung einer Absatzförderung von erneuerbaren Energien in Deutschland bewerten, zeichnen kein positives Bild.“

„Eine aktuelle Analyse, die speziell die Innovationswirkung der Einspeisevergütungen des EEG von 2000 bis 2009 technologiespezifisch untersucht, findet in keinem Technologiebereich einen positiven Zusammenhang. Die festen Einspeisevergütungen des EEG bieten keinen Anreiz zur Entwicklung neuartiger Technologien.“

„Unternehmen haben einen erhöhten Anreiz, ihre knappen Ressourcen zum Ausnutzen bestehender Marktpotenziale einzusetzen, anstatt Forschung und Entwicklung zu betreiben.“

„Das EEG lässt sich damit auch aus innovationspolitischer Sicht in seiner jetzigen Form nicht rechtfertigen. Es entfaltet gerade in denjenigen erneuerbaren Technologien, in die der Großteil der EEG-Förderung fließt – der Photovoltaik, der Windenergie und der Biomasse – nach derzeitigem Erkenntnisstand keine messbare Innovationswirkung.

Die Expertenkommission kommt zu dem Schluss, dass das EEG weder ein kosteneffizientes Instrument für Klimaschutz ist noch eine messbare Innovationswirkung zu entfalten scheint. Aus diesen beiden Gründen ergibt sich deshalb keine Rechtfertigung für eine Fortführung des EEG.“

Die Bundeskanzlerin hat am 26. Februar 2014 dieses Gutachten ihrer eigenen Expertenkommission, das dieses vernichtende Urteil ihrer Politik enthielt, dankend entgegen genommen. Es blieb ohne jede Folge.

 

Einspeisevorrang:

„Der Einspeisevorrang für die Erneuerbaren Energien wird beibehalten.“ 

Damit wird die Ausplünderung der Stromverbraucher durch die weiter steigende EEG-Umlage und die ebenso ansteigenden Netzentgelte  (plus Mehrwertsteuer) beibehalten – und ebenso wird dafür gesorgt, dass der wirtschaftliche Niedergang der angeblich unverzichtbaren konventionellen Kraftwerke (siehe die folgende Aussage) weiter geht.

 

Zu den konv. Kraftwerken:

„Die konventionellen Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, Gas) als Teil des nationalen Energiemixes sind auf absehbare Zeit unverzichtbar……So lange keine anderen Möglichkeiten (wie z.B. Speicher oder Nachfragemanagement) ausreichend und kostengünstig zur Verfügung stehen, kann Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie nicht entscheidend zur Versorgungssicherheit beitragen.“ 

Dass die Politik der Regierung die konventionelle Kraftwerkswirtschaft massiv schädigt und durch den Entzug der Absatz- und Verdienstmöglichkeiten systematisch zerstört, wird bereits oben erläutert.

Der hier zitierte Satz aus dem Koalitionsvertrag ist allerdings deshalb von Interesse, weil er in einem Anflug von Realitätssinn die Nichteignung von Sonnen- und Windstrom für die Versorgungssicherheit feststellt. Dieser Erkenntnis folgen aber keine diesem Missstand abhelfenden Maßnahmen – im Gegenteil: Der oben zitierte Satz „Der Einspeisevorrang für die Erneuerbaren Energien wird beibehalten“ legt fest, dass es so weiter geht wie bisher.

 

Pumpspeicher:

„Wir wollen, dass Pumpspeicherwerke auch künftig ihren Beitrag zur Netzstabilität wirtschaftlich leisten können.“

Die Wirklichkeit sieht auch hier anders aus.

Angesichts der riesigen Zahl von neuen Pumpspeicherkraftwerken (PSKW), die zur Abwehr von Netzzusammenbrüchen bei einem immer weitergehenden Ausbau von Wind- und Solarstromkapazität entscheidend und unverzichtbar wären, ist die Liste der geplanten und zugleich auch chancenreichen Neuanlagen sehr kurz – dafür wird die Liste der abgebrochenen Vorhaben und die der Stilllegungsanträge länger.

Es gibt wenig positive und viele negative Nachrichten:

Selbst in der Schweiz droht den Wasserkraft- und Pumpspeicherkraftwerken durch den

Deutschen EEG-Billigstrom die Pleite. Die Axpo AG, größter Schweizer Stromerzeuger aus Wasserkraft beschreibt die wirtschaftliche Situation als „alarmierend“. Im Sommer werde man angesichts der importierten Strommengen bald gezwungen sein, das Wasser an den Turbinen vorbei zu leiten, wie Axpo-Verwaltungspräsident Robert Lombardini sagte. Jede Investitionstätigkeit sei eingestellt worden; auch gebe es kaum Aussicht auf die 1000-MW-Erweiterung der PSKW der Kraftwerke Linth-Limmern AG.  300 Axpo-Mitarbeiter seien bereits entlassen worden.

Damit bedroht die deutsche Energiewende ausgerechnet die Projekte, die aus Sicht ihrer Berliner Strategen von zentraler Bedeutung sind: Die Alpen-Pumpspeicherkraftwerke, die von Politikern als „Batterien Europas“ angepriesen werden.

Die Energiewende hat das Geschäftsmodell der Pumpspeicherkraftwerke ruiniert. Weil die Kernkraftwerke vom Netz gehen müssen, können die Speicheranlagen nachts keinen billigen Kernkraftstrom mehr kaufen und müssen den teureren Braunkohlestrom beziehen. Die Abgabe von teurem Spitzenlaststrom um die Mittagszeit, wenn der Strombedarf am höchsten ist, war bisher die Haupt-Einnahmequelle der Pumpspeicherkraftwerke. Jetzt ist gerade um die Mittagszeit die gesetzlich privilegierte Stromeinspeisung der mit Milliarden-Subventionen geförderten Photovoltaikanlagen als riesiger Überschuss im Netz und lässt den Börsenpreis für Strom massiv fallen. Die Anlagen schreiben deshalb sämtlich Verluste. Der Bau neuer Speicherwerke trifft also nicht nur auf den Widerstand der Bürger, es springen die Investoren ab, denn wer möchte Verlustbringer  finanzieren?  Und wer ahnt die künftigen kurzfristigen Schachzüge einer hektischen Energiepolitik, die jede langfristige Ertrags- und Renditekalkulation zunichte macht?

Speicher 2

„Bei einem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien brauchen wir auch Langzeitspeicher, die saisonale Schwankungen ausgleichen können, wie z.B. Power-to-Gas.“ 

Dieser Satz enthält zwei interessante Aussagen: Erstens werden als notwendige Langzeitspeicher Pumpspeicherkraftwerke (PSKW) nicht als Beispiel genannt. Fast könnte man die Einsicht in die Tatsache vermuten, dass für einen Ausgleich der wetterabhängigen, extremen Schwankungen der Solar- und Windstromeinspeisungen über 2000 (zweitausend) neue PSKW gebraucht werden, während im optimistischsten Fall gerade einmal 1 Prozent dieser Anzahl in Deutschland errichtet werden könnten – wenn es die Bürgerinitiativen zulassen würden, was nicht der Fall ist. Selbst die bestehenden PSKW werden durch das EEG wirtschaftlich massiv geschädigt (s.o.).

Es ist unter sämtlichen Fachleuten unstrittig, dass es für Pumpspeicher keine technisch und wirtschaftlich sinnvolle Alternative gibt und es auch in den kommenden 30 Jahren nicht geben kann. Man hat es hier wieder einmal mit dem Todfeind der Berliner Energiepolitiker zu tun: Der Physik.

Im Koalitionsvertrag hätte zu diesem Thema folglich ein Eingeständnis stehen müssen, dass die ganze Energiewende wegen des nicht behebbaren Fehlens einer riesenhaften Langzeit-Speicherkapazität für Strom von vornherein zum Scheitern verurteilt war.  Das wollte man nicht. Deshalb wird die Stromspeicher-Technik „Power-to-Gas“ genannt, als ob sie tatsächlich jemals zur Anwendung kommen könnte.

Das damit gemeinte Verfahren besteht aus mehreren Prozessstufen, die stets mit Verlusten behaftet sind: Die Elektrolyse von Wasser mit dem „grünen“ überflüssigem Strom, daraus dann Wasserstoff, dessen Speicherung, dann die Methan-Herstellung aus dem Wasserstoff , dann die Verbrennung des Methans in Gasmotoren oder Gasturbinen – mit der Stromerzeugung am Ende. Auf diesem Wege sind ca. 85% der ursprünglichen elektrischen Energie in nutzlose Niedertemperaturverluste verwandelt worden und die so gespeicherte und wieder ins Netz abgegebene Kilowattstunde kostet 1,00 bis 2,00  2 Euro. Solche Projekte werden mit Steuermitteln allen Ernstes gefördert.

 

Klima 1

„Die Erreichung ambitionierter europäischer Klimaschutzziele darf nicht zu Nachteilen für energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende Industrien führen und ist so zu gestalten, dass Carbon Leakage vermieden wird.“

Ein Widerspruch in sich, denn „ambitionierte“ Klimaschutzziele und mit „Klimaschutz“ begründete Strompreisbelastungen – wie das EEG – bedeuten Strafpreise für CO2-Emissionen und damit eine direkte Gefährdung energieintensiver Industrien. Die Abwanderung ins Ausland hat längst begonnen, weitere Unternehmen aus der Chemie, der Stahlbranche und der Rohstoffindustrie werden und müssen folgen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben und dem Bankrott entgehen wollen. Dass man dafür im Koalitionsvertrag den englischen Begriff Carbon Leakage (etwa Kohlenstoff-Abfluss) verwendet, zeugt von der Denkweise der Koalitionäre: Es betrübt sie einzig und allein, dass auf diese Weise die bösen CO2-Emissionen ins Ausland abwandern. Der Verlust an Arbeitsplätzen ist ihnen gleichgültig. 

Klima 2,  Treibhausgas-Emissionen

„In Deutschland wollen wir die weiteren Reduktionsschritte im Lichte der europäischen Ziele und der Ergebnisse der Pariser Klimaschutzkonferenz 2015 bis zum Zielwert von 80 bis 95 Prozent im Jahr 2050 festschreiben….(Klimaschutzplan).“

Da die Koalitionäre wohl nicht dem Beispiel Frankreichs folgen möchten, mehr als drei Viertel der deutschen Stromerzeugung künftig durch Kernkraftwerke bewerkstelligen zu lassen (nach EU-Definition wäre das eine vorbildliche „Klimaschutz-Strategie“), weil Kohlekraftwerke treibhausgasmäßig undiskutabel sind und Gaskraftwerke leider auch viel mehr Treibhausgase erzeugen, als hier erlaubt wird, bleiben Deutschland nur die auch nicht ganz treibhausgasfreien „Erneuerbaren“ für die „80 bis 95 Prozent im Jahr 2050“.

Diesen Unsinn muss man nicht mehr kommentieren.

Es bleibt nur die Frage, was von Leuten zu halten ist, die im Jahre 2013 den kommenden zwei Generationen Vorschriften über ihre Wirtschafts- und Umweltpolitik machen wollen. 

Erneuerbare Energien

„Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgt in einem gesetzlich festgelegten Ausbaukorridor: 40 bis 45 Prozent im Jahre 2025, 55 bis 60 Prozent im Jahr 2035.“

Auch hier fällt zunächst der großartige Planungshorizont bis zum Jahr 2035 auf, der somit 20 Jahre in die Zukunft reicht, was 4,5 weitere Legislaturperioden und 4 neue Regierungen bedeutet, denen die große Koalition schon jetzt mal sagt, was sie künftig zu tun haben. Aber Papier ist bekanntlich geduldig.

Zu der Frage, welchen Anteil die „Erneuerbaren“ maximal an der Stromerzeugung erreichen können, gibt es längst seriöse fachliche Ergebnisse: Weil sowohl Windstrom wie auch Solarstrom wetterabhängig und prinzipiell unzuverlässig anfallen, zählt man sie nicht zu der „gesicherten Leistung“, die jederzeit in das Netz eingeleitet und sofort genutzt werden kann.

