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Kurzvideo über EIKE 1. Hamburger Klima- und Energiegespräch 14.6.13

Übersichts-Video zum 1. Hamburger Klima- und Energiegespräch

Immer dichter vor einem Stromausfall – Die Energiepolitik eines Wahns

Die Stromversorgung in Deutschland ist nicht mehr sicher genug. Sie ist sogar hochgefährdet. Jeden Tag kann es zu einem Stromausfall kommen. Noch ist es bisher gelungen, durch blitzschnelle Eingriffe einen Systemzusammenbruch abzuwenden, aber die Zahl dieser Notfälle hat erheblich zugenommen und tut es weiter. Schuld daran ist der deutsche Wahn, die Versorgung mit Strom aus Kernkraft, Kohle, Erdgas und Erdöl umzustellen auf sogenannte Erneuerbare Energien, vor allem auf die mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie.

Je mehr Strom aus Sonne und Wind, desto größer die Blackout-Gefahr

Die Schwankungen dieser Stromversorgung im Verlauf eines jeden Tages sind groß und gefährden das Stromnetz massiv. Wind- und Sonnenstrom fließen auch dann ins Netz, wenn man ihn nicht braucht, oder gehen dem Netz unvermittelt verloren, wenn der Wind nachlässt und/oder sich eine Wolkendecke vor die Sonne schiebt. Wird die technisch notwendige Stromfrequenz von 50 Hertz im Netz über- oder unterschritten, bricht es schlagartig zusammen; vertragen kann es nur eine sehr geringe Abweichung von dieser Frequenz. Und je mehr Windkraft- und Fotovoltaikanlagen errichtet werden, umso häufiger sind auch die Gefährdungen. In der Zeit vor diesem Wahn war die Stromversorgung in Deutschland zu 99,9999 Prozent sicher. Das ist sie mit Wind- und Sonnenstrom nicht mehr. Die wenigsten Bürger sind sich darüber im Klaren.

Systemsicherheit der Stromnetze als Thema bei einer EIKE-Konferenz

Diese Unsicherheitslage in der deutschen Stromversorgung war ein Thema beim 1. Hamburger Klima- und Energiegespräch am 14. Juni in Hamburg, veranstaltet vom Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE). Die Einzelheiten dazu trugen die Energiefachleute Bernd Benser und Helmut Alt vor. Der promovierte Benser ist Hauptgeschäftsführer der GridLab GmbH in Cottbus, dem Europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Systemsicherheit der Elektrizitätsnetze, Alt ist Professor für Elektrotechnik an der Fachhochschule Aachen. GridLab bezeichnet sich als „ein in Europa bislang einzigartiges technologisches Instrument, um kritische Netzsituationen unter Realbedingungen zu testen“. Das Besondere daran sei, der GridLab-Netzsimulator könne mit den realen Archivdaten der Netzbetreiber arbeiten.

Die Zahl der Eingriffs- und Gefährdungstage steigt

Eine kritische Situation im Stromnetz gibt es nach Benser derzeit jeden zweiten Tag. Eine Benser-Statistik zeigt: Die Zahl der Eingreif- und Gefährdungstage ist mit dem Ausbau von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen von Jahr zu Jahr gestiegen. 2012 haben die Übertragungsnetzbetreiber schon an 262 Tagen in das Netz eingreifen müssen, damit es nicht zusammenbricht, früher sind es nach Benser nur vier bis fünf Tage gewesen. Mit noch mehr Wind- und Sonnenstrom wie geplant werde das dann jeden Tag mehrmals passieren. Denn bis 2020 seien weitere 50 bis 60 Gigawatt an Erzeugungskapazität geplant, aber Transportkapazität für diesen zusätzliche Strom gebe es nur für 12 Gigawatt. Ebenfalls 2012 habe man die Stromlieferungen aus „Erneuerbaren Energien“ schon an 77 Tagen abschalten müssen, um das Land vor Stromausfall zu bewahren.

Was passiert, wenn der Strom ausfällt

Benser wie Alt warnten vor den Folgen eines solchen Ausfall und malten aus, was er bedeutet. Hier eine kleine Auswahl: Das Kommunikationssystem verstummt sofort oder bricht, soweit noch funktionsfähig, in kürzester Zeit wegen Überlastung zusammen, Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Polizei sind nicht mehr erreichbar, der Zahlungsverkehr kommt zum Erliegen, die Automaten geben kein Bargeld her, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung kollabieren, im Straßenverkehr kommt es zu Staus (Ampelausfall), die Gesamtlogistik bricht zusammen, die Produktionsanlagen laufen nicht mehr, Kühlanlagen kühlen nicht mehr und Kühlgut verdirbt, in den großen Geflügelmastställen fallen die Klimaanlagen aus, für Kühe funktionieren die Melkmaschinen nicht, in Wohnhäusern gehen morgens die elektrischen Rolläden nicht hoch, auch ist (teils nach vier, teils schon nach zwei Stunden) mit Plünderungen zu rechnen, und die medizinische Versorgung ist gefährdet, denn rund 90 Prozent der deutschen Krankenhäuser können sich nicht länger als 48 Stunden mit Notstrom versorgen, aber nach Benser braucht man sechs Tage, bis ein Totalausfall von Strom behoben ist. „Im schlimmsten Fall rechnen wir mit 200 000 Toten.“ Ohne Strom funktioniert im hochtechnisierten Deutschland an wichtigen Dingen fast nichts mehr. Großflächiger Strom-Blackout ist ein nationaler Katastrophenfall.

Durch die „Energiewende“ immer öfter und länger am Limit

Bisher ist die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland, wie Benser sagte, so hoch wie
nirgendwo sonst. Diese hohe Versorgungsqualität sei auch ein Eckpfeiler für Deutschland als Wirtschaftsstandort. Aber das System werde immer länger und immer öfter am Limit gefahren. „Die Gefahr von Blackouts erhöht sich damit automatisch.“ Die deutsche Energiewende bedeute eine enorm schnelle Transformation des gewachsenen Energiesystems, getrieben durch eine veränderte Versorgungsstruktur mit hoher und stetig steigender Volatilität der erneuerbaren Energien, und die hohe Volatilität führe zu immer höheren Frequenzschwankungen. Zwar habe der Gesetzgeber die Problematik erkannt und mit der Systemstabilitätsverordnung (in Kraft seit 26. Juni 2012) darauf reagiert, aber bis sie in der technischen Anwendung und täglichen Praxis umgesetzt sei, bestehe ein deutlich höheres Risiko.

Für die komplizierte Regelungstechnik im Stromverbund ein „Systemführerschein“ vorgeschlagen

Auch sind die technischen Anforderungen an das Bedienungspersonal, wie Benser sagt, rapide gestiegen. In Anbetracht der komplizierter gewordenen Regelungstechnik im Stromverbundsystem und gemessen an den möglichen hohen Schäden, wenn das Personal einen Fehler gemacht hat, will Benser für diese Techniker einen „Systemführerschein“ zur Pflicht gemacht sehen, der sie zur Netz- und Systemführung befähigt und berechtigt. Dieses Verlangen ist aber nicht selbstlos, denn vermitteln will Benser die Befähigung mit seinem Unternehmen. Auch soll diese wie bei Flugzeugpiloten in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um die Berechtigung zu verlängern. In seinem Unternehmen soll das Notwendige trainiert werden: der Normalbetrieb, der Stressbetrieb, der Störbetrieb, der Teil- und Totalsausfall des Netzes, der Netzwiederaufbau und dergleichen mehr.

An den Grenzen der technischen Machbarkeit

Professor Alt formuliert die Gefahr des Netzzusammenbruchs so: „Derzeit beträgt die installierte Windleistung rund 30 Gigawatt und die installierte Photovoltaikleistung ebenfalls rund 30 Gigawatt, also insgesamt 60 Gigawatt. Davon können durchaus rund 70 Prozent gleichzeitig wirksam werden, also rund 42 Gigawatt. … Ein stabiler Netzbetrieb ist dann in Deutschland nicht mehr möglich. Die ‚steigenden Anforderungen’ geraten an die Grenzen der technischen Machbarkeit.“

Einfach toll: Stromversorgung nicht nur unsicherer, sondern auch teurer gemacht

Doch gefährden Wind- und Sonnenstrom nicht nur die Stromversorgungssicherheit, sondern haben auch immense zusätzliche Kosten zur Folge. Das Erzeugen von Strom aus regenerativen Kraftwerken mit Wind und Sonne ist wesentlich teurer als aus thermischen Kraftwerken (Kohle, Uran, Erdgas, Heizöl). Freiwillig also würde niemand diesen Strom kaufen. Daher werden die Verbraucher zum Kauf und zu dem höheren Preis gezwungen. Ziemlich verrückt: Für den willkürlich unsicher gemachten Strom muss der Stromverbraucher auch noch mehr bezahlen. Die Grundlage dafür ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Da am 17. März 2011 – nach der Zerstörung des Fukushima-Kernkraftwerks durch die Riesenwelle des Seebebens – politisch entschieden wurde, die Stromerzeugung aus Kernkraft zu beenden, gibt Deutschland diese preiswerte Erzeugung mutwillig auf.

Kosten der Stromerzeugung fünfmal höher als vor der „Energiewende“

Die „Energiewende“ wird die Stromerzeugungskosten, wie Elektrotechniker Alt in Hamburg vortrug, um „mindestens den Faktor 5“ erhöhen. Zwar hätten Politiker aller Parteien und viele Verantwortliche der Energieversorgungsunternehmen verkündet, der Kernkraftausstieg sei bis 2020 machbar, doch die Verkünder seien in aller Regel Banker, Volkswirte, Architekten, Lehrer oder Juristen, aber keine Elektrotechniker. „Welcher technische Mehraufwand erforderlich ist und was das dann kostet, sei nicht thematisiert worden. Das ist so, als wenn ein Elektrotechniker erklären würde, dass bis 2020 der Durchbruch zur Heilung jeder Krebserkrankung möglich sei.“

Ein Ziel, das nicht erreichbar ist

Die installierte Leistung von Windkraftanlagen Ende 2012 hat nach den Angaben von Alt 30 980 Megawatt erreicht, davon 150 MW im Meer („offshore“), und die von Fotovoltaik-Anlagen 32 400. In den Sommermonaten dominiert tagsüber in der Regel die Sonnenstromleistung, doch in den Wintermonaten ist sie meist fast bedeutungslos. Bis 2030 sollen in der deutschen Nord- und Ostsee 25 Gigawatt Offshore-Windenergie-Anlagen hinzukommen. Alt: „Derzeit sind 0,15 Gigawatt installiert, die Erkenntnis, dass das Ziel nicht zu erreichen ist, ist ein offenes Geheimnis nicht nur im Hause Siemens oder Tennet.“

Herkömmliche thermische Kraftwerke bleiben unentbehrlich

Es kommt vor, dass Wind und Sonne zur gleichen Zeit keinen Strom liefern. Daher müssen beide regenerativen Stromlieferanten in nahezu voller Leistungshöhe, also zu 100 Prozent, durch Reservekapazitäten abgesichert sein, die mit ihrem Strom sofort zur Verfügung stehen. Das geht am schnellsten mit Pumpspeicher- und Gaskraftwerken. Aber die verfügbare Speicherkapazität aus Pumpspeicherkraftwerken reicht, wie Alt zeigte, bei weitem nicht aus, um die leistungslosen Zeiten der regenerativen Stromerzeugung zu überbrücken: „Das Energie-Speicherpotenzial aller Pumpspeicher-Kraftwerke in Deutschland ist mit 7 Gigawatt Leistung als Tagesspeicher (maximal acht Stunden) vollkommen unzureichend, um die Windstromflautezeiten zu überbrücken.“ Folglich ist und bleibt die herkömmliche thermische Kraftwerkskapazität unentbehrlich.

Je mehr “Erneuerbare“ umso mehr herkömmliche Kraftwerke

Man kann die thermischen Kraftwerke zwar abschalten, wie es längst geschieht, muss sie aber immer bereithalten – gerade auch dann, wenn die Stromerzeugung, wie vorgesehen, nur noch aus regenerativen Anlagen kommen soll. Denn, so Helmut Alt, „zu Zeiten minimaler Windleistung die in jedem Monat kurzzeitig auftreten, helfen selbst beliebig viele Windenergieanlagen nicht weiter. Da es keine Energiespeicher für diese Größenordnungen der Leistung gibt, sind zusätzliche Gasturbinen als back-up-Sicherung erforderlich“. Wenn also immer noch mehr Windkraft- und Fotovoltaikanlagen errichtet werden, müssen auch zusätzliche herkömmliche Kraftwerke gebaut werden, vor allem Gaskraftwerke, weil die schnell anspringen. Deutschlands Politiker glauben also, sich eine Stromerzeugungskapazität leisten zu können, die den Bedarf um das doppelte überschreitet.

Statt 7,5 Milliarden für Kernkraftstrom fast 34 Milliarden für Strom von Wind und Sonne

Was kostet das? Ein solches System aus Wind-, Sonnen- und Gaskraftwerken verteuert – je nach Wind-, Sonnen- und Erdgasanteil für den zu ersetzenden Kernkraftstrom – allein schon die bloße Erzeugung von Strom erheblich. Alt rechnet vor: Die jährlich 150 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Kernenergie in Deutschland kosten in der Erzeugung 5 Cent je kWh, insgesamt also 7,5 Milliarden Euro. Für die gleiche Strommenge aus Windkraftanlagen im Meer betragen die Erzeugungskosten 15 Cent je kWh (zusammen 22,5 Milliarden) und aus Fotovoltaik-Anlagen 30 Cent (zusammen 45 Milliarden). Im Mix dieses Wind- und Sonnenstroms je zur Hälfte ergeben sich Erzeugungskosten von 22,5 Cent je kWh und zusammen von 33,75 Milliarden Euro – sofern der Wind weht und die Sonne scheint. Das sind gegenüber dem Kernkraftstrom Mehrkosten im Jahr von 26,25 Milliarden Euro.