In den Wintermonaten beträgt der maximale Leistungsbedarf 85.000 MW ; dieser muss absolut sicher und zuverlässig vom System der Stromerzeuger bereitgestellt werden. Weil gerade im Winter die Erzeugung von Solarstrom besonders niedrig ist (nachts sowieso nichts; tagsüber wenig Tageslichtstunden; bedeckter Himmel; Schnee auf den Kollektoren) und weil bei einem Hochdruckgebiet alle deutschen Windräder still stehen – manchmal zwei Wochen lang – ist die Bewertung „kein Beitrag zur gesicherten Leistung“ richtig. Das geht aus einem Artikel von Yvonne Dyllong und Uwe Maaßen vom Nov. 2015 hervor, die aus den Daten von 2013 folgende Ergebnisse erhielten:

– Die zusammen installierten 69.100 MW PV- und Windleistung lieferten das ganze Jahr 2013 eine sichere Leistung von nur 100 MW = 0,15%; allein von der Windkraft.  PV = Null.

– Nimmt man an, dass die gesamte bisher installierte Wind- und PV-Kapazität in den kommenden Jahren noch einmal verdoppelt wird, steigt deren gesicherte Leistung auf klägliche 200 MW=0,3%. Dazu gibt es jedoch Leistungsspitzen von über 60.000 MW, die vom Netz überhaupt nicht mehr verkraftet werden könnten. Also Abschaltung.

Der Strom aus der Steckdose kommt dann immer noch überwiegend von konventionellen Kraftwerken (Kohle, Gas, Kernkraft), ergänzt durch Stromimporte (Kohle- und Kernkraftwerke, Wasserkraft) und etwas inländische Wasserkraft und Biogas-Strom. Nach Berechnungen der dena von 2012 wird in Deutschland selbst noch 2050 eine fossile Grundlast-Stromversorgung von 61.000 MW existieren  müssen, egal, wie viele Windräder und PV-Anlagen noch installiert werden.

Diese Situation ändert sich daher auch dann nicht im Geringsten, wenn für weitere Milliarden Euro, die den deutschen Stromkunden abgenommen werden, zehntausende neue Windräder oder hunderttausende neue chinesische Photovoltaik-Module installiert werden. Das ist der Plan der großen Koalition zur angeblichen Klimarettung, aber es ist nur ein Plan zur sinnlosen Vernichtung von Milliarden und zur Umweltzerstörung.

 

Damit ist zu den Zielen aus dem Koalitionsvertrag festzustellen:

– Der 40-45-prozentige Anteil der „Erneuerbaren“ an der Stromerzeugung im Jahr 2025 ist eventuell mit einer Ruinierung der Bürger und des Staatshaushalts knapp erreichbar, aber sowohl unbezahlbar wie auch für die Energieversorgung vollkommen nutzlos.

– Der 55-60-prozentige Anteil im Jahr 2035 ist unerreichbar, weil zuvor auch die Stromversorgung zusammenbricht.

 

Kosten der Energiewende

„Die EEG-Umlage hat mittlerweile eine Höhe erreicht, die für private Haushalte und weite Teile der Wirtschaft, insbesondere auch mittelständische Wirtschaft, zum Problem wird, wenn es nicht gelingt, die Kostendynamik zu entschärfen. Mit der grundlegenden Reform, auf die wir uns verständigt haben, wollen wir Ausmaß und Geschwindigkeit des Kostenanstiegs spürbar bremsen, indem wir die Vergütungssysteme vereinfachen und die Kosten auf einem vertretbaren Niveau stabilisieren.“

Die unaufhaltsam steigende EEG-Umlage ist also noch gar kein Problem, sondern wird erst eins, „wenn es nicht gelingt, die Kostendynamik zu entschärfen“. Leider hat die Regierung an der Entschärfung der Kostendynamik kein Interesse, was ihre weiteren massiven Ausbaupläne bei der Photovoltaik, der Land- und Offshore-Windkraft beweisen. Das und nichts anderes treibt die Kostendynamik – und es ist gewollt. Hinzu kommt der Netzausbau, der die Netzentgelte in die Höhe treibt – siehe den nächsten Abschnitt.

Eine „grundlegende Reform“ hat es bisher nicht gegeben und es wird auch keine geben, weil über allem die extremen Ausbauziele für die „Erneuerbaren“, die hier mehrfach zitiert werden, zu den heiligen Grundsätzen der Energiepolitik dieser Regierung gehören.

Diesen Anstieg ganz bewusst zu fördern und zugleich darüber in dunklen Andeutungen von einem Bremsen der Geschwindigkeit des Kostenanstiegs (der also weitergehen soll, nur langsamer) zu fabulieren, ist schon so etwas wie das Orwell’sche Zwiedenken. 

Kosten 2: Netzentgelte

„Die Kosten für die Bereitstellung der Netzinfrastruktur müssen künftig stärker abgebildet werden, zum Beispiel durch die Einführung einer generellen Leistungskomponente im Netzentgelt…und die Beteiligung der Einspeiser an den Kosten der Netzinfrastruktur und des Netzbetriebs.“ 

Diese Absichtserklärung hat den Zweck, die von den Stromkunden zunehmend als unverständlich und ärgerlich empfundenen Erhöhungen des Strompreises in ihrem andauernden Anstieg – auch durch ihren Bestandteil „Netzentgelte“ – etwas abzumildern. Dieser Kostenanteil wird inzwischen zu 51% durch den Staat bestimmt und dessen weiterer, erheblicher Anstieg ist durch den beschlossenen Netzausbau (zunächst für die großen Nord-Süd-Trassen zum Windstrom-Transport) vorprogrammiert.

Es entspricht im Grunde sogar der Logik, die „Einspeiser“ von Strom damit zu belasten, weil insbesondere die Produzenten von Wind- und Solarstrom die wachsenden Probleme im Stromnetz verursachen, die es ohne diese Grünstrom-Einspeiser gar nicht geben würde. Das wäre neu und sogar richtig. Aber dieser Logik folgten in den ersten zwei Jahren der GroKo keine Konsequenzen. Denn gleichgültig, was die Wind- und Solarstromerzeuger für Probleme verursachen; sie werden grundsätzlich geschont und stattdessen andere beteiligte an der Stromversorgung belastet.

Wenn die Regierung also tatsächlich wie angekündigt den Anstieg der Netzentgelte abmildern will, muss man sich wohl darauf einstellen, dass die Lobby der sog. Erneuerbaren von Belastungen verschont wird und dass diese der konventionellen Kraftwerkswirtschaft auferlegt werden. Das dann verbunden mit der Beschimpfung, dass sie nun ihre Abgabepreise erhöht hätten.

 

Neue Rolle für konventionelle Kraftwerke

„Um kurzfristige Risiken für die Versorgungssicherheit zu vermeiden, werden wir darüber hinaus dafür sorgen, dass die Bundesnetzagentur ….auf Grundlage der Reservekraftwerksverordnung die Errichtung neuer regional erforderlicher Kraftwerkskapazitäten zügig prüft und gegebenenfalls sicherstellt.“ 

In der gesamten Energiewirtschaftlichen Literatur wird festgestellt, dass es keine Investoren mehr gibt, die ihr Geld für Kraftwerksneubauten ausgeben wollen. Hauptgrund ist das nicht mehr vorhandene Vertrauen in eine beständige und verlässliche Politik, die eine Investition rechtfertigen könnte, die mindestens 25 Jahre eine auskömmliche Rendite bringt. Daran tragen die Regierung mit ihren zahlreichen Eingriffen in den Markt, aber auch die hier angesprochene Bundesnetzagentur die alleinige Schuld. Die Bundesnetzagentur wird daher leider nichts mehr „zügig zu prüfen und gegebenenfalls sicherzustellen“ haben.

Das Porzellan ist restlos zerschlagen und die Glaubwürdigkeit der Regierung ebenfalls.

 

Kernkraft

„Wir erwarten von den Kernkraftbetreibern ihre Mitwirkung an der Energiewende.“

Das ist erstaunlicherweise eine eingetretene Erwartung. Denn abgesehen von einigen Schadensersatzklagen wegen des Kernkraftmoratoriums haben sich die Kernkraftbetreiber erstaunlich friedlich, geradezu demütig verhalten und sehen ihrem von der Regierung organisierten Untergang offenbar gefasst entgegen. Ein Grund dafür mag auch in der Haltung der wichtigsten Industriegewerkschaft IGBCE liegen, deren Chef Michael Vassiliadis unmittelbar nach der Entscheidung vom 6.8.2011, die ersten 7 Kernkraftwerksblöcke außer Betrieb zu nehmen, laut und deutlich seine Zustimmung zum Kernkraftausstieg verkündete und damit die baldige Arbeitslosigkeit seiner Kollegen in den Kraftwerken ungerührt in Kauf nahm. Damit gab es keinerlei wirksame Unterstützung mehr für die Betreiber. Inzwischen begleiten insbesondere die Vorstände von E.ON und RWE den Zusammenbruch ihrer Konzerne mit rührender Fernsehwerbung für die Energiewende, an der sie in der Tat noch mit einigen Wind- und Solarstromprojekten beteiligt sind.

 

Ein Resumé

Man schwankt zwischen Belustigung und Verzweiflung, wobei Letzteres überwiegt.

Es stellen sich Fragen: Wie konnte es geschehen, dass die zwei größten politischen Parteien mit ihrem zweifellos vorhandenen energiewirtschaftlichem Sachverstand und mit den analytischen Fähigkeiten der vielen Abgeordneten ihrer Fraktionen ein derartiges Machwerk produzierten ?

Wo blieben die Warner, die offensichtlich unsinnige Absichtserklärungen hätten verhindern müssen ?  Weshalb wurden keine ausgewiesenen, ideologiefreien Fachleute hinzugezogen ? Welcher hochrangige Politiker, der für den Posten des Wirtschaftsministers in Frage kam, konnte diesen Sprengsatz aus unrealistischen Ankündigungen dulden, der ihn spätestens in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode zum Gegenstand von Kritik und vor allem Spott machen und ihm den Stempel „gescheitert“ aufdrücken wird ?

Aber zu diesen Fragen, die die Entstehung dieses Teils des Koalitionsvertrags betreffen,  kommt jetzt 2 Jahre danach die nicht minder verstörende Erkenntnis hinzu, dass die neue Regierung ihren Apparat – die Ministerien und deren nachgeordneten Behörden – gezwungen hat, den Katalog an Ankündigungen ernst zu nehmen und abzuarbeiten. Das Ergebnis sind neue Gesetze und Verordnungen, die die Energiewirtschaft weiter in eine Planwirtschaft umwandeln – und damit die unheilvolle Politik der Vorgängerregierung aus CDU/CSU und FDP fortsetzen, was man leider feststellen muss.

Auch wenn es noch so unwahrscheinlich erscheint: Wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass die im Koalitionsvertrag beschriebenen Ziele und Absichtserklärungen mangels einer kritischen parlamentarischen Opposition ohne Zögern und allen Ernstes weiter verfolgt werden und dass dies erst dann ein Ende finden wird, wenn der Wirtschaft schwerste Schäden zugefügt worden sind und die durch Steuern und Abgaben ausgeplünderten Bürger der Politik dafür die Quittung geben.




Finnland genehmigt weltweit erstes Endlager

Vor ca. 40 Jahren begannen sie – ähnlich wie die Deutschen – mit Grundlagenversuchen zu diesem Thema. Drei geologische Formationen wurden genauer ins Visier genommen: Salz, Ton und Granit. Alle drei sind geeignet zur Aufnahme des hochradioaktiven Abfalls aus Kernkraftwerken, besitzen aber spezifische Vor- und Nachteile. Salz ist gut wärmeleitend und Hohlräume verschließen sich leicht. Es ist die Formation in Gorleben. Ton ist nicht wasserlöslich, deshalb setzen Frankreich und die Schweiz auf dieses Wirtsgestein. Das Kristallgestein Granit ist sehr stabil und wurde in Finnland ausgewählt. Ähnliche geologische Granitformationen befinden sich in Deutschland in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern, sie sind aber oft mit Rissen behaftet.

Optimaler Standort

Die heimische Firma Posiva erhielt von der finnischen Regierung die Lizenz zur Auswahl des Standorts und zum Bau des Endlagers. Nachdem man sich auf Granit als Wirtsgestein geeinigt hatte, gab es Dutzende von Gemeinden, die sich als Standort für das Endlager anboten. Den Zuschlag erhielt die 6.000-Einwohner-Gemeinde Eurajoki . Der Ort für das geplante Endlager heißt Onkalo. Er befindet sich 230 Kilometer nordwestlich von Helsinki auf einer Halbinsel, wo bereits zwei Siedewasserreaktoren in Betrieb sind und ein dritter (EPR-Art) geplant ist. Die Transportwege zum künftigen  Endlager sind deshalb optimal kurz. Im Rahmen eines Erkundungsprojekts wird hier seit 2004 gebohrt und gesprengt. Die Grubengänge sind mittlerweile fast fünf Kilometer lang und reichen bis in eine Tiefe von 450 Meter Tiefe. Man kennt also die Ausdehnung und die Eigenschaften der Granitformation recht genau.

Bild rechts: Luftbild der finnischen Halbinsel Olkiluoto: Im Hintergrund sind zwei Kernkraftwerke zu sehen; das bebaute Areal im Vordergrund gehört zum Endlager Onkalo.

Politische Unterstützung, Langfristüberlegungen

Bevölkerung und Politik waren in allen Projektphasen fest eingebunden. Die finnische Regierung hatte schon frühzeitig ihre Zustimmung zum Endlagerprojekt signalisiert. Im Jahr 2001 ratifizierte auch das finnische Parlament dieses Vorhaben mit 159 zu 3 Stimmen. Im Februar 2015 bestätigte die finnische SicherheitsbehördeSTUK die atomrechtliche Sicherheit des beantragten technischen Konzepts. Um das Jahr 2020 herum soll mit den ersten Einlagerungen begonnen werden.  Das Endlager bietet Platz für 6.000 Tonnen hochaktive Abfälle. Die abgebrannten Brennelemente werden in Spezialcontainern verstaut, welche mit Kupfer ummantelt sind. In 450 Meter Tiefe werden sie in entsprechend gebohrte Tunnellöcher geschoben. Diese sollen anschließend mit der Vulkanasche Betonitversiegelt werden, die sofort aufquillt, falls sie in Kontakt mit Wasser kommt.  Zum oft diskutierten Problem der Langzeitrisiken haben die finnischen Endlagerforscher folgende Position: Ihrer Meinung nach lassen sich die vergangenen geologischen Veränderungen in und auf der Erde über Jahrmillionen nachvollziehen. Die Geologen analysieren diese Veränderungen der Vergangenheit und ziehen daraus Rückschlüsse über mögliche Entwicklungen in der Zukunft. So können Prognosen für unterschiedliche Gesteine und Erdschichten bis zu einer Million Jahre im Voraus erstellt werden. Diese Forscher weisen nach, dass die geologischen Veränderungen an der Erdoberfläche wesentlich rasanter vonstatten gehen als die Vorgänge im tiefen Untergrund. Je tiefer man gräbt, desto besser lassen sich also verschiedene Gefahren wie Erosion durch Flussläufe Erdrutsche oder Eiszeiten umgehen. Beispielsweise kann man in den kommenden eine Million Jahren mit etwa zehn Eiszeiten rechnen. Eine Million Jahre ist recht kurz im Vergleich zur Entstehungsgeschichte der Erde, die sich über 4.500 Millionen Jahre erstreckt. Damit die Eiszeiten und die mit ihnen einhergehenden geologischen Veränderungen keine Gefahr für ein atomares Endlager darstellen, müssen die Abfälle tief genug unter Tage eingelagert werden. Aus den Analysen der Vergangenheit weiß man, dass Gletscher schon 250 Meter tiefe Rinnen in die Erde gefräst haben. Geht man davon aus, dass sich zukünftige Eiszeiten nicht sehr viel anders abspielen werden als vergangene, so sollte man mit einer Erosion bis zu 300 Meter Tiefe rechnen. Die Einlagerungssohle muss also tiefer liegen, was in Olkiluoto mit 450 Meter der Fall ist. Bergwerke in dieser Tiefe sind nicht problematisch; in Deutschland hat man die maximale Tiefe von Endlagerstollen auf 1.500 Meter festgelegt.  Inzwischen denkt auch das Nachbarland Schweden über ein ähnliches Endlager in Granit nach. Man darf gespannt sein, wie diese Entwicklungen in Skandinavien die öffentliche Diskussion in Deutschland beeinflussen.

Übernommen vom Rentnerblog hier




Erderwärmung: „Kirche macht sich lächerlich, wenn sie pseudowissenschaftliche Theorien unterstützt“

Im vergangenen Juni war es Kardinal Peter Turkson, der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, der die Öko-Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus der Weltöffentlichkeit vorstellte. Der afrikanische Purpurträger engagiert sich seit Jahren in Sachen Klimawandel nach dem Verständnis der UNO. Sollten von der Weltklimakonferenz in Paris nicht gute Neuigkeiten, also Ergebnisse kommen, drohte der Kardinal noch vergangene Woche mit „einem Kommentar oder einer Erklärung“ von Papst Franziskus. Das Ziel? Den Stillstand zu durchbrechen und die in Paris versammelten Staats- und Regierungschefs zum Handeln zu bewegen.

Natürlich werde der Papst kein Ultimatum stellen, relativierte der Kardinal seine Drohung, denn „das entspricht nicht seinem Stil“. Jedenfalls hätten die Staatsvertreter mit etwas zu rechnen. Überhaupt, so der Kardinal, habe der Papst bereits viel getan. Ausdrücklich betonte er, daß die Öko-Enzyklika mit Blick auf den Klimagipfel von Paris veröffentlicht worden sei. Dann beim Angelus vom 6. Dezember der Appell an Mächtigen, bei der Weltklimakonferenz „mutige Entscheidungen“ zu treffen. Soweit Kardinal Turkson.

Am vergangenen Sonntag forderte Franziskus beim Angelus, das in Paris geschlossene Klimaabkommen nun tatkräftig umzusetzen.

Bedenkliche Ideologie hinter Lichtspektakel Fiat Lux

Licht-Show:

Licht-Show: „Als würde man ein Bild des Petersdomes auf einen Zoo projizieren“

Gegen diese Haltung meldete sich James Schall, emeritierter Professor für Politische Philosophie an der Georgetown University zu Wort: „Die Kirche darf es sich nicht leisten, pseudowissenschaftlichen Theorien zu unterstützen“, sagte er der Tageszeitung Il Foglio. „Die Kirche läuft auf diese Weise Gefahr, sich lächerlich zu machen, weil sie über ihre Kompetenzen hinausgeht und Wissenschaft mit Fakten verwechselt.“ Das könne nicht die Priorität der Kirche sein.

„Ob die Erderwärmung eine Tatsache ist oder ob die Aufgabe fossiler Brennstoffe ein Vorteil oder ein Nachteil für die Welt ist, ist eine Frage der Beurteilung und muß Gegenstand akkurater Untersuchungen sein. Die Kirche kann sich aber nicht auf diese Schienen begeben. Sie muß sich einer Unterstützung jedweder Ideologie enthalten.“

Weiterlesen bei katholisches Info hier

Ergänzung:

Pater Schall nennt auch einen Grund, warum auf die Klimahysterie der Erdkult folgt. Das liege an der Hartnäckigkeit der Klimaskeptiker, die die pseudowissenschaftliche Grundlage des angeblich menschenverursachten Klimawandels aufgezeigt haben. Wörtlich sagte. James Schall: „Weil manche Dickköpfe draufgekommen sind, daß sich die Erde gar nicht so sehr erwärmt.“




U.A.w.g. – rbb-Programmdirektorin Frau Dr. Nothelle reagiert auf eine Beschwerde zur PR-Auftragsarbeit für Prof. Schellnhubers Buch „Selbstverbrennung“ in der Sendung Ozon

Mail von Michael Limburg vom 17.12.15

Sehr geehrte Frau Dr. Nothelle,

Danke vorab für Ihre Antwort, auch wenn sie wieder mal mehr als unbefriedigend, ausfällt. Dass viele Journalisten, dabei besonders oft die der öffentlich rechtlichen Sendanstalten, es häufig mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, hat sich ja inzwischen in weiten Kreisen unserer Bevölkerung herumgesprochen. Die entsprechenden Umfragen kennen Sie sicher. Dass Sie aber persönlich mich noch -wenn auch sicher ungewollt- für  dumm verkaufen, beleidigt doch meine Intelligenz.

So behaupten Sie in Ihrer Mail allen Ernstes, nachdem Sie sich  die beanstandete Sendung angesehen hätten, dass es der Redaktion nicht um die These des (anthropozän (???) induzierten) Klimawandels gegangen sei, sondern sie:“..  sei der Frage nachgegangen, welche Folgen es für konkrete Regionen der Erde hätte bzw. in Zukunft haben würde, wenn sich Klimamodelle von zwei bis acht Grad Erderwärmung als realistisch erweisen sollten.“.  Wenn Sie das wirklich meinen, was Sie da schreiben, dann müssen Sie eine andere Sendung als Ihre arglosen Zuschauer gesehen haben, vielleicht weil man Ihnen etwas anderes gezeigt hat, vermutlich aber weil Sie nicht erkennen wollen, dass es hier genau um die Frage des anthropogen induzierten Klimawandels und seinen möglichen Wirkungen ging. Daher ist das, was Sie schreiben, schlicht falsch und hat mit der ausgestrahlten Sendung nicht das geringste zu tun.

Schaut man die an (s.u und hier), dann hört man schon in der ersten Minute eine Frauenstimme raunen: Klimaschutz und Gerechtigkeit – Die Welt am Wendepunkt“ begleitet von Filmsequenzen zerstörerischer Tornados in Rostocker Umgebung, ergänzt mit der Aussage des dann im Bild sichtbaren Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhubers der -qua Amt- drohend  mitteilt: „das sind die Einschläge die näherkommen“ Und dann wieder das Bild des zerstörten Dachgeschosses zur weiteren Beeinflussung. Und dann wieder Schellnhuber : „wenn wir soviel zusätzliche Energie in die Atmosphäre bringen..machen wir das Wetter launischer, wütender, extremer.!“

Was soll das anderes sein, als anthropogen induzierter Klimawandel? Doch es gibt schon an dieser Stelle keinen noch so winzigen Hinweis der Macher darauf, dass es sich hierbei um ScienceFiction handeln würde, nach dem Motto – was wäre wenn? Nichts dergleichen.. Stattdessen geht es in nämlicher Manier weiter. Also wird bereits in der ersten Minute dem ahnungslosen Zuschauer suggeriert, dass das alles harte Fakten seien, verstärkt durch die Autorität eines der berühmtesten und auch umstrittensten Klima(folgen)forschers der Welt eben des Herrn Prof. Dr. Schellnhuber. Und so geht es bis zum Ende weiter und weiter, obwohl so gut wie jede Aussage des Films strittig bis falsch ist (viele Details dazu finden Sie hier), was selbst Klimalaien wie den Filmemachern  hätte auffallen müssen, wenn sie nur ihren gesunden Menschenverstand eingeschaltet, oder zusätzlich, andere Experten herangezogen hätten. Das jedoch wird sorgsam vermieden.