Einer freut sich über Deutschlands Energiewende: Gaslieferant Russland

Aber das sind nur die Erzeugungskosten. Erforderlich sind auch 4500 Kilometer neue Übertragungsleitungen (Investitionsbedarf über 10 Milliarden), gebaut sind erst 90 Kilometer. Erforderlich sind ferner für 20 Gigawatt neue Gaskraftwerke; bei 400 Megawatt je Anlage müssen es 50 neue sein (Investitionsbedarf rund 8 Milliarden). Den zusätzlichen Gasbezug aus Russland veranschlagt Alt auf rund 20 Milliarden Kubikmeter im Jahr mit Zusatzkosten von jährlich 3 Milliarden Euro. Damit steige der deutsche Erdgasbedarf von insgesamt rund 100 auf demnächst mindestens 120 Milliarden Kubikmeter. Die russischen Lieferanten reiben sich vor Begeisterung über die deutsche „Energiewende“ die Hände.

Täglich 7 Millionen Euro Mehrkosten für den Stromimport

Wenn Wind und Sonne nicht genug, also nicht bedarfsgerecht liefern, wird Strom importiert, vor allem aus Frankreich und Tschechien. Es ist Strom aus Kernkraftwerken. Frankreichs Lieferungen erreichen monatlich 2 Terrawattstunden und die aus Tschechien 1 TWh. Helmut Alt resümiert: „Die dann noch fehlenden Strommengen werden durch teurere inländische Kohle- und Gaskraftwerke abgedeckt, was eine höhere CO2 -Emission bedingt. Die Mehrkosten für die Strombeschaffung liegen ab dem Tag der Abschaltung am 17. März 2011 bei mindestens 7 Millionen Euro pro Tag. Solange unser Wohlstand in Deutschland nicht aufgebraucht ist, können wir das durchstehen. Wie lange es tragbar ist, aus rein emotionalen Gründen pro Tag 7 Millionen Euro einfach nutzlos – ohne Zuwachs an Wertschöpfung – zusätzlich auszugeben, wird die Zukunft erweisen.“

Die „Energiewende“ beglückt andere, nur nicht die deutschen Stromverbraucher

Liefern Wind und Sonne in Deutschland an Strom zuviel, also ebenfalls nicht bedarfsgerecht, wird er exportiert, vornehmlich in die Niederlande (monatlich 2,5 TWh), in die Schweiz (monatlich 2 TWh) und nach Österreich (monatlich bis zu 1,5 TWh) – dies aber zu sehr niedrigen Preisen. Teilweise sogar muss Deutschland noch dafür zuzahlen, dass ihm diese Länder den Überschussstrom überhaupt abnehmen. So reiben sich auch die Empfänger in diesen drei Ländern ob der deutschen „Energiewende“ die Hände. Wohl also beglückt Deutschland mit seiner Energiepolitik viele andere, nur nicht die eigenen Stromverbraucher – eine Energiepolitik, die geradezu pervers ist. Schon jetzt muss ein Drei-Personen-Haushalt in Deutschland wegen dieser Politik für seinen Strom 400 Euro im Jahr zusätzlich zahlen.

Frau Merkels späte Erkenntnis

Mit steigendem Anteil von Strom aus Wind und Sonne wird der Stromverbraucher in Deutschland zusätzlich noch mehr zahlen müssen. Denn spätestens 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch 35 Prozent betragen. 2030 sollen es 50 Prozent, 2040 dann 65 und 2050 schon 80 Prozent sein. Bundeskanzlerin Merkel hat, man staune, zutreffend erkannt: „Unser Problem ist die Bezahlbarkeit, weil die erneuerbaren Energien subventioniert werden müssen.“1) Eine ziemlich späte Erkenntnis. Derweilen hält sie die Kostenbegrenzung bei der Ökostromförderung für die “wichtigste Aufgabe” der Bundesregierung. Allerdings erst nach der Bundestagswahl. 2) Doch schiefgegangen ist das auch schon vor der Wahl. Mit ihrem Minister Peter Altmaier hat sie schon vor Monaten eine „Strompreisbremse“ einzubauen versucht. Die Länder legten sich quer. Im April hat Frau Merkel das Vorhaben abgeblasen.3) Wie inzwischen mehrfach erwiesen, ist auf Merkels Äußerungen kein Verlass – und nach der Wahl erst recht nicht.

Eine Politik von Verbohrten, Unbelehrbaren – von Wahnsinnigen

Bisher haben Zeitungen und Zeitschriften über solche EIKE-Tagungen wie diese jüngst in Hamburg nicht berichtet. Sie veröffentlichen lieber gutbezahlte ganzseitige Inserate der Windkraft- und Solarindustrie. Diese finanzieren die Inserate aus den hohen Renditen, die ihnen der Staat mit dem EEG zwanzig Jahre lang garantiert. So müssen die Stromverbraucher mit der ihnen abgepressten Subventionierung letztlich auch noch für die Werbung der EEG-Profiteure aufkommen, die dafür gedacht ist, dass immer mehr solcher Anlagen entstehen. Folglich finanzieren die Stromverbraucher zwangsweise sogar auch selbst noch, dass sie für Strom immer mehr bezahlen müssen. Auch das ist pervers. Diese Energiepolitik ist eine Politik von Verbohrten, Unbelehrbaren – von Wahnsinnigen.

Apropos, wenn es um Ökostrom geht, immer an diese fünf Merksätze denken:

  1. Nachts scheint keine Sonne, bei Regenwetter und bedecktem Himmel fällt sie ebenfalls aus.
  2. Wind weht meist zu viel, zu wenig oder auch gar nicht.
  3. Strom lässt sich nicht speichern.
  4. Der Acker soll Brot fürs Volk liefern, nicht aber „Biogas“ für Strom.
  5. Kernkraft in Deutschland ist sicher genug (und CO2-frei)

PS. Hilfe gegen die Energiewende und Informationen finden Sie bei der Stromverbraucher-Schutzorganisation NAEB: http://www.naeb.de/ und http://www.prmaximus.de/pressefach/naeb-nationale-anti-eeg-bewegung-e.v.-pressefach.html

Dr. Klaus Peter Krause zuerst erschienen auf seinem Blog:

Erneuerbar, aber nicht steuerbar

1) Leipziger Volkszeitung vom 18. September 2012.

2) http://nachrichten.rp-online.de/wirtschaft/merkel-will-strompreisbremse-sofort-nach-der-wahl-1.3461746 sowie FAZ vom 12. und 13. Juni 2013.

3) FAZ vom 22. April 2013.




Energiewende wirkt: Solarworld-Pleite

Einst war die deutsche Solar-Branche das grüne Zugpferd in die schöne, neue Welt der Erneuerbaren Energien. Ja wäre da nicht bloß nicht die Konkurrenz aus dem Ausland. Immer mehr Solarunternehmen stehen nun vor der Insolvenz. Neben Suntech und Conergy und der Gehrlicher Solar AG hat es jetzt auch Solarword erwischt.

Seit Einführung der EEG-Umlage im Jahr 2000 bis 2012 flossen 31 Milliarden an die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen. Insgesamt 108 Milliarden sollen es bis zum Jahr 2032 noch werden, hat das Rheinisch-Westfälische-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) errechnet. Eine lohnende Investition? So schien es zu zunächst, denn die Solar-Branche boomte. Doch dann purzelten die Preise – denn China flutete mit billigen und immer besseren Modulen den Markt. Seit 2010 folgt in der Solar-Branche Pleite auf Pleite – seit 2010 meldeten über 20 deutsche Firmen Insolvenz an. U.a. die Solar City AG, Solon, Q-Cells, Sovello, Suntech, die Gehrlicher Solar AG und aktuell Solarworld.

Tag der Entscheidung

Solarworld will heute sein Sanierungskonzept – den Rettungsplan – auf den Weg bringen. An den vergangenen beiden Tagen haben die Gläubiger dem Plan bereits zugestimmt, heute geben in der Vollversammlung die Aktionäre das entscheidende Votum ab. Solarworld-Chef Frank Asbeck hofft derweilen noch auf eine “Wiedergeburt” seines Unternehmens. Sein Unternehmen ist mit knapp einer Millarde Euro verschuldet.

Einst, ja einst trat Frank Asbeck noch so auf:

So sah einstmals die Solarworld Welt aus

von Michi Krüger 

Teile des Beitrages wurden von Science Sceptical übernommen




Hobby-Klimatologe Hannes Jaenicke fällt durch den Faktencheck: Ruf nach einem wissenschaftlichen Klima-Führerschein für Aktivisten wird lauter

Im Bonner General-Anzeiger erschien am 29. Juni 2013 ein Interview mit Hannes Jaenicke, dem “ Schauspieler mit Mission”. Hier ein Auszug:

General-Anzeiger: Nun wird auch behauptet, ein Klimawandel fände überhaupt nicht statt. Sind Sie auch solchen Leuten begegnet?

Jaenicke: Es gibt genug Klimawandelleugner. Denen ist sowieso alles egal. Aber jeder Klimaforscher sagt, dass sich die Situation noch weiter verschärfen wird. Zwischen der Heftigkeit und der Frequenz von Stürmen oder Überschwemmungen und dem Klimawandel gibt es einen Zusammenhang.

Da ist Hobby-Klimatologe Jaenicke offenbar nicht auf dem neuesten Stand. In einem kürzlichen Spiegel-Interview wurde der Profi-Klimatologe Hans von Storch gefragt, ob das Sommer-Hochwasser 2013 in Deutschland bereits als Folge der globalen Erwärmung zu werten sei. Storch: Mir sind keine Studien bekannt, nach denen Hochwasser heute häufiger auftreten als in früheren Zeiten. Ich war gerade auf einer Hydrologentagung in Koblenz. Auch bei den Gewässerkundlern hörte ich solche Erkenntnisse nicht.” Auch in Punkto Stürmen liegt Jaenicke daneben: Weder in den Tropen, noch in unseren mittleren Breiten ist mit mehr Stürmen im Zuge der Klimaerwärmung zu rechnen bzw. ist ein Zusammenhang von höherer Sturmhäufigkeit und Erwärmung bekannt. Siehe unsere entsprechenden Blogbeiträge. Anstatt die gesamte Freizeit in seine “Mission” zu stecken, sollte sich Jaenicke zunächst lieber mit den wissenschaftlichen Fakten näher bekannt machen. Aber vielleicht interessieren Jaenicke die Fakten ja gar nicht, weil sein ideologisch geprägtes Weltbild auch ganz gut ohne sie auskommt. Davon zeugt jedenfalls eine zweite Aussage im besagten Interview:

General-Anzeiger: Und was tun die Leugner?

Jaenicke: Exxon Mobile gibt 300 Millionen Euro pro Jahr aus, um zu belegen, dass der Mensch nichts mit dem Klimawandel zu tun hat. Die TU München hat in einem Projekt festgestellt, dass 96 Prozent der weltweiten Klimaforscher der Meinung sind, der Klimawandel ist menschengemacht. Fakt ist: Die Polkappen schmelzen, die Malediven saufen ab, die Regenwälder verschwinden. Da gibt es einfach nichts mehr zu leugnen.

Auch hier scheint Jaenicke nicht gerade faktenfest zu sein. ExxonMobil hatte sein Klima-Sponsoring bereits vor etlichen Jahren dramatisch heruntergefahren. So betrug die Zuwendung 2009 offenbar nur knapp 2 Millionen Dollar. Und noch schlimmer: Bei der kalten Sonne ist zudem leider noch kein einziger dieser ExxonMobil-Dollars angekommen. (Wie auch bei EIKE nicht! Anmerkung der Redaktion). Und was für eine seltsame Studie zitiert Jaenicke da eigentlich? Viele Klimaskeptiker akzeptieren doch, dass ein Teil des Klimawandels auf den Menschen zurück geht. CO2, Russ, Schwefeldioxid und FCKWs haben einen Effekt. Die Frage ist eher quantitativer Natur, nicht entweder oder. Aber dies ist vermutlich bereits zu kompliziert für den Schauspieler und gefährdet den schwarz-weiß-Charakter von Jaenickes “Mission”. Vermutlich weiß er auch nicht, dass derzeit wohl nur die nordpolare Eiskappe in Grönland schmilzt, während der antarktische Eispanzer eher stabil ist (siehe “Neue ICEsat-Satellitendaten sind da: Antarktischer Eisschild hat an Masse zugelegt“).

Auch bei den Malediven glänzt Jaenicke mit Unwissen. Kieler Forscher fanden nämlich kürzlich heraus, dass der Meeresspiegel in Teilen des Indischen Ozeans seit Mitte des letzten Jahrhunderts um bis zu 5 Zentimeter abgesunken ist (siehe S. 200 in „Die kalte Sonne“). Die Zerstörung der Regenwälder geht momentan zu einem großen Teil auf die folgenden zwei Ursachen zurück: Durch den erklärten Hunger der Welt nach Biosprit werden große Teile des Dschungels momentan in monotone Palmölplantagen umfunktioniert. Dies frisst jede Menge Natur und spart nach neuesten Berechnungen wohl nicht einmal CO2. Ein weiterer Punkt ist die Überflutung großer Urwaldbereiche und Verlust von inidigenem Lebensraum wegen des Baus von “CO2-freien” Staudämmen (siehe Wilfried Huismanns “Schwarzbuch WWF“).