Auch Ihre Aussage -und die des Films- dass es um „Gerechtigkeit“ für zukünftige Millionen von Klimaflüchtlingen ginge, die es geben könnte, ist mindestens eine Verdrehung der Tatsachen und zudem reine Spekulation, jedoch wird diese als solche an keiner Stelle des Films kenntlich gemacht. Denn der Filmmacher behauptet, verstärkt mit Bildern von brennenden Feldern über die Offstimme, “… und mit der Sommerhitze kamen eine Million Flüchtlinge, ins reiche Europa..“ (der Sommer war in der Tat einige Tage hierzulande sehr warm). Die sollten wegen der Hitze zu uns kommen? Wen, glaubt dieser Mensch, als Zuschauer vor sich zu haben? Alles Blödmänner und -Frauen? Es ist Indoktrination qua Propaganda pur.

Tatsache ist, dass es bisher weltweit, aber besonders in Afrika und Asien wohl jede Menge von Flüchtlingen ebenso wie Emigrationswilligen gibt, jedoch keinen einzigen Klimaflüchtling. Nicht  einen!  Einfach deshalb, weil die vom Film gezeigten, wie auch weltweiten, dem Klimawandel angelasteten extremen Unwetter und Dürren, und diametral anders als Ihr „Experte“ Herr Schellnhuber uns und Ihrer Redaktion glauben machen möchte, sich völlig im Bereich des Normalen bewegen, deren langjähriger Trend sogar deutlich nach unten zeigt. Details dazu finden sie z.B. hier.

Beanstandetes Video der rbb Sendung Ozon vom 17.11.15, siehe auch Schellnhuber paper im Anhang: Zitat daraus (iii) In the vast majority of station we did no see indications for a global warming of atmosphere.

Daher musste selbst die UN ihre 2005 aufgestellte Behauptung von 50 Millionen Klimaflüchtlingen bis 2010 stillschweigend kassieren (hier) , weil es keine gab! Auch das zum „Weltklimarat “  veredelte IPCC stellt in seinem neuesten Report AR 5 von 2013 fest, dass es keinerlei Anzeichen für verstärkte Extremwetter, Dürren etc. erkennen könne. Das alles hätten Ihnen wirkliche Experten erzählen können, doch die haben in Ihrem Sender, wie auch bei allen anderen, keine Chance. Und sie schreiben ferner (auch das fälschlich), dass sei alles legitim, weil Herr Schellnhuber…“ anerkannter Klimaforscher sei, der zudem im Beraterteam der deutschen Delegation in Paris war.“ Richtig ist, dass Herr Schellnhuber Chef des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung ist, also bestenfalls als  Klimafolgenforscher in Erscheinung tritt. Zudem ist er mehr als umstritten, weil immer mehr seiner Kollegen erkennen, dass er seine herausgehobene Stellung fast nur für Propaganda missbraucht, die mit der ehrlichen Klimawissenschaft nichts aber auch gar nichts zu tun hat. „Seine gefährliche Nähe zur Politik [1] wird nicht von ungefähr gerügt.

Deswegen, sehr geehrte Frau Dr. Nothelle, fordere ich erneut die Einhaltung des Rundfunkgesetzes ein, dass auch von Ihrem Sender – wie von allen anderen- strikte Objektivität und Neutralität verlangt.  In Erwartung der bereits zuvor geforderten Korrektur dieser Propaganda- und PR Sendung für ein Sciencefiction Buch des Herrn Schellnhuber verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/

PS. Ich erlaube mir diesen Mailwechsel öffentlich zu machen

Hinweis an unsere Leser: Bitte schauen Sie sich die pdf Anhänge an.Auszug aus einem paper von Schellnhuber als Co-Autor zur fehlenden Erwärmung

15.12.15

Mail von Frau Dr. Claudia Nothelle

An: Michael Limburg Kopie:service-redaktion@rbb-online.de

Antwort: Bitte an Intendantin Frau Reim weiterleiten – bitte bestätigen Nachtrag

Sehr geehrter Herr Limburg,

haben Sie Dank für Ihre E-Mail vom 30. November an die Intendantin des rbb. Frau Reim hat mich als zuständige Programmdirektorin gebeten, Ihnen zu antworten. Sie beziehen sich auf die Sendung „OZON unterwegs: Klimaschutz und Gerechtigkeit“ vom 16. November 2015 und kritisieren eine einseitige Sicht auf das Thema Klimawandel.

Ich habe mir die Sendung angeschaut und darüber mit den Kolleginnen und Kollegen unserer Wissenschaftsredaktion gesprochen. Zunächst einmal ging es in der von Ihnen kritisierten Sendung nicht um die These, ob es einen „anthropozän induzierten Klimawandel“ gibt und welche Wetterereignisse damit im Zusammenhang stehen. Die Redaktion ist vielmehr der Frage nachgegangen, welche Folgen es für konkrete Regionen der Erde hätte bzw. in Zukunft haben würde, wenn sich Klimamodelle von zwei bis acht Grad Erderwärmung als realistisch erweisen sollten. 

Im Mittelpunkt der Sendung stand das Thema Gerechtigkeit, angelehnt an die „Enzyklika Laudatio si‘“ von Papst Franziskus – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdebatte. Denn Millionen Menschen sind vor allem in afrikanischen Ländern von Dürre, Stürmen und Überflutungen bedroht. Ihnen bleibt oft nur die Flucht. Im Moment richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit insbesondere auf die Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Irak oder Afghanistan. Dass in Zukunft weit mehr „Klimaflüchtlinge“ kommen könnten, war ein zentraler Aspekt der Sendung. Darum ging es auch beim vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Klimagipfel in Paris. 

Die Redaktion hat sich in der Tat in ihrer Sendung vordergründig auf die Aussagen der Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung gestützt. Dabei kam insbesondere Institutsdirektor Prof. Hans Joachim Schellnhuber zu Wort, der die im Film aufgegriffenen Zusammenhänge in seinem Buch „Selbstverbrennung“ dargestellt hat. Dies halte ich für legitim, da Herr Schellnhuber ein anerkannter Klimaforscher ist und zudem im Beraterteam der deutschen Delegation in Paris war.

Sehr geehrter Herr Limburg, ich weiß um die sehr diffizilen, wissenschaftlichen Diskussionen über die Ursachen des Klimawandels. Hätte sich die Sendung allein mit diesem Thema beschäftigt, wäre es selbstverständlich zwingend notwendig gewesen, auch andere Thesen zu betrachten – eben auch Ihre, dass der menschliche Einfluss auf den Klimawandel nur sehr gering sei. Dem war jedoch nicht so. Daher bitte ich um Verständnis, dass ich Ihrer Kritik nicht folgen kann.

Freundliche Grüße

Dr. Claudia Nothelle

rbb Programmdirektorin

 

Regine Gerlach

Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)

Programmdirektion

Masurenallee 8-14

14057  Berlin

Telefon: +49 30 97993 20001

Telefax: +49 30 97993 20009

programmdirektion@rbb-online.de

www.rbb-online.de

Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm.

 

Von:        Michael Limburg <m.limburg@eike-klima-energie.eu>

An:        service-redaktion@rbb-online.de

Kopie:        „Dr. Nothelle Claudia“ <programmdirektion@rbb-online.de>

Datum:        30.11.2015 16:27

Betreff:        Re: Bitte an Intendantin Frau Reim weiterleiten – bitte bestätigen Nachtrag

Sehr geehrte Frau Reim,

Ihnen wird bekannt sein, dass wir, wie auch manche Ihrer Zuschauer, uns schon vor Jahren über die extrem einseitig Berichterstattung zum Klimathema beschwert haben. Als Beleg füge ich einen Brief von uns vom 8.1.2010 an Frau Programmdirektorin Dr. Nothelle bei, der auf Anregung eines Zuschauers zustande kam.  Passiert ist nichts.

Eine Besserung der Situation ist daher nicht eingetreten, stattdessen, wenn überhaupt möglich, wurden Experten, die andere Ergebnisse hätten vortragen können noch weniger zur Kenntnis genommen bzw. den Hörern und Zuschauen vorgestellt, als damals 

Eine Antwort auf mein damaliges Schreiben an Frau Nothelle habe ich leider bis heute nicht erhalten

Ich meine und glaube alles Recht dazu zu haben, dass diese rechtswidrige Einseitigkeit mit sofortiger Wirkung abgestellt gehört. Schaden hat sie genug angerichtet  und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/

P.S. Diese Mail geht auch an div. Fachleute auf diesen Gebiet .

Am 30.11.2015 um 12:54 schrieb Michael Limburg <m.limburg@eike-klima-energie.eu>:

Sehr geehrte Frau Reim,

in der am 16.11.15 ausgestrahlten Sendung Ozon „Klimaschutz und Gerechtigkeit“ wurden u.a. vielerlei Behauptungen zu Wetterereignissen aufgestellt, deren Mehrzahl fälschlich dem sog. anthropogen induzierten Klimawandel zugeschrieben wurden. Außerdem wurden Prof. H.J. Schellnhuber vom PIK Gelegenheit gegeben, sein neues Buch „Selbstverbrennung“ zu promoten, was er auch mit völlig -in der Sache unhaltbaren und maßlosen Übertreibungen und bombastischen Vergleichen. die nur den Sinn hatten Panik zu schüren- tat.

Im ebenfalls ausgestrahlten Interview mit Prof. Schellnhuber von Horst Albus durfte er diese Fachaussagen nochmals bekräftigen, ohne, dass ihm der Interviewer auch nur eine kritische Frage stellte.

Damit wurde – wie fast immer bei diesem Thema- die vom Rundfunkgesetz zwingend geforderte- Objektivität und Neutralität gröblichst verletzt. Experten, die zu völlig gegenteiligen Ergebnissen wie Herr Schellnhuber kommen, kamen weder vor noch in dieser Sendung noch in irgendeiner Sendung Ihres Hauses zuvor (jedenfalls soweit dem Unterzeichner bekannt) zu Wort. 

Auch die Macher des Beitrages unterließen jede kritische Rückfrage oder Verweis auf die realen Daten, die so gut wie alle Gegenteiliges dokumentieren.

Von Ausgewogenheit kein Spur. Damit mutierte diese Sendung, wie auch das Interview zu reiner Propaganda. Das kann und darf aber schon wieder nicht Sinn und Zweck des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein. 

Ich bitte Sie daher nachdrücklich um öffentliche Distanzierung von den genannten Sendungen und als Ausgleich die adäquate Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse sog. klimaskeptischer  Wissenschaftler. Geeignete Personen nenne ich Ihnen auf Rückfrage gerne.

Wir werden diese Beschwerde ebenso wie Ihre Antwort auf unserer Website öffentlich machen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/


[1] Echter Klimaforscher Hans v. Storch

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Hellseher, Hexenmeister, Klimaflüsterer!

In Kapitel 11 auf Seite 181 schreibt Hans Joachim Schellnhuber: „Alles Leben ist aus organischen Kohlenstoff Verbindungen entstanden und wird in allen Entwicklungsstufen von diesen Verbindungen dominiert“. Er nennt den Kohlenstoff „Gottes Element“. Die essentiellen Bausteine von lebendem Gewebe seien „aus nur sechs chemischen Elementen komponiert: Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel“. Aber „nur der Kohlenstoff ist unverzichtbarer Bestandteil aller genannten Gruppen von organischem Material“. Die propagierte „Dekarbonisierung“ ist in letzter Konsequenz die Vernichtung der Schöpfung!

Wer solch ein Buch schreibt, muss sich zuerst in den Olymp erheben, um von oben seine Blitze, Pfeile, Gebote und Verbote in die „dumme Masse“ zu schleudern, die den „kollektiven Suizid“ zu begehen droht. Er muss auch in eine fremde Haut schlüpfen. Diese stammt von Dennis Meadows, dem Autor von „Die Grenzen des Wachstums“ (1972), der gute Witze erzählen und Spiele erfinden konnte, um „Denkschablonen aus den Köpfen“ zu reißen. Schellnhuber entpuppt sich als Narzisst und Machiavellist: „Der Mensch als zweifellos hochkomplexes Gebilde ist bekanntlich mit den einfachsten psychologischen Tricks verführbar und lenkbar.“

Schellnhuber schwärmt von der „Schönheit komplexer Systeme“, die schwierig zu verstehen, vorherzusagen und zu beherrschen sind. Er präsentiert dem Leser die Navier-Stokes-Gleichung für das Strömungsverhalten von einfachen Flüssigkeiten, weist auf das Problem „der galoppierenden Computerabweichung“ hin, so dass die simplen Gleichungen eine „chaotische Dynamik“ erzeugen. Er weist wiederholt auf die „berüchtigten nichtlinearen Rückkopplungen“ hin „denn die Nichtlinearität und Komplexität machen Wetterprognosen oberhalb des Münzwurfniveaus für Zeiträume von mehr als ein paar Wochen zum Ding der Unmöglichkeit“. Daher könne man keine Vorhersagen machen und sei auf die „Szenarienbildung“ angewiesen. „Es geht dabei -volkstümlich ausgedrückt- darum, stimmige Geschichten über die Zukunft zu erfinden und weiterzuerzählen.“ So werden Märchen an die Politik weitergegeben und von ihr für bare Münze genommen. 

So bekommt im Kapitel 31 „Wissenschaft, Gewissenschaft“ einen tieferen Sinngehalt: „Keine andere Problematik der bisherigen Menschheitsgeschichte hat so viel mit Wissenschaft zu tun wie die Klimakrise.“ Doch es ist nicht die „Wissenschaft“ in Haft zu nehmen, sondern nur deren Zweige, die von politischer Relevanz sind. Schellnhuber geht es um die „Große Transformation“, die Abschaffung der Industriegesellschaft. Die Angst vor der globalen Klimakatastrophe, vor dem „Höllenfeuer“ ist ein Mittel. Wenn Schellnhuber auf den Eindruck zu erwecken versucht, er habe die „Klimamodelle“, mit denen er das Chaos beherrschen könne, so platzt doch gelegentlich immer wieder die Wahrheit aus ihm heraus: „Ob wir Forscher, Politiker oder „Normalbürger“ sind: Wir scheitern beständig beim Versuch, Komplexität zu begreifen und zu beherrschen.“ 

Schellnhuber konzediert an anderer Stelle: „Da die Navier-Stokes-Gleichung noch viel hinterhältiger ist, wird es auch in absehbarer Zeit keine verlässliche 14-Tage-Wettervorhersage geben.“ Was die direkte Beeinflussung und Beherrschbarkeit von tropischen Wirbelstürmen angeht, „betreten wir endgültig das Terrain der Wissenschaftsfantasie“. Auf nur fünf Seiten widerlegt Schellnhuber seine Apokalypse. Nach diesem Bekenntnis in Bezug auf das menschliche Natur- und Wetterverständnis beginnt ein Feuerwerk der Irritation, Simplifikation, Suggestion und Manipulation. Der Autor mutiert zum „Erlöser“: „Unsere Zivilisation verbrennt das Buch des Lebens“ und „müllt sich um ihre Zukunft“. 

Mit Kapitel 4 beginnt seine „Entdeckungsreise zum Klimawandel“. Er bekennt wieder, dass „die Problematik in ihrer vollen Komplexität hartnäckig dem menschlichen Verständnis“ trotze. Dabei hat er ganz geschickt das Wetter einfach unterschlagen, obgleich das Wetter unverzichtbar ist, um „Klima“ überhaupt erst definieren zu können. Auch die Klimarekonstruktionen beruhen ja ausschließlich auf der Analyse der Spuren, die das Wetter in der Natur hinterlassen hat. Trotz aller Ignoranz des Einflusses der Sonne auf alles irdische Geschehen überrascht der Nebensatz: „Die Variation der solaren Einstrahlung wirkt tatsächlich wie ein Taktgeber“. Das gilt für das Wetter, die Jahreszeiten, die Vegetation wie das „Klima“!

Erstaunlich ist die Überschrift von Kapitel 5: „Klimapalaver“. In der Tat, alles was sich auf der internationalen politischen Bühne seit Rio 1992 abspielt, ist nichts anderes als Palaver, als ein Spiel mit Ängsten, als hohe Kunst der Verführung. Da wird die „dumme Masse“ plötzlich mit einer  „Schwarmintelligenz“ versehen, weil sie als Herde besser auf politische Spiele reagiert.  Des Jubels der Medien sicher haben sich auch in Paris etwa 50.000 Experten gut 10 Tage eingeschlossen, um nach tiefen Blicken in Kristallkugeln eine „historische Weltrettung“ zu proklamieren. Dabei war das Wetter, dessen Wandel dem Klimawandel vorangeht noch nie gefährdet, am wenigsten durch das Spurengas CO2, das in der Luft einzig und allein als Nahrung für grüne Pflanzen dient und sonst keinerlei Funktion hat. Dies besagt auch der Spruch am Eingang zum Botanischen Garten in Berlin: „Hab Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“

In geradezu hochnotpeinlicher Eitelkeit dient ein zentraler Teil des Buches der Selbstdarstellung, der Pflege des eigenen Ich, sei es als exzellenter Chaosphysiker, als „intellektuelle Waffe“, als PIK-Direktor, als Kanzlerin Berater und atheistischer Papstberater, Commander des British Empire, Propagandist des 2-Grad-Ziels und Erfinder der ominösen „Kipp-Punkte“. Er ist Apokalyptiker und Zeitgeistverstärker. Nur er besitze die einzigartige Weisheit, die „Selbstverbrennung“ des Planeten durch das „Giftgas“ CO2 zu erkennen und zu verhindern. Dabei weiß er sehr wohl, dass die „Pflanzen der Luft CO2 auf photosynthetische Weise“ entziehen und eine „starke Abhängigkeit der Kohlendioxidkonzentration vom Tag-Nacht-Zyklus“ existiert, diese daher mit dem täglichen wie jährlichen Temperaturzyklus nichts zu tun hat. Er weiß auch, dass „Kohlenstoff ein unverzichtbarer Bestandteil allen organischen Materials und damit „“Gottes Element“ ist. 

Der Untertitel des Buches „Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff“ ist bewusst falsch, wenn er bekennt: „Die Photosynthese ist die wichtigste biochemische Reaktion unserer Welt“.  Noch ein Zitat: „Das Schicksal von Klima und Leben wird im Dreieck Sonneneinstrahlung, Karbonat-Silikat-Zyklus und Photosynthese entschieden.“ Auch der Satz ist eine Falschaussage: „Der Blick zurück in die Klimageschichte der letzten Jahrhunderttausende zeigt, dass während der Evolution des modernen Menschen die globale Mitteltemperatur niemals höher gelegen hat als etwa 1,5 °C über dem Niveau zu Beginn der industriellen Revolution“. Alle Klimaoptima seit Beginn des Holozäns waren ausgeprägter als das Heutige. Im ersten Optimum vor etwa 10 000 Jahren erfolgte die Neolithische Revolution!

Wenn das Buch als nicht lesenswert, ja als gefährlich eingestuft wird, dann ob der kaum durchschaubaren Mixtur von Wahrheiten, Halbwahrheiten und klaren Unwahrheiten. Es ist für bestimmte politische Zwecke geschrieben und hat mit „Paris“ seinen Zweck erfüllt. Kein Staatsmann hat es wirklich gelesen, denn wer nichts weiß, weiß alles besser. Die Politik regiert mit dem Bauchgefühl, mit wohl dosierten Ängsten. Da kann kühler Sachverstand nur schaden.

Schellnhuber, Hans Joachim: Selbstverbrennung – Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff, Bertelsmann Verlag, München 2015, S. 778, ISBN 978-3-570-10262-2, 29,99 Euro

Oppenheim, den 17. Dezember 2015

Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne




Klimavertrag von Paris – scheinbarer Misserfolg und realer Erfolg in einem

Alle lagen sich in den Armen. Manche schluchzten vor lauter Rührung über sich selbst oder hatten Tränen in den Augen. Was war geschehen? Die Welt hatte sich auf einen neues Klima-Übereinkommen geeinigt. Ein Übereinkommen ist etwas anderes als ein Vertrag. Das Übereinkommen Vertrag zu benennen war jedoch „verboten“, weil sonst der US Präsident Obama diesen gleich hätte in die Tonne treten müssen, da er dem US-Senat zur Abstimmung vorzulegen gewesen wäre. Seine Ablehnung mit der deutlichen Mehrheit der Republikaner wäre sicher.

Treffendes Spottlied über das Pariser Klimaübereinkommen: „We are busy agreeing nothing“

Also blieb es bei einem Übereinkommen. Und das tut so, als ob es um die Rettung des Welt-Klimas ginge. Die Rettung eines statistischen Konstrukts, das in der Realität nicht existiert. Doch allen wurde glauben gemacht, dass es da sei und dringend gerettet werden müsse, weil sonst die

Politiker einigen sich auf ein Scheinagreement

„Klimaschützer“ – obwohl überglücklich, dass die in Paris versammelten Regierungsvertreter scheinbar Ihrem Aberglauben folgen- waren trotzdem betrübt darüber, dass sich die rd. 10.000 Delegierten auf weite Strecken nicht auf Zwang und Sanktionen zur Erreichung der angestrebten „Dekarbonisierung“ einigen wollten. Aber immerhin wurde diese als allgemeine Absicht beschlossen und mit vielfältigen Maßnahmen unterlegt, zu denen die Nationen „eingeladen“ wurden, mitzumachen.

Jedem klar denkendem Menschen war von Anfang an bewusst, dass sich die Welttemperatur – wenn es sie denn gäbe- nicht von den mickrigen anthropogen erzeugten Emissionen des immer noch nur in Spuren vorhandenen harmlosen CO2 (derzeit 0,04 Vol %) würde beeindrucken lassen. Doch Fakten oder gar klarer Verstand waren in Paris überhaupt nicht gefragt.  Die Idee von der Rettung des Klimas, als neue Erlösungsidee für die gesamte Menschheit, war die große Aufgabe. Fleißig wurde deshalb an der zugehörigen Liturgie und ihrer Litanei gearbeitet. Doch es zeigt sich, dass das alles nur Theaterdonner war für die vielen rettungslos naiven unter den Teilnehmern. Und das waren wohl die Allermeisten. Ein reines Ablenkungsmanöver, um die öffentliche Aufmerksamkeit, das öffentliche Interesse vom eigentlichen Geschehen, den eigentlichen Absichten, wegzulenken.

Was wurde denn in Paris vereinbart?

Und daher müssen wir uns  die Frage stellen, worum es in Paris eigentlich ging? Hellhörig hätten die Medien, wie auch die Politik nämlich schon seit längerem werden müssen, als herausragende Protagonisten der Klimakirche bekannten, dass es überhaupt nicht um die „Rettung“ des Weltklimas geht, sondern allein um die Umgestaltung der Weltordnung. Unter Nutzung des Klimarettung als Vorwand. Weg vom kapitalistischen System der meisten westlichen und auch vieler anderer Staaten, hin zu einem rein sozialistischen planwirtschaftlichen System, dass straff und zentral von der UN geführt, über den Ressourcenverbrauch, jeden einzelnen auf diesem Planeten seiner Gewalt unterwirft. Das war und ist der große Attraktor der so unterschiedliche Politiker vieler Nationen zusammenbrachte.

Die Einführung einer sozialistischen Weltregierung durch die Hintertür

Und, so muss man zugeben, in dieser Beziehung  war die Pariser Konferenz ein voller Erfolg. Unter dem Deckmantel des  Klimaschutzes wurden bereits zuvor beschlossene Strukturen gefestigt, und viele weitere ersonnen oder eingerichtet. Die haben allein die Aufgabe, die Kontrolle über die ebenfalls beschlossenen künftigen hunderte von Milliarden Dollar des Green Climate Fonds auszuüben. Sie sollen dann -nach Gutdünken der UN und ihrer Apparatschicks und ohne Einhaltung demokratischer Spielregeln versteht sich- an die Empfänger verteilt werden, welche übrigens den Großteil der restlichen 30.000 Teilnehmer der Konferenz stellten. Dirk Maxeiner von ACHGUT formulierte diese Absicht so:

Den Armen in den reichen Ländern wird das Geld genommen und an die Reichen in den armen Ländern weitergeleitet.