Zuerst erschienen in Die kalte Sonne hier




Amtlich bestätigt: Die Energiewende gefährtet die deutsche Industrie

Die Wirtschaftswoche schreibt u.a:

Der 65-Jährige gestaltete seine Abschiedsrede so unbeugsam wie seine Dienstjahre: als Abrechnung mit der aktuellen Energiepolitik.„Die Klimapolitik dominiert die Energie- und Industriepolitik“, klagt Ressing. Bei den CO2-Vorgaben aus Brüssel für die Automobilindustrie „bin ich nur noch fassungslos“. 2008 habe man die Grenzwerte festgelegt. „Und kaum ist der Pakt in Kraft, heißt es: No, der Preis stimmt nicht mehr.“

..Gern erinnere er sich an die Zeit der deutschen Einheit, als er nach Moskau flog, „um den Russen zu erklären, dass wir ihre Kernkraftwerke wegen der Sicherheit nicht mehr wollen. Und heute wollen wir unsere eigenen nicht mehr.“

…Bei der Energiewende sei selbst einigen im BMWi „wohl die Dimension nicht klar. Der kleine Unterschied ist zwischen Kilowatt und Kilowattstunde.“ Man baue mit den erneuerbaren Energien (EE) Zigtausende Kilowatt Leistung auf, „die nicht immer Kilowattstunden liefern“. Die teure Folge: „80 Millionen Deutsche alimentieren seit 20 Jahren und für 20 Jahre eine Million Betreiber von EE-Anlagen“, kritisiert der studierte Ingenieur für Maschinenbau und Energietechnik. „Wo gibt es das in einem marktwirtschaftlichen System?“.. 

Lesen Sie den ganzen Beitrag in WiWo hier




Seltene Filmschätze! Kernchemiker Galen Winsor im Selbstversuch mit Radioaktivität

Der Zeitzeuge Galen Winsor ist hier zu sehen:

Galen Windsor trägt hier seine Erfahrungen beim Umgang mit Plutonium und anderen radioaktiven Materialien vor, die er in über 30 Jahren Umgang mit ihnen gemacht hat, ebenso über die oft politisch motivierten Umgangsregeln mit diesen Stoffen.

Wir bedauern keine deutschen Untertitel bereitstellen zu können, aber das überstiege unsere finanziellen und persönlichen Ressourcen

Er war Kernchemiker der ersten Stunde. Zu seinen Aufgaben gehörten der Betrieb der ersten Urananreicherungsanlage in Hanford /USA und später Planung und Inbetriebnahme der ersten Wiederaufbereitungsanlage in San Jose/USA der nur zum geringsten Teil genutzten Brennstäbe aus damaligen Kernkraftanlagen. Hoch vertraut mit den vermeintlichen und realen Gefahren radioaktiver Strahlung, mit der er zeitlebens umging, veranlasste ihn zu Widerstand gegen völlig überzogenene Strahlenschutzbestimmungen. Er starb im Alter von 82 Jahren an natürlichen Ursachen

Galen Winsor wurde 1926 geboren und verstarb 2008. Er war 32 Berufsjahre mit der Wiederaufbereitung und Gewinnung von Plutonium beschäftigt. Erst im militärischen Komplex von Hanford und später in der Entwicklung für General Electric (GE). Als Pensionär zog er durch Amerika und hielt Vorträge gegen die herrschende "Atompolitik", die er für gänzlich falsch hielt. Er wurde zum Wanderprediger für die Nutzung abgebrannter Brennstäbe. Für alle, die erst nach der Erfindung des Internet geboren wurden oder sich nicht mehr an die Urzeit erinnern mögen: Es gab nur Zeitungen, Radio und Fernsehen als Massenmedien. Wer eine andere Meinung, als die der Verleger und Intendanten vertrat, dem blieben nur Flugblätter und Vorträge. Schon ein Buch zu drucken und zu vertreiben, war nicht ganz einfach. Vielleicht war dies ein (wesentlicher) Grund, warum es gelang, eine (damals noch relativ neue) Technologie so zu verteufeln und zu diskreditieren.

Galen Winsor ist eine gewisse Verbitterung anzumerken. Eine sarkastische Bemerkung jagt die nächste. Er kann und will nicht verstehen, warum — was er für den Fortschritt schlecht hin hält — so bekämpft und abgelehnt wird. Ein bischen Verschwörungstheorie hilft dabei den Frust erträglicher zu machen: "Big Oil" und "Big Coal" stecken dahinter. Sie sind die wahren Gegner der Kerntechnik, die um ihre Monopolstellung fürchten. "Atomkraftgegner" sind nur unwissende und willfährige Hilfstruppen in diesem Milliardenspiel. Ein Standpunkt, der sich heute eher verstärkt.

Galen Winsor verkörpert den Urtypus des freiheitlichen Amerikaners: Voller Misstrauen gegenüber Washington. Er geht voller Begeisterung nach Hanford in die Plutoniumproduktion. 1945 (mit 19!) auf einem Zerstörer im Pazifik unterwegs, bedeutet für ihn der Einsatz als Beobachter bei einem Atombombentest nichts weiter, als ein "Erst mal weg von der Front". Überwältigt von der Explosion, erkennt er sofort, daß dies die "fehlende Rückfahrkarte" in die Heimat bedeutet. Von nun an, will er alles wissen und verstehen über Kerntechnik. Er studiert Chemie und fängt schon in der Wiederaufbereitungsanlage in Hanford an, bevor er noch sein Studium abgeschlossen hat. Dort arbeitet er mit "blossen Händen" mehrere Jahre mit Plutonium. Er ist noch in hohem Alter stolz darauf, daß alle genau wussten, was sie taten und deshalb kaum Unfälle zu verzeichnen waren. An dieser Stelle sei nur daran erinnert, daß der Mann 82 geworden ist und nicht etwa an Krebs gestorben. Alle, die immer noch an das Märchen von "Millionen Toten in Tschernobyl und Fukushima als Spätfolgen" glauben, sollten nicht versäumen, sich das Video anzuschauen.

Er fängt an mit dem System zu brechen, als immer mehr Bürokraten ihm vorschreiben wollen, welche Dosis er einzuhalten habe und ihm bei Kritik unverhohlen mit Rausschmiss drohen. Irgendwann läßt er sich von GE abwerben, um eine zivile Wiederaufbereitungsanlage zu bauen. Es gelingt ihm, wesentliche Prozeßschritte zu automatisieren. Ein wesentlicher Fortschritt im Strahlenschutz gegenüber der Anlage in Hanford. Als man ihn zwingt, die Dosisleistung noch einmal um den Faktor zehn zu verringern, wird er rebellisch und schwimmt durch das Brennelementebecken.

Galen Winsor ein Irrer oder ein moderner Eulenspiegel?

Ist es nicht ein totaler Irrsinn, durch ein Brennelementebecken mit 170 to abgebrannter Brennstäbe zu schwimmen? Arbeitsrechtlich ja, physikalisch nein. Solch ein Abklingbecken gleicht in der Tat einem Schwimmbecken. Es ist nur tiefer. Das Wasser dient der Kühlung der Brennelemente und der Abschirmung der Strahlung. Die Wassertiefe ist so groß bemessen, daß die Strahlung am Beckenrand auch längere Arbeitsaufenthalte erlaubt. Ob man da nun rein steigt und los schwimmt, ist ziemlich unerheblich. Man sollte nur nicht zu den Brennelementen runter tauchen. Zu allem Überdruss hat sich Winsor auch noch zwei Liter Wasser abgefüllt und getrunken. Auch das keine Hexerei: Brennstäbe sind sicher eingeschweißt. Das Wasser im Becken wird ständig überwacht. Also weit aus weniger Risiko, als wenn jemand von der "Generation Gesamtschule" mit Fahrradhelm auf dem Kopf, über eine rote Ampel fährt. Interessant die Reaktion seines Arbeitgebers GE: Verbot der Nutzung als (beheiztes) Schwimmbecken, da sonst die Gefahr bestünde, daß Brennelemente gestohlen werden könnten. Strahlung als eine Art Voodoo-Schutz-Zauber?

Besonders gefürchtet waren die Demonstrationen von "Radioaktivität" in Winsor’s Vorträgen. Unvergesslich die Szene, in der er die Reste von Uranoxid von seiner Handfläche leckt. Ebenso die Nutzung eines Stücks abgereicherten Urans als "Feuerstahl". Besser konnte er keine "Atomexperten" vorführen. Die Staatsmacht reagierte prompt: Eine Spezialeinheit durchsuchte sein Haus und beschlagnahmte alle radioaktiven Proben um ihn angeblich vor sich selbst zu schützen. Einen Mann, der jahrzehntelang im Staatsdienst mit Plutonium umgegangen war und sich offensichtlich bester Gesundheit erfreute. Die Staatsmacht toleriert manches, aber wenn man sie der Lächerlichkeit preisgibt, hört sofort jeder Spaß auf — egal ob in Moskau oder Washington.




Wenn Meteorologen sich „zu 100 Prozent sicher“ sind!

Zwecks Überprü­fung klickte ich den Deutschen Wetterdienst (DWD) an und las, nun amtlich: „Im Osten er­wärmt sich die Luft auf 33 bis örtlich 39 Grad, wobei es in der Lausitz am heißesten wird. Im Norden, Westen wie der Mitte haben wir da­gegen nur Höchstwerte von 25 bis 32 Grad.“ Und wie sah die Wirklichkeit um 13 Uhr aus? Aachen meldete 20,3, Trier 20,9, Düsseldorf 22,3 Emden 23,2 und Offenbach 27,1°C. Die Maxima meldeten Konstanz 33,4, Görlitz 33,6 und Regensburg 34°C. Daran wird sich bis zum Abend noch einiges ändern, aber der „hei­ßeste Sonntag aller Zeiten“ wird die übliche Übertreibung bei der Sucht nach Rekorden bleiben.

Was die „Höchstwerte“ betrifft, hier einige Zahlen laut DWD: Zugspitze 17,9 (5.7.1957), Aachen 37,2 (23.8.1944), Würzburg 37,8 (29.7.1947) Berlin 38,1 (11.7.1959), Cottbus 39,6 (29.7.1921), Regensburg 39,0 (27.7.1983), Gera 39,6 (5.8.1994), Freiburg, Karlsruhe 40,2 (13.8.2003) und Gärmersdorf/Oberpfalz 40,2 (27.7.1983). Die 40-Grad-Schwelle ist in Mit­teleuropa eine Rarität, die aber nichts mit der angeblich CO2-bedingten Erderwärmung zu tun hat und nur von speziellen Wetterkonditi­onen abhängt.

Können sich Luft und Erde erwärmen?

Dass „die Luft sich erwärme“, ist eine gän­gige, aber unzutreffende Redewendung, die, vom Wetterdienst benutzt, ärgerlich ist. Dabei weiß im Grunde jeder Mensch aus ureigens­ter Erfahrung, dass dies nicht der Fall ist. Man braucht nur einmal einen Tag lang barfuß zu laufen und den eigenen im Körper einge­bauten Temperatursensoren zu vertrauen.

Am besten dazu ist eine wolkenarme Hoch­druckwetterlage geeignet. Bei Sonnenauf­gang fühlen sich die abends noch warmen Steinfliesen der Terrasse schön kühl an, wäh­rend an den Grashalmen des Rasens sich nachts Tau gebildet hat. Wer in der Schule im Physikunterricht aufmerksam zu gehört hat, erinnert sich des „Abkühlungsgesetzes“ von Isaac Newton oder auch an Pierre Prévost (1751-1839), der 1791 gezeigt hatte, dass alle Körper immerwährend Wärme ausstrahlen, egal ob warm oder kalt.

Diese Beobachtungstatsache lässt nur einen einzigen logischen Schluss zu: Wenn Körper immerwährend Wärme ausstrahlen, dann können sie sich niemals erwärmen. Sie müssen erwärmt werden. Dies gilt auch für die Erde und die sie umgebende Lufthülle. Die einzige Licht- und Wärmequelle, die dazu in der Lage ist, ist die Sonne. Dies lässt sich an­hand von Messungen nachweisen. Man schaue nach bei „dlr rlp Wetter“, dem Agrarmeteo­rologischen Dienst in Rheinland-Pfalz. Für die Station Oppenheim (128 m über NN) ergeben sich für den Beginn der jetzigen Hitzeperio­de folgende Zahlen, wobei die Temperaturen nicht nur in 2 Meter Höhe gemessen werden, sondern auch in 20 cm über dem Boden und 5 cm im Boden. Hier in dieser Reihenfolge die Temperaturen für die Zeit vom 13. bis 16. Juli 2013:

13. Juli um 6 Uhr: 14,1°, 13,5°, 20,7° (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 23,8°, 25,7°, 30,9° (4014,4 Wh/m2)

14. Juli um 6 Uhr: 15,8°, 15,3°, 20,9° (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 24,7°, 26,9°, 32,2° (4285,4 Wh/m2)

15. Juli um 6 Uhr: 15,0°, 14,4°, 21,5° (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 23,9°, 26,0°, 32,0° (4080,8 Wh/m2)

16. Juli um 6 Uhr: 15,3°, 14,3°, 21,5° (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 26,6°, 29,2°, 33,0° (4222,9 Wh/m2)
um 17 Uhr: 28,0°, 29,9°, 36,2° (6636,7 Wh/m2)

Leicht zu erkennen ist, dass es morgens um 6 Uhr am wärmsten im Boden in 5 cm Tie­fe ist, am kühlsten in 20 cm über dem Boden und dann in 2 m Höhe wieder wärmer. Dann geht die Sonne auf und bis 14 Uhr sind von der Sonne dem Erdboden gut 4000 Wattstun­den an Globalstrahlung dem Erdboden zuge­strahlt worden. In 5 cm Tiefe werden an allen Tagen die 30 Grad überschritten. Demzufolge ist es nun in 20 cm Höhe deutlich wärmer als in 2m Höhe. Ganz augenfällig ist es am 16. Juli um 17 Uhr, wo in Bodennähe fast die 30°C er­reicht werden. Die morgendliche Temperatu­rinversion (T-Zunahme mit der Höhe) hat sich im Laufe des Tages umgekehrt.