Jedem das Seine

Dass damit die Freiheit ganzer Staaten, insbesondere aber ihrer Bürger, kräftig beschnitten werden soll, sowie der bereits weit verbreiteten Korruption Tür und Tor geöffnet wird, sollte jedem einleuchten. Die Kleptokraten in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern freuten sich daher sehr über die bereits in Cancun 2010 beschlossenen, bis zu 1000 Unterbehörden und vielfältigen Sekretariate der UN. Sie werden nach dem Durchbruch in Paris weiter auf- und ausgebaut und mit allem Erforderlichen ausgestattet. Der bis ins Mark korrupte Saustall FIFA wird uns bald als harmloser Kindergarten erscheinen, gegenüber dem, was in Cancun angelegt und jetzt in Paris mit großem Pomp beschlossen wurde. Der künftigen Ökodiktatur wurde ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt.

Generalsekretär Ban Ki Moon meinte genau dies

Generalsekretär Ban Ki Moon meinte genau dies, als er davon sprach, dass die Arbeit jetzt erst losginge. Denn damit wächst den UN, Schritt für Schritt– das ist jedenfalls die Absicht der UN und ihrer Unterbehörden- die lang erstrebte dominante Rolle in einer künftigen Welt-Zentral Regierung zu.
Ein Ziel, dass die UN bereits mehrfach versuchten zu erreichen– wenn auch auf anderen Wegen. Z.B. plante die UN die ‚New International Economic Order‘ (NIEO) und scheiterte. Der bekannte niederländische Klimaskeptiker Hans Labohm und seine Co-Autoren haben dies bereits im Jahr 2004 in ihrem Buch „Man-Made Global Warming: Unravelling a Dogma“ untersucht und ausführlich beschrieben. Auch damals kümmerte sich niemand um diese Attacke auf die freie Welt und die demokratisch organisierte soziale Marktwirtschaft. Heute scheint diese wieder so sein.  Die Politik und die Medien in aller Welt jubeln über die „Klimaschutzmaßnahmen“ die vermeintlich in Paris beschlossen wurden und merken nicht, wie sehr sie in die Irre geführt wurden. Das Erwachen, wenn es denn mal kommt, wird wohl schrecklich werden. Immerhin kann jeder Vertragsstaat frühestens drei Jahre nach Inkrafttreten auch wieder austreten.  Wie viele werden davon Gebrauch machen?

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Zurück zu Kerzenlicht und Stall-Laterne

Wir lasen neulich: Immer mehr Bürgern wird der Strom abgeklemmt.*) 2014 ist das in fast 352 000 Haushalten der Fall gewesen. Im laufenden Jahr werden es nicht weniger geworden sein, sondern eher mehr. Denn die Energiewende-Politik der Bundesregierung und der Parteien im Bundestag verteuert den Strom immer weiter. Viele Bürger können sich die Stromrechnung nicht mehr leisten und geraten mit dem Bezahlen in Verzug. Mahnungen deswegen haben sogar knapp 6,3 Millionen Stromverbraucher bekommen. Die Drohung, sonst im Dunkeln zu sitzen, haben die meisten dann doch zur Zahlung genötigt. Jene 352 000 allerdings nicht, sie haben nichts mehr zu zahlen vermocht. Sie erfahren dann: Ohne Strom sitzt man zuhause nicht nur im Dunkeln. Noch schlimmer ist: Wichtige Geräte, die heute zur Grundausstattung gehören, laufen nicht mehr: der Elektroherd, der Kühlschrank, die Waschmaschine, der Geschirrspüler, der Computer, die elektrisch gesteuerte Öl- und Gasheizung, falls man eine eigene besitzt. Kleine elektrische Küchengeräte ebenfalls nicht. Bei der Beleuchtung immerhin kann man sich behelfen: mit Kerzen, Petroleumlampen, mit Stalllaternen. Aber komfortabel ist das nicht, Dazu die Brandgefahr. Rückkehr in die Zeit vor dem elektrischen Strom. Was tun?

Die meisten denken: nichts

Noch denken die meisten, sie müssten gar nichts tun, könnten sich sogar sehr viel teureren Strom immer noch leisten. Außerdem fühlen sie sich gut, weil ihnen weisgemacht wird, mit der „Energiewende“ lasse sich ein Erwärmen der Erde und ihres Klimas verhindern, dafür müsse man doch Opfer zu bringen bereit sein. Sie werden sich später sehr wundern.

Warum Arbeitsplätze verloren gehen sowie Arbeitseinkommen und Kaufkraft

Teurer nämlich wird der Strom in Deutschland nicht nur für private Haushalte (obwohl dort besonders), sondern auch für Gewerbe und Industrie, für sämtliche Unternehmen. Diese können sich mit Kerzen und Stalllaternen nicht behelfen, ohne Strom geht bei ihnen gar nichts mehr. Sie stehen – weil wir offene Grenzen und Freihandel haben – im Wettbewerb mit Unternehmen außerhalb Deutschlands, deren Stromkosten geringer sind. Das hindert sie daran, die staatlich verursachten zu hohen Stromkosten auf ihre Kundschaft teilweise oder ganz abzuwälzen. Teils wandern sie ab wie die stromintensive Industrie (Beispiel Aluminium), teils müssen sie irgendwann aufgeben und ihre Tore schließen. Dann gehen viele Arbeitsplätze verloren und für viele Menschen ihre Arbeitseinkommen mit entsprechenden Verlusten an Kaufkraft.

Auf schleichende Weise zur Deindustrialisierung Deutschlands

Wer weniger Geld zur Verfügung hat, kauft weniger. Oder er verschuldet sich zunächst, kann die Schulden später nicht zurückzahlen und verarmt. Beides bekommen andere Unternehmen zu spüren, weil ihr Umsatz zurückgeht. Diese Spirale dreht sich immer weiter, frisst sich in Wirtschaft und Gesellschaft regelrecht ein. So führt die Energiewendepolitik auf schleichende Weise und auf längere Sicht zu Deutschlands Deindustrialisierung. Die politische Führung müsste sich darüber im Klaren sein. Wenn sie trotzdem so weitermacht, nimmt sie das in Kauf oder steuert absichtlich darauf zu. Aber zu viele Bürger merken noch nichts davon oder wollen diese Folge nicht wahrhaben. Aber eines Tages werden sie oder ihre Nachkommen selbst Opfer dieser Politik sein. Dann ist es zu spät.

Wer den Strom künstlich verteuert, legt Hand an den Massenwohlstand

Als die Elektrizität entdeckt wurde, als sie durch immer weitere Erfindungen nutzbar gemacht wurde, als sie für immer mehr Menschen erschwinglich wurde, bescherte sie den Menschen Arbeitserleichterungen, Annehmlichkeiten und Zeitgewinne, die zuvor unmöglich gewesen waren. Diese Entwicklung hat den Wohlstand breiter Massen, die zuvor zu den Armen zählten, überhaupt erst ermöglicht. Dass Deutschland und andere Staaten zu Wohlstandsstaaten geworden sind und sich darüber hinaus als Wohlfahrtsstaaten gebärden können, ist im Wesentlichen dem elektrischen Strom zu verdanken. Wer ihn wie die deutsche Energiewendepolitik künstlich verteuert, unterminiert den Wohlstand der Bevölkerung, legt Hand an das, was uns den Massenwohlstand gebracht hat. Wer diese Politik unterstützt, hilft mit, Deutschland zu ruinieren. Wer nichts gegen sei unternimmt, hilft ebenfalls daran mit. Also sollten die heute noch Bequemen, Denkfaulen oder Realitätsverweigerer lieber doch etwas gegen sie tun.

Umschwenken ins Lager der Verantwortungsbewussten

Sie könnten umschwenken in das Lager der Nachdenklichen und Verantwortungsbewussten und zum Beispiel dem NAEB-Stromverbraucherschutz e. V. beitreten, zu dessen Beirat auch ich gehöre. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungfähiger gegen die Energiewende-Politik kann der Schutzverein öffentliche Wirkung entfalten. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier, öffentliche Mitteilungen hier, Ein Beitrittsformular hier. In der jüngsten Mitteilung vom 7. Dezember befasst sich Prof. Dr. Hans-Günter Appel mit jenen Kosten der Energiewende, die vor den Bürgern versteckt werden. Ich gebe den Text hier im Wortlaut wieder (die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt):

Der Unmut nimmt zu

„Langsam macht sich unter den Bürgern und den Wählern Unmut gegen die ‚Energiewende’ breit wegen der ständig weiter steigenden Stromkosten. Auch im nächsten Jahr wird die Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) weiter erhöht und steigt auf 6,35 Cent pro Kilowattstunde plus Mehrwertsteuer. Das sind 25 Prozent des derzeitigen Strompreises. Doch die gesamten Kosten der ‚Energiewende’ sind wesentlich höher. Sie werden in den Netzgebühren versteckt, um den ausgewiesenen Anstieg der Wendekosten möglichst gering zu halten. Dipl.-Ing. Günter Unseld vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V. hat die Wendekosten ermittelt, die auf uns zukommen, wenn die Pläne der Bundesregierung verwirklicht werden.“

Eine Schutzbehauptung, um die Pfründen zu erhalten

„Inzwischen ist es allgemeine Erkenntnis, die Bundesregierung treibt mit Hilfe des unsozialen Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) die Stromkosten weiter in die Höhe. Diese Politik ist unsozial, weil die große Masse der einkommensschwachen Bevölkerung mit den hohen und weiter steigenden Stromkosten den wohlhabenden Betreibern und Anlegern von regenerativen Stromerzeugern hohe Renditen finanzieren muss. Der Ausbau von Windstrom-, Solarstrom und Biogasstrom-Anlagen soll weiter fortgesetzt werden, um angeblich das Klima zu schützen. Das ist bei näherem Hinsehen jedoch eine Schutzbehauptung zur Erhaltung der Pfründen der Nutznießer der Energiewende.“

Immer mehr Energiewende-Kosten in die Netzkosten verschoben

„Inzwischen werden die Widerstände der Bevölkerung gegen die weiter steigenden EEG-Umlagen von der Politik registriert. Daher werden immer mehr Wendekosten in die Netzkosten verschoben, damit sie nicht mehr unmittelbar ausgewiesen werden. Das nutzt jedoch wenig. Die Stromkosten steigen mit jeder neuen Ökostromanlage weiter an. Der Erfindungsreichtum ist groß und ungebrochen, wenn es darum geht, die Renditen der Profiteure zu sichern. Neben der EEG-Umlage, die voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren von 6,35 Cent/kWh auf 7,54 Cent/kWh steigen wird, gibt es noch eine Reihe weiterer Umlagen:

Umlage für Kraftwärmekopplung: Sie wird gezahlt, wenn die Abwärme von Stromerzeugern zur Heizung und Warmwassererzeugung genutzt wird. Sie soll im nächsten Jahr von 0,21 Cent/kWh auf 0,53 Cent/kWh steigen.

Umlage für Offshore-Haftung: Wird ein Windpark in der Nord- oder Ostsee durch den Netzbetreiber nicht rechtzeitig angeschlossen oder fällt der Anschluss wegen eines Defektes aus, erhält der Windparkbetreiber trotzdem die Vergütung für den Strom, den er hätte liefern können bei einem funktionierenden Anschluss. Mit dem steigenden Offshore-Ausbau erhöht sich auch die Haftungsumlage von 0,7 Cent/kWh auf 1,1 Cent/kWh im Jahr 2020. Es haftet also der Stromkunde für Fehlplanungen und Pannen. Der Betreiber kassiert nur ohne Risiko.

Kosten für neue Hochspannungsleitungen: Bis 2020 werden dadurch die Stromkosten auf mindestens 3,3 Cent/kWh ansteigen. Sollten die Trassen weitgehend in die Erde verlegt werden, können sich diese Kosten mehr als verdoppeln.