Diese Messungen lassen nur eine Inter­pretation zu: Die Sonne ist die Energiequelle, doch der Erdboden ist die Absorptionsfläche für deren Energie. Er allein ist am Tage die Heizfläche, von der aus die aufliegende Luft am Boden durch Leitung und dann durch Kon­vektion erwärmt wird. An heißen Tagen kann man die Konvektion anhand des Flimmerns der Luft, insbesondere über Asphaltflächen, erkennen. Der Boden erwärmt sich deswegen, weil die von der Sonne eingestrahlte Energie größer ist als die gleichzeitig vom Erdboden abgestrahlte Energie. Wenn der Neigungs­winkel der Sonne zum Abend abnimmt und die Einstrahlung geringer wird als die Aus­strahlung des erwärmten Erdbodens, dann kühlt sich dieser ab. Die vertikale Temperatur­schichtung kehrt sich um, der Boden wird zur Kühlfläche, wie die Temperatur bei Sonnen­aufgang zeigt. Gäbe es direkte Messungen der Oberflächentemperaturen, dann wäre dies noch deutlicher zu erkennen. Diese Mess­werte zeigen noch eines: Für die Behauptung einer „Gegenstrahlung“ gibt es nicht den ge­ringsten Hinweis.

Damit fällt die von den IPCC-Klimaex­perten für „heilig“ gesprochene und zum Glaubensdogma erklärte „Gegenstrahlung“, welche die „Erderwärmung“ bewerkstelli­gen soll, in sich zusammen. Diese ist ein rein rechnerisches Konstrukt, um den in Wirklich­keit nicht existierenden „Treibhauseffekt“ dem „gemeinen Volk“ als Bären aufzubinden und dieses als „Klimakiller“ in Sippenhaft zu nehmen. Für die theoretisch agierenden Kli­ma-Computerspezialisten trifft das zu, was
Alexander von Humboldt (1769-1859) sagte: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“ Wer dieser IPCC-Klimaexperten, die sich ständig in klima­tisierten Rechenzentren aufhalten, hat sich schon einmal so tief gebückt und Temperatur­messungen am Boden vorgenommen?

Die Firma SIEMENS und das Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

In einer aufwendigen Zeitungsbeila­ge „Unsere Region 2030“, fordert SIEMENS dazu auf: „Kommen Sie mit in die Zukunft!“ – „Wir schreiben das Jahr 2030. Der Osten Deutschlands ist Pionierland. Ob Energiewen­de, nachhaltige Städte, ein modernes Gesund­heitssystem oder die Industrie der Zukunft: Wer nach Lösungen für die Welt von mor­gen sucht, schaut nach Brandenburg, Berlin, Sachsen,…“. Da werden „virtuelle und reale Welten“ eins. Da darf der Chef des PIK, Hans Joachim Schellnhuber, nicht fehlen, um eine „neue industrielle Revolution“ zu fordern, um den „Klimawandel“ und „die Erwärmung des Erdklimas“ zu bremsen. Doch wenn Jemand ständig als „einer der renommiertesten Kli­maforscher Deutschlands“ angepriesen wird, dann sollte man misstrauisch werden.

Die Standarddrohung des PIK-Direktors: „Wenn wir so weiter wirtschaften wie bisher, wird sich die Erde um 3,5 bis 4 Grad erwär­men. Das führt dazu, dass der Meeresspiegel um 20 bis 40 Meter steigt. Die Malediven, de­ren höchster Berg 2,4 Meter hoch ist, werden verschwinden, genauso wie die Insel Sylt.“ Das könnte auch eine Aussage des Orakels von Delphi sein. Solche Arten von Prophezeiungen sind nicht neu und haben bereits den Apostel Johannes zu seiner „Apokalypse“ (Offenba­rung) inspiriert. Ängstliche Geister reagieren sensibel auf derartige Weltuntergangsgesän­ge. Doch wie verträgt sich diese Aussage von Hans Joachim Schellnhuber mit folgender, die nahezu zeitgleich am 15. Juli 2013 als Presse­mitteilung vom PIK verbreitet wurde?

  Darin heißt es: „Jedes Grad Erwärmung könnte den Meeresspiegel auf lange Sicht um mehr als 2 Meter erhöhen“ und „könnte der Meeresspiegel demnach in 2000 Jahren um knapp acht Meter im Durchschnitt anstei­gen.“ Ja, die Zukunft ist sehr weit und der Leser gläubig. Was interessiert die Zukunft menschliches Geschwätz? Aber seien wir kri­tisch und gehen beiden Aussagen mal auf den Grund. Wenn bei 4 Grad Erwärmung der Meeresspiegel um 40 Meter steigt, dann sind das pro Grad 10 Meter. Aber nach der zweiten Aussage ergäben sich nur 8 Meter. 32 Meter Unterschied, wer wird da so kleinlich sein? Aber dazu soll es ja erst in den kommenden 2000 Jahren kommen. 8 Meter in 2000 Jahren ergäben einen linearen Anstieg von 0,004 Me­ter/Jahr. Wenn man zudem die 4 Grad Erder­wärmung über den Zeitraum von 2000 Jahren mittelt, dann ergäbe sich ein linearer Anstieg der Globaltemperatur von 0,002°C.

Wir leben heute im Jahre 2013 und seit Beginn der Zeitrechnung, erleben wir nach dem „Klimaoptimum zur Römerzeit“ und dem „Klimaoptimum des Hochmittelalters“ mög­liche Indizien für ein drittes „Klimaoptimum“. Unterbrochen waren sie jeweils durch „Klei­ne Eiszeiten“. Nichts ist in der Natur konstant, nichts verläuft linear, auch wenn „alles fließt!“ Wer mit einer linearen Projektion über 2000 Jahre hinweg operiert und Gedankenspiele­reien als wissenschaftlich seriöse Erkenntnisse verkauft, der darf sich nicht wundern, wenn er sich lächerlich macht und er den Volkszorn provoziert. Dies wird spätestens dann der Fall sein, wenn die „Energiewende“ unbezahlbar wird, und zu „Wutbürgern“ macht und sozi­ale Unruhen provoziert.

Es wäre Aufgabe einer wirklich nachhal­tigen und verantwortungsvollen Politik, nicht den Energiewende-Schaden an den Bürgern zu vermehren, sondern ihn wieder zu verrin­gern und abzuwenden, zumal es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass der „Klima­schutz“ eine Mogelpackung ist. Die Zeiten, dass sich die Politik wie in Feudalzeiten statt „Hofnarren“ nunmehr „Klima-Clowns“ hält, um unbegründete Klima-Ängste zu verbrei­ten, nähern sich dem Ende. Wer die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen in der Lage ist, den wird die Zeit richten.

Literatur: Thüne Wolfgang: Propheten im Kampf um den Klimathron – Wie mit Ur­ängsten um Geld und Macht gekämpft wird, Oppenheim 2012 (auch als E-Book, München 2013)

PS zum Schluss: Welche Temperaturen meldete der DWD um 16 Uhr nun tatsächlich? Wurden Rekorde gebrochen? Nein: Trier 20,5°, Aachen 21,5°, Emden 22,5°, Düsseldorf 23,5°, Kempten 34,1°, Weiden 34,6°, Görlitz und Straubing 34,8° und Konstanz 36,3°C. Mein Rat: Als Meteorologe sollte man sich niemals „zu 100 Prozent sicher“ sein und schon gar nicht von Medien aufs Glatteis ziehen lassen. Aber nicht nur Kollege Jung, auch der DWD war nicht besser!

Oppenheim, den 31. Juli 2013

Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne

P.S. Mein Buch „Propheten im Kampf um den Klimathron- Wie mit Urängsten um Geld und Macht gekämpft wird“ ist nun auch beim GRIN-Verlag oder über Amazon als E-Book für 19,99 € erhältlich (ISBN 978-3-656-38796-1).

Dieser Beitrag erschien zuerst im “Schweizer Wirtschaftsbrief” mit freundlicher Genehmigung – Herausgeber und Verleger: CCS New Media, Pz. Indipendenza 3,CH-6911 Campione,
Tel. 0041 – 91 – 6498831 ,  Fax  0041 – 91 – 6495718, E-mail: ccs6911@yahoo.com

Chefredaktion:   Dr. W. Thüne, T. Lackmann, B. Kant

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Interview in Freie Welt.net mit Dipl. Ing Burkhard Reimer – „Die EEG-Umlage ist der eigentliche Preistreiber beim Strom.“

Freie Welt.net: Derzeit speisen die „Erneuerbaren“ ca. 20 bis 25 % des Strombedarfes in das deutsche Netz   ein. Die Preise an der Leipziger Strombörse werden dadurch massiv gedrückt. Dies sollte zum Vorteil der Verbraucher an ihn weitergegeben werden. Warum tun das die Versorger nicht?

Reimer:

Durch die Liberalisierung des Strommarktes Ende der 90ziger Jahre war der Strompreis in Deutschland deutlich gefallen. So musste nach der Strompreisanalyse Mai 2013 des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. BDEW ein Drei-Personen-Haushaltes im Jahre 2000 knapp 14 ct/kWh bezahlen. In diesem Jahr hingegen muss der gleiche Haushalt bereits fast 29 ct/kWh an seinen Versorger entrichten, also mehr als das Doppelte. Diese in der Geschichte Deutschlands seit dem 2. Weltkrieg einmalige Verteuerung unserer wichtigsten Energieform Strom in so kurzer Zeit führt trotz zunächst breiter Zustimmung in der Bevölkerung für die „Energiewende“ zunehmend auf  Unverständnis und Empörung, zumal der grüne Spitzenpolitiker Jürgen Trittin, einer der Initiatoren des EEG, den Menschen erklärte, dass der Umbau der deutschen Stromversorgung mit dem Preis für eine Eiskugel pro Monat zu bezahlen sei.

Nachdem nun das Desaster, das mit der Energiewende in Deutschland angerichtet wird, immer deutlicher zu Tage tritt, wird von den Initiatoren, den Profiteuren und Lobbyisten der „Erneuerbaren“ wie Prof. Dr. Claudia Kemfert vom DIW immer wieder ins Feld geführt, dass natürlich nicht das EEG und die „Erneuerbaren“ an der exorbitanten Preissteigerung schuld sind sondern die Versorger. Diese gäben die sich an der Leipziger Strombörse bildenden niedrigen Strompreise, die „dank“ der Einspeisung der „Erneuerbaren“ stark gefallen sind, nicht an die Stromkunden weiter, um ihren eigenen Profit zu erhöhen. Dabei „vergessen“ diese „Wissenschaftler“ und Politiker zu sagen, dass der „so billige“  Strom aus „Erneuerbaren“ zuvor höchst teuer in jeder Menge – also auch viel mehr als gebraucht wird- von den Netzbetreibern aufgekauft werden musste (Vorrangeinspeisungszwang dank EEG) und dann an der Strombörse zu jedem Preis, auch mit Zuzahlungen (negativer Preis) an den jeweiligen Abnehmer, weiter verkauft werden muss. Daraus ergibt sich die irrationale Situation, dass  je mehr  „erneuerbare“ Energie produziert wird, umso stärker ist der Druck auf den Börsenpreis. Das erhöht die Differenz und damit zusätzlich die EEG-Umlage, die schon allein wegen des Zubaus ständig steigt.

Schaut man sich nun zusätzlich in der BDEW-Analyse an, wie sich der Strompreis für Haushalte zusammensetzt,  wird deutlich, dass nicht der Börsenwert des Stroms den Preis bestimmt. Allein 50% des Preises machen die Steuern und Abgaben aus, rund 20% die regulierten Netzentgelte, nur rund 30% tragen die Strombeschaffung und der Vertrieb zum Strompreis bei. Und nur der letzte Posten wird vom Markt bestimmt. Im Jahr 2013 müssen die privaten Verbraucher für die EEG-Umlage 5,277 ct/kWh bezahlen. Das ist mit 18,4% der größte Posten bei den Steuern und Abgaben. In 2014 wird die Umlage nach vorläufigen Berechnungen  erneut auf ca. 7 ct/kWh steigen.

Damit ist die EEG-Umlage, die für den Ausgleich der Differenz zwischen niedrigem Börsenpreis und der weit über dem Marktpreis liegenden garantierten Einspeisevergütung erhoben wird, ist der eigentliche Preistreiber beim Strom.

Wie leicht auszurechnen ist, bleibt für den herkömmlichen Kraftwerksbetreiber  keinerlei Spielraum. Die niedrigen Börsenpreise ergeben sich ausschließlich auf seine Kosten, da er keine feste Einspeisevergütung erhält. Auch er muss mehr oder weniger den Strom zu den niedrigen Börsenpreisen abgeben.