Kosten für Verteilnetze: Die Niederspannungsnetze müssen weiter ausgebaut werden, um den dezentralen Strom einzusammeln. Das führt zu einem weiteren Anstieg der Stromkosten um 1,7 Cent/kWh bis 2020.  Intelligente Trafos und Stromzähler: Sie erhöhen die Kosten bis 2020 um 0,6 Cent/kWh, die voraussichtlich in der Grundgebühr versteckt werden.

Kosten der Netzsteuerung: Blindleistung, Redispatch,**) Kurzzeitregelung über Batterien, Reserve für Spitzenstrom und Reserve für schwache Wind- und Sonnentage summieren sich zu 3,3 Cent/kWh.“
„Wenn die Pläne der Bundesregierung weiter befolgt werden, steigen die Stromkosten wie folgt:

Jahr EEG Umlage Netzentgelte
Cent/kWh Cent/kWh
2014 6,24 6,000
2015 6,17 6,000
2016 6,35 9,371
2017 6,41 19,646
2018 6,97 13,479
2019 7,26 14,449
2020 7,54 15,568

Dies sind Netto-Beträge. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer. Der Strompreis wird dann bei 45 Cent/kWh für den Endverbraucher liegen. Das ist eine Steigerung von 50 Prozent innerhalb von fünf Jahren.“

Zunahme Brutto-Stromkosten
Jahr Cent/kWh
2014 30,3
2015 30,259
2016 35,147
2017 37,296
2018 41,452
2019 43,063
2020 44,855

„Diese Steigerung wird langsamer verlaufen, wenn die Bürgerinitiativen zunehmen und den Ausbau der Ökostromanlagen und der geplanten Trassen bremsen. Die Kosten können aber auch schneller steigen bei einer Verlegung der Stromtrassen weitgehend in die Erde. Dann werden die Trassen siebenmal teurer.“

Wenn die Energiewende so weitergeht, kostet sie bis 2050 rund 5 Billionen

Noch eindrucksvoller ist eine Berechnung, die ich hier auf dieser Web-Seite am 7. August 2015 vorgestellt habe („Was die Energiewende wirklich kostet“): „Wenn es mit ihr unverändert so weitergeht wie bisher, summieren sich die Kosten bis 2050 auf über 5 Billionen Euro oder für einen Vier-Personenhaushalt jährlich auf 9000 Euro. Die mit dem „Ökostrom“ versprochene Zukunft lässt sich nicht einhalten.“ Den ganzen Text siehe hier.

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*) FAZ vom 16. November 2015, Seite 19.

**) Was ist Redispatching? Die Bundesnetzagentur erklärt dies so: „Unter Redispatch sind Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken zu verstehen, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen. Droht an einer bestimmten Stelle im Netz ein Engpass, so werden Kraftwerke diesseits des Engpasses angewiesen, ihre Einspeisung zu drosseln, während Anlagen jenseits des Engpasses ihre Einspeiseleistung erhöhen müssen. Auf diese Weise wird ein Lastfluss erzeugt, der dem Engpass entgegenwirkt. Der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie und die vermehrte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wirken sich auf die Lastflüsse im Netz aus und führen dazu, dass Netzbetreiber häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen müssen. Zudem muss die Kompensation fehlender Blindleistung sichergestellt werden. Blindleistung wird zur Spannungshaltung in den Übertragungsnetzen benötigt und muss gleichmäßig verteilt bereitgestellt werden. Da auch Kraftwerksbetreiber eine Verantwortung für die Stabilität der Netze tragen, sind sie nach dem EnWG dazu verpflichtet, auf Anforderung der Übertragungsnetzbetreiber an bestimmten Maßnahmen zur Sicherung der Netzstabilität mitzuwirken. Die Details regelt eine Festlegung der Bundesnetzagentur. Damit soll sichergestellt werden, dass die Netze den jetzt erhöhten Anforderungen weiterhin standhalten.“ (Quelle: hier)

„Deutschlands Kraftwerke müssen immer häufiger ihre Leistung drosseln. Während konventionelle Kraftwerke weitestgehend konstant die gleiche Energiemenge in das Netz einspeisen können, ist dies bei den meisten Kraftwerken, die erneuerbare Energien verwenden, anders. Je nach Wetterlage kommt es zu Leistungsspitzen oder Leerlauf. Die Leistung konventioneller Kraftwerke muss dann angepasst werden. Aus der Antwort auf eine kleine Anfrage mehrere Grünen-Abgeordnete im Bundestag geht hervor, wie lange gewöhnliche Kraftwerke vom Netz genommen oder gedrosselt werden mussten, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Diese Maßnahmen werden als ‚Redispatch-Maßnahmen’ bezeichnet. ….Die Zahl dieser Maßnahmen ist zuletzt – vor allem wegen der Veränderungen durch die Energiewende – stark gestiegen. In besagter Bundestags-Antwort ist zu lesen: ‚Zwischen den Jahren 2010 und 2013 hat sich die Dauer der Redispatch-Eingriffe nahezu verfünffacht. Für das Jahr 2012 wurden strom- und spannungsbedingte Redispatch-Maßnahmen mit einer Gesamtdauer von 7 160 Stunden gemeldet. Die Maßnahmen umfassten dabei ein Gesamtvolumen von 2 566 GWh.’“ (Quelle: hier)

Von einstmals (ohne Windstrom, Sonnenstrom und Energiewende) vier bis fünf solcher Eingriffe im Jahr sind es heute über sechstausend.

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Klimapanik allerorten – die 25 jetzt 26 schrägsten Horror-Zitate zum Weltklimagipfel in Paris

Rainer Hoffmann vom Klimamanifest von Heiligenroth hat für unsere Leser die schrecklichsten, wie auch die dussligsten Worthülsen und das wichtigtuerische Papperlapapp vieler Teilnehmer und Berichterstatter herausgesucht, wie sie in den letzten Wochen in Endlosschleife auf uns niederprasselten. 

Video der 25 schrägsten Zitate

Besonders hervorgetan haben sich dabei, wie immer, die Öffentlich-Rechtlichen deren als Experten bezeichneten Plappermäuler jede Gelegenheit nutzten, ihre oft völlige Ahnungslosigkeit vielfältigst unter Beweis zu stellen.

Video mit dem schrägsten Zitat des Ex-Terminators Arnold Schwarzenegger, der in Paris auf eine Herde seines gleichen traf um mit ihnen die Welt zu „retten“. Mit Dank an R. Hoffmann für die Findung dieses Glanzstückes angewandter Klimapolitik

Wir bitten unsere Leser eine Rangfolge der größten Paniker zu erstellen, ahnen aber, dass der erste Platz vermutlich dem Alten vom Telegrafenberg in Potsdam zukommt.




Video: Deutschland im Klimawahn

Zu den Mitgliedern der AGEU (Details hier) gehören u.a.Dr. Ing., Dr. rer. pol. Herbert Backhaus; Dieter Ber; Dr. Ing. Günter Keil; Dr.-Ing. Normann Treinies und viele andere Experten mehr.


Es lohnt sich das Video anzuschauen und auch weiter zu empfehlen.




Klimakonferenz in Paris – Auf dem Weg in die Weltregierung?

Damals hatte Premier Abbott die ungewöhnliche Entscheidung getroffen, seine Außenministerin Julie Bishop nur gemeinsam mit einem weiteren Minister zur UN-Klimakonferenz von Lima reisen zu lassen, um deren „Umfallen“ zu verhindern. Dann wurde jedoch innerhalb Abbotts Liberaler Partei eine Gegenfraktion unter Malcolm Turnbull aktiv, deren Ziel es war, den eigenen Parteivorsitzenden und Premier noch vor der Pariser Klimakonferenz zu stürzen. Und so geschah es auch: Nach einigen vergeblichen Anläufen kam es 15. September 2015 zu einer fraktionsinternen Abstimmung, bei der der klimaskeptische Abbott mit 54 zu 44 Stimmen unterlag. Entscheidend dafür war die UN-Einflußnahme auf die Medien, was für niedrige Umfragewerte sorgte. Das wiederum löste bei einigen Abgeordneten Ängste vor vorzeitigen Neuwahlen aus, die sie ihren Sitz gekostet hätten. Damit war Abbott Geschichte und Australien folgte wieder der Parteilinie der Sozialistischen Internationale, die alle wichtigen Positionen bei den Vereinten Nationen besetzt hält.

Video nicht mehr verfügbar

 Video der Rede von Lord Monckton in Brisbane in welchem er Sir David King zitiert 

Ganz offensichtlich gehört der britische „Klimabotschafter“ zu den Eingeweihten, denn

am 19. Oktober traf auch der erste Teil seiner Ankündigung ein: Stephen Harper, der ausgesprochen klimaskeptische Premierminister Kanadas, wurde abgewählt. Mit Justin Trudeau, dem Sohn des früheren Premiers Pierre Trudeau, kam einer der Lieblinge des internationalen Klima-JetSets ins Amt, der vom ersten Tag seiner Kampagne an keinen Zweifel an seinem Klima-Alarmismus gelassen hatte. Damit steht er in der Tradition jenes kanadischen Pseudo-Liberalismus, der einst von seinem Vater, einem ehemaligen Maoisten, Ende der 60er Jahre begründet wurde. Es darf daran erinnert werden, daß es gerade kanadische Politiker wie Maurice Strong, David Suzuki oder Trudeau senior waren, die dabei mithalfen, die globalistische Öko-Agenda zu installieren. Auch bei dem neuen kanadischen Außenminister Stephane Dion handelt es sich um einen ehemaligen Umweltminister, der schon die UN-Klimakonferenz von 2005 in Montreal leitete und als fanatischer Klima-Aktivist gilt. Ihm zur Seite stellte Trudeau noch eine Ministerin „für Umwelt und Klimaschutz“. Diese Catherine McKenna stammt zum einen aus jener unübersehbaren Szene von UN-Fußsoldaten, die sich zunächst als unbezahlte Praktikanten bewähren müssen, bevor sie sich auf Schlüsselpositionen austoben dürfen. Zudem war die Juristin an einer UN-Friedensmission beteiligt und vertritt im übrigen genau jene globalistisch-ökologistische Gutmenschen-Agenda, mit der man heute sehr weit kommt. Sie bietet daher einen bemerkenswerten Kontrast zu ihrer konservativen Vorgängerin Leona Aglukkaq, eine Inuit, die in der subpolaren Landschaft des nördlichen Kanada aufwuchs und genau weiß, wie sich echte Naturnähe anfühlt oder wie man eine frisch erlegte Robbe ausnimmt.

Lord Monckton ist nicht der einzige, der glaubt, daß sich hinter dem vorgeblichen Schutz des Weltklimas ein weiterer verdeckter „Vorstoß zur Errichtung einer grün-sozialistischen Weltregierung“ verbirgt. Das sei besonders seit der UN-Klimakonferenz von Kopenhagen (2009) deutlich erkennbar, als ein erster Versuch am Widerstand Chinas scheiterte, dem sich die USA und andere anschlossen. Noch im Vertragsentwurf des UNFCCC für Kopenhagen vom 15. September 2009 hieß es, „der Plan für die neue institutionelle Struktur auf der Grundlage der Konvention basiert auf drei Hauptpfeilern: Regierung, Durchführungsmechanismus; und Finanzierungmechanismus“ (im Original: „The scheme for the new institutional arrangement under the Convention will be based on three basic pillars: government; facilitative mechanism; and financial mechanism”, UNFCCC-Entwurf, Annex 1, Paragraph 38).

Lord Monckton gebührt zudem das Verdienst, als erster noch auf eine andere Gefahr hingewiesen zu haben: „Es besteht die Gefahr, daß sich die Nationen der Welt an etwas binden, aus dem sich nicht mehr herauskommen, was fast alle schnell bitter bereuen würden.“ Denn während der Kioto-Vertrag eine Klausel enthielt, nach der jeder Staat frühestens drei Jahre nach seinem Inkrafttreten durch einfache Mitteilung aus ihm wieder austreten konnte, sei in Paris ein Vertragswerk geplant, in dem eine solche Austrittsklausel fehlt.

Was das UNFCCC (United Nations Framework Conference on Climate Change, die UN-Klimaorganisation) unter „facilitative mechanism“ und „financial mechanism“ versteht, hängt zwar ebenfalls davon ab, was am Ende in Paris beschlossen wird. Bisher sieht es aber so aus, als wären das ebenfalls nur Tarnbezeichnungen für die gerade entstehenden Institutionen und Organisation unter UN-Kontrolle, deren eigentliches Ziel die Zerstörung der privatwirtschaftlich organisierten wirtschaftlichen Basis der westlichen Industriestaaten ist. Wobei sie sich stets auf ihre überall amtierenden willigen Helfer verlassen können: Während „Klimaschutz-“ Maßnahmen von Staaten wie China oder Pakistan darauf hinauslaufen, durch Willenserklärungen das eigene Image zu polieren, planen Obama, Merkel und ihre Geschwister im Geiste unter Zuhilfenahme ihrer Umweltbehörden und des EU-Umweltkommissariates ganz klar die De-Industrialisierung, die euphemistisch als „Dekarbonisierung“ bezeichnet wird. Denn eine Industrieproduktion ohne Verarbeitungsprozesse mit CO2-Freisetzung ist aus physikalischen Gründen nicht einmal denkbar. Bemüht werden daneben auch ideologisch aufgeladene Bezeichnungen wie „Krieg gegen den Kohlenstoff“ und „nachhaltige Wirtschaftspolitik“, die auf das gleiche hinauslaufen. Dazu ließ z. B. die deutsche Bundesregierung eine dubiose „Zukunftscharta“ unter Umgehung der gewählten Parlamente erarbeiten, in der diese und andere Ziele festgeschrieben wurden. Daß es tatsächlich gar nicht um Klima- oder Umwelt-„Schutz“ geht, beweist zudem das peinliche Geständnis amerikanischer wie europäischer Behörden, nach dem die Umsetzung der entsprechenden CO2-Reduktionspläne nur 0,02 Grad weniger globale Erwärmung brächte – eine Größenordnung, die im statistischen Rauschen untergehen würde.

Für besonders schlau hält sich sicher auch der Umweltminister Indiens, Prakash Javadekar, der mehrmals erklärte, die Industriestaaten seien für die angebliche Klimakatastrophe „historisch verantwortlich“. Die im Klimavertrag von Paris vorgesehenen 100 Milliarden (!) Dollar jährlich für Entwicklungsländer – er meinte damit auch die gar nicht so unterentwickelten BRIC-Staaten – reichten daher nicht aus. „Gerechtigkeit“ bedeute hingegen, daß die Industriestaaten den beschlossenen „Green Climate Fund“ zur Förderung des Klimaschutzes vollständig selbst finanzieren müßten. Allein für Indien forderte der Minister Zahlungen in Höhe von 2,5 Billionen Dollar jährlich für die angeblich wegen des Klimawandels erforderlich gewordenen Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Außerdem wurden noch ein „fairer“ Zugang zu westlichen Technologien, Weiterbildungsmaßnahmen und Reparationszahlungen für Klimaschäden gefordert. Zur Erinnerung: Der gesamte deutsche Staatshaushalt beträgt nur etwa 1,3 Billionen Dollar.

Während es also für westliche Industriestaaten darauf hinausläuft, die Industrieproduktion zu drosseln und Milliardenzahlungen an korrupte und nicht demokratisch legitimierte Drittwelt-Regime zu leisten, denkt auf der anderen Seite des Verhandlungstisches absolut niemand an irgendwelche „Grenzen des Wachstums“. So baut China zwar Solarpanele und Windturbinen in die Wüste Gobi, um sie dann westlichen Besuchern vorzuführen. Fast die gesamte chinesische Produktion von Solarpanelen ist bekanntlich für Länder wie Deutschland bestimmt. Was dort aber wirklich zählt, sind die 363 geplanten Kohlekraftwerke. Dieser Kraftwerkstyp liefert nach wie vor 75 Prozent des chinesischen Stroms. Indien wiederum hantiert mit dem Begriff „Emissionsintensität“: Ziel sei angeblich, den CO2-Ausstoß im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum zu senken, aber keineswegs die Emissionen insgesamt, denn allein die Kohleproduktion soll bis 2020 verdoppelt werden. Das gleiche findet sich in Pakistan, Vietnam, auf den Philippinen, Japan und anderen asiatischen Staaten. Überall steht der Auf- und Ausbau konventioneller Kraftwerkstypen im Vordergrund. „Grüne“ Technologien finden sich bestenfalls in abgelegenen Regionen, die noch für längere Zeit nicht an die öffentlichen Netze angeschlossen werden können. Dazu paßt, daß es China, Rußland und Indien vor ein paar Monaten sogar ablehnten, eine von der Obama-Administration vorgelegte, nicht bindende Resolution zu unterzeichnen, in der zu besserer internationaler Zusammenarbeit gegen die hypothetische globale Erwärmung aufgerufen wurde.

Daß die Klimakatastrophe nur Vorwand für die politische und wirtschaftliche (Selbst-) Kastration des (halbwegs) freien Westens ist, dürfte schon wegen der schwindelerregenden Höhe der Zahlungen, die unter dem Regime des geplanten Pariser Klimaabkommens vom deutschen Steuerzahler geleistet werden müßten, jedem einleuchten. Doch ausgerechnet die nackten Zahlen der Wetteraufzeichnungen beweisen immer wieder, daß die angekündigte Katastrophe tatsächlich nur in den Computern und Köpfen der klimamodellierenden Besetzer entsprechend gewidmeter staatlicher Planstellen stattfindet. So steigt die durchschnittliche Globaltemperatur – eigentlich ein durch Meßmanipulationen zustande gekommenes Konstrukt ohne jede Bedeutung – seit mehr als 18 Jahren nicht mehr an.

Bezieht man noch sorgfältig ausgeblendete und herausgerechnete Faktoren mit ein, etwa die Zusatzerwärmung durch urbane Wärmeinseln, die Änderung der Meßergebnisse beim Wechsel zu elektronischen Meßmethoden, die Veränderungen auch bei Meßstationen im Freiland oder die selektive Auswahl der einbezogenen Stationen, ergibt sich sogar ein (geringer) Abkühlungstrend, der so überhaupt nicht zu den Computermodellen gewisser Institute passen will. Auch der Anstieg des Meeresspiegels ist weiterhin kaum meßbar und verläuft extrem langsam. Die Anzahl der Stürme und anderer Extremwetterereignisse nahm in den letzten 15 Jahren ab. Unvergessen auch die im letzten antarktischen Sommer geretteten Klimaschützer, deren Schiff von Eismassen eingeschlossen worden war, die ihrer Meinung nach gar nicht existieren durften. Hintergrund sind Rekordeisbedeckungen an den Polen, die einfach nicht schmelzen wollen.

Aufgrund der vielen Gegensätze und Widersprüche häufen sich jetzt die Stimmen, die erklären, die Pariser Veranstaltung werde sowieso scheitern. Selbst der Chef des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, Hans-Joachim Schellnhuber, glaubt, daß es mit einer Wahrscheinlichkeit von 81 Prozent (!) keinen internationalen Klimavertrag geben wird, während die Chefin des UNFCCC, Cristiana Figueras, weiterhin Optimismus verbreitet. Mag sein. Doch wenn es, wie von Lord Monckton befürchtet, in Wirklichkeit gar nicht um einen Klimavertrag geht? Wäre nicht ein gescheitertes Klimaabkommen eine noch bessere Begründung für ein weltweites Umverteilungsprogramm und eine „Große Transformation“ in kleinen Schritten? Zumal dann auch die Ausgaben für die sich jetzt wieder wie zufällig häufenden Katastrophen-„Studien“ nicht umsonst zum Fenster hinausgeworfen worden wären? Denn es hat sich ja bereits gezeigt, daß sich mit dem Handel von Emissionszertifikaten und anderem mehr sehr viel Geld verdienen und sehr viel Schaden anrichten lassen kann, ohne das auf der Weltebene jede Frage abschließend geklärt worden wäre. Sicher nicht zufällig ist der eingangs genannte und bestens informierte Berufsklimaschützer Sir David King „Wissenschaftsberater“ der Schweizer Investmentbank UBS, während der frühere UNFCCC-Chef Yvo de Boer jahrelang für das Wirtschaftsberatungsunternehmen KPMG „arbeitete“ (um nur zwei Beispiele zu nennen). Zum anderen zeigen schon die Langfristigkeit der globalen umweltpolitischen Agenda mindestens seit dem Bericht des „Club of Rome“ (1972) und die Hartnäckigkeit der nationalen Umweltbürokratien, aus deren Budgets zudem bekanntermaßen der Löwenanteil des Etats der meisten großen Umweltverbände stammt, daß ein Scheitern der Pariser Klimakonferenz keineswegs zu einem globalen Politikwechsel führen würde.

Video nicht mehr verfügbar

Jetzt ist in Paris Halbzeit und sieht danach aus, als wäre die globale Klimaschutz-Lobby gut vorangekommen. So wurde verlautbart, die Industrieländer würden künftig mehr als 400 Millionen US-Dollar an eine so genannte „Klimaschutzversicherung“ einzahlen. Das wird jene Versicherungsgesellschaften freuen, die sich schon im Rahmen der ominösen deutschen „Zukunftscharta“ für ein solches Ziel eingesetzt hatten. Diese stellten am 5. Dezember gemeinsam mit Vertretern der G7-Staaten und grünen Lobby-Organisationen in Paris eine entsprechende „Risikoversicherung“ vor.

Zum anderen wurden anscheinend bereits jetzt Finanzzusagen in Höhe von 100 Milliarden Dollar an „arme Länder“ gemacht, nach dem Motto „viel hilft viel“. Begründet wird das als Kompensationsleistungen der Industriestaaten für Klimaschäden in den Entwicklungsländern. Nur bei den Zusagen für Emissionsminderungen scheint sich wenig zu bewegen. Denn jedes Mal, wenn Regierungen solche Ziele ankündigen, behaupten Öko-Organisationen und Drittwelt-Regierungen, das alles reiche noch immer nicht aus. Zu diesem Poker gehört auch, daß jetzt nicht mehr nur von einem Zweigrad-Ziel die Rede ist, sondern Forderungen nach einem 1,5-Grad-Ziel immer lauter werden. Sämtliche Übereinkünfte sollen zudem nach wie vor von allerlei zu schaffenden „Mechanismen“ – ohne Zweifel global tätige Bürokratien als Vorstufe einer Weltregierung – überwacht und umgesetzt werden. So findet sich etwa im vorläufigen Artikel 7 des Pariser Vertragsentwurfes der verräterische Satz: „Institutionelle Vereinbarungen im Rahmen der Konvention müssen nach Bedarf erweitert werden, um den Ausbau der Fähigkeiten zu fördern, diese Vereinbarung umzusetzen“ („Institutional arrangements under the Convention shall be enhanced, as appropriate, in support of capacity-building for the implementation of this Agreement.“).

Daß es der internationalen Klimaschutz-Lobby ernst mit ihrem Plan eines Weltklimadiktats ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, daß selbst der alarmistische Klimaretter-Blog von „brutalen“ Verhandlungen und einer „strengen“ Verhandlungsführung durch den sozialistischen französischen Außenminister Laurent Fabius berichtet. Das konnten auch die sentimentalen wie substanzlosen Auftritte solcher Hollywood-Größen wie Leonardo DiCaprio, Sean Penn oder Robert Redford in Paris nicht verdecken. Läuft tatsächlich alles nach Plan, werden sämtliche Staats- und Regierungschefs der Welt am 22. April 2016, dem „Tag der Erde“, während einer UN-Sitzung in New York ein sogenanntes „Paris Protokoll“ unterzeichnen.