Auch dadurch, sowie durch die Vorrangeinspeisung der „Erneuerbaren“ sinken die aktiven Betriebsstunden  der herkömmlichen thermischen Kraftwerke immer mehr, sodass ein wirtschaftlicher Betrieb bei Unterschreiten einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden nicht mehr gewährleistet ist. Diese unrentablen Kraftwerke müssten vom Netz genommen werden. Da aber häufig der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, muss immer ein Kraftwerkspark auf Basis von fossilen und Kernbrennstoffen, der in diesem Fall die gesamte Stromversorgung in  Deutschland übernehmen muss, vorgehalten werden. Um das sicher zu stellen, kann laut EEG die Bundesnetzagentur festlegen, dass diese unrentablen Stromerzeugungs-Anlagen am Netz bleiben. Das Vorhalten und unrentable Betreiben dieser Kraftwerke muss durch weitere Subventionen durch die Verbraucher zusätzlich bezahlt werden. Je mehr Wind- und Sonnenstrom in die Netze zu den überhöhten Preisen eingespeist wird, desto höher werden auch die Subventionen für die vorgehaltenen bzw. unwirtschaftlich betriebenen thermischen Kraftwerke. Ein Kosten-Perpetuum mobile ohne Ende. Von einer Marktwirtschaft kann im Stromsektor nicht mehr gesprochen werden. und alles zahlen die Verbraucher

Freie Welt.net: Durch den Atomausstieg sind bisher 9 Kernkraftwerke vom Netz genommen worden.  Deren Strom fehlt also im Angebot. Einen Blackout, also einen  großflächigen Stromausfall, haben wir auch nicht erlebt. War es also nur Panikmache interessierter Kreise, oder befürchten Sie  das genau das passieren wird?

Reimer:

Bis zum Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG  am 1. April 2000 besaß Deutschland eines der modernsten und sichersten Stromversorgungssysteme der Welt, der die Haushalte, die öffentliche Hand und die Industrie mit Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen versorgte. Ein Drei-Personen-Haushalt zahlte im Jahre 2000 für eine kWh Strom knapp 14 ct. Heute bezahlt dieser Haushalt mit 29 ct/kWh bereits doppelt so viel. Weitere Preiserhöhungen sind für die nächsten Jahre bereits programmiert. Die sichere Stromversorgung hingegen muss zunehmend infrage gestellt werden.  .

Zunächst unbemerkt, aber dann mit der Energiewende 2011 schlagartig, kann von einer stabilen Stromversorgung nicht mehr gesprochen werden. Durch das sofortige Abschalten von 9 Kernkraftwerken KKW sind, wenn der erzeugte  Wind- und Solarstrom gegen Null geht, kaum Kraftwerksreserven für Lastspitzen vorhanden. Selbst wenn der Wind weht, kann der vorwiegend im Norden im Überschuss erzeugte Windstrom wegen fehlender Hochspannungsleitungen nicht nach Süddeutschland transportiert werden. So kam es schon  im Winter 2011/2012 zu größeren Schwierigkeiten. In Süddeutschland z.B. fehlten laut Bundesnetzagentur nun eine Leistung von 500 Megawatt. Als es im Februar 2012 in weiten Teilen Europas  kalt wurde, drehten die Gasnetzbetreiber den Gaskraftwerken den Hahn zu, da auch das Erdgas wegen fehlender Lieferungen aus Russland knapp wurde und sie vorrangig Industrie und Haushalte mit Gas versorgen mussten. Das führte fast zu einem Blackout. Dem Netzbetreiber Tennet gelang es im letzten Moment mit Strom aus einem in Österreich wieder in Betrieb genommenen alten Schwer-Ölkraftwerk die kritische Situation zu überbrücken.

Die nahezu absolut sichere Stromversorgung, die wir in Deutschland bisher kannten, ist nach dem Abschalten der 9 KKW nicht mehr gegeben. So wird bei Bedarf  für entsprechend hohe Preise   Strom aus den Nachbarländern importiert, solange dort nicht gerade auch ein kalter Winter oder eine andere Notsituation herrscht. Hatten wir in den früheren Jahren nur einige wenige Eingriffe im Jahr, um die Netzstabilität zu sichern, waren es in den letzten beiden Jahren schon jeweils rd 1000. Von den Netzbetreibern wurden daher Notfallpläne erarbeitet, die zu stundenweisen Stromabschaltungen in bestimmten Regionen führen. Damit kann im Prinzip ein Blackout oder großflächiger Stromausfall verhindert werden. Die Stromversorgung wird sich allerdings aus ganz anderen Gründen weiter destabilisieren.

Wie schon aus der Antwort zu Frage 1 erläutert wurde, müssen die thermischen Kraftwerke, einschließlich KKW,  mit einer Kapazität vorgehalten werden, die den vollen Strombedarf Deutschlands bei einer Höchstlast von ca. 70.000 MW abdecken. Da man noch eine Sicherheit braucht müssen also 80.000 MW ständig vorgehalten werden, wenn Wind und Photovoltaik total ausfallen.  Mit dem ungebremsten Zubau weiterer Anlagen für die unstete Stromerzeugung und deren Vorrangeinspeisung verkürzen sich die Laufzeiten der konventionelle Kraftwerke immer mehr. Sie arbeiten ab einer bestimmten Jahreslaufzeit unwirtschaftlich. Dann werden bis 2022 alle KKW, die gegenwärtig noch 16% des Stromes erzeugen, vom Netz gehen und die durch Zubau fossil gefeuerter Kraftwerke  zu ersetzen sind. Große Stromerzeuger haben bereits die Abschaltung von Kraftwerksblöcken angekündigt. Wer investiert für neue fossile Kraftwerke, wenn sie nie rentabel laufen werden? Wird der Staat die jetzigen Betreiber zwingen die unrentablen Anlagen weiter zu betreiben oder sie ebenfalls zu subventionieren? Wird der Staat den Neubau fossiler Kraftwerke selbst finanzieren und in die Hand nehmen? Fragen über Fragen, die nicht erst in ein paar Jahren beantwortet werden können sondern bei einer verantwortungsvollen Energiepolitik schon lange hätten beantwortet werden müssen.  Von einer sicheren Stromversorgung entfernen wir uns also immer weiter.

Freie Welt.net: Wie sieht die Situation bei den Stromnetzen aus? Sind die Netze in der Lage den Strom aus den Wind- und Photovoltaik-Anlagen  aufzunehmen und die sichere Stromverteilung im Zusammenspiel mit dem Strom aus den thermischen Kraftwerken vorzunehmen?

Reimer: Bis zum groß angelegten Zubau der Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen waren die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze für eine Richtung des Stromtransportes ausgelegt. Die großen Kraftwerke lieferten den Strom über Hochspannungsleitungen und Umspannwerke in die Mittelspannungsnetze. Diese verteilten den Strom über Transformator-Stationen in die Niederspannungsnetze, die dann direkt zu den Verbrauchern führen. Die gesamte Mess-, Steuer- und Regelungstechnik war für diese eine Richtung des Stromtransportes ausgelegt.

Die im März 2011 durch den gewaltigen Tsunami in Japan zusätzlich ausgelöste Katastrophe durch die Zerstörung des Kernkraftwerks in Fukushima löste in Deutschland hektische Reaktionen aus. Mit dem Gesetzespaket der Bundesregierung zur Energiewende im Juni 2011 wurden nicht nur der schnellere Ausstieg aus der Kernkraft, sondern auch Maßnahmen ohne ausreichende Einbeziehung der Fachleute beschlossen, die die bis dato stabilen deutschen Stromnetze durch einen ungebremsten Zubau von volatilen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen und den Zwang zu deren Vorrangeinspeisung zwangsläufig zu zunehmender Instabilität führen. Dann fehlen immer noch etwa 3000 km Hochspannungsleitungen, die vorrangig den Strom aus den Windparks und Photovoltaik-Anlagen vom Norden in den Süden transportieren. Es handelt sich auch hier um Milliarden-Investitionen, die zumindest parallel zum Ausbau der „Erneuerbaren“ hätten begonnen werden müssen.  Zusätzlich müssen die Mittel- und Nieder      spannungsnetze ebenfalls erweitert werden. Hier sprechen wir von insgesamt 220.000 km. Die Kosten dafür liegen bei mehreren 100 Mrd. €.

Wie gerade in einem Vortrag des Siemens-Managers Dr. Frank Büchner am 24. Juli 2013 im Magnus-Haus der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin eindrucksvoll dargelegt worden ist, macht sich diese Instabilität in den Netzen u.a.dadurch bemerkbar, dass in den Hochspannungsnetzen erste Spannungsprobleme durch fluktuierende Einspeisung dezentraler Energieerzeugung auftreten. In den Mittelspannungsnetzen sind zunehmend thermische Überlastung und Spannungsband-Verletzungen durch Rückeinspeisung von Wind- und Solarstrom über die Niederspannungs-Abzweige festzustellen. Für Niederspannungsnetze gilt das Gleiche, thermische Überlastung und Spannungsbandverletzungen durch Einspeisung „erneuerbarer“ Energie mit Überlastung von Ortsnetztrafos und Problemen bei der Stromqualität wie Spannung, Frequenz usw.

Das hat bereits in München und anderen Gebieten zu Ausfällen von Trafostationen durch thermische Überlastung geführt. Wenn der Ausbau der „Erneuerbaren“ so wie bisher weitergeht und der erforderliche Umbau und die Erweiterung der Netze nicht voran kommt, wird es mit Sicherheit zu größeren und häufigeren Netzausfällen kommen. Leitungsüberlastungen und Netzengpässe in den Kuppelleitungen zwischen den s.g. Regelzonen treten immer häufiger auf. Während früher die Netzbetreiber äußerst selten Maßnahmen gegen diese Instabilitäten im Netz ergreifen mussten, gehört das heute schon zum täglich Brot. 

Um die Stromnetze unter den Bedingungen der Energiewende wieder auf ein sicheres Gleis zu setzen,  müssen die Hoch-, Mittel-, und Niederspannungsnetze so ausgerüstet werden, dass diese Netze den Strom nicht nur sicher in eine Richtung vom Kraftwerk zum Verbraucher verteilen, sondern auch den dezentral produzierten Strom aufnehmen und in umgekehrter Richtung zu den Verbrauchern bringen, wenn die Wind- und Photovoltaik-Anlagen arbeiten und die thermischen Kraftwerke heruntergefahren werden. Dazu wäre ein intelligentes Last- und Verbrauchsmanagement nötig, das durch s.g. Smart Grid Lösungen erreicht werden soll. Dazu müssten  allerdings die gesamte Mess-, Steuer-, und Regelungstechnik, alle Trafo- und Umspannstationen und viele Leitungen erneuert werden. Für den Verbraucher bedeutet das, dass er sich der Liefersituation in seinen Konsumgewohneheiten anzupassen hätte. Eine Rückkehr zur Mangelsituation wie unmittelbar im und nach dem Krieg. Und das in Friedenszeiten.

Ein solches Milliarden-Unterfangen würde alle Verbraucher noch einmal in Größenordnungen belasten und ist von daher schon eine der großen Illusionen, die die Energiewende von Anfang an zu einem unrealistischen Ziel haben werden lassen.

Freie Welt.net: In der Öffentlichkeit wird oft der Eindruck erweckt, als ob die „rechnerische“ Versorgung von soundsoviel Haushalten z.B. durch Solar- oder Windparks der realen Versorgung gleichwertig ist. Bitte klären Sie unsere Leser über die Unterschiede und deren Folgen auf.

Reimer: Die Bundesregierung, alle im Bundestag vertretenen Parteien und insbesondere natürlich die Nutznießer und Lobbyisten der „Erneuerbaren“ werben immer mit der Nennleistung von Anlage für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne. Es wird suggeriert, dass z.B.bei einer Nennleistung  einer Anlage von 1 MW die Verbraucher rund um die Uhr mit dieser Leistung versorgt werden können oder dass sich eine ganze Kommunen praktisch mit „erneuerbarer“  Energie versorgen und auf die herkömmliche Stromversorgung verzichten könne.

Diese Behauptungen entsprechen  natürlich nicht der naturgegebenen und technischen Realität. Genau genommen handelt es sich sogar um Betrug.

Die Natur liefert nun einmal völlig unabhängig vom Willen des Menschen Wind und Sonne schon im Verlaufe eines Tages mit großen Schwankungen von Null auf volle Verfügung und umgekehrt und das auch noch in kurzen Zeitintervallen. Im Monat Januar 2013 erzeugte in Deutschland die Sonne 0,35 TWh, der Wind 5,0 TWh und die Konventionellen 36,3 TWh Strom. Für April 2013 sahen dann die Zahlen wie folgt aus: Sonne 3,2 Twh, Wind 3,3 TWh und Konventionelle 30,6 TWh. Schon diese Zahlen zeigen, dass die „Erneuerbaren“ im Januar nur 12,8% und im April denn immerhin schon 17,5% der erforderlichen Elektroenergie lieferten. Wenn man den „Erneuerbaren“ die Erzeugung von  25% des Jahresbedarfs an Elektroenergie zubilligt, fehlen immer noch 75 %, die vor allem von den thermischen Kraftwerken geliefert werden müssen. Solange die Elektroenergie nicht in erforderlicher Größenordnung gespeichert werden kann, muss praktisch jeder Verbraucher mindestens 75% seines Stromes von den herkömmlichen Kraftwerken beziehen. Das gilt natürlich auch für jede Kommune, es sei denn sie hat noch eine Biogasanlage mit angeschlossenem Generator. Aber auch dann wird sie sich hüten, den Stromverbund mit dem Versorgungsnetz zu kappen.

Die Ingenieure  wussten schon Ende des 19. Jahrhunderts,  dass der Wind kein geeigneter Energielieferant für ein stabile und kontinuierliche Stromversorgung war. Die Segelschifffahrt wurde abgeschafft und selbst die Windmühlen waren in Deutschland schon 1885 zu 75% auf Dampfkraft umgestellt, obwohl der  Wind keine Rechnung schickt. Erst weit über 100 Jahre später macht sich in Deutschland eine von grüner Ideologie infiltrierte Gesellschaft auf den Weg, die Gesetze der Natur, Technik und Ökonomie außer Kraft setzen zu wollen. Wie das enden wird, sollte langsam jedem, der seinen gesunden Menschenverstand behalten hat, klar sein.

Dipl.-Ing. Burkard Reimer;  Alternative für Deutschland

Bundesfachausschuss für Energiepolitik

Koordinator der Arbeitsgruppe Energie- und Umweltpolitik LV Berlin




Klimawissenschaftlerin Judith Curry: Forschung hinkt um Jahrzehnte hinterher weil natürliche Klimafaktoren zu wenig beachtet wurden

Wenn Sie zu diesem Film in Form von crowd-funding beitragen wollen, dann finden Sie hier weitere Informationen. Jeder Euro zählt.

Video des US Filmemacher Christopher Field zum 50:1 Projekt über den Klimawandel. Das Projekt wird von der Lord Monckton Stiftung begleitet. Details dazu hier.  Leider konnten wir die interessanten Statements dazu nicht übersetzen.

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Die anerkannte US-amerikanische Klimawissenschaftlerin Judith Curry beklagte sich kürzlich über den Zustand in ihrer Disziplin und rät zu einem dringenden Umsteuern auf. In einem Beitrag in ihrem Blog schreibt Curry:

“Wir haben Jahrzehnte an Fortschritt in den Klimawissenschaften verloren, indem wir der Rolle der natürlichen Klimavariabilität zu wenig Beachtung geschenkt haben.”  

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Aus Protest vor einem unerträglich klimaalarmistischen Grundsatzpapier sind jetzt drei langjährige Mitglieder der Meteorological Society aus der Organisation ausgetreten.

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Alle Macht den Klimamodellen. Zwar scheiterten die Modelle allesamt kläglich bei der Vorhersage des seit 1998 anhaltenden Erwärmungsstopps, aber immer noch gibt es Zeitgenossen, die auf Modell-Basis allerlei Folgeeffekte zweiter und dritter Ordnung prognostizieren. So erschien imStandard im Juni 2013 eine Meldung mit dem Titel “Klimawandel macht Bisons kleiner”. Laut Klimamodellen verlieren die Gräser an Protein, so dass Wildrinder in 50 Jahren angeblich kleiner und leichter werden. Eine durchdachte Prognose. Denn im Jahr 2063 wird sich niemand mehr an diese Vorhersage erinnern, und die entsprechenden Forscher werden dann längst in Rente oder im Himmel sein. Ein totsicheres Business. Interessanter wären Vorhersagen für die kommenden Jahre, für die sich die Wissenschaftler dann auch tatsächlich zu verantworten hätten. Bei der Temperaturprognose scheint genau diese Situation jetzt einzutreten, und die Gesichter der Klimapropheten werden mit jedem Tag länger.




Energiewende wirkt: Siemenschef Peter Löscher – Erfinder des „Green Siemens“ muss gehen

Eine unternehmerische Rosskur, für die er landauf landab von Politik und Medien  lautstark und „nachhaltig“ gefeiert wurde.  Und noch vor wenigen Jahren hatte er sich in einem Interview  darüber mokiert, dass „bis zu meinem Antritt, es innerhalb von Siemens keinen Unternehmensportfolio Umwelt gegeben hat“

Nun, das hatte der Kaufmann aus Österreich zielbewußt geändert. Insbesondere im angestammten Energiebereich ließ er keinen Stein auf dem anderen, gab vermeintlich unrentable oder gesellschaftlich unerwünschte Geschäftsfelder – wie der Kernkraft- unter hohen Verlusten auf und kauft sich wild in vermeintlich gesellschaftlich gewünschte neue „ertragsstarke und nachhaltige“ Technologien im  Bereich der „Erneuerbaren“ ein.

Das alles kostete nicht nur Milliarden, sondern diese Geschäftsfelder verschlangen auch wegen des zwanghaften ,naturgesetzlich vorgegebene Misserfolges an den Märkten, weitere Milliarden. Zudem hatte der Kaufmann Löscher auch die Bereitschaft der Staatskunden unterschätzt die Fehlversuche in der Technologie, die seine Ingenieure einer nach dem anderen hinlegen durften, mit unbegrenzten Subventionen zu unterstützen. Warnungen und Mahnungen von Fachleuten – auch von EIKE (siehe pdf Anlage zum Desertec Projekt)– schlug er großspurig in den Wind.

Zusätzlich negativ beeinflusste die zuvor hochgelobte Energiewende auch gut funktionierende Weltneuheiten, wie das GUD Kraftwerk in Irsching mit 60 % Gesamtwirkungsgrad. Immer, wenn es als Referenzkraftwerk ausländischen Interessenten vorgeführt werden sollte, stand es wegen der ungebremsten Vorrangeinspeisung von Strom aus „Erneuerbaren“ still, wie der Siemens-Bereischvorstand Michael Süß jüngst auf dem CDU/CSZ Energiedialog klagte.

Benny Peiser hat auf ACHGUT eine Shortlist der jüngsten Reinfälle des Hauses Siemens – einst Perle der deutschen Ingenieurskunst- zusammen gestellt:

Zur Erinnerung: Die grüne Siemens-Katastrophe auf Achgut

Wer meine Beiträge zur Energiewende in den vergangenen Jahren aufmerksam gelesen hat, konnte frühzeitig erkennen, dass die grüne Obsession bei den grünen Siemens-Managern nur in Tränen enden konnte.

31. Junuar 2009: Deutsche Deindustrialisierung schreitet voran: Deutschland hat sein gesamtes Know-how für den Bau von Atomkraftwerken an Frankreich verloren. Milliardengeschäfte wickeln die Franzosen künftig ohne Siemens ab. Doch die Bundeskanzlerin scheint den Verlust der industriellen deutschen Kernkompetenz noch nicht einmal wahrgenommen zu haben.

17 Januar 2012: Fast umsonst: Siemens puts cost of nuclear exit at 1.7 trillion euros: Germany’s exit from nuclear power could cost the country as much as 1.7 trillion euros ($2.15 trillion) by 2030, or two thirds of the country’s GDP in 2011, according to Siemens, which built all of Germany’s 17 nuclear plants.

26. Februar 2012: Grüne Planwirtschaft frisst ihre Kinder: Bosch verschob den Bau einer Solarmodulfabrik in Malaysia auf unbestimmte Zeit, Siemens verkündete einen Millionenverlust in seiner Solarsparte. Das ist Deutschland in der Post-Fukushima-Ära: Ein Industriezweig, mit dem das Land auch ohne Atomstrom wirtschaftlich stark bleiben soll, bricht weg, bevor er stark genug geworden ist, sich selbst zu tragen.

18. April 2012: Siemens: Riesenerfolg mit billigem Wind: Der Industriekonzern kämpft mit der Umsetzung der Energiewende: Netzanschlüsse auf See bescheren Siemens hohe Verluste.

23. Oktober 2012: Das erste Strompreisopfer: Offshore-Windenergie galt einmal als Wunderwaffe der Energiewende. Jetzt bröckelt der Rückhalt für die teure Technologie. Branche und Politiker arbeiten an einer Schrumpfkur.—Siemens trennt sich ganz vom Solargeschäft. Aus einem Hoffnungsträger ist ein Verlustbringer geworden.

13. November 2012: Subventionshaie verlassen sinkende Fata Morgana: Solarstrom für Europa aus der Sahara: Das ist der Traum der Desertec-Initiatoren. Doch die Verwirklichung wird immer schwieriger. Nach Siemens steigt mit Bosch der nächste große Partner aus.

15. November 2012: Solar-Ausstieg wird für Siemens teuer – 800 Millionen Euro Verlust

6. Februar 2013: Energiewende is ‘role model and a disaster’ and not ‘thought through’ says Siemens boss: Lothar Balling, a senior boss at German power company Siemens today conceded that his home country’s Energiewende – or energy transition – from nuclear to renewables had been a “disaster” and was “not thought through”.

27. April 2013:‘Wen die Götter zerstören wollen, machen sie zuerst verrückt’: Bayerns Vorzeigekraftwerk droht Aus: Eon und Siemens haben in Irsching bei Ingolstadt vor Jahren die modernste kombinierte Gas- und Dampfturbine der Welt realisiert. Vor gut zwei Jahren ging der Block in Betrieb. Aber seither hat sich vieles verändert auf dem Strompreissektor. Grund ist die Energiewende. Die Betreiber haben angekündigt, das Kraftwerk mindestens zwei Jahre stillzulegen. Rund 100 Millionen Euro seien nötig, um das Kraftwerk am Laufen zu halten, sagte Teyssen.

16. Mai 2013: Jetzt spricht selbst die ZEIT von ‘Energiewende-Wahnsinn’: Eigentlich ging die Geschichte immer so herum: Die Energiewende auf See kommt nicht in Schwung, weil es an Steckdosen für den Windstrom fehlt. Schließlich muss der Strom aus den Offshore-Windparks ja an Land gebracht werden. Das passiert mit Hilfe von Seekabeln und riesigen Umspannplattformen auf See, die großen Bohrinseln gleichen. Und bei deren Bau kommen Firmen wie der Netzbetreiber Tennet oder Siemens nicht hinterher. Am Donnerstag hat nun der zuständige Netzbetreiber eine von ihm in Auftrag gegebene Studie veröffentlicht. Und die kommt zu einem – Hoppla – komplett anderem Ergebnis: Es seien die Offshore-Windparks, die nicht hinterherkommen würden. In den kommenden zehn Jahren würden wahrscheinlich Offshore-Windparks mit einer Kapazität von 3.700 Megawatt ans Netz gehen (wenn man pessimistisch ist). Oder im besten Fall etwa 5.900 Megawatt. Auf der anderen Seite baue und plane aber Tennet zurzeit Verteilerplattformen und Seekabel, die insgesamt 6.200 Megawatt Strom transportieren können. Die würden, glaubt man Tennet, dann einfach ungeausgelastet in der Nordsee stehen.

Stranded investment nennen Betriebswirte so etwas, also komplette Fehlinvestitionen. Nutzlose Investitionen. Energiewende-Wahnsinn. Jährlich könnten sich die Kosten für die nicht genutzten Stromtrassen auf – Achtung – eine Milliarde Euro summieren, warnt Tennet.

9. Juni 2013: Deutsche Industrie: Von der Euphorie in die Depression: Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, in denen das Wort Energiewende noch zu Hochstimmung in der Industrie führte. Es macht sich Ernüchterung breit, was die Erwartungen an die grüne Energie- und Umwelttechnik betrifft. So sah sich Siemens etwa als Gewinner, als Bundeskanzlerin Angela Merkel vor zwei Jahren den Ausstieg aus der Atomenergie erklärte. Der Münchner Technologiekonzern kann immerhin vom modernen Kraftwerk über Windräder bis hin zu intelligenten Stromnetzen die Infrastruktur bereitstellen, die es für die Energiewende braucht. Doch nach und nach drohen die Risiken des Projekts schwerer zu wiegen als die Chancen. Vor allem die hohen Stromkosten schrecken die Industrie auf.

10. Juni 2013: Energiewende: Siemens baut 1000 Stellen im Energiesektor ab: Der Siemens-Konzern will in seinem größten Sektor Energie in den nächsten Jahren 1000 Arbeitsplätze abbauen. Nach Informationen der F.A.Z. plant das Unternehmen in einem ersten Schritt, rund 340 Stellen an den Standorten Erlangen und Offenbach in der Geschäftseinheit „Schlüsselfertige Kraftwerke“ einzusparen. Mit der Verlagerung, die zu Lasten deutscher Standorte geht und bis Ende 2016 abgeschlossen sein soll, will Siemens seine Präsenz in Asien stärken.

17. Juni 2013: Wer nicht hören will, muss zahlen: 21 Milliarden in den Sand gesetzt: Achgut-Lesern wäre das nicht passiert: Großkonzerne wie Siemens und Bosch kehren der Solarbranche den Rücken. Ihre Strategien mündeten im Debakel – die Engagements in Sonnenstrom-Unternehmen kosteten Milliarden.

1. Juli 2013: Desertec Deserteure: Fahnenflucht der Wüstenfüchse: Der Streit zwischen der Stiftung Desertec, die Wüstenstrom aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa bringen will, und dem Industriekonsortium Dii, das diese Vision realisieren soll, ist eskaliert. Die Desertec-Stiftung erklärte am Montag in Heidelberg, sie kündige ihre Mitgliedschaft bei der Dii GmbH, die sie 2009 mitgegründet hatte.

25. Juli 2013: Grüne Bruchpiloten: Siemens muss eine neue Hiobsbotschaft verkraften: Der Industriekonzern hat Probleme mit seinen Onshore-Windrädern in den USA. Nach SPIEGEL-Informationen wird das den Konzern zusätzlich einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.

28 Juli 2013: Chaostage von Siemens: Harakiri des ‘Vorreiters der grünen Energiewende’: Löschers Problem: Er hat keine Wachstums-Vision für Siemens. Umso schmerzhafter machen sich hausgemachte Probleme bemerkbar – unter anderem die teuren Ausfälle bei der Anbindung von Windparks im Meer an das Stromnetz auf dem Festland. Die Solar-Tochter Solel, für 284 Millionen Euro gekauft, wird dichtgemacht – Siemens hatte den Markt offensichtlich vollkommen verkehrt eingeschätzt. Auch von dem Desertec-Projekt, das mit dem Ziel gestartet war, Wüstenstrom von Afrika nach Europa zu bringen, meldete sich Siemens ab. Der finanzielle Schaden hierbei ist zwar gering, doch kratzt der Ausstieg am Image des Konzerns, den Löscher seinen Kunden und Anlegern als Vorreiter der grünen Energiewende verkaufen will.

Wenn jetzt nach der gewaltiger Wertvernichtung durch grüne Visionen, die schnell zu Albträumen mutierten, nicht schnellsten bei Siemens eine sofortige Wende von der Wende eingeleitet wird, und man sich darauf konzentriert das Machbare zu machen, das aber besser als jeder andere auf der Welt, dann trifft die Feststellung, wie sie die Deutschen Wirtschaftsnachrichten auf den Punkt brachten weiterhin voll den Kern des Problems: Siemens: Peter Löscher muss gehen, die Krise bleibt

Michael Limburg EIKE

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Interview mit Freie Welt.net mit Dr. Ing. Günter Keil – Das 100-Prozent-Ökostrom-Ziel ist prinzipiell erreichbar, wenn einem der Preis egal ist!

Freie Welt.net Der „Atomausstieg“ ist wesentlicher Teil der Energiewende.  Wie beurteilen Sie die fachliche Kompetenz der „Ethik-Kommission“ deren Votum als Grundlage für den Ausstiegsbeschluss genommen wurde?

Keil: Die Ethik-Kommission wurde von Frau Merkel zur Neutralisierung des für sie höchst unangenehmen Votums der Reaktorsicherheits-Kommission RSK erfunden und dafür instrumentalisiert.

Die RSK hatte  nach dem Fukushima-Unfall allen deutschen Kernkraftwerken ein hohes Sicherheitsniveau bescheinigt. Im internationalen Vergleich stehen sie auch hervorragend da, was nicht zuletzt der ständigen, von den deutschen Regierungen geforderten und vollzogenen sicherheitstechnischen Nachrüstungen zu verdanken ist.

Die Ethik-Kommission enthielt keinen einzigen Energieexperten, dafür aber zwei Bischöfe. Bei auch nur geringer Fähigkeit zur Selbstkritik und angesichts der ihr zugedachtenn offensichtlichenRolle als Anti-RSK hätten diese Personen eigentlich diese Zumutung zurückweisen müssen.

Statt dessen spielte diese Kenntnis-lose Gruppe brav ihre Rolle und lieferte die gewünschte  Stellungnahme ab. Allem Anschein nach auch noch stolz auf ihre Bedeutung.

Tatsächlich aber war das ein Tiefpunkt für alle beteiligten und ein dunkles Kapitel deutscher Energie- und Umweltpolitik.

Freie Welt.net: Nach dem „Energiekonzept“ der Bundesregierung sollen bis 2050 80 % des Stromes aus „Erneuerbaren“ Quellen kommen. Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) hält in einer kürzlich veröffentlichten Studie[1] sogar  100 % für machbar.  Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit beider Visionen?

Keil: Von den sogenannten „Erneuerbaren“ sind Solarstrom und Windstrom wegen ihrer Tageslicht- und  Wetterabhängigkeit vollkommen ungeeignet, Deutschland auch nur zu 50% mit Strom zu versorgen.

Dafür sorgen die auch von der deutschen Regierung nicht steuerbaren Hochdruckgebiete, die tagelang – oft auch wochenlang – alle Windräder still stehen lassen, und zwar von den Azoren bis nach Rumänien, wie es gerade jetzt im Juli 2013 geschieht.

Daran ändert sich auch nichts , wenn die zehnfache Anzahl von Windrädern Deutschlands Landschaften besetzt: Dann steht eben die 10-fache Zahl von Windkraftanlagen still.

Und die Photovoltaik liefert nur an sonnigen Tagen zwischen 9 und 15 Uhr im Sommer Strom; an bedeckten Tagen kaum etwas; Nachts gar nichts – und im Winter nahezu nichts von Anfang November bis Ende Februar.

Dazu muss für den gesamten Stromverbrauch Deutschlands die gesamte Stromversorgung fast doppelt errichtet werden: Kohle- und Gaskraftwerke müssen das übernehmen, unterstützt durch Importstrom – der übrigens zum größten Teil Kernkraftstrom ist.

Das 100-Prozent-Ziel ist prinzipiell erreichbar, wenn einem der Preis egal ist:

Man muss auf die unzuverlässige Solar- und Windstromerzeugung  verzichten und das ganze Land auf Biogasstrom plus etwas Wasserkraft umstellen. Biogas ist speicherbar und Biogas-gefeuerte Gasturbinen könnten immer laufen, ganz nach Bedarf. Das Unangenehme dabei: Man müsste den größten Teil der deutschen Landwirtschaft aufgeben und ausschließlich Mais und Raps anbauen.  Ganz Deutschland eine Monokultur, die mit enormem Aufwand an Kunstdünger und Pestiziden stabil gehalten werden müsste. Die Artenvielfalt müsste man leider ebenfalls opfern.  Und die Strompreise würden einen weiteren, gewaltigen Sprung nach oben machen.

Die Kausalkette Landschaftszerstörung – Strompreisexplosion – Energiearmut – Industrie-Exodus und Bürgeraufstand würde keine Regierung überstehen.

Freie Welt.net Zum Wesen der „Erneuerbaren“ aus Wind und Sonne gehört die unstete Verfügbarkeit gepaart mit heftiger Volatilität bei Verfügbarkeit. Beide Eigenschaften  sin naturgesetzlich gegeben und nicht veränderbar, und stehen damit einer bedarfsgerechten Versorgung diametral gegenüber. Wie beurteilen Sie die Chancen, diese naturgesetzlichen Schwächen  zu  wettbewerbsfähigen Kosten auszugleichen?

Keil: Die naturgesetzlichen Schwächen von Wind- und Solarstrom könnten einzig und allein Pumpspeicherkraftwerke zu erträglichen Kosten ausgleichen.  Diese Anlagen aber fehlen in Deutschland fast völlig. Ihre derzeitige  Leistung beträgt 7.000 MW, mit denen sich rund 40.000 MWh (Megawatt-Stunden oder 40 GWh – Gigawatt-Stunden = Milliarden Wattstunden) an Strom erzeugen lassen, wenn sie komplett leer laufen. Der durchschnittliche Tagesverbrauch liegt aber bei 1643 GWh, was bedeutet, dass man das 313-fache an heute installierter Pumpspeicherkapazität benötigt, wenn man eine 10-tägige Flaute überbrücken wollte, in der es keinen Windstrom gibt.

Aber selbst der Bau der wenigen, geologisch noch möglichen Pumpspeicherkraftwerke ist durch Bürgerwiderstand gefährdet, wie das kürzlich von Trianel aufgegebene Projekt am Rur-See zeigte.

Ein von der Politik geschätztes Märchen sind die norwegischen Wasserkraftwerke, die angeblich zu Pumpspeichern umgebaut werden könnten, woraufhin dann – nach dem Bau vieler Hochspannungs-Seekabel von Norwegen nach Deutschland – endlich Speicher für überflüssigen deutschen Windstrom vorhanden wären.

Ob die dortigen Wasserkraftwerke teuer umgebaut werden könnten, ist die eine Frage. Falls sie am Meer liegen, verbietet das für Turbinen schädliche Salzwasser einen solchen Umbau. Viele Hochspannungs-Seekabel müssten nach Deutschland verlegt werden; leider gibt es da starke Konkurrenz, denn Engländer, Niederländer und Franzosen wollen das ebenfalls.

Bleiben noch die Norweger, die die damit verbundenen höheren Strompreise fürchten und vermutlich alle derartigen Pläne ablehnen werden. 

Es bleiben dann zum Ausgleich der Schwankungen nur unsere teuren Gaskraftwerke, die aber fast alle von der Stilllegung bedroht sind, weil ihre ehemals ertragsreichen Betriebsstunden als Spitzenlastlieferanten so stark gesunken sind, dass sie unrentabel wurden. Eine Folge der kurzzeitigen, aber dann starken Solarstrom-Einspeisung zur Mittagszeit, was den Börsenpreis für Strom abstürzen lässt.

So stören die hochsubventionierten EEG-Stromeinspeisungen nicht nur die Netzstabilität, sie ruinieren auch noch die Rentabilität der einzigen Kraftwerke, die zum Ausgleich der Schwankungen dringend benötigt werden.

Dies führt zu einer weiteren Kettenreaktion des Subventions-Irrsinns, denn nun ist die Regierung dabei, die von Stilllegung bedrohten Kraftwerke  zur „Kapazitätsreserve“ zu ernennen, im Klartext: Die Subvention auch noch dieser überwiegend still stehenden Kraftwerke.

Das ist die bisherige Politik: Jede Fehlentscheidung durch eine neue, noch teurere Fehlentscheidung zu „reparieren“.

Was die gerne von Politikern beschworenen neuen Speichertechnologien betrifft: Reden wir doch noch einmal in 20 Jahren darüber. So lange dauert es mindestens bis zur Marktreife. Dann haben wir vielleicht adiabatische Druckluftspeicher. Ob die auch bezahlbar sein werden, ist eine gute Frage.

Freie Welt.net: Ebenfalls gehört zum Wesen aller „Erneuerbaren“ aus Wind, Sonne oder Energiepflanzen die sehr geringe Energiedichte der Energieträger. Wie sehen Sie für bestimmte Quellen, wie die Chancen von z.B.Offshore Windanlagen  mit einem rel. hohen Nutzungsgrad brauchbaren Strom zu international konkurrenzfähigen Preise zu erzeugen? Wie die der anderen Quellen?

Keil: „Brauchbarer Strom zu international konkurrenzfähigen Preisen“ könnten aus den oben genannten Gründen allein Kohle- und Kernkraftwerke liefern, denn nur sie – abgesehen von den wenigen Wasserkraftwerken – können den unverzichtbaren Grundlaststrom, der immer lieferbar ist, zu akzeptablen Kosten erzeugen.

Auch die Offshore-Windkraft ändert nichts daran, weil auch sie wettbewerbsbedingt und damit völlig unzuverlässig ist. Man muss beachten, dass die gerne angeführten  „Volllaststunden“  nur ein rechnerischer Jahres-Mittelwert sind, der nichts über die reale Lieferbarkeit von Strom zu einem gewünschten Zeitpunkt aussagt.

An den extremen Schwankungen des Windstroms ändert es nichts, ob die Anlagen auf dem Land oder im Meer stehen: „Null“ bei Flaute bis „Maximum“ bei maximal zulässiger Windstärke und wiederum „Null“ bei Überschreiten dieser Windstärke.

Die relativ kleine Meeresfläche, auf der die deutschen Offshore-Windparks stehen sollen, bedeutet exakt das gleiche Wetter für alle. Nichts gleicht sich da gegenseitig aus.

Also Stromversorgung im Takte der Tiefdruckgebiete ? Das ist keine Versorgung, sondern ein energiewirtschaftlicher Albtraum.

Freie Welt.net: Die Befürworter der „Erneuerbaren“ werben mit dem griffigen Slogan „Wind und Sonne schicken keine Rechnung!“ der von dem Journalisten und grünen Aktivisten Franz Alt in die Welt gesetzt wurde. Was halten Sie diesen  Leuten entgegen? 

Keil: Den schönen Satz „Die Sonne schickt keine Rechnung“ habe ich etwas abgeändert. Jetzt lautet er:

„Die Sonne schickt leider gepfefferte Rechnungen; unsere Regierung besorgt das Inkasso – und das Geld kriegen die Chinesen“.


[1] Vision des FVEE für ein 100 % erneuerbares Energiesystem.

Herr Dr. Keil wir danken Ihnen für dieses Gespräch




Bürgerdividende“ zur Finanzierung von Stromtrassen wird ideales Werkzeug für Nepper, Schlepper, Bauernfänger!

Der vielseitige Charmeur, Königsberater , Frauenverführer und nebenbei auch Erfinder der staatlichen Lotterie Giacomo Casanova, hätte seine helle Freude an diesem Kabinettsstück.

Denn nun hat die FAZ herausgefunden, dass trotz wohltönender Worte an den Versprechen von hoher Rendite bei gleichzeitiger Sicherheit nichts dran ist. Absolut nichts! Mit Dank an Spürnase Benny Peiser von ACHGUT

FAZ Online meldete am 21.7.13:

Die Bundesregierung verspricht Anrainern der neuen Stromtrassen fünf Prozent Rendite, wenn sie sich an der Finanzierung beteiligen. Und tut so, als sei das Geld sicher. In Wirklichkeit werden die Leute in riskante Spekulationsgeschäfte gejagt… Von seiner zuvor stets gepriesenen Staatsgarantie will Altmaier nun nichts mehr wissen. Stattdessen macht der Minister auf Verbraucherschützer, warnt indirekt vor Verlusten bei dem Investment. Weiterlesen ….




Eilmeldung:Großbritannien will Schiefer-Gasförderung massiv ausweiten und steuerlich begünstigen

in der FAZ lesen wir weiter:…Zehntausende neue Arbeitsplätze..

Schiefergas wird bisher ausschließlich in den Vereinigten Staaten im großen Stil gefördert und hat dort den Energiemarkt auf den Kopf gestellt: Die neue Methode des Schiefergas-Frackings hat dort seit 2005 zu einem Anstieg der Erdgas-Förderung um ein Drittel und einem starken Preisrückgang geführt. Davon profitiert auch der Klimaschutz: In der Stromerzeugung wird auf der anderen Seite des Atlantiks die besonders schmutzige Kohle zunehmend durch das emissionsärmere Erdgas ersetzt. Inzwischen wird in Nordamerika mit derselben Technik auch immer mehr Erdöl aus Schiefergestein gefördert. In der neuen Industrie sind Zehntausende von Arbeitsplätzen entstanden

…Die amerikanische Energiebehörde EIA schätzte im Juni in einer umfangreichen Studie, dass rund ein Drittel der technisch förderbaren Erdgasreserven auf der Welt auf das Schiefergas entfallen. Große Lagerstätten werden vor allem in China, Russland, Argentinien und Libyen vermutet. Beim Erdöl könnte der Reservenanteil 10 Prozent betragen…

Lesen Sie den ganzen Beitrag in der FAZ Online Ausgabe hier




Kernenergie: 100 Gründe und 100 gute Antworten. Fortsetzung #50 bis #52

(Zur Denominierung des Dual Fluid Reaktors, siehe auch hier und hier)

Die Unsinnsbehauptungen gegen Kernenergie kumulierten vor einiger Zeit in den „100 guten Gründen gegen Atomenergie”, einem Machwerk der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) unter der Regie der „Stromrebellen” Ursula und Michael Sladek. Letztere sind übrigens momentan eifrig dahinter, auch das Berliner Stromnetz unter Ökoregie zu stellen – ein Geschäft mit äußerst lukrativen Margen. Und die gutgläubigen Umweltfreunde bekommt man gratis als Helfer.

KRITIKALITÄT geht auf sämtliche der aufgestellten „100 guten Gründe” (tatsächlich sind es 115) mit einer Gegendarstellung ein und belegt diese auch mit ordentlichen Quellen. Das Ergebnis sind die „100 guten Antworten”. Zu jedem Grund-Antwort-Paar gibt es ein Forum, auf dem diskutiert, kommentiert, und natürlich auch auf Fehler hingewiesen werden darf. Insbesondere Kernkraftgegner sind hier herzlich eingeladen, bisher hat sich jedoch keiner blicken lassen.

Die 115 Gründe sind in 10 Kategorien eingeordnet. Auf EIKE werden die 100 guten Antworten in kleineren Portionen veröffentlicht. Lesen Sie nun die Gründe der EWS #50-#52, die zur Kategorie „Atommüll & Entsorgung” gehören, sowie deren Richtigstellungen durch KRITIKALITÄT. Hier geht es um die Wiederaufarbeitung von Brennelementen, was angeblich den „Atommüll” vergößern soll (#50, durch Verdünnen!). Dabei sollen riesige zusätzliche Mengen „Atommüll” entstehen, die bei den Anlagen in La Hague und Sellafield lagern – richtig, es handelt sich um harmloses Uran (#52). Am besten amüsiert aber die Geschichte der Greenpeace-Aktivisten, die nicht durch den Zoll kamen, #51. Viel Vergnügen!

Nun zu Hundert gute Antworten #50 – #52, die bisherigen Antworten finden Sie in den EIKE-News (Energie) vom 29.3.2013, 3.4.2013, 7.4.2013, 10.4.2013, 16.4.2013, 19.4.2013, 26.4.2013, 3.5.2013, 9.5.2013, 18.5.2013, 24.05.2013 und 2.05.13.

#50: Wiederaufarbeitungslüge I

Behauptung: Die sogenannte Wiederaufarbeitung von Brennelementen macht aus Atommüll noch mehr Atommüll.

Die EWS behaupten

Wiederaufarbeitungsanlage – das klingt ein bisschen nach Recyclingstation. Tatsächlich wird nur etwa ein Prozent des wiederaufgearbeiteten Atommülls in neue Brennelemente eingebaut: das Plutonium. Unter dem Strich gibt es nach der Wiederaufarbeitung mehr Atommüll als zuvor. In Frankreich heißen Wiederaufarbeitungsanlagen daher schlicht ›usine plutonium‹, Plutoniumfabrik.

Wiederaufarbeitungsanlagen sind auch die größten radioaktiven Dreckschleudern der Welt. Die sogenannten MOX-Brennelemente (mit Plutonium aus der Wiederaufarbeitung) sind bei Herstellung, Transport und Einsatz im Atomkraftwerk noch deutlich gefährlicher als frische Brennelemente nur aus Uran. Daneben liefert die ›Plutoniumfabrik‹ auch den Rohstoff für Atombomben.

„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Ein Prozent des „Atommülls” – das soll nach wenig klingen. Bedenkt man aber, dass dieses eine Prozent Plutonium 99,99% der Langzeit-Radiotoxizität ausmacht, also praktisch das gesamte Endlagerproblem dominiert, ist das sehr viel. Dieses Plutonium kann nun, eingebaut in MOX-Brennelemente, wie das angereicherte Uran gespalten werden. Man halbiert also die Endlagermenge bei gleichzeitiger Verdoppelung des Energiegewinns. Ein besseres Beispiel für „Recycling” kann man sich kaum vorstellen.

Eine Verdünnung des Abfalls als „Vergrößerung” zu bezeichnen ist mehr als irreführend. Die geringen Mengen an Emissionen von Wiederaufarbeitungsanlagen sind unterhalb der strengen Freigrenzen und stellen somit überhaupt keinen Abfall mehr dar. Sollte jemand bei den Emissionen, wie suggeriert, Rechtsverletzungen festgestellt haben, steht in traditionellen Rechtsstaaten wie Frankreich und Großbritannien der Rechtsweg offen. Dieser wurde bisher offenbar nicht beschritten.

Prinzipiell kann auch waffenfähiges Plutonium in einer Wiederaufarbeitungsanlage abgetrennt werden, nur trifft dies auf die normalen Brennelemente, die jahrelang in Leichtwasserreaktoren waren, definitiv nicht zu. Auch besteht daran überhaupt kein Interesse mehr, denn mit Anreicherungsanlagen für Uran kann das gleiche militärische Ziel viel effektiver erreicht werden – völlig unabhängig von Kernkraftwerken und Wiederaufarbeitung.

Quellen von KRITIKALITÄT


#51: Atommüll am Strand

Behauptung: Wiederaufarbeitungsanlagen sind radioaktive Dreckschleudern.

Die EWS behaupten

Die Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague (Frankreich) und Sellafield (Großbritannien) geben große Mengen radioaktiver Stoffe an die Luft, den Ärmelkanal und die Irische See ab. In der Umgebung der Anlagen ist die Blutkrebsrate (Leukämie) bei Jugendlichen bis zu zehn Mal so hoch wie im Landesdurchschnitt.

Greenpeace nahm vor einigen Jahren am Abflussrohr von Sellafield ein paar Schlammproben. Bei der Rückkehr wurden diese von den deutschen Behörden umgehend beschlagnahmt – es handelte sich schließlich um Atommüll.

„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Der alte und sehr medienwirksame Mythos der „Leukämie-Häufung” in der Umgebung kerntechnischer Anlagen wird trotz mehrfacher Widerlegung immer wieder aufgewärmt. Dabei werden mehrere Fakten ständig ignoriert. Zum einen können die Strahlenwerte, die gerade in der Umgebung solcher Anlagen besonders streng überwacht werden, unmöglich die Ursache sein, andernfalls hätte man schon allein durch Schwankungen der natürlichen Radioaktivität gigantische Auswirkungen mit sehr deutlichem Zusammenhang festgestellt. Desweiteren ist Leukämie bekannt, gehäuft aufzutreten. Gelegentlich tauchen derartige Häufungen, sogenannte „Cluster”, auch in der Nähe kerntechnischer Anlagen auf, aber eben nicht ungewöhnlich häufig. All diese Fakten hat insbesondere der 14. COMARE-Report von 2011 klargestellt.

Ansonsten sind die Emissionswerte von Sellafield, selbst die von Greenpeace gemessenen, bedeutungslos. Dies sieht man allein schon daran, dass die Greenpeace-Mitarbeiter, die direkt neben dem Abflussrohr gefischt haben, noch bei bester Gesundheit waren. Hätten sie an einem Fäkalienabfluss getaucht, könnte man daran zweifeln. Die Anlagen, früher militärischen Zwecken dienend, wurden und werden für die Zivilnutzung stark verbessert. Nach Angaben des Schweizer Paul-Scherrer-Instituts haben sich die damals ohnehin eher geringen Emissionen seitdem auf ein Hundertstel reduziert. Die dort zitierte OECD bescheinigt, wie die Messwerte auch zeigen, keine nennenswerte radiologische Mehrbelastung (siehe auch #50).

Die angebliche Beschlagnahme der Greenpeace-Schlammproben überrascht wenig – auch gewöhnliche Bananen haben schon den Strahlenalarm der empfindlichen Sensoren ausgelöst. Vermutlich wurde der Schlamm aber aus ganz anderen Gründen beschlagnahmt, über die hier nicht weiter spekuliert werden soll. Die Proben mit einer Intensität von grob 10 Kilobequerel pro Kilogramm, darunter kleine Mengen Aktinide, sind, selbst wenn man sie essen würde, radiobiologisch nicht gefährlich, überschreiten aber absurd niedrige deutsche Grenzwerte für die Freigabe. Deshalb ist dies aber kein „Atommüll“, sondern wird auf normalem Wege entsorgt, eventuell dekontaminiert.

Quellen von KRITIKALITÄT


#52: Wiederaufarbeitungslüge II

Behauptung: An den Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und Großbritannien lagern noch immense Atommüllmengen aus Deutschland.

Die EWS behaupten

Mehrere Tausend Tonnen abgebrannte Brennelemente haben die Atomkraftwerksbetreiber in den vergangenen Jahrzehnten zu den Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague und Sellafield transportiert. Nur ein kleiner Teil dieses Mülls kam bisher per Castor-Transport nach Deutschland zurück. Der große Rest liegt noch immer im Ausland auf Halde.

„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Bei dem „großen Rest” handelt es sich im wesentlichen um Uran, wie man der 1. Literaturquelle des Grundes #52 entnimmt, das in seiner Zusamensetzung dem Natururan ähnlich ist. Letzteres würde man wohl kaum als „Müll” bezeichnen, hat man es doch mit großem Aufwand aus dem Boden geholt. Das ist genau das Gegenteil von Müll, nämlich Rohstoff.

Die Nutzungsrechte für dieses Uran liegen ursprünglich bei den deutschen Energieversorgungsunternehmen, die diese im Zuge des deutschen „Atomausstiegs” vermutlich entgeltlich an Dritte abgetreten haben. Dass man es nicht exakt wie Natururan verwenden kann (d.h. anreichern und zu Brennelementen verarbeiten) liegt an der leichten Isotopenverunreinigung – die Bearbeitung wäre aufwändiger als die von Natururan. Da aber auch dessen Förderung mit der Zeit aufwändiger wird, lohnt es sich früher oder später. Auch neue Techniken wie die Laser-Anreicherung können dieses Uran sehr schnell attraktiv machen. Derweil liegt es eben „auf Halde”.

Als Brennstoff für Reaktoren vom Typ „Schneller Brüter” wäre es unmittelbar geeignet, aber der war ja von der Antiatombewegung nicht erwünscht.

Quellen von KRITIKALITÄT





Klimakonferenz in Bonn: Keine Ahnung aber ein fester Wille!

Video von CFact über die Antworten von Delgierten an der UN-Klimakonferenz in Bonn.

 

Eine Untertitelung in deutscher Sprache war leider nicht möglich.

Kommentar: Komplett ahnungslos, aber mit fester Überzeugung. Diese Leute bestimmen mit, welche Steuern und Abgaben zur Rettung des Weltklimas wir zu zahlen haben.

Die EIKE – Redaktion




Wissenschaftspressekonferenz fordert Stopp der UBA-Broschüre

“Es ist nicht Aufgabe einer staatlichen Institution festzulegen, welche Meinungen geäußert werden dürfen und welche nicht”, erklärt WPK-Vorsitzender Martin Schneider, “Journalisten dürfen und müssen unterschiedliche Positionen vertreten, und sie dürfen und müssen immer wieder auch etablierte Wissenschaftler in Frage stellen”. Im Übrigen könne es nicht Aufgabe einer Behörde sein, bestimmte wissenschaftliche Positionen quasi amtlich als wahr zu beurkunden. Auch wenn der anthropogen bedingte Klimawandel nicht mehr bezweifelt werden kann, gibt es auch in der Wissenschaft intensive Diskussionen über viele Details, etwa über seine Folgen und die Gültigkeit bestimmter Modelle. „Dieser Diskurs muss innerhalb der Wissenschaft geführt werden, und Journalisten müssen ihn kritisch begleiten“, so Schneider.

Die WPK fordert Umweltminister Peter Altmaier dazu auf, eine weitere Verbreitung der Broschüre in dieser Form zu stoppen.“

Zitiert aus der Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news536360

Zuerst erschienen auf ACHGUT